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+++10.-12.5. Mitgliederversammlung der LSV Bayern in Würzburg+++
+++21.-23.6. Mitgliederversammlung der LSV Bayern+++
Das neue Flexibilisierungsjahr
individuelle Förderung am Gymnasium
Lieber Leserinnen und Leser,
in der fünften Ausgabe unseres Newsletters geht es um das kürzlich für
das Schuljahr 2013/14 eingeführte Flexibilisierungsjahr. Dieses Mal haben
wir zwei Texte für Euch geschrieben, der erste soll Euch über die
Thematik informieren, der zweite stellt unsere Meinung dar. Viel
Vergnügen beim Lesen wünscht
Euer Newsletterteam
Maria, Mirjam, Nicole, Maria, Laura und Viktoria
Wer sind wir?
Die LandesschülerInnenvereinigung Bayern e.V., kurz LSV, ist ein
bildungspolitischer Verein, der seit mittlerweile 30 Jahren besteht. Aktive
Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern setzen sich für die Interessen
der bayerischen Schülerschaft ein und wollen Schule verändern. Alle
sechs Wochen findet eine Mitgliederversammlung immer an einem
anderen Ort in Bayern statt. Auch Du bist herzlich zu einer solchen
eingeladen, um Dich inhaltlich weiterzubilden und durch das Einbringen
Deiner Meinung den Verein zu bereichern. Die LSV freut sich auf Dich!
Kontaktiere uns!
Du hast Fragen, Anregungen, Wünsche oder
willst uns Feedback geben? Gerne! Wir freuen
uns über Post. Wenn Du zur Verbesserung
unseres Newsletters beitragen möchtest,
schreib‘ doch eine Mail an [email protected]. Danke!
Wenn Du Dich über die LSV Bayern informieren
möchtest, eine Anregung zu unserer Arbeit hast
oder selbst aktiv werden willst, schreibe eine
Mail an unseren Vorstand unter [email protected]. Wir freuen uns und beantworten Dir
gerne alle offenen Fragen.
+++10.-12.5. Mitgliederversammlung der LSV Bayern in Würzburg+++
+++21.-23.6. Mitgliederversammlung der LSV Bayern+++
Lernrückstände aufholen
und Interessengebiete vertiefen
Was ist das Flexibilisierungsjahr?
Das so genannte “Flexibilisierungsjahr” ist eine Maßnahme, die durch
individuelle Förderung an bayerischen Gymnasien zum Aufholen der
Lernrückstände und zum Vertiefen der eigenen Interessengebiete führen
soll. Es wird ab dem Schuljahr 2013/14 als ein freiwilliges Angebot, über
das jede Schule und jedeR SchülerIn selbst entscheiden darf, für die
Mittelstufe des Gymnasiums eingeführt. Bei diesem Beschluss sind Kultusministerium, Lehrkräfte, Eltern, Direktoren und auch
SchülerInnen beteiligt gewesen.EinE SchülerIn, an dessen Gymnasium ein solches Jahr möglich ist, kann zwischen zwei Varianten
wählen. Entweder entscheidet sich der/die SchülerIn nach der bestandenen 8., 9. oder 10. Jahrgangsstufe, die Klassenstufe erneut zu
absolvieren. Dabei besteht keine Gefahr, nach dem Flexibilisierungsjahr nicht vorrücken zu dürfen, denn nach diesem kann der/die
SchülerIn sicher in die nächste Jahrgangstufe aufsteigen. Oder der/die SchülerIn entscheidet sich vorausblickend, dass er/sie die
Jahrgangsstufe 8 oder 9 in zwei Etappen absolviert. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, bei zu schlechten Leistungen nach der zweiten
Teiljahrgangsstufe nicht vorrücken zu dürfen, die 8. oder 9. Jahrgansstufe müsste somit drei Mal durchlaufen werden. Bei beiden
Varianten besteht die Möglichkeit, sechs Wochenstunden pro Jahr abzuwählen, was drei bis vier Nebenfächern entspricht.
Hauptfächer müssen jedoch in jedem Fall belegt werden.
Für das Flexibilisierungsjahr werden 0,5 Lehrstellen eingesetzt. Das heißt, je nach Schulgröße werden 1-2 LehrerInnen mehr
eingestellt. Insofern genügend Lehrkräfte vorhanden sind, können SchülerInnen ihre durch die abgewählten Nebenfächer
geschaffenen Lernfreiheiten für den Besuch von Förderstunden nutzen.
+++10.-12.5. Mitgliederversammlung der LSV Bayern in Würzburg+++
+++21.-23.6. Mitgliederversammlung der LSV Bayern+++
Die Meinung der LSV Bayern
zu elitärer individuellen Förderung
„Flexijahr nicht wunderbar!“
“Jeder Schüler kann durch das Flexibilisierungsjahr individuelle Lernzeit
gewinnen und einzelne Lernrückstände aufholen oder seine
Interessensgebiete vertiefen”, so die Aussage des Kultusministers Dr.
Ludwig Spaenle.
Diese Beschönigung des Flexibilisierungsjahres ist schlicht und einfach unzutreffend. Von individueller Lernzeit kann nicht die Rede
sein, denn das Flexibilisierungsjahr stellt lediglich ein Wiederholen des Schuljahres auf freiwilliger Basis dar. Der einzige Unterschied
ist, dass der/die SchülerIn drei Nebenfächer abwählen kann, wodurch dieseR aber nicht unbedingt eine intensivere individuelle
Förderung gewinnt. Ist eine Schülerin in Mathematik beispielsweise sehr gut und muss keine Lücken füllen, so muss sie den Stoff des
gesamten Schuljahres gleich aufbereitet erneut durchlaufen. Dies führt zur Demotivation der Schülerin.
Was uns das Kultusministerium mit “Interessengebiete vertiefen” sagen möchte, ist durchaus rätselhaft. EinE SchülerIn im
Flexibilisierungsjahr durchläuft den Unterrichtsstoff fast gleich aufbereitet und wird in Regelklassen eingeordnet. Dadurch kann
er/sie keine grundsätzlich neuen Erfahrungen machen und/oder seine/ihre Interessengebiete vertiefen. Zudem bleibt immer noch
die Frage, ob er mit “jeder Schüler” wirklich jeden Schüler meint. Beim Flexibilisierungsjahr werden nur Gymnasiasten beachtet, und
selbst da nur einzelne Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe. Außerdem darf durch diese Maßnahme nicht die Debatte um das
G8 und G9 umgangen werden. Allerdings ist es sogar Aussage einer Pressemitteilung des Kultusministeriums selbst, dass das
Flexibilisierungsjahr eine Schadensbegrenzung innerhalb der Strukturdebatte rund um das bayerische Gymnasium darstellen soll. Die
LSV Bayern findet den Ansatz zur individuellen Förderung gut, hält das Flexibilisierungsjahr dafür jedoch für eine falsche Maßnahme.