Print Positionen: Media-Mix, HORIZONT 13.10.2006
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Print Positionen: Media-Mix, HORIZONT 13.10.2006
PRINT POSITIONEN ZEITUNGEN · MAGAZINE · ZIELGRUPPEN Auf den Mix kommt es an Eine Kombination von TV- und Printkampagne im Media-Mix verstärkt die Werbewirkung deutlich M edia-Mix – nicht nur ein Schlagwort, sondern entscheidender Faktor für Erfolg oder Misserfolg einer Werbebotschaft. Werbetreibende, die bei der Planung ihrer Kampagne nur auf das Fernsehen setzen, verschenken Geld! Zu diesem Schluss sind zumindest in den vergangenen Jahren unzählige internationale Studien gekommen. Nachgewiesen ist, dass die Berücksichtigung von Print in der Mediaplanung deutliche Vorteile mit sich bringt. Dabei sprechen mehrere Aspekte klar für den Mix-Gedanken: Erstens wird durch den Media-Mix eine bessere Streuung erreicht. Denn: Fernsehen und Print sind demografisch unterschiedlich positioniert, der durchschnittliche TV-Konsument ist älter und einkommensschwächer als der durchschnittliche Zeitungsleser. Hier gleicht der richtige Mix aus. Zudem werden mit Mix-Kampagnen kostengünstigere Reichweitenzuwächse ser in ihre Zeitung oder ihr Magazin einen größeren Glaubwürdigkeitstransfer als reine TV-Kampagnen. und letztlich auch Kaufimpuls deutlich über jenen für Kampagnen mit überdurchschnittlichem TV-Anteil. Verstärkte Wirkung. Print und Fernsehen sind Basismedien, mit denen sich im Prinzip die gleichen Ziele erreichen lassen. Aber: Der Mix macht es aus – so das Ergebnis des Gruner + Jahr-Werbewirkungspanels aus 1999, das damals mit einem methodischen Neuansatz in der Messung von Werbewirkung völliges Neuland betrat. Eine mehrfache Befragung ein und derselben weiblichen Personengruppe zu verschiedensten Marken, Werbekontakten und Kaufverhalten ergab: Print und TV können sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. 15 Fernsehkontakte und keinerlei Printkontakte etwa verursachten eine Kaufbereitschaft für ein bestimmtes Produkt von fünf Prozentpunkten. Dasselbe Produkt erzielte im Mix aus zehn TVund fünf Printkontakten bereits eine Kaufbereitschaft von elf Prozent. Fazit: Dieselbe Werbekontaktmenge wirkt im Mix deutlich stärker als nur eine Monokampagne. Print wirkt früher. Doch auch der Zeitpunkt des Printeinsatzes ist zu berücksichtigen. So konnte die von Millward Brown durchgeführte Studie Ad Track beweisen, dass Printwerbung die WerbeAwareness einer Marke zu steigern vermag – und dass frühzeitige Printwerbung deutlich mehr Resonanz bringt als ein vergleichsweise später Printeinsatz. In Zahlen: Um 18 Prozent konnte die Werbe-Awareness bei einem ersten Kontakt mit Zeitschriftenwerbung gesteigert werden, bei Fernsehen betrug dieser Wert nur 13 Prozent. Verstärkte Kaufbereitschaft. Printkontakte leisten einen deutlich sichtbaren und effizienten Beitrag zur Wirkung einer Kampagne, befand das G+J-Werbewirkungspanel etwa für ein Kör©HORIZONT perpflegeprodukt der Der richtige Media-Mix entscheidet über den Kampagnen-Erfolg. Marke Dove. Die via Panel mehrmals befragten erzielt als mit Monokampagnen. Letzte- Frauen zwischen 20 und 59 Jahren wurre lassen aufgrund des stetig abneh- den nach Kontaktwahrscheinlichkeiten menden Grenznutzens jeden weiteren mit der Dove-Kampagne in drei Gruppen Reichweitenzuwachs immer teurer wer- unterteilt: jene mit geringem Kontakt den. Durch die Hereinnahme von Print mit der TV-Kampagne, jene mit mittlerer in den Media-Mix werden hingegen Kontaktdosis sowie jene, die den DoveReichweiten kostengünstiger aufge- Spot mindestens 14-mal gesehen hatten. baut – deutlich nachgewiesen etwa Die im Kampagnenzeitraum beobachtedurch die „Werbewert ´97“-Studie des te positive Entwicklung der Marke konnVerbands Deutscher Zeitschriftenverle- te definitiv auf Kontakt mit der Fernsehger (VDZ), im Zuge welcher die Werbe- kampagne zurückgeführt werden. Aber kampagnen von insgesamt 145 Marken Achtung: Zusätzliche Printkontakte erüber fünf Jahre hinweg beobachtet zielten einen weiteren, deutlichen Wirwurden. Und: Mix-Kampagnen lösen so kungszuwachs. Vor allem bei Personen genannte Multiplying-Effekte aus. Soll mit hoher TV-Kontaktdosis konnte Print heißen: Durch die Kombination von TV- die Kaufbereitschaft von Dove weiter Kampagnen mit Print wird die Kampag- steigern. neneffizienz erhöht, indem die Kommunikationsqualität der Werbebotschaft Verstärktes Interesse. Auch der Autoverbessert wird. So fügt Werbung in Zei- kauf kann durch den vermehrten Einsatz tungen und Magazinen Details zum Pro- von Printwerbung bei vergleichbaren dukt oder zur Dienstleistung hinzu, die Mediakosten gefördert werden, so das in Fernsehspots nicht kommuniziert Ergebnis des regelmäßig von der Zeiwerden können. In den flüchtigen, oft tungs Marketing Gesellschaft (ZMG) ernebenbei konsumierten TV-Spots entge- hobenen Zeitungsmonitors. Zur Überhen den Sehern oft wesentliche Inhalte, prüfung des Einflusses der ZeitungswerAussagen und Details. Genau diese wer- bung im Intermedia-Vergleich wurden den durch einen Printkontakt wieder die Wirkungsprofile deutscher Automaraufgefrischt. Fazit: Fernsehen arbeitet ken anhand ihres Media-Mix gegenstark aufmerksamkeitsorientiert, Print übergestellt. Eindeutiges Ergebnis: Jene hingegen produktorientiert. Mix-Kon- Automarken, die in ihrem Mix stärker takte führen zu einer intensiveren Aus- auf Print setzten – nämlich BMW, Merceeinandersetzung mit den Werbeinhal- des und Opel –, erzielten in allen Bereiten und daher zu einem verstärkten chen des Wirkungsprofils bessere EffekLerneffekt. Zudem schafft Print im Me- te. Bei überdurchschnittlichem Zeitungsdia-Mix aufgrund der Leser-Blatt-Bin- anteil an der Kampagne lagen die Werte dung und des großen Vertrauens der Le- für Glaubwürdigkeit, Eindruck, Interesse Veränderung der Kaufbereitschaft durch Werbekontakte Ausgangswert Kaufwahrscheinlichkeit = 30 % 60,0 10 Kontakte TV 5 Kontakte Print + 1 1 %-Punkte 0,00– 10,00 50,0 10,00– 20,00 40,0 30,0 15 Kontakte TV 0 Kontakte Print + 5 %-Punkte 20,00– 30,00 Kaufbereitschaft in % Tn + 1 20,0 30,00– 40,00 10,0 10 Kontakte TV 0 Kontakte Print + 4 %-Punkte 0,0 20 40,00– 50,00 20 18 16 16 12 12 10 10 8 TV 8 6 6 Kontakte 18 14 14 Kontakte 4 4 2 2 50,00– 60,00 Print 0 Quelle: G+J Werbewirkungspanel Und Print unterstützt Produkteinführungen. Die TV-Einführungskampagne eines neuen Gillette-Rasursystems wurde zu Testzwecken durch Print ergänzt. Erstaunliches Ergebnis: Das Hinzufügen von einem verhältnismäßig kleinen Anteil von Print zur Fernsehwerbung brachte eine Verstärkung der Wirkung des TV-Launches um 50 Prozent. 48 Prozent der Männer, die nur über Fernsehen erreicht wurden, kannten das Produkt. Bei jenen, die sowohl über Print als auch über Fernsehen erreicht wurden, lag der Wert der Produktkenner jedoch bei starken 71 Prozent. Und auch für Lebensmittelproduktneuheiten wirkt Print: Bei der Einführung der neuen Masterfoods-Weizenmarke Ebly setzte der Großkonzern erstmals auf einen Media-Mix aus Print und TV, anstatt die übliche Monoeinführungskampagne zu wählen. Bereits ein Jahr nach der Einführung kannte gut ein Viertel der Bevölkerung die neue Marke Ebly, rechnete eine Gruner + Jahr-Fallstudie nach. Ein Wert, der durch eine TVMonokampagne niemals in dieser Zeit hätte erreicht werden können. Im gesamten Beobachtungszeitraum lagen die Werte für Markenbekanntheit, für Werbeerinnerung und auch für die tatsächliche Markenverwendung bei MixKontakten prozentual deutlich höher als bei Mono-TV-Kontakten. Erst der gezielte Media-Mix verursachte also ein befriedigendes Markenwachstum. Print steigert Kaufbereitschaft Veränderung der Werbewirkungsparameter für das Körperpflegeprodukt DOVE mit und ohne Printkontakte niedrige TV-Kontaktdosis Print darf im Media-Mix nicht fehlen Werbung in Zeitungen fügt Produktdetails zur Werbebotschaft hinzu, die in TV-Spots nicht kommuniziert werden können. TV sorgt für Awareness, Print sorgt für die kognitive Verankerung und ist damit auch ein starkes Medium der Markenpflege. Mix-Kampagnen verstärken den Lerneffekt: In den flüchtigen TV-Spots entgehen dem Seher oftmals Details und Infos. Diese werden durch den Printkontakt wieder aufgefrischt, erweitert und vertieft. Bei Produkteinführungen oder Marken-Launches ist ein Media-Mix einer Monokampagne vorzuziehen: Alle Werbewirkungswerte, insbesondere Markenverwendung und Kaufbereitschaft, nehmen im Kampagnenverlauf zu, wenn Print im Spiel ist. mittlere TV-Kontaktdosis hohe TV-Kontaktdosis 60 44,8 43,8 40,0 40 44,6 39,1 38,2 36,8 35,8 30 52,0 50,8 47,8 50 25,8 20 10 0 kein Print Print Nullmessung kein Print Print kein Print Print Wirkungsmessung Quelle: G+J Werbewirkungspanel Print steigert Werbeerinnerung Veränderung der Produktbekanntheit bei der Neueinführung des Gillette SensorExcel in Holland mit und ohne Printkontakt % 80 71 60 48 46 40 20 6 0 Keine Kontakte Quellen: „Gruner + Jahr Werbewirkungspanel“: Panelstudie in vier Befragungswellen unter Frauen von 20 bis 59 Jahren zur Werbewirkung von 88 Marken im Bereich der schnelledrehenden Konsumgüter. Durchführung Jänner bis Dezember 1999. www.gujmedia.de „Zeitungsmonitor“: Werbetracking der deutschen Zeitungs Marketing Gesellschaft. Jährlich 18.200 Interviews. www.zeitungsmonitor.de „IPC Magazines Ad Track“. Englische Untersuchung zur Werbe-Awarness und Kaufwahrscheinlichkeit im Media-Mix zu 22 Marken über 48 Wochen im Jahr 1994. Insgesamt 9.600 Interviews. Hier zitiert aus: „Take a Fresh Look at Print“, Broschüre der FIPP. www.fipp.com Casestudy Gillette: Analyse der Effekte der Produkteinführung des SensorExcel in den Niederlanden, durchgeführt von der Cebuco, der Marketingund Forschungsgesellschaft des holländischen Zeitungsverbandes. Hier zitiert aus: „Take a Fresh Look at Print“, Broschüre der FIPP. www.fipp.com Casestudy Ebly: Untersuchung der Effekte des Media-Mix bei der Neueinführung des Ebly Zartweizens in Deutschland. Trackingstudie in fünf Wellen zu je 1.000 Interviews von März 2003 bis April 2005. Auftraggeber: Gruner + Jahr. www.gujmedia.de Werbewert 97: Studie des VDZ zur Wirkung von Mono- und Mixstrategien im Hinblick auf Marktanteilsveränderungen. Durchgeführt über fünf Jahre von 1991 bis 1996 für 147 Marken auf Grundlage des Nielsen Handelspanels. www.vdz.de Media-Mix bedeutet bessere Streuung. Fernsehen und Print sind demografisch unterschiedlich positioniert, der durchschnittliche TV-Konsument ist älter und einkommensschwächer als der durchschnittliche Zeitungsleser. Durch einen Mix werden beide erreicht. BEZAHLTE ANZEIGE Die Werbewirkungsfunktion: Print und TV im Mix gestüzt TV-Kontakte Tageszeitungskontakte TV- und Tageszeitungskontakte ungestützt Quelle: Cebuco, Casestudy Gillette Welchen Einfluss hat der Media-Mix? Wirkungsprofile deutscher Automarken Aufmerksamkeitsstärke +14 % Überdurchschnittlicher TV-Anteil: (mind 40 % Fernsehen) Glaubwürdigkeit +13% Audi, Ford, Volkswagen Ø Spendings 2002: 111 Mio. Euro Überdurchschnittlicher Zeitungs-Anteil: Eindruck +19 % (mind 30 % Fernsehen) +21 % BMW, MercedesBenz,Opel Interesse Ø Spendings 2002: 115 Mio. Euro +26 % Kaufimpuls 5% 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % Werbedruck: +4 % Quelle: Zeitungsmonitor/Nielsen Media Research Die VÖZ Print Positionen Mit der Serie „Print Positionen“ informiert der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) 14-tägig über die Rolle von Zeitungen und Magazinen im Marketing- und Mediamix sowie über aktuelle Ergebnisse von Werbewirkungsstudien. Weiterführende Informationen erhalten Sie beim Board Werbemarkt im VÖZ, Wipplingerstraße 15, 1013 Wien. Telefon: 01/533 79 79-115, E-Mail: [email protected].