Station Buchhaltungspflicht
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Station Buchhaltungspflicht
Stationenbetrieb Rechnungswesen Buchhaltungspflicht Buchhaltungspflicht (Infoblatt) Wer Buchführungspflichtig ist – d.h. wer eine Buchhaltung führen muss –, ergibt sich aus dem Unternehmensgesetzbuch (UGB §189). Im UGB §189 (1) heißt es wörtlich: „Der Kaufmann hat Bücher zu führen und in diesen seine Handelsgeschäfte und die Lage seines Vermögens nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung ersichtlich zu machen. Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachlich verständigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens vermitteln kann. Die Geschäftsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung verfolgen lassen.“ Und, was soll das nun heißen? Nun, das ist gar nicht so schwer zu verstehen, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Zerpflücken wir einfach den oben stehenden Gesetzestext und versuchen wir einige Fragen zu beantworten. Was ist eine Buchhaltung? Eine Buchhaltung muss Überblick über die angefallenen Geschäftsfälle (also z.B.: Ein- und Verkäufe) des Unternehmens geben. Wer muss denn nun eine Buchhaltung führen? „Der Kaufmann…“ muss eine Buchhaltung führen. (Übrigens, wer ein Kaufmann ist steht im §1 UGB). Wer muss sich mit dieser Buchhaltung auskennen? „Ein sachlich verständiger Dritter…“, also jemand, der schon mal was von Buchhaltung gehört hat, wie z.B.: die Beamten des Finanzministeriums oder ein Bankangestellter. Eigentlich alles klar, oder? Nun, um die Sache doch etwas komplizierter zu machen, verlangt der Staat von unterschiedlichen Teilnehmern am Wirtschaftsleben nicht immer dieselbe Form der Buchhaltung. Man unterscheidet zwischen Protokollierten Kaufleuten (alle größeren Unternehmen) Nicht protokollierte Kaufleute (alle kleinen Unternehmen) Angehörige „Freier Berufe“ (z.B.: Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Architekten,..) © Fagler, † Gausterer, Marischka (alle FMS/PTS 13/23) Stationenbetrieb Rechnungswesen Buchhaltungspflicht Die folgende Übersicht soll dir helfen, dich etwas besser zu Recht zu finden. Land- und Forstwirte Einzelunternehmen, Personengesellschaften (OG, KG) Angehörige Freier Berufe Umsatz bis 220.000,- € Verschiedene Sonderregelungen Einnahmen Ausgaben Rechnung Umsatz bis 700.000,- € Pauschalierung Kapitalgesellschaften (GmbH, AG) Umsatz über 700.000,- € Einnahmen Ausgaben Rechnung oder freiwillig Doppelte Buchhaltung Wie aus dieser Graphik gut ersichtlich ist, gibt es im Wesentlichen 3 mögliche Arten der Buchführung. Die Doppelte Buchführung – In der Praxis sehr weit verbreitet. Mit dieser Art der Buchführung werden wir uns heuer ausführlich beschäftigen. Viele Teilnehmer am Wirtschaftsleben müssen diese Buchführungsform verwenden, einige können sich freiwillig dafür entscheiden. Einnahmen - Ausgaben - Rechnung – Ist einem „einfachen“ Kassabuch sehr ähnlich. Pauschalierung – d.h. der Unternehmer muss lediglich einen bestimmten Betrag (=eine Pauschale) an Steuer bezahlen. Schreibe dir das Wichtigste dieses Infoblattes für deine Mappe zusammen! Du brauchst jedenfalls die obere Grafik. Wenn du damit fertig bist, zeige deine Zusammenfassung der Lehrerin / dem Lehrer. Du bekommst dann das passende Arbeitsblatt. © Fagler, † Gausterer, Marischka (alle FMS/PTS 13/23) Stationenbetrieb Rechnungswesen Zur Begriffsklärung: OG = Offene Gesellschaft KG = Kommanditgesellschaft GmbH (=Ges.m.b.H.) = Gesellschaft mit beschränkter Haftung AG = Aktiengesellschaft © Fagler, † Gausterer, Marischka (alle FMS/PTS 13/23) Buchhaltungspflicht Stationenbetrieb Rechnungswesen Buchhaltungspflicht Name:________________ Buchhaltungspflicht (Arbeitsblatt 1) Wenn der Unternehmer mehrere Möglichkeiten hat, gib bitte alle seine Wahlmöglichkeiten an! Betrieb Jahresumsatz Frisiersalon „Susi“ (Einzelunternehmen) 760.000,-€ Fotostudio „Graf“ (Einzelunternehmen) 320.000,-€ Lebensmittel „Schmecks GmbH“ (Kapitalgesellschaft) Gasthaus „Zur grünen Linde“ (Einzelunternehmen) Diskothek „Blue Moon OG“ (Personengesellschaft) Großgreißlerei „Berger AG“ (Kapitalgesellschaft) Fliesenleger „Müller KG“ (Personengesellschaft) Architekturbüro „Haus“ (Freier Beruf) Biobauernhof „Grunz“ (Landwirt) Form der Aufzeichnung 550.000,-€ 200.000,-€ 390.000,-€ 990.000,-€ 840.000,-€ 1.120.000,-€ 450.000,-€ Bitte beantworte nun folgende Fragen: Welche Berufsgruppen gehören zu den so genannten “Freiberuflern“? Welche 3 Möglichkeiten der ordnungsgemäßen Buchführung gibt es generell? Welche Arten von „Unternehmern“ werden hinsichtlich der Buchführung unterschieden? © Fagler, † Gausterer, Marischka (alle FMS/PTS 13/23) Stationenbetrieb Rechnungswesen Buchhaltungspflicht Lösung !!! Buchhaltungspflicht (Arbeitsblatt 1) Wenn der Unternehmer mehrere Möglichkeiten hat, gib bitte alle seine Wahlmöglichkeiten an! Betrieb Jahresumsatz Form der Aufzeichnung Frisiersalon „Susi“ (Einzelunternehmen) 760.000,-€ Doppelte Buchhaltung Fotostudio „Graf“ (Einzelunternehmen) 320.000,-€ Einnahmen – Ausgaben - Rechnung, Doppelte Buchhaltung 550.000,-€ Einnahmen – Ausgaben - Rechnung, Doppelte Buchhaltung 200.000,-€ Pauschalierung, Doppelte Buchhaltung 390.000,-€ Einnahmen – Ausgaben - Rechnung, Doppelte Buchhaltung Lebensmittel „Schmecks GmbH“ (Kapitalgesellschaft) Gasthaus „Zur grünen Linde“ (Einzelunternehmen) Diskothek „Blue Moon OG“ (Personengesellschaft) Großgreißlerei „Berger AG“ (Kapitalgesellschaft) Fliesenleger „Müller KG“ (Personengesellschaft) Architekturbüro „Haus“ (Freier Beruf) Biobauernhof „Grunz“ (Landwirt) 990.000,-€ Doppelte Buchhaltung 840.000,-€ Doppelte Buchhaltung 1.120.000,-€ 450.000,-€ Einnahmen – Ausgaben - Rechnung, Pauschalierung, Doppelte Buchhaltung Verschiedene Sonderregelungen Bitte beantworte nun folgende Fragen: Welche Berufsgruppen gehören zu den so genannten “Freiberuflern“? Ärzte, Architekten, Rechtsanwälte, Ziviltechniker Welche 3 Möglichkeiten der ordnungsgemäßen Buchführung gibt es generell? Einnahmen – Ausgaben - Rechnung, Pauschalierung, Doppelte Buchhaltung Welche Arten von „Unternehmern“ werden hinsichtlich der Buchführung unterschieden? Nicht protokollierte Kaufleute, protokollierte Kaufleute und Freiberufler. © Fagler, † Gausterer, Marischka (alle FMS/PTS 13/23) Stationenbetrieb Rechnungswesen Buchhaltungspflicht Name & Klasse: _______________________ Buchhaltungspflicht – Was hast du dir gemerkt? Welche drei Möglichkeiten der Buchhaltung gibt es in Österreich? ________________________________ ________________________________ ________________________________ Bitte ergänze die folgende Übersicht Land- und Buchhaltungspflicht – Was hast du dir gemerkt? F_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Einzelunternehmen P_________________ Angehörige Umsatz bis 220.000,--€ Verschiedene Sonderregelungen _______gesellschaften F_ _ _ _ _ B_ _ _ _ _ E________ A________ R_________ Umsatz bis 700.000,--€ _____________ E________ A________ R_________ oder freiwillig ________ ________ © Fagler, † Gausterer, Marischka (alle FMS/PTS 13/23) Umsatz über 700.000,--€ Stationenbetrieb Rechnungswesen Buchhaltungspflicht Name & Klasse: _______________________ Buchhaltungspflicht – Was hast du dir gemerkt? (Lösung) Welche drei Möglichkeiten der Buchhaltung gibt es in Österreich? Doppelte Buchhaltung________________ Einnahmen- / Ausgabenrechnung _______ Pauschalierung______________________ Bitte ergänze die folgende Übersicht Buchhaltungspflicht – Was hast du dir gemerkt? Land- und Forstwirte Einzelunternehmen Personengesellschaften Angehörige Freier Berufe Umsatz bis 220.000,--€ Verschiedene Sonderregelungen Einnahmen Ausgaben Rechnung Umsatz bis 700.000,--€ Pauschalierung Doppelte Buchhaltung © Fagler, † Gausterer, Marischka (alle FMS/PTS 13/23) Umsatz über 700.000,--€ Einnahmen Ausgaben Rechnung oder freiwillig Kapitalgesellschaften