- Heftarchiv - Internet World Business
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Seite 1 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL AUSGABE 12/11 14. JUNI 2011 www.internetworld.de Die Brücke ins Internet Groupon ja, aber richtig „Conversion Rate ist Kür“ Auf nach Europa! Wie Sie mit QR-Codes Ihre Kunden erreichen S. 18 10 Tipps für den richtigen Umgang mit Coupons S. 26 Marcus Diekmann, Shopmacher-Chef S. 50 Serie: E-Commerce International S. 30 Display sorgt für Werbeboom ONLINE GAMING P7S1 kauft Burdas Spiele Pro Sieben Sat1 expandiert weiter in Richtung Online Gaming. Von Burda Digital übernimmt der Medienkonzern die Burda IC GmbH, die mit Alaplaya.de ein erfolgreiches Spieleportal betreibt. Außerdem übernimmt P7S1 die Mehrheit an Corvis Games, die mit Browsergames.de am Markt aktiv sind. fk SHOP-SOFTWARE eBay schluckt Magento ganz Nach dem Einstieg mit einer Minderheitsbeteiligung 2010 hat eBay-Chef John Donahoe jetzt die komplette Übernahme des Shop-Software-Herstellers Magento bekannt gegeben. Die Entwickler in den USA und Russland sollen in eBays X-Commerce-Team eingegliedert werden. Dennoch soll Magento als eigene Produktlinie bestehen bleiben. MagentoAnwender sollen auch weiterhin zwischen den verschiedenen Payment-Systemen wählen können. fk John Donahoe, CEO eBay IAB Europe meldet 17,7 Milliarden Euro Online-Werbeausgaben europaweit im Jahr 2010 D isplay Advertising weit bei 18 Prozent. Länist zurück – und hat der mit überproportioDie Entwicklung des europäischen Online-Werbemarkts der Online-Werbung nal hohem Online-An2008 bis 2010 2010 in Europa ein überteil sind Großbritannien 17,7 durchschnittliches (29 Prozent) und Dänein Milliarden Euro Wachstum beschert. mark (28 Prozent), wäh15,3 Nach Zahlen des Interrend in Griechenland (5 12,9 active Advertising BureProzent) und Rumänien au Europe (IAB) wuchs (4 Prozent) das Web als der europäische OnlineWerbeträger kaum eine Werbemarkt von 15,3 Rolle spielt. DeutschMilliarden Euro 2009 land rangiert mit einem auf 17,7 Milliarden Euro Online-Anteil von 19,8 im vergangenen Jahr. Prozent leicht über dem Der „Ad Ex“-Report Durchschnitt. wird von IHS Screen DiDie Treiber des Web2008 2009 2010 gest zusammengestellt Werbemarkts: England, © INTERNET WORLD Business 12/11 Quelle: IAB Europe Ad Ex Survey / IHS Screen Digest und basiert auf den AnDeutschland, Frankgaben aus 25 Ländern, Stetes Wachstum: 2010 betrug das europäische Web-Werbevolumen fast 18 Milliarden Euro reich, Holland, Italien die von den nationalen und Spanien (in der ReiIABs an den europäischen henfolge). Sie sind für fast drei tung – der Wachstumstreiber kenanzeigen im Netz, die 2009 Dachverband geliefert werden. Viertel des Werbevolumens im der vergangenen Jahre – um rückläufig waren, legten ebenDas Segment Display AdverWeb verantwortlich. Die Länder 15,1 Prozent zulegte. Auf Suchfalls um gut sieben Prozent zu. tising wuchs 2010 im Vergleich Ost- und Mitteleuropas komwortvermarktung entfällt der Der Anteil der Online-Werbung zum Vorjahr um 21,3 Prozent, men dagegen zusammen nur größte Teil des Online-Werbeam Gesamtwerbevolumen liegt während Suchwortvermarkauf knapp zehn Prozent. fk kuchens (45 Prozent). Rubrilaut IAB Europe derzeit europa❚ Kreative im Aufwind FACEBOOK EU prüft Gesichtserkennung Die Facebook-Funktion, bei der neu hochgeladene Bilder automatisch nach Gesichtern von Facebook-Mitgliedern durchsucht werden, ist ins Visier der EU geraten. Eine Arbeitsgruppe untersucht, ob dabei EU-Datenschutzstandards verletzt werden. fk INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE Alles über Social Media Was verstehen Agenturen genau unter „Social Media“? Und welche Dienstleistungen können sie Ihnen anbieten? Antworten auf diese und viele andere Fragen finden Sie in Ihrem Exemplar des INTERNET WORLD Business Guide „Social Media“, der dieser Ausgabe beiliegt. red Foto: Fotolia / Ruscello Online-Werbung I E-Commerce I Technik e 4,50 Fr. 9,00 Anzeige 15:33 Uhr 43205 09.06.2011 J etzt kommen auch die Onliner im Olymp der Kreativen an. Das zeigt sich bei den anstehenden Werbefestspielen in Cannes. Mit 2.835 Einreichungen sind die Cyber Lions, in der Sparte werden die digitalen Kampagnen prämiert, inzwischen die fünftstärkste der insgesamt 13 Kategorien. Auf der Dmexco im Herbst wird dem Thema erstmals sogar ein ganzer Tag gewidmet. Am 20. September findet das Pre-Event „Ubercloud“ statt. Mit „uber“ bezeichnen trendige Amis alles, was „super“, „hyper“, oder kurz: chic und sehr in ist. INTERNET WORLD Business hat sich mit einigen internationalen TopKreativen, die auch in Köln vor Ort sein werden, über die besonderen Herausforderungen, vor die das Internet die Branche stellt, unterhalten. James Hilton, Kreativ-Direktor der Ideenschmiede AKQA, London, ist überzeugt: „All diejenigen, die bereit sind, radikal neu zu denken, sich radikal zu verändern und zu erfinden und alle ihre alten Mechanismen über Bord zu werfen, werden gewinnen.“ Mehr dazu lesen Sie auf Seite 20. häb ❚ James Hilton, Kreativ-Direktor AKQA Kritik an Amazon Payment A uf geteiltes Echo bei den Shop-Betreibern stößt der neue Service „Bezahlen über Amazon“: Während die einen ihn als Paypal-Alternative begrüßen und auf den großen Kundenstamm verweisen, befürchten andere, dass Amazon ihnen Kunden abspenstig machen könnte. Dennoch planen 15 Prozent der Händler „Bezahlen über Amazon“ einzuführen, 38 Prozent haben zumindest Interesse daran, so eine Kurzumfrage von Ibi Research. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 34. cf ❚ Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt U1_titel_iwb_12-2011.qxd 02_Inhalt_1211.qxd 2 09.06.2011 13:50 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 Milliardendeal In eigener Sache Nach Linkedin strebt nun auch Groupon an die Börse, das gewährt Einblick in die Bilanz N ach dem Börsenstart von Linkedin hat nun der Gutscheinvermarkter Groupon den Börsengang beantragt. Wie viele Aktien wo verkauft werden, steht noch nicht fest. Angeblich will Groupon 750 Millionen bis eine Milliarde Dollar erlösen, Analysten zufolge könnten enthusiastische Anleger den Unternehmenswert auf 20 bis 30 Milliarden US-Dollar treiben. Ob sie recht behalten werden, ist fraglich: Nach den Zahlen, die Groupon liefert, pumpt das Start-up, das vor zweieinhalb Jahren gegründet wurde, derzeit Millionen in die Reichweite. Im ersten Quartal 2011 setzte Groupon mit dem Verkauf von rund 28 Millionen Coupons zwar 645 Millionen Dollar um, wies aber einen Verlust von mehr als 100 Millionen Dollar aus. Investiert wurde größtenteils in Werbung und Kundengewinnung. Groupon agiert in 43 Ländern und kooperiert mit 57.000 Firmenpartnern, doch die Konkurrenz wächst. Es ist also ungewiss, ob Groupon sein Wachstum beibehalten wird. Im Börsenprospekt warnt Groupon selbst vor Klonen. Mit Google und Facebook pokern bereits Web-Giganten mit. Auch Amazon startet mit Amazon Local ein Coupon-Geschäft. Der Konzern testet das Geschäft in Idaho, mit einer baldigen Ausweitung in den USA darf wohl gerech- Erst arbeiten, dann plaudern Mit zwei Veranstaltungen Anfang Juli lädt INTERNET WORLD Business Professionals aus der Web-Branche dazu ein, ihr Wissen im Bereich Social Media zu vertiefen und gleichzeitig andere Branchenteilnehmer zum Networking zu treffen. Facebook, Twitter, Youtube und Co. sind die Themenbereiche, um die es auf der Social Media Conference geht: Die zweitägige Anwenderkonferenz, die am 4. und 5. Juli in München stattfindet, richtet sich insbesondere an Führungskräfte und Manager, die mit ihren Dienstleistungen oder Produkten künftig verstärkt in Social-MediaKanälen aktiv werden wollen. Neben Case Studies und Studien werden vor allem praxisnahe Tipps geboten. Themen sind unter anderem: Markenbildung und -führung, Monitoring, Firmenkommunikation in Social Media sowie rechtliche Aspekte. Ebenfalls in München, am 4. Juli, findet zudem die INTERNET WORLD Business After Work statt. Was Sie dort erwartet? Interessante Gesprächspartner aus der WebBranche, Speed Networking und ein entspanntes Ambiente zum ungezwungenen Austausch – noch sind einige Plätze frei. red Anmeldung unter: ❚ www.socialmediaconference.de ❚ www.internetworld-afterwork.de Original und Klon: Amazon Local (li.) und Groupon ähneln sich sehr. Ob Groupon weiterhin schnell wachsen kann, ist fraglich und beschäftigt nun auch die Anleger net werden.Abgewickelt werden die Amazon-Deals vom GrouponKonkurrenten Livingsocial.com, an dem sich Amazon 2010 für 175 Millionen US-Dollar beteiligte (siehe auch Seite 24). Und selbst Groupon-Gründer Andrew Mason traut dem Erfolg nicht so recht: „Wie bei jedem Unternehmen in einer erst 30 Monate alten Sparte wird der Erfolg von Irrungen und Wirrungen begleitet sein, von Klugheit ebenso wie von reiner Dummheit. Es fällt schwer vorherzusagen, ob dieser Markt weiterhin wächst und langfristig bestehen kann.“ Neben anderen Investoren halten Rocket Internet, Holtzbrinck Ventures, Eventure Capital Partners und Kinnevik rund zehn Prozent an Groupon. Mehr zum Thema Couponing lesen Sie ab Seite 26. vs ❚ INTERNET WORLD Business 12/2011 TRENDS & STRATEGIEN Rechner erkennt Bilder Pixray hat eine Technologie zur automatischen Bildanalyse entwickelt 6 Millionen für Wooga Der Social-Game-Entwickler sammelt knapp 17 Millionen Euro Kapital ein 7 Autoda ist kein Marktplatz, sondern ein Webshop 8 Mobile braucht eigene Strategie Experten empfehlen fürs mobile SEA andere Strategien als für herkömmliche Search Ads Xing hat sein Design erneuert – und rückt neue Anzeigengeschäfte in den Fokus 11 36 40 Matthias Daun, Raus aus dem Dornröschenschlaf: Auch im Web müssen Werber schöpferisch sein 20 Deloitte untersucht die Mediennutzung im internationalen Vergleich Die A4U Expo fand erneut in München statt 16 30 32 Händler sind skeptisch 34 Apple stellt den eigenen Service „iCloud“ vor 35 Geschäftsführer der Shopmacher, findet, die Conversion Rate ist nicht die einzige Größe im E-Commerce 50 Dirk Graber, 32 50 Stefan Groß-Selbeck, Rechtstipp: Informationspflicht bei Spielzeug 33 Vorstandschef von Xing, erklärt, was der Relaunch des Business Networks bringen soll Techniktipp: Magento-Shop optimieren 34 Stefan Hentschel, Etats Tools & Technik 35 Dienstleisterverzeichnis 41 Head of Mobile Ad Sales Google, kennt die Bedeutung einer guten mobilen Landing Page Impressum 45 René Körting, Menschen & Karriere 45 Termine 46 Geschäftsführer von Exelution, sieht App Tracking zumindest als Seismografen für Kundeninteressen 36 Stellenmarkt 47 Jens Schmidt, Gehört 50 Feedback 50 RUBRIKEN 26 Die Apfel-Wolke 17 Marcus Diekmann warnt vor zu starker Fixierung auf den Begriff Conversion Rate 18 Marcus Diekmann, Geschäftsführer von Mister Spex, verschickt im Schnitt 1.300 Pakete pro Tag mit seinem Brillen-Shop Gastkommentar: Erst die Pflicht 25 Der Gesetzgeber ändert die Widerrufsbelehrung 33 Das Interesse an „Bezahlen über Amazon“ ist zwar groß, doch es bleibt ein Unbehagen 48 MEINUNG 24 TOOLS & TECHNIK „Schnellboote statt Tanker“ Neun Digitalagenturen schließen sich zur United Digital Group zusammmen Pflichttermin für Affiliates Recht: Neues vom Wertersatz 15 Social Media Manager müssen fit sein in Sachen 44 Marketing – und Social Media leben Groupon ja, aber richtig! Der Brillen-Webshop Mister Spex im Porträt Geschäftsführer Digitalbauhaus, hält die Gestaltungsmöglichkeiten von QR-Codes für überschaubar KARRIERE SZENE Weitsichtig geplant Google liebt Facebook Searchmetrics untersucht Zusammenhang zwischen „Likes“ und Suchergebnis 22 M-Commerce wird akzeptiert Europäische Online-Märkte im Überblick Neptun Award: Verknüpfungskünstler Die iPhone App von HRS im Usability Check Mit Herz und Seele 100 Tage Social Media Neue Serie: E-Commerce international Die besten crossmedialen Kampagnen 2010 Mit der App gut unterwegs SPECIAL: KREATIVITÄT MARKETING & WERBUNG 14 Meinungen in diesem Heft Daniela Bartelt, Zehn Tipps für den Umgang mit Coupons Die Audiovisual Media Days rücken Bewegtbild in ein reales Licht ❚ Im ersten Quartal 2011 wurden 15 Mio. Gutscheine verkauft Leiterin Personal Scholz & Friends, will Social Media Manager im Web finden, ehe sie diese einstellt 44 Die Ergebnisse der Leserumfrage 2011: Wer liest INTERNET WORLD Business und warum? 12 Realitätscheck ❚ Aktuell erhalten 83 Mio. Nutzer den Groupon-Newsletter, 57.000 Anbieter bieten hier Coupons an Wissen, was die App bringt W3B-Studie sieht gute Chancen für den Kanal Vielen Dank für Ihr Urteil ❚ Zurzeit beschäftigt Groupon mehr als 7.000 Mitarbeiter, die Hälfte davon im Verkauf Ähnlich wie herkömmliche Webseiten lassen sich auch mobile Applikationen tracken Die Bilanz der Otto-Tochter Bonprix fällt nach gut drei Monaten positiv aus Neue Optik, breitere Strategie ❚ Das Start-up ist in 43 Ländern aktiv und erzielte 2010 bei 713 Mio. Dollar Umsatz einen Verlust von 413 Mio. Dollar Die Einsatzmöglichkeiten von QR-Codes reichen von Marketingaktionen bis zu Mobile Payment 18 E-COMMERCE 10 ❚ Groupon entstand 2008 als Nebenprodukt in Andrew Masons Unternehmen The Point Quadratisch, praktisch – gut? TV unangefochten an der Spitze Erster Online-Autohändler Steckbrief: Groupon 11 10 Kreativ-Chef der Agentur Moccu, glaubt, Werbeagenturen seien nicht optimal aufgestellt für Web-Projekte 20 03_aktuell_1211.qxd 09.06.2011 14:06 Uhr Seite 3 AKTUELL Ändert dieser Button alles? Die Branche diskutiert die Auswirkungen des Google-„+1“-Buttons auf die SEO N och ein Knopf: +1 (gesprochen: Plus One) heißt die Antwort von Google auf den inzwischen weit verbreiteteten Facebook-„Like“-Button. Und so funktioniert es: Der Website-Betreiber platziert den „+1“Button auf seiner Seite. Klickt ein Besucher auf den Button, um zu zeigen, dass ihm die Seite gefällt, wird dies von Google erfasst und fließt ins Ranking auf der Suchergebnisseite ein. Der Nutzer bekommt davon nichts mit, wenn er nicht mit einem Google-Account angemeldet ist. Wird die Suche damit sozial? Und muss jetzt jeder Website-Betreiber noch einen Social Button einbauen, Antwort auf Facebooks „Like“: Der Google-„+1“-Button wenn er künftig bei Google noch gefunden werden will? SEO-Experte Marcus Tand- dass er damit seine Bewertungen auch direkt seiler glaubt noch nicht so recht daran.„Googles +1- nem sozialen Umfeld mitteilen kann.“ Initiative wird meiner Meinung nach eher eine Für Markus Hövener ist der Sinn von Google +1 nachgelagerte Ranking-Relevanz haben“, sagt er. für den Nutzer begrenzt, da kein soziales Netz„Vorrangig geht es Google wohl vielmehr darum, werk dahintersteht. Während ein Facebook-Nuteine Facebook-eske Plattform zu bieten, um da- zer durch Klicken eines „Like“-Buttons seinem mit ihren Social Circle zu schließen und nicht Netzwerk mitteilt, was er mag, bleibt die Auswirmehr abhängig von Facebook sein zu müssen.“ kung des Klicks auf den „+1“-Button für ihn im Auch Suchmaschinenexperte Stefan Fischerlän- Dunkeln. Daran wird sich nach Ansicht von der ist davon überzeugt, dass Google das Geschäft Hansjörg Rampl, Division Manager SEO/CO/ mit den sozialen Erwähnungen nicht Facebook SMO bei Explido Web Marketing, erst dann etwas und Twitter allein überlassen möchte. Allerdings ändern, wenn die richtigen Partner zusammenschätzt Fischerländer den tatsächlichen Einfluss arbeiten: „Schade, dass Facebook sich mit Bing von +1 auf das organische Ranking einer Seite im einen zu schwachen Partner gesucht und Google Moment noch als recht gering ein. für den Erfolg mit +1 nicht das nötige soziale Uwe Tippmann, Geschäftsführer von Abakus Netzwerk hat. Jetzt bleibt beiden nur die HoffInternet Marketing, bezweifelt gar, dass der Goo- nung: Bing auf einen steigenden Marktanteil und gle-Button auf Dauer ein solches Momentum ent- Google auf ein soziales Wunder.“ wickeln wird, dass er zu einer positiven VerändeAndererseits: Schaden kann der „+1“-Button auf rung im organischen Ranking führen wird. Seine der Website auch nichts, meint Yellow-TomatoBegründung dafür: „Ich bin der Auffassung, dass Chef Harald R. Fortmann. Sein Rat lautet deshalb: dem zukünftigen +1-Nutzer nicht klar sein wird, „Auf jeden Fall in Shops implementieren.“ fk ❚ Stefan Fischerländer, Gründer und CTO Gipfelstolz Harald R. Fortmann, Geschäftsführender Gesellschafter Yellow Tomato „Google lässt das Nutzerverhalten schon länger in sein Ranking einfließen, die einzelnen Nutzersignale müssen aber noch sinnvoll austariert werden. Hier ist Google noch am Lernen, weshalb heute der Einfluss dieser Faktoren noch recht gering ist. Jeder langfristig arbeitende Optimierer wird Social Media schon heute berücksichtigen. Der ‚+1‘-Button ist nur eine Stellschraube, mit der Google versucht, die Daten nicht Facebook und Twitter alleine zu überlassen.“ „Vorerst ist Google +1 lediglich eine innovative Funktion zur Sammlung von Nutzerdaten, die sich nicht auf die Suchmaschinenplatzierungen auswirken dürfte. Google +1 sollte in jedem Fall in Shops und Webseiten implementiert werden. Das Tracking via Google Analytics ist bereits möglich, und die Wahrscheinlichkeit, dass sich +1 behaupten und auf die Suchmaschinenergebnisse und Bewertungen einer Webseite durch Google auswirken wird, ist hoch.“ Uwe Tippmann Geschäftsführer Abakus Internet Marketing Markus Hövener, Geschäftsführer Bloofusion Deutschland „Ich bin der Auffassung, dass dem zukünftigen +1-Nutzer nicht klar sein wird, dass er damit seine Bewertungen auch direkt seinem sozialen Umfeld mitteilen kann, denn Google symbolisiert ,Suche‘ und steht nicht für ein soziales Kontakt-Netzwerk. Daraus kann man schlussfolgern, dass aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung die +1-Bewertungen nicht die kritische Masse an aktiven Nutzern erreichen werden, die für eine positive Veränderung im Algorithmus notwendig ist.“ „Google +1 ist interessant, um ein weiteres positives Signal an Google zu schicken. Aber: Das kann ein Tweet oder ein Facebook-Like auch. Auch das sind soziale Signale, die Google unterschiedlich in den Suchergebnissen wertet. Google wird sich wohl nicht gegen Twitter und Facebook durchsetzen können. Denn ohne das dahinterstehende soziale Netzwerk hat +1 eigentlich keinen Sinn. Wenn man die eigenen Kontakte einfach aus Facebook importieren könnte – vielleicht.“ 3 04_Anz_UnitedDomains.qxd 07.06.2011 15:04 Uhr Seite 4 04_Anz_UnitedDomains.qxd 07.06.2011 15:04 Uhr Seite 5 06_Trend_News.qxd 6 09.06.2011 14:27 Uhr Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Twitter kürzt Links selbst SPONGECELL Rich Media auf allen Plätzen Der frühere Google-Chef Eric Schmidt, heute im Verwaltungsrat des Suchmaschinenanbieters, hat in das US-Start-up Spongecell investiert. Spongecell ermöglicht es, auf herkömmlichen Bannerplatzierungen Rich-Media-Werbung auszuliefern – laut eigenen Angaben innerhalb von 48 bis 72 Stunden. Anzeigen können auf allen Platzierungen und Webseiten in allen Größen ausgeliefert werden, so Spongecell. is Spongecell hat Googles Eric Schmidt als Investor gewonnen TRAVEL GAME Virtuell reisen, Reise gewinnen Jeff Katz, Gründer des Online-Reisebüros Orbitz und CEO der US-Preisvergleichssite Nextag, hat ein Social Game rund ums Reisen erfunden. Derzeit befindet sich „Travel Game“ (http://jktravelgame.com) noch in der Beta-Version. In einem Interview mit der US-Fachzeitschrift „Advertising Age“ erklärt Katz, wie das Spiel funktioniert: Die Spieler sammeln die Währung „Moola“, die gegen echte Reiseangebote eingetauscht wird. Als Spielbrett dient Google Earth. Das Spiel biete zahlreiche Werbemöglichkeiten, so Katz. is Pixray hat eine Technologie für das Bewerten von Bildern entwickelt W Mit fortlaufender Analyse lernt er sein Porträtfoto das System dazu. Die Kosten sind auf eine Datingvolumenabhängig. Pixray kann Plattform hochlädt oder große Datenmengen in Echtzeit den Schnappschuss aus bewältigen, was im Vergleich zur dem letzten Urlaub auf manuellen Prüfung der Bilder bileine Reisebewertungsseite liger ist. Einen gewissen Grad an stellt, sieht diese Bilder manueller Analyse werde es aber meist nicht sofort. Denn immer geben, meint Wetzig. Mit Mitarbeiter der DatingPixrays Analyse stehen die Bilder oder Reisebewertungsgleich zur Veröffentlichung bereit, plattform analysieren die sodass der Nutzer nicht warten Bilder der Nutzer erst in muss. Mit der Technologie könnmühsamer Handarbeit. Entsprechen sie den Vorgaben des Unternehmens, werden sie freigeschaltet. Das Start-up Pixray will diese manuelle Prüfung, die Zeit und Manpower kostet, stärker automatisieren und beschleunigen. Der Pixray-Filter scannt Bilder in Echtzeit Dazu hat das Unternehmen, das bislang als Hit Labs firmierte, Inhalten arbeiten, zum Beieine Technologie für Objekterkennung in spiel Social-Media-Plattformen. Fotos von Nutzern Bildern entwickelt. Auf Basis dieser Technologie bietet Pix- müssen in der Regel beray zwei Produkte an: den Pixray-Filter, stimmten Vorgaben entder Bilder nach den Vorgaben der Kunden sprechen, damit sie veröf- Der Pixray-Seeker findet heraus, ob jemand eigene Bilder im klassifiziert, und den Pixray-Seeker. Mit fentlicht werden. Sie dürfen Internet unberechtigterweise verwendet diesem Service können Marken oder On- beispielsweise keine verboline Shops das deutschsprachige Internet tenen Symbole, keine pornografischen In- ten über 90 Prozent der Bilder richtig klasdurchsuchen, um herauszufinden, ob je- halte oder keine Werbung zeigen. Dating- sifiziert werden, behauptet Wetzig. Einer der ersten Kunden aus dem Toumand die eigenen Bilder unberechtigter- Plattformen zeigen nur echte Porträtbilweise verwendet. Ein ähnliches Monito- der, keine gezeichneten Comics von Perso- rismusbereich ist die Holidaycheck AG. ring für digitale Bilder und Grafiken führt nen oder auch keine Gruppenfotos, be- Aber auch die Dating-Plattformen zeigen auch die Web Content Solutions GmbH schreibt Dennis Wetzig, Geschäftsführer großes Interesse, berichtet Wetzig. Pixray wurde 2009 in Potsdam gegrünbei Pixray, worauf die Firmen achten. mit dem Dienst Photopatrol durch. Pixray scannt die Bilder und meldet das det und hat eine Million Euro von InvesPixray wendet sich mit dem Filter an Unternehmen, die mit nutzergenerierten Ergebnis dieser Analyse dem Auftraggeber. toren erhalten. is ❚ Beliebte Bewegtbilder Comscore: Google führt bei gestreamten Inhalten K IDC Google Nummer 1 bei Display Im ersten Quartal 2011 hat Google Yahoo als Marktführer im Bereich Display Ads in den USA abgelöst. Der Grund: das starke Wachstum des Google Display Networks. Das berichten die Marktforscher von IDC im Ad Spend Report. Sie erwarten, dass der Druck auf andere traditionelle Display Ad Publisher wie Microsoft und AOL steigen wird. Zwar ziehe das Google-DisplayNetzwerk vorwiegend kleine und mittlere Firmen an, aber das könnte sich ändern. is Anzeige Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 12/11 Automatische Bildanalyse KURZ-URLS Twitter führt die automatische Verkürzung von Links ein. Der Twitter-eigene Dienst kürzt alle Links, die in der Tweetbox gepostet werden, auf 19 Zeichen herunter und prüft, ob sie auf möglicherweise schädliche Seiten verweisen, berichtet Twitter im Firmenblog. Bisher werden Verkürzungsdienste für URLs von Anbietern wie Bit.ly oder Ow.ly bereitgestellt. is 14. Juni 2011 napp 45 Millionen deutsche InternetNutzer haben im April Online Videos abgerufen. Die beliebtesten Sites für Bewegtbildinhalte (gemessen an der Zahl der Videos) waren Google, die InternetAngebote der Fernsehsender Pro Sieben Sat1 und RTL sowie Facebook. Das zeigt die Auswertung „Video Metrix“ des Marktforschungsinstituts Comscore. Erfasst werden Online Videos, die im Streaming-Format angeboten werden, darunter auch Werbeclips. 36,3 Millionen Youtube-Besucher bringen Google in die Spitzenposition. Pro Sieben Sat1 erreicht laut Comscore 10,2 Millionen Zuschauer im Netz, während auf Facebook 8,8 Millionen Nutzer und bei RTL 8,2 Millionen User Videos ansehen. Unter Viacom Digital werden die Web-Videoangebote von MTV, Viva, Warner Music und Comedy Central, unter Say Media das Angebot von Justin.tv erfasst. Zu Vevo zählen die Videos von Universal-Music.de. Insgesamt riefen die deutschen Nutzer im April etwa 8,4 Milliarden Videos ab. Ein Nutzer kommt so im Schnitt auf 187 Videos. Deutschland liegt beim Online-Videokonsum laut Comscore an der Spitze im europäischen Vergleich. is ❚ Die Top-Online-Video-Plattformen nach der Zahl abgerufener Videos Videos (in Tausend) Google-Sites 3.809.041 Pro-Sieben-Sat-1-Sites 106.170 RTL-Group-Sites 99.570 Facebook.com 88.641 Microsoft-Sites 60.732 Viacom Digital 45.016 Say-Media-Sites 36.058 Dailymotion.com 34.857 United-Internet-Sites 32.451 Vevo 22.686 Quelle: Comscore Video Metrix, April 2011 Telekom startet digitalen Kiosk G riechische Tragödien haben wir auch.“ Mit dieser Anspielung auf die Schuldenkrise in Griechenland wirbt der neue Telekom-Kiosk Pageplace derzeit auf der Homepage verschiedener Tageszeitungen. Pageplace, dessen Vorabversion zur Cebit 2011 vorgestellt wurde, ist nun mit einem Content-Angebot von mehr als 40.000 digitalen Büchern, 450 Magazinen und 50 Zeitungen gestartet. Mehr als 300 Verlage liefern die Inhalte. Ab Juli können Leser die Zeitungen und Zeitschriften auch abonnieren. Die Bezahlung erfolgt bei Pageplace wahlweise über die TelekomTelefonrechnung, Clickandbuy, Paypal oder per Kreditkarte. Mit ihrer E-Publishing-Plattform und den Bezahlservices will die Telekom Verlage bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle unterstützen. Die Inhalte können mit iPhones, iPads und mit Android-Geräten abgerufen werden. Sie befinden sich in einem virtuellen Bücherregal, auf das die Kunden von überall aus zugreifen können. Damit ähnelt der Dienst den E-BookStores von Google und Amazon sowie dem Angebot iBooks von Apple. is ❚ 07_Trends_News_1211.qxd 12/11 08.06.2011 11:12 Uhr Seite 7 14. Juni 2011 Viel Geld für Liveshopping M it einer neuen Finanzierungsrunde hat Catch of The Day seinen Wert auf 200 Millionen US-Dollar gepusht. Das Start-up aus Melbourne bekam für einen 40-Prozent-Anteil von einer Investorengruppe um Tiger Global Management 80 Millionen Dollar. Catch of The Day wurde 2007 von Gabby und Hezi Leibovich in Melbourne gegründet, hat sich dem Lifeshopping verschrieben und setzt im Jahr rund 45 Millionen Euro um. An sehr guten Tagen erzielt das Start-up bis zu 1,5 Millionen Dollar mit Tagesschnäppchen und versendet mehr als 150.000 Pakete. Die meisten der registrierten Nutzer besuchen vier bis sieben Mal pro Woche die Site – in diesem Segment eine traumhafte Quote. Catch of The Day betreibt zudem den Groupon-Klon Scoopon.com.au, will nun verstärkt ins Online-Modegeschäft einsteigen und mithilfe des Risikokapitals international wachsen. vs ❚ Catch of The Day: Australisches Liveshopping TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Millionen für Wooga Aktuelles Stichwort Social-Game-Entwickler sammelt knapp 17 Millionen Euro Kapital ein D er Trend setzt sich fort: Social Games sind unter Usern beliebt, bringen durch den Verkauf virtueller Güter und Add-ons schnell Geld – und ziehen Investoren an. Der Berliner Anbieter Wooga hat eine für deutsche Verhältnisse sehr hohe Finanzierungsrunde mit knapp 17 Millionen Euro (knapp 25 Mio. US-Dollar) abgeschlossen. Neben Alt-Investor Holtzbrinck beteiligten sich insbesondere internationale Geldgeber. „Wir lieben Unternehmen wie Wooga“, sagt Balderton-Partner Robert Bonanzinga. „Das ehemals kleine, aber sehr engagierte Wooga-Team ist in den letzten Monaten ❚ Gründung: 2009 von Jens Begemann und Philipp Moeser in Berlin ❚ Geschäftsmodell: Social Games, Vermarktung virtueller Güter ❚ Finanzierung: Holtzbrinck Ventures, Balderton, Highland Capital und Tenaya Capital ❚ Mitarbeiter: 85 ❚ Internet: www.wooga.net Tolingo expandiert Start-up sicherte sich Kapital für internationales Wachstum N och mehr Geschäft im Ausland: Dafür hat sich das Hamburger Übersetzer-Portal Tolingo gerade weiteres Risikokapital gesichert. Neben den bestehenden Investoren Neuhaus Partners und der KfWGruppe ist nun der Münchner Investor Acton Capital Partners eingestiegen. Wie viel Geld sich Tolingo sichern konnte, wurde nicht genannt.„Tolingo verbindet starke Kundenorientierung mit einer ausgereiften technischen Infrastruktur“, begründet Christoph Braun, Partner bei Acton, die Beteiligung. Tolingo vermittelt über seine Plattform Übersetzern Aufträge. Da neben den Konzernen, die meist weltweit tätig sind, inzwischen auch beinahe jedes dritte mittelständische Unternehmen Geschäfte im Ausland abschließt, wächst das Volumen für Übersetzungen. Die 6.000 Übersetzer, die sich bei Tolingo auch aus dem Ausland registriert haben, bieten 220 Sprachkombinationen und 26 Fachthemen an. Sie überlassen Tolingo einen Teil ihres Honorars als Provision und bekommen im Gegenzug Aufträge, Tolingo honoriert die Arbeiten einmal im Monat und sorgt zudem für umfangreiche Qualitätskontrollen. Deshalb sind am Hamburger Standort 40 Mitarbeiter beschäftigt. Diamond Dash und Brainbuddies von Wooga: Bald auch als BrowserVariante zum drittgrößten Social-Games-Entwickler der Welt aufgestiegen.“ Mit dem Geld kommen die Gründer Jens Begemann und Philipp Moeser ihrem Ziel näher, sich einen festen Platz unter den größten Spieleunternehmen der Welt zu sichern. Zurzeit entwickelt das Team Spiele, die über Communitys verbreitet werden. Vor Kurzem zogen sich die Berliner aus den VZ-Netzen zurück, um sich auf Facebook konzentrieren zu können. Hier zählen sie jetzt mit knapp 30 Millionen Nutzern im Monat zu den fünf größten Anbietern. Doch Begemann und Moeser wollen das Portfolio erweitern und sich unabhängig machen von den Communitys. In Zukunft sollen aus ihrer Werkstatt auch BrowserSpiele kommen. Die Konkurrenz heißt dann Bigpoint, Gameforge oder King Kong – alles Unternehmen, die schon länger international erfolgreich sind. vs ❚ Burda steigt bei Ubermedia ein H Tolingo.de, Gründer von der Decken: Internationale Geschäfte im Visier „Mit dem frischen Kapital wollen wir in Deutschland und im Ausland wachsen“, sagt Hanno von der Decken, der Tolingo zusammen mit Sebastian Sobisch und Johan Wenz 2008 ins Leben rief. Vor allem sollen weitere Sprachversionen entstehen. Die Website ist zurzeit in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch und Niederländisch verfügbar. Etwa 10.000 Unternehmen griffen im vergangenen Jahr auf die Dienste der Hamburger zurück, der Umsatz pro Jahr hat sich zwischenzeitlich bei einem mittleren Millionenbetrag eingependelt, genaue Zahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt. Das Feld der professionellen Übersetzungen beackern allerdings auch andere: Tolingo konkurriert mit Diensten wie 24translate.de, Global-translate.de und Toptranslation.de. vs ❚ ubert Burda Media hat sich über seine Beteiligungstochter DLD Ventures bei dem US-amerikanischen Unternehmen Ubermedia eingekauft. 5,6 Millionen US-Dollar lässt sich der Münchner Verlag sein Engagement beim führenden Entwickler für Apps rund um die Nutzung von Twitter kosten. „Für Medienhäuser ist es relevant, das Twitter-Ökosystem und die dortige Dynamik zu verstehen“, sagt Marcel Reichart, Geschäftsführer von DLD Ventures. Außerdem wolle man Ubermedia bei der internationalen Expansion unterstützen. Von Ubermedia, Pasadena (Kalifornien) das im vergangenen Jahr vom Medienunternehmer und Twitterer Bill Gross gegründet wurde, stammen Twitter Apps wie Bitcoins Anonym zu vergeben, global nutzbar und vor allem digital: 2009 schuf ein Kryptografie-Experte, der sich Satoshi Nakamoto nennt, die Bitcoins. Wer das „Open Money“ nutzen will, lädt eine virtuelle Geldbörse herunter und kann damit im Netz Bitcoins erwerben, verteilen und in echtes Geld umtauschen. Erste Händler in den USA akzeptieren die Währung. Der BVDW warnt jedoch: Bitcoins unterliegen keiner offiziellen Aufsicht, die Menge der Schattenwährung wird sukzessive nach einem mathematischen Programm erhöht. Seit 2009 ist der Wert eines Bitcoins von wenigen Cent auf 7,50 US-Dollar gewachsen. Die Seiten www.bitcoinsmarket.com und bitcoincharts.com informieren über Einsatz ❚ und Entwicklung. vs Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren GREYLOCK Geld für Europa und Israel Greylock hat 160 Millionen US-Dollar für einen Fonds gesammelt, der Start-ups in Europa und Israel fördern wird. Die älteste Beteiligungsgesellschaft in den USA, die unter anderem in Groupon, Facebook und Linkedin investierte, beobachtet, dass nun auch Start-ups, die nicht aus den USA stammen, ausgezeichnete Renditen versprechen. Greylock will den Fonds von London aus organisieren und hat bereits in europäische Firmen investiert. Eine weitere Milliarde Dollar kann Greylock in die Gründung von Start-ups stecken. vs AIRBNB – ACCOLEO Filiale in Deutschland Das amerikanische Start-up Airbnb.com hat seinen deutschen Wettbewerber Accoleo.com aus Koblenz übernommen und seine erste Filiale im Ausland eröffnet. Beide Firmen vermitteln Reisenden gegen Provision Privatunterkünfte, also Wohnungen, Häuser oder Zimmer. „Wir wollen die Airbnb-Community auch außerhalb der USA vergrößern und bekannt machen“, sagt Airbnb-Gründer Brian Chesky. Hierzulande trifft das Unternehmen vor allem auf die Konkurrenten 9flats.de, das vor Kurzem zehn Millionen Euro Risikokapital bekam, und Couchsurfers.de. vs TENGELMANN E-COMMERCE Delikatessen aus Spanien Ubersocial, Echofon oder Twidroyd, die dabei helfen, Twitter Feeds zu verfolgen, weiterzugeben oder in Communitys zu integrieren. Vor Kurzem scheiterte Ubermedia an der Übernahme von Twitterdeck und wurde von Twitter selbst überboten. Nach Angaben von Ubermedia sorgen die eigenen Programme und Apps für rund 13 Prozent des Traffics bei Twitter. vs ❚ Die Beteiligungstochter von Tengelmann hat sich gerade 49 Prozent an Enólogos gesichert. Das Start-up aus Frechen bei Köln hat sich auf den Online-Vertrieb von spanischen Delikatessen spezialisiert und betreibt unter anderem die Sites Vinogusta, Seletessen und Casa del Aceite (Haus des Öls). Enólogos ist das zweite Start-up, das Tengelmann im Lebensmittelbereich unterstützt. Wie Otto-Gourmet verkauft Enólogos auch an die Gastronomie. vs 7 08_Start-Up.qxd 8 08.06.2011 10:58 Uhr Seite 8 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN Erster Online-Autohändler Autoda ist kein Marktplatz, sondern ein Webshop und wickelt den Autokauf selbst ab A utoscout24.de, Mobile.de, Gebrauchtwagen.de – in der Auto-Nation Deutschland gibt es mindestens ein Dutzend Marktplätze für Gebrauchtwagen. „Die Zeit ist reif, im Internet ein Autokauferlebnis zu schaffen“, sagt Sebastian Klauke trotzdem. „Bisher gibt’s nur Anzeigenmärkte, aber keinen Online Shop.“ Den hat der Physiker mit dem Juristen Andreas von Lochow Autoda: Verkauf geprüfter Gebrauchtwagen nun aufgebaut und unter der Adresse frei fuhren. Das erzeugt SicherAutoda.de im März heit, gerade bei Käufern, die online gestellt. „Wir haben schon etliche Gründer v. Lochow, Kauke (r.) nicht technisch versiert sind. Bei Bedarf können sie beim HanAutos verkauft“, berichtet Klauke.„Wir sind mehr als zufrie- delspartner das Auto anschauen und Probe fahren. den mit dem Start.“ „Wir verzichten auf den ZwischenIm Gegensatz zu den Kleinanzeigenmärkten und -börsen, die lediglich Inter- händler, so entsteht ein günstiger Kaufessenten mit Händlern oder privaten preis und unsere Provision“, erklärt Verkäufern vernetzen, wickelt Autoda Klauke. „Flottenbetreibern und Leasingauch den Verkauf ab. Das Hamburger Gesellschaften bieten wir einen direkten Start-up arbeitet mit Leasing-Gesell- Link zum Verbraucher.“ Käufer finden schaften, Vermietern und Händlern zu- wiederum technisch gewartete Autos sammen und verkauft ehemalige Fir- zum günstigen Preis. Über eine Kooperamenwagen, deren technischer Zustand tion mit Mobile.de stellt Autoda für gänund Wert nach Ablauf eines Leasing-Ver- gige Modelle auch einen aktuellen Preistrags begutachtet wurde und die unfall- vergleich zusammen. Der Automarkt ist überversorgt, etwa jeder dritte Wagen ist geleast, ein Großteil davon von Firmen und Selbstständigen. Die leasen spätestens nach vier Jahren ein neues Modell. So steigt das Überangebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt stetig an – und stellt die Versorgung von Autoda sicher: „Die Menschen haben sich an E-Commerce gewöhnt und kaufen jetzt auch Autos übers Internet“, sagt Klauke. Er rechnet in den nächsten Jahren mit weiteren Webshops für Fahrzeuge. Der britische Händler Tesco startete im April mit einem ähnlichen Konzept. „Wir wollen“, so Klauke ehrgeizig, „einer der großen Gebrauchtwagenhändler in Deutschland werden.“ vs ❚ ❚ Autoda.de ist ein Online Shop für Gebrauchtwagen der Hamburger Moto GmbH. Diese wurde Ende 2010 gegründet, Autoda ging im März 2011 online ❚ Geschäftsmodell: Autoverkauf für Handelspartner auf Provisionsbasis ❚ Finanzierung: Business Angels und Holtzbrinck Ventures ❚ Internet: www.autoda.de Inspiration aus dem Netz Suggy ergänzt die Suche durch Vorschläge und empfiehlt Sites und Inhalte Z wei Jahre oder 2.000 Mannstunden stecken in der Crawler-Technik von Suggy.com.Wenn’s nach Matthias Schneider und seinem Team geht, könnte das Browser-Plug-in das Netz revolutionieren. „Wir haben etwas zum Laufen gebracht, was Google, Microsoft oder Facebook nicht geschafft haben“, meint Schneider. Zurzeit sucht der Chef des Leipziger Unternehmens nach Investoren – und nach tragfähigen Geschäften: „Für die Monetarisierung von Suggy könnten ❚ Nach zwei Jahren Entwicklung im Dezember 2010 Gründung der Suggy GmbH in Halle, 2011 Online-Start des Dienstes und Umzug nach Leipzig ❚ Geschäftsmodell: Noch nicht ausgereift. Lizenzierung der Technik an Unternehmen möglich, Werbefinanzierung ❚ Finanzierung: Durch die Gründer ❚ Internet: www.suggy.com ten der Suggy-Nutzer und verwir uns kontextsensitive Wernetzt – wenn deren Einverbung vorstellen oder Unternehständnis vorliegt – jene, die sich menslösungen für Inhalte in mit gleichen Themen beschäfDatenbanken und Websites.“ tigen. Noch in der Beta-Phase Fest steht, dass das Plug-in und knapp zwei Monate nach Suggy für Nutzer kostenlos dem Start hat der Dienst bereits bleibt. Integriert in einen 5.000 Anhänger gefunden. Browser „inspiriert Suggy den Interessenten melden sich auch User und hilft ihm herauszufinden, was er eigentlich sucht“, Schneider: Finden aus dem Ausland. „Bei Google muss jeder wissen, wonach er erklärt Schneider. „Suggy ver- statt suchen sucht, mit Suggy findet er neue eint Suchmaschine, Community und Kommunikation in einem Seiten“, so Schneider. Für den internatioDienst, der durch semantische Analyse nalen Durchbruch fehlen die Investoren, inhaltliche Zusammenhänge erkennt.“ aber da stößt die Technik an ihre GrenSuggy merkt sich die Seiten, die ein Nut- zen: Geldgeber fand sie noch nicht. vs ❚ zer regelmäßig aufsucht und verwertet deren Inhalte und Themen. Er zeigt diese Seiten an, schlägt aber nach und nach Alternativen und weitere interessante Quellen vor. „Suggy ist keine Suchmaschine, sondern macht voll automatisiert Vorschläge“, stellt Schneider klar. Dafür durchsucht der SuggyCrawler etwa eine Milliarde Websites, Facebook-Nachrichten und Tweets. Zudem ver- Suggy: Plug-in für den Browser erkennt Zusammenhänge gleicht er die Surf-Gewohnhei- und hilft bei der Orientierung im World Wide Web 14. Juni 2011 12/11 Die Idee für einen (mobilen) Service, nützliche Technik oder noch weitere Geschäfte für den Online-Handel: Die Innovationskraft junger Unternehmen im Web ist ungebrochen. Deswegen stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig Start-ups und ihre Geschäftsmodelle vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie unter www.internetworld.de unter dem Webcode 0802024. Tauschen und teilen O b Spielkonsole, Werkzeug, Bücher, CD oder der adrette Anzug: Wer solche Dinge nicht oft braucht, kann seine Freunde oder Nachbarn danach fragen und sie sich bei Bedarf ausleihen: „Frents ist eine Social Library oder ein soziales Netzwerk für Sachen“, erklärt Philipp Rogge.„Hier können Mitglieder in einem virtuellen Regal zeigen, was sie haben und auch Freunden ausleihen würden.“ Frents.com startete Anfang 2010, doch erst in diesem Jahr macht das Team um Rogge Werbung für die Plattform. 12.000 Menschen haben sich hier registriert und präsentieren 45.000 Produkte. „Aktuell verdoppeln sich die Nutzerzahlen von Monat zu Monat“, freut sich Rogge. „Jeder Neuankömmling stellt etwa sieben Sachen ein.“ Der Zulauf verweist auf einen wachsenden Trend: US-Autorin Rachel Botsman hat vor Kurzem den „gemeinschaftlichen Konsum“ ausgerufen – und immer mehr machen mit. Im Reisebereich haben ihn Start-ups wie 9flats.com oder Couchsurfers.com umgesetzt – Privatleute bieten hier Reisenden eine Unterkunft an. Frents ist das Netz zum Tauschen und Teilen von Dingen, das bereits Juroren ❚ Gründung: Ende 2009 Gründung des Unternehmens in Berlin. Web-Start März 2010, seit 2011 offensiv Werbung ❚ Geschäftsmodell: Community zum Tauschen und Teilen von Waren. Finanzierung durch Werbevermarktung und Affiliate ❚ Finanzierung: Business Angels ❚ Internet: www.frents.com und Investoren überzeugte. „Der Nachbarschaftsgedanke steht im Vordergrund“, versichert Rogge. Das Start-up profitiert aber von Provisionen und Einnahmen aus Affiliate-Programmen: Dort, wo Mitglieder Dinge haben und selbst anschaffen wollen, verlinkt Frents mit Läden und Anbietern. „Wir bauen eine exzellente Nutzerdatenbank auf und können so Werbung zielgerichtet ausliefern“, wirbt Rogge in Richtung Händler und Werbungtreibende. „Wir kennen die Relevanz, die Produkte für Nutzer haben, und können daher auf hohe Akzeptanz hoffen.“ vs ❚ 09_Anz_Strato.qxd 07.06.2011 15:08 Uhr Seite 9 10_strategienmobilesearch.qxd 10 09.06.2011 9:36 Uhr Seite 10 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 MOBILE SEA Mobile braucht eigene Strategie Experten empfehlen für die mobile Suchwortvermarktung eine andere Strategie als für herkömmliche Search Ads D ie mobile Suche und damit die mobile Suchwortvermarktung wird für Marken und Händler ein strategisch relevanter Kanal. Denn verschiedene Studien belegen, wie stark die SmartphoneNutzung in Deutschland steigt. Die Zahl der Haushalte, die ein Smartphone besitzen, verdoppelt sich seit 2008 im Schnitt jedes Jahr, hat die Deloitte-Studie „The State of the Media Democracy“ herausgefunden. 12 Millionen Deutsche beziehungsweise 18 Prozent der über 18-Jährigen nennen inzwischen ein Smartphone ihr Eigen, berichten Google und die Fachgruppe Mobile im BVDW in ihrem Studienüberblick „Mobile Research 2011“ (siehe auch Seite 22). Steigende Nutzerzahlen bedeutet: Mehr Menschen werden mit mobiler Werbung erreicht. Die mobile Suche ist eine der Hauptanwendungen, wenn Menschen mit ihrem Smartphone online gehen. 49 Prozent ziehen ihr Mobilgerät zurate, wenn sie etwas sofort wissen wollen, so die Studie „Mobile Research“. Zwar weist Google den Anteil der Suchanfragen, der von mobilen Geräten stammt, nicht aus, doch die Steigerung dürfte sich parallel zur Verbreitung der Smartphones entwickeln. Dass Stefan Hentschel bei Google seit April 2011 die neue Position Head of Mobile Ad Sales innehat (siehe Interview), ist ein Zeichen dafür, welche Relevanz mobile Kampagnen inzwischen erreicht haben. Google geht schon länger davon aus, dass in einigen Jahren mehr Menschen das Internet mobil nutzen werden als per Desktop. Kurz: Es ist Zeit für Marken und den Handel, eine Strategie für mobile Werbekampagnen aufzusetzen. Die mobile Suche findet unter anderen Bedingungen statt als die Web-Suche am Suchanzeigen auf dem Smartphone-Browser: Nur die oberen beiden werden wahrgenommen Desktop. Das Smartphone hat einen kleineren Bildschirm und meist auch eine Ortungsfunktion, was für ortsbezogene Suchanfragen relevant ist. Auch die Nutzungssituation unterwegs von A nach B ist eine andere. Kleinerer Screen, weniger Ads Der kleinere Bildschirm hat zur Folge, dass in der Suchergebnisliste weniger Anzeigen eingeblendet werden. Während im Desktop-Browser bei Google drei Text Ads über und bis zu sechs Suchanzeigen rechts neben den Suchergebnissen erscheinen, stehen auf dem kleinen mobilen Bildschirm zwei Anzeigen über den natürlichen Suchergebnissen sowie bis zu drei unter der Liste. Tipps für mobile SEA-Kampagnen: Die Performance-Agentur Eprofessional, Hamburg, hat Tipps für erfolgreiche mobile Suchwortkampagnen zusammengestellt: 1. Prüfen Sie Ihre Produkte: Welche eignen sich für den „UnterwegsKonsum“ und welche eher nicht? brauchen Sie nicht auf Android-Smartphones zu bewerben. Vorsicht: Google bucht Werbekunden automatisch für „iPhones und andere Mobilgeräte mit vollwertigem Internetbrowser“ ein. Selektieren Sie unter „erweiterte Geräte und Betreiberoptionen“. Dort können Sie auch nur iPads auswählen, je nach Kampagnenziel. Henning Langer, Senior Consultant bei Eprofessional, Hamburg 2. Analysieren Sie Ihre Zielgruppe und deren Umgang mit mobilen Geräten. Finden Sie heraus, ob Ihre Zielgruppe mobil zu erreichen ist. 3. Legen Sie grundsätzlich eine separate mobile Adwords-Kampagne an und achten Sie darauf, dass Desktop-Anzeigen nicht an Mobilgeräte ausgeliefert werden. Das müssen Sie in Ihrem Google-Konto aktiv ausschließen. 4. Prüfen Sie, ob alle oder vielleicht nur ausgewählte Geräte und Mobilfunkbetreiber für Ihre Kampagne relevant sind. Eine iPhone App 5. Entscheiden Sie, ob Ihre Adwords-Anzeigen auch im Content von mobilen Websites oder ausschließlich bei der Google-Suche auf mobilen Endgeräten erscheinen sollen. 6. Bieten Sie auf die Anzeigenpositionen 1 und 2, denn anders als bei der Desktop-Suche sind nur zwei Anzeigenplätze relevant. Planen Sie ein entsprechendes Budget ein und überlegen Sie vorher, ob genügend Budget vorhanden ist, um sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen. Wenn nicht, lassen Sie es. 7. Beachten Sie bei der Keyword-Auswahl, dass unterwegs deutlich kürzere Search Queries genutzt werden und passen Sie Ihre Keyword-Strategie entsprechend an. Letzere werden jedoch leicht übersehen, weil die Nutzer bis ganz ans „Seitenende“ scrollen müssen, um auf die Ads zu stoßen. Henning Langer, Senior Consultant SEO und Mobile bei der Hamburger Performance-Agentur Eprofessional, empfiehlt deshalb, bei mobilen Search-Kampagnen die oberen beiden Platzierungen anzustreben. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass nur die beiden hohe Aufmerksamkeit erhalten“, erläutert Langer. Die Buchung sowie die Auslieferung der mobilen Suchanzeigen erfolgt bei Google über das gleiche System wie beim herkömmlichen AdwordsProgramm. In den Einstellungen wird festgelegt, ob Suchwortkampagnen zusätzlich oder ausschließlich auf mobilen Geräten ausgeliefert werden sollen. Für Suchwortkampagnen auf Smartphones brauche es andere Anzeigentexte und eine eigene Keyword-Strategie, stellt Langer fest. Mobile Search benötigt tendenziell eher kürzere, allgemein gehaltene Keywords und sehr klare Anzeigentexte mit deutlichen Handlungsaufforderungen. Langer weist darauf hin, dass Keywords mit Ortsbezug für die Nutzer relevant sind. Das hat zudem den Vorteil, dass Keywords mit Ortsbezug günstiger sind, weil sie häufig dem „Long Tail“-Segment angehören, also nicht zu den häufig gebuchten und damit teureren Keywords zählen. Es wird in Kürze auch möglich sein, einen Platzhalter („Location“) zu wählen, sodass der Ort automatisch eingesetzt wird, wenn beim Smartphone die Ortungsfunktion aktiviert ist. Google bietet auch die Möglichkeit, hyperlokale Anzeigen zu buchen. In solchen Ads wird die räumliche Entfernung des Mobilnutzers zum Angebot des Werbungtreibenden angezeigt. Hentschel von Google führt viele Gespräche mit Agenturen und Unternehmen über mobile Werbekampagen. „Fragen, die wir häufig hören, sind: Wie muss die mobile Landing Page aussehen? Wie viel muss ich in die mobile Kampagne investieren? Und wie setzt man eine mobile Kampagne am besten auf?“, zählt er auf. Gefragt wird auch nach der Integration in die gesamte Marketingstrategie. Langer beobachtet, dass das Interesse von Firmen an mobilen Search-Kampagnen seit Beginn des Jahres spürbar gestiegen ist: „Inzwischen entdecken auch die mittelständischen Unternehmen dieses Thema. Zudem kommen ganz neue Kundengruppen: lokale Geschäfte, für die Suchmaschinenmarketing bisher noch nicht so relevant war.“ is ❚ Interview Stefan Hentschel, Head of Mobile Ad Sales bei Google Deutschland ❚ www.google.de „Eine gute mobile Landing Page ist wichtig“ Welche Strategietipps geben Sie Unternehmen für deren mobile Werbekampagnen? Stefan Hentschel: Firmen sollten vier Punkte beachten. Erstens sollte ein Ziel für die mobile Kampagne festlegt werden, beispielsweise der Abverkauf eines bestimmten Produkts. Als Nächstes sollte Mobile Marketing als eigener Kanal mit separatem Budget in die Budgetplanung für 2011 aufgenommen werden. Drittens sollten Unternehmen in Mitarbeiter investieren, die sich mit Mobile auskennen, und viertens sollte Mobile in die gesamte Mediastrategie eingebettet werden. Warum empfehlen Sie, für Mobile Search andere Kampagnen zu fahren als für die herkömmliche Suche am PC oder Notebook? Hentschel: Weil die Nutzungssituation eine andere ist. Wenn jemand beispielsweise seinen Flug verpasst hat und schnell ein Hotel braucht, sucht er unterwegs mit seinem Smartphone. Wir hören von Unternehmen aus dem Reisebereich, dass entsprechende Keywords auf mobilen Geräten besser konvertieren. Der Grund: Der Nutzer hat einen aktuellen Bedarf. Welche Voraussetzungen sollten Firmen schaffen, bevor sie eine mobile Suchwortkampagne aufsetzen? Hentschel: Eine gute mobile Landing Page ist wichtig. Zurzeit gibt es noch viele Kampagnen, die auf herkömmliche Webseiten verlinken. Doch eine für mobile Geräte optimierte Webseite zahlt auf den Quality Score ein, bietet eine bessere Nutzerfreundlichkeit und führt letztlich auch zu einer höheren Konversion. Was empfehlen Sie generell für mobile Werbekampagnen? Hentschel: Testen, testen, testen. Mobile ist noch ein relativ neuer Werbekanal. Firmen sollten sich ihm mit einer Testmentalität nähern. Zum Beispiel einfach mal ausprobieren, wie ein QR-Code, mit dem ein Preisnachlass auf ein bestimmtes Produkt abgerufen werden kann, bei den Nutzern ankommt. 11_Xing.qxd 08.06.2011 12/11 16:56 Uhr Seite 11 TRENDS & STRATEGIEN 14. Juni 2011 Internet World BUSINESS 11 BUSINESS-NETZWERKE Neue Optik, breitere Strategie Xing hat nicht nur das Design erneuert: Statt der Premiumkunden rücken Anzeigen- und Eventgeschäfte in den Fokus O hne Wettbewerber Facebook geht es bei Xing nicht: Seit Anfang 2009 ist das Business-Netzwerk mit einer Seite in der größten Community vertreten und hat dort immerhin 15.500 Fans gewonnen. Diese werden regelmäßig über Angebote informiert. „Facebook hat sich zum Ziel gesetzt, die Infrastruktur des Internets zu verändern, und davon soll Xing profitieren“, sagt Stefan Groß-Selbeck, seit 2009 Chef des Hamburger Unternehmens Xing. „Wir können dort Nutzer gewinnen.“ In letzter Zeit ging es nicht nur um Kunden: Xing hat sich optisch erneuert – und die Ähnlichkeit zu Facebook ist sichtbar. Statt der horizontalen Anordnung von Informationen sammeln sich diese nun in der Vertikalen: „Wir haben viel Zeit verbracht, um herauszufinden, was Mitglieder als ideal empfinden“, erklärt Groß-Selbeck. „Dazu gehören Elemente, die es in ähnlicher Form auch in anderen Netzwerken gibt, wie etwa den chronologisch geordneten Feed relevanter Nachrichten.“ Facebook-Kommentaren zufolge kommt das Design an. „An vielen Xing nach dem Relaunch: Ähnlichkeit mit Facebook. Das Netzwerk soll jetzt einfacher zu Stellen ist der Aufbau und die Spranutzen sein. Nachrichten aus diesem werden auf che verständlicher und klarer geUnterseiten, etwa „Karriere“, thematisch gefiltert worden“, lobt auch Joachim Rumohr, selbsternannter Xing-Experte, der in Seminaren und Büchern die Raffi- Das ist auch aus anderer Hinsicht eine nessen des Netzwerks und seine Möglich- interessante Frage. Xing hat sich nicht nur keiten vermittelt. „Vorher wurden viele optisch verändert, das Unternehmen stellt praktische Funktionen nicht erkannt und sich auch strategisch neu auf. Statt dem Geschäft mit Premiumkunden widmen sich die „Übersichtlicher, einfacher – Hamburger nun stärker den Wachstumssparten und die Möglichkeiten sind Werbevermarktung des schneller zu erkennen.“ Netzwerks und Services zur Personalsuche. Den Joachim Rumohr Relaunch ergänzen neue Buch-Autor, Dozent und Xing-Experte Anzeigenformate und Präsentationsmöglichkeiten selten genutzt.“ So etwa die Suche nach für Firmen. Seit September können nichtKunden in den Kontakten von Bekannten. zahlende Mitglieder Nachrichten versen„In den vergangenen Jahren hat sich den oder Statusmeldungen freigeben, was Xing stark an den Tekkis orientiert, jetzt sonst nur den zahlenden vorbehalten war sprechen sie die Masse der Anwender an“, und was die Mitgliederzahlen zusätzlich so Rumohr. „Ich bin gespannt, wie sich die pusht. „Xing ist ein gutes, erfolgreiches Nutzerzahlen mittelfristig entwickeln.“ Unternehmen“, erklärt Alexander Braun, Höhenflug des Xing-Kurses als Folge des Börsengangs von Linkedin Euro 55 50 45 ❚ 2003 gründet Lars Hinrichs das Unternehmen als OpenBC. Börsengang und Umbenennung: 2006. Hinrichs verlässt Xing 2009. Seither ist Burda Digital Mehrheitsaktionär (fast 30 %). ❚ Von aktuell 10,8 Millionen Mitgliedern bezahlen rund 759.000 für mehr Funktionen. Laut Comscore wird die Seite im Monat 476 Millionen Mal besucht. 40 35 30 25 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Comdirect ❚ Das Hamburger Unternehmen beschäftigt 360 Mitarbeiter, sie erwirtschafteten 2010 einen Umsatz von 54,3 Millionen Euro. Chef des Research-Unternehmens Montega. „Aber im Bereich Subskription schwächen sich die Zahlen ab, und ich befürchte, dass sich das fortsetzt.“ Unterm Strich stieg die Zahl der PremiumMitglieder im ersten Quartal 2011 um 12.000 – zuvor konnte Xing im Schnitt rund 14.500 anwerben. Hält dieser Trend an, wächst die Abhängigkeit vom zyklischen Geschäft mit Werbung. Erreichten die Mitgliedsbeiträge 2010 einen Umsatzanteil von knapp 80 Prozent, sank die Quote im ersten Quartal 2011 auf Sieben Thesen zu Xing Stefan Groß-Selbeck, Vorstandschef der Xing AG, Hamburg ❚ www.xing.com In einem Interview bezog Xing-Chef Stefan Groß-Selbeck Stellung zum Relaunch. Die wichtigsten Thesen: Zum Design: „Das neue Xing ist die größte Veränderung seit Jahren. Wir haben uns von der radikalen Vereinfachung leiten lassen, die man mobil bieten muss, weil Nutzer dort nur den Daumen zum Navigieren haben.“ Zur Ähnlichkeit mit Facebook: „Bestimmte Kommunikationsstandards haben sich durchgesetzt. Der Kontext bei Xing ist aber ein völlig anderer als bei privaten Netzwerken.“ Zur Konkurrenz mit Facebook: „Facebook ist kein direkter Mitbewerber,das heißt nicht,dass das Wachstum von Facebook in Deutschland keine Auswirkungen für uns hat. Ein Teil der privaten Kommunikation hat sich sicher von Xing zu Facebook verlagert.“ Zur Konkurrenz von Linkedin: 75 Prozent. Im Gegenzug wachsen die Einnahmen aus Anzeigen und RecruitingDiensten. Nach der Übernahme von Amiando verdient Xing noch an Provisionen, wenn Mitgliedsfirmen und Netzwerker Events über diesen Dienst organisieren. Nur etwa jedes zehnte Mitglied ist zurzeit unter 26 Jahre alt. Groß-Selbeck wertet das als Folge der Konzentration auf Geschäftsleute. Das eröffnet Linkedin Chancen: Der Konkurrent bietet viele Mitglieder in den USA und hat seit seinem stark beachteten Börsengang viel Geld. Schon wird spekuliert, Linkedin könnte Xing kaufen und das beflügelt gerade den Xing-Kurs. Doch das ist wohl nicht mehr als ein Strohfeuer: „Xing ist nicht am Ende, wenn Linkedin jetzt hier Gas gibt“, sagt Braun und meint weiter: „Linkedin will sich weltweit aufstellen, da sind Regionen wie Großbritannien oder Indien viel interessanter.“ Rund sechs der knapp elf Millionen Xing-Mitglieder leben nicht im deutschsprachigen Raum. Die Hamburger konzentrieren sich aber seit Ende 2008 auf diese Region und wollen bevorzugt hier wachsen. Die deutlich internationaler ausgerichteten Facebook-Akademiker könnten dies als eine Begrenzung für berufliches Netzwerken ansehen – und lieber bei Facebook bleiben (zumal auch dort Stellen- und Karriereangebote locken) oder Linkedin als favorisiertes Business-Netzwerk wählen. „Die Konkurrenz von Xing“, meint Braun dazu, „heißt auch Facebook und nicht nur Linkedin.“ vs ❚ „Ich wäre arrogant, wenn ich sagen würde, der Wettbewerb wäre uns egal. Wir wachsen schneller und haben deutlich zufriedenere Kunden.“ Zum Wachstumspotenzial von Xing: „Im deutschsprachigen Raum leben rund 100 Millionen Menschen. Davon sind 4,7 Millionen Mitglied bei Xing. Das entspricht einer Marktdurchdringung von fast fünf Prozent.Im deutschsprachigen Raum gibt es großes Potenzial für uns, denn in anderen Regionen der Welt – etwa in den USA, in Großbritannien oder in den Niederlanden – liegt die Durchdringung von BusinessNetzwerken bei über zehn Prozent.“ Zum Mitgliederwachstum „Das Wachstum bei den PremiumMitgliedern ist nicht mehr so hoch. Das ist ein Phänomen reifer Märkte. Die Zahl der Mitglieder ist aber in den vergangenen Quartalen stetig gestiegen.Wir haben bestimmte Funktionen für Basismitglieder freigegeben.“ Zum Stopp der Auslandsexpansion: „Die überwiegende Mehrheit der User möchte sich im lokalen Bereich vernetzen, ja tatsächlich im lokalen, zu einem Großteil nicht einmal im nationalen Bereich. Internationale Kontake spielen im Alltag der meisten Geschäftsleute eine untergeordnete Rolle.“ vs/tga ❚ Das vollständige Interview finden Sie auf www.internetworld.de. Folgen Sie einfach diesem Kurz-Link: ❚ http://bit.ly/mKzrRk 12_leserbefragung.qxd 12 08.06.2011 17:29 Uhr Seite 12 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 LESERBEFRAGUNG 2011 Vielen Dank für Ihr Urteil Die Ergebnisse unserer Leserbefragung: Wer liest INTERNET WORLD Business und warum U m auf den Informationsbedarf ihrer Leser noch besser eingehen zu können, hat INTERNET WORLD Business zusammen mit dem Online-Marktforschungsinstitut Respondi eine Leserbefragung durchgeführt. Nach den Umfragen in den Jahren 2007 und 2008 ist dies das dritte Mal, dass wir unsere Leser um ihre Meinung zum Informationsangebot im Print-Heft, im Newsletter und auf der Webseite Internetworld.de bitten. 523 Abonnenten haben sich an der Umfrage beteiligt, wofür wir uns herzlich bedanken. Generell hat sich bestätigt, dass INTERNET WORLD Business eine hohe Bedeutung für die berufliche Informationsbeschaffung hat. Hier sind die Ergebnisse der Leserbefragung 2011: Wie sieht der typische Leser von INTERNET WORLD Business aus? Der „klassische“ Leser der INTERNET WORLD Business ist männlich, relativ jung und sehr gut ausgebildet. Die Struktur der Leserschaft hat sich in den vergangenen Jahren etwas dem Bevölkerungsdurchschnitt angepasst, das heißt, der Frauenanteil unter den Abonnenten und das Durchschnittsalter sind gestiegen. Der Anteil der Leserinnen beträgt inzwischen 25 Prozent. 47 Prozent der Befragten (2008: 33 Prozent) sind jünger als 40 Jahre. Dies heißt, dass in der Internet-Branche offenbar „normale Verhältnisse einkehren“. Der Bildungsstand liegt weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Mehr als vier von fünf Lesern haben Abitur, bei den Frauen sind es noch etwas mehr. Entsprechend hoch – sogar mit leicht gestiegenem Wert im Vergleich zu 2008 – ist auch der Anteil der Hochschulabsolventen (62 Prozent). Auch hier haben die Frauen (69 Prozent gegenüber 60 Prozent bei den Männern) die Nase vorn. Ebenfalls nahezu unverändert sehr hoch ist mit 97 Prozent der Anteil von Berufstätigen unter den Lesern. Wo arbeitet der typische Leser unserer Fachzeitschrift? Die berufliche Struktur zeigt, dass viele Abonnenten freiberuflich (6 Prozent) oder selbstZahlen zu INTERNET WORLD Business ständig (33 Prozent) arbei❚ Heftempfänger: 17.027 (IVW Q1/2011) ten. Vor allem in der IT/TK-Branche (14 Prozent), ❚ Heftleser: ca. 60.000 bei den Internet-Dienstleistern (38 Prozent) und ❚ PI/Website: 1.018.165 (IVW 04/2011) im Medienbereich (22 Prozent) ist der freiberuf❚ Newsletter-Abos: ca. 23.000 (05/2011) liche Anteil sehr hoch. Mehr als die Hälfte (60 Quelle: Eigene Daten/Respondi-Befragung © INTERNET WORLD Business 12/11 Prozent) der Befragten ist angestellt, Frauen (64 Prozent) noch häufiger als Männer (49 Pro- das sind 6 Prozent weniger als bei der letzzent). Meist sind die Leser in qualifizierter ten Befragung. Entsprechend wichtig ist (17 Prozent) oder sogar leitender Position INTERNET WORLD Business auch für (30 Prozent). Beamte (1 Prozent) sind eher das Internet-Geschäft der Abonnenten. die Ausnahme. Am wichtigsten ist die Zeitschrift für die Die meisten Abonnenten arbeiten in Tourismusbranche (1,9 auf einer Skala eher kleineren Unternehmen. Diese Ten- von 1 (sehr wichtig) bis 4 (gar nicht wichdenz hat sich im Vergleich zu 2008 aller- tig). Auch die Werbebranche zeigt relativ dings etwas abgeschwächt: Etwa ein Drit- hohes Interesse, wobei generell die brantel (31 Prozent) hat weniger als zehn Kol- chenspezifischen Unterschiede erstaunlegen im Unternehmen. Jeder Fünfte (20 lich gering sind. Der Stellenwert liegt insProzent) arbeitet in Unternehmen mit elf gesamt betrachtet bei 2,0. bis 50 Mitarbeitern. In großen Betrieben – ab 1.000 Mitarbeiter – arbeiten 16 Prozent. Wie viele Leser erreicht ein Exemplar der Print-Ausgabe? Und in welchen Branchen? Die Verteilung auf die Branchen ist etwas heterogener geworden. Dominierten vor einigen Jahren die IT-/TK-Branche (2008: 17 %) und die Internet-Dienstleister (2008: 26 %) unter den Abonnenten, so ist deren Anteil auf zehn Prozent (IT/TK) beziehungsweise 21 Prozent (InternetDienstleister) gesunken. Die Abonnentenzahlen aus anderen Branchen haben zugenommen, zum Beispiel der Handel mit 16 Prozent (2008: 11 Prozent). Stabil blieben die Zahlen der Abonnenten aus den Bereichen Medien und Werbung mit jeweils elf Prozent. Mit welcher Zielsetzung lesen die Abonnenten INTERNET WORLD Business? Wie schon 2008 hat die Fachzeitschrift für alle Abonnenten vor allem berufliche Bedeutung (98 Prozent). Knapp 32 Prozent verbinden damit auch private Interessen, Vier von fünf Heften gehen durch mehrere Hände. Ein Viertel der Befragten gibt das Heft an einen Kollegen weiter, mehr als die Hälfte gleich an mehrere. Hochgerechnet bedeutet dies, dass jede Ausgabe viermal so viele Leser wie Abonnenten hat. Die digitalen Angebote wie Webseite und Newsletter wurden in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Wie werden die Online-Produkte angenommen? Der Anteil der PrintAbonnenten, die auch den Web-Auftritt Internetworld.de nutzen, ist gestiegen. Immerhin sieben Prozent gehen täglich auf die Webseite. 41 Prozent (statt 21 Prozent 2008) gehen mindestens einmal wö- INTERNET WORLD Business als Impulsgeber Berufliches Interesse überwiegt Wie wichtig ist INTERNET WORLD Business für Ihr Geschäft? Welche Interessen verbinden Sie mit der Zeitschrift? Private Interessen 1,5 % 18,9 % Sehr wichtig Beides 31,7 % 60,8 % Wichtig 18,4 % Weniger wichtig Berufliche Interessen 66,8 % Gar nicht wichtig 1,9 % © INTERNET WORLD Business 12/11 Quelle:INTERNET WORLD Business Leserbefragung 2011/Respondi chentlich auf die Online-Ausgabe. Das entspricht einer Verdoppelung im Vergleich zur letzten Befragung. Deutlich verbessert hat sich auch die Nutzung des Newsletters. Vier von fünf Befragten erhalten ihn. Fast drei von vier lesen ihn mehrmals wöchentlich. Lediglich acht Prozent lesen ihn nur einmal monatlich oder nie. Mehr als 6.600 Fans folgen der Fachzeitschrift auf Facebook. Die Zahl der Follower auf Twitter beträgt rund 9.500. Wie werden die einzelnen Rubriken des Print-Hefts beurteilt? INTERNET WORLD Business wird hauptsächlich als Business- und Wirtschaftszeitschrift wahrgenommen und hat hier – wohl auch durch die Ergänzung der Rubrik E-Commerce – weiter an Bedeutung gewonnen. Die verschiedenen Rubriken im Heft wurden auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 4 (gar nicht wichtig) beurteilt. Die höchste Bedeutung erreichte die Rubrik „Trends und Strategien“ mit 1,3, gefolgt von „Marketing und Werbung“ mit 1,6. An Wichtigkeit zugenommen hat „Tools & Technik“ mit 1,8. Die seit 2009 neue Rubrik E-Commerce hat mit 1,7 sehr schnell hohe Relevanz bekommen. red ❚ 13_neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 07.06.2011 15:22 Uhr Seite 13 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 14_Mark_Auftakt.qxd 14 08.06.2011 17:05 Uhr Seite 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Im Visier: Frauen und Grillen XING Neue Werbemöglichkeiten Das Karrierenetzwerk Xing präsentiert nicht nur eine neue Strategie (s. auch Seite 11) und einen neuen Look, sondern auch neue Werbeformate. Neben vier neuen Platzierungsmöglichkeiten für Medium Rectangle Banner direkt auf der Startseite können unter anderem Kampagnen jetzt auch passend nach thematischen Umfeldern gebucht werden. Im Juni soll außerdem noch der mobile „App-Shop für Business Professionals“ dazukommen. häb In neuem Glanze: Das Karrierenetzwerk Xing macht sich für Werbekunden hübsch FACEBOOK Deutsche Gemeinde wächst Facebook hat in Deutschland die 20-Millionen-Mitglieder-Hürde übersprungen. Fast jeder vierte Deutsche besucht damit mindestens einmal im Monat das Social Network, rund 50 Prozent der User davon sogar täglich. Der rasante Aufstieg hierzulande begann im Oktober 2008. Damals besuchten gerade einmal 1,2 Millionen User das Netzwerk. Allein in den letzten vier Monaten hat Facebook vier Millionen neue User gewonnen. In anderen Ländern wie Großbritannien war die Mitgliederzahl dagegen zuletzt rückläufig. häb FORRESTER Mut zum Social Gaming Die Zahl der US-Bürger, die Social Games im Internet spielen, steigt rapide. Einer Analyse von Forrester Research zufolge haben aber 84 Prozent der Unternehmen nicht die Absicht, Spiele wie Farmville für ihr Marketing zu nutzen. Ein Fehler, wie Forrester findet, handelt es sich bei den Gamern doch um eine sehr attraktive Zielgruppe. Der Rat der Forscher: mit InGame Marketing experimentieren. häb Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 12/11 Realitätscheck KÜHNE Pünktlich zur Grillsaison relauncht SaucenHersteller Kühne, Hamburg, seine Website und startet eine Social-Media-Kampagne (Agentur: Gelee Royale, Hamburg). Im Zentrum: ein Gewinnspiel auf Facebook und Kuehne.de. Zielgruppe sind „die Entscheider im Haushalt“, also vor allem Frauen. Begleitet wird der Start von Display Ads auf Frauen- und Genußportalen. häb 14. Juni 2011 Die Audio Visual Media Days rückten Bewegtbild in ein reales Licht D ie Zahlen überraschten die Besucher der Audio Visual Media Days (AMD) 2011 dann doch: Insgesamt 36,7 Millionen Zuschauer verfolgten im Mai in Großbritannien die Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton. Via Livestream zählten die Marktforscher der Nielsen Company dagegen nur schlappe 200.000 User. Mit solch einer gigantischen Diskrepanz zwischen der Nutzung des untergehenden Sterns TV und der aufgehenden Sonne Bewegtbild im Internet hatte das Plenum im Münchner Hypo Vereinsbank Forum nicht gerechnet. Die Royals schwächeln im Netz René Lamsfuß, Senior Director Product & Methodology EMEA bei der Nielsen Company, hatte immerhin eine Erklärung für diesen Unterschied, der doch größer ist, als (fast) jeder vermutet hätte: Der Hochzeitstag der Jung-Royals war auf der Insel ein Feiertag und an Feiertagen sitzen die Menschen nach wie vor lieber vor dem Fernseher als Livestreams auf dem Computer anzuschauen. „Das macht man eher während der Arbeit“, beschreibt Lamsfuß die Erkenntnisse aus der Praxis. Der zweite Grund für das schwache Abschneiden des Aufsteigers: „Events werden nach wie vor im TV angeschaut.“ Überhaupt – so rückte Lamsfuß die Verhältnisse wieder gerade – erreicht derzeit der Bereich Streaming lediglich 2,5 Prozent der Bewegtbildnutzung. Im Umkehrschluss heißt das: 97,5 Prozent entfallen auf das klassische TV. Auch anhand ande- rer Zahlen belegte der Forscher, wie klein das Segment der bewegten Bilder im Internet noch – die Betonung liegt auf noch – ist. Beispielsweise liegt die Verweildauer vor dem Fernseher in den USA bei 130 Stunden pro Monat. Im Internet via stationären Computer surfen die Amis etwa 3,5 Stunden monatlich, auf mobilen Endgeräten gerade mal eine Stunde. Keine Frage, das Segment ist noch viel kleiner als gemeinhin angenommen, aber: „Bewegtbild ist kein Freak-Thema. Die nächsten Jahre werden ganz im Zeichen von Videos stehen“, ist Stefan Tweraser, Country Director Germany von Google, überzeugt. Gerade entwickle sich ein funktionierendes Ökosystem zwischen Usern, Publishern, Agenturen und Werbungtreibenden. 35 Stunden Inhalt pro Minute Bereits in zwei bis drei Jahren, so zitierte er in seiner Keynote Studien, würden 90 Prozent des gesamten Traffics im Internet Bewegtbild sein. Auf der Video-Plattform der Google-Tochter Youtube.com „gibt es inzwischen pro Minute 35 Stunden neue Inhalte“, skizziert Tweraser die rasante Entwicklung. Auch klar: Angesichts dieser Masse, werde die Qualität des Contents immer entscheidender. Um in diesem Dschungel zu überleben, müsse dieser seiner Meinung nach vor allem eins sein: „emotional.“ Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei auch die „soziale Integration“. Das heißt: Die Videos müssen einen „Weiterleiten“-Knopf haben. Mitmachen und verkaufen Adobe hat sich die digitalen Marketingtrends angeschaut W ie sieht „Digitales Marketing im nächsten Jahrzehnt“ aus? Dieser Frage ging Adobe Systems in seiner gleichnamigen Umfrage nach. Die Studie wurde zum fünften Mal durchgeführt und wird jährlich weltweit erhoben. Befragt wurden knapp 2.000 Unternehmen zu ihren aktuellen und geplanten Strategien im Bereich digitales Marketing. Ergebnis: Das Jahr 2011 steht ganz klar im Zeichen von Social Media, mobilen Initiativen und Rich-Media-Strategien. Über 25 Prozent der befragten Unternehmen planen eine Unternehmenspräsenz auf sozialen Community-Seiten, 40 Prozent haben dort schon investiert. Ebenfalls 25 Prozent haben sich vorgenommen, in Social Networks zu werben, 22 Prozent tun dies bereits. Weiter haben die Befragten Social Media auf ihrer To-do-Liste. Für 21 Prozent ist es ein wichtiges Anliegen, sich verstärkt mit Social-Media-Analysen zu beschäftigen. Und während das Thema Social Media für viele noch Neuland ist, etabliert sich nach Jahren des Hypes und des Auspro- Im Visier der AMD: Bewegtbild mit all seinen Facetten Auch auf dem Panel „Smart TV – Was wir von der Vereinigung von TV und Internet erwarten dürfen“ wurde deutlich, dass das viel beschriebene Bewegtbild erst am Anfang einer zweifelsohne vielversprechenden Entwicklung steht. Diskutiert wurde hier über die verschiedenen Systeme. Derzeit kämpfen hier die Telekom mit ihrem IPTV-Angebot T-Entertain, die TV-Stationen mit ihrem Standard HBB-TV (benötigt eine Set-Top-Box) und Internet-Riesen wie Yahoo mit Modellen wie Connected TV (Internet ist in die Endgeräte implementiert) um die Vormachtstellung. Wer das Rennen macht? Diese Antwort blieben die Panel-Teilnehmer schuldig. häb ❚ Social Networks bieten Hilfe S Hot or not: Die Marketer wissen inzwischen genau, was sie digital wollen und was nicht bierens derweil der Bereich „mobile Geräte“ zu einem funktionierenden Vertriebskanal. Vor allem bei Unternehmen mit über 70 Millionen Euro Jahresumsatz heißt es bei Mobile volle Kraft voraus: 42 Prozent der Befragten setzen auf mobile Werbeaktionen, strichcodierte Coupons und Werbung für Shops oder Web. 41 Prozent planen, ihr Produkte auch auf Mobilgeräten vergleichbar zu machen. 40 Prozent wollen den Lagerbestand im Ladengeschäft oder im Webshop mit Mobilgeräten überprüfbar machen. Neben Social Media und Mobile nannten die Verantwortlichen vor allem Rich Media als wichtiges Feld. Konkret denken sie dabei an interaktive Kataloge oder Produktdarstellungen. häb ❚ oziale Netzwerke übernehmen immer mehr die Rolle der Kaufratgeber. Klassische Werbung dagegen verliert weiter an Strahlkraft. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Social Media – Einfluss auf das Kaufverhalten im Internet“ der FH Münster. Demnach fragen über 80 Prozent Freunde und Bekannte vor Kaufentscheidungen um Rat. Genauso hoch ist der Stellenwert von Erfahrungsberichten und Produktbewertungen, die sich die Verbraucher via Internet holen. Nur noch für 35 Prozent der 1.300 Befragten sind TV, Print, Radio oder Plakat wichtige Ratgeber. Ausnahme: Fachzeitschriften. Diese sind für 70 Prozent der Befragten bei der Entscheidungsfindung relevant. Ebenfalls für rund 70 Prozent sind Suchmaschinen wichtige Ratgeber. Banner & Co. dagegen spielen nur für 25 Prozent eine Rolle. Die Bedeutung von Social Media im Kaufentscheidungsprozess hängt allerdings vom Produkt ab: Elektronische Geräte (94 Prozent), Reisen und Hotels (84), Autos (67), Software (65) oder Telekommunikation (60) sind besonders Social-Media-tauglich. Über Ärzte, Handwerker oder Lebensmittel informieren sich die User aber lieber offline. häb ❚ 15_Auftakt2.qxd 12/11 08.06.2011 17:35 Uhr Seite 15 MARKETING & WERBUNG 14. Juni 2011 Gold: Sechs Alt-Kicker suchten Handwerker zum Spielen Silber: Suche nach vermissten Kindern Internet World BUSINESS 15 Bronze: Gerolsteiner sucht auch Mitspieler, vor allem jüngere NEPTUN AWARD Verknüpfungskünstler Der Neptun Award kürt die besten crossmedialen Kampagnen. Auch in diesem Jahr siegt Scholz & Friends S chon wieder Sieger: Die „Meister versus Meister“-Kampagne von Scholz & Friends Agenda hat nach „Die Klappe“, dem Dialog Marketing Preis und dem PR Award nun auch noch den Neptun Award gewonnen. In der Kampagne forderte Mercedes-Benz Transporter im FußballWM-Jahr 2010 Handwerker auf, Teams zu bilden und gegen legendäre Ex-Nationalkicker (darunter Sepp Maier, Jürgen Kohler, Andreas Brehme, Karl-Heinz Riedle, Mario Basler) anzutreten. Um den Contest bekannt zu machen, zündete die zuständige Agentur Scholz & Friends ein ganzes Feuerwerk an Maßnahmen: angefangen bei Pressekonferenzen mit den Altstars über zielgruppenorientierte Mailing- und PR-Aktionen bis zu Anzeigen, einer Website, lokalen Medienkooperationen und auch viralen Spots. Am Ende machten über 7.500 fußballbegeisterte Handwerker aus über 1.000 Meisterbetrieben mit. Zum sechsten Mal gestartet, Auf den dritten Platz wählte die zeichnete der Neptun Award Jury die Agentur Deepblue auch in diesem Jahr die besten Networks für ihre Arbeit „Kamcrossmedialen Kampagnen aus. pagne mit Stern“ für GerolInitiiert wird der Award von steiner Brunnen. Die Idee der Hamburg@Work, der Hamburintergrierten Kampagne, die ger Initiative für Medien, IT seit 2009 läuft: Eine Imageund Telekommunikation. kampagne soll über TV-Spots Rang zwei ging an die AgenMarken-Awareness, Modernität tur Kempertrautmann für die Für die beste Crossmedia-Kampagne gibt’s den Neptun Award und Aktualität vermitteln. DaArbeit „Deutschland findet neben läuft eine Aufklärungseuch“. Um die Suche nach vermissten Kin- untergeladen wurde. In einem realen Fuß- kampagne, die in TV, Print, Online und dern schneller und effizienter zu machen, ballspiel, „FC Bayern gegen Real Madrid“, Below-the-Line rationale Argumente verwurde auf Facebook die Plattform www. hielt ein Spieler beim Einlauf in die Arena mittelt. Auf der Microsite und der iPhone deutschland-findet-euch.de aufgesetzt. nicht wie üblich ein Kind, sondern ein App „Mineralienrechner“ beispielsweise Unternehmen wie Adidas, Deutsche Bahn „Vermisst“-Schild in der Hand. Wird bei können Verbraucher Gerolsteiner mit oder McDonald’s sowie Stars wie Modera- einer Suchanfrage auf Spiegel Online eine über 700 anderen Wässern vergleichen. torin Anne Will und Fußballer Thomas Seite nicht gefunden, erscheint nicht die Weiter laufen Aufklärungsfilme im TV Müller weisen auf ihren Facebook-Präsen- Fehlermeldung „404“, sondern die Namen und als Video Ads im Internet. Eine zenzen ebenfalls auf die Aktion hin. Weiter gibt vermisster Kinder. Die Kampagne gene- trale Rolle spielt auch die Seite www.teames eine App, die es bis unter die Top 5 im App rierte 120 Millionen Kontakte und hat ak- mit-stern.de, die Jugend- und Kinderprojekte fördert. häb Store geschafft hat und 60.000 Mal her- tuell knapp 112.000 Fans auf Facebook. ❚ 16_Performance-News.qxd 16 09.06.2011 13:54 Uhr Seite 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Worauf es ankommt GOOGLE Foto: Fotolia / Eric Isselée Noch kein Panda Die seit Wochen erwartete Einführung des „Panda“-Updates im Google-Suchalgorithmus wird sich für deutschprachige Seiten noch verzögern. Das geht aus Äußerungen des Google-Entwicklers Matt Cutts hervor, die er gegenüber dem US-Blog „Searchengineland“ tätigte. „Panda“ hat bei englischsprachigen Seiten zu deutlichen Verwerfungen im Ranking geführt. Vor allem halbautomatisch erzeugte „Content Farmen“ verloren ihre Positionen. fk FACEBOOK UK Kein Vergleich mit Google Wie das britische Fachblatt „New Media Age“ meldet, hat Facebook den britischen Teilnehmern am Betatest ihrer Programmschnittstelle (API) untersagt, die Performance-Daten von Facebook-Kampagnen gemeinsam mit anderen Werbekanälen – vor allem mit Google – darzustellen. Britische Branchenkenner werten dies als einen Versuch des Social Networks, die Vergleichbarkeit mit Adwords zu verschleiern. fk Searchmetrics untersucht Zusammenhang zwischen „Likes“ und Suchergebnis H aben Aktivitäten auf Facebook einen Einfluss Ranking von Websites, die Empfehlungen über Facebook erhalten haben auf die organische SuchplatÜber 90 Prozent der Topplatzierten im Google-Index haben ein Like, Share oder Comment auf Facebook zierung bei Google? Dieser Angaben in Prozent 100 Frage ging der Suchmaschinenanalyse-Anbieter Search90 metrics jetzt nach. Dazu analysierte das Berliner UnterTop 100 Keywords 80 nehmen Anfang Mai 2011 Top 1.000 Keywords die besten 20.000 deutschen 70 Keywords – sortiert nach Top 5.000 Keywords Suchvolumen – und die jeTop 10.000 Keywords 60 weils 30 besten organischen Top 15.000 Keywords Ergebnisse inklusive Video50 Ergebnissen aus der UniverTop 20.000 Keywords sal Search bei Google. An40 schließend untersuchte der Platzierung im Analyse-Spezialist die Korre30 1 5 10 15 20 25 30 Google-Ranking lationen zwischen SocialMedia-Aktivitäten und dem © INTERNET WORLD Business 12/11 Quelle: Searchmetrics Ranking im organischen Suchindex von Google. Klares Bild: Websites, die sozial verlinkt wurden, belegen bei Google bessere Platzierungen Die Web-Analytiker von Searchmetrics konzentrierten sich dabei gutes Ranking bei Google. Websites, die duellen Empfehlung bewegen konnten – im Wesentlichen auf die Ausführung von keine Social-Media-Einbindung haben, statt zu einem simplen Klick auf den Like drei Tätigkeiten: Wurde die Website durch schneiden im Vergleich deutlich schlechter Button –, liegen noch dichter zusammen den Facebook-„Like“-Button (mindestens ab. Die Abhängigkeit zwischen der Wahr- in der Spitzengruppe. einmal) markiert? Wurde die Site durch scheinlichkeit einer guten Platzierung und Henne-Ei-Frage die Facebook-Share-Funktion einem be- dem Vorhandensein von Social-Media-Erstimmten Empfängerkreis weiterempfoh- wähnungen wird umso klarer, je mehr „Die Analyse zeigt eine eindeutige Korrelen? Wurde die Seite auf Facebook kom- Keywords untersucht wurden: Bei den lation zwischen Facebook Shares, Likes mentiert (Comment)? hart umkämpften Top 100 Keywords zeigt und Comments und den Positionen in die gezacktere Kurve (rot) in der Grafik, Google“, fasst Searchmetrics-GeschäftsFacebook Like bringt gutes Ranking dass sich Facebook-Erwähnungen stärker führer und CTO Marcus Tober zusamDas Ergebnis ist eindeutig: Rund 93 Pro- mit anderen SEO-Faktoren überlagern. men. Allerdings bleibt das Henne-Ei-Prozent der Websites, die bei der Suche nach Die Untersuchung deckte zudem signi- blem: Erzeugt eine bessere Platzierung einem der Top 20.000 Keywords bei fikante Unterschiede beim SEO-Effekt mehr Likes oder umgekehrt? „Ob nun Google Platz eins im organischen Ranking zwischen Like, Share und Comment auf. mehr Facebook Shares zu besseren Posibelegen, haben mindestens einen Like, Interessant ist, dass bei Likes der Abfall tionen führen oder durch die besseren PoShare oder Comment bei Facebook. Auf zwischen Position eins und zwei mit 20 sitionen mehr Shares erzeugt werden, ist Rang 30 sind dies nur noch 38 Prozent. Prozent sehr groß ist. Bei Shares beträgt er nicht eindeutig“, sagt Tober, „allerdings ist Kurz gesagt: Die Erwähnung einer Website nur 13 Prozent. Das bedeutet: Die Web- nicht von der Hand zu weisen, dass die in Facebook steigert ihre Chance auf ein sites, die ihre Besucher zu einer indivi- Korrelation besteht.“ fk ❚ Zanox expandiert weiter Die 1&1-Töchter GMX und Web.de bieten ihren Mail-Kunden ab sofort kostenlose digitale Leseproben verschiedener Zeitschriften an. Die Proben werden den Kunden ins Postfach geliefert, eine Auswahlmöglichkeit nach Interessen ist geplant. Allerdings legt 1&1 Wert auf die Festsellung, dass keine Nutzerprofile angelegt werden sollen. Erlöse sollen von Verlagen kommen, die Leseproben verbreiten wollen. fk Anzeige Sie suchen Anbieter von Web Controlling Services? 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In im Jahr rund 350 Millionen den Niederlanden, wo Zanox Euro Umsatz schreibt, in der bereits mit einem eigenen Türkei. Während es in Polen Büro vertreten ist, wurde jetzt bereits mehrere Wettbwerber der Wettbewerber MVN überim Markt gibt, „ist E-Comnommen. Das 1999 gegründete merce in der Türkei erst im Unternehmen macht mit 55 Philipp Justus, Aufbau“, so Justus. Das Büro in Mitarbeitern rund 17 Millio- CEO Zanox AG Istanbul ist die zwölfte Zanoxnen Euro Umsatz im Jahr und Länderniederlassung. Es wird hat, so erklärt Zanox-CEO Philipp Justus, geleitet von Murat Kalafat (siehe Seite 47), „das Thema Affiliate Marketing in Hol- der zuvor bei einem Anbieter von Mobilland etabliert“. In Polen hat Zanox Ende funk-Mehrwertdiensten beschäftigt war. Mai ein eigenes Büro eröffnet, nachdem Justus lässt keinen Zweifel daran, dass mit bislang die polnischen Kunden von Berlin dem Schritt über den Bosporus die Grenaus betreut wurden. Auch in der Schweiz zen der Expansion noch nicht erreicht sind: baut Zanox ein eigenes Büro auf, bislang „Wir haben eine klare Wachstumsstrategie wurden Schweizer Accounts ebenfalls von – und wir streben Akquisitionen dort an, Deutschland aus geleitet. wo sie Sinn machen.“ fk ❚ Z um 20. Juni greift eine Änderung bei der Google Produktsuche. Google hat alle Händler aufgefordert, ihre Produkte mit einer eindeutigen Produkt-ID zu belegen, um die Auffindbarkeit zu verbessern. Thomas Kaiser, Chef der SEO-Agentur Cyberpromote, empfiehlt, dafür die eindeutige Nummer des EAN-Codes zum Produkt zu verwenden. fk ❚ Wichtig für das Ranking: Google verschärft die Anforderungen an Produktdatensätze 17_AgenturNeugruendung.qxd 08.06.2011 17:09 Uhr Seite 17 MARKETING & WERBUNG „Schnellboote statt Tanker“ Neun Digitalagenturen schließen sich zur United Digital Group zusammen An einem Tisch: Kai Pohlmann (KMF Werbung, links) und Philipp von Stülpnagel (Sumo) Z ehn Jahre war Sumo selbstständig – damit ist es jetzt vorbei: Die Kölner SEO-Agentur ist, gemeinsam mit acht anderen Firmen, unter das Dach der neu gegründeten United Digital Group geschlüpft. Sumo-Chef Philipp von Stülpnagel erklärt das Timing: „Der Zeitpunkt ist interessant, weil die Gefahr besteht, dass Spezialisten nicht mehr wahrgenommen werden.“ Große Marketingetats werden zunehmend zentral vergeben. Und dann kommen große Agenturen wie Plan Net, Serviceplan, Sinner Schrader oder Pixelpark zum Zuge. „Bei großen Accounts sind wir gar nicht mehr auf dem Radar“, räumt von Stülpnagel unumwunden ein. kooperiert die 1994 gegründete Agentur doch schon seit Jahren mit anderen Unternehmen, um Ressourcen wie Gebäude und Fuhrpark besser zu nutzen. Auf die Zusammenarbeit mit Sumo angesprochen, sagt Pohlmann: „Jeder Euro, den Sumo verdient, erfreut mich. Wir können zum Beispiel kein SEO, Sumo kann es ganz ausgezeichnet.“ Auch Simon Loebel, Chef von SF eBusiness, sieht in dem Zusammenschluss der neun Partner Kapital vom schwedischen Investor Um mit diesen Riesen der Agenturlandschaft mithalten zu können, schlossen sich insgesamt neun Digital-Agenturen zusammen: Bassier, Bergmann & Kindler (Oberhausen, Ludwigsburg), E-Wolff Consulting (Heimsheim), Jaron (Frankfurt, Berlin), KMF Werbung (Hamburg, Berlin), MP Newmedia (Stuttgart), New Identity (Mainz), Nonstop Consulting (Unterföhring, London), SF eBusiness (Herrenberg) und eben Sumo in Köln. Die Unternehmen verschmelzen zu der neu gegründeten United Digital Group (UDG), die als Holding keine eigenen operativen Geschäfte tätigt. Die Eigentümer der Agenturen bringen ihre Unternehmen in die Holding ein – im Gegenzug erhalten sie Anteile an UDG. Mit einer 49-prozentigen Beteiligung ist zudem der schwedische Investmentfonds EQT eingestiegen. Mehr als die Summe seiner Teile Kai Pohlmann, Geschäftsführer von KMF Werbung, fand an der Idee, eine gemeinsame Holding mit anderen Marktteilnehmern zu formen, von Anfang an Gefallen. KMF hat Erfahrung mit Teamwork, Unglücklicher Start: Michael Riese Ungewöhnlich polemisch wurde die Ankündigung von Ex-Pixelpark-Vorstand Michael Riese aufgenommen, dass mit der UDG eine Agenturgruppe den Markt Michael Riese, betrete, die nach Umsatz und UDG-Architekt Mitarbeiterzahl den Platz eins im New Media Service Ranking belegen werde – vor Platzhirschen wie Serviceplan. Wettbewerber wie etwa Matthias Schrader (Sinner Schrader) oder Harald R. Fortmann (Yellow Tomato) sparten nicht mit Spott und Häme. Inzwischen ist Riese rhetorisch etwas zurückgerudert. Erwartet kaum Abstimmungsprobleme: Simon Loebel, Geschäftsführer von SF eBusiness mehr als die Summe der einzelnen Teile: „Wir haben uns bei dem Zusammenschluss gefragt, ob es einen Mehrwert für unsere Kunden gibt. Jetzt können wir unsere Leistungen in einem kompletteren Portfolio anbieten.“ Vor der Gründung der UDG probten die neun Unternehmen ein Jahr lang das Zusammenspiel in einer Vertriebskooperation. Als Ex-PixelparkVorstand Michael Riese, der jetzt als Geschäftsführer der Holding agiert, dann den schwedischen Investor an Bord holte, war die Zeit reif. Bis auf Weiteres werden die Agenturen innerhalb der UDG unter ihrem eigenen Namen auftreten, „aber alles nur noch in eine Brieftasche machen“, wie es von Stülpnagel formuliert. Umgewöhnen müssen sich die Agenturchefs, wenn es um Entscheidungen in der Holding geht. Doch zumindest nach außen sieht niemand der befragten Personen darin ein Problem. „Die beteiligten Partner ticken alle sehr gleich“, erklärt Loebel, „Entscheidungen werden schnell und pragmatisch gefällt.“ Sein Fazit: „Wir sind alle Unternehmer geblieben.“ Als „neun Schnellboote“ sehen sich die Agenturen, die von SEO über Affiliate Marketing und klassisches Display Advertising bis hin zu Hosting und Web-Entwicklung alle Stufen der digitalen Wertschöpfungskette beherrschen. Die Gegner: die „großen Tanker“, also Plan Net und Co. fk ❚ 17 18-19_QR-Codes.qxd 18 08.06.2011 16:06 Uhr Internet World BUSINESS Seite 18 MARKETING & WERBUNG 14. Juni 2011 12/11 QR-CODES Quadratisch, praktisch – gut? QR-Codes lassen die Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt verschwimmen. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von reinen Marketingaktionen bis zum Mobile Payment W Informationen meist lediglich ein einfacher InternetLink steht, arbeiten ITDienstleister wie Itellium daran, mithilfe von Apps die vielfältigen Möglichkeiten der Barcodes für eine gezielte Interaktion zwischen Kunden und Händler zu verwenden“, erklärt Marra. „Ebenfalls in der Entwicklung sind mobile Anwendungen, die der Handel als durchgängiges Einkaufs- sowie Beratungsinstrument nutzen kann. Für diese Zwecke kann ein QR-Code einfach und kostengünstig auf Artikelebene verwendet werden.“ Damit können Unternehmen ihren Kunden gezielt Zusatzinformationen wie etwa Einkaufstipps, Produktempfehlungen aus dem SorEnormes Potenzial timent oder auch Rezepte zur Verfügung stellen. Die Quadrate gehören zur Hat ein Kunde über eine Familie der Barcodes und Schnittstelle zwischen PC und Handy: Die Bezahllösung von Itellium setzt QR-Codes für den E-Commerce ein solche Scan&Buy App heute wurden ursprünglich zur Kennzeichnung technischer Baugruppen werden soll“, sagt Henning Ralf, Chef der aktiven Austausch zwischen Händlern Zugriff auf einen aktuellen Datenbestand, entwickelt. QR steht dabei für Quick Res- Mobile Unit bei Neue Digitale / Razorfish. und Kunden kann der QR-Code zukünftig können ihm bei der Suche nach der richtigen Ware Bestandsinformationen nahezu ponse. Und Schnelligkeit ist auch der zen- „So kann man etwa beim Einsatz auf Pla- noch stärker eingesetzt werden.“ Schon heute lassen sich laut Marra mit in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. trale Vorteil der Codes. Mit ihnen lassen katen jedes mit einem individuellen Code sich Informationen wie Telefonnummern, ausstatten oder per klassischen Papiermai- der QR-Code-Technologie vielfältige „Über die direkte Anbindung an die WaSMS, URLs, Text oder elektronische Visi- lings im Rahmen einer CRM-Aktion für Funktionen bis hin zum Mobile Payment renwirtschaft oder Filialsysteme ist es tenkarten (vCards) darstellen. Mit Kame- jeden Empfänger einen eigenen Code ver- nutzen. Kein Wunder, dass auch die Wer- Händlern möglich, ihren Kunden nur pasrahandys und einem entsprechenden wenden und damit die Performance des bebranche die Codes für sich entdeckt hat sende Kaufempfehlungen zu Artikeln zu Decodierungsprogramm kann jeder den individuellen Standorts tracken oder ge- und Plakat- und Printwerbung oder An- geben, die sich im Bestand befinden“, erläutert Marra. „Ist ein Code scannen und sich das mühselige Ab- nau messen, ob und wann der Empfänger vom Kunden gewünschtippen von Informationen sparen. Ge- des Mailings reagiert hat. Verwendet man „Verwendet man QR-Codes nur tes Produkt in der Filiale schickt eingesetzt bietet dieses Verfahren die Codes dagegen nur als Ersatz für eine nicht erhältlich, kann der Unternehmen ein enormes Potenzial. URL, wird das Potenzial verschenkt.“ als Ersatz für eine URL, wird das Anbieter ihm über LocaBesonders interessant sind die Codes für „QR-Codes eignen sich perfekt, wenn eine Potenzial verschenkt.“ tion Based Services anzeigroße Zahl von URLs als Einsprungspunkt den Handel. „Hier ist man heute auf Techgen, in welcher Filiale er in eine mobile Internet-Seite eingesetzt nologien angewiesen, die eine Brücke zwiHenning Ralf den Artikel erhalten kann, schen dem mobilen und dem stationären Head of Mobile, Neue Digitale / Razorfish oder über die Anbindung Handel schlagen und sich nahtlos in seine der App an das zentrale etablierten Prozesse integrieren lassen. Der QR-Code bringt alle Voraussetzungen zeigen auf elektronischen Displays zu- Bestellsystem eine direkte Bestellung des mit, um diese Anforderungen optimal zu nehmend mit sogenannten „Permanent Artikels im Webshop ermöglichen.“ Doch auch in der schönen neuen Welt erfüllen“, erläutert Andreas Marra, Ge- QR-Codes“ versieht, um Konsumenten schäftsführer der Itellium Mobile Solu- Zusatzinformationen zu bieten. „Wo der QR-Codes ist nicht alles Gold, was tions GmbH aus Essen. „Gerade für den heute hinter den im QR-Code gekapselten glänzt. Das meint zumindest Razorfish- ann kommt der nächste Bus? Hat die Straßenbahn Verspätung? Solche Fragen beantworten die Berliner Verkehrsbetriebe an ihren Haltestellen jetzt über kleine Quadrate mit kryptischen Zeichen. Auf den Fahrplanaushängen sind QR-Codes platziert, die über ein Internet-fähiges Kamerahandy mit Lese-Software eine Verbindung zum InternetAngebot herstellen, das die nächsten Abfahrten in Echtzeit anzeigt. QR-Codes zieren auch immer mehr Schaufenster, Flyer, Anzeigen und Verpackungen. Mal schlicht in Schwarz-Weiß, hin und wieder auch schon individuell gestaltet mit integrierten Firmenlogos. Sicheres Bezahlen mit One-time-QR-Codes Schild an der Kneipentür: Per Schnappschuss mehr Infos zur Gaststätte erhalten Andreas Marra, Geschäftsführer der Itellium Mobile Solutions GmbH in Essen erläutert die Vorteile von One-time-QR-Codes als Basistechnologie für mobile Bezahlmethoden: „Mit der Integration mobiler Bezahlmethoden bieten Einzelhändler ihren Kunden schon heute die Möglichkeiten eines medienbruchfreien Einkaufens – auch vertriebskanalübergreifend. Hierbei lassen sich One-time-QR-Codes als Basistechnologie intelligent einsetzen. Die Barcode-Bezahltechnologie lässt sich in der Regel ohne gesonderte Hardware-Investitionen nutzen und funktioniert bereits mit einer entsprechenden Software. Bei der Transaktion fin- det kein Datenaustausch zwischen Kunde und Händler statt. Für die Autorisierung der Abrechnung werden die Transaktionsdaten über zwei unabhängige Kommunikationswege an einen zentralen Server übermittelt. Dieser prüft die Übereinstimmung der Daten und schließt den Zahlungsvorgang ab. Das macht das QRCode-Verfahren sicher. Das Bezahlen mithilfe des Codes nimmt dabei nicht mehr Zeit in Anspruch als etwa das Einkaufen per EC-Karte und ist stationär, an Automaten oder im Online Shop möglich. Die Flexibilität der Technologie kommt damit insbesondere den Cross-Channel-Strategien des Handels entgegen.“ Fahrplan für die Kunden: Der QR-Code der Berliner Nahverkehrsbetriebe (BVG) 18-19_QR-Codes.qxd 12/11 08.06.2011 16:06 Uhr Seite 19 MARKETING & WERBUNG 14. Juni 2011 Experte Henning Ralf: „Unternehmen sollten davon ausgehen, dass nur ein geringer Teil der Kunden mit dem Code auf einem Plakat oder einer Anzeige etwas anfangen kann und noch weniger ihn auch benutzen werden. Ohne Erläuterung auf ein Plakat oder eine Anzeige geklebt, verspricht er nicht gerade einen Mehrwert.“ Ralf erwartet, dass nur ein sehr geringer Teil der Nutzer den Code überhaupt als Einsprungspunkt für weitere Services wahrnehmen wird, so lange diese alternativ einfach eine URL direkt im Browser ihres Handys eingeben und auf mobilen Internet-Seiten surfen können. QR-Codes bringen aus Sicht des Experten hier keine relevante zusätzliche Reichweite: „Der isolierte Einsatz funktioniert also nicht, in Kombination mit URL, SEO, SEM und Mobile Advertising ist er aber eine kosten- Interview Überschaubare Gestaltungsmöglichkeiten Matthias Daun, geschäftsführender Partner von Digitalbauhaus, Düsseldorf ❚ www.digitalbauhaus.de Die Bedeutung von QR-Codes wächst. Welche Anwendungsgebiete gibt es aktuell und wohin geht die Entwicklung? Matthias Daun: QR-Codes können zu ganz unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden. Alles beginnt mit der Codierung von reinen Textinformationen in einen zweidimensionalen Barcode. Werden moderne Reader eingesetzt, kann dieser Code verwendet werden, um Zusatzinformationen zu einem Text einzublenden, etwa Gewinncodes neben die Produktinformation. Man kann auch direkt aus dem Text ins Internet verlinken, um auf Händler zu verweisen oder vertiefende Produktinformationen wie etwa verbesserte Gebrauchsanweisungen oder aktuelle Sonderangebote aus der Produktfamilie zur Verfügung zu stellen. Der Code lässt sich auch nutzen, um eine Routenplanung zum Anbieterstandort zu erleichtern. Welche Gestaltungsmöglichkeiten bieten die Codes – etwa im Hinblick auf die Einbindung in Firmen-CI? Daun: Die Gestaltungsfreiheiten sind bei normalen QRCodes relativ gering. Der Code ist einfarbig und muss vorgegebene Elemente enthalten, um eingesetzt werden zu können. Es gibt zwar eine integrierte Fehlerkorrektur, die lässt jedoch lediglich zu, maximal 30 Prozent des Codes zu variieren und durch Hinzufügen oder Weglassen von Informationen zu verfremden. Es bleibt also ein „technischer Code“. Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Microsoft mit den „Microsoft Tags“. Hier sind mehr Farben zugelassen. Damit erhöht sich die Informationsdichte. Dieser Code kann also leichter in grafische Objekte integriert werden. Da für die speziellen Tags allerdings neue Reader und entsprechende Programmgeneratoren notwendig sind, bleibt abzuwarten, ob sich die Microsoft-Technologie durchsetzen wird. Unternehmen stehen zahlreiche QR-Code-Generatoren zur Verfügung – was ist bei deren Nutzung zu beachten? Daun: Grundsätzlich sind diese Generatoren natürlich hilfreich. Allerdings sollten Unternehmen bedenken, dass die mit frei zugänglichen Generatoren erstellten Daten dann eben auch bei einem Drittanbieter vorliegen. Wenn jemand also einen intensiven Einsatz von QR-Codes plant, sollte er schon aus Gründen des Datenschutzes nur eigene Generatoren einsetzen. Außerdem: In Zukunft wird es immer wichtiger werden, ob Smartphones und andere mobile Endgeräte ab Werk mit entsprechenden QR-Code-Readern ausgestattet sein werden. Das Nachinstallieren dieser Reader ist für den Nutzer zwar nur mit etwas Aufwand verbunden, bleibt aber eine Hemmschwelle. Zu hoffen bleibt darum, dass möglichst viele mobile Plattformen in Zukunft QR-CodeReader vorinstalliert haben. Links zu Generatoren ❚ http://mobile-tagging.blogspot.com/2007/11/generator.html ❚ http://www.i-nigma.com/CreateBarcodes.html ❚ http://emwee.de/tools/mobile-tag-generator/ ❚ http://generator.beetagg.com/ ❚ http://activeprint.org/codes.php ❚ http://qrcode.kaywa.com/ Potsdam informiert: QR-Codes für Touristen günstige Möglichkeit, den Nutzer auf das eigene Online-Angebot zu lenken. Nutzt man den Vorteil der unbegrenzten Zahl von Codes und verbindet damit ein Medium wie Print mit individuellen, personalisierten Services, so ist Internet World BUSINESS 19 der QR-Code der perfekte Link. Und wer den nicht nutzen mag, der sollte einfach die URL eingeben können, die direkt daneben stehen muss.“ ❚ Mirjam Müller Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1112018 ❚ Link-Sammlung QR-Code-Generatoren 20-21_Kreativitaet-Special.qxd 9:41 Uhr Seite 20 SPECIAL: KREATIVITÄT Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 Foto: Christine Wulf Fotolia 20 09.06.2011 KREATIVITÄT Raus aus dem Dornröschenschlaf Lange Zeit ließen die Top-Kreativen das Internet links liegen. Das ändert sich gerade. INTERNET WORLD Business hat einige internationale Vertreter an den virtuellen Tisch gebeten A lle Jahre wieder im Juni fangen die Partylöwen zu den Werbefestspielen im südfranzösischen Cannes laut an zu brüllen. Dort treffen sich die Stars der kreativen Bohème aus aller Welt, um die besten Werbekampagnen des Jahres zu küren, sich selbst zu feiern und natürlich auch, um sich feiern zu lassen. Eine Spezies der kreativen Weltelite war bislang an der Côte d’Azur – wie auf allen anderen bedeutenden Werbefestivals – meist gar nicht oder bestenfalls als Zaungast anzutreffen: die Kreativen aus den Internet-Agenturen. Die Gründe sind bekannt: Online-Werbung gilt als klein, schrill, pixelig, billig. Sie erfordert vor allem Geschick sowie holen. Dort steht der Vortag der Messe unter dem Motto Kreativität (vergleiche Kasten). INTERNET WORLD Business hat einige Speaker vorab befragt: Trotz des weltweiten Siegeszugs des Internets in den vergangenen 15 Jahren: Digitale Medien sind nicht gerade des Werbers Lieblinge. Woran liegt das? James Hilton: Die größten und innovativsten Brands würden ihnen da aber heftig widersprechen ... Jens Schmidt: Digitale Medien erfordern eine intensive Auseinandersetzung mit Funktionsweisen, Technologie, dem Ausprobieren von Diensten und Anwendungen. Digitale Medien sind sehr vielschichtig, was ein funktionierendes Teamwork unterschiedlichster Spezialisten erfordert. Werbeagenturen sind aufgrund Jens Schmidt ihrer hierarchischen Orgaist Kreativ-Chef und Mitgründer von nisationsstruktur für die Moccu, einer digitalen KreativagenRealisierung digitaler Protur aus Berlin. Schmidt ist in diesem jekte deshalb nicht optimal Jahr zudem Juror für die Cyber ausgerichtet. Lions in Cannes. ❚ www.moccu.de Verständnis für Internet-Dokumentensprachen wie HTML oder Flash oder das Denken in Formaten und Pixeln. Geistigkreative Fähigkeiten? Fehlanzeige! Mit diesen Vorurteilen behaftet, dümpelte Online lange Zeit auf der Schattenseite der bunten Werbewelt. Doch die Zeit des Wartens hat ein Ende. Das Dornröschen wird wachgeküsst. Das wird sich in diesem Jahr in Cannes zeigen, wo die Cyber Lions mit 2.835 Einreichungen die inzwischen fünftstärkste der insgesamt 13 Kategorien sind. Und das wird sich im September auf dem Branchentreff der digitalen Crème de la Crème, auf der Dmexco in Köln, wieder- Aber es geht doch um Ideen? Schmidt: Der Entwicklungsprozess im digitalen Medium ist vernetzter. Zwar steht am Anfang immer eine Idee, aber die Qualität des endgültigen Ergebnisses ist von vielen Faktoren innerhalb des Prozesses abhängig: Idee, Interaktionskonzept, Technologie, Interfacedesign, Kommunikation und Usability. Disziplinen, denen sich Werber in der Vergangenheit nicht stellen wollten. Johnny Vulkan: Anders als TV entfaltet Online seine ganze Kraft meist erst durch viele kleinere und clevere Aktionen. Bei TV dagegen genügt oft ein tolles Bild. TVKampagnen können leichter erklären und sind auf den ersten Blick emotionaler als digitale Kampagnen – das macht ihre Anziehungskraft für Werbekunden und Agenturen aus. Und wann erwacht die digitale Kreativität endlich aus ihrem Dornröschenschlaf? Schmidt: Ich denke Dornröschen ist schon wachgeküsst, aber der Prinz tippelt noch unentschlossen und zögerlich von einem Bein auf das andere. Denn anstatt die Heirat klarzumachen, ist er verunsichert, weil er sich auf eine neue Situation einstellen muss. Und wie sieht die aus? Schmidt: Digitale Kreativität hängt zwar einerseits von kreativen Köpfen, andererseits aber auch stark von Entscheidern auf Kundenseite ab. Wenn der Kunde nun der Prinz ist, bedarf es von ihm ein noch mutigeres Bekenntnis dazu, digitale Kanäle zu nutzen. Ich bin aber sicher: Wenn mehr ambitionierte Projekte auf dem deutschen Markt erfolgreich realisiert sind, werden auch noch mehr Kunden den Mut haben, auf innovative Projekte im Bereich digitaler Medien zu setzen. Hilton: Jetzt einmal langsam und zurück zum Dornröschenschlaf. Die größte Innovation des Fernsehens in den letzten 50 Jahren war die Einführung des Farbfernsehens! Wir sind beileibe nicht die einzigen, die schlafen ... Vulkan: Es gibt jede Menge Beispiele für di- gitale Kreativität: Schauen Sie sich Google, Twitter, Foursquare, Stumble Upon, Amazon oder Instagram an. Sie alle beeinflussen das Marketing und Geschäftsmodelle, ohne direkt irgendetwas mit Werbung oder Werbeagenturen zu tun zu haben. Ich denke, das Wichtigste, was wir lernen müssen, ist, dass die digitale Welt völlig anders tickt und aussieht wie die klassische Welt. Deshalb müssen wir endlich damit aufhören, sie mit denselben Kriterien zu beurteilen wie die klassische Werbung. Herr Jaeger: Wer hat eigentlich den Lead, wenn es um digitale Kreativität geht: Die Media-, die Kreativagenturen oder die Marken oder Plattformen? Doug Jaeger: Kreativagenturen sind die „Anstifter“, wenn es um Veränderungen geht – insbesondere die kleineren Agenturen. Mit der Ausbreitung von Social Media haben clevere Marken und ihre Agenturen schnell begonnen, ihre Spendings von klasischer Media abzuziehen und in Storytelling zu stecken beziehungsweise die Konsumenten miteinzubeziehen. Digitale „Anker“ wie Facebook, Google, Youtube oder Skype bieten den Unternehmen weit mehr Möglichkeiten, als nur mit Bildern und Worten mit den Konsumenten zu kommunizieren. Kölner Kreativitätsgipfel: Ubercloud Es geht nicht mehr ohne: Kreativität wird auch im Internet immer mehr zum Must-have. Vor diesem Hintergrund startet die Dmexco am 20. September 2011 – einen Tag vor der eigentlichen Messe – das Pre-Event „Ubercloud – the visible mass of digital creativity“. Mit „uber“ (kommt von „über“) bezeichnen trendige Amis alles, was „super“, „hyper“ oder einfach toll, chic und in ist. Auf dem Event sprechen Top- Kreative oder Leader aus werbungtreibenden Unternehmen, Kreativ-, Media- und DigitalAgenturen über Kommunikation, Features, Tools und Philosophien rund um die digitale Kreativität. Kleine Auswahl an Referenten: James Hilton (AKQA), Ije Nwokorie (Wolff Olins London), Benjamin Palmer (Barbarian Group), Quentin George (Mediabrands) und Johnny Vulkan (Anomaly). ❚ www.ubercloud.de 20-21_Kreativitaet-Special.qxd 09.06.2011 9:41 Uhr Seite 21 SPECIAL: KREATIVITÄT Alles US-amerikanische Unternehmen. Hinken Europa und Deutschland bei Digital hinterher? Schmidt: In der Tat kommen viele Anwendungen im Bereich Location Based Services wie Foursquare, der Microblogging-Dienst Twitter oder natürlich auch die sozialen Netzwerke wie Facebook, die kreative Werkzeuge zum Konzipieren innovativer Ideen geben, aus den Vereinigten Staaten. Johnny Vulkan ist bei der Werbe- und Marketingagentur Anomaly in New York zuständig für MediaInnovationen. Für Kunden wie Diesel oder Budweiser gewann Anomaly bereits diverse Preise. ...aber? ❚ www.anomaly.com Schmidt: Die interessantesten Cases kreativer Nut- zung von digitalen Medien kommen für mich aus Skandinavien und Nordamerika und zunehmend aus Brasilien. Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft mehr kreative Impulse in digitaler Kreation und technischer Innovation aus Deutschland kommen. Ich glaube aber, dass Deutschland, was die kreative Nutzung von digitalen Medien betrifft, auf einem guten Weg ist. Noch einmal. Was ist so schwierig daran, digital kreativ zu sein. Beziehungsweise: Worin liegen die Unterschiede zu den klassischen Medien? Hilton: In der Fähigkeit, über 60 Sekunden hinaus zu denken. Schmidt: Die spannende Idee in digitalen Medien erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit Funktionsweisen, Technologie, dem Ausprobieren von Diensten und Anwendungen. Man muss ständig nah am Puls der Zeit bleiben und sich mit aktuellen Entwicklungen, Trends, Technologien und neuen Kommunikationsmitteln auseinandersetzen. Das ist zeitaufwendig und erfordert viel Disziplin und Forscherdrang. Wenn eine neue Technologie oder ein Dienst entstehen, müsste 21 übrigens häufig ein toller Weg, um Ergebnisse zu erzielen. Aber: Wenn Werbung nur originell ist und nichts bewirkt, dann ist sie nichts wert. Mit Social Media beginnt eine neue Ära im Internet: Vor welchen Herausforderungen stehen die Kreativen hier? Erfordert Social Media neues Denken? Schmidt: Social Media ist eine tolle Spielwiese, auf der man mit seinen Besuchern sehr interaktiv in Verbindung treten kann, um Social Media anders zu benutzen, als alle anderen die Netzwerke benutzen. Schönes Beispiel: die Kampagne von Fisherman’s Friend, die bei der One Show mit Gold ausgezeichnet wurde. Vulkan: Ja, es verlangt eine andere Denkweise. Die besten Social-Media-Ideen scheinen eine Kombination aus Kundenbetreuung gemischt mit etwas PR, Direktmarketing und Werbung zu sein. Nach wie vor wird in dem Bereich viel experimentiert, auch wenn sich einige Vertreter der Branche schon als „Experten“ bezeichnen. Auch hat sich noch keine Kommunikationsdisziplin herauskristallisiert, die für Social Media besonders prädestiniert zu sein scheint. Wir müssen alle weiter aufgeschlossen bleiben und weiter verstehen lernen. Doug Jaeger ist Partner bei Jaeger Sloan Inc., einem Kreativstudio aus New York, das sich auf New-Media-Strategien, Content-Produktion und Design spezialisiert hat. ❚ www.dougjaeger.com man sich sofort mit seinem Team hinsetzen und darüber nachdenken, wie man eine Kommunikationsidee damit verknüpfen kann – was leider nicht immer funktioniert. Vulkan: Die digitale Welt bietet uns gegenüber der klassischen Welt wesentlich bessere Möglichkeiten, näher an das Geschäft unserer Kunden heranzurücken. Wir kommen an detailliertere Informationen und können in Beziehung mit den Konsumenten treten, wie das mit TV oder Print niemals möglich wäre. Wenn wir diese Informationen und verschiedenartigen Beziehungen endlich verstehen und auch zu nutzen lernen, ergeben sich daraus auch neue kreative Möglichkeiten fürs Marketing. Eine Kampagne ist dann kreativ, wenn sie ... Hilton: ... relevant, zeitgemäß, unerwartet und „Business Changing“ ist, also das Geschäft verändert. Schmidt: ... Menschen dazu bringt, sich für Werbung zu begeistern und sie in ihre Lebenskultur zu integrieren. Wenn eine Kampagne an den Intellekt des Menschen adressiert ist, ihn fordert und unterhält, dann ist sicherlich Kreativität im Spiel gewesen. Spannend finde ich es, wenn dabei unterschiedlichste digitale und klassische Medien in Kombination genutzt werden. Vulkan: … sie bewirkt, was sie soll. Und wenn sie das dann noch auf eine originelle Art und Weise schafft, dann ist das fantastisch. Originalität ist Herr Hilton: Erfordert Social Media eine neue Denkweise? Hilton: Jede Art von neuer Media erfordert neues Denken. Aber genau das ist der Punkt: All diejenigen, die bereit sind, radikal neu zu denken, sich radikal zu verändern und zu erfinden und all ihre alten Verhaltensmuster und Mechanismen über Bord zu werfen, werden gewinnen. Facebook scheint im Moment das Maß aller Dinge zu sein. Wie wichtig sind Fans und Likes für eine Marke? Vulkan: Im Moment gibt es eine ungesunde Fixierung auf Facebooks „Likes“. Von einer oberflächlichen Warte aus betrachtet ist dies natürlich verständlich. Schließlich kann die Anzahl an Likes durchaus als eine Art Maßstab zu den Wettbewebern herangezogen werden. Ich denke aber, viele Marken lassen sich zu sehr ablenken und rennen nur noch diesen Likes hinterher. Viel besser wäre es, sich auf genau die Produkte und Leistungen zu konzentrieren, die die Kunden in erster Linie mögen und weshalb sie zu ihnen kommen. ❚ Moderation: Elke Häberle James Hilton ist Mitgründer und Kreativdirektor des kreativen Hotspots AKQA. In London 1995 gegründet, hat die Agentur inzwischen weltweit Standorte – seit vergangenem Jahr auch in Deutschland. ❚ www.akqa.com 22_Studien.qxd 22 09.06.2011 13:58 Uhr Seite 22 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 TV unangefochten an der Spitze Deloitte untersucht Mediennutzung im internationalen Vergleich I nternet-Vermarkter würden gern mehr Fernsehwerbebudget ins Web locken. Doch Fernsehen ist immer noch das „Super-Medium“ – gerade auch für Werbung. Diesen Ausdruck wählt Deloitte Consulting in der Studie „The State of the Media Democracy“, um die Fernsehnutzung deutscher Konsumenten zu beschreiben: „TV bleibt auf allen Ebenen Hybride Anwendungen: Entwicklungspotenzial für TV Ads das Super-Medium. Denn die meisten Menschen lassen sich bezüg- Hybride Anwendungsmöglichkeiten, also lich ihrer Kaufentscheidung am stärksten die Verknüpfung von Internet und TV, von Werbung im Fernsehen beeinflussen.“ bieten TV-Werbung weiteres Entwick- lungspotenzial, stellt Deloitte fest. Noch deutsche Konsumenten im internationasind jedoch hybride TV-Geräte in Deutsch- len Vergleich am wenigsten Interesse. Beland nicht weit verbreitet. Nur fünf Prozent fragt, ob sie häufiger auf Anzeigen klicken aller Haushalte besitzen eines. würden, falls diese besser zu ihren BedürfDie Studie von Deloitte hat die Einstel- nissen passen würden, sagen nur 29 Prolung der Verbraucher zu Interzent „Ja“ (siehe auch Grafik). net-Werbung untersucht, dar„Targeted Advertising ist eine unter auch in sozialen Netzwerrelevante Werbeform, doch die ken. „Zwölf Prozent der deutHindernisse sind noch groß. schen Befragten geben an, dass Damit es eine akzeptierte Wersie sich von Werbung in sozialen beform wird, muss sie aus NutNetzwerken beeinflussen lassen. zersicht Mehrwert liefern“, sagt Das ist eine stattliche Zahl“, Böhm. Da die Zahlungsbereitkommentiert Klaus Böhm, Dischaft deutscher Konsumenten rector für den Bereich Technolofür Web-Inhalte gering sei, sei gie und Medien bei Deloitte Klaus Böhm, die Langlebigkeit des OnlineConsulting. An Targeting haben Deloitte Consulting Werbemodells gesichert. is ❚ Über die Studie Einfluss auf Kaufentscheidung I Einfluss auf Kaufentscheiung II Zahlungsbereitschaft gering Welches Medium wirkt auf Entscheidung ein Welche Werbung zum Kauf bewegt Zustimmung zu den folgenden Aussagen Fernsehen 72 % Magazine 53 % Zeitungen 53 % Natürliche Suchergebnisse 56 % Banneranzeigen 55 % Suchanzeigen Online 49 % 47 % Radio Pop-up Ads 26 % Außenwerbung Unterhaltsame interaktive Anzeigen 22 % © INTERNET WORLD Business 12/11 35 % Ich finde jede Art von Online-Werbung störender als Anzeigen in Zeitungen Ich würde freiwillig mehr Online-Werbung sehen, um kostenlose Inhalte zu bekommen Ich würde auf mehr InternetAnzeigen klicken, wenn sie besser auf mich zugeschnitten wäre Ich würde lieber für Online-Inhalte zahlen 32 % Mehrfachnennung möglich; n = 1.930 deutsche Konsumenten im Alter von 14 – 75 Jahren 60 % 47 % 29 % 17 % Quelle: Deloitte Consulting, „The State of the Media Democracy“ Für die repräsentative Studie „The State of the Media Democracy“ hat die Unternehmensberatung Deloitte Consulting über 9.000 Mediennutzer in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, USA und Japan befragt. In Deutschland nahmen 1.930 Konsumenten im Alter von 14 bis 75 Jahren an der Erhebung teil. Untersucht wurde, wie Konsumenten Medien – insbesondere auch digitale – nutzen. Deloitte erstellt auf Anfrage Einzelauswertungen mit ersten strategischen Handlungsempfehlungen. Mobiles Marktpotenzial wächst Studien: 12 Millionen private Smartphone-Nutzer / Unternehmen hinken mit mobiler Web-Präsenz hinterher D erzeit gibt es rund zwölf Millionen private Smartphone User in Deutschland. Während sich jeder zweite Mobile Surfer unterwegs über Produkte und Dienstleistungen informiert, findet der Kaufprozess jedoch überwiegend auf klassischem Weg statt. Zu diesem Ergebnis kommt die von Google und dem BVDW bei Ipsos in Auftrag gegebene Studie „Mobile Consumer Evolution 2011“. Jeder Zweite nutzt sein Smartphone, um nach Informationen im Netz zu recherchieren. Mehr als jeder Vierte nimmt es gezielt mit, um beim Einkaufen Preise zu vergleichen. Doch bisher haben nur 28 Prozent der Befragten schon mit ihrem Smartphone eingekauft, die große Mehrheit (72 Prozent) hingegen noch nicht. Sie ziehen den Kauf am PC oder Laptop vor. Das ist nicht verwunderlich, der größere Bildschirm ist nämlich gerade beim Betrachten von Produkten komfortabler. Rund 60 Prozent der privaten Smartphone-Nutzer erwarten, dass mobile Webseiten eine ähnliche Nutzerfreundlichkeit wie herkömmliche Websites haben sollten. Smartphones entwickeln sich zu einem weiteren Kanal Für Mobilgeräte optimierte Webseiten seien folglich eine wichtige Voraussetzung für mehr Erfolg im M-Commerce, folgern Google und der BVDW. Doch hier besteht auf Seiten der Anbieter Nachholbedarf. Denn selbst von den Top 500 im Online Marketing aktiven Unternehmen betreiben etwa zwei Drittel (63 Prozent) noch keine für Produktkauf via Smartphone Einkauf lieber am PC Haben Sie bereits via Smartphone gekauft? Warum via Smartphone nicht gekauft wird Integration mobiler Werbemaßnahmen in die Gesamtstrategie Ziehe den PC/Laptop vor Die mobile Strategie ist ... Ja 28 % 69 % unabhängig Fühlt sich nicht sicher an Nein Zu kompliziert 21 % 12 % 8% weiß nicht 18 % © INTERNET WORLD Business 12/11 n = 2.000 35 % 20 % 72 % Zu teuer teilweise angelehnt Quelle: Ipsos, „Mobile Consumer Evolution“ n = 200 eng angelehnt 27 % Quelle: TNS Infratest, „Mobile Advertiser Outlook 2011“ Mobile optimierte Web-Präsenz, zeigt die Umfrage „Mobile Advertiser Outlook“ von TNS Infratest. Das verschärft den Medienbruch: Smartphone-Nutzer recherchieren mobil, kaufen dann aber im (stationären) Internet oder im Handel. Google und der BVDW bezeichnen das als „ROPO“Effekt: Research Online, Purchase Offline (online recherchieren, offline kaufen). Ein Fazit lautet: Smartphones entwickeln sich zu einem weiteren Kanal für den Kunden. Eine medienübergreifende Analyse der Werbeeffektivität wird wichtiger, gleichzeitig wird aber auch die Erfolgszuordnung zu einem Marketingkanal schwieriger. is ❚ Über „Mobile Research 2011“ Google und die Fachgruppe Mobile im Bundesverband Digitale Wirtschaft haben zwei MobileStudien vorgelegt: Für „Mobile Consumer Evolution“ beauftragten sie die Marktforscher von Ipsos, 2.000 deutsche Smartphone User über 18 Jahre zur privaten Nutzung des Mobilgeräts zu befragen. Der „Mobile Advertiser Outlook“ wurde von TNS Infratest erstellt. Für diese Erhebung wurden 200 Marketingentscheider bei Online-Werbungtreibenden in Deutschland zu ihrer mobilen Werbestrategie befragt. 23_OnlineStar.qxd 07.06.2011 15:16 Uhr Seite 23 24_ecommerce_news_i_neuer.qxp 24 09.06.2011 14:02 Uhr E-COMMERCE Internet World BUSINESS Teilnehmer gesucht AMAZON LOCAL Konkurrenz für Groupon Amazon startet mit „Amazon Local“ ins Daily-Deal-Geschäft und nutzt dabei das Know-how seiner neuen Tochter Livingsocial, die vergangenes Jahr für 175 Millionen US-Dollar übernommen wurde. Aktuell beschränkt sich der Dienst jedoch auf Boise, die Hauptstadt des amerikanischen Bundesstaats Idaho. Livingsocial nutzt seine Kontakte zu Tausenden von stationären Händlern, um für „Amazon Local“ lokale Deals zu organisieren. Der Dienst soll sukzessive ausgedehnt werden. dz RAKUTEN Die Japaner kommen Japanischen Presseberichten zufolge will der japanische Online-Marktplatz Rakuten bald auch in Deutschland und Großbritannien durchstarten und damit eBay und Amazon Konkurrenz machen. Zukäufe von Unternehmen wie Buy.com oder Priceminister zeigen ebenfalls, dass Rakuten sich stärker international aufstellen will. Die Plattform zählte 2010 rund 64 Millionen Mitglieder (eBay: 276 Millionen) und wickelte 2009 Verkäufe in Höhe von 3,2 Milliarden Dollar ab. dz 14. Juni 2011 Die Bilanz der Otto-Tochter Bonprix fällt nach gut drei Monaten positiv aus Ü ber 100 Tage ist der Versandhändler Bonprix nun auf Social-Media-Plattformen aktiv. INTERNET WORLD Business hat darüber mit Michael Klar, Teamleiter Geschäftsentwicklung Neue Medien bei der Otto-Tochter, gesprochen. Bonprix auf Facebook: Jetzt, wo die Prozesse stehen, will die Otto-Tochter ihr SocialMedia-Engagement offensiv vermarkten – auch im Shop Herr Klar, was haben Sie die vergangenen 100 Tage denn so gemacht? Michael Klar: Wir haben eine Organisation und operative Prozesse in 17 Ländern aufgebaut und die Technologie international ausgerollt. Dabein nimmt der lokale Kundenservice neben dem überwiegend zentralen Marketing eine wichtige Rolle ein. Jetzt wollen wir noch mehr Fans für unsere Fanpages begeistern und soziale Elemente in die Webshops integrieren. Bonprix hat ungefähr 90.000 Fans. Welchen Wert haben die Fans für Ihr Unternehmen? Klar: Jeder User, der sich mit uns auf Facebook verbindet, bedeutet sehr viel. Wir wollen dem aber keinen konkreten Wert zuordnen,denn wir glauben nicht,dass Social Media Marketing so einfach funktioniert. ren wir darüber auch Neukunden; das ist aber nicht unser vorrangiges Ziel. Kaufen diese Freunde dann auch? Klar: Wir sehen Facebook nicht primär als Traffic-Generator für unseren Shop, unsere internationalen Fanpages dienen vielmehr dem direkten Austausch mit unseren überwiegend weiblichen Fans. Unsere Fans kaufen natürlich, haben dies aber auch schon vorher getan. Zusätzliche Chancen für Social Commerce sehen wir in der Integration des „Like“Buttons in unsere Webshops. Eignet sich Facebook eher zur Kundenpflege oder genauso zur Neukundenakquise? Klar: Über Facebook stehen wir in engem Kontakt zu unseren Bestandskunden. Die Kunden schätzen diese neue Möglichkeit, mit uns ins Gespräch zu kommen, sehr. In naher Zukunft werden wir auch Kampagnen durchführen, mit dem Ziel, unsere Reichweite zu ver- Michael Klar, Teamleiter größern. Im Idealfall generie- Neue Medien, Bonprix Welche Inhalte bringen denn die Kommunikation in Gang? Klar: Exklusive Inhalte, die wir speziell für Facebook erstellen, haben eine sehr hohe Relevanz für unsere Fans. Es sind Aktio- nen wie unser wöchentliches Quiz und Einblicke ins Unternehmen Bonprix oder auch ein freundliches „Guten Morgen“, die gut ankommen. Gab es auch Kommunikationspannen? Klar: Facebook ist für uns Test- und Lernfeld. Selbstverständlich geht auch mal etwas schief. Letzte Woche etwa haben wir versehentlich zur Eröffnung einer Filiale eingeladen, die dann noch gar nicht eröffnet hatte. Es gab aber auch „Pannen“, die sich für uns positiv entwickelt haben. So hatte die Bloggerin „Frau Flauschig“ erst Kleidungsstücke von Bonprix auf Twitter sehr kritisch kommentiert. Durch Aufgreifen des Dialogs und einen intensiven Austausch konnten wir an dieser Stelle positiv überraschen und bieten heute „Frau Flauschigs schöne Schuhe“ bei uns im Shop an. ❚ Interview: Daniela Zimmer Schauen und kaufen Downloadshop für Spiele Die Elektrofachmarktkette Media Markt hat ihren Downloadshop im Internet um Computerspiele erweitert. Vor sechs Jahren startete die Handelskette den OnlineVertrieb von Musik, es folgten Videos, Bücher und Programme. Das Spiele-Angebot umfasst Games für PC und Mac sowie für Smartphones. Eine echte E-CommerceStrategie für die Marke steht allerdings noch immer aus. dz Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Shoppen mit der App Ein Video-Kaufberater soll den Absatz von Tiefkühlkost ankurbeln Rakuten kommt: Der japanische WebMarktplatz will nach Deutschland MEDIA MARKT 12/11 100 Tage Social Media MULTICHANNEL-STUDIE Welche Ansprüche Multichannel-Kunden an das Zusammenspiel der verschiedenen Vertriebskanäle haben, will das E-Commerce-Leitfaden-Team mit seinen Partnern in einer aktuellen Endkundenbefragung herausfinden. Ziel ist die primäre Ermittlung, welche Kanäle heute und in Zukunft Potenzial haben. Die Umfrage ist erreichbar unter www.ecommerce-leitfaden.de/ multichannel. dz Seite 24 D er Hersteller von Tiefkühlgerichten, Multimedia-Spezialisten Dotkomm Rich Apetito, der bislang vor allem Schulen Media Solutions, der sich vor allem auf die und Kindergärten mit Fertigmenüs belie- Entwicklung von Video-Interfaces speziafert, will jetzt auch sein Online-Geschäft lisiert hat. „Im E-Commerce geht es vor mit Privathaushalten ankurbeln. Anschub allem darum, Emotionen und Kaufmotive verleihen soll vor allem der Einsatz von des Online-Kunden optimal anzuspreRich Media, von dem sich das Unterneh- chen. Dieses gilt insbesondere beim Themen positive Effekte über Neuromarke- ma Ernährung“, glaubt Dotkomm-Geting erhofft. Ein Video-Interface, in dem schäftsführer Ralf Pispers, der jüngst ein Fernsehmoderator Achim Winter dem ganzes Buch zum Thema Neuromarketing Kunden Philosophie, Produkte und Leis- in Webshops veröffentlichte. dz ❚ tungen von Apetito auf unterhaltsame Weise nahebringt, soll den Absatz insbesondere von Komplett-Menüs steigern. Philip Kwiotek, Leiter Neue Medien von Apetito, ist überzeugt, mit dem ehemaligen ZDFKlatschreporter Achim Winter das richtige Testimonial gefunden zu haben. „Achim Winter verkörpert als Sympathieträger glaubwürdig das Thema Genuss“, begründet er die Wahl. Umgesetzt wurde die Video- Welches Essen hätten Sie gern? Apetito, Hersteller von Kaufberatung von dem Kölner Tiefkühlkost, wendet sich künftig auch an Privathaushalte D as Einkaufszentrum Messepark Dornbirn in Westösterreich unterstützt seine Kunden künftig beim realen Einkaufsbummel mit einer mobilen Smartphone-App. Die Mobile-Agentur Digitalmobil (Entwicklung), die Agentur Ricquebourg (Gestaltung) und der Technologiemanagement-Berater VDNP haben zusammen eine App für iPhone, iPad und Android konzipiert, mit der Kunden nützliche Services und Informationen über Shops, An- und Abfahrzeiten öffentlicher Verkehrsmittel oder Events im Einkaufszentrum erhalten und nach dem Einkauf via Car-Finder auch den Weg zurück zu ihrem Auto finden. Besonders reizvoll für Kunden und Händler ist die Integration von Rabattgutscheinen für die Shops im Messezentrum. Alle Inhalte der App zu Messepark, Shops und Coupons können über das webbasierte App-CMS appwego von Digitalmobil direkt vom Einkaufszentrum gepflegt werden, ohne dass ein Update der Apps nötig ist. Das Konzept kommt an: Aktuell findet sich die App unter den Top 50 im österreichischen iTunes-App-Store. dz ❚ 25_eCom-NewsII.qxp 08.06.2011 15:52 Uhr Seite 25 E-COMMERCE 25 M-Commerce wird akzeptiert Die aktuelle W3B-Studie sieht gute Chancen für diesen Absatzkanal L ukrativer Vertriebskanal oder nicht? Während sich die Branche darüber in die Haare kriegt, welches Potenzial Mobile Commerce nun hat, schreitet das Hamburger Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß zur Tat und hat in seiner jüngsten W3B-Analyse vom Frühjahr 2011 dazu die deutschen Internet-User befragt. Das Ergebnis: Nur rund 14,4 Prozent der Besitzer mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets halten Mobile Commerce für gänzlich uninteressant. Ein gutes Drittel hat zwar noch nie mobil eingekauft, signalisiert aber Interesse. Und rund 40 Prozent der Befragten haben schon zum mobilen Begleiter gegriffen, um Produkte oder Dienstleistungen von unterwegs oder der heimischen Couch aus zu bestellen. In anderen Phasen des Kaufprozesses kommt das Smartphone oder das Tablet inzwischen sogar rege zum Einsatz, zeigt die Studie weiter: Über ein Viertel der mobilen Endgerätebesitzer nutzt dieses mindestens einmal pro Woche, um online Produktinfos abzurufen. Der Anteil der Nutzer, die mindestens einmal pro Woche mobil bestellen, liegt bei 11,8 Prozent. Reine Männerdomäne Welche Produkte Nutzer mobil kaufen würden Die M-Commerce-Lieblinge sind auch die E-Commerce-Favoriten 28,8 % Fahr-/Flugtickets, Reisen 26,5 % Bücher 18,3 % Veranstaltungstickets Kleidung, Wäsche, Schuhe 11,0 % 10,8 % Videofilme, DVDs Computer-Hardware/ -Zubehör Kamera, Digitalkamera Computer-/Video-/ Konsolenspiele Telekommunikationsgeräte (z.B. Handys) Körperpflegeprodukte, Kosmetik, Parfum Unterhaltungselektronik (z.B. Musik-/TV-Geräte) Lebensmittel, Getränke Etwas anderes 9,7 % 9,1 % 28,1 % 33,8 % 37,6 % 17,5 % 7,8 % 33,0 % 19,1 % 31,9 % 17,9 % 7,7 % 12,0 % 7,7 % 32,9 % 21,5 % 16,5 % 4,9 % 9,6 % 50,5 % 42,9 % 20,6 % 8,9 % 65,3 % 44,4 % 37,4 % 19,8 % 31,7 % Besitzer von Internet-Handys Besitzer von Smartphones Besitzer von Tablet PCs 16,9 % 5,6 % 4,1 % 3,7 % Gar nichts, weiß nicht 15,2 % © INTERNET WORLD Business 12/11 34,5 % 24,8 % 10,9 % 16,8 % 56,5 % 46,0 % 17,8 % Musik (z.B. CDs, Musikvideos) Computer-Software/ -Programme 46,4 % 28,3 % 49,4 % Mehrfachnennungen möglich Basis: Besitzer mobiler Endgeräte; Quelle: Fittkau & Maaß, Stand: Juni 2011 Unterscheidet man diese Mobile-Commerce-Intensivnut- Musik, Bücher und Tickets werden sich auch mobil gut verkaufen zer nach Geschlecht, zeigt sich, dass Männer eine weit höhere Neigung zum mo- der männliche Nutzeranteil inzwischen bei 29,7 bilen Einkaufen zeigen als Frauen: Während nur Prozent, der der Frauen bei 20,2 Prozent. 9,9 Prozent der Frauen wöchentlich auf ShopWas die Bereitschaft der Kunden zu Mobile ping-Tour im mobilen Web gehen, sind es bei den Shopping betrifft, kommen die Marktforscher von Männern 12,6 Prozent. Auch Preisinformationen Fittkau & Maaß zu einem einfachen Schluss: Je mobil abzurufen, ist eher Männersache. Hier liegt größer das Display, desto größer das Kaufinteresse. Während nur rund sieben Prozent der Besitzer von Internet-fähigen Mobiltelefonen einmal wöchentlich mobil einkaufen, sind Nutzungssituationen mit mobilen Geräten es bei Smartphone-Besitzern mit 14 Prozent Was Nutzer mobil unternehmen doppelt so viele. Bei Tablet-PC-Besitzern 35,5 % kauft ein Drittel wöchentlich mobil ein. Produktinformationen 28,0 % abrufen 39,4 % 26,4 % 20,2 % 29,7 % Preisinformationen abrufen 11,8 % 9,9 % 12,6 % Einkaufen Kostenpflichtige Downloads (z. B. Musik, Apps) Kostenpflichtige Online-Zeitungen/Zeitschriften lesen 9,5 % 7,1 % 10,6 % 5,7 % 4,0 % 6,6 % Besitzer mobiler Endgeräte gesamt Frauen Männer Mehrfachnennungen möglich, Nutzung mindestens einmal pro Woche Basis: Mobile Endgerätebesitzer © INTERNET WORLD Business 12/11 Quelle: Fittkau & Maaß, Stand: Juni 2011 Preisvergleich ist die elementare Funktion im M-Commerce und wird heute schon rege genutzt Alte Bekannte auf der Pole Position Bei den beliebtesten Produkten im Mobile Commerce finden – ähnlich wie im ECommerce – besonders häufig Bücher (55 Prozent), Fahr-/Flugtickets beziehungsweise Reisen (51 Prozent) und Musik (43 Prozent) ihren Weg in die Online-Warenkörbe mobiler Einkäufer. Kleidung und Mode hingegen wird im mobilen Internet vergleichsweise selten nachgefragt. Nur 23 Prozent der befragten Besitzer Internetfähiger Handys, Smartphones oder Tablet PCs möchten diese Produkte über ihr mobiles Endgerät erwerben. Eine Unterscheidung nach Alter zeigt: Die Unter-20Jährigen bestellen mobil vor allem Musik, die 20- bis 29-Jährigen Bücher und bei der Zielgruppe ab 30 sind Reisen das beliebteste mobil bestellbare Produkt. dz ❚ 26-28_Online-Couponing.qxd 26 09.06.2011 13:06 Uhr Internet World BUSINESS Seite 26 E-COMMERCE 14. Juni 2011 12/11 ONLINE COUPONING Groupon ja, aber richtig! Der richtige Umgang mit Coupons: 10 Tipps für den strategischen Einsatz von Groupon & Co. G Die Ziele, die Nhow und Zalando 1.000 Gutscheine à 10 Euro oder verfolgen, unterscheiden sich aber zehn Gutscheine für je 1.000 auch grundlegend. Zalando sucht Euro: Für Groupon macht das Mehrumsatz und höhere Warenkaum einen Unterschied, für den körbe bei Bestandskunden sowie Anbieter, der bis zu 1.000 telefoniAufmerksamkeit für ein Teilsortische Anfragen handhaben muss, ment. Bei der Neukundengewinaber vielleicht doch. nung hat Zalando vor allem den Auch ein zweites Vorurteil gilt „Zögerer“ im Blick, der die Marke es zu entkräften: „Gutscheine auf vielleicht kennt, aber sich bisher Groupon und Dailydeal eignen noch nicht zum Kauf durchringen sich vor allem für Restaurants, konnte. Das Berliner Hotel der Solarien oder Friseure, also für NH-Gruppe versucht dagegen, die den stationären Handel oder für Auslastung zu erhöhen, um damit Dienstleistungen.“ Zwar haben die Fixkosten pro Gast zu senken. die Dienste damit ihre Popularität Das Hotel zielt auf Neukunden. aufgebaut und erzielen durch den Andreas Matz von der HamburOrtsbezug auch nach wie vor eine ger Agentur Freigeist empfiehlt, hohe Relevanz, doch die richtig sich beim Einsatz von Gutscheingroßen Deals kommen inzwidiensten über die eigene Strategie schen aus dem Web-Handel. Gedanken zu machen.„Gerade bei Satte 13.694 Mal verkaufte der teuren Marketingmethoden wie Schuhhändler Zalando.de einen Das Paket aus Leihfahrrad und Frühstück fand nur 28 Anhänger dem Groupon-Gutschein ist ein Warengutschein für die Sparte und brachte Eckhardt schätzungsweise 220 Euro Umsatz Vorurteile abbauen Strategie-Workshop vor der VeröfZalando-Sports im Wert von 50 Auch wenn es noch hier und da zu lesen Euro für 19 Euro. Buchstäblich den Vogel um Absatz. Der Mindestwarenwert beträgt fentlichung unverzichtbar“, erläutert er. ist: Groupon (eine Zusammensetzung aus abgeschossen hat aber der Anbieter Air 59 Euro. Zalando wird an die Groupon- „Nicht selten entdeckt man bei der ForGroup und Coupon) hat sich nicht auf Fast Tickets, der 18.000 Rabattgutscheine Kunden also insgesamt Ware zu einem mulierung eines Angebots sogar grundleden Gruppenkauf festgelegt. Es gibt keine für Flugtickets zu je 19 Euro losschlug. Bei Verkaufspreis von fast 808.000 Euro ver- gende Defizite in der gesamten Angebotsvordefinierten Mindest- oder Höchst- der üblichen Groupon-Marge von 45 Pro- schicken – wenigstens.Mit ein wenig Up- politik“, so Matz. Anbieter sollten zum Beispiel penibel mengen bei den Abnehmerzahlen. Von zent vom Gutscheinwert macht das und Cross-Selling geht es hier um eine auf den Warenbestand achten. Viele Grousechs Verwöhnwochenenden im Hotel bis 154.000 Euro für Groupon und 188.000 glatte Million Euro. Vor der von Skeptikern vielfach be- pon-Verkäufer sind von der Resonanz auf zu 18.000 Fluggutscheinen ist alles mög- Euro für das in Griechenland ansässige lich – solange Groupon mitmacht. Ob Reisebüro, das hinter Air Fast Tickets steckt. schworenen Kannibalisierung und Mar- den ersten Gutschein überrascht. Händler Blickt man auf den Zalando- kenschädigung hat Zalando keine Angst: müssen über entsprechende Ressourcen Deal – der Schuhverkäufer aus Explizit bewirbt der Angebotstext den verfügen, um viele Anfragen zeitnah zu beder Tengelmann-Gruppe ist Deal „auch für Bestandskunden“. Das galt wältigen und die gewünschten Produkte nicht gerade als teurer Anbieter allerdings nur für die Kernsparte Zalando zu liefern. Linda Bouneb, die für die Onlinebekannt –, so wird auch schnell und nicht für das Sportsortiment. Wer Sprachschule Englishtown.de jüngst die das dritte Vorurteil ausge- dort bereits eingekauft hatte, ging leer aus. ersten zwei Deals geschaltet hat, berichtet: Generell sind Hinweise wie „Kein Min- „Vom Ansturm beim ersten Gutschein räumt: Groupon verlangt keineswegs immer 50 Prozent destbestellwert“, „Gutschein auf größere waren wir völlig überrascht, deshalb hatvom Nettoumsatz. Wer ein Käufe anrechenbar“ oder eben – siehe Za- ten wir mehr Personal am Telefon als der spannendes Paket anzubieten lando – „Gilt auch für Bestandskunden“, zweite Gutschein erschien.“ Englishtown hat, der kann mit den Berlinern die die Ängste zögerlicher Gutscheinkun- verkaufte insgesamt 12.000 Gutscheine. verhandeln. Zumal Konkur- den abbauen sollen, inzwischen ein beFür den richtigen Umgang mit Diensten rent Dailydeal mit günstigeren deutender Konversionsfaktor. Das Hotel wie Groupon oder Dailydeal werden im Preisen lockt, die eher im 30- Nhow in Berlin behandelt Gutscheinkun- Folgenden neun Ansätze vorgestellt und den explizit nicht als Kunden zweiter Klas- um Beispiele ergänzt: Prozent-Bereich liegen. Wer Zalando kennt, weiß, se. „Alle Groupon-Kunden erhalten ein 1. Neukundengewinnung, dass ein Deal exakt durchge- Upgrade auf ein Zimmer mit Spree-Blick“, Bekanntheit steigern rechnet wird. Die Werbewir- steht in der Gutscheinbeschreibung. Mag kung des Groupon-Auftritts sein, dass das recht neue Hotel noch nicht Derzeit hat allein Groupon täglich 5,3 hat für Zalando angesichts der stark genug ausgelastet ist und sich einen Millionen Gutscheinleser, sei es via E-Mail, Fahrradhändler Biroma will mit dem nächsten Gutschein hohen TV-Präsenz keine Prio- solchen Service daher gut leisten kann, cle- Google, Affiliates oder Facebook. Wer die Auslastung seiner Werkstatt erhöhen rität. Folglich geht es hier nur ver ist die Aktion auf alle Fälle. einen neuen Shop eröffnet, auf eine roupon.de, Dailydeal.de sowie die mobilen Gutscheine von Coupies.de oder Mymobai.com sind ein heiß diskutiertes Thema auf E-Commerce-Konferenzen. Kaum eine Präsentation, bei der das Thema Gutscheine nicht erwähnt wird, kaum ein Gespräch bei dem nicht erste Erfahrungen mit den Gutscheindiensten ausgetauscht werden. Rund um Couponing gibt es noch immer viele Vorurteile: Die Aktionen würden der Marke schaden, Stammkunden ließen sich damit nicht aufbauen und die erreichte Zielgruppe wolle man vielleicht gar nicht erreichen. Das beste Mittel gegen die Befangenheit: Die Gutscheindienste selbst ausprobieren. „Im Direktmarketing muss alles getestet werden. Die Theorie bleibt immer grau“, meint Karl-Heinz Langner, Leiter Marketing bei der Zur Rose Pharma GmbH. Er verkaufte im April 22.000 Gutscheine für die Versandapotheke Vfg.com. 26-28_Online-Couponing.qxd 12/11 09.06.2011 13:06 Uhr 14. Juni 2011 Seite 27 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 27 aktuelle Kollektion aufmerksam machen möchte oder ein erklärungsbedürftiges Produkt anbietet, kann davon profitieren. Bei den Gutscheinen geht es meist um ein spezielles Verkaufsthema und wegen des Ortsbezugs ist die Relevanz hoch. Sie bieten genug Platz, um das eigene Angebot mit sorgfältig gewählten, aktivierenden Worten zu erklären oder die Nutzer auf die eigene Website zu lenken. Marketingexperte Langner meint: „Unsere Server sind am ersten Tag fast zusammengebrochen. Die Nutzer schauen genau hin, bevor sie kaufen.“ 90 Prozent der Gutscheinkäufer waren für die Versandapotheke Vfg.com Neukunden. Die Versandapotheke hatte Warenwertgutscheine in Höhe von 20 Euro für 8 Euro angeboten und davon 22.000 Stück verkauft. Der Clou: Langner warb in der Überschrift und in der Aufmachergrafik mit so bekannten Arzneimitteln wie Bepanthen oder Aspirin, die in fast jedem Haushalt gebraucht werden. Anette Sandner vom Feinkostversender Gourmondo.de: „Tatsächlich liefen die zwei Groupon-Deals ziemlich gut. Wir haben knapp 7.000 Gutscheine verkauft und konnten in dieser Zeit einenbeträchtlichen Zuwachs an Traffic verzeichnen. Ungefähr 80 Prozent sind Neukunden. Wir konnten auch inaktive Bestandskunden reaktivieren.“ Der Marketingleiter des Leine Hotels in Hannover, Mirko Krause, stimmt ihr zu: „Die Zugriffe auf unsere Website waren in dem Zeitraum, als der Gutschein angeboten wurde, einfach bombastisch.“ Krause konnte eine Handvoll Pakete auch direkt telefonisch verkaufen – ohne GrouponProvision. „Wenn die Nutzer nur über Groupon gekauft hätten, wäre das für uns ein Verlustgeschäft gewesen“, erläutert Hotel-Marketer Krause. „Ich habe gehofft, dass es einige Kunden gibt, die direkt telefonisch buchen.“ ▲ zu bewältigen. Das Restaurant ten Termin. Der Return on InMark’s im Münchner Tophotel vestment fällt dadurch bei der Mandarin Oriental verkaufte Kombination beider Gutscheine 1.000 Degustationsmenüs, befrisgünstiger aus, da für den zweiten tet auf einen Zeitraum von 16 Gutschein keine Groupon-ProWochen – und das bei zwei Ruhevision mehr anfällt. Geht man tagen pro Woche. Prompt erntete beispielsweise von einem Eindas Haus eine vernichtende Bekaufswert von insgesamt 100 wertung, bügelte den Patzer aber Euro für die beiden Besuche aus, durch die direkte Kontaktaufnahso bekam Trio Hair davon rund me mit der unzufriedenen Kunacht Euro für den ersten Gutdin wieder aus. schein über Groupon und 40 Zu erfolgreiche Deals mit vierEuro beim zweiten Besuch – und stelligen Abverkaufszahlen kommöglicherweise einen neuen men allerdings bei Händlern und Stammkunden. Kunden auch nicht gut an. Wenn 7. Höhere Auslastung die Wartezeiten zu lang werden, kann sich etwa der Frust der verIn Langenargen am Bodensee ist trösteten Kunden in Form von im Januar nicht viel los. Das benegativer PR in Foren oder Blogs kommt auch das Hotel Litz zu niederschlagen. spüren und steuerte im verganDennoch ist der Ansatz von Das 6-Gänge-Menü von Mark’s für 99 Euro fand viele Anhänger. genen Winter mit einem GutMark’s nicht verkehrt: Bei einem Nicht alle waren mit dem Service zufrieden scheinangebot gegen. 66 Pakete fest kalkulierbaren Menü ergeben für Hotel und Wellness wurden sich im Einkauf Kostenersparnisse und die verkauft. Nach Auskunft der Hotelleitung 5. Upselling/Cross-Selling Gleichförmigkeit der Arbeitsschritte erein voller Erfolg. Hotelberater schätzen, möglicht eine bessere Organisation als bei Händler können den Return on Invest- dass ein Haus wie das Litz etwa 55 Prozent A-la-carte-Bestellungen. ment auch dadurch steigern, dass sie die Belegung erreichen muss, um auf seine Größe des Warengröße pro Kunde erhö- Kosten zu kommen. Ein Gutschein kann 3. Storytelling statt hen – etwa durch Zusatzleistungen. Der ein probates Mittel sein, um diese Quote einfacher Produkte Züricher Fahrradhändler Biroma.ch führt zu erreichen. Hinzu kommt, dass im WinWenn es nach Torsten Janssen, Partnerbe- das beispielhaft vor. Er verkaufte im März ter in Langenargen das Angebot an Rerater bei Groupon, geht, sollten die Anbie- 34 Service-Checks für je 59 Schweizer staurants stark eingeschränkt ist. Da der ter „das besondere Erlebnis“ verkaufen Franken. Nicht enthalten waren Ersatzteile Gutschein nur das Frühstück beinhaltete, und nicht das einzelne Produkt: Storytel- und Reparaturen.„Meistens bleibt es nicht konnte das Hotel zudem seine Gastronomieleistung verkaufen. Aber: Das Hotel ling nennt sich das. Aus der einfachen beim Service“, so Inhaber Greg Kowner. Übernachtung mit Frühstück schnürt Wer die Kunden einmal im Laden hat, konnte nicht alle Buchungen bis zum Abzum Beispiel das Schwarzwälder Hotel kann ihnen zusätzliche Produkte verkau- lauf der Frist erfüllen und muss Kunden in Waldachtal Verwöhnpakete für Paare in- fen. Der Mehrumsatz kann dabei direkt im die nächste Nebensaison vertrösten. Auch Fahrradhändler Biroma will im klusive Champagnerfrühstück im Bett. Gutschein angelegt sein, indem etwa der Die „Story“ liefert also den Grund für den Wert eines Gutscheins auf den Kauf eines nächsten Winter seine Werkstatt mithilfe Kauf des Produkts gleich mit. höherwertigen Produkts (Upselling) an- von Groupon besser auslasten, um so den Weniger Glück hatte der Leipziger Fahr- gerechnet wird. Anbieter Engradhändler Eckhardt. Er verkaufte nur 28 lishtown hinterlegte im SysPakete bestehend aus Leihfahrrad und tem einen speziellen Upgrade2. Fokus auf (schwache) Frühstück. „Der Unterschied zwischen Pfad für Groupon-Kunden, Teilsegmente den beiden Gutscheinen ist signifikant“, denen auf Einzelunterricht Zalando dirigierte den Groupon-Gut- erläutert Andreas Matz. „Während das Rabatte angeboten wurden. Groupon-Berater Janssen schein auf das Sportschuhangebot, mögli- Hotel mit Formulierungen wie ,Romantik cherweise eine vernachlässigte Sektion des pur – Früchteschale und Love-Pralinen ist vorsichtig mit Zusätzen Shops. Der Mindestbestellwert von 59 auf dem Zimmer‘ eine spezielle Idee vor wie „Getränke exklusive“, die Euro liegt 9 Euro über dem Gutscheinwert. dem Auge des Interessenten entstehen den Weg zum Upselling vorBei solchen Einschränkungen wie einem lässt, bietet Fahrrad-Eckhardt eher das zeichnen sollen. Der Wert des Mindestbestellwert gilt es indes, vorsichtig Unspektakuläre.“ Mit einem Verkaufs- Gutscheins muss klar ersichtzu sein. Zu schnell greift der Online-erfah- preis von 15 Euro erzielte Eckhardt gerade lich und leicht erfassbar bleiben. „Die Nutzer sollen nicht rene Gutscheinkunde zum Bewertungs- einmal einen Umsatz von 220 Euro. grübeln oder abwägen“, sagt system, um seinem Frust Luft zu machen, 4. Kombination mit Drittangeboten er. Marketingberater Matz Im Nhow Hotel Berlin erhalten Groupon-Kunden ein wenn er den Deal für unfair hält. Ein stationärer Händler oder Dienstleis- Ein Bundle mit Fremdprodukten ist mit warnt hingegen vor der um- Gratis-Upgrade: Zimmer mit Spreeblick ter hat mitunter weitaus größere Probleme mehr Aufwand verbunden, kann aber eine gekehrten Variante: „Vorsicht kluge Strategie sein, wenn bei All-Inclusive-Paketen. Das könnte die Kundenansturm, den die von starken saisomehr als nur der eine Gut- Nutzer dazu bringen, ihr Portemonnaie nalen Schwankungen betroffene Branche regelmäßig zu Ostern erlebt, zu entzerren. scheinverkauf beabsichtigt ist, ganz zu Hause zu lassen.“ Aus Kundensicht ist diese „weiche“ zumal wenn mit dem nahegele6. Kundenbindung Steuerung der Auslastung über die telefogenen Zoo, Reitstall oder Golfplatz Sonderkonditionen aus- Der Aufbau neuer Stammkunden ist die nische Reservierung und Verfügbarkeitsgehandelt werden können. Königsdisziplin des Couponings. Das abfrage nicht immer von Vorteil. „Ich maDie einfache Kombinations- beginnt bereits bei der Adresserfassung. che inzwischen häufig Kontrollanrufe, um variante sind Übernachtung Anbieter können die direkte Kontaktauf- zu sehen, ob die begrenzte Verfügbarkeit plus Eintrittskarten. So ver- nahme zum Beispiel zur Terminvereinba- alle Kunden trifft oder nur Gutscheinkäufer“, meint Gutscheinkäufer Ralf Deichsel. kaufte das Leine Hotel insge- rung nutzen und Kundendaten erfassen. samt 50 Übernachtungspakete Einen schönen Ansatz zur Kundenbin- Deichsel prangert das Verhalten des Anbiefür 200 Euro inklusive Tickets dung fand der Hamburger Friseur Trio ters einer Autowäsche an, der Gutscheinkäufür das Sealife Center und den Hair, der den Groupon-Kunden nach dem fer zweitrangig behandelte. „Für GutscheinZoo. Das Sealife Center ge- Besuch einen Gutschein für den nächsten kunden war der nächste Termin in drei währte dem Leine-Hotel einen Haarschnitt in die Hand drückte. Der erste Monaten frei, ohne Gutschein sofort.“ kleinen Volumenrabatt. Ko- Gutschein kostete 15 Euro für einen Haar8. Rest- und Sonderposten operationen mit Event-Agen- schnitt im Wert von 43 Euro. Mit dem turen, Künstlern oder Sport- zweiten Gutschein, den der Friseur seinen Groupon nimmt Deals mit Rest- oder und Wellnesseinrichtungen Neukunden nach dem ersten Besuch in die Sonderposten nur an, wenn sie sich auch sind denkbare Alternativen für Hand drückte, erhielten die Kunden einen im regulären Angebot klar abbilden, wenn Ein Nebeneffekt des Gourmondo-Gutscheins war die Reaktivierung von Bestandskunden Hotels und Restaurants. Preisnachlass von 10 Euro für den nächs- die Rabattierung über 50 Prozent liegt 26-28_Online-Couponing.qxd 28 09.06.2011 13:06 Uhr E-COMMERCE und der Gutschein selbst hinreichend attraktiv ist. Der Online-Ticketanbieter Fast Air Ticket etwa erntete jede Menge Hohn und Spott von erfahrenen Vielfliegern, als diese merkten, dass der als Gutschein angebotene Ticketpreis nur einen – kleinen – Teil des gesamten Flugpreises ausmacht. Im Handumdrehen waren jede Menge Rechenbeispiele im Netz, die zeigten, dass mit regulären Buchungen günstigere Preise zu erzielen sind. Dadurch wurde überdeckt, dass der Gutschein durchaus funktionieren kann: nämlich bei Kunden, die kurzfristig buchen. 9. Schnupperangebote Schnupperangebote sind eine Variante des Upselling. Fitness Studios bieten gern den ersten Monat gratis an und spekulieren auf eine längerfristige Mitgliedschaft. Golfplätze verkaufen kleine Trainingseinheiten, um den Gutscheinkunden zur Kursteilnahme oder Mitgliedschaft zu bewegen. Kosmetische Behandlungen, die erst dann Wirkung zeigen, wenn sie mehrfach durchgeführt werden, kommen allerdings als Schnupperangebote inzwischen nicht mehr gut an und haben dem System bei Groupon geschadet. Obwohl Expertinnen etwa bei einer Haarentfernung von fünf bis sieben Behandlungen ausgehen, bis der Effekt vollständig eintritt, beinhalten die Groupon-Gutscheine oft nur eine bis vier Behandlungen: Verärgern Gutscheinanbieter ihre Kunden auf diese Weise, ist der Schuss freilich nach hinten losgegangen. Besser gelöst haben das die OutdoorFreaks, ein Anbieter aus Puchheim. Wer den Schnupper-Gutschein für Airboarding kaufte, konnte sich vor Ort für einen höherwertigen Kurs entscheiden. Und der Gutscheinwert wurde angerechnet. 10. Last Minute Moritz Kurzmann ist Chef eines FünfSterne-Hotels in der Nähe von Hamburg. Schnäppchenjäger passen eigentlich gar nicht zu seinem Haus, daher stellte er ein Osterpaket für über 1.300 Euro zusammen, das er via Groupon für 500 Euro anbot. Der Preis war für die Leistung zweifellos günstig, aber für ein Osterwochenende zu zweit immer noch so hoch, dass bestimmte Zielgruppen von vornherein ausgeschlossen wurden. Sechs Pakete wurden verkauft. „Mehr als zehn hätten wir nicht verkraftet“, freut sich Kurzmann. Die wertvollste Erkenntnis: Der Deal wurde erst zwei Wochen vor Ostern geschaltet, also recht spät. „In unserem Segment gibt es eigentlich kein echtes Last-Minute-Geschäft“, meint Kurzmann. Funktioniert hat es trotzdem. ❚ Frank Puscher Das Hotel Waldhaus Reinbek war zufrieden mit den sechs verkauften Last-Minute-Gutscheinen Seite 28 26-28_Online-Couponing.qxd 09.06.2011 13:06 Uhr Seite 29 30-31_internationalisierung.qxd 30 09.06.2011 10:45 Uhr Seite 30 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 SERIE: E-COMMERCE INTERNATIONAL (TEIL 1) Online-Märkte im Überblick Wer sein Geschäft international aufstellen will, muss sich reiflich überlegen, in welchen Märkten er sein Glück versucht. Kerndaten ausgewählter europäischer Länder helfen bei der Auswahl enn das Unternehmen den heimischen Markt bereits erobert hat, erwägen viele Online-Händler, ins Ausland zu expandieren. In der dreiteiligen Serie „E-Commerce international“ hilft INTERNET WORLD Business dabei: Neben den wichtigsten Kennzahlen lesen Sie, was Sie bei der Anpassung Ihres Shops beachten müssen, wie Sie Ihre Marketingaktivitäten an andere Länder anpassen, welche Rechtsvorschriften im internationalen Handel zu beachten sind und wie Sie Payment und Inkasso grenzüberschreitend abwickeln können. Im ersten Teil liefern wir Ihnen relevante Basisdaten wichtiger europäischer Länder, wie die Zahl der Surfer und den E-Commerce-Umsatz. Leider liegen den Zahlen zum Teil unterschiedliche Begriffsdefinitionen zugrunde, sodass die Werte nicht immer vollständig vergleichbar sind. Exakte Quellenangaben des verwendeten Zahlenmaterials finden Sie im Webcode (siehe Seite 31 unten). ❚ Foto: iStock W Daniela Zimmer Baltikum In Lettland und Estland liegt der Anteil der Webshopper an der Gesamtbevölkerung (16 bis 74 Jahre) bei 17 Prozent, in Litauen sind es elf Prozent. Der Anteil der im E-Commerce aktiven Händler liegt bei 24 Prozent (Lettland), 35 Prozent (Litauen) und 54 Prozent (Estland). Skandinavien Großbritannien Zwei Drittel der Briten zwischen 16 und 74 Jahren kaufen online ein. Damit liegt Großbritannien weit über dem EU-Durchschnitt von 40 Prozent. Auch die Händler sind mit 78 Prozent Webshop-Betreibern überdurchschnittlich stark im E-Commerce aktiv. Der OnlineUmsatz lag 2010 bei 52,13 Milliarden Euro – auch hier ist Großbritannien europaweit Spitzenreiter. Beim Pro-Kopf-Umsatz reicht es mit 1.510,50 Euro aber nur für Rang zwei. Deutschland Die Umsätze im Online-Handel lagen 2010 bei 52,13 Milliarden Euro. Der Anteil der Online Shopper an der Gesamtbevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren liegt bei 59 Prozent. Der Umsatz pro Kunde im Online-Handel betrug 887,94 Euro. Rund 23 Produkte kauften die Shopper binnen zwölf Monaten – eine leichte Steigerung gegenüber 2008 mit zehn Produkten pro Halbjahr. Der Anteil der Händler mit eigenem Webshop liegt bei 53 Prozent. Russland Baltikum Großbritannien Frankreich In Frankreich stieg der Anteil der Online Shopper in der Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren zwischen 2009 (45 Prozent) und 2010 (56 Prozent) überdurchschnittlich stark. Der Anteil der Händler mit eigenem Webshop liegt bei 55 Prozent. Insgesamt erzielten französische Web-Händler im Jahr 2010 E-CommerceUmsätze in Höhe von 31,18 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Umsatz lag bei 1.208,44 Euro, 26 Produkte wurden bestellt. Polen Deutschland Frankreich Österreich Schweiz Ungarn Slowenien Kroatien Spanien Italien Spanien Schweiz In Spanien betrieb im Jahr 2010 jeder zweite Händler einen eigenen Webshop. 24 Prozent der Spanier im Alter von 16 bis 74 Jahren kauften in diesem Zeitraum online ein. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von einem Prozentpunkt. Der E-Commerce-Umsatz belief sich im vergangenen Jahr auf 7,87 Milliarden Euro. Der Umsatz pro Kunde, der 2010 insgesamt 19 Artikel im Internet bestellte, betrug durchschnittlich 795,33 Euro. Rund 3,1 Milliarden Euro erwirtschaftete der Schweizer Handel 2010 über Bestellungen von Privatkunden via Internet und Katalog. Weitere 695 Millionen Euro gaben die Schweizer Verbraucher für den Handel auf Auktionshäusern und Tauschbörsen in der Schweiz aus. Der ProKopf-Umsatz im Schweizer E-Commerce lag 2010 bei 1.297,76 Euro. Im Schnitt wurden pro Käufer 27 Artikel via Internet-Handel erworben. Türkei 30-31_internationalisierung.qxd 09.06.2011 10:45 Uhr Seite 31 E-COMMERCE 31 Skandinavien In Schweden (66 Prozent Online Shopper), Norwegen (71 Prozent), Finnland (59 Prozent) und Dänemark (68 Prozent) ist die E-Commerce-Nutzung in der Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren überdurchschnittlich hoch verbreitet. Und auch mehr als jeder zweite stationäre Händler verkauft in diesen Ländern via Web. Der E-Commerce-Umsatz lag in Schweden 2010 bei 4,7 Milliarden Euro, in Dänemark bei 4,49 Milliarden Euro, in Finnland bei 4,1 Milliarden Euro und in Norwegen bei vier Milliarden Euro. Beim Umsatz pro Online-Kunde führt Dänemark europaweit mit 1.652 Euro. Russland Polen Mit jährlichen Steigerungsraten von 30 Prozent ist B2CE-Commerce ein besonders vielversprechendes Segment in Russland, in das zunehmend auch internationale Anbieter wie beispielsweise eBay oder Otto einsteigen. Haushaltsgeräte und Telekommunikationsprodukte, aber auch Mode stellen die beliebtesten Kategorien dar. Die Umsätze mit E-Commerce beliefen sich im Jahr 2010 auf 5,1 Milliarden Euro. 29,8 Prozent der Webshopper erzielen dabei durchschnittliche Warenkorbgrößen von 245 bis 736 Euro. Jeder Zehnte kauft im Schnitt für 750 bis 2.500 Euro ein. Der Anteil niedrigpreisiger Warenkörbe sinkt kontinuierlich. 2010 wurden in Polen im E-Commerce 3,86 Milliarden Euro umgesetzt, 2009 waren es noch 3,35 Milliarden Euro. Für 2011wird das Umsatzwachstum auf 17 Prozent taxiert. Insgesamt erwirtschaften Web-Händler in Polen im Schnitt rund drei Prozent der gesamten Einzelhandelsumsätze im Web. Dieser Anteil ist jedoch abhängig vom Produkt. Bei Unterhaltungselektronik wird in Polen inzwischen beispielsweise rund jeder fünfte Umsatz-Euro im E-Commerce erwirtschaftet. Rund 50 Prozent des E-Commerce-Umsatzes werden allerdings über Auktionsportale erzielt. Federführender Marktplayer ist hier die Plattform Allegro.pl. Ungarn, Slowenien, Kroatien Österreich Für den E-Commerce liegen nur wenige Daten vor, wie selbst langjährige Marktteilnehmer einräumen. Im Jahr 2010 lag der Anteil der Online Shopper an der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren bei rund 56 Prozent. Der Versandhandelsumsatz, zu dem E-Commerce den größten Teil beiträgt, wird für 2010 auf rund fünf Milliarden Euro beziffert. Das entspricht rund neun Prozent des gesamten Einzelhandelsmarktes. Tiroler und Vorarlberger kaufen nicht so gerne im Internet ein wie Wiener oder Burgenländer. Italien Knapp 23 Millionen Unique Visitors zählte Italien (Gesamtbevölkerung 2010: 59 Millionen) im April 2011 im Web. Händler-Websites kamen im Januar 2011 bei den über 15Jährigen auf eine Reichweite von 69,5 Prozent. Doch der Anteil der Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren, die Waren oder Dienstleistungen für den privaten Gebrauch über das Internet bestellt haben, ist mit 15 Prozent im europäischen Vergleich noch verhältnismäßig gering. Der E-CommerceUmsatz lag bei 10,25 Milliarden Euro. Übersicht „E-Commerce international“ Auf nach Europa: Die dreiteilige Serie „E-Commerce international“ begleitet Sie bei der Expansion Ihres Online Shops und liefert Ihnen Grundlagen und Handlungsempfehlungen bei der Entscheidung pro oder contra Internationalisierung. ❚ Zahlen und Fakten zum europäischen Online-Markt Ausgabe 12/2011 ❚ First Steps – wie man Internationalisierungsprojekte angeht Ausgabe 13/2011 ❚ Andere Länder, andere Sitten: LänderSpezialitäten im Überblick Ausgabe 14/2011 Die Quellenangaben für alle auf dieser Doppelseite verwendeten Studien finden Sie mit dem Webcode 1002024. In Ungarn kauften 18 Prozent der Gesamtbevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren online ein. In Slowenien sind es 27 Prozent, in Kroatien 14 Prozent. 56 Prozent (Slowenien) beziehungsweise 49 Prozent (Ungarn) der stationären Händler betreiben eigene Webshops. In Slowenien entwickelt sich der Online-Handel zunehmend dynamisch. Die wichtigsten Produktkategorien sind Bekleidung und Sportartikel. In Ungarn halten immer noch 30 Prozent der Bevölkerung E-Commerce für riskant. Türkei Im Jahr 2009 gab es in der Türkei rund 32 Millionen Online Shopper. Damit kaufen rund 42 Prozent der Gesamtbevölkerung auch im Internet ein. Der E-Commerce-Umsatz belief sich in diesem Zeitraum auf 5,3 Milliarden Euro, 2006 lag er noch bei 1,2 Milliarden Euro. Insgesamt wurden 66,5 Millionen Transaktionen abgewickelt (2006: 21,7 Millionen), die durchschnittliche Warenkorbgröße beläuft sich somit auf rund 80 Euro (2006: 55 Euro). Die größten Player auf dem türkischen E-Commerce-Markt sind der Online-Marktplatz Sahibinden.com, die Auktionsplattform Gittigidiyor.com und der Online-Händler Hepsiburada.com. Interessanterweise funktioniert auch der Online-Lebensmittelhandel in der Türkei. Der größte Anbieter dort, Yemeksepeti.com, erwirtschaftet jährlich 49 Millionen Euro mit Lebensmitteln im Web. Europa Insgesamt sollen in Europa in diesem Jahr 202,86 Milliarden Euro mit dem Internet-Vertrieb von Waren erzielt werden. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 171,91 Milliarden Euro. Ungeschlagener Europameister in Sachen E-Commerce ist – zumindest was die absoluten Umsatzzahlen angeht – Großbritannien: 52,13 der insgesamt 171,91 Milliarden Euro flossen 2010 in die Kassen britischer Web-Händler. Auf den Plätzen folgen Deutschland (39,19 Milliarden Euro) und Frankreich (31,18 Milliarden Euro). Betrachtet man die Ausgaben pro Web-Kunde, liegt Dänemark mit 1.652,00 Euro an der europäischen Spitze. Dahinter folgt Großbritannien mit 1.515,50 Euro, an Norwegen geht Platz drei mit 1.435,43 Euro. Die E-Commerce-affinsten Händler, und damit die größte Konkurrenz für alle an Internationalisierung denkende deutsche Online Retailer, finden sich ebenfalls im Vereinigten Königreich: 78 Prozent der stationären Händler vertreiben dort ihre Ware auch online. Irland steht mit 65 Prozent auf Rang zwei, Österreich mit 58 Prozent auf Rang drei. Die meisten Produkte im Zwölfmonatszeitraum haben ebenfalls die Briten gekauft. 41 Artikel klickten sie in den virtuellen Warenkorb. Die Dänen brachten es auf 30, die Italiener auf 27 Produkte. Und mit einem Anteil von 89,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung haben britische Einzelhandelswebsites darüber hinaus die größte Reichweite in Europa. Frankreich (87 Prozent) und Deutschland (82,1 Prozent) folgen. 32_Shop-Portrait.qxp 32 08.06.2011 15:57 Uhr Seite 32 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 SHOP-PORTRÄT Weitsichtig geplant Den Brillenkauf im Internet hielten vor drei Jahren noch viele für unmöglich. Mister Spex beweist das Gegenteil E in 5-Milliarden-Euro-Markt allein in Deutschland, ein 20-Milliarden-EuroMarkt in Europa – als der Betriebswirtschaftler Dirk Graber nach einem Praktikum bei Jamba und eBay und einer Beraterfunktion bei Boston Consulting auf der Suche nach einer funktionierenden Geschäftsidee im E-Commerce war, wurde er im Bereich Augenoptik schnell fündig. „Über die Hälfte der Deutschen braucht eine Brille, da hat man im Marketing wenig Streuverluste. Und man erzielt hohe Durchschnittswarenkörbe und hohe Margen“, nennt er als Hauptkriterien für die Entscheidung, mit Mister Spex den Brillenkauf im Web salonfähig zu machen. Foto: Fotolia / Kaipity Bundeskanzler Gerhard Schröder zeichnete im Rahmen des Rankings Europe’s 500 das Berliner Unternehmen im Februar 2011 in Brüssel als eines der wachstumsstärksten Unternehmen aus. Im Schnitt 1.300 Pakete verlassen den Web-Optiker täglich – Lager und Logistik hat Graber so wenig ausgelagert wie das Callcenter. „Wir haben uns bei den Logistikern verschiedene Dienstleister angeschaut, aber keinen gefunden, der die gleiche Qualität anbietet, und in der Regel waren sie alle teurer als wir“, sagt er. Mister Spex hat allerPartner der Hersteller dings auch einen Doch galt es bei der Geschäftsgründung für normale Webshops eher unüb2007 große Hürden zu überwinden. Eine lichen Logistikdavon waren die Lieferanten. „Wir waren prozess. So müseiner der Ersten, die bei den Herstellern Großer Empfang: Inzwischen hat Mister Spex 1.380 Quadratmeter angemietet sen Augenoptiker anklopften, und mussten sehr viel Beziehungen aufbauen“, erinnert sich Graber. korrekt auf die Nase schieben muss, wird Rückrufservice. „Das kostet Zeit“, sagt die von den Glaslieferanten erhaltenen Doch die Arbeit hat sich gelohnt. „Inzwi- der Kunde mit der Augmented-Reality- Graber, „ist aber auch ein Investment.“ Korrektionsgläser vor dem Versand in die schen werden wir von allen Herstellern Anprobe nur noch in seine Webcam Denn in dem Moment, in dem man einen Brillenmodelle einbauen. Außerdem wird direkt beliefert“, sagt der Mister-Spex- blicken müssen und die Brille folgt auto- Kunden am Telefon habe, könne man die jede Brille noch einmal ausgerichtet und Chef. Seiner Erfahrung nach sei es für matisch seinen Bewegungen. Im Moment beste Beziehung zu ihm aufbauen und ihn poliert, ehe sie in den Karton kommt. Rund 5.500 Brillen und Sonnenbrillen Webshops erfolgsentscheidend, sich als ist die Online-Anprobe auf der Produkt- durch Service von sich überzeugen. Und schlussendlich schaltet Mister Spex hat Mister Spex im Lager. Das bindet zwar Partner der Hersteller zu positionieren detailseite integriert. Doch auch das steht und nicht nur als derjenige, der alles 30 zur Disposition. So überlegt das Team um schon seit Januar 2009 Spots im Fernse- finanzielle Ressourcen, beschleunigt aber auch die Logistik und Prozent billiger verkauft. Dass er mit den Graber derzeit, auch eine richtige Onlinegarantiert so KundenPreisen in seinem Webshop in der Regel Garderobe zu entwickeln, in die sich die zufriedenheit. Per Kretrotzdem jeden stationären Augenoptiker Kunden ihre bevorzugten Brillenmodelle ditkarte oder Paypal unterbietet, liegt nicht am Gestell, sondern erst einmal legen können, um sie im bezahlte Produkte veran den Gläsern. „Die einfachen Standard- Anschluss nacheinander virtuell durchlassen noch am Tag der gläser schenken wir unseren Kunden“, sagt probieren zu können. Bestellung das Haus. Graber – und hat dabei kein bisschen Umkleidekabine beim Kunden Korrektionsbrillen sind Bauchschmerzen. Denn die Gläser, die ein im Schnitt nach zwei Optiker wie Fielmann beispielsweise für Ein zweiter wichtiger Service, um Berühbis drei Tagen versand80 Euro verkauft, kauft ein mittelgroßer rungsängste abzubauen, ist dann aber fähig. Stellschrauben Optiker beim Glashersteller in der Regel doch die reale Anprobe. Denn die Kunden für die Geschwindigfür drei bis vier Euro ein. von Mister Spex können sich bis zu vier keit sind die LieferanNeben den Lieferanten hatten auch die Brillen als Testmodelle kostenlos zur Antenbeziehungen über Kunden zunächst Berührungsängste, Kor- sicht nach Hause schicken lassen, ohne elektronische Warenrektionsbrillen im Internet zu bestellen. dass ihr Konto dafür belastet wird. „Das bestellung und die Doch über eine kontinuierliche Kommuni- geht über das normale Bonitäts-Scoring“, elektronische Bekation und Beratungs-Tools wie virtuelle sagt Graber – und profitiert von dem Sys- Korrektionsbrillen werden vor dem Versand von Optikern geprüft standsoptimierung. Brillenanproben konnte Mister Spex diese tem. Denn zum einen gibt es noch immer Das Ziel von Mister Spex ist es, europäÄngste ein Stück weit abbauen. Fast jeder viele Kunden, die nicht 300 Euro für eine hen, um die eigene Marke in den Köpfen zweite Käufer von Sonnen- oder Korrek- Korrektionsbrille ausgeben, ohne sie vor- der Verbraucher zu verankern. Erst Mitte ischer Marktführer im mittleren und Pretionsbrillen nutzt diesen Service. In zwei her in der Hand gehabt zu haben. Zum an- Mai ging unter dem Motto „Hier rocken mium-Segment zu werden. „Das wird bis drei Monaten soll Augmented Reality deren sinkt die Retourenquote. Die aller- große Auswahl und kleiner Preis“ ein 25- noch drei bis vier Jahre dauern“, glaubt den Prozess für den Kunden noch weiter dings ist mit zehn Prozent ohnehin über- Sekünder für Sonnenbrillen on air, der Graber. Derzeit existieren weitere Shops vereinfachen. Während dieser zurzeit schaubar und dank der hohen Margen bei erstmals nicht inhouse produziert wurde, für Frankreich und Spanien sowie eine noch ein Foto von sich hochladen und sich Brillengläsern zudem kein großes Pro- sondern von der Stuttgarter Agentur Jung englischsprachige Version. dz ❚ das entsprechende Brillenmodell selbst blem. Da kann der Web-Händler Kunden von Matt/Neckar stammt. „Dank getrost auch 30 Tage Rückga- der hohen Margen können wir pro berecht für individuell ange- Kunde auch relativ viel Geld ausgeben“, erzählt Graber. fertigte Brillen einräumen. Dass Mister Spex mit Online-OpAuch der Kundenservice soll das gute Gefühl vermit- tik auf das richtige Pferd setzte, zeigt ❚ Gründung: Dezember 2007 in Berlin teln, im Web auch Korrek- die allgemeine Marktentwicklung: tionsbrillen kaufen zu kön- Die Marktführer im Online-Segment ❚ Unique Visits /Monat: 400.000 nen. Von den zehn Callcen- wachsen alle mit über 100 Prozent ❚ Umsatz 2010: 11 Millionen Euro ter-Mitarbeitern sind fünf pro Jahr, die stationären Anbieter ❚ Anzahl Mitarbeiter: 120 (80 davon fest) Augenoptiker, die die Kunden dagegen strecken sich jährlich nach ❚ Shop-Software: Eigenbau in allen Fragen des Online- zwei bis drei Prozent Umsatzwachs❚ Marketing, Callcenter: inhouse Kaufs kompetent beraten. tum. Bei Mister Spex ist der Umsatz Rund ein Fünftel bis ein innerhalb von drei Jahren von 0,5 ❚ Logistik: inhouse Sechstel der Kunden rufen an Millionen Euro 2008 auf elf Millio❚ Internet: www.misterspex.de oder nutzen den kostenlosen nen Euro 2010 gewachsen. ExHerr über 1.300 Pakete täglich: Mister-Spex-Chef Dirk Graber 33_recht_12-2011.qxd 12/11 08.06.2011 17:14 Uhr Seite 33 E-COMMERCE 14. Juni 2011 Internet World BUSINESS Neues vom Wertersatz Der Gesetzgeber ändert die Widerrufsbelehrung – und alle Händler müssen reagieren D fung hinaus nicht eingeschränkt. Denn schon bislang hat die Rechtsprechung diesen Wertersatzanspruch im Wege der europarechtskonformen Auslegung sehr restriktiv gehandhabt. Ein Beispiel ist das sogenannte „Wasserbett-Urteil“ des BGH, das auch nach der neuen Rechtslage nicht anders ausfallen würde. as gesetzliche Widerrufsrecht im Online-Handel gibt es in Deutschland erst seit etwa zehn Jahren, in dieser kurzen Zeit hat es aber bereits zahlreiche Änderungen erfahren, so auch jetzt wieder. Jedem Händler dürfte die umfangreiche Reform vom Juni 2010 noch gut in Erinnerung sein. Damals erhielten die Musterbelehrungen den Rang eines formellen Gesetzes, damit Gerichte sie künftig nicht mehr für unwirksam erklären können. Zudem wurde die Möglichkeit geschaffen, auch bei Verkäufen über die Plattform eBay eine zweiwöchige Frist und erweiterte Wertersatzansprüche zur Anwendung zu bringen. Was zu tun ist Neuregelungen sind EU-konform Knapp ein Jahr später kommt es nun erneut zu umfangreichen Neuregelungen, die auf einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs beruhen. Die bisher geltenden deutschen Normen zum Wertersatz wegen einer Nutzung beziehungsweise wegen Verschlechterungen der Ware während der Widerrufsfrist wurden Foto: Fotolia / Sara Robinson geändert. Im Gesetz heißt es nun, dass der Verbraucher Wertersatz – sowohl für eine Verschlechterung der Ware als auch für gezogene Nutzungen – nur noch dann schuldet, wenn er mit der Ware in einer Art und Weise umgegangen ist, die über die Prüfung der Eigenschaften und der Funktionsfähigkeit hinausgeht. Außerdem Dr. Carsten Föhlisch muss der Kunde auf diese Rechtsfolge schon vor der ist Rechtsanwalt und Justiziar Bestellung hingewiesen werdes Webshop-Zertifizierers den und spätestens unverTrusted Shop in Köln züglich nach Vertragsschluss ❚ www.trustedshops.de eine korrekte Widerrufsbelehrung in Textform (zum Beispiel per E-Mail) erhalten, durch das sogenannte Messner-Urteil des wenn der Händler sein Recht auf WertEuGH vom 3. September 2009 für teil- ersatz vollumfänglich beanspruchen will. Bei den Änderungen im Mustertext weise europarechtswidrig erklärt. Mit der nun erfolgten Änderung setzt der deut- handelt es sich im Wesentlichen um sche Gesetzgeber die Vorgaben des EuGH sprachliche Anpassungen unter Verwenin nationales Recht um. dung der Formulierungen des EuGH. EntHierbei werden die für den Wertersatz gegen vieler Meldungen wird aber der im Fernabsatz einschlägigen Vorschriften Wertersatzanspruch wegen Verschlechtedes BGB (neuer § 312e und § 357 Abs. 3) rungen durch einen Umgang über die Prü- Das neue Gesetz enthält eine Übergangsvorschrift, wonach die gesetzliche Privilegierung bei Verwendung der „alten“, seit 11. Juni 2010 geltenden Muster noch für einen Zeitraum von drei Monaten gilt. Händler belehren also mit dem bisherigen Muster in diesem Zeitraum noch korrekt über das Widerrufsrecht, es ist aber gleichwohl zu empfehlen, den eigenen Shop möglichst schnell zu überarbeiten. Denn wer weiterhin das alte Muster nutzt, hat zum Beispiel keinen Anspruch auf Nutzungswertersatz gemäß § 312e BGB (neue Fassung), da mit der alten Belehrung nicht ausreichend hierüber informiert wird. Zudem drohen nach Ablauf der Frist wieder neue Abmahnungen von Konkurrenten. ❚ RA Carsten Föhlisch Darauf müssen Sie achten: ❚ Aktualisieren Sie die Texte in Ihrem Shop an allen Stellen so schnell wie möglich. ❚ Wertersatz für gezogene Nutzungen können Sie verlangen, wenn der Verbraucher die Ware in einer Art und Weise genutzt hat, die über die Prüfung der Eigenschaften und Funktionsfähigkeit hinausgeht, und Sie ihn im Shop vor dem Kauf darüber informiert haben. Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1112033 33 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de Neue Informationspflichten beim Verkauf von Spielzeug Am 20. Juli 2011 tritt die neue „EU-Spielzeugrichtlinie“ (2009/48/EG) in Kraft. Hersteller müssen künftig bestimmte Informationen auf dem Spielzeug anbringen, Web-Händler dürfen nur so gekennzeichnete Artikel verkaufen und müssen Warnhinweise im Shop darstellen. Hersteller oder Importeure müssen unter anderem den Namen und die Adresse des Herstellers sowie eine Typen-, Chargen-, Modell- oder Seriennummer oder ein anderes Identifikationskennzeichen auf dem Spielzeug anbringen. OnlineHändler dürfen nur auf solche Weise gekennzeichnete Artikel verkaufen und müssen spezielle Warnhinweise gemäß Anlage V der neuen Richtlinie (etwa die Angabe des Mindest- und Höchstalters der Benutzer) im Shop platzieren. Die Hinweise müssen mit dem Wort „Achtung“ einleiten und sollten in die einzelnen Artikelbeschreibungen übernommen werden. Die Kennzeichnung der Spielzeugverpackung allein ist nicht ausreichend. Fehlende oder unvollständige Informationen dürften nach erfolgter Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht nach § 4 Nr. 11 UWG wettbewerbswidrig sein. Mit Abmahnwellen gegen Spielzeughändler im Internet ist daher zu rechnen. Der Originaltext der Richtlinie ist als PDF-Dokument abrufbar unter: ❚ http://bit.ly/k3FcUY ❚ Muster-Widerrufsbelehrung (neue Fassung) Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht INTERNET-KRIMINALITÄT URHEBERRECHT RAUBKOPIEN INTERNET-SPERREN Pläne für „Three Strikes“? Vorsicht bei Passfotos Verschärfte Pflichten Kritik am US-Entwurf Wer in Frankreich dreimal bei strafbaren Handlungen im Internet (zum Beispiel Urheberrechtsverletzungen) erwischt wird, verliert seinen Internet-Zugang. Das sieht das sogenannte Hadopi-Gesetz vor, das dem „Three Strikes“Prinzip folgt, welches in vielen US-Bundesstaaten bei Straftätern zur Anwendung kommt. In einem Interview mit der französischen Tageszeitung „Le Monde“ äußerte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann (CDU), Sympathie für Hadopi und forderte die Einführung einer ähnlichen Regelung in Deutschland. Dies veranlasste den SPD-Abgeordneten Lars Klingbeil jetzt zu einer ❚ parlamentarischen Anfrage. fk Wer auf seiner Unternehmens-Website seine Mitarbeiter vorstellen will, greift gern zu Passfotos, die er von den Kollegen bekommt. Ein solches Foto zu scannen und dann ins Netz zu stellen, stellt aber in aller Regel einen Verstoß gegen das Urheberrecht des Fotografen dar. Wer sich vom Fotografen fotografieren lässt und die Abzüge mitnimmt, erwirbt nur ein sogenanntes „verkörpertes Bild“. Die Nutzung dieses Bildes im Internet ist darin aber nicht inbegriffen und muss mit dem Fotografen gesondert vereinbart werden. Tipp: Wer mit dem Fotografen spricht, bekommt oft auch noch die Digitaldaten dazu. Passbildautomaten kennen dieses Problem übrigens nicht, ❚ hier besitzt der Abgebildete alle Rechte. fk Nach gängiger Rechtsprechung muss ein Hoster nicht von sich aus kontrollieren, ob seine Kunden seine Computer-Infrastruktur für das illegale Bereitstellen von Musik-Downloads benutzen. Das Landgericht Hamburg hat jetzt ein Urteil verkündet, das diese Linie verlässt. Die Hamburger Richter legten einem Share-Hoster (also einem Anbieter, der seinen Kunden Webspace zum „Parken“ von Dateien bereitstellt) die Pflicht zum Überprüfen „gängiger Linklisten“ auf. Der Hoster muss also jetzt eigeninitiativ überprüfen, ob seine Kunden gegebenenfalls Dateien hochladen, die urheberrechtlich geschützt sind und nicht zum Download angeboten werden dürfen. Was „gängige ❚ Linklisten“ sind, erklärte das Gericht nicht. fk Durch Sperrverfügungen will die US-Regierung den Zugriff auf Websites mit illegalen oder betrügerischen Inhalten unterbinden. Dazu treibt der US-Senat seinen „Protect IP“ genannten Gesetzentwurf weiter voran. Der ist unterdessen bei Bürgerrechtsgruppen auf starke Kritik gestoßen, sieht er doch unter anderem vor, dass bereits die Tatsache, dass ein Domain-Inhaber keinen US-Wohnsitz hat, Indiz für eine Sperrung sein kann. Auch die Suchmaschinenbetreiber sehen einer Zensur ihrer Suchindizes mit gemischten Gefühlen entgegen – sie sehen darin einen Angriff auf das verfassungsrechtlich verbriefte Recht der Meinungsfreiheit, das in den USA weiter gefasst ist als in Deutschland. fk ❚ 34_news_i.qxd 34 09.06.2011 14:23 Uhr Seite 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Wie man dem Magento-Shop Beine macht Die schlechte Performance war in den vergangenen Monaten eines der größten Probleme von Magento. Doch ein Shop-System auf Magento-Basis muss nicht zwingend langsam sein – wenn man die folgenden Punkte berücksichtigt: 1. Nutzen Sie die aktuelle Version von Magento: Sowohl in der Community Edition als auch in der Enterprise Edition wurden an vielen Stellen unnötiger Code entfernt und einige Funktionen neu berecnet. Allerdings sollten Sie für ein Update genügend Zeit einkalkulieren und vorab prüfen, ob alle Extensions für die Zielversion vorliegen. 2. Überprüfen Sie, ob noch alle Module und Extensions, die in Ihrem Shop geladen werden, im Einsatz sind. Untersuchen Sie auch das Frontend: Wurden die Grafiken Weboptimiert erstellt? Muss es wirklich 500 KB Flash-Videos auf jeder Seite geben? 3. Sorgen Sie für die entsprechende Basis und einen geeigneten Anschluss. Wer gleichzeitig 500 Kunden ohne Ladezeitverzögerungen bedienen will, braucht das entsprechende Serverkonstrukt. Auch wer mit der Magento Community Edition unterwegs ist, sollte zumindest Webserver und Datenbankserver getrennt halten. Das Interesse an „Bezahlen über Amazon“ ist zwar groß, doch es bleibt ein Unbehagen S eit Ende April können Shop-Betreiber „Bezahlen über Amazon“, das Bezahlverfahren des Branchenprimus Amazon, in ihren Shop integrieren. Und das Interesse daran ist deutlich: 15 Prozent der Händler, die das Institut Ibi Research an der Universität Regensburg in einer Kurzumfrage interviewt hat, planen bereits, den Service als Zahlungsvariante einzuführen, weitere 38 Prozent sind daran interessiert. Doch etliche Shop-Betreiber würden dies wohl eher zähneknirschend tun: Nur 30 Prozent stimmen der Aussage zu, dass sie die Zahlart gern einsetzen, rund die Hälfte kann dieser Aussage wenig oder gar nichts abgewinnen. Das Interesse der Händler für „Bezahlen über Amazon“ liegt vor allem in der Annahme begründet, dass ihre Kunden die Zahlart über kurz oder lang von ihrem Händler erwarten (30 5. Konfigurieren und optimieren Sie auch die Umgebung. Apache2 beispielsweise lädt in der Standardinstallation häufig viele Mods mit, die man in der eigenen Umgebung gar nicht benötigt. Auch die Datenbankinstallation lässt sich mit Lasttests optimieren. 6. Merzen Sie 404-Fehler-Seiten aus. Sie sind eine ungewöhnlich große Bremse in Magento Shops. 7. Nicht zuletzt wird die Performance auch stark durch den menschlichen Faktor beeinflusst. Jeder noch so optimierte und performante Shop wird in die Knie gehen, wenn beispielsweise um acht Uhr morgens ein Newsletter mit „20 Prozent Rabatt auf alles“ rausgeht und bis 14 Uhr noch der Import der letzten Produkt-Updates läuft. Gut bekannt: Shop-Betreiber sehen Vorteile, fürchten den großen Wettbewerber aber auch Prozent) und dass sie mehrheitlich (65 Prozent) die Akzeptanz bei den deutschen Shoppern als sehr gut oder gut einschätzen. So geht rund die Hälfte der Online- Planen Sie, Bezahlen über Amazon Welche Zahlarten werden durch in Ihren Shop zu integrieren? den Service am stärksten ersetzt? Nein, aber ich hätte Interesse daran 38 % Nein, es besteht auch kein Interesse daran 15 % Ja, ist bereits geplant Nein, ich habe noch nie von dem Service gehört Sonstiges Wir setzen "Bezahlen über Amazon" bereits ein 31 % 29 % Lastschrift 6% © INTERNET WORLD Business 12/11 42 % Kreditkarte 12 % 1% 43 % Paypal Vorkasse per Überweisung 28 % n = 218 Fast 40 Prozent der Händler interessieren sich dafür 4. Setzen Sie einen Cache zur PerformanceOptimierung ein. Geht es etwa um das Ausliefern von Bildern und Grafiken, hat sich der Varnish Cache bewährt. 12/11 Händler sind skeptisch Techniktipp Ralf Lieser, Leiter Quality Assurance der Netz98 New Media GmbH in Mainz ❚ www.netz98.de 14. Juni 2011 Clickandbuy 20 % Sofortüberweisung.de 20 % n = 196, Mehrfachnennung möglich Den Händlern zufolge wird vor allem Paypal ersetzt Quelle: E-Commerce-Leitfaden / Ibi Research „,Enemy Mine‘ Amazon Payments?“ Das Zwitschern im Blick Ein Tool von UID visualisiert Stellenwert von Twitter-Topthemen W orüber spricht die Twitter-Community? Diese Frage soll ab sofort ein neues Tools der Web-Agentur User Interface Design beantworten. Die SilverlightApplikation „What’s up?!“, die unter http:// whatsup.uid.com ausprobiert werden kann, stellt das Interesse an einem Thema auf der Kurznachrichtenplattform visualisiert dar: Je nachdem, wie groß ein schwarzer Kreis erscheint, wird darüber mehr oder weniger heiß diskutiert. Und je langlebiger ein Thema, desto weiter rechts auf dem Bildschirm wird es platziert. Über eine Zeitleiste kann die Zeitspanne der Darstellung konfiguriert werden – nach Jahren, Monaten, Tagen oder Händler davon aus, dass sich Amazon als zusätzlicher Zahlungsanbieter mittelfristig durchsetzen wird. Dennoch ist die Skepsis gegenüber dem dominierenden Wettbewerber groß: 84 Prozent der Shop-Betreiber sind der Meinung, dass Amazon über das Bezahlverfahren Daten der angeschlossenen Shops nutzen wird, um sein eigenes Geschäft und sein Produktportfolio zu optimieren. Dementsprechend glaubt fast die Hälfte der Befragten, dass sich durch die Einführung des Verfahrens der Preiswettbewerb verschärfen wird. Andere befürchten, dass Amazon die Kundendaten der angeschlossenen Händler für eigene Werbezwecke nutzt oder dass Kunden gleich bei Amazon nach dem gewünschten Produkt suchen. Als Händler hole man sich damit den Wolf im Schafspelz ins Haus. „Amazon Payment ist absolut indiskutabel“, lautet daher das vernichtende Urteil eines Umfrageteilnehmers. cf ❚ Transaktion in der Messehalle D Großer Kreis heißt großes Twitter-Interesse auch nur Stunden. Weiterführende Links zu Google, Twitter und Wikipedia bieten mehr ❚ Informationen zum Thema. il er Payment Service Provider Heidelpay hat eine Applikation gelauncht, mit der Händler ihr Smartphone oder ihren Tablet-PC als mobiles Payment-Terminal verwenden können. Einsatzmöglichkeiten sieht der Anbieter beispielsweise auf Messen oder bei Handelsvertretern im Außendienst. Für eine Transaktion gibt der Händler die Käuferangaben samt Kontoverbindung in die Benutzeroberfläche der App ein. Die Daten werden in Echtzeit geprüft und für die Zahlung freigegeben. Heidelpay Mobile kann alle nationalen und internationalen Zahlungen per Lastschrift oder Kreditkarte verarbeiten. il ❚ Anzeige Täglich topaktuell informiert Jeden Tag ab 12:30 Uhr: Der Newsletter der INTERNET WORLD Business hält Sie auf dem Laufenden. www.internetworld.de/newsletter.html JIMDO FACT-FINDER SOFORTÜBERWEISUNG.DE Mobile Website für alle Neue Kooperationen Datenschutzhinweise überarbeitet Alle Websites, die mit dem Website-Baukasten Jimdo erstellt wurden, sind ab sofort als mobile Site verfügbar. Jimdo-Kunden müssen dafür keine Leistung erbringen, die optimierte Darstellung von Websites und Webshops auf Smartphones ist ein kostenfreier Service des Anbieters. il Die Shopsuche Fact-Finder hat sich neue Partner gesucht. So verfügt die Magento-Erweiterung MRG 2.1 ab sofort über eine Schnittstelle zu der Suchlösung. Zudem hat Intershop den Fact-Finder unter der Bezeichnung „Advanced Search“ in seine Shop-Lösung Intershop integriert. il Payment Network hat auf die Kritik vieler Datenschützer an Sofortüberweisung.de reagiert und die Datenschutzhinweise des Online-PaymentSystems überarbeitet. User werden jetzt darüber informiert, dass die Software ihren Verfügungsrahmen und die Buchungshistorie abfragt. il 35_tools_newsii.qxd 12/11 09.06.2011 10:38 Uhr Seite 35 14. Juni 2011 TOOLS & TECHNIK Die Apfel-Wolke Apple hat mit iCloud einen eigenen Cloud-Service vorgestellt D ie Synchronisation von nutzung oder das Synchronieigenen Daten zwischen sieren der eigenen Inbox auf verschiedenen Geräten ist mehrere Geräte. Für die Nutaufwendig, mühsam und zung dieses Cloud-Services „macht uns verrückt“, meint müssen Apple-User 25 USDollar im Jahr bezahlen. Apple-Chef Steve Jobs. Deshalb ließ er es sich nicht Die Mauer wird höher nehmen, auf der Entwicklerkonferenz World Wide DeveEin niedriger Preis, der kaum lopers Conference Apples einen Apple-Jünger von der neuesten Streich selbst vorschönen neuen Wolkenwelt zustellen: iCloud. abhalten dürfte. Und das ist Apples hauseigener Cloud- Apple-Chef Steve Jobs wohl so gewollt, denn Apples Service soll iOS-Nutzer ab stellte iCloud persönlich vor iCloud stellt einen weiteren Herbst 2011 von der nervengroßen Schritt bei der „Walzehrenden Synchronisation zwischen led Garden“-Strategie von Steve Jobs dar: Macbook, Mac-PC, iPhone, iPad und iPod Denn so einfach und unkompliziert der befreien. Stattdessen speichert iCloud alle Austausch von Daten zwischen verschiedDateien eines Nutzers auf Apples Servern nenen Apple-Geräten mit iCloud wird, so und sendet sie automatisch an bis zu zehn kompliziert ist es, ein Nicht-Apple-Gerät – auf den Anwender registrierte Geräte. Den beispielsweise ein Android-Smartphone – Umzug von mit dem iPhone geschossenen mit den Daten aus der iCloud zu füttern. Fotos auf den Mac oder von bei iTunes ge- Die Hürde für einen Wechsel zum großen kaufter Musik auf den iPod wird dabei Konkurrenten, der Apple vor allem auf durch Push-Benachrichtigungen ausge- dem US-amerikanischen Smartphonelöst. Auch eine automatische Backup- Markt zunehmend den Rang abläuft, wird Funktion für alle gespeicherten Daten bie- damit deutlich erhöht. tet die neue Apfel-Wolke. Darüber hinaus iCloud ist ab sofort als Beta-Version zustehen die Services des bisherigen Online- gänglich. Die Vollversion soll im Herbst Dienstes Mobile Me zur Verfügung, also verfügbar sein, wenn auch Apples neues beispielsweise die gemeinsame Kalender- Betriebssystem iOS5 an den Start geht. il ❚ Internet World BUSINESS IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Agentur Akg-images Überwachung des gesamten Bildbestands Photopatrol Bayern München Web-Analyse mithilfe des Analyzer NX AT Internet Bremer Weser-Station Redesign der Website passend zum Umbau des Stadions Construktiv Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Website- und Design-Relaunch auf Basis des Government Site Builder Materna / Aperto Cinema App-Entwicklung für das HP Touchpad Cellular Fitt Relaunch der Website, Migration auf Dante CMS 4.6 A3 Systems Fives Group Migration auf First Spirit CMS mit SAP Netweaver HLP Informationsmanagement Kia Facebook-App „Roaar-O-Meter“ H2O Media Kühne Relaunch der Website, Anpassung an das Corporate Design, Anbindung des CMS an Social-Media-Aktivitäten Gelee Royale Melitta Web-Analyse Econda Minova International weltweiter Web-Relaunch auf Basis von Typo3 Trafo2 Mulberry Fullservice-E-Commerce mit Hybris B2C Commerce Suite Hybris Otto Website-Optimierung der Marken-Site Schlafwelt.de mit Etracker Web-Analytics sowie Etracker Page Feedback Etracker Phantasialand Website-Launch mit Personalisierungskonzept, Parkroutenplaner und Social-Media-Integration Kernpunkt Tegut technischer Relaunch der neuen Website auf Basis von Typo3, Social-Media-Integration Das Medien Kombinat Tui iPad App „Tui iMag“ Clanmo Versandhaus Walz Web-Analyse Econda Werner & Mertz technischer Relaunch von Frosch.de auf Basis von Typo3 Netz98 New Media 35 36-38_App-Spezial.qxd 36 09.06.2011 10:06 Uhr Seite 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 ERFOLGSANALYSE Wissen, was die App bringt Ähnlich wie herkömmliche Webseiten lassen sich auch mobile Applikationen tracken. Belohnt wird die Mühe mit vielfältigen Erkenntnissen über die App-Nutzer und deren Vorlieben E Stiefmütterlich behandelt Foto: Fotolia / Benicce ndlich ist es geschafft: Die App ist fertig, steht im App Store und wird täglich etliche Male heruntergeladen. Und nach zwei Wochen steht fest, dass die Anwendung wirklich auf Akzeptanz stößt: Sie steht auf Platz vier in der Bestenliste ihrer Kategorie, wurde bereits 1.500 Mal installiert. So weit, so gut. Doch wie viel verraten die Zahlen tatsächlich über den Erfolg einer App? Verwenden die SmartphoneBesitzer sie auch? Wenn ja, wie oft? Und wie lange? Alle diese Fragen lassen sich anhand der nackten Zahlen der DownloadLäden nicht beantworten. Dafür bedarf es einer eigenen Analyse. Welche Wege die Nutzer einschlagen und wohin sie führen, verrät die Analyse der App-Nutzung „Jeder, der mit seiner App ein ernst zu nehmendes Geschäftsmodell verfolgt, sollte sich anschauen, wie sie genutzt wird“, rät Alexander Schreiber, Sales Manager von Mindlab Solutions, einem Analysespezialisten aus Esslingen. Das sieht auch Joachim Bader, Geschäftsführer der Agentur Clanmo, so: „Das Thema wird oft eher stiefmütterlich behandelt“, stellt er fest. Einigkeit herrscht auch darüber, wie die Vorarbeit für eine App aussehen muss. Es ist die simple Frage danach, worin denn der Erfolg einer App liegen soll oder wie René Körting, geschäftsführender Gesellschafter der Agentur Exelution, es auf den Punkt bringt: „Keine App ohne Konzept.“ Als Erstes müsse man sich fragen, warum jemand die App überhaupt nutzen sollte. „Ich muss mir überlegen, welche Features meine App enthalten und welchen Mehrwert ich damit bieten kann, damit Hemmnisse wie der kleine Bildschirm und die vielleicht umständlichere Bedienung am Smartphone aufgewogen werden“, betont Körting. Seiner Meinung nach fehlt vielen Apps, die etwa Shop-Betreiber auf den Markt bringen, der Mehrwert. Allein die Möglichkeit, von unterwegs etwas bestellen zu können, reicht für ihn nicht aus. Denn komfortabel ist die Nutzung oft nicht: Produktdetailansichten sind auf dem kleine Screen schwierig, FlashAnimationen funktionieren nicht, die Eingabe von Daten mit dem Smartphone ist nervig. Einen konkreten Nutzen haben die App User laut Körting erst, wenn sie beispielsweise über die App ein Kleidungsstück, das schnell vergriffen sein könnte, reservieren können oder wenn sie sich anzeigen lassen können, in welcher Filiale ein bestimmter Artikel noch vorrätig ist. Zudem spielt die Usability seiner Meinung nach eine extrem wichtige Rolle. Das Konzept bestimmt die Analyse Mit dem Konzept steht und fällt auch die Analyse: Nur, wenn das Ziel der App deutlich erkennbar und auch klar ist, welche Art von Nutzung oder welche Aktionen als Erfolg gewertet werden sollen, steht auch fest, welche Daten zur Analyse benötigt werden. Mobile-erfahrene Dienstleister und ihre Referenz-Apps (Auswahl) Appsfactory GmbH, Leipzig Appmotion, Hamburg ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.appsfactory.de Gründung: 2009 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 30 (15/15) ❚ Umsatz: k.A. 2009, k.A. 2010 ❚ Referenzkunden: Microsoft, Samsung, G+J Women New Media, Pons, Mybestbrands Web-Adresse: www.appmotion.de Gründung: 2009 ❚ Mitarbeiter gesamt: 7 ❚ Umsatz: k.A. 2009, k.A. 2010 ❚ Referenzkunden: Potsdamer Platz Berlin, Blitzer.de, Vergiss Aids nicht e.V. Pauldirekt-App für iPhone und Android Über die App will der Shoppingclub neue Mitglieder gewinnen und den Umsatz steigern. Sie bietet den vollen Leistungsumfang der Website, die Bezahloptionen Paypal, Kreditkarte, Überweisung und Rechnung sind implementiert. Der Anteil der App-Nutzer in Relation zu allen Nutzern ist zweistellig, die App-Umsätze machen einen hohen einstelligen Prozentsatz vom Online-Gesamtumsatz aus. iPhone und Android App für Blitzer.de Die App des Kunden Eifrig Media warnt in Echtzeit vor mehr als 40.000 mobilen und stationären Radarfallen. Alle fünf Minuten läuft ein automatisches Update. Die App wird über www.blitzer.de sowie weitere Websites und Social-Media-Kanäle vermarktet. Am erfolgreichsten war die Platzierung in den Top Features der App Stores. In drei Monaten wurde die App über 100.000 Mal installiert. Brandung GmbH & Co. KG, Köln Cellular GmbH, Hamburg ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.agentur-brandung.de Gründung: 2003 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 38 (28/10) ❚ Umsatz: k.A. 2009, k.A. 2010 ❚ Referenzkunden: 1. FC Köln, Bugatti, Butlers, Feinkost Käfer, Super RTL, Toom Baumarkt Sigs-Datacom-App für iPhone und iPad Die App dient als mobiler Konferenzführer, der Weiterbildungsanbieter Sigs Data will damit IT-Professionals ansprechen. Neben Informationen über die Inhalte diverser Fachkonferenzen umfasst die App einen personalisierbaren Programmplan, Raumpläne und Sprecherporträts. Eine Suchfunktion rundet die Anwendung ab, die über die Typo3-Website des Unternehmens gepflegt wird. Web-Adresse: www.cellular.de Gründung: 1999 ❚ Mitarbeiter gesamt: 80 ❚ Umsatz: k.A. 2009, k.A. 2010 ❚ Referenzkunden: E-Plus, Pro Sieben Sat1 Media, Otto, Burda Media, A1Telekom Austria, DDB Tribal, Interone Tagesschau-App für iPhone, iPad, Android, Blackberry Die App der Nachrichtensendung bietet aktuelle Informationen in Text, Bildern und Videos, die per Livestream ausgeliefert werden. Zudem stehen Audio-Kommentare, Umfragen und Beiträge aus einer Datenbank zur Verfügung. Binnen fünf Monaten wurde die App 1,6 Milionen Mal heruntergeladen, davon allein 750.000 Mal innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Erscheinen Ende 2010. 36-38_App-Spezial.qxd 12/11 09.06.2011 10:06 Uhr Seite 37 TOOLS & TECHNIK 14. Juni 2011 Schreiber nennt ein Beispiel: „Wenn ich, wie so viele, meine App kostenlos anbiete und über Werbung finanzieren will, dann muss ich messen, wie die Werbung auf den verschiedenen Plätzen bei den verschiedenen Nutzergruppen ankommt. Ich muss wissen, welche Werbung die Nutzer wie oft sehen und welche Werbung wie oft angeklickt wird. Dann kann ich beispielsweise herausfinden, ob eine Werbung, die sehr prominent platziert ist, im Gegenzug sehr viele Abbrüche auslöst, also meine Nutzer vergrault. Und ich kann Nutzer segmentieren. Dann sehe ich zum Beispiel, dass vor allem iPhone-Nutzer sehr häufig die Technik-News einer App lesen, aber nur sehr selten die Sport-News. Entsprechend kann ich die Werbung platzieren.“ Klassische Prozessanalyse Ähnlich verhält es sich mit Self-ServiceApps, etwa beim Mobile Banking. Zweck ist es hier, Kosten einzusparen, indem Kunden Dinge wie Überweisungen oder Kontoabfragen selbst erledigen und nicht an den Schalter kommen. Da der Nutzer hierfür drei bis fünf Schritte mit seinem Smartphone abarbeiten muss, greift hier laut Schreiber eine klassische Prozessanalyse: „Ich checke, wie viele Nutzer steigen in den Prozess ein, sind also bereit, das mobile Angebot zu nutzen. Dann prüfe ich, wie viele den Prozess komplett abschließen und wie viele unterwegs verloren gegangen sind und an welchen Stellen. Danach kann ich meine Prozesse optimieren.“ Analog lassen sich Prozesse beim Mobile Shopping unter die Lupe nehmen. Technisch gesehen ist nahezu alles messbar. So lässt sich zum Beispiel festhalten, wie viele der Nutzer, die eine App auf ihrem Smartphone installiert haben, diese mehr als einmal genutzt haben – ein erstes Qualitätsmerkmal, das verrät, wie groß die Akzeptanz tatsächlich ist. Darüber hinaus sind nahezu alle Aktionen messbar, die in der App vorgesehen sind. Das Spektrum beginnt bei der Anzahl der Unique User pro Tag, geht über die Verweildauer je App-Aufruf bis hin in Bereiche, die ähnlich wie Page Impressions ausweisen, welche Seiten der App wie oft betrachtet wurden. Ebenso lässt sich erfassen, ob Bilder oder Videos angesehen wurden und wenn ja, wie lange. Eingesetzt werden können dafür Tools wie sie aus der WebAnalyse bekannt sind, allen voran Google Analytics, die Tools von Omniture, Flurry Analytics und Webtrends Analytics. Dazu kommen speziell für das App-Tracking entwickelte Tools wie etwa der Netmind Rapptor, entwickelt von Mindlab Solutions, oder App Control aus dem Hause Exelution. Nötig ist nur eine entsprechende Codierung innerhalb der App. Doch genau das kann ein Problem sein, wenn im Vorfeld nicht klar umrissen wurde, wie der Erfolg einer App definiert werden soll. Denn wer nicht vorab festlegt, dass es etwa als Erfolg gelten soll, wenn ein Nutzer ein Video bis zu Ende betrachtet hat und es dann vielleicht sogar mit einem Facebook-GefälltMir-Button versieht, der wird bei der App- Internet World BUSINESS 37 Entwicklung auch nicht darauf achten, dass die App an den entsprechenden Stellen codiert wird. Dann ist es aber auch nicht mehr möglich, das Nutzerverhalten zu analysieren und den Erfolg zu kontrollieren. Daher ist es zwingend notwendig, schon bei der Konzeption festzulegen, welche Indikatoren belegen können, dass das gewünschte Ziel erreicht wird, und wie diese zu messen sind. Um das ganze Potenzial der App-Analyse ausschöpfen zu können, gilt es jedoch, QR-Code wie und wie oft genutzt wird. Damit erfahre ich eine Menge darüber, wie ich solche Codes sinnvoll einsetzen kann – aber nur, wenn ich die Daten aus der App-Analyse mit denen der WebAnalyse verbinde.“ Des Weiteren lassen sich auch Rückschlüsse für die gesamte Kommunikation ziehen. Wenn ein Unternehmen etwa über das App Tracking feststellt, dass ein bestimmtes Thema die Nutzer sehr interessiert, dann kann es sich überlegen, ob es dieses Thema nicht auch auf der Website prominenter platzieren oder im Newsletter häufiger auf„App Tracking dient greifen will. „Das kann man zumindest als Seismograf für schon fast zur Marktforschung nutzen“, meint Körting, „zuminKundeninteressen.“ dest dient es als Seismograf für René Körting Kundeninteressen.“ Geschäftsführender Gesellschafter von Exelution Aber auch über technische Parameter verrät das App Tracking einiges. Wer etwa erfasst, mit weldie App-Daten mit anderen Daten zu ver- chen Endgeräten oder iPhone-Generatioknüpfen und in Beziehung zu setzen. „Das nen am häufigsten auf die App zugegriffen eigentliche Ziel ist meines Erachtens das wird, der hat auch einen Anhaltspunkt, ob Ermitteln der Conversion Rate, also her- es sich lohnt, die App weiterhin für einen auszufinden, ob und wie ich mit der App bestimmten Gerätetyp zu optimieren. Und das erreiche, was ich mir vorgenommen Alexander Schreiber ergänzt: „Wenn die habe. Dazu reicht unter Umständen das Zahlen belegen, dass so gut wie niemand reine App Tracking nicht aus“, betont die App im Querformat nutzt, dann kann Clanmo-Geschäftsführer Joachim Bader. ich mir die Programmierung des QuerforRené Körting verdeutlicht dies an einem mats auch sparen.“ So liefert die App-AnaBeispiel: „Wenn ich in einer App einen lyse viele Erkenntnisse, die bares Geld wert QR-Recorder einsetze, dient das zwar in sind, wenn es später um ein Marketingerster Linie dazu, den Nutzer an die Stelle budget für eine weitere App, eine Aktualimit dem richtigen Inhalt zu führen. sierung oder auch um die Optimierung Gleichzeitig kann ich aber messen, welcher einer bestehenden App geht. cf ❚ Mobile-erfahrene Dienstleister und ihre Referenz-Apps (Auswahl) Clanmo GmbH, München/Köln Denkwerk GmbH, Köln ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.clanmo.com Gründung: 2009 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 65 (50/15) ❚ Umsatz: k.A. 2009, k.A. 2010 ❚ Referenzkunden: Audi, Tui, Germanwings, Ikea, Europcar, Vodafone, Xing, Hugo Boss Web-Adresse: www.denkwerk.com Gründung: 1998 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 128 (125/3) ❚ Umsatz: 11,5 Mio. Euro 2009, 10,5 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: BMW, Net Cologne, Thomas Cook, Yavido Lufthansa-App für iPhone, Android, Blackberry, J2ME Die Fluglinie will mit der App Vielflieger und Business-Kunden ansprechen, die den Lufthansa-Service weltweit mobil nutzen möchten. Neben Flugplänen und aktuellen Ankunfts- und Abfluginformationen beinhaltet die App einen individuellen Reiseplan sowie eine mobile Bordkarte. Die App erhielt diverse Auszeichnungen, etwa den Smaato Mobile Advertising Award und den Vodafone Award. iPhone App für BMW Park Assistent Die App weist Autofahrer auf abgelaufene Parkzeiten hin und meldet automatisch, wann der Fahrer vom aktuellen Ort losgehen muss, damit er sein Auto noch rechtzeitig erreicht. Dafür wird neben dem aktuellen Standort auch das individuelle Gehtempo berücksichtigt. Eine automatische Geolokalisierung weist dem Anwender zudem den richtigen Weg zurück zum Parkplatz. Glanzkinder GmbH & Co. KG, München Itemis AG, Lünen ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.app-programmierung.com Gründung: 2007 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 23 (9/14) ❚ Umsatz: 500.000. Euro 2009, 1 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: General Electric, Random House, Baby Walz, ZVEI, Merck, Hexal, Mercedes, Roto Edna-App für iPhone und iPad Der Spezialist für Tiefkühlbackwaren hat mit seiner App B2B-Kunden im Visier. Sie liefert eine Produktübersicht mit Hintergrundinformationen wie Zutatenliste und Nährwertangaben. Über eine Merkliste können die Kunden direkt aus der App heraus oder per E-Mail bestellen. Ein Bedarfsrechner unterstützt die Auswahl. Die App wurde auf der Fachmesse Internorga mit dem „Show Star“ prämiert. Web-Adresse: www.itemis.de Gründung: 2003 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 210 (150/60) ❚ Umsatz: 11 Mio. Euro 2009, 12 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: Arvato, Bosch, Deutsche Post, Cisco, RWE, DLR iPhone App für Hamburg@Work Die App liefert aktuelle Informationen für das Hamburger Netzwerk für Medien, IT und Telekommunikation. Dazu gehören die wichtigsten Ereignisse aus der lokalen Wirtschaftswelt und eine Übersicht über Events. Über einen Barcode-Scanner können Nutzer den Barcode vom Namensschild eines Gesprächspartners scannen und so Kontaktdaten austauschen und in ihr Adressbuch übernehmen. ▲ 36-38_App-Spezial.qxd 38 09.06.2011 10:06 Uhr Seite 38 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Meyle+Müller GmbH + Co.KG, Pforzheim 14. Juni 2011 Mindbox GmbH, Dresden ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.meyle-mueller.de Gründung: 1910 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 240 (210/30) ❚ Umsatz: 17,5 Mio. Euro 2009, 18,5 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: Heinrich Heine, Sport Scheck, Vision Media, B/S/H Bosch Siemens Hausgeräte 12/11 Web-Adresse: www.mindbox.de Gründung: 2000 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 21 (18/3) ❚ Umsatz: 950.000 Euro 2009, 1,3 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: Immobilienscout, Unicredit Group, Develey, Mobilcom Debitel, Mercedes-Benz Globetrotter-Katalog-App für iPhone und iPad Die Katalog-App präsentiert die Produkte mit Videos, Bildershows und Produktinformationen. Durch die Anbindung an den Webshop können Kunden die Waren aus der App heraus bestellen. Die App wird im gedruckten und im Online-Katalog sowie über eine Microsite beworben. Sie zählt zu den Top Ten in der Kategorie Books im App Store und wurde 17.000 Mal heruntergeladen. iPad App für Thüringer Kiosk Über die App können Kunden die vier Regionalzeitungen „Thüringer Allgemeine”, „Ostthüringische Zeitung”, „Thüringische Landeszeitung” und „Allgemeiner Anzeiger” der Zeitungsgruppe Thüringen kaufen. Eine Gratisausgabe kann ohne Registrierung heruntergeladen werden. Der Thüringer Kiosk wird über App Store Marketing, Printanzeigen, PR und Mailings beworben. Mvolution GmbH, Jena Netz98 New Media GmbH, Mainz ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.mvolution.de Gründung: 2005 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 9 (8/1) ❚ Umsatz: < 0,5 Mio. Euro 2009, > 1,0 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: Hotel Reservation Service (HRS), Avis, Lufthansa City Center, Travelload Travelload-Reiseplaner-App für iPhone und Blackberry Sowohl Geschäfts- als auch Individualreisende können über die App einen persönlichen Reiseplan erstellen. Er umfasst den aktuellen Flug- oder Zugstatus, bietet Checkin-Möglichkeiten und erlaubt die Verwaltung von Reisedaten für Flüge, Hotels, Mietwagen und Bahn. Google Maps, eine Kalenderfunktion, Wetterdaten sowie Währungsinformationen runden die App ab. Next Munich GmbH, München Web-Adresse: www.netz98.de Gründung: 1998 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 48 (40/8) ❚ Umsatz: 2,3 Mio. Euro 2009, 2,6 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: Boehringer Ingelheim, Deutsche BKK, Erdal Rex, Immobilienscout, Neckermann.de iPhone App für Mainzer Museumsnacht Besucher der Langen Museumsnacht in Mainz können sich über alle Veranstaltungen und den Programmablauf informieren. Dazu gibt es Hintergrundinformationen zu den 40 teilnehmenden Museen, einen Stadtplan und verschiedene Touren durch die Ausstellungen. Die App wurde 312 Mal heruntergeladen und erhielt 49 Bewertungen, die durchschnittlich fast auf die Bestnote „fünf Sterne“ kamen. Opus 5 Interaktive Medien GmbH, Dreieich ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.next-munich.com Gründung: 2009 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 14 (10/4) ❚ Umsatz: k.A. 2009, k.A. 2010 ❚ Referenzkunden: Allianz, BMW, Süddeutsche Zeitung, Tirol Werbung, Tessloff Verlag, Ravenburger Digital Web-Adresse: www.opus5.de Gründung: 1995 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 46 (41/5) ❚ Umsatz: 3,1 Mio. Euro 2009, 3,1 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: Allianz Global Investors, Baur Versand, Deutsche Bahn, Deutsche Post, ING-Diba iPad App für BMW X3 Die App umfasst einen interaktiven Produktkatalog im Magazinformat. Sie richtet sich an alle autointeressierten iPad-Nutzer. Die App dient unter anderem der Lead-Generierung und verfügt über eine Facebook-Anbindung. Sie wird über BMW-Kanäle wie etwa www.bmw.com/x3 vermarktet. Das Demo-Video auf der Facebook-Seite erzielte bisher über 250 Kommentare und über 6.500 Likes. iPhone App für Reiseführer Barcelona Der interaktive Stadtführer führt Barcelona-Reisende in die Welt des Beststellerautors Carlos Ruiz Zafón ein. Die Touren werden auf animierten Karten dargestellt, Informationen zu Sehenswürdigkeiten sind mit Wissenswertem zu den Romanschauplätzen verknüpft. Auch Hörproben sind verfügbar. In einer Printkampagne wurde für die App geworben, PR-Arbeit führte zu diversen Veröffentlichungen. Sapient GmbH, München/Düsseldorf Syzygy Deutschland GmbH, Bad Homburg ❚ ❚ ❚ ❚ Web-Adresse: www.sapient.de Gründung: 2000 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 9.000 weltweit ❚ Umsatz: 666,7 Mio. US-Dollar 2009, 863,5 Mio. USDollar 2010 ❚ Referenzkunden: k.A. Autotrader-iPhone-App Die App für die britische Gebrauchtwagenplattform liefert Nutzern, die ein beliebiges Fahrzeug auf der Straße abfotografieren, Informationen zur Fahrzeugmarke, dem Modell sowie einen Daten- und Preisvergleich bei Händlern der Umgebung. Dafür kommt eine Bilderkennungstechnologie zum Einsatz, die mit der Ortungstechnik verknüpft ist. Die App erhielt 2010 den OMMA Award. Web-Adresse: www.syzygy.de Gründung: 1995 ❚ Mitarbeiter gesamt (fest/frei): 116 (101/15) ❚ Umsatz: 16,2 Mio. Euro 2009, 17,9 Mio. Euro 2010 ❚ Referenzkunden: Chanel, Commerzbank, Daimler Benz, Jägermeister, Telefónica Germany, ZDF iPhone App für Mazda 6 Die App begleitet die europaweite Einführung des neuen Mazda 6. Sie enthält ausführliche Informationen zum Fahrzeug sowie eine integrierte Händlersuche. Im LifestyleBereich stehen in fünf Kategorien Inhalte des Reiseführers Lonely Planet zur Verfügung, die Tipps zu außergewöhlichen Reisezielen, Kunst, Kultur, Locations und Events liefern. Die Anwendung ist in acht Sprachen verfügbar. 39_Anz_Webrelation.qxd 07.06.2011 14:46 Uhr Seite 39 40_App-UsabilityCheck.qxd 40 08.06.2011 11:05 Uhr Seite 40 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 IM TEST: IPHONE APP VON HRS Mit der App gut unterwegs Die Kernfunktion Hotelsuche ist bestechend einfach, doch Verbesserungspotenzial gibt es bei Details D as Hotelportal HRS bietet eine kostenlose iPhone App an, mit der Privat- und Geschäftskunden Hotels suchen und Zimmer buchen, Verfügbarkeit und aktuelle Preise prüfen und sich über die Lage und Ausstattung informieren können. Im Auftrag von INTERNET WORLD Business hat Mediascore die App einem Usability-Test unterzogen. In qualitativen Einzelinterviews wurden zwölf iPhone User aufgefordert, sich zunächst frei und ohne Vorgaben mit der App zu beschäftigen.Anschließend wurden spezifische Funktionen und Inhalte anhand vorab definierter Nutzungsaufgaben untersucht. Die HRS-App macht auf dem iPhone eine gute Figur. Der Homescreen wirkt übersichtlich und wohlstrukturiert. Die prominente Platzierung der Hauptfunktion „Hotelsuche“ stößt auf positive Resonanz, die angebotenen Navigationsrubriken sind klar formuliert. Lediglich hinter dem Menüpunkt „Einstellungen“ verbirgt sich nicht das, was die Nutzer erwarten: Hier vermutet man generelle oder persönliche Einstellungen zur Nutzung der App. Die tatsächlichen Inhalte der Rubrik (Speichern von gebuchten Hotels im Adressbuch, Login für HRSFirmenkunden) erwarten die Nutzer eher in „My HRS“. Unkomplizierte Hotelsuche Die Hotelsuche gestaltet sich bestechend einfach. Die klassische, auf die wesentlichen Inhalte komprimierte Suchmaske ermöglicht eine rasche Orientierung. Die Aktionsfelder erschließen sich intuitiv, die georeferenzierte Standorteingabe erleichtert die Recherche zusätzlich. Zur Auswahl des Anreisedatums bietet die HRS-App die vertraute „Spinning Wheel“-Funktion an. Per Fingertipp lassen sich Tag, Monat und Jahr bequem einstellen. Dass die Aufenthaltsdauer über die Anzahl der Übernachtungen bestimmt wird, bereitet keine Schwierigkeiten. Lediglich die Möglichkeit, auch ein Abreisedatum einzugeben, fehlt. Weiteres Manko: Hotels können nur über den Ort gesucht werden, eine Suche über den Hotelnamen Übersichtlich und wohlstrukturierter Homescreen Navigationsrubriken erweisen sich als trennscharf existiert nicht. Eine Merkfunktion für interessant erscheinende Hotels gibt es ebenfalls nicht. Die Suchergebnisseite ist klar strukturiert und enthält wesentliche Informationen zu den im Reisezeitraum verfügbaren Hotels: Zimmerart, Preis, Entfernung zum Zielort, Frühstückspreis und Bewertung. Über eine in den Header integrierte Funktion lassen sich die Suchtreffer nach Kriterien wie Name, Bewertung, Entfernung, Sterne und Preis sortieren. Die prominente Platzierung von „Hotelsuche“, dem Key Feature, wird geschätzt Die Inhalte der Rubrik „Einstellungen“ entsprechen nicht den Erwartungen der User Um Ergebnisse zu filtern, muss der User die Suche verlassen. Dies wird zwar akzeptiert, die auf Hauptmerkmale reduzierte Filterfunktion kann jedoch nur bedingt überzeugen: Sonderausstattungen wie etwa Zimmer mit WLAN oder Raucherzimmer können nicht ausgewählt werden, über die Zimmerkategorie kann der Nutzer ebenfalls nicht entscheiden. Weiterhin erschließt sich nicht, dass eingestellte Filter für weitere Suchanfragen gespeichert bleiben und auch nach Verlassen der App nicht zurückgesetzt werden. Die Hoteleinzelansicht bietet einen guten Überblick über relevante Eckdaten. Unter „Details“ werden ergänzende Informationen, Bewertungen und Bilder angeboten. Die grafische Aufbereitung der Hotelinformationen wirkt übersichtlich, die – insbesondere bei der Suche nach Hotels im Ausland – beobachtete Verwendung unterschiedlicher Sprachen innerhalb eines Profils stößt jedoch auf Kritik. Die Hotelbewertungen empfinden die Nutzer als Entscheidungshilfe, die Unterteilung nach Zielgruppen bietet einen weiteren Mehrwert. Allerdings werden die für die Bewertung verwendeten Farbcodes nicht stringent eingesetzt, was viele Nutzer verwirrt. Unklar bleibt auch, nach welchen Kriterien der „Wohlfühlfaktor“ generiert wird: Persönliche, von Kunden erstellte Bewertungen lassen sich nicht abrufen. User, die während der Hotelsuche die App schließen, finden bei erneutem Aufrufen zwar eine Übersicht über „kürzlich Das „Spinning Wheel” bringt Bedienkomfort Die Farbcodes sind teilweise verwirrend Zu wenig Filtermöglichkeiten Die Autoren Ulrich Kluge und Meike Weiser sind Projektleiter bei Mediascore, Köln. Die Erforschung multimedialer Angebote stellt einen Schwerpunkt ihrer Arbeit dar. Neben App-Tests führen die User-Experience-Experten auch EyeTracking-gestützte Untersuchungen von Online-Auftritten, Internet Shops, Mobile-Marketing-Maßnahmen und Multimedia-Kampagnen durch. gesuchte“ Destinationen, alle weiteren Eingaben und Suchkriterien (Anreise, Anzahl Personen, EZ/DZ) gehen – im Gegensatz zu den gewählten Suchergebnisfiltern – verloren. Auch das bei iPhone Usern geschätzte Fast App Switching wird nicht unterstützt. Das bedeutet: Wer die HRS-App verlässt, muss von vorn anfangen. Fazit Die HRS-App macht einen übersichtlichen und durchdachten Eindruck. Zentrale, für die Nutzung der App relevante Inhalte und Funktionen sind einfach zugänglich und entsprechen den Erwartungen der Nutzer. Verbesserungspotenzial gibt es bei Details: Multitasking wäre wünschenswert, um ein reibungsloses Fast App Switching zu ermöglichen. Zudem sollte die Systematik von Farbcodes und Icons zur Visualisierung der Hotelbewertungen vereinheitlicht werden. Erweiterte Filteroptionen würden die Attraktivität der App zusätzlich steigern. ❚ Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1110040 ❚ Alle bisher erschienenen App Usability Checks Die Methode Mit App-Tests bietet Mediascore Anbietern von Mobile Content Unterstützung bei der Evaluierung und Perfektionierung ihrer Anwendung. Auf unterschiedlichen Endgeräten und Betriebssystemen wird die App Performance mithilfe Task-geleiteter Einzeluntersuchungen und Video-basierter Verhaltensbeobachtungen dokumentiert. Je nach Fragestellung bieten sich ergänzende In-App-Befragungen an. Aus den Ergebnissen werden BestPractice-Empfehlungen abgeleitet, die Attraktivität, Nutzungsfreundlichkeit und Joy of Use der mobilen Anwendungen sicherstellen. Auf Kritik stößt der plötzliche Sprachwechsel 41_43_Dienstleister_1211_V3.qxd:Layout 1 12/11 09.06.2011 PLZ PLZ 8 7 PLZ DISPLAY MARKETING PLZ explido WebMarketing GmbH & Co.KG www.explido.de Matthias Riedle Curt-Frenzel Str. 10a 86167 Augsburg [email protected] Tel.: 0821-2177950 Top-5-Agentur für internationales Performance Marketing. Einer der führenden Anbieter von SEA, SEO, Affiliate Marketing, Display Advertising, Social Media & Website Consulting. 4 DZ-Media Verlag GmbH Werbe- & Mediaagentur für Direktmarketing www.dz-media.de Jan-Philip Ziebold Max-Keith-Str. 66 45136 Essen Tel.: 0201/815810-0, Fax: -29 [email protected] Direktmarketing seit 1998: Selektion aus über 10 Mio. Opt-In Daten -> Post-, Telefon- sowie E-Mail-Adressen in D/A/CH sowie NL. 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Laut Umfrage erwarten fast drei Viertel der Unternehmen im Jahr 2011 steigende Umsätze, 54 Prozent rechnen sogar mit einem Umsatzplus von mehr als zehn Prozent. sn STEPSTONE Hilfe für Personaler Eine erfolgreiche Web-Stellenanzeige folgt inhaltlich und formal anderen Gesetzen als das traditionelle, gedruckte Inserat. Stepstone, eine der führenden Online-Jobbörsen, will hier helfen und hat für Personalverantwortliche einen Leitfaden für die erfolgreiche Internet-Stellenanzeige ins Netz gestellt. Dieser kann unter www.stepstone. de/Ueber-StepStone/presse/upload/StepStoneOnline-Anzeigenratgeber-2011.pdf kostenlos heruntergeladen werden. sn Der Stepstone-Leitfaden soll helfen, WebStellenanzeigen erfolgreich zu platzieren FPI/FORSA-UMFRAGE Burnout nimmt zu Vier von fünf Arbeitnehmern (79 Prozent) in Deutschland geben an, ihre Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz sei eingeschränkt. Zu dem Ergebnis kommt der Fürstenberg Performance-Index 2011 (FPI) des Hamburger Fürstenberg Instituts in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa. Gründe dafür sind laut Umfrage körperliche Beschwerden, psychische und soziale Probleme, familiäre Sorgen sowie arbeitsplatzbezogene Belastungen. Besonders oft wurden der hohe Leistungsdruck und fehlende Anerkennung der Arbeit beklagt. sn 12/11 Mit Herz und Seele RID STIFTUNG Die Rid Stiftung lädt vom 1. bis 5. August 2011 zur „E-Commerce Summer School“ ein. Das Seminar richtet sich an Führungskräfte in Einzelhandelsbetrieben und Startups in Bayern, die ihren Schwerpunkt im Online-Bereich haben oder E-Commerce im Rahmen einer Multichannel-Strategie ausbauen wollen. In dem einwöchigen Intensivseminar sollen die wichtigsten aktuellen Wissensgebiete im E-Commerce vermittelt werden. Dazu zählen moderne Shop-Gestaltung, Usability, Online-Marketing-Instrumente, Optimierung des E-Marketing-Mix, Social Media sowie mobiles Internet und Applikationen. Das Seminar in Spitzingsee ist kostenlos. sn 14. Juni 2011 Social Media Manager müssen fit sein in Sachen Marketing – und Social Media leben L eidenschaft, Neugierde, Mut und ein umfassendes Verständnis für Kommunikation und Marketing: So lassen sich die Anforderungen an einen Social Media Manager auf einen Nenner bringen. Dwight Cribb, Geschäftsführer der Dwight Cribb Personalberatung GmbH, Hamburg, formuliert es so: „Es sind Menschen, die die Mechanismen von Social Media verinnerlicht haben und damit leben. Sie wissen, wie sie eine Gruppe über Social Media adressieren können. Es ergibt keinen Sinn, jemanden einzustellen, der nicht sämtliche Nuancen der Nutzergemeinde kennt, versteht und weiß, wie sie reagiert.“ Tatsächlich muss der passende Kandidat für einen Posten als Social Media Manager Social Media leben – einen FacebookAccount zu haben, reicht nicht aus. Oliver Bentz, Leiter Interaktive Medien bei Kolle Rebbe, sagt: „Ein Bewerber sollte sich auch in den Nischen auskennen und alles mal ausprobiert haben.“ Dazu kommen Eigeninitiative, Neugierde und Begeisterungsfähigkeit für neue Kommunikationsmedien. Ganz wichtig ist zudem, dass ein profundes Wissen über Marketing, Public Relations und Kommunikation vorhanden ist. „Nur auf diese Weise kann man verstehen, Foto: Fotolia / Benicce 44_Karriere.qxd Ein Social Media Manager, der etwas von seinem Handwerk versteht, muss das neue Medium beherrschen, aber genauso in der klassischen Unternehmenskommunikation zu Hause sein Ansicht von Geschäftsführer Marcus Reiser die Messbarkeit und Analyse der Maßnahmen an Wichtigkeit zunehmen. „Damit werden die Anwendung von Analysetools sowie die Ausrichtung der Social-MediaAktivitäten nach messbaren Parametern unumgänglich“, argumentiert Reiser. Aber auch Soft Skills sind für ei„Social Media Manager sollten nen guten Social Media Manager im Unternehmen als Person eine unabdingbar. Gestarke Akzeptanz haben.“ fragt sind vor allem KommuniMarcus Reiser kations-, TeamGeschäftsführer 21Torr Interactive GmbH und Kritikfähigkeit. „Ein hohes was eigentlich mit der Kommunikation in Maß an Kritikfähigkeit ist absolut notund über Social Media geschieht“, sagt Jan wendig“, bestätigt Felix Holzapfel, GeM. Rechlitz, Social Media Consultant bei schäftsführer der Kölner Conceptbakery der Berliner Agentur Aperto. GmbH & Co. KG. „Manchmal muss ein Social Media Manager Kritiken entgegenSoft-Skills sind gefragt nehmen, die ihm gar nicht gefallen. Es ist Dass ein geeigneter Kandidat über ein für die Branche typisch, dass man sich mit Grundwissen der klassischen Marken- seinen Projekten und deren Umsetzung kommunikation verfügen sollte, findet und Betreuung sehr stark identifiziert. Das auch Daniela Bartelt, Leiterin Personal der ist gut so und wird einen guten Social Scholz & Friends Group. Für sie ist eben- Media Manager ausmachen. Umso unangefalls wichtig, dass ein Social Media Mana- nehmer ist dann ger zunehmend auch Insights generieren die Kritik. Das muss, die dann für die Kampagnenpla- muss aber sein“, nung mit einbezogen werden können. findet Holzapfel. „Daneben sollte er in der Lage sein, zwi- Zu den Soft Skills schen Hype und langfristigem Trend zu zählen des Weiunterscheiden, um die Kunden zielgerecht teren gute Umzu beraten“, sagt Bartelt. gangsformen, OfEinen guten Social Media Manager fenheit und Konzeichnet zudem ein breites Wissen über taktfreudigkeit. das Branchenfeld aus, in dem er tätig ist. Wie bei vielen Betreut er beispielsweise die Facebook- anderen BerufsSeite eines Modeanbieters, sollte er so viel bildern, die in jüngster Zeit entstanden wie möglich über Bekleidung und Trends sind, gibt es für den Social Media Manager wissen, um entsprechend schnell und keine spezielle Ausbildung. Eine gute kompetent auf die Nutzer reagieren zu Grundlage ist ein Studium in den Bereikönnen. Außerdem ist es wichtig, sowohl chen Medien und Wirtschaft, Betriebstraditionelle als auch neue Medien einzu- wirtschaft und Sozialwissenschaft. Auch setzen. Das eigene Know-how sollte daher eine Ausbildung in Richtung Medien und stets aktuell sein. Werbung ist von Vorteil. Da es keine AusBei der Reutlinger Multimedia-Agentur bildungsmöglichkeiten gibt, sind die meis21Torr Interactive GmbH wird außerdem ten Bewerber Um- oder Einsteiger. „EinWert auf betriebswirtschaftliches Wissen steiger haben es unserer Erfahrung nach gelegt. Der Grund: Künftig werden nach einfacher, weil sie frei vom Ballast eines vorhergegangenen Jobprofils sind. Für einen jungen Menschen, der etwa ein Studium im Kommunikationsbereich abgeschlossen hat, ist Social Media Lebensalltag“, findet Oliver Bentz von Kolle Rebbe. Gute Karriereaussichten Viel Eigeninitiative ist von den Ein- oder Umsteigern auch deshalb gefragt, weil es neben den fehlenden Ausbildungs- auch keine adäquaten Weiterbildungsmöglichkeiten gibt. Die angebotenen Lehrgänge, wie etwa von der IHK, eignen sich kaum für die eigene Fortbildung. Allenfalls können sie ein Grundverständnis vermitteln. So meint etwa Daniela Bartelt von Scholz & Friends: „Anfänger sollten nicht glauben, dass man in einem vierwöchigen Kurs zum ‚Experten‘ ausgebildet wird.“ Wer einen Job als Social Media Manager ergattert hat, kann sich meist über ein attraktives Gehalt freuen. „In Abhängigkeit vom Unternehmen und den Aufgaben sind etwa 50.000 bis 75.000 Euro drin“, weiß Dwight Cribb. Daneben können sich auch die Berufsaussichten sehen lassen. „Generell sind die Möglichkeiten, sich weiter auf der Karriereleiter hochzuarbei- „Ein Bewerber, über den man im Internet nichts findet, hat einen schlechten Job für sich selbst gemacht.“ Daniela Bartelt Leiterin Personal der Scholz & Friends Group ten, gut“, meint Felix Holzapfel von Conceptbakery. Vor allem in PR und Marketing wird es künftig vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten geben. Zudem kann ein guter Social Media Manager künftig auch als Berater tätig werden. Und Marcus Reiser von 21Torr überlegt: „Je nachdem, ob und in welchem Bereich der Schwerpunkt liegt, könnte eine Spezialisierung auf Analytics oder Kampagnenmanagement für SocialMedia-Aktionen denkbar sein.“ ❚ Susann Naumann 45-47_Persos+Impr+Termine.qxd 12/11 09.06.2011 14:19 Uhr Seite 45 MENSCHEN & KARRIERE 14. Juni 2011 Internet World BUSINESS 45 Katja Noack Dieter Kempf / August-Wilhelm Scheer Bitkom, Berlin Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien D. Kempf (Bitkom) erhält einen neuen Präsidenten, nachdem die Amtszeit von August-Wilhelm Scheer am 17. Juni 2011 endet. Der bisherige Präsident, der seit Juni 2007 im Amt ist, darf laut Satzung für keine weitere Amtszeit kandidieren. A.-W. Scheer Nachfolger Scheers soll Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender des IT-Dienstleisters und Softwareanbieters Datev aus Nürnberg, werden. Der 58-Jährige, der sich zudem als Vorsitzender des Vereins Deutschland sicher im Netz (DsiN) engagiert, muss von den Mitgliedern des Bitkom noch gewählt werden. ❚ www.bitkom.org Andreas Hummelmeier Norddeutscher Rundfunk (NDR), Hamburg Seit 1. Juni ist Andreas Hummelmeier neuer Redaktionsleiter von Tagesschau.de. Der 49-Jährige folgt auf Jörg Sadrozinski, der künftig als Leiter der Deutschen Journalistenschule, München, arbeitet. Hummelmeier kam 1992 als Volontär zum NDR, der für Tagesschau.de zuständig ist, und stieg 2002 zum Chef vom Dienst bei der „Tagesschau“ auf. Seit 2008 war er als Redakteur bei „ARD-aktuell“ unter anderem an der Zusammenführung der Systeme von „ARDaktuell2“ und Tagesschau.de beteiligt. ❚ www.tagesschau.de Patrick Meininger Adconion, München Robinson Club, Hannover My Hammer, Berlin Als neue Abteilungsleiterin Werbung und Neue Medien tritt Katja Noack beim Reiseveranstalter Robinson Club in Hannover die Nachfolge von Ralf Raphael an, der in Altersteilzeit gegangen ist. Noack verantwortet in Zukunft unter anderem alle Werbemaßnahmen, die Buchungsplattform Robinson.com sowie den Robinson Katalog. Die 34-Jährige, die von der Hamburger Werbeagentur Scholz & Friends kommt, berichtet an Klaus Gengenbach, Bereichsleiter Marketing & Vertrieb. Zuletzt war Noack bei Scholz & Friends als Management Supervisor mit ihrem 20-köpfigen Team für die Kundenberatung und konzeptionelle Entwicklung von Kommunikationsmaßnahmen für diverse Marken aus dem Hause Tui zuständig, unter anderem auch für den Kunden Robinson Club. ❚ www.robinson.com Nach knapp drei Jahren als Chief Technical Officer des Internet-Portalbetreibers My Hammer AG verlässt der Vorstand Jan Seidler das Berliner Unternehmen, um sich neuen Aufgaben zuzuwenden. Nachfolger Seidlers, der den gesamten technischen Bereich wie Project Management, IT-Administration, User Experience & Design, Product Development und System Operations verantwortete, ist Manuel Kiessling. ❚ www.myhammer.de Boris Juhl / Daniela Richardon Julia Knolle Melting Elements, Hamburg Die Mitgründerin des Modeblogs Les Mads, Julia Knolle, heuert im Digital-Team von Condé Nast an und koordiniert künftig als Editor-atLarge die Social-Media-Aktivitäten aller Marken des Verlags. In der neu geschaffenen Position bildet die 28-Jährige gemeinsam mit den beiden Redaktionsleitern Doris Huber und Krischan Lehmann das redaktionelle Leitungsteam von Condé Nast Digital. Zuletzt war Knolle, die zudem einen Blog unter Vogue.de eröffnet, als freiberufliche Beraterin in den Bereichen Online-Strategie und Social Media tätig. ❚ www.condenast.de Condé Nast, München Ihr kreatives Team verstärkt die Melting Elements GmbH, Hamburger Agentur für digitale Kommunikation. Künftig B. Juhl leitet Boris Juhl als Creative Director die Bereiche Kreation und Social Media. Damit ist der 25-Jährige für die Konzeption sowie technische Beschreibung von Web-Projekten und Mobile Apps zuständig. Unterstützt wird er von D. Richardon Daniela Richardon, die als Informationsmanagerin zu Melting Elements geht. Die 24-Jährige, die künftig vor allem die Umsetzung von Social-Media-Konzepten betreut, war zuvor bei der Pro Sieben Sat1 Media AG tätig. ❚ www.meltingelements.com Anke Kovatsch / Michael Wagner Ad Pepper Media, Düsseldorf Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt der Web-Vermarkter Ad Pepper Media, München, sein Vertriebsteam am StandA. Kovatsch ort Düsseldorf: Als neue Leiterin der Dependance ist Anke Kovatsch künftig für den Ausbau der Sales-Aktivitäten verantwortlich. Die 32-Jährige arbeitet bereits seit 2006 bei Ad Pepper Media GmbH. Von der Kölner Interseroh M. Wagner Dienstleistungs GmbH wechselt zudem Michael Wagner als neuer Sales Manager zu Ad Pepper Media, Düsseldorf. Der 32-Jährige betreut nun Media-Agenturen und Werbungtreibende in den Bereichen Displaysowie Performance Marketing. ❚ www.adpepper.com Jens Breimaier Vibrant Media, Hamburg Neuer Head of Media DACH ist Jens Breimaier bei Vibrant Media, Spezialist für kontextgesteuerte Werbeformate im Internet. Der 42-Jährige, der im Juni 2007 als Senior Industry Manager FMCG & Lifestyle bei Vibrant Media startete, war zuvor unter anderem bei Hubert Burda Media, Verlagsgruppe Milchstraße und Bauer Media tätig. ❚ www.vibrantmedia.de Dan Racek 12snap, München Bei dem Mobile-MarketingAnbieter 12snap AG führt in Zukunft Dan Racek gemeinsam mit Creative Technology Director Benedikt Hanswille die Kreationsabteilung. Vor seinem Wechsel zu dem Münchner Unternehmen war Racek unter anderem als Creative Director bei Wunderman München tätig sowie für die Kreation bei Microsoft verantwortlich. ❚ www.12snap.com Jürgen Ebenau Südwestrundfunk, Stuttgart Die Hauptabteilung SWR Online beim Südwestrundfunk in Stuttgart wird neu aufgestellt: Ab 15. Juni verantwortet Jürgen Ebenau, bisher Leiter des digitalen Service- und Wissensprogramms beim Sender Eins Plus, die Abteilung. Der 41-Jährige, der bereits seit 2003 als Personalreferent des Fernsehdirektors beim SWR Sonderfunktionen im Bereich Digitalisierung übernimmt, arbeitete auch bisher schon an den Online-Aktivitäten des Senders mit. Hintergrund der Neubesetzung: Künftig werden die beim SWR angesiedelte ARDOnline-Koordination und die Web-Aktivitäten des SWR selbst organisatorisch getrennt. ❚ www.swr.de Sara Urbainczyk Klambt-Verlag, Speyer In der neu geschaffenen Position Leiterin Digitale Medien verantwortet Sara Urbainczyk künftig alle digitalen Aktivitäten bei der Speyerer KlambtVerlag GmbH & Cie im operativen Geschäft. Die 29-Jährige, die bislang als Leiterin des OnlineBereichs bei der Mediengruppe tätig war, ist künftig für die Pflege des bestehenden InternetPortfolios mit den Web-Auftritten der Zeitschriften „Grazia“ und „OK“ zuständig. Darüber hinaus soll Urbainczyk neue digitale Projekte und Geschäftsmodelle für Klambt entwickeln. ❚ www.klambt.de ▲ Zum Chief Financial Officer wurde Patrick Meininger von der Adconion Media Group ernannt. Der bisherige Chief Strategy Officer, der seit vier Jahren für das Audience und Video Content Network aus München tätig ist, verantwortet in der neu geschaffenen Position die Bereiche Finance und Corporate Development sowie die Rechtsabteilung. Meininger, der davor unter anderem bei T-Systems arbeitete, berichtet weiterhin an Tyler Moebius, Chief Executive Officer von Adconion. ❚ www.adconion.com Jan Seidler Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz, Thomas Perskowitz Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich (cf), Stephan Meixner, Mirjam Müller, Susann Naumann (sn), Frank Puscher Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Harun Hosic, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Simone Meyer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher, Melanie Wallner Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Stellenmarkt: Dagmar Heuberger, Telefon: (089) 741 17-137, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.1.2011 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 45-47_Persos+Impr+Termine.qxd 46 09.06.2011 14:19 Uhr Seite 46 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Hendrik Herdemerten Ad Pepper Media, München Holger Fischbuch Als International Director E-Service & Traffic unterstützt Hendrik Herdemerten künftig die Ad Pepper Media GmbH in München. In seiner neuen Position soll er das Campaign Management des Online-Werbevermarkters weiterentwickeln und die Performance der Kampagnen optimieren. Zuvor war Herdemerten als Ad Operations Manager bei Spil Games beschäftigt. ❚ www.adpepper.com Deutsche Messe Interactive, Hannover Martina Sternberg Holiday Autos, München In der neu geschaffenen Position als Head of Sales E-Commerce EMEA übernimmt Martina Sternberg in Zukunft die Verantwortung für den Ausbau des E-Commerce-Vertriebs in Europa bei der Holiday Autos GmbH. Darüber hinaus bleibt sie wie bislang Head of E-Commerce Sales für Holiday Autos Deutschland und Österreich. Sternberg ist seit 2007 bei Holiday Autos und Lastminute.com als Head of Sales für das E-Commerceund auch White-Label-Geschäft zuständig. ❚ www.holidayautos.de Anja Nelskamp Thomas Aidan Curran B&F Brüggemann & Freunde, Borken Core Media, Hamburg Alexandra Sturm Daniel Fick / Jan Burmester / Joanna Podgorska Gutscheine HSS, Berlin Criteo, München Neben Ines Kaiser und Janine Korke ist in Zukunft auch Alexandra Sturm für den Bereich Web-Gutscheine bei der Gutscheine HSS GmbH in Berlin zuständig. Die neue Key Account Managerin, die zuletzt im Database Marketing bei Immobilienscout24 tätig war, soll sich vor allem um die Themen Reaktion, Gutscheinverwaltung und Traffic-Optimierung kümmern. ❚ www.gutscheine.de Mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Münchner Criteo GmbH, Anbieter von D. Fick personalisiertem Retargeting. Während Daniel Fick und Jan Burmester in Zukunft die Vertriebsmannschaft unterstützen, kommt Joanna Podgorska ins Business Development Team von Criteo. Die 27-Jährige, die nun vor allem den J. Burmester polnischen Markt betreuen soll, war zuletzt in Polen für Google tätig. Bei Ad Pepper Media war Burmester bisher beschäftigt. Der 31-Jährige verantwortet als New Business Manager die Kundenakquise. Fick (32), der zuletzt J. Podgorska Senior Financial Analyst bei Yahoo war, kümmert sich nun um Auswertung und Optimierung von Retargeting-Kampagnen. ❚ www.criteo.com Helen Deacon Dialogue Projects, Pforzheim Nach mehr als 15 Jahren Tätigkeit im internationalen Direktmarketing gründet Helen Deacon eine eigene Agentur: Dialogue Projects mit Sitz in Pforzheim will Dienstleister, Agenturen und Anwender im Online- und Direktmarketing bei der Durchführung interner Projekte unterstützen. ❚ www.dialogueprojects.de 12/11 Ilaria Zampori / Ignacio Arenillas de Chaves / Nicola Pohoralek Der bisherige Leiter Electronic Media der Wirtschaftsmedien im Verlagshaus Gruner + Jahr Holger Fischbuch wechselt zum 1. September zum Direktmarketing-Dienstleister und Spezialvermarkter Deutsche Messe Interactive GmbH. Bei der Tochter der Deutsche Messe AG heuert er als neuer Director E-Business an. Bei G+J war Fischbuch unter anderem für die digitalen Produkte von „FTD“, „Capital“ und „Börse Online“ zuständig. ❚ www.messe-interactive.de Ihre Internet-Kompetenz in der Kundenberatung will die B&F Brüggemann & Freunde GmbH ausbauen. In Zukunft verstärkt Anja Nelskamp die Borkener Dialogmarketingagentur als Senior Kontakterin. Sie kommt von der Online-Agentur Metafocus, bei der sie seit 2009 als Projektmanagerin arbeitete. Davor, zwischen 2001 und 2006, war Nelskamp bereits bei B&F als Account Executive tätig. ❚ www.bfbo.de 14. Juni 2011 Die Core Media AG, Lösungsanbieter im Bereich Web Content Management, hat Thomas Aidan Curran in den Aufsichtsrat des Hamburger Unternehmens berufen. Das ehemalige Gründungsund Vorstandsmitglied der Telemos AG arbeitet derzeit als Senior Vice President Technology and Innovation bei der Deutschen Telekom AG und soll künftig die Bereiche Unternehmenssoftware und digitale Medien bei Core Media stärken. Zuvor war Curran unter anderem CTO und CIO der Bertelsmann AG sowie als Technology Strategist bei der SAP AG beschäftigt. ❚ www.coremedia.com Joachim Piroth Zanox, Berlin Der Aufsichtsrat der Zanox.de AG, Network für Performance Advertising, beruft Joachim Piroth zum 1. Juli 2011 in den Vorstand der Zanox Gruppe. Dort wird der 45-Jährige als Chief Financial Officer die Bereiche Finanzen und Controlling verantworten. Piroth, der im Juni 2010 als VP Finance & Controlling von BT Germany kam, verstärkt damit das Vorstandsteam um CEO Philipp Justus. ❚ www.zanox.com Kerstin Pach Sommer Kommunikation, Neusäß Die Fullservice-Agentur Sommer Kommunikation, Neusäß, verstärkt ihr Team: In Zukunft leitet Kerstin Pach die Redaktion für PR, Internet und Social Media. Zuvor war die 28-Jährige bei der Contentplus Communications GmbH, einem Dienstleister für Verlagsproducing in Augsburg, beschäftigt. ❚ www.sommer-kommunikation.de Quisma, München Die internationale Performance-Marketing-Agentur Quisma aus München expandiert und eröffnet neben den Filialen in Wien, Zürich, Amsterdam und Warschau weitere Standorte in Mailand und Madrid. Geleitet werden die neuen Dependancen von Ilaria Zampori, die künftig als Managing Director Quisma Italy fungiert, und Ignacio Arenillas de Chaves, der nun in gleicher Position für den spanischen Markt zuständig ist. Zuletzt war der Madrilene als Head of Sales bei dem Affiliate-Netzwerk Tradedoubler aktiv, davor unter anderem bei der Agentur McCann-Erickson. Von der Hi-media Group, bei der sie Director International Business Development war, wechselt Zampori zu Quisma. Darüber hinaus verstärkt Nicola Pohoralek, bisher Leiterin Marketing und Vertrieb beim Internet-Marktplatz Ricardo.at, Quisma in Österreich. Sie übernimmt die Leitung des Wiener Standorts, nachdem sie zuvor unter anderem bei der Web-Agentur Planetactive tätig war. ❚ www.quisma.com Patric Ayoub / Ralph Riepenhausen Spot-Media, Hamburg Nach über drei Jahren an der Spitze der Internet-Agentur Spot-Media AG in Hamburg ist Ralph Riepenhausen zum P. Ayoub 31. Mai aus dem Unternehmen ausgeschieden. Der bisherige Vorstandsvorsitzende verlässt die Tochter der Sinner Schrader AG auf eigenen Wunsch. Nachfolger Riepenhausens, der insgesamt 13 R. Riepenhausen Jahre lang im Vorstand aktiv und dort in erster Linie für die kaufmännische Führung der Spot-Media zuständig war, wird Patric Ayoub. Der Vorstand IT, Personal und Qualitätsmanagement ist seit 2000 bei den Hamburgern. Während darüber hinaus Oliver Ebert, verantwortlich für Marketing, Vertrieb, Beratung und Kreation, nun zusätzlich den Bereich Unternehmenskommunikation leitet, ist Nicole Zarbock neu in den Vorstand berufen worden. Sie kümmert sich künftig um die Bereiche Finanzen, Controlling und Organisation. Seit 2009 hatte Zarbock bislang das Controlling der Sinner-Schrader-Gruppe aufgebaut und geleitet. ❚ www.spot-media.de [email protected] ❚ Meshed #3 Unter dem Motto „Visual Talking“ geht diese Konferenz der Frage nach, wie die Kommunikation in Social Media, die immer mehr zu einem Großteil aus Bildern und Videos besteht, künftig aussehen könnte. Themen sind hier unter anderem: „The Science of Social Media“ sowie „Brand Credibility in Social Media“. Termine: Linz (Österreich), 22. Juni 2011 Kosten: 420 Euro inkl. MwSt. Infos: www.meshed-conference.com ❚ ICT Spring 2011 Diese Veranstaltung, zu der etwa 1.500 Besucher aus Europa, Amerika, Afrika und Asien erwartet werden, beschäftigt sich mit den Themenschwerpunkten Start-ups, Funding, Partners, Market sowie Research & Development. Termin: Luxemburg, 28. und 29. Juni 2011 Kosten: 287,50 Euro (1 Tag) und 460 Euro (2 Tage); Preise inkl MwSt. Infos: www.ictspring.com ❚ Social Media Conference Auf der zweitägigen Anwenderkonferenz werden Trends und aktuelle Entwicklungen rund um das Thema Social-Media-Aktivitäten präsentiert. Markenbildung und -führung, Monitoring und Unternehmenskommunikation stehen im Fokus der praxisnahen Vorträge. Termin: München, 4. und 5. Juli 2011 Kosten: Ab 390 Euro (1 Tag) bzw. 690 Euro (2 Tage); Preise zzgl. MwSt. Infos: www.socialmediaconference.de ❚ Werbeplanung.at Summit Neben den Schwerpunkten Markenartikel und Tourismus bietet dieser Digital-Marketing-Kongress zwei neue Panels zu den Themen Augmented Life und Hybrid-TV. Außerdem stehen Mobile Marketing, E-Commerce, Targeting, SEA und Social Media im Mittelpunkt. Termin: Wien, 14. und 15. Juli 2011 Kosten: 490 Euro zzgl. MwSt. Infos: http://summit.werbeplanung.at ❚ Dialogmarketing Gipfel 2011 Um die Verknüpfung von klassischem und digitalem Dialog geht es bei dem Kongress, zu dem parallel zwei Workshops zu Social Mediaund Mobile Marketing stattfinden. Im Fokus: Old Media vs. New Media, Dialog 2.0 sowie CRM und Kundenbindungsmanagement u.a. Termin: Frankfurt/M., 23. und 24. August 2011 Kosten: 990 Euro (Frühbucher bis 15. Juni) bzw. 1.290 Euro; Preise zzgl. MwSt. Infos: www.managementforum.com/ dialogmarketing ❚ IFA In einem Mix aus Information und Entertainment präsentiert die Messe Neuheiten aus den Bereichen Unterhaltungselektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnik. Termin: Berlin, 2. bis 7. September 2011 Kosten: 11 Euro inkl. MwSt. (Tageskarte, bis 1. September, danach 15 Euro) Infos: www1.messe-berlin.de ❚ Venture Lounge Zum Themenkomplex „Internet, IPTV, Mobile & Games“ treffen sich Investoren, Berater und Unternehmen, um über neue Business-Modelle zu diskutieren und Venture-Capital-Geber für Start-ups an Land zu ziehen. Termin: Berlin, 5. September 2011 Kosten: 130 Euro inkl. MwSt. Infos: www.venture-lounge.de ❚ Advance Die Advance – International Web & Startup Conference versucht, junge Unternehmensgründer aus der Online-Wirtschaft mit Kapitalgebern aus NRW zu vernetzen. Im Programm: die vier Tracks „Think Beyond“, „Gain Attraction“, „Hands-on“ und „Foundersleak“ sowie Keynotes, Workshops und Fallbeispiele. Termin: Köln, 19. und 20. September 2011 Kosten: 249 Euro (2 Tage), 149 Euro (Studenten/Start-ups); Preise zzgl. MwSt. (Early Bird) Infos: www.advance-conference.com 45-47_Persos+Impr+Termine.qxd 12/11 09.06.2011 14:19 Uhr Seite 47 MENSCHEN & KARRIERE 14. Juni 2011 Florian Schade / Iris Vollmann / Roman Bartosch / Frederick Bausch Internet World BUSINESS 47 Murat Kalafat Zanox, Berlin Online Marketing Solutions, Eschborn Mit vier neuen Mitarbeitern F. Schade verstärkt sich die Online Marketing Solutions GmbH. Florian Schade und Iris Vollmann leiten in Zukunft die neu gegründeten Abteilungen Personalmarketing beziehungsweise Unternehmenskommunikation, Roman Bar- I. Vollmann tosch ist künftig für den Kundendienst verantwortlich und Frederick Bausch leitet das Team Texterstellung. Zuvor war er Textchef beim LifestyleMagazin „In Touch“. Von der D+S Europe AG, bei der er als Head of Reporting & Control- R. Bartosch ling beschäftigt war, kommt nun Bartosch zur Online Marketing Solutions GmbH. Während Vollmann als Pressesprecherin für eine der größeren deutschen Produktionsgesellschaften im Bereich Events, F. Bausch Zirkus und Dinner Show tätig war, kommt Schade von der Fitnessstudio-Kette Fitness First Deutschland. Bei dem Unternehmen aus Frankfurt am Main war er zuletzt als Human Resources Manager beschäftigt. ❚ www.online-marketing-solutions.com Das Performance-MarketingUnternehmen Zanox.de AG, Berlin, expandiert in die Türkei und eröffnet ein Büro in Istanbul. Leiter des Standorts ist künftig Murat Kalafat, der als Country Manager vor allem das Neukundengeschäft vorantreiben soll. Unterstützt wird der 37-Jährige, der bisher das Türkei-Geschäft bei Flycell, einem Anbieter für Mobile Value Added Services, geleitet hat, von Özlem Geyik und Tamer Beler. ❚ www.zanox.com Online-Stellenmarkt www.internetworld.de/stellenmarkt ONLINE MERCHANDISER ASSISTANT Online Marketing Manager MEC, Düsseldorf Fashionation Online KG Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ [email protected] Wien Mannheim BAUHAUS Online-Marketing Manager/-in DESIGNER (m/w) Wien Hamburg Search Engine Advertising (SEA) Immonet GmbH Fashionation Online KG CONTENT & COPY ASSISTANT Wien Senior Specialist Ingolstadt (m/w) E-Business Frontend (m/w) Fashionation Online KG Media-Saturn-Unternehmensgruppe Kontakter/Projektmanager Hamburg Senior Specialist Ingolstadt Mobile Commerce (m/w) Digital Creative Services (m/w) Media-Saturn-Unternehmensgruppe Xenion Isobar Referent Social Media (m/w) Stuttgart DEKRA e.V. Consultant Solution Center Wiesbaden (m/w) Aegis Media Central Services GmbH SEO Account Manager (m/w) Esslingen internetstores AG (Senior-) Online Marketing Unterhaching Manager E-Commerce SEM Account Manager (m/w) STELLENMARKT Hamburg Fashionation Online KG ONLINE MERCHANDISER (m/w) Lassen Sie’s uns wissen Custom Analyst, Watch (m/w) Nielsen Media Oliver Jeschonnek Die Media-Agentur MEC, Teil des Agenturnetzwerks Group M, baut ihre Digital- und Social-Media-Kompetenz aus: Als neuer Managing Partner und Head of Social Media verantwortet Oliver Jeschonnek künftig standortübergreifend die Ausrichtung des Bereichs Social Media. Der 35-Jährige wechselt von Publicis Consultants Deutschland (MSL Group), bei der er als Gründer und Head of Digital/Net Intelligence tätig war. ❚ www.mecglobal.de Wien (m/w) Esslingen mit Schwerpunkt SEM (m/w) SportScheck GmbH internetstores AG Junior Web Developer (m/w) Esslingen internetstores AG Projektmanagement Stühlingen Online-Kommunikation Sto AG Preissuchmaschinen Esslingen Spezialist (m/w) Produktmanager (m/w) Bielefeld B2B Online-Marktplatz internetstores AG SYNAXON AG Senior Display Marketing Berlin Manager (m/w) INTERNET MARKETING Berlin CONSULTANT (m/w) Groupon GmbH ReachLocal GmbH Senior SEO Marketing Berlin Manager (m/w) Account Manager/in Hamburg .FOX Networks Groupon GmbH (Senior) Digital Consultant Senior SEM Marketing Berlin Manager (m/w) Wiesbaden (m/w) Carat Groupon GmbH Leiter Online-Marketing Screendesigner Digital Hamburg Creative Services (m/w) Waldaschaff (m/w) GÖDE-GRUPPE Xenion Isobar Search Account Manager (m/w) Konzeptioner / Texter Hamburg Zürich Isobar/iProspect Switzerland Digital Creative Services (m/w) Xenion Isobar Social Media Manager/in Nürnberg Spielwarenmesse eG Client Service Manager, Hamburg Watch (m/w) Webentwickler (m/w) Nielsen Media WOLFORD AG Bregenz Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 0 89 / 741 17 – 432 oder –137 48_Szene.qxp 48 09.06.2011 10:16 Uhr Seite 48 SZENE Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 12/11 Affiliate Marketing is coming home Die A4U Europe Expo findet zum zweiten Mal in München statt M ünchen, die Bundeshauptstadt des Affiliate Marketing? Die Isar-Metropole ist nicht nur seit Jahren Austragungsort der Strategie-Konferenz Affiliate Tactixx, sondern inzwischen auch die neue Heimat für die A4U Europe Expo. Der zweitägige Kongress mit Messe und Party ist ein Ableger der in Großbritannien bereits bestens etablierten A4U Expo (ohne Europe) und fand am 7. und 8. Juni zum dritten Mal auf dem europäischen Festland statt. Nachdem sich A4U-Organisator Matthew Wood 2009 als Landeplatz für den Sprung über den Kanal ein Kongresshotel in Amsterdam ausgesucht hatte, kam das Event 2010 ins Hilton Parkhotel nach München – und blieb. In diesem Jahr wurden das Konferenzprogramm mächtig aufgebohrt, eine zusätzliche Vortragsfläche geschaffen und viele Referenten aus dem angelsächsischen Sprachraum gewonnen. Die Konferenzsprache ist Englisch, und auch auf der Ausstellungsfläche trifft man viele Unternehmen an, die in Großbritannien bestens und in Deutschland eher weniger bekannt sind. Vergleicht man die A4U Europe Expo 2011 mit der Veranstaltung vom Vorjahr, hält sich das Mengenwachstum in Grenzen – der eine oder andere Vortrag hätte durchaus mehr Zuschauer verdient. Dennoch urteilt zum Beispiel Affilinet-Chef Ulrich Bartholomäus: „Die A4U ist für uns Pflicht.“ fk ❚ Know-how auf Englisch: Der Affiliate-Experte Geno Prussakov verrät Insider-Tricks Treffpunkt: Die A4U gehört zu den Affiliate-Pflichtterminen Kommt gern nach München: A4U-Organisator Matthew Wood Adconions Jackass-Nacht Video-Vermarkter feiert den Start neuer Videos mit Johnny Knoxville D ie Adconion Media Group hat sich die Lizenzrechte für das neueste „Jackass“Projekt von Paramount Digital Entertainment gesichert und stellt Werbungtreibenden und Agenturen seit Anfang April 2011 diese Premium-Inhalte zur Verfügung. Das Format Jackass um den verrückten Entertainer Johnny Knoxville wurde mit ebenso waghalsigen wie hirnrissigen Stunts im Musik-Sender MTV zu einem Welterfolg. Im Düsseldorfer Kult-Frisörsalon St. Pauli Blond wurde diese Kooperation nun stilecht gefeiert – mit Currywurst und dem einen oder anderen Feierabendbier. Marketingfachleute, Werber und Unternehmer nutzten die Gelegenheit zum Austausch und tauchten für einen Abend in die Jackass-Welt ein. fk ❚ SEO bei Beethoven Die SEMSEO gibt sich einen größeren Rahmen I m vergangenen Jahr war es (zu) eng, jetzt hat Abakus mit einer neuen Location nachgelegt. Die Performance-Konferenz SEMSEO fand 2011 erstmals im Hannover Congress Centrum (HCC) statt. Im großen Plenum sowie im beeindruckenden Beethovensaal bekamen rund 600 internationale Suchmaschinenoptimierer – fast doppelt so viele wie 2010 – Tipps und Tricks aus erster Hand vermittelt. fk ❚ Keynote: Vanessa Fox, Gründerin von Nine By Blue Veranstalter: U. Tippmann (l.), A. Webb Der Anblick einiger brandneuer Episoden des Kult-Formats „Jackass“ sorgte dank waghalsiger Stunts von Johnny Knoxville und seinen Jungs für so manches schmerzverzerrte Gesicht. Im Bild Dominik Dreßler, Fabian Jung und Marco Gold (von links nach rechts) beim Nachspielen 049_intWB-Express-Anzeige_280x381.qxd 07.06.2011 15:30 Uhr Seite 49 50_meinung_1211.qxd 50 08.06.2011 17:44 Uhr Seite 50 MEINUNG Internet World BUSINESS 14. Juni 2011 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Furcht vor zu viel Kontrolle? Erst die Pflicht Transparenz und Kontrolle für Konsumenten, das verspricht die geplante Selbstregulierung der Online-Werbebranche für im Netz erhobene Kundendaten. Der Branchenverband Interactive Advertising Bureau Europe (IAB) hat im April Ingrid Schutzmann, Richtlinien vorgestellt, an Redakteurin die sich die Online-Werbebranche beim Targeting halten will. Liest man das englische Dokument und die deutsche Pressemitteilung dazu, kommen Zweifel auf, ob die Firmen, die durch die Verbände vertreten werden, den Internet-Nutzern wirklich eine Kontrolle zugestehen wollen. Das Wort Opt-out taucht weder im englischen „Framework for Online Behavioural Advertising“ noch in der deutschen Pressemitteilung des IAB auf. Offenbar wollen die Verbände die Nutzer nicht direkt darauf hinweisen, dass diese das Tracking ihres Surfverhaltens auch ablehnen können. Wovor haben die Firmen Angst? Wenn die Opt-out-Rate tatsächlich im nicht geschäftskritischen Bereich liegt, wie viele (Re)Targeting-Anbieter behaupten, warum scheuen die Verbände dann klare Worte? Und warum braucht es erst den Druck durch die EU, um eine zentrale Anlaufstelle für ein Opt-out einzurichten? Über die Möglichkeit, Nutzern eine Anlaufstelle für den Cookie-Opt-out zu bieten, wird im BVDW, der deutschen Dependance des IAB, schon seit 2007 geredet. Die Webseite Meine-cookies.org wurde vor zwei Jahren gelauncht, auch mit dem Ziel, Verbrauchern dort ein zentrales Opt-out zu ermöglichen. Viel getan hat sich bisher nicht. Erst jetzt, da eine gesetztliche Regulierung aufgrund von EU-Vorgaben droht, kommt Bewegung in die Sache. An einer zentralen Opt-outLösung arbeitet das IAB Europe derzeit. Fraglich ist auch, ob sich die Online-Werbefirmen an die Selbstverpflichtung halten werden. Marcus Diekmann warnt vor zu starker Fixierung auf den Begriff Conversion Rate D en Begriff „Conversion Rate“ kann ich – ehrlich gesagt – nicht mehr hören. Er verkommt mehr und mehr zur leeren Phrase, die offenbar ein weiteres Nachdenken erspart. Unzählige Dienstleister erklären das Optimieren der Conversion Rate zu ihrer Kernkompetenz. Viele E-CommerceVerantwortliche vergleichen sich über diese Quote und konzentrieren sich nur noch darauf, ihre Conversion zu verbessern. Natürlich ist die Quote der Website-Besucher, die zu Käufern werden, relevant für den Erfolg im E-Commerce. Was allerdings gern vergessen wird: Sie ist nur eine von vielen Größen, die man als Webshop-Betreiber beachten muss, um erfolgreich zu sein. Laufen mir etwa die Retourenquote oder andere betriebswirtschaftliche Größen aus dem Ruder, kann ich zwar viel verkaufen, werde aber nicht rentabel sein. Das jedoch wird gern vernachlässigt. Statt die Pflichtaufgaben zu erledigen, widmet man sich lieber der „Conversion Rate“. Die Pflicht, dazu gehören gerade für kleine und mittelständische Unternehmen Fragen wie: Wie hoch ist mein OnlinePotenzial? Welche Strategien und Ziele – Absatz, Vertriebsförderung, Marketing – verfolge ich mit meiner Online-Filiale? Welchen Umsatz möchte ich erreichen und welcher Mitteleinsatz ist dafür erforderlich? Was kann ich dem Kunden an besonderen Serviceleistungen und Alleinstellungsmerkmalen bieten? Offeriere ich ein Voll- oder Teilsortiment, welche Preispolitik verfolge ich? Was macht hier der Leserkommentare Facebook-Fans kaufen? Auf Internetworld.de fragten wir die Leser, ob sie schon einmal Facebook-Fans für die eigene Website oder für die eines Kunden gekauft haben. Dazu gab es Leserkommentare: Was bringen denn gekaufte Fans? Null Zielgruppe und wohl fast nur Leute aus anderen Ländern. Toll, über 10.000 Fans, aber nix los auf der Seite. Man betrügt sich doch bloß selbst und haut unnötig Geld raus. Florian held Nur weil es von einigen Unternehmen betrieben wird, widerspricht es trotzdem dem Grundgedanken und wird nicht zum gewünschten Ziel führen. Ein effizientes Social Media Monitoring wird allen Verantwortlichen schnell zeigen, welche KPIs die richtigen sind. Aline Eckstein Wenn ich Anzeigen schalte – Facebook Ads –, um Fans zu generieren, ist das auch gekaufter Traffic! Wenn ich eine Agentur beauftrage meine Fanseite zu füllen (mit Content) oder 12/11 es selbst mache, kostet das immer. Im Internet ist fast alles gekauft. Kommentare, News, Bewertungen, Content, Links etc. Gut finde ich das nicht, mache das auch nicht, aber gemacht wird es. Alexandra Sackmann Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ❚ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? ❚ [email protected] Haben Sie einen Auftrag gewonnen? ❚ [email protected] Haben Sie Fragen zu Ihrem Abo? ❚ [email protected] Haben Sie Fragen zu Anzeigen? ❚ [email protected] Wettbewerb? Welche Zielgruppe spreche ich an und wie erreiche ich sie? Welcher Marketingmix ist sinnvoll? Wie muss die Prozesskette organisiert sein, um reibungslose Abläufe und niedrige Kosten zu garantieren? Wie kann ich Kunden binden und den Umsatz pro Kunde steigern? Außerdem: Welche Aktionen fahre ich und wie bewerbe ich diese? Wie versorge ich Stammkunden und Fans mit Informationen? Für den Vergleich unterschiedlicher Shops ist die Conversion Rate ohnehin Marcus Diekmann ist geschäftsführender Gesellschafter der Shopmacher eCommerce GmbH & Co. KG. in Gescher ❚ www.shopmacher.de kaum geeignet – zu verschieden sind die Einflussgrößen. Mit Affiliate Marketing zum Beispiel erreiche ich zwar mehr, aber nicht immer einen optimal ausgesteuerten Traffic – in einem solchen Fall mag ein Prozent Konversion schon sehr gut sein. Muss ich eher auf natürliches Wachstum setzen, erreiche ich im Regelfall nur einen kleineren Personenkreis. Eventuell sind darunter aber schon viele Fans meiner Marke und ich erziele automatisch eine höhere Konversion – dann können sogar drei Prozent zu mager sein. Kurz: Um die Konversionsrate als Benchmark zu nutzen, müssen Markenbekanntheit, Branche, Zielgruppe, Preis- und Produktpolitik, Services, Marketingkanäle, der Anteil an Wiederkäufern und Erstkäufern und vieles mehr vergleichbar sein. Als Vergleichsgröße taugt die Conversion Rate, wenn man eigene Kampagnen miteinander vergleicht. Verkauft etwa ein Marken-Shop heute 30.000 Warenkörbe im Jahr zu jeweils 80 Euro netto vor Retoure, erzielt er insgesamt also 2,4 Millionen Euro Umsatz, dann bringt eine Steigerung der Conversion um ein halbes Prozent ein Umsatzplus von 12.000 Euro. Bei einer Retourenquote von 30 Prozent bleibt eine Steigerung des Umsatzes um 8.400 Euro. Allerdings: Investiert man für die Optimierung der Konversionsrate zum Beispiel zehn Tageswerke à 1.000 Euro, dann stehen diesem Umsatzplus 10.000 Euro an Kosten entgegen. Ähnlich wie im Cockpit eines Autos gibt es auch für die Online-Filiale Standards, vom Internet-Nutzer gelernte Basics, wie sie sich etwa über Amazon oder eBay etabliert haben. Dazu gehören ganz banale Dinge, etwa dass der Kauf-Button oben rechts sitzen sollte. Kurz: Die zentralen Bedienelemente müssen den Gewohnheiten des Nutzers entsprechen. Gute Web-Agenturen kennen und berücksichtigen solche Standards. Denn sie sind wesentliche Elemente dafür, dass sich der Nutzer wohlfühlt, lange bleibt und gern wiederkommt. Sind all diese Themen sauber gelöst, bewirkt das in der Start- und Etablierungsphase einen deutlich größeren Effekt, als wenn man sich voreilig auf die Conversion Rate konzentriert. Im laufenden Betrieb müssen alle diese Punkte permanent optimiert werden. Die Konversion ist dann quasi der Feinschliff. Motto: Erst die Pflicht dann die Kür. ❚ Gehört „Die nächsten zwei Millarden Internet-Nutzer werden jünger und ärmer sein als die, die jetzt das Netz bevölkern.“ Wikipedia-Gründer J i m m y W a l e s auf dem eG8-Forum in Paris „Spaß am Schreiben, Spaß an der Recherche, eine Message, ein dickes Fell und einen unstillbaren Veröffentlichungsdrang.“ J ö r g K a n t e l , der vor elf Jahren den Blog Schockwellenreiter.de gründete, nennt die fünf Grundvoraussetzungen, um ein erfolgreicher Blogger zu werden „Kann es mich töten? Kann ich es essen? Kann ich Sex damit haben?“ Neuromarketing-Experte A n d r é M o r y s nennt die drei Fragen, die sich seit der Steinzeit jeder Mann stellt, wenn er etwas Neues sieht „Wozu wir Vorratsdatenspeicherung brauchen, bleibt dem gesunden Menschenverstand verschlossen.“ Der Eco-Vorsitzende M i c h a e l R o t e r t im Online-Magazin „The European“ 51_Anz_Webrelation.qxd 07.06.2011 14:48 Uhr Seite 51 U4_Domain_Fact.qxd 25.08.2010 11:26 Uhr Seite U423