PO-1.5.10 Atemwegsmanagement bei Kindern mit Wiedemann
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PO-1.5.10 Atemwegsmanagement bei Kindern mit Wiedemann
PO-1.5.10 Atemwegsmanagement Syndrom 1 1 1 bei Kindern mit Wiedemann-Beckwith 1 1 D. Caliebe , B. Möller , J. Renner , H. Francksen , B. Bein 1 UKSH, Campus Kiel Fragestellung: Das Wiedemann-Beckwith-Syndrom ist durch Makrosomie, Makroglossie, Organomegalie und Entwicklungsstörungen gekennzeichnet und tritt mit einer Inzidenz von 1:13.700 (1) auf. Auf Grund der zum Teil extrem großen Zunge, die zu Atemwegsobstruktion führen kann, werden bei diesen Patienten partielle Glossektomien durchgeführt. In der Literatur wird das WiedemannBeckwith-Syndrom mit potentiell schwierigem Atemweg assoziiert (2). In Kiel wurden zwischen 1987 und 2010 32 Kinder einer partiellen Glossektomie unterzogen. Wir haben die Narkoseprotokolle retrospektiv hinsichtlich Qualifikation des Anästhesisten, Alter des Patienten, Einleitungsform, Beurteilung der Maskenbeatmung und Intubation und Komplikationen bei der Narkose untersucht. Ergebnisse: Von 32 möglichen Narkoseprotokollen konnten letztendlich 21 einer Auswertung zugeführt werden. 13 von 21 Kindern wurden im Alter zwischen 1 und 2,5 Jahren operiert, 4 von 21 Kindern waren älter als 6 Jahre. Die Einleitung wurde bei 19/21 von 2 Anästhesisten durchgeführt, von denen mindestens einer den Facharztstatus hatte. Bei keiner der 21 Narkosen sind Komplikationen bezüglich Maskenbeatmung und Intubation beschrieben. Bei 5 von 21 Kindern wurde die Narkose inhalativ eingeleitet. Die Maskenbeatmung war bei 11 Kindern problemlos möglich, wobei 2 einen Güdeltubus erhielten. Bei den übrigen 10 Kindern sind keine Angaben über die Qualität der Maskenbeatmung dokumentiert. Bei 12/21 Kindern wurde ein Cormack-Lehane (CL) Grad 1 beschrieben, ein Patient wurde primär mit Glidescope intubiert. Bei 9 von 21 Kindern sind keine detaillierten Angaben zu den Intubationsbedingungen gemacht worden. Es sind bei diesen Patienten jedoch keine Komplikationen beschrieben. 5/9 Patienten sind primär nasal intubiert worden. Bei 14/21 Patienten sind 24 Vornarkosen dokumentiert, wobei hier nur eine AVB (PONV) beschrieben ist. Bei 7/14 sind explizit „keine Komplikationen“ dokumentiert, bei 4/14 Patienten sind die Intubationen als problemlos vorbeschrieben. Schlussfolgerung: Die Atemwegsprobleme beim Wiedemann-Beckwith-Syndrom werden möglicherweise überschätzt. Wegen eines potentiell schwierigen Atemwegs sollten jedoch Hilfsmittel für den schwierigen Atemweg zur Verfügung stehen. Die Narkose muss durch einen erfahrenen Facharzt durchgeführt werden. Literatur: (1) Gicquel, C., Rossignol, S., Le Bouc, Y. 2005. Beckwith-Wiedemann Syndrome. Orphanet encyclopedia March 2005 (2) Nargozian, C. 2004. The airway in patients with craniofacial abnormalities. Pediatric Anesthesia 2004 14: 53-59