Finance forte - Die Zukunft der Finanzführung
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Finance forte - Die Zukunft der Finanzführung
2011 Finance forte Die Zukunft der Finanzführung Wir danken den über 530 Finanzfachleuten, die an dieser Umfrage teilgenommen haben – vor allem jenen Führungskräften und Experten, die uns in mehreren Interviews Rede und Antwort gestanden haben: Mark Armour Konzern-CFO bei Reed Elsevier Gilles Bogaert Managing Director of Finance bei Pernod-Ricard Evelyn Bourke CFO von Friends Provident Louisa Burdett CFO bei der Financial Times Group John Cryan Group CFO, UBS Jim Dewar Ehemaliger CFO bei Dana Gas und Non Executive Director bei der East West Petroleum Corporation Santiago Fernández Valbuena Konzern-CFO bei Telefónica Hartmut Hillebrand Global Head of Executive Development and Compensation bei SAP Jean-Marc Huët Konzern-CFO bei Unilever Andrew Kakabadse Professor für International Management Development, Cranfield School of Management Helen Kilpatrick Director-General, Financial and Commercial des britischen Innenministeriums Harry Kirsch CFO bei Novartis Pharma Caroline Raggett Managing Director der London Financial Officers’ Practice von Russell Reynolds Associates R. Shankar Raman Executive Vice-President for Finance bei der Larsen & Toubro Ltd. Jussi Siitonen Konzern-CFO bei Amer Sports Vsevolod Starukhin CFO bei DTEK Rob Wilkie Konzern-CFO bei Softline Sławomir Jędrzejczyk CFO bei PKN Orlen B Document title Additional text Inhalt Executive Summary 02 Ein fordernder Job – aber jemand muss ihn übernehmen Wie wird die Zukunft an der Spitze des Finanzbereichs aussehen? 06 Die Jobbezeichnung ist längst überholt 06 Der Strukturwandel kann Kandidaten beim Sammeln der erforderlichen Referenzen behindern 07 Die Führungskräfte von morgen auf ihre Rolle vorbereiten 08 1. Umfangreiche Kenntnisse im Finanzbereich erwerben 2. Einblick in geschäftliche Zusammenhänge gewinnen 08 10 3. Erfahrungen im Bereich M&A sammeln 11 4. Traditionelle und nicht traditionelle Fähigkeiten und Kenntnisse in einer ausgewogenen Kombination erwerben 11 5. Führungs- und Teambildungskompetenzen entwickeln 12 6. Internationale Erfahrungen sammeln 12 7. Erfahrungen in der Umstrukturierung von Finanzfunktionen erlangen 21 8. Erfahrungen im Umgang mit dem Markt und seinen Stakeholdern sammeln 22 9. Effiziente Beziehungen zur Unternehmensführung aufbauen 22 Nachwuchsförderung24 Zusammenhang zwischen Umsatzwachstum und formellem Konzept für das Talentmanagement 25 Talentförderung als Leistungskennzahl für einen CFO 26 Förderprogramme für High Potentials – mit besonderer Ausrichtung auf den Finanzbereich 26 Zusammenhang zwischen starker Performance und interner Personalbeschaffung 27 Demografische Daten der Umfrage 30 Die Bestandteile der CFO-Funktion 32 Karrierewege der 100 führenden CFOs in der EMEIA-Region 13–20 Finance forte vermittelt Einblicke in die künftigen Anforderungen der Position des Konzern-CFO und informiert über die Fähigkeiten und Kenntnisse, die erforderlich sind, um sich für diese Position zu bewerben bzw. um sie auszufüllen. Darüber hinaus geht die Studie der Frage nach, was Bewerber, CFO und Unternehmen tun müssen und können, um den Führungsnachwuchs im Finanzbereich zu sichern. Die Studie stützt sich auf eine Umfrage unter mehr als 530 Konzern-CFOs in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, Indien und Afrika (EMEIA) sowie auf ausführliche Interviews mit führenden und künftigen CFOs aus diesen Regionen. Sie zählt zu den Initiativen von EY, mit denen wir über die sich kontinuierlich entwickelnde und in ihrer Bandbreite einzigartige Funktion des CFO informieren und CFOs bei der Erfüllung ihrer Funktion unterstützen wollen. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Economist Intelligence Unit durchgeführt. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 1 Executive Summary Ein fordernder Job – aber jemand muss ihn übernehmen Unsere vorangegangene Studie Die DNA des CFO1 hat ergeben, dass die meisten Finanzführungskräfte die Position des CFO als Karriereziel und nicht als Zwischenstation auf dem Weg zur Position des CEO betrachten. Das ist durchaus nachvollziehbar. Heutzutage gibt es nur wenige Positionen, die es in puncto Aufgabenvielfalt, Einfluss und Profil mit der Funktion des CFO aufnehmen können. Die Bezeichnung „CFO“ ist daher eigentlich nicht mehr angemessen. Finance forte untersucht, wie dieses Karriereziel erreicht werden kann und welches Rüstzeug die Kandidaten mitbringen müssen, damit ihre Bewerbung für eine Führungsposition erfolgreich ist. Die Studie befasst sich daneben auch mit der Rolle, die amtierenden CFOs und Unternehmen bei der Förderung von Top-Talenten und der Sicherstellung des Führungskräftenachwuchses im Bereich Finanzen zukommt. Die Besetzung solcher Positionen sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Dies ist jedoch viel zu häufig der Fall. Hier müssen die Kandidaten, der Konzern-CFO und das Unternehmen ganz klar in gemeinsamer Verantwortung an einem Strang ziehen. Für den Kandidaten geht es darum, über die bloße Planung seines Werdegangs hinaus die eigene Karriere gezielt in die Hand zu nehmen. Aufgabe der Unternehmen ist es, ein formales Konzept für das Talentmanagement zu entwickeln. Sie können jedoch keine CFOs erschaffen. Es ist der individuelle Lebenslauf eines potenziellen Kandidaten, der diesen zur ersten Wahl für 1 Um den vielfältigen Anforderungen ihrer Position gerecht zu werden, müssen Konzern-CFOs auf Mitarbeiter zurückgreifen können, die über das erforderliche Spektrum an Fähigkeiten und Qualifikationen verfügen. Dazu fördern sie vielversprechende Nachwuchskräfte. Viele Kandidaten halten dies jedoch nicht für ausreichend und wünschen sich ein formales Konzept für das Talentmanagement. Für die Unternehmensperformance ist es wichtig, ein formales Rahmenkonzept zur Talentförderung zu entwickeln, um vielversprechende CFO-Anwärter, die aus dem Finanzbereich kommen, auf die Stakeholder und Aktivitäten vorzubereiten, die für ihre künftige Position von entscheidender Bedeutung sind. Es herrscht kein Mangel an talentiertem Finanznachwuchs. Vielmehr mangelt es an geeigneten Strukturen, um diese Talente entsprechend zu lenken. Dabei geht es nicht nur darum, künftige CFOs auf ihre Funktion vorzubereiten. Da sich das Profil des CFO kontinuierlich weiterentwickelt und verändert, ist es erforderlich, Führungskräfte in allen Bereichen heranzubilden. EY (2010): Die DNA des CFO: Was macht einen Chief Financial Officer aus? 66 % 2 das Unternehmen macht. Kenntnisse der Geschäftstätigkeit und der Konzernfunktionen sind in jedem Fall von Vorteil. Wer zudem noch zusätzliche Qualifikationen wie Kommunikationsgeschick, Stakeholder Management und Teamführungsqualitäten vorweisen kann, hat gute Chancen, in die engere Auswahl zu kommen. der Befragten sind der Meinung, dass die Bezeichnung „CFO“ nicht angemessen ist. 72 % stimmen darin überein, dass Aufgabenumfang und Profil die Funktion des CFO zu einem attraktiveren Karriereziel machen. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 73 % glauben, dass nur wenige Mitarbeiter in ihrem Unternehmen über die erforderlichen Kenntnisse verfügen, um die Funktion des CFO auszufüllen. Ein komplexes Umfeld verlangt einen CFO mit vielfältigen Fähigkeiten Die Funktion des CFO beinhaltet mehr und komplexere Aufgaben als je zuvor. Dieser Trend wird sich in Zukunft fortsetzen. Hierzu passt auch, dass 66 % der im Rahmen der Studie befragten Personen der Meinung waren, die Bezeichnung „CFO“ spiegele die Vielfältigkeit der Position nicht angemessen wider. Angesichts immer komplexerer und vielschichtigerer Anforderungen wird sich der Aufgabenbereich von CFOs künftig eher noch vergrößern. Für CFO-Aspiranten birgt dies erhebliche Herausforderungen. Neben volatilen Finanzmärkten und regulatorischen Entwicklungen beeinflussen Globalisierungseffekte und das Wachstum der Schwellenmärkte die Wettbewerbslandschaft und die strategische Ausrichtung von Unternehmen. Künftige KonzernCFOs müssen sich darauf einstellen, in Märkten tätig zu sein, die unterschiedliche Entwicklungsstadien aufweisen. Die Bandbreite reicht dabei von rasch wachsenden Schwellenmärkten bis hin zu bereits entwickelten Märkten, die gesättigt sind oder sogar schrumpfen. Dies erfordert einen vielseitigen CFO, der die unterschiedlichen Anforderungen der Schlüsselmärkte des Unternehmens gleichermaßen sicher bewältigt. Darüber hinaus ist jedoch auch dafür Sorge zu tragen, dass die Programme zur Talentförderung mit der Globalisierung von Unternehmen Schritt halten, um die Kandidaten für die unterschiedlichen Herausforderungen der jeweiligen Märkte zu wappnen. Der Strukturwandel kann das Know-how- und Erfahrungsportfolio von geeigneten Kandidaten limitieren Der Aufgabenumfang und das Profil machen die Funktion des CFO heute zu einem attraktiven Karriereziel. 72 % der Befragten sind dieser Meinung. Doch trotz des starken Bewerberandrangs auf diese Position sind die meisten Finanzführungskräfte überzeugt, dass es nur wenige geeignete Kandidaten in ihrem Unternehmen gibt, die über die erforderlichen Qualifikationen verfügen. Mehr als die Hälfte glauben, dass der Talentpool tatsächlich immer kleiner wird. Die führenden CFOs und Berater, die wir befragt haben, sehen hingegen keinen Mangel an entsprechenden Talenten. Vielmehr befürchten sie, dass die Möglichkeiten für fähige Kandidaten, das für diese Top-Position erforderliche Spektrum an Erfahrungen zu sammeln, durch strukturelle Veränderungen innerhalb der Finanzfunktion eingeschränkt werden könnte. Deshalb plädieren sie dafür, eine ausreichend große Reserve potenzieller CFOs aufzubauen, die über die notwendigen Referenzen für diese Funktion verfügen. Dies sei jedoch nur durch eine gezielte Auswahl und Förderung von Nachwuchstalenten möglich. Umstrukturierungen der Finanzfunktion beeinflussen die langfristig ausgerichtete Nachwuchsförderung In den vergangenen Jahren wurden die Finanzfunktionen von Unternehmen zwecks Verbesserung der Effektivität und Effizienz einem Umstrukturierungsprozess unterworfen. Die Einrichtung von Shared Services Centern hat dazu geführt, dass Doppelfunktionen reduziert Neun Schritte, um sich auf die Position des Konzern-CFO vorzubereiten Laut unserer Studie gibt es neun wichtige Schritte, mit denen sich CFO-Kandidaten auf die künftigen Herausforderungen der angestrebten Position umfassend vorbereiten können: 6. Internationale Erfahrungen (Schwerpunkt Schwellenmärkte) sammeln 1. Umfangreiche Kenntnisse im Finanzbereich erwerben 2. Einblick in geschäftliche Zusammenhänge gewinnen 3. Erfahrungen im Bereich M&A sammeln 4. Traditionelle und nicht traditionelle Fähigkeiten und Kenntnisse in einer ausgewogenen Kombination erwerben 5. Führungs- und Teambildungskompetenzen entwickeln 67 % sind der Meinung, dass potenzielle CFOs, deren bisherige Karriere ausschließlich im Finanzbereich verlief, gegenüber Kandidaten mit unmittelbarer marktstrategischer Erfahrung im Nachteil sind. 7. Erfahrungen in der Umstrukturierung von Finanzfunktionen erlangen 8. Erfahrungen im Umgang mit dem Markt und seinen Stakeholdern sammeln 9. Effiziente Beziehungen zur Unternehmensführung aufbauen 58 % glauben, dass der wachsende Verantwortungsbereich der Position dazu führen wird, dass es mehr stellvertretende CFOs gibt. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 71 % der CFOs wollen ihre Fähigkeiten im Bereich Talentförderung verbessern. 3 Executive Summary (Fortsetzung) Ein fordernder Job – aber jemand muss ihn übernehmen und Prozesse vereinheitlicht werden konnten. Dadurch ließ sich der Schwerpunkt der Finanzfunktionen stärker auf die Rolle des „Geschäftspartners“ lenken. Doch trotz des erheblichen Nutzens, der damit verbunden ist, könnten solche Umstrukturierungsmaßnahmen die langfristig ausgerichtete Nachwuchsförderung in Unternehmen nachteilig beeinflussen. Durch die Verlegung von Transaktionsprozessen zu zentralen oder fremden Dienstleistern kann es dazu kommen, dass Finanzfachkräften in Unternehmen nicht mehr die Möglichkeit geboten wird, grundlegende Erfahrungen und Kenntnisse in ihrem Bereich zu sammeln. Die Durchführung umfangreicher Projekte, wie z. B. die Einrichtung und das Management von Shared Service Centern, entwickelt sich zunehmend zu einer Kernkompetenz für Finanzführungskräfte. Talentmanagementprogramme, die es Finanzmitarbeitern ermöglichen, Kenntnisse in der Durchführung derartiger Projekte zu erwerben, indem beispielsweise das Management von Shared Service Centern auf eine rotierende Basis gestellt wird, können daher dazu beitragen, solche Defizite zu beheben. In die engere Wahl kommt nur, wer Kenntnisse und Erfahrungen aufweisen kann, die über den Finanzbereich hinausgehen Viele traditionelle Aspekte der Tätigkeit eines CFO werden auch künftig zu dessen zentralen Aufgaben gehören. Um erfolgreich zu sein, müssen die Kandidaten wie bisher sehr solide Finanzkenntnisse vorweisen, und auch in Zukunft werden die meisten Bewerber aus einem Finanzberuf kommen. Doch nur diejenigen, die auch über Qualifikationen in anderen wichtigen Bereichen verfügen, werden ihre Mitbewerber abhängen können. Kandidaten, die bereits frühzeitig damit begonnen haben, das benötigte breite Erfahrungsprofil aufzubauen, verschaffen sich damit einen Vorsprung gegenüber jenen Bewerbern, die ihre Karriere von Anbeginn an stromlinienförmig geplant haben. Nach Überzeugung der Teilnehmer an der Studie sind die besten Ausgangspositionen, um CFO zu werden, die Funktion des stellvertretenden CFO, des Konzern-CFO eines anderen Unternehmens oder des Group Financial Controller. Top-Kandidaten zeichnen sich dadurch aus, dass sie über Kompetenzen und Erfahrungen verfügen, die sie dazu befähigen, multidisziplinäre Teams zu führen, Einblicke in geschäftliche Zusammenhänge zu vermitteln, umfangreiche Projekte zu leiten und vertrauenswürdige Beziehungen zu internen und externen Stakeholdern aufzubauen. Die größte Schwierigkeit kann darin bestehen, praktische marktstrategische Erfahrungen zu sammeln 67 % sind der Meinung, dass potenzielle CFOs, deren bisherige Karriere ausschließlich im Finanzbereich verlief, gegenüber Kandidaten mit unmittelbarer marktstrategischer Erfahrung im Nachteil sind. Doch 4 nur eine knappe Mehrheit von Unternehmen bietet Nachwuchstalenten im Finanzbereich die Möglichkeit, umfassendes Know-how hinsichtlich strategischer Marktbearbeitung zu erwerben. Vor allem die erfolgreicheren Unternehmen zeichnen sich dadurch aus. Darüber hinaus dürften viele Manager angesichts von Personalkürzungen und knappen Ressourcen zögern, hoch qualifizierte Mitarbeiter – auch nur zeitweise – gehen zu lassen. CFOs nehmen eine zentrale Rolle bei der Förderung talentierter Mitarbeiter ein, müssen sich aber noch mehr ins Zeug legen Vier Fünftel aller befragten CFOs glauben, dass sie eine Verpflichtung haben, potenzielle CFOs innerhalb ihres Unternehmens als Mentor zu unterstützen und zu coachen. Die meisten von ihnen werden an diesem Aspekt ihrer Position gemessen. Während die Mehrzahl der KonzernCFOs dieser Verpflichtung auf informelle Art und Weise nachkommen dürfte, wünschen sich potenzielle Kandidaten hingegen eine formalere Vorgehensweise. Angesichts der Anforderungen an die Position geben fast 50 % der Befragten an, dass sie nicht über genügend Zeit verfügen, um sich dieser Aufgabe hinreichend widmen zu können. Auf kurze Sicht dürfte sich der Zeitaufwand dadurch zwar in Grenzen halten, doch argumentieren führende CFOs, dass die Probleme damit nur aufgeschoben würden, da auf diese Weise der Bestand an Talenten zunehmend ausgedünnt werde. Unternehmen müssen eine Brücke zwischen der Position des Konzern-CFO und den anderen Unternehmensbereichen schlagen Der CEO hat maßgeblichen Einfluss auf die Wahl des Konzern-CFO. Die Benennung eines geeigneten Kandidaten durch die Mitglieder der Unternehmensführung kann sich angesichts der Anforderungen und des hohen Stellenwerts der Position als schwierig erweisen. Meist gibt es gute Gründe, sich außerhalb des eigenen Unternehmens auf die Suche zu begeben, nicht zuletzt um eine Wettbewerbssituation zu den internen Kandidaten herzustellen. Unsere Studie hat jedoch ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen einer starken Unternehmensperformance und der internen Besetzung von Stellen besteht. Bei Unternehmen, die in den letzten 12 Monaten ein Umsatzwachstum von mindestens 5 % aufwiesen, ist im Vergleich zu Unternehmen mit gleichbleibenden oder rückläufigen Umsätzen die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass bei der Besetzung der CFO-Position interne Kandidaten den Vorzug vor externen Bewerbern erhalten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Prozesse für die Nachfolgeplanung und das Talentmanagement zu formalisieren, um eine ausreichend große Reserve potenzieller CFO-Kandidaten aufzubauen. Zurzeit scheint es jedoch, dass sich Unternehmen dieser Frage nicht mit der Intensität widmen, die angesichts der Entwicklung der Funktion angebracht wäre. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 5 Wie wird die Zukunft an der Spitze des Finanzbereichs aussehen? Niemand erwartet, dass der Job des Finanzvorstands einfach ist. Was auf seinem Schreibtisch landet, sind knifflige Fragen – sonst hätte sie bereits jemand anders gelöst. Und doch wird der Verantwortungsbereich des CFO immer größer. Er hat nicht nur die komplexe und vielfältige Aufgabe der Leitung des Finanzwesens, sondern fungiert auch zunehmend als Aushängeschild seines Unternehmens und wird bei strategischen Schlüsselfragen einbezogen. Während die Unternehmen einer unsicheren Zukunft entgegensteuern, bringt die Position immer mehr Aufgaben mit sich. Die Rahmenbedingungen ändern sich – und CFOs sind gefordert, die Finanzfunktion auf die neuen Gegebenheiten auszurichten. Ihre Führungsrolle und die erfolgreiche Umsetzung solcher Reformen werden zunehmend zu neuen Kernaufgaben. Ein turbulentes Umfeld stellt die CFOs von heute vor schwierige Aufgaben. Die Finanzkrise mag überwunden sein, doch die Regierungen haben weiterhin mit leeren Staatskassen zu kämpfen, was die Beziehungen zwischen öffentlichem und privatem Sektor verändern wird. Das Bankensystem konnte zwar stabilisiert werden, muss sich jedoch auf neue aufsichtsrechtliche Anforderungen einstellen, seine Schulden abbauen und seine Bilanzen sanieren. Währenddessen verändern die Globalisierung und das Wachstum der Schwellenmärkte die Wettbewerbslandschaft und erfordern eine Neuausrichtung der Unternehmensstrategie. Um mit einer neuen Strategie auf den Boom in den Schwellenmärkten zu reagieren, müssen Konzern-CFOs ihr Geschäfts- und Betriebsmodell komplett überdenken. Das Bild ist uneinheitlich: Während einige Volkswirtschaften rasant wachsen, stagnieren oder schrumpfen andere. Verschiedene konkurrierende Prioritäten müssen für jeden Markt neu abgewogen werden. „CFOs müssen vier Eckpunkte berücksichtigen: die Transaktionsverarbeitung, die interne wie die externe Berichterstattung, Kontrollen und Compliance sowie die Geschäftspartner“, so James Meader, Advisory Services Partner bei der EY LLP. „Manchmal werden sie mehr auf Kontrollen und Compliance achten müssen, wie beispielsweise nach der Verabschiedung des SarbanesOxley Act, dann wieder sind betriebswirtschaftliche Aspekte wichtiger. Hier ein ausgewogenes Verhältnis zu finden kann schwierig sein.“ Die Jobbezeichnung ist längst überholt Bei der Frage, wie sie die neue Bedeutung der verschiedenen Fähigkeiten und Anforderungen einschätzen, die die Funktion des Konzern-CFO mit sich bringt, waren sich die Teilnehmer unserer Umfrage einig. Kurz gesagt: Es wird alles wichtiger. Besondere Bedeutung wird den Führungsqualitäten, der Fähigkeit, Strategien zu entwickeln und umzusetzen sowie der Innovationskraft zukommen (siehe Abbildung 1). Angesichts dieses erweiterten Aufgabenbereichs stimmen zwei Drittel der Befragten darin überein, dass die Bezeichnung „CFO“ unzulänglich ist (siehe Abbildung 2). Und während derzeit nur ein Drittel der befragten Unternehmen einen stellvertretenden CFO ernannt hat, ist die Mehrheit überzeugt, dass der wachsende Verantwortungsbereich und die immer komplexeren Aufgaben dazu führen werden, dass weitere Unternehmen diese Position schaffen werden (siehe Abbildung 4 auf Seite 10). Jean-Marc Huët, Konzern-CFO von Unilever, zählt auf: „Der CFO ist der Leiter des Personalwesens im Finanzbereich, ein Mitglied der Geschäftsführung, er setzt die Strategie um und kümmert sich um das Finanzmodell sowie alle damit verbundenen Risiken. Um es kurz zu machen: Es bedarf so vieler verschiedener Fähigkeiten, um all diese Initiativen voranzubringen, dass der gute alte Zahlenpräsentierer ausgedient hat.“ 6 Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „Je wichtiger Finanzen, Kostendisziplin und die Schaffung von Shareholder Value werden, umso höher steigt der CFO in der Unternehmenshierarchie.“ Andrew Kakabadse, Professor für International Management Development, Cranfield School of Management Abbildung 1: Wie wird sich in drei Jahren die Bedeutung der folgenden Fähigkeiten und Anforderungen für die Position des Konzern-CFO geändert haben? (Angaben in Prozent) Ein Team mit Mitgliedern aus verschiedenen Bereichen leiten Die Unternehmensstrategie umsetzen Innovationskraft (neue Ideen, Prozesse etc.) Unternehmensstrategien entwickeln Mentoring und Motivation 2653 3340 2844 Nur wenige Kollegen in unserem Finanzwesen haben die Voraussetzungen zum Konzern-CFO. Fundiertes Finanzwissen 3026 1837 3240 Die Bezeichnung „CFO“ wird der heutigen Funktion und Aufgabe von CFOs nicht mehr gerecht. 1841 2334 3736 Die strategische Verantwortung und größere Bedeutung haben die Position des CFO zu einem attraktiveren Karriereziel gemacht. 2842 Kommunikation und Stakeholdermanagement Verhandlungsgeschick und Diplomatie Abbildung 2: Anteil der Befragten, die diesen Aussagen völlig zustimmen bzw. zustimmen Die umfangreichen Fähigkeiten, die ein erfolgreicher CFO mitbringen muss, lassen die Zahl der geeigneten Kandidaten schrumpfen. Mein Unternehmen gibt jungen Finanzmitarbeitern die Chance, umfangreiche marktspezifische und kommerzielle Fähigkeiten zu entwickeln. 3135 22 1538 Stimmen völlig zu Viel wichtiger Stimmen zu Wichtiger Man könnte die Position des CFO mittlerweile tatsächlich als Schlüsselfunktion im Unternehmen betrachten. Dies gilt umso mehr, als die wirtschaftlich unsichere Lage die Nachfrage, Kapitalverfügbarkeit und Cashflows unvorhersehbar macht. „Je wichtiger Finanzen, Kostendisziplin und die Schaffung von Shareholder Value werden, umso höher steigt der CFO in der Unternehmenshierarchie“, meint Andrew Kakabadse, Professor für International Management Development an der Cranfield School of Management. Der Strukturwandel kann Kandidaten bei der Sammlung der erforderlichen Referenzen behindern Unsere frühere Studie, Die DNA des CFO2, belegt, dass die Funktion des CFO in den meisten Fällen ein Karriereziel ist und keine Zwischenstation auf dem Weg zum CEO. 72 % der Befragten unserer „Finance Forte“-Studie stimmen zu, dass die strategische Verantwortung und größere Bedeutung die Position des CFO zu einem attraktiveren Karriereziel gemacht haben (siehe Abbildung 2). Doch trotz der offensichtlichen Vorzüge gibt es Bedenken, ob es für die immer anspruchsvollere Position ausreichend Bewerber gibt, die die 2 36 erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen vorweisen können. 73 % der Befragten geben an, dass nur wenige Kollegen in ihrem Finanzwesen derzeit die umfangreichen Qualifikationen besitzen, die sie mitbringen müssen, um als Konzern-CFO erfolgreich zu sein. So sind sich 58 % einig, dass die vielfältigen Fähigkeiten, die ein erfolgreicher CFO vorweisen muss, die Zahl der geeigneten Kandidaten schrumpfen lässt (siehe Abbildung 2). Die führenden CFOs, die wir befragt haben, glauben nicht, dass es an talentierten Finanzfachkräften mangelt. Stattdessen machen einige den Strukturwandel im Finanzbereich dafür verantwortlich, dass talentierte Kandidaten nicht die Erfahrungen sammeln können, die sie für eine Bewerbung als Finanzvorstand brauchen. Sie sind deshalb der Meinung, dass eine formelle Auswahl und Förderung talentierter Mitarbeiter unerlässlich ist, um genügend Kandidaten mit den richtigen Referenzen für die Funktion zu haben. „Es mangelt nicht an Qualifikationen“, sagt Jean-Marc Huët. „Wichtig ist, die richtigen Mitarbeiter auszuwählen, sie zu fördern und ihnen genug Raum zu lassen, um sich zu entwickeln.“ EY (2010): Die DNA des CFO: Was macht einen Chief Financial Officer aus? Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 7 Die Führungskräfte von morgen auf ihre Rolle vorbereiten Die Position des Konzern-CFO wird immer vielfältiger. CFOs müssen daher verstärkt dafür Sorge tragen, dass sie auf Mitarbeiter zurückgreifen können, die über das erforderliche Spektrum an Fähigkeiten und Qualifikationen verfügen. Für angehende CFOs besteht somit die Herausforderung darin, die Kenntnisse und Erfahrungen zu erwerben, die sie zur ersten Wahl für die angestrebte Position machen. Bewerber müssen Kontakte zu den für sie wichtigen Stakeholdern knüpfen und pflegen, ein umfassendes wirtschaftliches und strategisches Wissen erwerben und lernen, wie Teams von Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen des Finanzwesens gebildet und geführt werden. Bis zur Spitzenposition ist es ein großer Sprung. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Kandidat vorher als CFO eines Unternehmensbereichs, als Financial Controller oder als Leiter der Treasury-Abteilung gearbeitet hat. Laut unserer Studie gibt es neun wichtige Schritte, mit denen sich CFO-Kandidaten auf die künftigen Herausforderungen der angestrebten Position umfassend vorbereiten können: 1. Umfangreiche Kenntnisse im Finanzbereich erwerben Vielfältige Kenntnisse sind wichtiger als eine einseitige Karriereausrichtung Angehende CFOs sollten sich frühzeitig auf ihre künftige Funktion vorbereiten. Potenzielle Kandidaten müssen Erfahrungen in einem breiten Aufgabenspektrum innerhalb des Unternehmens erwerben, das die Konzernzentrale, die wichtigen Finanzfunktionen sowie idealerweise auch die geschäftlichen Abläufe in verschiedenen Unternehmensbereichen vor Ort umfasst. „Ich empfehle Jobaspiranten, so viele und so breitgefächerte Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Das heißt zum einen, in die operativen Bereiche hineinzuschnuppern, zum anderen aber auch – und das ist für CFOs von börsennotierten Unternehmen besonders wichtig – praktische Einblicke in verschiedene Führungsbereiche der Konzernzentrale zu gewinnen“, gibt Caroline Raggett, Managing Director der London Financial Officers’ Practice von Russell Reynolds Associates zu bedenken. Nach Ansicht der Teilnehmer an der Studie ist es für potenzielle Kandidaten vor allem wichtig, sich mit einem breiten Aufgabenspektrum innerhalb der Finanzfunktion vertraut zu machen (siehe Abbildung 3). „Für eine erfolgreiche Bewerbung ist nicht ausschlaggebend, dass der Bewerber lange in einer bestimmten Funktion tätig war. Vielmehr werden solche Kandidaten bevorzugt, die sich in bestimmten Abständen, z. B. alle drei Jahre, eine neue berufliche Herausforderung gesucht haben, um sich in verschiedene Bereiche einzuarbeiten“, so der Tipp von Jean-Marc Huët, Konzern-CFO von Unilever. „Eine möglichst große Vielfalt an Erfahrungen ist wichtiger denn je.“ Umfassende Kenntnisse im Steuerwesen, im Treasurybereich und anderen Fachdisziplinen innerhalb des Finanzbereichs sind gut und wichtig, reichen alleine jedoch nicht aus. Viele CFOs delegieren die Verantwortung für Fachaufgaben im Finanzbereich an Mitglieder ihres Teams, da sie davon ausgehen, dass diese über die erforderlichen Kenntnisse verfügen und mit dem Fachgebiet so gut vertraut sind, dass sie sich kompetent mit anderen Spezialisten austauschen können. Das heißt jedoch nicht, dass Jobaspiranten unbedingt jede einzelne zentrale Funktion durchlaufen müssen. Viel wichtiger ist es, auf die in der Konzernzentrale erlangten Kenntnisse und Fähigkeiten aufzubauen und diese durch marktstrategisches Wissen, wenn möglich durch eine Tätigkeit in einem Unternehmens- oder operativen Bereich, zu erweitern. „Angehende CFOs müssen aus einem Arbeitsumfeld kommen, in dem sie mit komplexen Sachverhalten konfrontiert wurden, an der Durchführung von Akquisitionen beteiligt waren, bei 8 Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „Ich glaube, es ist nahezu unmöglich und daher auch nicht ratsam, dass potenzielle CFOs ihre Karriere darauf aufbauen, dass sie jede einzelne Disziplin im Finanzbereich von der Treasury-Abteilung über das Steuerwesen bis hin zu den Investor Relations durchlaufen.“ Caroline Raggett, Managing Director der London Financial Officers’ Practice von Russell Reynolds Associates Abbildung 3: Wie wichtig ist es für künftige Konzern-CFOs, über Erfahrungen in den folgenden Bereichen zu verfügen? Bis zu drei Antworten möglich (Angaben in Prozent) Breites Spektrum von Aufgaben im Finanzbereich (z. B. Rechnungslegung, Revision, Controlling, Treasury, Steuerwesen) 59 56 Internationale Erfahrung 42 Durchführung umfangreicher Strategieprojekte (Kostenrestrukturierung, IT, M&A etc.) Leitung großer, multidisziplinärer Teams 29 Leitung von Geschäftseinheiten/ operativen Einheiten 27 22 Erfahrungen in unterschiedlichen Branchen Umfassende Erfahrungen innerhalb einer Branche Stakeholder Management (Investor Relations, Kundenbeziehungen etc.) 20 13 Investitionsprojekten mitgewirkt haben, auch mal Niederlagen einstecken mussten und Geschäftsverhandlungen geführt haben”, fasst Mark Armour, Konzern-CFO bei Reed Elsevier, zusammen. „Es kommt darauf an, praktische Erfahrungen im Umgang mit den Marktkräften vorweisen zu können.“ Tatsächlich räumen einige der im Rahmen der Studie befragten CFOs ein, dass CFO-Aspiranten, die sich in ihrer Karriere ausschließlich auf den Finanzbereich konzentriert haben, im Nachteil sein werden. „Ich glaube, es ist nahezu unmöglich und daher auch nicht ratsam, dass potenzielle CFOs ihre Karriere darauf aufbauen, dass sie jede einzelne Disziplin im Finanzbereich von der Treasury-Abteilung über das Steuerwesen bis hin zu den Investor Relations durchlaufen“, gibt Caroline Raggett zu verstehen. Auch künftige CFOs, die bisher vorwiegend im operativen Bereich tätig waren, dürften nicht hinreichend mit Konzernfunktionen wie Steuern und Treasury in Berührung gekommen sein oder über die nötigen Beziehungen zu internen und externen Stakeholdern verfügen. „Wenn man operative Aufgaben wahrnimmt, hat man kaum Kontakt zu Analysten und Aktionären“, sagt Rob Wilkie, Konzern-CFO bei Softline. „Als Konzern-CFO eines börsennotierten Unternehmens ist es genau das Gegenteil. Da hat man ständig mit Aktionären und Analysten zu tun.“ Mithilfe von Berichtslinien und einer Matrixorganisation können einige der Schwachstellen bei der Entwicklung künftiger CFOs behoben werden. „Vor einigen Jahren beschlossen wir, unsere Finanzfunktion zu globalisieren. Das heißt, dass die regionalen CFOs direkt an den Konzern-CFO berichten”, erklärt Hartmut Hillebrand, der als Global Head of Executive Development and Compensation bei SAP für die Förderung und Vergütung von Führungskräften verantwortlich ist. „Parallel dazu berichten sie auch an die Regionalleiter. Diese zweigleisige Berichtslinie spiegelt somit auch die Doppelfunktion eines regionalen CFO wider. Zum einen zeichnet er für den Business Support und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den anderen Geschäftsbereichen verantwortlich. Gleichzeitig fällt ihm jedoch auch eine Überwachungsrolle zu, und zwar ohne Einschränkung.“ Obwohl Bewerber über Kenntnisse sowohl im Konzernführungs- als auch im unternehmerischen Bereich verfügen sollten, schätzen einige CFOs Letzteres für ihre Funktion als weitaus wertvoller ein. „Es gibt Kandidaten, die im Treasurybereich sehr erfolgreich sind, jedoch nicht das Know-how oder die Erfahrung zur Umsetzung von Strategien mitbringen“, schränkt Mark Armour ein. „Auch kann es vorkommen, dass der CFO eines Unternehmensbereichs kaum mit Steuer- oder Treasury-Angelegenheiten zu tun hat, da diese Funktionen auf Konzernebene wahrgenommen werden. Aus meiner Sicht ist es aber wahrscheinlich leichter für jemanden mit soliden unternehmerischen und strategischen Kenntnissen, die Position des CFO auszufüllen, als für jemanden, der aus dem Steuer- oder Treasurybereich kommt, da der geschäftliche Aspekt so wichtig ist.“ Auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle. Einige führende CFOs, die wir für diesen Bericht interviewt haben, führen an, dass die Fähigkeiten, die einen Mitarbeiter für eine bestimmte Fachdisziplin qualifizieren, kaum den Anforderungen für die Position des Konzern-CFO entsprechen dürften. „Das ist, als ob man einen Sumoringer und einen Marathonläufer miteinander vergleicht”, sagt Santiago Fernández Valbuena, KonzernCFO bei Telefónica. „Beide sind Athleten, würden aber in der sportlichen Disziplin des jeweils anderen eine schlechte Figur machen. Genauso wenig verfügen Mitarbeiter, die für die Revision, die Rechnungslegung und die Berichterstattung zuständig sind, über die Führungsqualitäten, die ein Konzern-CFO vorweisen muss, wenn er erfolgreich sein will.” Die besten Sprungbretter für einen CFO Da sich CFO-Aspiranten ein möglichst breit gefächertes Erfahrungsprofil aufbauen sollten, nannten die Befragten als Karrieresprungbretter für einen CFO die Funktion des Konzern-CFO, des stellvertretenden CFO eines anderen Unternehmens sowie des Financial Controllers (siehe Abbildung 12, Seite 20). Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 9 Die Führungskräfte von morgen auf ihre Rolle vorbereiten (Fortsetzung) 2. Einblick in geschäftsführungsspezifische Zusammenhänge gewinnen Dem Finanzbereich vorübergehend den Rücken kehren Aufgrund der zunehmenden marktstrategischen Anforderungen der Funktion eines CFO beschließen künftige CFOs zwar noch in geringer Anzahl, aber immer häufiger, dem Finanzbereich für eine Weile den Rücken zu kehren, um sich spezifischen Geschäftsführungsaufgaben zu widmen. „Als potenzielle CFOs kämen solche Kandidaten für mich in Frage, die den Finanzbereich verlassen haben, um in eine Geschäftsführungsposition zu wechseln“, meint Jim Dewar, ehemaliger CFO der Dana Gas und Non-Executive Director der East West Petroleum Corporation. „Bei diesen Bewerbern kann ich sicher sein, dass sie Verantwortung für ihren Geschäftsbereich zu tragen hatten, ihr Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen mussten, bei M&ATransaktionen involviert waren und dass sie mithilfe ihres inzwischen abgerundeten Wissens gelernt haben, sich in ihrem Geschäftsbereich freizuschwimmen.” Mehr als zwei Drittel der Befragten stimmen darin überein, dass potenzielle Kandidaten für die Position des CFO, die ihre bisherige Karriere ausschließlich im Finanzbereich absolviert haben, gegenüber Kandidaten mit unmittelbarer Geschäftsführungserfahrung im Nachteil sein dürften (siehe Abbildung 4). Abbildung 4: Anteil der Befragten, die diesen Aussagen völlig zustimmen bzw. zustimmen Die Funktion des CFO reicht weit über die Leitung des Finanzbereichs hinaus. Sie stellt im Grunde eine Führungsfunktion im Hinblick auf das gesamte Unternehmen dar. 34 Konzern-CFOs müssen in der Lage sein, unterschiedlich zusammengesetzte Teams zu managen. 37 Potenzielle CFOs, die ihre bisherige Karriere ausschließlich im Finanzbereich absolviert haben, sind gegenüber Kandidaten mit unmittelbarer Geschäftsführungserfahrung im Nachteil. Der wachsende Verantwortungsbereich und die zunehmende Komplexität der Funktion des KonzernCFO werden dazu führen, dass mehr Unternehmen einen stellvertretenden CFO ernennen. Die wachsende Anzahl von Shared Services hat zur Folge, dass routinemäßige Aufgaben des Finanzbereichs immer seltener in die Verantwortung des Konzern-CFO fallen. Durch Übertragung der stärker technisch und transaktional ausgerichteten Aspekte der Funktion auf Shared Service Center eignet sich die Position des CFO zunehmend für Kandidaten mit einem nicht traditionellen Hintergrund. Der MBA-Abschluss gewinnt als Qualifikation für potenzielle CFOs zunehmend an Bedeutung. 43 38 24 43 18 40 26 21 11 31 29 37 Stimmen völlig zu Stimmen zu Doch nicht jeder teilt die Auffassung, dass Finanzführungskräfte in spe die notwendigen Fertigkeiten nur außerhalb des Finanzbereichs erlernen können. Einige der Befragten meinen, dass kaufmännisches Wissen durchaus auch innerhalb der Finanzfunktion erlangt werden könne, solange diese hinreichend in die geschäftlichen Abläufe eingebunden sei. „Ich halte es für unerlässlich, dass ein CFO über umfassende wirtschaftliche Erfahrungen verfügt. Aber er muss sie nicht unbedingt durch eine Tätigkeit außerhalb des Finanzbereiches 10 erworben haben“, sagt Louisa Burdett, CFO der Financial Times Group. „Wenn die Tätigkeit im Finanzbereich ausreichend marktspezifische Aspekte beinhaltet, lassen sich die entsprechenden Erfahrungen meiner Ansicht nach auch innerhalb der Finanzfunktion erlangen. Dafür muss man sich nicht eine Aufgabe in einem anderen Bereich suchen.” Unabhängig davon, ob diese Erfahrungen inner- oder außerhalb der Finanzfunktion gesammelt wurden, helfen sie künftigen Finanzführungskräften dabei, ihren Wissens- und Erfahrungshorizont zu erweitern und die Beziehungen zu internen und externen Stakeholdern zu verbessern. Ein Beispiel ist Gilles Bogaert: Bevor er im Juli 2009 Managing Director of Finance bei Pernod-Ricard wurde, war er als Chairman und CEO für das Brasiliengeschäft zuständig. „Als CEO eines Unternehmensbereichs, der ein großes Team und einen großen Geschäftsbereich managen muss, gewinnt man die notwendige Sicherheit zur Bewältigung schwieriger Aufgaben und im Umgang mit den wichtigsten unternehmensinternen Stakeholdern“, sagt er zurückblickend. Doch selbst wenn die Kandidaten von sich aus bestrebt sind, Erfahrungen im rein wirtschaftlichen Bereich zu erwerben, können organisatorische und kulturelle Hürden in vielen Fällen eine funktionsübergreifende Förderung von Nachwuchstalenten verhindern. Nur eine knappe Mehrheit der Befragten glaubt, dass ihr Unternehmen für Nachwuchstalente im Finanzbereich Möglichkeiten schafft, Erfahrungen in anderen Bereichen zu sammeln, obwohl hinreichend bekannt ist, wie wichtig dies ist (siehe Abbildung 2 auf Seite 7). „Es ist oftmals schwierig, in eine andere Position zu wechseln, da eine Tätigkeit im Finanzbereich in erster Linie immer noch als sehr fachspezifisch angesehen wird“, sagt Jussi Siitonen, Konzern-CFO von Amer Sports. „Daher werden Mitarbeiter aus dem Finanzbereich nur ungern in andere Bereiche übernommen.” Hier muss die Finanzfunktion selbst aktiv werden, um diese Hürden zu beseitigen und Voraussetzungen zu schaffen, die den Wechsel zwischen einer Tätigkeit im Finanzbereich und einem anderen Unternehmensbereich erleichtern. Telefónica bietet beispielsweise in seiner unternehmenseigenen Fortbildungseinrichtung Kurse an, um Mitarbeitern anderer Fachbereiche Kenntnisse im Finanzwesen zu vermitteln. Die Kurse werden von leitenden Mitarbeitern der Finanzfunktion durchgeführt, um eine Brücke zwischen dem Finanzbereich und den anderen Unternehmensbereichen zu schlagen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Aus diesem Grund wird dabei bewusst auf externe Trainer verzichtet. „Auf diese Weise wollen wir allen im Unternehmen eine Vorstellung davon vermitteln, was wir tun“, so CFO Santiago Fernández Valbuena. Die Möglichkeiten, in einen anderen Unternehmensbereich zu wechseln, werden zusätzlich durch das derzeitige Wirtschaftsumfeld erschwert. Da viele Finanzabteilungen infolge von Kostenkürzungsmaßnahmen einen personellen Aderlass hinnehmen mussten, scheuen Manager immer häufiger davor zurück, hoch qualifizierte Mitarbeiter gehen zu lassen, auch wenn der langfristige Nutzen eines Bereichswechsels klar auf der Hand liegt. „Manager halten heute viel stärker als früher an ihren besten Mitarbeitern fest”, sagt Mark Armour. „Wir müssen unbedingt für genügend Mobilität sorgen.“ Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „Gute Rechner sind gefragter denn je, aber CFOs dürfen nicht mehr nur in Zahlen denken.“ Andrew Kakabadse, Professor für International Management Development, Cranfield School of Management 3. Erfahrungen im Bereich M&A sammeln Erfahrungen im Vorfeld und im Anschluss an Transaktionen 31 % der befragten CFOs, die nicht auf Konzernebene tätig sind, geben an, dass sie über Führungserfahrung bei M&As verfügen, und 58 % haben Fusionen und Übernahmen unterstützend begleitet (siehe Abbildung 5). Evelyn Bourke, CFO von Friends Provident, meint dazu: „Ich glaube, dass die Mitarbeit bei Transaktionen der beste Weg ist, um die Denkweise der Stakeholder zu verstehen. Denn bei jeder Transaktion besteht die Aufgabe hauptsächlich darin, die Gesellschafter von der Notwendigkeit des Vorhabens zu überzeugen.“ Abbildung 5: An welchen der folgenden Aktivitäten oder Initiativen waren Sie in Ihrem Arbeitsleben bereits beteiligt? (Angaben in Prozent) 51 Börsengang (IPO) 37 36 41 42 Fusionen und Übernahmen (M&As) 31 Einrichtung von Shared Services/ Outsourcing 32 23 41 17 58 36 14 58 44 43 40 31 52 40 51 57 43 21 39 45 Strategieentwicklung 23 44 48 Operative Leitung 16 41 35 Risikomanagement 22 42 36 Größeres IT-Projekt 21 41 42 8 17 48 37 Change-Management-Projekt 10 31 5 48 Eintritt in neuen Markt 11 50 64 Kosteneinsparungsprojekt 12 8 13 44 11 39 10 35 8 48 9 Konzern-CFO/Finanzleiter Führungsrolle Unterstützende Rolle Keine Nicht auf Konzernebene tätige CFOs (einschl. Financial Controller und Treasurer) Führungsrolle Unterstützende Rolle Keine Wenn sie an M&A-Projekten beteiligt sind, befassen sich die meisten Finanzfachkräfte mit der Bewertung, der Due Diligence und der Analyse potenzieller Synergien im Vorfeld der Transaktion. Deutlich seltener sind sie an der Post-Merger-Integration beteiligt. Laut Jussi Siitonen sind das verpasste Gelegenheiten: „Je mehr Erfahrung man mit Integrationen nach einer Fusion hat, umso besser. Normalerweise kümmern sich die Finanzfachleute nach einer erfolgreichen Transaktion nicht mehr um die Integration. Aber wenn man auch in dieser Phase am Ball bleibt, kann man nicht nur wertvolle Erfahrungen sammeln, die man später als CFO vielleicht gut gebrauchen kann, sondern man eignet sich auch kaufmännische Fähigkeiten und Soft Skills an.“ Konzern-CFOs verfügen natürlich über eine umfangreichere Führungserfahrung. Vergleicht man jedoch ihre Erfahrung mit der Leitung von Aktivitäten wie Strategieentwicklung und Erschließung neuer Märkte, die nicht in den traditionellen Aufgabenbereich der Finanzfunktion fallen, mit dem Erfahrungshorizont ihrer potenziellen Nachfolger, ist der Unterschied am frappierendsten. Dies müssen die Kandidaten im Hinterkopf behalten, wenn sie die Spitzenposition nicht mit gravierenden Erfahrungslücken einnehmen wollen. 4. Traditionelle und nicht traditionelle Fähigkeiten und Kenntnisse in einer ausgewogenen Kombination erwerben Die traditionellen Kompetenzen im Finanzbereich sind nach wie vor wichtig, aber nicht entscheidend Die aktuellen Erfahrungen mit der Finanzkrise werden den meisten Unternehmensführern im Gedächtnis bleiben. In vielen Unternehmen stand der CFO am Steuerrad und lenkte die Firma durch turbulente Zeiten. Manchmal verhinderte er sogar einen Schiffbruch. Deshalb werden traditionelle Fähigkeiten in den Bereichen Kostenmanagement, Cashflow und Kontrollen für die Führungsmitglieder, die auf der Suche nach einem neuen Konzern-CFO sind, weiterhin oberste Priorität haben. „Ich denke, dass Konzernleiter auch in Zukunft lieber einen erfahrenen Steuermann an die Pinne setzen werden“, vermutet Louisa Burdett. „Die Wachstumsaussichten sind zumindest in den entwickelten Märkten eher gering und die Krise der vergangenen Jahre hat viele Menschen ziemlich schwer getroffen. Das sagt mir, dass die traditionelleren Laufbahnen noch lange einen hohen Stellenwert haben werden.“ Doch die traditionellen Kompetenzen im Finanzbereich, so wichtig sie auch sein mögen, gelten bei einigen der befragten Führungskräfte als Grundvoraussetzung. Die erfolgreichen Bewerber werden sich dadurch unterscheiden, dass sie effektiv kommunizieren, starke Netzwerke sowie Beziehungen zu Stakeholdern aufbauen, Strategien sowohl entwickeln als auch umsetzen und multidisziplinäre Teams führen können. Es ist zwar nicht unmöglich, die traditionellen und die nicht traditionellen Fähigkeiten gleichzeitig zu entwickeln, doch es mindert die Zahl der Nachwuchskräfte, die für die Position geeignet erscheinen. „Gute Rechner sind gefragter denn je“, meint Andrew Kakabadse. „Aber CFOs dürfen nicht mehr nur in Zahlen denken.“ Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 11 Die Führungskräfte von morgen auf ihre Rolle vorbereiten (Fortsetzung) 5. Führungs- und Teambildungskompetenzen entwickeln Multidisziplinäre Teams aufbauen Die Grundlage für die Auswahl eines Konzern-CFO sind nicht mehr individuelle Leistungskriterien. Die Konzernleitung achtet immer öfter auf Führungsqualitäten und die Fähigkeit, ein effizientes Team aufzubauen. Drei Viertel der Befragten sind sich einig, dass ein Konzern-CFO Erfahrung in der Leitung multidisziplinärer Teams benötigt. Fast 80 % sind der Auffassung, dass die Rolle des CFO hauptsächlich in der Führung des gesamten Unternehmens besteht und nicht nur die Leitung des Finanzwesens beinhaltet (siehe Abbildung 4 auf Seite 10). Kaum ein CFO schafft es, sich in allen Bereichen, die in seine Verantwortung fallen, genau auszukennen, insbesondere wenn Funktionen wie IT oder Beschaffung zu seinen Aufgaben hinzukommen. Deshalb müssen Finanzführungskräfte viel Erfahrung im Aufbau und der Leitung effizienter Teams mitbringen, die sie in solchen Spezialgebieten unterstützen. „Fähigkeiten in den Bereichen Rechnungslegung, Revision, Compliance, IT, Beschaffung, strategische Planung, M&A, Ressourcenzuordnung etc. sind alle sehr wichtig für einen CFO, aber man kann nicht auf jedem Gebiet ein Thought Leader oder ein Experte sein“, meint Harry Kirsch, CFO von Novartis Pharma. „CFOs müssen deshalb unbedingt in der Lage sein, die richtigen Leute in ihr Team zu holen, und sie müssen herausragende Talentförderer und Coaches sein.“ Gilles Bogaert von Pernod-Ricard weist auf die Bedeutung hin, die dem Aufbau von vielseitigen und effizienten Teams zukommt: „Es ist wichtig, die richtigen Leute im Team zu haben, aber letztendlich kommt es auch darauf an, dass der CFO ihnen eine Richtung vorgeben kann, die mit der globalen Konzernstrategie harmoniert. Für mich ist der CFO ein Dirigent, der verschiedene Fachleute mit Stärken auf unterschiedlichen Gebieten anleitet.“ Trotz der großen Bedeutung von Führungskompetenzen kann es künftigen Finanzvorständen schwer fallen, in diesem Bereich die erforderliche Erfahrung zu sammeln. Sławomir Jędrzejczyk, CFO von PKN Orlen, meint dazu: „Für die angehenden CFOs ist es nicht leicht, sich diese Fähigkeiten anzueignen, weil Finanzfachkräfte sich eher mit Details und Zahlen beschäftigen. Aber wenn sie an die Spitze wollen, müssen sie das hinter sich lassen, sich mehr auf ihre Führungskompetenz konzentrieren und sich mit komplexen Sachverhalten und Unwägbarkeiten auseinandersetzen.“ 6. Internationale Erfahrungen sammeln Ein Verständnis der Dynamik in Schwellenmärkten ist wichtig Unterschiedliche Wachstumsaussichten in Industrieländern und Schwellenmärkten haben viele Unternehmen dazu bewogen, ihre 12 Strategie und ihr Geschäftsmodell zu überdenken. Die Bedeutung rasch wachsender Schwellenmärkte sowohl als Wachstumsquelle als auch als Standorte für Offshoring und Shared Service Center führt uns vor Augen, wie wichtig es ist, dass Konzern-CFOs verschiedene Märkte im Ausland kennenlernen und Erfahrung im internationalen Geschäftsumfeld sammeln. Die Befragten betrachten Auslandserfahrung als einen der wichtigsten Bereiche, in denen sich künftige Finanzführungskräfte entwickeln müssen (siehe Abbildung 3 auf Seite 9). „Sofern es möglich ist, sollte man unbedingt Erfahrung im Ausland sammeln, damit man ein Gefühl dafür bekommt, wie ein Geschäftsmodell in einem anderen Land funktionieren könnte“, rät Vsevolod Starukhin, CFO bei DTEK. „Als globaler CFO muss man erkennen, dass eine Entscheidung der Zentrale in einem anderen Umfeld andere Auswirkungen haben könnte.“ Während die meisten Unternehmen die wachsende Bedeutung der Schwellenmärkte bereits in ihren Gesamtstrategien berücksichtigen, wurden Talentförderung und Nachfolgeplanung langsamer angepasst. Bill Leisy, ein Principal der Global Human Capital Practice von EY, bemängelt: „Die Förderungsmechanismen des Talentmanagements können mit der schnellen Globalisierung der Unternehmen oder dem wachsenden Tätigkeitsfeld des CFO nicht wirklich Schritt halten. Wie viele Unternehmen haben denn bereits vor dem Eintritt in einen Schwellenmarkt festgelegt, welche Kernfähigkeiten und -kompetenzen im Finanzbereich erforderlich sind, um ihre Strategie umzusetzen und zu unterstützen?“ Das Wirtschaftsumfeld eines international agierenden Unternehmens spaltet sich immer häufiger in rasch wachsende ungesättigte Märkte und langsam wachsende gesättigte Märkte. Hier sind CFOs gefragt, die Erfahrung in beiden vorweisen können. „Verschiedene Märkte erfordern unterschiedliche Prioritäten. Als Konzern-CFO muss man das erkennen“, meint Bill Leisy und fährt fort: „Idealerweise sollten angehende CFOs bereits ihre Fähigkeiten in Schwellenmärkten unter Beweis gestellt haben, aber auch die Gelegenheit genutzt haben, für einen Unternehmensbereich in einem gesättigten oder sogar in einem schrumpfenden Markt zu arbeiten.“ Die Unternehmen sollten diese Anforderung berücksichtigen, indem sie angehenden Finanzführungskräften einen Karriereweg ermöglichen, der Stationen sowohl in Industrieländern als auch in Schwellenmärkten enthält. Hierbei muss aus der Sicht des Talentmanagements überlegt werden, wie sich die Erfordernisse im Finanzbereich voraussichtlich entwickeln werden. „Es wird allmählich zur Best Practice, jüngere Finanzmitarbeiter in Schwellenmärkten einzusetzen, sie allgemein zu schulen und sie dann in einen Markt mit dem nächsthöheren Reifegrad zu versetzen, sodass sie mit der Zeit viel Erfahrung und Wissen mitnehmen“, erklärt Bill Leisy. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung Karrierewege der 100 führenden CFOs in der EMEIA-Region Für unsere Studie zu den künftigen Anforderungen an CFOs untersuchten wir die Karrierewege der derzeit erfolgreichsten Konzern-Finanzvorstände von Fortune500-Unternehmen in der EMEIA-Region5. Wir wollten feststellen, was wir aus dem Vergleich der verschiedenen Werdegänge für Schlüsse ziehen konnten. Es gab tatsächlich einige Aspekte, wie Bildungsweg, Auslandserfahrung und Spezialisierung auf eine Branche, die für die Entwicklung dieser CFOs wesentlich waren. Allerdings gibt es auch kein Schema F.. Sprungbretter Woher kamen die Konzern-CFOs? Aus demselben Unternehmen 57 % Aus einem anderen Unternehmen 43 % KonzernCFO Leiter von Abteilungen im Betriebsbereich (z. B. Unternehmensstrategie, Corporate Governance) 26 % 24 % Leiter anderer Abteilungen im Finanzbereich 13 % CFO bei einem anderen Unternehmen CFO bei einem kleineren/regionalen Geschäftsbereich desselben oder eines anderen Unternehmens 12 % Vice President/Geschäftsführer/Mitglied der Unternehmensführung/stellv. CEO 10 % 8% CEO/Vorsitzender/Partner Stellv. CFO bei demselben/einem anderen Unternehmen 6% Vorsitzender eines anderen 1 % Geschäftsbereichs Vorherige Position 5 ie Liste der CFOs der 100 führenden Unternehmen unter den Fortune-500-Unternehmen in der D EMEIA-Region basiert auf Daten vom Oktober 2010. Die Angaben zum Werdegang der in diesem Bericht vorgestellten CFOs wurden uns von deren Unternehmen zur Verfügung gestellt. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 13 Karrierewege der 100 führenden CFOs in der EMEIA-Region (Fortsetzung) Chapter title Der Weg nach oben Wie sind die Konzern-CFOs auf ihre Position gelangt? KonzernCFO Sprungbrett zur Position des Konzern-CFO Intern ausgewählt 57 % Branchenwechsel Gleiche Branche 30 % Auslandserfahrung Erster Job Bildungsweg Andere Branche 70 % In einem Land tätig 52 % In mehreren Ländern tätig 48 % Im Finanzbereich 63 % Nicht im Finanzbereich 37 % MBA 34 % Extern ausgewählt 43 % Wirtschaftsprüfer 22 % MBA und Wirtschaftsprüfer 3% Promotion 15 % Sonstige 26 % Der häufigste Weg zur Position des Konzern-CFO bei Fortune-500-Unternehmen in der EMEIA-Region ist fett gedruckt. Bildungsweg Die befragten CFOs haben unterschiedliche Bildungswege eingeschlagen. Damit wird das Klischee beseitigt, dass alle CFOs Wirtschaftsprüfer seien. Diesen Weg sind lediglich 22 % gegangen. Trotz der Vielfalt haben zwei Drittel eine finanzwirtschaftliche Ausbildung und besitzen einen Abschluss als Wirtschaftsprüfer, einen MBA-Abschluss oder Doktorgrad bzw. PhD-Titel im Finanzbereich. Ebenfalls zwei Drittel haben ihre Karriere im Finanzbereich begonnen. Die restlichen Befragten sind sehr zeitig in diesen Bereich gewechselt. Ein relativ großer Teil verfügt über einen MBA-Abschluss. Auch wenn die finanzwirtschaftliche Ausbildung die Wissensgrundlage für viele zukünftige CFOs darstellt, dürfte eine breitere kaufmännische Ausbildung in vielen Unternehmen als Vorteil gelten. 14 Der MBA-Abschluss ist zwar noch keine Voraussetzung für den Posten des CFO, vermittelt aber umfangreiches kaufmännisches Wissen. Dieses könnte sich als nützlich erweisen, da mit der Position immer mehr betriebswirtschaftliche und strategische Aspekte verknüpft sind. Der Abschluss könnte dem CFO außerdem den Wechsel zwischen verschiedenen Branchen erleichtern. Mehr als 40 der 100 CFOs haben weder einen MBA-Abschluss noch sind sie Wirtschaftsprüfer. Sie haben stattdessen unter anderem Bachelor- und Master-Abschlüsse in verschiedenen Fächern wie Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Maschinenbau und Jura. Ein wesentlicher Teil der Befragten hat einen Doktorgrad in Fächern wie Volkswirtschaft, Finanzwesen und Maschinenbau. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung Bildungsweg – Der Wirtschaftsprüfer-CFO CFO von CFO der Eni Group GlaxoSmithKline Julian Heslop Alessandro Bernini (ab März 2011 im Ruhestand) 2005 – CFO bei GlaxoSmithKline 2008 – CFO bei Eni 2001 – Senior Vice President (Operations Controller) bei GlaxoSmithKline 2006 – CFO bei Saipem 1998 – Financial Controller bei Glaxo Wellcome 1996 – Leiter des Verwaltungsbereichs der Sparte Saipem von Eni 1986 – Führende Positionen im Brauwesen, der Immobilien- und der Lebensmittelbranche, Group Controller bei Grand Metropolitan 1995 – Partner bei EY 1981 – Supervisor Manager bei EY 1979 – Management Accountant und Strategic Planner bei Imperial Brewing and Leisure 1978 – Abschlussprüfer bei Stoy Hayward 1979 – Junior Accountant, Accountant in Charge bei Neutra Revisioni Der WirtschaftsprüferCFO 1977 – Buchhalter bei John M Winter 1989 – Positionen in den Bereichen Auditing, Treasury, Finance und Control bei HSBC 1984 – Wirtschaftsprüfer bei KPMG 1999 – Leiter der International Finance Control bei HSBC 1995 – Senior Manager in der Abteilung Group Finance bei HSBC 2007 – CFO bei HSBC Insurance Holdings 2002 – CFO der HSBC South America 2009 – CFO bei ING CFO der ING Group Patrick Flynn 1985 – Einstieg als Trainee Accountant bei EY, in den folgenden Jahren Beförderung bis zum Partner 1979 – Assistant, Swiss Banking Institute, Universität Zürich 1982 – Managing Director bei Kunz Consulting 2000 – CFO bei Sidanco 1984 – Interner Prüfer der Hoffmann-La Roche AG 1988 – Leiter der Internen Revision der Hoffmann-La Roche AG 2003 – Vice President der Abteilung Finance and Control bei TNK — BP 1990 – Leiter der Abteilung Corporate Staff and Audit bei ABB 1997 – CFO bei ABB 2008 – Acting CFO bei TNK — BP 2002 – CEO der Diethelm Keller Gruppe 2009 – CFO bei TNK — BP 2004 – CFO der Credit Suisse CFO der Credit Suisse Renato Fassbind CFO bei TNK — BP Jonathan William Muir Die auf diesen Seiten dargestellten Kategorien schließen sich nicht gegenseitig aus und sind auch nicht exemplarisch für alle CFOs, die einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 15 Karrierewege der 100 führenden CFOs in der EMEIA-Region (Fortsetzung) Chapter title Bildungsweg – Der CFO mit MBA-Abschluss Erfahrungen im Finanz- und betriebswirtschaftlichen Bereich sowie im Ausland in demselben Unternehmen CFO bei Deutsche Lufthansa CFO bei Total Patrick de La Chevardière Stephan Gemkow Auslandserfahrung und Erfahrung außerhalb des Finanzbereichs in derselben Branche 2006 – CFO bei Deutsche Lufthansa 2008 – CFO bei Total 2004 – Vorstandsmitglied und Leiter des Ressorts Finanzen und Personal bei Lufthansa Cargo 2003 – Stellv. CFO der Total Group 2001 – Senior Vice President Konzernfinanzen bei Deutsche Lufthansa AG 2000 – Vice-President im Bereich Refining and Marketing bei Total Asia 1995 – Vice-President im Bereich Operations and Subsidiaries bei Total 1989 – Project Manager der Finance Division bei Total 1982 – Bohringenieur im Bereich Exploration und Förderung bei Total Der MBA-CFO 1991 – Commercial Manager bei Clement Trading, Mailand 1993 – Analyst, Investment Banking, Goldman Sachs 1999 – Executive Director des Bereichs Investment Banking Services bei Goldman Sachs International, London 1997 – Leiter des Bereichs Investor Relations bei Deutsche Lufthansa AG 1994 – Area Sales Manager bei Deutsche Lufthansa AG 1990 – Executive im Bereich Strategische Unternehmensentwicklung bei Deutsche Lufthansa AG 1988 – Unternehmensberater bei BDO Deutsche Warentreuhand AG 1996 – Leiter des Bereichs Konzern-Controlling und IVSysteme der AVECO Holding AG 1993 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz und Lehrassistent an der Universität Mannheim 2002 – Vorstandsmitglied und Finanzvorstand der 2009 – CFO bei Continental AG ThyssenKrupp 1998 – Senior Vice President des Bereichs Controlling, Finanzen und Rechnungswesen bei der Fraport AG 2008 – Stellv. Vorstandsvorsitzender der Continental AG CFO bei ThyssenKrupp Dr. Alan Hippe Erfahrung im Finanzbereich in verschiedenen Branchen in demselben Land 1984 – Analyst des Instituto Nacional de Industria 1987 – Abteilung Research der Banco de Crédito Industrial 1990 – Vice President bei Finanpostal Gestión Fondos de Inversión y Pensiones 1993 – Chief Financial Officer der Banco Hipotecario SA 2003 – CFO bei Royal Numico N.V. 1995 – Financial Director der Corporación Bancaria de España SA 2008 – CFO bei Bristol-Myers Squibb Co., New York 1999 – Financial Director der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA 2002 – Leiter des Bereichs Financial Management der Banco Santander 2010 – CFO bei Unilever 2004 – CFO der Banco Santander Erfahrung im Finanzbereich und Auslandserfahrung in verschiedenen Branchen 16 CFO der Banco Santander CFO bei Unilever José Antonio Alvarez Jean-Marc Huët Finance forte Die Zukunft der Finanzführung Erfahrung im Finanzbereich und Auslandserfahrung in derselben Branche Bildungsweg – CFO, der weder Wirtschaftsprüfer ist noch einen MBA-Abschluss hat CFO bei Volkswagen CFO der Allianz Hans Dieter Pötsch Dr. Paul Achleitner 2003 – CFO bei Volkswagen 2000 – CFO der Allianz 1995 – Vorstandsvorsitzender der Dürr AG 1994 – Partner bei Goldman Sachs 1991 – Vorstandsvorsitzender der Traub AG 1989 – Executive Director im Bereich Investment Banking bei Goldman Sachs 1987 – Geschäftsführer Finanzen & Verwaltung bei Trumpf GmbH & Co. 1988 – Vice President im Bereich Mergers & Acquisitions bei Goldman Sachs 1979 – Projektleiter und Leiter des Konzerncontrolling bei BMW 1984 – Strategischer Unternehmensberater bei Bain & Co. – Promotion an der Hochschule St. Gallen, Schweiz – Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Hochschule in Darmstadt Verschiedene Bildungswege 1985 – Controller auf der Bohrinsel Gullfaks von Statoil – Abschluss des Studiums an der Norwegischen Wirtschaftsuniversität 1980 – Eintritt bei Statoil 1992 – Controller der Abteilung Exploration und Förderung bei Statoil 1989 – Commercial Manager für das Erdgasfeld von Statoil in Bergen 2003 Executive Vice President und Acting 2007 – CFO bei Statoil CFO bei Statoil 1998 – Senior Vice President der Bereiche Corporate Control, Planning und Accounting bei Statoil 2004 – Leiter der Bereiche Planning, Finance und Control bei Statoil CFO bei Statoil Eldar Saetre – Abschluss des Studiums an der Ecole Polytechnique und der Ecole Nationale de la Statistique et de l’Administration Economique – BA International Relations an der Johns Hopkins University 1979 – Credit Analyst in der TreasuryAbteilung der Chase Manhattan Bank, New York 1992 – Analyst bei Banque Indosuez 1989 – International Treasurer bei Renault Credit International 1996 – Aktienanalyst bei Dresdner Kleinwort Benson 1994 – Head of Investor Relations, Renault 1999 – Stellvertretender Geschäftsführer der Bereiche Investor Relations und Financial Strategy bei Nissan, Tokio 2000 – Leiter des Securities’ European Banking Research Team der Société Générale 2002 – Vice President für die Bereiche Global Communications und Investor Relations bei Nissan 2003 – Group Head of Investor Relations der Société Générale 2004 – Senior Vice President für den Bereich Verwaltung & Finanzen bei Nissan Europe 2007 – Leiter des Bereichs Strategic Performance Management der Société Générale 2009 – CEO bei RCI Banque 2010 – CFO bei Renault 2008 – CFO der Société Générale CFO bei Renault Dominique Thormann Finance forte Die Zukunft der Finanzführung CFO der Société Générale Didier Valet 17 Karrierewege der 100 führenden CFOs in der EMEIA-Region (Fortsetzung) Chapter title Auslandserfahrung Der internationale CFO 48 % der CFOs der führenden Unternehmen unter den Fortune500-Unternehmen in der EMEIARegion waren in mehreren Ländern tätig. Diese Mobilität findet sich am häufigsten in den Branchen Öl und Gas sowie diversifizierte Industrieprodukte. CFO bei Saint-Gobain CFO bei Unilever Laurent Guillot Jean-Marc Huët Da Unternehmen einen immer größeren Teil ihres Umsatzes und ihres Wachstums im Ausland generieren, wird Auslandserfahrung für einen Konzern-CFO immer wichtiger. Ebenso werden die unterschiedlichen Wachstums-aussichten in Industrieländern und Schwellenmärkten eine große Rolle spielen. Angehende CFOs, die mit schnell wachsenden Märkten vertraut sind, könnten sich bald in einer besseren Ausgangsposition befinden als jene, die Erfahrung in traditionellen Industrieländern gesammelt haben. 2009 – CFO bei Saint-Gobain 2010 – CFO bei Unilever 2007 – Vice President des Bereichs Corporate Planning und Generaldelegierter für Brasilien, Argentinien und Chile bei Saint-Gobain 2008 – CFO bei Bristol-Myers Squibb Co., New York 2004 – Director des Bereichs Abrasive Construction Products bei Saint-Gobain; Director der Bereiche High Performance Refractories und Diesel Particulate Filters 2003 – CFO bei Royal Numico N.V. 1999 – Executive Director des Bereichs Investment Banking Services bei Goldman Sachs International, London 1993 – Analyst, Investment Banking, Goldman Sachs 1991 – Commercial Manager bei Clement Trading, Mailand Der internationale CFO 2002 – Corporate Planning Director der Compagnie de Saint-Gobain 1999 – Technischer Berater beim Ministerium für Infrastruktur, Verkehr und Raumplanung 1996 – Direktor des Energieressorts der Prognoseabteilung des französischen Finanzministeriums; Leiter des Bereichs Zentralafrika des französischen Schatzamtes 1987 – Kaufmännischer Projektleiter bei Siemens Semiconductors Malaysia 1980–1988 Unternehmensbereich Bauelemente; Kaufmännischer Projektleiter; Finanzdirektor Betriebe Halbleiter bei Siemens 1990 – Analyst im Assets and Liability Management bei der Kansallis Bank 1995 – CFO bei Siemens Microelectronics Inc., San José, 2004 – Chief Kalifornien, Strategy Officer USA bei Siemens 1988 – Kaufmännischer Leiter bei Siemens Semiconductors 2006 – 1999 – ZentralCFO bei abteilung Siemens Finanzen, Hauptabteilung Bilanzierung, Controlling und Steuern bei Siemens CFO bei Siemens Joe Kaeser 1993 – Manager des Bereichs Dealing & Risk Management bei Nokia 1996 – Vice President des Bereichs Nordic Derivates Sales der Citibank 1982 – Ingenieur bei Shell UK 1999 – Director des Bereichs Corporate Finance bei der Nokia Corporation 2000 – Vice President des Bereichs Finance, Corporate Treasurer 1989–2001 Finance Manager in Ägypten; Controller im Upstream-Bereich (Exploration und Förderung) in Ägypten; Oil Products Finance Adviser im asiatisch-pazifischen Raum; Finance Director für das Mekong-Delta und General Manager Finance für den Einzelhandel in Südostasien bei Shell 2004 – Senior Vice President, CDMA Business Unit, Geschäftsbereich Mobile Phones bei Nokia USA 2007 – Executive Vice President des Bereichs Sales and Portfolio Management der Sparte Mobile Phones bei Nokia 2008 – Executive Vice President der Bereiche Sales und Markets bei Nokia 2009 – CFO bei Nokia CFO bei Nokia Timo Ihamuotila 18 Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 2001 – Leiter des Bereichs Group Investor Relations bei Shell 2004 – CFO, Exploration and Production, Shell 2009 – CFO bei Shell CFO bei Royal Dutch Shell Simon Henry Branchenerfahrung Während ein Drittel der befragten CFOs seit dem Karrierebeginn in einer Branche tätig war, haben zwei Drittel die Branche gewechselt. Die Branchenmobilität der CFOs ist je nach Wirtschaftszweig unterschiedlich. Üblicherweise werden die Posten der Finanzvorstände in stark regulierten Branchen wie dem Finanzdienstleistungssektor branchenintern besetzt. Der Branchenexperte CFO bei Nestlé CFO bei EADS James Singh Hans Peter Ring 2007–2008 – Zusätzliche Tätigkeit als CFO von Airbus 2008 – CFO bei Nestlé 2000 – Senior Vice President im Bereich Acquisitions and Business Development bei Nestlé 2002 – CFO von EADS 1995 – Executive Vice President und Chief Financial Officer bei Nestlé Canada 1996 – Senior Vice President des Konzern-Controlling beim EADS-Vorgänger Dasa und schließlich bei EADS 1993 – Senior Vice President im Finanzbereich bei Nestlé Canada 1992 – CFO und Mitglied der Geschäftsführung der Dornier Luftfahrt GmbH, der zur Dasa gehörenden Regionalflugzeug-Sparte 1988 – Vice President Finance and Treasurer bei Nestlé Canada 1990 – Leiter des Controlling für die Bereiche Luftfahrt und Verteidigung & Zivile Systeme der Deutsche Aerospace AG (Dasa), einem Vorgängerunternehmen von EADS 1984 – Director of Finance im Bereich FoodService bei Nestlé Canada 1980 – Manager im Bereich Financial Analysis and Planning bei Nestlé Canada 1977 – Financial Analyst bei Nestlé Canada Der Branchenexperte 1987 – Leiter des Controlling für den Bereich Lenkflugkörper bei MBB 1977 – Management-Nachwuchskraft in der Abteilung Budgeting and Accounting des Geschäftsbereichs Militärflugzeuge; Manager der Abteilung Budgeting, Accounting and Public Audits bei MBB 1992 – 2001 – 2007 – Interner Prüfer Assistant Treasurer Stellv. CFO bei bei Anchor Glass bei Royal Ahold Royal Ahold 1996 – Director des Bereichs Corporate Finance bei Joseph E. Seagram 2001 – Senior Manager bei EY 2002 – Senior Vice President und Chief Tax and Treasury Officer bei Royal Ahold CFO bei Royal Ahold 2007 – CFO bei Royal Ahold Kimberly Ross 1987 – Eintritt in die Finanzabteilung der Banca Nazionale del Lavoro 1989 – Cost Analyst; Supervisor für den Bereich Marine Fuel Sales; Supervisor für den Bereich Regulation bei Esso Netherlands 2003 – European Financial Accounting & Reporting Migration Manager bei Esso Netherlands 1990 – Leiter der Abteilung Corporate Finance der Banca Nazionale del Lavoro 2005 – Stellv. CFO bei GasTerra 2006 – CFO bei GasTerra 1995–2008 – Leiter der Abteilung Planning der Banco Ambrosiano; Leiter der Abteilungen Planning and Research sowie Control bei Intesa BCI; Leiter der Abteilung Planning, Control and Risk Management der Banca Intesa; Leiter der Abteilung Value Creation Governance bei Intesa Sanpaolo 2008 – CFO bei Intesa Sanpaolo CFO bei GasTerra Maarten Blacquière Finance forte Die Zukunft der Finanzführung CFO der Intesa Sanpaolo Carlo Messina 19 Karrierewege der 100 führenden CFOs in der EMEIA-Region (Fortsetzung) Chapter title Der CFO mit Erfahrung in verschiedenen Branchen CFO bei Centrica CFO der OMV Group Nick Luff David C. Davies 2007 – CFO bei Centrica 2002 – CFO bei OMV 2000 – CFO bei Morgan Crucible 1997 – Financial Director bei London International 2003 – CFO der Peninsular and Oriental Steam Navigation Company 1994 – Financial and Business Development Manager bei Walt Disney 1994 – Financial Director bei International Distillers and Vintners (Asien und Pazifik) 1988 – Kaufmännischer Leiter des Bereichs Retail von Grand Metropolitan; Financial Director der europäischen Restaurantsparte 1983 – Interner Prüfer der BOC Gruppe; Financial Director bei BOC Chemicals and Healthcare 1978 – Wirtschaftsprüfer in der Ausbildung bei Touche Ross & Co. in Liverpool; Wirtschaftsprüfer bei PwC in Mailand Erfahrung in verschiedenen Branchen 1999 – Finance Director/CFO bei P&O Princess Cruises 1991 – Corporate Finance Manager; Group Treasurer; Leiter der Abteilung Corporate Finance bei P&O 1987 – Wirtschaftsprüfer in der Ausbildung bei KPMG 1996 – Gründer und Geschäftsführer von IT-Networks 1994 – Manager der Abteilung Finance Process & Systems bei DaimlerBenz CFO der METRO AG 2007 – Managing Director Operations bei Permira 2002 – Vice President des Bereichs Finanzen und Controlling der Mercedes Car Group bei DaimlerChrysler Olaf Koch 2009 – CFO bei Metro 1978 – Chefassistent am Betriebswirtschaftlichen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich 1978–1982 – Offizier bei der französischen Marine; Wirtschaftsprüfer bei Peat Marwick Mitchell 1982–2001 – Financial Controller für Dowell Schlumberger (Europa und Afrika); General Manager für die Bank & Industry Division in Paris; Group Treasurer bei Schlumberger in Paris und New York 1980 – Präsident des Schweizerischen Studentenreisedienstes 1983 – Vice President Group Strategy der Pharmaceuticals Corange Ltd. (Holdinggesellschaft der Boehringer-Mannheim-Gruppe) 1988 – Managing Director; Finanzchef, Deutschland; President der Division Pharma bei Boehringer Mannheim 1997 – Finanzchef der Corange Ltd. 2001 – CFO bei Faurecia 2005 – CFO bei Philips 1998 – Chief Executive Officer der Diethelm-Gruppebei 2000 – Chief Executive Officer der Diethelm-Keller-Gruppe 2001 – CFO bei Roche CFO bei Philips CFO bei Roche Pierre-Jean Sivignon 20 Erich Hunziker Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „Das Leiten eines Shared Service Center wird zu einer eigenständigen Kompetenz. Wenn man es nicht schafft, die Beziehungen mit Shared-Service-Dienstleistern zu pflegen und die Performance zu optimieren, wird man auch im Finanzwesen keinen Erfolg haben.“ Jean-Marc Huët, Konzern-CFO bei Unilever Manche Finanzfachkräfte, insbesondere die auf den höheren Stufen der Karriereleiter, sind vielleicht einer Entsendung ins Ausland und vor allem in einen Schwellenmarkt abgeneigt. Es hält sich die überholte Vorstellung, dass eine Versetzung ins Ausland einer Degradierung gleichkommt, während sie eigentlich eine wichtige Station auf dem Karriereweg des angehenden CFO ist. Daher muss man den Kandidaten einen strukturierten Karriereplan an die Hand geben, der ihnen bewusst macht, dass ihre Versetzung zum einen positiv, zum anderen nur vorübergehend ist. „Es besteht die Gefahr, dass sich einzelne Personen von der Konzernzentrale abgeschnitten fühlen, und genau deshalb braucht man ein formelles Talentmanagement“, erläutert Bill Leisy. „Wenn man jemanden für zwei Jahre nach Afrika schickt, muss demjenigen klar sein, dass er anschließend wieder in Europa eingesetzt wird. Talentmanagement ist nur dann effektiv, wenn ein Karriereplan entwickelt wird und der Prozess zur Entwicklung von Führungskräften und zur Nachfolgeplanung formalisiert wird.“ Center gibt, besteht die Gefahr, dass man als CFO eines Unternehmensbereichs nur für Unternehmensanalysen und Business Research zuständig ist. Heute muss man keine Forderungen mehr eintreiben – das macht irgendjemand in Indien. Und man muss sich auch nicht um Probleme mit Lieferanten kümmern, weil das irgendwo anders erledigt wird.“ Harry Kirsch schließt sich dieser Meinung an und bemerkt, dass der Trend zu mehr Outsourcing, Offshoring und Spezialisierung im Finanzbereich es den Unternehmen erschwert, ihren Finanzfachkräften einen sinnvollen Karriereweg zu bieten: „Das alles macht es noch schwieriger, umfangreiche Erfahrungen in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Finanzfunktion zu sammeln. Die Unternehmen müssen gewährleisten, dass Finanzführungskräfte frühzeitig in den verschiedenen Bereichen eingesetzt werden.“ Erfahrungen in sämtlichen finanzwirtschaftlichen Aktivitäten sowie bei der Durchführung umfangreicher Projekte sammeln Führende Firmen lösen diese Aufgabe, indem sie den Karriereweg umgestalten, den die Führungskräfte gehen müssen. Sie verlangen von Nachwuchsführungskräften immer häufiger, dass sie ein Shared Service Center leiten oder dorthin entsandt werden. Dadurch erhöhen sie das Bewusstsein für die Bedeutung von Shared Services im Finanzwesen und untermauern den Stellenwert von Standardisierung, Technologie und Kernkompetenzen im Finanzbereich. In den vergangenen zehn Jahren haben immer mehr Unternehmen Shared Service Center eingerichtet, um die transaktionalen Aspekte der Finanzfunktion auszugliedern. Dieser Trend ist Teil einer umfassenderen Transformation des Finanzbereichs. Eine wachsende Zahl von Unternehmen will ihr finanzwirtschaftliches Betriebsmodell an eine neue Unternehmensstrategie anpassen. Dies kann zu einer Zentralisierung der wichtigsten Aufgaben des Finanzwesens führen, aber auch zu einer Umstrukturierung des gesamten Finanzbereichs oder zur Einführung eines strikteren Performance-Management-Systems. Einige der Interviewteilnehmer weisen zudem darauf hin, dass angehende CFOs, die an der Einrichtung eines Shared Service Center beteiligt sind, wertvolle Erfahrungen bei der Leitung von Großprojekten sammeln können. „Wenn man einige Zeit in einem Shared Service Center verbringt, ehe man wieder in einer der Kernabteilungen tätig ist, lernt man die Abläufe viel besser kennen und erhält zusätzlich Erfahrung bei der Leitung anspruchsvoller Projekte. Diese Fähigkeiten sind ein Muss für aufstrebende CFOs“, meint auch Paul Wood, EMEIA Finance Leader im Bereich Performance Improvement bei EY. Diese Umstrukturierungsmaßnahmen können zwar die Kosteneffizienz und die Produktivität des Bereichs steigern, haben aber auch maßgebliche Auswirkungen auf die Karriereplanung und die Talentförderung. Die Zentralisierung von Kernfunktionen wie Steuern oder Treasury und die Ausgliederung standardisierter Tätigkeiten in Shared Service Center haben zur Folge, dass Finanzmitarbeiter seltener die Gelegenheit erhalten, Erfahrungen bei diesen Aktivitäten zu sammeln. Früher waren diese Funktionen dezentral und in allen Unternehmensbereichen und Regionen vorhanden. Ebenso ist Erfahrung in der Pflege langfristiger Beziehungen zu Shared-Service-Dienstleistern zu einem wichtigen Teil des Rüstzeugs von angehenden CFOs geworden. „Das Leiten eines Shared Service Center wird zu einer eigenständigen Kompetenz“, fügt Jean-Marc Huët an. „Wenn man es nicht schafft, die Beziehungen mit Shared-ServiceDienstleistern zu pflegen und die Performance zu optimieren, wird man auch im Finanzwesen keinen Erfolg haben.“ 7. Erfahrungen in der Umstrukturierung von Finanzfunktionen erlangen „Vor Jahren war man als CFO eines Unternehmensbereichs für das ganze Tochterunternehmen verantwortlich und Funktionen wie Treasury oder Tax waren einem direkt unterstellt“, erinnert sich Mark Armour. „Auf seinem Weg nach oben hat man in jedem Bereich Erfahrungen gesammelt. Nun, da es immer mehr Shared Service Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 21 Die Führungskräfte von morgen auf ihre Rolle vorbereiten (Fortsetzung) 8. Erfahrungen im Umgang mit dem Markt und seinen Stakeholdern sammeln In die engere Wahl kommen nur Kandidaten mit Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation und Networking Der CFO fungiert zunehmend als Aushängeschild seines Unternehmens. In der Studie Die DNA des CFO3 haben wir festgestellt, dass fast zwei Drittel der Finanzführungskräfte den CFO als Ansprechpartner für alle Fragen zur Finanzentwicklung des Unternehmens betrachten. „Heutzutage ist es unmöglich, als CFO erfolgreich zu sein, wenn man kein Kommunikationstalent hat“, sagt John Cryan, Konzern-CFO bei UBS. „CFOs, die diese Kompetenz nicht besitzen und dafür in den traditionellen Disziplinen des Finanzbereichs glänzen, gelten heute als rückwärtsgewandt und nicht auf der Höhe der Zeit. Sie machen ihre Sache vielleicht sehr gut, aber man würde sie für denselben Posten nicht noch einmal einstellen.“ Angehende CFOs sollten versuchen, Beziehungen zu einer Vielzahl von Stakeholdern aufzubauen, darunter Banken, Eigen- und Fremdkapitalgeber, Aufsichtsinstitutionen, Ratingagenturen, Analysten und die Medien.4 Die Unternehmen müssen einen strukturierten Plan entwerfen, damit ihre Mitarbeiter die notwendigen Erfahrungen sammeln können, und es müssen entsprechende Gelegenheiten im Talentmanagement-Prozess geschaffen werden. Unsere Umfrage hat jedoch gezeigt, dass diese Facette der Entwicklung bisher zu kurz kommt. Während CFOs, die nicht auf Konzernebene tätig sind, das Networking und die Profilierung als einen der wichtigsten Bereiche betrachten, in dem sie ihre Fähigkeiten und Erfahrungen ausbauen müssen, befassen sich Konzern-CFOs kaum damit (siehe Abbildung 6). Abbildung 6: Kenntnisse und Erfahrungen erwerben Frage an Konzern-CFOs/Finanzleiter: In welchen der folgenden Bereiche müssen Ihnen direkt unterstellte Mitarbeiter am meisten an ihren Kenntnissen und Erfahrungen arbeiten, um auf die Position eines Konzern-CFO aufrücken zu können? Konzern-CFOs/Finanzleiter Frage an CFOs, die nicht auf Konzernebene tätig sind: In welchen der folgenden Bereiche müssen Sie selbst Ihrer Meinung nach am meisten an Ihren Kenntnissen und Erfahrungen arbeiten, um auf die Position eines Konzern-CFO aufrücken zu können? Non-Group CFOs (incl. financial controllers and treasurers) 45 Umsetzung der Unternehmensstrategie 19 38 Vertikale Managementfähigkeiten (z. B. Beziehung zum CEO/Führungsgremium) 33 Kommunikations- und Präsentationsfertigkeiten (z. B. Medien- und Broadcasttraining, Öffentlichkeitsarbeit) 36 41 26 Gründlichere Kenntnisse der Branche/ des Marktes, in der das eigene Unternehmen tätig ist 25 25 Entwicklung einer GesamtGeschäftsstrategie 24 25 Analyse und Beratung 19 Fähigkeit, andere Mitarbeiter in den Finanzbereich einzuführen und sie darüber hinaus zu fördern 21 Projekt- oder Change-ManagementKompetenz 21 24 22 Besseres Verständnis, wie Technologie im Finanzbereich eingesetzt werden kann 9 21 Vertrautheit mit neuen Trends und Techniken im Bereich des Finanzmanagements 7 14 Umfangreichere Kenntnisse in operativen 4 Bereichen (z. B. IT, Immobilien, Recht) 8 Networking und Profilierung 3 31 9. Effiziente Beziehungen zur Unternehmensführung aufbauen Mit dem richtigen Projekt in die Top-Position 3 EY (2010): Die DNA des CFO: Was macht einen Chief Financial Officer aus? Die Studie Back seat or center stage? CFOs and the media von EY finden Sie unter www.ey.com/master-cfo 4 22 „Wir achten darauf, dass Mitarbeiter mit hohem Potenzial frühzeitig Gelegenheit bekommen, Kontakte zu unseren Führungsmitgliedern zu knüpfen“, erläutert Hartmut Hillebrand. „Wir sorgen dafür, dass man sie wahrnimmt, und ermutigen sie, auf sich aufmerksam zu machen. Ich würde es begrüßen, wenn die Managementteams diesen Ansatz Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „CFOs, die diese [Kommunikations-]Kompetenz nicht besitzen und dafür in den traditionellen Disziplinen des Finanzbereichs glänzen, gelten heute als rückwärtsgewandt und nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Sie machen ihre Sache vielleicht sehr gut, aber man würde sie für denselben Posten nicht noch einmal einstellen.“ John Cryan, Konzern-CFO, UBS unterstützen würden. Wenn Sie mit einem Mitglied der Unternehmensführung über einen aussichtsreichen Mitarbeiter sprechen, Ihr Gesprächspartner den betreffenden Kollegen aber gar nicht kennt, dann gibt es eine Lücke in Ihrem Talentförderungsprogramm.“ Natürlich liegt es auch im persönlichen Interesse potenzieller CFOs, Beziehungen zu den Mitgliedern der Unternehmensführung aufzubauen, da diese letztendlich entscheiden, wer der designierte Nachfolger des Konzern-CFO wird (siehe Abbildung 7). Der CEO spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Zum einen ist er maßgeblich an der Auswahl eines neuen CFO beteiligt, zum anderen ist das Verhältnis zwischen CFO und CEO vielleicht das wichtigste im gesamten Unternehmen. Abbildung 7: Welche der folgenden Stakeholder nehmen Ihrer Ansicht nach in Ihrem Unternehmen Einfluss auf den Prozess der CFO-Nachfolgeplanung? (Angaben in Prozent) 72 CEO 46 Vorsitzender 45 Sonstige geschäftsführende Mitglieder der Unternehmensführung 39 Leiter HR 21 Externer Personalberater Sonstige nicht geschäftsführende Mitglieder der Unternehmensführung Gesellschafter/Investoren 20 7 Tätigkeiten auf Führungsebene bieten angehenden CFOs nicht nur eine hervorragende Möglichkeit, persönliche Beziehungen zur Führungsspitze zu knüpfen. Sie bereiten Nachwuchstalente auch auf strategische Aufgaben vor. „Potenzielle Kandidaten, die in die Unternehmensführung eingebunden werden, müssen sich häufiger mit strategischen Inhalten auseinandersetzen“, sagt Evelyn Bourke. „Im Grunde geht es darum, dass sich ein fachorientierter Mitarbeiter aus dem Finanzbereich zu einer Führungspersönlichkeit entwickelt, die am Vorstandstisch sitzt und in strategischen Fragen mitreden kann.“ Es ist wichtig, dass künftige CFOs sinnvoll in die Arbeit der Unternehmensführung einbezogen werden. Die Mitglieder müssen den Mitarbeiter aktiv bei der Ausübung seiner Aufgaben erleben. „Angehende CFOs müssen sich in einem wichtigen Projekt engagieren. Das kann von einer hohen Kapitalbeteiligung bis zur Unternehmensakquisition alles sein“, fasst Caroline Raggett zusammen. „Das Projekt muss ihnen die Möglichkeit geben, eine strategische Beurteilung vorzunehmen und ihre daraus gewonnenen Erkenntnisse und Einschätzungen der Unternehmensführung darzulegen.“ Künftige CFOs können ihre Bereitschaft, Erfahrungen auf der Führungsebene zu sammeln, zusätzlich untermauern, indem sie nicht geschäftsführende Funktionen in anderen Unternehmen ausüben. „Für diejenigen, die in den Startlöchern für den Posten des CFO stehen, gibt es keinen Grund, nicht eine solche Aufgabe in einem Führungs- oder beratenden Gremium zu übernehmen“, betont Louise Burdett. „CFO-Anwärter können dabei durchaus Eigeninitiative zeigen. Daneben hat jedoch auch das Unternehmen eine Verpflichtung, Kandidaten beim Sammeln der notwendigen Erfahrungen zu unterstützen.“ Die Rolle des Konzern-CFO im Vergleich zu CFOs untergeordneter Konzernbereiche • Verständlicherweise nehmen Konzern-CFOs im Vergleich zu CFOs untergeordneter Konzernebenen bei der Ausübung ihrer Funktion eher eine leitende als eine unterstützende Rolle ein. Insbesondere verfügen sie in einigen der weniger traditionellen Aufgabenbereiche, die zunehmend zu den Kernkompetenzen eines CFO zählen, wie z. B. der Strategieentwicklung und der Erschließung neuer Märkte, über mehr Führungserfahrung. • Konzern-CFOs schätzen praktische Erfahrungen in der Umsetzung von Strategien als deutlich wichtiger für die Karriereentwicklung ein als die ihnen unterstellten Führungskräfte. CFOs untergeordneter Konzernbereiche wiederum legen ein stärkeres Gewicht auf das Networking und die Pflege von Kontakten zu den wichtigsten Entscheidungsträgern als ihre Vorgesetzten. Konzern- CFOs, die den Sprung in die Führungsspitze bereits vollzogen haben, unterschätzen möglicherweise diesen Entwicklungsaspekt im Hinblick auf die ihnen in der Hierarchie folgenden Mitarbeiter. • Obwohl Konzern-CFOs der Überzeugung sind, dass sie eine Verpflichtung haben, potenzielle Nachwuchstalente in ihrem Unternehmen als Mentor zu unterstützen und zu coachen, ist der Anteil derjenigen, die dazu ein formales Konzept für erforderlich halten, deutlich geringer. • Rund ein Drittel der Konzern-CFOs meinen, dass das Coaching und Training künftiger CFOs in der Verantwortung der Personalabteilung liege. Von den auf untergeordneten Konzernebenen tätigen CFOs vertritt dagegen weniger als ein Viertel diese Auffassung. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 23 Nachwuchsförderung Die Funktion eines CFO hatte noch nie eine derart große Bedeutung wie heute – umso wichtiger ist es, den Nachwuchs an Finanzführungskräften intensiv zu fördern. Die große Mehrheit der Finanzführungskräfte ist sich einig, dass dem CFO eine entscheidende Rolle bei der Nachfolgeplanung und der Förderung talentierter Mitarbeiter zukommt. 82 % der Befragten sind der Auffassung, dass CFOs verpflichtet seien, potenzielle Nachfolger innerhalb ihres Unternehmens als Mentor zu unterstützen und zu coachen (siehe Abbildung 8). „Eine der zentralen Aufgaben des CFO lautet: Fördern Sie von Anfang an kompetenten Nachwuchs für den Finanzbereich Ihres Unternehmens“, sagt Helen Kilpatrick, DirectorGeneral of Financial and Commercial beim britischen Innenministerium. „Sie müssen dafür sorgen, dass ein Pool an Talenten langfristig zur Verfügung steht.“ Abbildung 8: Anteil der Befragten, die diesen Aussagen völlig zustimmen bzw. zustimmen CFOs sind verpflichtet, potenzielle Nachfolger innerhalb ihres Unternehmens als Mentor zu unterstützen und zu coachen. 40 24 Ich will meine Fähigkeiten im Bereich Talentförderung verbessern. Wegen meiner Arbeitsbelastung habe ich nicht genügend Zeit für die Talentförderung. Es ist in erster Linie Aufgabe des Personalbereichs, künftige Finanzführungskräfte zu coachen und zu schulen. 42 13 9 47 33 20 Stimmen völlig zu Stimmen zu Coaching und Mentoring sind ein wichtiger Teil des Aufgabenbereichs eines CFO – und doch müssen viele von ihnen erkennen, dass ihnen hier die notwendigen Kompetenzen fehlen. Über 70 % der Befragten geben an, dass sie ihre Fähigkeiten im Bereich Talentmanagement verbessern wollen. Daneben kann auch Zeitmangel einer angemessenen Förderung talentierter Mitarbeiter im Wege stehen: 46 % der Befragten meinen, dass sie wegen ihrer Arbeitsbelastung nicht genügend Zeit für die Talentförderung aufwenden können. Die befragten CFOs betonen aber auch, dass Zeitmangel keine Entschuldigung für die Vernachlässigung dieses Teils ihres Aufgabenbereichs sein dürfe. „Man muss sich die Zeit für die Förderung talentierter Mitarbeiter ganz bewusst nehmen, sonst wird dieses Thema immer zu kurz kommen“, meint Jean-Marc Huët. „In einer großen globalen Organisation ist der Einzelne immer nur so gut wie sein Team. Wenn Sie keine Energie für Ihre Mitarbeiter aufwenden, sparen Sie vielleicht kurzfristig Zeit, heben sich die Probleme aber für später auf.“ 24 Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „Künftige CFOs findet man nicht einfach so. Das Unternehmen muss dafür ein Konzept haben.“ R. Shankar Raman, Executive Vice-President for Finance, Larsen & Toubro Ltd. Zusammenhang zwischen Umsatzwachstum und formellem Konzept für das Talentmanagement Es besteht eine Verbindung zwischen dem Umsatzwachstum und der Frage, inwieweit ein CFO bzw. sein Unternehmen über ein formelles Konzept für die Nachfolgeplanung verfügt. Bei Unternehmen, die in den letzten 12 Monaten ein Umsatzwachstum von mindestens 5 % aufwiesen, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass es bereits potenzielle Nachfolger für den CFO gibt und dass von den derzeitigen Finanzführungskräften eine aktive Rolle beim Mentoring und Coaching erwartet wird. Gegenwärtig verfügt jedoch nur eine Minderheit der Unternehmen über ein formelles Konzept für das Talentmanagement. Lediglich 28 % der befragten Unternehmen haben bereits einen bestimmten Kandidaten für die Nachfolge des Konzern-CFO ausgemacht oder zumindest mehrere Personen in die engere Wahl gezogen. In den restlichen Unternehmen gibt es entweder einen breiten Kreis potenzieller Kandidaten, aber keine konkrete Rangliste, oder gar kein Konzept für die Nachfolge des CFO (siehe Abbildung 9). Abbildung 9: Welche der folgenden Aussagen beschreibt den Prozess der Nachfolgeplanung für die Position des CFO in Ihrem Unternehmen am besten? (Angaben in Prozent) In meinem Unternehmen gibt es kein formelles Konzept für die CFO-Nachfolge. 34 Wir haben immer einen breiten Kreis von Kandidaten, aber keine spezifische Rangliste für die Nachfolge. Wir haben mehrere potenzielle Nachfolgekandidaten identifiziert und begonnen, sie durch Mentoring zu unterstützen. 27 12 Weiß nicht 11 Die Befragten sind sich uneinig darüber, ob der CFO beim Mentoring von Nachfolgekandidaten eine formelle oder eine informelle Funktion übernehmen soll. Interessanterweise gibt es hier abweichende Meinungen zwischen Konzern-CFOs und CFOs, die nicht auf Konzernebene tätig sind: Letztere sind der Auffassung, dass dem Konzern-CFO eine formelle Funktion zukommt. Abbildung 10: Welche der folgenden Aussagen beschreibt Ihre Auffassung von der Rolle des CFO bei der Nachfolgeplanung am besten? (Angaben in Prozent) CFOs müssen potenzielle Nachfolger lediglich in informeller Weise beraten und anleiten. 58 39 CFOs müssen bei potenziellen Nachfolgekandidaten eine formelle Mentoring-Funktion übernehmen. CFOs dürfen nur als Rollenvorbild, nicht auf andere Weise am Aufbau ihrer eigenen Nachfolger beteiligt sein. 16 Wir haben bereits einen Kandidaten für die Nachfolge bestimmt. Angesichts der Befürchtung, dass es nicht genügend potenzielle Kandidaten für die Nachfolge des aktuellen CFO geben könnte, ist dieses Befragungsergebnis einigermaßen überraschend. „Talentmanagement und Nachfolgeplanung haben sich intern nicht wie erforderlich weiterentwickelt und konnten mit der Entwicklung der Geschäftsstrategie nicht mithalten“, sagt Bill Leisy. „Unternehmen, die über eine konkrete Nachfolgeplanung verfügen und ihre internen Talente fördern, an sich binden und in Führungspositionen bringen können, sind in der Regel äußerst leistungsstarke Unternehmen.“ 29 45 13 16 Konzern-CFOs/Finanzleiter Nicht auf Konzernebene tätige CFOs (einschl. Financial Controller und Treasurer) Unternehmensvergleich: Umsatzwachstum von mindestens 5 % in den letzten 12 Monaten, gleichbleibender oder rückläufiger Umsatz • CFOs von Unternehmen, die ihren Umsatz in den letzten 12 Monaten um mindestens 5 % steigern konnten, sind häufiger als ihre Kollegen aus Unternehmen mit gleichbleibendem oder rückläufigem Umsatz der Überzeugung, dass CFOs in Zukunft über deutlich bessere Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten verfügen müssen. • Unternehmen mit einem Umsatzwachstum geben jungen Finanzmitarbeitern eher die Chance, umfangreiches marktstrategisches Know-how zu entwickeln. Außerdem lassen sie Finanzführungskräfte häufiger an Projekten in Bereichen wie M&As, IPOs, Shared Services und Outsourcing mitwirken. • Diese Unternehmen stimmen häufiger der Aussage zu, dass potenzielle CFOs, die ihre bisherige Karriere ausschließlich im Finanzbereich absolviert haben, gegenüber Kandidaten mit unmittelbarer marktstrategischer Erfahrung im Nachteil sind. • Unternehmen mit gestiegenem Umsatz verfügen häufiger über ein formelles Konzept für die Nachfolgeplanung. Sie sind eher bereit, Führungspositionen intern zu besetzen, und haben häufiger konkrete Nachfolger für die CFO-Funktion ausgemacht. Außerdem sind sie häufiger der Auffassung, dass der CFO eine formelle Funktion beim Mentoring und Coaching übernehmen müsse. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 25 Nachwuchsförderung (Fortsetzung) Auch wenn informelles Mentoring und Coaching ihre Existenzberechtigung haben, sind viele der befragten CFOs überzeugt, dass ein formelles Konzept erforderlich ist, wenn Kandidaten wirklich gefördert werden sollen. „Künftige CFOs findet man nicht einfach so“, betont R. Shankar Raman, Executive Vice-President for Finance, Larsen & Toubro Ltd. „Das Unternehmen muss dafür ein Konzept haben.“ Talentförderung als Leistungskennzahl für einen CFO Immer häufiger wird gefordert, dass die Förderung talentierter Mitarbeiter eine zentrale Leistungskennzahl für den Konzern-CFO sein sollte. Bei fast der Hälfte der Befragten ist dies bereits der Fall, während für 15 % die Talentförderung eine eher untergeordnete Kennzahl ist (siehe Abbildung 11). „Leistungskennzahlen, die sich auf die Talentförderung beziehen, sollten Teil der Balanced Scorecard sein“, fordert Harry Kirsch. Kennzahlen für die Messung der Talentförderung durch Konzern-CFOs finden also breite Zustimmung. Problematisch wird es allerdings, wenn langfristige Maßnahmen mit kurzfristigen Kennzahlen, die üblicherweise in einer Balanced Scorecard enthalten sind, abgestimmt werden sollen. „Die Herausforderung besteht darin, die Zeitfenster aufeinander abzustimmen“, sagt Vsevolod Starukhin, CFO von DTEK. „Scorecards umfassen normalerweise einen Zeitraum von lediglich einem Jahr, während die Talentförderung wesentlich langfristiger ausgerichtet ist. Deshalb muss eine Möglichkeit gefunden werden, eine langfristige Leistungskennzahl in die Scorecard aufzunehmen.“ Abbildung 11: Inwieweit ist die Förderung talentierter Finanzmitarbeiter eine Leistungskennzahl Ihrer aktuellen Funktion? (Angaben in Prozent) 30 Sie ist eine zentrale Leistungskennzahl. 28 Sie ist keine Leistungskennzahl. 15 Sie ist eine untergeordnete Leistungskennzahl. Sie ist eine zentrale Leistungskennzahl, der ich gerne mehr Beachtung schenken würde. 13 Sie ist keine formelle Leistungskennzahl, aber ich sehe sie trotzdem als Teil meines Aufgabenbereichs. 13 Sie ist keine formelle Leistungskennzahl und ich sehe sie auch nicht als Teil meines Aufgabenbereichs. 1 Förderprogramme für High Potentials – mit besonderer Ausrichtung auf den Finanzbereich Ein Konzept für die Talentförderung, das auf die spezifischen Anforderungen des Finanzbereichs zugeschnitten ist, kann dazu beitragen, die Finanzfunktion mit der allgemeinen Unternehmensstrategie in Einklang zu bringen. „Viele Unternehmen organisieren ihr Talentmanagement aus Sicht des Gesamtunternehmens“, sagt Bill Leisy. „Die spezifischen Kompetenzen, die im Finanzbereich entwickelt werden müssen, werden dabei häufig nicht ausreichend berücksichtigt.“ Förderprogramme für High Potentials, die der Ermittlung potenzieller Führungskräfte dienen und ein strukturiertes Konzept für die Vorbereitung von talentierten Mitarbeitern auf Top-Führungspositionen beinhalten, können eine wichtige Rolle bei der Formalisierung dieses Prozesses spielen. „Förderprogramme für High Potentials sollen dem Einzelnen dabei helfen, seine Geschäftsführungs- und Marktkenntnisse zu erweitern, sich in Führungspositionen besser zu behaupten und sich seines Beitrags zum Unternehmenserfolg bewusster zu sein“, so Leisy. Er schlägt vor, dass solche Förderprogramme nicht nur auf Angehörige der obersten Ebene des Unternehmens (als Teil der Nachfolgeplanung), sondern auch auf Manager der mittleren Führungsebene ausgerichtet werden sollten. Für Unternehmen sei es wichtig, Angehörige dieser Ebene besonders zu fördern und sie damit auf hochrangigere Funktionen vorzubereiten. High-Potential-Programme, die auf jüngere Mitarbeiter abzielen, trügen dazu bei, diese nach und nach mit der Komplexität von Führungspositionen vertraut zu machen, so Hartmut Hillebrand von SAP. Er betont: „Unternehmen müssen sehr früh damit anfangen, Kandidaten aufzubauen, die über die notwendigen Voraussetzungen verfügen. Wenn junge, vielversprechende Mitarbeiter einen Einblick in unterschiedliche Funktionsbereiche und Standorte gewinnen, können sie die Erfahrungen sammeln, die sie als Grundlage für Führungspositionen im Finanzbereich benötigen.“ Mark Armour erklärt, dass es beim High-Potential-Programm von Reed Elsevier für jeden Manager ein persönliches Entwicklungsprogramm gebe, an dem Vorgesetzte, direkt unterstellte Mitarbeiter und Kollegen mitwirken. „Wir betreiben aktive Nachfolgeplanung sowohl für Unternehmensbereiche als auch für einzelne Funktionen”, sagt er. „Ich will und muss dafür sorgen, dass unser Finanzbereich über Mitarbeiter verfügt, die dem Unternehmen wirklich von Nutzen sind, und dass zentrale Positionen schnell neu besetzt werden können.“ Doch auch wenn High-Potential-Programme breite Zustimmung finden, warnen einige führende CFOs vor den Risiken. „Ich befürchte, dass diese Programme ein wenig elitär werden, und in manchen Fällen kann 26 Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „Wer den nächsten Karriereschritt angehen will, muss seine Weiterentwicklung selbst in die Hand nehmen oder, falls erforderlich, Hilfe in Anspruch nehmen.“ Louisa Burdett, CFO, Financial Times Group daraus eine sich selbst erfüllende Prophezeiung entstehen“, meint Jim Dewar. „Was ich damit meine: Setzen Sie jemanden für ein Jahr in eine bestimmte Position und er wird vielleicht nicht viel tun, weil er keine Fehler machen will. Das heißt aber auch, dass er nicht viel lernen wird.“ Deshalb, so Bill Leisy, müssten diese Programme sorgfältig überwacht werden. „High-Potential-Kandidaten müssen aktiv gefördert werden. Es muss ein konkreter Maßnahmenplan für das Talentmanagement vorhanden sein und die Mitarbeiter müssen regelmäßig beurteilt werden. Es kann vorkommen, dass Mitarbeiter aus dem Programm ausscheiden, weil sie nicht mehr länger als High-Performer angesehen werden. Gleichzeitig können andere Mitarbeiter als High-Performer identifiziert und in das Programm aufgenommen werden.” Unternehmen müssen zwar Prozesse für Nachfolgeplanung und Talentmanagement einrichten und damit künftigen Finanzführungskräften die Entwicklung notwendiger Fähigkeiten und Kompetenzen ermöglichen – doch auch die Kandidaten selbst sind verpflichtet, aktiv an ihrer Weiterentwicklung zu arbeiten. Louisa Burdett betont: „Es kommt darauf an, die Erfahrungen, die Sie haben, zu nutzen und neue Entwicklungschancen zu ergreifen, sobald ein grundlegendes Kompetenzniveau erreicht wurde. Wer den nächsten Karriereschritt angehen will, muss seine Weiterentwicklung selbst in die Hand nehmen oder, falls erforderlich, Hilfe in Anspruch nehmen.“ Zusammenhang zwischen starker Performance und interner Personalbeschaffung Wenn Unternehmen aussichtsreichen Kandidaten einen Einblick in die erforderlichen Fähigkeiten eines Konzern-CFO gewähren, bauen sie einen Pool an möglichen Nachfolgern auf, die für den Aufstieg in die Top-Position des Finanzbereichs gerüstet sind. Natürlich kann es Situationen geben, in denen ein externer Bewerber vorzuziehen ist. Plant ein Unternehmen beispielsweise eine Änderung seines Geschäftsmodells oder den Einstieg in einen unbekannten ausländischen Markt, kann eine Person mit einem anderen Hintergrund besser zu der neuen Strategie passen. In den meisten Fällen wird jedoch ein interner Kandidat besser geeignet sein – sofern er einen formellen Prozess der Talentförderung durchlaufen hat und damit auf seine künftige Position vorbereitet wurde. Von den derzeitigen Konzern-CFOs der Fortune-500-Unternehmen in der EMEIA-Region wurde die Mehrheit intern angeworben (siehe Der Weg nach oben, Mittelseiten, Seite ii). Für 52 % der Befragten hat jedoch ein externer Konzern-CFO die beste Ausgangsbasis für die Top-Position im Finanzbereich (siehe Abbildung 12, Seite 20). Diese Auffassung ist durchaus nachvollziehbar. Der Sprung von der direkt untergeordneten Ebene in die Position des Konzern-CFO ist derart groß, dass es häufig einfacher ist, einen externen CFO einzustellen, der bereits mit den Schwierigkeiten und Besonderheiten dieser Funktion vertraut ist. Externe Kandidaten sorgen für frischen Wind und können ihre neue Aufgabe völlig unbelastet angehen. „Es kann sehr schwer sein, seine frühere Funktion hinter sich zu lassen, wenn man die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklimmt“, erklärt Jussi Siitonen. „In gewisser Weise ist es für jemanden, der von außerhalb des Unternehmens die Position des Konzern-CFO übernimmt, einfacher, eben weil er unbelastet ist. Er kann unvoreingenommen ein Team zusammenstellen und erwartet nicht, dass alles gleich reibungslos funktioniert.“ Größere Unternehmen im Vergleich zu kleinen und mittleren Unternehmen • CFOs größerer Unternehmen (mit mindestens 5 Mrd. US-Dollar weltweitem Jahresumsatz) legen mehr Wert auf Fähigkeiten wie die Pflege der Beziehungen zu Stakeholdern und Führungsqualitäten. • Für Befragte aus kleinen und mittleren Unternehmen sind rein fachliche Kompetenzen und die Fähigkeit, Strategien umzusetzen, wichtiger als für CFOs größerer Unternehmen. • Es ist wenig überraschend, dass es in größeren Unternehmen häufiger einen eindeutig bezeichneten Stellvertreter für den CFO gibt als in kleinen und mittleren Unternehmen. • Finanzführungskräfte aus größeren Unternehmen haben im Vergleich zu ihren Kollegen aus kleinen und mittleren Unternehmen mehr Führungserfahrung in neuen Aufgabenbereichen wie der Umsetzung von Shared-Service-Initiativen und dem Change Management. • Größere Unternehmen berücksichtigen deutlich häufiger interne Kandidaten und verfügen eher über ein formelles Konzept für die Nachfolgeplanung. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 27 Nachwuchsförderung (Fortsetzung) Abbildung 12: Welche Positionen sind die beste Ausgangsbasis für die Funktion des Konzern-CFO in Ihrem Unternehmen? (Angaben in Prozent) 52 Konzern-CFO aus einem anderen Unternehmen 46 Stellv. CFO/stellv. Finanzleiter 40 Financial Controller/Treasurer 10 CFO eines Geschäftsbereichs 9 CFO aus der Landesorganisation/ einem regionalen Geschäftsbereich 8 CEO aus einem anderen Unternehmen Chief Risk Officer 5 CFO aus einem anderen Bereich 3 desselben Unternehmens Chief Operating Officer 2 Chief Strategy Officer/ 2 Corporate Development Officer Leiter der 2 Revisionsabteilung Verantwortlicher für Investor Relations Vertriebs- oder Marketingleiter 2 2 Chief Information Officer/IT-Leiter 1 Leiter der Rechtsabteilung Leiter der Steuerabteilung 28 1 1 Doch auch die externe Suche nach einem Konzern-CFO hat ihre Nachteile. Zunächst einmal ist sie in der Regel teurer als die interne Personalbeschaffung. Außerdem gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die externe Suche nicht immer effektiv ist. Untersuchungen des Center for Creative Leadership, einem Forschungsinstitut und Anbieter von Weiterbildungsprogrammen für Führungskräfte, haben ergeben, dass bis zu zwei Drittel der extern angeworbenen Führungskräfte in den ersten 18 Monaten scheitern. Von außen kommende Führungskräfte brauchen lange, um mit den Unternehmensabläufen und ihrem Aufgabenbereich vertraut zu werden. „Wenn Sie eine Top-Position extern besetzen, dauert die Einarbeitungsphase im Durchschnitt 30 bis 33 Monate“, sagt Professor Kakabadse. „Das ist ein sehr langer Zeitraum. Man kann so vieles falsch einschätzen: die Unternehmenskultur, die Wirkungszusammenhänge, sogar einzelne Mitarbeiter. Diese werden dann entlassen und irgendwann stellt sich heraus, dass sie die besten Mitarbeiter in Ihrem Team waren. Doch dann hat man das Vertrauen von Kollegen und Vorgesetzten schon verloren.“ Einen Kandidaten zu finden, der sich schnell zurechtfindet und über die notwendigen Kompetenzen verfügt, wird immer schwieriger. „Würde unser Unternehmen extern nach einem Nachfolger suchen, gäbe es sicherlich Probleme, die geeignete Person zu finden“, so Rob Wilkie. „Sofern dem Kandidaten ein Mentor zur Seite gestellt wird, ist die interne Suche wesentlich problemloser.“ Die logische Konsequenz: Unternehmen, die über sorgfältig ausgearbeitete Nachfolgepläne verfügen und Führungskräfte intern rekrutieren, schneiden insgesamt besser ab. In ihrem Buch Built to Last: Successful Habits of Visionary Companies kommen James Collins und Jerry Porras zu dem Schluss, dass einer der Hauptgründe, warum führende Unternehmen ihre Spitzenposition langfristig halten können, darin besteht, dass sie interne Talente unterstützen und fördern. Unsere Umfrage bestätigt ebenfalls den Zusammenhang zwischen einer starken Performance und der internen Personalbeschaffung. Im Vergleich zu Unternehmen mit gleichbleibenden oder rückläufigen Umsätzen geben Unternehmen, die in den letzten 12 Monaten ein Umsatzwachstum von mindestens 5 % aufwiesen, internen Kandidaten bei der Besetzung der CFO-Position deutlich häufiger den Vorzug vor externen Bewerbern (siehe Abbildung 13). Finance forte Die Zukunft der Finanzführung „Würde unser Unternehmen extern nach einem Nachfolger suchen, gäbe es sicherlich Probleme, die geeignete Person zu finden. Sofern dem Kandidaten ein Mentor zur Seite gestellt wird, ist die interne Suche wesentlich problemloser.“ Rob Wilkie, Group CFO, Softline Abbildung 13: Welche der folgenden Typen von Kandidaten berücksichtigt Ihr Unternehmen eher für die Position des Konzern-CFO? (Angaben in Prozent) Beide gleich (interne Kandidaten, externe Kandidaten) 36 43 Interne Kandidaten Externe Kandidaten 41 21 19 40 Unternehmen mit: Umsatzwachstum ≥5 % stagnierendem Umsatz oder Umsatzrückgang in % Wenn also die externe Suche nach Kandidaten für Führungspositionen immer noch beliebt ist, so kann dies schlicht an einer fehlenden Nachfolgeplanung liegen. Es bedeutet nicht, dass externe Kandidaten zwangsläufig besser sind. Die Bevorzugung externer Kandidaten kann nicht nur das Führungsteam während der Einarbeitungsphase destabilisieren, sondern auch Unmut im Unternehmen hervorrufen. „Wenn immer mehr Unternehmen extern nach Bewerbern suchen, trägt das nicht gerade zur Motivation der Mitarbeiter bei, die im Unternehmen arbeiten“, sagt Jim Dewar. „Warum werden diese Mitarbeiter nicht berücksichtigt? Liegt es daran, dass es einfach ‚in’ ist, extern zu suchen und wir überhaupt nicht zu schätzen wissen, welches Potenzial wir im eigenen Haus haben?“ Rasch wachsende Märkte im Vergleich zu gesättigten Märkten • CFOs aus rasch wachsenden Märkten sind häufiger der Überzeugung, dass die Fähigkeit, Unternehmensstrategien zu entwickeln und umzusetzen, für einen CFO immer wichtiger werden wird. Sie fordern außerdem, dass CFOs über einen internationalen Hintergrund und Erfahrungen im Change Management verfügen müssen. • Befürchtungen, es könnte nicht genügend potenzielle Kandidaten mit den erforderlichen Fähigkeiten für die Nachfolge des KonzernCFO geben, sind bei den Befragten aus rasch wachsenden Märkten größer. • Die Fähigkeit, multidisziplinäre Teams zu leiten, hat in gesättigten Märkten einen wesentlich höheren Stellenwert – ein Hinweis darauf, dass die Funktion des CFO in diesen Märkten weiter gefasst ist als in Schwellenmärkten. Doch auch die Befragten aus Schwellenmärkten gehen davon aus, dass der CFO in drei Jahren wesentlich mehr strategische und organisatorische Führungsaufgaben haben wird als heute. • CFOs in rasch wachsenden Märkten haben mehr Führungserfahrung bei IPOs und dem Einstieg in neue Märkte (ein Zeichen des Aktienbooms in Schwellenmärkten), während CFOs in gesättigten Märkten über mehr Führungserfahrung bei M&As verfügen (Grund hierfür ist, dass Unternehmen in diesen Märkten häufiger auf Wachstum durch Zukäufe setzen). Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 29 Demografische Daten der Umfrage Die folgenden Grafiken zeigen das Profil der 530 befragten Finanzführungskräfte und der Unternehmen, für die sie tätig sind. Welche Qualifikation besitzen Sie? (bitte alle zutreffenden Antworten auswählen) 36 Konzern-CFO oder Leiter Finanzen 14 9 Sonstiges 4 1 19 Eigentumsverhältnisse und Umsatz des Unternehmens Welche der folgenden Bezeichnungen beschreibt Ihr Unternehmen am besten? 91 Männlich 9 33 Großes börsennotiertes Unternehmen 29 Mittleres börsennotiertes Unternehmen Wie alt sind Sie? 14 Kleines börsennotiertes Unternehmen 14 Unternehmen in Privatbesitz 1 Private-Equityfinanzierte Unternehmen 22 30–39 56 40–49 Keine Angabe 6 PhD/Doktortitel Welches Geschlecht haben Sie? 60–69 8 Betriebssekretär(UK) Geschlecht, Alter und Qualifikation Familienunternehmen Sonstiges 19 50–59 10 Anderer Hochschulabschluss 6 Finanzcontroller/Treasurer 18–29 13 Anderer postgradualer Abschluss CFO oder Finanzleiter eines Landes Weiblich 24 Master im Bereich Finanzen Bachelor im Bereich Betriebswirtschaft oder Finanzen 16 CFO oder Finanzleiter eines Unternehmensbereichs Stellv. CFO oder Finanzleiter 29 Wirtschaftsprüfer Funktionsbezeichnung CFO oder Finanzleiter einer Region 31 MBA 1 1 6 1 3 Wie hoch ist der weltweite Jahresumsatz Ihres Unternehmens in USD? 8 USD 20 Mrd. oder mehr USD 10 Mrd. – USD 19,9 Mrd. USD 5 Mrd. – USD 9,9 Mrd. 4 7 31 USD 1 Mrd. – USD 4,9 Mrd. 22 USD 500 Mio. – USD 999,9 Mio. Prozent der Befragten Weniger als USD 100 Mio. 30 21 USD 100 Mio. – USD 499,9 Mio. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 7 In welchem Land leben Sie? Wie hat sich der Umsatz Ihres Unternehmens in den letzten 12 Monaten entwickelt? 9 Frankreich 22 Anstieg um 5 bis 10 % 18 Anstieg um 1 bis 5 % 17 Keine Veränderung 22 Abnahme 2 Keine Angabe 10 Indien 12 Anstieg um 10 bis 20 % 10 Großbritannien 7 Anstieg um mehr als 20 % 9 Russland 6 Niederlande 6 Deutschland Italien Vereinigte Arabische Emirate Belgien Spanien 5 4 4 4 4 Schweden 4 Schweiz 3 Südafrika 3 Norwegen Dänemark Land und Wirtschaftszweig 9 Immobilien 8 Konsumgüter 8 Automobilindustrie 8 Vermögensverwaltung 7 Öl & Gas 7 Medien & Unterhaltung 6 Technologie 6 Private Equity 6 Energie & Versorgung 6 Life Sciences 6 Versicherungen 6 Staatsbetriebe & öffentliche Verwaltungen 6 Banken & Kapitalmärkte Sonstige 2 Griechenland Türkei Finnland Tschechische Republik Portugal Saudi-Arabien Kasachstan Luxemburg Ukraine Österreich Rumänien Sonstiges 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 6 Telekommunikation Gesundheitswesen 2 Polen In welcher Branche ist Ihr Unternehmen hauptsächlich tätig? Fertigung 2 1 1 2 Wenn man analysiert, bei welchen Unternehmen die Befragten den Großteil ihrer bisherigen Karriere verbracht haben und für welche Unternehmen sie am liebsten tätig wären, wird ein klarer Zusammenhang deutlich: Finanzführungskräfte arbeiten vorzugsweise in Unternehmen, die vergleichbar mit oder ähnlich denen sind, in denen sie bereits Erfahrungen gesammelt haben. • Die meisten CFOs, die den überwiegenden Teil ihrer Karriere bei einem großen börsennotierten Unternehmen absolviert haben, würden gerne weiterhin bei einem großen Unternehmen arbeiten. 25 % der Befragten interessierten sich für mittlere börsennotierte Unternehmen und wenige für andere Unternehmensarten. • 25 % der Befragten, die für kleine börsennotierte Unternehmen tätig sind, würden gerne weiterhin für Unternehmen dieser Größenordnung arbeiten. 56 % hätten gerne einen Posten in einem Unternehmen mittlerer Größe. • CFOs in einem Familienunternehmen wollen überwiegend in einem familiengeführten Unternehmen bleiben oder für ein Unternehmen mittlerer Größe tätig werden. • CFOs in einem Private-Equity-finanzierten Unternehmen wollen in der Mehrheit für ein großes börsennotiertes Unternehmen arbeiten oder im Private-Equity-finanzierten Bereich bleiben. Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 31 Die Bestandteile der CFOFunktion Chapter title Die folgenden sechs Segmente repräsentieren unserer Meinung nach den Aufgabenbereich des CFO. Die führenden CFOs, mit denen wir arbeiten, engagieren sich gewöhnlich mehr oder weniger stark in jedem dieser sechs Segmente – entweder direkt oder indirekt über ihr Team. Die Gewichtung ihres Engagements hängt jeweils von der Reife und Ambition des Einzelnen, dem Wirtschaftszweig, der Breite der Finanzfunktion und der wirtschaftlichen Stabilität ab. Aber alle Segmente sind entscheidend für eine effektive Ausübung der Führungsrolle. 32 Finance forte Die Zukunft der Finanzführung ru zie an Fin ng Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hm enss trategie V 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en m u ä „Aufr au s“ Ko m m U L hmensstrategie entwic erne keln t n U ENT WI 4 2 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen NG Der Beitrag des CFO ZU 5 ET Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 1 formationen ber rundin e i t s tell terg en Hin 6 Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren S Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen die Za hl e M t mi n o ti ika n u n CK G Vert rau en in U N kt Mar m de en en g i e H N OR E G AU SSETZUN Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 33 Die Bestandteile der CFO-Funktion (Fortsetzung) Wir denken, dass es Kernfähigkeiten, -kenntnisse, -erfahrungsbereiche und -beziehungen gibt, die der CFO entwickeln und pflegen muss, damit er alle sechs Aufgabenbereiche souverän meistert: Geschäftsentscheidungen basieren auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien Chapter title Vert rau en in die Za hl e n Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 1 5 2 4 ru zie an Fin Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie in die Z Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 3 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren de rU nte rne hme nsstr ategie im en äum „Aufr 2 ru zie an Fin Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie Z 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren de rU nte rne hme nsstr ategie 2 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen im en äum „Aufr au s“ Ko m m hmensstrategie entwic erne keln Unt 5 4 ng 1 formationen ber rundin eits tell terg en Hin Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen in die Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren n le ah 6 en en eig H Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen formationen ber rundin eits tell terg en Hin Ver tra ue n Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen 2 ru zie an Fin Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hme nsstr ategie Z 3 Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren 3 im en äum „Aufr en en eig H Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en äum „Aufr 34 au s“ 5 4 ng 1 au s“ 6 Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen in die Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren formationen ber rundin eits tell terg en Hin hmensstrategie entwic erne keln Unt Ver tra ue n Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen n le ah Ko m m Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren t Mark em it d nm tio ika un • Wirtschaftliche Betrachtungsweise in Abstimmung mit dem Unternehmen • Die kommerziellen, finanziellen und wirtschaftlichen Risiken von Geschäftsvorhaben bestimmen • Rentabilität von Geschäftsvorhaben bestimmen • Fundierte und zugleich konstruktive Anstöße für die Stakeholder des Unternehmens präsentieren • Die finanziellen Konsequenzen von Vorhaben klar darstellen • Kenntnis der Geschäftstätigkeit des Unternehmens • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Kenntnis des Markt- und Geschäftsumfelds • Kenntnisse auf dem Gebiet der Investitionsrechnung • Kenntnisse auf dem Gebiet der Rentabilitätsanalyse Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Business-Case-Bewertung • Benefits Tracking • Erfahrung in der Preisbildungs- und Rentabilitätsanalyse • Kostenmanagement • Planung und Prognosen • Chief Executive Officer/Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Leiter wichtiger Funktionsbereiche: Risk, IT, Operations, HR, Marketing und Vertrieb • Finance Business Partner • Audit Committee/Prüfungsausschuss Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Effektive Bereitstellung von Finanzinformationen • Bewertung von Rentabilitätstreibern • Bestimmung und Kommunikation von Risikobereichen • Performanceprognosen auf Grundlage der Performance in der Vergangenheit • Bestimmung notwendiger Korrekturmaßnahmen • Kenntnis der Geschäftstätigkeit des Unternehmens • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Kenntnis von Markttrends, Risiken und Problemen • Kenntnis der Key Performance Indicators (KPIs) für den Strategieplan • Business Performance Management • Kenntnis der Wettbewerbsleistung Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Finanzplanung und -berichterstattung • Rechnungslegung und Berichterstattung für Projekte und andere einmalige Initiativen • Erfahrung in der Bestimmung nicht finanzwirtschaftlicher Treiber der finanzwirtschaftlichen Performance • Erfahrung in Problemerkennung und Korrekturmaßnahmen • Arbeit auf Executive-Ebene • Markttrendanalyse • Chief Executive Officer/Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Leiter wichtiger Funktionsbereiche: Risk, IT, Operations, HR, Marketing und Vertrieb • Finance Business Partner • Strategieleiter • Corporate Development Officer Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Führungsfähigkeiten für die Durchsetzung von Änderungen im Finanzbereich • Festlegung und Kommunikation der Zielsetzungen und Strategie für den Finanzbereich • Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit Business-Stakeholdern zur Festlegung der Aufgaben der Finanzfunktion • Überbrückung von Differenzen zwischen Stakeholdern im Finanz- und Businessbereich • Förderung wesentlicher Veränderungen im Finanzbereich • Wie der Finanzbereich zu organisieren ist, damit er für das Unternehmen Werte schaffen kann • Verständnis der finanzwirtschaftlichen Prozesse und Konsequenzen für das Betriebsmodell • Komponenten des Finance Operating Model und deren Zusammenwirken • Finanzsysteme und Auswirkungen von Veränderungen • Kosten- und Wertschöpfungstreiber Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Wesentliche Veränderungen im Finanzbereich herbeiführen • Verbesserung finanzwirtschaftlicher Prozesse • Konzeptionelle Änderungen bei Finance Operating Models • Mitarbeit an der Entwicklung von Finanzsystemen • Zusammenarbeit mit internen Kunden bei der Umgestaltung der Leistungserbringung • Chief Executive Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Leiter wichtiger Funktionsbereiche: IT, Marketing, Risk, Operations, HR • Senior Finance Manager • Finanzteams der Geschäftseinheiten H en en eig Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen kt Mar em it d nm tio ika un Kernkenntnisse au s“ Ko m m hmensstrategie entwic erne keln Unt 6 formationen ber rundin eits tell terg en Hin Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen ng 1 Ver tra ue n n le ah it nm tio ika un t Mark dem Kernfähigkeiten en en eig H Finance forte Die Zukunft der Finanzführung Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen 1 5 Z Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen 2 4 3 Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hme nsstr ategie im en äum „Aufr au s“ ru zie an Fin 4 in die Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 6 Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen ng ru zie an Fin ng Ver tra ue n formationen ber rundin eits tell terg en Hin hmensstrategie entwic erne keln Unt t Mark em it d nm tio ika un n le ah Ko m m Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie en en eig H Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hm enss trategie 6 Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 2 4 ng 1 5 Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hme nsstr ategie in die Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 3 Z Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en äum „Aufr au s“ Ko m m hmensstrategie entwic erne keln Unt Ver tra ue n Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen formationen ber rundin eits tell terg en Hin 5 t Mark em it d nm tio ika un n le ah Entwicklung und Festlegung der Gesamtstrategie für das Unternehmen ru zie an Fin hmensstrategie entwic erne keln Unt Entwicklung und Festlegung der Gesamtstrategie für das Unternehmen en en eig H t Mark em it d m n tio ika un m Fortschritte des Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen Gesamtstrategie für das Unternehmen entwickeln und festlegen 2 4 ru zie an Fin ng 1 5 Finanzierung, Unterstützung und Umsetzung der vom CEO festgelegten Strategie de rU nte rne hme nsstr ategie in die Sicherstellen, dass Geschäftsentscheidungen auf soliden finanzwirtschaftlichen Kriterien basieren 3 Z Hintergrundinformationen und Analysen zur Unterstützung des CEO und anderer hochrangiger Führungskräfte bereitstellen Wichtige Initiativen im Finanzbereich zur Unterstützung der strategischen Gesamtzielsetzung implementieren im en äum „Aufr au s“ m it 6 en en eig H formationen ber rundin eits tell terg en Hin Unternehmens bei der Umsetzung strategischer Ziele gegenüber externen Stakeholdern darstellen Ver tra ue n n le ah 6 on kt ati Mar nik nen mu er m ext Ko em d Fortschritte des hmensstrategie entwic erne keln Unt Ko m Repräsentation der laufenden Unternehmensentwicklungen, basierend auf den strategischen Zielsetzungen, bei den externen Stakeholdern Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Unternehmensfinanzierung • Priorisierung von Investitionstätigkeiten • Entwicklung von Strategieplänen zur Erreichung entsprechender Unternehmensziele • Verständnis der wesentlichen Wertschöpfungstreiber • Umsetzung von Strategieplänen in operative Pläne und Ziele (einschließlich der Bestimmung der KPIs) • Implementierungsprogramm erstellen • Überwachung der Strategieentwicklung • Vermögensmanagement • Projektfinanzierung • Finanzwirtschaftliches Risikomanagement • Operatives Risikomanagement • Strategische und operative Planung • Performance-Management-Systeme • Programm-Management • Change Management Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Mitwirkung bei der Ermittlung des Finanzierungsbedarfs • Sicherung der Finanzierung für den Geschäftsbetrieb und größere Projekte • Management des Nettoumlaufvermögens • Implementierung einer Strategie für das finanzwirtschaftliche Risikomanagement (z. B. Zinssatz, Fremdwährungen und Marktrisiko) • Entwicklung von Strategieplänen • Management großer, komplexer Verbesserungs-/ Änderungsprogramme • Management einer Fusion oder Übernahme • Chief Executive Officer/Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Risk Director • Operations Director • Externe Kapitalgeber • Schlüsselinvestoren • Treasurer Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Unternehmensziele in eine klare Strategie umsetzen • Finanzierungsprobleme und Risiken in Bezug auf die Unternehmensstrategie erkennen • Erstellung eines durchführbaren Strategieplans mit Berücksichtigung der bekannten Restriktionen • Kreativität/Konzeptionelle Fähigkeit, konventionelle Denkmuster zu durchbrechen • Analyse des Chancenportfolios • Visionär/guter Kommunikator/Fähigkeit, Vertrauen zu schaffen und Menschen zu motivieren • Effektive Kommunikation von Finanzierungs- und Risikoproblemen an andere Mitglieder der Führungseben • Fundierte finanzwirtschaftlicher Anstöße für die Führungsspitze • Strategische und operative Planung • Kenntnis der Geschäftstätigkeit des Unternehmens • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Entwurf eines Geschäftsmodells • Szenarioplanung • Guter Überblick über die Struktur der Branche und branchentypische Herausforderungen • Strategiesysteme (Strategie-Framework) und -theorien • Kenntnis des Markt- und Wirtschaftsumfeldes • Kenntnis des Branchen- und organisationsspezifischen Risikoprofils • Hohe Bewertung der IT als Business Enabler Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Strategieentwicklung • Entwicklung und Implementierung von Businessplänen • Umsetzung von Plänen und Zielen überwachen; gegebenenfalls korrigierende Maßnahmen ergreifen • Operatives und finanzwirtschaftliches Risikomanagement • Produkt- und Marktentwicklung • Chief Executive Officer • Chief Operating Officer • Leiter der Geschäftseinheiten • Chief Information Officer • Risk Director • Marketingleiter • HR Director • Strategieleiter • Corporate Development Officer Kernfähigkeiten Kernkenntnisse • Überzeugende Kommunikation der Performance • Vergleich der Unternehmensperformance mit den wichtigsten Konkurrenten • Detaillierte Kenntnis der Haupttreiber der Wertschöpfung/der Schlüssel-KPIs und des diesbezüglichen Verbesserungsinstrumentariums • Lösungsorientierte Kommunikation bei Schlüsselrisiken • Vorausschauende Sichtweise • Vorausschauende Klärung von Fragen der Medien, Analysten und Investoren • Konstruktiver Ansatz bei Fragen von Aufsichtsinstanzen • Betriebswirtschaftliche und branchenspezifische Kenntnisse • Detaillierte Kenntnis des Produkt-/Serviceangebots • Kenntnis des Markt- und Geschäftsumfeldes • Kenntnis der Auswirkung der lokalen, regionalen und globalen Wirtschaftslage auf die finanzwirtschaftliche Performance • Fachkenntnisse auf dem Gebiet des Rechnungswesens für die Überwachung der Jahresabschlusserstellung Wichtige Erfahrungsbereiche Schlüsselbeziehungen • Erstellung von Finanzinformationen zur Veröffentlichung und zur Übermittlung an die Kapitalmärkte • Umgang mit Stakeholdern außerhalb der Organisation • Umgang mit den Medien • Pflege der Beziehungen zu externen Prüfern • Lösung wichtiger Rechnungslegungs- und Kontrollprobleme • Chief Executive Officer • Vorsitzender • Führungs- und Aufsichtsorgane • Andere wichtige Governance-Ausschüsse (z. B. Prüfung und Remuneration) • Externe Prüfer • Medien und Investoren • Aufsichtsinstanzen (Regulatoren) Finance forte Die Zukunft der Finanzführung 35 Finance forte ist Teil einer Reihe von Studien von EY, welche die Rolle des CFO und die charakteristischen Eigenschaften dieser Finanzführungskräfte untersuchen. Unsere Publikationen greifen Fragen auf, die von Interesse für CFOs sind, die sich selbst und ihre Mitarbeiter weiterentwickeln und von ihrem Umfeld lernen wollen. Weitere Informationen zu diesem Bericht und zu unserem allgemeinen Förderungsprogramm für CFOs in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, in Indien und Afrika (EMEIA) erhalten Sie von: Deutschland Österreich Schweiz Ernst & Young AG Gerd Stürz Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Helmut Maukner Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. +49 211 9352 18622 [email protected] +43 1 21170 1070 [email protected] Deutschschweiz Alessandro Miolo +41 58 286 4654 [email protected] Suisse romande Pierre-Alain Cardinaux +41 58 286 5294 [email protected] EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory About EY EY is a global leader in assurance, tax, transaction and advisory services. The insights and quality services we deliver help build trust and confidence in the capital markets and in economies the world over. We develop outstanding leaders who team to deliver on our promises to all of our stakeholders. In so doing, we play a critical role in building a better working world for our people, for our clients and for our communities. EY refers to the global organization, and may refer to one or more, of the member firms of Ernst & Young Global Limited, each of which is a separate legal entity. Ernst & Young Global Limited, a UK company limited by guarantee, does not provide services to clients. For more information about our organization, please visit ey.com. © 2014 EYGM Limited. All Rights Reserved. SKN 0414-060 ED None In line with EY’s commitment to minimize its impact on the environment, this document has been printed on FSC®-certified paper that consists of 60 % recycled fibers. This material has been prepared for general informational purposes only and is not intended to be relied upon as accounting, tax, or other professional advice. Please refer to your advisors for specific advice. www.ey.com