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Quelle: www.auma.de/Der Messemarkt/Messemärkte Ausland Stand
Quelle: www.auma.de/Der Messemarkt/Messemärkte Ausland
Stand: 1/2016
Messemarkt China
Wirtschaft
China ist seit 2010 nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der
Welt und seit 2014 gemessen an der Kaufkraft sogar die größte. 2014 lag
das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft bei 7,4%; für 2015 ist laut
Germany Trade & Invest (GTAI) eine Abschwächung auf 6,8% zu erwarten. Die Gründe für den BIP-Rückgang sind geringere Exporte aufgrund
des schwachen Wachstums in den Abnehmerländern und der starken
Landeswährung Renminbi gegenüber dem Euro. Zudem hat sich die Binnennachfrage abgeschwächt, was zum Rückgang von Importen führte.
Wesentlicher Wachstumsmotor des BIP bleiben staatliche Investitionen,
die bei rund 50% liegen.
Chinas Aktivitäten bei der Ausgestaltung internationaler Handels- und
Wirtschaftsbeziehungen nehmen deutlich zu. Jüngstes Beispiel ist die
initiierte Errichtung der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) bis
Dezember 2015 mit Sitz in Peking, die auch als Gegengewicht zum westlich dominierten Internationalen Währungsfonds (IWF) und zur Weltbank
gesehen werden kann. Rund 60 Staaten haben bisher ihr Interesse bekundet, in der AIIB mitzuwirken. Deutschland wird bis Ende 2015 das
Ratifikationsverfahren abschließen. Ein weiteres über die nächsten Jahrzehnte sehr ambitioniertes Projekt ist die „One Belt and One Road“ Strategie, d. h. die Wiederbelebung der „Seidenstraße“, die mehr als 60
Staaten in Asien und Europa über Land und Wasser verbinden soll. Geplant sind Milliardeninvestitionen in den Bau von Häfen, Eisenbahnstrecken und Telekommunikationseinrichtungen.
Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr gut entwickelt. 2014 beliefen sich die deutschen Exporte nach China auf 74 Mrd. Euro (+11% im Vergleich zu 2013). Die Importe aus China umfassen heute Waren im Wert von 79 Mrd. Euro. Mit
einem Handelsvolumen von 150 Mrd. Euro in 2014 ist Deutschland mit
großem Abstand der wichtigste europäische Handelspartner Chinas und
sechstgrößter Handelspartner weltweit. Die VR China ist für Deutschland
wiederum der bedeutendste Handelspartner in Asien und drittwichtigster
weltweit. Nach China werden vor allem Maschinen, Kraftfahrzeuge und
Kraftfahrzeugteile, Elektrotechnik und chemische Erzeugnisse geliefert.
Deutsche Investitionen in China lagen in 2014 bei rund 40 Mrd. Euro;
Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland hingegen nur bei
1,4 Mrd. Euro. In China sind ca. 5.000 deutsche Unternehmen ansässig;
ca. 900 chinesische Unternehmen haben sich in Deutschland niedergelassen.
Zu den zentralen Themen, denen sich die chinesische Regierung verstärkt
widmet, gehören Maßnahmen zum Klimaschutz, Modernisierung der
Umweltpolitik, umweltfreundliche Energiepolitik und Verbesserung der
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Energieeffizienz. Eine Vorreiterrolle im Klima- und Umweltschutz, alternativen Energien und Energieeffizienz ermöglicht es Deutschland zusätzlich, enge wirtschaftliche Beziehungen mit China zu pflegen (Quelle:
Auswärtiges Amt, GTAI).
Messewirtschaft
In China ist zwar eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu verzeichnen, jedoch bleibt der Messemarkt der zweitgrößten Volkswirtschaft
der Welt weiterhin auf Wachstumskurs. Mit dem beispiellosen Wirtschaftswachstum in den letzten Jahrzehnten entwickelte sich die chinesische Messe- und Kongresswirtschaft sehr dynamisch. Investitionen in
Milliardenhöhe in Infrastruktur, Wohnungsbau, Klima- und Umweltschutz verbunden mit dem Neu- und Ausbau von Messegeländen bewirkten, dass sich China zum wichtigsten Messeplatz Asiens entwickelt hat
und diese Position unbestritten behauptet. Insbesondere in den großen
Städten wie Peking und Shanghai ist die Professionalität der Messeveranstalter merklich gestiegen, vor allem wegen der zahlreichen internationalen Kooperationen.
Hauptproblem der chinesischen Messewirtschaft bleibt die große Unübersichtlichkeit des chinesischen Messemarktes mit seinen vielen und von
der Qualität her sehr unterschiedlichen Messeangeboten. Hinzu kommt,
dass im Zuge der „go west“-Strategie der chinesischen Regierung zur Förderung und Entwicklung der westlichen Regionen eine Vielzahl an Messegeländen entstanden, die sich aufgrund ihrer geringen Auslastung oft
nicht rentieren. Der Konkurrenzkampf der Messestandorte um Messethemen und somit Aussteller und Besucher führt zu thematischen und
terminlichen Überschneidungen. Informationen bzw. unabhängig erhobene Daten zu Flächenauslastung, Aussteller- und Besucherzahlen sind
nur unzureichend verfügbar. Das erschwert die richtige Messeauswahl für
alle Beteiligten.
In jüngster Zeit hat sich China zum größten eCommerce-Markt der Welt
entwickelt, d. h. online-Plattformen werden verstärkt als Vertriebskanäle
für Produkte genutzt. Diese Entwicklung erfasst auch verstärkt das Marketinginstrument Messen, da traditionelle Messeaspekte virtualisiert werden.
Zu den thematischen Schwerpunkten, die sich aus der Wirtschaftsstrategie der chinesischen Regierung ergeben, zählen weiterhin Fachmessen zu
Maschinen- und Anlagenbau, Automobil, Chemie, Bau, Elektro und IKT.
Jedoch finden sich immer mehr Messen zu Umwelt und Energie, energieeffizientes Bauen, Dienstleistungen, Pflege und Rehabilitation sowie
eCommerce.
Im April 2015 hat der chinesische Staatsrat eine umfangreiche Direktive
zur chinesischen Messewirtschaft veröffentlicht. Ziel ist es, die heimische
Messeindustrie bis zum Jahr 2020 internationaler und transparenter zu
gestalten. So soll die Zulassung von neuen Messen allmählich dezentrali-
Erfolg durch Messen
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siert und die Zuständigkeit den Provinzen übertragen werden. Gleichzeitig ist vorgesehen, die Anzahl der Messen, die staatlich gefördert werden,
zu reduzieren und stattdessen privaten Veranstaltern den Wettbewerb zu
ermöglichen. Die Zusammenarbeit zwischen chinesischen und internationalen Veranstaltern und Verbänden soll ebenfalls forciert werden. Große
Bedeutung wird dem Messe-Dienstleistungsbereich beigemessen, insbesondere der Verbesserung von Transport und Logistik sowie Hotelangebote.
Nach wie vor prägen die Messen in Peking, Shanghai und Guangzhou die
chinesische Messelandschaft. Peking als wichtiger Messestandort wird
aufgrund seiner Nähe zu politischen Entscheidungsträgern und dem umfangreichen Ausbau der Infrastruktur geprägt. In Shanghai finden mehrheitlich die wichtigsten Fachmessen statt und die Konzentration an internationalen Veranstaltern ist groß. Parallel zum wirtschaftlichen Wachstum
hat sich in den letzten Jahren auch der chinesische Messemarkt mehr in
die Provinzen verlagert. So entstanden zahlreiche moderne regionale Messegelände mit entsprechender Infrastruktur.
Laut einer Studie der UFI befinden sich neun der 10 größten Messegelände Asiens in China; deren Hallenflächenkapazität liegt zwischen 110.000
m2 bis 400.000 m2. Die Studie prognostiziert außerdem, dass es in den
untersuchten Regionen Asiens bis Ende 2015 204 moderne Messegelände
mit ca. 7,8 Mio. m2 Hallenflächenkapazität geben wird, die große, internationale Fachmessen ausrichten können. Auf China entfallen allein 107
Messegelände und somit mehr als 50% aller asiatischen Messegelände,
jedoch gemessen an der Hallenflächenkapazität kann China mit etwa 5,5
Mio. m2 rund 70% aller Kapazitäten für sich behaupten. Weit abgeschlagen folgen Japan, Indien und Korea.
Was die Klassifizierung der Messeveranstalter in China betrifft, so ist mittlerweile eine klare Unterscheidung möglich (siehe „Annual Report on
China’s Exhibition Industry 2014“). Es handelt sich um Regierungsorganisationen, Fachverbände, staatliche Betriebe, chinesische Privatunternehmen und um Veranstalter aus dem Ausland bzw. Joint Venture Organisationen. 2014 waren 1.226 Messeveranstalter (66%) einheimische Unternehmen, gefolgt von chinesischen Fachverbänden mit 17% aller Veranstalter (307), Regierungsorganisationen mit 10% (189) und Veranstalter aus
dem Ausland bzw. Joint Venture Organisationen mit einem 4%igen Anteil
(79).
Anzahl der Messen
Umfangreiche wissenschaftlich analysierte Informationen zur chinesischen Messewirtschaft sind im „Annual Report on China’s Exhibition Industry“ erhältlich. Diese Studie wird seit 2004 jährlich vom China Council
for the Promotion of International Trade (CCPIT) in Auftrag gegeben und
Erfolg durch Messen
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zweisprachig (chinesisch, englisch) veröffentlicht. Die Ausgabe für das
Jahr 2014 untersucht die Messeaktivitäten in 30 Provinzen und autonomen Gebieten, den regierungsunmittelbaren Städten und mehr als 120
Städten. Sie ist unterteilt in die drei Kapitel Rückblick und Ausblick auf die
chinesische Messewirtschaft, Messegeschehen im Inland und gibt zum
Schluss eine Übersicht über die chinesischen Messeaktivitäten im Ausland. Laut Studie wurden bis Ende N0vember 2014 in den untersuchten
Regionen Chinas 3.011 Messen auf rund 83 Mio. m2 Hallenfläche veranstaltet. Rund 80%, d. h. 2.423 dieser Messen, waren Fach- bzw. Spezialmessen (etwa 4% mehr als 2013). Knapp die Hälfte der bis Ende November 2014 veranstalteten Fachmessen (= 45%) hatten eine Größenordnung
von 10.000 m2 bis 30.000 m2 Hallenfläche, auf 30.000 m2 bis 50.000 m2
fanden 12% aller Messen statt und 7% der durchgeführten Messen wurden
auf Flächen zwischen 50.000 m2 bis 100.000 m2 realisiert. Der geringste
prozentuale Anteil mit 5% bezog sich auf Messen mit mehr als 100.000
m2 Flächenauslastung. Immerhin fast ein Drittel der durchgeführten Messen (= 31%) fand auf weniger als 10.000 m2 statt.
Bezogen auf die in 2014 untersuchten 2.423 Fachmessen in China, lassen
sich fünf Industriebereiche entsprechend ihrer Gewichtung kategorisieren: Leichtindustrie, Dienstleistungen, Schwerindustrie, Landwirtschaft,
und Spezialmessen. Mit 1.134 Messen nahmen Messen für die Leichtindustrie die vorderste Stellung ein. Darunter fallen Segmente wie Nahrungs- und Genussmittel/Getränke, Glas/Schmuck, Baumaterial, Hochzeitsausstattung/Bestattung, Möbel/Holzbearbeitung/Maschinen, Geschenke/Wohnungseinrichtungen, Fotografie, Friseur/Kosmetik und Textilindustrie. Die Schwerindustrie umfasst 16 Segmente mit insgesamt 543
Messen in 2014. Dazu gehören die Automobilindustrie, Elektronik/Automation, industrielle Wartung, Werkzeugmaschinen/Gießerei,
Stromerzeugung, Bergbauausrüstung oder IT/Kommunikation. Einen
Sprung zu den Vorjahren machten Messen im Dienstleistungsbereich, die
nach der Leichtindustrie den zweiten Platz einnahmen. 2014 wurden 566
Messen im Dienstleistungsbereich veranstaltet. In die 16 Segmente der
Dienstleistungsmessen fallen u. a. Freizeit/Mode/Kunst, Medizin/Gesundheit, Finanzen/Versicherungen, Transport/Logistik, Umweltschutz und Bildung. Die Messen fanden landesweit auf 184 Messegeländen statt.
Im Unterschied zur chinesischen Studie hat der internationale Messeverband UFI in seinem seit 2005 jährlich erscheinenden Report „The Trade
Fair Industry in Asia“ die Messewirtschaft 2014 in Asien und Australien
ausgewertet. Ausgehend von 2.133 Fachmessen, die analysiert wurden,
fanden 619 (= 29%) in China (ohne Hongkong) statt. Von den insgesamt
18,6 Mio. m2 vermieteten Hallenflächen entfielen 56% (= 10,4 Mio. m2)
auf das Reich der Mitte. Somit konnte China, wie in den Vorjahren, seine
Spitzenposition im Hinblick auf durchgeführte Fachmessen und vermietete Fläche halten. Gemessen an der Anzahl durchgeführter Messen stellten
Australien und Indien den zweiten bzw. dritten Platz mit weitem Abstand
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hinter China. Bezogen auf die vermietete Ausstellungsfläche konnten wiederum nur mit großem Abstand zu China Japan und Hongkong ihre Vorjahrespositionen halten.
Laut UFI-Studie wuchs der chinesische Messemarkt 2014 bei vermieteten
Ausstellungsflächen um rund 7% auf rund 10,4 Mio. m2 gegenüber dem
Jahr 2013 (rund 9,7 Mio. m2). Über einen Zeitraum von 5 Jahren (20102014) steigerte der Messemarkt in China diese Kennzahl um 23%, nämlich von 8,5 Mio. m2 Ausstellerstandfläche auf rund 10,4 Mio. m2.
Shanghai
Wie der „Annual Report on China’s Exhibition Industry“ feststellt, fanden
die meisten Fachmessen 2014 in Shanghai statt. Mit einem prozentualen
Anteil von 15% bzw. 368 Messen auf rund 12 Mio. m2 vermieteter Hallenfläche konnte sich Shanghai als bedeutendster chinesischer Messeplatz
behaupten. Das Angebot an Hallenausstellungsflächen in Shanghai umfasst 850.00 m2 verteilt über 11 Messegelände. Somit sind 15% aller in
China verfügbaren Hallenflächenkapazitäten in Shanghai zu finden.
Das größte Messezentrum nach dem China Import & Export Fair Complex
in Guangzhou war bis 2015 das Shanghai New International Expo Center
(SNIEC) mit einer Hallenflächenkapazität von 200.000 m2 und einem
Freigelände von 100.000 m2. Seit der Eröffnung des Geländes im November 2001 im Stadtteil Pudong wurde das SNIEC kontinuierlich erweitert.
Betreiber des Geländes sind die Shanghai Lujiazui Development (Group)
Corp. Ltd. und die German Exposition Corporation International (GEC),
die mit jeweils 50% an dem Joint Venture beteiligt sind. GEC ist ein Gemeinschaftsunternehmen aus der Messe Düsseldorf GmbH, Deutsche
Messe AG und Messe München GmbH. Das Jahr 2014 schloss für das
SNIEC mit rund 100 durchgeführten Messen.
Mit der vollständigen Eröffnung des Messegeländes National Exhibition &
Convention Center (NECC) im Stadtgebiet Hongqiao im ersten Halbjahr
2015 hat Shanghai das größte Messegelände in Asien bekommen. Damit
löste das NECC auch das bis dahin flächenmäßig größte asiatische Messegelände – China Import & Export Fair Complex in Guangzhou – mit
338.000 m2 ab. Das NECC ist mit einer Kapazität von 400.000 m2 verteilt
auf 16 Hallen und ein Freigelände von 100.000 m2 zu einem der größten
und modernsten Messegelände weltweit geworden. Investor und Betreiber
des Geländes NECC ist ein Joint Venture der Shanghaier Stadtregierung
und der Shanghai Expo Co. Ltd. Für das SNIEC, das bisher eine Monopolstellung in Shanghai hatte, kann das NECC zu einer ernst zu nehmenden
Konkurrenz werden. Ein Teil der Messen, die bisher im Stadtteil Pudong
stattfanden, ist 2015 nach Hongqiao umgezogen. Dazu gehören die Auto
Shanghai oder Eigenveranstaltungen der Messe Frankfurt, wie Intertextile
Shanghai Apparel und Automechanika.
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Auf dem ehemaligen Gelände der Weltausstellung EXPO 2010 befindet
sich das Shanghai World Expo Exhibition & Convention Center mit einer
Hallenflächenkapazität von 81.000 m2, wo mittlerweile jährlich rund 50
bis 60 Messen stattfinden. Im 2013 eröffneten Shanghai Convention &
Exhibition Center of International Sourcing (SHCEC) können 16.000 m2
überdachte Ausstellungsfläche über drei Ebenen genutzt werden. Das
SHCEC befindet sich unweit des Flughafens Hongqiao in der Changfeng
Eco-Business Zone.
Zu den permanent genutzten Messegeländen in Shanghai, die jedoch eher
kleinen, regionalen Veranstaltungen vorbehalten sind, gehört das Shanghai Everbright Convention & Exhibiton Center (SECEC) mit 32.500 m2 mit
rund 50 Messen pro Jahr. Das Shanghai Exhibition Center (SEC) ist das
älteste Messegelände in Shanghai. Es wurde 1955 in Betrieb genommen.
Das SEC verfügt über 22.000 m2 Hallenfläche, wo jährlich 40 Messen
organisiert werden.
Mit 21.800 m2 Hallenfläche wird das ShanghaiMart im Hongqiao-District
seit 1999 für Messen genutzt. In der Nähe des ShanghaiMart befindet sich
das Shanghai International Exhibition Center (INTEX). Seit 1992 in Betrieb hat es 12.000 m2 Hallenfläche.
Peking
Laut „Annual Report on China’s Exhibition Industry“ fanden 2014 in Peking 258 Fachmessen auf 7,25 Mio. m2 statt, d.h. 11% aller Fachmessen
des Jahres 2014. Damit gehört die Hauptstadt nach Shanghai und vor Guangzhou zu den Top 3-Messestädten in China. In Peking gibt es acht relevante Messegelände mit insgesamt 280.000 m2 Hallenkapazität; dies entspricht 5% der gesamten Hallenkapazität in China.
Das am meisten ausgelastete Messegelände in Peking war 2014 das China
International Exhibition Center (CIEC) mit 80 Messen, gefolgt vom China
National Convention Center (CNCC) mit rund 60 Veranstaltungen. Das
CNCC wurde 2009 in der Nähe des Flughafens mit einer Hallenflächenkapazität von 35.000 m2 eröffnet. Das im Nordosten Pekings gelegene
CIEC besteht seit 1985 und hat eine Hallenflächenkapazität von 60.000
m2 sowie ein Freigelände von 7.000 m2. Betreiber des Geländes und
gleichzeitig Tochtergesellschaft des CCPIT ist die China International Exhibition Center Group Corp. (CIEC). Die Beijing CIEC Exhibition Corp.
Ltd., Tochter der CIEC, organisiert einen Großteil der mittlerweile 80-100
Messen jährlich im CIEC. Sie gehört zu den wichtigsten chinesischen
Messeorganisatoren in China.
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Das größte Messegelände in Peking und damit auch unter den 10 größten
Messegeländen landesweit ist das New China International Exhibition
Centre (NCIEC), das 2008 errichtet wurde. 100.000 m2 Hallenfläche stehen den Ausstellern zur Verfügung. Betreiber des NCIEC ist ebenfalls
CIEC.
Das 1990 eröffnete China World Trade Center (CWTC) ist ein Komplex
aus Kongress- und Ausstellungsflächen. Hier können vier Ausstellungshallen mit einer Gesamtfläche von 16.500 m2 genutzt werden. Im National
Agricultural Exhibition Center (NAEC) stehen seit 2013 21.000 m2 Hallenfläche und 40.000 m2 Freigelände zur Verfügung. In die Auflistung der
wichtigsten Messegelände in Peking gehört auch das Beijing Exhibition
Center (BEC), das seit seiner Modernisierung in 2001 auf eine Hallenflächenkapazität von 22.000 m2 und ein Freigelände von 8.000 m2 zurückgreifen kann.
Guangzhou
Nach Shanghai und Peking ist Guangzhou, Hauptstadt der südlichen Provinz Guangdong, die drittwichtigste Messestadt der VR China (ohne
Hongkong). Laut „Annual Report on China’s Exhibition Industry“ wurden
2014 in Guangzhou 204 Messen organisiert, d. h. 8% aller analysierten
Fachmessen. In Guangzhou gibt es sechs wichtige Messegelände mit insgesamt 570.000 m2 und somit 10% aller zur Verfügung stehenden Hallenflächen im Landesvergleich.
Das bis 2015 größte Messegelände Chinas bzw. Asiens war der China Import & Export Fair Complex (Canton Fair Complex) in Guangzhou mit
einer Flächenkapazität von 338.000 m2 verteilt über 16 Hallen sowie einem Freigelände von 43.600 m2. Das Gelände ist seit 2004 in Betrieb und
wird vom China Foreign Trade Center (CFTC) verwaltet.
Wichtigste Veranstaltung in Guangzhou ist die China Import and Export
Fair (CIEF), die auch als Barometer für die Entwicklung der Exportwirtschaft der Volksrepublik gilt. Sie wurde 1957 als reine Exportwarenmesse
gegründet. Seit 2007 sind ausländische Aussteller zugelassen. Die CIEF
findet jeweils in drei Phasen geteilt, im Frühjahr und Herbst, über einen
Zeitraum von drei Wochen statt.
Seit 2008 befindet sich das Poly World Trade Expo Center (PWTC) mit
einer Hallenflächenkapazität von 66.000 m2 in der Nähe des Canton FairMessezentrums. Weitere Messegelände, die seit 2004 in Guangzhou eröffnet wurden, sind u. a. das Guangzhou City Exhibition Center mit einer
Kapazität von 40.000 m2 und das seit 2013 betriebene Nan Fung International Convention & Exhibition Center (NICEC) mit zusätzlichen 25.000
m 2.
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Messen in den Regionen
Meldungen über den Bau neuer Messezentren in China gehören mittlerweile zum Alltag. Mit dem weltweit kaum vergleichbaren wirtschaftlichen
Aufstieg des Landes in den letzten zwei Jahrzehnten wurde die Grundlage
für zahlreiche regionale Messeplätze geschaffen. Die Folge jedoch sind
teilweise nicht ausgelastete Messegelände. Einzelne Standorte bieten zudem große Mehrbranchenmessen an, die von der Politik stark unterstützt
werden. Ausrichter bzw. Träger dieser Veranstaltungen sind Provinzen
oder einzelne Ministerien. Aufgrund des breit gefächerten Angebotes auf
den Mehrbranchenmessen und der Tatsache, dass es keine klare Trennung zwischen Fachbesuchern und allgemeinem Laufpublikum gibt, sind
wenige internationale Aussteller anzutreffen. Gleichzeitig gibt es in China
zahlreiche Fachmessen mit Spezialisierungen, die den Mehrbranchenmessen im Hinblick auf internationale Aussteller und Fachbesucher den
Rang ablaufen.
Von den 11 größten Messezentren Chinas mit einer Kapazität von mehr als
100.000 m2 Hallenfläche befinden sich sieben außerhalb der chinesischen Messezentren Peking, Shanghai und Guangzhou. Das sind das 2011
eröffnete Wuhan International Expo Center mit 150.000 m2, das 2012 in
Betrieb genommene Chongqing International Expo Center mit 200.000
m2, das Yiwu International Expo Center (seit 2009) mit 120.000 m2, das
seit 2006 genutzte Chengdu New International Convention and Exhibition Center mit 110.000 m2, gefolgt vom Shenyang Exhibition Center (seit
2010) und das Shenzhen Convention & Exhibition Center (eröffnet 2004)
mit jeweils 105.000 m2.
2014 fanden 830 Fachmessen (34%) der im „Annual Report on China’s
Exhibition Industry“ analysierten 2.423 Messen in Peking, Shanghai und
Guangzhou statt. Jeweils rund 80 Fachmessen wurden in Shenzhen (Provinz Guangdong), Wuhan (Hubei) und Zhengzhou (Henan) durchgeführt.
Mehr als 50 Messen konnten jeweils in Jinan (Shandong), Chengdu (Sichuan), Tianjin, Shenyang (Liaoning), Qingdao (Shangdong) und Changsha (Hunan) realisiert werden.
Mit den drei führenden chinesischen Messezentren Shanghai, Peking und
Guangzhou waren es 17 Städte, die 2014 jeweils mehr als 1 Mio. m2 Hallenfläche vermietet haben (gesamt rund 51 Mio. m2). Dazu zählten u. a.
Shenzhen, Wuhan, Tianjin, Jinan, Chengdu, Zhengshou und Qingdao.
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Deutsches Engagement
Mit zahlreichen Eigenveranstaltungen, die der AUMA in seinen Medien
als German Trade Fair Quality Abroad (GTQ) kennzeichnet, engagieren
sich deutsche Messegesellschaften seit vielen Jahren in der VR China.
2016 sind von insgesamt 319 GTQ-Messen weltweit allein 85 in China
(ohne Hongkong) geplant. Die meisten Fachmessen konzentrieren sich in
Shanghai (48), gefolgt von Peking (13) und Guangzhou (12). Im Vorjahr
wurden von 305 durchgeführten GTQ-Veranstaltungen 85 Messen in China realisiert, davon 49 in Shanghai und 11 in Peking.
Außerhalb der führenden Messestädte Shanghai, Peking und Guangzhou
sind die deutschen Veranstalter zudem in Chengdu, Foshan, Nanjing,
Shenzhen, Wuhan und Yiwu aktiv.
Einen umfassenden Überblick über die Eigenveranstaltungen deutscher
Messegesellschaften (GTQ) gibt die AUMA-Website:
http://www.auma.de/de/Messedatenbank/Weltweit/Seiten/Default.aspx
Auslandsmesseprogramm (AMP)
Die VR China spielt eine wichtige Rolle im Auslandsmesseprogramm des
Bundes (AMP). Jedes Jahr werden zahlreiche deutsche Gemeinschaftsbeteiligungen in Form von German Pavilions auf Messen in China organisiert. 2016 werden es voraussichtlich 55 Messen von 241 sein. Im letzten
Jahr waren es bei 239 weltweiten Gemeinschaftsbeteiligungen 51 German
Pavilions in der VR China. Mehrheitlich finden deutsche Gemeinschaftsbeteiligungen in Shanghai statt.
Einen Überblick zum Auslandsmesseprogramm des Bundes gibt die
Website des AUMA:
http://www.auma.de/de/Messedatenbank/Auslandsprogramme/Seiten/B
und.aspx
Kontakte
Delegation of German Industry and Commerce Beijing
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.china.ahk.de
Delegation of German Industry and Commerce Shanghai
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.china.ahk.de
Delegation of German Industry and Commerce Guangzhou
E-Mail: [email protected]
Erfolg durch Messen
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Homepage: http://www.china.ahk.de
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.peking.diplo.de
Germany Trade & Invest (GTAI)
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.gtai.de
AUMA e.V.
Natalja Winges
Referentin
Regionen: Osteuropa, Zentral- und Ostasien
Tel.: 030 24 000 124
Fax: 030 24 000 320
E-Mail: [email protected]
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