Jahresbericht 2012

Transcrição

Jahresbericht 2012
Jahresbericht 2012
ARGE Schulpartnerschaft HTL Braunau – IPLS León Nicaragua
Die vitale Schulpartnerschaft verbindet die HTL Braunau mit dem IPLS León seit nunmehr 18
Jahren. Einen hautnahen Einblick in die „Eine-Welt-Problematik“ erhielten bislang 380 HTLSchüler/innen im Rahmen von fünf- bis sechswöchigen Exkursionen an unserer
Partnerschule. 63 Kolleg/innen unserer nicaraguanischen Partnerschule kamen für fünf
Wochen, um sich technisch und pädagogisch weiterzubilden.
Besonders stolz sind wir auf die feierliche Eröffnung des Kompetenzzentrums für
Alternativenergie, die am 15.11.2012 an unserer Partnerschule, dem IPLS León/Nicaragua,
stattfand. Der Einsatz von alternativen Energien stellt einen wesentlichen Beitrag zur
Erhaltung der Umwelt, für die wirtschaftliche Entwicklung und letztlich zur
Armutsbekämpfung dar.
Um diese Ziele zu erreichen, wurden 170 Tonnen an technischem Material und
Unterrichtsmitteln im Gesamtwert von über 1,7 Millionen Euro an unsere Partnerschule per
Container versandt. Die Errichtung der ersten Windenergie-Anlage Nicaraguas im Jahr 2004
und eines Kompetenzzentrums für Alternativenergie und Energieeffizienz 2010 stellen die
Eckpfeiler unseres Know-how-Transfers dar, sodass es dem IPLS gelungen ist,
Technologieführer in Sachen Alternativenergie in Nicaragua zu werden und dass selbst
Universitäten auf den Wissenstand unserer Partnerschule zurückgreifen.
Über unsere Aktivitäten im Jahr 2012 dürfen wir Sie wie folgt informieren.
Besuch der Nicaraguaner/innen in Österreich
Vom 3. Mai bis 28. Mai 2012 war die Lehrerin Blanca Nieve Osorio Hernández
(Spanischlehrerin), die Lehrer Juan Ramón (Computertechniker) und Iván Alejandro Pichardo
López (Maschinenbau) zur Weiterbildung an der HTL Braunau. Unsere Kollegin Blanca Nieve
Osorio Hernández unterrichtete am Kurfürst-Maximilian-Gymnasium in Burghausen
Spanisch. Die Kollegen Juan Ramón und Alejandro Pichardo López konnten sich in ihrem Fach
an der HTL Braunau weiterbilden und nahmen an Schulungen für die Laboreinrichtungen für
das Kompetenzzentrum in Nicaragua teil. Ebenso erhielten sie von der Firma Kobe Fenster
und Türen GmbH eine fachgerechte Einweisung über die Montage von Fenster und Türen.
Jahresbericht 2012
Seite 1 von 7
Koordination der Schulpartnerschaft in Nicaragua
Um unsere Partnerschule stärker in die Organisation unserer Schulpartnerschaft einzubinden
übernahm ab 2012 Kollege Pedro Lopez Muñoz, am IPLS, der bereits im Jahr 2002 zur
Weiterbildung an der HTL in Braunau vor Ort war, die Koordination der Schulpartnerschaft in
Nicaragua.
Sein Aufgabenbereich umfasst die Reiseplanung und die Betreuung unserer Gruppe während
unseres Aufenthaltes in Nicaragua. Unser Kollege Pedro verdient monatlich 200 Euro. Die
Reisekosten pro Schüler belaufen sich für den Aufenthalt auf ca. 600 Euro. Aufgrund der
beschränkten Mittel des Kollegen und des IPLS übernimmt die Arge Schulpartnerschaft diese
Kosten.
Lopez Muñoz organisierte die Nicaraguareise 2012 mit Schüler/innen der HTL Braunau und
dem Kurfürst-Maximilian-Gymnasium. Kollegin Christine Hager bestärkt uns durch die
positiven Erfahrungen mit Pedro Lopez Muñoz diesen Weg weiterzuverfolgen. Es stellt eine
große Erleichterung in der Planung (Unterkünfte, Flüge, Transportmöglichkeiten etc.) dar.
Wir möchten uns bei Herrn Pedro Lopez Muñoz herzlich bedanken und freuen uns auf
weitere gute Zusammenarbeit.
Besuch von Schüler/innen und Lehrer/innen in Nicaragua
„Mein Nicaragua, weil mein Geist reich von vielen Erfahrungen und Eindrücken, mein Herz
erfüllt von Freundschaft und Liebe und meine Gedanken beeinflusst und gesteuert durch alles
Erlebte sind und mir so eine differenziertere Sicht auf unsere Welt erlauben.“
(Simon Schlager, Schüler der HTL Braunau)
In Zusammenarbeit mit dem Kurfürst-Maximilian-Gymnasium (KuMax) Burghausen unter der
Leitung von Christine Hager wurde der heurige Austausch mitgestaltet. Geplant ist, dass alle
geraden Jahre die Leitung und Organisation das Gymnasium KuMax übernimmt, die
ungeraden die HTL Braunau.
Vom 17. Juli bis 21. August 2012 reisten Schüler/innen vom Kurfürst-Maximilian-Gymnasium
in Burghausen und Schüler der HTL Braunau mit Begleiter/innen nach Nicaragua, um
einerseits Land und Leute kennen zu lernen und andererseits verschiedene Projekte an
unserer Partnerschule durchzuführen.
In zwei Wochenend-Kursen (jeweils Freitag bis Sonntag) wurden die teilnehmenden
Schüler/innen auf die sozialen und kulturellen Bedingungen in Nicaragua vorbereitet. Die
Reisenden setzten sich unter anderem mit den Themen „Reisen in den Tropen,
Sozialverhalten, Armut, Gesellschaft und Kultur, Geschichte und Geografie“ auseinander. Die
Reise nach Nicaragua eröffnete den Schüler/innen eine Sichtweise auf globale
Unrechtsstrukturen und auf konkrete Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation in
Nicaragua.
Das Bemühen lag dabei auf nicht üblichen touristischen Pfaden zu reisen, sondern die
Verhältnisse der armen Bevölkerungsschichten kennen zu lernen.
Nach den ersten zwei anstrengenden, aber eindrucksvollen Reisewochen arbeiteten die
Schüler/innen intensiv an folgenden Projekten in unserer Partnerschule IPLS: Installierung
und Einschulung einer Software für die Bibliothek, Mitarbeit am Kompetenzzentrum für
Alternativenergie und Teilnahme am Unterricht. Dabei machten sie die Erfahrung, dass sich
die Ausbildungsschwerpunkte des Gymnasiums Burghausen einerseits und der HTL Braunau
Jahresbericht 2012
Seite 2 von 7
andererseits hervorragend ergänzten: Die Projektteams wurden aus technisch versierten
HTL-Schüler/innen einerseits und Gymnasiast/innen mit hervorragenden SpanischKenntnissen andererseits zusammengestellt.
Besuch Lehrer/innen in Nicaragua
„Nicaragua ist sehr vielfältig: ein wunderschönes Land mit großen sozialen Verwerfungen und
vielen armen Menschen; ein Land, das sicher Unterstützung im Bildungssektor brauchen kann;
engagierte Menschen, die sehr lebensfroh sind und die sich über den Besuch gefreut haben;
beeindruckt waren die Reiseteilnehmer/innen auch von den vielen Projekten, die im Rahmen der
Schulpartnerschaft entstanden sind. Begriffe wie HTL Braunau oder Austriaca, sie haben einen
besonders positiven Klang in Leon und darüber hinaus.“
(Toni Planitzer, Lehrer und Bildungsberater der HTL Braunau)
Vom 10. Juli bis 1. August 2012 reisten 9 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Gymnasium, der HLW
und der HTL nach Nicaragua. Drei Wochen sind für die vielen Facetten und Schönheiten
Nicaraguas eine sehr kurze Zeit, aber Bruno Plunger hat für seine Kolleg/innen die wichtigsten
und interessantesten Orte zusammengestellt und eine wirklich tolle Reise in sein Lieblingsland
organisiert. Auf großes Interesse sind die verschiedenen Projekte gestoßen, die zum Teil auf die
Schulpartnerschaft zurückgehen. Beeindruckt hat sicher der Fleiß der Kakaobauern im südlichen
Dschungel Nicaraguas, die bei extremen Klimabedingungen – 7000 mm Niederschlag – ihre
Arbeit leisten. Besonders sichtbar war die Zusammenarbeit auf dem Gelände der Partnerschule
– das Windrad, die neuen Räumlichkeiten für den Uni-Zweig „Alternative Energie“, viele
Ausrüstungsgegenstände, wie z.B. die alte CNC-Maschine. In den bisher 18 Jahren
Schulpartnerschaft ist wirklich sehr viel geschehen.
Neben der landschaftlichen Schönheit des Vulkanlandes Nicaragua waren auch die kulinarischen
Genüsse etwas ganz Besonderes. Vor allem von den tropischen Früchten und den wunderbaren
Fischgerichten wurde bei der Nachbesprechung der Reise geschwärmt. Gallo Pinto (Reis und
Bohnen) oder Maduros (gebratene Kochbananen) werden für immer in Erinnerung bleiben.
Unterstützung der Bibliothek an der Partnerschule IPLS
Eine Kollegeninitiative des Lern- und Informationszentrums (LIZ) der HTL und HLW Braunau,
ausgehend von Elisabeth Schaufler und Anton Planitzer, hat sich zum Ziel gesetzt die spärlich
ausgestattete Bibliothek längerfristig zu modernisieren. Bei einem „Lokalaugenschein“ wurde
festgestellt, dass die Hilfe dringend notwendig und sehr erwünscht ist. Mit der Anhebung der
Qualität des didaktischen Materials und Bücher wird einerseits das Lehrpersonal ermächtigt,
einen interessanteren und besseren Unterricht zu gestalten und andererseits wird Schüler/innen
langfristig die Möglichkeit gegeben überhaupt Zugang zu Wissen und Information zu haben und
dieses zu verfolgen. Mit 2000 Dollar hat die Kollegeninitiative heuer die Bibliothek der
Partnerschule IPLS unterstützt. Es ist geplant, jedes Jahr mehrere Veranstaltungen im LIZ
durchzuführen, um die Bibliothek der Partnerschule in Nicaragua zu fördern. Dir. Jaime Saborío
hat sich über die Unterstützung sehr gefreut und sich herzlich dafür bedankt. Es ist ihm ein
großes Anliegen, dass die Bibliothek aktualisiert wird und die Hilfe vom LIZ Braunau ist dafür ein
kleiner Beitrag. Für dieses wertvolle Projekt versuchen wir weitergehend Sponsoren zu
gewinnen.
Jahresbericht 2012
Seite 3 von 7
Projekt „Kompetenzzentrum für Alternativenergie“
Der Einsatz von alternativen Energien stellt einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der
Umwelt, für die wirtschaftliche Entwicklung und letztlich zur Armutsbekämpfung dar. Die
Idee für das Projekt ist im Laufe unserer langjährigen Zusammenarbeit mit dem IPLS,
insbesondere durch die Errichtung der ersten Windkraftanlage in Nicaragua im Jahr 2004,
entstanden. Derartige Einzelprojekte sind zur Bewusstseinsbildung und zur Erlangung von
öffentlichem Interesse wichtig. Darüber hinaus müssen aber entsprechende Strukturen für
eine zielgerichtete Arbeit und Entwicklung auf dem Gebiet der Alternativenergie geschaffen
werden. Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung ist die Errichtung des Kompetenzzentrums
mit der notwendigen materiellen und personellen Ausstattung.
Ein Modul des Projektes „Kompetenzzentrum für Alternativenergie“ stellt das „Intelligentes
Gebäudemanagement für Nicaragua“ dar.
Zwei Monate arbeitete die HTL-Absolventin Julia Maurer im Institut Politecnico Leon, um ihr
Diplomprojekt „Intelligentes Gebäudemanagement für Nicaragua“ zu installieren. Sie hat im
Juni ihre Matura mit Auszeichnung abgeschlossen und wird ab Herbst 2012 in Wien an der
TU Technische Physik studieren.
Julia Maurer und ihre Projekthelferin Marie Theres Sellmaier haben mit Unterstützung der
Firma Bernecker & Rainer ein System entwickelt, das Energieeinsparungen in den
Laborräumen bringt, nachhaltig das Klima schont und für die Schule finanzielle Ressourcen
zu notwendigen Erneuerungen freigibt. Diese Einsparungen ermöglichen der Schulleitung,
Jugendlichen aus armen Bevölkerungsschichten Stipendien zu gewähren. Im Mai 2012
wurden die gesamten Gerätschaften für die Implementierung in León/Nicaragua mit einem
Container verschifft. Im Juli und August wurde das für Nicaragua und seine Entwicklung
zukunftsweisende Projekt vor Ort umgesetzt. Zusätzlich wird das System durch eine
Solaranlage mit Energie versorgt, die einerseits die Möglichkeit einer ressourcenschonenden
Energiegewinnung bietet und anderseits die Stromabschaltungen in Nicaragua abfedert.
Die Klimaanlagen in Nicaragua sind die größten Energiefresser. Diese optimal zu steuern und
zu regeln stellt ein hohes Einsparungspotenzial dar. Dies ermöglicht „Das intelligente
Gebäudemanagement für Nicaragua“.
Weitere vorteilhafte Nutzungsbereiche der Steuerung stellen Bewegungs- und Rauchmelder
dar, die die Sicherheit erhöhen. Die Räumlichkeiten werden dadurch auch entsprechend
überwacht und bei einem Alarmfall wird das Wachpersonal benachrichtigt. Über das Display
der Steuerung werden alle Einsparungen sofort sichtbar.
Bei der feierlichen Eröffnung des Kompetenzzentrums für Alternativenergie betonte der
Direktor des IPLS Herr Jaime Saborio die hervorragende Arbeit von Julia.
Im Gesamten wurden für das Projekt 250.000 EUR aufgewendet, davon 130.000 EUR für die
Laboreinrichtungen und 120.000 EUR für bauliche Maßnahmen und Elektroinstallationen
inklusive intelligentem Gebäudemanagement. Das Projekt wurde von AEA/ADA mit 100.000
EUR getragen. Wesentliche Projektsponsoren waren Missio (60.000 EUR), Land
Oberösterreich (14.000 EUR), BMUKK (10.000 EUR) und DKA (5.000 EUR). Der Rest wurde
von der ARGE Schulpartnerschaft in Zusammenarbeit mit der Initiative Eine Welt, Braunau
am Inn, aufgebracht.
Jahresbericht 2012
Seite 4 von 7
Auslands-Zivildienst
„Derzeit bin ich durchaus noch etwas überfordert von all diesen neuen Eindrücken. Doch genau
diese sind der Grund, warum ich mich für den Zivildienst in Nicaragua entschieden habe. Um zu
lernen und daran zu wachsen“.
(Alexander Neuwirth, Absolvent der HTL Braunau)
Alexander Neuwirth leistet seinen Einsatz als Auslands-Zivildiener am IPLS von 01.08.2012
bis 30.07.2013. Motiviert wurde er durch seine Teilnahme an der Nicaragua-Reise 2011. So
unterstützt er schwerpunktmäßig unsere Partnerschule im Bereich Alternativenergie und
Energieeffizienz.
Fortführung und Betreuung von Projekten der letzten Jahre
Um die Projekte nachhaltig abzusichern, bedarf es einer langjährigen Betreuung, da es in
Nicaragua an Infrastruktur, ausgebildeten Fachkräften und im Besonderen an
Kapitalressourcen mangelt. Unsere langjährige Erfahrung hat uns bewusst gemacht, dass
jedes Projekt 5–8 Jahre Betreuung benötigt, damit es nachhaltig auf eigenen Beinen stehen
kann.
„Energieeffizienter, mit Holz beheizbarer Kochherd“
Im IPLS existiert eine Schulküche, die den Schüler/innen, die aus armen Verhältnissen
kommen, täglich eine Mahlzeit sicherstellt. Die Öfen befinden sich in energetischer und
gesundheitlicher Hinsicht in einem katastrophalen Zustand.
Beim Abschiedsessen 2011 verwöhnten die Schüler/innen der HTL Braunau die
nicaraguanischen Freunde mit einem typisch österreichischen Menü: Gulasch und als
Nachspeise Pofesen. Für unsere Schüler/innen war die Zubereitung der Speisen ohne
technische Gerätschaften, nur mit Frauen/Manneskraft, in riesigen Bratpfannen auf offenem
Feuer eine große Herausforderung. So lernten sie die harten Arbeitsbedingungen der
Köchinnen vor offenem Feuer kennen. Auf Wunsch der Köchinnen entstand in
Zusammenarbeit mit den Schüler/innen die Entwicklung eines energieeffizienten
Kochherdes. Beim heurigen deutsch-österreichischen Menü konnten sich die Schüler/innen
von den Vorteilen des neuen Kochherdes überzeugen.
250-kW-Windenergie-Anlage am IPLS León
Einen großen Anteil am Erfolg des Projekts hat die Firma Windkraft Simonsfeld, die uns
technisch und finanziell großzügig zur Seite steht. Dadurch ist gewährleistet, dass die
netzgebundene Anlage auf dem Schulgelände des IPLS seit Jahren ohne größere Probleme
läuft und umweltfreundlichen Strom erzeugt. Die Anlage ist auch für das Kompetenzzentrum
der Alternativenergie für die praxisgerechte Ausbildung sehr wertvoll. Das Logo des IPLS ist
mit dem Windrad versehen und verdeutlicht so die zentrale Bedeutung dieser Anlage.
1-kW-Klein-Windenergie-Anlage in Cinco Pino
Diese Anlage ermöglicht der örtlichen bäuerlichen Bevölkerung die Stromversorgung der
Computeranlagen und somit der Vernetzung über Internet und Internet-Telefonie, was die
Jahresbericht 2012
Seite 5 von 7
Basis für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung bildet. Wartung und Service werden
durch Fachkräfte des IPLS gewährleistet.
Versand von technischem Material
Im Mai 2012 wurde ein 40-Fuß-Container mit technischem Material an unsere Partnerschule
geschickt. Der Inhalt umfasste technische Geräte des Projektes "Errichtung eines
Kompetenzzentrums für Alternativenergie am IPLS", Fenster und Türen (Anmerkung:
entsprechend wärmeisolierende Fenster und Türen sind in Zentralamerika nicht verfügbar),
Elektroinstallationsmaterial und LED-Beleuchtungsmittel, Computer, Monitore, Drucker,
Labor-Messgeräte, Werkzeuge und gebrauchtes Schulmobiliar für das IPLS. Außerdem
wurden medizinische Geräte vom Krankenhaus Braunau, die dort nicht mehr verwendet
werden, jedoch noch voll funktionstüchtig sind, mitgeschickt. Diese medizinischen Geräte
leisten einen wertvollen Beitrag für den medizinischen Standard in Nicaragua. Die gesamte
Abwicklung der Verpackung, Verladung und Verschiffung wurde von Schüler/innen und
Lehrer/innen der HTL Braunau durchgeführt.
Pläne für die Zukunft
Unser Hauptarbeitsgebiet für die nächsten Jahre wird die Unterstützung unserer
Partnerschule bei der Umsetzung des Projekts „Kompetenzzentrum für Alternativenergie“
sein, insbesondere beim Aufbau einer neuen Fachrichtung „Alternativenergie“. Denn damit
können Strukturen für eine sowohl ökologisch als auch ökonomisch zukunftsweisende
Entwicklung Nicaraguas und sinnvolle Perspektiven für die Jugend geschaffen werden.
Unser Schwerpunkt für 2013 wird die Umsetzung und Entwicklung von energieeffizienten
Klimaanlagen sein. Die zwei Schülerinnen der HTL Braunau Lena Kühleitner und Claudia
Raschhofer forschen im Zuge des Maturaprojektes an einem energiesparenden Kühlsystem,
um eine Alternative zu bestehenden Klimaanlagen zu entwickeln. Vorerst wird ein Prototyp
gebaut, der unter ähnlichen Bedingungen wie in Nicaragua getestet wird. In seiner
Funktionsweise soll er die Luftfeuchtigkeit in den Räumen mittels Silikat entziehen. Die
Kühlung der Luft erfolgt durch das Wechselspiel der Herabsetzung der Luftfeuchtigkeit und
der Befeuchtung der getrockneten Luft. In Folge wird dieses Projekt an unserer
Partnerschule IPLS in den neuen Laborräumen umgesetzt.
 Erneuerung und Ausbau der einschlägigen Fachbibliothek
 Schüler/innen-Team (Freigegenstand) für Projekte
Angedacht ist es, ein Schüler/innen-Team an der HTL Braunau mit dem Ziel der
Umsetzung wichtiger technischer Projekte (Alternativenergie) am IPLS zu gewinnen.
 Solar-Beleuchtung für die Bauern
Beim heurigen Besuch der Kolleg/innen wurde der „Licht“-Wunsch von den
Kakaobäuerinnen geäußert. Die Bauernfamilien leben sehr vereinzelt und jeweils
voneinander weit abgelegen. Die einzige technische und wirtschaftliche Machbarkeit,
den Familien Strom zur Verfügung zu stellen, besteht in Fotovoltaik. Ohne elektrische
Energie ist eine wirtschaftliche Entwicklung nicht möglich. Ein erster Schritt wäre die
Installierung einer Fotovoltaik-Anlage, Batterien und LED-Leuchten. Erst dieser erste
Ansatz bietet den Jugendlichen Entwicklungsmöglichkeiten und
Zukunftsperspektiven.
Jahresbericht 2012
Seite 6 von 7
Unsere konsequente und kontinuierliche Arbeit gilt dem Ziel, einerseits für die
nicaraguanischen Jugendlichen nachhaltige Lebenschancen zu schaffen und andererseits den
österreichischen Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, mit einer anderen Welt und
anderen kulturellen Werten vertraut zu werden.
Jahresbericht 2012
Seite 7 von 7