Phosphor, Blaualgen und der Banter See

Phosphor, Blaualgen und der Banter See
Gerd Liebezeit
24. Juni 2008
Microcystis
Nodularia
Anabaena
Viele Cyanobakterien können Stickstoff fixieren, d.h. sie sind nicht
auf Nitrat oder Ammonium aus dem Wasser angewiesen.
Phosphat muß aber gelöst aus dem
Wasser aufgenommen werden.
 P begrenzt Wachstum
20 µm
50 µm
Bei ungünstigen Umweltbedingungen
werden Akineten gebildet.
Nodularia
Anabaena
Microcystis
Frühjahr
Mikroalgen wachsen
Abgestorbene Algen sinken zum Boden.
Abbau der Biomasse
Verbrauch von O2
Freisetzung / N & P
Nährsalze
Sommer
Nährsalze
Herbst
Einträge
Atmosphäre, Flüsse, Grundwasser, Oberflächenablauf, ???
Datengrundlage
für nahezu alle Aussagen und Bewertungen
Banter See
2000 bis 2011
Forschungszentrum Terramare
EWE-Stiftung
Stadt Wilhelmshaven
Bearbeiter
Finanzierung
Gerd Liebezeit
Gisela Gerdes
Michael Meier
Christine Wagener
Ramona Masalon
Phycocyanin bezogen auf 1 m² / 9 m Wassertiefe
Photosynthesepigment, spezifisch für Cyanobakterien
???
???
Sauerstoffsättigung [%]
???
???
nur Winterwerte
???
Beobachtungen und Schlussfolgerungen
1) Cyanobakterien und Phosphat gehen zurück, die
Sichttiefe nimmt zu.
Diese Feststellung lässt sich wegen der kurzen
Beobachtungszeit nicht belegen.
2) Das Verhältnis Stickstoff:Phosphor ist immer noch unter dem
für „normales“ Phytoplankton optimalen Wert.
Massenentwicklungen von Cyanobakterien können immer
noch auftreten.
Forschungsbedarf
Nährsalze
Licht
Zooplankton
Phytoplankton
Temperatur
Forschungsbedarf
Umfassende Kenntnisse der in einem Ökosystem ablaufenden
Prozesse sind für Aussagen über die Wirkungen von Eingriffen
unabdingbar.
Eingriffe in die Ökologie von Gewässern lassen sich in ihren
Auswirkungen nur in einer Langzeitperspektive bewerten.
Ebenso genügt es nicht, nur einen einzigen Parameter zu
Aussagen über die Wirksamkeit oder Unwirksamkeit einer
Maßnahme heranzuziehen, also z.B. eine rasche Verringerung der
Phosphatkonzentration als Erfolg zu bezeichnen.
Forschungsbedarf
zusätzlich zum Bisherigen notwendige Untersuchungen
•Höhere trophische Ebenen – Zooplankton, Fische, (See)Vögel
•Benthos
•Hochauflösende Sedimentverteilung an der Oberfläche
•Sedimentcharakteristika an Sedimentprofilen (ausgewählte Lokationen)
•Elementanalytik der Sedimente mit Schwerpunkt Phosphat und Schadstoffe
•Makrophyten, semiterrestrisch und aquatisch
•Zeitlich hochauflösende Beprobung der potentiellen Einleiter
einschließlich Grundwasser
• Physikalische Messungen
Liebezeit et al., 2006
Liebezeit, 2011