Moderne High-End-Blu-ray-Player entwickeln sich zu wahren

Transcrição

Moderne High-End-Blu-ray-Player entwickeln sich zu wahren
Test & Technik Universal-Player
Bit-Steller
Moderne High-End-Blu-ray-Player entwickeln sich zu wahren Medienzentralen
und Hochbit-Jongleuren für Bild und Ton. stereoplay hat einen Audiospezialisten
von Cambridge und einen Video-Könner von OPPO ins Visier genommen.
B
lu-ray-Player wie unsere
beiden Testkandidaten haben sich in den letzten Jahren
zu wahren Schweizer Offiziersmessern der digitalen Audiound Videotechnik entwickelt.
Der Cambridge Azur 752BD
und der OPPO BDP-103D gehören, was Fähigkeiten, Ausstattung und Performance angeht, zum Besten, was es für
Bild- und Tonverarbeitung bislang je gegeben hat.
Das ist historisch begründet,
scheint aber fast vergessen:
Hoch auflösendes digitales Audio begann vor knapp 20 Jahren
mit der Einführung der DVD.
Die kann seit Anbeginn PCMStereoton mit 24 Bit und 96
Kilohertz übertragen, optional
sogar bis 192 kHz. Auch die
Standardauflösung von Dolby
Digital und DTS betrug schon
Jahre vor der Einführung von
DVD-Audio und SACD 24 Bit
bei 48 kHz. Traditionell beherrschen die Decoder-Chips von
DVD- und Blu-ray-Playern
hoch auflösende Tonformate
also schon seit je her – und das
spätestens seit der Einführung
von DVD-Audio und SACD vor
gut 15 Jahren sogar in Surround.
So verwundert es wenig, dass
es einige ernstzunehmende
Player-Modelle wie die Testgeräte von Cambridge und OPPO
gibt, die sich bei Bild und Ton
nach vorne spielen und im Extremfall einige traditionelle Geräte ersetzen können.
Gemeinsamkeiten
Schauen wir uns einmal genau
an, welche Fähigkeiten beide
Geräte beherrschen. Sie basieren auf dem gleichen Laufwerk
und der gleichen Mutterplatine.
Zunächst spielen sie alle
gängigen Scheibenformate von
der CD über DVD-Video und
-Audio über SACD bis zur 3D
Blu-ray Disc. Die Player decodieren sogar HDCD und alle
Audio-Auflösungen aller normierten Formate von PCM über
DSD bis zu den Codec-Paketen
von Dolby und DTS. Fotos, Musik und Videos dürfen zudem
auf gebrannten Disks gereicht
werden. Auch alle USB-Anschlüsse dürfen Dateien vom
Memory-Stick oder von einer
OPPO bietet – ebenso wie Cambridge – zwei USB-Buchsen für
WLAN-Dongle (liegt serienmäßig bei) plus Festplatte gleichzeitig.
Toll: die zwei HDMI-Eingänge (einer frontseitig) für externe AV-Quellen.
20
3/14 stereoplay.de
Festplatte liefern. Auch das lokalen Netzwerk kann eine Datenquelle sein.
Der integrierte Abspieler holt
sich die Bits entweder vom Mediaserver ab oder liest einfach
die Daten von einem freigegebenen Laufwerk (NFS oder
SMB). Da sich der Player auch
als UPnP-/DLNA-Renderer im
Netzwerk anmeldet, kann man
auch mit externen Programmen
oder Apps Daten in den Player
schicken, etwa mit dem Windows Media Player oder mit
einem beliebigen Tablet oder
Smartphone via passende Apps
wie UPnPlay oder PlugPlayer.
Viele Eingänge
Wenn man schon einmal einen
so hochwertigen Prozessor für
Bild und Ton verbaut, kann man
ihn auch für andere Geräte in
derselben Anlage verwenden,
dachten sich die Entwickler und
bauten ein paar Eingänge an
den Player. Beide Modelle bieten je einen HDMI-Eingang
vorder- und rückseitig. Damit
lässt sich das highendige Videoboard auch für externe Geräte wie etwa einen Sat-Receiver nutzen. Das hat das Testteam auch probiert, und es
verblüfft immer wieder, wie viel
ruhiger, detailreicher, klarer und
knackiger das Fernsehbild vor
allem von Standard-DefinitionSendern wird. Auch die 720p-
Auflösung der ÖffentlichRechtlichen gewinnt auf der
Leinwand des Testkinos an Details, vor allem beim OPPO.
Doch die Player bieten weitere HDMI-Tricks. Der vordere
HDMI-Eingang ist MHL-kompatibel (Mobile High-Definition Link) zum direkten Anschluss moderner Tablets und
Smartphones mit HD-Bild und
-Ton. Selbst die zwei HDMIAusgänge haben mit ARC (Audio Return Channel) einen Trick
auf Lager: Wenn man einen Satoder Kabelempfänger nutzt, der
im Fernseher eingebaut ist,
bekommt man hiermit den
Der Cambridge Azur 752BD bietet aufwendige D/A-Wandler- und
Analogtechnik mit separater Stereo-Sektion und ATF2-Upscaling
sowie die Digitalaudio-Eingänge für externe digitale Quellen.
Digitalton in den Player und
seine highendigen D/A-Wandler – und das ohne zusätzliche
Kabel. Der Cambridge bietet
darüber hinaus je einen optischen und einen Cinch-Digitalaudio-Eingang für weitere
digitale Quellen.
Summa summarum klingt das
fast schon nach der Funktionalität eines ausgewachsenen AVVorverstärkers, nur eben mit
integriertem Streaming und Bluray-Player. In der Tat sind beide
Player auf diese Weise einsetzbar, denn das Bassmanage-
3/14 stereoplay.de
21
Test & Technik Universal-Player
Ein Blick durch den robusten
Deckel des OPPO BDP103D lässt erkennen, wie
sauber die Mutterplatine
und das Laufwerk, die auch
der Cambridge verwendet,
verarbeitet sind. Das gekapselte Laufwerk entkoppelt seine empfindlichen
Laser in drei ineinander
verschachtelten Subchassis, die Vibration und Schall
abhalten. Unter den Kühlrippen sitzt der mächtige
MediaTek-Decoder, der
hoch auflösendes Audio
und Video verarbeitet.
Cambridge platziert seine
eigene D/A-Wandlung und
Analogsektion anstelle der
serienmäßigen auf einer
weiteren Platine.
ment mit Einmessmöglichkeiten und der vergleichsweise
feinstufig regelbare analoge
Mehrkanal-Ausgang erlauben
den direkten Betrieb von Endstufen oder Aktivlautsprechern.
Sogar an die regelbare Audioverzögerung (Lip Sync) zur
Anpassung des Timings von
Bild und Ton haben die Ingenieure gedacht. Es gibt ein paar
Puristen, die das praktizieren.
Kleine Unterschiede
In puncto Laufwerk und Decoder-Platine gleichen sich die
zwei Testspieler, und das Netzteil ist ähnlich konzipiert. Dann
allerdings beginnen die Unterschiede.
Der Digital-Spezialist OPPO
hat im BDP-103D ein Video
Processing mit zwei neuen
Chipsets von Darbee und
DVDO verbaut, die in Kombination eine bislang nicht gekannte Bildqualität versprechen. Die On-Board-Wandlung
der Toninformationen ist seit
einigen Typgenerationen mehr
22
3/14 stereoplay.de
oder weniger gleich geblieben
und anerkanntermaßen gut.
OPPO bietet einen auch für reine Stereo-Anwendungen zu
verwendenden 7.1-Ausgang.
Ganz klar gehen die Entwickler
trotz der guten Analogsektion
beim Ton aber eher von einer
rein digitalen Verknüpfung des
Players mittels HDMI aus. Die
Fernbedienung hat sich im Test
bewährt dank der sinnvoll angeordneten, funktionalen beleuchteten Tasten. Rein haptisch
wirkt sie aber vergleichsweise
simpel.
Dass das ganz anders gehen
kann, zeigt Cambridge mit der
neuen Fernbedienungs-Generation beim Azur 725BD. Die
Steuerzentrale ist organisch gestaltet und steht ergonomisch
perfekt in einem Stativ griffbereit. Die gesamte Oberfläche ist
samtig weich gummiert und
schmeichelt förmlich der Haut.
Auch das Stativ hüllt sich in
diesen organisch wirkenden
Überzug. Die Tasten wurden
neu gruppiert und bieten eine
Reihe nützlicher Direktfunktionen, für die man sonst ins
Menü eintauchen müsste. Endlich sind die Tasten auch hinterleuchtet. Als Zubehör lässt
sich der edle neue Handgeber
auch für den Vorgänger-Player
nachbestellen.
Ausgeklügeltes Scaling
für die Audiosignale
Zwar bietet Cambridge in seiner Azur-Serie die passenden
AV-Verstärker mit HDMI-Anschlüssen an, aber die Produktmanager denken offenbar an
den weiteren Einsatz des Bild
und auch Ton hoch auflösenden
Geräts in eher konventionellen
Stereoanlagen. Darauf jedenfalls deutet das aufwendig gestaltete Audioboard hin, das die
Engländer huckepack in die
zweite Platinen-Etage eingebaut
haben. Es besitzt nicht nur einen
7.1-Kanal-Ausgang, sondern
eine separate, aufwendiger ausgelegte Stereo-Sektion.
Alle zehn Kanäle werden
nach ihrer Ankunft aus dem
MediaTek-Decoder-Chip nochmals auf Takt gebracht und im
geschützten Anagram-Prozessor auf volle 24 Bit und 192
Kilohertz Ab­tastrate umgerechnet – egal, mit welcher tatsächlichen Auflösung sie die Audioplatine des Cambridge Azur
erreichen.
Das erleichtert es, die da­
rauf folgende
Digital-/Analog-Wandlung
zu optimieren:
OPPOs
Fernbedienung
wirkt zwar
haptisch nicht
sehr edel, aber
sie handhabt
sich dank gut
gewählter
Funktions­
tasten und
cleverer
Layouts im
Alltag sehr
angenehm.
Die folgende Filterung muss
nun nur noch an diese eine Taktfrequenz angepasst werden.
Damit das auch mit DSD-Bitströmen von SACD funktioniert, muss man den Player im
Menü auf PCM-Konvertierung
stellen, was eine Umrechnung
des 1-Bit-Stroms auf 24 Bit mit
88,2 Kilohertz erzeugt.
Wie beim OPPO steht auch
hier das volle Signal- und Bassmanagement für den 7.1-Ausgang zur Verfügung, ebenso
eine Regelung des Ausgangspegels und die Lip-Sync-Korrektur. Der dedizierte Stereoausgang ist aber direkt verschaltet und erhält unabhängig vom
Ausgangssignal stets seine zwei
Stereokanäle – entweder direkt
oder als Downmix.
Ein weiteres Indiz für die
Audio-Ausrichtung gegenüber
dem OPPO-Kollegen sind die
zwei Digitalaudio-Eingänge:
einer als TOSLINK, der zweite
als Cinch. Damit kommen nicht
nur HDMI-Geräte in den Genuss der feinen Transformation
der Klänge in die analoge Welt,
sondern auch Historisches wie
etwa ein alter DAT-Rekorder.
Im Kino-Hörraum aufgebaut, finden sich die zwei Kandidaten zunächst in ihrer Rolle
als klassische Blu-ray-Player
wieder mit Scheibenkost und
HDMI als Ausgangssignal. Audioseitig unterscheiden sie sich
Ungewöhnlich für Player ist die Auswahl der Eingänge, in diesem
Falle des Cambridge. Er bietet auch optischen und Cinch-DigitalAudio-Signalen Einlass. Die USB-Eingänge sind dem Player zugeordnet.
kaum und zeigen, wie gut eine
HDMI-Quelle heute klingen
kann. Der AV-Vorverstärker
Marantz AV8801 jedenfalls bietet ein angenehm durchgezeichnetes und dabei plastisches
Bühnenabbild schon von der
CD. Das Jazz-Album „XXL“
(DVD-Audio) der Big Phat
Band bringt als hochauflösende
Mehrkanal-Aufnahme schon
verdammt viel Leben in die
Bude, stellt Bandleader Gordon
Goodwin doch seine Musiker
quasi direkt in die Lautsprecher.
Eine krasse Dynamik, die kei-
Bild-Aufbereitung: Pixel-Hexerei in drei Stufen
Der Knackpunkt aller OPPO-D-Modelle ist der integrierte Darbee-Bildprozessor. Dieser werkelt allerdings
nicht allein. Drei der besten und
teuersten Video-Signalprozessoren
arbeiten hier jeweils mit ihren Stärken
zusammen.
Der MediaTek-Decoderchip gehört
zum Besten, was es gibt. Er liefert
insbesondere von geringer aufgelösten Quellen, etwa von DVD oder
YouTube, ein Bild, das man kaum für
möglich hält. Doch der integrierte
De-Interlacer und der Scaler sind nur
gehobener Durchschnitt.
Zuletzt verbaute OPPO einen nach­
geschalteten Qdeo-Prozessor von
Marvell, der mit feinem Pinselstrich
für knackscharfes Upscaling und
stabile Vollbilder sorgt. Doch selbst
der Marvell-Chip war wohl nur eine
(wenn auch hochwertige) Zwischenlösung, denn eigentlich nutzte OPPO
stets den vor allem in Sachen DeInterlacing ungeschlagenen Prozessor von DVDO. Der aber konnte vor
zwei Jahren nicht rechtzeitig mit
3D-Signalen von der Blu-ray umgehen. Nun verwendet OPPO die
neueste 3D- und Ultra-HD-Technik
(4K) DVDO und zeigtE im Test eine
Ruhe und Schärfe im Bild, die ihresgleichen sucht.
Zwischen Decoder und Scaler schaltet OPPO in der „D“-Variante den
„Visual Presence“-Prozessor des
jungen kalifornischen Unternehmens
Darbee Vision. Der kennt drei Grundmodi, die sich jeweils in ProzentSchritten dosieren lassen, und
arbeitet mit einer Kombination aus
artefaktarmer Detail-Nachschärfung
und Kontrastanhebung. Der Effekt
reicht von ausgeschaltet über dezent
nachgewürzt bis zum ungenießbaren
Geschmacksverstärker. Im Beispielbild oben, das so real von der Mattscheibe aufgenommen ist, sieht man
die Wirkung schon deutlich, insbesondere an den Haaren, den Augen
und der Schrift: im Splitscreen links
mit, rechts ohne Darbee. Insbesondere hoch skalierte Bilder mit gering
dosiertem Darbee-Prozess vermitteln
den Eindruck eines deutlich höher
aufgelösten Bildes, dank der HDMIEingänge auch für externe Quellen.
3/14 stereoplay.de
23
Test & Technik Universal-Player
Samtig wie eine
Angorakatze fühlt
sich die organisch
wirkende
Gummierung der
edel anmutenden CambridgeFernbedienung
an. Die Tasten
lassen sich
beleuchten.
Im Stativ
wartet sie
auf
Eingaben.
ner der Player zu bremsen
scheint. Das gilt für alle Medien, die das Laufwerk im Laufe
des Tests zu lesen bekommt,
unabhängig von der Zahl der
Kanäle. Audioseitig in Sachen
HDMI herrscht zwischen den
Playern ein Patt.
Geringe Vorteile ergeben
sich beim Bild für den OPPO.
Er zeigt gegenüber dem unbestrittenen Spitzenbild des Cambridge subjektiv einen Hauch
mehr Ruhe, insbesondere bei
Interlaced-Signalen, und etwas
mehr Tiefe und Plastizität vor
allem bei geringer aufgelösten
Videos, insbesondere bei PALZuspielung über den HDMIEingang vom Sat-Receiver. Bewegungen zeigt der De-Interlacer stabiler, selbst kritische
Laufschriften kommen nie aus
dem Tritt und mit sparsam dosiertem Darbee-Bildprozessor
bekommen die Bilder ohne
sichtbare Nachteile mehr Schärfe und Plastizität.
Bild-Vorteile für OPPO
Das Verhältnis der zwei Probanden änderte sich auch bei
Zuspielung anderer Quellen
nicht, egal ob via USB-Anschluss direkt von Festplatte
oder über das Netzwerk. Auch
spielten beide alle Testdateien
stets mit korrekter, nativer Bildrate mit Kapiteln, Untertiteln
etc. und flott navigierend ab:
JPEG-Fotos bis 16 Megapixel
Auflösung ebenso wie Videos
aller Couleur von MPG über
MKV bis zu TS und M2TS.
Auch audioseitig spielen beide Player in Stereo und bei einigen Formaten in Surround
alles von MP3 über WMA,
FLAC, WAV, AIFF und sogar
ALAC.
Einen Nachteil des MediaTek-Chips bekommen auch unsere zwei Testgeräte zu spüren:
Er streamt nicht gapless (unterbrechungsfrei). OPPO hat in der
neuesten Firmware zwar einen
Workaround gefunden, der aber
funktioniert nur mit WAV, das
per USB geliefert wird.
Ansonsten muss man die
einzelnen Dateien gegebenenfalls mit einem Joiner-Programm zu einer großen vereinen und ein CUE-Sheet erzeugen. Dann spielt das große File
lückenlos und lässt sich dank
Bits in Reih‘ und Glied bei höchster Auflösung
ATF2 (Adaptive Time Filtering) nennt
Cambridge seine Upsampling-Technik, die die Briten gemeinsam mit den
Schweizer Signalverarbeitungs-Spezialisten Anagram Technologies
entwickelt hat.
Die gesamte Mathematik befindet
sich als Software in einem riesigen
SHARC-Prozessor von Analog
Devices, der trotz einer Genauigkeit
von 32 Bit potent genug ist, um sich
gleichzeitig um das Hochrechnen der
Surround-Signale mit bis zu acht
Kanälen (7.1) zu kümmern und um das
stets ebenfalls anliegende Stereo­
signal. Cambridge nutzt den ATF2Algorithmus, um jedes Signal – unabhängig von Herkunft, Quantisierungs­
tiefe oder Abtastrate – auf 24 Bit und
192 Kilohertz zu skalieren.
Das hat zwei Vorteile: Zum einen
lässt sich mit einer guten Interpola­
tion ein feineres und der ursprünglichen Wellenform genauer entsprechendes digitales Signal erzeugen,
man gewinnt also im besten Falle
etwas an feindynamischen Informati-
24
3/14 stereoplay.de
onen zurück. Der zweite Grund liegt
auf der analogen Seite der Digital-/
Analog-Wandlung. Nach der ATF2Skalierung gibt es nur noch eine
Abtastfrequenz. Entsprechend muss
man sich nach der Wandlung nur
noch um die Filterung dieser einen
resultierenden Bandbreite kümmern.
Das spart Schaltungsaufwand und
vereinfacht die Signalführung, was
beides der Klangqualität zugute
kommt.
Drei verschiedene digitale Filtercharakteristika stehen der Bit-Vermehrung zur Verfügung, die sich per
Fernbedienung und Tasten auf der
Front durchschalten lassen.
Das erste Filter ist besonders steilflankig und hilft etwa, Alias-Effekte
von geringen Samplingraten (etwa
44,1 kHz von CD) zu unterdrücken –
zulasten des Ein- und Ausschwingverhaltens. Im Test klang dieses Filter
zwar am präzisesten, aber auch steril
und etwas nervös.
Das zweite Filter arbeitet linearphasig
und hält bei der Hochrechnung die
Gruppenlaufzeiten konstant. Das
erzeugt zwar ein kleines, frequenzabhängiges Delay, aber das Signal
bleibt zeitlich kohärent. Der Algorithmus klang tonal etwas wärmer,
vielleicht ein wenig weicher, aber vor
allem stimmten hier der musikalische
Fluss und der Raum am ehesten.
Dieses Filter groovt am besten.
Das dritte, minimalphasige Filter für
präziseres Einschwingen, wirkt wie
ein guter Kompromiss. Es klingt
etwas knackiger als das zweite und
trotzdem angenehm musikalisch
fließend.
Sehr praktisch: Unter
„Netzwerk“ erscheinen
im Home-Menü alle
DLNA-Quellen, aber
auch freigegebene
lokale Laufwerke.
Cambridge Azur 752BD
OPPO BDP-103D
820 Euro (Herstellerangabe)
Vertrieb: High-End Company AG,
Frauenfeld Telefon: 071 911 86 90
www.highendcompany.ch
www.cambridgeaudio.de
Vertrieb: Heimkino Klohs, Leipzig
Telefon: 0341-9405077
www.www.oppo-bluray.de
www.www.oppo-bluray.co.uk
Auslandsvertretungen siehe Internet
Auslandsvertretungen siehe Internet
Maße: B: 43 x H: 8,5 x T: 31,2 cm
Gewicht: 5 kg
Maße: B: 43 x H: 7,9 x T: 31,1 cm
Gewicht: 4,9 kg
Messwerte
Messwerte
Frequenzgänge
Frequenzgänge
schluss verfügbarer
Stets sehr ausgewogen
Stets sehr ausgewogen
Medien, egal ob Musik,
Klirrspektrum DVD 96/24
Klirrspektrum DVD 96/24
Sehr niedriger Klirr mit etwas
breitem Spektrum
Niedriger Klirr mit günstig schnell
abfallendem Spektrum
Jitterspektrum CD
Jitterspektrum CD
OPPO bietet mit der
MediaControl-App
eine kostenlose und
komfortable Verwaltung per Netzwerkfreigabe oder USB-An-
Fotos oder Videos.
des CUE-Sheets trotzdem wie
Einzeldateien navigieren.
Analog Audio:
Vorteile für Cambridge
Im letzten Hördurchgang geht
es um die analogen Ausgänge.
Die Schaltungen des OPPO sind
seit Jahren praktisch unverändert und entsprechend klingen
sie auch wie gewohnt. Die Balance wirkt ausgewogen und
tonal vielleicht einen Hauch
heller als neutral. Absolut betrachtet, gibt es auch keinen
Klangunterschied zwischen
Surround- und Stereo-Wiedergabe mit einem winzigen Vorteil
bei Stereo durch das Fehlen des
Bassmanagements.
Wenn man die Kabel auf die
Cinch-Ausgänge des Cambridge Azur umsteckt, merkt
man jedoch sofort: Da ist noch
Luft nach oben. Schon der
Mehrkanalausgang des Azur
752BD spielt deutlich homogener und schlicht souveräner. Der
Raum wirkt größer und tiefer;
am unteren Ende des Frequenzspektrums gelingt dem Eng­
länder etwas mehr Wucht und
Autorität.
Für einen fairen Vergleich
spiele ich eine gute Stereoaufnahme von Ella Fitzgerald: die
frisch auf highresaudio.de erhältliche „Ella And Basie“ in
24/96 vom Server in Zwei-Kanal-Sound über den Surroundund Stereoausgang. Tatsächlich
öffnet sich das Klangbild über
das Cinch-Duo ein wenig, und
vor allem die Raumtiefe gewinnt nochmals. Das ist ein
klares Indiz für eine bessere
Feindynamik.
Ein Duell mit zwei Siegern
Das Testduo Cambridge Azur
752BD und OPPO BDP-103D
macht einmal mehr deutlich,
dass nach Datenblättern quasi
identische Player in der Praxis
unterschiedliche Charaktere besitzen. Je nach Vorliebe des
Nutzers ist der eine oder der
andere die richtige Wahl.
Sie wünschen einen preisgünstigen Digitalplayer für jeden Zweck mit bester Bildqualität und geben den Ton per
HDMI an Ihren AV-Verstärker?
Dann sind Sie beim OPPO genau richtig. Brauchen Sie dagegen einen universellen Digitalplayer und D/A-Wandler für
Ihre Stereoanlage und mögen
es in Sachen Verarbeitung und
Haptik gerne etwas edler? Dann
empfiehlt sich der Cambridge.
Raphael Vogt ■
Durchweg sehr niedrige Jitterwerte.
Recht geringer Jitter, außer via HDMI
Rauschabstand (A-bew.)
Ausgangswiderstand
Rauschabstand (A-bew.)
Ausgangswiderstand
112 dB
435 Ω
92 dB
202 Ω
Fehlerkorrekturvermögen
Infoschicht CD/DVD
3/4,5 mm
Oberfläche CD/DVD/BD 3/4,5/3,5 mm
Fehlerkorrekturvermögen
Infoschicht CD/DVD
3/4,5 mm
Oberfläche CD/DVD/BD 3/4,5/3,5 mm
Verbrauch Standby/Betrieb 0,5/17 W
Verbrauch Standby/Betrieb 0,4/12W
Bewertung
Bewertung
Klang Analog Stereo / Analog Multi / HDMI 54/60/64
0 10 203040506070
Messwerte
10
■■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Praxis
Klang Analog Stereo / Analog Multi / HDMI 48/58/64
0 10 203040506070
Messwerte
9
■■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
10
■■■■■■■■■■
Wertigkeit
Praxis
10
■■■■■■■■■■
9
Wertigkeit
8
■■■■■■■■■■
■■■■■■■■■■
Bild Player HD/SD
Bild Player HD/SD
17/10
19/10
■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■
■ Maximale Punktzahl bei DVD-Playern
■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■
■ Maximale Punktzahl bei DVD-Playern
Blu-ray-Player mit zwei HDMIEingängen mit MHL, ARC,
Audio/Video/Foto-Streaming,
DLNA/UPnP, WLAN-Dongle und
zwei Digitalaudio-Eingängen.
Top-Bild, hervorragender Digitalklang, audiophiler Analogklang.
Blu-ray-Player mit sensationellem Video Processing, zwei
HDMI-Eingängen mit MHL, ARC,
Audio/Video/Foto-Streaming,
DLNA/UPnP, WLAN-Dongle.
Bestes Bild bisher, hervorragender Digitalklang, analog gut.
stereoplay Testurteil
stereoplay Testurteil
Klang
Klang
Analog Stereo / Analog Multi / HDMI
absolute Spitzenklasse
Gesamturteil
überragend
Preis/Leistung
54/60/64
110 Punkte
sehr gut
Analog Stereo / Analog Multi / HDMI
absolute Spitzenklasse
Gesamturteil
48/58/64
überragend
110 Punkte
Preis/Leistung
überragend
3/14 stereoplay.de
25

Documentos relacionados