Delta Flyer 2009 - Trekdinner Mittelhessen

Transcrição

Delta Flyer 2009 - Trekdinner Mittelhessen
The Delt^ Flyer
Das Star Trek & SF-Fanzine am Trekdinner Mittelhessen – Nr. 11 – Jahresheft 2009
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Inh^ltsverzeichnis
News vom Trekdinner / Impressum
Seite 3 - 4
Trekdinner United IV – Phantasialand 2009
Seite 5 - 8
Klingolaus meint ...
Seite 9 - 10
Bericht: Fedcon 18
Seite 11 - 16
Trekkies treffen Winnetou, zum 6. Mal
Seite 17 - 19
Daedalus Convention 2009
Seite 20 - 22
An Evening with James Callis
Seite 23 - 25
Nachruf für Nicole
Seite 26
Eine Lanze für die Bösen
Seite 27 - 28
Waren die Götter Astronauten ?
Seite 29 - 31
Dear Counsellor
Seite 31 - 32
TrekDinner Mittelhessen
Seite 33 - 35
Buchkritik: Star Trek – Das Buch zum Film
Seite 35 - 36
Grill-Trek 2009
Seite 37
Weihnachtslied
Seite 38 - 39
Film-Kritik: Das Kinojahr 2009 …
Seite 40 - 43
Film-Kritik: Terminator IV
Seite 44
23. Fantasy Filmfest in Frankfurt
Seite 45 - 47
Film-Kritik: Remakes
Seite 48 - 54
Film-Kritik: Star Trek 11
Seite 55 - 63
Musik-Kritik: Star Trek 11 - Der Soundtrack
Seite 64 - 65
Konzert-Kritik: Gunter Gabriel
Seite 65 - 67
Konzert-Kritik: Y & T
Seite 68 - 69
Konzert-Kritik: Christina Stürmer
Seite 70 - 71
Konzert-Kritik: Razorlight
Seite 72
Konzert-Kritik: Reamonn
Seite 73 - 74
Cartoons out of Hell: Star Trek
Seite 75
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News vom Trekdinner Mittelhessen
Trekdinner Termine für 2010
Die folgenden Trekdinner-Termine sind vorläufig. Bitte achtet auf
Änderungen auf unserer Internetseite. Die Trekdinner im Juli und Dezember
entfallen zugunsten des Grill-Trek bzw. der X-Mas-Trek-Weihnachtsfeier.
06.02.: Wetzlar – 06.03.: Gießen – 03.04.: Wetzlar – 08.05.: Gießen –
05.06.: Wetzlar – Juli/August: Trekkies treffen Winnetou – Juli: Grill-Trek –
07.08.: Gießen – 28.08.: Trekdinner United/Technikmuseum Sinsheim –
04.09.: Wetzlar – 09.10.: Gießen – 06.11.: Wetzlar – 11.12.: X-Mas Trek
Weihnachtsfeier
Events und Unternehmungen 2010
Auch im kommenden Jahr wird es wieder unsere traditionellen Events (GrillTrek, Trekkies treffen Winnetou, X-Mas-Trek) geben. Die Termine hierfür
stehen teilweise schon in unserem Terminkalender. Der Termin für das GrillTrek wird bis Ostern festgelegt und im Juli liegen. Bitte denkt auch daran,
dass die Trekdinner im Mai und Oktober erst am zweiten Samstag im Monat
liegen. Beachtet bitte die News-Rubrik auf der Website und den
Terminkalender. Folgende Events und Unternehmungen stehen bislang fest:
•
Besuch auf der Fedcon XIX in Bonn,
•
Besuch auf der Jedicon in Düsseldorf,
•
Trekkies treffen Winnetou VI: Im Tal des Todes, Karl-MayFestspiele Elspe,
•
Grill-Trek 2010,
•
Trekdinner United V: Fahrt zum Technikmuseum Sinsheim,
•
X-Mas-Trek 2010: Weihnachtsfeier des Trekdinner Mittelhessen,
•
… und gemeinsame Kinobesuche, Spielabende und unser
traditioneller Besuch bei einem anderen Trekdinner.
Mitarbeit beim Delta Flyer 2010
Wenn Ihr Interesse daran habt, für den nächsten Delta Flyer einen Artikel,
Bericht, eine Kritik oder einen anderen Beitrag zu schreiben, dann sprecht
einfach Frank oder Sonja an.
Viel Spaß beim Lesen! LLAP
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Impressum
Herausgeber des Delta Flyer: Trekdinner Mittelhessen Mitglieder
- Frank Baring
- Jeannette Brandl
- Rainer Kuhn
- Scotty (Gottfried Olbort)
- Sonja Seng
- Thorsten Walch
Kontakt
Email: [email protected]
Web: http://www.trekdinner-mittelhessen.de
Copyright
Als Herausgeber eines jährlichen Fanmagazins sind wir bemüht, stets die Urheberrechte anderer
zu beachten bzw. auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Der Delta Flyer
erscheint jährlich einmal zu unserer Weihnachtsfeier in einer Auflage von ca. 30 Exemplaren.
Jeder Besucher der Weihnachtsfeier erhält ein Exemplar. Eine Nachbestellung ist in der Regel
nicht möglich. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der kommerziellen
Verwertung bedürfen unserer schriftlichen Zustimmung bzw. des jeweiligen Autors einzelner
Beiträge. Star Trek, Star Trek - The Original Series, Star Trek - The Next Generation, Star Trek Deep Space Nine, Star Trek - Voyager und Enterprise sind eingetragene Warenzeichen von
Paramount. Star Wars und damit verbundene Markenzeichen, Logos, Titel und Namen sind
Eigentum von Lucasfilm Ltd. “Twentieth Century Fox”, “Fox” und ihre Logos sind Eigentum der
Twentieth Century Fox Film Corporation. Die Verwendung von verwandtem Bildmaterial und
Logos sowie Schriftarten in diesem Fanmagazin dient ausschließlich privaten und nicht
kommerziellen Zwecken.
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Trekdinner United IV – Auf
Außenmission im Phantasialand
von Thorsten Walch und Frank Baring
In diesem Jahr trafen sich bereits zum vierten Mal Besucher verschiedener
deutscher Trekdinner zum „Trekdinner United“ Event. Vor 3 Jahren haben sich
Thomas Jeschke vorm Trekdinner Stuttgart und Frank Baring vom Trekdinner
Mittelhessen zusammengetan und überlegt, wie man Star Trek Fantreffen
überregional zusammenbringen kann. Aus diesem Leitgedanken heraus
entstand die Idee, die jährliche „Trekdinner United“ Aktion ins Leben zu rufen.
Über Trekdinner Grenzen hinaus und abseits der großen und kleinen
Conventions hinweg sollten Trekkies die Möglichkeit haben, miteinander etwas
zu unternehmen, sich kennen zu lernen und viel Spaß zu haben. 2006 trafen sich
die Stuttgarter und Mittelhessen erstmals im badischen Tripsdrill und im Jahr
2007 fuhr man in den Holidaypark in Hassloch bei Speyer. Im Jahr 2008 stand
die Bavaria Filmstadt auf dem Programm. Hier kamen Besucher der Trekdinner
Stuttgart, Mittelhessen, München, Augsburg und Plauen zusammen. In diesem
Jahr trafen sich am 29. August Mitglieder der Trekdinner Stuttgart, Mittelhessen,
Bonn, Augsburg, München, Berlin, Lübeck und Hamburg im Phantasialand in
Brühl bei Köln.
Kinder, wie die Zeit vergeht ... war die diesjährige Trekdinner UnitedVeranstaltung am 29. August 2009 wirklich bereits die vierte ihrer Art?
Scheint so...aber wenn das Älterwerden wirklich weise macht, dann war
diesem Event davon nicht wirklich etwas anzumerken. Nach der
mehrstündigen Hinfahrt, die man mit verschiedenen Fan-Gesprächen
interessant und kurzweilig gestaltete („Transformers –Die Rache war
tausendmal besser als Terminator
Salvation!“ „Ach was...Du spinnst ja!
Genau andersrum!“ etc.) erreichte die
Langstreckenshuttles
unbeschadet
die Stadt Brühl und steuerten sogleich
das Phantasialand an, wo man nach
kurzer und hartnäckiger, aber letztlich
erfolgreicher Suche auch einen
Parkplatz fand. Schnell fanden sich
am vereinbarten Sammelpunkt die
Trekdinner
Bonn,
Stuttgart,
Mittelhessen, München, Augsburg und die Besucher aus Hamburg, Berlin,
Duisburg und Düsseldorf ein. Nach den obligatorischen Grußworten
zwischen Thomas Jeschke und Thorsten „Klingolaus“ Walch (Stallone vs.
Willis – There can only be one!) machte man sich also auf ins Innere des
Phantasialands – und hier nahm das Schicksal mithin seinen
unaufhaltsamen Lauf.
Eine erste unerfreuliche Begegnung mit den Fahrgeschäften fand bereits
kurz nach Beginn statt. Während verschiedene Teilnehmer der Trekdinner
Bonn, Stuttgart und Mittelhessen sich anschickten, eine Fahrt mit der
gefürchteten Black Mamba Bahn hinter sich zu bringen, was der Klingolaus
aus nicht näher bezeichneten Gründen (die nichts, aber auch gar nichts mit
Feigheit zu tun haben – klingonisch' Weh dem, der etwas anderes sagt!!!)
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unterließ, musste der wackere Krieger sich einer ganz anderen Bedrohung
erwehren: Eine als voll funktionstüchtige aggressive Wespe getarnte
romulanische Spionagesonde (wer sonst als die fiesen Spitzohren würde
sich so etwas wagen?) attackierte frech den klingonischen Weihnachtsmann
und stach ihn – ohne die allergeringste
feindselige Provokation – in den
muskelbewehrten Arm. Oder waren es
doch Spezialkommandos der USS
Wasp?
In
Ermangelung
eines
klingonen-kompatiblen medizinischen
Tricorders schwoll das Ganze natürlich
wundervoll an. Und wie sagt man in
Abwandelung eines alten terranischen
Sprichwortes so schön? „Wer den
Shatner hat, braucht für den Spock
nicht mehr zu sorgen!“. Den ganzen Tag über musste der geplagte
Klingolaus herzliche Kommentare über seine angebliche Wehleidigkeit über
sich ergehen lassen (...dabei kam doch, wie es sich für einen echten Krieger
gehört, kein Laut des Schmerzes über seine Lippen!). Da ein Klingone aber
entgegen anderslautender Gerüchte definitiv keinen Schmerz kennt, setzte
man die Exkursion durch das Phantasialand nach kurzer Zeit fort.
Als nächstes stand eine Fahrt in der Colorado-Achterbahn auf dem
Programm, die allgemeines „Wind-um-die-Ohren-sausen-lassen“ versprach
– und so geschah es. Selbstverständlich (wie könnte es auch jemals anders
sein!) gab es auch in der Michael Jackson Bahn einen Streckenabschnitt,
bei dem Wasser im Spiel war - schon dereinst im Vergnügungspark Tripsdrill
hatte es sich als fester Grundsatz von Trekdinner United erwiesen, dass
einfach kein Auge – und alle anderen Körperpartien ebenfalls – dabei
trocken bleiben dürfe. Obwohl der Klingolaus tapfer und Gentlemanlike
versuchte, die neben ihm sitzende, zu keinem der Dinner gehörende junge
Frau unter die Wasserkaskade zu halten, führte dies doch zu nichts und der
edle Recke in Rot (...an diesem Tag jedoch in zartem Babyhellblau
gewandet) bekam einen gehörigen Wasserschwall ab. Nun ja – dies brachte
wenigstens Kühlung für die grässliche romulanische Kampfwunde.
Sodann verlangte es die Helden von Trekdinner United IV zunächst einmal
nach Nahrung, da die Mittagsstunde näher gerückt war und man kehrte
gemeinsam in das mexikanische Themenrestaurant „Don Pedro“ ein. Hier
wurde zwar kein Gagh gereicht, aber es gab recht akzeptable terranische
Kost zum Essen sowie ein gepflegtes Bier oder auch die unvermeidliche
Tass' Kaff' (Preisfrage: Wer ist das? „Einen Latte Macchiato mit Zimtgeschmack und ein Ginger Ale, bitte!“). Die allgegenwärtigen und doch
immer unsichtbaren Romulaner leisteten auch während des Mittagessens
ganze Arbeit mit ihren als Wespen getarnten Spionagesonden, die immer
wieder Trekdinner United, dessen Tische und vor allem Gläser und Teller
umschwirrten. Selbst der ansonsten für seine ausgesprochene Friedfertigkeit
bekannte Rainer „Kuhnwalker“ Kuhn verlor dabei mehrmals fast die
Contenance...well then, man überlebte das Ganze.
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Auch die Mitfahrt im River Quest (Rafting) zeigt sich feucht-fröhlich – O-Ton
eines Klingonen: „Da sich inzwischen alle Regenwolken weitestgehend
verzogen hatten und somit keine Gefahr mehr bestand, von oben her nass
zu werden, kam nun der unvermeidliche Aufruf in die Runde, eine kleine
Runde in der Rafting-Bahn zu drehen. Große Hinweisschilder besagten
bereits am Eingang, dass man während der Fahrt in den Waschzubern „sehr
nass“ werden könne...dass der Begriff „Nass“ jedoch in verschiedene
Kategorien unterteilt werden kann, das stand natürlich mal wieder nirgends.
Zusammen mit Klaus, einer jungen Dame vom TrekDinner Stuttgart sowie
Toms beiden amerikanischen Freunden platzierte ich mich also im
Waschzuber. Der erste Wasserschwall, der sich über mich ergoss, ließ nicht
lange auf sich warten, der zweite ebenso wenig und alle anderen gefühlten
siebenhunderteinundneunzig ebenso wenig. Als der Waschzuber-Ritt,
natürlich vollzogen unter einem gemeinsam geschmetterten „Row-row-row
your boat“, dann vorbei war, hatte ich
keinen trockenen Faden mehr an
mir...Klaus und die beiden anderen
Herren waren relativ trocken geblieben,
und es war nur ein sehr schwacher
Trost, dass es besagter junger Frau
auch nicht viel anders ergangen war als
mir. Da half auch der neben der
Rafting-Bahn befindliche GanzkörperFön nicht wirklich viel. Da es jedoch
auch
eine
große
universelle
Gerechtigkeit gibt, die sich hier und da mal blicken lässt, kam jedoch ein
warmer Wind auf und linderte die feuchte Kühle.“
Als Nächstes stand eine Fahrt mit der chinesischen Geisterbahn auf dem
Programm. Ein nicht ganz unerheblicher Hintergedanke hiervon war der
Wunsch nach einer Fahrt, bei der man garantiert trocken bleiben würde,
ferner versprach die Geisterbahn eine gewisse Wärme im Inneren, um die
restlichen verbliebenen Rafting-Spuren loszuwerden. In der Geisterbahn
wurde die liebevoll gepfiffene Version des Titelthemas von THE X-FILES
angestimmt – sehr zur Freude aller anderen Teilnehmer an der Fahrt. Den
Schrecken der Geisterrikscha mehrte dies jedoch kaum. Kleines Kuriosum
am Rand: An einer Stelle projizierten sich schreckliche Geister mittels
Lichteffekt neben die in Gondeln sitzenden Mitfahrer, was man eindrucksvoll
in Spiegeln mitverfolgen konnte – bloß neben dem Klingolaus erschien kein
Geist. Ein technischer Defekt oder die Wahrheit, die irgendwo da draußen
ist? Man wird es nie erfahren und seltsam, aber so steht es geschrieben.
Frank Baring (Wuffi) stellte im Anschluss ernüchtert fest, dass ihm niemand
einen der von der Decke baumelnden Knochen aus der Geisterrikscha
mitgebracht hatte. Warum nur?
Es folgte eine Reihe unterschiedlicher Aktivitäten – während die einen
Trekdinner United-Mitfahrer gerne noch mit der Wildwasserbahn fahren
wollten, da sie offensichtlich noch nicht nass genug waren, zogen andere
den Sturz vom Freefall-Tower vor, und wieder andere stöberten anderweitig
im reichhaltigen Breitwand-Bespaßungs-Angebot umher, um sich auf die
unterschiedlichsten Arten und Weisen zu vergnügen. Natürlich wurde dabei
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auch reichlich miteinander kommuniziert („Stallone ist besser!“ „Nein, Willis!“
„Nein, Stallone!“ „Nein, Willis!“ „Stallonestallonestallonestallonestallone!“
„Williswilliswilliswilliswillis!“). Am späteren Nachmittag besuchte man dann
noch einmal gemeinsam das mexikanische Restaurants für eine kleine
Kaffeerunde, aber bedauerlicherweise erwies sich der Service hier nun nicht
mehr als auch nur halb so gut wie im Falle des Mittagessens. Ein leicht
pampiger junger Kellner wollte den leicht abweichenden Getränkewunsch
eines Trekdinner United-Teilnehmers einfach nicht verstehen und
verschluderte in Folge dessen verschiedene Bestellungen, die sich auf der
abschließenden Rechnung jedoch samt und sonders wieder fanden. Diese
musste von den Teilnehmern dann zum Zahlen eigenhändig
auseinanderdividiert werden...doch dergleichen drückt die Stimmung eines
wilden Haufens wie Trekdinner United jedoch wenig bis gar nicht.
Der ereignisreiche, witzige und vor allem nasse Tag endete dann mit dem
gemeinsamen Gruppenfoto in der
Altberlin-Kulisse des Phantasialands
sowie dem gemeinsamen Besuch
des 4-D-Kinos, in dem man
Comedy-Altmeister Leslie Nielsen
als bösen Piratenkapitän bewundern
konnte – und, man höre und staune,
es kamen böse und giftige
Killerwespen in dem Filmchen vor.
Igittigitt! Und dann kam leider jener
traurige Moment, der auf jedem
Trekdinner United nun einmal
unweigerlich eintritt – der Abschied. Nachdem man sich tränenreich umarmt
hatte („Du verträgst eh kein Klingonenbier!“ „Und Bruce Willis ist und bleibt
besser!“), bestieg jeder der Teilnehmer sein Shuttle und es ging zurück ins
heimatliche Sternensystem.
Wenn Du, lieber Leser, bei diesem Artikel Dein liebes Vergnügen hattest,
dann ist es mir, dem lieben Autoren, ganz sicherlich gelungen, die Stimmung
des Tages bestens einzufangen. Trekdinner United kann man nur schwer
erzählen, das muss man einfach erlebt haben. Und wenn Du, lieber Leser,
nun neidisch geworden bist auf das, was die Trekdinner United-Teilnehmer
da hinfabriziert haben, dann ist das gut und richtig so und sollte Dich dazu
motivieren, beim nächsten Mal persönlich bei Trekdinner United dabei zu
sein. Ja, Du hast richtig gelesen – es wird im kommenden Jahr eine weitere
Neuauflage des überregionalen Trekdinner-Events geben – am 28. August
2010 ist geplant, das Luft-, Raumfahrt- und Technik-Museum in Sinsheim
heimzusuchen, wie von Thomas Jeschke und Frank Baring bereits kurz
nach dem Gruppenfoto im Phantasialand auf illustre Weise verkündet wurde
http://www.sengs.de/Fotogalerie/Upload/TrekDinner_United_IV/slides/Einladung2010.html
(Die
deutsche Version kam leider zu überraschend zum Mitfilmen). Sieh einfach
nach auf www.trekdinnerunited.de und informiere Dich – und werde
gemeinsam mit uns allen nass!
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E
Klingolaus meint ...
E
Ein Kommen und Gehen!
Man wirft STAR TREK-, STAR WARS- und sonstigen Science Fiction-Fans
ja sehr gern und oft vor, dass sie ein eher weltfremder Haufen seien, der
sich nur allzu gern in seinen bzw. ihren Phantasiewelten der Wirklichkeit
entzieht.
Klar...wer kennt es nicht, jenes prickelnde Gefühl, wenn man nach einer
persönlichen Schlappe oder Niederlage insgeheim einmal kurz an „seine“
Helden denkt, mögen sie nun Captain Kirk oder Picard, Han Solo, Starbuck
oder vielleicht auch Perry Rhodan heißen, und sicher gibt es oftmals dann
Momente, in denen die durchstandene Situation vielleicht nicht mehr ganz
so schlimm scheint.
Doch der Wirklichkeit kann man sich nicht entziehen – das zu sagen ist
sicherlich nichts Neues, weder für STAR TREK-, STAR WARS- und sonstige
Science Fiction-Fans noch für den Rest der Welt. Und man kann machen,
was man will – der Wirklichkeit lässt sich einfach nicht entfliehen, und wenn
man es hundertmal mit WARP-Speed oder dem Hyperraum-Antrieb
versucht.
„Ein Kommen und Gehen“ lautet der Titel eines alten Udo LindenbergSongs, und das, was der „heiße Greis“ da mitteilt, das passt recht gut zu
unserem guten alten TrekDinner Mittelhessen.
Das zurückliegende Jahr war für uns auf dem TD ein Jahr des
Abschiednehmens – sicherlich weiß jeder von euch gut, was damit gemeint
ist. Nicole ist von uns gegangen, für uns alle unfassbar, viel zu früh und
voller ungesagter Worte, die man ihr gerne noch mit auf den Weg gegeben
hätte.
Aber danach fragt die Wirklichkeit uns nicht, und Dinge wie Nicoles Fortgang
geschehen einfach. An dieser Stelle sei nochmals auf Nicoles Nachruf in
diesem Heft hingewiesen.
So etwas führt uns allen deutlich unsere „Ohn-Macht“ vor Augen.
Doch ist die Wirklichkeit nicht immer nur schlecht – die Sage von der guten
und der dunklen Seite der Macht ist schließlich auch nur eine Parabel.
Und so ist in diesem Jahr auch etwas Großartiges im Kreis unseres
TrekDinner Mittelhessen geschehen – ein neuer kleiner Mensch hat das
Licht dieser Welt erstmals erblickt, und zwar am 19. Februar 2009. Die Rede
ist von Finn Christopher Baring, dem Sohn des TD MittelhessenMitbegründers Frank „SPACEDOG“ Baring und seiner Frau Eva.
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Stramm und gesund, ist so ein kleiner Bursche doch immer wieder ein
Wunder für sich, auch wenn dieses Wunder schon milliardenfach geschehen
ist – das ändert nichts an der ungeheuren Faszination, die von der
Entstehung neuen Lebens ausgeht.
Schon jetzt ist der gute alte Klingolaus gespannt darauf, ob Finn Christopher
eines Tages selbst einmal das Science Fiction-Genre als eins seiner
Interessen entdeckt oder ob wir alle ihm vielleicht nur ein Schmunzeln
entlocken werden ...
Vielleicht sollten wir uns alle in den Momenten der Trauer in unserem Leben
– denen, die bereits stattgefunden haben und denen, die uns zweifellos
noch bevorstehen, immer wieder sagen, dass für einen jeden, der uns
verlässt, auch wieder ein anderer kommt, um die Welt, auf der wir leben, zu
bereichern.
Das mag vielleicht nicht den Schmerz schmälern, den der Tod einer
geliebten Person mit sich bringt, aber es ist ein Zeichen der Hoffnung – und
für manchen möglicherweise die Gewissheit darüber, dass alles einem
festen, unumstößlichen Plan folgt – einem Plan, den wir vielleicht nicht
verstehen können, der aber bei genauer Betrachtung doch unübersehbar ist.
Ein Kommen und Gehen – für viele ein festes Lebensprinzip, und sicher kein
schlechtes.
Dem kleinen Finn Christopher jedenfalls sei allzeit Glück und Frieden
beschieden – SO SAY WE ALL, so sagen wir es alle.
In diesem Sinne euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
wünscht
Euer Klingolaus
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Ein Besuch auf Europas größter Sci-Fi-Convention
We beamed us up! Mit dem
Trekdinner Mittelhessen auf der
Fedcon
von Frank Baring
In Bonn fand in diesem Jahr bereits zum 18. Mal Europas größte
Science Fiction Convention statt. Für uns ist diese Veranstaltung über
fast zwei Jahrzehnte zu einem Pflichttermin im jährlichen Kalender
geworden. Mit Gleichgesinnten ein Wochenende zu verbringen,
Kontakte zu anderen Trekdinnern zu pflegen. Kannte man die FedCon
in den 1990er Jahren vor allem als Star Trek Convention, so öffnete der
Veranstalter Dirk Bartholomä die FedCon in den 2000er Jahren mehr
und mehr für andere Film- und TV-Welten. Stargate, Andromeda,
Battlestar Galactica, Star Wars, Farscape, Firefly oder die Anhänger
anderer Science Fiction, Fantasy- und Mystery-Welten kamen in den
vergangenen Jahren auf ihre Kosten. Star-Begegnungen, Panels der
Gaststars, Spiele, Auktionen, Fan-Aktionen und viele weitere
Programmhighlights machen das Wochenende nicht nur für Star Trek
Fans zu einem Ereignis. In diesem Jahr waren Edward James Olmos
(BSG), Nichelle Nichols (ST: TOS), Nana Visitor (ST: DS9), Erin Gray
(Buck Rogers), Jeffrey Combs (ST: DS9/ST: ENT), Michael Hogan
(BSG), Robert Picardo (ST: VOY/Stargate Atlantis), Summer Glau
(Firefly, Terminator), James Callis (BSG), Marc Alaimo (ST: DS9),
Jonathan Woodward (Firefly), Richard Hatch (BSG), Mark Sheppard
(BSG), Christopher Juge (Stargate SG-1), Max Grodenchik (ST: DS9),
John Billingsley, Dominic Keating (beide ST: ENT) u.a. zu Gast. Auch
die Vorträge von Dr. Hubert Zitt, Robert Vogel, u.a. bereicherten wieder
das Convention Programm. Abgerundet wurden die Veranstaltung
wieder durch Fanaktionen, Auktionen und den Kostümwettbewerb.
Same procedure as every year, Miss Sophie!? In Abwandlung eines Zitats
aus einer bekannten Silvester-Show könnte man die FedCon eigentlich als
routinierte Großveranstaltung für Science Fiction Fans abtun, die jedes Jahr
ein professionelles aber spannungsarmes Programm abspult. Doch man
würde die FedCon hier unterschätzen. Dies gilt auch für die 2009er
Reinkarnation der FedCon. Für das Trekdinner Mittelhessen hat der Besuch
auf der FedCon inzwischen einen festen Platz im jährlichen Terminkalender
eingenommen. Bereits seit Mitte/Ende der 1990er Jahre fahren Besucher
unseres Trekdinners nach Bonn, um ein Wochenende im Zeichen von Star
Trek zu verbringen, aber auch, um über den Tellerrand in andere
Fanuniversen hinaus zu blicken. Die FedCon stand in diesem Jahr unter
dem Motto „The Golden Future“. Hieran durfte man angesichts der
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steigenden Besucherzahlen, die auch in diesem Jahr wieder die 5000er
Schallmauer durchbrachen, kaum zweifeln.
Die Vorfreude soll bekanntlich die schönste Freude sein und die FedCon
XVIII enttäuschte uns nicht. Uns interessierten in diesem Jahr vielleicht
weniger die Star Trek Gäste, denn wir kannten sie von vorherigen
Federation Conventions. Es fehlten auch Darsteller aus dem neuen Star
Trek Kinofilm, sodass wir vor allem auf die Gaststars aus Battlestar
Galactica gespannt waren. Diese Haltung schienen viele Fans
eingenommen zu haben, zumindest diejenigen mit denen ich sprach. Auch
in diesem Jahr war wieder die Hälfte unserer Trekdinner Mitglieder in Bonn.
Klaus und Sonja hielt ihre Mitwirkung als Conhelfer beschäftigt, auch wenn
immer wieder freie Zeit für die Con und TD-Begegnungen blieb. Thorsten
und Sabine kamen auch in diesem Jahr wieder am Con-Samstag, Zeit
genug für den Klingolaus die Con in „LAUSige Stimmung“ zu versetzen und
Kontakte zum Khemorex Klinzhai zu pflegen. Marco konnte dieses Jahr
leider nicht kommen. Heike, Rainer und ich waren am gesamten
Wochenende da.
So say we all! Die FedCon ganz im Zeichen von Battlestar Galactica
Eigentlich hätte man in diesem Jahr erwarten können, dass mit der Premiere
eines Star Trek Kinofilms die FedCon ganz im Zeichen des Mythos Star Trek
steht. Doch eine Convention Gästeliste, gerade im Umfeld einer weltweiten
Kinopremiere, folgt eigenen Gesetzen. Und so stand die FedCon in diesem
Jahr ganz unter dem Eindruck der sehr erfolgreich laufenden TV-Serie
„Battlestar Galactica“. Auch die Gästeliste vermittelte diesen Eindruck, denn
immerhin 4 Hauptdarsteller von BSG waren nach Bonn gekommen, um sich
den Fanfragen zu stellen, viele Autogramme zu geben und vielleicht auch
das eine oder andere Gespräch mit den Fans zu genießen. Edward James
Olmos, Michael Hogan, James Callis und Richard Hatch erzählten in ihren
Einzel- und gemeinsamen Panels nicht nur viel über die Dreharbeiten am
BSG-Set, sondern auch über ihre Sicht auf die Serie und ihr Blick auf die
Fans. Olmos nutze die Gelegenheit und dankte den Fans für die
Unterstützung der Serie. Für ihn machen die Stärke der Serie vor allem die
Skripte der Autoren und die Entwicklung, die die Protagonisten von BSG
eingeschlagen haben, aus. Auch die Zusammenarbeit am Set mit seinem
Sohn genoss Olmos sichtlich.
Olmos erzählte stolz von einer Einladung der Vereinten Nationen, zu der die
BSg-Darsteller Mary McDonnell, Donald Eick, Ronald Moore und er selbst
eingeladen worden waren. Er sprach hierbei zu Menschlichkeit, Rassismus
und der Bedeutung der TV-Serie als Spiegel der Wirklichkeit. Olmos
Plädoyer für die menschliche Rasse lag dem Darsteller auch in Bonn am
Herzen. Ihm sei wichtig, dass die Zuschauer aus BSG lernen, dass Dialog,
Versöhnung und die Übernahme von Verantwortung in der heutigen Welt
nicht nur eine Frage der Möglichkeiten seien, sondern mehr denn je nötig
sind. „So say we all!“ rief Battlestar-Star Edward James Olmos den
begeisterten Fans zu und sie stimmten bereitwillig ein. Edward James
Olmos Besuch auf der FedCon XVIII war für mich einer der Höhepunkte der
letzten Jahre. Auch wenn ich nur den Pilotfilm und einige wenige Folgen der
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Serie kenne. Doch nicht nur Olmos, sondern auch die anderen BSGDarsteller stießen auf riesiges Interesse. Für mich war vor allem ein
Wiedersehen mit Richard Hatch Anlass großer Vorfreude.
Auf der FedCon 2002 hatte ich die Möglichkeit ihn zu interviewen. Hatch
zeigte sich damals als freundlicher, kompetenter und redseliger
Gesprächspartner, der nicht nur über die alte klassische Galactica TV-Serie
zu berichten wusste, sondern auch über Science Fiction und seine Projekte
(u.a. Wars of Magellan) philosophierte. Sieben Jahre später wirkten seine
Eindrücke insgesamt versöhnlich und abwägend. Richard Hatch verglich
nicht nur die alte Serie mit der Neuauflage, sondern auch die von ihm
gespielten Charaktere. Insgesamt ein routiniertes und persönliches Panel, in
dem er sicherlich auch die Hohe Kunst der Selbstdarstellung zelebrierte. Die
BSG-Gaststars gingen insgesamt unterschiedlich mit Spoilern zur vierten
und abschließenden Staffel um, die in Deutschland bislang noch nicht lief.
Mark Sheppard weigerte sich schlicht Fragen hierzu zu beantworten. Dies
fand ich nur fair und folgerichtig. Mitunter entwickelt eine Convention letztlich
eine gewisse Eigendynamik. Das Jahr 2009 wurde eindeutig von Battlestar
Galactica geprägt. Dies merkte man auch den Star Trek Gaststars an, so
stimmte schließlich auch Nichelle Nichols ein: So say we all!
Hose runter für Star Trek Anekdoten!
Auch die Star Trek Darsteller boten uns einige Überraschungen. Ein
besonderes Highlight waren die Panels von Marc Alaimo und Jeffrey Combs.
Weniger die Tatsache, dass Combs nicht nur sprichwörtlich die Hosen runter
ließ, sondern die facettenreichen Antworten auf viele Fanfragen waren ein
echtes Erlebnis. Von Anekdoten vom Set von „Star Trek: Deep Space Nine“,
Kritik an der wechselnden Besetzung von Nebencharakteren bis hin zu
politischen Statements zum neuen US-Präsidenten Obama und
Lebensweisheiten wussten beide Gaststars die Fans in ihren Bann zu
ziehen. Auch John Billingsley hielt die Bedeutung von Hosen für vollkommen
überbewertet und setzte nicht nur seine Beinkleider auf Halbmast. Für seine
Frau waren dies augenscheinlich keine neuen Erkenntnisse. Was braucht
ein Star Trek Darsteller mehr für
ein Panel? (K)Eine Hose jedenfalls.
Die Inneneinsichten des „Pansing“
verschonten selbst den Moderator
der FedCon, Marc B. Lee, nicht.
Billingsley und seine Frau Bonita
Friederici
spielten
hinreißend
komisch ihr Panel, zeitweise
assistiert
durch
EnterpriseKollegen Dominic Keating, der
selbstredend seine eigene Panels
von der bekannt witzigen Seite
anging und für die FedCon eine sichere Bank ist. Keating dürfte sich an
diesem Wochenende in Sachen Autogramme die Finger wund geschrieben
haben.
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Mein persönlicher Star Trek Überraschungsgaststar war Max „Moogie!“
Grodenchik. Selten habe ich auf der FedCon derart mitgelacht. Grodenchiks
herzliche Art, ironische Live-Rezension der Beschreibung seiner Person im
Con-Heft, die Darbietung seiner Deutschkenntnisse und der Vortrag eines
Liedes waren hinreißend komisch. Max, Du warst wunderbar! Star Trek
Kultdiva Nichelle Nichols hinterließ in meinen Augen hingegen einen
zwiespältigen Eindruck. Eine liebenswürdige unaufgeregte Erzählweise aus
ihrem reichhaltigen Schatz an Star Trek Anekdoten und Altersweisheiten
stand eine nicht enden wollende und bisweilen den anderen Darstellern
ausgesprochen unfreundliche Geschwätzigkeit gegenüber. Das Star Trek
Gedächtnispanel wurde zu einer einseitigen und ausgesprochen
respektlosen Gesprächsrunde, in der die anderen Star Trek Gaststars zu
einer entrückten Sprachlosigkeit verurteilt wurden. Liebe Nichelle! Weniger
wäre wie so oft mehr gewesen. Über die Jahre hört man von den Gaststars
viele Anekdoten. Manche hört man vielleicht auch mehrmals. Neben den
Begebenheiten von den Dreharbeiten am Set zieht mich mich und sicherlich
viele andere Fans auch die spaßige Unterhaltung auf der Bühne der FedCon
in ihren Bann. Es war und ist diese einladende Mischung aus Anekdoten
zum Lachen, Geschichten zum Schmunzeln und ernsthafte Gedanken, die
ihnen die Aufmerksamkeit der Fans sichern. Die Gaststars gaben den Fans
ein Stück weit das Gefühl an kleinen privaten Geschichten und sehr eigenen
Erlebnissen teilzuhaben. Dies mag Teil des Business-as-Usual-Con-Alltags
sein und doch bringt es die Stars den Fans näher. Wie viel Nähe die Stars
zulassen, ist jedoch sehr unterschiedlich.
So voll war die Bühne mit Schauspielern und Intellectuals !
Die FedCon Besucher hatten während des Wochenendes auch die
Gelegenheit 28 Minuten aus dem neuen Star Trek Film zu sehen. So sehr
ein Großteil der Besucher sich über dieses Angebot freute, ich persönlich
habe den Saal verlassen. Wer sich über einen großen Zeitraum auf den
neuen Film gefreut hat, der möchte sich die Vorfreude auf Star Trek 11 nicht
durch einen zusammenhangslosen Appetizer nehmen lassen. Für andere
Fans, die eine ähnliche Haltung eingenommen hatten, war das Verlassen
des Saals ein Problem. Denn die Sitzplätze waren weg. Ich hätte mir
gewünscht, dass vielleicht nur ein verlängerter Trailer gezeigt worden wäre,
mit einigen wenigen Szenen, die die Vorfreude eher angeregt hätten.
Wenige Tage bis zur Kinopremiere sollte selbst der größte Fan aushalten
können. Auch den Verantwortlichen hätte ich just in diesem Moment sagen
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wollen, nicht die Sensation um jeden Preis zu erhaschen macht die Con
größer, sondern das Feingefühl für den Moment wenige Tage der Premiere.
Rainer und ich zogen es folglich vor, die Zeit im Foyer bei einem oder zwei
Getränken zu verbringen und erst nachdem die Filmausschnitte gezeigt
wurden, wieder in den Hauptsaal zurückzukehren. Wir haben diese
Entscheidung sicherlich auch im Nachhinein nicht bereut. Wenige Tage
später saßen 10 Trekkies aus Mittelhessen in der Preview und am folgenden
Samstag haben wir Star Trek 11 mit 20 Leuten mit anschließendem
Meinungsaustausch im Marburger Hugo´s verfolgt.
Kostümwettbewerb, Trekdinner-Treffen, Fan-Impressionen
Einer FedCon ohne Rahmenprogramm würde sicherlich das Salz in der
Suppe fehlen. Der Reiz der Veranstaltung liegt nicht nur in den
Starbegegnungen, Panels und Autogrammstunden. Das umfangreiche
Programm mit Kostümwettbewerb, Con-Party, Auktionen, MerchandisingHändlerräumen, Doktoren-Vorträgen, Fan-Aktionen, Trekdinner-Treffen,
Kunst- und Modellbau-ausstellung, BluRay-Kino und vieles mehr erfüllt diese
Veranstaltung mit Leben und verleiht ihr die Vielschichtigkeit, mit der die
FedCon sich über lange Jahre den gegenwärtigen Erfolg erarbeitet hat. Ein
wahrer Genuss waren die Kostümarbeiten der Fans. Während bis vor zwei
Jahren die kostümierten Fans weniger geworden waren, nimmt scheinbar
die Lust der Fans wieder zu, sich auf der Con mit Star Trek Uniformen,
Alien-Kostümen oder anderen Fankostümen zu zeigen. Der Höhepunkt jeder
FedCon ist sicherlich der Kostümwettbewerb. Detailverliebte Kostüme trafen
hier auf witzige Auftritte, seien es die
Tanzperformance eines Oriongirls, der
Auftritt eines Aliens, Dr. Horrible oder
Captain Future. Nicht weniger kurzweilig
und unterhaltsam war die „Sarlacc
Survivors Band“, die mit ihrer RockcoverPlayback-Show den Saal zum Kochen
brachte. AC/DC, KISS oder Queen Songs
rockten aus den Boxen, dass es eine
wahren Freude war und die Band bewegte sich in Star Wars Kostümen
perfekt auf der Bühne. Die Performance des KISS-Songs „I was made for
loving you“ unter Mitwirkung einer KISS-Coverband in Originalkostümen war
einfach grandios! We want more!
Der Haupttag der FedCon bedeutete für uns auch wieder an die
Gruppenbilder zu denken. In Anbetracht des umfangreichen Programms war
dies nicht einfach. Doch das Trekdinner Treffen und das Star Trek
Gruppenbild sind für uns Pflicht. Am späten Nachmittag trafen wir uns vor
dem Maritim und Mr. Gruppenfoto Thomas Brückl vom Trekdinner München
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hielt wie auch in den Vorjahren alle FedCon-Besucher, die auch Mitglieder
eines Trekdinners sind, im Bild fest. Auch in diesem Jahr gab es wieder den
Trekdinner Info Desk im Clubraum, auf dem auch wir Trekdinner-Infomaterial
für Interessierte ausgelegt haben. Mit Bedauern muss ich aber wieder
feststellen, dass sich leider niemand gefunden hat, der ein Trekdinner Meet
& Greet (zuletzt 2007) organisieren wollte. Aber so bleibt es dann beim
Trekdinner Gruppenfoto und dem Info Desk. Es ist mehr als nichts. Im
Anschluss an das Gruppenbild hab es auch wieder Gelegenheit für
Smalltalk, wobei Rainer und ich hierfür nicht wirklich Zeit hatten, da es in
diesem Jahr auch ein Star Trek Gruppenbild geben sollte, welches gleich im
Anschluss stattfand, zu dem sich natürlich auch der Klingolaus gesellte. Und
Beide Gruppenfotos sind von Thomas Brückl aufgenommen.
bei diesem dicht gedrängten Wochenendprogramm haben wir in diesem
Jahr unser Trekdinner Gruppenbild schlicht vergessen. Nicht vergessen
sollte ich aber das Gruppenfoto der User aus dem ST Board/FedCon Forum.
Wenig Zeit haben wir uns in diesem Jahr für die interessanten
Themenvorträge genommen. Wahre Begeisterung löste das BluRay-Kino bei
Rainer aus, während ich den Star Wars Gaming Raum aus dem Vorjahr
vermisst habe. Der Samstag bot uns mehr als genug Gelegenheit für den
einen oder anderen Bummel über das Congelände. Bewundernswert waren
wieder die gezeigten Ausstellungsstücke der Art- und Modellbauausstellung.
Eine Gegenwelt zum Alltag – 10 Jahre zur FedCon
Die FedCon 2009 war für uns vom Trekdinner Mittelhessen auch in diesem
Jahr wieder eine Reise wert. Für mich war es ein kleines Jubiläum – die 10.
FedCon. Und so wie sich die Veranstaltung verändert, so sehr änderte sich
auch meine Motivation nach Bonn zu fahren. Ich habe in den ersten Jahren
meiner Besuche auf der FedCon Autogramme gesammelt, auch als
Erinnerung an die Begegnungen mit den Gaststars. Diese bleibenden
Erinnerungen brauche ich heute nicht mehr. Es sind vielmehr das
Gesehene, die Convention-Impressionen, Gespräche und Erlebnisse, die ich
aufnehme und mit anderen teile, die mir wichtig geworden sind. Insoweit hat
sich „meine“ FedCon verändert. Weniger die Jagd auf tolle Fotos, Interviews
oder das Sammeln von Merchandising bewegt mich jedes Jahr nach Bonn
zu fahren, sondern die Atmosphäre der FedCon als Gegenwelt zum Alltag.
Einmal im Jahr in die Welt von Star Trek & Co. einzutauchen, vermittelt das
Lebensgefühl des einmal gemeinsam anders sein. Warum sollte man dieses
Erlebnis 2010 nicht wiederholten!?
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Trekkies treffen Winnetou
Das Trekdinner Mittelhessen beamt
in den Wilden Westen
von Frank Baring
Seit sechs Jahren fährt das Trekdinner Mittelhessen zu den Karl-MayFestspielen nach Elspe. Elspe, das ist Deutschland’s Wilder Westen.
Seit 45 Jahren gibt es nun schon die Open-Air-Aufführungen von Karl
Mays berühmten Romanstoff. Aus einem Theaterverein ist inzwischen
das Entertainment-Unternehmen „Elspe Festival“ geworden. Um die
jährlichen Karl-May-Festspiele entwickelte das Festival-Team um
Jochen Bludau ein Rahmenprogramm, z.B. die Stuntshow „Action,
Stunts & Cascadeure“ und eine Musikshow. Diese Erlebniswelt zieht
nun schon seit sechs Jahren die Star Trek Fans vom Trekdinner
Mittelhessen aus Gießen und Wetzlar in ihren Bann. Auch in diesem
Jahr waren wieder Gäste vom Star Wars Dinner in Recklinghausen
dabei.
Was hat Star Trek mit Karl May zu tun? Vielleicht nichts. Dennoch mag man
sich diese Frage stellen, wenn man noch nie am „Trekkies treffen Winnetou“
Event des Trekdinner Mittelhessen teilgenommen hat. Winnetou, Old
Firehand & Co. sind für die Trekkies aus Mittelhessen Helden aus einem
anderen Universum. Während Gene Roddenberry eine Zukunft erdacht hat,
in der er die Menschheit in eine idealisierte aber keinesfalls konfliktfreie
Gesellschaftsordnung versetzt hat, so zeichnet Karl May in seinen
Erzählungen und Handlungsfiguren eine idealisierte Welt des so genannten
Wilden Westens, in der die Protagonisten klar in Gut und Böse eingeteilt
sind. Dass diese Welt ihren Reiz hat, wissen Science Fiction Fans nicht erst
seit Darth Vader, Luke Skywalker & Co. Der romantisierende Blick auf
Winnetous Welt, in der Weiße und Indianer am Ende friedlich miteinander
leben können, öffnet den Blick auf Werte, die auch Gene Roddenberry
kennt. Doch die Trekkies aus Gießen und Wetzlar zieht vielmehr auch die
aufregende und aufwendige Show zu den Karl-May-Festspielen, in der
aktuell zu erschwinglichen Preisen eine beeindruckende Aufführung von
„Der Schatz im Silbersee“ auf dem Programm stand.
Vor der diesjährigen Aufführung von
„Der Schatz im Silbersee“ hat die
Gruppe von 12 Trekkies bereits ihr
eigenes kleines Programm absolviert.
In der Elspe Festival Halle bot sich
den Trekkies die Gelegenheit, einer
Falknershow beizuwohnen. Mit viel
Sachverstand führte der Falkner
seine Greifvögel vor, erläuterte den
Zuschauern Herkunft, Verhalten und
Training der Greifvögel, die auch
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schon bei den Karl-May-Festspielen
aufgetreten
sind.
Beim
anschließenden Gang durch das
Westerndorf bot sich die Gelegenheit
für eine Pause bei Speis und Trank.
Danach folgte der Besuch der
Stuntshow
„Action,
Stunts
&
Cascadeure“. Hier erhielten die
Besucher des Trekdinner Mittelessen
einen
interessanten
und
unterhaltsamen Blick hinter die
Kulissen der Stuntleute in Elspe. Song Kieper moderierte auch in diesem
Jahr wieder charmant durch die von Schlägereien, Degenkämpfe,
Schießereien, Explosionen und Verfolgungsjagden zu Pferd und mit
Postkutsche geprägte Inszenierung. Stephan und Song Kieper erklärten die
Tricks der Stuntleute in der Karl-May-Aufführung, doch ist die Stuntshow auf
Unterhaltung ausgelegt, entsprechend rasant ist die Aufführung
ausgerichtet. Stunt- und Pferdefreunde hatten ihre helle Freude in der
Stuntshow. Nach der Stuntshow
nahmen die Mittelhessen die
Gelegenheit wahr, mit der Dampflok
der Karl-May-Aufführung über die
Bühne und zu fahren. Die Wartezeit
bis zur Aufführung von „Der Schatz
im Silbersee“ nutzte ein Teil der
Gruppe für den Besuch der
Musikshow in der Festivalhalle.
Auch wenn der musikalische
Streifzug
durch
50
Jahre
Musikgeschichte nicht ganz passend
zum Western Thema war, so hatten die Besucher der Show ihre Freude an
den Medleys und Tanzeinlagen der Gruppe aus den USA.
Die Elspe Freilichtbühne ist der
perfekte Ort für eine Aufführung des
Stücks „Der Schatz im Silbersee“. Im
vergangenen Jahr hatte Festivalleiter
Jochen Bludau einige Neuerungen
für die Karl-May-Inszenierung der
Saison 2009 versprochen. Für
langjährige Elspe-Kenner fiel dieser
Wandel angenehm behutsam aus.
Während man sich bei den
Schauspielern scheinbar auf einen
Generationswechsel einstellt, da die
langjährigen Hauptdarsteller Benjamin Armbruster (Winnetou) und Meinolf
Pape aus den Zweikämpfen herausgenommen wurden, baute man mit einer
spektakulären Erweiterung des Bühnenbilds einen Raddampfer in die
Inszenierung ein, der nach einer beeindruckenden Explosion vor den Augen
der Zuschauer versank. Der Zuschauer sieht nicht nur die große Feuerwolke
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emporsteigen, auch die Hitzewelle spüren die Besucher bei aller Sicherheit
noch auf ihren Plätzen. Die Explosionen während der Karl-MayAufführungen sind nicht erst seit Harald Schmidts Festspiel-Vergleich mit
Bad Segeberg berühmt geworden. Highlights der Aufführung von „Der
Schatz im Silbersee“ waren neben der grandiosen Naturbühne, den
darstellerischen Leistungen des Schauspielerensembles, den Spezial
Effekten und Stunts vor allem wieder die Pferde. Die Besucher vom
Trekdinner Mittelhessen hatten
durch die bühnennahen Plätze fast
hautnahen Kontakt zur Aufführung,
so fiel während der Aufführung ein
Stuntman sprichwörtlich vor die
Füße der Trekkies. Schlägereien
zwischen der Brinkley-Bande und
den
Siedlern,
Zweikämpfe
zwischen Old Firehand und einem
Utah-Indianer sowie Sam Hawkens
als witzigen Angelpunkt der
gesamten Handlung prägen die
diesjährige Aufführung von „Der Schatz im Silbersee“. Dies begeistert nicht
nur Ölprinz-Look-a-like Thorsten „Klingolaus“ Walch, sondern die gesamte
Gruppe vom Trekdinner Mittelhessen.
Wer sich für die Karl-May-Festspiele interessiert, der kann unter
http://www.elspe.de weitere Infos zu Terminen, Tickets, Buchungen,
Führungen und dem diesjährigen Stück erhalten. Eine kleine Geschichte mit
vielen Fotos zu den Aufführungen können Interessierte der Webseite
http://www.elspe-festival-fanpage.beep.de einsehen.
2010 folgt die Aufführung von „Im Tal des Todes“. Auch dann wird
Trekdinner-Captain Frank Baring wieder das Motto ausgeben: Trekkies
treffen Winnetou! (A.d.R.: … und wir Trekkies werden folgen ! ;-)) )
Kontakt: [email protected] – Website: http://www.trekdinnermittelhessen.de
19
FandomFandom-Spaß im kleinen Kreis
Die DAEDALUSDAEDALUS-Convention 2009
von Thorsten Walch
Es sind nicht immer nur die großen Veranstaltungen im Science FictionFandom, die den Fans große Freude bereiten. In den letzten Jahren geht –
sicherlich auch angesichts der wackligen wirtschaftlichen Verhältnisse in
diesem, unserem Lande – der Trend wieder in die Richtung kleiner, aber
feiner Fan-Veranstaltungen, die neben Groß-Events wie der alljährlichen
FEDCON oder RING*CON zeigen, dass man in Fan-Kreisen nach wie vor
einen ausgeprägten Sinn für das gemeinsame Verbringen schöner Tage hat.
Ein besonders gelungenes Beispiel hierfür war auch in diesem Jahr wieder
die DAEDALUS-Con in Bochum-Werne, die vom 18. bis zum 20. September
2009 unter dem Motto DIE RÜCKKEHR DER SOCKE (Bezug nehmend auf
einen „Running Gag“ vom Vorjahr) im dortigen Erich-Brühmann-Haus
stattfand.
Gemäß dem Motto „Von Fans für Fans“ stand auch 2009 in erster Linie das
Treffen alter Freunde und gemeinsamer Spaß im Vordergrund, doch
nebenbei hatte das Veranstalterteam um Tom Riepegerste vom STAR
TREK-Fanprojekt FEF2000; Markus Tschentschel von der DARKSIDE CON
(die als Unterveranstaltung auf der DAEDALUS-Con natürlich ebenfalls
vertreten war), Rolf Prippenow sowie Oliver Witenius auch noch einige
andere Programmpunkte vorgesehen.
Als Hauptgaststars fungierten auch
in diesem Jahr wieder der
sympathische Brite Derek Lyons,
seines
Zeichens
einer
der
bekanntesten Filmkomparsen der
Zunft (unter anderem hatte er
Auftritte in STAR WARS, INDIANA
JONES und JAMES BOND und
kann
hierüber
die
tollsten
Geschichten erzählen ...) sowie
sein nicht minder netter Kollege
Alan Flyng, der ebenfalls auf verschiedene Klein-Auftritte in STAR WARS
zurückblicken kann sowie hauptberuflich als Kostüm-Designer bei
verschiedenen Filmen tätig ist, und auch der im ganzen Fandom bekannte
Robert Vogel, über den man sicher keinem Con-Besucher irgend etwas
erzählen muss, war mit neuen interessanten Bildvorträgen vertreten.
Fan-Autor Cau Noh gab sich ebenfalls die Ehre und las aus seinen
Geschichten vor, und der Berliner Nachwuchs-Comedian Freddy Bee ließ
nach seinen Socken-Gags im Vorjahr neuerlich kein Auge trocken – die
Umschreibung „socken-affin“ blieb gar manchem da recht gut im
Gedächtnis. Und dann war da auch noch dieser klingonische
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Weihnachtsmann aus dem Hessenland, der der Einladung nach BochumWerne ebenfalls wieder sehr gerne gefolgt war.
Verschiedene Fan-Gruppen, darunter die Crew der U.S.S. TRINITY oder
STARGATE COMMAND GERMANY waren ebenfalls dauerhaft präsent und
sorgten mit vielerlei Gags und Auftritten für Kurzweil – doch auch die Fans
selbst ließen es ordentlich krachen – der „Original Kölsche' Conan“ Frank
Klepke beispielsweise zog mit seinem eigentlich nur aus einem Hauch von
Nichts bestehenden Kostüm (... was für die Damen!!!) wie üblich jede Menge
Aufmerksamkeit auf sich, und auch Angehörige der Spezies der „Wraith“ aus
STARGATE ATLANTIS wurden gesichtet – von etlichen Jedi und Sith einmal
ganz zu schweigen. Ein weiteres Highlight war das STARGATE-Motorrad
von Uschi vom STARGATE COMMAND GERMANY, das sicherlich einen
Sonderpreis als das „authentischste Fan-Fahrzeug“ verdient gehabt hätte
und auf dem sich – mit freundlicher Genehmigung seiner Besitzerin, versteht
sich – eine wahre Schar von Fans und sogar der meisten Gaststars einmal
ablichten ließen.
Und es wurden in der Tat drei sehr interessante Tage.
Die Gaststars standen den anwesenden Fans
praktisch
während
der
ganzen
Zeit
für
Autogrammwünsche zur Verfügung, wobei sich an
den Autogrammtischen natürlich auch immer wieder
einmal die Gelegenheit für einen kleinen Plausch
ergab, und insbesondere von Robert Vogel war
wieder Hochinteressantes aus dem STARGATEUniversum zu vernehmen, wobei es dabei diesmal
natürlich in erster Linie um die neue STARGATESerie STARGATE UNVERSE, in die Robert als
Insider natürlich bereits einen Einblick gehabt hatte,
ging. Man darf gespannt sein! In Roberts Panel
berichtete er indes auf gewohnt interessante Weise
über den Science Fiction World Con in den USA vor
einigen Jahren, wo er auf vielerlei bekannte Gesichter des Genres getroffen
war, was er mit einer Vielzahl von dort entstandenen Bildern dokumentierte.
Im Raum der BEAT BREAKERS COMMUNITY gab es Interessantes aus
dem Bereich Computerspiele etc. zu sehen und zu erleben, und ein weiteres
kleines Highlight war die Met-Bar im Keller, bei der der Hersteller METWABE auch Proben des köstlichen Getränkes, das in vielerlei Variationen
feilgeboten wurde, verteilte – hier herrschte ebenfalls eigentlich immer
Betrieb.
Einer der Höhepunkte der DAEDALUS-Con war natürlich auch diesmal
wieder der Kostümwettbewerb, für den die Veranstalter einen großen Teil
der anwesenden Fans rekrutierten. Unter anderem trat dabei gar ein
sonnenbebrillter klingonischer „Blues Man“ auf, der einen Song mit dem
verheißungsvollen Titel „STAR TREK and Beer are no good for me!“
anstimmte und sich dabei selbst auf seiner klingonischen Demutströte
begleitete (... was auch immer das sein mag).
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Während des gemeinsamen Panels
von Derek Lyons, Alan Flyng und dem
Klingolaus
ergab
sich
für
die
anwesenden Fans dann nochmals die
Gelegenheit, Fragen aller Coleur zu
stellen, und am Ende gab es dann noch
eine kleine Gesangseinlage von Derek
Lyons und dem Klingolaus, die den
alten Roy Orbison-Klassiker CRYING in
ureigener Weise interpretierten, obwohl
Dereks Stimme aufgrund einer erst kürzlich auskurierten Grippe-Erkrankung
noch ein wenig angeschlagen klang – jedenfalls laut Derek, während des
Songs merkte man davon indes nichts.
Con-Parties gab es auf der DAEDALUS-Con denn auch gleich zwei –
obwohl die eigentliche Con-Party erst am Samstagabend stattfinden sollte,
herrschte natürlich bereits am Freitagabend Hochstimmung – Derek Lyons
und Alan Flyng mischten sich dabei natürlich homogen unter das Partyvolk
und taten das ihre dazu, den anwesenden Fans einen gelungen Abend bzw.
Nacht zu bescheren. So konnte man – wie man es ja von Conventions
allgemein kennt – am Samstagvormittag zuerst einmal hauptsächlich recht
müde Gesichter sehen, doch das legte sich, je weiter der Con-Tag
voranschritt, und spätestens am Nachmittag war alle Müdigkeit dann auch
verflogen.
Wenngleich die Con in Sachen Besucherzahlen sicher nicht an
Großveranstaltungen heranreichen konnte, so brachte die DAEDALUS-Con
denjenigen, die dabei gewesen sind, doch eines ganz gewiss: Jede Menge
Spaß!
Schon jetzt sei darauf hingewiesen, dass es auch im kommenden Jahr
wieder eine DAEDALUS-Con geben wird – vom 5. bis 7. Nobember 2010
wird, ebenfalls im Erich-Brühmann-Haus in Bochum-Werne, die dritte Runde
der Fandom-Dauerparty gestartet. Und wenn man den alten Klingolaus dort
haben möchte, dann wird er ganz sicherlich ebenfalls wieder mit von der
Partie sein – Ihr auch???
22
An Evening with ...
James Callis (Dr. Gaius Baltar,
Baltar,
Battlestar Galactica)
Galactica)
12. September 2009, im IBIS-Hotel, Bonn
von Sonja Seng
Damit wir nicht wie bei Torri Higginson so auf den letzten Drücker einlaufen,
wurde der Abflug dieses Mal etwas früher eingeleitet. Wir kamen nach einer
gemütlichen Fahrt gegen 16:15 Uhr im IBIS-Hotel in Bonn an.
Somit hatten wir noch reichlich Zeit für eine kleine Stärkung und einen
Kaffee resp. eine Cola. Also auf in den Barbereich, dort schnell noch die
nicht mehr benötige Sonnenbrille gewechselt, da höre ich einen Schrei und
kurz darauf fliegt mir "Etwas" um den Hals. *gg* Ich stellte dann fest, dass
das Marion (Jaime) ist. Sie hat sich echt dermaßen gefreut, mich so kurz
nach unserem 1. Treffen im Phantasialand wieder zu sehen. Das bereute sie
bestimmt später, aber ich will nicht vorgreifen. *g*
Bevor wir uns stärkten, haben wir schnell noch ein paar Bekannte, u.a.
Thomas Brückl und LH begrüßt. Die von mir bestellte Kleinigkeit stellte sich
dann als ausreichenden Snack für 2 Personen heraus. Dann war aber auch
schon anstellen zum Einlass angesagt. Nun stellte ich fest, dass ich zwar
meine große Mappe dabei hatte, aber die Bestätigung zu Hause lag. Somit
ging Jeannette vor und ich wartete, bis sich die Schlange verflüchtigt hatte,
damit ich nicht den ganzen Laden aufhielt.
Es war aber kein Problem und ich hatte recht fix mein Conbadge und das
Eintrittskärtchen. Hab mich dann zu Jeannette gesellt, die für uns gute
Plätze reserviert hatte. Nun dauerte es noch eine ganze Weile bis Filipp das
Mikro in die Hand nahm und mit der Begrüßung begann. Er kam aber recht
schnell zum Punkt und kündigte James Callis an.
James betrat ganz relaxt den Raum und legte
seinen Mantel ab. Bekam dann auch ein Wasser
und begrüßte uns und stellte sich unseren
Fragen. Das panel war sehr unterhaltsam und
eine echt gute Stimmung herrschte im Raum.
Wir erfuhren, dass sein bester Freund Jamie
Bamber ist, worauf ich eigentlich auf den
FedCon Running Gag: "Did you see Jamie
Bamber naked ?" wartete, aber entweder traute
sich niemand, oder ... *gg*
James erzählte noch einiges über BSG und
brachte noch ein paar Jokes. Die Stunde ging
echt schnell vorbei. Während der ganzen Zeit klickten sich die Kameras fast
heiß. James war echt gut zu fotographieren. Man merkte schon, dass er sich
wohl fühlte. Hier gab es keine Rauchschwaden, hier wurde die letzte Frage
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per DIN A4-Blatt angekündigt. Wir durften dann den Raum verlassen und
uns im Gang für die Fotosession anstellen.
Es dauerte nicht lange bis Thomas Brückl sein Equipment aufgestellt hatte
und so fing die Fotosession recht zügig an. Diesmal wurde noch mehr darauf
geachtet, dass man die Augen offen hatte. Was mir 2 Bilder mit James
bescherte, da ich beim 1. die Augen geschlossen hatte. ;-) Mag es ja eh
nicht fotographiert zu werden, warum soll ich es dem Fotographen da auch
noch einfach machen ? *lol*
Da es ca. 30 Leute weniger waren als bei Torri Higginson ging die
Fotosession sehr schnell voran. Da fiel mir auf, dass Marion überhaupt nicht
in Sicht war. Somit ging ich sie suchen und fand sie im Voraum/Bar. Sie
stemmte sich zwar gegen den Fußboden, aber sie hatte keine Chance ich
schob sie gnadenlos zum Foto machen. Da dort noch einige Leute standen,
hoffte sie, mir entwischen zu können, aber wir erhielten die Info, dass das
schon die Leute für die Gruppenfotos seien und wir vorbei gehen sollten. So
mit war Marion schwupp die wupp an der Reihe ! Doch sie traf es noch
"härter" – sie musste 3 Bilder mit James machen bis Thomas zufrieden war.
*gg*
Danach schwebte Marion gut 50 cm über dem Boden – ihr erster Starkontakt
! Sie war ganz hibbelig und kribbelig – Jeannette und ich haben uns köstlich
amüsiert. Wir setzten uns in die hinteren Reihen und schauten noch den
weiteren "Fotomotiven" (die Gruppen waren nun an der Reihe) zu.
Nach Beendigung der Fotosession hat das Forum „Caprica City“ ein
Gewinnspiel veranstaltet. So hatte James eine kurze Pause bevor es zur
Autogrammstunde ging. Wir holten als alle unsere Zettelchen aus dem
Karstadt-Con-Tütchen hervor. Ich stecke es gleich in meine Mappe, da ich
eh nie was gewinne. Falsch gedacht, die 2. Nummer, die aufgerufen wurde,
war meine. *staun und fassungslos nach dem Zettel such* Bis ich ihn endlich
gefunden hatte, habe ich den kompletten Laden aufgehalten und hatte
bestimmt einen knallroten Kopf, weil mir das so peinlich war. *blush* Ich
durfte mir dann ein „Fotobuch“ ‚Battlestar Galactica – Downloaded’ abholen.
Nachdem alle Preise vergeben waren, es gab noch eine Staffelbox und noch
ein oder 2 Bücher zu gewinnen, mussten wir wieder den Raum verlassen
und uns für die Autogrammstunde anstellen.
Ich bat Jeannette meinen Platz frei zu halten, ich wollte schnell etwas trinken
gehen. Dies war leider aufgrund der Turbogeschwindigkeit des Barmannes
nicht möglich. *augenroll* Er hat ganz verträumt 2 Latte Macchiatto kreiert
und dann auf dem Unterteller arrangiert. Es war sehr nerven aufreibend ihm
zuzuschauen. Gerade als er sich mir zuwenden wollte, sah ich, dass
Jeannette direkt vor der Tür angekommen war und ich musste
schnellstmöglich zu ihr, um meinen Platz nicht zu verlieren.
Plötzlich war auch Marion wieder da und hatte sich nun doch entschlossen
ein Autogramm zu kaufen. Sie war so begeistert und happy und schwebte
immer noch. *gg* Wir suchten unsere Bilder aus und gingen schön brav in
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der Schlange zu James. Er sprach mit
jedem ein paar Worte. Auch hier
waren wieder Fotos fällig. Ich bekam
dann mein Autogramm und bat noch
um das für Alexandra – sie hatte
James auf der FedCon verpasst. Als
ich ihm das erzählte, hat er ihr gleich
einen passenden Spruch auf ihr
Autogramm geschrieben. *g* Fand ich
nett von ihm.
Bis die Unterschriften trocken waren, setzten wir uns noch hin und schauten
dem Trubel zu. War echt interessant, wer da wie agiert. Natürlich hatten
auch ein paar Leute wieder Geschenke für James dabei. Ich bin mir aber
nicht sicher, ob er sie mitgenommen hat, denn er kam im Mantel ohne
Tasche und verließ später auch so das Hotel. Ich denke, er ist am gleichen
Abend noch nach London geflogen. Ohne Gepäck dürfte das Einchecken
schnell gehen. *schulterzuck*
So langsam leerte sich der Raum und auch wir gingen in Richtung
Restaurant wo gerade das Buffet eröffnet worden war. Es gab wieder
reichlich und war auch wieder sehr lecker ! Ständig wurde nachgelegt. Die
Auswahl war wirklich vielfältig – vom belegten Toastbrot bis zu Pizzinies und
Hühnerfleisch-Spießchen und, und, und … Der Nachtisch war wieder genial.
*respekt*
Nach einiger Zeit kam auch James, tat sich am Büffet gütlich und setzte sich
zu Filipp. Dieser machte dann seine Runde von Tisch zu Tisch. Interessant
fand ich, dass er zu mir sagte, dass ich doch Helfer auf der FedCon sei, da
habe er mich schon gesehen. *respekt* Gibt ja auch kaum Helfer auf so
einer großen Con. *g*
Auch James ging dann schon in Mantel und Schal von Tisch zu Tisch und
verabschiedete sich. So langsam kam dann der allgemeine Aufbruch, wer
nicht im IBIS oder der Umgebung wohnte, hatte ja noch den Heimweg vor
sich. Gegen Mitternacht machten auch wir uns auf den Weg. Eigentlich
wollten wir noch irgendwo einen Kaffee organisieren, aber irgendwie klappte
das nicht. *g* Wir haben entweder das BK-Schild zu spät gesehen, oder so
gequatscht, dass wir die entsprechende Ausfahrt verpasst haben. *lol*
Gegen 1:30 Uhr habe ich Jeannette schön brav vor der
Haustür abgeliefert und bin dann gegen 1:50 Uhr zu
Hause angekommen. Es war ein langer Tag, aber ein
sehr schöner ! Ich würde sagen: "Bei einem
interessanten Gast, jederzeit wieder !"
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Nicole ist nicht mehr bei uns
Die Nachricht von ihrem Tod traf uns wie ein Schlag,
es erscheint uns so sinnlos, traurig und tragisch,
was passierte,
wir haben darauf gehofft, dass Du es schaffst,
wieder den Weg in Dein Leben zurückzufinden.
Nicole nahm viele Jahre Anteil am Trekdinner,
lebendig, vielseitig interessiert, immer für andere da,
ein Lächeln, wenn wir uns sahen,
begleitete sie auf Schritt und Tritt.
So manche Jahre führte unser Weg zur FedCon,
mit Freude und Freunden war sie dabei,
ein Wochenende ganz im Zeichen von Star Trek,
dies gehörte zu ihrem Leben wie auch die Freunde,
mit denen sie diese wunderschönen Erlebnisse teilte.
Vor wenigen Jahren traten mit Tanzen und Tierschutz neue Welten in ihr
Leben,
Star Trek trat zurück, blieb eine wunderschöne Erinnerung,
so wie auch das Trekdinner,
doch Kontakte blieben, Hochzeiten wurden gefeiert,
Geburtstage brachten einander immer wieder mal zusammen.
Nicole, Du wirst uns fehlen,
Deine Herzlichkeit, Dein Engagement, Dein Humor,
wie auch die Momente, an denen wir mit Dir sein durften,
das, was Du zurücklässt,
macht uns froh, Dich gekannt zu haben.
Auf ein Wiedersehen,
auf dem zweiten Stern von rechts.
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Eine Lanze für die Bösen
Ein Nachruf auf Ricardo Montalban
Von Rainer Kuhn
„Ich gehöre zu der Sorte von Schauspielern, die,
wenn man sie auf dem Bildschirm oder der
Kinoleinwand erblickt, sagt: Hey, den habe ich doch
schon mal gesehen, in irgendwelchen Filmen und
Serien. Das Gesicht kenne ich bestens, aber seinen
Namen..........keine Ahnung wie der Typ heißt.“
So beschrieb sich Leslie Nielsen, als er 1988 mit
„Die nackte Kanone“ mit 62 Jahren doch noch seinen
Durchbruch zum Hollywoodstar erlebte. Sein
Gegenspieler in dieser Krimikomödie wäre
wahrscheinlich mehr als nur geneigt gewesen, diese
Worte auch für sich selbst in Anspruch zu nehmen.
Ricardo Montalban. Doch während man Leslie Nielsen schmunzelnd
zustimmen mochte, hätte es bei Montalban wohl doch einer etwas anderen
Sichtweise bedurft. Denn der am 25.11.1920 als Ricardo Gonzalo Pedro
Montalban Merino in Mexico-Stadt geborene Mime hatte zu diesem
Zeitpunkt im Gegensatz zu Nielsen gleich mit zwei Rollen Welterfolge
gehabt, was sowohl das Fernsehen als auch die Kinoleinwand betraf.
Ende der Vierziger Jahre hatte er parallel mit zwei Filmen an der Seite der
legendären Esther Williams seinen Durchbruch, war aber ab diesem
Moment erst mal auf die Rolle des „Latin Lovers“ in Hollywood festgelegt,
zumindest was Großproduktionen betraf. In kleineren Werken wie „Die Tote
in den Dünen“ von 1950 zeigte er als ermittelnder Polizist Qualitäten als
heldenhafter Hauptakteur. Doch seinen bis dato stärksten Auftritt in seiner
noch jungen Laufbahn hatte er ein Jahr später in dem Western „Colorado“
als Gegenspieler von Clark Gable. Als vor Hass und Eifersucht dem mit der
Häuptlingstochter verheirateten Trapper hinterher jagender Indianer konnte
er erstmals seine Fähigkeiten als Bösewicht unter Beweis stellen. Ab jetzt
folgten viele Rollen und Montalban beschränkte sich dabei nicht nur auf die
Leinwand, auch das neue Medium Fernsehen wurde zu einer festen Heimat
für den Akteur.
Neben Gastauftritten erhielt er auch immer wieder Hauptrollen, so
beispielweise 1961 in „Der schwarze Seeteufel“ als Pirat Gordon. Den „Latin
Lover“ streifte er nun langsam aber sicher ab, die Rollenvielfalt wuchs. Im
Jahr 1966 wurde er für einen Gastauftritt in der Serie „Star Trek“ mit dem
Titel „Space Seed“ (Der schlafende Tiger) verpflichtet. Schon damals zeigte
sich der Mime von der Intensität des im Drehbuch beschriebenen
Charakters, Khan Noonien Sing, sehr beeindruckt und spielte sie mit
entsprechender großer Präsenz. Es sollte nicht ohne Folgen bleiben. In den
Siebziger Jahren wurde es nicht gerade ruhiger um Montalban, im
Gegenteil. In zwei Fortsetzungen der „Planet der Affen“ Reihe spielte er
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tragende Rollen, im Fernsehen war er Widersacher von Inspektor Columbo
und am Broadway feierte er große Erfolge. Das Jahr 1977 brachte einen
absoluten Höhepunkt für seine Karriere. Er wurde als Hauptdarsteller der
Serie „Fantasy Island“ zum Quotenrenner im Fernsehen. Bis 1984 sorgte er
als mysteriöser Gastgeber einer besonderen Erlebnisinsel dafür, dass
Wünsche und Vorstellungen seiner Gäste nicht unbedingt den Weg gehen,
den sich diese vorstellen.
Parallel zu dieser Serie kam es 1981 zum zweiten großen Höhepunkt seines
Schauspielerdaseins. Harve Bennett, Produzent des zweiten Star Trek
Filmes, hatte sich zur Vorbereitung auf das neue Leinwandabenteuer der
Enterprise sämtliche Folgen der alten Serie angeschaut und war der
Meinung, dass die Episode mit dem starken Auftritt von Ricardo Montalban
so gut wäre, dass man eine Fortsetzung machen könnte, was durch das
Ende der damaligen Storyline bestens begünstigt würde. Der mexikanische
Mime nahm schließlich das Angebot an. Wie Montalban später selbst
amüsiert erzählte, hatte er bei den ersten Leseproben seines Textes, die er
Zuhause einübte, plötzlich gemerkt das er nicht wie Khan, sondern wie der
charmante Mr. Roarke von Fantasy Island sprach und dass es einen
Moment brauchte, bis er Khan wieder stimmlich im Griff hatte. Seine
Bemühungen sollten sich wahrlich auszahlen. Bis zum heutigen Tag gilt
seine Performance als Maßstab für jeden Bösewicht, der danach in Star
Trek aufgetreten ist. Wie so viele Fans urteile auch ich: Keiner hat das je
geschafft. ER ist und bleibt mit diesem leidenschaftlichen, intensiven und
unglaublich präsenten Auftritt in „Star Trek II – Der Zorn des Khan“ das Maß
aller Dinge und zu gerne hätte ich die Worte gehört „And the Oscar goes to
Ricardo Montalban“. Kein Zweifel, er hätte ihn mehr als nur verdient gehabt.
Aber die große Legende, die ist er geworden. Montalban hat im Verlauf
seiner Karriere so häufig den Guten wie auch den Bösen gespielt. Während
Ersteres überwiegen dürfte, hat er aber mit seinem Leinwandauftritt als Khan
bewiesen, wie reizvoll und herausfordernd das Darstellen des Bösen sein
kann, nicht umsonst heißt es bei vielen Schauspielern, dass Bösewichte, die
häufig interessanteren Rollen sind.
Ein Unfall im Jahre 1951 sorgte für eine Verletzung an der Wirbelsäule, mit
der er ab dann Zeitlebens zu kämpfen hatte. Eine Operation in den
Neunzigern brachte nicht nur keine Besserung, sondern verschlimmerte es
sogar noch etwas, so dass er Jahre später immer häufiger den Rollstuhl zu
Hilfe nahm, was seinen Arbeitseifer jedoch nicht bremsen konnte. Wurden
Auftritte vor der Kamera, wie in „Spy Kids 2“ und „Spy Kids 3 – 3D“ nun
weniger, setzte er seine markante Stimme jetzt vermehrt als
Synchronsprecher ein.
Mit „Nosostro“, einer Organisation, die er gründete und nach dem Titel eines
in seiner Heimat 1945 mit ihm in der Titelrolle produzierten Filmes benannte,
unterstützte Ricardo Montalban Hispanostämmige Darsteller, um ihnen in
Hollywood bessere Unterstützung und Rollen zukommen zu lassen. Bis ins
hohe Alter blieb der bei Fans und Kollegen geschätzte Mime seiner Arbeit
erhalten. Am 14. Januar 2009 starb der großartige Mime mit 88 Jahren.
Seine Leistungen bleiben, gerade auch für uns Star Trek Fans,
unvergessen. Danke Ricardo Montalban.
28
WAREN DIE GÖTTER ASTRONAUTEN?
ASTRONAUTEN? Ein Abend mit Erich von Däniken
von Thorsten Walch
„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit es
sich träumen läßt!“. So oder so ähnlich zumindest hat es einmal der britische
Dichterkönig William Shakespeare vor einigen hundert Jahren auf den Punkt
gebracht, und ganz sicher fallen die Theorien des weltberühmten
Schweizers Erich von Däniken mit in diese Kategorie.
Nach achteinhalb Jahren ergab sich für meine (ebenfalls Dänikenbegeisterte) Gattin und mich am 17. Oktober 2009 endlich wieder einmal die
Gelegenheit, den umstrittenen Erfolgsautor mit einem neuen Vortrag über
seine gewagten Thesen in der Wetzlarer Stadthalle live zu erleben – und
natürlich ergriffen wir diese beim sprichwörtlichen Schopf.
Für die meisten Leser bedarf es gewiss keiner Erklärung über Erich von
Däniken – doch für diejenigen, die nicht so präzise wissen, um was es da
eigentlich geht, hier eine kleine Einführung in aller Kürze: Erich von Däniken,
1935 in Zofingen in der Schweiz geboren und von Haus aus eigentlich
Hotelier, vertritt die These, dass unsere gute alte Erde in vorgeschichtlicher
Zeit Besuch von Wesen aus dem Weltraum erhalten hat. Diese, so von
Däniken, sind möglicherweise für das Zustandekommen verschiedener
Rätsel der Weltgeschichte maßgeblich verantwortlich und halfen den damals
noch sehr primitiven Menschen unter anderem dabei, die riesigen
Pyramiden in Ägypten und auch in Südamerika, die jahrtausende alten
Linienzeichnungen im peruanischen Nazca, die man lediglich aus der Luft
erkennen kann, die wie aus einem Guss gefertigten Kristallschädel aus dem
südamerikanischen Dschungel zu erschaffen sowie viele Wunder, wie man
sie beispielsweise in der Bibel findet, bewerkstelligt zu haben – die
Menschen hielten die Aliens gemäß ihrem eigenen Entwicklungsstand
natürlich für „Götter“. All das ist natürlich nur ein klitzekleiner Abriss des
Gesamtumfangs der von Däniken'schen Theorien.
Seit seinem 1968 erschienenen Erstlingswerk ERINNERUNGEN AN DIE
ZUKUNFT hat Erich von Däniken mehr als 30 weitere Bücher geschrieben,
in denen er seine zahlreichen Thesen untermauerte, und ebenso gut könnte
man über ihn selbst etliche Bücher füllen, wolle man hier ins Detail gehen.
Obwohl von Däniken immer wieder von der „seriösen“ Wissenschaft in mehr
oder weniger fairer Weise angegriffen wurde, ist es doch bis heute keinem
seiner Gegner gelungen, seine Theorien zu widerlegen, und Erich von
Däniken begründete zusammen mit anderen gar den Forschungszweig des
„Paläo-Seti“ - der Suche nach Beweisen für das Eingreifen außerirdischer
Lebensformen in die Erdgeschichte.
Well then – man möge an all das glauben oder nicht, Erich von Däniken ist
unbestritten ein sehr fesselnder Autor, dessen Bücher ich bereits seit meiner
29
Kindheit verschlungen habe, und ein beeindruckender Zeitgenosse ist er auf
ganzer Linie fürderhin – also nichts wie hin zu seinem neuen Vortrag.
Als wir in der Stadthalle angekommen waren, hielt sich Erich von Däniken
bereits an seinem Büchertisch im Foyer auf, und es ergab sich die
Möglichkeit eines kleinen „Small Talks“ mit ihm. Er erinnerte sich noch vage
an mich (2001 hatte ich ihn für die Zeitschrift TV HIGHLIGHTS interviewt
und unter anderem nach seiner Meinung zur Serie STARGATE befragt ...)
und signierte mir auch gern sein neues Buch, das an seinem Büchertisch
angeboten wurde sowie eine DVD mit einem Vortrag von ihm, den ich bisher
noch nicht gehört hatte.
Pünktlich um 20 Uhr begann dann sein neuer Vortrag mit dem
verheißungsvollen Titel GÖTTERDÄMMERUNG.
Es ist schon allein ein Phänomen,
wie agil und begeistert der
mittlerweile 74 Jahre alte Forscher
dabei wirkte. Freilich, nach mehr als
40 Jahren Forschungsarbeit im
Bereich „Paläo-Seti“ gibt es nicht
mehr die große Masse an wirklich
neuen Thesen zu berichten, und
daher gestaltete sich der erste Teil
seines Vortrages als eine Art „Best
Off“ der Theorien des EvD, wie er gern abgekürzt wird – dennoch war das
Ganze sehr kurzweilig und interessant. Technik-Fans kamen sicherlich ganz
besonders bei EvD's Schilderungen des „Raumschiffes von Hesekiel“ auf
ihre Kosten, in denen er darlegte, wie der NASA-Wissenschaftler Joseph
Blumrich anhand der biblischen Geschichte ein durchaus funktionstüchtiges
Fluggerät nebst einer Start- und Landevorrichtung erdachte, auch erläuterte
EvD nochmals die Linien im peruanischen Nazca (sichtlich eines seiner
Lieblingsthemen) und sprach auch von den Schwierigkeiten, welche die
ägyptische Regierung bei der genauen Erforschung noch immer
unentdeckter Kammern in der Cheops-Pyramide für geneigte Forscher
macht – möglicherweise, damit bloß nichts ans Licht der Sonne kommt, was
möglicherweise schlicht und ergreifend nicht sein darf.
Ganz besonders interessant wurde es dann im zweiten Teil seines Vortrags,
denn EvD kam auf das Ende des Maya-Kalenders am 23. Dezember 2012
zu sprechen. Sicher haben die meisten Leser des Artikels schon davon
gehört. Was geschieht am 23. Dezember 2012? Wird dann der
Weltuntergang kommen, wie es unter anderem der deutsche
Erfolgsregisseur Roland Emmerich in seinem neuen Film geschehen läßt?
Erich von Däniken sah das Ganze weitaus gelassener. Seiner Meinung nach
ist die Deutung des Maya-Kalenders schlicht zu unpräzise, um ein genaues
Datum wie den 23.12.2012 festzulegen, und auch vom Weltuntergang gibt
es seines Erachtens nach keine Spur. EvD erklärte lediglich, dass nach den
Prophezeiungen der Maya dann die „Götter von den Sternen“ wieder auf die
Erde zurückkommen werden – wohlgemerkt sagen dies die Prophezeiungen
und nicht EvD selbst. Einen Grund zur Panik sieht er definitiv nicht – und
hebt sich damit weit ab vom Gros der Weltuntergangsorakel, die bereits jetzt
mit ihren schauerlichen Vorhersagen einsetzen.
30
Nachdem der Vortrag nach guten eineinhalb Stunden geendet hatte, war
man als EvD-Fan, der ich definitiv bin, wieder einmal mehr in den Genuss
eines hochinteressanten Abends gekommen, der deutlich das gezeigt hat,
was Erich von Däniken während eines früheren Vortrages einmal feststellte:
„Ich mag ein Phantast sein – aber Phantasten bestimmen die Welt und nicht
die Erbsenzähler!“. Recht hat er. Wer sich gerne einmal einer faszinierenden
Theorie widmen möchte, in der die Themen der von uns allen heißgeliebten
Science Fiction nicht mehr ganz so weit weg sind, dem sei hier dringend
angeraten, einmal ein Buch von Erich von Däniken zu lesen oder einen
seiner Vorträge zu besuchen – oder am allerbesten gleich beides.
Eine Frage bleibt für manchen Leser am Ende vielleicht übrig: Glaubt der
Klingolaus an die Theorien von EvD? Nun, diese Frage kann ich mit einem
klaren „Jain“ beantworten – wollen würd' ich ja sehr gerne, aber ob ich mich
tuen traue, das weiß ich nicht...soll jeder selbst draus schlau werden jetzt.
Kritiker haben EvD einmal vorgeworfen, er würde geradezu überall Aliens
sehen – das mag stimmen. Aber das ändert nichts an dem großen Eindruck,
den der Schweizer allein schon wegen seiner unerschütterlichen
Zielstrebigkeit bei mir hinterlassen hat. Hätte man mehr solcher Leute (auch
auf anderen Gebieten), dann wäre die Welt sicher ein besserer Ort.
Dear Counselor!
Dear Counselor,
ich wohne irgendwo zwischen hier und nirgendwo und lese gerne Bücher,
besonders die von Erik von Demjenigen. Jetzt habe ich auch wieder ein
Buch von Erik von Demjenigen gelesen und da geht es irgendwie um so
etwas wie den "Maja-Kalender". Erik von Demjenigen hat gesagt, dass an
diesem Tag Aliens aus dem Weltraum wieder auf die Erde kommen werden.
Und das führt mich zur Frage: Welche Aliens werden denn kommen?
Erwarten wir jetzt Mr. Spock, Yoda und Commander Adama oder kommen
da jetzt etwa das ALIEN, der Predator oder diese fürchterlichen Dinger aus
MARS ATTACKS ("At-at! At-at!")? Was soll ich machen, wenn Weihnachten
die Welt untergeht!? Hilf mir, denn Du bist meine letzte Hoffnung!
Ein Klingone
Lieber Freund! Nein, es gibt noch eine Hoffnung. Erst einmal könntest
Duseda Deine Geschenke etwas früher auspacken, mein junger Padawan.
Wahrscheinlich wird der Weltuntergang verschoben, denn Erik von
Demjenigen hat den Wert des Weltuntergangs erkannt. Alles was wert ist,
verkauft zu werden, ist auch wert, zweimal verkauft zu werden. Erik von
Demjenigen ist in Wirklichkeit ein Ferengi. Er blufft selbst Klingonen.
Dein Counselor
31
Dear Counselor,
ich weiss mir echt keinen g´scheiten Rat mehr. Schon seit Anbeginn der Zeit
sind die Klingonen Fans von Syl´V´Ester Stall-One. Ich alleine habe jeden
seiner Filme mindestens zwanzigmal gesehen (okay, die schlechteren
darunter, vielleicht bloß zehnmal!), Silvester ist mein ausgesprochenes
Lieblingsfest im Jahr und ich habe ein riesiges Poster von ihm direkt über
meiner Koje auf meinem Bird of Prey hängen. Er gibt mir Trost und Kraft in
schweren Tagen. Alles wäre so schön, wenn da nicht dieser böse,
bayerische Mann aus dem Lande Mordor wäre, der meine Träume schier mit
den Füßen tritt und der immer wieder behauptet, dieser fürchterliche
kahlköpfige Sithmeister Bruz Will´Is wäre der einzig wahre König des ActionKinos. Stellen Sie sich nur vor, er fragt sogar wildfremde Frauen, ob sie
meinen geliebten Syl´V´Ester oder diesen Will´Is besser finden und
beeinflusst sie mit seiner schleimig-dunklen Seite der Macht so lange, bis sie
für Will´Is stimmen. Ich kann das einfach nicht mehr ertragen! Deswegen
nun meine Frage an Sie: Wie soll ich um Sylvesters Ehre kämpfen?
Wieder ein Klingone
Lieber Freund! Zweifelos ist der ehrlose Umgang mit dem Helden aller
Klingonen unerhört. Ich habe Erkundigungen über diesen bayerischen Mann
aus dem Lande Mordor eingeholt. Es kommt noch schlimmer. Er ist ein
Anhänger eines Ferengi-Clubs. Diese Ferengi schieben sich einmal in der
Woche die Bälle zu und wollen andere nicht mitspielen lassen. Dein Problem
liegt also tiefer. Sehr tief. Doch die Lösung ist nah. Du könntest diesem
Ferengi-Getreuen aus dem Lande Mordor einen Wettstreit anbieten:
Armdrücken mit Lincol´N H´Awk, Wettschießen mit der lieblichen aber
gefährlichen Marion Cobretti, Waldläufe mit John „Hechel“ Rambo,
Wettthronen mit John „Wie funktionieren eigentlich die drei Muscheln?“
Spartan oder Wettessen mit Freddy Heflin. Wahrscheinlich wird der
bayerische Mann mit mörderischer, wahnsinniger oder lächerlicher
Geschwindigkeit seines Lone Starr Shuttle fliehen. Wir kennen ihn. Und
lieben ihn. Vielleicht.
Dein Counselor
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TrekDinner Mittelhessen –
We beam you up!!!
von Thorsten Walch
Das TrekDinner Mittelhessen gehört zu jenen Stamnmtischen, die sich in
einer Gegend formierten, die bis weit in die Blütezeit des STAR TREK- und
Science Fiction-Fandoms hinein als ausgesprochene Diaspora für
entsprechende Fans galt – und dennoch (oder vielleicht gerade deshalb!)
gelang es seinen Organisatoren, aus dem TrekDinner Mittelhessen eine
aktive und höchst unternehmungsfreudige Truppe zu machen. Aber, so, wie
es sich gehört, immer der Reihe nach...
Wir schreiben das Jahr 1992. Hessen scheint das einzige deutsche
Bundesland zu sein, in dem man das STAR TREK-Fandom förmlich mit der
Lupe suchen muss. Freilich, es gibt einen Stammtisch nahe Frankfurt, der
regelmäßig stattfindet, aber ansonsten sieht es für Fans der Abenteuer der
Raumschiffe mit dem Namen ENTERPRISE oder auch GALACTICA und
möglicherweise des MILLENIUM FALCON eher mau aus.
Da kommt ein junger STAR TREK-Fan aus dem mittelhessischen Biskirchen
namens Markus Langer auf die Idee, einfach einmal spaßeshalber die
Gründung eines „TrekDinners“ in der Region anzugehen. Nach einer kurzen
Suche in den Listen verschiedener STAR TREK- und Science FictionFanclubs (...die mangels Internet damals noch auf einer hauptsächlich
brieflichen Kommunikationsebene funktionierten) wurde er in Sachen MitInteressenten auch tatsächlich fündig. Da die meisten dieser Personen
jedoch aus Gießen stammten, fand dort auch der erste mittelhessische
STAR TREK-Stammtisch statt – im Mai 1992 stieg in der Gaststätte ZUR
POST die Eröffnung des TrekDinner Gießen.
Das anfänglich aus etwa sieben Personen bestehende TrekDinner Gießen
wuchs beständig, und es kam auch zu den ersten Veranstaltungen über das
TrekDinner hinaus – dies waren die obligatorischen gemeinsamen Besuche
von STAR TREK- und anderen Conventions, Kino- und Videoabende und
dergleichen mehr. Einen besonderen Höhepunkt erlebte das TrekDinner
Gießen, dessen Teilnehmer sich auch gerne in phantasievollen Kostümen
oder Uniformen kleideten, Mitte der 90er Jahre – eine nordrhein-westfälische
Radiostation „engagierte“ die Mittelhessen für eine Tournee über
verschiedenste Veranstaltungen, bei denen die STAR TREK-Fans in
Kostümen und Uniformen auftraten, was wiederum das Interesse von
Kaufhäusern u.ä. auf sich zog, welche die Cardassianer, Klingonen und
Sternenflottenoffiziere ebenfalls buchten, wo sie zusammen mit dem TVSchauspieler Wolfgang Bahro (GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN) –
selbst ein großer STAR TREK-Fan – sowie dem als deutsche Stimme von
Geordie LaForge aus STAR TREK – THE NEXT GENERATION bekannten
Synchronsprecher Charles Rettinghaus weiterhin für eine ganze Weile für
Furore sorgten.
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Besuchermässige Höhepunkte auf dem TrekDinner Gießen gab es zu dieser
Zeit ebenfalls – zeitweise wurde die komplette Gaststätte ZUR POST von
den Veranstaltern reserviert und war dabei brechend voll mit STAR TREKFans.
Etwa zur gleichen Zeit wurde von einem der Teilnehmer aus der
Nachbarstadt Wetzlar das TrekDinner Wetzlar ins Leben gerufen, und für
eine Weile liefen die beiden TrekDinner parallel zueinander.
Im Zuge des neuen Jahrtausends kam es dann nach und nach zu
Einbrüchen in Sachen Besucher auf den TrekDinners Gießen und Wetzlar,
da der riesige STAR TREK-Boom der 90er Jahre nach und nach zurückging.
Zwar waren die verbleibenden TrekDinner-Besucher noch immer sehr aktiv
und veranstalteten nach wie vor Kino-Nächte mit den STAR TREK- und
ansonsten unterschiedlichsten Filmen u.v.m., doch brauchte man hierzu
inzwischen keine zwei koopierenden TrekDinner mehr. Und so beschlossen
die Veranstalter der beiden mittelhessischen TrekDinner, welche dieses Amt
über den Lauf der Jahre übernommen hatten – namentlich Frank Baring,
Rainer Kuhn, Thorsten Walch und
Thomas Znarowski -, Anfang 2004,
die TrekDinners Gießen und
Wetzlar zusammen zulegen – das
TrekDinner
Mittelhessen
war
geboren. Es wurde beschlossen,
das Dinner im monatlichen Wechsel
in Wetzlar und in Gießen stattfinden
zu lassen, und bis heute ist dies auch so geblieben. In Wetzlar findet das
TrekDinner Mittelhessen stets im Gasthaus TASCH'S, das sich im Wetzlarer
Gewerbegebiet Spilburg befindet statt, in Gießen hingegen trifft man sich
jeden zweiten Monat im China-Restaurant WIN-WAH im Schiffenberger Tal.
Selbstverständlich ist STAR TREK auch nicht mehr das alleinige Gesprächsund Beschäftigungsthema des Stammtischs – STAR WARS-, STARGATEoder BATTLESTAR GALACTICA-Fans u.s.w. sind ebenso willkommen wie
Anhänger anderer Filme oder Serien – auch eingefleischte Tolkien-Fans
werden hier immer wieder gesichtet (...und sind gerne gesehen).
Trotzdem, wie bereits erwähnt, der ganz große Science Fiction-Boom derzeit
pausiert, gibt es trotzdem noch immer eine Vielzahl an interessanten
Aktivitäten, die das TrekDinner Mittelhessen neben den monatlichen
Stammtischtreffen gemeinsam unternimmt. Da wären zum einen nach wie
vor gemeinsame Fahrten zu STAR TREK- und anderen Science FictionEvents wie der alljährlichen FedCon in Bonn oder der DARKSIDE- bzw.
DAEDALUS-Con in Bochum, ferner gibt es häufig gemeinsame Kinobesuche
unterschiedlicher Genre-Kracher (...derer es bekanntlich in diesem Jahr
reichlich gab). Natürlich trifft man sich auch gerne in privater Runde zu
gemeinsamen DVD-Abenden. Besonders in der warmen Jahreszeit gibt es
gleich drei weitere Aktivitäten, die mittlerweile zum festen Jahresplan des
TrekDinner Mittelhessen gehören: Das alljährliche Outdoor-TrekDinner auf
diversen Grillplätzen der Umgebung, kurz „GrillTrek“ genannt (findet meist
im Juli oder August statt), auf dem auch stets die nach dem alten
Geheimrezept der Familie McCoy zubereiteten gebackenen Bohnen mit
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Bourbon serviert werden; außerdem gehen die mittelhessischen SciFi-Fans
allsommerlich ihrem Lieblings-Genre fremd, wenn es wieder heißt
TREKKIES TREFFEN WINNETOU - unter diesem Titel fährt man
gemeinsam zum Karl May-Festival im sauerländischen Elspe. Und bereits
seit einigen Jahren ist das TrekDinner Mittelhessen fest bei TREKDINNER
UNITED vertreten, einer Veranstaltung, bei der Zugehörige zu
verschiedenen anderen Stammtischen (unter anderem Stuttgart, Bonn und
München) gemeinsam innerdeutsche Vergnügungsparks (zuletzt das
PHANTASIALAND in Brühl bei Köln) unsicher machen. Auch insgesamt
pflegt man gern Kontakte zu anderen Stammtischen.
Ein kleiner Höhepunkt des Jahres ist auch stets die alljährliche
Weihnachtsfeier des TrekDinner Mittelhessen, die in diesem Jahr zum
wiederholten Mal in der Badenburg bei Gießen stattfindet. Hier tritt stets der
berühmt-berüchtigte Klingolaus, seines Zeichens der einzig wahre
klingonische Weihnachtsmann (bekannt durch Auftritte auf diversen FanVeranstaltungen) auf, und zu den spaßig-spacigen Traditionen auf der
Weihnachtsfeier gehört in jedem Jahr das gemeinsame Singen eines SciFigemäßen Weihnachtsliedes sowie eine Bescherung nach echt klingonischer
Art. Auch hier sind, wie bei allen anderen Veranstaltungen, Gäste herzlich
willkommen, die bisher noch nicht zum festen Besucherstamm des
TrekDinner Mittelhessen gehören.
Wer nun neugierig auf den bunten Haufen von Genre-Fans geworden sein
sollte, der informiert sich am besten über die Website des Dinners, die unter
www.trekdinner-mittelhessen.de
angesteuert
werden
kann.
Eine
Voranmeldung zu den Treffen ist zwar keine zwingende Pflicht, erleichtert
den Organisatoren jedoch die Reservierung der jeweiligen Teilnehmerplätze.
Per Eintrag in die Email-Liste informiert das TrekDinner Mittelhessen gerne
auch jederzeit über die verschiedenen Sonder-Veranstaltungen neben dem
regelmäßigen Dinner.
Wir würden uns jedenfalls freuen, euch bald gemeinsam mit uns für einen
vergnüglichen Abend oder Tag wegzubeamen!!!
STAR TREK – Das Buch zum Film von
Alan Dean Foster
von Thorsten Walch
Wenn man bedenkt, dass sich das STAR TREK-Universum bis zum
Erscheinen des neuen Kinofilms in diesem Jahr für geraume Zeit
ausschließlich auf dem Buchsektor abspielte, ist es sicher keine
Überraschung, dass die Adaption des Drehbuches rechtzeitig zum Filmstart
auch als Roman herauskam.
Veröffentlicht wurde das Buch zum Film hierzulande von dem eigentlich
durch seine Comic-Publikationen bekannten CROSS CULT-Verlag, der
bereits im vergangenen Jahr damit begonnen hatte, STAR TREK-Romane
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herauszubringen, und zwar die Reihen STAR TREK VANGUARD sowie
STAR TREK TITAN. An dieser Stelle also einmal einen herzlichen Dank an
den jungen Verlag, der STAR TREK auf den deutschen Buchmarkt
zurückgebracht hat – und das mit Erfolg, wie man anhand der
Veröffentlichungen unschwer erkennen kann!
Geschrieben wurde der Filmroman von dem Autoren Alan Dean Foster, der
zweifellos zu den bekanntesten Schriftstellern im Bereich der modernen
Science Fiction gehört.
Der 1946 in New York City geborene Foster verfasste eine gewaltige
Vielzahl an Romanen zu bekannten Science Fiction- und anderweitigen
Genre-Filmen, darunter zum allerersten STAR WARS-Film Episode IV (hier
wurde jedoch nur George Lucas als Autor genannt!), STAR TREK – DER
FILM, ALIEN, KRULL sowie in jüngster Vergangenheit TERMINATOR – DIE
ERLÖSUNG u.v.m.. Ferner stammen aus Fosters Feder vielbändige
Science Fiction- und Fantasy-Buchserien wie FLINX oder HOMANX.
Von Fans besonders geschätzt wurde an Fosters Schreibstil stets, dass er in
seinen Roman-Adaptionen von Filmdrehbüchern häufig aus dem fertigen
Film herausgeschnittene oder auch unrealisierte Szenen verarbeitete, was
häufig eine Art von kleinem literarischen „Director's Cut“ ergab.
Über die Handlung des Filmromans zu STAR TREK braucht an dieser Stelle
sicher kein Wort verloren zu werden, daher kommen wir also direkt zur Kritik:
Leider ist Fosters Filmroman zu STAR TREK diesmal keiner der eben
angesprochenen literarischen „Director's Cuts“, denn im Wesentlichen finden
sich in der Handlung kaum Szenen, die man nicht auch so im Film gesehen
hätte – von einer oder zwei Ausnahmen einmal abgesehen. Dafür ist der
Roman, wie von einem Profi wie Foster nicht anders zu erwarten, flott und
routiniert geschrieben und auch mit der dazugehörigen Prise Humor gewürzt
– viele Zusammenhänge, die angesichts des schnellen Tempos des Films
im Kino vielleicht ein wenig untergegangen sein mögen, werden hier noch
einmal zum allgemeinen Verständnis verdeutlicht, und das Buch ist weit
davon entfernt, eine bloße Nacherzählung des Films zu sein, wie man sie
unter dem Label „Buch zum Film“ heutzutage oftmals findet. Auch verzichtet
Foster glücklicherweise auf Versuche, dem Leser nahezubringen, dass nicht
der „alte“ Kirk oder der „alte“ Spock, sondern die neuen Interpreten der
bekannten Rollen gemeint sind (es hat durchaus schon Filmromane
gegeben, die derartige Unterfangen gestartet haben-...). Das Ende des
Romans trug dann sogar das Seine zu einem beliebten Running Gag im
Internet-Forum des Offiziellen STAR TREK-Fanclubs bei, aber das ist eine
andere Geschichte ...
Insgesamt ist der Roman leichter Stoff für die Abendstunden, den man nicht
gelesen haben MUSS, um den Film verstehen zu können, aber sehr gern
gelesen haben KANN.
Und das tut man dann als echter Fan ganz sicher auch...
Hier noch die Bestelldaten: STAR TREK – Der Roman zum Film von Alan
Dean Foster, erschienen im CROSS CULT-Verlag, ISBN-Nr. 978-3-94124805-02, Preis 12,80 €.
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Grill
Grillill-Trek 2009
am 18. Juli 2009 in WetzlarWetzlar-Steindorf
von Sonja Seng
Am Freitag Abend kam Maria aus Aachen angedüst und schlug ihre Zelte
bei mir auf. Wir haben dann schnell noch ein oder 2 Salate fertig gemacht /
alles Notwendige zusammen gesucht, damit wir Samstag recht zeitig starten
konnten. Aufgrund meiner kurz zuvor erfolgten Augen-OP setzte sich Maria
ans Steuer meines Autos, da ihr Polo zu klein für den ganzen Kram ist. ;-)
Nachdem wir das Auto beladen hatten, sind wir schnell den Umweg über
Frankfurt gefahren und haben Jeannette eingeladen und dann ab nach
Wetzlar. Als die beiden Piloten sich mit meinem Navi verständigt hatten,
haben wir auch die Hütte schnell gefunden und waren wie vereinbart gegen
14:30 Uhr da.
Somit alles Notwendige ausgeladen, es war schon eine Großzahl von
Trekkies da und somit auch genug helfende Hände. Speziell der Klingolaus
erwartete sehnsüchtig die Kochplatte für die McCoy-Bohnen. Doch leider
konnte er die Platte kaum nutzen, da der Generator der Meinung war, dass
Kochplatte UND Musik ihm zuviel abverlangten. Somit wurde kurzerhand der
Grill angeworfen und die ersten Fleischstücke lagen sehr schnell drauf.
Diese Hütte ist etwas anders als die, die wir die Jahre zuvor hatten. Somit
ergab sich eine Grüppchen-Bildung. Am Tisch vor der Hütte, am Grill und an
der Sitzgruppe, die etwas weiter weg stand. Auch die sportlichen Aktivitäten
hielten sich dieses Mal sehr im Rahmen bzw. gingen gen Null. ;-)
Die Salate und sonstige Leckereien waren aber wieder 1. Sahne. … und es
wurde in der relativ kurzen Zeit des Grill-Trek doch einiges vernichtet. ;-)
Hab mir sagen lassen, dass die o.g. Bohnen wieder ein Gedicht waren.
Ein Lichtblick war natürlich, dass wir unser jüngstes TD-Mitglied mal (wieder)
zu sehen bekamen. Ist ein properes Kerlchen, wie man auf dem Cover sieht.
Maria wurde – aufgrund einiger vorangegangener Blödeleien – zum
Ehrengast mit einem gelbgoldenen (Servietten-)Armband erklärt. *lol* Sie
fühlt sich in unserem Kreis auch recht wohl und hat sich bereits für das
nächste Grill-Trek angemeldet. Sie wollte eigentlich auch mit nach Elspe,
war aber leider krankt und beim TDU musste sie arbeiten. ;-(
Da es gegen 19:00 Uhr schon kühl wurde und damit Maria nicht die ganze
Strecke im Dunkeln fahren muss, sind wir dann recht bald aufgebrochen und
haben aber in Linden einen Boxenstop einlegen müssen. Dort haben wir uns
noch einen Kaffee / Eis / Schokolade besorgt und dann ging es wieder über
Frankfurt nach Hause. Zu Hause wieder alles schön verräumt, dann haben
wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Resumé: Die „alte“ Hütte gefällt uns in vielerlei Hinsicht besser ? Schon
gebucht ? ;-)
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Ihr STAR TREKTREK-Fans kommet
(zu singen nach der Melodie
„Ihr Kinderlein kommet“)
1.) Ihr STAR TREK-Fans kommet, oh kommet doch all!
Und feiert die Weihnacht voll Freud und viel Schall!
Erhebt eure Stimmen und singt dieses Lied,
weil Klingolaus jeden, der nicht singt, hier sieht!
2.) Ein STAR TREK-Film ward dieses Jahr uns beschert,
der Eintritt war sicherlich jeden Cent wert!
Drum dankt J.J. Abrams für das, was ihr saht!
Vielleicht dann Teil 2 schon im nächsten Jahr naht!
3.)Auf VULKAN ist Weihnacht dies Jahr keine Freud',
groß war der Verlust für die spitzohr'gen Leut!
Nichts ist unterm Tannenbaum mehr, wie es war,
denn Spocks alte Heimat ist jetzt nicht mehr da!
4.) Hingegen der Kirk jubiliert und frohlockt,
weil er auf dem Stuhl auf der ENTERPRISE hockt!
Da wirkt Captain Pike doch ein wenig bedrückt,
er will sein Kommando im zweiten zurück!
5.) Für Kirk ist die ENTERPRISE fast wie ein Traum!
Wo sonst gibt es schließlich so herrliche Frau'n?
Schon bald macht sich breit ein gar hässlich' Gerücht:
Er schnappt sich, was nicht ist bei „3“ schnell geflücht'!
6.) Der Spock klagt Uhura sein Leid voller Pein:
„Ich würd ja so gern richtig böse mal sein!“
Drum ist er auch schnell ins Vergang'ne gerannt
hat in uns'rer Zeit sich dann „Sylar“ genannt.
7.) McCoy in der Sickbay find' sein Element,
weil jede galaktische Krankheit er kennt.
Und aus diesem Grunde voll Eifer er spricht:
„Noch einmal, da spiel' ich den Eomer nicht!!!“
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8.) Der Scotty verspeist mittlerweil' manchen Schmaus,
denn ohne sein Haggis, das war ihm ein Graus!
Drum hat er den Magen auch voll sich getankt,
ist deshalb ganz schwer an Gastritis erkrankt.
9.) Nach außen hin wirkt auch der Chekov sehr froh,
er gilt als das Wunderkind hier in der Show!
Doch heimlich hat ihn ein schwer' Leiden geplagt,
im Traum wird er vom Terminator gejagt!
10.) Der Sulu übt Fechten und Fliegen das Schiff,
weil Spock ihn ja damals zurück schließlich pfiff!
Die Weihnacht verbringt er in diesem Jahr
mit dem genesenen Scotty an der Sushi-Bar!
11.) Es ward auch ein Haustier der Crew nun beschert,
es handelt sich weder um Katze noch Pferd!
Der Beagle von Archer kam vom Subraum zurück
und sorgt auf der ENTERPRISE seither für Glück!
12.) Die ENTERPRISE fliegt in die neue Zeit,
und wir als die Fans, wir sind dazu bereit!
Für den nächsten Film man erhoffen nur kann:
Als Gegner sind auch die Klingonen mal dran!!!
13.) So lasst uns nun enden dies Lied, denn es guckt
der Klingolaus finster, weil's Bat'Leth ihm juckt!
Dem Abrams gewünscht sei ein fröhliches Fest,
dass ein neuer Film uns nicht warten lang lässt!
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Das Kinojahr 2009 oder
3D oder nicht 3D –
das ist hier die Frage
von Rainer Kuhn
Stehen wir mit dem Kinojahr 2009 vor einer umwälzenden technischen
Veränderung der Kinolandschaft? Spätestens mit dem 18. Dezember
werden wir alle ein bisschen klüger gemacht und nicht zum ersten Mal will
James Cameron nur allzu gerne der Schuldige daran sein. Doch erst mal der
Reihe nach.
Die Filme:
Die erste Erwähnung darf noch einem mit großer Neugierde erwarteten Film
zum Abschluss des Jahres 2008 gelten. Das Remake von „Der Tag an dem
die Erde stillstand“ mit Keanu Reeves in der Hauptrolle hatte manchmal den
Touch einer Fortsetzung, wäre als solche auch entsprechend wirkungsvoller
gewesen. Sehr viele Änderungen gegenüber dem Original von 1951 sorgten
für einigen Gesprächsstoff bei Fans des Robert Wise – Streifens. Bei mir
persönlich wog am schwersten das Weglassen der mahnenden Botschaft
am Ende des neuen Werkes, beim Original mit Michael Rennie als
Außerirdischer namens Klaatu war gerade diese Szene am Schluss mit das
wichtigste Element überhaupt. Kein schlechter Film für sich alleine, aber
unstimmige inhaltliche Details und der Vergleich mit dem Original lassen ihn
ins Mittelmass abrutschen.
Nicht jeder Darsteller kann sich mit einer Rolle, die ihn berühmt gemacht hat,
ein Leben lang abfinden, man bedenke nur das schwierige Verhältnis von
Sean Connery zu seiner Rolle als James Bond. Der Australier Hugh
Jackman sieht seinen Wolverine – Part da ganz anders. Trotz inzwischen
zahlreicher Welterfolge in anderen Filmen und Rollen kehrt er nur allzu
gerne zu seiner Paraderolle zurück und beim letzten Mal in X-Men Origins:
Wolverine sogar als Produzent des Streifens. Mit Gavin Hood engagierte er
einen Landsmann als Regisseur, der sonst für Dramenfilme, aber nicht fürs
Actionkino bekannt war. Gefahren, welche bei der Verfilmung eines Prequels
nun mal recht bekannt sind, wurden durch ein gutes Drehbuch klug
umschifft, stattdessen benutzte man vor allem die gute Vorgabe aus X-Men
2 mit dem Charakter des Stryker hervorragend und Charakterdarsteller Liev
Schreiber als Victor Creed ist eine regelrechte Wucht in seiner dynamischen
Darstellung als Logans Halbbruder, er hat überdeutlich einen Riesenspaß an
seinem Part. Bis auf die unausgegorene Anfangssequenz, welche Logans
und Creeds Kindheit zeigt, sowie ein nicht sonderlich geglückter Gastauftritt
von Patrick Stewart als digital (sehr schlecht) verjüngter Xavier reiht sich der
vierte Auftritt Jackmans sehr gut in die X-Men Film Reihe ein, was ein
knappes 180 Millionen $ Einspiel in den Staaten sehr deutlich macht und die
geplante Fortsetzung nicht in Gefahr geraten lässt.
40
2 x Roboter, 2 x 200 Millionen $ Budget, 2 x das große „T“ im Namen:
Terminator vs. Transformers. Seit „Terminator 3“ hatten viele auf die
Verlagerung der Story in die apokalyptische Zukunft gewartet. Jetzt wurde
sie mit Christian Bale in der Hauptrolle gezeigt, sogar als angekündigter
Start einer neuen Trilogie. Ein gutes, nur in Details leicht schwächelndes
Drehbuch und ein digital eingefügter Gastauftritt des Schwarzenegger T-800
sowie die Neuentdeckung des Jahres, der Australier Sam Worthington,
sorgten für eine spannende, bombastische Umsetzung der Story auf die
Leinwand. War es am Ende der fehlende Humor der „Transformers – Die
Rache“ als mit gleichem Aufwand inszeniertes Spektakel zum deutlichen
Sieger im direkten Duell werden ließ? „Terminator – Die Erlösung“ spielte in
den Staaten respektable 125 Millionen $ ein, während der zweite
„Transformers“ – Film bei aktuell 401 Million $ an gleicher Stelle steht.
Michael Bay und das Autorenteam Orci und Kurtzmann lassen dem Kind im
Manne so richtig freien Lauf und das Publikum folgt dem nur allzu gerne, das
dritte Actionfeuerwerk um die Spielzeugroboter im Riesenformat war schon
vorher beschlossene Sache.
Wer glaubt es fehle im Kino an Originalität, am Besonderen, der sollte
warten, bis die Namen David Fincher und Tim Burton auftauchen, es könnte
sich lohnen. Die Geschichte um einen als Greis geborenen und sich mit der
Zeit verjüngenden Mann setzt im Bereich des Filmemachens allgemein und
im Bereich der Special Effects ganz besonders Maßstäbe. Abgerundet durch
eine hervorragende Regiearbeit Finchers und exzellente Darstellerleistungen
mündeten begeisterte Kritiken und ein beeindrucktes Publikum schließlich
für „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ in Oscarnominierungen und
Gewinne. Tim Burton ist ein Name, der im Normalfall für eigenwillige,
hochwertige Studioproduktionen mit sehr speziellem Ambiente steht. Mit der
Verfilmung des Musicals „Sweeney Todd“ mit seinem Lieblingsdarsteller
Johnny Depp sowie Helena Bonham-Carter und Alan Rickman als
Widersacher trat Hollywoods Oberstruwwelpeter wieder mal den Beweis
seiner Einzigartigkeit an. Ein kunstvoll morbides, in düsterem Grau
gehaltenes Szenario, welches den Akteuren dann auch noch ein Gespür für
Musikalität abverlangte und schlussendlich Kritiker wie Publikum für sich
einzunehmen wusste. Wer, wenn nicht er, ist der richtige Mann, um
demnächst mit einer Kinoversion von „Alice im Wunderland“ uns wieder sein
unbestreitbares Talent zu offenbaren.
Ein weiterer Beweis für Originalität ist „District 9“, eine Südafrikanisch /
Neuseeländische Koproduktion, welche inhaltlich teilweise im Dokustil von
Ankunft und dann anschließend dem weiteren Zusammenleben der
Bevölkerung Johannesburgs und den Aliens erzählt, welche ursprünglich
aus purer Not auf der Erde landeten. Mit geradezu minimalem Budget von
30 Millionen $, aber der Unterstützung von Peter Jacksons Produktionsfirma
realisiert, hat der Film in den Staaten über 100 Millionen $ schon eingespielt.
Eine absolut überzeugende Regiearbeit, gepaart mit einem sehr gutem
Drehbuch und prima Darstellerleistungen ist auch diese Produktion ein
Beleg dafür, das auch außerhalb Hollywoods tolle, originelle Filme entstehen
können, welche auch Welterfolge werden. Und da wir schon dabei sind, was
macht der deutsche Film? Zumindest im Bereich Komödie sind wir
41
hierzulande wieder mal obenauf, aber das hatten wir auch schon immer mal
wieder. Und der phantastische Film?
Michael „Bully“ Herbig tut diesbezüglich weiterhin sein Bestes. Und mit
Erfolg. „Wickie und die starken Männer“ ist eine geradezu spitzenmäßig
gelungene Umsetzung der Zeichentrickserie als Realfilm. Die Darsteller sind
bemerkenswert gut getroffen, geradezu perfekt, kann man sagen. Ein
Drehbuch und eine Inszenierung des Regisseurs, die den Fan aus
Kindertagen deutlich werden lässt, alles stimmt einfach, Kinder und
Erwachsene haben beide ihren Spaß an der Sache. Weiter so, Bully.
Doch auch Hollywood will sich nichts nach sagen lassen. „Surrogates“ lautet
der Titel, mit dem „T3“ Regisseur Jonathan Mostow seinen Hauptdarsteller
Bruce Willis durch ein futuristisches Filmwerk hetzt. Der Mensch bleibt
beschützt vor aller Unbill zu Hause, ein mental gesteuerter, optisch dem
Menschen gleichender, nur etwas verjüngter Roboter übernimmt das Leben
außerhalb der Wohnung. Eine spezielle Variante der Themen ewige Jugend
und Kraft sowie übertriebene Technikgläubigkeit.
Mehr denn je ist auch 2009 wieder ein Jahr der Fortsetzungen, welche dann
mit noch höherem Aufwand als zuvor das Publikum locken sollen, nicht
immer mit dem gewünschten Erfolg. Während Ben Stiller mit „Nachts im
Museum 2“ den Blockbuster schaffte, blieb dies Tom Hanks mit seinem
zweiten Auftritt als Forscher Robert Langdon im Kampf gegen den religiösen
Fanatismus fast verwehrt. „Iluminati“ musste sich mächtig strecken um mit
der Konkurrenz mit zu halten, aber es gelang. Knapp 135 Millionen $ am US
Box Office sind eigentlich ein Spitzenergebnis aber mit einem 150 Millionen
$ Budget rechnet man heute etwas vorsichtiger bei den
Produktionsgesellschaften. Der dritte „Underworld“ – Film ging beim
Publikum regelrecht unter, trotz anständiger Kritiken. Aber ohne den nur als
Produzent agierenden Stammregisseur Len Wiseman und seine durch
Rhona Mitra ersetzte Gattin und Hauptdarstellerin Kate Beckinsale, welche
zu diesem Zeitpunkt keine Lust mehr auf ihre Rolle als Selene hatte, wurde
das als Prequel konzipierte Werk für das Stammpublikum trotz Michael
Sheen und vor allem dem sehr beliebten Bill Nighy kein Erfolg. Ein vierter
Teil ist aktuell aber im Gespräch, vor allem weil Kate Beckinsale nun doch
wieder bereit ist in ihre Rolle zurück zu kehren. Weiter erwartungsgemäß in
der Erfolgsspur ist „Harry Potter und der Halbblutprinz“ der kurz vor dem
Knacken der 300 Millionen $ Grenze in Amerika ist.
Alles in allem aber dürfen wir Trekkies uns riesig freuen und uns zurecht als
Sieger des Kinojahres fühlen. Mit einem Einspielergebnis von nicht ganz 260
Millionen $ allein in den Staaten hat sich „Star Trek“ von J. J. Abrams in die
Riege der Megablockbuster katapultiert. Und das mit einem wirklich sehr
guten Film. Nach den langen, schwierigen Jahren ist der größte Kult nicht
nur wieder da, wo er hin gehört, sondern noch weiter dorthin gegangen, wo
er noch nie war. Glückwunsch, kann man da nur sagen.
Will man das Thema Animationsfilme ansprechen, erweitert sich mit dem
Kinojahr 2009 das Spektrum um ein nicht neues, aber trotzdem
42
bemerkenswertes Detail: 3D. In den Fünfziger Jahren als das neue
Nonplusultra auf der Kinoleinwand eingeführt, erlebte es jedoch bald wieder
seinen Niedergang. Das umständliche Tragen einer speziellen Brille und
auftretende Kopfschmerzen bei vielen Zuschauern machten aus dem
beeindruckenden Seherlebnis schon bald ein Verkaufsargument für Aspirin.
In den folgenden Jahrzehnten wurden immer mal wieder Versuche
unternommen 3D Filme Salonfähig zu machen, aber ohne Erfolg. Nun erfolgt
ein neuer Versuch, an der Spitze mit Blue Skys „Ice Age 3-3D“ und mit
Pixars „Oben“. Urteil der Kinogänger: So wie einst, Begeisterung hier,
Kopfschmerzen dort. Doch halt, diesmal soll all das erst der Auftakt sein.
Und an dieser Stelle kommt Titanic – Regisseur James Cameron ins Spiel.
Er und sein Bruder Allen haben für ihre Unterwasserdokumentationen
spezielle Kameras entwickelt, die dem enormen Druck in tiefer See
standhalten können und tolle Bilder liefern. Jetzt machen sie beide sich an
dem Problem 3D zu schaffen und haben neue Kameras entwickelt, mit
denen das Betrachten von 3D-Filmen erstens Kopfschmerzfrei und zweitens
ohne Brille möglich sein soll. Just mit seinem nach über einem Jahrzehnt
erstmals neuen Film „Avatar“, in den Hauptrollen Sam Worthington,
Sigourney Weaver und Zoe Saldana, will der Filmemacher ein neues
Zeitalter für die Leinwand einläuten. Bis zum Jahresende sollen so viele
Kinos wie möglich entsprechend umgerüstet werden. Vorab zeigte der
legendäre Filmemacher 24 Minuten seines neuen Werkes, dessen Budget
laut offiziellen Meldungen zwischen 190 und 230 Millionen $ liegt, der
Presse, wo allerdings der herkömmliche Weg mit der Brille benutzt wurde.
Trotzdem wurde angenehm von allen Seiten bemerkt das Cameron auf
spezielle 3D-Szenen verzichtet, heißt also kein gefräßiges Untier „schnappt“
nach dem Zuschauer, sondern es geht einfach um die Tiefenraumwirkung
der Bilder. Wir dürfen also gespannt sein ob es jetzt tatsächlich gelingt 3D
für alle Zuschauer attraktiv zu machen.
Nun aber auch zum Film selbst. Denn neben dem Thema 3D will Cameron
ein weiteres Ziel erreichen, nämlich das zwischen computeranimierten und
realen Charakteren, also Schauspielern, kein Unterschied im Film erkennbar
sein soll. Der überaus beeindruckende erste Trailer gibt einem das Gefühl,
das Cameron und die Special Effects Firma Weta Digital ganze Arbeit
geleistet haben. Inhaltlich scheint es nach bisherigen Informationen darum
zu gehen, dass die Menschen die Ressourcen des Planeten Pandora für die
Erde ausbeuten wollen, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen für Planet und
Bewohner. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht der gelähmte Soldat Jake
Sully (Sam Worthington) der auf dem Planeten, dessen Luft Menschen nicht
atmen können, seinen Geist in einen Körper, der jenen der Einwohner
gleicht, transferieren lässt und schließlich in Kontakt mit den blauhäutigen
Wesen kommt und ihre ganze Welt besser kennen lernt. Schließlich muss er
wohl eine Entscheidung fällen, auf welcher Seite er kämpfen will. Inhaltlich
wie optisch verspricht „Avatar“, der Mitte Dezember anläuft, ein ganz
besonderes Highlight zu werden und das Sahnehäubchen auf ein alles in
allem ereignisreiches und vor allem vielseitiges Kinojahr 2009 zu werden.
43
Terminator 4
von Scotty (Gottfried Olbort)
Der vierte Teil der Terminatorsaga spielt im Jahr 2018: John Connor
(Christian Bale) kämpft zusammen mit dem Rest der Menschheit gegen
Skynets Roboterarmee ums Überleben. Zahlreiche kleinere Gemetzel gegen
immer besser ausgeklügelte Roboter führen zu immer größeren
Reduzierung der Menschheit. Der Führungsstab des Widerstandes scheint
auch keine Hoffnung mehr zu haben, den Krieg auf diese Weise gewinnen
zu können. Deshalb plant man einen großen entscheidenden Schlag gegen
Skynet, indem man das Funksignal mit dem die Roboter untereinander
kommunizieren, stören will, um anschließend in einem Großangriff die
Zentrale von Skynet in L.A. zu vernichten. John Connor ist von diesem Plan
nicht begeistert, denn er hat erfahren, das Kyle Reese (Anton Yelchin) dort
gefangen gehalten wird. Also macht er sich zusammen mit seinen
Anhängern auf den Weg nach L.A., um Kyle zu befreien, bevor die Zentrale
endgültig vernichtet wird. Aber Skynet ist keinesfalls so unvorbereitet, wie
man es gehofft hatte, und es gibt da auch noch ein geheimes
Forschungsprojekt in „Gestalt“ von Marcus Wright (Sam Worthington)
Der vierte Teil der Terminatorsaga ist ein hervorragend gemachter
Aktionkracher, alle Aktion-Szenen sind wirklich von sehr guter Qualität, auch
die Weiterentwicklung der Maschinen macht richtig Spaß. Gerade im ersten
Teil und auch am Schluss lässt man es richtig krachen. Aufgrund der öden
Landschaften erinnert der Beginn ein bißchen an Mad Max. Mit
fortschreitender Dauer aber verfliegt dieser Eindruck sehr schnell und die
Story entwickelt sich. Nach und nach ergeben sich die Zusammenhänge mit
den ersten drei Teilen und man versteht, welche Motive die Protagonisten
antreiben. Dies ist allerdings auch mein größter Kritikpunkt des Films, denn
ohne Kenntnis der ersten drei Teile hat man Schwierigkeiten den tieferen
Sinn der Handlung zu verstehen. Ohne dieses Wissen würde man „nur“ von
einem guten Aktionfilm sprechen, ohne das man in dem Ganzen eine tiefere
Bedeutung erkennt. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich auch nicht
gelungen die große Masse der Kinobesucher in die Kinos zu bringen. Auch
unter den Fans der Terminator-Reihe hat sich scheinbar das Ganze schon
etwas totgelaufen. Leider hat man es versäumt, die Terminator-Reihe zu
entstauben und ihr frischen Wind mitzugeben, einige Dinge waren einfach zu
bemüht. Den Auftritt von Schwarzeneggers Gesicht auf fremden Körper
hätte man sich in meinen Augen sparen können. Etwas mehr Humor hätte
dem Film sicher auch nicht geschadet. Insgesamt aber bleibt der Eindruck
eines sehr gut gemachten Aktionfilms, der sich dabei allerdings etwas zu
ernst nimmt, und deshalb die Coolness und Lässigkeit vermissen lässt, die
gerade die ersten drei Teile ausgezeichnet hat.
Terminator - Die Erlösung (Terminator Salvation: The Future begins, USA/D/GB 2009)
Regie: McG
Darsteller: Christian Bale, Sam Worthington, Anton Yelchin, Moon Bloodgood, Bryce
Dallas Howard, Common, Jane Alexander, Helena Bonham Carter, Jadagrace,
Roland Kickinger, Brian Steele, Michael Ironside
44
Fantasy Filmfest 2009 in Frankfurt
von Jeannette Brandl
Ende August war es wieder soweit. Mit einem Rucksack voller Essen würde
ich die nächste Woche fast ins Metropolis in Frankfurt einziehen, um mir
insgesamt 37 Filme aus dem diesjährigen Programm des Fantasy Filmfestes
zu gönnen. Der Dauerkarte sei Dank.
In diesem Jahr gab es keine wirklich schlechten
Filme, zumindest keine die ich gesehen habe.
Da über 70 Filme am Start waren ist es nicht
möglich alle zu sehen. Die Filme, die ich mir
ansah, rangierten von sehr gut bis geht so auf
der Skala.
Wie jedes Jahr wurde auch dieses Jahr wieder
der Publikumspreis „Fresh Blood“ von den
Besuchern des FFF gekürt. Gewinner ist „District
9“, Zweiter wurde „Round da way“ und Dritter
„Moon“.
Weitere
Infos
unter
www.fantasyfilmfest.com
In der folgenden „Übersicht“ werde ich einige der
Filme kurz etwas näher vorstellen, die anderen
einfach nur bewerten.
Bronson
In diesem britischen Film dreht es sich um Michael Peterson alias Charles
Bronson, dem wohl gewalttätigsten Sträfling Großbritanniens. Eindrucksvoll
verkörpert von Tom Hardy handelt der Film von der „Entwicklung“, die ein
Mann in mindestens 34 Jahren Gefängnis, davon 30 Jahren Einzelhaft, vom
Postamträuber zum .......... durchmacht. Der Film ist einfach nur irre.
(Biographie, Action, Thriller)
5 von 5 Punkten
Newsmakers
Der russische Film nimmt die Arbeit der Medien und der russischen Polizei
gehörig auf die Schippe; vor laufender Kamera machen Gangster die Polizei
nieder und plötzlich steht ganz Moskau auf dem Kopf. Herzlich Willkommen
beim nächsten Level von Reality-TV. (Action, Krimi, Thriller)
4 von 5 P.
Dread
Verfilmung von Clive Barkers gleichnamiger Kurzgeschichte, leicht
abgeändert aber trotzdem noch sehr verstörend. Student Stephen gerät an
den zwielichtigen und höchst angrifflustigen Quaid. Für den Abschlussfilm
zum Thema Ängste entwickelt Quaid auf einmal eigene Interessen deren er
komplett die Kontrolle verloren hat.
(Horror)
5 von 5 P.
Polytechnique
Schwarzweiße Verfilmung des Massakers von Montreal 1989 an der
Technischen Hochschule bei der ein Student weibliche Studenten brutal
ermordet.
(Drama)
4 von 5 P.
A film with me in it
Todschwarze britische Komödie, bei der ein Unglück das nächste jagt und
jede Szene katastrophaler und tödlicher ist als die vorherige. Zum Schreien
komisch.
(Thriller, Komödie)
5 von 5 P.
45
The Children
Weihnachtszeit, Familienzeit. Was mit einem Familientreffen zur
besinnlichen Zeit des Jahres beginnt, endet mit Rotznasen, die um jeden
Preis alles was erwachsen ist, umbringen. Der Kreativität des Mordens ist
dabei keine Grenze gesetzt. Da verzichtet man doch gern auf die
Elternschaft!
(Horror)
4 von 5 P.
Doghouse
Eine britische Splatterkomödie. Um für ein Wochenende von ihren
Beziehungen zu flüchten, reisen eine Gruppe Männer in ein abgelegenes
Dorf nur um festzustellen, dass ein Virus die Frauen des Dorfes zu
männerhassenden Kannibalen gemacht hat. Na dann, viel Glück.
(Horrorkomödie)
4 von 5 P.
Wasting Away
Jeder kennt Zombiefilme, wenn die Zombie mit staksenden Schritten und
komischen Lauten auf einen zukommen. Aber wie sieht das Ganze aus der
Sicht der „Betroffenen“ aus? Wie sehen die Zombies die Welt? Hier findet
man die Antwort. Eine andere Art von Zombiefilm.
(Komödie)
4 von 5 P.
The Descent Part 2
Zweiter Teil über eine Gruppe Höhlenkletterer, die in den Untiefen der Erde
ums Überleben kämpfen. Eine Frau entkam, jetzt wird sie von der
Rettungsgruppe gezwungen, erneut hinabzusteigen. Und die Monster sind
noch da.
(Abenteuer, Horror, Thriller)
4 von 5 P.
Trick ´R Treat
Halloween ... Vier ineinander verwobene Geschichten werden erzählt: der
Schuldirektor, der eigentlich ein Serienmörder ist, weibliche Studenten, die
wohl den Traummann gefunden haben (Vorsicht bissig!), Schulkinder, die
einen sehr gemeinen Streich spielen und eine Ehefrau, die mit ihrem Mann
über die Feiertagsrituale streitet. Schwarzer Humor, Gore und ein MassenStriptease, was will man mehr.
(Komödie, Drama, Horror, Thriller)
4 von 5 P.
Hier die Bewertungen:
Carriers (USA) - noch ein Film über eine Virusepidemie
(Horrordrama)
4 von 5 P.
The Disappeared (GB) - Satan ist da und entführt Kinder
(Horror)
4 von 5 P.
Vertige (FRA) - erst eine Klettertour dann der böse Hinterwäldler, mal wieder
(Adventure-Thriller)
3 von 5 P.
District 13: Ultimatum (FRA) - Luc Besson lässt es im einem französischen
Problemviertel sehr krachen
(Action)
4 von 5 P.
Macabre (Singapur) - Blut, Blut und Blut. Hatte ich Blut erwähnt
(Horror)
4 von 5 P.
Paintball (SPA) - Wochenendvergnügen im Wald artet zum Kampf ums
Überleben aus
(Action-Horror)
3 von 5 P.
Van Diemen´s Land (AUS) - wahre Geschichte über Australien als
Gefängnis 1822
(Thriller)
3 von 5 P.
Giallo (USA) - Killer Yellow entführt junge Frau und muss gestoppt werden
(Horror-Thriller)
3 von 5 P.
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The Thaw-Frozen (USA) - Prähistorisches Bakterium überlebt in tiefgefrorenem Mammut und macht die Forschungsstation unsicher
(SciFi-Horror) (1 Punkt extra für Kyle Schmid)
4 von 5 P.
Deliver us from evil (DK) - Familienvater muss sich gegen dörfliche
Vorurteile wehren und Leben retten
(Thriller)
4 von 5 P.
Black Dynamite (USA) - Actionkomödie im 70er-Stil über Held der ein Ghetto
von bösen Menschen befreit
3 von 5 P.
Push (CDN) - Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten bekämpfen
geheime Organisation in Hong Kong
(SciFi-Thriller)
4 von 5 P.
The Tournament (GB) - die 40 Top-Killer der Welt treten in einem Wettstreit
gegen einander an, wer überlebt gewinnt das Geld (Action)
4 von 5 P.
District 9 (USA) - Alien-Ghetto soll verlegt werden, schlechte Idee
(SciFi)
3-4 von 5 P.
Largo Winch (FRA) - französischer Agententhriller, James Bond kann
einpacken
4 von 5 P.
I sell the dead (USA) - ein Grabräuber erzählt seine Lebensgeschichte
(Horrorkomödie)
4 von 5 P.
Duress (USA) - ein Mann wird von einem Killer gegen seinen Willen selbst
zum Killer gemacht
(Psychotriller)
3 von 5 P.
Moon (GB) - Astronaut in einsamer Mondstation beendet sein 3-jährigen
Aufenthalt; oder vielleicht auch nicht
(SciFi-Thriller)
4 von 5 P.
Cold Prey 2 (NOR) - der Axtmörder aus dem Schnee lebt noch und findet in
einem Krankenhaus neue Opfer
(Horror)
4 von 5 P.
Vampyrer (SWE) - Vampirschwestern suchen den Sinn im Leben und
flüchten vor einer Bikerbande
(Thriller)
4 von 5 P.
Lake Mungo (AUS) - als Doku gemachter Mysterythriller über eine tote
Schülerin die wohl doch nicht tot ist, zumindest soll man das glauben
(Horror)
4 von 5 P.
Blood Brothers (NL) - wahre Geschichte von 1960 über drei Teenager die
einen Mitschüler erst versorgen und dann eiskalt ermorden
(Thriller)
3 von 5 P.
Grace (USA) - eigentlich im Mutterleib nach einem Unfall gestorben erwacht
das Baby nach der Geburt zum Leben und verlangt mehr als nur
Muttermilch, nämlich Blut
(Horrordrama)
3 von 5 P
Mutants (FRA) - Virus macht Menschen zu Zombies, der Rest versucht zu
überleben
(Horror)
3 von 5 P.
Secrets of State (FRA) - Thriller über die Rekrutierung und Ausbildung von
Agenten, Terroristen und deren Kampf zum Wohle ihrer Sache
3 von 5 P.
Someone´s knocking at the door (USA) - Studenten im Vollrausch werden
von einem Killer- und Vergewaltugungspärchen verfolgt, in ihrem Rausch
(Horror)
3 von 5 P.
Home Movie (USA) - die heile Welt einer Familie, festgehalten auf
unzähligen Heimvideos, gerächt von den Kindern auf sadistische Art an der
Umwelt und den Eltern
(Horrorthriller)
4 von 5 P.
Pig Hunt (USA) - ein uraltes Riesenwildschwein, ein Drogenguru und seine
Girls, vertrottelte Hinterwäldler mit Waffen und Stadtmenschen auf einem
Wochenendausflug, das ist Pig Hunt
(Horroraction)
3 von 5 P.
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STAR TREK & Co:
Vom Sinn und Unsinn von Remakes
von Thorsten Walch
Es hat in der heutigen Zeit manchmal den Anschein, als ob die Welt im
Allgemeinen und das Science Fiction-Fandom im ganz Speziellen hin und
wieder gewaltig die Nase voll hat von all dem großartigen Neuen, das die
unterschiedlichsten Ideengeber so ersinnen und verzapfen – wie anders
sollte es sich sonst erklären lassen, dass uns in den vergangenen Jahren
die verschiedensten Remakes einstmals erfolgreicher Filme und Serien aus
„unseren Universen“ ereilt haben – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg in
sowohl kommerzieller als auch kritischer Hinsicht gekrönt.
Einsamer Höhepunkt für die nationale und internationale Fan-Welt
(einschließlich des TrekDinners Mittelhessen, versteht sich!) war natürlich
zweifelsohne der neue STAR TREK-Kinofilm, der am 7. Mai 2009 in die
Kinos kam und der an dieser Stelle natürlich zuallererst einer kritischen
Betrachtung unterzogen werden soll. Doch auch eine Auswahl der
bekanntesten anderen Neuverfilmungen und -interpretationen heißgeliebter
Kult-Klassiker wird im Anschluss daran einmal genau unter die Lupe
genommen werden, wobei ich mich an dieser Stelle allein schon aus
Platzgründen auf die wichtigsten Werke beschränken werde und daher
keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Doch zunächst einmal –
Vorhang auf für STAR TREK von Kult-Regisseur J.J. Abrams!
Bereits im Vorfeld des neuen STAR TREK-Films wurde mindestens ebenso
viel darüber geunkt wie an gespannter Erwartung geäußert. Da war wie
Rede davon, dass J.J. Abrams ganz sicher den allerseits hochgehaltenen
Mythos der „Classics“ demontieren wird – erst recht, als Abrams bereits
recht früh in Interviews verlauten ließ, dass er nicht gedenke, einen speziell
auf die Fans zugeschnittenen Film zu inszenieren. Selten war es so
spannend, auf einen neuen Film zu warten, und ganz Ungeduldige erstellten
bereits Monate vor dem Start des Films in verschiedenen Internet-Foren
anhand der drei veröffentlichten Kinotrailer aufwendige Filmkritiken, in denen
so spezialisierte Meinungen zum Ausdruck kamen wie „In der TOS-Episode
EPIGONEN kann man ganz deutlich sehen, dass Captain Kirk nicht Auto
fahren kann, und im Trailer rast er mit der Corvette...“.
Ich wüsste jedenfalls sehr gern, was diese Leute nun sagen, da sie den Film
wirklich und tatsächlich gesehen haben, ging Abrams doch das ungeheure
Wagnis ein, die gesamte STAR TREK-Zeitlinie erheblich zu verändern ... in
anderen Worten, im Universum des neuen Films durchlief Kirk eben eine
komplett andere Entwicklung wie in der klassischen Originalserie und lernte
unter anderem sehr frühzeitig das Autofahren ... Insgesamt fällt es mir
persönlich recht schwer, eine hundertprozentig sachliche Kritik des neuen
Films zu erstellen – dafür bin ich vermutlich schon viel zu lange ein RiesenFan der „Classics“, doch will ich es in groben Zügen zumindest versuchen.
48
Wir schreiben nicht mehr die 60er Jahre, und für allermeisten jüngeren Leute
(auch oder vielleicht gerade im STAR TREK-Fandom) genießt die klassische
Originalserie den Ruf eines Retro-Klassikers – selbst mit den (großartig, wie
ich finde!) computeranimierten neuen Trickeffekten ist die Serie ein Relikt
aus der „guten, alten Zeit“. Was also tat Mr. Abrams? Ganz einfach, er
bereitete das mittlerweile 43 Jahre alte Franchise vollkommen neu auf und
schaffte es dabei, die altbekannten und liebgewordenen Elemente der Serie
mit geradezu bahnbrechenden neuen Gesichtspunkten zu vermischen. Der
Film steckt voller Anspielungen, die sich einerseits zwar auf das Original
beziehen, andererseits jedoch auch für Zuschauer, die vielleicht noch
niemals auch nur eine STAR TREK-Episode gesehen haben, durchaus
verständlich sind. Die Darsteller sind allesamt opulent ausgesucht, und in
mehr als nur einer Szene laufen dem Alt-Fan wohlige Schauer über den
Rücken, und das nicht erst dann, wenn STAR TREK-Urgestein Leonard
Nimoy seinen krönenden Auftritt in dem Film hat (Karl Urban als McCoy rief
bei mir eine ähnliche Reaktion hervor wie damals Joaquin Phoenix als
Johnny Cash...) – J.J. Abrams schafft es auf geradezu meisterliche Weise,
die Charaktere grundsätzlich als das zu belassen, was sie sind und ihnen
gleichzeitig eine Vielzahl an neuen Facetten abzugewinnen – aber eigentlich
durfte man spätestens seit LOST nichts anderes mehr erwarten.
Abgeschmeckt wird das Ganze dann noch durch einen geradezu grandiosen
Soundtrack, der auch für sich allein genossen viel Spaß bereitet und
gekonnt an die Breitwand-Epik vergangener (Kino-) Tage erinnert.
Und zum Thema Handlung ... wie innovativ, bitte sehr, kann denn die
Handlung eines neuen STAR TREK-Films noch sein, wenn der Film die
gesamte STAR TREK-Historie neu schreibt – und das auf eine Weise, die
einem Großteil der Fans sicherlich mehr als nur zusagt???
Ein wesentlicher Kritikpunkt an dem neuen STAR TREK-Film jedoch ist
leider die in weiten Teilen „verwackelte“ Kameraführung, die sich heutzutage
bedauerlicherweise mehr und mehr durchsetzt (BLAIR WITCH PROJECT
sei noch heute Lob und Dank für das großartige Vorbild ...) und gar
manchem Fan den ansonsten durch und durch gelungenen Film reichlich
vermiest – man kann nur hoffen, dass diese unselige Mode in Bälde wieder
vergehen wird, da sie das Kinovergnügen auch beim neuen STAR TREKFilm deutlich stört.
Macht man also diverse Abstriche, dann steht einer großen Zukunft von
STAR TREK im Kino mithin nichts mehr im Wege, und wie man ja
inzwischen weiß, ist ein weiterer Film bereits fest geplant und es schwirren
diverse Gerüchte über eine neue Fernsehserie durch Netz und Äther– Gott
sei Dank dafür! STAR TREK lebt (wieder), und dabei bleibt es hoffentlich!
Der Klingolaus jedenfalls weiß bereits, was für ihn schmuck eingepackt unter
dem diesjährigen Weihnachtsbaum liegen wird – die Special Edition-DVD
des neuen STAR TREK-Films natürlich – auf die nächsten zwanzig Male!
Soviel also zu STAR TREK – kommen wir nun zu einem anderen Klassiker,
der in den letzten Jahren eine Neuverfilmung erfuhr. Die Rede ist von der
49
vielgeliebten (... und auch geschmähten, wie zuzugeben wäre!) Saga um
den PLANET DER AFFEN.
1967 kam unter der Regie von Franklin J. Schaffner und dem Western- und
Monumentalfilmhelden Charlton Heston in der Hauptrolle der erste Film
dieser Reihe, basierend auf dem satirischen Roman des Franzosen Pierre
Boulle in die Kinos und wurde ein respektabler Erfolg. Aus diesem Grund
brachte es PLANET DER AFFEN bis zum Jahr 1976 auf vier Fortsetzungen
sowie eine etwas später entstandene, recht kurzlebige Fernsehserie. Fans
der Filme und der Serie lobten neben den sozialkritischen Anklängen und
der gekonnten Ironie der Handlung, in der sich die Affen letztlich als weitaus
humaner als die Menschen entpuppten, vor allem die großartigen Make-UpEffekte, und so wurde PLANET DER AFFEN nach und nach zu einem Kult –
wie bei allen Kultreihen gilt auch hier: Man liebt oder man hasst sie (auf mich
trifft ersteres zu).
Nach vielen Ankündigungen, Verhandlungen, Dementi und neuen
Verlautbarungen kam dann im Herbst 2001 das gleichnamige Remake
heraus. Regie führte diesmal Hollywood-Bizarro Tim Burton, der so
unterschiedliche Filme wie EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN,
BATMAN oder A NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS gedreht hatte und
seit seiner Kindheit ein riesiger Fan der affigen Science Fiction-Chose war.
Wie von Tim Burton eigentlich nicht anders zu erwarten, lieferte er einen
zwar routinierten, aber in vielerlei Hinsicht auch sehr außergewöhnlichen
Streifen ab, der zeitweise zugegebenermaßen ein wenig durcheinander
wirkte, es ansonsten aber ebenfalls recht gut verstand, einem über dreißig
Jahre alten, in fünf Filmen und einer Fernsehserie durchgekauten Franchise
noch einige neue Facetten abzugewinnen. Als Darsteller fungierten diesmal
der Ex-Musiker Mark Wahlberg, Tim Burtons Lieblingsdarstellerin Helena
Bonham Carter, Tim Roth, Zweimeter-Mann Michael Clarke Duncan sowie in
einer
Gastrolle
Country-Ikone
Kris
Kristofferson. Selbstverständlich waren die
in
den
60er
und
70er
Jahren
bahnbrechenden
Make-Up-Effekte
mittlerweile technisch weit überholt, und
auch sonst gaben sich in Burtons PLANET
DER AFFEN-Remake ausgezeichnete
Trickeffekte die Klinke in die Hand, aber
insgesamt lieferte der Regisseur einen
Streifen ab, der Fans der Originale in
keiner Weise verärgerte und sich am Ende
mit einem gekonnten Twist in der Handlung
gar als eine Art Pseudo-Fortsetzung der
alten Story von damals entpuppte.
Unverständlicherweise kritisierten viele
Zuschauer das skurrile Ende des Films,
das letztlich jedoch nichts anderes tat als
die Schluss-Sequenz des allerersten
PLANET DER AFFEN von 1967. Das Ende
der Geschichte ist hier recht schnell
50
erzählt: Obwohl der Film in den Kinos
recht ordentlich lief, entschloss man sich
bei der Produktionsgesellschaft 20TH
CENTURY FOX gegen eine Fortsetzung,
und bisher hat es noch keine weiteren
PLANET DER AFFEN-Filme gegeben –
allerdings sind in der letzten Zeit immer
wieder einmal Gerüchte in dieser Hinsicht
zu vernehmen gewesen. Geschmackssache, sprach der Affe und biss in die
Kernseife ... mich würde es freuen.
Wo wir schon beim Thema Tim Burton
sind – BATMAN BEGINS sowie THE
DARK
KNIGHT
gehören
selbstverständlich auch in den Reigen der
erwähnenswerten Remakes.
Verfilmungen der Comic-Abenteuer des
Dunklen Ritters, der mit bürgerlichem
Namen Bruce Wayne heißt, gibt es bereits seit den 40er Jahren – hier
konnte man Batman in Kinoserials sehen, in den 60er Jahren gab es dann
die wundervoll schräg-doofe TV-Serie mit Adam West und Burt Ward. 1989
kam schließlich mit BATMAN unter der Regie von – richtig, Tim Burton! - das
erste „Remake“ heraus. Falls es doch noch Leute geben sollte, die Burtons
Film nicht kennen, nur ein paar Fakten an dieser Stelle: Der eigentliche
Komiker Michael Keaton spielte darin Bruce Wayne/Batman, die damalige
Kino-Traumfrau Kim Basinger dessen Perle Vicky Vale, und Mr.
Kuckucksnest-Chinatown Jack Nicholson gab den verzerrt grinsenden Joker,
während Musik-Ikone Prince einige Songs beisteuerte. Der Film wurde ein
atemberaubender Erfolg und verwies selbst INDIANA JONES in
erfolgsmäßige Schranken und bescherte Jack Nicholson die noch für lange
Zeit höchste Gage, die je ein Schauspieler für einen Film erhalten hatte
(statt eines festen Honorars ließ sich Jack the Nick nämlich an den
Einspielergebnissen beteiligen und kassierte fast 70 Millionen (!!!!) Dollar
ab). Burton inszenierte mit BATMAN RETURNS noch einen zweiten,
ebenfalls sehr guten und erfolgreichen Film der Reihe, aber dann ging's steil
bergab. In Teil 3 mit dem schönen Titel BATMAN FOREVER übernahm
Strahleputzi Val Kilmer die Rolle des Dunklen Ritters und machte mit Chris
O'Donnell als Robin ein schlüpfriges Halbwelt-Pärchen aus der einstigen
Vater-Sohn-Allegorie – da halfen auch Tommy Lee Jones, Uma Thurman
und Jim Carrey als Bösewichter-Dreigestirn Two Face, Poison Ivy und The
Riddler nichts mehr. In Teil 4 mit dem Titel BATMAN UND ROBIN erbarmte
sich Regisseur Schuhmacher dann wenigstens teilweise und ersetzte Val
Kilmer durch Dr. ER-Tausendschön George Clooney, und als finsteren und
dann letztlich doch gar nicht so bösen Mr. Freeze zog man Arnold
Schwarzenegger höchstpersönlich an Land – doch generell war halt die Luft
raus.
51
Erst 2005 gab es – wiederum nach vielen Gerüchten – dann wieder Neues
vom Dunklen Ritter – und zwar in Form eines Remakes vom Remake.
BATMAN BEGINS unter den Fittichen von Christopher Nolan erschien und
schaffte etwas, das selbst eingefleischte Bat-Fans nicht für möglich erachtet
hatten: Der Film verlieh einer vorherigen Reihe nicht nur neue Facetten,
sondern erfand sie schlicht und ergreifend neu. Nolans Batman, gespielt von
Christian Bale, war ein harter und verbitterter Charakter, für den die Rache
an den Mördern seiner Eltern uneingeschränkt im Vordergrund seiner
Machenschaften stand und dem auch ein legales und korrektes Vorgehen
dabei noch viel egaler war als allen seinen Vorgängern. Eine hervorragende
Besetzung des Films bis in die kleinsten Nebenrollen tat das Seine, und
BATMAN BEGINS wurde mit vollem Recht einer der großen Abräumer des
damaligen Kinojahres. So was sollte eigentlich nicht zu übertreffen sein ...
war es aber. 2008 präsentierte der gleiche Regisseur nämlich mit THE
DARK KNIGHT die Fortsetzung ... und ich denke, mehr als den Namen
Heath Ledger, der kurz nach Abschluss der Dreharbeiten unter tragischen
Umständen ums Leben kam, muss man hier gar nicht erst erwähnen. Das
Ganze sei in einen einzigen Satz gepackt (wenn's vielleicht auch ein langer
wird): Als riesiger und bekennender Jack Nicholson-Fan habe ich den Kopf
geschüttelt, als ich erfuhr, wer den Joker in THE DARK KNIGHT spielen wird
... und das blieb so bis etwa zwanzig Minuten, nachdem der Film im Kino
dann begonnen hatte. Tut mir leid, Jack ... tut mir wirklich leid ... ich habe mir
Mühe gegeben ... vergib' mir ...
Christopher Nolan ist bis dato noch unschlüssig, ob er einen weiteren
BATMAN-Film drehen wird ... bittebittebitte, überleg es Dir zu dessen und
unser aller Gunsten!!!
Tja ... dann ist da BATTLESTAR GALACTICA ... diesmal kein Kino-,
sondern ein TV-Remake des Serienklassikers aus den späten 70er Jahren.
Hierzu ebenfalls nur kurz etwas: Ich liebe die klassische Originalserie heiß
und innig, wenngleich ich zugeben muss, dass sie nichts anderes war als
eine Mischung von STAR WARS mit STAR TREK und es kaum eine andere
SciFi-Serie gibt (naja, BUCK ROGERS und MONDBASIS ALPHA 1 vielleicht
...), die so typisch für die 70er Jahre ist wie diese – und ich sehe sie halt
trotzdem immer wieder gerne.
Den Rest kennt ihr alle ja – 2002 entstand unter Führung des einstigen
STAR TREK: DEEP SPACE NINE-Mitverantwortlichen Robert Hewitt Wolfe
eine zweiteilige BATTLESTAR GALACTICA-Miniserie mit Edward James
Olmos als Adama, Starbuck war nun plötzlich eine Frau, dauernd wackelte
die Kamera ... was soll ich sagen, ich hab's gehasst. Ich weiß bis heute
nicht, warum ich mir dann noch die Folgen der ein Jahr später gestarteten
eigentlichen neuen Serie angesehen habe und mein Gemecker kaum mehr
zu ertragen war. Und so lästerte ich also stets vor mich hin, bis ... nun, bis
ich etwas Wesentliches erkannte.
Das was Mr. Wolfe mit Mr. Olmos, Miss Sackhoff, Mr. Bamber, Mr. Hogan
und Miss (oder Mrs.?) McDonnell da zubereitet hatte, war ein Remake der
BATTLESTAR GALACTICA-Serie aus den 70ern, ja ... aber doch wieder
52
nicht. Aus der „Wir schießen erst und fragen dann und lächeln telegen
dazu!“-Mentalität der Originalserie war eine beklemmende und düstere
Antikriegsgeschichte geworden, die die Menschheit einmal in all ihrer
Dreckigkeit zeigte, zu der sie zweifellos fähig ist, wenn es ihr so richtig
kratzig geht. Da ging es nicht darum, wer denn nun Richard Hatch (der kurze
Zeit später einen wiederkehrenden Gastpart in der neuen Serie erhielt) und
Dirk Benedict möglichst ähnlich ist, sondern hier ging es um die
Auswirkungen einer fortdauernden Katastrophe, und an die wacklige
Kamera (... die ich bis heute nicht mag!) gewöhnte ich mich leidlich. Summa
summarum musste man sich von der alten Serie simpel wegdenken und
einfach vorstellen, dass es diese niemals gegeben hat, wenn es auch
schwerfällt. Und dann plötzlich wurde ich zu einem großen Fan und bin es
bis heute geblieben, wenngleich die Serie zum guten Ende ihr Pulver allzu
schnell verschoss und begann, handlungsmässig ziemlich auf der Stelle zu
treten. Fazit: Ich bin bereits sehr gespannt auf die Nachfolgereihe CAPRICA,
die zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels noch im Planstadium ist.
Aber es gibt bei weitem nicht nur gute und schöne Remakes, und das
meiner Meinung nach beste Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte,
soll hier zu guter Letzt auch noch endlich seinen verdienten Verriss
bekommen – ich rede von DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND.
Bis heute ist das Original aus dem Jahr 1951, damals vom späteren
Regisseur des allerersten STAR TREK-Kinofilms, Robert Wise, meisterhaft
inszeniert, mein uneingeschränkter Lieblingsfilm – sorry STAR TREK, sorry
STAR WARS und wie ihr alle heißen mögt. Wie oft ich den Film in meinem
Leben schon gesehen habe, darüber kann ich nur spekulieren – bis heute
sehen Mr. und Mrs. Klingolaus DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND
alljährlich am Karfreitag an, da der Film ganz unbestritten nichts anderes ist
als eine Interpretation der Passion Christi (allein Klaatus Tarn-Name Mr.
Carpenter - = Zimmermann – spricht für sich) – doch soll das Original mit
allen seinen vielen Vorzügen hier nicht das Thema sein, sondern die
Neuverfilmung aus dem Jahr 2008 von Regisseur Scott Derrickson mit
MATRIX-Star Keanu Reeves in der Hauptrolle.
Wer den zurückliegenden Artikel aufmerksam gelesen hat, der wird
festgestellt haben, dass ich trotz der unbestrittenen Vorliebe für die Originale
flexibel genug bin, um eine gute Neuauflage zu schätzen. Daher war ich
denn auch sehr gespannt auf das Remake „meines“ Klassikers, das seit den
80er Jahren immer wieder einmal angekündigt, dann aber nicht realisiert
wurde. And so it began ...
Keanu Reeves als Klaatu ... nun, warum nicht? Eine gewisse typmäßige
Ähnlichkeit mit Michael Rennie war ja durchaus vorhanden. Die Story,
basierend auf einer Kurzgeschichte des SF-Autoren Harry Bates, in die
Gegenwart verlegt? Nun, nie war das Thema aktueller!
Und so freute ich mich also die gesamte zweite Jahreshälfte 2008 auf DER
TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND, und in der schönen Weihnachtszeit
war es dann soweit und wir gingen ins Kino.
53
Kurz und prollig gesagt: Ich dachte, ich seh' nicht richtig. DAS sollte die
Neuverfilmung eines der größten Science Fiction-Klassiker aller Zeiten sein?
Das Kino schien erfüllt von einem lauten Rumoren und Rumpeln, als sich
Robert Wise, Harry Bates und Michael Rennie unisono in ihren Gräbern
umdrehten. Nein, an Keanu Reeves lag's nicht, der machte seine Sache
schon einigermaßen gut (okay, ich mag ihn etwa ebenso gerne wie Bruce
Willis oder Orlando Bloom, aber bleiben wir sachlich). Nein ... es lag daran,
dass die Drehbuchautoren offenbar nicht begriffen hatten, wovon das
Original eigentlich gehandelt hatte. Da war nichts mehr zu spüren von der
moralischen Botschaft, die dem Menschen seine Grenzen aufzeigte und
eine eindeutige Warnung enthielt. Da gingen wesentliche Handlungselemente wie der Umstand, dass nicht Klaatu, sondern der Roboter Gort das
eigentlich entscheidende Faktum war, einfach sang- und klanglos unter –
Gort selbst wurde zu einer hier und da einmal kurz eingeblendeten
Nebenfigur, die sich am Ende in irgendwelche unheilbringenden Energiemücken o.ä. verwandelt, die der Menschheit den Untergang bringen sollen.
Klaatu hingegen war plötzlich ein zwielichtiger und nicht sehr sympathischer
Typ, der sich bis zum Ende des Films eigentlich nicht darüber auslässt,
welche Motivation er für sein Wirken denn nun hat. Und der Satz „Klaatu
Barada Nikto!“, der zu einem ähnlich geflügelten Wort wurde wie „Beam me
up, Scotty!“ oder „Danger, Will Robinson, Danger!“ fiel gar nicht erst. Der
Ärger hätte sich vielleicht halbiert, wenn der Film wenigstens anderweitig
Unterhaltungswert besäße – aber auch hier: Fehlanzeige. Abgesehen von
den Fluchtsequenzen ist der Streifen schlicht und ergreifend stinklangweilig
und ergeht sich in Problemgelaber aller Arten, nur um die wirklichen
Probleme der Menschheit, die mal ursprünglich das Thema waren, geht es
nur am Rande.
Der Film ist ein unverdauliches Gebräu der Marke Wirr und Warr; ich kenne
bisher niemanden, dem er wirklich gefallen hätte. Okay, okay ... die Trickeffekte ... aber die kommen heutzutage aus dem Computer und sind, bei
allem Respekt, nix Besonderes.
Fazit: Schade um das Eintrittsgeld, und mir ist bis heute schleierhaft, was
mich dazu bewogen hat, den Film auf der diesjährigen FedCon am KarstadtStand zu kaufen – vermutlich, weil ich auf eine eklige Weise einfach auch
mal ein negatives Beispiel im Schrank stehen haben wollte (außerdem hat er
nur 9,99 Euro gekostet ...). Nun, vielleicht habe ich insgeheim eine
masochistische Ader ... Mensch, hätten die nur den Abrams da
'rangelassen!!! Dann hätte es halt hier und da mal gewackelt, aber der Rest
wäre bestimmt gut geworden!
Nun, damit sind wir dann am Ende des Artikels angekommen – sicher gibt
es noch etliche weitere Remakes, die man hier hätte beleuchten können,
aber dann hätte ein Artikel gewiss nicht mehr ausgereicht und es wäre gleich
eine komplette DELTA FLYER-Sonderausgabe daraus geworden.
Ich hoffe jedenfalls, euch die eine oder andere Anregung oder auch
Warnung für euren nächsten DVD-Abend gegeben zu haben.
54
STAR TREK
von Rainer Kuhn
1972. Das Jahr, in dem ich eingeschult wurde.......... Na ja. Aber auch das
Jahr in welchem meine Begeisterung für gewisse Dinge, die ein kleiner
Apparat im Wohnzimmer produzierte, wenn auch nur in Schwarzweiß, ihren
Anfang nahm. Eine superwitzige Fernsehserie, in welcher zwei stinkreiche
Lebemänner in schnellen Autos den bösen Buben mittels frechen Sprüchen
(allerdings nur in deutscher Fassung) und harten Fäusten den Garaus
machten, begeisterten das erwachsene Publikum und mich kleinen Steppke
gleichermaßen.
„Die
2“
erlangten
einen
wahnsinnig
riesigen
Megasuperkult....................in Deutschland.
Die zweite Serie, die im gleichen Jahr bei uns startete, legte seit damals bis
zum heutigen Tag einen Weg zurück, der in jeder nur denkbaren Sichtweise
keinen Vergleich mit irgendeinem Film bzw. Fernsehserienphänomen
vergangener oder heutiger Zeiten zulässt. Star Trek. Unter dem deutschen
Titel „Raumschiff Enterprise“ bekam ich ein Szenario präsentiert, das eine
spannende, aufregende und vor allem positive Zukunft aufzeigte. Die
Charaktere wirkten, je älter und verständiger ich wurde, greifbarer,
realistischer. Die Geschichten nachvollziehbar, menschliche Zwischentöne
sorgten bei aller Fantasie stets für einen realen Grund und Boden. Und ohne
das es ausgesprochen hätte werden müssen, klang es auch so immer
durch: Kein Krieg, kein Hunger, keine Armut mehr auf Erden. Die
Menschheit ist nicht perfekt, aber doch erwachsen geworden.
2009. Seit 37 Jahren nun schon ein Trekkie. Wow, was für eine Zeitspanne.
Und was mit einer Fernsehserie begann, hat sich zu sechs Serien und zehn
Kinofilmen ausgeweitet. Unterschiedlich im Erfolg wie auch in der Sichtweise
der Fans. Nach dem schlechten Abschneiden des letzten Kinofilmes 2002
und dem Ende der letzten Serie 2005 gönnte man sich eine
zwangsverordnete Ruhepause, so dass zum 40jährigen Jubiläum 2006
nichts Neues für die Fans geboten wurde. Was nicht heißt, dass nichts
geschah. Denn in der Trek – Heimat, dem Filmstudio Paramount Pictures,
gab es Umstrukturierungen. Mit der Folge, das die Rechte an Star Trek neu
aufgeteilt wurden. Die Fernsehserien wanderten ab zur neu gegründeten
CBS Television, während die Filme bei Paramount blieben. Der dort neu
gewählte Vorstand machte sehr schnell deutlich, das Star Trek zu einem
führenden Zugpferd wieder aufgebaut werden sollte. Neue Leute hinter der
Kamera sollten die Sache in Angriff nehmen. Nach seinen spektakulären
Erfolgen mit den Serien „Alias“ und „Lost“, sowie seinem Regiedebüt mit
„Mission Impossible 3“ bot man J. J. Abrams die Produktion des elften Trek
– Filmes an. In ersten Statements machte er deutlich, dass er die legendäre
Originalserie sehr mochte, auch TNG schätzte, DS9 nicht mehr so seine
Sache war, zu Voyager und Enterprise er keine Aussage mehr machen
konnte oder wollte.
Das Grundthema und die Charaktere sprachen ihn an, aber ein Trekkie sei
er nun mal trotzdem nie gewesen. Eine Folge mal gesehen, hat gefallen,
55
aber das war’s dann auch. Abrams akzeptierte trotzdem das Angebot von
Paramount sehr schnell. Und er wusste auch schon sehr bald, wo das
Szenario des Filmes zeitlich stehen würde. Denn nach über 40 Jahren führte
weiterhin kein Weg an Captain Kirk und Mr. Spock vorbei. Diese Crew und
ihr Schiff fanden und finden nach wie vor in den verschiedenen Medien die
größte Aufmerksamkeit. Und wenn man den Nicht – Fan nach Star Trek
fragt fallen diese Namen noch immer als erstes. Und bei den ersten
Besprechungen für eine Story mit den Autoren und Obertrekkies Roberto
Orci und Alex Kurtzman wurde eine Frage gestellt, die in über 700 Folgen
Trek nie beantwortet wurde. Wie sind Kirk, Spock, McCoy, Scotty, Chekov,
Sulu und Uhura eigentlich zusammen gekommen? Während in Buchform
schon eine entsprechende Geschichte vorlag, hatten in 40 Jahren keine
Folge und kein Film je eine Antwort gegeben. Als sich alle Beteiligten
schließlich auf diesen Punkt als Storyline verständigten und mit dem
Schreiben begannen, entdeckten sie eine weitere Möglichkeit der
Verknüpfung dieser Geschichte mit dem 24. Jahrhundert, der Ära von
Captain Picard und seiner Crew der Enterprise.
Zum Inhalt:
Der inzwischen legal auf Romulus lebende Botschafter Spock warnt im
Senat vor den Auswirkungen eines im Hobus
System zur Supernova werdenden Sterns. Der
Bergbauarbeiter Nero bestätigt Spocks
Sichtweise einer Gefahr für den Planeten und
den ganzen Alpha Quadranten. Spock
bekundet seine Überzeugung, dass das
seltene Isotop Decalithium zu flüchtiger Roter
Materie umgewandelt und in den Stern
geschossen ein schwarzes Loch erzeugen
und den Stern bzw. die Supernova
verschlingen würde. Das Isotop gibt es im
romulanischen Reich, aber die Technik zur
Ausführung wäre nur auf Vulkan zu erhalten.
Der Senat lehnt kategorisch ab. Spock und
Nero verbünden sich schließlich und reisen
nach Vulkan um dort Hilfe zu erhalten. Als
auch dort der Senat schließlich seine Hilfe verweigert, hält es der in Sorge
um seine Heimat und seine schwangere Frau nervöse Nero nicht mehr aus.
Wütend wegen der vergeudeten Zeit, fliegt er zurück nach Hause, um zu
retten, was zu retten ist, während Spock, der ihn überreden konnte das
Decalithium bei ihm zu lassen, einen letzten Versuch machen will, die
Katastrophe noch zu verhindern. Zu spät. Der Stern wird früher als gedacht
zur Nova und als Nero mit der Narada zuhause eintrifft, erlebt er die
Vernichtung von Romulus von seinem Schiff aus mit. Traumatisiert vom
Verlust seiner Heimat und seiner Familie schwört er Allen Rache, die es aus
seiner Sicht hätten verhindern können. Während Spock zu seiner Mission
aufbricht, die Supernova zu vernichten, lässt Nero sein Bergbauschiff an
einer Station mit einer neuen Superwaffe ausrüsten. Von niemandem mehr
aufzuhalten, jagt er Spock hinterher und kann ihn in dem Moment stellen als
56
Spock gerade erfolgreich mit der Roten Materie die Supernova vernichtet.
Doch bevor er seine Rache ausüben kann, werden beide Schiffe in das
schwarze Loch hineingezogen.
Im Abstand von 25 Jahren landen beide im 23. Jahrhundert. Nero kann
Spock schließlich fassen. Er setzt ihn auf einem Nachbarplaneten ab, von
wo aus Spock entsetzt die Vernichtung von Vulkan mit ansehen muss. Auf
der gerade in dieser Zeit neu in Dienst gestellten Enterprise unter Captain
Pikes Kommando kommen zum ersten mal die legendären sieben
Hauptakteure um James T. Kirk zusammen und stellen sich dem aus der
Zukunft gekommenen Gegner. Nach der Vernichtung Vulkans will Nero alle
wichtigen Welten der Föderation ebenfalls ausradieren. Auf der Enterprise
wird man sich bewusst, dass durch Neros Eingreifen die Zeitlinie verändert
wurde, was nach dem Zusammentreffen des jungen Kirk mit Botschafter
Spock definitiv bestätigt wird. Der junge Kirk und der junge Spock raufen
sich schließlich zusammen, es gelingt ihnen die Vernichtung der Erde zu
verhindern. Botschafter Spocks Schiff kollidiert mit der Narada, die Rote
Materie bildet ein schwarzes Loch im Inneren des Schiffes, doch es ist die
Enterprise, nun unter Kirks Kommando, die im selben Augenblick das Feuer
eröffnet und das romulanische Schiff vernichtet. Botschafter Spock, nun im
23. Jahrhundert gestrandet, hilft seinem Volk bei der Besiedelung einer
neuen Heimatwelt und animiert sein jüngeres Ich in der Sternenflotte zu
bleiben, an der Seite des nun zum Captain der Enterprise beförderten
James T. Kirk.
Eine große, epische Geschichte, welche die Autoren sich da ausgedacht
haben. Es wäre als Film der gigantischste Star Trek geworden, gerade auch
in qualitativer Hinsicht, so meine Sicht der Dinge. Doch J.J. Abrams machte
klar, dass er kein Fan von Dreistunden Werken sei. Es kam zu einer
gleichermaßen originellen wie auch umstrittenen Lösung. Der erste Teil der
Geschichte, der im 24. Jahrhundert spielt, wurde unter dem Titel „Star Trek –
Countdown“ als hochwertiger Comic veröffentlicht, während der Teil, der im
23. Jahrhundert spielt, schließlich auf die Kinoleinwände kommen würde.
Nach Fertigstellung des Drehbuches wurden die Produzenten bei
Paramount schließlich vorstellig. Nach ersten Gesprächen wurde ein Budget
von 120 – 130 Millionen $ bewilligt. Im Verlauf der Verhandlungen machte
Paramount schließlich seine Position deutlich, dass für ein höheres
Produktionsvolumen Produzent Abrams bitte auch die Regie übernehmen
sollte. So geschah es dann auch und der Film erhielt ein150 Millionen $
Budget mit der Option, es bei Bedarf auf 160 Millionen zu erhöhen, wovon
offenkundig aber kein Gebrauch gemacht wurde.
Im Frühjahr 2007 ging es dann an die Arbeit, wobei Abrams bei fast allen
Positionen hinter der Kamera auf Personal zurückgriff mit denen er auch
schon vorher die ganze Zeit gearbeitet hatte. Für die Special Effects
verpflichtete man zum ersten Mal seit „Star Trek – Der erste Kontakt“ wieder
ILM. Dann ging es an das Casting der Schauspieler. An aller erster Stelle
stand dabei die Verpflichtung eines Akteurs für die Rolle von Spock auf dem
Plan, denn ein adäquater Nachfolger für Leonard Nimoy, den das Publikum
akzeptieren würde, stellte die Herausforderung schlechthin dar. Mit Zachary
57
Quinto wurde schließlich ein optisch passender, aber auch vom
schauspielerischen Talent vielversprechender Mann unter Vertrag
genommen, welcher seine Qualitäten als Adam Kaufmann in „24“, aber vor
allem durch seine Rolle als Sylar in „Heroes“ zeigen konnte.
Weitere
Darsteller
in
den
legendären Rollen wurden neben
Nachwuchsschauspielern
auch
zwei
Akteure,
welche
mit
verschiedenen Werken sich in
den
vergangenen
Jahren
begonnen haben zu etablieren.
Der aus den „Herr der Ringe“
Filmen
bekannt
gewordene
Neuseeländer Karl Urban wurde
ein wenig überraschend für die
Rolle des Dr. McCoy engagiert,
da vom Aussehen keinerlei Ähnlichkeit zum großartigen DeForest Kelley zu
erkennen war. Der aus den Komödien „Shaun of the Dead“ sowie „Hot Fuzz“
bekannte britische Mime Simon Pegg wurde für den Part des
Chefmaschinisten Scotty verpflichtet. Mit der „Harold & Kumar“ Filmreihe
war John Cho ebenfalls dem Publikum kein gänzlich Unbekannter mehr, als
neuer Sulu hatte er nun das Ruder auf der Enterprise zu führen. Als „Charlie
Bartlett“ im gleichnamigen Film hatte der in der ehemaligen Sowjetunion
geborene Anton Yelchin seinen Durchbruch in Hollywood, sehr viel
passender konnte die Rolle des Pavel Chekov zweifellos nicht besetzt
werden.
Zwar noch nicht den großen Durchbruch, aber schon einige namhafte
Werke, bei denen Zoe Saldana in weitest gehenden Nebenrollen agierte,
konnte die neue Uhura schon vorweisen, unter anderem „Fluch der Karibik“
und Steven Spielbergs „Terminal“, letzterer wurde für die junge Aktrice zu
einem regelrechten Deja vu in Bezug auf Star Trek, da sie in ihrer damaligen
Rolle in einer Szene den berühmten Vulkaniergruß zeigt. Ebenfalls in der
Erwartung irgendwann den großen Durchbruch zu schaffen, da die Liste
seiner bisherigen Arbeiten zum einen überschaubar und zum anderen mit
Filmen wie „Plötzlich Prinzessin 2“ und „Zum Glück geküsst“ (Mit Lindsay
Lohan) nicht gerade Hochglanzwerke waren, stellte sich Chris Pine der
zweiten großen Herausforderung des Castings, der Rolle von James T. Kirk.
Zumindest von Seiten der Medien aus hatte er sich mit Kollege Mike Vogel
um die Rolle zu streiten, letztlich erhielt Pine sie dann sicher.
Mit Ben Cross, der vor Jahren in einer Neuverfilmung von „20000 Meilen
unter dem Meer“ als Captain Nemo seine Präsenz zeigte und Bruce
Greenwood, der als Präsident John F. Kennedy im Politthriller „Thirteen
Days“ an der Seite von Kevin Costner eine gute Leistung zeigte, wurden
zwei renommierte und sehr erfahrene Darsteller gecastet, Cross als
Botschafter Sarek und Greenwood als Captain Christopher Pike. Mit der
zuletzt mit dem Gesetz in Konflikt geratenen Winona Ryder wurde einer der
hochkarätigsten Namen der jüngeren Hollywoodgeneration als Spocks
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Mutter Amanda engagiert. Mit „Hulk“ hatte er seinen Durchbruch, mit „Troja“
und „München“ festigte der Australier Eric Bana sehr schnell seinen Status
als einer der aktuellsten und gefragtesten Stars, er übernahm die Rolle des
Romulaners Nero.
Fehlt noch jemand? Oh ja!!!
Denn neben dem jungen Spock sollte auch der alte Botschafter aus dem 24.
Jahrhundert auftreten. Und das bedeutete für das Team um J. J. Abrams
alles zu tun, um den im Jahr 2003 sich offiziell von der Schauspielerei
zurück getretenen Leonard Nimoy zu reaktivieren und zur Mitarbeit zu
bewegen. Der legendäre Mime zeigte schließlich Bereitschaft, sich das
Drehbuch durch zu lesen, nach dem ihm erklärt wurde, dass ohne seine
Mitwirkung eine Verfilmung dieser Geschichte nicht machbar wäre. Was er
zu lesen bekam, beeindruckte den Schauspieler schließlich dermaßen, dass
er seine Zusage gab. „Als hätten wir einen Sechser im Lotto gewonnen.“
Beschrieben die Produzenten ihr Gefühl, als sie nach diesem letzten
Gespräch von Nimoys Haus weggingen. Die Sensation war perfekt.
Am 7. November 2007 begannen die Dreharbeiten zum elften Film der
tatsächlich schlicht und ergreifend „Star Trek“ heißen würde und damit den
Bezug zur Classic – Serie deutlich machte. Eine Grundsatzfrage löste ab
diesem Augenblick heftigste Diskussionen bei den Fans aus: Interieur und
Außenansicht des Schiffes sowie Uniformen waren in der Serie einerseits
Ergebnis des Blickwinkels der Sechziger Jahre und eines mehr als
bescheiden zu nennenden Budgets, andererseits aber für Fans in den
folgenden Jahrzehnten zu einem unveränderlichen Bestandteil der Trek
Historie geworden das ein Verändern fast schon etwas Blasphemisches an
sich hatte, wozu die Auftritte der klassischen Enterprise bzw. ihres
Schwesterschiffes Defiant in DS9 im Jahr 1996 sowie in Star Trek –
Enterprise 2005 noch zusätzlich beitrugen. Nichts desto Trotz rechnete aber
auch jeder damit, dass es geschehen würde und so fragte sich ein jeder, wie
stark würden diese aus fallen?
Als Production Designer wurde Scott Chambliss und für die Kostüme
Michael Kaplan mit der Beantwortung dieser Frage beauftragt. Chambliss
erklärte in Interviews, dass man sich bei diesen Punkten darauf verständigte
sich vom Look der Sechziger Jahre zu befreien und je nachdem drastisch zu
verändern oder nur etwas aufzufrischen. Die drastische Veränderung wurde
schließlich am Schiff sowohl von der Innen- wie auch der Außenansicht
vorgenommen, während die Uniformen eine eher leichte, aber wirkungsvolle
Auffrischung erfuhren.
Doch so ganz einfach wollten es sich die Produzenten des neuen Filmes
auch nicht machen. Die Fans sollten diese Veränderungen nicht nur
Produktions- sondern auch Storytechnisch im Film erklärt bekommen, als
Bestandteil der Handlung also. Damit hatten sich die beiden Autoren Orci
und Kurtzmann einen hohen Anspruch aufgeladen. Während zum Vergleich
bei der neuen „Battlestar Galactica“ Serie man einen klaren, einfachen Cut
machte, zurück auf den Anfang ging und alles runderneuerte, sollten die
Veränderungen in der Zeitlinie beim neuen Trek Film durch den Ablauf der
Ereignisse begründet werden. Und genau dazu machte man Leonard
59
Nimoys Auftritt als Botschafter Spock zum zentralen Anker der Geschichte.
Denn selbst für die meisten Fans dürfte der heldenhafte Tod von George
Kirk zu Beginn des Filmes zwar ein dramatisches, aber aufgrund seines
Nichterscheinens in über 40 Jahren Film und Fernsehen ein von der
Geschichte eher unbedeutendes Ereignis gewesen sein.
Doch bereits hier setzen die Autoren an, als der alte Spock dem jungen
James T. Kirk auf dessen Anfrage erklärt das in dem eigentlichen Ablauf der
Geschichte sich Vater und Sohn kannten und George Kirk schließlich stolz
die Beförderung seines Sohnes zum Captain der Enterprise erlebte. Mit
einem also auch für eingefleischte Fans unbekannten Punkt begannen Orci
und Kurtzmann bereits eine Veränderung herbeizuführen. Mit diesem ersten
Ansatz war dann der Weg frei, den tatsächlichen „Großangriff“ auf die
bestehende Trek – Historie zu machen. In TNG erlebten wir Fans im 24.
Jahrhundert gleich zweimal die Ankunft der Enterprise auf Vulkan. Doch nun
sehen wir die Vernichtung jener legendären Heimatwelt der Vulkanier .......
im 23. Jahrhundert. Und als Zugabe auch noch der Tod von Spocks Mutter,
der er ja eigentlich in späteren Jahren noch begegnen sollte. Was nun
endgültig drastische Konsequenzen für die etablierte Geschichtsschreibung
nach sich zieht. Den Autoren darf ein riesiges Kompliment gemacht werden.
Anstatt alles über Bord zu werfen, was an über 40 Jahren Star Trek
existierte, schreiben sie tatsächlich die Geschichte weiter fort, sie beginnt
einige Jahre nach den Ereignissen von „Star Trek – Nemesis“ und zeigt
sogar mit zum Teil spektakulären Auftritten einiger Next Generation
Charaktere einerseits, was sich seit dem letzten Abenteuer bei Picard & Co.
getan hat und andererseits den Mut, wirklich harte, dramatische Ereignisse
einzubringen (was im Film Vulkan, ist im Comic Worf, wobei er aber .........
nein, das soll doch jeder selber lesen).
Anhand des bis dato bei weitem größten Budgets, das je einer Star Trek
Produktion zur Verfügung stand, war abzusehen, das auch im Film ein
entsprechend zu sehender Aufwand erkennbar sein würde. Sowohl
großzügige Studiokulissen wie auch sehr aufwändige Außenaufnahmen und
zahlreiche beeindruckende Special Effects Szenen sorgten für ein Ambiente
das von Anfang an dazu bestimmt war den Satz „Sieht aus wie eine
aufgeblasene Fernsehfolge.“ regelrecht zu pulverisieren. Bis zum Ende der
Neunziger Jahre fiel dieser Satz bei einem Star Trek Film immer wieder in
der Beurteilung, denn während man in den Achtzigern mit einem 20
Millionen $ Budget sehr ordentliche Filme machen konnte, sah die Filmwelt
10 Jahre später völlig anders aus. Während anderen Produktionen
durchschnittlich 120 Millionen $ mittlerweile zur Verfügung standen, war
„Star Trek – Der Aufstand“ im Jahr 1998 mit 65 Millionen $ die bis dato
teuerste Trek Produktion. Und auch im 21. Jahrhundert änderte sich erst mal
gar nichts, „Star Trek – Nemesis“ war mit 70 Millionen $ nur unwesentlich
teurer.
Regisseur Stuart Baird schuf zwar visuell stimmige Kinoatmosphäre, aber er
war nicht die letztendlich bestimmende Person hinter der Kamera, wie so
häufig gab es wohl zu viele Stimmen mit Mitbestimmungsrecht, was dem
Werk nicht sehr zuträglich sein konnte. Anders hier beim elften Film. Denn
60
dem Wunsch von Paramount das Produzent Abrams auch die Regie
übernehmen sollte, kam dieser wiederum unter der Bedingung nach, dass
nur er das Recht auf den „Final Cut“ besitzt, also niemand die Möglichkeit
hatte ihm in die endgültige Version des Filmes hineinzureden oder gar etwas
vorzuschreiben. Damit lag im allerklassischsten Prinzip des Filmemachens
die Hauptverantwortung beim Regisseur und auch der Chefproduzent würde
ihm keine Schwierigkeiten bereiten, denn auch der hieß ja J. J. Abrams. So
herrschte mit einem eingespielten Team hinter den Kameras relative Ruhe
und die Dreharbeiten endeten schließlich Ende März 2008 just als Leonard
Nimoy seinen 77. Geburtstag feierte. Zu diesem Zeitpunkt war dann auch
bekannt geworden, dass Paramount den Starttermin für den Film von
Weihnachten 2008 auf Mai 2009 verlegt hatte - in der Hoffnung auf einen
noch größeren Publikumsandrang. Ein ultimatives Ziel, das war allen klar.
Die Star Trek Filme spielten am US Box Office grundsätzlich zwischen 75 –
85 Millionen $ ein.
„Star Trek IV“ war 1986 mit 109 Millionen $ am erfolgreichsten, „Star Trek –
Nemesis“ schnitt 2002 mit 43 Millionen $ am schlechtesten ab. Nicht erst ab
Ende der Dreharbeiten rissen die Diskussionen nicht mehr ab, ob der Film
die hohen Erwartungen erfüllen würde und selbst wenn, ob ein scheinbar
Trek müde gewordenes Publikum den Weg in die Lichtspielhäuser finden
würde. Alles Neue macht der Mai. Und so betraten Fans und neutrales
Publikum erwartungsvoll die Kinos. Was kam heraus?
Ein alles in allem hervorragend gelungener, höchst unterhaltsamer Film. Vor
allem von den Nicht – Fans kommt ein häufig und deutlich artikuliertes Urteil:
„Hey, der war ja richtig geil.“ Spiel, Spaß, Spannung. Die drei wichtigsten
Elemente kombiniert mit viel Gefühl, großartigem Timing für Situationen und
einfach der puren Freude aller Beteiligten, sowohl vor, als auch hinter der
Kamera, sind hier absolut spürbar. Und: es ist ein richtig großer Kinofilm.
Diesen Film zu betrachten, macht einfach Riesenlaune. Gehen wir nun in die
Details.
Die Darsteller: Chris Pine als Kirk und Zachary Quinto als Spock treten in
gigantische Schuhe ihrer legendären Vorgänger ....... und füllen sie auf ihre
eigene Art geradezu sensationell aus. Fast sogar noch getoppt von Karl
Urban als McCoy. Wie schon gesagt, optisch keine Ähnlichkeit mit DeForest
Kelley, zeigt der Neuseeländer, wie mit gutem Schauspiel dies überhaupt
keine Rolle mehr spielt, Simon Pegg hat als Scotty nur wenig Zeit Eindruck
zu hinterlassen, aber er schafft das mit Bravour, John Cho und Anton
Yelchin hinterlassen in ihren Szenen mehr und vor allem einen originelleren
Eindruck als ihre Vorgänger je wohl die Gelegenheit dazu hatten. Und,
welche Überraschung, Zoe Saldanas Uhura erhält hinter dem Triumvirat
Kirk, Spock, McCoy die Vierte Hauptrolle, ihr Part ist fantastisch
ausgearbeitet, die unerwartete Liebesgeschichte mit Spock bringt eine
erfrischende Komponente in die Geschichte. Bruce Greenwood als Captain
Pike sorgt regelrecht dafür, dass man es gar nicht vermissen würde, wenn
Kirk nicht auf dem Platz des Kommandanten sitzt. Diesen Mann in dieser
Rolle möchte man auf jeden Fall wieder sehen, eine enorme Präsenz in
seiner Darstellung. Ben Cross als Botschafter Sarek ist zwar ein guter
61
Nachfolger, kann aber die enorme Präsenz, welche Mark Lenard
hinterlassen hat, nicht erreichen. Trotzdem, eine gute Leistung.
Winona Ryder liefert als Spocks Mutter Amanda nur einen Cameo Auftritt
ab, macht dies aber gerade in ihrer Szene mit Zachary Quinto sehr schön
gefühlvoll, da viele der 37-jährigen das Ausfüllen einer Mutterrolle nicht
zugetraut und sie auch für zu jung für die entsprechenden Einstellungen mit
dem jungen, aber doch erwachsenen Spock gehalten hatten. Mit Eric Bana
hatte man sich einen namentlich dicken Fisch an Bord geholt, umso
bedauerlicher ist, wie er im Film erscheint. Aufgrund zu weniger und auch
einiger heraus geschnittener Szenen hat er kaum eine Chance, sich zu
profilieren. Der im Comic exzellent ausgearbeitete und dargestellte
Charakter verkommt im Film regelrecht zum simplen Standardbösewicht,
dessen tragischer Hintergrund nur schwach beleuchtet wird, hier wird für
mich persönlich am offenkundigsten, welch grandioses Werk Abrams hätte
schaffen können, hätte er auch den Comic verfilmt. Bei einem ohnehin
grandiosen Film, trotzdem eine vergebene Chance.
Was soll ich sagen? Mein Lieblingsschauspieler! Mein Idol! Mein
Lieblingscharakter! Leonard Nimoy als Spock!
Im Dezember 1964 in dieser Rolle erstmals vor der Kamera. Im Dezember
2007 ist er es wieder. So viel könnte ich schreiben, was mir an Gedanken
und Gefühlen durch den Kopf geht. Ich belasse es bei wenigen, aber so
denke ich deutlichen Sätzen. Ein Ausspruch von Frank Baring: „Er adelt mit
seinem Auftritt diesen Film.“ Schöner und passender kann ich mich auch
nicht äußern. Ich habe jeden Augenblick seines Auftritts zutiefst genossen.
Danke, Leonard Nimoy für diesen Film und für Ihre schauspielerische
Lebensleistung als der unvergleichliche Mr. Spock. Ich drücke Ihnen meine
Bewunderung und tiefsten Respekt aus. Mögen sie lange und in Frieden
leben
Und hinter der Kamera? Das Wichtigste am Anfang: J. J. Abrams liefert eine
gute, fast sehr gute Regiearbeit ab. Neben der schwachen Darstellung des
Bösewichts Nero fällt negativ die zum Glück nur wenige Male eingesetzte
bzw. auffallende Wackelkamera auf, ein modernes, aber schlicht und
ergreifend katastrophales Stilmittel, auch die helle Ausleuchtung auf der
Enterprise war auch nicht jedermanns Sache. Bei Actionszenen im All war
ein ungewohntes Tempo zu registrieren, wie in noch keinem der Trek Filme
zuvor. Dies und Perspektiven und Kamerawinkel sorgten zwar einerseits für
eine frische Optik, aber man hatte als ruhiger Betrachter teilweise Mühe,
alles auf der Leinwand gut zu erkennen. Eine bedauerliche Entwicklung im
Filmemachen allgemein. Ja wie, erst loben und dann jede Menge Kritik?
Doch, denn letztendlich darf ausgesagt werden, dass alle diese Kritikpunkte
den Film in keiner Weise überladen. Sie fallen nur kurz unangenehm auf,
schmälern aber nicht wirklich den positiven Gesamteindruck des Filmes.
Neben den bereits erwähnten guten, sogar sehr guten Leistungen der
Darsteller zeigt der Film ein herrlich opulentes Szenario, wie man es so seit
dem ersten Film nicht mehr zu sehen bekam.
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Im Vergleich zu damals, ist hier aber mehr Tempo drin, getragen von einem
entsprechend gut gestalteten Skript, welches die Helden klar in den
Mittelpunkt stellt, weshalb Neros geringer Part zwar auffällt, aber dem Film
damit nicht wirklich schaden kann. Die Effekte sind vom allerfeinsten, ILM
bleiben eine Marke. Im Gegensatz zu Star Wars hat Abrams Wert darauf
gelegt, möglichst wenig mit CGI zu arbeiten, was Kulissen betrifft und das
macht sich durchaus positiv bemerkbar. Komponist Michael Giacchino
macht gar nicht erst den Versuch, der nächste Jerry Goldsmith zu werden,
oder der Opulenz eines James Horner gleich zu kommen. Er gibt dem Film
ein eigenes musikalisches Thema, das aber nie dominiert, sondern nur
unterstreicht. Am Schluss aber stellt er den Bezug zur Serie wieder her,
wenn erst der berühmte Vorspann und dann die Titelmusik der Serie
erklingt. Und wie haben die Verschmelzung von alter und neuer Optik
funktioniert? Alles in allem, so denke ich, sehr gut. Natürlich ist alles
diesbezüglich die berühmte Geschmackssache. Aber Production Designer
Scott Chambliss und Costume Designer Michael Kaplan haben sich wirklich
ins Zeug gelegt, um den leichten Staubbefall von über 40 Jahren zu
entfernen und die Classic Serie fit für den Auftritt auf der großen Leinwand
zu machen. Und das ist ihnen gelungen.
Die Diskussionen über die Optik und die inhaltliche Entwicklung der Saga
werden weiter gehen. Und so soll es auch ruhig sein. Ich selbst, ein Fan seit
1972, bin begeistert von der mutigen Weiterentwicklung von Star Trek, denn
es wird nicht ignoriert was in über 40 Jahren Geschichte sich im Fernsehen
und auf der Leinwand ereignet hat. Im Gegenteil, es bildet sogar den
Hintergrund der Ereignisse, wie sie hier geschehen. Das ist voll von
Überraschungen und Wendungen und macht so viel Spaß zu betrachten, es
ist einfach toll. Der für mich nicht unerhebliche Wermutstropfen bleibt aber
bestehen, dass ein großartiger Film ein episches Meisterwerk hätte werden
können, wäre die Story des Comics ebenfalls verfilmt worden. In der
Nachbetrachtung des Films zeigte sich, dass viele Fans ebenfalls den Comic
nicht kannten und Fragen z.B. nach der Herkunft der ominösen „Roten
Materie“ trotz kurzer Erklärung im Film mit dem Comic sich besser,
deutlicher erschlossen hätten.
Und die Schauspieler, allen voran ein Eric Bana, hätten Gelegenheit gehabt,
ihrer Rolle und dem Film ihren Stempel in einer großartigen Weise aufzudrücken. Noch einmal mein Urteil dazu: Originell einerseits, auf der anderen
Seite wurden große Chancen auf ein episches Meisterwerk vergeben.
Und wie kam der Film bisher an? Das so wichtige US Box Office zeigt gegen
Ende seiner Laufzeit sensationelle 256 Millionen $ (Bis Dato!) an. Eine
eindeutige Aussage. Fans gehen rein, aber noch viel wichtiger: Das
Allgemeinpublikum strömte massivst in den Film und bescherte ihm einen
noch nie da gewesenen Blockbuster-Status. Ein riesiger Welterfolg ohne
Wenn und Aber. J. J. Abrams und sein Team haben praktisch fast alles
richtig gemacht um diesen Erfolg zu begünstigen. Fortsetzung darf und wird
folgen.
63
STAR TREK – Der
Der Soundtrack
von Thorsten Walch
Zeitgleich mit dem Kinostart des neuen STAR TREK-Films am 6. bzw. 7. Mai
2009 wurde gleich auch die passende Filmmusik vom renommierten Label
Varese Sarabande veröffentlicht.
Im Gegensatz zu den letzten STAR TREK-Filmscores, die unter anderem
von dem verstorbenen Altmeister Jerry Goldsmith sowie seinem genialen
Kollegen James Horner geschaffen wurden, sicherte sich Regisseur und
Produzent J.J. Abrams für seine STAR TREK-Adaption seinen „HausKomponisten“ Michael Giacchino als Musik-Verantwortlichen. Der 1967 in
Riverside (!!!), allerdings in New Jersey geborene Giacchino wurde unter
Genre-Fans insbesondere durch seinen Soundtrack zu Abrams' Erfolgsserie
LOST bekannt, ferner steuerte er die Filmmusik zu dem erfolgreichen
Animationsfilm RATATOUILLE bei. Ihn den neuen STAR TREK-Film
musikalisch untermalen zu lassen, erwies sich als die richtige Wahl.
Sicher ein wenig auffallend an dem neuen STAR TREK-Soundtrack ist die
Tatsache, dass dieser mit etwas über 40 Minuten recht kurz geraten ist –
aber das tut der Freude keinen Abbruch mehr, wenn man ihn sich einmal
vollständig angehört hat.
Die 15 Stücke auf der CD
sind allesamt „Symphonic
Scores“ der guten alten
Machart – natürlich wurde
hie und da ein wenig
elektronisch nachgeholfen,
aber dennoch klingt das
Endergebnis
herrlich
altmodisch
im
positiven
Sinne.
Immer wieder hört man
Giacchinos
eigens
komponiertes
schnittiges
Hauptthema für den Film
heraus, das nicht identisch
mit bereits bekannten STAR
TREK-Melodien,
darunter
das berühmte „Ping, Ping,
Ping, Ping...“, ist (das kommt dann allerdings später für sich alleine auch
noch einmal vor ...) – auch auf musikalische Anklänge etwa an Jerry
Goldsmiths NEXT GENERATION-Titelthema etc. verzichtet Giacchino
bewusst. Ich möchte die Stücke nun nicht einzeln nacheinander durchgehen,
sondern eher eine Wertung des Gesamtwerks, das es ja auch ist,
vornehmen.
Der Soundtrack klingt durch und durch dynamisch und gibt die rasante
Stimmung des Films sehr gut wieder – an die Filmmusik zu LOST fühlte
zumindest ich selbst mich nicht erinnert. Selbstverständlich finden sich auch
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ruhigere Musikpassagen auf der CD, die beispielsweise die mystische
Stimmung rund um den Planeten VULKAN wiederspiegeln, was durch
sphärisch klingende Chöre illustriert wird, an anderer Stelle kann man die
Bedrohlichkeit Neros geradezu heraushören, wenn es so richtig im
Orchester rummst und rappelt und Streicher und Trompeten sich in bester
Breitwand-Tradition ein geradezu fesselndes musikalisches Duell liefern.
Den krönenden Abschluss bildet dann Giacchinos geniale Neu-Interpretation
des bereits angesprochenen klassischen STAR TREK-Themas aus der
Originalserie, das hier in einer auf eine heimelige Weise verzerrt klingenden
Fassung zu hören ist und das sicherlich nicht nur bei mir für eine dicke
Gänsehaut im Kino gesorgt hat.
Obwohl im Film mehrere Rock-Songs (unter anderem von den Beastie Boys)
zu hören sind, finden diese sich nicht auf der Filmmusik-CD, was mich
jedoch nicht wirklich gestört hat – bei manchen sogenannten „Filmmusiken“
fragte man sich oftmals nach dem Sinn, da es sich um nicht anderes als um
Kompilationen verschiedener im Film verwendeter Songs handelt, und ob
man dergleichen haben muss, das ist von Fall zu Fall gewiss verschieden.
Fazit: Schon lange habe ich nicht mehr mit solchem Genuss eine Filmmusik
angehört, die man sich bestens auch außerhalb des Films anhören kann,
und das an sich ist selten. Es wäre hoch erfreulich, wenn J.J. Abrams auch
beim nächsten STAR TREK-Film (der hoffentlich bald folgen wird) die
musikalische Leitung wieder in die Hände von Michael Giacchino legen wird!
Die Soundtrack-CD ist im gutsortierten Fachhandel
www.amazon.de zum Preis von ca. 16 € erhältlich.
sowie
bei
STEH' AUF, MANN Gunter Gabriel live, in Farbe & bunt
von Thorsten Walch
Eins wurde in der DELTA FLYER-Ausgabe des letzten Jahres ganz
besonders deutlich: Trotz aller gemeinsamen Vorlieben auf unserem guten
alten TrekDinner geht hier kaum etwas so auseinander wie der
Musikgeschmack, wie man anhand der verschiedenen Konzertberichte
unschwer erkennen konnte. Der eine steht auf Gotthard und Gary Moore,
der andere auf Ich & Ich oder Max Raabe und das Palastorchester und
wieder einer auf Nickelback, und gleich mehrere stehen auch auf Meat
Loaf...das Ganze ist ein Musterbeispiel für das sprichwörtliche UMUKPrinzip, das wir ja bestens aus STAR TREK kennen (UMUK =
Unbeschränkte Möglichkeiten in unbeschränkter Kombination). Und da
wollte ich dann also auch nicht hinten anstehen mit einer Konzertkritik – ich
steh' nämlich auf Gunter Gabriel und ich steh' dazu ...
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Ich möchte jetzt nicht auf Gunter Gabriels Hintergründe, zu denen auch
diverse Negativ-Schlagzeilen gehören, zu sprechen kommen – darüber kann
ich euch bei Interesse gerne auf
dem nächsten TrekDinner erzählen
– schließlich soll der nachfolgende
Artikel ja ein Konzertbericht sein.
Meine
Faszination
für
den
mittlerweile 67 Lenze zählenden
erfolgreichen
und
unbestritten
besten deutschen Country-Barden
rührt jedenfalls, wie könnte es auch
anders sein, von meiner allseits
bekannten Vorliebe für Johnny Cash her. Gunter Gabriel nahm nämlich kurz
vor Johnny Cashs Tod gemeinsam mit diesem eine Auswahl der
bekanntesten Cash-Titel in deutscher Version auf, und das Ergebnis, der
Longplayer THE TENNESSEE PROJECT - GABRIEL SINGT CASH, läuft
seitdem mindestens einmal wöchentlich auf meiner Stereo-Anlage. Nach
und nach näherte ich mich auch den anderweitigen Songs von Gunter
Gabriel an, die eine offene Sympathie für die kleinen Leute kundtun und
alles andere als Schlager sind, wie manch einer behauptet – und, naja,
lange Rede, kurzer Sinn, ich wurde auch von ihm ein großer Fan.
Lange schon lauerte ich auf eine Möglichkeit, ihn einmal live zu sehen, und
Anfang diesen Jahres gab es dann kurz hintereinander gleich zwei
Möglichkeiten dazu, seine Auftritte zu besuchen – und seitdem gibt es
eigentlich keine Gunter Gabriel-Show in erreichbarer Nähe mehr, die ich
nicht besuche. Aber fein der Reihe nach...
Am 31. Januar 2009 spielte Gunter Gabriel im CLUB OXYGEN in Bad
Endbach, und wir machten uns also auf die nicht ganz unbeschwerliche
Reise dorthin (Bad Endbach ist alles andere als leicht zu finden, das kann
ich euch sagen!). Natürlich hatte ich ein entsprechendes Outfit angelegt (es
handelte sich dabei um meine ÖLPRINZ-Garnitur, die mir bei „Trekkies
treffen Winnetou“ diesen Spitznamen überhaupt erst eingebracht hat ...), da
das Konzert unter dem Motto GABRIEL SINGT CASH angekündigt war. Wir
bekamen Sitzplätze, die sich etwa zwei Meter von der Bühne auf Augenhöhe
befanden, und das sollte noch zu mehreren herzigen Erlebnissen führen.
Pünktlich um 21 Uhr erschien dann ER zusammen mit seiner erstklassigen
Band auf der Bühne und legte auch ohne Umschweife direkt los. Neben den
besagten deutschen Versionen bekannter Johnny Cash-Klassiker wie dem
FOLSOM PRISON BLUES, SAN QUENTIN oder I WALK THE LINE kamen
freilich auch Gabriels eigene Klassiker wie HEY BOSS, ICH BRAUCH
MEHR GELD oder KOMM UNTER MEINE DECKE nicht zu kurz. Da sich in
dem Saal ein entsprechend feierfreudiges Publikum befand und das Bier zu
einem königlichen Preis ausgeschenkt wurde, dauerte es nicht lange, bis die
Meute so richtig mitging und die tollste Party-Stimmung herrschte – auch bei
den Walches, die sich im entsprechenden Ambiente nicht eben lange bitten
lassen. Nun aber entdeckte Gunter Gabriel den cowboybehüteten Klingolaus
und erklärte in bester Laune: „Mensch, guckt mal – da drüben sitzt ja Drafi
Deutscher!“. Da an dem Abend im CLUB OXYGEN Teile einer
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Fernsehdokumentation des Senders VOX über Gunter Gabriel gedreht
wurden, schwenkte natürlich prompt die Kamera in meine Richtung ...
Anschließend erzählte Gunter Gabriel dann eine zotige Anekdote über den
verstorbenen deutschen Rock'n Roller. Danach schaute er erneut zu –
richtig, mir... - und verkündete: „In der Pause will ich von Dir einen Zettel mit
allen Songs, die ich heute Abend noch singen soll!“. Den Zettel bekam er in
der Tat ...
Insgesamt erwies sich Gunter Gabriel als großartiger Entertainer, und bei
seinen Geschichten über den heiß geliebten Dieter Bohlen etwa („Der wohnt
neben einer riesigen Irrenanstalt in einem Ort, der „Tötensen!“ heißt...“) blieb
nicht nur des Klingolausens Auge nicht eben trocken. Nachdem Gunter
Gabriel nach der besagten Pause dann nochmals alle Register seines
Könnens gezogen hatte (unter anderem sang er zusammen mit seiner
inzwischen erwachsenen Tochter den Song HEY,
YVONNE, was der Sache freilich einen recht
schrägen Anstrich verlieh), schickte er sich an, die
Show zu beenden. Und was tat er zum Abschluss?
Er kam von der Bühne herunter, steuerte zielstrebig
Mr. und Mrs. Klingolaus an und umarmte uns
ausgiebigst ... ich muss gestehen, das ist mir auch
noch nicht passiert, aber er fühlt sich sehr gut an,
das muss ich sagen (das fand auch Sabine...*eg*).
Danach lernten wir ihn dann noch aus allernächster
Nähe kennen, und nachdem wir uns äußerst
günstig mit noch fehlenden CDs und dem offiziellen
Gunter Gabriel-T-Shirt ausgerüstet hatten und er
meine heißgeliebte GABRIEL SINGT CASH-CD
unterschrieben hatte, flogen wir, noch immer in bester Party-Laune, nach
Hause zum klingonischen Nordpol.
Relativ kurze Zeit später, am 20. März 2009, konnten wir dann einen
weiteren Live-Auftritt von Gunter Gabriel erleben, diesmal im
MUSIKKELLER FRANKFURT in Frankfurt-Unterliederbach (!!!). Obwohl
Gunter Gabriel hier ähnlich gut gelaunt auftrat wie in Bad Endbach, sprang
der Funken nicht ganz so stark auf das Publikum über, und obwohl es alles
in allem ein sehr schönes Konzert war, blieb die Party-Stimmung wie beim
vorherigen Auftritt leider aus. Allerdings sang Gunter Gabriel diesmal
mehrere Lieder live, die er in Bad Endbach nicht dargebracht hatte. Und was
soll ich sagen ... er erkannte mich wieder ... und auch diesmal gab's
Umarmungen ... jedenfalls steht Gunter Gabriel in Sachen Sympathie im
krassen Gegenteil zu dem, was teilweise über ihn behauptet wird.
Nun ja ... man muss schon ein Faible für solche Musik haben (kenne ich
diesen Satz nicht irgendwoher?) - aber wenn man das hat und man möchte
den Klingolaus gerne mal beim Party-Machen in Reinkultur sehen, dann ist
man angeraten, mal zusammen mit ihm auf ein Gunter Gabriel-Konzert zu
fahren ... Leute, Leute, Leute, ich höre schon eure Kommentare! Mensch,
seid einfach mal locker und habt Spaß – und das ist das Ganze allemale,
auch wenn ihr ansonsten lieber Gotthard, Gary Moore, Ich & Ich oder Meat
Loaf oder etc. pp. hört ...
67
Y&T – Eine kleine Zeitreise in die
Welt des 80er Hardrocks
Aschaffenburg - Colos-Saal, 23.10.2009
von Frank Baring
Anno 1983/84 war für mich, zumindest musikalisch betrachtet, eine kleine
Zeitenwende. Auf der damaligen Klassenfahrt bekam ich ein Tape in die
Hände, auf deren A-Seite Gary Moores „Victims of the future“ und auf der BSeite Y&T´s „Black tiger“ zu hören waren. Die folgenden Tage lief das Tape
rauf und runter und mein damaliger Geschmack, der eher in Richtung
Deutschrock ging, flog über Bord. In der Folgezeit sah ich Gary Moore bis
heute viele Male live, nur eben Y&T, jene
kalifornische Hardrockband, die mit Bands
wie Van Halen Ende der 1970er Jahre
zunehmend die US-Szene prägten, konnte
ich live noch nie erleben. Dies ist insoweit
auch nicht weiter verwunderlich, da Y&T nur
anno 1983 mit Ozzy Osbourne durch die
damalige BRD tourten und danach bis in die
2000er Jahre nicht wieder live in Deutschland zu sehen waren. Eine
zwischenzeitliche Auflösung der Band 1990 bis zur Reformierung einige
Jahre später, taten ihr übriges, dass die Band um Sänger/Gitarrist Dave
Meniketti nicht zu sehen war.
Kommen wir zum Auftritt der Band am 23.10.2009. Ich kannte die Location
im Aschaffenburger Colos-Saal bislang nicht. Meine Erwartungen wurden
aber mehr als erfüllt. Vor dem Gig spielte man über eine Leinwand und
einen Beamer kommende Konzerthighlights ein. Hierbei wurden Auszüge
der Bands von ihrem letzten Auftritt in Aschaffenburg gezeigt. Da waren
einige interessante Acts zu sehen. Auch an der Bar gab es so gut wie keine
Wartezeit. Top! Gegen 20.50 Uhr begann der Konzertabend mit dem
Supportact „Chucks“ und ihrem etwas undefinierten Musikstil und
Songmaterial. Diese Mischung aus Pseudohardrock und Punkrock à la
Green Day hat mich noch nicht überzeugt. Auch das Led Zeppelin Cover
„Rock´n Roll“ konnte meinen Eindruck nicht ins Positive verändern. Der gute
Frontmann und die überzeugende Rhythmussektion konnten nicht
überdecken, dass hier bei drei Gitarristen einer zuviel am Werk ist. Zu
undifferenziert ist das Songmaterial, zu breiig der Sound und so
schrammelte man sich mehr oder weniger durch das Set. Das Publikum war
freundlich, mehr durfte die Band nicht erwarten.
Gegen 21.30 war es aber soweit. Dave Meniketti & Y&T traten auf die Bühne
und spielten einen Querschnitt durch gut drei Jahrzehnte Bandgeschichte.
Dave war gesanglich wie spieltechnisch sehr gut aufgelegt, die Band zeigte
sich eingespielt, scherzte miteinander und selbst der Roadie durfte bei
einem Bluestrack mal an den Bass von Bassist Phil „F**k you Phil!“
Kennemore. Jeder Y&T-Kenner, davon dürfte es in Aschaffenburg immerhin
noch gut 250 Leute geben, hat sicherlich seine eigenen Highlights. Da Y&T
über 2 ½ Stunden auf er Bühne standen, ließ man auch kein High- und
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leider auch Lowlight aus. Meine Faves wurden gespielt. Recht so. „Don´t be
afraid of the dark“, „Believe in you“, „Black Tiger”, „Contagious”, „Eyes of a
stranger”, „Don´t wanna lose”, „Open fire”, „Summertime girls” und „Wind of
change” prügelte die Band aus den Boxen. Auch hier wäre etwas weniger
Druck mehr gewesen, hätte man dem Soundtechniker ins Stammbuch
schreiben können. Im Mittelpunkt des Auftritts standen natürlich Dave
Meniketti und seine Les Paul. Dieser Mann lebt seine Musik. Ob den
Hardrock der frühen 80er oder den locker eingestreuten Bluesrocker. Es war
ein Genuss Dave live zur erleben. Viele Gitarristen seiner Art gibt es nicht
mehr. Rock on, Dave!
Das Fazit des Abends fällt für mich trotzdem zwiespältig aus. Die Chucks
muss ich nicht wieder sehen, zumindest in den nächsten zwei Jahren und
überlasse sie ihrem Reifeprozess. Alles Gute hierfür. Zu Y&T: Einerseits
freute ich mich sehr, die Songs aus der Zeitenwende meines
Musikgeschmacks zu hören. Andererseits aber kann man über objektive
Schwächen des Gigs nicht hinweg sehen. Die Soundprobleme waren
während des gesamten Abends präsent. Einem deutlich zu schwach
abgemischten Gesang einschließlich Chorus und vor sich hin schwächelnde
Leadgitarre stand ein Soundbrei der Rhythmussektion aus dröhnendem
Bass und prasselnden Drums gegenüber. Auch verstand ich die
Ankündigung von Bandleader Dave Meniketti, man habe ja beim Gig 2008
immerhin 22 Songs gespielt, eher als Nachteil. Ich muss auch nicht den
Bassisten Phil Kennemore als One-Track-Sänger der Band sehen. So
spaßig das für die Akteure innerhalb der Band sein mag, so nervig ist es für
Zuhörer und Fans wie mich, die halt nicht milde darüber hinweg sehen, dass
Phil weder singen noch durch besonders originelle Sprüche zu unterhalten
vermag. So sehr ich Y&T mag, so sehr gilt dies nicht für alle Songs aus dem
Backing-Katalog. Leider werden bei so langen Auftritten auch
durchschnittliches und – vorsichtig ausgedrückt – bescheidenes
Songmaterial heraufgespült, die, bedenkt man die objektiven
Soundprobleme, den gesamten Auftritt eine bessere Bewertung (bei mir)
kostet. Wenn man in dem Alter der Bandmitglieder so lange und mit viel
Energie auch 2009 auf der Bühne steht, wofür ich großen Respekt habe, so
gilt aber auch das abgewandelte alte Sprichwort: Lieber Dave, weniger wäre
mehr gewesen!
Ein letzter Dank gilt noch dem Getränkefritzen, der alle gefühlten 5 Minuten
vorbeikam, um 2 Gläser vom Stehtisch abzuräumen und sich dabei mit dem
gefühlten Flakscheinwerfer am T-Shirt den Heimweg zur Bar leuchtete, ohne
aber zu vergessen, dass jeder, ob man nun drauf steht oder nicht, die
Getränkekiste abwechselnd ins Kreuz, ans Knie zu drücken oder aber auch
nur liebevoll leicht berührt zu werden.
Yesterday & Today bleiben mir in guter Erinnerung. Der Gig in
Aschaffenburg aber etwas differenzierter … Den nächsten Y&T Gig werde
ich, ohne dass die Jungs neues Material mitbringen, auslassen. Ich habe
nicht mehr als ein Retrogefühl eingeholt und durchaus Spaß gehabt. Wie bei
Foreigner zuletzt auch, muss ich aber nicht 5 Konzerte mit geänderter
Abfolge eines Best-Of-Set sehen. Das wäre dann doch etwas
überraschungsarm. Aber wie jede Zeitreise endete auch diese im Hier &
Jetzt.
69
Christina Stürmer Konzert
16. Mai 2009, in der Hugenottenhalle, Neu-Isenburg
von Sonja Seng / Setliste von Jeannette Brandl
Diesmal hatten wir ein super Timing drauf. Jeannette kam die letzten Meter
von der U-Bahn-Treppe her gelaufen und ich rollte mit dem Auto die letzten
Meter bis zum Treffpunkt ! Als Jeannette an Bord war, ging es problemlos
nach Neu-Isenburg. Wir waren früh genug und fanden sogar noch einen
Parkplatz außerhalb des Parkhauses, was späteres Schlangestehen
ausschloss. *g*
Dann sind wir noch kurz ins IsenburgZentrum, ein bisschen einkaufen und
uns für das Konzert stärken. Alles
nicht mehr Notwendige haben wir
zurück zum Auto gebracht und sind
dann ab in die Halle. Dort mussten wir
uns natürlich zuerst mal den
Merchandise-Stand anschauen und
schon wieder waren wir Geld los.
*seufz*
Jetzt beschlossen wir uns ein Plätzchen in der Halle zu suchen, das wir auch
neben der Technik schnell gefunden hatten, da wir beide nicht so auf
"Gewühl" stehen. Ich habe dann schnell noch die Jacken mit Einkäufen an
die Garderobe gebracht. Dort vernahm ich dann schon Musik - die
Vorgruppe hat sich doch echt erdreistet mit dem Konzert um 19:50 Uhr
schon anzufangen und nicht mal zu warten bis ich auch wieder in der Halle
war. *entrüstet guck* ABER HerbstRock ist KLASSE !!!!
Diese Vorband passt sehr gut zu Christina Stürmer, da sie ähnliche Musik
macht. Auch kommt HerbstRock aus Österreich – wie Christina –. Mit ihrer
frischen Art und den eingängigen Liedern war das Publikum sehr schnell
"warm" – sprich am Tanzen und Mitsingen. Nach gut 30 Minuten
verabschiedeten sich HerbstRock mit dem Hinweis, dass sie nachher am
Merchstand ihre CD verkaufen und signieren würden.
Wieder vergingen knapp 30 Minuten, wir versorgten uns erstmal mit etwas
Flüssigem und quasselten ein wenig. Dann erschien Christina – nein, das ist
falsch – stürmte - das passt besser - die Bühne ! ;-) Jetzt ging es echt ab !
Die Musik war bei Christina genauso wie bei HerbstRock super ausgesteuert
und beide Sängerinnen waren gut zu verstehen. Bei Christina wäre ein Tick
mehr das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Christina erzählte zwischendurch
auch noch ein paar Anekdoten bzw. dass es heute ja "nur" 900 Leute seien,
letztes Jahr auf dem Wolkenkratzer-Festival hätten sie vor 9.000 Leuten in
Frankfurt gespielt etc.
Ein Blick auf die Setliste zeigt, dass sie ein bunt gemischtes Programm
anbot. Ältere Sachen, neuere und welche, die in Deutschland nicht erhältlich
sind ("Im Bus durch London").
70
1. In dieser Stadt (aus dem Album: In dieser Stadt)
2. Dieser Tag (In dieser Stadt)
3. Unsre besten Tage (Lebe lauter)
4. Nie genug (Lebe lauter)
5. Nicht mehr weit (In dieser Stadt
6. Mehr als Perfekt (In dieser Stadt)
7. Scherbenmeer (Lebe lauter)
8. Ist mir egal (In dieser Stadt)
9. Bus durch London (Soll das wirklich Alles sein)
10. Im Kreis (In dieser Stadt)
11. Bleib hier (In dieser Stadt)
12. Mama(Ana Ahabak) (Freier Fall)
13. Glücklich (schwarz Weiß)
14. Das können wir sein (In dieser Stadt)
15. Schwarz/Weiß (Freier Fall)
16. Jetzt dank ich dir (In dieser Stadt)
17. Lebe Lauter (Lebe lauter)
18. Jedes Wort (???)
19. Reiss das Radio auf (In dieser Stadt)
20. An Sommertagen (Lebe lauter)
21. Ich lebe (Lebe lauter)
Zugaben:
22. Um bei dir zu sein (Lebe lauter)
23. Ohne dich (Lebe lauter)
24. Niemals Hoffnungslos (In dieser Stadt)
25. Engel fliegen einsam (Freier Fall)
Zwischendurch hat der Bassist sein Spielchen gemacht, welches Publikum
auf der Städte-Tour denn am lautesten ist. Natürlich hat Neu-Isenburg vor
Wetzlar gewonnen. *zwinker*. Das war ein kurzes Päuschen für Christina
und dann ging die Show weiter. Habe ich schon die tolle Light-Show erwähnt
? Nein ? Bei jedem Lied gab es andere Lichteffekte, alles super abgestimmt.
Sah klasse aus ! *respekt*
Kurz vor Ende des Konzertes beschloss Christina, dass Tanzen auf der
Bühne alleine keinen Spaß mache und sie bat Anna Müller, die Sängerin
von HerbstRock zu sich. Beide sangen nun gemeinsam "Das können wir
sein" (glaube ich zumindest … oder war es doch „Schwarz/Weiß“ ???
*grübel*) und hatten ihren Spaß. Ich weiß nicht, ob sich die beiden privat
auch so gut verstehen, aber auf der Bühne wirkte das, als ob sie die besten
Freundinnen wären.
Gegen 22:30 Uhr stellte Christina die restliche Band vor und kam zum Ende.
Wir haben ordentlich applaudiert und nach ein paar Minuten kamen sie
wieder und legten noch 4 oder 5 Lieder drauf. Wie üblich verließen einige
schon die Halle, aber wir blieben bis wir rausgekehrt wurden. ;-)
Als wir am Merchstand vorbei kamen, fiel uns HerbstRock wieder ein und wir
erstanden eine CD inkl. Autogrammen der Band. Dann blieb noch unsere
Jacken holen und uns langsam zu trollen. Habe Jeannette nach diesem
schönen Konzert wieder brav zu Hause abgeliefert und mich ebenfalls nach
Hause begeben. Mein Resümé: Christina Stürmer darf gerne wieder
kommen und wir werden auch da sein !! *nick*
71
Razorlight in Offenbach
von Jeannette Brandl
Auf ihrer Deutschlandtour machte die schwedisch-britische Band Razorlight
im Capitol in Offenbach Halt. Sonja und ich hatten uns am Sonntagabend
auf den Weg dorthin gemacht, um das Konzert zu genießen.
Als Vorband gaben „Martin & James“ aus
Schottland ein Stelldichein.
Die Beiden aus der Nähe von Glasgow
versetzten das Publikum mit ihren
Akustiksongs in staunen, mitklatschen und
tanzen. Mit zwei Akustikgitarren, einem
Tamburin und einem Drum ausgestattet,
ließen sie es krachen und spielten fünf
Songs.
Martin Kelly und James O´Neill sind ein
tolles Duo, nach ihrer ersten EP folgt
demnächst ein komplettes Album das man
sich nicht entgehen lassen sollte.
Wir haben uns selbstverständlich nach dem Konzert die EP gekauft und
auch signieren lassen, die Jungs sind wirklich nett (und süß =) ).
www.martinandjames.com
Es folgte der übliche Umbau und dann ging’s los.
Nach einem kurzen „Guten Tag“ legten Razorlight mit „In the morning“ los.
Es folgten fast ohne Unterbrechung Songs wie „Tabloid Lover“, „Stumble
and Fall“, „Wire to Wire“, „America“ und „Hostage“. Zwischendurch gab es
meistens ein einfaches ‚Thank you’. Nach der Pause von 5 Minuten folgten
noch 4 weitere Songs bis sich die Kombo dann nach nicht ganz zwei
Stunden verabschiedete.
Ich persönlich fand die Songs von Razorlight gut, das Lichterspiel auf der
Bühne war klasse ebenso wie die Akustik. Etwas mehr Zusammenarbeit mit
dem Publikum oder auch nur ein paar nette Sätze wären nicht schlecht
gewesen.
Alles in allem war es ein gelungener Abend an dem mir die Vorband besser
gefallen hat als der eigentliche Hauptakt. www.wearerazorlight.com
Setlist Razorlight
In the morning
Tabloid Lover
Before I fall to pieces
Stumble and Fall
North London Trash
Golden Touch
Wire to Wire
Blood for wild blood
America
72
Hostage
Somewhere else
In the city
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Vice
Reamonn
Konzert am 1. Februar 2009
in der Jahrhunderthalle / Frankfurt-Höchst
von Sonja Seng
Ich war wohl sehr früh, denn ich bin ohne Stau an der Halle angekommen
und habe noch recht nah einen 4-Euro-teuren Parkplatz bekommen. Auch
beim Betreten der Halle gab es keinen Stau, ich denke, dass sie aufgrund
des kalten Wetters schon recht früh eingelassen haben.
Als erstes habe ich nun den Merchandise-Stand gesucht, damit ich Wuffi's
Wünsche erfüllen kann. Stand gefunden, aber Wuffi antwortet nicht. Also
habe ich für mich eingekauft und dann alles an der Garderobe abgegeben.
Schnell noch Abendessen erledigt und anschließend habe ich meinen Platz
gesucht.
Er fand sich in der vorletzten Reihe auf der Tribüne. Ich hatte auf die letzte
gehofft, dann hätten wir auch mal aufstehen und tanzen können. So ganz
langsam füllte sich der Saal und die Tribüne, aber von Jeannette war weit
und breit noch nichts zu sehen.
Das Licht ging aus und VanVelzen aus Holland startete als 1. Vorgruppe.
Der Sänger und Keyboarder ist vielleicht knuffig ! Allerdings war die Musik
zwar gut ausgesteuert, aber so laut, dass ich auf meine Oropax
zurückgreifen musste. ;-(
Die Musikrichtung war Pop/Rock und 1 Lied "Baby get higher" kannte ich
sogar schon aus dem Radio. VanVelzen hat mir so gut gefallen, dass ich mir
nach dem Konzert sogar noch die CD gekauft habe ! Sie haben uns also gut
30 Minuten unterhalten, aber immer noch keine Jeannette, aber wenigstens
hatten wir mittlerweile per SMS Kontakt. *g*
Nachdem sich VanVelzen verabschiedet hatten, ging leider nicht wie erhofft
das Licht an. Nein, eine 2. Vorgruppe wurde uns geboten. Sie trat auf einer
kleinen Bühne mitten im Publikum auf. In der Zwischenzeit wurde die große
Bühne für Reamonn vorbereitet.
Die Musik von SJ McArdle (eine 3 Mann-Band, Sänger, Drummer,
Keyboarder) war mehr irisch angehaucht, auch etwas in Richtung Pop, aber
hat weder Jeannette, die mich mittlerweile gefunden hatte, noch mich vom
Hocker gerissen. So nach gut 20 Minuten kam der Kommentar von ihr: "Du
(A.d.R. SJ McArdle) kannst jetzt aufhören, wir wollen endlich Reamonn
hören !" *lol*
Während dieses Auftritts habe ich mich nochmals zum Merchandise-Stand
begeben. Diesmal hat Wuffi sogar - nach längerem Klingeln lassen – das
Telefon gefunden. Nach entsprechender Angebots-Unterbreitung hat er sich
dann für ein T-Shirt entschieden, das ich dann noch erstanden habe. Zurück
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auf meinem Platz, dauerte es nicht mehr lange und ENDLICH kam
Reamonn auf die Bühne.
Er hat hauptsächlich Lieder
von der neuen CD gespielt.
Die Musik war extrem gut
ausgesteuert, Rea's Gesang
sehr
gut
zu
verstehen.
Außerdem konnte ich auf
meine Oropax verzichten, da
die Lautstärke ein wenig
geringer war, aber genau das
Quäntchen, dass sie unter
meine
Schmerzgrenze
rutschte.
Zwischendurch hat er immer wieder Geschichtchen erzählt. Anfangs meinte
er, er wisse, dass er zuviel rede. Man habe ihn schon gefragt, ob seine Frau
nicht taub sei, von seinem permanenten Gequatsche. *lol*
Auch die Light-Show kann sich guten Gewissens sehen lassen. Auf meiner
Konzert-DVD kann man das an den Fotos und einigen Filmschnipseln sehr
gut sehen. Egal, ob die Bühne in blaues, rotes oder gelbes Licht getaucht
war oder ob sie in rotschwarze oder schwarzweiße Streifen gehüllt war, es
sah klasse aus.
In der Mitte des Konzerts wurde auf dieser kleinen Bühne ein kleiner Flügel
aufgestellt und Reamonn sowie der Keyboarder und der Bassist begaben
sich dorthin und sangen 3 Lieder dort. Dann kehrte der Keyboarder wieder
auf die Hauptbühne zurück und spielte ein Solo, so dass Rea eine kleine
Pause hatte.
Nach knapp 100 Minuten stellte Rea die Band vor und begann sich zu
verabschieden. Worauf ein Teil der Zuschauer aufsprang und ging. Doch mit
etwas Radau schafften wir zumindest 1 Zugabe, obwohl ich mir eine 2.
gewünscht hätte.
Nun bekamen wir die alten Lieder wie "Supergirl", ein 2. Mal "Through the
eyes of a child" und "Goodbye" zu hören. Insgesamt hat Reamonn 2
Stunden gespielt und im Großen und Ganzen eher die rockigen Lieder, die
Balladen hat er sich mehr für die Zugabe aufgehoben. Wobei meine
Favoriten eher die Balladen sind. Doch eines ist sicher, beim nächsten
Reamonn Konzert in Frankfurt bin ich auch wieder da. *g*
Wir haben es dann langsam angehen lassen, wir waren wie vorher
beschrieben noch einmal am Merchandise-Stand um CDs zu kaufen, haben
etwas getrunken und uns dann langsam zur Garderobe und zum Auto
begeben. Mittlerweile war auch kein Stau mehr. Somit habe ich schnell
Jeannette noch nach Hause gefahren und war gegen 0:30 Uhr bei mir zu
Hause.
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Cartoons out of Hell
StarTrek
Letzten Meldungen zufolge befand sich Admiral Archers Beagle
definitiv NICHT auf Vulkan!
Wir gratulieren in 2010 Clint Eastwood und Sean Connery
zum 80. sowie Patrick Stewart zu seinen 70. Geburtstag.
Im Jahr 2010 jährt sich der Todestag von James Doohan
zum 5. Mal.
Im Gedenken an: James Doohan, DeForest Kelley und
Ricardo Montalban – sie wären 90 Jahre alt geworden.
Allen Besuchern des TrekDinners und Gästen unserer
Weihnachtsfeier wünschen wir Glück, Gesundheit und
Frieden im neuen Jahr 2010.
Live long and prosper! – May the force be with you!
Frank, Rainer, Thorsten und Z
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