Lesen Sie hier den vollständigen Bericht aus der Aachener Zeitung
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Heinsberg · Erkelenz Seite 13 · Nummer 124 · Dienstag, 31. Mai 2016 Vorsicht bei massiven Zielen! Wer darauf schießt, begibt sich in Gefahr: Die Kugel prallt ab, der Querschläger kann zurückfliegen und den Schützen verletzen. Die Experten im Bundesinnenministerium hätten es wissen müssen, denn genau mit dieser Gefahr begründeten sie unter anderem, dass die Holzvögel für unsere Schützenkönigbewerber künftig nur noch acht statt 15 Zentimeter Rumpfdurchmesser aufweisen dürften. Der Schuss ging nach hinten los. Der neue Vogel-Paragraf der Schreibtischstrategen stieß überall auf Unverständnis. Die Schützen hielten Stand – und die neue Regelung verschwindet wieder dort, wo sie hingehört: im Müll. Die Vögel dürfen bleiben, wie sie sind. Nun haben die Amok-Regulierer die Flinte ins Korn geworfen: „In jüngster Vergangenheit hat sich gezeigt, dass insbesondere die Regelungen zur Dicke der Ziele für Vogelschießstände zu praktischen Problemen führen können.“ Zurück in die Deckung. „Beim nächsten Mal erst das Ziel auskundschaften, dann abdrücken!“, rät Diebe verfolgt und später festgenommen Heinsberg. Zwei unbekannte Männer wurden am Freitag gegen 11.50 Uhr beim Ladendiebstahl in einer Apotheke an der Humboldtstraße beobachtet. Die Männer gingen zweimal kurz hintereinander in die Apotheke und entwendeten dabei eine größere Anzahl an Kosmetikartikeln. Verkäuferinnen sahen die Männer dabei. Als die Täter zu Fuß flüchteten, verfolgten sie sie bis zu einem blauen VW Golf, der auf dem nahe gelegenen Parkplatz eines Supermarktes stand. Die sofort hinzu gerufenen Polizeibeamten konnten die beiden Männer kurz darauf festnehmen. Ein dritter Mann, offenbar ein Komplize, wurde ebenfalls festgenommen. Die Männer sind zwischen 28 und 39 Jahre alt und stammen aus Georgien. Einer der Männer hat seinen Wohnsitz in Heinsberg, die beiden anderen haben keinen festen Wohnsitz in Deutschland. Die Polizei stellte das Fahrzeug sicher. Darin wurde weiteres Diebesgut aufgefunden. Elektrowerkzeug und Kabel entwendet Hückelhoven. Aus einem Baucontainer, der auf einer Baustelle an der Elbestraße stand, entwendeten Einbrecher eine Handkreissäge, einen Steinschneider sowie zwei Kabeltrommeln und ein Schloss. Um an ihre Beute zu gelangen, brachen sie in den Container ein. Die Tat ereignete sich zwischen Sonntag, 12 Uhr, und Montag, 7.30 Uhr. kontakt HEINSBERGER ZEITUNG Lokalredaktion Tel. 0 24 52 / 1 57 13-30 Fax 0 24 52 / 1 57 13-49 E-Mail: [email protected] Rainer Herwartz (verantwortlich), Daniel Gerhards, Nicola Gottfroh, Mirja Ibsen, Stefan Klassen Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor Ort: Buchhandlung Gollenstede (mit Ticketverkauf) Hochstraße 127, 52525 Heinsberg Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa. 9.00 bis 13.00 Uhr Buchhandlung Wild (mit Ticketverkauf) Markt 4-5, 41812 Erkelenz Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 13.00 Uhr, 14.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.00 bis 14.00 Uhr E seite 16 Mehr Menschen an den Geschäften entlangführen, neue Ideen umsetzen und die Rahmenbedingungen verbessern: All das sind Ziele, die der Gewerbe- und Verkehrsverein in der Heinsberger Innenstadt realisieren möchte. Fotos (5): Rainer Herwartz Innenstadt soll an Vielfalt gewinnen Heinsberger Gewerbe- und Verkehrsverein stellt strategische Ausrichtung vor. Gastronomie und Internationalität stehen im Fokus. Von RaineR HeRwaRtZ kuRZ notieRt RaseR gescHnappt Mit 173 km/h in der Tempo-70-Zone unterwegs Heinsberg. Der Heinsberger Gewerbe- und Verkehrsverein nimmt Fahrt auf. Muss er allerdings auch. Schließlich möchte er ja seinem Slogan „Wir beschleunigen Heinsberg“ gerecht werden. Damit dies gelingt, hat er jetzt exklusiv im Gespräch mit unserer Zeitung Inhalte seiner neuen strategischen Ausrichtung vorgestellt. Vorsitzender Peter Heinrichs, Geschäftsführer Rüdiger Strübig, Marketingbeauftragter Guenter Kleinen und die Geschäftsführerin der HeinsbergCard, Heike Northemann, haben bereits konkrete Pläne, wie die Stärkung der Wirtschaftskraft und der Attraktivität von Heinsbergs Handel und Gewerbe gelingen könnte. „Das Erste, was sie sehen werden ist, dass die Kirmes ab dem 3. Juni wieder an historischer Stelle in integrierter Lage der Stadt aufgebaut ist“, sagt Heinrichs. Er meint damit die Verlagerung vom Parkplatz an der Ostpromenade auf den Heinsberger Marktplatz. „Die Kunden haben dadurch den Vorteil, dass die Erreichbarkeit der Innenstadt erhalten bleibt.“ Schließlich werde so nicht länger der große Parkplatz blockiert. „Wir wollen mehr Menschen an den Geschäften vorbeiführen, nämlich die, die gezielt die Kirmes ansteuern.“ Doch Heinrichs‘ Ideen greifen noch weiter. Sollte der Standort der Kirmes angenommen werden, könne er sich gut vorstellen, dass die Kirmes innerhalb der nächsten Jahre durch die Stadt bis hin zum Rathausplatz wachse. Eine Projektgruppe, an der auch die Schützen und die Stadtverwaltung beteiligt waren, habe an der Umsetzung der Idee mitgewirkt. „Wir sind da in offene Arme gelaufen“, sagt Heinrichs. Die Kirmesverlagerung setzt aber nur den Startpunkt. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, genussorientierte und gastronomiebezogene Veranstaltungen zu realisieren“, erläutert Strübig. Kleinen füllt diesen Vorsatz auch gleich mit Leben. „Mit der Thematik ,Belgien zu Gast‘ beginnen wir schon in diesem Jahr mit einer internationalen Ausrichtung, um die Gaumenfreuden unserer Besu- cher anzusprechen. Wir werden zum Sommerboulevard zum Beispiel verschiedene belgische Trapistenbiere anbieten, ebenso belgische Pralinen, Pommes oder Lütticher Waffeln. Jedes Jahr könnte auf diese Weise ein anderes Land zu Gast sein oder eine neue Partnerschaft entstehen.“ Eine erfreuliche Anerkennung finde der so gestaltete Sommerboulevard in diesem Zusammenhang übrigens durch die Schirmherrschaft des belgischen Honorarkonsuls Charles Louis Prinz von Merode, schiebt Strübig nach. Die „Verbesserung der innerstädtischen Rahmenbedingungen“ hat der Gewerbeverein ebenfalls ins Auge gefasst. Verkehrsführung, Parkplatzsituation und offenes, freies WLAN sind Stichworte, die von der G & V-Spitze in den Raum gestellt werden. „Wir halten es für zeitgemäß, da wir dem Kunden, der zum Beispiel Preise vergleichen kann, so die Kaufentscheidung erleichtern können“, meint Hein- richs. Der Gewerbeverein möchte einen Stadtmarketingprozess initiieren zur Kaufkraftbindung an Heinsberg als Einzelhandelsstandort. Gedacht sei nicht nur an attraktive Veranstaltungen und gemeinsame Aktionen, sondern auch an ein Beschilderungssystem, das von den 1-A-Lagen auf die Geschäfte und deren Angebot in den 1-B-Lagen hinweise. All dies lasse sich viel besser im Schulterschluss Vieler verwirklichen, meint Strübig. „Wir müssen vermitteln, dass es hier ein Wir-Gefühl gibt. Für mich ist die Stadt ein Gesamtsystem mit einer Vielzahl von Akteuren vom Freiberufler über den Gewerbetreibenden bis hin zu Vereinen oder Fraktionen, die die Innenstadtentwicklung zum Ziel haben müssen.“ Alle können und sollen sich beteiligen. „Auch innerhalb des Vereins werden wir in unserem Internetauftritt eine Plattform bieten, wo jedes Mitglied seine Ideen einbringen kann“, sagt Heinrichs und macht gleichsam Mut. „Wir können aus einer Position der Stärke E Rüdiger Strübig: „Wir müssen vermitteln, dass es hier ein Wir-Gefühl gibt. Für mich ist die Stadt ein Gesamtsystem mit einer Vielzahl von Akteuren vom Freiberufler über den Gewerbetreibenden bis zu den Fraktionen, die die Innenstadtentwicklung zum Ziel haben müssen.“ E Guenter Kleinen: „Mit der Thematik Belgien zu Gast beginnen wir in diesem Jahr mit einer internationalen Ausrichtung, um die Gaumenfreuden unserer Besucher anzusprechen . . . Jedes Jahr könnte auf diese Weise ein anderes Land zu Gast sein oder eine neue Partnerschaft entstehen.“ E Heike Northemann: „Wir sprudeln mit der HeinsbergCard auf einer Erfolgswelle. Wir hatten allein im April 174 Neuanmeldungen. Der bonifizierte Umsatz ist im letzten Jahr um 55 Prozent gestiegen. Bislang konnten wir erneut eine Steigerung von rund 28 Prozent erzielen.“ Rahmenbedingungen Fakten und Ziele E Peter Heinrichs: „Wir haben eine Innenstadt, wo viele gerne hinkommen, das belegt auch der Einzelhandelsumsatz in Höhe von knapp 250 Millionen Euro. Damit liegen wir rund 23 Millionen über Hückelhoven, wo zahlreiche Großflächenanbieter mit freien Parkplätzen vorhanden sind.“ agieren. Wir haben eine Innenstadt, wo viele gerne hinkommen, das belegt auch der Einzelhandelsumsatz in Höhe von knapp 250 Millionen Euro. Damit liegen wir rund 23 Millionen über Hückelhoven, wo zahlreiche Großflächenanbieter mit freien Parkplätzen vorhanden sind. Das spricht ganz klar für eine große Attraktivität des Einzelhandelsstandortes Heinsberg. Unterstützt wird das Gesamtbild dadurch, dass Heinsberg eine Vielzahl von Gastronomie aufweist, was ein ganztägiges Verweilen in der Stadt attraktiv macht.“ Sollte es vor diesem Hintergrund nicht gelingen, noch weitere Mitstreiter zu gewinnen? „Wir werden uns durch gezielte Werbemaßnahmen bemühen, die Mitgliederzahl zu erhöhen“, sagt Strübig. „Es wäre schön, wenn wir auch die Freiberufler davon überzeugen könnten, dass sie ein wichtiger Bestandteil des Gesamtsystems Stadt sind.“ Bei der HeinsbergCard scheint dies schon zu gelingen. „Wir sprudeln mit der HeinsbergCard auf einer Erfolgswelle“, erklärt Heike Northemann. „Wir hatten alleine im April 174 Neuanträge. Der bonifizierte Umsatz ist im letzten Jahr um 55 Prozent gestiegen. Schon in diesem Jahr konnten wir zum Vorjahr erneut bislang eine Steigerung von rund 28 Prozent erzielen.“ Ausruhen möchte sie sich darauf aber nicht. „Wir planen die Erweiterung der App im Herbst. Diese ermöglicht, statt mit der Karte, mit dem Handy Punkte zu sammeln.“ Hier scheint der Slogan „Wir beschleunigen Heinsberg“ also schon trefflich umgesetzt zu sein. Wassenberg bei den Finanzen auf einem guten Weg Im vorgelegten Quartalsbericht wird ein Jahresüberschuss für das Jahr 2015 in Höhe von aktuell 440 000 Euro vermeldet Wassenberg. Die Stadt Wassenberg liegt weiterhin gut auf Kurs, was ihre Finanzen betrifft. So zeigt es der von Marcel Winkens, Fachbereichsleiter Finanzen, in der Ratssitzung vorgelegte Quartalsbericht. Er erfolgte im Rahmen des bereits 2012 eingeführten Berichtswesens als Teil des Internen Kontrollsystems (IKS). Erfreulich, dass Winkens darin zunächst einen Jahresüberschuss für das Jahr 2015 in Höhe von aktuell 440 000 Euro vermelden konnte. Es sei zwar noch weiter davon auszugehen, dass im Rahmen der Prüfung des Jahresabschlusses zusätzliche Änderungen notwendig seien. Diese hätten jedoch in den vergangenen Jahren nicht zu einem entscheidend anderen Ergebnis geführt. Was das Jahr 2016 betreffe, könne die Prognose nach dem ers- ten Quartal nur eine „qualifizierte Schätzung“ sein, bemerkte Marcel Winkens in seinem ohne anhängendes Zahlenmaterial schon 22 Seiten starken Bericht. Dennoch scheint die Stadt auch für dieses Jahr auf einem guten Weg. Zwar weist die Haushaltsplanung einen Fehlbetrag in Höhe von 495 000 Euro aus. Gemäß der bisherigen Entwicklung scheine jedoch eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses um rund 460 000 Euro möglich. Das Haushaltsjahr 2016 würde somit nur noch einen Fehlbetrag von rund 34 000 Euro ausweisen. Ein kleines Plus Grund für die Verbesserungen des Ergebnisses im Vergleich zur Planung sei ein kleineres Plus etwa bei Zuweisungen und Gebühren. Vor allem aber führe eine verbesserte finanzielle Ausstattung im Asylbereich zu einer Entlastung des Haushalts. „Die weitere Entwicklung im Haushaltsjahr 2016 wird zeigen, ob das voraussichtliche Jahresergebnis noch weiter verbessert und wie im Vorjahr ein ausgeglichener Haushalt bestätigt werden kann“, so Marcel Winkens. „Wir fahren wirklich am untersten Level!“, betonte Bürgermeister Manfred Winkens in der Ratssitzung mit Blick auf den Berichtsteil zu den Personalaufwendungen. „Hier wird kein Personalgeld verschleudert.“ Mit dieser Bemerkung verband er zugleich seinen Dank an die Mitarbeiter der Verwaltung für ihre hohe Leistungsbereitschaft. Laut Bericht sollen die Personalaufwendungen um rund 52 000 Euro auf 3,71 Millionen Euro sinken. Der aktuellen Fortschreibung des Jahresabschlusses für das Jahr 2015 zufolge würden zum Ausgleich zukünftiger Fehlbeträge Mittel der Ausgleichsrücklage in Höhe von rund 3,75 Millionen Euro zur Verfügung stehen, schreibt Marcel Winkens in seinem Ausblick. Ein derzeit geschätzter Fehlbetrag in Höhe von 34 000 Euro für dieses Haushaltsjahr würde die Ausgleichsrücklage auf 3,71 Millionen Euro reduzieren. „Die in der Haushaltsplanung für die Folgejahre 2017 und 2018 erwarteten Fehlbeträge könnten somit ohne Inanspruchnahme der Allgemeinen Rücklage ausschließlich aus der Ausgleichsrücklage gedeckt werden, bis ab dem Jahr 2019 auch planerisch die Erzielung eines Jahresüberschusses vorgesehen ist“, schaut der Leiter des Fachbereichs Finanzen optimistisch in die Zukunft. „Der Haushalt der Stadt Wassenberg würde somit wie im Jahr 2016 auch in den Folgejahren nicht der Genehmigung des Landrates des Kreises Heinsberg bedürfen!“, betonte er. Trotz einiger Unwägbarkeiten erscheint ihm eine weitere Verbesserung des Jahresergebnisses 2016 möglich, „bis hin zu einem ausgeglichenen Haushalt oder sogar zu einem Jahresüberschuss“, schließt Marcel Winkens seinen Quartalsbericht. Wenn die Stabilität des Haushalts gewahrt bleibe, alle Möglichkeiten für mehr Erträge und weniger Aufwendungen ausgeschöpft würden, „dann kann auch im Jahr 2016 ein Jahresergebnis erzielt werden, das dazu beiträgt, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Stadt nachhaltig zu sichern.“ (anna)