GAZ - Nr. 2/14 - VR-Bank Westmünsterland eG
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GAZ - Nr. 2/14 - VR-Bank Westmünsterland eG
Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität Bausparkasse Schwäbisch Hall Finanzen Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland 4. Jahrgang, Nr. 2/14 März | 0,90 EUR Coesfeld Gescher Strom-Check: Wo man im Haushalt kräftig sparen kann Extrembergsteiger Reinhold Messner zu Gast bei BANKLIVE Bildungsinitiative: Kinder freuen sich über Unterstützung C Seite 2 C Seite 4 C Seite 5 Zitiert Mal ehrlich: Haben Sie auch schon mal im Hotel etwas eingepackt, das eigentlich nicht in den Koffer gehörte? Die weltweit größte Umfrage unter Hoteliers hat nun zutage gebracht, was Reisende am liebsten „mitgehen“ lassen. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung „Ich bin kein Anhänger großer Koalitionen.“ Neun & eins įBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble über Mütterrente, das Fehlen der FDP und sein Verständnis von politischem Engagement Seite 3 „Auch gutgemeinte Eingriffe des Staates können dazu führen, dass Menschen ausstatt eingeschlossen werden." Bundespräsident Joachim Gauck bei einer Festveranstaltung des Walter Eucken Instituts dpa meldungen UNO: Bäuerliche Strukturen fördern 8. Bademäntel 9. Aschenbecher 6 % Berlin. Die jüngsten Vorschläge der Bundesregierung zum ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) sorgen bei den bundesweit rund 800 Energiegenossenschaften für Stillstand. So liegen nach Einschätzung des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes (DGRV) derzeit Investitionen von etwa 300 Millionen Euro auf Eis. „Die Verunsicherung und Zurückhaltung bei Investitionsentscheidungen ist deutlich spürbar“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRVs, im Interview mit der GAZ. Dabei hätten Energiegenossenschaften in den letzten Jahren tief in die Tasche gegriffen, um die Energiewende voranzubringen: Etwa 1,5 Milliarden Euro seien in er- 4 % contrastwerkstatt/Fotolia.com Quelle: www.tripadvisor.de Und noch eins: Andererseits lassen Hotel gäste auch gerne mal was liegen. Zu den Top 3 der vergessenen Gegenstände gehören Badartikel (28,5 Prozent) vor Kleidungsstücken, die knapp jeder Fünfte schon einmal vergessen hat. Dahinter folgen Ladekabel mit 17,3 Prozent. Auf Medikamente und persönliche Dokumente passen Hotelgäste besser auf. Personalausweis oder Reisepass wurden lediglich von 1,5 Prozent der Befragten schon einmal vergessen, Arzneimittel von 3,5 Prozent. Quelle: HRS „Die Energiewende von unten darf nicht zum Stillstand kommen." Eveline Lemke, Energieministerin in Rheinland-Pfalz Götzl, Verbandspräsident des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB), ermahnt die neue Bundesregierung zugleich, bei der geplanten Reform des EEGs „endlich einen umfassenden Ansatz zu wählen, der über den Tag hinaus reicht“. Götzl: „Mit Weiterwursteln wird es nicht getan sein. Wir brauchen dringend ein Konzept, das bei der Investition in erneuerbare Energien volkswirtschaftlichen Nutzen und betriebswirtschaftliche Rentabilität zusammenführt.“ Michael Bockelmann, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes, Frankfurt, warb angesichts der aktuellen Situation bei einer Diskussionsrunde mit der rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Energieministerin Eveline Lemke nachdrücklich noch einmal für die Ziele der Energie eGs: „Unsere Energiegenossenschaften wollen Strom für ihre Mitglieder erzeugen. Und sie wollen in neue Anlagen investieren. Eigenverantwortung und Selbstbestimmung sind ihre Ziele.“ Die Ministerin signalisierte dafür durchaus Verständnis. „Die Energiewende von unten darf nicht zum Stillstand kommen“, so Lemke. Dr. Eckhard Ott vom DGRV dürfte das freuen. „Das Potenzial für Energiegenossenschaften“, so Ott, „ist noch lange nicht ausgereizt.“ Ω Das gesamte Interview mit Dr. Eckhard Ott finden Sie auf Seite 6. Meldungen Milchbauern droht „Superabgabe“ dpa 7 % neuerbare Energien investiert worden. „Durch die neuen Regelungen würden sich etwa 80 Prozent der geplanten Photovoltaik- und Bioenergie-Projekte wirtschaftlich nicht mehr rechnen“, vermutet Ott, der nun einen „flächendeckenden Investitionsstopp der Energiegenossenschaften“ befürchtet. Nach den derzeitigen Plänen des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, werden ab 2017 Fördermittel für erneuerbare Energien über Ausschreibungen vergeben. Zudem soll bei Stromerzeugung für den Eigenverbrauch die EEG-Umlage anfallen. Kritik an diesen Plänen kommt auch aus den Ländern. „Viele unserer Genossenschaften würden gerne neue Mitglieder aufnehmen und mehr erneuerbare Energie vor Ort produzieren. Das tun sie aber nicht, da ihre meist weit fortgeschrittenen Pläne für neue Bürgerwindparks und Solarstromanlagen durch politische Entscheidungen gefährdet sind“, so Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes (RWGV). Stephan > von Wolfgang Koschny D GRV: Durch neue Regelungen rechnen sich 80 Prozent der geplanten Photovoltaik- und Bioenergie-Projekte nicht mehr „ Mit Weiterwursteln wird es nicht getan sein.“ 1. Kosmetikartikel 32 % 2. Handtücher 25 % 3. Tee oder Kaffee 14 % 4. Notizblock 11 % 5. Kleiderbügel 10 % 6. Taschentücher 7 % 7. Batterien aus der Fernbedienung Vorschläge zum EEG sorgen für „flächendeckenden Investitionsstopp“ į300 Mio. Euro liegen auf Eis dpa magdal3na/Fotolia.com Energiegenossenschaften unter Druck Auf dem Milchmarkt bleibt es weiterhin unruhig Landshut. Die deutschen Erzeuger lieferten 2013 erstmals mehr als 30 Millionen Tonnen Milch an ihr Molke reien. Mit guten Erlösen haben die Molkereien diese Mengen dann auf den Märkten abgesetzt. Erzeugerpreise auf Rekordniveau und eine Entspannung bei den Betriebskosten verbesserten die wirtschaftliche Lage auf den Höfen deutlich. „Dies ist eine positive und vor allem notwendige Entwicklung nach den schwierigen Jahren für unsere Milchbauern“, be- tonte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei einer Festveranstaltung der BMI Bayerische Milchindustrie eG in Landshut. Diese Rahmenbedingungen stimulieren weiterhin die Milchanlieferungen. Deshalb erwartet Nüssel mit Ablauf des laufenden Quotenjahres hohe Überlieferungen. Damit drohen den Landwirten aber empfindliche Abgabezahlungen. Der DRV-Präsident unterstützt deshalb den Berufsstand in seiner Forderung, auf EU-Ebene Maßnahmen zu ergreifen, um die aus einer Superabgabe resultierenden finanziellen Sanktionen abzumildern. „Eine Aussetzung der Fettkorrektur ist dafür das wirksame und kurzfristig umsetzbare Instrument“, so Nüssel. Im sogenannten Health Check 2008 wurde den Milcherzeugern eine „sanfte Landung“ zur Vorbereitung auf das Quotenende im Jahr 2015 versprochen. „Diese Ankündigung muss die Politik jetzt auch umsetzen. Angesichts der weiterhin lebhaften Nachfrage und guten Marktlage würde eine hohe Superabgabe marktkonformes unternehmerisches Handeln nachträglich beΩ strafen“, betonte Nüssel. Steuern fördern Schwarzarbeit Tübingen. Griechenland ist das OECDLand mit der meisten Schwarzarbeit. Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) schätzt, dass in dem krisengeschüttelten Staat auf dem Schwarzmarkt Wertschöpfung in Höhe von fast einem Viertel des offiziellen Bruttoinlandsproduktes (BIP) stattfin- det. Besonders groß im Vergleich zum offiziellen BIP ist die Schattenwirtschaft auch in Italien, Portugal und Spanien. Deutschland liegt mit 12,2 Prozent im Mittelfeld. Die Erhöhung von Steuern und Abgaben, Mindestlöhne und eine schwächelnde Wirtschaft befördern laut IAW die Schwarzarbeit. Ω Schwarzarbeit weltweit Ausmaß der Schattenwirtschaft 2014 gemessen am offiziellen Bruttoinlandsprodukt des Landes in Prozent (Schätzungen) Veränderung zu 2013 in Prozentpunkten 23,3 % (-0,3) Griechenland 20,8 (-0,3) Italien Portugal 18,7 (-0,3) 18,5 (-0,1) Spanien 16,1 (-0,3) Belgien Schweden 13,6 (-0,3) Norwegen 13,1 (-0,5) Dänemark 12,8 (-0,2) Deutschland 12,2 (-0,2) Irland 11,8 (-0,4) Frankreich 10,8 (+0,9) Großbritannien 9,6 (-0,1) 9,2 (+0,1) Niederlande Österreich 7,8 (+0,3) Schweiz 6,9 (-0,2) USA 6,3 (-0,3) Quelle: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung 6208 New York. Die Vo l l v e r s a m m lung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2014 zum „Internationalen Jahr der fa m i l ienbetr ie benen Landwirtschaft“ erklärt. Ziel der UNO ist es, politische Unterstützung für die Förderung bäuerlicher Strukturen zu mobilisieren – insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Denn einerseits könnte eine Stärkung kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe ein wichtiger Baustein bei der Überwindung der Armut in der Dritten Welt sein. Andererseits sind gerade Kleinbauern massiv von Problemen wie Hunger und Landverlust bedroht – sie haben Unterstützung also bitter nötig. Eine mögliche Antwort, wie man die Probleme der Bauernfamilien lösen kann, haben die Vereinten Nationen 2012 selbst gegeben: Im Rahmen des „Internationalen Jahrs der Genossenschaften“ zeigten sie, dass landwirtschaftliche Kooperativen eine wichtige Stütze für bäuerliche Strukturen darstellen. Derzeit sind mehr als 500 Millionen Menschen in über 900.000 ländlichen Genossenschaften organisiert. Schätzungen gehen davon aus, dass die internationale Genossenschaftsorganisation das wirtschaftliche Leben von rund drei Milliarden Menschen prägt. Ω SEPA-Start ohne Probleme Berlin. Seit Anfang Februar ist ein weiterer Schritt zu einem europaweit einheitlichen Zahlungsraum gegangen worden: Die bewährten deutschen Überweisungs- und Lastschriftverfahren wurden an die europaweit einheitlichen SEPAZahlverfahren angepasst. SEPA ist nunmehr Realität. „Der Zahlungsverkehr in Deutschland läuft erwartungsgemäß weiterhin stabil und ohne Auffälligkeiten“, zieht der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) eine erste Bilanz. Die überwiegende Mehrheit der Firmenkunden in Deutschland habe die SEPA-Migration fristgerecht abgeschlossen. Die Deutsche Kreditwirtschaft schaffte zudem für die Übergangsfrist bis 1. August 2014 grundsätzlich die Voraussetzungen, dass Banken und Sparkassen denjenigen Kunden noch Alt-Zahlverfahren anbieten können, die bisher noch nicht umgestellt haben. „Damit haben diese Unternehmen und Vereine eine letzte Möglichkeit, ihre Umstellungsarbeiten abzuschließen“, so der BVR. Ω 2 m ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e Finanzen Bewusst verbrauchen, wenig zahlen Pins, Codes, Passwörter Von Anno Lederer, Vorstandsvorsitzender der GAD eG J eder von uns schleppt immer mehr von ihnen mit sich herum: Passwörter, Zugangscodes und Pins – ohne sie scheint das moderne Leben nicht mehr zu funktionieren. Ohne Passwort keine E-Mails, ohne Pin kein Geld am Automaten, ohne Zugangscode ist das Smartphone nur ein Stück Plastik. Wir häufen kleine Geheimnisse an, um unsere großen Geheimnisse zu schützen. Aber wie viel Sicherheit bieten unsere Codes? Reichen sie aus, um unsere Kommunikationswege zu schützen? weifel an sicherer Kommunikation hat es immer schon gegeben. 1844 beispielsweise füllte Giuseppe Mazzini, ein Anarchist in England, Briefumschläge mit Sand, Haaren und Mohnsamen, versiegelte sie mit Wachs und schickte sie an sich selbst. Als sie ankamen, waren sie leer – ein deutlicher Z Hinweis darauf, dass seine Post gelesen wurde. Ein riesiger Skandal! Besonders, weil der Innenminister zugeben musste, dass die Post nicht nur bei Mazzini so verfuhr. n Deutschland legte die Preußische Postordnung schon im 18. Jahrhundert fest, dass die „Postbediensteten die ankommenden und abgehende Correspondenz verschwiegen halten“ müssen. Was geschrieben wurde und wer mit wem Briefkontakt hatte, war geheim. Kommunikation galt also früher schon als schützenswert. ber wie sicher ist unsere Kommunikation heute noch? Reicht ein Passwort aus, um zum Beispiel einen Bankaccount zu schützen? Mit Sicherheit nicht. Deshalb ist Sicherheit für die GAD als Spezialist für Banken-IT eines der zentralen Themen. Wir arbeiten ständig daran, die Daten der Kunden von Volksbanken und Raiffeisenbanken vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Zum Beispiel durch VR-Protect. Das ist ein Browser, der nur fürs OnlineBanking konzipiert ist. Mit VR-Protect wird also eine Schutzzone geschaffen, die Datendieben keine Chance lässt. So sorgen wir dafür, dass Online-Banking sicher ist. Ω I A ALLES, WAS RECHT IST Dürfen Vermieter Zweitschlüssel haben? Wiesbaden. Dürfen Vermieter einen Zweitschlüssel für Notfälle behalten? Nein, sagt das Mietrecht und schützt damit die Privatsphäre des Mieters. Bei Einzug Sascha Nuß müssen die Vermieter dem neuen Bewohner alle Schlüssel aushändigen. „Der Mieter besitzt das alleinige Nutzungsrecht an der Wohnung. Vermieter dürfen ohne eine entsprechende Vereinbarung keinen Ersatzschlüssel einbehalten“, erläutert Sascha Nuß, Rechtsexperte beim Infocenter der R+V Versicherung. Und selbst wenn der Mieter dem Eigentümer freiwillig einen Schlüssel überlassen hat: Wer die Wohnung ohne Ankündigung und Einwilligung des Mieters betritt, begeht womöglich Hausfriedensbruch - und das ist strafbar. Ausnahmen gibt es nur im äußersten Notfall. Die Rechtsprechung steht hier in vielen Fällen auf Seiten der Mieter. „Ein vom Vermieter begangener Hausfriedensbruch berechtigt den Mieter normalerweise zu einer fristlosen Kündigung“, so Sascha Nuß. Noch strenger sind die Regeln, wenn der Vermieter den Schlüssel heimlich behält. „Wenn er den Schlüssel nicht herausgibt, kann der Mieter das Schloss austauschen lassen – und hat gute Chancen, die Kosten dafür vom Vermieter ersetzt zu bekommen.“ Ausnahmen sind Notfälle, wie beispielsweise ein Wasserrohrbruch: Besteht eine konkrete Gefahr für Haus und Wohnung, während die Bewohner verreist sind, darf der Vermieter die Wohnung für Notmaßnahmen betreten – ohne vorher um Erlaubnis zu bitten und notfalls sogar ohne Schlüssel. „Auch wenn die Mieter im Urlaub sind, brauchen sie den Schlüssel nicht beim Vermieter zu hinterlegen. Allerdings kann dieser die Tür unter Polizeiaufsicht aufbrechen, wenn sich die Gefahr nicht anders beseitigen lässt“, sagt Sascha Nuß. Ω Anzeige www.ruv.de IHR PLUS AN ÜBERBLICK Mit dem R+V-VersicherungsCheck. įGAZ-Stromspar-Check: Welche Sparmöglichkeiten bieten sich im Haushalt? Schwäbisch Hall. Saftige Strompreiserhöhungen zum Jahresanfang – davon bleibt kaum ein Haushalt verschont. Doch die gestiegenen Strompreise müssen nicht automatisch zu einer höheren Stromrechnung führen. Sie können auch ein Anreiz sein, den eigenen Energieverbrauch kritisch unter die Lupe zu nehmen. Experten der Bausparkasse Schwäbisch Hall haben den Stromspar-Check gemacht und eine Reihe von Sparmöglichkeiten entdeckt. 1.Stromfressern auf der Spur Der erste Schritt zum Stromsparen ist eine Bestandsaufnahme. Wissen Sie, wie viel Sie verbrauchen und wie dieser Verbrauch einzuschätzen ist? Ein VierPersonen-Haushalt benötigt im Schnitt 4.500 bis 5.000 kWh Strom im Jahr, ein Single-Haushalt gut 2.000 kWh. Mit intelligenten Stromzählern, wie sie viele Versorger anbieten, hat man seinen Verbrauch auf PC oder Smartphone immer im Blick. Den größten Stromfressern im Haushalt kommt man mit Messgeräten auf die Spur, die den aktuellen Verbrauch anzeigen oder über einen Zeitraum von 24 Stunden erfassen. Solche Geräte kann man kaufen, aber oft auch bei Verbraucherzentralen oder Energieversorgern ausleihen. Einen schnellen Check von Verbrauch und Sparpotenzialen ermöglichen auch einfache Online-Rechner, beispielsweise auf www.stromeffizienz.de oder www.klima-sucht-schutz.de. 2.Einfach mal abschalten Ob Licht, Kaffeemaschine oder Drucker – abschalten ist der einfachste Spartipp. Besonders komfortabel geht das mit Zeitschaltuhren oder Bewegungsmeldern. Das bietet sich auch fürs Licht in selten genutzten Räumen an. Gar kein Strom fließt bei vielen Geräten allerdings erst, wenn sie etwa mit einer schaltbaren Steckdose komplett vom Netz getrennt werden. Das lohnt sich vor allem bei älteren Geräten: Höchstwerte für die Leistungsaufnahme im Stand-by-Modus gibt es nämlich erst seit 2010. 3.Clever haushalten Brötchen backt man sparsamer im Toaster auf als im Backofen, Wasser erhitzt man am besten im Wasserkocher – zwei Beispiele für viele, wie sich durch cleveres Verhalten im Haushalt die Stromrechnung um so manchen Euro reduzieren lässt. Schon eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart bei Kühlschränken sechs Prozent Strom. Diese sollten nicht neben dem Herd stehen, Gefrierschränke am besten im Keller. 4.Energieverschwender austauschen Apropos Keller: Dort versteckt sich oft einer der größten Stromfresser. Alte Heizungspumpen sind nämlich meist überdimensioniert und arbeiten ungeregelt, also immer mit voller Kraft. Im Einfamilienhaus verbrau- chen sie laut Deutscher Energie-Agentur rund 500 kWh im Jahr und schlagen auf der Stromrechnung mit rund 130 Euro zu Buche. Eine moderne Pumpe dagegen passt die Leistung dem aktuellen Bedarf an und verbraucht nur noch 90 kWh pro Jahr. Ein Austausch senkt somit die jährlichen Stromkosten um mehr als 100 Euro. 5.Auf Effizienz setzen Beim Kauf neuer Elektrogeräte sollte man auf eine gute Energieeffizienz achten. Wichtigste Orientierungshilfe dabei ist das EU-Label mit der Farbskala von Rot bis Grün. Auch der Austausch alter Geräte kann sich lohnen: Mit einer Kühl-Gefrier-Kombi der Energieeffizienzklasse A+++ spart man rund 65 Euro gegenüber einem gut zehn BVR: Deutsches Trennbankengesetz Vorbild für Europa ner Breite nicht beeinträchtigen. Kreditinstituten muss es auch künftig möglich sein, insbesondere zum Zwecke der Unternehmensfinanzierung das gesamte Leistungsspektrum anbieten zu können. Auch darf das Verbundgeschäft von Genossenschaftsbanken und Sparkassen mit ihren jeweiligen Zentralinstituten nicht beeinträchtigt werden. Besonders riskante Geschäftsbereiche ohne realwirtschaftlichen Bezug werden von der genossenschaftlichen FinanzGruppe nicht betrieben. Ein Antritt auf europäischer Ebene, Elemente eines Trennbankensystems einzuführen, muss da- der VR Corporate Finance. „Der neue Name spiegelt gleichzeitig die zunehmende Internationalisierung unseres Beratungsgeschäfts wider“, sagt Markus Loy, Sprecher der Geschäftsführung. Mehr als die Hälfte der mittelständischen Unternehmen sind mittlerweile im Ausland engagiert. Laut einer gemeinsamen Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der DZ BANK und WGZ BANK liegt der Anteil bei größeren mittelständischen Unternehmen mittlerweile bei mehr als 70 Pro- zent. „Vor dem Hintergrund, dass bei Unternehmenstransaktionen zunehmend ausländische Geschäftspartner involviert sind, verdeutlicht der neue Name unsere eigene internationale Ausrichtung“, so Loy. „Im internationalen Wettbewerb sind wir mit unserem Team und unserem Netzwerk sehr gut aufgestellt und werden uns zukünftig noch besser positionieren können“, ergänzt Oliver Rogge. Ω Wohneigentum ist für Bundesbürger attraktivstes Sparziel „Langsam blicke ich hier nicht mehr durch.“ Fast jeder hat diesen Moment schon mal am Schreibtisch erlebt. Gerade, wenn es um die eigenen Versicherungen geht, kann man schon mal den Überblick verlieren. Mit dem R+V-VersicherungsCheck helfen wir Ihnen, Ihren Versicherungsschutz zu optimieren, Lücken zu schließen – und für Klarheit zu sorgen. Schwäbisch Hall. Die eigenen vier Wände sind für die Bundesbürger das begehrteste Sparziel. Mit 79 Prozent rangiert Wohneigentum im Investmentbarometer des GfK Vereins mit deutlichem Abstand vor der betrieblichen Altersvorsorge (44 Prozent). „Die deutschen Sparer und Privatanleger ziehen langfristige Sicherheit kurzfristigen, risikobehafteten Renditechancen eindeutig vor“, kommentiert Schwäbisch Hall-Experte Karsten Eiß die aktuellen Marktforschungsergebnisse. Mit 41 Prozent liegt der Bau- 7.Preise vergleichen Mit dem Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann man gegenüber dem Tarif in der Grundversorgung bei 4.000 kWh Jahresverbrauch oft 300 Euro und mehr sparen. Ω sparvertrag auf Platz drei der Attraktivitätsskala, noch vor Gold mit 39 Prozent. Fast gar kein Vertrauen haben deutsche Privatanleger in Aktien, die mit nur zehn Prozent das Schlusslicht unter den Anlageprodukten sind. Ω Was ist bei wirksam auf solche Institute zugeschnitten werden, die als ‚too big to fail‘ gelten. Eine Orientierung könnte das deutsche Trennbankengesetz bieten, das grundsätzlich an einer Mindestgrenze von 90 Milliarden Euro ansetzt. Kritisch ist die vorgesehene Großkreditgrenze gegenüber Unternehmen des Finanzsektors zu sehen. Hier drohen spürbare Einschränkungen des für die Liquiditätssteuerung und Risikoabsicherung wichtigen Interbankenmarktes. Dies dürfte sich auch unmittelbar auf die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen auswirken.“ Ω VR Unternehmensberatung hilft Mittelstand unter neuem Namen Düsseldorf/Frankfurt/Hamburg. Die VR Unternehmerberatung GmbH tritt ab sofort unter ihrem neuen Namen VR Corporate Finance GmbH auf. Die Beratungsgesellschaft berät vor allem Kunden aus dem Mittelstand bei Unternehmensverkäufen, Nachfolgereglungen und Akquisitionen. „Die Umbenennung in VR Corporate Finance unterstreicht noch stärker unseren Fokus auf die ganzheitliche Beratung des eigentümergeprägten Mittelstands in allen eigenkapitalrelevanten Fragestellungen“, erläutert Oliver Rogge, Geschäftsführer 6.Strom selbst erzeugen Durch die steigenden Energiepreise wird es immer lohnender, selbst Strom zu erzeugen und diesen direkt zu verbrauchen. Mit einer Solaranlage auf dem Dach plus Solarspeicher koppelt man sich von der Strompreisentwicklung ab und wird unabhängiger. Wer die größten Stromfresser ausschaltet, kann künftig sicher auch wieder mit größerer Gelassenheit auf den Stromzähler schauen. Meldungen Berlin. Zu den jüngst von der EU-Kommission veröffentlichten Vorschlägen für eine Trennbankenregelung erklärt Gerhard Hofmann, Vors t a nd s m it g l ie d Gerhard Hofmann beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR): „Ein Trennbankensystem darf das Universalbankensystem in sei- Jahre alten Gerät, mit einer Spülmaschine auf dem neuesten Stand rund 40 Euro. Besonders sparsame Geräte findet man unter www.ecotopten.de sowie www.stromeffizienz.de. Bausparkasse Schwäbisch Hall KOLUMNE Deflation Sie ist ein noch größeres Schreckgespenst als die Inflation: Deflation, also anhaltend fallende Preise. Kommt es zu einer solchen Entwicklung, halten sich Unternehmen mit Investitionen zurück, Verbraucher verschieben Einkäufe in der Hoffnung auf immer niedrigere Preise – und die Wirtschaft friert ein. Japan steckte seit den 90er Jahren in dieser Falle und versucht sich mit Konjunkturprogrammen und Geldflut davon zu befreien. In der Eurozone lag die Teuerung beispielsweise im Januar nur noch bei 0,7 Prozent. Damit rückt die Preisentwicklung nach Einschätzung einiger Ökonomen gefährlich nahe an die Schwelle zur Deflation. Die Europäische Zentralbank (EZB) als Währungshüter sieht Preisstabilität bei einer jährlichen Teuerungsrate von knapp zwei Prozent gewahrt. (dpa) Ω Interview M ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e Die Schuldenbremse Bund und Länder haben eine Schuldenbremse im Grundgesetz verankert. Diese sieht vor, dass die Haushalte von Bund und Ländern in Zukunft grundsätzlich ohne Kredite auskommen müssen. Seit 2011 muss der Bund seine strukturelle Neuverschuldung schrittweise zurückführen. Ab 3 dem Jahr 2016 darf die um Konjunkturschwankungen bereinigte Neuverschuldung des Bundes nur noch 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen. „Ich habe die Angst der Grünen gesehen“ įBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble über Steuern, Staatsausgaben, Reformvorhaben und gescheiterte Bündnisse Ohne den Finanzminister wird doch keine wichtige Frage entschieden. Muss der kleinere Koalitionspartner dieses Amt nicht beanspruchen? Wolfgang Schäuble: Auch ohne den Kanzler wird keine wichtige Frage entschieden. Und ohne den Koalitionspartner werden wichtige Fragen auch nicht entschieden. Der wichtigste Partner von Angela Merkel in der Koalition ist der SPD-Vorsitzende – egal, welche Funktion er hat. Wie begeistert sind Sie davon, dass Schwarz-Rot schon wieder regiert? Wolfgang Schäuble: Es ist nichts Neues, dass ich grundsätzlich kein besonderer Anhänger großer Koalitionen bin. Das darf in einer funktionierenden Demokratie nicht die Regel sein. In Ausnahmefällen muss es aber sein, und jetzt machen wir das. Wir waren in den letzten vier Jahren mit der FDP sehr erfolgreich. Der neue Koalitionsvertrag schreibt in wesentlichen Bereichen diese Politik fort. Auch und gerade in der Finanzpolitik, die nachhaltig bleibt: Wir werden die Neuverschuldung weiter reduzieren und im übernächsten Jahr ohne neue Schulden auskommen. Und wir werden den Finanzsektor weiter konsequent regulieren, um Krisen zu vermeiden. „Es stimmt mich traurig, dass die FDP nicht mehr im Bundestag ist.“ Wie schwer war es für die Union, das Finanzministerium zu halten? Wolfgang Schäuble: Ich war nicht dabei, als die Entscheidung fiel. Angela Merkel und Horst Seehofer haben mir gesagt, sie möchten, dass ich Finanzminister bleibe. Aber in Koalitionsverhandlungen müssen eben alle an Bord sein. Ich habe gesagt: Ich mache das gerne, aber wenn es nicht so kommt, dann ist es auch gut. Wären Sie auch Minister in einem anderen Ressort geworden? Wolfgang Schäuble: Ich freue mich, auch die nächsten vier Jahre der Finanzminister zu sein. Hat die SPD die CDU mit dem Mitgliederentscheid ausgetrickst, um die Latte für das Ja zu einer Koalition möglichst hoch zu legen? Wolfgang Schäuble: Das habe ich nicht so empfunden. Das Ergebnis der Bundestagswahl war ja eindeutig. Für die Sozialdemokraten war es deshalb schwer, in diese Koalition zu gehen. Dass die SPD-Führung sich in dieser besonderen Situation zu einem Mitgliederentscheid entschlossen hat, ist nicht zu kritisieren. Wir als CDU/CSU waren in einer ganz anderen Lage. Im Übrigen bin ich ein großer Anhänger der repräsentativen Demokratie. Die Erwartungen an Referenden oder eine plebiszitäre Demokratie sind oft viel zu hoch. Beim Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 ist auch durch den Bürgerentscheid keine Befriedung eingetreten. Die Koalition verteilt Rentengeschenke. Die Beitragssätze für die Rente werden aber nicht gesenkt. Wie erklären Sie das jungen Menschen in Deutschland? Wolfgang Schäuble: Wir haben 2006 beschlossen, dass das Renteneintrittsalter aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung angehoben wird. In der SPD gab es zwischenzeitlich eine Diskussion, sich von dieser eigenen Entscheidung zu distanzieren. Im Koalitionsvertrag haben wir uns ausdrücklich dazu bekannt, dass es dabei bleibt. Das war für uns ein wichtiger Punkt. Schon jetzt gibt es die Möglichkeit, dass man nach 45 Beitragsjahren mit 65 ohne Abzüge in den Ruhestand gehen kann. Die jetzige Einigung flexibilisiert lediglich den Übergang zur Rente mit 67 und richtet sich weiterhin an langjährige Beitragszahler. Der Bundeshaushalt 2014 Das meiste Geld wird für Arbeit und Soziales, Verteidigung und den Schuldendienst aufgewendet (Geplante Ausgaben nach Ressorts in Mrd. Euro) Wie teuer kann das Ganze eigentlich werden? Wolfgang Schäuble: Die Auswirkungen bleiben begrenzt. Denn der Zeitpunkt, zu dem man nach 45 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen kann, steigt parallel mit der allgemeinen Anhebung des Rentenalters. Dadurch ist das finanzielle Volumen verantwortbar. (3,0 Mrd.) Sonstiges (5,0 Mrd.) Finanzen (0,6 Mrd.) Justiz (5,3 Mrd.) Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Wenn nun alles nicht so teuer wird, warum senkt die frisch ins Amt gekommene Koalition die Rentenbeiträge nicht? Wolfgang Schäuble: Verantwortbar heißt nicht, dass es nichts kostet. CDU und CSU haben zudem schon im Wahlprogramm angekündigt, dass wir die Ungerechtigkeit in der Rentenversicherung für Mütter ausgleichen werden, damit in Zukunft die Erziehungszeit auch für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, angemessen berücksichtigt wird. Diese Ungerechtigkeit in den Rentenansprüchen von Müttern unterschiedlicher Generationen abzubauen trifft auf große Zustimmung in der Bevölkerung. (5,8 Mrd.) Inneres (13,8 Mrd.) Bildung und Forschung Arbeit und Soziales (121,5 Mrd.) Gesamt 296,9 Mrd. Euro (15,4 Mrd.) Allgemeine Finanzverwaltung (25,4 Mrd.) Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Die Mütterrente war doch eher ein Betriebsunfall. Einige haben das Thema in der CDU so lange hochgehalten, bis es nicht mehr aus der Welt zu schaffen war. Wolfgang Schäuble: Man muss gelegentlich auch Mehrheitsentscheidungen akzeptieren. Und können Sie mir ein gutes Argument nennen, warum Kinder, die vor 1992 geboren sind, in der Rentenversicherung von Frauen ganz anders berücksichtigt werden sollen als solche, die nach 1992 geboren sind? Die Mütterrente kostet schon in den ersten vier Jahren mehr als die sechs Milliarden, die für Bildung und Betreuung ausgegeben werden sollen. Das klingt nicht nach einem Programm für die Zukunft. Wolfgang Schäuble: Das Teuerste ist, wenn ein Land keine Kinder mehr hat. Die Mütterrente ist im Übrigen keine neue Forderung. Als ich 1972 zum ersten Mal für den Bundestag kandidiert habe, hat die SPD eine Wahlkampagne mit dem Stichwort „Babyrente“ geführt. Ihr Versprechen eingelöst hat sie aber nicht. Erst die Regierung Kohl hat die Anrechnung von Erziehungszeiten in der Rente eingeführt. Das ist also seit langem originäre Familienpolitik der CDU. In Bildung und Betreuung investieren wir im Übrigen sehr viel und mit großem Erfolg, auch in der letzten Legislaturperiode war das schon so. Sie belohnen doch mit der Mütterrente die Frauen, die ihre Kinder schon bekommen haben. Eigentlich müsste es doch darum gehen, die jungen Frauen dazu zu ermutigen, Kinder zu kriegen. Wolfgang Schäuble: Wenn Sie so Politik machen würden, dann würden Sie sogar in den Jugendverbänden der Parteien scheitern. Wirtschaftl. Zusammenarbeit und Entwicklung (6,3 Mrd.) Wirtschaft und Technologie (6,1 Mrd.) Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1,8 Mrd.) Bundesebene nicht mehr vertreten ist. Aber so ist Demokratie nun einmal. Insgesamt will die neue Regierung aber sehr viel Geld für Soziales ausgeben. Wolfgang Schäuble: Die Staaten Europas stecken einen deutlich höheren Teil ihrer Wirtschaftskraft in das Sozialsystem im Vergleich zu Ländern wie etwa den Vereinigten Staaten oder Kanada. Das zeigt unser Bedürfnis nach sozialer Stabilität. Trotzdem muss unsere Sozialpolitik sich mit unserer Wettbewerbsfähigkeit vereinbaren lassen. Darauf zu achten gehört zu der schönen Aufgabe des Finanzministers. Das wichtigste Versprechen der FDP war vor vier Jahren eine große Steuerreform, und einer der wichtigsten Gegner dieses Projekts war ein gewisser Finanzminister Schäuble. Tragen Sie nicht auch Verantwortung für die jetzige Situation der FDP? Wolfgang Schäuble: Wollen Sie jetzt die Steuerdiskussion der Jahre 2009 und 2010 wieder anfangen? Bitte nicht. Der Koalitionsvertrag war in seinem steuerpolitischen Teil widersprüchlich. Einerseits wurde dem Abbau der hohen Schulden Vorrang eingeräumt. Das haben wir konsequent und erfolgreich gemacht. Aber gleichzeitig jährlich die Steuern um zwanzig Milliarden zu senken und die Schuldenbremse einzuhalten war unmöglich. Im Übrigen hätten wir dafür niemals eine Mehrheit im Bundesrat bekommen. Ich bin erst nach den Koalitionsverhandlungen 2009 Finanzminister geworden, und dann hat die vorherige Koalition gemeinsam die Staatsfinanzen saniert, und das war richtig. Wie sind Ihre Gefühle, wenn Sie an das Scheitern der FDP denken? Wolfgang Schäuble: Es stimmt mich traurig, dass die FDP nicht mehr im Bundestag ist. Ich habe mit vielen Freien Demokraten über Jahrzehnte vertrauensvoll zusammengearbeitet. Bis zum September konnte ich mir nicht vorstellen, dass die FDP auf der Gucken Sie neidisch auf die hessische CDU, die mit den Grünen regiert? Wolfgang Schäuble: Ich schaue voller Respekt auf das, was die hessische CDU unter Führung von Volker Bouffier mit Klugheit und Geduld zustande gebracht hat. Die Entscheidung, in Hessen mit den Grünen zu regieren, war auch strategisch klug, zumal sich die Grünen auf der Bundesebene Koalitionsverhandlungen mit der Union verweigert haben. So eindeutig war das in Berlin? Wolfgang Schäuble: Ich war doch dabei. Ich habe doch gesehen, wie Trittin und seiner Truppe der Angstschweiß auf der Stirn stand, als sie merkten, dass sie kein Argument hatten, Verhandlungen mit uns abzulehnen. Im Bund haben die Grünen sich nicht getraut, mit der CDU zu regieren, in Hessen schon. Ich wünsche dem Bündnis in Wiesbaden jedenfalls viel Erfolg. Die Differenzen im Bund wären überwindbar gewesen? Wolfgang Schäuble: Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Angela Merkel und Horst Seehofer, haben während der Sondierungsgespräche beide gesagt, dass sie sich Koalitionsverhandlungen mit den Grünen vorstellen könnten. Die Grünen haben sich nicht getraut. Auf die Aussage von den Grünen, wir könnten ja noch mal kommen, falls es mit der SPD nicht klappen sollte, hat die Kanzlerin erwidert, dass Türen nicht immer endlos lange offen stünden. So ist das nun mal, manchmal verpasst man auch Gelegenheiten. Die Opposition im Bundestag hat Angst vor der erdrückenden Mehrheit von Schwarz-Rot. Wolfgang Schäuble: Wenn jetzt von den Oppositionsbänken das Wehklagen wegen der großen Koalition mit ihren Dafür sind wir zu alt. Wolfgang Schäuble: Es geht doch nicht darum, Frauen zu belohnen. Diejenigen, die heute arbeiten, finanzieren diejenigen, die in Rente sind – so ist unser System. Die Frau, die vor vierzig Jahren Kinder großgezogen hat, hat doch sehr viel zum Funktionieren unseres Generationenvertrags beigetragen. Die Frage ist doch: Ist für uns nur das Arbeiten in abhängiger Beschäftigung Grundlage unseres sozialen Sicherungssystems? Oder ist das Erziehen von Kindern auch wichtig? Sicher kostet die Mütterrente Geld. Aber das finanzielle Volumen ist begrenzt und verantwortbar. Und bitte vergessen Sie doch nicht all die Dinge, die wir in den letzten Jahren für junge Familien auf den Weg gebracht haben. Richtig teuer wird es erst vom Jahr 2017 an. Wolfgang Schäuble: Diese Bemerkung erinnert mich an eine andere Diskussion, die mich immer wieder staunen lässt. Kaum war Angela Mer- Familie, Senioren, Frauen und Jugend (7,6 Mrd.) Auswärtiges Amt (3,4 Mrd.) (32,1 Mrd.) Bundesschuld kel zur Bundeskanzlerin gewählt worden, wurde gefragt, ob sie 2017 wieder antritt oder wer es stattdessen tut. Und wenn wir die Frage jetzt beantworten könnten – was nicht geht –, würde darüber diskutiert, was in acht Jahren ist. Ich würde von dem Versuch abraten, schon bis zum Ende des Jahrhunderts zu planen. Dazu ist ein Koalitionsvertrag auch nicht da. Koalitionen sind immer auf Zeit angelegt. Und in dieser Zeit werden wir seriös und nachhaltig arbeiten, so wie wir es in der letzten Legislaturperiode gemacht haben. Im Übrigen ist es falsch, dass die Mütterrente langfristig mehr kosten würde als zu Beginn. Gesundheit (11,0 Mrd.) Verteidigung (32,8 Mrd.) Matthias Lüdecke War es ein Fehler der SPD, dass sie in den Koalitionsverhandlungen nicht das Finanzministerium für sich gefordert hat, Herr Schäuble? Wolfgang Schäuble: Da fragen Sie den Falschen. Wolfgang Schäuble: Der 1942 in Freiburg geborene Politiker ist seit 2009 Bundesminister der Finanzen. vielen Abgeordneten kommt, dann müssen diejenigen, die sich verweigert haben, auch die Verantwortung dafür übernehmen. Sie können jedenfalls nicht verlangen, dass hundert Abgeordnete von Grünen und Linken im Bundestag viel besser behandelt werden als 500 von Union und SPD. Jeder Abgeordnete hat dieselben Rechte. Und diese Rechte dürfen nicht beschnitten werden, nur weil ein Abgeordneter zur großen Regierungsmehrheit gehört. Wann immer die CDU nach einer Wahl die Chance zum Regieren hatte, hat sie diese genutzt. Bei der SPD ist das anders. Ist für die CDU das Regieren selbstverständlicher als für die Sozialdemokraten? Wolfgang Schäuble: Mein Verständnis von politischem Engagement ist, dass man Dinge gestalten möchte. Manche Sozialdemokraten, nicht alle, wollen lieber nicht gezwungen sein, die Praxistauglichkeit der eigenen Ideen zu testen. Die Linkspartei hat irgendwann mal plakatiert, sie sei die einzige Partei, die keine Regierungsverantwortung wolle. Das fand ich empörend. Wofür sonst tritt man denn bei einer Wahl an? Wer an einer Wahl teilnimmt, um in die Opposition zu gehen, ist eigentlich unglaubwürdig und unterminiert seine eigenen Positionen, denn für was sollen die gut sein, wenn man nicht regieren will? Ω Die Fragen stellten Eckart Lohse und Markus Wehner. 4 m ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e Westmünsterland „Es fehlt an Menschen, die Verantwortung tragen.“ Extrembergsteiger Reinhold Messner bei „BANKLIVE“ über dringende Fragen der Zeit Museen in der Bergwelt „Ich nenne sie Hütte“, meinte Reinhold Messner und sprach von den sechs Museen, die er in Südtirol gegründet und aufgebaut hat. Das Publikum soll nicht nur einen Eindruck von der Bergwelt und dem alpinen Leben bekommen, sondern sich auch mit der Entstehung, der Entwicklung und der Zukunft befassen. Bei den Anlagen handelt es sich um einst ruinenhafte Schlösser, die wieder hergerichtet wurden, um einen alten Bischofssitz oder auch eine Wehranlage aus dem vergangenen Jahrhundert, in der nun geologische Funde zu sehen sind. Rund sechs Millionen Gäste zählen die Museen pro Jahr, von denen das sechste in diesem Herbst seiner Bestimmung übergeben wird. Ω „High risk“ als Thema Zum Abschluss des Abends waren sie alle gemeinsam auf der Bühne: Reinhold Messner (2. v. r.), Moderatorin Juliane Hielscher, die Musiker Konstantin Manaev (Violoncello) und Ulugbek Palvanov, Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Baecker (r.), Vorstand Georg Kremerskothen (3. v. r.) und Bankdirektor Berthold te Vrügt (l.) > von theo körner Coesfeld. Er hat alle Achttausender dieser Welt erklommen, die Antarktis ebenso durchquert wie Grönland und die Wüste Gobi. Im Grunde sei er aber ein ängstlicher Mensch, bekannte Reinhold Messner vor rund 650 Gästen. Sie waren der Einladung zur diesjährigen „BANK LIVE“ – veranstaltet von der VR-Bank Westmünsterland – in das KonzertTheater Coesfeld gefolgt. Wie aus der Angst Mut erwachsen kann, erläuterte der 69-Jährige kurz und knapp: „Die Angst wächst, wenn ich zögere. Wenn ich handele, schwindet sie.“ Dadurch erlange er die Kraft, sich den Herausforderungen zu stellen. Mit diesen Worten gab Messner aber auch eine Antwort darauf, was es heißt, wenn man sich einem hohen Risiko aussetzt. „High risk“ hatte der Extrembergstei- ger als Überschrift für Vortrag und Gespräch mit der Journalistin Juliane Hielscher gewählt. Schon im Alter von fünf Jahren habe er gelernt, auch äußerst anspruchsvolle Situationen, wie sie die Bergwelt bereithält, zu meistern. Er bestieg damals, Ende der 40er - Jahre, gemeinsam mit seinem Vater einen Dreitausender. Das sei zweifellos ein „Schlüsselerlebnis“ gewesen für ihn, der zwar heute einen Bergbauernhof betreibt, aber aus einer Lehrerfamilie aus der Nähe von Brixen stammt. Als Reinhold Messner über seine Kindheit und „unseren Vorgarten“ erzählte, der „zehn Kilometer in alle Himmelsrichtungen reichte und aus Bäumen, Felsen und Wäldern bestand“, beschrieb er die Quelle für seine enge Verbindung mit der Natur. Da ist sein Engagement als Umweltschützer mehr als konsequent. Gleichzeitig Juliane Hielscher interviewte Reinhold Messner. Der Extremsportler erzählte über sein Höhenbergsteigen, die Expeditionen in die Antarktis und die Wüste Gobi. betonte er, aber auch Realist und kein Idealist zu sein, der darum weiß, dass die „Erderwärmung eine Tatsache“ darstelle. Erheblichen Schwankungen seien die Durchschnittstemperaturen auf dem blauen Planeten in den vergangenen Jahrtausenden immer unterlegen gewesen, doch der CO²Ausstoß, der nun den Ausschlag gebe, „könnte der Welt wehtun“. Ohne Sanktionen, bei denen vor allem Länder wie China, Indien, Brasilien, aber auch die USA in den Blick geraten, „passiert nichts“. So sehr Messner der Naturschutz in den Alpen ein großes Anliegen ist, weiß er auch um die möglichen Bedrohungen, die insbesondere vom Wintertourismus ausgehen können. Man müsse sich aber die Tatsache vergegenwärtigen, dass die Alpenregion maßgeblich vom Tourismus lebe und Orte wie Ischgl „nicht meinem Geschmack entsprechen“. Messner brach eine Lanze für nachhaltige Landschaftspflege, auf die es zu achten gelte. Die Natur biete selbst den besten Zaun, um das Vordringen des Menschen Einhalt zu gebieten. „Wer vor einem Gletscher steht, der geht nicht mehr weiter.“ Fortschritt sei hingegen in der Energiegewinnung gefragt, meinte Messner und gab seiner Zuversicht Ausdruck, dass die mobile Gesellschaft der heutigen Zeit neue Formen finden werde. Die eingeleitete Energiewende wiederum entspricht überhaupt nicht dem Ansinnen des ehemaligen Europaparlamentariers. Die Bürger zahlen, so hob er hervor, immer mehr für die Versorgung und schaffen dadurch neue Milliardäre. Es sei an der Zeit, zu mehr Gerechtigkeit in der Finanzierung zu kommen und gemeinsam über die Neuausrichtung zu diskutieren. Ein fehlendes Miteinander beklagte der frühere Grünen-Politiker auf europäischer Ebene. Die EU bezeichnete er als „Jahrmarkt der Partikularinteressen“ und es mangele an Europäern, die ein klares Bekenntnis zu Europa ablegen würden. Dass sich enge Verbundenheit mit der Heimat einerseits und der EU andererseits keineswegs ausschließen, brachte Messner in dem Satz zum Ausdruck: „Ich fühle mich als Südeuropäer und als Südtiroler.“ Warum denn der Einigungsprozess einen solchen Stellenwert besitze, fragte Juliane Hielscher nach. „Das muss klappen, weil Europa sonst untergeht.“ Die Beziehungen zum Nachbarn Russ- land sind nach Meinung des Südtirolers zu pflegen. Präsident Wladimir Putin sei sicherlich „kein Demokrat“, aber man müsse mit ihm reden und dürfe ihn nicht außen vor halten. Der Kreml-Chef habe es geschafft, seinen Plan von den Olympischen Spielen in Sotschi zu realisieren und das mit erheblichen Investitionen. Nach Ansicht von Messner ist es aber keineswegs erforderlich, immer wieder neue Spielstätten zu schaffen. Man solle die Spiele doch dorthin legen, wo sie schon einmal waren. Das verringere den gesamten Aufwand. Der Sport, den er selbst betreibt, steht nach Messners Ansicht vor einer Zeitenwende. Es zeichne sich ganz deutlich ab, dass Kletterhallen enorme Zuwachsraten der Besucherzahlen verzeichnen würden, erläuterte er, während das klassische Klettern, also das Bergsteigen, deutlich weniger gefragt sei. 2020, prognostizierte Messner, wird es diese Form kaum noch geben. Für ihn ist es aber nicht nur ein neuer Trend, sondern er sieht darin auch einen gesellschaftlichen Wandel. „In unserer Zivilisation geben wir immer mehr Verantwortung ab.“ Wer einen Berg erklimme und Gefahr in Kauf nehme, der übernehme Verantwortung für sich selbst oder auch für andere, die mit ihm unterwegs sind. Klettern in einer Sporthalle sei hingegen ungefährlich und man übertrage die Verantwortung an Dritte. Er selbst hat sie auf allen seinen Touren übernommen und Grenzen überwunden. Messner war als erster Mensch auf dem Mount Everest, ohne Sauerstoffflaschen mitzunehmen. Woher er denn eigentlich gewusst habe, dass diese Expedition gutgehe, wollte Juliane Hielscher wissen. Er sei sich seiner Sache sicher gewesen, auch wenn die Wissenschaft anders gesprochen habe. Wiederholt kommt Messner an diesem Abend auf den Begriff Instinkt zu sprechen, der bei ihm durch die enge Naturverbundenheit in frühester Kindheit geprägt sei. Sie bot sicherlich auch den Nährboden für Abenteuerlust und Entdeckergeist, die er inzwischen in andere Bahnen lenkt. Messner hat nicht nur den Öko-Hof aufgebaut und sich als Umweltschützer einen Namen erworben, der Extrembergsteiger hat auch ein Museum gegründet und will als Erzähler die Menschen an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben lassen. Im Gespräch mit der Moderatorin stellte er regelmäßige Kamingespräche in seinem Museum in Aussicht. Ein Projekt. Doch es können weitere hinzukommen. Alle zehn bis 15 Jahre beginne er etwas Neues, Stoff für ein „BANK LIVE“- Gespräch in einigen Jahren. Ω Zum zweiten Mal hatte die VRBank Westmünsterland Reinhold Messner eingeladen, weil das Thema „High risk“ gerade in heutiger Zeit einen besonderen Stellenwert einnehme, meinte Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Baecker. 2007 war Messner erstmals bei „BANK LIVE“ zu Gast. Damals habe er vor allem als Grenzgänger gesprochen und die Frage erörtert, was es bedeutet, „immer am Limit“ zu agieren. Gewisse Parallelen sieht Messner zwischen den Grenzsituationen, die er als Bergsteiger erlebt, und denen, die auch im Wirtschaftsleben entstehen können. Wenn ein gesundes Leadership funktioniere, dann werde in schwierigen Situationen die Leitung instinktiv an denjenigen übergeben, der sich am besten eigne. Ω Kurzbiografie 1944 in Brixen geboren, aufgewachsen mit acht Geschwistern, nach einem Technik-Studium arbeitete er als Mittelschullehrer, bestieg alle 14 Achttausender ohne Sauerstoffflaschen im Alleingang, 1999 bis 2004 Europaabgeordneter, Autor von über 50 Büchern. Heute lebt Messner mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Meran. Ω „Ich bin Eroberer des Nutzlosen.“ m ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e 5 Regional Ein Gewinn für den Schulalltag įKinder in Gescher profitieren von Bildungsinitiative der VR-Bank Als junge Forscher bewiesen die Kinder der Brüder-Grimm-Schule in Gescher viel Talent. Das Projekt wurde von Verena Gedding geleitet und von der VR-Bank finanziert. Gescher. Ideen, den Schulalltag mit spannenden Projekten zu bereichern, gab es in der Brüder-Grimm-Schule von Gescher schon immer reichlich. Es mangelte – wie so oft – am Geld. Auf der Suche nach Sponsoren „sind wir aber ganz schnell auf die VR-Bank Westmünsterland gestoßen“, sagt Verena Gedding, die den offenen Ganztag des Caritasverbandes für das Dekanat Borken e.V. an der Förderschule Brüder-Grimm-Schule leitet. Mit der VR-Westmünsterland Bildungsinitiative biete das Geldinstitut einen Fördertopf, „der Unterstützung auf vielfältige Weise ermöglicht“, betont die Pädagogin. Die Bank stehe bei sozialen, kulturellen oder auch naturwissenschaftlichen Vorhaben zur Seite. „Nicht automatisch, sondern immer auf Antrag.“ Dank der Bildungsinitiative gelang es der Schule, den Kindern und Jugendlichen zusätzliche Angebote zu unterbreiten. Als beispielsweise der Wunsch aufkam, den Schülern in Fragen der Ernährung möglichst praxisnahe Tipps mit auf den Weg zu geben, fand die Schule in der VR-Bank den erhofften Geldgeber. In der Ausschreibung der Bildungsinitiative heißt es nämlich: „Projekte, die dem Gesundheitsbewusstsein und Sportbedürfnis unserer Schülerinnen und Schüler entgegenkommen, sind im Sinne der Bildungsinitiative sehr willkommen und förderungswürdig.“ Das Sponsorengeld ist auch deshalb gut angelegt, betont Gedding, weil das Projekt bis heute nachwirkt und weitere Aktionen nach sich zog. Unter anderem ist seitdem eine Vertreterin der Landfrauen zu Gast, die mit den Kindern gemeinsam kocht und backt. Ebenso nachhaltig war das Buchprojekt, bei dem die Schüler Papier schöpften, eine Bücherei besuchten oder spezielle Themenbücher erarbeiteten. Aus den damaligen Aktionen ist der Projekttag Buch entstanden, der alle zwei Monate an- geboten wird und auf große Begeisterung bei den Kindern stößt. Erhielt die Schule seinerzeit Geld, weil die VRBank mit der Bildungsinitiative auch Kulturarbeit nach vorne bringen will, sponserte sie die Aktion „Taten sprechen lassen“ aus einem sozialen Anliegen heraus. Fairen Umgang miteinander zu üben, war das Anliegen der Schule und die Organisatoren machten sich für Flagfootball stark, einer Variante des American Football. Körperlicher Kontakt ist hierbei untersagt, stattdessen zieht einer der Kontrahenten eine kleine Flagge aus dem Gürtel des offensiven Spielers und gibt damit das Signal, dass der Angriff beendet ist. Da zudem mit der Initiative zusätzlicher Wissenserwerb gefördert werden soll, flankierte die Bank auch das Programm mit der Überschrift „Unglaubliche Erfindungen, die die Welt verändern – oder auch nicht“. Die Kinder stellten ihre Fähigkeiten als junge For- scher unter Beweis. Die Ergebnisse präsentierten sie bei einem Familientag, zu dem Vertreter der VR-Bank eingeladen waren. Damit werde der Kontakt mit dem Geldinstitut vertieft, betont Verena Gedding. Das nächste Projekt sei schon in Planung, in wenigen Wochen sollen die Kinder Flora und Fauna des Waldes kennen lernen. Auch hier werden am Ende die Familien eingeladen, damit sich Mütter, Väter oder Großeltern selbst ein Bild von der Vielfalt der Angebote verschaffen können. Um von der Bildungsinitiative bedacht zu werden, „reichen wir einen Antrag ein“, sagt die OGS-Leiterin. Der bestehe aus einem Projektdatenblatt, auf dem unter anderem Ziele, Zeitrahmen, Aktivitäten und die Finanzierung beschrieben und das pä dagogische Konzept umrissen werden sollen. Sechs Projekte hat die Bank bislang in der Einrichtung von Gescher unterstützt. „Den Kindern haben die Aktionen nicht nur Spaß gemacht, sondern sie haben auch eine Menge erlebt, erfahren und gelernt“, betont die Leiterin. Ω Info Die Brüder-Grimm-Schule ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache. In zwölf Klassen werden rund 130 Jungen und Mädchen unterrichtet. Zudem besteht schon seit vielen Jahren die Offene Ganztagsschule. Die VR-Bank Westmünsterland hat die Bildungsinitiative ins Leben gerufen, weil „die Politik zwar Reformen auf den Weg gebracht“ habe, es aber den Kommunen und Ländern an den dafür erforderlichen Geldern mangele. Über die Vergabe der Spenden entscheidet ein unabhängiges Gremium. Ω Fachkompetenz in der Immobilienbewertung Christian Borgert, Diplom-Sachverständiger (DIA) für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken für Mieten und Pachten Kreis Borken/Kreis Coesfeld. In der Immobilienbranche wächst der Bedarf an qualifizierten Gutachten, um Gebäude und Grundstücke richtig zu bewerten. Marktbeobachter sprechen davon, dass angesichts der aktuellen Lage auf den Finanzmärkten zum einen Privatleute, die einzelne Immobilien besitzen, als auch Eigentümer mit größeren Besitzständen den Wert genau taxiert haben möchten. Oftmals ist Expertenwissen bei juristischen Auseinandersetzungen und auch bei Vermögensübertragungen gewünscht. Um solche Anfragen sach- und fachgerecht zu beantworten, bedarf es eines hohen Maßes an Kompetenz. Darüber verfügt Christian Borgert, Mitarbeiter der VR-Westmünsterland Consulting und Immobilien GmbH, zugleich Diplom-Sachverständiger für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken für Mieten und Pachten, ausgebildet bei der Deutschen Immobilien-Akademie Starthilfe für Bürgerstiftung in Rosendahl Kursschwankungen zum Verbündeten machen Fach „Soziale Arbeit“ studieren. Dafür möchte er in Velen vielfältige Erfahrungen sammeln. Die beiden Laptops wurden bei der VR-Bank ausrangiert und kommen nun für Spiele und Internet zum Einsatz. Ein Notebook hatten Unbekannte im vergangenen Jahr aus dem Jugendhaus gestohlen, berichtete Jürgen Schulze Herding, Vorsitzender des Jugendwerks VelenRamsdorf. Er bedankte sich gemeinsam mit dem Beigeordneten Dr. Thomas Brüggemann, zugleich Geschäftsführer des Vereins, und Kindertreffleiterin Evelyn Walter für die Spenden der VR-Bank. Ω Spende für die Bürgerstiftung Rosendahl: vorne v. l.: Dorothea Roters, Clara Everding, Marion Eising, Sylvia Probst (alle Bürgerstiftung), Bernhard Scheipers; hinten v. l.: Georg Kremerskothen (beide VR-Bank), Thomas Bockemühl (Bürgerstiftung) und Bürgermeister Franz-Josef Niehues arbeit in Rosendahl nun auch den Weg für die Gründung dieser gesellschaftlich hochgradig sinnvollen Bürgerstiftung mit zu ebnen. Wir möchten damit zugleich auch ein weiteres sichtbares Zeichen setzen für unser solidarisches Engagement zur Förderung der Lebensqualität und des Ehrenamtes in der Gemeinde Rosendahl.“ Bürgermeister Franz-Josef Neuhaus dankte der Bank für ihre finanzielle Rückendeckung. „Diese Spende hilft uns, die Bürgerstiftung Rosendahl weiter voran zu bringen. Hierfür sage ich im Namen aller Bürgerinnen und Bürger herzlichen Dank.“ Ω Der Anleger handelt also antizyklisch. Diesen hieraus resultierenden Effekt nennt man Cost-Average-Effekt. as bedeutet: Kursschwankungen sind in der Ansparphase kein Nachteil, der dem Anleger schlaflose Nächte bereitet, sondern ein Vorteil, der sich am Ende geldwert auszahlt. Ein mögliches Verlustrisiko wird verringert. n der Praxis bedeutet das: Es kann durchaus vorteilhaft sein, bei regelmäßigem Sparen eine Sparform mit höherem Chance/Risiko-Profil (z.B. Aktienfonds) zu wählen. Diese Anlageformen erwirtschaften einerseits eine höhere Rendite, andererseits wird ihr Risiko im Rahmen von Sparplänen durch den Cost-Average-Effekt gemildert oder es entsteht - besser noch – ein klarer Vorteil für den Anleger. rotzdem sei an dieser Stelle nicht verschwiegen, dass es natürlich auch Börsenszenarien gibt, bei denen der CostAverage-Effekt nicht so gut funktioniert, z.B. wenn Aktien über den gewählten Betrachtungszeitraum kontinuierlich („linear“) steigen. Dieses „Risiko“ wird ein Anleger vermutlich gerne in Kauf nehmen. es Weiteren muss beachtet werden, dass ein Sparplan mit zunehmender Dauer mehr und mehr den Charakter einer Einmalanlage erhält. Denn den bereits eingezahlten Sparraten steht eine zunehmend geringere Anzahl noch zu leistender Raten gegen, bis der Sparplan am Ende seiner Laufzeit endgültig zur Einmalanlage wird. Dementsprechend tritt mit abnehmender Restlaufzeit auch das Risiko der Anlagen wieder als allein nachteiliger Effekt in Erscheinung und muss dementsprechend durch gezielte Anlagenmischung bekämpft werden. Ω D įNotebooks und Geldspende für zwei Einrichtungen Velen. Große Freude herrschte im Jugendtreff „Castle“, als Helmut Essink und Friedhelm Bone von der VR-Bank Westmünsterland zu Besuch waren. Die beiden Gäste hatten nicht nur einen Scheck, sondern auch zwei Notebooks mitgebracht. Mit der Spendensumme von 1.500 Euro unterstützt das Geldinstitut die Finanzierung des Praktikanten Patrick Wendholt, der sich sowohl im „Castle“ als auch im Jugendtreff „Hub“ in Ramsdorf engagiert. Er löste Daniela Platzek ab, die zwei Jahre im „Castle“ gearbeitet hatte. Wendholt stammt aus Weseke, bleibt bis Ende August und will dann das (DIA) an der Uni Freiburg. Mit diesem Titel wird deutlich, dass Christian Borgert über besondere Sachkunde und Erfahrung verfügt sowie den „Sachverhalt in Wort und Bild nachvollziehbar“ darstellen kann, erklärt die European Organisation for Expert Association. Sein fachliches Profil besteht darin, Gutachten auf Basis der neuesten gesetzlichen Grundlagen zu erstellen und in allen Fragen der Immobilienbewertung als auch bei den rechtlich komplexen Sachverhalten, vom Erbbau- über das Wohnungs- bis hin zum Nießbrauchrecht, weiterzuhelfen. Das Leistungsspektrum ist sehr umfangreich. Die Besichtigung der Immobilie, Überprüfung der Unterlagen, Aufnahme aller wichtigen Daten, Überprüfung der Angaben zu Wohnund Grundstücksfläche mit Hilfe von Lasertechnik und die Recherche wichtiger Gebäudedaten bei den Behörden gehört zu den Angeboten, mit denen Christian Borgert aufwartet. Darüber hinaus erstellt er Gutachten nach den normierten Bewertungsverfahren, kontrolliert die ermittelnden Ergebnisse, erstellt Fotodokumentationen und bespricht den Gutachtenentwurf mit dem Auftraggeber. Als Diplom-Sachverständiger verfügt er zudem über ein hohes Maß an Wissen, um Mieten und Pachten beurteilen zu können. Christian Borgert ist erreichbar unter 02861/8006-4061. Ω finanztipp VR-Bank fördert Jugendtreffs Meldungen Rosendahl. Eine Gemeinde lebt vom Engagement ihrer Bürger, sei es im Sport, in der Kultur, der Jugend- und der Seniorenarbeit oder auch im Natur- und Denkmalschutz. In Rosendahl soll die neu zu gründende Bürgerstiftung diesen Einsatz fördern und zu weiteren Projekten motivieren. Die VR-Bank Westmünsterland spendete jetzt eine Starthilfe von 1.000 Euro. Die Idee für die neue Stiftung wurde 2010 geboren, nun soll sie im Frühjahr aus der Taufe gehoben werden. VR-Bank-Vorstand Georg Kremers kothen freute sich, „neben der bereits bewährten Unterstützung der Kultur- beratung Christoph Bender, Portfoliomanagement VR PrivateBanking N ach extremen Kursschwankungen in den vergangenen Jahren hat ein Großteil der internationalen Aktienmärkte in den vergangenen Wochen neue Rekordstände erreicht. Kapitalanleger fragen sich allerdings: Ist der aktuelle Einstiegszeitpunkt noch der richtige? Trotz aller optimistischen Prognosen gibt es auf diese Frage momentan keine eindeutige Antwort. nleger wie Anlageberater befinden sich derzeit in einem Dilemma: Einerseits will man an weiter steigenden Aktienkursen teilhaben, andererseits aber nicht zu Kursen einsteigen, die im Nachhinein betrachtet zu teuer sind. Es stellt sich also die Frage nach dem richtigen Timing. ine Möglichkeit, genau diesem Timing-Risiko auf passable Weise zu begegnen, besteht darin, die geplante Investition in den Aktienmarkt auf mehrere gleich große Tranchen zu verteilen, die im gleichen zeitlichen Abstand investiert werden. Anteile werden bei einem solchen gestaffelten Einstieg zu einem vorteilhaften Durchschnittspreis erworben: Denn bei tiefen Kursen werden mehr und bei hohen Kursen weniger Anteile gekauft. A E I T D Sie haben insgesamt 600 € eingezahlt ... Die Vertreter des Jugendwerkes und die jungen Gäste des „Castle“ waren begeistert, als Helmut Essink und Friedhelm Bone von der VR-Bank Westmünsterland die Spenden überreichten. Kurs in EUR 100 IMPRESSUM 75 100 € 1 Anteil zu 100 € 100 € 2 Anteile zu 50 € 100 € 4 Anteile zu 25 € 100 € 8 Anteile zu 12,50 € 100 € 4 Anteile zu 25 € 100 € 2 Anteile zu 50 € 21 Anteile 50 € 1.050 € Ihnen gehören jetzt also: Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Eine Kundenzeitung von Genossenschaften Chefredaktion Wolfgang Koschny (V.i.S.d.P.) Kontakt zur Redaktion Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne interessengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig. Herausgeber Dr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected] Regionalseiten VR-Bank Westmünsterland Thomas Borgert (verantwortlich), Telefon: 0 25 41/13 - 202 Verlag Frankfurter Societäts-Medien GmbH Frankenallee 71–81, 60327 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/75 01 - 43 52, Telefax: 0 69/75 01 - 47 43 52 Redaktion Verlag Peter Hintereder Gestaltung Verlag Kerim Demir, Maike Ahrens Projektleitung Verlag Olaf Kopmann Geschäftsführer Hans Homrighausen Abo-Service 30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare) Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main Handelsregisternummer: HRB 7285 Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr. Als Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland erscheint sie in einer Auflage von 80.000 Exemplaren. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 114232782 Anzeigen-Service Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected] Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2014 Zum aktuellen Kurswert von: Das sind: 50 25 Ihr Gewinn: 450,- € Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht un bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nachdruck nur mit G enehmigung der Redaktion. Rätsellösung Das Lösungswort für das Rätsel auf der letzten Seite dieser Ausgabe lautet: Courtage Nächste Ausgabe: 31. 03. 2014 usw. 1 Quelle: Union Investment 2 3 4 5 6 7 Monate 6 4 m ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e Genossenschaften 300 Millionen Euro liegen auf Eis dpa įDr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRVs, über Energiewende, EEG und einen flächendeckenden Investitionsstopp der Energiegenossenschaften Droht den Energiegenossenschaften in Deutschland der Stillstand? Dr. Eckhard Ott ist sich sicher: „Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen ist seit einigen Wochen die Verunsicherung und Zurückhaltung bei den Investitionsentscheidungen deutlich spürbar.“ Herr Dr. Ott, die Energiewende ist eines der bestimmenden Themen in Politik, Medien und Gesellschaft. Wie stark ist die genossenschaftliche Gruppe durch die Energiewende betroffen? Dr. Eckhard Ott: Die gesamte Genossenschaftsorganisation ist von der Energiewende berührt. Ländliche Genossenschaften oder auch viele Volksbanken und Raiffeisenbanken nutzen die unternehmerischen Chancen, die sich durch die Umgestaltung des Energiesystems ergeben. Genossenschaftliche Unternehmen sind als Finanzierungspartner, Versicherer, Energiedienstleister oder Strom- und Biomasselieferant am Ausbau der erneuerbaren Energien beteiligt. Energieeffizienzmaßnahmen bestimmen mehr und mehr die Entscheidungen der gewerblichen Genossenschaften. In den letzten fünf Jahren ist zudem die Gruppe der Energiegenossenschaften stark gewachsen. Wie ist denn aktuell der Stand der Dinge bei den Energiegenossenschaften? Dr. Eckhard Ott: Die Anzahl der Energiegenossenschaften ist auch im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Bei unseren Verbänden wurden 2013 wieder 128 neue Genossenschaften in diesem Bereich registriert. Insgesamt engagieren sich bereits über 200.000 Menschen in den rund 800 Energiegenossenschaften. Aufgrund der politi- „Ausschreibungsmodelle begünstigen Großunternehmen" schen Rahmenbedingungen ist seit einigen Wochen aber die Verunsicherung und Zurückhaltung bei den Investitionsentscheidungen deutlich spürbar. Um dieser neuen genossenschaftlichen Gruppe eine Stimme in der bundespolitischen Debatte um die Energiewende zu geben, haben wir im Oktober letzten Jahres beim DGRV gemeinsam mit den regionalen Prüfungsverbänden die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften eingerichtet. Sie ist in Berlin zentraler Ansprechpartner für die Bundespolitik, aber auch für Behörden, Verbände und die Öffentlichkeit. Warum sind Energiegenossenschaften aus Ihrer Sicht so wichtig für die Energiewende? Dr. Eckhard Ott: Weil sie die Akzeptanz und Motivation der Bürger für die Energiewende steigern. Energiegenossenschaften sind regionale Unterneh- men, die umweltpolitische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kommunale Interessen unter einem Dach vereinen. Sie bieten den verschiedenen Akteuren vor Ort – Bürgern, Landwirten, Unternehmern oder kommunalen Entscheidungsträgern – eine echte Beteiligungsmöglichkeit an Erneuerbare-EnergienProjekten. Und erst durch Beteiligung weckt man das persönliche Interesse an dem Thema Energiewende. den Euro in erneuerbare Energien investiert. Durch die neuen Regelungen würden sich etwa 80 Prozent der geplanten Photovoltaik- und Bioenergie-Projekte wirtschaftlich nicht mehr rechnen. Nach unserer Einschätzung werden damit allein in diesem Jahr rund 300 Millionen Euro an regionalen Investitionen zurückgestellt. Das kommt einem flächendeckenden Investitionsstopp der Energiegenossenschaften gleich. Wie bewerten Sie die Vorschläge der Bundesregierung zur Novellierung des EEGs? Dr. Eckhard Ott: Grundsätzlich begrüßen wir die Idee, erneuerbare Energien an den Markt heranzuführen. Erneuerbare Energien sind aber eine dezentrale Technologie, die erst dann richtig zur marktwirtschaftlichen Entfaltung kommen kann, wenn dezentrale Akteure wie Genossenschaften beteiligt sind. Doch dieses Engagement sehen wir durch verschiedene Regelungen gefährdet. Insbesondere die geplante Streichung des Direktverbrauchsausgleichs, die vorgesehene Eigenverbrauchsabgabe und die viel zu kurzen Übergangsregelungen werden die Aktivitäten von Energiegenossenschaften erheblich einschränken. 200.000 Zahl der Menschen, die sich in rund 800 Energie eGs engagieren Auch der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer, hat der „Welt“ gesagt, dass Unternehmen zu bestrafen, die ihren Strom selbst erzeugen, „der helle Wahnsinn sei“. Dr. Eckhard Ott: Da hat er recht. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Energiegenossenschaften die EEG-Umlage komplett zahlen sollten, wenn sie ihre Mitglieder mit selbsterzeugtem Strom direkt versorgen. Damit bestraft man in der Tat diejenigen, die eine bedarfsgerechte Energieproduktion vor Ort anstreben und damit das Gesamtsystem entlasten. Das kann man vor Ort niemandem erklären. Können Sie das an Zahlen festmachen? Dr. Eckhard Ott: Energiegenossenschaften haben bislang etwa 1,5 Milliar- BLICKPUNKT ENERGIEWENDE Ökostromanbieter kritisieren Pläne der EU-Kommission Rückgrat der Energiewende. Fast 50 Prozent der installierten Leistung gehen auf Investitionen von Privatleuten zurück. Äußerst skeptisch sehen die Ökostromanbieter zudem das Vorhaben, künftig nur noch technologieneu trale Fördersystematiken zuzulassen. Somit käme nur noch die günstigste Erzeugungsform im Bereich der Erneuerbaren zum Zug. Dabei ist die Technologievielfalt einer der Pluspunkte der Erneuerbaren. Windenergie und Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse ergänzen einander. Der breite Technologiemix im Bereich der Erneuerbaren trägt zur Versorgungssicherheit bei und ermöglicht gerade in lokalen Projekten innovative und kostengünstige Versorgungslösungen. Die Ökostromanbieter fordern daher eine Überarbeitung der Leitlinien. Diese dürfen die Akteursvielfalt, die sich in Deutschland durch den dezentralen und bürgernahen Ausbau der Erneuerbaren entwickelt hat, nicht gefährden. Ω dpa Düsseldorf/Hamburg/Schönau. Nach Einschätzung der Ökostromanbieter NATURSTROM AG, EWS Schönau und Greenpeace Energy eG bedrohen aktuelle Pläne der EU-Kommission massiv das bürgerschaftliche Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien. Kritisch sehen die drei Unternehmen insbesondere die Vorgabe, Ökostrom-Erzeugungskapazitäten ab einer sehr gering bemessenen Mindestgröße über Ausschreibungen zu vergeben. Der hohe organisatorische Aufwand, die Investitionsunsicherheiten und die zu erbringenden Vorleistungen wären wahrscheinlich von BürgerEnergiegesellschaften oder kleineren Mittelständlern nicht zu stemmen. Dabei sind gerade engagierte Bürger das Allen Bedenken zum Trotz: Dass sich etwas am bisherigen EEG ändern würde, war offensichtlich, in manchen Punkten vielleicht sogar unumgänglich. Was wären denn aus Ihrer Sicht sinnvolle Schritte in die richtige Richtung? Dr. Eckhard Ott: Grundsätzlich ist es für Energiegenossenschaften und alle anderen Akteure wichtig, dass mit dem neuen EEG verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Für die Entwicklung eines nachhaltigen Marktdesigns bedarf es in dieser Legislaturperiode eines umfassenden Diskussions- und Gesetzgebungsprozesses unter Einbeziehung aller energiewirtschaftlichen Akteure, einschließlich kleiner und mittlerer Vertreter wie Energiegenossenschaften. Und dann sollten die gefundenen Regeln auch einen gewissen Bestand haben. Wir halten eine gesetzlich garantierte Einspeisevergütung und den Einspeisevorrang so lange für notwendig, bis marktwirtschaftliche Vermarktungsinstrumente eine Refinanzierung von Erneuerbare-Energien-Projekten auch durch Energiegenossenschaften ermöglichen. Hierfür sollte der Gesetzgeber die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen. Zudem sollte die genossenschaftliche Mitgliederversorgung gefördert und im neuen EEG mit den Möglichkeiten der Selbstversorgung von Einzelinvestoren gleichgestellt werden. Ferner sollte die regionale Direktvermarktung und Stromlieferung von kleinen und mittleren Anbietern wie Genossenschaften administrativ erleichtert werden, zum Beispiel bei den umfangreichen Mitteilungs- und Veröffentlichungspflichten. Ungemach droht auch aus Brüssel mit den sogenannten „Leitlinien zu staatlichen Umweltschutzbeihilfen im Energiebereich“. Nach den Plänen der EUKommission sollen demnach künftig Energieprojekte ausgeschrieben werden. Mehr Wettbewerb auf dem Energiesektor, das klingt doch gut. Dr. Eckhard Ott: Wenn denn mit diesen Instrumenten tatsächlich Wettbewerb entstehen würde. Der energiepolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen dieses Wettbewerbs kann meines Erachtens nur dadurch erreicht werden, dass dezentrale Akteure wie Genossenschaften an der Energiewende partizipieren. Die von der EU-Kommission geplante Gestaltung der Energiewende mit Instrumenten des europäischen Beihilferechts führt aber in eine ganz andere Richtung. Beispiel Ausschreibeverfahren: Die sind für kleinere Akteure wie Energiegenossenschaften kaum nutzbar, da sie in der Planung kostenintensiv und mit wirtschaftlichen Risiken verbunden sind. Lediglich große Energieunternehmen oder Projektentwickler hätten diese Kapazitäten. Es würde immer der Bewerber den Zuschlag erhalten, der das günstigste Angebot abgibt. Im Endeffekt führt das über einen ruinösen Wettbewerb zu einer Oligopolisierung des Marktes, das heißt zu einer geringeren Anzahl an großen Marktteilnehmern. Ich habe da meine Zweifel, ob in dieser Konstellation die beste und kostengünstigste Lösung gefunden wird. Im Gegenteil – warum sollten wir nicht versuchen, eine dezentrale, bedarfsgerechte Energieversorgung aufzubauen, die zugleich die regionale Wertschöpfung und Beschäftigung fördert und auch noch die gesellschaftliche Akzeptanz steigert? Mal ehrlich: Wie viele Energiegenossenschaften wird es nach Ihrer Einschätzung in zehn Jahren noch geben? Dr. Eckhard Ott: Das Potenzial für Energiegenossenschaften ist noch lange nicht ausgereizt. Derzeit wird vor allem Strom aus Photovoltaikanlagen produziert. Zukünftig werden die Windenergie und vor allem die Wärmeerzeugung und -verteilung an Bedeutung gewinnen. Aber auch Geschäftsfelder wie Direktvermarktung, Mitgliederversorgung, Energieeffizienz oder Elektromobilität bieten noch viele Möglichkeiten. Diese können aber nur dann genutzt werden, wenn die Politik geeignete Rahmenbedingungen vorgibt und die bürgergetragene Energiewende nicht durch falsche Regelungen ausbremst. Und für dieses Ziel wird sich die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften auch in den nächsten Jahren einsetzen. Ω „Wer Energie vor Ort produziert, wird bestraft." Dr. Eckhard Ott m ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e schlagsfreien Rente mit 63 für den Mittelstand gewarnt. Hollmann: „Selbst die Prognosen Ihres Hauses machen deutlich, dass eine Umsetzung dieser Pläne zu steigenden Beitragssätzen in Volksbanken engagieren sich Personalien įGenossenschaftsverbände berichten von wachsenden Kreditbeständen Frankfurt/Münster/Oldenburg. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken genießen nach wie vor das Vertrauen der Sparer. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Genossenschaftsverbände in Frankfurt, Münster und Oldenburg. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband (RWGV) Ein lebhaftes Kreditgeschäft mit Unternehmen, Selbstständigen und Privatkunden melden die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rheinland und Westfalen. Unter dem Strich nahm ihr Kreditbestand 2013 um 4,2 Prozent auf 75 Milliarden Euro zu, wie die vorläufigen Zahlen des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands (RWGV) zeigen. „Einer der Wachstumstreiber war 2013 erneut das Engagement der Volksbanken und RaiffeisenRalf W. Barkey banken im Segment erneuerbare Energien“, berichtete Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des RheinischWestfälischen Genossenschaftsverbands. Ihre Bilanzsumme steigerten die 180 genossenschaftlichen Regionalbanken um durchschnittlich 1,8 Prozent auf insge- samt fast 120 Milliarden Euro (ohne Sonderinstitute). „Damit haben sich unsere Banken im bundesdeutschen Branchenvergleich überdurchschnittlich gut entwickelt“, betonte Barkey. Im Berichtsjahr 2013 verteilte sich das Kreditwachstum der RWGV-Mitgliedsbanken nahezu gleichmäßig auf Firmen- (plus 3,9 Prozent) und Privatkunden (plus 4,2 Prozent). Fast so stark wie das Kreditgeschäft wuchsen 2013 die Einlagen von privaten und gewerblichen Kunden, deren Volumen um 3,4 Prozent auf 85 Milliarden Euro zunahm. Vor allem liquide, kurzfristige Anlageformen waren stark gefragt. 2012 war der Bestand an Spareinlagen, Tages- und Festgeldern um etwa 2,5 Prozent gestiegen. Genossenschaftsverband, Frankfurt Die Kreditgenossenschaften in den 13 Bundesländern des Genossenschaftsverbandes, Frankfurt, konnten ebenfalls im letzten Geschäftsjahr hoch zufrieden sein: Das zeigte das EinlagenPlus von 3,4 Prozent auf 143,4 Milliarden Euro in 2013, wogegen die Einlagen bei allen Banken in Deutschland um 0,6 Prozent rückläufig waren. Mit einer Ausweitung der Kreditvergabe um 4,5 Prozent auf 114 Milliarden Euro konnten die 299 Kreditgenossenschaften zugleich einen Wachstumsimpuls für den Mittelstand geben. Auch hier stand die Entwicklung im klaren Gegensatz zum Minus von vier Prozent bei den deutschen Banken insgesamt. Die Bilanzsumme in den 13 Bu nde s l ä nde r n des VerbandsgeMichael biets stieg um Bockelmann zwei Prozent auf 191,5 Milliarden Euro. Der Bilanzsummendurchschnitt nahm fusionsbedingt stärker um 3,7 Prozent auf 640 Millionen Euro zu. „Die Dynamik im Kundengeschäft ist ein deutliches Signal, dass das solide Geschäftsmodell der Volksbanken und Raiffeisenbanken unverändert sehr attraktiv ist. Auch im Jahr fünf nach Ausbruch der Finanzkrise punkten Anbieter mit einem transparenten Leistungs-, Qualitäts- und Sicherheitsversprechen“, bilanzierte Verbandspräsident Michael Bockelmann die Entwicklung. Genossenschaftsverband Weser-Ems (GVWE) Das addierte Bilanzvolumen der 57 Volksbanken und Raiffeisenbanken, die sich dem Genossenschaftsverband Weser-Ems angeschlossen haben, betrug zum Jahresende 2013 rund 22,1 Milliar- die gesetzliche Rentenversicherung führen und insbesondere die jüngere Generation stark belasten wird.“ Gleichzeitig sinke das gesetzliche Rentenniveau. den Euro (plus 3,6 Prozent). Das Volumen im Einlagengeschäft belief sich auf 14,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Plus von 3,1 Prozent zum Vorjahr. „In Anbetracht der anhaltenden Niedrigzinsphase beliefen sich die Sichteinlagen auf ein beachtliches Volumen von sieben Milliarden Euro“, sagte GVWEVerbands direktor Johannes Freundlieb der GAZ. Das Gesamtvolumen im Kreditgeschäft habe sich auf 16,2 Milliarden Euro erhöht. „Dies entspricht einer Steigerung von 4,9 Prozent“, so Freundlieb. Die Vergabe von Krediten an Dienstleistungsunternehmen stieg um rund 9,8 Prozent und der Zuwachs bei den Krediten an landwirtschaftliche Unternehmer betrug 6,9 Prozent. Diese Bilanzzahlen dokumentieren nach Aussagen des Verbandes, dass die Genossenschaftsbanken die Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft in Weser-Ems erneut maßgeblich unterstützt haben. Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems im Jahr 2013 auf jetzt Johannes 1,17 Prozent erFreundlieb höht. Ω Wilhelm Brüggemeier aus Enger im Kreis Herford ist aus dem Vorstand der Genossenschaft DMK Deutsches Milchkontor ausgeschieden. +++ Johannes Freundlieb ist neues Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems. Er hat die „Vollblutpolitiker“ Christian Schmidt Berlin. „Mit Christian Schmidt wurde ein Vollblutpolitiker und Macher an die Spitze des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft berufen. Der Mittelfranke hat als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverteidigungsminister und zuletzt beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung klare Akzente gesetzt. Er ist bekannt für sein Verhandlungsgeschick und seine Durchsetzungsstärke. Als anerkannte Führungspersönlichkeit ist er in der Lage, sich rasch in neue und komplexe Fachthemen einzuarbeiten“, so Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverban- Neureuther wirbt für „Sicher im Schnee“ Heilbronn. Felix Neureuther wird das neue Gesicht der INTERSPORT-Initiative „Sicher im Schnee“. Kim Roether, Vorstandsmitglied der weltweit größten mittelständischen Verbundgruppe im Sportfachhandel: „Er wird uns in der kommenden Wintersaison als Schirmherr zur Verfügung stehen und seine Erfahrung als Profi-Skiläufer einbringen.“ INTERSPORT engagiert sich in der Initiative „Sicher im Schnee“ zusammen mit dem DSV aktiv bereits seit 2007 für mehr Sicherheit im Wintersport. Ω įSeit 2006 kooperiert das Niedersächsische Kultusministerium mit dem Genossenschaftsverband Kultusministerin Frauke Heiligenstadt lässt sich von der Schülergenossenschaft deren Schulprojekt „Schulbücherei“ erläutern. von rund 100 Schülern in der Oberschule Walsrode die Fortsetzung des Projekts beschlossen und feierlich unterzeichnet. „Nachhaltige Schülerfirmen sind eine bereichernde Unterrichtsmethode im Wahlpflichtbereich oder im Fachunterricht und leisten einen wichtigen Beitrag zur Berufsorientierung. Bei allen beteiligten Schulformen hat die Erfahrung außerdem gezeigt, dass die Arbeit in Schülergenossenschaften selbstgesteuertes Lernen fördert“, erklärte Kultusministerin Heiligenstadt und dankte allen Beteiligten für ihr personelles und finanzielles Engagement. Ω AUS DEN REGIONEN dpa München. Kritisch äußert sich der ehemalige Vizepräsident der Deutschen Bundesbank FranzChristoph Zeitler zu den Vorstößen von EU-Staaten, durch ÄnderunFranz-Christoph gen des nationaZeitler len Handels- und Steuerrechts die Eigenkapitalausstattung ihrer Banken zu stärken. Im Interview mit „Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt“ spricht er sich gegen diese Form der „kreativen Buchführung“ aus. Insbesondere Italien und Spanien möchten mithilfe gesetzgeberischer Maßnahmen den Kreditinstituten ermöglichen, ihr hartes Kernkapital höher zu schreiben, ohne Kapital von außen zuzuführen, Gewinne einzubehalten oder die Bilanzsumme zu reduzieren. „Es geht hier nicht um Kleinigkeiten, sondern bei Italien um einen Betrag von circa 7,5 Milliarden Euro, im Falle Spaniens hat der Finanzminister selbst von circa 30 Milliarden Euro ge- sprochen“, so der Bankenexperte. Zeitler warnt vor Wettbewerbsverzerrungen, würden diese Pläne der beiden EU-Staaten Realität. Die Kreditinstitute wären bei der Bilanzprüfung der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie dem kommenden Stresstest von EZB und der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) bessergestellt. Darunter leide nicht nur die Glaubwürdigkeit der beiden Organe. Dies gehe letztlich zulasten aller Banken im Euroraum – „weil sie dann für die Akquisition von Eigen- oder Fremdkapital einen höheren Preis zahlen müssen und gegenüber Konkurrenten aus dem angloamerikanischen Bereich benachteiligt werden“, sagt Zeitler. Zudem bestünde deshalb die Gefahr „kompensatorischer Verschärfungen“, wovon auch Banken und Bankengruppen anderer europäischer Länder betroffen wären, so der frühere Bundesbankvizepräsident. Um dies zu vermeiden, fordert er die EU-Kommission und die EBA auf, gegen Wettbewerbsverzerrungen im Bankensektor vorzugehen, die zur Begünstigung einzelner EU-Staaten und ihrer Finanzinstitute führen könnten. Ω Oldenburg/Rastede. Die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems hatte die Auszubildenden der 58 Mitgliedsbanken in Weser-Ems aufgerufen, ihre Genossenschaftsbank vor Ort mit attraktiven Projekten innerhalb und außerhalb der Banken zu präsentieren. Unter dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen“ sollte das Ziel verfolgt werden, Bürgerinnen und Bürger für eine gemeinsame Initiative zu gewinnen, um die Lebensqualität in einer Stadt oder Gemeinde zu verbessern. Gewinner des diesjährigen „AZUBI-Oscars“ Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von Münster/München. Gleich zwei JourGenossenschaften. der GAZ istdie die Förderung des nalistenpreiseZielhaben deutschen Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, SelbstGenossenschaftsverbände, zum einen verantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer der Genossenschaftsverband Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesemBayern, Sinne interessengeleitet. SieHier ist parteipolitisch ausgelobt. können unabhängig. sich bis zum 30. April Journalisten bewerben, die Herausgeber sich mit dem Thema wirtschaftliche Bildung, Verbraucherschutz oder Dr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland Kontakt zur Redaktion Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Nachhaltigkeit beschäftigt haben. Zu c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Hülsebrockstraße 2-8 es den Friedrich-Wilgewinnen gibt 48165 Münster helm-Raiffeisen-Preis (8.000 Euro), Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 den Hermann-Schulze-DelitzschE-Mail: [email protected] Preis (8.000 Euro) und einen VolontärVerlag preis (4.000 Euro). Die Beiträge müssen Frankfurter Societäts-Medien GmbH zwischen71–81, 1. Januar 2013am und Frankenallee 60327 Frankfurt Main31. Dezember 2013 inTelefax: Print, TV, Hörfunk Telefon: 0 69/75 01 - 43 52, 0 69/75 01 - 47 43 52 vergangenen Jahren hat Martens die Pelletproduktion um circa 30.000 Tonnen auf insgesamt 100.000 Tonnen ausgebaut. Neben Holzpellets, die vor allem in größeren Verbrennungsanlagen (Industriebetriebe, Krankenhäuser, Gartenbau) verwendet werden, hat Martens inzwischen die Produktion erweitert. Die neue Produktionsschiene unterscheidet sich von der alten dadurch, dass hier ausschließlich Pellets aus reinem Weichholz produziert werden. Ω war das Azubi-Team der Volksbank Ganderkesee-Hude eG, Hude, mit dem Projekt „Wie geht‘s weiter nach der Schule“. Auf Platz zwei kamen die Auszubildenden der Raiffeisen-Volksbank eG, Aurich, die eine Woche in einer Werkstatt für behinderte Menschen erlebt und unterstützt haben. Den dritten Platz erzielten die Auszubildenden der Volksbank Jever eG, die in ihrem Projekt älteren Menschen die neuen Medien nähergebracht haben mit dem Projekt „Tablets für Jung & Alt – Generationen mit einem zeitgerechten Thema verbinden“. Ω besserwisser eG ausgezeichnet Passau. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die besserwisser eG als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhalti- ges Denken und Handeln. „Die besserwisser eG zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln“, so Professor Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland. Ω DRV bedauert Friedrich-Rücktritt KURZ, KNAPP & vor ort Michael Hellering ist neu in den Vorstand der Volksbank Rottweil eG berufen worden. *** Torsten Scholze ist seit Jahresbeginn neu im Vorstand der Volksbank Sulmtal eG, Obersulm. Ω Genossenschaftsverbände zeichnen Journalisten aus Chefredaktion Wolfgang Koschny (V.i.S.d.P.) Köln. Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) hat den Exklusiv-Vertrieb des holländischen Holzpellet-Produzenten Martens eko bv übernommen. Bereits seit drei Jahren arbeitet die RWZ eng mit Martens zusammen. Martens eko produziert seit 2005 Holzpellets für Industrie- und Privatkunden. Der Sitz und die Produktionsanlagen des Unternehmens liegen in Venray (Holland), unmittelbar an der deutsch-holländischen Grenze. In den „AZUBI-Oscars“ vergeben IMPRESSUM MELDUNG Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Eine Kundenzeitung von Genossenschaften RWZ: Pellets aus Holland rfsole/Fotolia.com EU-Staaten mit „kreativer Buchführung“ des (DRV). Aus dem Wahlkreis Fürth kennt der Jurist mit dem Schwerpunkt Wettbewerbsrecht die Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft und des ländlichen Raums genau. „Wir freuen uns auf die konstruktive Zusa m mena rbeit mit dem Bundesminister und setzen auf Kontinuität in der Wirtschaftspolitik für den ländlichen Raum“, so Manfred Nüssel. Ω Christian Schmidt Meldungen Schüler eG-Projekt wird fortgesetzt Walsrode. Seit 2006 kooperiert das Niedersächsische Kultusministerium mit dem Genossenschaftsverband und führt gemeinsam das Projekt „Nachhaltige Schülergenossenschaften“ durch. Aus dem Pilotprojekt ist 2009 eine vertragsbasierte Kooperation entstanden, die bis heute zur Gründung von mehr als 60 nachhaltigen Schülergenossenschaften führte. Die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, der Präsident des Genossenschaftsverbandes e.V. Michael Bockelmann sowie der Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems Rainer Backenköhler haben jetzt im Beisein Nachfolge von Rainer Backenköhler angetreten, der zum Jahresende in den Ruhestand getreten war. +++ Mit Wirkung zum 1. Februar 2014 wurde Markus Zender zum weiteren Geschäftsführer der Landgard Obst & Gemüse Holding GmbH (LOGH) berufen. Ω dpa Kritik an Andrea Nahles MITTELSTANDSVERBUND-Präsident Wilfried Hollmann hat in einem Brief an die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles vor den Folgen einer ab- 7 5 Redaktion Verlag Peter Hintereder Gestaltung Verlag Kerim Demir, Maike Ahrens Projektleitung Verlag Olaf Kopmann Geschäftsführer Hans Homrighausen oder onlineAmtsgericht veröffentlicht worden Registergericht: Frankfurt am Main sein. Handelsregisternummer: HRB 7285 Gleiches gilt für den Journalistenpreis Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß 27 a der Kreditgenossenschaften in §RheinUmsatzsteuergesetz: DE 114232782 land und Westfalen. Der Preis würdigt Anzeigen-Service Journalisten, die lebendig, Genossenschaftliche Allgemeine Zeitunganspruchsc/o Landwirtschaftsverlag GmbH voll und verständlich komplexe WirtHülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster schafts- und Finanzthemen in die All- Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 tagswelt der Menschen transportieren. E-Mail: [email protected] Ex-Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich hatte erst jüngst die offene Kommunikation beim Thema Tiertransport gelobt. Abo-Service 30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare) Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2014 Prämiert werden in diesem Jahr herBeiträge in Namentlich gekennzeichnete stellen nicht un Bild, Wort und Ton,Artikel die das diesjährige bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte Ausschreibungsthema „Wirtschaft vor Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nach Ort“ seiner regionalen Bedeutung druck nurmit mit Genehmigung der Redaktion. transparent machen und der Rätsellösung Das Lösungswort für das Rätsel Öffentauf der letzten Seite dieser Ausgabe lautet: Courtage lichkeit nahe bringen. Einsendeschluss ist der 15. November Ω Nächste Ausgabe: 31. 03. 2014 2014. Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr. ausragende journalistische Berlin. Mit Bedauern reagierte der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, auf den Rücktritt von Bundeslandwirtschaftsminister Dr. Hans-Peter Friedrich. „In den letzten Wochen und Monaten haben wir sehr konstruktive Gespräche mit dem Bundeslandwirtschaftsminister geführt, zuletzt an unserem Informationsstand auf der Internationalen Grünen Woche und auf der Fruit Logistica. Er hat ganz konkrete, pragmatische Vorstellungen, die Wettbewerbsfähigkeit und das Image des deutschen Agribusiness zu stärken. Vor allem die Wirtschaftspolitik für den ländlichen Raum liegt ihm am Herzen. Diese Ziele hätten wir gerne mit Friedrich gemeinsam weiter verfolgt und vor allem umgesetzt“. Ω 8 6 m ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e Praktikantenblogs Was bieten Praktika bei deutschen Top-Arbeitgebern? Mit welchen Aufgaben und Projekten wird man betraut? Was lernt man außer „Kaffeekochen“ und „Kopieren“? Praktikanten be- Job & Uni richten von attraktiven deutschen Arbeitgebern und geben einen detaillierten und authentischen Einblick in ihren Arbeitsalltag: www.deutschlands100.de/insider-infos/ praktikantenblogs.html Vorsicht, Falle: Das Praktikumszeugnis Was sollte drinstehen, was nicht įFünf wichtige Tipps von Personalberater Klaus Schiller 1 Lieblose Notenlisten Manche Unternehmen, zu denen auch mehrere deutsche Automobilkonzerne zählen, erstellen Praktikumszeugnisse der Einfachheit halber nicht im ausformulierten Text, sondern in Form einer Liste, in der zu diversen leistungsrelevanten Stichworten (z. B. „Motivation“, „Belastbarkeit“, „Auffassungsgabe“) fünf Noten zur Auswahl stehen (von 1 = „sehr gut“ bis 5 = „mangelhaft“), von denen jeweils eine angekreuzt ist. Ein solches Tabellen-Zeugnis wirkt unweigerlich recht lieblos, daher sollten Praktikantinnen und Praktikanten nach Möglichkeit um eine ausformulierte Zeugnisfassung bitten. 2 Prägnante Lücken Praktikantinnen und Praktikanten sollten darauf achten, dass ihr Praktikumszeugnis alle relevanten Wertungen enthält. Denn wenn der Praktikumsbetrieb im Zeugnis wichtige Angaben (evtl. auch unab- sichtlich) auslässt, kann dies bedeuten: Die Leistungen waren in diesem (fehlenden) Aspekt „kaum der Rede wert“. Fehlen z.B. Angaben zur Motivation, kann dies den Eindruck erwecken, dass sich der Praktikant oder die Praktikantin vergleichsweise unmotiviert und uninteressiert gezeigt hat. Es ist durch Urteile der Arbeitsgerichte recht genau geregelt, welche Wertungen ein Praktikumszeugnis vornehmen muss. Nach der wertfreien Auflistung der Tätigkeiten folgen im Leistungsteil Aussagen zur Lern- und Arbeitsbereitschaft (u. a. Motivation, Engagement, Eigeninitiative, Interesse), zur Arbeitsbefähigung (u. a. Auffassungsgabe, Flexibilität, Belastbarkeit), zum Fachwissen (praktische Umsetzung theoretischer Vorkenntnisse sowie im Praktikum erlangte Erfahrungen), zur Lern- und Arbeitsweise (Effizienz, Sorgfalt, Eigenverantwortung) und zum Lern- und Arbeitserfolg (Qualität und Quantität der Arbeitsergebnisse). Diese fünf Leistungsaspekte werden mit dem Grad der Zufriedenheit zu einer Gesamtnote zusammengefasst (z. B. „Er/Sie hat stets zu unserer vollen Zufriedenheit gelernt und gearbeitet“ = Gesamtnote 2). Anschließend wird das Verhalten zu Vorgesetzten, Kollegen und externen Kontaktpersonen (z. B. Kunden) bewertet. Ein Praktikumszeugnis endet mit dem Hinweis auf die fristgemäße Beendigung, einem Dank sowie Zukunftswünschen. 3 Praktikumsbescheinigungen Kaum bekannt ist: Ein Anspruch auf ein Praktikumszeugnis besteht eigentlich nur bei freiwilligen Praktika auf Grundlage von § 16 BBiG (Berufsbildungsgesetz). Bei Pflicht- aus. Nicht jeder Vorgesetzte reagiert hierauf mit dem angemessenen Maß an didaktischem Feingefühl und Geduld. Daher finden sich in Praktikumszeugnissen mitunter zwischen den Zeilen Hinweise auf eine sprichwörtliche „lange Leitung“ („Er zeigte die erforderliche Auffassungsgabe“), eine geringe Integrationsfähigkeit („Sie kam mit den Teammitgliedern im Großen und Ganzen zurecht“) oder unzureichende theoretische Vorkenntnisse („Er verfügt über ein ausbaufähiges theoretisches Grundwissen“). 5 rautie Berlin. Junge Erwachsene, die sich erstmalig um eine Arbeitsstelle bewerben, können ihren Bewerbungsunterlagen umständehalber nur Schul- und Praktikumszeugnisse beilegen, jedoch noch keine vollwertigen Arbeitszeugnisse. Sie legen daher in der Regel großen Wert darauf, dass sie zur Steigerung ihrer Bewerbungschancen für ihre Leistungen im Rahmen eines Praktikums ein wertendes Praktikumszeugnis erhalten – und die meisten Unternehmen kommen diesem Wunsch auch nach. Insbesondere aus den folgenden fünf Gründen können sich Praktikumszeugnisse aber durchaus auch negativ auf die Bewerbungschancen auswirken: frei formuliert sein sollten, finden sich auffallend oft Sätze aus der codierten Zeugnissprache in ihnen. Für Leser bleibt so unklar, ob sie das Dokument an den strengen Maßstäben eines Zeugnisses messen sollen (dann ist es zu kurz) oder nicht (dann verfehlen die wertenden Aussagen ihre Wirkung). praktika im Rahmen der Ausbildung/ des Studiums ist nur die Absolvierung des Praktikums relevant, nicht aber die dabei gezeigte Leistung. Daher wird in solchen Fällen in der Regel nur eine „Praktikumsbescheinigung“ ausgestellt, kein „Praktikumszeugnis“. Obwohl solche Bescheinigungen eigentlich wert- 4 Kritik zwischen den Zeilen Üblicherweise lernen Praktikantinnen und Praktikanten während der kurzen Praktikumszeit mehrere Arbeitsbereiche kennen und werden dabei jeweils wieder mit neuen Abläufen konfrontiert. Dies wirkt sich unweigerlich auch auf die Fehlerquote Persönliche Note fehlt Damit ein Praktikumszeugnis bei einer späteren Bewerbung einen guten Eindruck vermittelt, sollte es nicht nur aus altbekannten Standard-Textbausteinen der Note 1 oder 2 bestehen, sondern – vergleichbar einem Empfehlungsschreiben – auch die individuellen Stärken betonen. Besonders vorteilhaft wirkt es, wenn eine ungewöhnlich hohe Eigenverantwortung betont wird oder der Praktikumsbetrieb eine Übernahme in ein Anstellungsverhältnis in Aussicht stellt. Praktikantinnen und Praktikanten sollten daher um Aufnahme der besonderen Aspekte in das Praktikumszeugnis bitten, die in diesem Sinne vorteilhaft wirken. Ω Der Autor Klaus Schiller ist Geschäftsführer der Personalmanagement Service GmbH in Berlin, die auch das Portal www.arbeitszeugnis. de betreibt. Mit seinen Mitarbeitern berät und betreut er über diese Internetseite Arbeitnehmer wie Arbeitgeber bei Fragen und Problemen rund um das Thema Arbeitszeugnis. Anzeige Gutes Zeugnis – schlechtes Zeugnis: Formulierungen und ihre Noten Lern- und Arbeitsbereitschaft (Motivation, Engagement, Interesse) Note 1: Sie hat von der ihr gebotenen Möglichkeit, sich mit allen Abläufen und den betrieblichen Zusammenhängen vertraut zu machen, stets mit sehr großem Engagement und Interesse Gebrauch gemacht. Note 5: Sie hatte Gelegenheit, sich mit den Abläufen in der Abteilung vertraut zu machen. Arbeitsbefähigung (Auffassungsgabe, Flexibilität, Belastbarkeit) Note 1: Aufgrund seiner raschen Auffassungsgabe hat er sich sehr schnell in die verschiedenen Aufgabenstellungen eingearbeitet und kam auch mit hohen Anforderungen sehr gut zurecht. Hierbei kamen ihm seine überdurchschnittliche Belastbarkeit und Flexibilität sehr zugute. Note 5: Wir können sagen, dass er mit den übertragenen Aufgaben durchaus zurechtkam. Warum verschwinden die Socken in der Waschmaschine? Fachwissen (praktische Umsetzung theoretischer Vorkenntnisse, erlangte Erfahrungen) Note 1: Sie hat ihre umfangreichen und sehr fundierten theoretischen Kenntnisse während des Praktikums Wir können nicht alles erklären, aber wie Investmentfonds mehr aus Ihrem Geld machen können, schon • Egal, ob Sie anlegen, ansparen oder für die Zukunft vorsorgen möchten, • Geld anlegen klargemacht ZEITmagazin 10/2011 Wenn Sie mehr wissen möchten, fragen Sie Ihren Berater bei der Volksbank Raiffeisenbank. Oder besuchen Sie uns auf www.geld-anlegen-klargemacht.de Einfach QR-Code scannen und auf unserer Internetseite informieren. Lern- und Arbeitserfolg (Qualität der Arbeitsergebnisse) Note 1: Sie erledigte die ihr im Rahmen des Praktikums übertragenen Aufgaben quantitativ und qualitativ stets sehr gut. Note 5: Sie erledigte die ihr im Rahmen des Praktikums übertragenen Aufgaben quantitativ und qualitativ im Großen und Ganzen zufriedenstellend. Zusammenfassende Leistungsbewertung (Gesamtnote) Note 1: Seine Leistungen haben in jeder Hinsicht und in allerbester Weise Verhalten zu Internen und Externen Note 1: Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden war jederzeit vorbildlich. Note 5: Ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kunden war insgesamt korrekt. Dankes- und Bedauernsformel Note 1: Wir danken ihm für seine ausgezeichneten Leistungen. Er gab dadurch die besten Empfehlungen, auch künftig wieder Praktikanten seiner Universität zu beschäftigen. Note 5: Wir danken ihm für sein Bemühen. Zukunfts- und Erfolgswünsche Note 1: Wir wünschen ihr im Studium weiterhin viel Erfolg und in persönlicher Hinsicht alles Gute. Wir würden es begrüßen, wenn sie sich nach Abschluss des Studiums bei uns bewirbt. Note 5: Unsere besten Wünsche begleiten ihre weitere Entwicklung. Kolumnist Martenstein und sein Zwischenzeugnis wir haben eine passende Lösung für Sie Auch mit kleinen Beträgen: Schon ab 50,– Euro monatlich sind Sie dabei Ihr Geld wird in einer Vielzahl unterschiedlicher Wertpapiere oder Immobilien angelegt Sie bleiben flexibel, denn Ihr Geld ist grundsätzlich bewertungstäglich verfügbar Weitere Informationen, die Verkaufsprospekte und die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie kostenlos in deutscher Sprache bei allen Volks- und Raiffeisenbanken oder direkt bei Union Investment Service Bank AG, Wiesenhüttenstraße 10, 60329 Frankfurt am Main, unter www.union-investment.de oder telefonisch unter 069 58998-6060. Stand: 1. Januar 2014. Lern- und Arbeitsweise (Effizienz, Sorgfalt) Note 1: Er wurde von den Einsatzabteilungen wegen seiner äußerst zuverlässigen Lern- und Arbeitsweise sowie seiner entlastenden Mitarbeit sehr geschätzt. Note 5: Er erwies sich als ein Praktikant, der für die Aufgaben, die wir ihm übertrugen, einen systematischen Lösungsweg suchte. unseren Erwartungen an Praktikanten entsprochen. Note 5: Seine Leistungen haben unseren Erwartungen an Praktikanten größtenteils und weitgehend entsprochen. Warum ich ausgerechnet Romanistik studiert habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Französisch war mein schlechtestes Fach in der Schule. Vielleicht habe ich damals gerne französische Literatur gelesen. Ich habe Rotwein getrunken, ich aß zum Frühstück Croissants, ich hörte gerne das Lied „Amsterdam“ von Jacques Brel – habe ich etwa deswegen Romanistik studiert? Der junge Mann, der ich war, ist mir ein Rätsel. In den Proseminaren konnten alle recht gut Französisch sprechen. Bei mir war dies nicht der Fall. Man konnte für ein Jahr als Aushilfslehrer für Deutsch an eine französische Schule gehen, ich dachte, auf diese Weise lerne ich garantiert Französisch. Dazu war allerdings die Zwischenprüfung erforderlich. Um die Zwischenprüfung erfolgreich zu bestehen, musste man aber recht gut Französisch sprechen. Das war die Ausgangsposition einer klassischen antiken Tragödie. Kurz vor dem Ende der Anmeldefrist habe ich mich für den Aushilfslehrerjob gemeldet. Mit „kurz vor dem Ende“ meine ich: am letzten Tag, mittags. Die Frau im UniSekretariat fragte erwartungsgemäß nach dem Zwischenprüfungszeugnis. Ich sagte: „Verdammt! Das Zeugnis! Liegt das Zeugnis etwa nicht bei?“ Wunder gibt es immer wieder. Ich habe nicht behauptet, dass ich das Zeugnis hätte. Ich habe lediglich gefragt, ob das Zeugnis denn nicht beiliege, und habe einen verzweifelten Eindruck gemacht. Ich habe niemals die Unwahrheit gesagt. Ehrenwort. Die Frau meinte, dass ich das Zeugnis dann halt bei der französischen Schule nachreichen könne, und sie schrieb etwas auf den Bewerbungsbogen. An der französischen Schule hat sich keiner für das Zeugnis interes- dpa • • hervorragend praktisch umgesetzt. Note 5: Ihr war daran gelegen, ihre Studienkenntnisse durch praktische Kenntnisse zu ergänzen. siert. Die waren einfach nur glücklich über den neuen Aushilfslehrer. Am Ende des Jahres konnte ich parlieren, charmieren und mich echauffieren, dass es eine helle Freude war. Ich habe mich nach dem Job an einer anderen deutschen Uni beworben. Im Sekretariat der anderen Uni fragten sie erwartungsgemäß sofort nach dem Zwischenzeugnis. Ich sagte: „Ohne das Zeugnis kriegt man den Job in Frankreich doch gar nicht, oder?“ Es war nur eine Gegenfrage, ich habe niemals gelogen. Aber sie waren damit zufrieden, und meinen Magister Artium habe ich, nach allen Regeln der Kunst, mit summa cum laude abgelegt. Ω M ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e Kultur fest. Es findet parallel zur Leipziger Buchmesse vom 13. bis 16. März 2014 statt. Aktuelle Informationen zum Pro gramm unter www.leipzig-liest.de dpa Leipzig liest Mit 2800 Veranstaltungen und 2900 Mitwirkenden an 365 Orten ist „Leip zig liest“ heute Europas größtes Lese 9 7 A le Na xand t 176 urfo er vo n 9 – rsc 185 her Hum b 9 B a r a ck Ob a m a Präsiden t der Ver einigten Staaten von Am erika geboren 1961 e Karl der Groß cher Kaiser ts eu -d ch is Röm 747 – 814 ga Ga he y d sc n La ani eri 6 g 8 k i er Sän 19 n m A re bo e g old t Nelson Mandela Menschenrechtler 1918 – 2013 s Steve Job ionier rp te u p m Co 11 0 2 1955 – n stei Ei n er t A lb ker si Phy – 1955 1879 Christoph Kolumbus Entdecker 1451 – 1506 Der Teufel ist vielleicht sogar Jurist Die Geschichte der Unterschrift reicht Jahrtausende zurück įDoch noch immer laufen wir Gefahr, uns mit ihr dem Bösen zu verschreiben geboren 1926 el erk a M lerin l e g A n skanz 954 1 e d n ren u ebo eB g h c ts Deu Ma r t in L ut Refo rmat her or 1483 – 154 6 Napoleon Bonaparte Französischer Kaiser 1769 – 1821 Heinrich von K leist Schriftsteller 1777 – 1811 Die Unterschrift begleitet den Men schen vom Poesie album bis zum Te stament. In den Bürokratien der modernen Verführung arbeiten kleine Unterteufelchen die unterschriebenen Dokumente ab: Bestellungen im Versandhaus, verlockende Kleider und Möbelgarnituren, Lebensversicherungen und Bausparverträge - überall flüstert es: „Unterschreiben Sie - hier rechts unten.“ Auch die Staatssicherheit verlangte eine Unterschrift des IM, und diese Unterschrift konnte und kann noch Jahrzehnte später triumphierend von Personen herumgezeigt werden, die nicht wissen, welche versucherischen oder erpresserischen Worte der werbende Träger des Schlapphuts geflüstert hat und welche manchmal sehr banale Gegenleistung gefordert wurde. Aber da steht sie, schwarz auf weiß, die dem Teufel geleistete Unterschrift! Joachim Kalka zeigt in seinem Essay „Die Katze, der Regen, das Totenreich“, dass das eigentlich Bindende am Teufelspakt der Schriftzug ist, ein Zeichen des „Vertragsfetischismus“ in einer Kultur, „welche die Schrift privilegiert“. Dass nun dieser Schriftzug mit Feder und Papier durch die elek tronische Signatur ersetzt wird, stört den Teufel nicht. Er will die nachweisbare dokumentarische Bindung. Der moderne Verführer braucht einen sicheren Prozesserfolg, wenn es um die ausstehenden Raten geht. Der alte Verführer, dem Gott gnädigst eine Wette In den Büro kratien der moder nen Verführung arbeiten kleine Un terteufelchen. zugestanden hat, will immer noch ein unterschriebenes Papier vorweisen. Aber wem? Seinem armen Opfer, das er ohnehin jetzt am Genick packt? Oder dem Allmächtigen, der von Anfang an Bescheid weiß? Auch Künstler, die ihre Werke mit Namen signieren und durch ein „Ipse fecit“ vor der Öffentlichkeit erklären, dass sie das Werk selbst gemacht haben, sind vor den Versuchungen des Teufels nicht sicher, etwa durch Signaturen auf Remakes oder Kopien, mehrfachen Abgüssen oder bei Gefälligkeitssignaturen. Im Geniekult des 19. und 20. Jahrhunderts verehrte man die eigenhändige Signatur, unsignierte Werke wurden mit Misstrauen betrachtet, und der Kunsthandel reagierte entsprechend, auch wenn man wusste, dass frühere Künstler Eigenhändigkeit viel weniger wichtig nahmen, oft in Serie malten, ja ihre Werkstätten protoindustriell aufzogen. Die durch Experten beglaubigte „Unterschrift“ des Künstlers trieb von da an die Preise um ein Vielfaches in die Höhe. Heute drängeln sich Kinder und Fans aller Altersstufen um Berühmtheiten und erbetteln sich ein Autogramm. Jedes Buch gewinnt an Sammelwert, wenn es signiert ist. Die Signatur verleiht die Aura von Nähe, ja freundlicher Zuneigung. Erst recht gilt dies für die schöne altmodische Kommunikationsform der Briefe. Aber unverkennbar ziehen nun andere Zeiten herauf. Schon früh verwendete man bei Rundbriefen oder für die Scheine an der Universität einen im Sekretariat streng verwahrten Gummistempel. Damit war die Aura des Originals verflogen, doch der Stempel reproduzierte noch den Schriftzug. Dann aber hielt die elek tronische Kommunikation Einzug und mit ihr die elektronische Signatur. Eine EU-Richtlinie von 1999, die drei Qualitätsstufen von Unterschriften vorsah, führte zu nationalen Signaturgesetzen, in Deutschland zum Signaturgesetz vom 16. Mai 2001 und zu Änderungen des einfachen Rechts. Wo Schriftform gefordert ist, kann nun auch elektronisch signiert werden. Dazu braucht man wiederum spezielle Anbieter für Zertifizierungsdienste, die sogenannten Trustcenter, etwa für Online-Banking, E-Commerce und EGovernment, die ihrerseits von der Bonner Bundesnetzagentur überwacht werden. Solchermaßen kontrollierte elektronische Signaturen haben den rechtlichen „Anschein der Echtheit“ auf ihrer Seite. Ein eigenes Rechtsgebiet, das Signaturrecht, ist entstanden. In schriftarmer Zeit genügte der Schwur vor denjenigen, die es anging. Den späteren Zunftgenossen, Kaufleuten und Viehhändlern genügten das gesprochene Wort und der Handschlag. Dann kamen die Urkunden mit königlichen Handzeichen oder später mit vollen Unterschriften. Ihnen folgten in der Neuzeit die Akten als Signum moderner Verwaltung. Sie enthielten massenhaft Unterschriften, aber auch die Urkunden mit Unterschrift als Dokumente für Status und Ehre starben nicht aus. Nun haben wir die elektronischen Dateien, das elek tronische Grundbuch und so auch die elektronische Signatur. Längst versenden Ordnungsämter, Finanzbehörden und sonstige Administrationen Bescheide ohne Unterschriften. „Dieses Schreiben“, so heißt es, „wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.“ Die Sachbearbeiter haben zwar noch Namen und Telefon, aber den individuellen Schriftzug zeigen sie nicht mehr. Ob der Mensch seine Identität durch eine (fälschbare) Unterschrift, durch das (unzuverlässige) Passbild, durch den Maschinenblick in die Iris, durch Spracherkennung oder durch einen unter die Haut eingepflanzten Chip nachzuweisen hat, gleichviel: der enorme technische Aufwand, den wir heute treiben, um uns zu vergewissern, wer derjenige ist, mit dem wir kommunizieren, ist mit der Komplexität unserer Lebensverhältnisse und der Vervielfältigung technischer Möglichkeiten gewachsen. Die reale Person, die man kennt und auf deren Unterschrift man sich verlässt, wird zum blassen Schemen. Die eigentliche Identität vermittelt nun der mit Zertifikat gesicherte Datenschlüssel oder die maschinelle Prüfung. Allerdings: Mit dem Blättchen Papier, unterzeichnet mit einem Tröpfchen Blut, wäre der Teufel auch heute zufrieden. Dem Schuldner, der den Pakt zu leugnen versuchte, würde er im Handumdrehen eine DNA-Analyse vorlegen. Sie zeigt, dass derjenige, der unterschrieben hat, genetisch identisch ist mit demjenigen, der nun zahlen soll. Der Teufel ist ein eifriger Rechthaber. Vielleicht sogar Jurist. Ω Der Autor ist Rechtshistoriker. Er war Professor für Öffentliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte und stand dem Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte (MPIER) in Frankfurt am Main vor. Promi-Quiz A uf den sechs Fotos unterschreiben sechs bekannte Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Drei von den sechs Unterschriften finden Sie auf dieser Seite. Erraten Sie auch die anderen? Lösung unten. picture-alliance/dpa/Bildfunk (4), picture-alliance/dpa (2) • Unterschrifen: SyntaxError55/Wikipedia, RaphaelQS/Friedrich Heinrich Alexander/Wikipedia, Connormah/Wikipedia (4), Save-Me-Oprah/Wikipedia, Scewing/Wikipedia, Charlemagne/Wikipedia, Excolis/Wikipedia, Maximilian Schönherr/Wikipedia (2), CMBJ/Wikipedia Elisabeth II. ichs Königin des Vereinigten Königre ds Großbritannien und Nordirlan Frankfurt. Wer schreiben kann, der unterschreibt auch. Es beginnt vielleicht mit einem Poesiealbum, dann mit eigenhändig oder maschinell geschriebenen Briefen. Es folgen Formulare, Zugangsberechtigungen, bargeldlose Zahlungen, Bahn-Cards, Quittungen, Banküberweisungen, Personalausweise und Reisepässe, Prüfungs- und Examensarbeiten mit ehrenwörtlichen oder eidesstattlichen Erklärungen, dann Verträge aller Art, beim Grunderwerb, bei Banken und Bausparkassen. Stets muss der Mensch versichern, er sei es selbst, er erkenne an, er kenne die Risiken und hafte im Zweifelsfall, er nehme Verpflichtungen auf sich und werde zahlen. Ort, Datum, Unterschrift. So gesichtslos und flüchtig sich der Mensch auf Erden bewegen mag, in einigermaßen regulierten Gesellschaften modernen Zuschnitts geht nichts ohne Unterschrift, vom Kindesalter bis zum Tod. Am Ende steht das Testament als „eigenhändig geschriebene und unterschriebene Erklärung“, und zwar mit Ort, Tag, Monat und Jahr, Vornamen und Familiennamen. Auf der Gleichung von Person und Unterschrift scheint die Sicherheit der Rechtsordnung zu beruhen. Fälschungen von Urkunden samt Unterschriften „zur Täuschung im Rechtsverkehr“ werden bestraft. Die Rechtsordnung - das sind wir alle will unbedingt jene Gleichung zwischen benannter Person und konkretem Individuum erhalten. Gefälschte Personalausweise und Pässe, Gesundheitszeugnisse, Schecks, Fahrzeugpapiere, Urkunden aller Art soll es nicht geben. Deshalb werden auch Unterschriften in ihrer Echtheit „beglaubigt“, der Notar muss „die Person bezeichnen, welche die Unterschrift vollzogen oder anerkannt hat“, und es soll auch „angegeben werden, ob die Unterschrift vor dem Notar vollzogen oder anerkannt worden ist“. In gesteigerter feierlicher Form werden Unterschriften von Politikern geleistet. In der Geburtsstunde eines Staates signieren sie die Verfassung, später völkerrechtliche Verträge. Die unterschriebenen Urkunden werden ausgetauscht, man schüttelt sich die Hände und schenkt sich die Füllfederhalter. Die Zeremonie hebt die Szene ins Geschichtliche, die Fotos werden später in den Lehrbüchern erscheinen. Das Ende eines Krieges, einer Diktatur oder einer Erbfeindschaft soll auf diese Weise markiert werden. Es sind Feste der Unterschriften und der Selbstdarstellung. Seit es Schriften gibt, im alten China, im Zweistromland und in Ägypten, Phönizien und Griechenland, finden wir die Namenszeichen für Götter und Könige, aber auch unter Verträgen zwischen Kaufleuten. Man bedient sich fälschungssicherer Zeichen, Siegel, zusammenpassender Tonscherben oder Holzstücke. Die Unterschrift bin- det nun wie ein Schwur. Sie gewinnt rechtsändernde, magische Kraft. Sie verkörpert die Seele des Ganzen. Wer sich dem Teufel verschreibt, muss unterschreiben, und zwar mit Blut, dem „ganz besonderen Saft“, wie es im „Faust“ heißt. Mephisto fordert nur ein Blättchen Papier. Es dokumentiert den Pakt, dessen Rechnung erst am Ende des Lebens aufgemacht wird. „Kraft dieser meiner Unterschrift vermache ich dem Inhaber dieses meine Seele nach ihrer natürlichen Trennung von meinem Leibe“ - so lautet die Verschreibungsurkunde, juristisch ein Inhaberpapier, in „Peter Schlemihls wundersamer Geschichte“ (1813) von Adelbert von Chamisso. Der Teufel im grauen Rock reicht eine frisch geschnittene Feder, fängt einen Tropfen Blut auf, der dem Schlemihl „aus einem frischen Dornenriß auf die Hand floss“, und fordert ihn auf: „Aber unterschreiben Sie doch. Rechts, da unten: Peter Schlemihl“, was der Umworbene verweigert. „Der Teufel ist nicht so schwarz, als man ihn malt“, sagt der Erzähler, und Thomas Mann ergänzt in seinem Nachwort zu Chamissos Kunstmärchen: „Nichts von Pferdefuß, Dämonie und höllischem Witz. Ein überhöflicher, verlegener Mann, der rot wird, als er die entscheidende Unterredung wegen des Schattens einleitet.“ Sich verschreiben heißt ein Versprechen für einen künftigen ungewissen Zeitpunkt abgeben. Dafür erhält man in der Zwischenzeit alles, was man wünscht. Man kann sozusagen blind wünschen, es ist alles da, und es wird alles blitzartig geliefert. Bei Chamisso sind es ein Fernrohr, ein türkischer Teppich, ein Zelt, edle Pferde und natürlich massenhaft Goldstücke, alles kann aus einer unscheinbaren Tasche herausgezogen werden. Auflösung: 1) Angela Merkel 2) Barack Obama 3) Franz Beckenbauer 4) Konrad Adenauer 5) Queen Elizabeth 6) Papst Benedikt XVI Von Michael Stolleis M ä r z 2 014 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e Kinder + Familie KochRezept Chicoréesalat mit Birne, Fenchel und Orangen Knete zum Essen (Quelle: Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse) Alles Ersparte für 100.000 Päckchen Essknete Ein Unternehmen, das Backzutaten produziert, erklärte sich bereit, die Pul vermischung für Essknete zu liefern. Da die riesigen Ma schinen nur große kinderfrage Wie wird aus Mais Popcorn? 3 4 Richard rollt winzige ro te Kugeln aus Essknete. Er hat sich einen Apfel baum vorgenommen. Richard mag Äpfel, schließlich hilft er seinem Opa oft beim Keltern von Apfelwein. Zwischendurch nascht Richard immer wieder von der Essknete. „Hmm, schmeckt fast wie Butterkeks.“ Er bekommt davon ganz sicher keine Bauchschmerzen, denn Essknete ist auch roh genießbar. 1 2 3 4 5 6 7 8 s1712.4-59 ® 8 NeckarZufluss Abk.: Berufsschullehrer ungebunden zuckern 7 Burg in der Eifel ugs.: wenig Geld betriebsam, agil großer Flüssigkeitsbehälter Rahmenteil 8 7 6 5 4 3 Deckschicht 2 Abk.: von unten s1712.4-59 2 Flüssigkeitsmaß 4 abpassen Riesenschlange Furcht unklug ® Burg in der Eifel Das Lösungswort finden Sie im Impressum. Furcht zuckern 1 Meise: Finde die fünf Fehler, die der Fälscher in das rechte Bild eingebaut hat. ugs.: wenig Geld 8 NeckarZufluss Das Lösungswort lautet 4 Konkurrent dpa Hebe-, Förderwerk Bartschur 7 Blätterkleid der Bäume Deckschicht Abk.: Berufsschullehrer Bartschur Abk.: von unten ungebunden Hebe-, Förderwerk 2 Verkehrsmittel (Kurzw.) betriebsam, agil 5 Anrufung Gottes Verkehrsmittel (Kurzw.) Riesenschlange großer Flüssigkeitsbehälter norddeutsch: Insel Vernunft, Einsicht große Märchenfigur die Sonne betreffend Stadt an der Maas (Frankreich) Schulfestsaal Rahmenteil Ausdehnung nach unten Abk.: Return on Investment Fußhebel Flüssigkeitsmaß zurückgehende Verpackung Abk.: Deutsche Bundesbank abpassen die Sonne betreffend starker Nähfaden Raubkatze, Leopard Krach, Radau Fußhebel süddt.: Kahn, Nachen Vors. der Handelskammer (HB, HH) Abk.: Deutsche Bundesbank Vors. der Handelskammer (HB, HH) Ausgeber von Wertpapieren aufschneiderische Reden 3 Verkaufsstelle Ausruf PossenSchlaufe Halstuch des Ver- reißerin; stehens Torin 1 Behälter aus Papier 5 6 ARDNachrichtensendung „ein Schiff in Gefahr“ Reinigungsgerät 6 Farbton, beige Empfehlung süddt.: Kahn, Nachen Schmeichelei, Lobrede Raubkatze, Leopard unklug Abk.: Return on Investment Ausruf PossenSchlaufe Halstuch des Ver- reißerin; stehens Torin Farbton, beige aufschneiderische Reden Schmeichelei, Lobrede norddeutsch: Insel Empfehlung Blätterkleid der Bäume Konkurrent Anrufung Gottes Gehirnjogging Reinigungsgerät original und Fälschung Dieser Beitrag stammt aus PRI MAX, dem Kindermagazin der Volksbanken und Raiffeisen banken. große Märchenfigur „ein Schiff in Gefahr“ Früher standen im Hinterhof noch Stangen zum Teppichklopfen. Da wurde der Teppich drübergehängt, um mit dem Teppichklopfer Staub und Schmutz zu entfernen. Das hielt übrigens auch fit, denn es kostete ganz schön viel Kraft. In den 1960er Jahren kamen die Teppichklopfer, die aussahen wie altm .c o modische Tennisschläger, immer ia ol ot F / mehr aus der Mode. Die Stauble ka an Ω sauger lösten sie ab. m Vernunft, Einsicht Teppichklopfer Stadt an der Maas (Frankreich) Aus der Welt von Oma und Opa 5 Wenn ihr alle Figuren geformt habt, legt sie auf einem Backblech mit Backfolie aus. Heizt den Back ofen auf 150 Grad Celsius vor, wartet 10 Minuten und schiebt dann das Backblech hinein. Nach 10 bis 12 Minuten Back zeit könnt ihr eure kleinen Kunstwerke herausholen. Ganz wichtig: Schützt eure Hände mit Backhandschuhen vor der Hitze! Bittet eure Eltern dabei zu sein, falls etwas schiefgeht! Nach dem Abkühlen habt ihr ganz besondere, selbst geform te und bunte Plätzchen, die le cker schmecken und sich auch als kleine Geschenke eignen. Ω Schulfestsaal 2 Jetzt könnt ihr losle gen! Denkt euch Fi guren aus und formt sie mit den Händen. Essknete lässt sich auch mit Kinderbesteck oder anderen Werkzeugen, die für Lebensmittel geeignet sind, schneiden oder ausstechen. Achtet darauf, dass eure Unter lage ganz sauber ist. Oder legt Backpapier auf dem Tisch aus. Luisa will als Erstes ein Pizza stück mit Salami und Peperoni formen. Verrührt Pulver und Wasser mit einem Löffel so lange, bis daraus eine bröselige Teigmasse entstan den ist. Je länger ihr anschlie ßend den Teig mit den Händen kräftig knetet, umso geschmei diger wird er. Ihr habt genug geknetet, wenn an der Schüssel keine Teigkrümel mehr hängen bleiben. Fertig! Wenn ihr die Knete nicht gleich braucht, wi ckelt sie in eine Frischhaltefo lie ein. So trocknet nichts aus. starker Nähfaden 1 Schüttet zuerst das Ess knetepulver in eine Schüs sel. Zieht dann in die Spritze, die jeder Packung bei liegt, genau 15 Milliliter Was ser auf und lasst es über dem Pulver wieder herauslaufen. Nicht vergessen: Wascht euch zuvor unbedingt eure Hände! Schließlich geht ihr mit einem Lebensmittel um, von dem ihr später vielleicht nascht. zurückgehende Verpackung www.kids-and-science.de Vom Pulver zur Knetpizza Das ist doch Pulver und keine Knete, oder? Wer zum ersten Mal eine Packung Essknete öffnet, ist bestimmt überrascht. Wie viele Lebensmittel wird auch Essknete frisch zubereitet. Dadurch ist es möglich, auf sogenannte Konser vierungsstoffe zu verzichten, die fertige Lebensmittel ebenso wie normale Spielknete haltbar ma chen. Luisa und ihr Freund Ri chard zeigen euch, wie Essknete zubereitet wird und was sich da mit formen lässt. Zubereitung Krach, Radau Stärke in einer schaumigen Konsistenz aus, die schnell fest wird. Nicht alle Körner platzen gleichzeitig auf; es dauert immer eine gewisse Zeitspanne. Dies hängt von der Größe der Körner, ihrem Feuchtigkeitsgehalt und der Temperaturverteilung im Gefäß ab. Um Popcorn selbst herzustellen, benötigt man Maissorten, die ausreichend Feuchtigkeit in ihrem Inneren haben. Im Handel findet man daher speziellen „Puffmais“. Popcorn lässt sich zuhause entweder in speziellen Popcornbereitern, einer Pfanne (etwas Öl hinzugeben und Deckel benutzen!) oder in einer hitzebeständigen Tüte in der MiΩ krowelle herstellen. auf ihn. „Es ist lustig, wenn mich jemand fragt, was mein Vater ar beitet“, meint Sarah und schmun zelt. „Dann sage ich: Mein Papa macht Essknete!“ Mengen verarbeiten können, muss ten die Kaczmareks auf einen Schlag 50 Tonnen Essknete kau fen. Dafür verbrauchten sie fast ihr ganzes erspartes Geld. Nun besa ßen sie 100.000 Packungen, für die Käufer gefunden werden mussten. Doch die Idee mit der Essknete wurde schnell ein Erfolg: Kinder in immer mehr Ländern begannen mit Essknete zu spielen. Vater Kaczmarek gab seine bis herige Arbeit auf und gründete eine eigene Firma. Gemeinsam mit Luisas und Sarahs Mutter kümmert er sich seitdem haupt beruflich darum, Essknete her stellen, verpacken und verschi cken zu lassen, dafür Werbung zu machen und neue Kunden zu su chen. Luisa und Sarah sind stolz Ausgeber von Wertpapieren Orangensaft, Essig, Senf, Zucker, Salz, Pfeffer und Öl verschlagen. Über die Salatzutaten geben, alles vorsichtig mischen. Käse würfeln, unterheben. Walnüsse grob hacken und darüberstreuen.Ω ben) und Sarah (o nden? Luisa fu er t's ha er Essknete: W Verkaufsstelle 3. te, die man auch essen kann? So etwas wie ... Essknete!“ Sarahs Idee ging dem Vater nicht mehr aus dem Kopf. „Wir suchten im Internet und waren ganz baff, dass es bis dahin auf der ganzen Welt noch keine Ess knete gab“, schildert Stefan Kacz marek: „Dann versuchten wir mo natelang, in unserer Küche Ess knete selbst herzustellen.“ Es sollte ein essbarer Backteig wer den, der sich so gut formen lässt wie Spielknete. Immer wieder wurden verschiedene Zutaten ausprobiert: vor allem Mehl, Was ser, Butter, Eier, Zucker, Öl, Stär ke und Lebensmittelfarben. „Mal war der Teig zu matschig, mal zu klebrig“, erzählt Luisa. Ein hal bes Jahr lang tüftelten die drei Erfinder an einem Rezept, das die Essknete so werden ließ, wie es sich Luisa und Sarah wünschten. Endlich war es geschafft! Da fass te Papa Stefan einen mutigen Ent schluss: Wie wäre es, Essknete in großen Mengen herzustellen und als Spielzeug in Supermärkten, Spielwarenläden und über das In ternet zu verkaufen? 3 Birne schälen, vierteln, den Stielansatz und das Kerngehäuse entfernen. Würfeln und mit Zitronensaft beträufeln. Fenchel waschen, putzen, vierteln, den Strunk herausschneiden. Fenchel in hauchdünne Scheiben hobeln. Birne und Fenchel zum Salat geben. Orangen mit einem scharfen Messer großzügig schälen, sodass auch die weiße Innenhaut mit entfernt wird. Filets zwischen den weißen Trennhäuten herausschneiden, dabei den Saft auffangen. Orangen zum Salat geben. Idstein. Kinder in ganz Deutsch land und Europa, in China, Japan und Kanada spielen mit Essknete. Was vor Jahren zwei Mädchen ge meinsam mit ihrem Vater erfun den haben, wurde bislang mehr als 1,5 Millionen Mal gekauft. Wir besuchten Luisa (12) und Sarah (15) Kaczmarek im hessischen Id stein. Draußen regnete es! Sarah erinnert sich genau an diesen Nachmittag vor sieben Jahren: „Meine jüngere Schwester und ich formten aus normaler Spielknete Pizzas und Brezeln, die total le cker aussahen. Kein Wunder, dass Luisa immer wieder Knete in den Mund gesteckt hat.“ Luisa nickt: „Klar, ich probierte aus, meine Knetbrezel zu essen. Ich war ja erst fünf Jahre alt. Als ich ein Stück in den Mund nahm, schmeckte es nach Chemie. Scheußlich!“ Papa Stefan erklär te Luisa, dass es bestimmt nicht gesund sei, Spielknete in den Mund zu stecken. Da hatte Sarah ei ne Idee: „Warum gibt es eigent lich keine Kne Behälter aus Papier BVEO 2. Pawel Spychala/Fotolia.com Originell und humorvoll. „Wenn das Schaf ein Igel wär ... und noch viele Tiere mehr“ bei www.carlsen.de Ausdehnung nach unten 1. Popcorn ist heute aus keinem Kino mehr wegzudenken. Ob süß oder salzig, Popcorn ist beliebt und schmeckt am besten frisch zubereitet. Doch wie entsteht Popcorn? Maiskörner werden stark erhitzt. Da sie neben Stärke auch Wasser enthalten, verdampft das Wasser. Es entsteht ein Überdruck, der das Maiskorn mit einem Knall zum Platzen bringt. Dabei tritt die einem Kinderbuch können Tiere Karneval feiern – das Schaf als Igel, der Löwe als Elefant, die Maus als Zebra. įAls die Küche zum Erfinderlabor wurde Chicorée putzen, längs halbieren und den Strunk herausschneiden. Einige Blätter ablösen und beiseitelegen, den Rest in Streifen schneiden und in eine Schüssel geben. Zutaten für 4 Personen: 2 Chicorée 1 Birne 1 EL Zitronensaft 1 kleine Fenchelknolle 2 Orangen 2 EL milder Weißweinessig 2 TL süßer Senf 1/2 TL Zucker, Salz, Pfeffer aus der Mühle 2 EL Sahne 4 EL Öl 200 g Schnittkäse (z.B. Edamer oder Gouda) 3 EL Walnusskerne Karneval der Tiere Können Tiere sich verkleiden? Natürlich nicht, höchstens tarnen. Aber zumindest in 1 ARDNachrichtensendung 10 8