Reisebericht Apulien vom 25. Mai bis 13. Juni 2014
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Reisebericht Apulien vom 25. Mai bis 13. Juni 2014
Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Mo., 25. Mai 2015 Eigentlich fingen die Ferien ja schon am Samstag, den 23. Mai 2015 an. Im Verlaufe des Morgens reisten wir nach Blitzingen ab, wo wir noch die nötigen Vorbereitungen für unsere drei- bis vierwöchige Absenz machten. Um 08.00 Uhr verliessen wir Blitzingen Richtung Brig und Simplon. Da es in der Vorwoche noch bis weit hinunter geschneit hatte, war der Nufenenpass als mögliche Alternative noch geschlossen. Nach vereinzelten Regentropfen wurde das Wetter Richtung Genua immer besser. In der Nähe von Nervi machten wir auf der Autobahn Mittagsrast. Da wir gut vorankamen, beschlossen wir noch einen Zwischenhalt in Pisa einzufügen. Nahe dem Zentrum fanden wir tatsächlich einen Parkplatz. Aufgrund der Touristenmassen war es augenscheinlich, dass sich in der Nähe touristische Attraktionen befinden. Der Weg war voller Stände mit dem üblichen touristischen Nepp. Einiges hat sich allerdings im Lauf der Jahre geändert. An einem Stand wurden auf einem Plakat Waren feilgeboten – die oberste Sprache war Russisch, dann folgten Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch, Englisch und ganz zuunterst Deutsch. Auf der Piazza dei Miracoli mit dem Dom und dem schiefen Turm waren Massen von Touristen am Fotografieren. Der Turm selbst ist schön renoviert und die seinerzeitigen Seile zum Festhalten sind verschwunden. Nach einem Drink und einem kurzen Spaziergang verliessen wir Pisa Richtung Lucca. Die Villa Agnese fanden wir nach einem kurzen Umweg. Das B&B ist gut gelegen. Nach der Querung der Umfahrungsstrasse gleich bei der Stadtmauer befindet sich man bereits Centro Storico von Lucca mit engen Gässchen, der Piazza del Amfiteatro und den vielen kleinen Läden. Ich fand sogar passende Schuhe und einen Weinkühler aus Ton haben wir auch noch erstanden. Einen Platz zum Abendessen zu finden war gar nicht so einfach. Bei zwei Restaurants war alles voll und schliesslich fanden wir Platz im Ristorante La Triestina. Das Essen war sehr gut und auch der Wein Libare der Azienda Agricola La Spada in San Giminiano) konnte uns überzeugen. Uttigen – Blitzingen, 115 Km Blitzingen – Pisa – Lucca: 513 Km Wetter: zuerst bewölkt, leichter Regen, dann immer besser und auch wärmer. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 1/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Di., 26. Mai 2015 Die Villa Agnese bietet sechs Zimmer an, wir hatten das Zimmer Sarta. Alle diese Zimmer sind anders eingerichtet und haben ihren Charme. Obschon die Villa an der Umfahrungsstrasse des historischen Zentrums liegt, hörten wir in der Nacht keinen Autolärm. Wir verliessen Lucca um etwa neun Uhr und fuhren auf der Autobahn Richtung Rom. Bei der Umfahrung von Florenz zweigten wir nach Siena ab, wo wir in der Nähe der Innenstadt einen Parkplatz fanden. Nach einem Espresso spazierten wir um die wunderschöne Piazza del Campo. Nach diesem Rundgang fing es zu regnen an, heftig, aber zum Glück nicht so lange. Selbstverständlich waren die Schirme im Auto. Da Mittag war, entschieden wir uns für einen Lunch. In einem Ristorante auf der Piazza zu essen ist wohl eine schlechte und teure Wahl. Wir entschieden uns für das Ristorante San Desiderio, einige Gässchen hinter dem Zentrum. Ein gute Wahl, wie sich herausstellen sollte. Die freundliche Bedienung, das gute Essen und der vernünftige Preis lassen nicht auf einen Touristenabriss schliessen. Die Weiterfahr nach Rom verlief problemlos und auch die Anreise zum Hotel benötigte trotz Navi nur einen Schlenker. In Italien ist die Beschilderung, sofern es sie überhaupt gibt, sehr dürftig. Nach einer kurzen Umleitung und einem verbotenen U-Turn direkt vor einer grossen Kaserne der Carabinieri erreichten wir das Starhotel Michelangelo vor 16.00 Uhr. Wir checkten ein und nahmen sämtliches Gepäck aus dem Koleos, wie uns empfohlen wurde. Dann gaben wir den Koleosschlüssel ab und weg war das Auto. Hoffentlich gibt es den Koleos übermorgen wieder zurück! Anschliessend machten wir uns auf den kurzen Fussmarsch zum Petersplatz resp. Petersdom. Im Internet wurde verschiedentlich erwähnt, dass man für die Besichtigung des Petersdoms lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Auf dem Petersplatz wimmelte es von Leuten und die Schlange für den Zutritt zum Petersdom reichte tatsächlich bis zum Anfang einer der beiden Kolonnaden. Durch einen kleinen Trick reihten wir uns etwa in der Mitte ein (.. ich werde halt in der Kirche beichten und hoffentlich wird mir vergeben!). Kurz vor dem Eingang zum Petersdom mussten wir noch die Sicherheitskontrolle passieren, genau wie auf dem Flughafen, die Leute durch den Scanner und das Gepäck aufs Rollband. Allerdings hatte ich schon den Eindruck, dass das ganze mehr oder weniger eine Farce war. Die Basilica di San Pietro ist ein imposantes Gebäude. Die Ursprünge sollen bis aufs Jahr 326 n.Ch. zurückgehen. Die eigentlichen Bauarbeiten des heutigen Gebäudes begannen allerdings erst im Jahre 1506. Es dauerte dann weitere 120 Jahre bis die heutige Kirche im Jahre 1626 geweiht wurde. Obschon es bereits etwa halb sechs war, befanden sich noch grosse Besucherströme im Gebäude. Wie muss das wohl zur Hauptsaison den Tag durch sein? Auf dem Rückweg zum Hotel hatten wir uns einen kühlen Drink verdient. Für das Abendessen suchten wir uns ein Restaurant in der näheren Umgebung und wurden im Internet fündig. Das Ristorante I Quattro Mori befindet sich nur wenige Schritte vom Hotel entfernt. Leider habe ich die Bewertungen im Tripadviser nicht gelesen, aber diese hier trifft genau zu: Das Konzept ist einfach, das Essen auch. Es gibt nur zwei Wahlmöglichkeiten: Fisch oder Fleisch und Rotwein oder Weisswein. Und dann geht es Schlag auf Schlag. Antipasti, Risotto, Sorbet, Hauptgang, Dolce, Obstteller, Grappa, Kaffee. Alles in Mengen, gute Qualität aber nicht überragend. Es ist unmöglich alles zu essen - Atmosphäre: Kantine Kreiskrankenhaus mit greller Neonbeleuchtung. Service routiniert bis lustig. Preis pauschal: 45 Euro/Person. Gutes PreisLeistungsverhältnis. Bei uns gab es: Fisch: Miesmuscheln, Tintenfisch, eingelegte Sardellen, marinierter Lachs, Fenchelsalat, Kartoffeln, Gemüse, Risotto, Pasta, Scamoi, Fischfilet (Dorade?), Sorbet, Dolce, Grappa, Limoncelli, Wasser, Wein. Diesem Kommentar können wir nur zustimmen. Wenn man nicht gerade am Verhungern ist, dann ist das keine gepflegte Adresse, obschon der Papst auch schon dort gegessen haben soll – wahrscheinlich nach einer längeren Fastenzeit! Gefahrene Kilometer: ca. 400. Mehrheitlich schönes Wetter bei Temperaturen leicht über 20 Grad. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 2/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Mi., 27. Mai 2015 Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht machen wir uns nach der gestrigen Völlerei nur sehr rückhaltend über das Frühstücksbuffet her. Da wir ja nur einen ganzen Tag für Sightseeing zur Verfügung haben, entscheiden wir uns für eine Fahrt mit dem roten Doppeldeckerbus und kaufen gleich bei der Récéption die entsprechenden Tickets. Der Bus fährt von der Via della Conciliazione (Fortsetzung oder Anfang des Petersplatzes) los. Nach wenigen Minuten Fussmarsch sind wir dort und müssen dann etwa 45 Minuten bis zur Abfahrt warten. Eigentlich könnte man den Bus an jeder Haltestelle verlassen und später wieder zusteigen. Aufgrund der langen Warterei entscheiden wir uns jedoch, im Bus zu bleiben. Bei der Station 4, dem Circo Massimo, steigen wir aus, denn es geht gegen Mittag. Hier wurden und werden immer noch Ausgrabungen gemacht. Wir entscheiden uns jedoch zu einem kurzen Fussmarsch ins Quartier Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 3/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 „Trastevere“ auf der gegenüberliegenden Seite des Tibers. Schon bald dürfen wir erfreut feststellen, dass es uns hier wesentlich besser gefällt, als auf der anderen Tiberseite. Es gibt hier viele kleine und schmale Kopfsteinpflastergassen und jede Menge Ristoranti und Bars. Es ist definitiv kein Ziel des Massentourismus, obschon es sehr viele Touristen hat, aber halt Individualtouristen. Nach dem Mittagessen im kleinen Ristorante Cornucopia schlendern wir dann weiter durch die kleinen Gassen dieses Quartiers. Schon bald fallen einzelne Tropfen zu Boden, aber nur sehr kurz. Auf der Karte sehen wir, dass wir ohne weiteres zu Fuss zum Hotel zurückkehren können – leider war es aber nicht so einfach! Von der Piazza di Rovere sind es nur etwa 400 Meter bis zum Hotel, sofern man sich nicht verläuft. Die Strasse verschwindet nämlich in einem Tunnel und ein Trottoir war auch nicht mehr vorhanden. Also wählten wir den nächsten Weg, was per se nicht schlecht ist, nur sieht man auf der Karte den einen der sieben Hügel nicht, auf denen Rom aufgebaut wurde. Oben fanden wir eine Gartenbeiz und wurden zudem mit einer grandiosen Aussicht über Rom belohnt. Wir sassen allerdings nicht lange dort und es fing an zu winden und grosse Tropfen fielen vom Himmel. Ein Ende war nicht abzusehen. Was nun? Auf der gegenüberliegenden Strassenseite war eine Bushaltestelle und es kam auch sogleich ein kleinerer Bus. Nichts wir rein. Eine junge Frau sah uns wohl an, dass wir nicht wussten, wo es hingehen sollte. Sie sprach uns auf Englisch an und erklärte uns, dass der Bus eine Rundtour fährt und wir dann wieder beim Piazze di Rovere vorbeikommen werden. Tickets konnten wir im Bus keine lösen und dem Chauffeur war es auch egal, er sagte uns aber, wie versprochen, wo wir aussteigen müssen. So kamen wir in den Genuss einer Gratisbusfahrt durch Rom bei Regen. Als wir aussteigen mussten, schüttete es wie aus Kübeln und wir wurden trotz der beiden Knirpse nass. Zum Glück gab es wenige Schritte entfernt ein Ristorante, das uns Gastrecht gewährte. Nach dem Kaffee – es regnete immer noch stark – gingen wir zum halben Liter Wein über und der war sogar sehr gut. Der nette Kellner zeigte uns den Weg zur Piazza San Pietro. Nun war es wirklich nicht mehr weit bis zum Hotel. Zum Nachtessen blieben wir in Gehdistanz zum Hotel und fanden noch zwei Plätze im Ristorante Pizzeria Goose. Die Teigwaren als Primo Piatta waren ausgezeichnet, das Scallopine al Limone war dann allerdings etwas fade. Das Wetter war anfangs sehr sonnig und warm, gegen Abend kam dann ein Gewitter auf. Do., 28. Mai 2015 Kurz vor neun Uhr checken wir aus und siehe da, der Koleos fährt auch schon vor. Es hat also alles geklappt. Das Navi weist uns den Weg quer durch Rom und wider alle Erwartungen geht es recht zügig voran. Nach etwa 45 Minuten sind wir bereits auf der Autobahn Richtung Napoli und es geht bei mässigem Verkehr rasch voran. Knapp 100 Kilometer vor Napoli, bei der Ausfahrt Caianello, verlassen wir die Autobahn und fahren auf der SS372 rund 70 Kilometer auf einer Schnellstrasse mit Tempolimit 80 kmh bis Benevento, dort können wir wieder auf der Autobahn weiterfahren. Am Nachmittag erreichen wir nach einem kurzen Besuch von Bari das schöne Monopoli. Unser kleines, aber sehr charmantes und gediegenes Hotel liegt im Centro Storico. Mit dem Koleos kommen wir so grad durch die engen Gassen und müssen dann das Auto wieder komplett räumen, weil er weiter weg parkiert werden muss. Das Hotel wurde in den alten Festungsmauern erstellt und teilweise sind die Gänge wirklich nur etwa 50-60 cm breit. Alles ist sehr chic und auf der Dachterrasse hat man eine wunderschöne Aussicht auf das Meer. Es lohnt sich, einmal auf die geniale Website des Hotel Don Ferrante Dimore di Charme zu werfen. Wir durften im Doppelzimmer Deluxe nächtigen. Leider ist das Restaurant des Don Ferrante nur in den Monaten Juni bis August geöffnet. Auf die Hotelempfehlung reservierten wir dann im Ristorantino Il Guazzetto in der sehr schönen Innenstadt von Monopoli. Kurz nach 20.00 Uhr waren wir erst die zweiten Gäste in diesem Fischrestaurant, aber als wir dann zahlten, gab es bereits eine Warteschlange. Das Essen war übrigens gut. 480 Kilometer bei meistens schönem Wetter. Einmal fielen einige Tropfen. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 4/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Fr. 29. Mai 2015 Das Morgenbuffet gab es im Restaurant, das sich in einem Gewölbekeller befindet. Alles sehr gediegen und wir bedauerten es etwas, dass wir nicht hier essen konnten. Was wir aber nachholen können, da Monopoli nicht weit von unserem Ferienhausstandort entfernt ist. Auf unseren Wunsch hin können wir das Trullo bereits heute übernehmen. Um 12.00 Uhr haben wir an der Tankstelle bei der Einfahrt Locorotondo mit Trullisusie abgemacht. Trullisusie heisst natürlich nicht so, sondern Susan Gardner. Sie kommt aus Schottland und managed hier diverse Vermietungen von Trulli. Ihre e-mail-Adresse lautet deshalb [email protected] . Für uns tönt es etwas komisch, macht hier aber durchaus Sinn. Nach der kurzen Begrüssung fahren wir im Korso die paar wenigen Kilometer zu unserem Ferienhaus. Sie erklärt uns kurz das Nötigste. Die Besitzer, Vito und Beatrice, wohnen gleich nebenan, wegen der Bäume sieht man ihr Haus jedoch nicht. Zur Begrüssung steht ein riesiger Früchtekorb bereit, dazu Verpflegung für etwa 2 oder mehr Tage, inkl. Wein und der Kühlschrank ist auch bereits reichlich gefüllt. Trullo del Mandorlo, Locorotondo Pool und Grill vom Sitzplatz aus Erklärung zu Trullo von Wikipedia Trullo (italienisch), Mehrzahl Trulli, ist eine Bezeichnung für die vor allem in Apulien vorkommenden Rundhäuser, deren Steindächer sich nach oben hin in einem Kraggewölbe (sogenanntes „Falsche Gewölbe“) verjüngen und mit einem symbolischen Schlussstein, dem Zippus, oft aber auch mit einer Kugel oder einem anderen Symbol, abgeschlossen werden. Trulli sind Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk und werden ohne Mörtel errichtet. Die schuppenartigen dunklen Bruchsteindächer geben dem weiß getünchten Trullo, der ursprünglich in den Feldern und nicht im Ort stand, sein charakteristisches Aussehen. Durch ihre Bauweise aus massivem Naturstein mit sehr dicken Wänden und winzigen Fenstern bieten die Trulli einen guten Schutz gegen die anhaltende Sommerhitze in Apulien, weil sich das Innere nur langsam aufheizt. Im Winter hingegen speichert ein Trullo für lange Zeit die Wärme, die durch einen offenen Kamin erzeugt wird. Die bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts vergessenen ‚Arme-Leute-Häuser‘ erlebten seither eine Renaissance; einige werden mittlerweile auch als Ferienwohnungen angeboten. In Alberobello existiert ein weiträumiges geschlossenes Viertel, das gänzlich mit Trulli bebaut ist. Auch in den Nachbargemeinden der Region sind Trulli sehr verbreitet und werden, oft aneinander gereiht und miteinander verbunden, als Wohnhäuser genutzt. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 5/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Im Haus hat es links vom Eingang ein kleines Schlafzimmer mit Doppelbett, der Eingangsbereich hat ein Sofa und die steile Treppe zum oberen Zimmer mit Matratze auf dem Boden (geeignet für Kinder). Rechts vom Eingang ist das Wohnzimmer mit dem Tisch und zwei Sideboards sowie dem Kühlschrank und einen freistehenden Backofen (keine Microwellenmaschine). Dahinter ist eine wirklich kleine Küche, jedoch mit allem Nötigen (Spüle, Abwaschmaschine, Kaffeemaschine). Im hinteren Teil des Hauses befindet sich ebenfalls noch das Badezimmer. Für zwei Personen absolut geeignet, auch bei Regen (im Gegensatz zu Réunion). Vor dem Haus befindet sich ein grosser, mit Steinen belegter Platz mit gedecktem Esstisch. Dieser Platz wird auf zwei Seiten von einer sehr gepflegten Rasenfläche umfasst. Auf der Seite des Hauses befindet sich der Pool mit sechs Liegen und einem Sonnenschirm aus getrockneten Palmwedeln. Um das ganze Haus herum hat es Mandelbäume, Olivenbäume, Kirschbäume, Feigenbäume, Mispeln, Nussbaum etc. Ein Rosmarinstrauch ist grösser als ich. Alles ist sehr gepflegt und alles funktioniert, nicht so wie in Sizilien damals. Später fahren wir dann noch ins Einkaufszentrum in Locorotondo. Heute sind wir etwa 30 Kilometer gefahren. Schönes Wetter, leider wehte am Abend ein unangenehmer Nordwind und wir mussten Pullover und Faserpelz anziehen. Sa. 30. Mai 2015 Wir haben uns im Ferienhaus eingerichtet, sind aber nur zum Kochen, Waschen und Schlafen im Haus. Ansonsten spielt sich das Leben draussen ab, entweder am Esstisch oder dann in den Liegestühlen am Pool. Zum Baden ist uns das Wasser noch etwas zu kalt. Am Nachmittag fahren wir nach Martina Franca, eine Fahrt von nur etwa 10 Kilometern. Uns fällt auf, dass es ganz viele Trulli gibt hier im Valle d’Itria. Manchmal, aber eher selten, sieht man alte, halb zerfallene Trulli. Meistens jedoch sind die Trulli in einem guten Zustand. Unten ist in der Regel ein Flachdachbau und darüber hat es eines oder in der Regel mehrere dieser Steinkegel. Die Tradition wird hier also noch gelebt. Die Altstadt ist sehr elegant mit den barocken Bauwerken und den vielen kleinen Restaurants. Alles ist sehr gepflegt. Für nur € 16.—essen wir zu Mittag, je einen Insalata Caprese, Mineral, einen halben Liter Wein und zwei Espressi. Nachtessen gibt es draussen, aber leider weht der kühle Wind immer noch. Schönes Wetter, mit teilweise unangenehm kühlem Nordwind. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 6/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 So., 31. Mai 2015 Heute Sonntag fahren wir nach Alberobello (knapp 10 Kilometer), der Trullihauptstadt. Hier ist der alte Teil der Stadt mit Trullis quasi übersäht, was das Bild eindrücklich zeigt: Obschon Sonntag und erst gegen Mittag hat es bereits sehr viele Touristen, jedoch hauptsächlich individuell unterwegs. Manchmal ist es schwierig bis unmöglich, ein Bild zu schiessen, ohne fremde Leute vor dem gewünschten Objekt. Den Nachmittag verbringen wir am Pool. Der Wind hat heute etwas nachgelassen, allerdings ist der Himmel leicht bewölkt. Trotzdem, oder gerade deshalb, angenehm. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 7/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Montag, 1. Juni 2015 Am Nachmittag fahren wir bei sonnigem Wetter via Martina Franca nach Taranto, auch nur ca. 40 Km entfernt. Auf der Reise stellen wir fest, dass nach Martina Franca die Trullis seltener werden und ab etwa der Mitte der Reise sieht man gar keine mehr. Taranto ist eine Industriestadt und die Aussenbezirke sind entsprechend hässlich. Die Altstadt soll gemäss Reiseführer nicht sehr gepflegt sein, deshalb lassen wir die aussen vor und flanieren durch die Fussgängerzone der Neustadt. Je später der Nachmittag, desto mehr Leute. Für uns ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn die Läden um 13.00 oder 14.30 Uhr schliessen und erst wieder um 16.30 oder sogar 17.00 Uhr erneut öffnen. Heute Abend sind wir bei Vito und Beatrice mit den beiden Jungs Mario und Carmine (10 und 6 Jahre) eingeladen. Gegen acht Uhr machen wir uns auf den kurzen Weg zum Nachbarhaus. Es gibt Foccaccia und Pollo aus dem Holzofen und selbstverständlich Antipasti. Für uns etwas erstaunlich war, dass sie den von uns mitgebrachten Rotwein mit empfohlener Trinktemperatur von 18-20 Grad in den Gefrierschrank legten und die Trinktemperatur dann bei etwa 12 Grad war. Die vier sprechen nur italienisch und die Verständigung war halt manchmal etwas mühsam mit unseren limitierten Italienischkenntnissen. Trotzdem konnten wir uns entsprechend gut unterhalten. Man findet ja immer einen Weg, sich verständlich zu machen. Wetter: sonnig und warm, kaum Wind. Irene wagte sogar ein Bad im recht frischen Wasser. Ich warte noch zu! Dienstag, 2. Juni 2015 Im Verlaufe des Morgens fahren wir nach Locorotondo und besichtigen die ausnehmend schöne Innenstadt. Alles extrem sauber, geschmückt mit Blumen und viele enge Gässchen. Uns gefällt’s. Gegen Abend machen wir uns auf den Weg nach Martina Franca und wollen dort die Geschäfte erkunden. Bei der Einfahrt zur Altstadt ist die Strasse gesperrt, wir finden aber sofort einen Parkplatz und machen uns zu Fuss ins nahe Zentrum. Erstaunlicherweise haben nicht alle Läden geöffnet und auch als wir der Hauptstrasse entlangschlendern, stellen wir das Gleiche fest. Es hat auch recht viele Familien, die in ruhigem Tempo durch die Strasse ziehen. Da wir eigentlich shoppen wollten, entscheiden wir uns für eine Fahrt nach Fasano, zwischen Locorotondo und Monopoli. Aber auch hier müssen wir das Gleiche feststellen. Irgendetwas muss los sein, also beispielsweise ein Fest- oder Feiertag. Wie fast immer gibt das Internet erschöpfend Auskunft: Am 2. Juni 1678 besiegten die Italiener die Türken, was entsprechend gefeiert wird. In Fasano finden wir kein uns passendes Ristorante – offenbar sind wir nicht in der richtigen Gegend. Also fahren wir wieder zurück ins beschauliche Locorotonde, wo wir uns für das Ristorante uCurdunn im Centro Storico entscheiden. Als wir eintreten, ist es kurz nach 20.00 Uhr. Nebst zwei anderen Ehepaaren sind wir die einzigen Gäste. Die Italiener kommen erst später, so gegen 21.00 Uhr kommen 4 Ehepaare mit kleineren Kindern im alter von Nick, Lenny und Phil. Noch später kommen dann 6 ältere Ehepaare. Als wir gegen halb zehn Uhr bezahlen, ist das Restaurant voll. Wetter wie bisher. Mittwoch, 3. Juni 2015 Sun, fun and nothing to do! (oder besser: dolce far niente). Wir bleiben im Trullo am Pool, wobei es leider immer noch und teilweise recht heftig windet. Der Himmel ist zwar stahlblau und ohne Wolken, der Wind bringt aber eine leichte Kälte mit, manchmal sogar eher unangenehm. Gegen Abend fahren wir nach Locorotondo, weil wir noch einkaufen müssen. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 8/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Donnerstag, 4. Juni 2015 Es ist wieder schönes Wetter, immer noch leicht kalter Wind. Gegen Abend fahren wir nochmals nach Martina Franca, in der Hoffnung, dass die Läden nun geöffnet seien. Dies waren sie auch, aber wir fanden nichts Passendes. Nach einem Apéro hatten wir Lust auf Pizza. Bei der Pizzeria Ricci, in der Innenstadt mit Sicht auf die Basilica di San Martino, fanden wir draussen noch einen Tisch und bestellten zwei Pizze und einen Wein. Das ganze Abendessen, also 2 Coperti, 1 Pizza Diavola, 1 Pizza Romana, 1 gemischten Salat, eine Flasche Wasser, eine Flasche Wein und 2 Kaffees kosteten uns nur gerade € 31.00.--. Mit dem Wein, den ich ausgewählt hatte, konnten wir uns gar nicht anfreunden. Einen Roten mit der Bezeichnung „Naturalmente dolce“ werden wir nie mehr nehmen, wenigstens nicht zum Essen! Freitag, 5. Juni 2015 Heute geht es auf unseren zweitägigen Ausflug in den Süden von Apulien. Nach dem Frühstück fahren wir nach Fasano, wo wir auf der Autobahn nach Lecce fahren. In Lecce suchen wir im Zentrum einen Parkplatz, was nicht so rasch geht. Wir fahren einmal rund um die Grünzone der Villa Communale und ziehen halt weitere Kreise. Hinter dem Castello di Carlo V finden wir dann an der Viale G. Marconi trotzdem noch einen Parkplatz, sogar noch halb im Schatten. Rasch finden wir die „Zona piedonali“ und flanieren durch die schöne Stadt. An der Via Umberto verköstigen wir uns zu Mittag und fahren anschliessend bei Temperaturen um die 30 Grad Richtung Maglie und Otranto. Otranto nehmen wir als Badeort wahr, obschon die Altstadt als Juwel bezeichnet wird. Aufgrund der warmen Temperaturen haben wir die Altstadt ausgelassen. Wir entscheiden uns dann, direkt nach Gallipoli zu fahren, wo wir im Hotel Palazzo del Corso ein Zimmer für diese Nacht reserviert haben. Etwa gegen 16.00 Uhr erreichen wir Gallipoli. Nach dem Bezug des Zimmers „Smaragdo“ kühlen wir uns im kleinen Pool auf der Dachterrasse ab. Später spazieren wir dann Richtung Altstadt, die auf einer Halbinsel liegt. Gleich zu Beginn kaufe ich an einem Stand einen Schwamm. Der nette Verkäufer empfiehlt uns die Osteria Briganti an der Via del Pace 107. Die Innenstadt von Gallipoli ist sehr touristisch. Immerhin war die Empfehlung gut, weil es auch hier wiederum viele Italiener/innen gab. Die Osteria ist insbesondere spezialisiert auf Meeresfrüchte. Sehr schönes und schon bald heisses Wetter. Heute sind wir etwa 210 Kilometer gefahren. Samstag, 6. Juni 2015 Das Frühstück gibt es auf der Dachterrasse im schicken Restaurant. Nach dem Auschecken fahren wir der Baia Verde entlang Richtung Süden. Wir sind in einem Gebiet, wo es viele Badestrände gibt. Entsprechend der Jahreszeit ist noch nicht alles geöffnet und man ist am Aufbauen. Später fahren wir dann ein kleinen, aber sehr gepflegten Gemüsegärten vorbei. In Leuca machen wir Halt. Auch hier ein schönes gepflegtes Städtchen. Wir fahren weiter zum Leuchtturm hinauf, wo wir eine prächtige Aussicht auf Leuca geniessen. Wir sind hier am südlichsten Punkt von Apulien. Weiter geht es nun nördlich. Wir wollen der Küste entlang fahren, das Navi ist jedoch stur und will im Landesinneren nach Castro. Irgendwann haben wir das Navi dann soweit, dass die Küstenstrasse angezeigt wird. Die Strasse und vor allem die Sicht aufs Meer hat es in sich. Alles wirkt sehr gepflegt. Die Sandstrände fehlen hier zwar und deshalb hat es wohl auch keine Schwärme von Bedelustigen, dafür jedoch viele schöne Häuser an der Steilküste mit prächtiger Aussicht. Über dem Hafen von Castro geniessen wir unser Mittagessen bei schönster Aussicht und angenehm warmen Wetter. Anschliessend fahren wir auf dem direkten Weg zum Trullo, wo wir uns im Pool abkühlen können. Später bringen uns Vito und Beatrice noch ein riesige Platte mit Mandelgüetzi, lecker aber viel zu viel. Auch ein noch warmes Brot ist dabei. Die Köstlichkeiten hat die Mutter von Beatrice gebacken. Leider können wir am Abend den Championsleague-Final in Berlin zwischen dem FC Barcelon und Juventus Turin nicht anschauen. Die Qualität des Senders, der das Spiel Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 9/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 bringt, ist nicht zum Anschauen geeignet (Sat-Verbindung). Was soll’s, wir sitzen bei angenehmen Temperaturen draussen, wo es auch schön ist. Der Wind hat glücklicherweise sein Tempo gedrosselt. 250 Kilometer bei schönem uns heissem Wetter. Sonntag, 7. Juni 2015 Ruhetag im Trullo! Montag, 8. Juni 2015 Heute wollen wir nochmals nach Bari, das wir auf der Hinreise nur ganz kurz besuchten. Nach dem Mittag fahren wir los Richtung Monopoli und dann auf die Autobahn nördlich nach Bari. Zuerst suchen wir ein Centro Commerciale etwas nördlich von Bari auf. Dort gibt es einen Tata-Schuhladen, so gross, wie wir noch nie einen Schuhladen gesehen haben. Ob Tata Schuhe zum indischen Mischkonzern Tata Group gehört, konnte ich nicht herausfinden. Möglich wäre es schon, beschäftigt doch Tata über 450‘000 Mitarbeiter in allen möglichen Geschäftsbereichen. Tata ist bei uns am ehesten mit Motorfahrzeugen bekannt. Was soll‘s, wir fanden je ein paar passende Schuhe. Also sind wir nun mit Tata unterwegs! Ansonsten bot das Einkaufszentrum nicht sehr viel. Wir fuhren dann in die Innenstadt durch die verstopften Strassen und suchten in der Nähe der Fussgängerzone einen Parkplatz – wir wurden tatsächlich fündig und mussten nur wenige Schritte zur „Zona Piedonali“ gehen, wo alle schicken Läden der grossen Labels sind. Wir fragten uns, ob es genügend Leute gibt, die die teils horrenden Preise zu bezahlen bereit sind – offenbar schon! Im Nespresso-Shop kauften wir uns noch vier etwas ausgefallene Espressotassen und einen Dispender. Am Abend gehen wir ins Zentrum von Locorotondo, wo wir in der Trattoria Centro Storico zu Abend essen. Zur Vorspeise gibt es Polpette, frittierte Fleischbällchen und mit einem Teig frittiertes Gemüse. Sehr gut – eine Portion für Beide reichte völlig. Zum Hauptgang bestellten wir einmal Rindsfilet mit Steinpilzen für Irene und einmal Rindsfilet an einer Pfeffersauce. Dieses Essen überzeugte uns und das Fleisch war ausserordentlich zart. Sehr warmes Wetter. Gefahrene Kilometer: ca. 150. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 10/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Dienstag 9. Juni 2015 Heute ist Ruhetag im Trullo und am Pool. Am Abend essen wir noch die restlichen, handgemachten Orechietti, die wir am Sonntag von Beatrice erhalten haben. Heute ziehen Wolken auf und im Verlaufe des Nachmittags blitzt und donnert es ganz in der Nähe. Wir haben Glück und werden nicht nass. Mittwoch, 10. Juni 2015 Für heute ist wieder ein Ausflug geplant. Im Verlaufe des Morgens fahren wir los mit dem Ziel Matera. Zuerst geht es über kleine Landstrassen mit fast keinem Verkehr Richtung Mottola. Was es in dieser Gegend genügend gibt, sind Steine. Wie z.B in Irland sieht man auch hier Kilometer um Kilometer Natursteinmauern. Die alten, ursprünglichen Mauern wurden noch ohne Mörtel erstellt und halten immer noch. Auf den ersten 20-30 Kilometern sehen wir viele Trullis, manche neu und schön renoviert, andere noch im Ursprungszustand. In Mottola verpassen wir die Ausfahrt Richtung Matera und umfahren die Stadt in südlicher Richtung. Etwas später kommen wir auf die Autobahn von Bari nach Taranto. Kurz vor der Stazione zum Bezug des Tickets werden wir von einem Carabinieri angehalten. Was will der wohl von uns? Eigentlich gar nichts, er wollte nur etwas plaudern: Sind Sie in den Ferien? Wo wollen Sie hin? Von wo kommen Sie? Eine ganz freundliche Unterhaltung die mit „wünsche eine gute Weiterfahrt“ endet. Matera ist wegen seiner Höhlensiedlungen bekannt und seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Höhlen wurden noch bis 1970 bewohnt, allerdings wohnten die Leute dort in Armut und Elend. Nachdem alle Bewohner gemäss Gesetz die Höhlen verlassen mussten, wurde diese teilweise von jungen Aussteigern wieder bewohnt. Von oben schauten wir auf die diversen Höhlen und verzichteten dann auf einen Besuch. Ein schönes Restaurant am Schatten lud zu Mittag. Allerdings mehr Schein als Sein – insbesondere was den Service betraf. Der Kellner konnte mehrmals neben den noch unbedienten Gästen vorbeilaufen, ohne diese auch nur eines Blickes zu würdigen. Die Karten schmiss er regelrecht auf den Tisch. Eigentlich unglaublich, dass die noch Gäste haben. Aber eben, es ist ein Touristenschuppen und all diejenigen, die heute da sind, kommen mit grösster Wahrscheinlichkeit nie mehr – dafür genügend andere Leute! Das ist nicht nur in Italien so, das ist bei uns auch so. Ansonsten hat uns Matera nicht so gut gefallen. Wir reisten dann weiter zum 15 Kilometer entfernten Altamura. Aber auch hier konnte uns die Innenstadt nicht so überzeugen. Dazu kommt, dass die meisten Läden geschlossen waren. Geschlossen heisst hier in der Regel „Läden runter“. Die Öffnungszeiten sind in etwa 09.00 – 13.00 und 17.00 – 21.00 Uhr. Für uns ist es schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Von Altamura reisen wir dann via Gioia auf einer meistens schnurgeraden Strasse zurück ins Trullo del Mandorlo. Abendessen im uCurdunn in Locorotondo. Heute fahren wir etwa 200 Kilometer und das Wetter ist sehr schön und heiss. Donnerstag, 11. Juni 2015 Heute ist der letzte Tag im Trullo. Das Wetter ist schön und wir schieben einen Ruhetag ein. Am Nachmittag fahren wir dann noch ins Centro Commerciale „Quinto Colore“, wo wir uns noch mit Lebensmitteln eindecken, die wir mit nach Hause nehmen wollen, also z.B Burratino, der so bei uns wohl nur schwerlich erhältlich ist. Am Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 11/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Abend fahren wir nochmals nach Locorotondo und gehen nochmals in die Trattoria Centro Storico zum Essen. Es ist dort wirklich gut. Als wir zurückkommen, gehen wir noch zu unseren Vermietern, um uns zu verabschieden. Sie sind ganz erstaunt, dass wir schon morgen abreisen, wollen uns überzeugen noch einen Tag zu bleiben, denn sie hätten uns gerne nochmals eingeladen zum Essen. Die Visite dauert etwas und wir gehen erst gegen halb zwölf zu unserem Trullo, mit einem 5 L-Kanister Olivenöl in der Hand. Schönes und warmes Wetter Freitag, 12. Juni 2015 Um acht Uhr kommt Susan Gardner vorbei. Die Abgabe ist eine kurze Angelegenheit und sie meinte, ob wir hier überhaupt gewohnt hätten. Eine halbe Stunde später fahren wir los Richtung Monopoli und dann weiter nördlich Richtung Bari. Die Autobahn ist hier noch gebührenfrei, allerdings fehlen die Pannenstreifen. Ab Bari wird dann wieder bezahlt und es gibt wieder einen Pannenstreifen. Je weiter nördlich wir kommen, desto grösser werden die bewirtschafteten Felder. Es wird bereits mit den riesigen „New Holland – Vollerntern“ geerntet und das im Duo. Auch die Olivenhaine werden grösser. Nach dem Nationalpark Gargano haben wir für längere Zeit Sicht aufs Meer. Bei Rimini geht es dann ins Landesinnere und bei Forli, knapp 50 Kilometer nach Rimini, verlassen wir die Autobahn. Im Weingut „Borgo Condé“ bei Fiumana haben wir ein Zimmer reserviert. Bis wir allerdings dort sind, fahren wir noch eine Extraschlaufe. In Forli gibt es nämlich jede Menge neue Strassen, die unser Navi nicht findet. Schliesslich sind wir dann doch noch auf dem richtigen Weg. Das Weingut liegt etwas erhöht und bietet eine gute Sicht auf die Poebene. Obschon es einige dunkle Wolken hat, ist es schön warm und wir geniessen die ruhige Zeit am und im Pool bei wenigen Gästen. Am Abend gehen wir dann in das Ristorante Il Borgo, eines von drei Restaurants, das zum Weingut gehört. Die Restaurants befinden ca. einen Kilometer unterhalb der Hotel- und Weingutanlage. Wir entscheiden uns für das 4-Gang Menu „Lass den Küchenchef entscheiden“ für € 30.--. Zu den drei ersten Gängen gehört jeweils ein Glas Wein des Weingutes dazu, mit einer entsprechenden Weinbeschreibung des Kellners. So können wir auf elegante Art die Weine mit hauptsächlich Trauben der Gattung „Sangiovese“ degustieren. Das Kaffee mit einem Grappa geniessen wir dann draussen auf der Terrasse. Als ich bezahlen will, kostet das Ganze nur gerade € 60.--, Kaffee und Grappa waren offenbar gratis. Hier stimmte das Preis-/Leistungsverhältnis absolut, auch die Ambiance und das Essen waren super. Hier optisch die vier Gänge: Auberginen mit Käse Tagliatelle mit Gemüse Gefülltes Poulet Zabaione Schönes und warmes Wetter, gegen Abend dann teilweise bewölkt, jedoch nur ganz wenige Tropfen. … und hier unsere Reiseroute mit etwas über 700 gefahrenen Kilometern Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 12/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Samstag, 13. Juni 2015 Kurz nach acht Uhr sind wir die ersten Gäste, die das üppige Frühstücksbuffet geniessen dürfen und zwar draussen auf der Terrasse. Beim Bezahlen nehmen wir dann noch einen Karton Rosé und den Borgo Condé Superiore mit. Dann geht es los hinunter auf die Autobahn. Der Verkehr heute Samstag ist relativ stark. Bei den Italienern fangen die Schulferien an. Insbesondere vor und nach Bologna staut sich der Verkehr Richtung Meer. In Parma verlassen wir die Autobahn und machen Halt in dieser Stadt, die etwa so gross wie Bern ist. Parma ist ein führendes Wirtschaftszentrum in der Poebene, hauptsächlich in der Nahrungsmittelindustrie. Beispiele: Parmaschinken, Parmigiano-Reggiano-Käse, Barilla-Teigwaren und Parmalat (Milchverarbeiter). Für Parmaschinken und Parmiggiano hat es noch Platz im Koleos. Weiter geht es dann via Umfahrung Milano nach Como, wo es zeitweise regnet. In „Tschiasso“ fahren wir über die Grenze Richtung Norden. Wie üblich hat es vor dem Gotthard 4 Kilometer Stau mit einer Wartezeit von 45 Minuten. In Faido verlassen wir die Autobahn und fahren über den Nufenen nach Blitzingen. Dort mähen wir den Rasen, wobei ich den Grasfangsack viermal leeren muss. Die Blumen haben sich leider nicht so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben. Nach nicht einmal einer Stunde in Blitzingen geht es über die Grimsel nach Hause, wo wir etwa um 20.30 Uhr eintreffen. Es ist erstaunlich warm und wir können uns noch auf der Terrasse verpflegen. Kilometer: 650 bei unterschiedlichem Wetter von 30 Grad bis hinunter zu 18 Grad. Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 13/14 Reisebericht vom Apulien Mo., 25.5. – So., 14.6.2015 Fazit: In Apulien hat es uns sehr gut gefallen. Das Valle d’Itria, die Gegend zwischen Alberobello, Locorotondo und Martina France ist sehr reizvoll. Was uns auch positiv aufgefallen ist, ist die Sauberkeit. So haben wir es eigentlich nicht erwartet, insbesondere nicht nach den doch eher negativen Erfahrungen in Sizilien. In den meisten Städten ist das Centro Storico, also die Altstadt, sehr sehenswert. Hier denken wir insbesondere an Locorotondo, Martina Franca, Monopoli, Lecce und Gallipoli, um nur einige aufzuzählen. Unser Standort in Locorotondo war ideal, da die Distanzen zu anderen Sehenswürdigkeiten nicht allzu gross waren. Das Trullo del Mandorlo hat uns sehr gut gefallen und ist bestens geeignet für 2 Personen und allenfalls maximal noch zwei Kinder ab Alter ca. 7 Jahren. Die Küche ist sehr klein, hat aber alles Nötige (Kaffeemaschine, Abwaschmaschine, Gasherd und separat auch noch einen Backofen). Das Haus ist voll klimatisiert, was wir jedoch nicht benötigten und hätte auch noch ein Cheminée. Wie bei uns in Blitzingen sind für die Mieter alle nötigen Utensilien vorhanden. Es hat genügend Geschirr, Besteck, einen Zapfenzieher etc. etc. Ein viel zu grosser Korb mit frischen Früchten stand zur Begrüssung bereit, inkl. Teigwaren, Brote etc. und der Kühlschrank war auch bereits mit dem Nötigsten gefüllt. Aussen befindet sich ein grosser Tisch mit vier Stühlen, meistens am Schatten. Beim Pool hatte es vier Liegen und zusätzlich noch zwei Liegestühle unter dem Sonnenschirm. Rund ums Haus ist Landwirtschaft, einerseits Korn, dann einen Olivenhain, hinter dem Haus weitere Olivenbäume, Mandelbäume und Obstbäume sowie ein Gemüsegarten. Das Haus liegt sehr ruhig und ist doch nur zwei bis drei Autominuten von Locorotondo entfernt. Die Gastgeber, Vito und Beatrice mit Mario und Carmine, sind sehr herzliche Leute. Sie sprechen nur italienisch und trotzdem haben wir uns mit unseren doch beschränkten Italienischkenntnissen gut unterhalten. Die beiden betreiben auf ihrem Grundstück einen Landwirtschaftsbetrieb im „Nebenamt“, d.h. sie besitzen Olivenbäume, Mandelbäume, Kirschbäume, Aprikosenbäume, Pflanzen Gemüse an, haben Hühner und Kaninchen. Beide aber arbeiten quasi Haupamtlich, Vito ist offenbar Polier und baut Häuser und Beatrice ist in der Reinigung tätig. Sie klagen, dass die Preise für die Landwirtschaftsprodukte im Keller sind. Die Olivenernte kann er als Ganzes verkaufen. Für die Mandeln gibt es kaum mehr einen vernünftigen Preis, das Gleiche gilt für die Kirschen. Vito, ein Freund und ein Angestellter haben Kirschen abgelesen. Der Erlös reichte gerade, um den Angestellten zu bezahlen. Das kann es ja wohl auch nicht sein. Die Reise verlief über alles gesehen recht angenehm. Auf den Autobahnen hatte es wenig Verkehr, kein Vergleich zu Bern-Zürich zum Beispiel. Das Städtchen Lucca gefällt uns sehr gut, weniger angenehm war es in Pisa. Rom haben wir jetzt gesehen und ein weiterer Aufenthalt ist im Moment sicher nicht geplant. Immer mehr Mühe haben wir mit dem Massentourismus. Erschreckendes Beispiel war Pisa, aber auch Rom gehört dazu. Mit den ausgewählten Unterkünften hatten wir Glück. In Lucca war das B&B sehr zweckmässig. Ebenfalls zweckmässig erschien uns das Starhotel Michelangelo in Rom. Im Hotel Don Ferrante in Monopoli könnte man auch länger verweilen. Eine ausgezeichnete Adresse und ein aussergewöhnliches Hotel in einer ehemaligen Festung. Ebenfalls gut gefallen hat uns das Hotel Palazzo del Corso in Gallipoli mit dem Pool auf der Dachterrasse, wo sich auch das Restaurant befindet. Schöne Aussicht auf den Hafen. Das Borgo Condé auf der Heimreise ist ebenfalls eine Adresse, die nicht vergessen werden sollte. Die ganze Anlage in den Weinbergen ist sehr schön gelegen und das Nachtessen war gediegen. In Apulien sahen wir sehr wenige Autos mit ausseritalienischen Kennzeichen. Der Grund liegt eigentlich auf der Hand. Die Reise mit etwa 4‘000 Kilometern kostet bei einem Kilometerpreis (Entwertung Auto, Pneus, Service etc.) alleine Fr. 1‘600.--, dazu kommen etwa Fr. 170.—Autobahngebühren und Diesel für ca. Fr. 230.--. Damit sind wir für die Reise bei knapp Fr. 2‘000.--. Für dieses Geld fliegt man heute nach Bari und mietet ein Auto. Aber wir wollten ja noch nach Lucca und Rom, was so nicht machbar gewesen wäre. Mit dem Wetter hatten wir insgesamt viel Glück. Es war praktisch immer sonnig, einzig in den ersten Tagen in Apulien wehte ein unangenehm kalter Wind. Im Trullo haben wir immer draussen gegessen und waren zur zum Schlafen und Kochen im Haus. Kilometer Start: 54‘731 Kilometer Schluss: 58‘696 Unterwegs: 3‘965 Bpe, 16.06.2015, D:\01 Allgemein\04 Freizeit\Ferien\Ferien 2010-2019\Ferien 2015\2015 Apulien\Reisebericht-Apulien-2015.docx 14/14