Was Sie über den Circus Giovanni Althoff wissen

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Was Sie über den Circus Giovanni Althoff wissen
(www.tierlobby.de),
TierrechtsInitiative Rhein-Main (www.tirm.de), voice
(www.voice-magazin.de)
Tierrechtsinitiative Köln (www.ti-koeln.de),
Tierrechtsaktion Rhein-Neckar (www.tierrechtsaktion-rhein-neckar.de),
die tierbefreier e.V. (www.die-tierbefreier.de), Tierlobby.de
Bündnis für die Befreiung der Althoff-Tiere
Helfen Sie, dass endlich die Verantwortlichen für
die Tierquälereien im Circus Giovanni Althoff zur
Rechenschaft gezogen werden und dass die Tiere
endlich eine bessere Unterkunft bekommen.
Bitte helfen Sie den Tieren im Circus Giovanni
Althoff — sie haben lange genug gelitten.
Juli 2004: Während dem Gastspiel in Dietzenbach werden extrem schlechte Haltungsbedingungen der Elefanten festgestellt, die in mehreren Punkten gegen die Leitlinien
des Verbraucherministriums verstoßen. Bei einer Demonstration am 10.07. werden Aktivisten von Zirkusmitarbeitern angegriffen und ein Transparent wird entwendet.
März 2004: Die Stadt Osnabrück spricht ein Auftrittsverbot wegen tierschutzrechtlicher Vergehen und wirtschaftlicher Probleme aus - dieses Verbot wird im Juli vom
Verwaltungsgericht bestätigt.
August 2003: Nachdem für die indische Elefantenkuh Sikim ein Reiseverbot erlassen
wurde, tritt der Zirkus die Elefantenkuh an den Osnabrücker Zoo ab. Im Zoo wird festgestellt, dass Sikim jahrelang unsachgemäß gepflegt wurde – schon in 2000 wurden Erkrankungen festgestellt, wonach das Tier eigentlich nicht mehr hätte transportiert
werden dürfen.
Juli 2003: Nach monatelangen Beanstandungen gibt der Zirkus drei Friesen an einen
Gnadenhof ab – eines der Pferde stirbt kurz nach der Abgabe. Die indische
Elefantenkuh Samba stirbt an einer Nierenerkrankung – das Tier war schon längere
Zeit krank und hätte eigentlich nicht transportiert werden dürfen.
Chronologie einiger Ereignisse
im Circus Giovanni Althoff
In den letzten Wochen wurde in der Presse rund um Oppenheim viel
über den Circus Giovanni Althoff und über die bevorstehende
Abgabe der Tiere des Zirkus berichtet. Teilweise wurde die Haltung
der Tiere als grausamste Tierquälerei dargestellt und teilweise wurden
ranghohe Politiker zitiert, die nicht verstehen können, dass der Circus
Giovanni Althoff seine Tiere abgeben soll.
Foto: Asiatischer Elefant im Circus Giovanni Althoff am 08.07.2004 in Dietzenbach
Was Sie über den
Circus Giovanni Althoff
wissen sollten
Es entstand der Eindruck, dass Tierrechtler und die Stadt
Osnabrück daran Schuld seien, dass Arbeitsplätze vernichtet
würden.
Tierrechtler wollen keine Arbeitsplätze vernichten. Die Arbeitsplätze
wurden schon längst vernichtet. Die Vorstellungen im Circus Giovanni
Althoff waren in letzter Zeit extrem schlecht besucht – oft nur 30 Besucher in einer Vorstellung. Bei so geringen Besucherzahlen können nicht
einmal die laufenden Kosten des Zirkus gedeckt werden. Das Unternehmen war schon lange vor dem Spielverbot in Oppenheim nicht mehr
in der Lage seine Rechnungen zu bezahlen. Die AOK stellte wegen unbezahlter Rechnungen einen Antrag auf Insolvenz. Wegen fehlender
Masse wurde im Oktober 2003 ein Insolvenzverfahren bezüglich der
Schulden abgelehnt, was eindeutig zeigt, dass der Zirkus schon damals
absolut pleite war.
Aussagen von ehemaligen Althoff-Mitarbeitern zufolge stehen bei mehreren Mitarbeitern im Circus Giovanni Althoff hohe Summen an Gehältern aus – und dies auch schon lange vor dem Gastspiel in Oppenheim.
Die Arbeitsplätze bei Althoff sind also schon längst verloren. Nur mit
viel Unterstützung kann es das Unternehmen eventuell schaffen, wieder
einen gesunden Cashflow zu generieren. Dafür müssen aber grundlegende Änderungen her. Wenn der Zirkus seine Tiere behalten dürfte,
würde sich an den grundlegenden Problemen nichts ändern – die
Arbeitsplätze wären vernichtet.
Einige Medien behaupten, dass es den Tieren im Zirkus Althoff gut
geht. Die Bilder von webenden Elefanten an Ketten seien angeblich
nur Einzelfälle – würden aber nicht den Normalfall widerspiegeln.
Besorgte Tierfreunde haben in den letzten Jahren in fast jeder Stadt, in
der Althoff gastierte, schlimmste Haltungszustände beobachtet. Äußerst
selten wurden die Elefanten in ein Paddock (Außengehege) gelassen –
fast ausschließlich wurden sie in einem dunklen Zelt an Ketten gehalten.
Direkt vor dem Gastspiel in Oppenheim gastierte der Circus Giovanni
Althoff in Dietzenbach. Auch dort wurde beobachtet, dass die Tiere
extreme Verhaltensstörungen (z.B. Weben) aufwiesen, welche Ausdruck
erheblichen Leidens sind. Ferner wurden sie zu mehreren Beobachtungszeiträumen ausschließlich angekettet vorgefunden. Laut den Leitlinien
für die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben vom Bundesverbraucherministerium dürfen Elefanten nur nachts und während der Pflege
angekettet sein und müssen, wenn es das Wetter zulässt, tagsüber
Zugang zum Außenpaddock haben. Die Leitlinien sind nur Mindestanforderungen – sie wurden aber im Circus Giovanni Althoff so gut wie
nie eingehalten.
Oft wurde in den Medien auf die aktuellen Bilder mit Elefanten in
großem Außengehege hingewiesen. Die aktuelle Haltung der Tiere in
Oppenheim ist sehr erfreulich. Dennoch ist dies nur ein inszeniertes Medienspektakel, welches mit der normalen Haltung der Elefanten im
Zirkus Althoff nichts zu tun hat. Die Tierhaltung wird derzeit mediengerecht in Szene gesetzt. Sobald der
Medienrummel vorbei ist, wird es
den Tieren aber leider wieder so
schlecht wie schon seit Jahren gehen.
Der Circus Giovanni Althoff musste
in der Vergangenheit schon mehrere
Tiere
wegen
mangelhafter
Tierhaltung abgeben und hat auch
nach vielen Anzeigen und Auflagen
seine Tierhaltung nicht verbessert. Es
ist also davon auszugehen, dass auch
diesmal keine langfristige Verbesserung zu erwarten ist.
Auch bezüglich dieser Frage wurden in den Medien die absurdesten Gerüchte verstreut. Die zuständigen Behörden haben Kontakt mit mindestens zwei Zoos im Ausland, welche die Elefanten aufnehmen können.
Diese Zoos übertreffen die Mindestanforderungen des Säugetiergutachtens bei weitem, und gewährleisten somit eine Haltung, die ein Zirkus
niemals erreichen kann (Frau Rothmund, die Inhaberin des Circus Giovanni Althoff, behauptete zumindest den Medien gegenüber, dass es für
Zirkusse unmöglich sei, die Mindestanforderungen des Säugetiergutachtens einzuhalten). Es wird den Tieren dort also wesentlich besser gehen,
als es im Circus Giovanni Althoff jemals möglich wäre.
Wo sollen die Tiere hin, wenn sie beschlagnahmt werden?
Arbeitsplätze
Tierhaltung