Moorfrosch 2011 - Hessen
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Moorfrosch 2011 - Hessen
HESSEN-FORST Artgutachten 2011 Ergänzendes Landesmonitoring des Moorfrosches (Rana arvalis) in Hessen (Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie) Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) Thomas BOBBE Ergänzendes Landesmonitoring des Moorfrosches (Rana arvalis) in Hessen (Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie) Gutachten 2011 Überarbeitete Fassung, Stand:Juni 2012 Gutachten im Auftrag von: HESSEN-FORST FENA Forsteinrichtungen und Naturschutz Europastraße 10-12 35394 Gießen BOBBE, T. (2011): Ergänzendes Landesmonitoring des Moorfrosches (Rana arvalis) in Hessen - (Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie). Gutachten im Auftrag von Hessen-Forst FENA. Büro für Gewässerökologie, Darmstadt 48 S.+ Anhang. BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches im Auftrag von HESSEN-FORST FORSTEINRICHTUNG UND NATURSCHUTZ Europastraße 10-12 35394 Gießen Abschlussbericht des Projektes: Ergänzendes Landesmonitoring des Moorfrosches (Rana arvalis) in Hessen (Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie) - Gutachten Überarbeitete Fassung, Stand: 1.6.2012 Bearbeitung: Thomas Bobbe Büro für Gewässerökologie Liebigstr. 47 64293 Darmstadt [email protected] Karten, GIS Dr. Michael Dirksen Titelfoto: Moorfroschlaichgewässer im extremen Trockenjahr 2011 kurz vor der Austrocknung Schlappeswörth, T. Bobbe, Oktober 2011 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 2 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 3 Inhalt: 1 Zusammenfassung 5 2 Einleitung 6 3 Untersuchungsflächen 7 4 Auswahl und Abgrenzung der Untersuchungsflächen 8 4.1 Abgrenzung von Untersuchungsflächen 4.2 Auswahl der Probeflächen 4.3 Weitere Fundangaben 4.4 Kartierungsmethode 5 Vorkommen 8 9 10 10 11 5.1 Laichballenuntersuchungen 5.2 Moorfroschvorkommen 6 Bestandentwicklung 11 11 15 7 17 Bewertung 7.1 Zustand der Population 7.2 Habitatqualität 7.3 Gefährdungssituation 7.4 Zusammenfassende Bewertung 8 Weiteres Monitoring 17 19 21 23 24 8.1 Monitoring und Datenverdichtung 2012 9 Monitoring im NSG Sand- und Kiesgrube Dudenhofen 24 25 9.1 Ergebnisse der Laichballenzählung 9.2 Wasserstandsmanagement 9.3 Empfehlungen NSG Kies- und Sandgrube Dudenhofen 10 Notmaßnahmen am Kühkopf 25 25 25 26 11 Maßnahmen und Monitoring im Rodgau 27 11.1 NSG Kies- und Sandgrube Dudenhofen 11.2 Postfrachtzentrum (PFZ) 11.3 Wald östlich des PFZ 11.4 Mönchsbruch 12 Bestehende und ergänzende Maßnahmenvorschläge 27 29 33 33 35 12.1 Kühkopf-Knoblochsaue 12.2 Mönchsbruch 12.3 Taubersemd 12.4 Brackenbruch/ Im gebrannten Bruch 12.5 Verbundfläche Eppertshausen Autobahnschlinge West 12.6 Thomassee 12.7 Postfrachtzentrum 12.8 Niederrodener Lache 12.9 NSG Sand- und Kiesgrube von Dudenhofen (NSG-KSW) 12.10 Verbundfläche Faulbruch zu Münster 12.11 Verbundraum Niederrodener Lache – Faulbruch zu Münster 12.12 Verbundraum Niederrodener Lache – Brackenbruch – NSG Sand-/Kiesgrube von Dudenhofen 13 Literatur 35 37 37 38 39 40 41 42 43 43 44 Anhang: 24 Seiten Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 45 46 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 4 Tabellen: Tab. 1: Moorfrosch-Probeflächen 2010 mit Angabe des Auswahlkriteriums .......................................... 9 Tab. 2: Moorfroschangaben 2011 von M. SCHROTH mit Angabe des Auswahlkriteriums ..................... 10 Tab. 3: Moorfroschangaben 2011 von Herrn BAUMGÄRTEL (FA Groß-Gerau) ...................................... 10 Tab. 4: Ergebnisse der Laichballenbestimmungen im Labor 2011 ....................................................... 11 Tab. 5: Entwicklung der hessischen Moorfroschvorkommen mit aktuellen Status in den Jahre 2000 bis 2011................................................................................................................................................ 12 Tab. 6: Entwicklung von Anzahl und Größe der Moorfroschvorkommen zwischen 2000 und 2011 in den beiden Verbreitungsgebieten und Hessen.............................................................................. 15 Tab. 7: Entwicklung der hessischen Moorfroschvorkommen von 2000 bis 2011 ................................. 16 Tab. 8: Bewertungskriterien und Bezugsräume von Rana arvalis nach SACHTELEBEN ET AL. (2008) ... 17 Tab. 9: Bewertung der Populationsgröße der Vorkommen im Rodgau und angrenzenden Gebieten gemäß FFH-Bewertungsrahmen nach Bundesverfahren (BfN, 2009)........................................... 17 Tab. 10: Bewertung der Populationsgröße am Kühkopf gemäß FFH-Bewertungsrahmen nach Bundesverfahren (BfN, 2009) ........................................................................................................ 18 Tab. 11: Habitatqualität der einzelnen hessischen Vorkommen von Rana arvalis im Jahr 2011 nach Bundesverfahren ............................................................................................................................ 19 Tab. 12: Gefährdungen der einzelnen hessischen Vorkommen von Rana arvalis im NSG Kühkopf nach dem Bundesverfahren (BfN, 2009) ....................................................................................... 21 Tab. 13: Gefährdungen der einzelnen hessischen Vorkommen von Rana arvalis im Rodgau nach dem Bundesverfahren (BfN, 2009) ........................................................................................................ 21 Tab. 14: Entwicklung der chemisch-physikalischen Parameter Leitfähigkeit und pH-Wert in den Gewässern im Bereich des Postfrachtzentrums 2009 bis 2011 .................................................... 22 Tab. 15: Zusammenfassende Bewertung 2011 von Rana arvalis nach Bundesverfahren (BfN, 2009) 23 Abbildungen Abb. 1: Moorfroschnachweise in 2011 .................................................................................................. 14 Abb. 2: Uferfläche Moorfroschtümpel vor der Maßnahme in der Sand- und Kiesgrube Dudenhofen am 27.10.2009 ................................................................................ Fehler! Textmarke nicht definiert. Abb. 3: Uferfläche Moorfroschtümpel nach der Maßnahme in der Sand- und Kiesgrube Dudenhofen am 4.11.2009 ............................................................................ Fehler! Textmarke nicht definiert. Abb. 4: Uferrand Moorfroschtümpel nach der Massnahme in der Sand- und Kiesgrube Dudenhofen im Mai 2010......................................................................................................................................... 28 Abb. 5: Uferrand Moorfroschtümpel in der(Sand- und Kiesgrube Dudenhofen am 23.6.2010. ............ 28 Abb. 6: Rinne mit Tümpel mit überstauten Uferzonen vor Laichzeitbeginn am 3.3.2011 ..................... 28 Abb. 7: Rinne am Uferrand des Moorfroschtümpels, Uferzonen nicht überstaut zur Laichzeit am 30.3.2011 ....................................................................................................................................... 28 Abb. 8: Ergebnisse des Monitorings des Moorfrosches am Laichgewässer „Postfrachtzentrum“........ 30 Abb. 9: Links: PFZ-Tümpel Nähe Abfahrt, verschattet und zugewachsen (Sukzession) in der Nähe der Ausfahrt am Postfrachtzentrum (PFZ) am 4.11.2009. Mitte: Tümpel im Juni 2010. rechts: Tümpel am 25.2.2011 ................................................................................................................................. 31 Abb. 10: Links: PFZ-Tümpel Nähe PFZ vor der Maßnahme im November 2009. Mitte: Tümpel im Juni 2010. Rechts: Tümpel am 25.2.1011. ............................................................................................ 31 Abb. 11: Tümpel In der Morasthecke vor der Maßnahme im September 2009, im März 2010 und im März 2011 ...................................................................................................................................... 31 Abb. 12: Links: Unterbrechung von Graben und Neuteich nach Maßnahme am 25.2.1011. Mitte: Rohrkolben im PFZ-Hauptgewässer am 25.2.2011. Rechts: Laichplatz des Moorfrosches in 2011. ........................................................................................................................................................ 31 Abb. 13: Im sauren Kiefernforst angelegter Waldtümpel bei einer Begehung am 1.4.2011 (Maßnahme Ranarv_AM_00040-10) .................................................................................................................. 33 Abb. 14: Moorfroschentwicklungsgebiet Dachenau, Links. Pot Laichgebiet am 25.3.2011. Mitte: im Winterhalbjahr 2010 freigestellter Bereich am 30.5.2010 zugleich Bereich für neu anzulegenden Moorfroschtümpel. Rechts: Moorfroschbesatz in Restpfütze in der Dachenau am 30.5.2011...... 33 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 1 5 Zusammenfassung Der Moorfrosch (Rana arvalis) ist laut FFH-Richtlinie (FFH-RL) im Anhang IV gelistet. Gemäß Artikel 11 und 17 der FFH-RL besteht die Pflicht zur Überwachung seines Erhaltungszustandes. In Hessen wurde ein FFH-Monitoring in 2003 begonnen, 2009 als Länder- und Bundesmonitoring fortgeführt und in 2010 und 2011 ergänzt. Ziel der Erhebungen in 2011 war der Fund noch unbekannter sowie die Überwachung bislang bedeutsamer, aber stark gefährdeter Vorkommen unter Einbeziehung der angelaufenen Hilfsmaßnahmen. In der vorliegenden Erhebung wurden sieben Moorfroschvorkommen und 12 Moorfroschverdachtsflächen untersucht. Die Vorkommen und Verdachtsflächen wurden mit Hilfe eines überarbeiteten Erfassungsbogens bearbeitet. Es folgte eine Plausibilitätsprüfung gemäß SACHTELEBEN ET AL. (2008) und die Abgrenzung der Untersuchungsflächen von Vorkommen für das Monitoring. Die festgestellten Vorkommen wurden anschließend bewertet. Die Vorkommen „Postfrachtzentrum“, „Brackenbruch“, „Kisselwörth“, „Kisselwörth-Nord“ und „Schlappeswörth“ wurden bestätigt. Im „Schlappeswörth“ wurde aufgrund der niedrigen Wasserstandsverhältnisse erstmals eine vollständige Erfassung des Moorfroschbestandes durchgeführt. Im ehemalig größten Hessischen Vorkommen dem „NSG Kies- und Sandgrube von Dudenhofen“ wurde auch 2011 kein Positivnachweis erbracht. Der Bestand in diesem Gebiet ist möglicherweise bereits erloschen. Die in 2010 neu angegebenen Vorkommen in der „Niederrodener Lache“ und „Im gebrannten Bruch“ konnten 2011 nicht bestätigt werden. Die Vorkommen wurden in ihren abgegrenzten Untersuchungsräumen hinsichtlich der Population, Habitatqualität und Beeinträchtigungen gemäß bundeseinheitlicher Bewertungsmethode (FFH-Bewertungsrahmen Moorfrosch des BfN 2009) bewertet. Im Ergebnis der Untersuchung 2011 hat der Moorfrosch in Hessen unverändert einen schlechten Erhaltungszustand „C“. Der Zustand der Population und die Beeinträchtigungen sind in Hessen schlecht, die Habitatqualität dagegen gut. Die Kühkopfpopulation befindet sich aktuell in einen guten Zustand „B“, obwohl hier die Reproduktion nicht durchgehend gesichert ist und daher die Gefährdungssituation schlecht ist. Dagegen befindet sich die Rodgaupopulation in einem schlechten Zustand hinsichtlich der Populationsgröße, während die schlechten Habitatqualitäten und Beeinträchtigungen sich aufgrund von Maßnahmen aus dem Artenhilfskonzept in den letzten Jahren verbessert haben. Die Trenduntersuchung 2003 - 2011 zeigt eine negative Entwicklung bei kleinen Vorkommen und den Verlust der sehr großen Population im „NSG Sand- und Kiesgrube von Dudenhofen (NSG-KSW)“. Letzteres Vorkommen ist von 54 % der gesamthessischen Population auf <1 % zusammengebrochen. Die Entwicklung dieser Population bestimmt damit den hessischen Trend. Die Moorfroschpopulation am „Kühkopf“ kann als stabil betrachtet werden, wenn auch die Reproduktion in 2010 begrenzt und in 2011 nicht erfolgreich war. Artenhilfsmaßnahmen für den Moorfrosch nach dem Artenhilfkonzept wurden bereits durchgeführt, weitere sind in der Planung. So wurden bereits in 2009/2010 im Rodgau drei Tümpel in der Nähe des Postfrachtzentrums für den Moorfrosch optimiert, Teilflächen der Dachenau wurden freigestellt. Maßnahmen im Gebiet Brackenbruch und „Niederrodener Lache“ wurden initiiert. Auch Pflegemaßnahmen im Bereich des Kisselwörth sollen in 2011 angegangen werden. Darüber hinaus wurde mit der Optimierung des früheren Lebensraumes im Mönchsbruch begonnen. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 2 Einleitung Der Moorfrosch (Rana arvalis) ist laut FFH-Richtlinie (FFH-RL) im Anhang IV gelistet. Gemäß Artikel 11 und 17 der FFH-RL besteht die Pflicht zur Überwachung seines Erhaltungszustandes. Damit muss ein Monitoring durchgeführt werden, das sowohl innerhalb als auch außerhalb des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 greift und das Aussagen über den Erhaltungszustand erlaubt. Die Zuständigkeit für das Monitoring obliegt in der BRD den Ländern. In Hessen wurde mit der Bestandserfassung des Moorfrosches nach FFH-RL im Jahr 2003 begonnen. In 2009 wurde ein umfassendes Landes- und Bundesmonitoring für den Moorfrosch durchgeführt. Aufgrund der Ergebnisse wurde Landesmonitoring in den Jahren 2010 und 2011 fortlaufend ergänzt. In 2011 wurden sieben bekannte Standorte des Moorfrosches (Rana arvalis) sowie 12 Moorfroschverdachtsflächen untersucht. Als Grundlage des Monitorings liegt das Artenhilfskonzept (BOBBE, 2009a), das Monitoring für den Moorfrosch in Hessen (BOBBE, 2009b vor), sowie das ergänzende Landesmonitoring Bobbe (2010) vor. Ziel der Erhebungen 2011 war die Erweiterung der Kenntnisse zu Vorkommen des Moorfrosches in Hessen, die Überwachung stark gefährdeter Vorkommen, sowie die Weiterentwicklung des Artenhilfskonzeptes. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 6 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 3 Untersuchungsflächen Im Rahmen der Untersuchung wurden 2011 folgende Moorfroschvorkommen und Verdachtsflächen überprüft. Sieben Moorfroschvorkommen aus 2009 und 2010 (BOBBE, 2009b, 2010) zur Überwachung und Datenverdichtung: Postfrachtzentrum FFH-Gebiet Niederroderne Lache Brackenbruch; Im gebrannten Bruch Kisselwörth Kisselwörth-Nord Schlappeswörth-Besucherplattform 12 Moorfroschverdachtsflächen nach BOBBE (2010) NSG Kies- und Sandgrube Dudenhofen Neuteich Postfrachtzentrum Nähe Postfrachtzentrum Neuteich Postfrachtzentrum Nähe Abfahrt Neuteich in der Morasthecke Röhser-Teich Thomasee Patershausen Tümpel Stadtgebiet Offenbach Schlappeswörth neuer Tümpel Schlappeswörth nordwestl. Schlute Mönchsbruch – Dachenau Mönchsbruch – Schlangenloch Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 7 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 4 Auswahl und Abgrenzung der Untersuchungsflächen 4.1 Abgrenzung von Untersuchungsflächen 8 Die Abgrenzung von Untersuchungsflächen erfolgte anhand der im Artenhilfskonzept Moorfrosch beschriebenen Vorgehensweise (BOBBE, 2009a). Die Größe der Untersuchungsfläche wurde entsprechend der Größe der vorgefundenen Population als Aktionsradius um die Laichgewässer abgegrenzt. Für große Populationen (> 100 Laichballen) wie z.B. am Kühkopf wurde aufgrund des Qualitätsparameters „Entfernung des Laichgewässers von arttypischen Winter- bzw. Sommerquartieren“ sowie aufgrund der barrierefreien Umgebung eine Untersuchungsfläche mit einem Radius von 500 m um das jeweilige Laichhabitat angesetzt und kartographisch abgegrenzt. Für mittelgroße und kleine Populationen (< 100 Laichballen) wurde aufgrund der geringeren Flächeninanspruchnahme der Population, der für den Moorfrosch typischen laichgewässernahen Nutzung der Landhabitate und aufgrund des Qualitätsparameters „Entfernung des Laichgewässers von arttypischen Winter- bzw. Sommerquartieren“ eine Untersuchungsfläche mit einem Radius von 300 m um das jeweilige Laichhabitat angesetzt und kartographisch abgegrenzt. Für das ergänzende Monitoring wurden insgesamt 19 Probeflächen abgegrenzt und kartographisch dargestellt (s. folgende Tabelle und Karten im Anhang). Es werden Abkürzungen für folgende Flächen unterschieden: AV = Verbundfläche im Artenhilfskonzept = Wanderkorridor zwischen 2 Vorkommen bzw. Verbreitungsgebieten MH = Habitatfläche = Untersuchungsfläche des Monitorings (bei kleinen und mittleren Vorkommen 300 m, bei großen Vorkommen 500 m) MP = Probefläche für Artenhilfskonzept, Fläche des Laichhabitats, in der nach Laichballen gesucht wird AM = Maßnahmenfläche für Artenhilfskonzept Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 9 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 4.2 Auswahl der Probeflächen Als Probeflächen wurden die Laichgewässer mittels Laichballenzählung im Frühjahr vom 3.3. bis 07.4.2011 untersucht. Die jeweiligen Gewässer sowie ein Umkreis von 100 m wurden mit einem „Erfassungsbogen Moorfrosch“ (s. Anhang) dokumentiert. In der folgenden Tabelle sind die untersuchten Probeflächen mit Angabe ihres Auswahlkriteriums aufgelistet. Tab. 1: Moorfrosch-Probeflächen 2010 mit Angabe des Auswahlkriteriums Lf. Nr. 1 MPNr. 21 Kreis OF Gebiet NSG-KSW Gewässer NSG-KSW Auswahlkriterium für Untersuchung 2011/Untersuchung Letzter Mf-Nachweis 2008 (BOBBE) 2 17 OF Postfrachtzentrum 6019-74, PFZ Mf-Nachweis 2010 (BOBBE) 3 36 OF Postfrachtzentrum PFZ- Neuteich Nähe PFZ 4 19 OF Postfrachtzentrum PFZ - Neuteich Nähe Abfahrt 5 18 OF Postfrachtzentrum Röhser-Teich (Nähe Kleintierzucht) Gewässer mit pot. Eignung in räumlicher Nähe zu PFZ 6 20 OF Postfrachtzentrum 6019-75 Tümpel an der Morasthecke Gewässer mit pot. Eignung in räumlicher zu PFZ, Neugestaltung 2009 7 39 OF Niederrodener Lache (Teilgebiet Süd) Flachwassertümpel Mf-Nachweis in 2010 (BOBBE, 2010) 8 7 DA-DI FFH-Gebiet Untere Gersprenz Brackenbruch Mf-Nachweis 2010 9 53 DA-DI FFH-Gebiet Untere Gersprenz Im gebrannten Bruch Mf-Nachweis 2010 10 10 OF FFH-Gebiet Weißensee und Haselkaute von Dudenhofen Weißensee Letzter Mf-Nachweis 2003 11 14 OF NSG Nachtweide von Patershausen Patershausen Letzter Mf-Nachweis 2003 (Mittl. WINKEl, 2003, Quelle GEBR. HOHMEIER) 12 54 OF Tümpel Offenbach-Bieber Tümpel südlich SBahnhaltestelle Bieber Mf-Verdachtsfläche 13 2 GG FFH-Gebiet KühkopfKnoblochsaue Kisselwörth Letzter Mf-Nachweis 2010, letztes Monitoring 2009 14 3 GG FFH-Gebiet KühkopfKnoblochsaue Kisselwörth-Nord Letzter Mf-Nachweis 2010, letztes Monitoring 2009 15 4 GG FFH-Gebiet KühkopfKnoblochsaue SchlappeswörthBesucherplattform Mf-Hinweise in den letzten Jahren (mündl. Mittl. BAUMGÄRTEL, 2010) 16 55 GG FFH-Gebiet KühkopfKnoblochsaue SchlappeswörthNeuteich Mf-Verdachtsfläche 17 56 GG FFH-Gebiet KühkopfKnoblochsaue Schlappeswörth, nordwestl. Altrheinschlute Mf-Verdachtsfläche, bislang noch nicht untersucht 18 35 GG FFH-Gebiet Mönchsbruch Dachenau 19 60 GG FFH-Gebiet Mönchsbruch Schlangenloch Gewässer mit pot. Eignung in räumlicher Nähe zum PFZ, Neugestaltung 2009 Gewässer mit pot. Eignung in räumlicher Nähe zu PFZ, Neugestaltung 2009, MfNachweis 2010 Mf-Verdachtsfläche, pot. Eignung, früheres Vorkommen, letzter unsicherer Mf-Jungtier-Nachweis 2005 (SCHADER) Mf-Verdachtsfläche, pot. Eignung, früheres Massenvorkommen (mdl. Mittl. MALTEN) Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 4.3 10 Weitere Fundangaben In 2011 wurden weitere Moorfroschverdachtsflächen von Dritten gemeldet: Tab. 2: Moorfroschangaben 2011 von M. SCHROTH mit Angabe des Auswahlkriteriums Kreis Gebiet Gewässer MKK Spessart Wiesbüttmoor Angabe 2011 Blubbern, Braunfrosch mit ungefleckter Kehle und Bauseite Nach Herrn Baumgärtel wurden im Frühjahr 2011 von der Aussichtsplattform am Schlappeswörth im NSG Kühkopf/Knoblochsaue 2 blaue Moorfrösche gesichtet und Moorfrösche verhört. Tab. 3: Moorfroschangaben 2011 von Herrn BAUMGÄRTEL (FA Groß-Gerau) Angabe 2011 R. BAUMGÄRTEL (Forstamt Groß-Gerau) Nr. Kreis Gebiet Gewässer 54 FFH-Gebiet KühkopfKnoblochsaue Schlappeswörth- 2 blaue Männchen, Angabe von Hr. Besucherplattform BAUMGÄRTEL 2011 4.4 GG Kartierungsmethode Die Kartierung der Moorfroschvorkommen erfolgte einheitlich nach der Methode des Bundesmonitorings. Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgte durch Zählungen der Laichballen an drei Begehungsterminen, witterungsabhängig zwischen Februar und Anfang April. Die Zählung der Laichballen wurde tagsüber durchgeführt. Es wurde der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Laichballen ermittelt. In manchen Gebieten wurde eine Markierung der Ballen mit Korkstückchen oder Kunststoffschildern nötig. Mit Hilfe der Markierung war das exakte Wiederauffinden einzelner Laichballen möglich, so dass die Entwicklung des Laichballens beobachtet werden konnte. Je nach Entwicklung des Laichballens erhält man Hinweise für die Artdiagnose. Eine Populationsstruktur lässt sich kaum praktikabel erfassen; mit den Laichballen wird gleichzeitig das Vorhandensein von Reproduktion belegt. Bei Vorkommen an sehr sauren Gewässern wurde auch auf die Laichverpilzung geachtet. Das Verhören bzw. die Suche nach Adulti bei kleinen Populationen war allerdings bei kleinen Vorkommen nicht möglich bzw. zu aufwendig und nicht zielführend. Bei Laichballen mit Moorfroschverdacht wurde daher der sichere Artnachweis über die Aufzucht von Kaulquappen erbracht. Die Kaulquappen wurden nach der Bestimmung unversehrt wieder in das Ursprungsgewässer zurückgesetzt. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 11 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 5 Vorkommen 5.1 Laichballenuntersuchungen Die Identifikation des Moorfrosches anhand des Laiches ist im Grundsatz nur möglich, wenn man sich intensiv mit den in Südhessen syntop vorkommenden drei Braunfroscharten Springfrosch, Grasfrosch und Moorfrosch beschäftigt hat. Zwar sind Laichballen, die innerhalb der 1. Woche nach dem Ablaichen angetroffen werden, gut zu bestimmen, sobald sie aber von diesem bestimmbaren Zustand abweichen, ist die Bestimmung mit Unsicherheiten behaftet. Laichballen, die im Flachwasser auf der Wiese liegen, kann auch der Spezialist nicht immer zweifelsfrei determinieren. In vielen Fällen bleiben Unsicherheiten in der Bestimmung vorhanden. Daher wurde in der laufenden Untersuchung bei nicht eindeutig im Gelände determinierbaren Einzelballen bzw. Laichballengruppen eine Bestimmung im Labor durchgeführt. Dazu wurden ca. 5-20 Eier/Laichballen entnommen, die Eier im Labor aufgezogen und die fast ausgewachsenen Kaulquappen vor der Ausbildung der Lungen bestimmt. Anschließende wurden die Kaulquappen an ihrem Fundort wieder ausgesetzt. In der nachfolgenden Tabelle ist das Ergebnis der Laichballenbestimmung wiedergegeben: Tab. 4: Ergebnisse der Laichballenbestimmungen im Labor 2011 Datum der Entnahme Laichprobe Gebiet Ergebnis der Determination Anzahl Kaulquappen 30.3.2011 1.4.2011 1.4.2011 1 2 3 Brackenbruch PFZ Neuteich PFZ Nähe PFZ Moorfrosch Moorfrosch Grasfrosch 16 3 21 22.3.2011 4 Grasfrosch 12 15.03.2011 5 Langenwaden Neuteich PFZ Nähe Abfahrt Grasfrosch 15 31.03.2011 6 Grasfrosch 11 01.04.2011 7 Grasfrosch 8 22.3.2011 8 Holzlache Grasfrosch 2 Bemerkung 2 Laichballen in Grabennähe, südwestlich von Graben Verpilzter Laichballen 4 Laichballen an Südufer 3 einzelne Laichballen auf gemähter überstauter Wiese 1 Laichballen in südwest. Uferbereich 6 Laichballen, Rufgruppe in Grabennähe südöstlich von Graben 3 Laichballen in südwest. Uferbereich Moorfroschtypisch abgelegte Laichballen auf Vegetation in Grabenmitte auf Hortonia 30.3.2011 9 KSW Grasfrosch 8 1 Laichballen 5.2 Brackenbruch Neuteich PFZ Nähe Abfahrt Moorfroschvorkommen Im Rahmen des ergänzenden Landesmonitorings wurden 19 Probeflächen begangen. Das Ergebnis der Freilanduntersuchungen ist in folgender Tabelle zusammengefasst (Tab. 5). Der aktuelle Status der Vorkommen wurde in die Kategorien „sicher“ und „unsicher“ eingestuft. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 12 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Bobbe 2011 Bobbe 2010 Bobbe 2009 Dettinger-Klemm, Bobbe 2005 Malten 2003 Det.-Klemm, 2003 Bobbe 2003 Bobbe 2002 Gewässer Twelbeck 2001 MPNr. Flösser 2000/2001 Tab. 5: Entwicklung der hessischen Moorfroschvorkommen mit aktuellen Status in den Jahre 2000 bis 2011 Legende: n.u. = nicht untersucht Lb = Laichballen Einj. = einjährig Fett = Vorkommen mit Nachweis in 2011 n.v. = nicht vorhanden Status 2011 Bemerkung 38 Schlute Einlauf Altrhein n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. 0 LB n.u. Kein Nachweis 1 Königsinsel n.u. 12 Lb n.u. n.u. n.u. 0 Lb n.u. 0 Lb. unsicher In 2009 war das Laichhabitat trocken, in 2010 nicht untersucht, in 2011 war Laichhabitat ebenfalls trocken 2 Kisselwörth n.u. 50 Lb n.u. 124 Lb n.u. 178 Lb >50 Lb 160 Ad,. 1 Einj., 300 Lb sicher Sehr gute Erfassbarkeit in 2011, Laichballenanzahl lediglich Schätzung, Austrocknung in 2011, ein einjähriger Moorfrosch nachgewiesen 3 Kisselwörth-Nord n.u. 7 Lb, 2 Ad. n.u. n.u. n.u. 28 Lb n.u. 28 Lb sicher Sehr gute Erfassbarkeit in 2011, Austrocknung in 2011 Sehr gute Erfassbarkeit in 2011, Austrocknung in 2011 1 In 2010 weitgehend trocken, fehlender Hochwasserstand im Frühjahr, kein Nachweis in 2010, 2011 nicht untersucht 4 Schlappeswörth-Besucherplattform n.u. n.u. n.u. n.u. 9 Lb 0 Lb >2R* 103 Lb sicher 55 Schlappeswörth-Neuteich 2009 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 0 Lb 0 LB Kein Nachweis 56 Schlappeswörth nw. Schlute n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. 3 Lb sicher 39 Knoblochsaue n.u. ja *1 n.u. n.u. n.u. n.u. 0 LB n.u. kein Nachweis Kein Nachweis in 2010 6 NSG Taubersemd n.u. n.u. n.u. ja *2 n.u. 0 Lb n.u. 0 Lb unsicher In 2009 kein Nachweis, in 2010 nicht untersucht, in 2011 nur 1-malige Begehung im Rahmen der Mf-Beratung für RP-Darmstadt 7 Brackenbruch n.u. n.u. n.u. 0 n.u. 54 Lb 35 Lb 3 Ad., 2 Lb sicher Bestätigung Vorkommen in 2011 8 Autobahnschlinge Eppertshausen West n.u. n.u. 8 Lb 16 Lb, 9 Ad. n.u. 0 Lb 0 Lb 0 Lb erloschen In 2009, 2010, 2011 kein Nachweis 10 Thomassee n.u. 8 Lb 16 Lb n.u. 6 Lb 0 Lb *3 0 Lb erloschen In 2011 keine Nachweis 0 Lb n.u. erloschen 0 Lb n.u. erloschen Weißensee Haselkaute Dietzenbach, Tümpel Nähe Angelsportteich 8 Ad, 11 Lb 2 Ad, 17 Lb 2 Ad, 10 Lb 8 Lb 0 Lb Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de erloschen Gewässer in 2011 trocken Sehr geringe Wasserführung, Austrocknung in 2011 13 Bobbe 2011 Det.-Klemm, Bobbe 2005 Malten 2003 Det.-Klemm, 2003 Bobbe 2003 0 Lb Bobbe 2010 Juv. 14. Lb Legende: n.u. = nicht untersucht Lb = Laichballen Einj. = einjährig fett = Vorkommen mit Nachweis in 2011 n.v. = nicht vorhanden Bobbe 2009 Erlenseeloch Bobbe 2002 Gewässer Twelbeck 2001 MPNr. Flösser 2000/2001 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Status 2011 n.u. n.u. n.u. erloschen n.u. n.u. n.u. ja *4 n.u. 0 Lb n.u. 0 LB unsicher/ erloschen 34 Lb n.u. 71 Lb 63 Lb 100 Lb 86 Lb >50 Lb 32 Lb, 2 Ad. sicher Neuteich PFZ Nähe Abfahrt n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2 Lb 0 Lb 36 Neuteich PFZ Nähe PFZ n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 0 Lb 0 Lb 18 Röhser Teich n.v. n.v. n.v. 0 Lb 0 Lb 0 Lb 0 Lb 0 Lb 261 Lb 128 Lb 18 Lb 0 LB 0 Lb 0 Lb n.u. 0 Lb n.u. n.u. unsicher n.u. n.u. erloschen 14 NSG Patershausen Tümpel Süd 17 Postfrachtzentrum 19 keine Nachweis keine Nachweis kein Nachweis unsicher/ erloschen 21 NSG-KSW 10 Lb n.u. 166 Lb 25 Waldteich südl. Rödermark 26 Lb. n.u. 0 Lb Brandschneise 12 Lb. 0 Lb n.u. Sauwiese- Bruchwaldtümpel 12 Lb 0 Lb n.u. n.u. n.u. erloschen n.u. 5 R*5, 0 Lb 0 Lb unsicher n.u. 20 Lb 0 Lb n.u. 0 Lb 0 Lb n.u. 3 Lb 0 Lb 0 Lb Besatz mit 100-150 Kq 0 Lb Besatz mit 100-150 Kq unsicher kein Nachweis unsicher 54 OF Teich südl. Bahn 53 Im Gebrannten Bruch n.u. n.u. n.u. 0 Lb 20 Teich in Morasthecke n.u. n.u. n.u. 0 Lb 39 Niederrodener Lache n.u. n.u. n.u. n.u. 35 Dachenau 0 Lb 60 Schlangenloch 0 Lb. n.u. n.u. 0 Lb erloschen erloschen Bemerkung In 2009 kein Nachweis, in 2010 nicht untersucht, in 2011 kein Nachweis Bestätigung Vorkommen Herbst 2009: Optimierung Laichgewässer, 2010: Erstnachweis Mf, 2011 kein Nachweis Herbst 2009: Optimierung Laichgewässer, 2011: kein Nachweis Neuanlage in xxx kein Nachweis in 2011 Zusammenbruch des Vorkommens in 2010/2011 bestätigt Landhabitat weist hohe Eignung auf, jedoch in 2009 kein Nachweis Angabe von Hr. Mengel*5. In 2010/2011 kein Nachweis Erstnachweis in 2010 durch M. Stroh, in 2011 kein Nachweis Herbst 2009: Optimierung Laichgewässer, 2010/11: kein Nachweis 2010: Erstnachweis, 2011: kein Nachweis. Früheres Vorkommen erloschen. 2011: Tümpel vorzeitig ausgetrocknet, Erstbesatz mit MfKaulquappen kurz vor der Metamorphose 2011: kein Nachweis, Bestand kann als erloschen angesehen werden Legende: n.u. = nicht untersucht; Lb = Laichballen des Moorfrosches; Ad. = Adulte, R = Rufer; NSG-KSW = NSG Sand- und Kiesgrube von Dudenhofen *1 BAUMGÄRTEL, mündl. Mitteilung. 2010; *2 HEIMER mündl. Mitteilung, 2003; *3 SCHROTH, mündl. Mitteilung, 2010; *4 WINKEL, schriftl. Mitteilung, 2003, *5 WEYH, mündl. Mitteilung, 2010 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Moorfroschnachweise in 2011 Abb. 1: Moorfroschnachweise in 2011 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 14 15 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 6 Bestandentwicklung Im Folgenden wird die Entwicklung der Moorfroschvorkommen von 2000 bis 2011 untersucht. Dabei wird zwischen den beiden Verbreitungsgebieten Kühkopf und Rodgau mit angrenzenden Gebieten unterschieden. Im NSG Kühkopf-Knoblochsaue ist eine zunehmende oder mindestens gleichbleibende Bestandgröße gleichzeitig aber eine Abnahme der Lebensraumgröße zu diagnostizieren. Der in der Tabelle 6 abgebildeten Zuwachs der Populationsgröße ist durch den Erkenntnisgewinn (kontinuierliches Bestandsmonitoring) und den optimalen Kartierungsbedingungen in 2011 (bei ansonsten sehr großräumigen und unübersichtlichen Geländeverhältnissen) verursacht. Das Verschwinden der Population auf der Königsinsel und in dem Teilgebiet Knoblochsaue zeigt den deutlichen Arealverlust für die Population. Im Rodgau und den angrenzende Gebieten sind eine starke Abnahme der Populationsgröße und ein starker Arealverlust festzustellen. In 2000/2001 waren überwiegend kleine Vorkommen bekannt, lediglich am Postfrachtzentrum und am Waldteich Rödermark wurden zwei mittelgroße Vorkommen festgestellt. Aufgrund des verstärkten Monitorings in der Fläche und des kontinuierlichen Monitorings an wenigen Einzelvorkommen wurden in den Jahren 2002 bis 2006 vier neue Vorkommen nachwiesen, dagegen konnten acht Vorkommen nicht mehr bestätigt werden. Das Bestandsmonitoring zeigt aber auch, dass zwei große Populationen im Rodgau vorhanden waren. 2009/2010 wurden vier neue Vorkommen nachgewiesen, dagegen verschwanden drei bekannte Vorkommen. Das größte Vorkommen im NSG KSW brach zusammen. Das Untersuchungsjahr 2011 zeigt eine Fortsetzung des starken negativen Trends im Rodgau. So konnten lediglich zwei Vorkommen mit geringerer Reproduktion als in den Vorjahren nachgewiesen werden. In Hessen ist insgesamt ein starker Bestandsrückgang zu verzeichnen. In den nachfolgenden Tabellen 6 und7 wurde davon ausgegangen, dass die neu entdeckten Vorkommen auch schon früher vorhanden waren (siehe (ja) in Tab. 7). Tab. 6: Entwicklung von Anzahl und Größe der Moorfroschvorkommen zwischen 2000 und 2011 in den beiden Verbreitungsgebieten und Hessen Vorkommen/ Zeitraum 2000/2001 2002-2006 2009/2010 2011 2000/2001 2002-2006 2009/2010 2011 2000/2001 2002-2006 2009/2010 2011 klein bis 20 Lb mittel 21 - 49 Lb groß 50 - 100 Lb NSG Kühkopf-Knoblochsaue 5 1 3 2 1 1 1 Rodgau und angrenzende Gebiete 14 2 7 1 5 2 1 1 Hessen gesamt 19 2 1 10 1 7 1 2 2 2 sehr groß FFH-BZustand 100 - 500 Lb sehr groß FFH-AZustand >500 Lb 6 4 4 4 1 1 2 1 1 1 2 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de Anzahl Summe 1 16 9 7 2 22 13 11 6 16 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Bobbe 2011 Königsinsel 12 0 0 0 Kisselwörth 50 124 178 300 Kisselwörth-Nord 7 (Ja) 28 28 SchlappeswörthBesucherplattform (ja) 9 ja 103 Schlappeswörth nw. Schlute (Ja) (Ja) (Ja) 3 Knoblochsaue Ja n.u. 0 n.u. Summe Vorkommen 6 4 4 4 69 133 206 434 Gewässer/ Anzahl Laichballen 2000/2001 2009/2010 2002/2003/2006 Tab. 7: Entwicklung der hessischen Moorfroschvorkommen von 2000 bis 2011 NSG Kühkopf Summe Laichballen Rodgau und angrenzende Gebiete Waldteich südl. Rödermark 26 0 0 n.u. Weißensee 17 0 0 n.u. Erlenseeloch 14 0 n.u. n.u. Brandschneise 12 0 n.u. n.u. SauwieseBruchwaldtümpel 12 0 n.u. n.u. Haselkaute 10 0 0 n.u. Dietzenbach, Tümpel Nähe Angelsportteich 8 0 n.u. n.u. Thomassee 11 16 6 0 NSG Taubersemd (ja) ja 0 0 (Ja) ja 0 0 (Ja) 16 0 0 n.v. n.v. 2 0 (ja) (ja) 3 0 NSG Patershausen Tümpel Süd Autobahnschlinge Eppertshausen West Neuteich PFZ Nähe Abfahrt Niederrodener Lache Im Gebrannten Bruch (ja) (ja) 20 0 NSG-KSW 10 565 18 0 Postfrachtzentrum 34 100 86 32 Brackenbruch (Ja) (Ja) 54 2 Summe Vorkommen 16 9 7 2 Summe Laichballen 116 697 189 34 Summe Vorkommen 22 13 11 6 Summe Laichballen 185 830 395 468 Hessen Gesamt Legende: (ja) = Vorkommen zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Annahme: Vorkommen, die erst später entdeckt wurden, waren auch schon früher vorhanden. ja = Vorkommen vorhanden, aber im Untersuchungszeitraum nicht untersucht bzw. festgestellt. n.u. = nicht untersucht; n.v. = nicht vorhanden Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 17 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 7 Bewertung Die Bewertung der Vorkommen erfolgte nach dem Bewertungsrahmen des Bundes (BfN, 2009). Gemäß dem FFH-Bewertungsverfahren wird die Art nach den Kriterien Zustand der Population, Habitatqualität und Beeinträchtigungen jeweils 3-stufig mit A (hervorragend), B (gut) und C (mittel bis schlecht) bewertet und zum Erhaltungszustand zusammengefasst. Die folgend durchgeführte Bewertung der Vorkommen wurde auf den von SACHTELEBEN ET AL (2008) angegebenen Bezugsräumen durchgeführt. Der Parameter Populationstrend wird jedoch in Kapitel 6 untersucht. Tab. 8: Bewertungskriterien und Bezugsräume von Rana arvalis nach SACHTELEBEN ET AL. (2008) Bezugsräume für die Erfassung verschiedener für Arten relevanter Parameter Art Populationstrend Populationsstruktur Trend der Habitatgröße Habitatqualität Beeinträchtigungen Rana arvalis Mehrere Vorkommen Mehrere Vorkommen Mehrere Vorkommen Definierter Raum im Umfeld der Vorkommen Definierter Raum im Umfeld der Vorkommen 7.1 Zustand der Population Hinsichtlich des Kriteriums „Zustand der Population“ ist nach dem Bundesbewertungsverfahren die Populationen im Rodgau in einem schlechten Erhaltungszustand (< 100 Laichballen), die Population am Kühkopf in 2011 dagegen in einem guten Erhaltungszustand (>100, <500 Laichballen). Tab. 9: Bewertung der Populationsgröße der Vorkommen im Rodgau und angrenzenden Gebieten gemäß FFH-Bewertungsrahmen nach Bundesverfahren (BfN, 2009) Nr. Gewässer 7 Brackenbruch 17 Postfrachtzentrum 21 NSG-KSW Niederrodener Lache Im gebrannten Bruch Laichballenanzahl (2005-2011) 2 (2011) 35 (2010) 54 (2009) 32 (2011) >50 (2010) 86 (2009) 0 (2011) 0 (2010) 18 (2009) 110 (2008) 0 (2011) 7 (2010) 0 (2011) 20 (2010) FFH-Bewertung 2005- 2011 C / <100 (2011) C / <100 (2010) C / <100 (2009) C / <100 (2011) C / <100 (2010) C / <100 (2009) C/ < 100 (2011) C/ < 100 (2010) C/ < 100 (2009) B / 100-500 (2008) C / <100 (2010, 2011) C / <100 (2010, 2011) Gesamtbewertung Teilgebiet Rodgau und angrenzende Gebiete C (2011) C (2010) C (2009) Die Population im Rodgau ist durch den Zusammenbruch der Population im NSG Sand- und Kiesgrube von Dudenhofen in einen schlechten Zustand, daran können auch die beiden in 2010 neu entdeckten Vorkommen nichts ändern. Der Populationstrend ist negativ, die Populationsstruktur zeigt eine Verinselung der Vorkommen und die Abnahme der Populationsgrößen. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 18 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Tab. 10: Bewertung der Populationsgröße am Kühkopf gemäß FFH-Bewertungsrahmen nach Bundesverfahren (BfN, 2009) Nr. Gewässer Kisselwörth Kisselwörth-Nord Schlappeswörth: Gewässer Besucherplattform, Gewässer in NW-Schlute Laichballenanzahl (2005-2011) 300 (2011) 178 (2009) 124 (2003) 28 (2009) 28 (2011) B / <500 (2003-2011) Summe: 106 (2011) Summe: 9 (2005) B / <500 (2011) C / <100 (2009) FFH-Bewertung C / <100 (2011) Gesamtbewertung Teilgebiet NSG Kühkopf B (2011) Die Moorfroschpopulation am Kühkopf ist sowohl hinsichtlich der Populationsgröße als auch hinsichtlich des Populationstrends und der Metapopulationsstruktur in einem guten Zustand. Die in Tab 10 dokumentierte Zunahme der Laichballenanzahl ist nicht die Folge einer Zunahme der Populationsgröße sondern dokumentiert die hervorragende Erfassbarkeit der Moorfroschlaichballen aufgrund der für die Laichballenzählung besonders günstigen Wasserstandsverhältnisse im Untersuchungsjahr 2011. Es ist von einer über die letzten 8 Jahre relativ gleichbleibenden Populationsgröße im Kissel- und Schlappeswörth auszugehen. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 7.2 19 Habitatqualität Die FFH-Bewertung der Habitatqualität berücksichtigt einen 300-500 m-Radius (= Untersuchungsfläche) um die Laichgewässer. Die hessischen Vorkommen werden in Tabelle 11 bewertet. Tab. 11: Habitatqualität der einzelnen hessischen Vorkommen von Rana arvalis im Jahr 2011 nach Bundesverfahren Nr. Gewässer Bewertung Bemerkung 2 Kisselwörth B 3 Kisselwörth-Nord B 4 Schlappeswörth B Gesamtbewertung Teilgebiet NSG Kühkopf B Brackenbruch B 17 Postfrachtzentrum B 21 NSG-KSW C 7 Niederrodener Lache X1) C Im gebrannten Bruch C Gesamtbewertung Teilgebiet Rodgau C-B Wasserlebensraum: schlecht, da Laichgewässer zu früh ausgetrocknet. Landlebensraum: hervorragend. Vernetzung: gut, mit Vorkommen Kisselwörth- Nord und Schlappeswörth vernetzt. Wasserlebensraum: schlecht, da Laichgewässer zu früh ausgetrocknet. Landlebensraum: hervorragend. Vernetzung: gut, mit Vorkommen Kisselwörth und Schlappeswörth vernetzt. Wasserlebensraum: schlecht, da Laichgewässer zu früh ausgetrocknet. Landlebensraum: hervorragend. Vernetzung: gut, mit Vorkommen Kisselwörth- Nord und Kisselwörth vernetzt. Habitatqualität insgesamt gut, wenn auch Laichgewässereignung jährlichen Schwankungen unterliegen. Wasserlebensraum: hervorragend, geeignete Laichgewässer vorhanden. Landlebensraum: hervorragend, geeignete Sommer- und Winterquartiere sind in unmittelbarer Nähe. Vernetzung: gut, Im gebrannten Bruch ist 1,5 km entfernt. Wasserlebensraum: gut, in Zusammenhang mit den 2009 optimierten Laichgewässern wird sich das Laichgewässerangebot in Zukunft insgesamt verbessern. Aktuell sind die optimierten Gewässer noch nicht geeignet. Landlebensraum gut. Vernetzung: gut, Niederrodener Lache ist 1,9 km entfernt. Wasserlebensraum: schlecht, Wasserstand zur Laichzeit zu gering. Landlebensraum: gut -hervorragend Vernetzung: schlecht, Brackenbruch ist 2,2 km entfernt. Wasserlebensraum: schlecht, die Flachwassertümpel in den Wiesen trockneten 2011 schnell aus. Landlebensraum: gut. Vernetzung: gut, Postfrachtzentrum ist 1,9 km entfernt. Wasserlebensraum: schlecht, überstaute Wiesen bereits im Juni trocken, Landlebensraum gut geeignet, Vernetzung: gut, Brackenbruch ist 1,5 km entfernt. Habitatqualität ist insgesamt schlecht bis gut. Landhabitate überwiegend gut, Laichgewässer und Vernetzung dagegen gut bis schlecht. Im NSG Kühkopf waren die Laichgewässer in 2011 frühzeitig ausgetrocknet, so dass der Wasserlebensraum mit schlecht bewertet werden muss. die Landhabitate hatten nach wie Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 20 vor gut bis hervorragend Qualitäten. Die einzelnen Vorkommen sind untereinander gut vernetzt. Insgesamt ist daher der Erhaltungszustand der Habitate mit gut zu bewerten. Im Teilgebiet Rodgau ist der Erhaltungszustand der Habitate recht unterschiedlich. Während im Brackenbruch und im Postfrachtzentrum die Habitate mit gut bewertet werden können, sind die Habitate der anderen Vorkommen mit schlecht zu bewerten. Die in 2010 verbesserte Wasserstandsentwicklung im NSG-KSW konnte 2011 nicht aufrechterhalten werden, so dass der Wasserlebensraum schlechte Habitatqualitäten aufwies. Bei den beiden neu entdeckten Vorkommen waren 2011 auch schlechte Habitatbedingungen am Laichplatz vorhanden, so führten die trockenen Witterungsbedingungen zum Austrocknen der Laichhabitate. Die Habitat-verbessernden Maßnahmen in der Umgebung zum Postfrachtzentrum haben erwartungsgemäß noch nicht gegriffen. Die Vernetzung ist aufgrund der relativ weiten Entfernung der Einzelvorkommen voneinander gut bis schlecht. Insgesamt ist im Teilgebiet Rodgau und Umgebung der Erhaltungszustand der Habitate mit gut bis schlecht zu bewerten. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 7.3 21 Gefährdungssituation Die Bewertung der Gefährdungen der Moorfroschvorkommen wird in den Tabellen 12 und 13 zusammengestellt. Sie berücksichtigt einen 300-500 m-Radius um die Laichgewässer. Tab. 12: Gefährdungen der einzelnen hessischen Vorkommen von Rana arvalis im NSG Kühkopf nach dem Bundesverfahren (BfN, 2009) FFHBewertun Bemerkung (Bewertung Bund) g geringer Wasserstand, vorzeitige Austrocknung in 2011, C Gehölzsukzession Nr. Gewässer 7 Kisselwörth Kisselwörth-Nord Schlappeswörth nwSchlute SchlappeswörthTümpel SchlappeswörthBesucherplattform Gesamtbewertung Teilgebiet NSG Kühkopf C geringer Wasserstand, vorzeitige Austrocknung in 2011 C geringer Wasserstand, vorzeitige Austrocknung in 2011 C geringer Wasserstand, vorzeitige Austrocknung in 2011 C geringer Wasserstand, vorzeitige Austrocknung in 2011 C Wasserlebensraum: starke Gefährdung, Gefährdung durch Austrocknung der Laichgewässer in 20111 sowie Auflandung ebenso durch Beschattung aufgrund der Gehölzsukzession. Landlebensraum: sehr gut, naturnahe ungenutzte Weichholzaue. Isolation: keine Gefährdung, Fahrwege nicht vorhanden, keine monotonen Flächen. Tab. 13: Gefährdungen der einzelnen hessischen Vorkommen von Rana arvalis im Rodgau nach dem Bundesverfahren (BfN, 2009) Nr. Gewässer FFHBewertung 7 Brackenbruch C-B 17 Postfrachtzentrum C Gesamtbewertung Teilgebiet Rodgau C Bemerkung Wasserlebensraum: hohe - mittlere Gefährdung, potentielle Gefährdung durch Veränderung die anthropogen gesteuerten Wasserstände sowie durch die Einleitung des rel. Kalten Grundwassers. Landlebensraum: mittel, extensive Bearbeitung der Wiesen. Isolation: mittlere Gefährdung, Fahrwege vorhanden - mäßig bis häufig frequentiert, aber mit Amphibien-Leiteinrichtung, keine monotonen Flächen. Wasserlebensraum: hohe Gefährdung, Schadstoffeinträge direkt durch Straße und Industriegebiet vorhanden. Hier ist insbesondere die starke Salzbelastung in den südlichen Gräben und neu angelegten Gewässern zu nennen. Die Salzbelastung zeigt eine Aufkonzentration in den letzten 3 Jahren, sie bewegt sich im Hautplaichgewässer noch im Toleranzbereich. Landlebensraum: Grundwassserentnahme, starke Gefährdung. Isolation: starke Gefährdung., stark frequentierte Straße, monotone Siedlungsflächen zu 50% vorhanden. Insbesondere der starken Gefährdungen am Postfrachtzentrum führen zu eine schlechten Gesamtsituation Die Gefährdung im Hauptlaichgewässer der straßennahen Population am Postfrachtzentrum durch Streusalz ist 2011 gleich geblieben wie in Tab. 14 ersichtlich und muss weiter Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 22 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches beobachtet werden. Die Leitfähigkeiten in den optimierten Tümpeln in der Nähe des Postfrachtzentrumhauptgewässers zeigen ebenfalls eine zunehmende bzw. schwankende Gefährdung durch Salzbelastung. Möglicherweise liegt eine Salzbelastung der straßennahen Böden vor, die durch die Renaturierungsmaßnahmen in den optimierten Moorfroschlaichgewässern wirksam werden. Nach Untersuchungen von ZAVADIL (2003) gehören Braunfrösche zur Gruppe der Arten mit mäßiger Toleranz gegenüber Salinität, deren Adulti in Gewässern mit einer Salinität bis zu 12 - 13,5 ‰ gefunden werden, deren Reproduktion jedoch nur bei einer niedrigen Salinität von 3 - 4,5 ‰ festgestellt werden kann. In den Untersuchungen in salzlastigen Gebieten kann von einer Anpassung an salzige Gewässer ausgegangen werden, wie dies bei GLANDT (2006) beschrieben wird. Tab. 14: Entwicklung der chemisch-physikalischen Parameter Leitfähigkeit und pH-Wert in den Gewässern im Bereich des Postfrachtzentrums 2009 bis 2011 Jahr Datum 16.03.2009 2009 10.04.2009 01.04.2010 2010 07.04.2010 (pot.) Mf-Laichgewässer PFZ PFZ PFZ PFZ pH 6,21 6,62 6,20 6,51 Leitfähigkeit in [µs/cm] 677 960 1240 1265 Wasserfarbe braun braun braun braun 05.11.2010 15.03.2011 2011 29.03.2011 PFZ PFZ PFZ 6,47 6,63 6,63 948 1513 1555 leicht braun braun braun 16.03.2009 10.04.2009 01.04.2010 2010 07.04.2010 05.11.2010 03.02.2011 2011 15.03.2011 01.04.2011 (Neuteich Nähe Abfahrt) (Neuteich Nähe Abfahrt) Neuteich Nähe Abfahrt Neuteich Nähe Abfahrt Neuteich Nähe Abfahrt (Neuteich Nähe Abfahrt) (Neuteich Nähe Abfahrt) (Neuteich Nähe Abfahrt) 6,00 6,05 5,12 5,22 5,63 5,20 4,87 4,58 710 912 2060 2120 1613 1796 2100 2220 16.03.2009 10.04.2009 16.03.2010 01.04.2010 2010 07.04.2010 05.11.2010 15.03.2011 2011 01.04.2011 (Neuteich Nähe PFZ) (Neuteich Nähe PFZ) (Neuteich Nähe PFZ) (Neuteich Nähe PFZ) (Neuteich Nähe PFZ) (Neuteich Nähe PFZ) (Neuteich Nähe PFZ) (Neuteich Nähe PFZ) 6,18 6,09 5,22 5,26 4,50 5,87 6,26 5,83 1474 1750 2100 3340 3500 2250 1665 1740 2009 2009 braun braun braun braun vor Optimierung vor Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung braun braun braun braun braun braun vor Optimierung vor Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung nach Optimierung 19.03.2009 (Röhserteich) 4,02 86 stark braun 10.04.2009 (Röhserteich) 4,27 84 stark braun 2010 07.04.2010 (Röhserteich) 4,44 67 stark braun 15.03.2011 (Röhserteich) 5,03 108 stark braun 01.04.2011 (Röhserteich) 5,09 85 stark braun (Tümpel in der Morasthecke) (Tümpel in der Morasthecke) (Tümpel in der Morasthecke) 5,97 6,42 5,42 69 139 195 klar klar klar 2009 2011 16.03.2009 10.04.2009 2011 01.04.2011 2009 Bemerkung vor Optimierung vor Optimierung nach Optimierung Die im Postfrachtzentrumsgewässer gemessene Leitfähigkeit von 1500 µS/cm dürfte demnach für die Braunfroschentwicklung im Bereich der ökologischen Amplitude liegen. Die Werte von 2200 µS/cm (Neuteich PZF Nähe Abfahrt) liegen möglicherweise bereits im kritischen Bereich. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 23 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Bemerkenswert ist die positive Entwicklung des pH-Wertes am Röhserteich. Sofern sich der pH-Wert über 4,5 stabilisiert, ist das Gewässer prinzipiell als Laichgewässer geeignet. 7.4 Zusammenfassende Bewertung Die Vorkommen wurden nach den bundeseinheitlichen Bewertungsvorgaben für den Moorfrosch bewertet (Tab. 15). Tab. 15: Zusammenfassende Bewertung 2011 von Rana arvalis nach Bundesverfahren (BfN, 2009) Gewässer Zustand der Population Habitatqualität Beeinträchti gungen Erhaltungszustand Kisselwörth B B C B Kisselwörth-Nord C B C C Schlappeswörth B B C B Teilgebiet Kühkopf B B C B 2 Postfrachtzentrum C B C C 3 Brackenbruch C B C-B B Teilgebiet Rodgau C B C C Hessen C B C C Nr. Im Ergebnis der Untersuchung 2011 hat der Moorfrosch in Hessen unverändert einen schlechten Erhaltungszustand „C“. Der Zustand der Population und die Beeinträchtigungen sind in Hessen schlecht, die Habitatqualität dagegen gut. Die Kühkopfpopulation befindet sich aktuell in einen guten Zustand „B“, obwohl hier die Reproduktion nicht durchgehend gesichert ist und daher die Gefährdungssituation schlecht ist. Dagegen befindet sich die Rodgaupopulation in einem schlechten Zustand mit einem deutlich negativen Trend hinsichtlich der Populationsgröße, während die schlechten Habitatqualitäten und Beeinträchtigungen sich aufgrund von Maßnahmen aus dem Artenhilfskonzept in den letzten Jahren verbessert haben. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 8 8.1 24 Weiteres Monitoring Monitoring und Datenverdichtung 2012 NSG Sand- und Kiesgrube von Dudenhofen Weiterführung des Monitorings mit Überwachung des Wassermanagements in 2012 mittels autonomer Wasserstandsmessung per Fernübertragung. In 2012 sollten mit Landfallen versucht werden Moorfrösche nachzuweisen. NSG Kühkopf-Knoblochsaue Schlappeswörth und Kisselwörth, Weiterführung begleitendes Bestandsmonitoring parallel zu durchzuführenden Maßnahmen. Ermittlung der Gefährdung durch Austrocknung der Laichgewässer und Kontrolle des Reproduktionserfolges. Kisselwörth-Nord Diese Vorkommen sollten im Abstand von mind. 2 Jahren kontrolliert werden. Brackenbruch, Postfrachtzentrum, Der in 2011 sich andeutende negative Bestandstrend muss in Folgejahren genau beobachtet werden. Optimierte Tümpel und Röhserteich am PFZ Die drei am PFZ optimierten Tümpel und der Röhserteich sollten weiterhin hinsichtlich Moorfroschvorkommen untersucht werden, um Erfahrungen mit der Neubesiedlung von Moorfroschgewässern zu sammeln. Mönchsbruch Weiterführung der Ansiedlung des Moorfrosches im Mönchsbruch über einen Zeitraum von 5 Jahren: 1) Entnahme von 5 austrocknungsgefährdeten Laichballen aus dem Kühkopf zur Aufzucht in 2012. 2) Aufzucht von ca. 300-600 Kaulquappen / Laichballen = 1500 bis 3000 Kaulquappen bis zum Vierbeinstadium im Vivarium Darmstadt. 3) Besatz in der Dachenau 4) Monitoring frühstens 3 Jahre nach Beginn Wiederansiedlung (ab 2015) Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 9 Monitoring im NSG Sand- und Kiesgrube Dudenhofen 9.1 Ergebnisse der Laichballenzählung 25 Das Gebiet wurde an 4 Terminen begangen. Es konnten keine Moorfrösche oder Moorfroschlaichballen im Gebiet nachgewiesen werden. Der Grasfrosch nutzt hauptsächlich das westliche Teilgebiet, der Moorfrosch wurde früher ausschließlich im Ostteil nachgewiesen, während der Springfrosch sowohl im Ostteil als auch Westteil des Gebietes gleichmäßig auftritt. 9.2 Wasserstandsmanagement In den Jahren 2002 bis 2004 hat der Moorfrosch bei künstlich hoch gehaltenen Wasserständen erfolgreich reproduziert, in den Jahren 2005 bis 2008 sind die Laichballen aufgrund des schnell abfallenden Wasserstandes vertrocknet. Im Jahr 2009 wurde der Neuteich nicht nennenswert überstaut, der Moorfrosch laichte nur in geringer Anzahl in den benachbarten beiden Tümpel. In 2010 wurde wieder (wie in den Jahren 2002 – 2004) langfristig überstaut. Dennoch konnte der Moorfrosch im Gebiet nicht mehr nachgewiesen werden. In 2011 war der Wasserstand am 15.3.2011 mit einem Pegelstand Ost von 2,30 optimal. Zur Zeit der Laichphase war der Wasserstand am 31.3.2011 jedoch soweit abgefallen, dass die Ufer des großen Tümpels im östlichen Teilgebiet trocken gefallen waren. Es wurde daraufhin keine weitere Wasserstanderhöhung vorgenommen. Bei einem Wasserstand von 2.28 am Pegel Ost sind die Laichhabitate optimal für Moorfrosch, Kreuzkröte und Laubfrosch ausgeprägt und sollten die erfolgreiche Reproduktion des Moorfrosches sowie mindestens einer Generation Laubfrosch und Kreuzkröte ermöglichen. Der Wasserstand müsste auf einem Niveau von 2,28 m (Pegel Ost) bis Anfang Juli gehalten werden. Dies bedeutet eine Überstauung der Teichufer des Neuteiches mit einer Wassersäule von ca. 25 cm. Von einer geringeren Überstauung ist abzuraten, da das künstliche Management über eine Wasserpumpe betrieben wird. Fällt diese aus, so sinkt der Wasserstand pro Tag um ca. 2,5 bis 3 cm. Bei einer Überstauung von nur 20 cm würden die Habitate in nur 7 Tagen trocken fallen, bei der empfohlenen Stauhöhe dagegen blieben 10 Tage, um den Wasserstandsverlust zu bemerken und Gegenmaßnahmen einzuleiten. 9.3 Empfehlungen NSG Kies- und Sandgrube Dudenhofen Weiterführung des Wasserstandsmanagements für die nächsten 3 Jahre mit begleitendem Monitoring. Der Wasserstand im Teilgebiet Ost sollte von 1.3. bis 1.7. konstant auf einer Höhe von 2,28 m gehalten werden (Pegel Ost). Zur durchgehenden Kontrolle des Wasserstandes wird die Einrichtung einer autonomen Wasserstandsmessstation empfohlen. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 10 26 Notmaßnahmen am Kühkopf Die Laichphase am Kühkopf fand in 2011 Ende März statt. Allerdings war bereits während der Laichphase der Wasserstand in den Laichgewässern aufgrund der stark gefallenden und weiter fallenden Wasserstände des Rheins stark gesunken. Im Schlappeswörth und im Kisselwörth-Nord laichte der Moorfrosch quasi auf offene Schlammflächen, teilweise ohne jegliche Struktur, oder nutzte Falllaub oder minimale Vegetationsstrukturen zum Ablaichen. Die Gefahr des Austrocknens der Laichgewässer war akut gegeben. Aufgrund der Gefährdungssituation des Austrocknens der Laichgewässer und der damit verbundenen Vernichtung einer kompletten Jahresganges des Moorfrosches wurde versucht in Rücksprache und Absicherung durch den RP-Darmstadt das Risiko mittels drei verschiedener Maßnahmen zu minimieren. 1. Ca. 2/3 der Laichballen aus dem Kisselwörth (der 3 Laichgemeinschaften), dem Kisselwörth Nord und aus der südlichen Schlute des Schlappeswörth wurden entnommen und in ein tieferes Gewässer im Kisselwörth umgelagert, um das Risiko der kompletten Austrocknung zu minimieren. 2. Ca. 1/3 der Laichballen aus dem Kisselwörth (der 3 Laichgemeinschaften), dem Kisselwörth Nord und aus der südlichen Schlute des Schlappeswörth, sowie alle Laichballen aus dem großen Becken des Schlappeswörth wurden im Gewässer belassen, um im Falle von steigenden Wasserständen ein Reproduktionspotential aufrecht erhalten zu können. 3. Die akut vorm Austrocknen gefährdete Laichballen (insgesamt 11 Laichballen aus der östlichen Schlute des Schlappeswörth und dem Kisselwört-Nord wurden entnommen und im Vivarium Darmstadt bis knapp vor der Metamorphose aufgezogen wurden. Am 30.5.2011 wurden ca. 100 - 150 Kaulquappen in der Dachenau freigesetzt, da hier noch bespannte Gewässer vorhanden waren und die Dachenau für den Moorfrosch als Lebensraum entwickelt werden soll. Am 11.5.20011 wurde eine Kontrolle der Wasserstände durchgeführt. Es zeigte sich dass alle Gewässer im Schlappeswörth und im Kisselwörth-Nord ausgetrocknet waren. Lediglich das südliche Laichgewässer im Kisselwörth war noch hinreichend wenn auch flach mit Wasser bespannt. Das Besatzgewässer, in das 2/3 des Laiches aus dem Kisselwörth verbracht worden war, war ebenfalls bis auf eine Restpfütze ausgetrocknet. Die intensive Nachsuche nach Metamorphen in der Umgebung sowie die intensive Nachsuche nach Braunfroschkaulquappen führt zu einem negativen Ergebnis. Erfreulicherweise konnte jedoch ein 1-jähriger Moorfrosch in der unmittelbaren Umgebung nachgewiesen werden. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 11 Maßnahmen und Monitoring im Rodgau 11.1 NSG Kies- und Sandgrube Dudenhofen 27 In 2009, 2010 und 2011 wurden Maßnahmen mit folgendem Monitoringergebnis im Untersuchungsgebiet durchgeführt. 2009: Wasserstandsmanagement stellte dem Moorfrosch zur Laichzeit wie geplant genügend Laichhabitatressourcen zur Verfügung; Gewässeroptimierung der Ufer des großen Flachwassertümpels durch ein Rinnensystem: Kein Moorfroschnachweis. 2010: Wasserstandsmanagement optimal: Kein Moorfroschnachweis. 2011: Wasserstandmanagement stellt dem Moorfrosch zur Laichzeit nicht die geplanten Laichhabitatressourcen zur Verfügung: Kein Moorfroschnachweis. Maßnahmen & Monitoring 2009: Das Wassermanagement wurde zur Laichzeit des Moorfrosches im März/ April erfolgreich durchgeführt, es konnte jedoch kein Moorfroschlaich nachgewiesen werden. Der Moorfrosch laichte in den Vorjahren auf den im Frühjahr überstauten Uferzonen des großen neu angelegten Flachwassertümpels im Ostteil des NSG´s. In diese Uferzonen wurden im Herbst 2009 Rinnen angelegt, damit die Kaulquappen, die sich auf den überstauten Flächen entwickeln, mit sinkendem Wasserstand in den Haupttümpel zurückweichen können. Es wurden allerdings nicht, wie vorgeschlagen, Teile der abgeschobenen Grasnarbe in den neuen Moorfroschtümpel (Rinnen) abgelagert, (um dem Moorfrosch frühzeitig Laichstrukturen anzubieten), sondern die Vegetation wurde abgeschoben, so dass der Rinnenboden aus reinem Sand besteht. Maßnahmen & Monitoring 2010: Das in 2010 durchgeführte Wasserstandsmanagement wurde wie geplant durchgeführt und bot dem Moorfrosch optimale Laichplatz- und Aufzuchtshabitate, Es wurde jedoch kein Moorfroschlaich nachgewiesen. Der große Flachwassertümpel wurde von März bis Mitte Juni, so dass die Tümpelufer konstant überstaut waren. Danach fiel der Wasserstand ab. Im angelegten Rinnensystem wurde das Verhalten von Braunfroschlarven untersucht, ebenso wurden die chemisch-physikalischen Parameter pH-Wert und Leitfähigkeit gemessen. Die Rinnen des 2009 fertig gestellten Rinnensystems waren im Frühjahr 2010 ohne jede Vegetation, der Boden bestand aus Sand. In den Rinnen konnten nur sehr vereinzelt Springfroschkaulquappen nachgewiesen werden. Da keine Moorfroschlarven vorhanden waren, wurden aus den Laichprobenaufzuchten Grasfroschkaulquappen aus Laichproben des NSG-KSW´s in das Rinnensystem freigesetzt. Die Larven suchten in kürzester Zeit Versteckmöglichkeiten auf. Nach einer halben Stunde waren keine Kaulquappen mehr im Rinnensystem nachzuweisen. Generell konnte beobachtet werden, dass die Braunfroschlarven sich in den Vegetationsstrukturen aufhalten und Rohboden meiden, wo hingegen die Kaulquappen von Erdkröte und Kreuzkröte vermehrt und in großen Mengen im Rinnensystem zu finden waren. Die Kreuzkrötenlarven nutzten dabei die sehr flachen Bereiche, die Erdkrötenlarven die tieferen vegetationsfreien Bereiche des Rinnensystems. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 28 Abb. 4: Uferfläche Moorfroschtümpel vor der Maßnahme in der Sand- und Kiesgrube Dudenhofen am 27.10.2009 Abb. 5: Uferfläche Moorfroschtümpel nach der Maßnahme in der Sand- und Kiesgrube Dudenhofen am 4.11.2009. Abb. 4: Uferrand Moorfroschtümpel nach der Massnahme in der Sand- und Kiesgrube Dudenhofen im Mai 2010 Abb. 5: Uferrand Moorfroschtümpel in der(Sandund Kiesgrube Dudenhofen am 23.6.2010. Abb. 6: Rinne mit Tümpel mit überstauten Uferzonen vor Laichzeitbeginn am 3.3.2011 Abb. 7: Rinne am Uferrand des Moorfroschtümpels, Uferzonen nicht überstaut zur Laichzeit am 30.3.2011 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 29 Maßnahmen & Monitoring 2011: Der große Flachwassertümpel wurde bis Mitte März mit der geforderten Wasserstandshöhe überstaut (Abb. 6). Bis zu Beginn der Laichzeit Ende März fiel der Wasserstand jedoch soweit ab, dass die Uferbereiche des großen Flachwassertümpels trocken waren (Abb. 7). Der Wasserstand wurde danach nicht wieder künstlich erhöht. Es wurde kein Moorfroschlaich nachgewiesen. In 2011 war das Rinnessystem nach wie vor ohne Vegetation. Es war damit weder als Laichhabitat noch als Aufwuchsort für Braunfrösche geeignet, sondern diente als Aufwuchsort für Kaulquappen von Erdkröte und Kreuzkröte. Erfolgsabschätzung Die durchgeführten Maßnahmen 2009, 2010 und 2011 waren bislang ohne Erfolg. Inwiefern sich der Moorfrosch bei Weiterführung des Wassermanagements wieder etablieren wird, kann nicht prognostiziert werden. Der neue Flachwassertümpel und das Rinnensystem braucht noch einige Jahre Entwicklungszeit, ehe die Vegetationsstrukturen soweit entwickelt haben, dass der Moorfrosch das Laichgewässer annimmt, daher müssen die Tümpelufer zur Laichzeit und Entwicklungszeit überstaut werden. Aufgrund des Generationszykluses des Moorfrosches von ca. 3 Jahren sollten die Maßnahmen zur Überstauung für die folgenden 4 Jahre mit begleitendem Monitoring durchgeführt werden. Sofern in dieser Zeit keine Moorfrösche mehr nachgewiesen werden können, kann der Bestand als erloschen gewertet werden. 11.2 Postfrachtzentrum (PFZ) In 2009, 2010 und 2011 wurden folgende Monitoringergebnisse erzielt und Maßnahmen durchgeführt: 2009: Im Hauptlaichgewässer wurden 86 Laichballen gezählt. Maßnahmen: – Gewässeroptimierung des Hauptlaichgewässers; – Anlage von drei Ersatz- bzw. Ausweichgewässer im Landhabitat, – Erneuerung der Amphibienzaunanlage um das Hauptlaichgewässer, 2010: Im Hauptlaichgewässer wurden mehr als 30 Laichballen gezählt. In einem der optimierten Ersatzgewässer wurde ein Laichversuch dokumentiert. Maßnahmen: – Erneuerung und Erweiterung des Amphibienzaunes an Zubringerstraße, – Abtrennung der beiden Ersatzgewässer vom straßennahen Graben. – Gewässerpflege von Hauptgewässer und straßennahen Ersatzgewässern, 2011: Im Hauptlaichgewässer wurden lediglich 30 Laichballen gezählt. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 30 Habitatpflegemaßnahme BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Abb. 8: Ergebnisse des Monitorings des Moorfrosches am Laichgewässer „Postfrachtzentrum“ Maßnahmen & Monitoring 2009: Im Frühjahr wurden 86 Laichballen im Hauptlaichgewässer gezählt, zudem wurden drei Laichballen auf der nördlichen Seite des Zubringers zur B 45 nach Dieburg nachgewiesen (BOBBE, 2009). Im Hauptlaichgewässer wurden Pflegemaßnahmen durchgeführt (Rückschnitt von Espen etc.). Im Landhabitat südlich des Hauptlaichgewässers befanden sich bereits drei Tümpel, die für den Moorfrosch als Laichgewässer ungeeignet waren. Zwei der Tümpel liegen in unmittelbarem Umkreis von 300m um das Hauptlaichgewässer, ein Dritter im südlichen Landhabitat in einer Entfernung von ca. 1,5 km vom Hauptlaichgewässer. Diese drei Tümpel wurden im Herbst/Winter 2009 für den Moorfrosch optimiert. Weiterhin wurde der Amphibienschutzzaun um das Hauptlaichgewässer erneuert und der Amphibienzaun am Südrand des Zubringers erneuert und bis zur B 26 verlängert. Maßnahmen & Monitoring 2010: Die Population am Hauptlaichgewässer „Postfrachtzentrum“ wurde mit mehr als 30 Laichballen beschrieben. Auf die vollständige Laichballenzählung wurde aus Gefährdungsgründen verzichtet (Gefahr der Beschädigung von Laichballen durch Tritt, während der Zählung). Im „Neuteich Nähe Abfahrt“ wurden am 25.3.2010 zwei Moorfroschlaichballen gefunden. Beide Laichballen wurden kurz nach dem Ablaichen entdeckt und es wurden Laichproben entnommen. Die Larven der Laichballen entwickelten sich im Labor normal und die Kaulquappen wurden als Moorfroschlarven identifiziert. Die Moorfroschlaichballen im Tümpel dagegen entwickelten sich nicht weiter und verpilzten schließlich. Möglicherweise waren die im sehr flachen Uferbereich abgelegten Laichballen lokal höheren Säurekonzentrationen ausgesetzt. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 31 Abb. 9: Links: PFZ-Tümpel Nähe Abfahrt, verschattet und zugewachsen (Sukzession) in der Nähe der Ausfahrt am Postfrachtzentrum (PFZ) am 4.11.2009. Mitte: Tümpel im Juni 2010. rechts: Tümpel am 25.2.2011 Abb. 10: Links: PFZ-Tümpel Nähe PFZ vor der Maßnahme im November 2009. Mitte: Tümpel im Juni 2010. Rechts: Tümpel am 25.2.1011. Abb. 11: Tümpel In der Morasthecke vor der Maßnahme im September 2009, im März 2010 und im März 2011 Abb. 12: Links: Unterbrechung von Graben und Neuteich nach Maßnahme am 25.2.1011. Mitte: Rohrkolben im PFZ-Hauptgewässer am 25.2.2011. Rechts: Laichplatz des Moorfrosches in 2011. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 32 Das Hauptlaichgewässer, insbesondere aber die beiden straßennahen Ersatzgewässer zeigten nach den Optimierungsmaßnahmen (2009) in 2010 einen starken Anstieg der Leitfähigkeitswerte sowie ein Absinken der pH-Werte. Die damit in Zusammenhang stehende mögliche Salzbelastung durch die Straße wurde durch die Abdichtung der beiden straßennahen Gewässer zu einem straßennahen Graben zu minimieren versucht. Möglicherweise wurden durch die Optimierungsmaßnahmen in den Ersatzgewässer im erheblichen Umfang Ionen aus den salzbelasteten Böden mobilisiert. Im Hauptlaichgewässer befindet sich der Rohrkolben in einer Ausbreitungsphase, ebenso sind bereits nach einem Jahr der Fertigstellung die beiden optimierten straßennahen Ersatzgewässer am Postfrachtzentrum vom Rohrkolben stark besiedelt. Durch Rückschnitt wurden im Herbst 2010 erste Maßnahmen zum Zurückdrängen des Rohrkolbens unternommen. Maßnahmen & Monitoring 2011: Das Monitoring 2011 ergab einen Bestand von 30 Laichballen im Hauptlaichgewässer. Es wurde nur eine Rufgemeinschaft gefunden. In den optimierten Gewässern laichte erstmalig der Springfrosch im Neuteich Nähe PFZ sowie Spring- und Grasfrosch im Neuteich Nähe Abfahrt und im Tümpel in der Morasthecke. In diesem Waldtümpel wurden mehr als 400 Laichballen des Springfrosches gezählt!. Moorfrösche bzw. -laich wurden in den optimierten Gewässern nicht nachgewiesen. Erfolgsabschätzung Die in 2008/2009 durchgeführte Erneuerung des Amphibienzaunes um das Laichgewässer des Postfrachtzentrums sowie die Erneuerung und Verlängerung des Amphibienzaunes entlang des Autobahnzubringers 2009/2010 trägt erheblich zur Sicherung und Stabilisierung der Moorfroschpopulation bei. Der bereits im 1. Jahr nach der Fertigstellung erfolgte Laichversuch des Moorfrosches in einem Ersatzgewässer zeigt, dass im Gebiet ein genügend großer Populationsdruck des Moorfrosches vorhanden ist. Die beiden Tümpel in der Nähe zum Hauptlaichgewässer bieten morphologisch und hydrologisch gute Voraussetzungen als Laichtümpel für den Moorfrosch. Dennoch benötigt sie eine Entwicklungsphase von ca. 3- 5 Jahren bevor sie als Laichgewässer vom Moorfrosch angenommen werden. Die von 2009 bis 2011 durchgeführten Messungen der chemisch-physikalischen Parameter pH-Wert und Leitfähigkeit zeigen nach der im Jahr 2009 durchgeführten Optimierung der Gewässer in den Folgejahren 2010 und 2011 starke Schwankungen. Die zukünftige Gewässerentwicklung muss daher abgewartet werden. Die Wasserparameter bestätigen, dass erst einmal eine Entwicklungsphase von 3-5 Jahre abgewartet werden muss, ehe mit der Annahme der Ersatzgewässer als Laichgewässer zu rechnen ist. Die in 2010 durchgeführte Gewässerpflege zur Bekämpfung des Rohrkolbens war noch nicht hinreichend, hier müssen in den Folgejahren weitere Anstrengungen unternommen werden, um das Ausbreiten des Rohrkolbens im Haupt- und den nahen Ersatzgewässern weiter einzudämmen. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 11.3 33 Wald östlich des PFZ Vom Forstamt Langen wurde in Eigenregie in einem vernässter Waldbereich im Herbst 2010 ein größerer temporärer Tümpel angelegt. Eine Ortsbegehung im Frühjahr 2011 zeigte, dass der Tümpel von Grünfrosch besiedelt wird. Der Springfrosch hatte mit wenigen Ballen abgelaicht, die Laichballen waren allerdings verpilzt. Der ph-Wert (4,34) zeigte eine starke Versauerung des Gewässers an. Abb. 13: Im sauren Kiefernforst angelegter Waldtümpel bei einer Begehung am 1.4.2011 (Maßnahme Ranarv_AM_00040-10) 11.4 Mönchsbruch 2010 und 2011 wurden folgende Maßnahmen mit Monitoringergebnisse durchgeführt: 2010: In der Dachenau erfolgte eine Teilentbuschung im Bereich des ehemaligen Laichgewässers; 2011: Die im Frühjahr durchgeführte Nachsuche ergab keinen Hinweis auf Moorfrösche: Erstbesatzmaßnahme in der Dachenau mit 100-150 Moorfroschkaulquappen am 30.5.2011. Flächenfestlegung für die Anlage eines Rückzugstümpels mit länger anhaltenden Wasserstand, Erstellung einer Maßnahmenskizze für Maßnahmenumsetzung 2011 Abb. 14: Moorfroschentwicklungsgebiet Dachenau, Links: Im Winterhalbjahr 2010 freigestellter Bereich am 30.5.2010 zugleich Bereich für neu anzulegenden Moorfroschtümpel. Mitte: Pot Laichgebiet am 25.3.2011. Rechts: Moorfroschbesatz in Restpfütze in der Dachenau am 30.5.2011. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 34 Maßnahmen & Monitoring 2010 Im Frühjahr 2010 wurde die Dachenau hinsichtlich des Vorkommens auf Moorfröschen 3 mal intensiv –jedoch ohne Erfolg - untersucht. Um das Gewässer gemäß dem Artenhilfskonzept als zukünftiges Entwicklungsgewässer vorzubereiten, wurden im Herbst erste Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt. Maßnahmen & Monitoring 2011 Auch im Frühjahr 2011 wurde die Dachenau, in Ergänzung dazu aber auch das Schlangenloch sowie das östlich angrenzende Offenland nach Vorkommen des Moorfrosches untersucht. Auch hier blieb die Suche ohne Erfolg. Es wurden im Frühsommer als erste Besatzmaßnahme 100-150 Moorfroschkaulquappen bzw. fast metamorphierte Moorfrösche in der Dachenau in einem wasserführenden Tümpel ausgesetzt. Die Optimierung der Laichgewässer soll im Herbst 2011 fortgeführt werden. Dazu sollen - 1. angrenzend an die Überschwemmungsfläche der Dachenau im Bereich des bereits frei gestellten Grabens ein Tümpel angelegt werden, so dass im Frühjahr nach Absinken des Wasserstandes auf den „Laichhabitaten“ ein wasserführender Rückzugstümpel vorhanden ist, der die abschließende Entwicklung der Moorfroschlarven ermöglichen soll, - 2) der Graben am Südrand des Grünlandes des östlich vom Schlangenlochs im Frühjahr bis Frühsommer aufgestaut werden, so dass Grünland und angrenzende Schilfflächen längerfristig überstauen. Im Rahmen der Moorfroschberatung wurden verschiedene Ortstermine durchgeführt und entsprechende Maßnahmenempfehlungen entwickelt. Erfolgsabschätzung Nach Optimierung der Laichhabitate sollten weiter gezielt Moorfroschkaulquappen in der Dachenau angesiedelt werden. Eine Erfolgsabschätzung ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, da die Randbedingungen noch nicht abgeschätzt werden können. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 35 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12 Bestehende und ergänzende Maßnahmenvorschläge Bestehende Maßnahmen = Normalschrift Ergänzende Maßnahmen = fett 12.1 Kühkopf-Knoblochsaue NSG Kühkopf-Knoblochsaue - Königsinsel Maßnahmengebiet BfNcode Maßnahme Nr. Erfolgskontrolle Noch nicht umgesetzt Ranarv_AM_00001 11.4.1.2. 1.2.1.9.Ranarv_AM_00001 1.6.1.4. 1.2.1.9.Ranarv_AM_00001 1.6.1.4. Anlage von temp. Gewässern Hoch angesetzter GrasschnittMahd mit Balkenmäher Hoch angesetzter GrasschnittMahd mit Balkenmäher 1 ? 2 ? 3 NSG Kühkopf-Knoblochsaue - Kisselwörth Maßnahmengebiet Ranarv_AM_00002 Ranarv_AM_00002 Ranarv_AM_00002 Ranarv_AM_00002 Ranarv_AM_00002 Ranarv_AM_00002 BfNcode 4.6.6.2.4.7.6. 4.6.6.2.4.7.6. 4.6.6.2.4.7.6. 4.6.6.2.4.7.6. 4.6.6.2.4.7.6. 4.6.6.2.4.7.6. Maßnahme Nr. Erfolgskontrolle Schonende EntschlammungGehölzentf. am Gewässer Schonende EntschlammungGehölzentf. am Gewässer Schonende EntschlammungGehölzentf. am Gewässer Schonende EntschlammungGehölzentf. am Gewässer Schonende EntschlammungGehölzentf. am Gewässer Schonende EntschlammungGehölzentf. am Gewässer 1 2 3 4 Starke Zunahme der Gehölzentwicklung im Bereich der Laichgewässer, Maßnahme dringend erforderlich 5 6 NSG Kühkopf-Knoblochsaue – Kisselwörth-Nord Maßnahmengebiet BfNcode Ranarv_AM_00003 11.4.1.2. 4.6.6.2.Ranarv_AM_00003 4.7.6. Maßnahme Anlage von temp. Gewässern Schonende EntschlammungGehölzentf. am Gewässer Nr. Erfolgskontrolle Vor dem Hintergrund der aktuellen Bestands- und Wasserstands1 entwicklung: kurzfristig keine Maßnahmen 2 Aufgrund der in 2011 nachgewiesenen Moorfroschpopulation in den Altarmschluten des Schlappeswörth ist es nicht sinnvoll, außerhalb dieser Schluten Laichhabitate anzulegen. Dies bedeutet, dass die bislang für den Schlappeswörth vorgeschlagenen Maßnahmen nicht mehr sinnvoll sind. Vielmehr muss das zukünftige Monitoring zeigen, wie die bestehenden großflächig vorhandenen Laichhabitate im Schlappeswörth für den Moorfrosch optimiert werden können. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 36 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches NSG Kühkopf-Knoblochsaue – Schlappeswörth Maßnahmengebiet BfN-code Maßnahme Ranarv_AM_00004 11.4.1.2. Ranarv_AM_00004 11.4.1.2. Ranarv_AM_00004 4.7.6. Ranarv_AM_00004 11.4.1.2. Nr. Anlage von temp. Gewässern Anlage von temp. Gewässern Gehölzentf. Gewässerrand Anlage von temp. Gewässern Erfolgskontrolle 1 Werden vorerst nicht 2 weiterverfolgt, da geeignete Mf-Laichgewässer in Schluten 3 vorhanden sind. 4 Für die vorgeschlagenen Maßnahmen im Bereich der Knoblochsaue wird von Seiten der NSG – Bewirtschaftung das Schleifen der Sommerdeiche abgelehnt. Die bisher in diesem Bereich angelegten Tümpel sind sehr stark von den Wasserstandschwankungen des Rheins abhängig. Daher können keine stabilen Laichhabitate, die über die Jahre kontinuierlich ein hinreichendes Wasserangebot zur Verfügung stellen, entstehen. Von der Maßnahmenempfehlung „Herstellung von Laichgewässern für den Moorfrosch“ in diesem Teil des NSG´s wird daher Abstand genommen. NSG Kühkopf-Knoblochsaue – Knoblochsaue Maßnahmengebiet BfN-code Maßnahme Nr. Erfolgskontrolle 4.1.4.Ranarv_AM_00037 4.3.3. Tieferlegung von DämmenÜberflutung 1 Ranarv_AM_00037 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 2 Ranarv_AM_00037 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern Ranarv_AM_00037 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern Ranarv_AM_00037 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 3 Vor dem Hintergrund der aktuellen Bestands- und Wasserstandsentwicklung: 4 keine Maßnahmenempfehlung 5 für den Moorfrosch Ranarv_AM_00037 11.4.1.2. Ranarv_AM_00037 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern Anlage von temp. Gewässern 6 7 Derzeit keine Umsetzung Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 37 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.2 Mönchsbruch Die ehemalige Waldwiese in der Dachenau im Mönchsbruch sollte für den Moorfrosch optimiert werden. Dazu wurde im Herbst 2010 bereits begonnen die Verbuschung der ehemaligen Waldwiese zurückzudrängen. Bei Ortsterminen in 2011 wurden Maßnahmen besprochen, die im Herbst 2011 umgesetzt werden sollen: 1) Anlage eines ca. 500 qm großer vertiefter Flachwassertümpel in der Dachenau, der das Wasser bis Mitte/Ende Juni halten kann. 2) Weiterführung des Rückschnitts der Weiden in der Dachenau. 3) das Wassermanagement der Dachenau, des Schlangenlochs und der östlich angrenzenden Wiesen soll durch Aufstau des südlichen Graben optimiert werden, so dass im Frühjahr zumindest die Offenlandflächen überstaut bleiben und ggf. die westlichen Waldbereiche besser mit Wasser versorgt werden. Mönchsbruch – Dachenau, Schlangenloch und Grünland zwischen Schlangenloch und Nutriateich Maßnahmengebiet BfNcode Maßnahme Nr. Ranarv_AM_00035 Anlage von temporären 11.4.1.2 Gewässern 1 Ranarv_AM_00035 12.1.2. Entbuschung 2 Ranarv_AM_00035 12.1.2. Entbuschung 4 Ranarv_AM_00035 12.1.2. Entbuschung 3 Ranarv_AM_00035 4.3.2. Wasserstandsanhebung 5 12.3 Erfolgskontrolle Durchführung im Herbst 2011 geplant In 2010 begonnen, Weiterführung in 2011 geplant In 2010 begonnen, Weiterführung in 2011 geplant In 2010 begonnen, Weiterführung in 2011 geplant Durchführung im Herbst 2011 geplant Taubersemd Taubersemd Maßnahmengebiet BfNcode Maßnahme Nr. Erfolgskontrolle Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen 1 Ranarv_AM_00006 4.7.4. Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen Einbau von Sohlschwellen 2 3 Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen 4 Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen Maßnahmenvorschläge 5 wurden in Anpassung 6 an die Örtlichkeiten umgesetzt. 7 Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen 8 Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen 9 Ranarv_AM_00006 4.7.4. Einbau von Sohlschwellen 10 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 38 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.4 Brackenbruch/ Im gebrannten Bruch Die im Artenhilfskonzept vorgeschlagenen Maßnahmen (BOBBE, 2009) für den Brackenbruch wurden 2010 erweitert und in den Managementplan des FFH-Gebietes „Untere Gersprenz“ integriert. FFH-MAP inzwischen vorgestellt und verabschiedet. Die Maßnahmen im Brackenbruch wurden in 2011 mit dem verantwortlichen Forstamt konkretisiert. Die Maßnahme 1 soll im Herbst 2011 umgesetzt werden. Planerstellung Managementplan: Forstamt Darmstadt-Dieburg, Herr Röhser. FFH-Gebiet Untere Gersprenz: Brackenbruch (00007), Gebrannter Bruch (00053) Maßnahmengebiet BfNcode Ranarv_AM_00007 11.4.1.2.. Anlage von temp. Gewässern 1 Ranarv_AM_00007 Ranarv_AM_00007 11.4.1.2.. Anlage von temp. Gewässern 11.4.1.2.. Anlage von temp. Gewässern 2 3 Ranarv_AM_00007 4 Ranarv_AM_00007 11.4.1.2.. Anlage von temp. Gewässern 1.2.1.9./ Hoch angesetzter Grasschnitt/ 1.6.1.4. Mahd mit Balkenmäher 5 Ranarv_AM_00007 1.2.1.9./ 1.6.1.4. 6 Ranarv_AM_00007 Ranarv_AM_00007 4.7.6. 4.4.4. / 4.7.5.1. 4.4.4. / 4.7.5.1. Ranarv_AM_00007 2.4.7. Ranarv_AM_00007 Ranarv_AM_00053 Ranarv_AM_00053 Ranarv_AM_00053 Ranarv_AM_00007 Maßnahme Hoch angesetzter Grasschnitt/ Mahd mit Balkenmäher Gehölzentfernung am Gewässerrand Aufweitung des Flussbettes/ Abflachen von Uferböschungen Aufweitung des Flussbettes/ Abflachen von Uferböschungen Nr. 7 8 9 11.4.1.2. 12.4.4. 1.2.5. Auslichten dichter Gehölzbestände Anlage von temporären Gewässern Entfernung bestimmter Gehölze Beweidung 11 12 13 4.3.2. Grabenanstau 14 10 Erfolgskontrolle In 2011 konkretisiert, Umsetzung für Herbst 2011 geplant Nach Monitoring mittelfristige Umsetzung In 2011 erfolgte Mahd, Nach Monitoring mittelfristige Umsetzung In 2011 erfolgte Mahd In 2011 erfolgte Mahd Flächenankauf geplant, Weiterführung Noch nicht umgesetzt Maßnahme in diesem Bereich nicht umsetzbar Noch nicht umgesetzt Im Rahmen der zukünftigen Bestandspflege Noch nicht umgesetzt Noch nicht umgesetzt z.T. umgesetzt Keine weitere Verfolgung der Maßnahme Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 39 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.5 Verbundfläche Eppertshausen Autobahnschlinge West Von den ursprünglich vorgeschlagenen Maßnahmen (Nr. 1 und Nr. 2) in der Autobahnschlinge selbst wurde Abstand genommen. Im Verbundraum Autobahnschlinge Eppertshausen sollten folgende Maßnahmen durchgeführt werden: Ranarv_AM_00008_3 und 6) Gewässerunterhaltung des vorhandenen Tümpels nördlich der Autobahnauffahrt Schlinge Nord durch Ausräumen des Schilfes H-/R-Wert: 3488458/5535661 Ranarv_AM_00008_5) Auf der Dreieckswiese wollte ein neues großflächiges Moorfroschlaichgewässer angelegt werden. Die Dreieckswiese befindet sich unmittelbar nördlich der Autobahnauffahrt Eppertshausen Nord. H-/R-Wert: 3488742/5535733 Ranarv_AM_00008_7) Optimierung des Tümpels nördlich der Autobahnauffahrt Schlinge Nord durch Vergrößerung H-/R-Wert: 3488468/5535679 Eppertshausen Autobahnschlinge West BfN-code Maßnahme Ranarv_AM_00008 10.1.3. Ranarv_AM_00008 4.7.6. Anlage von Unterführungen/ Amphibientunnel Gehölzentfernung am Gewässerrand Maßnahmengebiet Ranarv_AM_00008 1.9.1.1 Ranarv_AM_00008 4.7.6. Ranarv_AM_00008 Mahd mit Abräumen, Schilfmahd Nr. Erfolgskontrolle 1 Maßnahmen werden nicht weiter verfolgt 2 3 4.3.2. Gehölzentfernung am Gewässerrand Anlage von temporären Gewässern 5 Ranarv_AM_00008 4.6.6. Schonende Räumung 6 Ranarv_AM_00008 4.3.2. Anlage von temporären Gewässern 7 4 Tümpel nördlich Schlinge, Räumung Teilbereich. In 2010 Maßnahmenvorschlag an Stadt Rödermark. Tümpel nördlich Schlinge, In 2010 Maßnahmenvorschlag an Stadt Rödermark. In 2010 Maßnahmenvorschlag an Stadt Rödermark Tümpel nördlich Schlinge Räumung vollständig entspricht Maßnahme 3 Erweiterung des Tümpels nördlich der Schlinge. In 2010 Maßnahmenvorschlag an Stadt Rödermark Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 40 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.6 Thomassee Thomassee Maßnahmengebiet BfNcode Maßnahme Nr. Erfolgskontrolle Noch nicht umgesetzt Ranarv_AM_00010 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewõssern 1 Ranarv_AM_00010 1.8.2. Umwandlung von Acker in Wald Umwandlung von Acker in Gr³nland 2 Anlage von temp. Gewõssern Auslichten dichter Geh÷lzbestõnde Hoch angesetzter GrasschnittMahd mit Balkenmõher 4 Noch nicht umgesetzt Ranarv_AM_00010 1.8.1. Noch nicht umgesetzt 3 Noch nicht umgesetzt Ranarv_AM_00010 11.4.1.2. Ranarv_AM_00010 2.4.7. 1.2.1.9.Ranarv_AM_00010 1.6.1.4. Noch nicht umgesetzt 5 6 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 41 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.7 Postfrachtzentrum Bestehende Maßnahmenvorschläge Die Maßnahmen 3, 5 und 8 wurden bislang nicht umgesetzt. Die Umsetzung sollte erfolgen, sobald die Moorfroschpopulation beginnt die Gewässer auf der Waldseite als Laichhabitat zu nutzen. Zur Optimierung der Habitatstrukturen des Laichgewässers ist die Maßnahme 9 zwingend durchzuführen. Massnahme 9) Sowohl im PFZ-Hauptlaichgewässer als auch die beiden neu gestalteten Tümpeln hat sich der Rohrkolben massiv ausgebreitet. Diese Art muss in den Teichen zurückgedrängt werden, da sie zu ungünstigen Habitatstrukturen für den Moorfrosch führen. Der Schnitt des Rohrkolbens sollte im Herbst/Winter bei niedrigen Wasserständen erfolgen. Besonders günstig wäre das Schneiden des Rohrkolbens bei winterlicher Eisdecke. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollte der Rohkolben abgezogen und auf die Flächen Seggen angepflanzt werden. DHL Postfrachtzentrum Nieder-Roden Maßnahmengebiet BfNcode Maßnahme 10.1.1. Schaffung stationärer Schutzanlagen 1 Erfolgskontrolle In 2009/ 2010 erfolgt 2 In 2009 erfolgt 3 In 2009 erfolgt Sollte in 2012 geplant werden In 2009/ 2010 erfolgt Aufklärung der Anlieger sinnvoll Mittel bis langfristig Nr. Ranarv_AM_00017 Ranarv_AM_00017 11.4.1.2 4.7.6.11.4.4 11.4.1.2, Ranarv_AM_00017 11.4.4 Ranarv_AM_00017 4.7.6. Ranarv_AM_00017 10.1.1. Anlage eines temporären Tümpel, Gehölzentf. Gewõsserrand- Anlage Haufen Totholz Anlage eines temporären Tümpel, Optimierung, Anlage Haufen Totholz Gehölzentfernung am Gewässerrand zur Verbesserung der Besonnung (PFZ-Neuteich Nähe PFZ) Schaffung stationärer Schutzanlagen 3 4 Ranarv_AM_00017 4.7.6. Beseitigung von org. Ablagerungen im Bereich Kleingartenanlage Anlage eines temporären Tümpel, Optimierung staunasser Bereich Gehölzentfernung am Gewässerrand und Erweiterung der Gewässerfläche (Röhsertümpel)- Beobachtung der Gewässerentwicklung insb. pH-Wert 7 Ranarv_AM_00017 4.7.6. Gehölzentfernung am Gewässerrand (Erlenbruch nördl. Röhsertümpel) 8 Ranarv_AM_00017 11.9.1. Beseitigung von Konkurrenzpflanzen – Kontrolle der Krebsschere und Rohrkolben in PFZ-Neuteich Nähe Abfahrt 9 Ranarv_AM_00017 11.9.1. Ranarv_AM_00017 4.7.4. Beseitigung von Konkurrenzpflanzen – Zurückdrängen des Rohrkolbens im neu angelegten PFZ-Neuteich Nähe PFZ. Einbau von Sohlschwellen 10 11 Ranarv_AM_00017 11.9.1. Beseitigung von Konkurrenzpflanzen – Kontrolle Rohrkolben in PFZ-Hauptgewässer 12 Ranarv_AM_00017 12.4.6. Ranarv_AM_00017 11.4.1.2 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 5 6 pH-Wert 2011 gemessen Sobald Moorfrosch sich ansiedelt Pflege in 2010 erfolgt, Weiterführung in 2012 Pflege in 2010 erfolgt, Weiterführung in 2012! erfolgt 2010 erfolgt 2010, Weiterführung in 2012 42 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.8 Niederrodener Lache Bestehende Maßnahmenvorschläge Ranarv_AM_00020_3, 5 und 6) Diese im Moorfroschhilfskonzept vorgestellten Maßnahmen werden nicht weiter verfolgt, dafür sollen Maßnahme 14/ 15 umgesetzt werden. Ranarv_AM_00020_7 und _8) Optimierung eines vorhanden Teiches, Umsetzung in aktueller Diskussion. Ranarv_AM_00020_9) Hieb des Nadelwaldes in 2011 begonnen. Ranarv_AM_00020_10, 11 und 12): Maßnahmen 10 und 11 werden mittelfristig verfolgt, sobald Moorfroschpopulation sich ausbreitet. Maßnahme 11 sollte kurzfristig weiter verfolgt werden. Ranarv_AM_00020_14 und _15) Ein feuchtes ehemaliges Wiesenstück ist durch Nutzungsaufgabe inzwischen mit Vorwald bzw. Wald bestockt. Dieses Gelände sollte von Gehölzen freigestellt werden. Auf der freigestellten Fläche sollte ein großflächiger Flachwassertümpel für den Moorfrosch angelegt werden. Ein entsprechender Maßnahmenvorschlag wurde im Rahmen der Moorfroschberatung 2011 erarbeitet. Die nachfolgende Pflege sieht eine einschürige Mahd oder das Freistellen der Tümpelränder in angemessenen Zyklus vor. _14: H-/R-Wert: 3489772/5537227 Verbund Postfrachzentrum – Niederrodener Lache Maßnahmengebiet BfNcode Maßnahme Ranarv_AM_00020 Versch. Anlage von temporären Gewässern 1 etc Ranarv_AM_00020 11.4.1.2 Anlage von temporären Gewässern 2 Ranarv_AM_00020 11.4.1.2 Anlage von temporären Gewässern 3 Ranarv_AM_00020 11.4.1.2 Anlage von temporären Gewässern 4 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 11.4.1.2 11.4.1.2 11.4.1.2 4.7.6. 5 6 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 Anlage von temporären Gewässern Anlage von temporären Gewässern Anlage von temporären Gewässern Gehölzentfernung Gewässerrand Vollständige Beseitigung der 12.1.2.1./ Gehölze/ Rodung/Einschürige 1.2.1.1. Mahd Behutsame Entnahme nicht 2.2.1.3. heimischer/ nicht standortgerechter Gehölze (auch vor der Hiebreife) 4.4. Gewässerrenaturierung 1.9.1.1. Mahd mit Abräumen 11.4.1.2 Anlage von temporären Gewässern Ranarv_AM_00020 11.4.1.2 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 Ranarv_AM_00020 Nr. 7 Erfolgskontrolle In Winter 2009 erfolgt Neuteich Morasthecke Mittelfristige Umsetzung, sobald Mf-Population sich etabliert hat Vorerst keine Umsetzung Mittelfristige Umsetzung, sobald Mf-Population sich etabliert hat Vorerst keine Umsetzung Vorerst keine Umsetzung Umsetzung in aktueller Diskussion 8 Umsetzung in aktueller Diskussion 9 In 2010 begonnen 10 11 12 Mittelfristige Umsetzung Kurz-mittelfristig Mittel – langfristig Mittelfristige Umsetzung, sobald Mf-Population sich etabliert hat Anlage von temporären Gewässern 13 12.1.2.1./ Vollständige Beseitigung der Ge14 1.2.1.1. hölze/ Rodung/Einschürige Mahd 11.4.1.2 Anlage von temporären Gewässern 15 Schaffung stationärer 10.1.1. 16 Schutzanlagen Umsetzung geplant 2012 Umsetzung geplant 2012 Mittelfristige Maßnahme Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 43 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches Ranarv_AM_00020_16) Sollte sich eine mittelgroße Moorfroschpopulation etablieren, so ist es erforderlich, eine Amphibienleiteinrichtung an der Autostraße B 45 zu errichten, um Populationsverluste zu minimieren und die Population gezielt mit der Population des Brackenbruchs zu vernetzen.. 12.9 NSG Sand- und Kiesgrube von Dudenhofen (NSG-KSW) Ergänzende Maßnahmenvorschläge Massnahme 5) Die Erfahrungen aus den letzten Jahren und 2011 zeigen, dass das Aufrechterhalten eines konstanten Wasserpegels nur durch eine permanente Kontrolle möglich ist. Daher wird vorgeschlagen, eine Wasserstandsmessstation aufzustellen, so dass der Wasserstand täglich am Bildschirm abgefragt werden kann. Eine entsprechende Messstation kostet ca. 2000,- € die Installation zusätzlich nochmals 2000,-€. NSG Kies- und Sandgrube Dudenhofen Gebiets-Nr. CodeBfN Maßnahme Ranarv_AM_00021 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 1 Ranarv_AM_00021 4.3.2. 2 Ranarv_AM_00021 1.9.5./ 12.4.4. 3 fortlaufend Ranarv_AM_00021 Ranarv_AM_00021 5.3. 4.3. Steuerung des Wasserstandes Entbuschung/ Entkusselung mit bestimmtem Turnus/ Entfernung bestimmter Gehölze Beseitigung/ Reduzierung bestimmter Fischarten Bau Wasserstandszeiger Umsetzung/ Monitoring Anlage Rinnen erfolgt in 2009 2010 optimal 2011 suboptimal 2012-2015 Weiterführung 4 5 Ggf. Ggf. Nr. Fett = ergänzende Maßnahmenempfehlung 12.10 Verbundfläche Faulbruch zu Münster Die im Artenhilfskonzept vorgeschlagenen Maßnahmen (Nr. 1,2,3) wurden bei einem Ortstermin in 2010 erörtert und es wurden aufgrund der örtlichen Gegebenheiten von Seiten des Naturschutzes, der Landwirtschaft und des Betreibers der Überlandleitungen drei neue Standorte für die Anlage von Moorfroschtümpel gewählt. Im September 2011 wurden die drei Maßnahmen (Nr. 4, 5 und 6) bei einem Ortstermin konkretisiert. Faulbruch zu Münster Maßnahmengebiet BfNcode Ranarv_AM_00024 Ranarv_AM_00024 Ranarv_AM_00024 11.4.1.2. 11.4.1.2. 11.4.1.2. Ranarv_AM_00024 11.4.1.2. Ranarv_AM_00024 11.4.1.2. Ranarv_AM_00024 11.4.1.2. Maßnahme Nr. Erfolgskontrolle Anlage von temp. Gewässern Anlage von temp. Gewässern Anlage von temp. Gewässern Anlage von temporären Gewässern Anlage von temporären Gewässern Anlage von temporären Gewässern 1 2 3 In 2010 Ortstermin, in 2011 Konkretisierung und Lokalisierung der Planung 4 Umsetzung geplant in 2011 5 Umsetzung geplant in 2011 6 Umsetzung geplant in 2011 Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 44 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.11 Verbundraum Niederrodener Lache – Faulbruch zu Münster Wald- und Wiesengebiet südlich des Gewerbegebietes Rödermark FLÖSSER wies 2000 ein größeres Moorfroschvorkommen südlich des Gewerbegebietes Rödermark nach, das seinen Lebensraum auf der Hainwiese hat und das Hauptlaichgewässer in einem Waldtümpel zwischen Hainwiese und Industriegebiet hat. Ein weiteres Vorkommen wurde von Bobbe 2003 in der Autobahnschlinge Eppertshausen Nord nachgewiesen. Beide Vorkommen befinden sich bislang unterhalb der Nachweisgrenze. Zur Förderung des Vorkommens sollte die Habitatqualität verbessert und damit Vernetzungselementen mit folgenden Maßnahmen geschaffen werden Im Verbundraum Niederrodener Lache – Faulbruch zu Münster sollten folgende Maßnahmen durchgeführt werden: Ranarv_AM_00025_1) Erhöhung des Wasserspiegels des Waldtümpels südlich des Gewerbegebietes Rödermark durch Wiederherstellung des Aufstaus H-/R-Wert: 3487421/5536298 Ranarv_AM_00025_2) Entfernung des Erlenaufwuchses in dem Feuchtgebiet. H-/R-Wert: 3487348/5536294 Ranarv_AM_00025_3) Im Bereich der Hainwiese südlich des Gewerbegebietes Rödermark sollte ein weiteres Laichgewässer angelegt werden. H-/R-Wert: 3487256/5536121 Verbund Niederrodener Lache – Faulbruch zu Münster Maßnahmengebiet BfNcode Ranarv_AM_00025 4.3.2. Ranarv_AM_00025 Ranarv_AM_00025 Maßnahme Nr. Wasserstandsanhebung Entfernung bestimmter 12.4.4. Gehölze Anlage von temporären 11.4.1.2. Gewässern 1 1 Erfolgskontrolle Teich südl. Industriegebiet, bislang nicht umgesetzt Teich südl. Industriegebiet, bislang nicht umgesetzt 2 Der Wiesenzug westlich Zubringer L 3095 auf B45 wurde im Jahr 2010 ohne Erfolg hinsichtlich Moorfroschvorkommen untersucht. Zur Anlage von Trittsteinbiotopen werden für diesen Verbundraum weitere Trittsteinmaßnahmenvorschläge formuliert, wenn sich die Moorfroschbestände ausweiten. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de 45 BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 12.12 Verbundraum Niederrodener Lache – Brackenbruch – NSG Sand/Kiesgrube von Dudenhofen Verbundraum Niederrodener Lache – Brackenbruch – NSG Sand-/Kiesgrube von Dudenhofen Maßnahmengebiet BfNcode Maßnahme Nr. Erfolgskontrolle Ranarv_AM_00040 10.1.3. Anlage von Unterf³hrungenAmphibientunnel 1 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewõssern 2 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewõssern 11.4.1.2- Anlage von temp. GewässernRanarv_AM_00040 12.1.3.2. „auf den Stock setzen" 3 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 5 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 6 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 7 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. 4.7.6.Ranarv_AM_00040 11.4.4. Anlage von temp. Gewässern Gehölzentf. GewässerrandAnlage Haufen Totholz 8 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 9 Ranarv_AM_00040 11.4.1.2. Anlage von temp. Gewässern 10 4 8 Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Bislang keine Umsetzung Umsetzung in Herbst 2010 Vom Forstamt Langen wurde in Eigenregie in einem vernässter Waldbereich im Herbst 2010 ein größerer temporärer Tümpel (Maßnahme 10) angelegt. Büro für Gewässerökologie Darmstadt, T. Bobbe, www.gewaesseroekologie.de BOBBE: Ergänzendes Landesmonitoring 2011 des Moorfrosches 13 46 Literatur AGAR, 2003: Artenhilfsprogramm Moorfrosch. Arbeitpapier vom 11.02.2003. AGAR & FENA, 2010: Rote Liste Amphibien in Hessen BERINGHAUSEN, F., 1994: Feldbestimmungsschlüssel für Kaulquappen. XI Tafeln. BFN, 2007: Nationaler Bericht 2007 gemäß FFH-Richtlinie – Erhaltungszustand Arten BITZ, A., FISCHER, K., SIMON, L., THIELE, R. & VEITH, M. (Hrsg.), 1996: Die Amphibien und Reptilien in Rheinland-Pfalz. 2 Bände. Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e.V. (GNOR), Landau. BOBBE, T., 2001: Kartierung der seltenen Amphibienarten und ihrer Laichplätze im Landkreis Darmstadt-Dieburg und Stadt Darmstadt. unveröfftl. Gutachten, AGAR, 60 S. BOBBE, T., 2002: Kartierung des Moorfrosches (Rana arvalis NILSSON, 1842) und seiner Laichplätze in den Landkreisen Offenbach, Darmstadt-Dieburg und Stadt Darmstadt. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen e.V. (AGAR), Rodenbach. 47 S. BOBBE, T., 2003: Die Situation des Moorfrosches Rana arvalis in Hessen (Anhang IV der FFHRichtlinie). Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen e.V. (AGAR): 24 S. + Anhang. BOBBE, T., 2008: Erfahrungen und praktische Hinweise zur Pflege eines von Sukzession und Wasserstandsschwankungen bedrohten Moorfroschhabitats in Südhessen. In: Der Moorfrosch, Rana arvalis. Zeitschrift für Feldherpetologie. BOBBE, T., 2009a: Artenhilfskonzept für den Moorfrosch (Rana arvalis) in Hessen (Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie). Gutachten im Auftrag von Hessen-Forst FENA. Büro für Gewässerökologie, Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen e.V. (AGAR), Rodenbach. 60 S. + Anhang. BOBBE T., 2009b: Landes- und Bundesmonitoring für den Moorfrosch (Rana arvalis) in Hessen - (Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie). Gutachten im Auftrag von Hessen-Forst FENA. Büro für Gewässerökologie, Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen e.V. (AGAR), Rodenbach. 53 S.+ Anhang. 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Fledermäuse) Andreas Opitz 0641 / 4991-250 Gefäßpflanzen, Moose, Flechten Michael Jünemann 0641 / 4991-259 Hirschkäfermeldenetz, Beraterverträge, Reptilien, Amphibien Tanja Berg 0641 / 4991 - 268 Fische, dekapode Krebse, Mollusken, Schmetterlinge Yvonne Henky 0641 / 4991-256 Artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen, Käfer