A11 Die Zeit 1960 – 1973 - Mardorf am Steinhuder Meer
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A11 Die Zeit 1960 – 1973 - Mardorf am Steinhuder Meer
A11 Die Zeit 1960 – 1973 1960 Der Schülerturnverein am Ratsgymnasium Hannover errichtet an der Roten-Kreuz-Str.24 ein Erholungsheim. Der Betrieb wird 2005 eingestellt. Gründung der Segel- und Steggemeinschaft Mardorf (SSGM) mit 22 Mitgliedern am Steg N30 (Lütjen Mardorf) und Genehmigung des Stegbaus (40m lang) durch die Fürstliche Hofkammer Bückeburg (Gebühr 40 DM). Später gibt es diese Genehmigungen bei der Bezirksregierung Hannover und seit 2002 bei der Region Hannover. Vors. Bruno Knoll, Karl-Heinz Arndt, Friedrich Koopmann, seit 1985 Helmut Oelrich, 2000 Harald Abel. Der Staat fördert ab 1960 mit dem „Grünen Plan“ den Wirtschaftswegebau (bes. im Hand- und Spanndienst). Viele der heutigen bituminösen Feldwege stammen aus dieser Zeit. Landrat Friedrich Meyer aus Mardorf Nr.23 und Albrecht Boumann (*1901 Altwarmb.) vom Wasserwirtschaftsamt Hannover sorgen für die Zuweisung von Mitteln in den Bereich der weiträumigen Gemarkung Mardorf. Bau von 2 Glas-Vorkeimhäusern auf Realgemeindegrundstück hinter den Lehmkuhl-Eichen. Die Gemeinde Mardorf baut das Kühlhaus am Brink. Sie verkauft 132 Fächer und vermietet 12 zum Einfrieren von Lebensmitteln. Insbesondere Hausgeschlachtetes wird hier eingelagert, da Kühltruhen in den Haushalten nicht verbreitet sind. Es wird am 2.6.1960 dazu eine Kühlhausgemeinschaft gegründet und der erste Vorsitzende ist Otto Wiebking (Nr.40). 1975 wird Heinrich Rusche sen. (Nr.53) sein Nachfolger. Die Gemeinschaft wird am 31.12.1994 aufgelöst, obwohl noch alle Fächer belegt sind. Der seit 1959 ruhende Fremdenverkehrsverein Mardorf wird wiedergegründet (u. a. F.Meyer Nr.23, F.Brase Nr.59, G.Wichmann Nr.582, F.Landgrebe Nr.169). 1. Vorsitzender wird Erich Rudolf (Nr.27 / 152 – bis um 1965). Die Vermarktung erfolgt über das Reisebüro Hummel. 1960 Bau des Hauses für das Jugendrotkreuz (Jugendbildungsstätte / DRK-Heim) am 2.Fuhrenkamp (auf Gelände der Realgemeinde). Später wird es auch als Schwesternschule genutzt und schließlich 1964 Therapiezentrum Mardorf. Anfang 1960 1.Vorsitzender des TSV Mardorf wird Hasso Rodenbeck (*1928 Nr.130) für ein Jahr. 10.3.1960 Einweihung der Zweigstelle (Baubeginn 1959 / Geschäftsstelle und Filiale) Mardorf der Kreissparkasse Neustadt im Neubau (Nr.234 / Mardorfer Straße 10). 4.-6.6.1960 (Pfingsten) Schützenkönig ist Fritz Meier (*1935 Nr.41), Kinderkönig Dieter Denker (*1946 Nr.8).Sommer 1960 Es ist sehr heiß und trocken. In Pensionen und Hotels stehen 300 Gästebetten zur Verfügung. 2.7.1960 Gründung Yacht-Club Niedersachsen Hannover (YCN) am Uferweg 1 (Seestern / Weidenbruchsweg Steg N34). Bürgermeister Friedrich Meier (*1891 Nr.72) beim zweimaligen Kinderschützenkönig 1960 Dieter Denker (Nr.8) 7.7.1960 Gründung des „Unterhaltungsverbandes Meerbach und Führse“ mit den für Mardorf wichtigen Schaubezirken V (nördl. Gemarkung: Mardorfer Dorfgraben, Bannseegraben, Hochmoorgraben) und VI (südliche Gemarkung: Meerbach, Nordbach). Nach 1960 Die „Dükerstuben“ (Nr.118) übernimmt Franz Rudolph (auch aktiv in der Ortspolitik und beim Reichsbund / verzieht nach Steinhude). Um 1965 folgt ihm Kurt und Theodor Meister und dann Helmut Tschechne (*1939 / oo Ellen*1937 / später Nr.114). Den „Meeresblick“ (Nr.149) betreibt jetzt die Familie Dorn (Robert oo Charlotte*1909+1970 / Ursula) und Elfriede Becker (Nr.234). Ab 1969 wird die Gaststätte von Jürgen Koberstein (*1940 / oo Christa*1944 / Töchter Kerstin und Anke / Sohn Sven*1967) geführt. 174 Nach 1960 Nr.179 entsteht (An der Lehmkuhle 3) durch Ewald Fussy (*1937 Borkenhain oo Anneliese Bruns*1936 Mdf.Nr.6 - Kindergärtnerin / Kinder: Wolfgang und Kirsten). Nr.180 wird als Holzhaus gebaut (Auf dem Lindenberg 5 / hinter Nr.43). Nr.182 Umbau am Erlengrundweg (Erlenweg 6) von Elfriede Struckmann (*4.8.1912 Stendal). Haus um 1943 mit „3 Bauscheinen“ (3 Wochenendhäuser in einem) schon etwas größer gebaut. Sie ist lange vielfältig im Ortsleben Mardorfs engagiert. Nr.187 wird am Weißen Berg errichtet. Nr.201, Nr.202, Nr.203, Nr.204, Nr.205 werden als Wochenendhäuser am Weißen Berg gebaut. Nr.206 wird als Wohnhaus im Dorf (An der Lehmkuhle 4) gebaut von Rolf Hoffschmidt (*21.1.1941 Hannover oo Inge Struckmann*16.7.1940 Mardorf Nr.6 / 3 Kinder: Frank*1966, Anja*1967, Tina*1970). Er betreibt viele Jahre einen Karosseriebetrieb „Hinterm Dorf 5“. Nr.207 wird als Mietshaus von Frenzel Nr.102 (Mardorfer Str.30) errichtet: U. a. Familien Karl-Heinz Fischer, Rudi Wohlfahrt, Ryschka und Hermann Otte. Nr.208 als Wohnhaus (B.d.Langen Birken 2) gebaut von Erwin Sonnabend (*9.6.1928 in Mlitsch oo Vera Niedurny*31.1.1931 Oberschlesien / Tochter Karin). Nr.209 als Wohnhaus (B.d.Langen Birken 3) gebaut von Reinhard Schlombs (*1941 Eckersdorf oo Maritta Kopp*1944 Rehburg / Tochter Susanne). Nr.210 ist ein Wochenendhaus am Weißen Berg. 1961 Der GB/BHE schließt sich mit der DP zusammen zur GDP (Gesamtdt. Partei), sind aber erfolglos. Mardorf hat 918 Einwohner bei ca. 300 Hausnummern. Anfang 1961 Der Schützenverein Mardorf wählt Gustav Vogeler (Nr.93 *1912 / bis 1968) zum neuen 1.Vorsitzenden. Sein Vorgänger F.Meyer (Nr.23 *1910 / Landrat) wird Ehrenvorsitzender. Gustav Vogeler (Nr.93) 1967 beim späteren „3maligen (in Folge) Dauerschützenkönig“ Dieter Denker (Nr.8 *1946) Bürgermeister ist noch Friedrich Meier (Nr.72 *1891). 1.Vorsitzender des TSV Mardorf wird Karl Syrup (*1939 Nr.15 / bis 1964). 175 15.3.1961 Der Bauernhof mit Gaststätte Nr.18 (H.Thürnau*1903 / Foto oben um 2000) brennt durch Brandstiftung (eines jungen Steinhuders) ab. Nur der Saal (Foto oben um 1995) bleibt verschont. Damit beginnt eine unsägliche 2 Jahre andauernde Brandserie, die Mardorf von Grund auf verändern wird. An die alte Stelle kommt eine neue Scheune; das Wohnhaus wird weiter südlich neugebaut. 19.3.1961 Kommunalwahlen: (Wechsel der Posten erst 11.11.1961) Heinrich Struckmann (Nr.85 *1908) wird neuer Bürgermeister und Friedrich Brase (Nr.59 *1923) neuer Gemeindedirektor bis zur Gebietsreform 1974. Die WG hat 3 Sitze: W.Brase, H.Förthmann-W.Heidorn, H.Rusche / die SPD 4 Sitze: G.Kuschbert, W.Nortmeier, F.Brase, H.Büsselberg / der BHE 4 Sitze: unverändert seit 1952. 20.-22.5.1961 (Pfingsten) Schützenkönig ist H.Frenzel (*1938 Nr.102). 2.6.1961 Das Wohnhaus der Hofstelle Nr.105 (Otto Brase) brennt durch eine weitere Brandstiftung (des Steinhuders) ab. Der Neubau an gleicher Stelle erfolgt massiv aber mit einem „Förschöppen“. Sommer 1961 Asphaltierung des Kopfsteinpflasters der Landestraße (L360) durch Mardorf. Ulrich Hermann (Mardorf Nr.195) organisiert mit seinem Boot privat die Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer (1978 vertraglich geregelt). 13.8.1961 Baubeginn der Berliner Mauer führt zur endgültigen Teilung Deutschlands! 3.11.1961 Einführung der neuen Postleitzahlen: „3071 Mardorf„ (3056 Rehburg). Mardorf erhält eine Poststelle (Postamt V über Nienburg/Weser). 4.12.1961 Beschluss der Gemeinde Mardorf zur Fertigstellung des Uferweges als Fußweg. 16./17.2.1962 Sturmflut (mit Orkan Vincinette) an der Norddeutschen Küste trifft besonders Hamburg. 9.-11.6.1962 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilhelm Meier (*1940 Nr.127/312). Das Festzelt hat 400 m². Sommer 1962 Auf 4 der 6 größeren Campingplätze werden 13.600 Camper mit ca. 30.000 Übernachtungen gezählt. Okt.1962 „Kuba-Krise“ führt an den Rand eines „III.Weltkrieges“. In 1962 Luftaufnahmen zeigen das Mardorfer Nordufer von West nach Ost vor der großen Veränderung durch das Aufspülen mit Meersand und der damit später entstehenden Promenade und Uferweg. Rote-Kreuz-Str./ Berliner Jugend / Pilz / Dükerstuben Lüttjen Mardorf / Seestern / Erlenweg / Bahlsen Pilz / SCMa / Inselblick / DKV / Lüttjen Mardorf Schwarze Berge / Alte Moorhütte / Hubertusstr. 176 In 1962 Regina Grages (*26.10.1941) und Heinz-Hermann Brinkmann (*18.12.1940+2004 / Söhne Bernd, Andreas) übernehmen die modernisierte Gaststätte „Lütjen Mardorf“ (Nr.164) mit Campingplatz. (Foto). Der Betrieb ruht seit Dez.2006. Der Campingplatz besteht weiter. (Nr.164 um 1962 – In der Mitte der alte Sandweg am Meer, südlich davon der Campingplatz und ganz rechts davor der Badeplatz / das Fischerstübchen an der freien Stelle der Nr.163 besteht noch nicht) (oben) Wanderdüne Weißer Berg (mit Hütten) (unten) Neue Moorhütte (noch mit altem Gebäude und ohne Moorstraße) 177 24.12.1962 Weiße Weihnachten mit über 10 cm Schneehöhe. 1962/1963 gilt als der kälteste Winter in unserer Gegend mit einer mittleren Temperatur von -5,4°C (für 3 Monate). Noch bis weit in das neue Jahr ist es extrem kalt. Um 1963 „Rehburger Strumpffabrik“ (Freimuth-Freso) eröffnet Außenstelle in der ehemaligen „Neuen Alten Schule“ (Nr.97) in Mardorf. Später hier auch Außenstelle von „Gummi-Henniges“ Rehburg. 1963 Hasso Rodenbeck (Nr.130 *1928) wird als erster Mardorfer Kreisschützenkönig. Die erste Diskothek in unserer Gegend eröffnet: „Onkel“ Willi Kanbach und „Tante Martha“ machen die alte Dorfkneipe neben der Kirche in Münchehagen zur „Szenekneipe mit Beatmusik“. Mardorf Nr.119 – DJH um 1963 178 1963 Kapellengemeindevorsteher ist Heinrich Struckmann sen. Nr.85. Der Betreiber der „Neuen Moorhütte“ (Nr.188 – Hubertusstr.5) wird Wilhelm Siemes (*1914 aus Norddölden-Vechta+1987 oo Hubertine*3.3.1922+1992 / Tochter Ursula*1844). Daher bekommt die Zuwegung später auch den Namen „Hubertusstraße“. Es entsteht ein zweistöckiges Gebäude mit Pension und eine separate Segelschule gegenüber, schließlich ein Hotel. Sie betreiben die Anlage erfolgreich bis 1985. Verkauf an den Großraum Hannover und 1986 an den Akademischen Seglerverein zu Hannover zur Nutzung als Clubgebäude („Klabautermann“). 1996 eröffnet Familie Wacker darin wieder ein öffentliches Restaurant, 2002 Familie Improda „Bei Felice“ und 2004 Fabian Schramböhmer. Seit 2009 sind Funke/Bruns Betreiber. und Die Segelschule wird nach 1995 das kleine Hotel „Am Kleinen See“. 11.2.1963 Zeltplätze am Nordufer sollen zukünftig in einem Flächennutzungsplan (F-Plan) ausgewiesen werden. 1.-3.6.1963 (Pfingsten) Schützenkönig in Mardorf ist August Nortmeier (Nr.25 *1946). 22.5.1963 Nach 1961 beginnt eine neue Brandserie in Mardorf mit einem Waldbrand am Bannsee und verändert in der Folge das Ortsbild in Mardorf endgültig. In der Nacht vom 22./23.5. brennt die Scheune von Kahle (Nr.7 ?). Es folgt ein weiterer Wald am 29.5. um 20:30 Uhr. In der Nacht 11./12.6. geht der Strohschuppen auf der Hofstelle Nr.21 (Scheitler = 5.000 DM) in Flammen auf. Vom 12. auf den 13.6. wird das bäuerliche Anwesen Nr.10 (Dunker Stall, Scheune, Wohnhaus = 250.000 DM) zerstört. 30.6.1963 um 15 Uhr ist wieder ein großer Waldbrand mit 7 Feuerstellen gleichzeitig zwischen Bannsee und Pferdeweg. Der erste von zwei örtlichen „Feuerteufeln“ (August N.*1946) wird dabei verhaftet. 20.7.1963 Sein „Kumpel und Nachfolger“ (Ernst F.*1946) führt aber die Verwüstung fort. Am späten Abend des 20.7. wird der Hof Mardorf Nr.26 (Seeger – Foto oben) völlig niedergebrannt. Am 27.7., Samstagabend um 0:30 Uhr ist es ein brennendes Fuder Heu in einer Durchfahrt an der Scheune bei Nr.8 (Denker) das die Versammlung des Gemeinderats in der benachbarten Gaststätte Asche hochschreckt. 28.7.1963 Am folgenden SonntagAbend, gegen 19:15 Uhr ist es dann die Gastwirtschaft mit kleiner Landwirtschaft Nr.78 (Asche – Foto rechts) selbst die brennt. Die Polizei die z. T. gleichzeitig im Gebäude ist, kann hierbei den Brandstifter zu seinem Glück gleich verhaften, bevor sich der Zorn der aufgebrachten Bürger durch Selbstjustiz an ihm entladen kann. Die beiden Jugendlichen kommen für längere Zeit in Haft und Therapie. Das Ortsbild ändert sich danach erheblich, denn die Hausfronten werden neugestaltet: z. T. zweistöckig mit großen Fenstern und massiven Giebeln. 179 Juli 1963 Eine Folge dieser Brände ist die Anschaffung des ersten Löschfahrzeuges in 1964 und die engere Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Rehburg. Seit Anfang 1960 rückte die Feuerwehr Mardorf im Brandfall noch mit einem „TragkraftspritzenAnhänger“ (TSA – Foto rechts ähnlich) aus. Von einem Trecker zum Einsatzort gezogen sorgte ein Dieselmotor für die Wasserversorgung aus einem der noch wenigen Hydranten. 12.10.1963 Auf dem nahen Fliegerhorst Wunstorf wird vor 100.000 Teilnehmern Bundeskanzler Adenauer feierlich verabschiedet. 22.11.1963 John F. Kennedy (erst seit 1961) 35.US-Präsident wird in Dallas, Texas erschossen! 24.12.1963 Weiße Weihnachten mit viel Schnee. 1963/64 Anbau im Süden des vorhandenen neuen Schulgebäudes (Mardorf Nr.232) „Bei den Langen Birken“ als 1,5-geschossiger Klinkerbau mit Satteldach. Eine Aula im Verbindungstrakt, ein großer Klassenraum und andere Räume sowie Kellerräume und neuer Eingang entstehen. 1964 Am eskalierenden „Vietnamkrieg“ sind viele Länder beteiligt, vorrangig aber die USA. Erst 1975 gibt es dort Frieden. Neuanschaffung des ersten Löschfahrzeuges LF 8 / TS auf (Opel Blitz 1,75 to.) für die Freiwillige Feuerwehr Mardorf (Foto rechts ähnlich). Heinrich Büsselberg (Nr.43 *1915) ist das 3.SPDMitglied in Mardorf. Auch er ist wie andere politisch Aktive bis dahin in Nienburg Mitglied und von 1958 bis 1974 im Gemeinderat. Der Stegaufbau im Frühjahr 1964 nach dem letzten Frost ist noch reine „Handarbeit“ (Foto rechts vor Lüttjen Mardorf). Elektro- oder Benzinrammen sind noch unbekannt. Eröffnung des Hotels mit Restaurant „Zur Reuse“ (Nr.241) bei den Langen Birken hinterm Lindenberg durch Jutta (und Karl) Rabe! Somit erstreckt sich die Mardorfer Gastronomie auf 6 km am Nordufer. Später übernimmt Herr Hockemeyer den Betrieb. Ihm folgen Erich und Kurt Sabottka. In deren Zeit auch die 1.Discothek Mardorfs „Fuchsbau“ eingerichtet wird. Das Hotel wird um 1968 um eine Bundes-Kegelbahn mit 4 „Scheren“-Bahnen erweitert. Familie Waldemar Hische (vorher Nr.172 oo Waltraud Ahrens*15.6.1922+2009) übernimmt die Anlage. Zu den prominenten Gästen zählt der Bundesliga-Aufsteiger „Hannover 96“, der mehrfach sein Trainingslager in Mardorf aufschlägt. Tochter Renate (*13.5.1946 oo Ernst Kastenschmidt*1946 Schornsteinfegermeister / 2 Kinder: Heiko) folgt als Betreiber. Tochter Petra (*3.3.1968 1.oo Mynarski. 2.oo Lindemeyer) führt das Restaurant bis 1996. Der Hotelbetrieb ist eingestellt. Dimitries Skoulikas (oo Natascha und Sohn Vangelis mit Familie) eröffnen ein Griechisches Restaurant „Zorbas“ mit Kegelbahn. Sie schließen 2008. Ab 2009 renoviert der neue Eigentümer (Familie Wiebking Nr.69) die jetzt anderweitig genutzte Anlage. Anfang 1964 1.Vors. des TSV Mardorf wird Peter Fromm (Neustadt / bis 1975). In seine Zeit fällt der erste Aufstieg der Fußballherren in die 1.Kreisklasse. Das Vereinslokal ist nun die Gaststätte „Am Dreieck“ (Nr.114). 1973 verwirklicht er zusammen mit Walter Grehl die langersehnten vereinseigenen Räume im westlichen Teil der Volksschule (dem ehem. Material- und Sportgerätelager). Fußballer der Zeit u. a.: Karl Syrup (*1939 Nr.15), Heiner Koop (*1940 Nr.9). 180 (Anf.1964) Dr. phil. Gottfried Motzheim (*23.10.1927 +11.6.1989 / Nr.656 / oo mit Johanna ? / Tochter Ulrike) übernimmt die Leitung des aus einer ehemaligen Schwesternschule (1960 DRKJugendbildungsstätte bis 1982) entstandenen Therapiezentrums für Behinderte in Mardorf. 1967 Mitarbeiter- und Wirtschaftsräume. 1969 Therapieräume. Wesentliche Erweiterung. 1975 Therapeutisches Schwimmbad. Er ist auch 20 Jahre Vorsitzender des Mardorfer DRK. Er initiiert die DRK-Unfallhilfe-Stelle am Weißen Berg. Nebenbei setzt er sich aktiv für die Gemeinde Mardorf im Gemeinde- und Ortsrat bis 1981 ein. 1986 gibt er die Leitung des Therapiezentrums ab. Inzwischen sind es vor allem die Eltern der schwer- und schwerstbehinderten Kinder, die sich mit ihnen in Mardorf erholen können. Dr. Motzheim und Frau Johanna werden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 18.1.1964 (Samstag) Die letzte Fahrt des „Personenzuges Nr.13“ der Steinhuder Meerbahn (Schmalspur) von Rehburg nach Wunstorf. Es fahren jetzt nur noch Busse auf der ehemaligen Strecke. 19./20.3.1964 Großbrand im Toten Moor hinter den Moorhütten. Die Flammen erreichen das Ufer des Meeres! April 1964 Einrichtung eines (Foto rechts). schwimmenden Postkastens („Postboje“ als offizieller Briefkasten) im Ostenmeer durch den Mardorfer „DHH Hansa“ (Segelschule N.Moorhütte / bis 1991 im Einsatz). 16.-18.5.1964 (Pfingsten) Schützenkönig ist Walter Langhorst (*1944 Nr.2). Sein späterer Schwiegervater Walter Dalhoff (*1917 Wanne-Eickel / Nr.73) wird dritter König. Hasso Rodenbeck (Nr.130 1928) ist 2. und dessen Sohn Uwe (*1953) ist Kinderkönig; 2. Wilh.Brase und 3. Friedel Dankenbring. Sommer 1964 Beim TSV Mardorf spielen erstmals in der Umgebung mehrere Ausländer Fußball. U. a. aus Westund Nordafrika (z. B. Samy Afifi *1942 Cairo, Ägypten – in der Ausbildung auf Hof Nr.18). Sommer 1964 796 Boote sind auf dem Meer beheimatet – ein Vielfaches des Vorkriegsbestandes. 30.7.1964 Weihe der Neuapostolischen Kirche in Mardorf (jetzt Heerhof 4 / Grundstück von Kahle Nr.77 am Fuhrenkamp) mit 90 Sitzplätzen. Die Gemeinde hat vor Ort 48 Geschwister. Auch neuapost. Beerdigungen finden in Mardorf statt. 27.9.1964 Kommunalwahlen: Kleine Veränderungen im Gemeinderat und -verwaltung: H.Rusche scheidet aus und Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923) kommt. Der Gemeinde-Rechnungsführer Wilhelm Kahle (Mardorf Nr.82 *1889 – Foto rechts) übergibt nach 52 Jahren (seit 1912) die Geschäfte an seinen Sohn Wilhelm (*1912), der sie bis zur Gebietsreform 1974 verantwortungsvoll weiterführt. 3./4.10.1964 Erntefest auf dem Saal von Gaststätte Asche Nr.78. 24.12.1964 Weiße Weihnachten Schneehöhe. mit über 10 cm Bis um 1965 Krankenschwesternstation der Gemeinde Mardorf in Nr.82 (schon vor 1945 in Mardorf). Um 1965 Auf der ehemaligen Mardorfer Hofstelle Mardorf Nr.92 entsteht eine FINA-Tankstelle mit Werkstatt. Betreiber ist zunächst Fritz Alexander und dann Klaus Lemme (*2.2.1947 oo Erika Eickhoff*31.10.1950 aus Scharrel / Tochter Nina). Er stellt bis 1990 endgültig den Betrieb ein. 181 Um 1965 Am Weißen Berg (Nr.110 Badehotel) wird eine DLRG Wache (später Rettungsstation) eingerichtet. Zusätzlich kommt ein Wachturm an das Ufer-Gelände des SKM (Steg 27). Dieser Betonturm stand bis dahin am „AegiKreisel“ in Hannover. 1962-1965 Weitere Aufspülungen am Nordufer Mardorf: Die Karte unten als Beispiel für die sich durch Aufspülungen ergebene Veränderungen am alten Grabensystem der „Flöthe“ (hellblau) am Weidenbruch und Erlenweg. Ein Rest des Grabens fließt heute nach Osten und dann mittels eines Rohrs ins Meer. Die neue Uferlinie (blau) weicht erheblich von der alten Wassergrenze = Gemarkungsgrenze (rot) ab. Danach entsteht u. a. Wasserfläche, die zu jetzt Mardorf und Landfläche, die zu Steinhude gehört. 182 1965 Das Mardorfer Lied entsteht: Viktor Mikulla (Berlin) entwickelt Text und Melodie: 183 1965 Komet „Ikeya-Seki“ erscheint am Tage! Die Gemeinde und die Realgemeinde Mardorf zusammen mit dem Großraumverband Hannover „entschilfen“ 3,5 km Uferbereich und spülen einen bis zu 25 m breiten Ufer-Sandstreifen auf. Die Kosten betragen ca. 900.000 DM. Der Bau der Ufer-Promenade beginnt. Der Bebauungsplan (B-Plan) Nr. 205 „Heideweg“ für die Mardorfer Vehrenheide (bei Rehburg) wird von der Gemeinde Mardorf beschlossen. F.Meyer (*1910 Nr.23) wird 1.Vorsitzender (bis 1974) des Fremdenverkehrsvereins Mardorf (bei 21 Mitgliedern). Untersuchungen (bis 1969) für Mardorf ergeben: Legt man für einen Landwirtschaftlichen Familienbetrieb als Richtgröße ldw. Fläche (LF) mindestens 50 ha zugrunde, erreicht kein einziger Betrieb ohne Zupachtung diesen Wert – somit würden höchstens 20 Betriebe im Vollerwerb in Zukunft überleben. Zunehmende Belastung des Meeres, der Schilfgürtel und sonstiger Ufer mit Müll, Exkrementen, Abfall, Scherben und ähnlichem! Daher gibt es in Mardorf erste Überlegungen für einen „geordneten Badestrand“ und ein notwendiges Klärwerk. Aber solche Pläne treffen damals noch auf den Widerstand „selbsternannter Naturschützer“ mit dem Argument „der Mensch solle sich doch besser aus dem gesamten Bereich zurückziehen“. Gründung der Segler- und Steggemeinschaft Mardorfer Warte (SMW) an der Roten-Kreuz-Str. (Steg N46). Zu den Initiatoren zählen Willi und Wolfgang Browatzki (aus Herford / Mdf.Nr.408).Ostern 1965 Allgemeine Einführung des 9. Schuljahres! 5.-8.6.1965 (Pfingsten) Dieter Denker (*1946 Nr.8) wird nach 2x Kinderkönig nun das 1x Schützenkönig. Nach 1965 entsteht (Auf dem Mummrian 31) das Haus Nr.200 in Mardorf: Gebaut von Klaus-Dieter Golibrzuch (*9.1.1940 Breslau – Schmied / Mutter Helene*1918+1998) oo Edith Peters (*7.6.1944 Mardorf Nr.186 / 2 Töchter). 1965/1966 Gründung des SPD-Ortvereins Mardorf durch Friedrich Meyer (Nr.23 *1910) und Wilhelm Siemes (Nr.188). Ab ca.1972 mit dem langjährigen Vorsitzenden Wilhelm Nortmeier (Nr.90 *18.1.1939+2000 / bis 1998 Vors. – Foto rechts um 1984). Bis dahin sind die politisch Aktiven in Mardorf Mitglied in Nienburg. Der Beitrag wird regelmäßig persönlich (vom Vorsitzenden?) Alfred Thomas vor Ort kassiert. 1974 wird der selbständige Ortsverein eine Abteilung im Ortsverein Neustadt. Zusammen mit Wilhelm „Hela“ Heidemann wird dann eine SPD in Schneeren gebildet. Da sie keinen eigenen Ortsverein haben wollen, schließen sie sich Mardorf an. Somit wird erst am 26.2.1997 eine eigene SPD-Abteilung in Schneeren gegründet. Um 1966 Deutscher Schäferhundverein Ortsgruppe Mardorf am Nordufer gegründet. Einige Jahre später wieder aufgelöst. 1966 Die Post in Mardorf wird eine „Posthilfsstelle“. Lehrer in Mardorf sind Dietrich Grammel, Rüdiger und Renate Doppelfeld (bei Nr.18). Der Wassersportverein Steinhuder Meer (WSV-StM) wird im Seestern am Weidenbruchsweg (Uferweg 9 - Steg N25) gegründet. 1.Vors. Wilfried Rüdiger (Burgdorf). 1.000 Stück Weißtorf kosten in Mardorf 30 DM! Mardorf hat 1057 Einwohner mit 232 Haushalten und 400 Wochenendhäusern. Von der Gesamtbevölkerung sind noch über 200 Heimatvertriebene, davon aber schon 29 Familien im Ort ansässig. Bevölkerungsstruktur in Mardorf: 4 Lebensmittelhändler 1 Bäcker 1 Schuhmacher 3 Schlosser 2 Schmiede 1 Müller 113 Landwirte 39 Arbeiter (überwiegend Pendler) 3 Gastwirte (im Ort) 15 Gastwirte (am Ufer) 3 Hotels (gesamt) 834 Evang.-lutherisch 100 Katholisch 18 Neuapostolisch gesamt: 954 Christen und 103 ohne Konfession 184 1 Tischler 6 Forstleute Keine Arbeitslosen! 2 „ernste Bibelforscher“ 4.2.1966 Der Yacht-Club Mardorf (YCMa) wird in Krähenwinkel mit dem 1.Vors. Helmut Kaupke (Alte Moorhütte) gegründet. Nachfolger Rudolf Hachfeld (Hameln). 19861991 und ab 2006 Manfred Hengstmann (Barsinghsn.). Der Vereinssteg N11 ist an der Weißen Düne. 7.2.1966 Bebauungsplan (B-Plan) Nr.6 wird von der Gemeinde Mardorf für das Nordufer aufgestellt. Später wird der Plan noch unterteilt in A und B – kommt aber nicht zur Umsetzung. 28.-30.5.1966 (Pfingsten) Dieter Denker (*1946 Nr.8) wird zum 2x in Folge Schützenkönig. Kinderkönig ist Friedel Dankenbring (*1952 Nr.23 – Foto unten, in der Mitte / rechts A.Oberdanner Nr.108 / links H.Mantei Nr.224). Sommer 1966 Die beiden großen Feste (insbes. Schützenfest) finden traditionell in einem 600 m² Doppel-Zelt (grünes Stahlgestänge) mit grünweißen Seitenplanen auf dem Festplatz „Unter den Eichen“ statt! Herbst 1966 Erntefest auf dem Saal von ?. 31.10.1966 An den Gemeinderat stellt W.Nortmeier (Nr.90) den Antrag die Straßen in Mardorf zu benennen und entsprechende Schilder aufzustellen. Aber erst in der Gemeinderatssitzung am 12.2.1969 wird die Benennung beschlossen. Umgesetzt wird das Vorhaben bis zur Gebietsreform 1974, wodurch dann einige Namen wegen schon bestehender gleicher Bezeichnungen in der neuen Stadt wieder geändert werden müssen (die Lindenstraße wird z. B. zur Alten Lindenstraße und die Dorfstraße zur Mardorfer Straße). Um 1967 Unterhaltungsverband Lümkemann. „Meerbach-Führse“ mit Vorsteher Bennecke und später Vorsteher Heinrich Meier (*1936 Nr.48) organisiert für die Gemeinde die 1. geregelte Müllabfuhr am Nordufer Mardorf. 1967 In Mardorf gibt es 252 Haushalte. Das (Stau-) Wehr im Meerbach wird nach Osten hinter den Heudamm näher ans Meer verlegt. 1967 Ein beabsichtigter Abriss der alten Mardorfer Kapelle für einen „Neubau“ kommt zum Glück nicht zur Umsetzung! Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf zuständig) ist Herr Luckhardt. Baubeginn der Moorstraße ab Alte Moorhütte, über Hubertusstraße (Sandpiste) und weiter auf einer neuen Trasse im Toten Moor nach Neustadt. Es ist die erste direkte Verbindung mit Mardorf und gleichzeitig wichtiger Erschließungsweg für die Feuerwehr bei den zahlreichen Moorbränden. Initiator sind Landrat Friedrich Meyer (*1910 Mardorf Nr.23) und der Neustädter Oberkreisdirektor Hans Meier. Deshalb wird die neue Straße auch oft „Meyer-Meier-Straße“ genannt. Einweihung Kiosk Meyer-Weidemann am Uferweg 68. Um 1970 entsteht daraus das Cafe / Restaurant „Schilfhütte“. Bis 1996 ist Sieglinde Moos (*1935 oo Uwe Harder) Pächterin. 23.2.1967 Schwerer Orkan über dem Steinhuder Meerraum! 23.3.1967 Beschluss des Gemeinderates Mardorf über den endgültigen Ausbau des Uferweges (50% der Kosten trägt der Landkreis Neustadt und der Großraumverband Hannover). 19.4.1967 Beschluss über den Teer-Ausbau eines Teilstücks des neuen Uferweges von ca. 500 m. Wegen günstiger Kreditmöglichkeiten trägt die Realgemeinde den Gemeindeanteil (30.000 DM). Ostern 1967 beginnt das erste von zwei Kurzschuljahren, um danach die Kinder statt nach Ostern jeweils nach den Sommerferien einzuschulen. 13.-15.5.1967 (Pfingsten) Dieter Denker (*1946 Nr.8) ist zum 3x in Folge Schützenkönig, Kinderkönig Wilfried Ideker (*1952 Nr.91). 185 4.6.1967 Landrat Friedrich Meyer (Nr.23 *10.2.1910) wird für die SPD für 2 Wahlperioden in den Niedersächsischen Landtag in Hannover direkt gewählt (bis 10.5.1974, nach der Gebietsreform). 2.8.1967 Das Landschaftsschutzgebiet (LSG H2 „Schneerener Geest) entsteht. 5.-10.6.1967 „6-Tage-Krieg“ (Israel erhält dadurch größte Ausdehnung). 7.10.1967 Gründung des Angelsportvereins (ASV) „Hai“ in Mardorf mit 28 Mitgliedern (bis dahin Sportfischerverein). 1.Vors. wird Alfred Krüger (Münchehagen). Danach viele Jahre der Mitinitiator Willi Nortmeier (Nr.90). Heinrich Förthmann (Nr.244) und nach 2000 Georg Braunert (Nr.130). 1967 Angelrevier Meerbach (Beeke) östlich und westlich des Heudamms (Wehr). Um 1972 zählt das Königs- und Pokalangeln zu den jährlichen Höhepunkten. Im Febr.1984 z. B. ist in der Ballnacht Werner Glinka (Nr.215) der Anglerkönig. 1975 wird der Angelteich Meerbruch mit Schutzhütte im Dreckmoor mit Hilfe englischer Pioniere angelegt. Immer wieder auftretende große Fischsterben im Meerbach machen dem Verein schwer zu schaffen. 1982 Vereinsheim im Dorfgemeinschaftshaus am Aloys-Bunge-Platz. 1997 hat der ASV 85 Mitglieder. Nach 2000 Erwerb des Angelteichs in der Schneerener Sandkuhle (Wegener). Immer wird intensive Jugendarbeit betrieben. 19.10.1967 Einweihung des Klärwerks Mardorf (Foto rechts) am südl. Ende des Weges „Hegebusch“ / am östl. Ende des Nordbachs. Ausgelegt für eine Spitzenbelastung im Sommer von 30.000 Einwohnerwerten. Jeder Haushalt muss „nur“ 2.000 DM Anschlussgebühren bezahlen. Es ist die erste Kläranlage am Steinhuder Meer. Das gesamte Nordufer, das Dorf und ab 1990 auch Schneeren über Bannsee werden entsorgt. Das geklärte Wasser fließt über den Nordbach nach Westen ab und bei Rehburg in den Meerbach. Bis nach 2.000 bleibt sie eine der modernsten in der Gegend. 1. Klärwärter ist Wilhelm Asche (Nr.88). Um 1968 „Studentenunruhen“ (APO) erschüttern Deutschland. Bau der neuen Meerbachschleuse östl. des Heudammes. Bis dahin befand sich eine kleine Schleuse weiter westlich. Dort ist noch der Abzweig eines Bewässerungsgrabens in die Meerbruchwiesen. 1968 Bernfried Höper eröffnet die Diskothek „Blaue Maus“ in Rodewald. Für Jahre ist sie für junge Mardorfer das abendliche Wochenendziel. Evang.-luther. Pastorenvertretung (-1970) aus Hagen: Karl Friedrich Otto Johann Gester. Gründung des Wolfsburger Yacht-Club „Allertal“ in Mardorf (WYCA) an der Alten Moorhütte (Steg N2). 6.1.1968 Der Schützenverein wählt Heinrich Rusche (Nr.191 *1922 / bis 1979 Vors.) zum 1.Vorsitzenden. Sein erstes Vorhaben ist die neue Festplatztoilette. Gustav Vogeler wird Ehrenvorsitzender. (H. Rusche 1970 beim Schützenkönig K.-H. Meier Nr.41) 1.3.1968 Einrichtung einer Außenstelle der Wasserschutzpolizei in Steinhude mit Hans Hartung. 9.3.1968 Freigabe der Moorstraße (Trasse noch über die Neue Moorhütte). 186 1.-3.6.1968 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilfried Seeger (*1945 Asche / Nr.26), Kinderkönig Wolfgang Nülle (*1954 Nr.67). Sommer 1968 Einschulung ist jetzt erstmals nach den Sommerferien. Alle Mardorfer Kinder der Klassen 5 – 9 müssen jetzt nach Neustadt zur Schule fahren. 29.9.1968 Kommunalwahlen: Es kann bei der Wahl 1 Stimme verteilt werden. 10 Stimmen reichen bei einem Listenplatz. Gemeindedirektor F.Brase (SPD - Nr.56 *1923) wird neuer Bürgermeister bis zur Gebietsreform 1974. Die WG hat 4 Sitze: W.Brase (Nr.3 *1921), W.Heidorn (Nr.36 *1928), H.Niemeyer (Nr.37 *1931), H.Langhorst (Nr.62 *1930) und der BHE ist nicht mehr vertreten. Die SPD hat insgesamt 7 Sitze: F.Brase, G.Kuschbert (stv.Bgm. bis 1972), W.Nortmeier (Nr.90 *1907), H.Büsselberg, W.Ideker, Herr Kowalewski, Ernst Freese (Nr.226 *1920). 1.12.1968 Gründung der Zelt- und Wohnwagengemeinschaft Lütjen Mardorf (ZuW) in der Gaststätte Brinkmann mit 58 Mitgliedern und dem 1. Vors. Adolf Erdle. Später Wittkop und Seelmann. 1980 Hermann Abel und seit ca. 2000 Reinhold Erdle. Das Grundstück ist von Kahle Nr.7. Ende 1968 Erich Müller (*1.7.1928 Hitzacker/Elbe +2009 / oo Gertrud*1933 / 3 Kinder / später Wohnhaus Nr.583) übernimmt die „Alte Moorhütte“ (Nr.144). Die Familie vergrößert den Betrieb und es kommt eine Steganlage hinzu. Anfang der 1970er Jahre wird schließlich die alte Eiche (um 1865) in das Lokal integriert. Seit 1993 führt Tochter Bettina (*1967 oo Nehmer / Tochter) die weithin bekannte „urige“ Gaststätte, die immer noch den Hüttencharakter von 1923 hat. 1968/1969 Einrichtung eines Verkaufstandes (Nr.304) am Kiefernweg/Ladenstraße. Hieran sind u. a. im Laufe der Jahre beteiligt: Molkerei Holtorf, Schlachter W.Meyer, Bäckerei Lustfeld (alle Rehburg). Bis 1974 betreibt Josef Wilhelm aus Schneeren hier einen Kiosk. Um 1969 Gründung Kanu- und Segelclub Bünde (KScB von 1928) am DKV-Weg. Gründung Kanu- und Segelgilde Hildesheim (KSgH von 1933) in Mardorf am DKV-Weg. 1969 Das deutsch-franz. Transportflugzeug C-160D „Transall / Trall“ (mit 5 Mann Besatzung) löst auf dem Fliegerhorst Wunstorf die alten Noratlas ab. 1978 wird aus der FFS S das LTG 62 mit vielen internationalen Aufgaben. Noch 2011 drehen die großen Flugzeuge ihre Übungsrunden „Rimini“ (die 3 alten Kreise: Rinteln, Minden, Nienburg) und sind Teil des Alltags am Steinhuder Meer über Mardorf. Gründung Segel-Klub Minden (SKM) am Uferweg 11/Weidenbruchsweg mit Klubhaus und eigener Kran- und Slipanlage (DLRG Turm). Gründung Kanu- und Segelclub Mardorf (KSMa) am DKV-Weg. Niedersächsisches Realverbandsgesetz regelt jetzt das Gemeinschaftseigentum von Real- und Forstverbänden. Die „27 Mardorfer Bauern“ (Nr.1-24, Nr.26, 27, 47 als ehemalige selbständige Realgemeinde) unter der Führung von Heinrich Thürnau (*31.8.1933 oo Annegret Nülle Nr.39 – 2 Töchter / Gastwirt und Landwirt Mardorf Nr.18) kämpfen sogar vor dem Oberwaltungsgericht in Lüneburg für die Selbständigkeit. Aber erst 1974 sollte der Einsatz belohnt werden. Ab Okt.1974 wird er folgerichtig auch Vorsitzender der Realgemeinde Mardorf bis zu seinem frühen Tod 1992. Er ist auch Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Mardorf. H.Thürnau öffnet die Realgemeinde für Belange der Mardorfer Gemeinschaft. Nicht nur der Schützenverein als Pächter des wichtigen Festplatz- und Schützenhausgeländes kommt in den Genuss großzügiger Spenden. Die Dankbarkeit und das Vertrauen des Vereins gehen sogar soweit, dass sie in ihrer Satzung die Realgemeinde für den Fall einer Auflösung mit der Wahrnehmung der weiteren Interessen beauftragen. Auch der aufkommende Tourismus wird jetzt als Chance für den größten Mardorfer Eigentümer am Nordufer des Meeres gesehen. Viele nachhaltige Investitionen sind die Folge. Baubeginn einer Apartmentanlage mit Hotel auf einem Grundstück der Realgemeinde am westl. Beginn des Uferweges (Rote-Kreuz-Str.). Bauherr Wolf-Dietrich Sackmann (Letter). Einweihung des Campingplatzes-„West“ (Nr.649 – Uferweg 94/Lütjen Mardorf) neben dem kleinen Kiosk (mit Wohnung / Foto rechts) und dem „Würstchenwagen“ (Foto unten links / Uferweg 92 – Nr.662) von Helmut Scharf (*30.3.1936 oo Helga / 2 Kinder: Thomas und Margit). In dem Bereich war vorher die „Strandgaststätte“ (Nr.163) von 1936??. 187 (Scharf) Der Ausbau des Uferweges wirkt sich so günstig aus, dass 1971 ein eigener Steg (N28) dazukommt und der Kiosk (Foto oben rechts) erweitert werden muss. Ein Gastraum wird angebaut. Stück für Stück entwickelt sich so ein veritables Restaurant. 1984 wird die hintere Wohnung in die Anlage (Foto rechts) integriert. 1990 übernimmt Sohn Thomas (oo Anja) den Betrieb. Das seit langem „Fischerstübchen“ genannte Restaurant ist bekannt für Fischspezialitäten. Seit 1998 sind die Privatwohnung über der öffentlichen WC-Anlage „Lütjen Mardorf“ und der Kaffeegarten überdacht. April 1969 Einweihung des Neubaus Strandhotel am Weißen Berg (Nr.326). Anstelle einer kleinen Kneipe, eines Campingplatzes und des 1.Verkaufsstandes für Steinhuder Rauchaal (von Schweer, Steinhude) in Mardorf, baut der Mardorfer Hans Isensee ein Hotel mit angegliedertem Segelgeschäft und einer Segelschule. Isensee ist in Hamburg am 27.1.1908 geboren und in Mardorf zur Schule gegangen. Erst arbeitet er bei Nr.24 auf dem Hof und wird später Gärtner in Asendorf. Nach dem Krieg kehrt er nach Mardorf zurück und wohnt erst bei Nr.24 und dann in Nr.175. Am Weißen Berg, wo schon „gustaf nagel“ campierte, baut er 1950 einen Campingplatz. Dann auch einen kleinen Verkaufsstand mit Kneipe. Bekannt wird er mit seiner „Erbsensuppe“ und seinem 98’er Motorrad. Damit verkauft er Eis bis nach Rehburg. Später lebt er mit Frau Anneliese (*19.2.1921 Kopp, vw.Kühlke+2002) bei Nr.37 und bauen sich am Kiefernweg 20 ein eigenes Domizil. Sie haben 5 Kinder: Horst, Günter, Hans-Jürgen, Erika und Gerda. 1974 gibt Hans Isensee das Hotel ab an Tochter Erika (oo Hans-Dieter Böllert) und stirbt am 23.9.1988. 24.-26.5.1969 (Pfingsten) Schützenkönig ist Heinrich Rusche (*1950 Nr.53), Kinderkönig W.Vogeler (*1955 Nr.126). 8.6.1969 Einweihung der katholischen St. Martin Kirche in Schneeren. Weiterhin zuständig für Mardorf und Schneeren bleibt aber die Kirchengemeinde Rehburg. Sommer 1969 Ca. 2.000 Boote (hauptsächlich mit Segel) sind auf dem Meer registriert. 20.7.1969 Amerikanische Astronauten (Neil Armstrong, Buzz Aldrin) landen als 1.Menschen auf dem Mond. Aug.1969 1.großes „Open-air-concert“ nahe Woodstock, NY, USA. 24.12.1969 Weiße Weihnachten mit über 10 cm Schneehöhe. Die Frostperiode dauert bis Febr.1970. 1969/1970 Einrichtung des Lebensmittelgeschäftes (Mardorf Nr.327) von (*9.7.1898+1989 oo Elly *1903+1979) am Weißen Berg (Kiefernweg 26). Bis 1970 Die Haus-Nr.662 (Fischerstübchen) ist die letzte fortlaufend vergebene Haus-Nr. in Mardorf. Straßennamen vor allem am weitläufigen Nordufer werden unumgänglich. 188 Franz-Xaver Lugauer Vogelarten am Steinhuder Meer um 1970: Weißstorch – Bekassine – Dorngrasmücke – Nachtigal – Eisvogel – Kiebitz – Mäusebussard – Großer Brachvogel Um 1970 Die Ortsgruppe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge löst sich auf. Gründung Segelclub Rehburg (ScR) am Ankerweg (Steg N36). Gründung Segelfreunde Hannover (SFHa) in Mardorf an der Alten Moorhütte (Stege N7-9). Gründung Segel-Verein Nienburg/Weser (SVN) am Holunderweg (Steg N34). Gründung Yacht-Klub Neustadt a.Rbge. (YKN) am Steg N6 (Alte Moorhütte). Helmut Meyer-Weidemann (oo Inge / Kinder) eröffnet auf Realgemeinde- und Landesgrundstück (bedingt durch die Aufspülung) den Campingplatz mit Sanitärtrakt am Erlenweg 13. 1970 Aktives Wahlrecht wird von 21 auf 18 Jahre gesenkt. Am Ostufer des Steinhuder Meeres wird das erste Naturschutzgebiet (23.12.1970 NSG-HA30) im Toten Moor ausgewiesen. Einweihung des Campingplatzes Meyer/Dankenbring zwischen Bockelriede 2 und Pferdeweg und Campingplatz Niemeyer zwischen Meerstraße und Pferdeweg 15. Erste Versuche für ein eigenes Mardorfer Dorf-Wappen durch W.Nortmeier (Nr.90) und Kaemling (Wunstorf). Gründung des Sportfliegerclubs Mardorf mit Willi Rusche (Nr.47). Ein kleiner Flugplatz soll an der Jägerstraße (parallel des Weges Ihlenförth) entstehen. Aus Geld- und Genehmigungsgründen klappt es aber in Mardorf nicht. In der Sportfliegergruppe Wunstorf auf dem dortigen Fliegerhorst lebt der Club fort. Anfang 1970 Mardorf wird Mitglied im Landesverkehrsverband Weserbergland-Hameln. 9.1.1970 Schneechaos mit großen Verwehungen 15.1.1970 Schlimmer Eisregen. 2.2.1970 Glättechaos. 24.2.1970 Weserhochwasser! / noch Ostern gibt es Schneetreiben! 189 Der Neubau Kurhotel und Apartmentanlage (Foto 1970) Bis Mai 1970 Fertigstellung der Uferpromenade am Nordufer Mardorf zwischen Rote-Kreuz-Str. und Erlenweg und vom Badestrand bis zum Aufgang Weißer Berg (Gesamtlänge über 4,5 km und Kosten für die Gemeinde ca. 270.000 DM). Mai 1970 Jahre des Terrors beginnen in Deutschland (Rote Armee Fraktion bis 1998). 21.5.1970 Einweihung des neuen massiven Schützenhauses unter den Eichen (1.Vors. H.Rusche, Nr.191). 16.-18.5.1970 (Pfingsten) Schützenkönig ist Karl-Heinz Meier (*1949 Nr.41). Sommer 1970 Dürre mit Hitzewelle und Moorbränden! Auf dem Steinhuder Meer werden ca. 2.000 Segelboote gezählt. Erste evangelische Pastorin in Schneeren ist Adelheid Zelm (*in Zeben, Baltikum / bis 1972). (Foto rechts: Festwagen Mardorfer Wickinger) Erntefest 1970 Der neu gegründete Spielmannszug (im Schützenverein Mardorf) spielt erstmals auf. Rechts abgebildet die Standarte von 1970 (Rückseite weiß und Vorderseite grün). Seine schwierige Gründung ist u. a. zu verdanken: Fritz Brase (Nr.59 *1923 / Gemeinderat), Rudolf Semsroth (Nr.8 *1925 / Tambourmajor), Aloys Bunge (Nr.211 *1923 / Bekleidungshaus in Hannover) und Heinrich Rusche (Nr.191) vom Schützenverein und Anneliese Lorisch (*1923 / oo Gotthard Münchow / Mardorf, B.d.Langen Birken – siehe Foto bei 2009) als Spielleiterin. Die langjährige Rektorin der Rehburger Sonderschule hatte schon Ende der 1960er Jahre eine Blockflötenunterrichtsgruppe und den Kindergottesdienst in Mardorf ins Leben gerufen. 190 Dez.1970 Auf Initiative von Bgm. F.Brase (Nr.59) kommt es zur Einrichtung eines Kindergartens in Räumen der Hauptschule Mardorf. Leiterin wird natürlich Ida Meier (Nr.94) und Betreuerin Heide Grehl (Nr.58). 26 Kinder im Alter von 3-5 Jahren werden Mo-Fr in der schulfreien Zeit von 13-17 Uhr betreut. Anfang 1971 kommen Christa Förthmann (Nr.244), Anneliese Fussy (Nr.179), Karin Langhorst (Nr.174) hinzu. 3.12.1970 Schweres Sturmtief über Norddeutschland! 24.12.1970 Weiße Weihnachten mit viel Schnee. „Alte Moorhütte“ Mardorf Nr.144 (Foto nach 1970 mit der Eiche in der Gaststube / kleines Foto kurz davor) Nach 1970 Die Gaststätte „Seelord“ verbunden mit einem kleinen Campingplatz wird an der Bockelriede 4 gebaut von Helmut Meyer-Weidemann. 1971 Die „Mardorf Peach & Co., Ltd.” (Weston Shipping Company in London, UK) kauft das erste von 3 Schiffen von der Blue Star Line zum Transport von Mehl und Getreide. Sie fahren schon nach 1950 unter der abgebildeten Flagge: Erweiterung des DRK-Heims zu einem Therapiezentrum für die Erholung der Angehörigen mit ihren Schwerstpflegefällen (insbesondere Mutter-Kind). Küsterin in Mardorf ist Lina Wiebking Nr.40 (bis 1991). Baubeginn des Feuerwehrgerätehauses an der Schulstraße (Eichendorffstraße 1) und Anschaffung des ersten TLF 8 / S (Tanklöschfahrzeug Mercedes Benz, Baujahr 1970 - „Schlingmann“) für die Feuerwehr Mardorf (Foto rechts ähnlich). Sportplatzausbau mit Laufbahn und Sprunggrube. Erweiterung der Kläranlage Mardorf für 1,2 Mio. DM. Gründung des Yacht- und Regattaclub Mardorf (YRCM) in Lütjen Mardorf 5/Uferweg 102 (Steg N29). Die Yacht- und Segelschule Mardorf (YSM) wird 1978 eingerichtet. 29.-31.5.1971 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilfried Hüttel (*1948 Nr.66), Kinderkönig Heinfried Röhr (*1954 Nr.37). 20.8.1971 Ingrid Brase (Nr.105 *1940) und Anneliese Fussy (Nr.179 *1936) gründen in der Gaststätte „Dreieck“ mit 19 Frauen und voller Unterstützung des Vorstandes als einer der ersten Vereine im Kreisverband Neustadt die Damenabteilung des Schützenvereins Mardorf – ab 1972 auch in schmücken Uniformen (schwarzer Rock, grüne Jacke mit Trachtenweste und verzierten Schuhen). Die Männer bekommen zum Teil erst nach 1973 neue (Bunge-) Uniformen. 191 Erstes Antreten der neuen Damenabteilung zum Erntefest 1971 (vorerst nur in einheitlicher weißer Bluse) 3.9.1971 Freigabe des Verbindungsstücks Meerstraße (K347) zwischen Buswendeplatz (Alte Moorhütte) und Abzweig Segelschule (Neue Moorhütte) als sogen. “Meyer-Meier-Straße“ wegen der maßgeblichen Initiatoren (Landrat Meyer und Oberkreisdirektors Meier). 8.9.1971 Einweihung der 4 Mio. teuren Apartmentanlage (48 Wohnungen) und „Kurhotel“ (Eröffnung Jan.1972 / 8 Zimmer, Gastronomie, kleines Hallenschwimmbad, Sauna und Kellerbar-Discothek / Tanzbar „Zum Seelöwen“) am westlichen Beginn der Promenade (Nr.393, Nr.568 ?). Wirt ist bis 1979 Familie Rudolf Mazzurana (*28.7.1932+2005 oo Inge – Söhne: Bernd und Frank). Um 1983 betreiben Rudolf oo Gisela Schulz das Hotelcafe „Nordufer“. Um 1990 ist es wieder „Kurhotel“ mit Griechischem Restaurant (Fotias Apostolu u. Maria Mintsi). Dann übernimmt Familie Ulrich Hermann (Nr.195) den Betrieb. Beate oo Horst Sobisch führen ihn bis 2004. Am 1.7.2004 eröffnen Rainer oo Annette Grabe (Steinhude) das „Seehotel“. Um 1972 Der Gemeinderat Mardorf besichtigt das erweiterte Klärwerk: (Foto unten um 1972 v.l.: W.Struckmann, G.Kuschbert, F.Brase, ?, ?, W.Brase, W.Heidorn / Klärwärter W.Asche Nr.88) 1972 Verhandlungen für die weitere Selbständigkeit Mardorfs (und ähnlich auch für Steinhude) sind wegen des besonderen Interesses Hannovers gescheitert. Dort will man den Einfluss auf das Steinhuder Meer mit seinen beiden Anrainern als Einzugsbereich in einem Landkreis rund um die Landeshauptstadt gesichert sehen. Die Möglichkeit einer „Entschuldung Hannovers durch die Hintertür“ ist zusätzlich verlockend. Das sogenannte „Hannover-Gesetz“ gibt schließlich nach vielen Widerständen (z. T. mit klügeren und besseren Lösungen) den gesetzlichen Rahmen vor für die große Gebietsreform von 1974. Ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren ist Hans-Otto Gade (*1.6.1947 / 1978 Buxtehude). Er ist auch Kapellengemeinde-Vorsteher – seine Stellvertreterin ist Anneliese Münchow. Die Kläreinleitung von Großenheidorn wird beendet und für 2,2 Mio. DM wird die 35.000 m² große (2.künstliche) Badeinsel vor Steinhude mit Meersand aufgespült. Die Herren des Schützenvereins gründen Kreisrundenwettkämpfen teilnehmen zu können. 192 offiziell eine Schießgruppe, um an den 1972 Der Gemeinderat beschließt ein offizielles Wappen und bestimmt die Farben von Mardorf: Das offizielle Mardorfer Siegel, das Wappen und die Flagge (mit den Farben „Silber, rot und blau“). Gründung Segelclub Mardorf e.V. (SCMa) am Uferweg 128/Ankerweg (Nr.172) und Bau einer Kran- und Slipanlage am Steg N37. Der Vorläufer des SCMa bestand schon um 1962 an gleicher Stelle. Auf dem Clubgelände befinden sich auch eine größere Gastronomie und eine kleine Ferienanlage. 1.Vors. insges.16 Jahre Karl-Heinz Stier (Nr.500). 2010 Friedrich Göing (Hannover / Mardorf, Weiße Riede). Gründung Segelclub Garbsen (SCG) an der Neuen Moorhütte (Klubhaus Hubertusstr.16) und 1991 Übernahme der Postboje (mit Auswanderer) auf Position: 52°29,715’N und 9°22,00’O im Ostenmeer. Vors. Klaus Diedrichs, Siegfried Kaufmann, Dietmar Liedtke, 2005 Paul Schwefeß (Goslar) bei 100 Mitgliedern. Die Volkstanzgruppe Mardorf unter Leitung von Josef Boslar (Nr.109) gründet sich mit 4 Paaren (Nr.15, Nr.36, Nr.67, Nr.109). Ab 1973 wächst die Zahl auf 12 ( und 13) Paare. Seine erste eigene Kreation „Freischütz“ wie auch später die „Berliner Drehorgel“ wird getanzt. Bekannt wird die Gruppe aber mit dem alten Volkstanz „Mardorfer Bunten“ und dem legendären „Achttourigen“. Bildung einer Jagdhornbläser-Gruppe mit W.Brase (Nr.3),H.Koop (Nr.9), H.Struckmann (Nr.30), W.Nülle (Nr.54), F.Dankenbring (Nr.63), G.Blöthe (Nr.80), W.Priem (Nr.112), W.Vogeler (Nr.126). Jan.1972 Gründung CDU-Ortsverband Mardorf unter Vorsitz von Wilfried Struckmann (Nr.96 *5.6.1940+2009) mit Wilhelm Brase (Nr.3), Otto Brase (Nr.105), Rudi oo Irmgard Hoge (Nr.183) im Hotel „Zur Reuse“. Der monatliche Beitrag ist mit 5 DM vielen noch zu hoch (Schatzmeisterin EvaMaria Kahle, Nr.82). Es bestehen noch enge Kontakte zum bestehenden Ortsverband in Schneeren. So sind von den 39 Erstmitgliedern 15 aus Schneeren, wo erst nach 1975 ein eigener Ortsverband gegründet wird. 1974 ist Mardorf mit über 60 Mitgliedern stärkster Verband nach Neustadt. Anfang 1972 Den Vorsitz im SPD-Ortverein Mardorf übernimmt bis 1998 Wilhelm Nortmeier (Nr.90 *18.1.1939). 28.-30.5.1972 (Pfingsten) Schützenkönig ist Helmut Rusche (*1951 Nr.191), Kinderkönig Siegfried Meier (*1956 Nr.94 – Foto rechts). 3. ist Andreas Kahle (Nr.82). 3.7.1972 Der Spielmannszug Mardorf nimmt das erste Mal am Ausmarsch des größten Schützenfestes der Welt in Hannover teil. 5.9.1972 Im Rahmen der Olympischen Spiele in München überfallen palästinensische Terroristen die israelische Mannschaft und im Verlauf der Befreiungsversuche sterben 11 Israelis, 5 Attentäter und ein bayrischer Polizist am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. 13.11.1972 Orkan „Quimburga“ führt zur Katastrophe in Norddeutschland! Mit Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h und einer bis zu 300 km breiten Schneise werden Schäden von 1 Mrd. DM angerichtet und 63 Menschen verlieren ihr Leben. 193 30.12.1972 Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses Mardorf mit Aufenthalts- und Übungsraum für die Kapelle am Schulweg (Eichendorffstraße). Beginn einer noch heute engen Freundschaft zur Feuerwehr in Eudenbach/Königswinter. Bis 1973 ist Heinrich Heidorn (*1914 Nr.60) 1.Vors. beim Gesangverein „Liedertafel“. 1973 Gründung des legendären „Mardorfer Frühschoppens“ mit örtlichen „Honoratioren“, u. a. dabei Aloys Bunge (Nr.211+1993), Egon Franke (BMin, Hannover+1995), Deutscher Wilhelm (Steinhude+2009), Fritz Brase (Nr.59+1995), Wilhelm Brase (Nr.3), Wilhelm Ideker (Nr.91+1994), Günter Bühmann (Nr.538+2008), Günter Wichmann (Nr.582+2006). Er trifft sich reihum jeden Sonntag ab 10 Uhr. Später kommen noch hinzu: Heinr.Blöthe (Nr.80+1999), Otto Brase (Nr.105+2010), Jupp Boslar (Nr.109), ab 1996 Dieter Häseler (StDir. Neustadt) und Helmut Dankenbring (Nr.23, 47). Motto der Gruppe ist „gemütlich debattieren“ zum Wohle der Allgemeinheit. 2008 hat sich der „Club“ mangels Mitglieder aufgelöst. (Mdf. Frühschoppen um 1990 beim Brauereibesuch in Stadthagen) Mardorf hat 1.118 Einwohner bei ca. 215 Wohnhäusern im Dorfbereich. Die Landwirtschaft ist noch der bestimmende Wirtschaftszweig mit sehr vielen Vollerwerbsbetrieben und vielen im Nebenerwerb und über 150 Traktoren. Zur Versorgung der Bevölkerung gibt es allein im Dorf: 4 Lebensmittelläden 1 Bäckerei 1 Schlachterei 3 Gaststätten (im Ort) 1 Drogerie 1 Tischlerei 1 Wassersportladen 1 Segelmacherei 1 Damenfriseur 1 Schuhgeschäft 1 Textilgeschäft 1 Blumenladen 1 Heißmangelbetrieb 1 Postamt 1 Sparkasse 1 Motormühle 3 Tankstellen 1 Kohlen-/Düngerhandel 6 Schlossereien bzw. Reparaturwerkstätten Auf dem Steinhuder Meer sind ca. 3.000 Boote (hauptsächlich mit Segel) registriert. Das Land Niedersachsen erhält die ideelle Hälfte des Steinhuder Meeres vom Land SchaumburgLippe und kauft den Rest vom Fürsten Philipp-Ernst zu Schaumburg-Lippe. Gründung der „Notgemeinschaft“ Steinhuder Meer durch die WVStM mit dem 1.Vors. Hansgeorg Oester. 1997 wird sein Nachfolger Carl Riebe. Alle Betroffenen am Meer sind hierin zusammengefasst. 9.2.1973 Zusammenschluss der beiden Gesangvereine „Liedertafel und Concordia“ Mardorf Männergesangverein „Germania“ Mardorf. 1.Vorsitzender wird Heinrich Langhorst (Nr.2) 18.2.1973 Das Therapiezentrum (DRK-Heim) wird in wesentlich erweiterter Form eröffnet. 194 zum 8.-11.Juni 1973 (Pfingsten) 800 Jahre Mardorf (damals noch von 1173 gerechnet) mit 1.Kreisschützenfest: Landrat Friedrich Meyer (Mardorf Nr.23), Oberkreisdirektor Hans Meier (wohnt in Neustadt neben der Kreisverwaltung im Schloß) und Kreisschützen-verbandsvorsitzender Günter Mollenhauer (Osterwald) am Sonntag im Festzelt. Erste kleine Chronik (Dannenberg). 8.-11.6.1973 Das Festzelt muss wegen der enormen Größe auf der westlich gegenüberliegenden Wiese (Acker Nr.11) aufgebaut werden. Der eigentliche Festplatz ist aber unter den Eichen. Schirmherr ist Aloys Bunge (Nr.211). Am Freitag ab 19.30 Uhr ist (schon in den neuen Uniformen) Kommersabend mit Festessen und anschließend Tanz. Zu dem außerordentlichen Ereignis hat der Schulleiter Helmut Dannenberg (Nr.232 / Nr.22) die erste kleine Mardorfer Chronik erstellt. Auf 50 Seiten hat er aus den damals noch vorhandenen umfangreichen alten Akten der Gemeinde Mardorf (nach der Gebietsreform von der Stadt Neustadt leider größtenteils vernichtet) wichtige Ereignisse und Daten zusammengetragen. Der Samstag beginnt um 12.30 Uhr mit dem Umzug zum Kindschützenfest und dem Kinderkönig Wilhelm Vogeler (1955 Nr.126). Ab 20 Uhr ist ein großes Konzert der Bundeswehr mit anschließendem Tanz und Big-Band-Musik. Der Sonntag steht ab 12 Uhr im Zeichen des Kreisschützenfestes und des großen Umzuges mit weit über 60 Vereinen und mehreren Musikzügen. Der Montag gehört dann wieder den Mardorfern mit ihrem Schützenfest und dem Rundmarsch zum Schützenkönig Helmut Nortmeier (*1942 Nr.106). 2.Dieter Denker (Nr.74), 3.Wilfried Seeger (Nr.26). Auch an diesem Tag ist Tanz bis in die Nacht. Gedenkmünze (Vor- und Rückseite) zum Jubiläum. An der Rehburger Straße wird ein Gedenkstein enthüllt (auf der westl. Grünfläche – später wird der Stein zum Mummrian an die Rotbuche versetzt). 195 Festzelt auf der Wiese (von Nr.11) gegenüber dem heutigen Festplatz. / Die Jagdhornbläser Mardorf. Die Damenabteilung des Schützenvereins Mardorf und der Spielmannszug Mardorf. Der Schützenverein Mardorf und die Feuerwehrkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Mardorf. Schützenkönige / Egon Franke 196 Sommer 1973 Weitere Auswertung der alten Mardorfer Dorfakten, die teilweise in Rollen und mit Fäden zusammengebunden die Jahrhunderte überdauert haben. Aufschlussreich sind besonders zwei alte Dorfbücher, deren handschriftliche Aufzeichnungen bis ins 16.Jhd. (1592) zurückreichen. Auch die Niederschriften der Lehrer sind erhalten. Je nach Fleiß der Chronisten sind Ereignisse vergangener Zeit lückenlos und ausführlich aufgeschrieben, manchmal fehlen aber auch über Jahrzehnte hinweg die Eintragungen. Mit der Gebietsreform 1974 verschwinden alle diese „Schätze“ Mardorfs für immer in „Müllcontainern“. 1.8.1973 Lehrerin in Mardorf wird Annemarie Röhl (Nr.232). 6.10.1973 „Jom-Kippur-Krieg“ (4. Israel.-Arabischer Krieg) Ende 1973 Im Entwurf zum Bebauungsplan Nr.203 A „Um die Kräheninsel“ (1976-79) sind erste große touristische Entwicklungen geplant: Direkt auf der Insel ein Aparthotel mit Bootsmarina. Weiter nördlich an der Verlängerung der „Poggenecke“ ein Hotel. Das Projekt scheitert an fehlenden Investoren und Naturschutzeinwänden. Danach wird er Bereich westlich der „Roten-Kreuz-Str.“ unter Naturschutz (24.6.1981 NSG-HA60 / nach 1994 auch FFH) gestellt. Der Bereich Poggenecke bleibt aber im gültigen B-Plan 203. Der Plan (Wasserwirtschaftsamt/Meerbach-Oberverband Leese, 16.1.73) zum Ausbau des Meerbachs als Bootskanal mit Bootsschleppbahn am Abschlusswehr östlich des Heudamms und am östlichen Rehburger Ortsrand mit einem Anleger scheitert nur am fehlenden Geld. Um 1974 wird das Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege von der Kapelle im Dorf in den Eichenhain hinterm Dorf versetzt und dabei mit 2 neuen Gedenksteinen für die Zeit 1939-1945 ergänzt. Das „provisorische“ Holzkreuz hat ausgedient. 1974 Der Vorsitz im Kriegerverein Mardorf geht vom langjährigen 1.Vors. Heinrich Förthmann (Nr.12 *1.9.1904) an Rolf Lorisch (Nr.240 / *12.2.1925 / Schulrat in Neustadt und Sonderschulrektor / Foto unten im Juni 1995). Er bleibt es bis 1995. Gründung Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg/Weser. Zuständig für Wasserläufe I.Ordnung (Weser, Leine), II.Ordnung (Meerbach, Nordbach, Südbach), Unterhaltungsverband Meerbach-Führse (Mitglied wird die Stadt Neustadt, die Grundeigentümer im Rehbúrger Feld und Barloh. Für Wasserläufe III.Ordnung (sonstige Zu- und Abflüsse: Mardorfer Dorfgraben, Kreuzholzmoorgraben, Schäfergraben, Bannseegraben, Hochmoorgraben) ist zunächst noch der Wasser- und Bodenverband zuständig. 2.1.1974 Michael Baldauf übernimmt den Vorsitz (bis 1985) im Fremdenverkehrsverein Mardorf. M.Baldauf (*14.3.1918 München / Offizier, 5 Jahre russische Kriegsgefangenschaft / Bauingenieur und Unternehmensberater / oo Ursula – 3 Kinder) ist seit 1963 in der CDU und vom 20.4.1971 bis 20.6.1986 im Niedersächsischen Landtag in Hannover. 1972-1974 im Kreistag Neustadt a. Rbge. 1976 holt er Franz-Josef Strauß nach Eilvese zu einem spektakulären ZeltAuftritt vor tausenden Zuhörern. Ab 1981 ist er stellv. Bürgermeister in Neustadt. Er bewirkt auch den rasanten Anstieg der Mardorfer CDU auf über 60 Mitglieder. Am 23.4.1985 wird er Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf. Beliebte Jagdvögel in der Mardorfer Gemarkung in den 1970ern: Graugans – Auerhahn – Fasan – Rebhuhn – Löffelente 197 Häufig vorkommende Vogelarten in der Gemarkung Mardorf: (in den 1970er Jahren) Rotmilan – Turmfalke – Bartkauz – Schleiereule – Rabe – Elster – Eichelhäher – Buntspecht Fischadler – Teichrohrsänger füttert Kuckuck – Wasserralle – Uferschnepfe – Kleiber – Höckerschwan – Uhu Mitte der 1970er Jahre Spaß gehört zum Schützenfest und Erntefest in Mardorf immer dazu. Gerne verkleidet man sich, manchmal sogar schon vor dem Rundmarsch. (Rechtes Foto aus 1984) 198 Der Landkreis Neustadt a. Rbge. bis März 1974 (in beige). Grellgelbe Gemarkung zeigt die Gemarkung der Gemeinde Mardorf. Hellblau ist der ehemalige Bereich des Landkreises Schaumburg-Lippe am Steinhuder Meer (Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg, Altenhagen). Östlich davon ist der Landkreis Grafschaft Schaumburg (Sachsenhagen). Dunkelgrau ist der westliche Zipfel der Stadt Hannover (Marienwerder) und hellgrau der ehemalige Landkreis Hannover nördlich (Heitlingen, Engelbostel) und südlich (Seelze) von Hannover. Hellgrün ist der ehem. Landkreis Burgdorf (Resse, Heitlingen). Westlich grenzt der Kreis Nienburg (Rehburg, Brokeloh, Husum) und nördlich der Kreis Fallingbostel (Norddrebber, Schwarmstedt) an. 199