GESCHäFTSBERICHT

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GESCHäFTSBERICHT
01
GESCHäFTSBERICHT
Micronas Gruppe
Abschluss auf einen Blick
Netto-Umsatzerlöse
Reingewinn
Investitionen in Sachanlagen
Aufwand für Forschung und Entwicklung
Eigenkapital
Eigenkapitalquote in %
Cash Flow aus Geschäftstätigkeit
Ergebnis pro Aktie
Eigenkapital pro Aktie
2001
2000
2001
2000
CHF 1000
CHF 1000
EUR 1000
EUR 1000
566
25
156
77
242
678
963
588
257
684
27,4
124 108
1.21
11.34
490
63
138
46
220
319
460
752
507
437
25,3
92 604
2.97
10.32
375
17
103
51
163
781
217
838
231
931
27,4
82 300
0.80
7.66
314
40
89
29
144
973
766
132
875
796
25,3
59 487
1.91
6.78
Aktionärsbrief
2
MICRONAS IM MARKT
Silicon for the Senses
4
Bereich Consumer
Attraktives Produktspektrum
8
Audio, Advanced Audio, Multimedia
8
Video
10
Bereich Automotive
Technologien für Sicherheit und Komfort
14
Hall-Sensoren
14
Controller
15
MICRONAS IM BERICHTSJAHR
In schwierigem Marktumfeld behauptet
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Consumer-Markt
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Automotive-Markt
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Corporate Policy
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Frontend
22
Backend
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Qualitätsmanagement
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People
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MICRONAS IM PROFIL
Fünfjahresvergleich
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Entwicklung wichtiger Kennziffern
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Aktienkennziffern
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Führungsstruktur und Gesellschaftsorgane
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Tochtergesellschaften und Beteiligungen
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Glossar
40
Adressen
42
Kurzporträt
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Poetisches Koordinatensystem erzählt eine Geschichte über Micronas.
Wolfgang Amadeus Mozart würde vermutlich an den Einfluss übernatürlicher Kräfte glauben,
wenn er eine Arie aus seinem Figaro in Abwesenheit von Orchester, Bühne, Sängerinnen und
Sängern in perfekter Tonqualität hören könnte. Die DJs der Technoszene hingegen setzen die
Möglichkeiten der modernen Informationstechnologie ganz bewusst als Gestaltungsmittel ein,
und bei Regisseuren von Cyberspace-Dramen wird sie sogar zum Plot. Und die Filmfreunde
oder Musikliebhaber, die kleine Silberscheiben in ihre Wiedergabemedien einschieben oder
ihre Lieblingsklänge und -bilder direkt aus dem Netz der Netze beziehen? Für sie ist es die
selbstverständlichste Sache der Welt, dass die «Unsterblichkeit» von Filmdiven wie Marlene
Dietrich, von Komponisten wie Mozart oder Sängern wie John Lennon dank der Eigenschaften des Siliziums – neben dem Sauerstoff das häufigste Element der Erde – tatsächlich Realität
geworden ist. Wenn auch nur virtuelle.
Dies sind Aspekte, die in einem ursächlichen Zusammenhang mit dem Unternehmen Micronas stehen. Und: Sie geben das Sujet für eine Geschichte ab, die auf den folgenden Seiten
zwischen Fakten und Daten erzählt wird: auf indirekte, übertragene Art. So, wie der Microchip
als Transformator Töne und Bilder nicht direkt vermittelt, können in einem Druckmedium die
Bilder nicht laufen und die Noten nicht klingen. Der alte Goethe sprach einmal von der
Architektur als versteinerter Musik. Das Design dieser Geschichte stellt sich als Koordinatensystem von Bildern und Zeichen dar. Bilder und Zeichen, mit denen jene sinnlichen Erlebnisse
«sichtbar» werden, die sich bei der Rezeption von unvergänglichen und zeitgenössischen
Werken der Musik und des Films einstellen. Und an deren Perfektion das Unternehmen
Micronas einen nicht unbeträchtlichen Anteil hat.
An unsere Aktionärinnen und Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren
Die Micronas Gruppe hat im Berichtsjahr Substanz bewiesen und ihre Position gehalten. In
einem wirtschaftlichen Klima, das im Banne einer allgemeinen Konjunkturabschwächung stand,
konnten wir uns mit unserer Strategie behaupten. Die Fokussierung auf die Marktführerschaft
in hochwertigen Halbleitersystemen für potenziell wachstumsorientierte Sektoren hat sich im
Vergleich zur allgemeinen Entwicklung der IT-Branche als krisenresistenter erwiesen.
Trotz des schwierigen Marktumfeldes im Berichtsjahr konnte die Gruppe ihren Konzernumsatz
im Jahresvergleich um 15,6 Prozent auf CHF 566,7 Millionen steigern. Akquisitions- und währungsbereinigt entspricht dies im Jahresvergleich einem Umsatzrückgang von lediglich 8,6 Prozent, ein im Branchenvergleich sehr vorteilhaftes Resultat. Der Reingewinn erreichte CHF 26,0
Millionen, verglichen mit CHF 63,5 Millionen im Vorjahr. Der Gewinn pro Aktie, adjustiert um
Goodwillabschreibungen nach Steuern, betrug CHF 1,94. Das Eigenkapital konnte im Berichtsjahr von CHF 220,4 Millionen auf CHF 242,7 Millionen verstärkt werden.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung wurden gegenüber dem Vorjahr um CHF 30,8
Millionen auf CHF 77,3 Millionen erhöht. Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produktpalette in Richtung Konvergenz orientiert sich am aktuellen Trend und wurde vom Markt
positiv aufgenommen. Dass die im Herbst 2000 erfolgte Übernahme des Geschäftsfeldes
Image und Video ein konsequenter Schritt in die richtige Richtung war, zeigte sich bereits zu
Beginn des Berichtsjahres: Die im Januar unseren Geschäftspartnern präsentierte ProduktRoadmap, mit der wir unsere Position in den sich rasch wandelnden Consumer-Märkten signifikant verstärken, stiess auf ein überaus positives Echo.
Auch im Berichtsjahr haben wir wiederum mehrere Auszeichnungen erhalten. So unter anderem den PACE Award von der Zeitschrift «Automotive News» und von Cap Gemini Ernst &
Young für unsere Hall-Sensoren und den «Award of Contribution» der Visual Media Division
von Samsung. Die Firma Grundig hat Micronas für herausragende Leistungen hinsichtlich
Qualität, Liefertreue und Service in ihre Auswahl «Lieferanten des Jahres» aufgenommen.
In der Waferproduktion wurden laufende Projekte weitergeführt. Dabei lag der Schwerpunkt
auf der Realisierung der 8-Zoll-Produktionslinie sowie auf Projekten zur Produktions- und
Effizienzsteigerung. Im Technologiepark von Villach-St. Magdalen (A) hat Micronas ein hochmodernes Entwicklungszentrum für das Design integrierter Microelektronikschalter eingerichtet. Als führender Investor ist Micronas seit August 2001 an einem technischen Entwicklungszentrum auf dem Campus der Universität Novi Sad (YU) beteiligt.
Der Personalbestand per 31. Dezember 2001 blieb bei 1466 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
stabil. Ihr Einsatz und ihre qualifizierten Leistungen sowie die Loyalität und das Vertrauen in
das Unternehmen sind Eckpfeiler unseres Erfolges im Markt.
Im Namen von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung möchten wir an dieser Stelle unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren professionellen Einsatz und unseren Aktionärinnen und Aktionären für ihr Vertrauen in Micronas unseren Dank aussprechen.
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Dr. Franz Betschon
Präsident des Verwaltungsrates
Dr. Wolfgang Kalsbach
Vorsitzender der Konzernleitung
MICRONAS
IM MARKT
Silicon for the Senses.
Audio- und Videodaten setzen sich aus unendlichen Reihen von Nullen
und Einsen zusammen. Ihre Umwandlung in sinnliche Erlebnisse für
die Empfänger in Form perfekter bewegter Bilder und höchster Tonqualität erfordert einen «Transformator»: den Microchip. Das ist das
Gebiet, auf dem sich Micronas engagiert.
Micronas ist ein unabhängiger Halbleiterhersteller und hat sich weltweit
als ein führender Anbieter von anwendungsspezifischen, innovativen
Lösungen für die Unterhaltungselektronik und die Automobilelektronik
im oberen Qualitätssegment etabliert. In einem globalen Marktumfeld
also, in dem sich Micronas gegen grosse Mitbewerber der Branche
erfolgreich behaupten muss und das von Dynamik und permanenter
Innovation getrieben wird.
Die Basis unseres Erfolgs in ausgeprägten Wachstumsmärkten sind
umfassendes Systemwissen, exzellente Marktkenntnis, innovative Produkte und Mitarbeiter mit Ideen und Visionen. Unsere Strategie ist auf
langfristige Partnerschaften mit den führenden Blue-Chip-Unterneh-
men der Konsumgüterindustrie weltweit ausgerichtet. Ein weiterer
Schwerpunkt unserer Strategie heisst System-Cost-Leadership: Micronas bietet applikationsspezifische Lösungen an, die sich durch ein überlegenes Qualitäts/Kosten-Verhältnis auszeichnen.
Time-to-Market ist ein kritischer Erfolgsfaktor in einem Umfeld, das sich
durch ständige technologische Weiterentwicklungen und permanent
wachsende Kundenanforderungen auszeichnet. Die Forschungs- und
Entwicklungsstrategie von Micronas ist auf dieses Umfeld ausgerichtet: Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Universitäten und Hochschulen. So wurde zum Beispiel im Berichtsjahr von
Micronas ein neues Entwicklungszentrum im jugoslawischen Novi Sad
gegründet, das an die dortige Universität angeschlossen ist und weiterführende Softwareentwicklungen tätigt. An der Kontaktmesse für
Hochschulen und Industrien an der Fachhochschule Furtwangen (D)
sind wir regelmässig vertreten. Dazu kommt das gute partnerschaftliche Verhältnis zu unseren Kunden, das wesentlich dazu beiträgt, Marktchancen und -trends rechtzeitig zu erkennen und diese schneller in
neue Produkte und Systemlösungen umsetzen zu können.
Trends, die die Produktelandschaft in unserem Tätigkeitsbereich nachhaltig verändern werden, sind die rasante Verschmelzung der Unterhaltungselektronik mit der Computertechnologie einerseits und ihre
wachsenden Gemeinsamkeiten mit Systemlösungen in der Fahrzeugsteuerung anderseits. Micronas hat sich nicht nur rechtzeitig diesen
Trends angepasst, sondern wird sie mit innovativen Produkten und
Systemlösungen wesentlich mitprägen.
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BEREICH CONSUMER
Attraktives Produktspektrum für
dynamische Schlüsselmärkte.
Der Bereich Consumer umfasst Audio-, Video-, Text- und Graphics-ICs (Integrierte Schaltkreise) für Anwendungen in der Unterhaltungselektronik: ein Gebiet, in dem Micronas eine
führende Rolle hat. Unsere Signalprozessoren, die sich durch eine Mixed-Signal-Architektur
auszeichnen und deshalb sowohl analoge wie digitale Signale verarbeiten können, sind zum
Standard in Endgeräten geworden.
AUDIO, ADVANCED AUDIO, MULTIMEDIA
The Digital Sound of Music.
Die Entwicklung im Bereich Audio widerspiegelt die fortschreitende Digitalisierung der audiovisuellen Medien und Gerätetechnologien. Micronas ist ein Motor dieser Entwicklung, wie
einige Highlights aus dem Berichtsjahr dokumentieren:
Januar 2001: An der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentiert Micronas ein Reference Design für Audio Player, das den SD (Security Digital) Standard der SD Card Association unterstützt. Mit nur zwei Chips deckt das Reference Design sämtliche Funktionen eines
sicheren Audio Players ab: ein Microcontroller und der Micronas MP3 Decoder Chip. Der Nutzen für Hersteller von digitalen Audio Players: schnellere Marktreife zu niedrigeren Kosten.
März 2001: Micronas stellt eine neue Produktfamilie von Universal Serial Bus (USB) Audiocontrollern vor. Dabei ermöglicht ein integrierter Codec, über ein in beide Richtungen kommunizierendes USB-Kabel Audiodaten und Kontrollfunktionen zwischen PC und Unterhaltungselektronikgerät auszutauschen. Auf dem PC dekomprimierte, digitale Musikdateien fluten über
USB direkt in die Stereoanlage oder in den Fernseher. Digitaler Hörgenuss im Wohnzimmer
wird so Realität. Der PC mit seiner Rechenleistung und seinem Massenspeicher wird mitbenutzt, woraus eine wesentliche Kostenreduktion resultiert.
Mai 2001: Micronas bringt den ersten Microcontroller für Audioapplikationen, der die neusten
Sicherheitsaspekte für die Verbreitung digitaler Musik berücksichtigt: Die Zenon-Prozessoren
ergänzen die erfolgreiche MASF-Produktfamilie von Audioprozessoren zu einem Gesamtsystem. Durch die Integration des Flash-Programmspeichers auf den Zenon-ICs lassen sich
sensitive Daten wesentlich besser schützen als mit der bis anhin üblichen Ablage sicherheitsrelevanter Daten in externen Speichern. Der integrierte Flash-Speicher ermöglicht es den Herstellern von digitalen Audio Players, Software zu entwickeln, während die Geräte bereits in
Produktion sind. Die parallele Entwicklung von Hardware und Software verhilft zu einem
schnellen Markteintritt. Hersteller können ihre Hardware neuen Marktanforderungen anpassen. Die Software lässt sich auch in bereits ausgelieferten Geräten ändern, zum Beispiel per
Upgrade über das Internet.
Juli 2001: Microsoft setzt in ihrem Xbox™-Videospielsystem auf Audiocontroller von Micronas: Ein Headset, das für die Xbox™, die Spielkonsole, die dem Videospielmarkt neue Dimensionen verleiht, auf den Markt kommen wird, ist mit hochintegrierten Audiocontrollern von
Micronas ausgerüstet. In diesem sind ein Audiocontroller und ein Codec mit einem Streaming
Interface auf kleinstem Raum integriert. Deshalb lässt sich der Chip zusammen mit anderen
Funktionseinheiten, die über USB verfügen, in kleinen Zubehörteilen unterbringen.
August 2001: Micronas und BBE Sound Inc. unterzeichnen ein Partnerschaftsabkommen, in
dessen Rahmen Micronas die Sound-Process-Algorithmen von BBE lizenziert. Die Sonic Maximizer™-Technologie des amerikanischen Unternehmens hat Micronas bereits in die ICs
ihrer DSP-basierten MSP-Familie implementiert. Die Zusammenarbeit mit BBE stellt einen
weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg dar, die Klangqualität von Consumer-Audiogeräten
deutlich zu verbessern – zu wesentlich reduzierten Kosten: Gegenüber herkömmlichen Lösungen können Hersteller die BBE ®-Technik zu einem Drittel des Preises in die Audioteile ihrer
Geräte integrieren.
Oktober 2001: NetSilicon, Micronas und FS Forth-Systeme haben gemeinsam NetworkAudio
entwickelt – ein produktionsreifes MP3-Internet-Radio in einer bisher unerreichten Leistungsklasse. NetworkAudio erlaubt den Zugang zu weltweit über 33 000 Radiostationen im Internet,
ohne dass ein Web-Browser benötigt wird. Zugriff auf NetworkAudio ist nun über jeden Breitband-Internetzugang möglich. Die Hardware für die erforderliche Rechenleistung, die applikationsspezifische Software und die Netzwerksoftware sowie Protokolle und Treiber bilden
zusammen ein komplettes System. Mit dem kostengünstigen Standard-Referenz-Design und
einem Entwicklungspaket können OEMs von elektronischen Geräten schneller mit ihren Entwicklungen beginnen.
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VIDEO
TV total – von analog bis digital.
Seit Beginn der digitalen Revolution in der TV-Welt spielt Micronas eine Pionierrolle in diesem
Consumer-Bereich: Heute bieten wir ein Produktspektrum an, das alle Anforderungen abdeckt:
analoges TV, digitales TV, interaktives TV – von low-end bis high-end. Auch das Berichtsjahr
war wiederum von zahlreichen viel versprechenden Neuerungen und Entwicklungen geprägt:
April 2001: OpenTV, das weltweit führende Unternehmen für interaktive TV- und Medien-Lösungen, vergibt die Lizenz für seine Technologien an Micronas. Diese Vereinbarung ermöglicht
es uns, Herstellern von Set-Top-Boxen und Fernsehgeräten einen für die OpenTV-Plattform
optimierten Chipsatz anzubieten. Der Weg zu einer schnellen, einfachen und kostengünstigen
Markteinführung von Massenprodukten, die die weltweit meistverbreitete Software für interaktives digitales Fernsehen unterstützen, ist erschlossen.
August 2001: Micronas stellt den ersten, auf einem einzigen Chip integrierten, hybrid aufgebauten analogen/digitalen TV-Decoder vor. Damit zielt Micronas auf Applikationen im neu entstehenden Markt für Fernsehgeräte, die sowohl analoge als auch digitale Signale verarbeiten
können. Der neue Chip, den Micronas gemeinsam mit Zoran Corporation entwickelt hat, erfüllt
die Anforderungen des Multimedia-Home-Platform-Standards. Dessen Ziel ist die Schaffung
einer offenen und standardisierten Programmschnittstelle für Anwendungen im interaktiven
Fernsehen: Jeder MHP-Empfänger sollte jede MHP-kompatible Anwendung wie Teleshopping, Spiele und elektronische Programmführer wiedergeben können – unabhängig davon,
von welchem Hersteller das Gerät stammt und von welchem Sender das Programm ausgestrahlt wird. Das eröffnet für alle beteiligten Firmen ein beachtliches Marktpotenzial.
August 2001: Micronas ebnet den Weg für 100-Hz-Fernseher im Consumer-Markt: durch Aufnahme der Stückzahlproduktion unserer neu entwickelten Scan-Rate-Converter-Chips – den
Basisbausteinen eines Pin-kompatiblen Familienkonzeptes. Damit können TV-Gerätehersteller
verschiedene Geräteklassen vom Low-Cost- bis zum High-End-Bereich ohne Änderung des
Leiterplatten-Designs herstellen. Nur die entsprechende Chipvariante muss auf die Leiterplatte gesetzt werden. Zusätzlich zur 100-Hz-Umsetzung unterstützen diese Bausteine die Konvertierung in Progressive-Scan-Display-Formate, wie sie zur optimierten Bilddarstellung bei
NTSC-TV-Geräten (vornehmlich in den USA und Japan) und den neuen Flat-Panel-Technologien wie LCDs und Plasma-Displays erforderlich sind. Damit bieten wir eine umfangreiche
Palette an Single-Chip-ICs, die 100-Hz- und Progressive-Scan-Fernseher zu günstigen Preisen
ermöglichen: ein Meilenstein in der Entwicklung des 100-Hz-Fernsehers im Consumer-Markt
zum Standard in der Mittel- und Oberklasse.
August 2001: M2 von Micronas bringt TeleWeb in Fernsehgeräte. Rechtzeitig zum Start von
TeleWeb stellen wir mit dem M2 ein hochintegriertes IC zur Verfügung – als Voraussetzung
zum Empfang von TeleWeb-Diensten. Dank flexiblen Einsatzmöglichkeiten und günstigen
Kosten findet der M2 bereits in vielen Fernsehgeräten Einsatz, die auf der Berliner IFA vorgestellt wurden. Dieser IC kann mit dem auf dem Chip integrierten Display-Generator eine Bildspeicher-basierte Pixel-Anzeige in Consumer-Elektronik-Geräte bringen, wie man sie von Anwendungen aus der PC-Welt kennt. Neben TeleWeb unterstützt der Chip Teletext sämtlicher
existierenden Niveaus, elektronische Programmführung wie NexTView und die eigentliche
TV-Steuerung mit intuitiver Benutzerführung und Menüsystemstruktur.
August 2001: Samsung Electronics und Micronas gehen eine strategische Allianz ein. Ziel ist
die gemeinsame Entwicklung von integrierten Chip-Sets für TV-Geräte der nächsten Generation, die auf dem Weltmarkt eine dominierende Rolle spielen sollen. Das geplante Produkt soll
ein multifunktionaler Chip werden, der Video- und Audio-Signal-Prozessoren mit einem Microcontroller verbindet. Die Produktionskosten sollen wesentlich unter denjenigen für bestehende Lösungen liegen.
September 2001: Videochip von Micronas erhält Zertifizierung von Macrovision. Dieser Chip,
der sämtliche analogen und digitalen Funktionen für die Verarbeitung analoger Videosignale
verschiedener Fernsehstandards und deren Ausgabe über die digitale Schnittstelle enthält, ist
mit einer besonderen Funktionseinheit für die Erkennung von Macrovision-encodierten Videofilmen ausgerüstet. Macrovision erlaubt es Content-Anbietern, ihr geistiges Eigentum auf
Videokassetten, in digitalen Pay-per-View-Programmen und auf Digital Video Disks (DVDs) vor
Raubkopien zu schützen.
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BEREICH AUTOMOTIVE
Technologien für Sicherheit
und Komfort im Auto.
Der Geschäftsbereich Automotive konzentriert sich mit anwendungsorientierten MicrochipLösungen im Wesentlichen auf zwei Ziele, die den aktuellen Trend der Industrie widerspiegeln:
erstens mehr Sicherheit im Auto durch den Ersatz mechanischer Schaltfunktionen durch HallSensoren, zweitens mehr Komfort im Auto durch die Integration von Controllern für die elektronische Instrumentierung im Fahrzeug. Mit den beiden Produktlinien hat sich Micronas
erfolgreich in diesem Wachstumsmarkt durchgesetzt und gilt als innovativer Partner renommierter Systemlieferanten für die Automobilindustrie.
HALL-SENSOREN
Elektronik statt Mechanik.
Hall-Sensoren erfassen berührungslos die wichtigsten Parameter aller Fahrzeugsysteme wie
Motor, Lenkung und Bremsen. Ein zentraler Bordcomputer wertet die Daten aus und optimiert
das Fahrverhalten. Hall-Sensoren arbeiten weit zuverlässiger als elektromechanische Potentiometer und Schalter und garantieren Verschleissfreiheit bei höchster Präzision und attraktiven
Kosten. Micronas produziert Hall-Sensoren mit Hilfe von Standard-CMOS-Prozessen. Die Vorteile: Erstens können die Sensoren auf der Basis eines Standardprozesses sehr kosteneffizient
produziert werden. Zweitens erlaubt die CMOS-Technik neben den eigentlichen Sensorelementen auch die Integration analoger und digitaler Schaltungen sowie nichtflüchtiger Speicher.
Eine anerkannte Auszeichnung und eine Produkteinführung für neue Geschäftsmöglichkeiten
zählen zu den wichtigsten Highlights des Berichtsjahres in diesem Bereich:
März 2001: Hall-Sensoren von Micronas erhalten den renommierten PACE Award und werden
damit als bestes europäisches Produkt ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen
der Premier Automotive Suppliers’ Contributions to Excellence (PACE) in diesem Jahr zum
siebten Mal in Detroit statt. Mit den PACE Awards zeichnen die Zeitschrift «Automotive News»
gemeinsam mit Cap Gemini Ernst & Young Zulieferer der Automobilindustrie aus, die sich
durch kreative Produktentwicklung, besondere Managementstrategien, umweltgerechte Techniken sowie interessante Innovationen im Bereich der Informationstechnologien hervortun.
April 2001: Neue Familie von Hall-Sensoren bringt eine deutliche Kostenersparnis. Die auf
zwei voneinander unabhängige Hall-Platten integrierten Hall-Sensoren der HAL-700-Familie
können Vorwärtsdrehungen und Rückwärtsdrehungen unterscheiden und die Drehgeschwindigkeit messen. Die daraus resultierenden Vorteile für den Hersteller sind eine grössere Rentabilität und die Möglichkeit, zuverlässigere Messungen durchzuführen. Bisher mussten die
zwei einzelnen Sensoren relativ zueinander präzis positioniert werden, um genaue Messungen durchführen zu können. Das machte die Montage entsprechend teuer. Mit zwei auf einem
Chip integrierten Hall-Platten entfällt dieses Problem.
CONTROLLER
Marktorientiertes Plattformkonzept
bei Dashboard-Controllern.
Mit Chiplösungen für die elektronische Instrumentierung von Fahrzeugen (Dashboard-Controller) spielt Micronas in einem weiteren Automotive-Marktsegment mit interessantem Wachstumspotenzial eine innovative Rolle. Die Multifunktionalität unserer Chips ist auch hier, wie in
den übrigen Produktbereichen, ein entscheidender Erfolgsfaktor: Die unterschiedlichsten Kontrollfunktionen wie zum Beispiel Geschwindigkeit, Drehzahl, Wartungsintervall und Verbrauch
sind in einem einzigen Micronas Chip integriert. Die Vorteile für den Hersteller sind platzsparende Lösungen.
Das Berichtsjahr war in diesem Bereich von der Weiterentwicklung unserer Innenraumplattform geprägt – einem Plattformkonzept, das sich primär an grosse Systemhersteller richtet.
Basis dieses Konzeptes ist die Überwindung der scheinbaren Gegensätze von Kostenoptimierung durch Volumenbündelung und Flexibilität durch Volumenstückelung: Die Wiederverwendbarkeit einmal erarbeiteter Lösungen auch bei anderen Fahrzeugkonzepten optimiert Kosten,
schont Ressourcen und führt zu schnellen Produktentwicklungen bei geringerem Fehlerrisiko.
Bei den immer weiter in Varianten unterteilten Fahrzeugbaureihen und den immer häufigeren
Änderungen während der Produktionszeit sind diese Fähigkeiten von entscheidender Bedeutung. Unser Plattformkonzept erlaubt den Herstellern, den Endverbrauchern eine grössere
Variantenvielfalt bei gleich bleibender Qualität und gleich bleibenden Preisen anzubieten.
Bereits im Frühjahr 2001 wurden erste Muster an Kunden ausgeliefert. Daneben haben wir mit
unseren 8/16- und 32-Bit-Controllern eine weitere Erfolgsbasis geschaffen und sehen für die
kommenden Jahre erhebliche Potenziale.
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MICRONAS
IM BERICHTSJAHR
In schwierigem Marktumfeld
behauptet.
2001 wird als ein schwieriges Jahr in die Geschichte der Micronas
Gruppe eingehen. Nach den konjunkturellen Höhenflügen der beiden
Vorjahre wurde die globale Ökonomie bereits im ersten Quartal von
einer ausgeprägten Abkühlung überrascht. Dieser Negativtrend prägte auch das zweite Quartal des Berichtsjahres. Durch die tragischen
Ereignisse vom 11. September wurden die ersten positiven Anzeichen
am globalen Konjunkturhorizont im Keim erstickt.
Eine bewährte Strategie, sich in einem schwierigen Marktumfeld zu behaupten, ist die Konzentration auf die eigenen Stärken. Genau das hat
Micronas getan: Mit unserer hochwertigen, ständig durch innovative
Neuheiten ergänzten Produkt-Pipeline, unserer soliden Marktpositionierung und unseren effizient erschlossenen Absatzkanälen konnten wir
uns gut behaupten und das Geschäftsjahr mit einem konsolidierten
Nettoumsatz von CHF 566,7 Millionen abschliessen. Das entspricht im
Vergleich zum Jahr 2000 mit CHF 490,3 Millionen einem Umsatzgewinn von CHF 76,4 Millionen oder 15,6 Prozent. Akquisitions- und
währungsbereinigt entspricht diese Entwicklung einem Umsatzrückgang von nur 8,6 Prozent. Ein vor allem im Vergleich zum Industriedurchschnitt vorteilhaftes Resultat: Laut Brancheninsidern gingen die
Verkaufszahlen der globalen Halbleiterindustrie im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr gesamthaft um 32 Prozent zurück.
Auf unsere geografischen Einzelmärkte bezogen ergibt sich bei den
konsolidierten Nettoumsätzen folgendes Bild: beträchtliche Umsatzsteigerungen in Europa und leichte Umsatzzunahme im asiatischen
Raum, Umsatzrückgang in den USA. In konkreten Zahlen: Auf den europäischen Märkten konnten wir im Vergleich zum Vorjahr mit Nettoumsätzen von CHF 307,4 Millionen im Jahr 2001 mit CHF 414,0 Millionen
um CHF 106,6 Millionen zulegen. In Asien stiegen die Nettoumsätze von
CHF 119,0 Millionen im Vorjahr auf CHF 130,8 Millionen im Berichtsjahr. Dies entspricht einer Umsatzzunahme von CHF 11,8 Millionen.
Die Rezession in den USA wirkte sich auch auf den Geschäftsverlauf
von Micronas im Markt USA aus: Konnten wir im Vorjahr noch CHF
53,0 Millionen Umsatz erzielen, so waren es im Berichtsjahr nur noch
CHF 14,6 Millionen. Das kommt einem Umsatzrückgang von CHF 38,4
Millionen gleich. Auf den übrigen Märkten macht der Umsatz CHF 7,2
Millionen aus. Trotz der global gesehen negativen Marktentwicklung
kann Micronas das Berichtsjahr wiederum mit einem Reingewinn abschliessen, der allerdings mit CHF 26,0 Millionen deutlich unter demjenigen des Hochkonjunkturjahrs 2000 mit CHF 63,5 Millionen liegt.
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CONSUMER-MARKT
Marktnachfrage im
zweiten Halbjahr mit steigender
Tendenz.
Die Nachfrage nach Konsumgütern in den Bereichen unserer Consumer-Kernkompetenzen
war im Berichtsjahr gebremst. Die Überhitzung des Marktes Mitte letzten Jahres führte zu Lieferengpässen bei den Komponenten und in der Folge zu einem Lageraufbau bei unseren Kunden. Der Abbau dieser Lagerbestände hat sich bis in den Spätsommer hingezogen und zu
einem Umsatzrückgang in dieser Zeit geführt. Bereits im zweiten Halbjahr war wieder ein
leichter Umsatzanstieg zu verzeichnen. Im dritten und vierten Quartal konnte wieder Umsatzwachstum verzeichnet werden, der Umsatz des vierten Quartals lag 16,1 Prozent über dem
des zweiten Quartals resp. 4,1 Prozent über dem des dritten Quartals. Gesamthaft kann Micronas
im Sektor Consumer für das Berichtsjahr einen konsolidierten Nettoumsatz von CHF 501,8
Millionen ausweisen, woraus ein Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen
(EBITDA) von CHF 114,9 Millionen resultiert.
Micronas verfügt über langjährige Geschäftsbeziehungen zu den grossen Systemhäusern der
Consumer-Elektronik. Anfang des letzten Jahres wurde unseren Geschäftspartnern eine durchgängige und attraktive Produkt-Roadmap präsentiert. Die Verstärkung unseres Engagements
in den Schlüsselmärkten unserer Kunden und die kontinuierliche Verbesserung unserer Leistungen wurden überall sehr positiv bewertet und haben zu wichtigen neuen Geschäftsabschlüssen geführt.
Mit ihren Lösungen im Sektor Consumer Electronics partizipiert Micronas an einer Entwicklung, die von raschen Veränderungen und wechselnden Endkundenbedürfnissen geprägt ist
und die uns mittel- und langfristig interessante Umsatzperspektiven verspricht. In zahlreichen
Bereichen sind wir bereits heute im Spitzenfeld der technologischen Innovatoren. Eine dieser
technologischen Herausforderungen wird durch einen neuen Micronas Chip beantwortet. Er
verfügt über alle notwendigen Schlüsselfunktionen für den gemischt analogen/digitalen Empfang und die Verarbeitung von Datendiensten nach den DVB-Spezifikationen. Zukünftige
Serviceangebote, die über den MHP-Standard eingeführt werden sollen, können mit unserem
Chip ebenso realisiert werden wie die Anforderungen an die Zugangskontrolle und an den Anschluss von Festplatten zur digitalen Aufzeichnung. Auch an der Lancierung von TeleWeb, mit
dem sich Inhalte in einem Internet-ähnlichen Look-and-Feel übertragen und mit Hilfe einer Neuentwicklung von Micronas auf dem Fernseher darstellen lassen, sind wir massgeblich beteiligt.
AUTOMOTIVE-MARKT
Hall-Sensoren-Wachstum weit
über dem Durchschnitt.
Im Berichtsjahr zeigte die Autokonjunktur weltweit eine leicht rückläufige Tendenz. Europa und
Japan konnten zwar etwas zulegen, in den USA war jedoch ein Rückgang zu registrieren. Die
Reaktion der Fahrzeughersteller auf die durchzogene Marktentwicklung waren Kostensenkungsprogramme, die zu Verzögerungen und teilweise zur Aufgabe von Neuentwicklungen führten
und von denen die Ressourcen der Zulieferer stark belastet wurden. Eine weitere Konsequenz
war die aus Kostengründen beschlossene Rückkehr zu traditionellen Programmspeichern in
Microcontrollern, obwohl die flexiblere Flash-Technologie zur Verfügung steht.
Die Ergebnisse von Micronas reflektieren den allgemeinen Markttrend im Berichtsjahr. Gegenüber dem Hochkonjunkturjahr 2000 verringerte sich der konsolidierte Nettoumsatz um CHF
11,1 Millionen auf CHF 64,9 Millionen (2000: CHF 76,0 Millionen). Im gleichen Zeitraum ging
der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) auf CHF 12,6 Millionen
zurück (2000: CHF 25,4 Millionen). Wir haben ein weit über dem Durchschnitt liegendes
Wachstum bei unseren Sensoren erzielt, Micronas hat ihre Position in diesem Marktsegment
deutlich ausgebaut und konnte überdies mehrjährige exklusive Liefervereinbarungen mit
Grosskunden abschliessen. Im Bereich Controller wurden weitere Kunden für unsere Innenraumplattform gewonnen, und das angestrebte Ziel, unsere Präsenz auch ausserhalb des
Kombiinstrumentes zu festigen, haben wir ebenfalls erreicht.
Sämtliche Marktanalysen im Sektor Automotive gehen von einem weiteren massiven Anstieg
der Komfort- und Sicherheitsfunktionen und damit der elektronischen Applikationen im Automobil aus. So macht zum Beispiel der Halbleiteranteil bei einem Mittelklassefahrzeug schon
heute etwa 10 Prozent der gesamten Herstellungskosten aus. Bis ins Jahr 2004 wird er auf
etwa 13 Prozent ansteigen. Im gleichen Zeitraum werden die Sensoren ihren Anteil verdoppeln: von heute knapp 7 auf 13 Prozent. Bestehende Produkte werden auf Sensoren umgerüstet. Ständig entstehen neue Anwendungen. Und obwohl inskünftig mit deutlich stärker werdender Konkurrenz zu rechnen ist, befinden wir uns mit unserem Produktportfolio in einer
ausgezeichneten Position und sehen reale Wachstumschancen voraus. Günstige Entwicklungsperspektiven für Micronas auch im Bereich Controller: Mit unserem Innenraumkonzept
zielen wir primär auf die Bereiche Information/Unterhaltung und Body ab. Also exakt auf jene
Bereiche mit den höchsten Zuwachsraten in den kommenden Jahren.
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CORPORATE POLICY
The Art of Perfection.
Flexibel auf Markttrends und konjunkturelle Entwicklungen zu reagieren gehört zu den unternehmerischen Leitlinien von Micronas. Davon war auch das abgelaufene Berichtsjahr mit seinen Hochs und Tiefs geprägt: Spar- und Effizienzsteigerungspotenziale ausschöpfen, Forschung
und Entwicklung auf hohem Niveau vorantreiben und Qualitätsmanagement optimieren hiessen die wichtigsten Aufgaben im betrieblichen Bereich. Aufgaben, die nur mit qualifizierten
und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelöst werden können. Micronas kann auf
ein Mitarbeiterteam zählen, das sich durch Einsatz und qualifizierte Leistung, Loyalität und
Vertrauen in das Unternehmen auszeichnet.
FRONTEND
Erwartungen an 8-ZollWaferproduktionslinie übertroffen.
In den beiden Bereichen Waferfabrikation und Technologie haben wir im konjunkturell schwachen Berichtsjahr zwei Prioritäten gesetzt: Kostenreduktion und Effizienzmaximierung.
Das «second sourcing» für Wafer haben wir auf das technisch bedingte Minimum reduziert. In
sämtlichen Bereichen der Fertigung haben wir Kostenoptimierungsprogramme konzipiert und
realisiert.
Der Fokus lag auf laufenden Projekten: Die Realisierung der 8-Zoll-Waferproduktionslinie wurde unvermindert fortgesetzt. Projekte zur Steigerung von Produktivität und Effizienz der Fertigungslinien haben wir vorangetrieben. Die Produktion von Prozessintegrations- und Qualifikationslosen für 8-Zoll-Wafer ist pünktlich zum Fabrikdurchlauf gestartet. Erste Ergebnisse
lagen wie geplant im Juli vor. Resultat: Die Erwartungen an Ausbeute und Qualitätsparameter
wurden weit übertroffen. Die abschliessende Qualifikation der neuen Produktionslinie und die
Kundenfreigaben konnten Mitte des 4. Quartals erreicht werden.
Die neue 8-Zoll-Fertigungslinie erlaubt künftige Anpassungen der Gesamtkapazität in kleinen
Schritten, weil Teile der 6-Zoll-Fertigungslinie in 8 Zoll umgewandelt werden können. Daraus
resultiert ein Flächengewinn von 78 Prozent.
BACKEND
Fokus auf Effizienzsteigerung.
Neben der intensiven Weiterentwicklung neuer, hochattraktiver Packageformen für den Bereich Consumer waren die Ressourcen im Berichtsjahr auf Projekte zur Effizienzsteigerung
fokussiert. Im gesamten Backend konnten deutliche Ausbeuteverbesserungen erzielt werden.
Im Bereich Test von Mixed Signal und von Sensor ICs wurden umfangreiche Analysen und
Korrelationsuntersuchungen abgeschlossen, deren Ergebnisse die Prozesseffizienz dramatisch
verbessern.
Outsourcing wurde auf das technisch und wirtschaftlich sinnvolle Minimum reduziert. Der
Transfer von Assembly und Test Service von hochvolumigen Produkten in die Eigenfertigung
realisierte erhebliche Kosteneinsparungs- und Synergiepotenziale. Investiert wurde im Berichtszeitraum hauptsächlich in Anpassungen der Produktionskapazität an das Produktspektrum.
Die neue, hochautomatisierte Assembly Line für ein Hall-Sensor-Package wurde in Betrieb genommen. Sie trägt dem Kostendruck in diesem Produktsegment ebenso Rechnung wie den
hohen Qualitätsanforderungen der Applikationen im Automobilbereich.
Die Qualifikation von neuen Chip Scale Packages als kostengünstige Alternative zu den BGA
Packages wurde gestartet. Damit können insbesondere unsere Advanced-Audio-Produkte im
Marktsegment mobiler Consumer-Produkte besser platziert werden.
In der Technologieentwicklung wird an einem zukunftsorientierten Ökologieprojekt gearbeitet.
Damit sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie einem zu erwartenden Bleiverbot und der
bereits jetzt beginnenden Kundennachfrage nach bleifreien Bauteilen nachzukommen ist.
16
17
QUALITÄTSMANAGEMENT
Rezertifizierung nach ISO 14001
und QS-9000.
Das Qualitätsmanagement-System von Micronas ist nach QS-9000 zertifiziert und erfüllt damit
die Forderungen der internationalen Norm ISO 9001 und die Zusatzanforderungen der amerikanischen Automobilindustrie. Die Dokumentation wurde im vergangenen Geschäftsjahr ergänzt: Jetzt werden auch die Forderungen an die Umweltmanagement-Systeme (ISO 14001)
erfüllt werden. Das entsprechende Umweltzertifikat wurde im Juli 2000 erteilt.
Technologieumstellungen in der Waferfabrikation, die Einführung neuer Packages und die Ausweitung der Subcontractor-Aktivitäten für Aufbau und Test erforderten im Berichtsjahr eine
Vielzahl von Produkt- und Prozessqualifikationen. Diese wurden mehrheitlich mit Erfolg abgeschlossen.
Durch umfangreiche Analysen an Vorserien wurden der Produktionsanlauf und die Aktivitäten
zur Fehlersuche und Ausbeuteverbesserung unterstützt. Korrekturen an fertigen Schaltkreisen
erlauben eine schnelle Bestätigung vermuteter Fehler und ermöglichen schnelle Lernzyklen,
die für die rechtzeitige Einführung unserer Produkte und Technologien am Markt unerlässlich
sind.
Die kontinuierliche Verbesserung der Methoden zur Bestimmung der Fehlerursachen und
schnelle Korrekturzyklen führten dazu, dass die von unseren Kunden geforderten Ausfallraten
erreicht und neue ehrgeizige Ziele gesetzt werden konnten.
PEOPLE
Motivierendes Umfeld.
Die Basis unseres Erfolges und Voraussetzung für eine positive Entwicklung unseres Unternehmens sind motivierte und engagierte Mitarbeiter, die durch ihre Qualifikation, Flexibilität
und Einsatzbereitschaft mithelfen, die für wirtschaftlichen Erfolg und Unternehmenswachstum unerlässliche Qualität und Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Per 31. Dezember 2001
beschäftigt Micronas 1466 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die betriebliche Aus- und Weiterbildung hat in unserem Hause eine strategisch hohe Bedeutung. Nur durch Mitarbeiter, die sowohl in ihrer fachlichen als auch in ihrer sozialen Kompetenz
gefördert werden, kann es uns gelingen, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als Voraussetzung für eine positive Zukunft zu schaffen. Auch im Berichtsjahr waren zahlreiche Mitarbeiter in Aus- und Weiterbildungsprogrammen engagiert.
Die von Juni bis Oktober in unterschiedlichen Bereichen nach Massgabe der betrieblichen
Erfordernisse eingeführte Kurzarbeit ermöglichte es uns, trotz der angespannten weltwirtschaftlichen Lage auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Dadurch konnte der hohe Qualitätsstand unserer Mitarbeiter erhalten werden.
18
19
MICRONAS
IM PROFIL
Fünfjahresvergleich
Micronas Gruppe
Konsolidierte Zahlen
2001
2001
2000
1999
1999
CHF 1000
EUR 1000
CHF 1000
EUR 1000
CHF 1000
EUR 1000
Netto-Umsatzerlöse
Herstellkosten des Umsatzes
566 678
– 372 865
375 781
– 247 258
490 319
– 299 984
314 973
– 192 705
332 653
– 224 058
207 610
– 139 835
Marge
in % der Netto-Umsatzerlöse
193 813
34,2
128 523
34,2
190 335
38,8
122 268
38,8
108 595
32,6
67 775
32,6
Aufwand für Forschung und Entwicklung
Aufwand für Marketing und Vertrieb
Aufwand für Verwaltung
Übriger Betriebsertrag (+) und
-aufwand (–), netto
Betriebsgewinn vor Auflösung
negativer Firmenwert, vor Abschreibung
Firmenwert und Erfolg aus dem
Abgang von Beteiligungen
– 77 257
– 45 819
– 17 416
– 51 231
– 30 384
– 11 549
– 46 507
– 42 958
– 17 185
– 29 875
– 27 596
– 11 039
– 34 765
– 28 287
– 6 557
– 21 697
– 17 654
– 4 092
– 493
– 327
13 635
8 759
7 631
4 763
52 828
35 032
97 320
62 517
46 617
29 095
Abschreibung Firmenwert, netto
Erfolg aus dem Abgang
von Beteiligungen, netto
– 24 662
– 16 354
– 2 824
– 1 814
4 716
2 943
27 245
18 067
4 957
3 184
0
0
55 411
9,8
36 745
9,8
99 453
20,3
63 887
20,3
51 333
15,4
32 038
15,4
– 36 276
– 24 056
– 11 906
– 7 648
– 8 074
– 5 039
0
0
76
49
0
0
– 914
– 606
531
341
212
132
18 221
3,2
12 083
3,2
88 154
18,0
56 629
18,0
43 471
13,1
27 131
13,1
7 787
– 45
25 963
5 164
– 30
17 217
– 24 694
0
63 460
– 15 863
0
40 766
– 18 650
0
24 821
– 11 640
0
15 491
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Werte
156 588
103 838
138 752
89 132
54 353
33 922
Bilanzsumme
Eigenkapital
Cash Flow aus Geschäftstätigkeit
884 232
242 684
124 108
597 293
163 931
82 300
872 738
220 437
92 604
573 265
144 796
59 487
422 279
158 024
82 185
263 151
98 476
51 292
1 500
1 466
1 500
1 466
1 426
1 466
1 426
1 466
1 219
1 229
1 219
1 229
Betriebsgewinn
in % der Netto-Umsatzerlöse
Finanzertrag (+) und -aufwand (–), netto
Ertrag aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
Nichtbetrieblicher Ertrag (+) und
Aufwand (–), netto
Gewinn vor Ertragssteuern und
Minderheitsanteilen
in % der Netto-Umsatzerlöse
Ertragssteuern
Minderheitsanteile
Reingewinn des Geschäftsjahrs
Durchschnittlicher Mitarbeiterbestand
Mitarbeiterbestand 31.12.
1
1
2000
1
Micronas Gruppe einschliesslich des Geschäftsbereichs Image und Video 1.10. – 31.12.2000
Umrechnungskurse CHF/EUR
Für die Umrechnung von CHF in EUR wurden folgende Umrechnungskurse angewandt:
Erfolgs- und Mittelflussrechnung
Durchschnittskurs
1,5080
Bilanz
Jahresendkurs
1,4804
1,5567
1,5224
1,6023
1,6047
Konsolidierte Zahlen
1998
1
CHF 1000
Netto-Umsatzerlöse
Materialaufwand
Fremdleistungen
Personalaufwand
Übriger Betriebsertrag (+) und
-aufwand (–), netto
Abschreibungen
Betriebsgewinn/Verlust
in % der Netto-Umsatzerlöse
280
– 36
– 29
– 123
708
215
073
024
1998
1
EUR 1000
175
– 22
– 18
– 76
421
632
168
880
1997
CHF 1000
123
– 18
– 14
– 55
066
610
885
799
2
1997
EUR 1000
76
– 11
–9
– 34
907
630
302
870
– 92 778
– 50 489
– 50 871
– 18,1
– 57 979
– 31 552
– 31 790
– 18,1
– 20 630
– 19 525
– 6 383
– 5,2
– 12 892
– 12 202
– 3 989
– 5,2
– 5 872
– 3 670
– 1 448
– 905
Finanzertrag (+) und -aufwand (–), netto
Gewinn (+)/Verlust (–) aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
Abschreibung Goodwill
Nichtbetrieblicher Ertrag, netto
Gewinn/Verlust vor Ertragssteuern und
Minderheitsanteilen
in % der Netto-Umsatzerlöse
0
0
456
0
0
285
– 203
– 171
1 733
– 127
– 107
1 083
– 56 287
– 20,1
– 35 175
– 20,1
– 6 472
– 5,3
– 4 045
– 5,3
Ertragssteuern
Minderheitsanteile
Reingewinn/Verlust des Geschäftsjahrs
11 687
–2
– 44 602
7 303
–1
– 27 873
– 1 028
1
– 7 499
– 642
1
– 4 686
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Werte
Forschungs- und Entwicklungskosten
in % der Netto-Umsatzerlöse
90 379
– 38 278
– 13,6
56 480
– 23 921
– 13,6
78 214
– 16 881
– 13,7
48 878
– 10 549
– 13,7
Bilanzsumme
Eigenkapital
Cash Flow aus Geschäftstätigkeit
292 027
57 657
– 25 159
182 494
36 031
– 15 722
382 239
98 170
80 285
238 870
61 349
50 172
1 477
1 230
1 477
1 230
1 615
1 620
1 615
1 620
Durchschnittlicher Mitarbeiterbestand
Mitarbeiterbestand 31.12.
1
2
Micronas Gruppe Bilanz per 31.12.1998 ohne Micronas Oy und Analoogdisaini AS
Micronas Gruppe einschliesslich Micronas GmbH 1.10. – 31.12.1997
Umrechnungskurse CHF/EUR
Für die Umrechnung von CHF in EUR wurden folgende Umrechnungskurse angewandt:
1997 – 1998
Kurs 1.1.1999
1,6002
2
20
21
Entwicklung wichtiger Kennziffern
Micronas Gruppe
in %
2001
2000
Eigenkapitalrentabilität (ROE) 1
Gesamtkapitalrentabilität (ROA) 2
Eigenkapitalquote 3
Nettoverschuldung zum Eigenkapital
Current Ratio 5
11,2
7,1
27,4
144,8
155,9
4
1
ROE =
Reingewinn/Verlust des Geschäftsjahrs + Minderheitsanteile x 100
Eigenkapital (Durchschnittswert) + Minderheitsanteile (Durchschnittswert)
2
ROA =
Reingewinn/Verlust des Geschäftsjahrs + Finanzertrag und -aufwand, netto x 100
Total Aktiven (Durchschnittswert)
3
Eigenkapitalquote =
Eigenkapital + Minderheitsanteile x 100
Bilanzsumme
4
Nettoverschuldung =
Langfristige Darlehen + kurzfristiger Teil langfristiger Verbindlichkeiten
+ kurzfristige Bankschulden – flüssige Mittel – kurzfristige Finanzanlagen x 100
Eigenkapital + Minderheitsanteile
5
Current Ratio =
Umlaufvermögen
Kurzfristiges Fremdkapital
6
Micronas Gruppe einschliesslich des Geschäftsbereichs Image und Video 1.10. – 31.12.2000
Micronas Gruppe Bilanz per 31.12.1998 ohne Micronas Oy und Analoogdisaini AS
Micronas Gruppe einschliesslich Micronas GmbH 1.10. – 31.12.1997
7
8
1999
1998
33,5
11,6
25,3
148,6
164,2
23,0
9,2
37,4
– 74,5
212,9
– 57,2
– 11,5
19,7
– 13,9
104,9
– 9,7
– 2,5
25,7
– 60,3
106,1
2000
1999
1998
1997
6
7
1997
Entwicklung wichtiger Eckdaten
Micronas Semiconductor Holding AG
in CHF 1000
Bilanzsumme
Beteiligungen
Aktienkapital
Eigenkapital
Reingewinn/Verlust
Dividendensumme
2001
704
644
21
174
39
326
122
512
826
517
0
691
649
21
134
7
359
135
460
903
043
0
564
50
21
126
–1
136
352
311
956
177
0
81
19
16
44
– 62
093
595
250
474
910
0
110
19
16
107
3
083
593
250
384
300
0
8
Aktienkennziffern
31.12.2001
Anzahl Namenaktien (Nominalwert CHF 1)
Dividendenberechtigt per 31.12.
Nominalkapital
EBIT pro Aktie 1
Reingewinn pro Aktie 2
Eigenkapital pro Aktie
Börsenkurse und -kapitalisierung SWX Swiss Exchange
Börsenkurse
Höchst
Tiefst
Jahresende
Börsenkapitalisierung 3
Höchst
Tiefst
Jahresende
Börsenkurse und -kapitalisierung Neuer Markt Frankfurt
Börsenkurse
Höchst
Tiefst
Jahresende
Börsenkapitalisierung 3
Höchst
Tiefst
Jahresende
1
EBIT pro Aktie =
Betriebsgewinn/Verlust
Anzahl Aktien (Jahresdurchschnitt)
2
Reingewinn pro Aktie (EPS) =
Reingewinn/Verlust des Geschäftsjahrs
Anzahl Aktien (Jahresdurchschnitt)
3
Kalkulation basierend auf den notierten Aktien per 31. Dezember 2001
21 511 800
21 406 800
CHF 1000
CHF
CHF
CHF
21 512
2.59
1.21
11.34
CHF
CHF
CHF
67.80
10.50
34.65
22
CHF 1000
CHF 1000
CHF 1000
1 451 381
224 771
741 746
23
EUR
EUR
EUR
45.00
7.80
22.70
EUR 1000
EUR 1000
EUR 1000
963 306
166 973
485 934
Swiss Market Index
Performance 1.1.2001 bis 31.12.2001
Kurse in %
Swiss Market Index (SMI)
Philadelphia SOXX = US Semiconductor Index
Micronas AG
140
120
100
80
60
40
20
Dezember
November
Oktober
September
August
Juli
Juni
Mai
April
März
Februar
Januar
0
Neuer Markt
Performance 1.1.2001 bis 31.12.2001
Kurse in %
NEMAX All Share
Philadelphia SOXX = US Semiconductor Index
Micronas AG
140
120
100
80
60
40
20
Dezember
November
Oktober
September
August
Juli
Juni
Mai
April
März
Februar
Januar
0
Börsenhandel
Die Namenaktien werden an der Schweizer Börse und
am Neuen Markt Frankfurt gehandelt.
Schweiz
Valorennummer: 1 233 742
Ticker-Symbol: MASN
Deutschland
Wertpapier-Kenn-Nr.: 910 354
Börsenkürzel: MNSN
Bedeutende Aktionäre
Folgende im Aktienregister eingetragene Aktionäre verfügen per 31. Dezember 2001
über einen Stimmenanteil von mehr als 5 Prozent:
MicroValue
Julius Bär Multistock SICAV
8,8%
5,4%
24
Aktionärsstruktur per 31.12.2001
Anzahl Aktien
Anzahl Aktionäre
> 100 000
50 001 – 100 000
5 001 – 50 000
1 – 5 000
23
19
144
7 741
Termine
7. ordentliche Generalversammlung
3-Monats-Eckdaten/Telefonkonferenz
Quartalsbericht
6-Monats-Eckdaten/Telefonkonferenz
Halbjahresbericht
9-Monats-Eckdaten/Telefonkonferenz
Quartalsbericht
12.
11.
24.
17.
24.
16.
23.
April 2002 in Zürich, World Trade Center
April 2002
April 2002
Juli 2002
Juli 2002
Oktober 2002
Oktober 2002
25
Führungsstruktur und Gesellschaftsorgane
Micronas Gruppe (Stand 31.12.2001)
Verwaltungsrat
der Micronas Semiconductor Holding AG
Dr. Franz Betschon
Präsident des Verwaltungsrates
Dr. Thomas Lustenberger
Vizepräsident des Verwaltungsrates
Dr. Rudolf W. Hug
Alfred M. Niederer
Dr. Leonardo E. Vannotti
Management der Micronas Gruppe
Dr. Wolfgang Kalsbach
Chief Executive Officer (CEO)
Manfred Häner
Chief Financial Officer (CFO)
Mitglieder des Group Managing Board
Nikolaus Kaeppeler
Vice President Operations
Wilfried Lowinski
Vice President Backend Operations
Wolfgang Kühn
Vice President Sales Consumer
Hans-Jürgen Désor
Vice President Marketing and R&D Consumer
Dr. Herbert Alrutz
Vice President System Engineering
Dirk Wieberneit
Vice President Product Development
Klaus Heberle
Vice President Marketing, Sales and R&D Automotive/Sensors
Dr. Ulrich Sieben
Vice President Technology
Thomas Peters
Vice President Human Resources
Nicholas Ververis
Vice President Quality Department
Revisionsstelle
Als Revisionsstelle und Konzernrechnungsprüfer im Sinne von Art. 727 ff. OR
amtet die Ernst & Young AG, Zürich.
Die wesentlichen Gesellschaften, die zur Micronas Gruppe gehören, werden von
Mitgliederfirmen der Ernst & Young revidiert.
Tochtergesellschaften und Beteiligungen
Micronas Semiconductor Holding AG (Stand 31.12.2001)
Micronas Semiconductor Holding AG
Zürich, Schweiz
100%
100%
100%
100%
Micronas Semiconductor SA
Neuchâtel, Schweiz
Micronas Holding GmbH
Freiburg, Deutschland
Micronas Finance Ltd.
Guernsey
Micronas Semiconductors Inc.
San José, USA
100%
100%
100%
100%
Micronas Mantel1 GmbH
Freiburg, Deutschland
Micronas GmbH
Freiburg, Deutschland
Micronas Munich GmbH
Freiburg, Deutschland
Micronas Asia K.K.
Tokio, Japan
100%
57%
17,61%
100%
MicronasNIT
Novi Sad, Jugoslawien
Nanotron GmbH
Berlin, Deutschland
Micronas Ltd.
Glenrothes, Schottland
Micronas Hong Kong & China Ltd.
Hongkong
26
100%
24,8%
100%
Micronas Korea Ltd.
Seoul, Korea
Bionas GmbH
Rostock, Deutschland
Micronas Villach
Halbleiterentwicklungs GmbH
Villach, Österreich
100%
Micronas Singapore PTE Ltd.
Singapur
27
Glossar
Einige der genannten Begriffe oder Namen sind rechtlich geschützt und Eigentum der jeweiligen Inhaber.
Im Folgenden wird darauf verzichtet, die Schutzzeichen bei den geschützten Begriffen anzubringen.
AAC Advanced Audio Coding. Diese Audio-Kompressionstechnologie ist Teil des MPEG-2-Standards. AAC ermöglicht
höhere Kompressionsraten und bessere Tonqualität als MP3.
ADR Astra Digital Radio. Digitaler Audiostandard, in dem
bereits heute fast alle deutschsprachigen Radioprogramme
über Satellit in CD-Qualität zu empfangen sind (ASTRA).
Analog Im Gegensatz zur Digitaltechnik, bei der die zu verarbeitenden elektrischen Signale als Zahlenfolgen repräsentiert werden, mit denen dann bei der Signalverarbeitung
gerechnet werden kann, verarbeiten analoge Schaltungen
die elektrischen Signale direkt. Analogtechnik gilt in vielen
Belangen als weniger flexibel als Digitaltechnik.
Bonder Bei der Verpackung von Integrierten Schaltkreisen
in Gehäusen müssen die elektrischen Anschlüsse des
eigentlichen ICs mit denen des Gehäuses verbunden werden. Diesen Prozess nennt man «bonden», die dabei verwendete Maschine «Bonder».
Bus/Bussysteme In der Informationstechnik werden Daten
über so genannte Busschnittstellen auf eine definierte Art
und Weise übertragen. Ein Bus wird durch eine Spezifikation des physikalischen Übertragungsweges, der Datenformate und des Übertragungsprotokolls festgelegt.
CMOS Halbleitertechnologie, in der sich besonders stromsparende ICs realisieren lassen. CMOS ist die heute dominierende Technologie zur Herstellung komplexer Schaltungen.
Codec Die Kombination von einem Encoder mit einem Decoder.
Controller Auch Microcontroller (µC). Eine Kombination aus
einem Microprozessor und speziellen Steuerschaltungen
auf einem einzigen IC. Microcontroller werden für die Steuerung der meisten elektronischen und mechanischen Geräte
eingesetzt. Beispiele sind: Armaturenbretter, Radios,
Fernseher, Waschmaschinen etc.
Digitales Fernsehen Digitales Fernsehen – oder DTV – ist
eine neue, viel effizientere Methode der Fernsehübertragung. DTV bietet daneben Vorteile wie bessere Bild- und
Tonqualität, simultane Übertragung mehrerer Programme,
Videotext und interaktive Anwendungen.
Dolby Digital Verfahren zur Erzeugung eines räumlich wahrgenommenen Fernseh- oder Kinotons mit guter Vorn-hinten-Unterscheidung. Das Verfahren benötigt fünf unabhängige Tonkanäle und genauso viele um den Hörer herum
anzuordnende Lautsprecher.
Dolby Pro Logic Surround Verfahren zur Erzeugung von
Raumklang mittels mehrerer Lautsprecher, die um den
Hörer herum angeordnet sind.
Dolby Virtual Surround Verfahren zur Erzeugung eines
räumlich wahrgenommenen Fernseh- oder Kinotons mit
Vorn-hinten-Unterscheidungsmöglichkeit. Im Gegensatz zu
Dolby Digital werden aber nur die beiden im Stereo-Fernseher bereits vorhandenen Lautsprecher benötigt. Diese
Illusion funktioniert aber nur dann gut, wenn der Hörer sich
in einer bestimmten Position relativ zu den Lautsprechern
befindet.
Double Scan Verfahren zum doppelt so schnellen Bildaufbau wie bei Single Scan. Wird in so genannten 100-Hz-Fernsehern eingesetzt, die keinerlei Bildflimmern mehr zeigen.
DRAM Dynamic Random Access Memory (dynamischer
Speicher mit wahlfreiem Zugriff). Digitaler Halbleiter-Speicherbaustein mit der weitesten Verbreitung. Seit Jahren
wachsen die Speicherkapazitäten von DRAMs bei etwa
gleich bleibenden Kosten rapide.
DSP Digital Signal Processor. Eine programmierbare Prozessorarchitektur, die spezifisch an die Aufgaben von digitaler Signalverarbeitung angepasst ist.
Flash Frei programmierbarer Halbleiterspeicher, dessen
Inhalt ohne Stromversorgung erhalten bleibt. Solche Speicher findet man z.B. als Teile der Architektur von Microcontrollern, die damit nur einmal programmiert werden
müssen und dann ihre Eigenschaften beliebig lange behalten. Damit ergibt sich die Möglichkeit, im Fehlerfall sehr
schnell neue Controller-Versionen (Flash-Varianten) in einen
Produktionsprozess einzuführen.
Foundry Halbleiterfabrik, die über keine eigene Produktentwicklung verfügt und im Auftrag und nach den Entwürfen
anderer Firmen ICs herstellt.
Hall-Effekt An einer senkrecht zu einem Magnetfeld angeordneten stromdurchflossenen Platte lässt sich senkrecht
zur Stromrichtung die so genannte Hall-Spannung messen,
deren Grösse proportional zum Magnetfeld ist.
Hall-Sensor Monolithisch integrierter Halbleitersensor zum
Messen von Magnetfeldstärken unter Ausnutzung des HallEffekts.
IC Integrated Circuit, Integrierter Schaltkreis, Chip. ICs sind
elektronische Bauteile, bei denen bis zu mehrere Millionen
Funktionen auf einem monolithischen Stück Silizium aufgebracht werden, dessen Abmessungen im Quadratzentimeterbereich liegen.
Komprimierung Mit Hilfe so genannter Kompressionsverfahren können digitale Daten effizienter übertragen und
gespeichert werden. Zum Beispiel wird mit heutigen Methoden für Musik nur ungefähr ein Fünfzehntel und für Videos
nur ein Hundertstel der ursprünglichen Kapazität benötigt.
Diese Verfahren sind Grundlage der kommenden digitalen
Fernseh- und Radiostandards und werden weitreichende
Konsequenzen für den Umgang mit medialer Information
haben.
LCD Liquid Crystal Display. Technologie zur Herstellung flacher Bildschirme. Die Bildschirme werden in einem entfernt
ähnlichen Prozess wie ICs hergestellt. Daher macht es heute
noch Mühe, grosse Bildschirmdiagonalen zu produzieren.
Die grössten derzeit kommerziell hergestellten Bildschirme
dieser Art haben eine sichtbare Diagonale von ca. 43 cm.
Mixed Signal Chip Ein Chip, der sowohl Schaltungen zur
Verarbeitung analoger Signale als auch Schaltungen zur
Verarbeitung digitaler Signale enthält.
MP3 Derzeit populärstes Kompressionsverfahren für Musik.
MP3 erlaubt die Verteilung von Musik über das Internet und
bildet gerade eine neue Generation von HiFi-Geräten heran.
MPEG Verfahren zur Kompression von Filmen. Alle neuen
digitalen Fernsehstandards beruhen auf diesem Verfahren.
MPEG erlaubt, zwischen 4 und 10 Fernsehprogramme über
einen Fernsehkanal zu übertragen.
MSP Multi-Sound-Prozessor. Ein Micronas Audioprozessor,
der alle weltweiten TV-Audiostandards dekodieren kann.
NICAM Verfahren zur Übertragung eines digitalen Fernsehtons in überlegener Qualität. Wird seit Anfang der neunziger
Jahre in mehreren europäischen Ländern eingesetzt.
OEM Original Equipment Manufacturer.
Packages Vor der Anwendung werden die ICs gehäust, um
sie gegen mechanische und Umwelteinflüsse zu schützen.
Das Gehäuse (Package) vermittelt auch die elektrische Kontaktierung zwischen dem Chip und der Anwendungsplatine.
PIP Picture-in-Picture (Bild-im-Bild). Zusatzfunktion eines
Fernsehgerätes, die es erlaubt, ein oder mehrere Bilder
innerhalb des Hauptbildes einzublenden.
Plasma-Bildröhre Eine neue Möglichkeit zur Herstellung flacher Bildschirme. Der Vorteil von Plasma-Bildröhren besteht
darin, dass die einzelnen Bildpunkte aktiv leuchten und dass
sich Bildschirme mit Diagonalen von mehr als 1 Meter herstellen lassen. Das Verfahren ist heute allerdings noch sehr
kostspielig; die ersten Produkte bewegen sich oberhalb von
CHF 15 000.
Produktfamilie/Familie Varianten von Halbleiterbausteinen,
die auf der Grundlage eines einzigen gemeinsamen
Entwurfes entstanden sind. Produktfamilien ermöglichen
Micronas Kunden, mit Hilfe einer einzigen Produktentwicklung durch Austausch einzelner ICs unterschiedliche Produkte herzustellen.
Progressive Scan Verfahren zur Darstellung eines Fernsehbildes mit einer besseren Auflösung als bei Single Scan.
Progressive Scan findet man z.B. bei Projektionsfernsehgeräten oder Geräten mit grossen Bildschirmen.
Scan-Rate-Converter-Chip Ein Scan-Rate-Converter-Chip
wird benutzt, um die Bildfrequenz eines TV-Empfangs zu
ändern, z.B. für flimmerfreies Fernsehen.
Set-Top-Box Beistellgerät zum Fernseher, mit dem neuartige Dienste und Programme empfangen werden können.
Vermutlich werden die kommenden digitalen Fernsehprogramme zunächst mit Hilfe von Set-Top-Boxen empfangen
werden.
Silizium Der Grundstoff Silizium ist auf der Erde in nahezu
unbegrenzter Menge als Quarzsand (Kieselsäure) vorhanden. Es ist das zweithäufigste Element (nach Sauerstoff) –
ein Drittel der Erdkruste besteht aus Silizium. Durch aufwendige Prozesse entsteht der Grundstoff in reiner Form,
wie ihn die Halbleiterindustrie benötigt. Nur 1 Fremdatom
pro 1 Milliarde Siliziumatome ist noch vorhanden.
Single Scan Herkömmliches Verfahren zur Darstellung eines
Fernsehbildes. Hier wurde in der Anfangszeit des Fernsehens wegen der damals begrenzten technischen Mittel eine
Bildgeschwindigkeit und Auflösung festgelegt, bei der sowohl das Flimmern der Einzelbilder als auch deren Aufbau
aus einzelnen Bildzeilen normalerweise als gerade noch
nicht störend wahrgenommen werden.
SP/DIF Ein von Sony und Philips festgelegter Eindrahtbus
zur Übertragung von Audiodaten.
Telematik Verfahren zur Verkehrssteuerung unter Einbindung von Navigations- und Kommunikationstechnologien
im Fahrzeug.
TeleWeb TeleWeb ist ein neuer Fernsehstandard für Teletextähnliche Services.
TQM Total Quality Management. Methode zur systematischen Untersuchung und ganzheitlichen Verbesserung der
Arbeitsweise einer Firma. TQM-Methoden werden heute
weltweit in allen Industrien angewendet.
USB Universal Serial Bus. Das kommende Verbindungsverfahren, um Peripheriegeräte an einen PC anzuschliessen.
Im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren lässt USB eine
höhere Datenrate und eine praktisch unbegrenzte Zahl von
Peripheriegeräten zu (Drucker, Scanner, Kameras etc.).
VCR Video Cassette Recorder. Videorecorder.
Videotext Ein Senderservice, der Text an ein Fernsehgerät
überträgt, vorausgesetzt, es besitzt einen Videotext-Decoder.
Wafer Eine dünne Scheibe aus Reinstsilizium, auf der mit
Hilfe eines Lithographieprozesses aktive Halbleiterschaltungen hergestellt werden, so genannte ICs, Integrierte Schaltkreise.
Yield Das Verhältnis der Anzahl fehlerfreier Produkte zur
Anzahl der hergestellten Produkte.
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Micronas Semiconductor Holding AG
Technopark
Technoparkstrasse 1
CH – 8005 Zürich
Telefon +41 1 445 39 60
Fax +41 1 445 39 61
Impressum
Konzept & Redaktion: Hirzel. Neef. Schmid. Konsulenten, Zürich
Text: Roland Müller, Zürich
Gestaltung: Richard Feurer, Zürich
Projektmanagement: JBW Werbeagentur GmbH, Zollikon
Fotos: Jonas Kuhn, Zürich
Prepress: Sota Repro AG, Zürich
Druck: Spefa Druck AG, Zürich
02.02
Micronas Holding GmbH
Hans-Bunte-Strasse 19
D – 79108 Freiburg
Postfach 840
D – 79008 Freiburg
Telefon +49 761 557 5688
Fax +49 761 557 5690
[email protected]
www.micronas.com
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in
englischer Sprache vor.
Micronas Gruppe
Kurzporträt
Micronas ist eine internationale, in der Halbleiterindustrie tätige Unternehmensgruppe mit
Holdingsitz in Zürich (Schweiz). Die Aktivitäten der Gruppe reichen von der Entwicklung über
die Herstellung bis hin zum Vertrieb von integrierten Schaltungen und Sensoren in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Multimedia und Automobilelektronik. Die Strategie von
Micronas ist es, ihre Stellung als weltweite Anbieterin von Halbleitern für die Konsumgüterund Automobilindustrie in den Bereichen Bild, Ton, Daten und Sensorik laufend weiter auszubauen sowie sich ergebende Chancen aufgrund neuer Technologieentwicklungen für den
langfristigen Geschäftserfolg zu nutzen.
Das operative Zentrum der Micronas Gruppe befindet sich in Freiburg im Breisgau (Deutschland). Dort sind die Produktion und die Koordination der Vertriebs- und Marketingaktivitäten
konzentriert. Forschung und Entwicklung finden in den Standorten Freiburg im Breisgau,
München und Villach statt. In Schottland unterhält Micronas ein Testzentrum. Das firmeneigene Vertriebsnetz umfasst diverse Standorte in Europa, den USA und Asien.
Die Ursprünge der Micronas Gruppe gehen auf das Jahr 1989 zurück. Dem Gang an die
Schweizer Börse im Jahr 1996 folgte 1999 die Platzierung am Frankfurter Neuen Markt. Heute
beschäftigt die Gruppe rund 1450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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