Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für

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Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten • 3/12
Orthopädie und
Unfallchirurgie
Mitteilungen und Nachrichten
August 2012
EFORT-Kongress
in Berlin
Honorarärzte
in O und U
Zentrale
Notaufnahme
Editorial
Alexander Beck,
Würzburg, ist
Stellvertretender
Leiter des Ausschusses
"Versorgung, Qualität
und Sicherheit" der
DGOU.
Daniel Frank,
Düsseldorf, leitet den
Ausschuss "Versorgung,
Qualität und Sicherheit"
der DGOU.
Der Ausschuss „Versorgung, Qualität
und Sicherheit“ der DGOU unter neuer
Leitung
Eine Frontal-21-Sendung vom 3. Juli
2012 braucht es nicht, damit wir uns in
der DGOU unter anderem mit dem Thema Honorararzt objektiv und unter den
derzeitigen „Umgebungsbedingungen“
auseinandersetzen. Diese Reportage, die
Hintergründe, (Halb-)Wahrheiten oder
den investigativen Journalismus zu werten, würde den Rahmen eines Editorials
allerdings sprengen. Einen kritischen
Kommentar zur Sendung und zum Thema finden Sie in diesem Heft. Ob Sie dem
zustimmen können?
Positionspapier Honorarärzte
DGOU und BVOU haben unmittelbar im
Anschluss an die Sendung mit einer gemeinsamen Pressemitteilung reagiert,
um den Sachverhalt zu klären. Dabei bot
sich auch die Gelegenheit, unser Positionspapier zum Honorar- und Kooperationsarzt in O und U einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie finden das
Positionspapier in diesem Heft und die
Pressemitteilung unter: www.dgou.de/
de/presse/Endoprothetische_Versorgung_mit_falschem_Tenor.html
Schon lange hat sich der Arbeitskreis
„Ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen“ (Leitung: Peter Heppt, KarlDieter Heller und Christoph Ulrich) im
Ausschuss für „Versorgung, Qualität und
Sicherheit“ der DGOU mit diesem Thema
beschäftigt. Unser Ausschuss bearbeitet
viele solcher Fragestellungen in diversen Arbeitskreisen. Er hat sich vor allem
aus dem ehemaligen Berufsständischen
Ausschuss (BSA) der DGU gebildet und
wurde unter Reinhard Hoffmann und
Dieter Kohn in den neuen gemeinsamen
DGOU-Ausschuss überführt. Der Leiter
des Ausschusses hat Sitz und Stimme im
Geschäftsführenden Vorstand (GFV) der
DGOU und trägt somit weit mehr Verantwortung als vor Jahren. Die bisherigen erfahrenen und langjährigen Leiter
schieden im Frühjahr wegen der Übernahme anderer Aufgaben aus. Zu ihren
Nachfolgern wählte der Geschäftsführende Vorstand mit einer Amtszeit von
drei Jahren Daniel Frank als Leiter und
Alexander Beck zu seinem Stellvertreter.
Themen und Mitglieder des Ausschusses
sowie die Arbeitskreise bleiben bestehen,
da weiterhin genügend wichtige und aktuelle Themen für die Zukunft anstehen.
Hier einige Brennpunkte
Der Arbeitskreis „BG-Heilverfahren“ (Leitung: Volker Bühren) wird sich um die
Auswirkungen der geänderten Vorgaben
der Unfallversicherungsträger (Deutsche
Gesetzliche Unfallversicherung) für das
berufsgenossenschaftliche Heilverfahren
kümmern und versuchen, diese aus Sicht
der „Betroffenen“ darzustellen und gestalterisch tätig zu werden.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Der Arbeitskreis „Physician Assistant“
unter Federführung von Reinhard Hoffmann und Andreas Bonk hat gemeinsam mit der Steinbeis-Hochschule einen
Bachelor-Studiengang eingerichtet, um
Arzt-Assistenten auszubilden, die bei
weiterbestehendem
Personalmangel
teilweise Routinearbeiten des Arztes in
Weiterbildung übernehmen. Diesem soll
damit für seine Weiterbildung zum Facharzt mehr Zeit eingeräumt werden. Im
Wintersemester 2010 starteten die ersten neun Bewerber, sodass das neue Modell noch über einen längeren Zeitraum
zu begleiten ist.
Auch die DRG-Arbeitsgruppe (Frank
Schemmann und Lutz Mahlke) wird nach
wie vor aktiv daran arbeiten, das G-DRGSystem so zu optimieren, dass die Leistungen für die Kliniken zumindest kostendeckend, wenn auch nicht gewinnbringend abgebildet werden. Hauptziel in
2012 wird weiterhin die leistungsgerechte Abbildung im System der PolytraumaBehandlung und der Wechseleingriffe in
der Endoprothetik gemeinsam mit der
DRG-Research-Gruppe, dem BVOU und
der AE sein.
Zertifizierungen sind auch in Orthopädie
und Unfallchirurgie mittlerweile ein tägliches Diskussionsthema. Einerseits führen sie zu Alleinstellungsmerkmalen für
die Kliniken, die sich zertifiziert haben,
369
Editorial
andererseits kosten sie sehr viel Geld,
sodass hierdurch auch eine nachweisliche Verbesserung der Versorgung für
den Patienten gewährleistet sein muss.
Ein neues und wichtiges Aufgabengebiet
wäre es, jeweils vor einer von der DGOU
fachlich getragenen „neuen Zertifizierung“ deren Zweck und Benefit für den
Patienten zu belegen.
Nahtlos an dieses Thema schließt sich
die Aufgabenstellung des Arbeitskreises
„Generalist“ (unter Michael Oberst) an,
der ein Thema bearbeitet, das zukünftig
mehr und mehr an Bedeutung gewinnen
wird. Er widmet sich der Beantwortung
der nicht ganz einfachen, aber virulenten
Frage: Wie kann weiterhin gewährleistet werden, dass zum einen die Notfälle,
zum anderen wohnortnah die „Regel“Verletzungen und -Erkrankungen in
unserem Fach bei zunehmender Spezialisierung rund um die Uhr kompetent
versorgt werden?
Weitere Arbeitskreise befassen sich mit
dem Weißbuch „Konservative Orthopä-
370
die und Unfallchirurgie“ (Karsten Dreinhöfer) und den Berufschancen unseres
„Nachwuchses“, der sich zusätzlich zum
Facharzt in Zusatzweiterbildungen – vor
allem Kinderorthopädie und Spezielle
Orthopädische Chirurgie – qualifizieren
will (Rüdiger Krauspe).
Das führt uns zurück zur eingangs gestreiften Thematik der Mengenausdehnung – also des Vorwurfes, wir würden
zu viel operieren – und der Frage nach
künftigem Bedarf und Planung, der Priorisierung von Leistungen in unserem nicht
nur operativ, sondern auch konservativ
ausgerichteten Fach. Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen chirurgischen Fächern – wie lange noch? –, das
wir hegen und pflegen sollten!
Antworten darauf zu finden wird nur
vereint mit den Vertretern der Selbstverwaltung möglich sein. Unsere Aufgabe
muss jedoch darin gesehen werden, gemeinsam und mit allen Verbänden und
Vereinen in unserem Fach abgestimmte
Vorschläge vorzulegen.
Besonderer Dank und Anerkennung gilt
den beiden scheidenden Ausschussvorsitzenden, die über viele Jahre hinweg
extrem engagiert die Aufgaben dieses
Ausschusses vorangetrieben haben! Sie
hinterlassen uns einen Ausschuss mit
guten Strukturen und eine umfangreiche
Sammlung wichtiger Aufgaben, die wir
weiterhin zu stemmen haben. Wer Interesse hat, in diesem Ausschuss mit seinen verschiedenen Arbeitskreisen mitzuwirken, ist herzlich eingeladen!
In Zusammenarbeit mit unseren Präsidenten und Generalsekretären, den
Mitgliedern des Geschäftsführenden
Vorstandes der DGOU sowie unseren
Ausschussmitgliedern werden wir versuchen, auch in den folgenden Jahren an
der Umsetzung dieser hier nur kursorisch dargestellten Aufgaben mitzuwirken.
Daniel Frank, Düsseldorf
Alexander Beck, Würzburg
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Editorial
E S TE S - Kon gr ess
Many ways - one goal
Der Ausschuss „Versorgung, Qualität
und Sicherheit“ der DGOU unter
neuer Leitung
369
P OST T R AU M AT I SCH E
B E L A S T U N GSS TÖ RU N G
Trauma an der Seele oft übersehen
Impressum
374
386
EFORT Kongress 2012: Vom 23.
bis 25. Mai 2012 trafen sich die
Orthopäden und Unfallchirurgen Europas in
Berlin.
402
AWM F - A R B E I T SK R E I S
Sitzung der „Ärzte und Juristen“
Nachrichten
400
404
D I E O RT H O PÄ D I N N E N E .V.
376
Kurz und bündig
Graduiertenschule für Regenerative
Therapien baut Ausbildungsprogramm aus
376
Endoprothesenregister auf gutem
Weg
Die Orthopädinnen reisen und tagen 406
Qualität und Sicherheit
H Ü F T SO N O G R A PH I E B E I SÄU G L I N G E N
Checklisten helfen, Fehler zu
vermeiden
408
377
Recht und Wirtschaft
Politik
NIEDERGEL A SSENE VERTR AGSÄ R ZTE
KOMMENTA R
Frontal 21-Sendung diffamiert
unser Fach
Korruptives Verhalten nicht
strafbar
412
378
GE SE T ZE SÄ N DE RU N G
NACHDRUCK K V BERLIN
Honorarärzte ab 2013 legalisiert
398
Neudefinition Polytrauma: Welche
Kriterien ein Polytrauma ausmachen,
schrieb eine Expertengruppe im Mai 2012 bei einer Konsensuskonferenz fest.
413
380
Zuweisung gegen Entgelt
Unterwegs
D G O U P OS I T I O N S PA PI E R
Honorarärzte in Orthopädie und
Unfallchirugie
383
DEUTSCHE RHEUMA -LIG A
Erfolgreicher Auftakt der
Aktiv-Tour 2012
Aus unserem Fach
414
Namen
EFO RT KON G R E SS 2 0 1 2
Wir sprechen mit einer Stimme
386
INTERV IE W
Wir konnten aus dem Vollen
schöpfen
Personalia
416
Wir gratulieren
417
Nachrufe
418
Für Sie gelesen
484
389
EMSA
Um die Lebensqualität in Europa
zu verbessern
392
KOO PE R ATI O N
Fachbeirat Technische Orthopädie
gegründet
393
ZENTR ALE NOTAUFNAHME
408
Hüftsonografie bei Säuglingen:
Nicht alle Untersucher beherrschen
ihr sonografisches Handwerk. Checklisten helfen,
Fehler zu vermeiden.
372
Curriculum „Interdisziplinäre
Notfallmedizin“ in Arbeit
396
Für unsere Mitglieder
Kursangebote
487
Kleinanzeigen
504
V E R L E T ZU N GS K L A SS I F IZI E RU N G
Neue Definition des Polytraumas
398
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
BVOU
DGOU
DGOOC
Aktion Orthofit
„Zeigt her Eure Füße“
421
Wählen Sie mit!
422
Aus der Praxis für die Praxis
422
BVOU Youngsters - mit Erfolg
423
Beschlussvorlage: Beitragsordnung
ab 2013
435
Heilmittel: Richtig verordnen!
424
Prävention funktioniert
425
Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik
Kamera aus - weiße Weste
anbehalten
Rheumasymposium: Händewaschen nicht vergessen
426
Facharztvorbereitungskurs 2012
428
Warum eine private
Unfallversicherung?
429
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012
434
Wahlvorschläge für Nichtständigen
Beirat 2013-2015
434
436
438
Die DGORh: Schnittstellenspezialist 442
2. DGORh-Intensiv-Meeting in
Bremen
444
Jahresbericht der AG Lehre
445
Neue Mitglieder
432
Jahresbericht der Sektion
Arthroskopie
Änderung der Mandatsträger
in den BVOU-Bezirken
432
Jahresbericht der AG
Intraoperative Bildgebung und
Technologie Integration (AGiTEC)
Neue Kompetznetze
432
Nachruf!
432
446
448
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012
461
Beitragszahlung in den
Fachgesellschaften
461
Jahresbericht der Sektion
Osteologie
462
Jahresbericht der Sektion
Orthopädie-Technik und
Orthopädie-Schuhtechnik
463
DGOOC-Studentenstipendien
2012 sind vergeben
465
Neue Mitglieder
468
Forum NSO
469
DGU
Bericht des Präsidenten
470
Bericht aus der Präsidiumssitzung
471
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012
473
473
Jahresbericht der Sektion Handund Mikrochirurgie
449
Beitragszahlung DGU
Jahresbericht der Sektion Sportorthopädie-Sporttraumatologie
450
Anlage: Kandidaten für die Wahl
zum Nichtständigen Beirat der DGU
2013 - 2015
474
Jahresbericht der Sektion Schulter
und Ellbogen
451
Jahresbericht der Vereinigung für
Kinderorthopädie für 2011/2012
455
Bericht aus dem Programmausschuss
476
Bericht aus dem Grundsatzausschuss der DGU
477
Die deutsch-japanische orthopädische und unfallchirurgische
Gesellschaft
456
Forschung in Netzwerken
457
Sektionsbericht Kindertraumatologie
482
AFACOT 2012
458
Neue Mitglieder
483
Neue Mitglieder
460
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Bericht der Kommission Gutachten 480
373
Impressum
Herausgeber
Für den Berufsverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.
Präsident
Helmut Mälzer
Für die Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V.
Generalsekretär
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard
Für die Deutsche Gesellschaft für
Unfallchirurgie e. V.
Generalsekretär
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert
Schriftleitung DGOOC
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.)
Geschäftsstelle DGOOC
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 84 71 21 31
Fax: (0 30) 84 71 21 32
E-Mail: [email protected]
Schriftleitung BVOU
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.)
Abt. Orthopädie und Unfallchirurgie
Medical Park Berlin Humboldtmühle
An der Mühle 2 – 9
13507 Berlin
Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12
Fax: (0 30) 30 02 40 92 19
Schriftleitung DGU
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert
Joachim Arndt
Geschäftsstelle der DGU
Luisenstr, 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 20 21 54 90
Fax: (0 30) 20 21 54 91
E-Mail: [email protected]
Redaktion
Jana Ehrhardt-Joswig
Tel.: (0 30) 84 71 21 31
E-Mail: [email protected]
Berufsverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.
Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie e. V.
Vorstand
Geschäftsführender Vorstand
Geschäftsführender Vorstand
Präsident
Helmut Mälzer, Berlin
Präsident (und Präsident der DGOOC)
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock
Präsident
Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier,
Rostock
Vizepräsident
Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf
Stellv. Präsident (und Präsident
der DGU)
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig
Vizepräsident
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin
Schatzmeister
Dr. med. Peter Heppt, Erlangen
Vorstandsmitglied
Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg
Vorstandsmitglied
Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller,
Braunschweig
Erscheinungsweise
6 x jährlich:
Februar/April/Juni/August/
Oktober/Dezember
Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 16
vom 1. Oktober 2011
ISSN 2193-5254
Satz und Layout
Georg Thieme Verlag KG
Druck
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG
Gewerbering West 27
39240 Calbe
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
LA-MED Kommunikationsforschung
im Gesundheitswesen e. V.
Mitglied der Informationsgesellschaft
zur Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern e. V.
Mitglieder dieser Vereine erhalten die
Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft.
374
2. Vizepräsidenten von DGU und DGOOC 2. Vizepräsident
Prof. Dr. med. Bernd Kladny,
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,
Herzogenaurach
Frankfurt/Main
Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach
Generalsekretär
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin
Generalsekretär (und Generalsekretär
der DGU)
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall Schatzmeister
Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel
Stellv. Generalsekretär (und
Präsident des Berufsverbandes BVOU
Generalsekretär der DGOOC)
Helmut Mälzer, Berlin
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen
Vorstandsmitglied
Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz,
Brandenburg
Schatzmeister
Prof. Dr. Werner E. Siebert, Kassel
Leiter der Ordinarienkonferenz
Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Bad Abbach
Generalsekretär der DGOU
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert,
Schwäbisch Hall
Vertreter der nichtselbständigen Ärzte
aus dem nichtständigen Beirat
Dr. Kai Dragowsky, Berlin
2. Vorsitzender des VLOU
Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck,
Heidelberg
Geschäftsstelle des BVOU
Kantstr. 13
10623 Berlin
Tel.: (0 30) 79 74 44 44
Fax: (0 30) 79 74 44 45
E-Mail: [email protected]
www.bvou.net
Leiter des Ausschusses Versorgung,
Qualität und Sicherheit
Dr. Daniel Frank,
Opladen
Leiterin des Ausschusses Bildung
und Nachwuchs
Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin
Geschäftsstelle der DGOOC
Langenbeck-Virchow-Haus
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 84 71 21 31
Fax: (0 30) 84 71 21 32
E-Mail: [email protected]
www.dgooc.de
Leiter des Wissenschaftsausschusses
Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka,
Bad Abbach
Verlag
Georg Thieme Verlag KG
Kathrin Jürgens
Rüdigerstr. 14
70469 Stuttgart
Tel.: (07 11) 89 31 617
Fax: (07 11) 89 31 623
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich für den Anzeigenteil
Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia
Anzeigen- und Verlagsservice GmbH
Rüdigerstr. 14
70469 Stuttgart
Tel.: (07 11) 89 31 603
Fax: (07 11) 89 31 569
E-Mail: [email protected]
1. Vizepräsident
Prof. Dr. med. Dieter Kohn, Homburg / Saar
Vertreter des Berufsverbandes
der Fachärzte für Orthopädie und
Unfallchirurgie
Helmut Mälzer, Berlin
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
Geschäftsführender Vorstand
Präsident
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig
Erster Vizepräsident
Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg/Saar
Zweiter Vizepräsident
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,
Frankfurt/Main
Dritter Vizepräsident
Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln
Generalsekretär
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall
Schatzmeister
Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf
Schriftführer und Schriftleiter der
Website www.dgu-online.de
Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel
Geschäftsstelle der DGU
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 20 21 54 90
Fax: (0 30) 20 21 54 91
E-Mail: [email protected]
www.dgu-online.de
Vertreter des Berufsverbandes
Deutscher Chirurgen
Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen
DGOU-Geschäftsstelle
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (030) 20 21 54 80
Fax: (0 30) 20 21 54 81
[email protected]
www.dgou.de
Vorstand
Präsident
Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich
1. Vizepräsident
Prim. Dr. Josef Hochreiter, Linz/Österreich
2. Vizepräsident
Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich
Generalsekretär
Univ. Prof. Dr Alexander Giurea, Wien/
Österreich
Kassierer
Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Knahr, Wien/
Österreich
Schriftführer
Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich
Fachgruppenobermann
Dr. Rudolf Sigmund, Oberwart/Österreich
Sekretariat der ÖGO
c/o Wiener Medizinische Akademie
Alserstraße 4
A-1090 Wien
Kontakt: Silvia Konstantinou
Tel.: +43-1 - 405 13 83 21
Fax: +43-1 - 405 13 83 23
E-Mail: [email protected]
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Nachrichten
Kurz und bündig
Die Osteoporose zählt laut der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) zu den zehn wichtigsten Erkrankungen weltweit.
Trotzdem wird sie von weiten Teilen der Bevölkerung als Alterserkrankung abgetan, obwohl bereits junge Menschen daran
erkranken können. 25 Prozent aller Frauen nach der Menopause
sind von einer Osteoporose betroffen, berichtete Dr. Jutta
Semler, Vorsitzende des Kuratoriums Knochengesundheit, auf
der Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des BfO
in Frankfurt/Main. Und nur ein Fünftel der Erkrankten werde
richtig diagnostiziert. Das sei eine enorme gesellschaftliche und
ökonomische Herausforderung. Die Kosten für die Behandlung
einer Osteoporose sind so hoch wie die von Herzinfarkt und
Schlaganfall zusammengenommen, betonte Prof. Dr. Johannes
Pfeilschifter, Chefarzt des Alfried Krupp Krankenhauses in Essen
und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des BfO. Die Präsidentin des BfO, Birgit Eichner, betonte, dass sich der 16.000
Mitglieder starke Verband weiterhin für die Osteoporose-Betroffenen einsetzen werde. (BfO)
Praxistipps zur Patientensicherheit
Seit 2009 veröffentlicht der BDC in seinem Verbandsorgan
„Passion Chirurgie“ regelmäßig Artikel zum klinischen Risikomanagement. Praxisnah werden darin die unterschiedlichsten
Ursachen von Behandlungsfehlern, oft verdeutlicht durch
Statistiken zu Schadenhäufigkeiten, geschildert. Immer geht
es auch um Strategien zur aktiven Fehlervermeidung. Kritische
Ereignisse in der Patientenversorgung werden beschrieben, analysiert und bewertet, ergänzt durch juristische Stellungsnahmen
und praktische Hinweise zur Risikobewältigung. Diese „Safety
Clips“ aus den Fachgebieten Organisation und Haftung, Strategisches Risikomanagement, Diagnose- und Behandlungsfehler,
Psychologie und Kommunikation erscheinen jetzt gebündelt in
Themenheften. Ausgabe 1 enthält Beiträge zu Organisation und
Haftung und zum Strategischen Risikomanagement. (BDC)
Gender-Curriculum für Medizinstudierende in Ulm
Männer werden anders krank als Frauen. Trotzdem ist die
geschlechterdifferenzierte Medizin noch nicht ausreichend
bekannt und akzeptiert. An der Universität Ulm soll sich das
nun ändern. Ab dem kommenden Wintersemester soll „GenderMedicine", also geschlechterspezifische Medizin, Einzug in den
Stundenplan der angehenden Ärztinnen und Ärzte halten. Das
integrierte Curriculum „Gender Medicine“ wird ab dem Wintersemester 2012/13 Pflichtbestandteil des Studienplans für Erstsemester. Generell stehen die Veranstaltungen allen Medizinstudierenden offen: Besonders Interessierte können zusätzliche
Vorlesungen oder Seminare aus dem Themenbereich belegen
und so im Laufe ihrer Ausbildung die Schlüsselqualifikation
„Genderkompetenz“ erwerben. Die Lehrveranstaltungen werden durch zusätzliche Angebote auf der Online-Lernplattform
„MOODLE" der Medizinischen Fakultät ergänzt. (red)
Bild: adimas/Fotolia
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose feiert
25-jähriges Jubiläum
An der Berlin-Brandenburg-Schule für Regenerative Therapien wird die Regeneration
von Knochen und Muskeln erforscht.
Graduiertenschule für
Regenerative Therapien baut
Ausbildungsprogramm aus
Mit der Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien
(BSRT) wird im Rahmen der Exzellenzinitiative eine Graduiertenschule mit einem muskuloskeletalen Schwerpunkt für weitere fünf Jahre bis 2017 gefördert.
Die Graduiertenschule ist 2007 aus einer gemeinsamen Initiative der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin entstanden.
Neben dem Immun- und Herzkreislaufsystem ist die Regeneration von Knochen und Muskeln einer der großen Forschungsschwerpunkte der Schule.
Doktorandinnen und Doktoranden aus den Bereichen der Medizin, der Natur-, der Material- und der Ingenieurwissenschaften untersuchen, wie Gewebe und Organe regeneriert und geheilt werden können, deren Heilung durch Alterungsprozesse,
Krankheiten, Traumata oder angeborene Anomalien beeinträchtigt sind. Die jungen Wissenschaftler versuchen dabei, die
Regenerationsmechanismen des Bewegungsapparates bis hin
zur Zellebene zu verstehen. Das Ziel ist es, Lösungsansätze zu
finden, die das natürliche Heilungspotenzial des Körpers unterstützen. Durch die enge Verzahnung zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung können die gewonnenen
Forschungserkenntnisse rasch in neue Therapien umgesetzt
werden. Viele Anwendungen konnten so schon im Centrum für
Muskuloskeletale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin
Berlin realisiert werden.
Mit der Förderung der BSRT in der zweiten Runde der DFG Exzellenzinitiative will die Graduiertenschule ihr Programm noch
weiter ausbauen. Im Mittelpunkt steht dabei besonders die
spezielle Förderung von Klinikern in der Wissenschaft (Clinical
Scientists).
Quelle: Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien (BSRT)
ZUM WEITERLESEN
Mehr Informationen finden Sie im Internet unter:
www.bsrt.de
376
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Nachrichten
Die Initiatoren des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) arbeiten derzeit
„mit Volldampf“ daran, letzte datenschutzrechtliche Anforderungen wie die
Einrichtung einer Vertrauensstelle umzusetzen, erklärte EPRD-Geschäftsführer
Prof. Joachim Hassenpflug bei einer Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss
des Deutschen Bundestages in Berlin.
Foto: Kovalenko
Hassenpflug: „Alle Vorbereitungen sind
getroffen. Der Probebetrieb mit Realdaten soll nun im vierten Quartal 2012
Prof. Dr. Joachim Hassenpflug: Der Direktor
der Orthopädischen Universitätsklinik Kiel ist
Geschäftsführer des EPRD – hier aufgenommen
beim Gesundheitsforum Stuttgart im März 2012.
aufgenommen werden. Danach kann es
dann richtig mit der Arbeit losgehen.“
Erste Erfahrungen seien etwa zwei Jahre
nach dem Start zu erwarten. Seine volle
Leistungsfähigkeit werde das Register
nach einer Laufzeit von fünf bis sieben
Jahren erreichen.
Bereits jetzt haben dem EPRD-Geschäftsführer zufolge schon mehrere Hundert
Kliniken, darunter auch große Klinikketten, ihr Interesse an einer Teilnahme
bekundet, obwohl die Datenerhebung
noch gar nicht begonnen hat. Aktuell
habe das Register nach umfangreichen
Vorarbeiten in mehreren Kliniken mit
einer Testphase zum Prüfen der Datenwege und -abgleichungen begonnen. Die
Teilnahme am EPRD ist für Kliniken und
Patienten freiwillig.
„Der umfangreiche Datenpool des EPRD
gestattet es künftig, die Ursachen für
einen eventuellen Misserfolg bei einem
Endoprothesen-Eingriff leichter als bisher aufzuschlüsseln. Es ist dann einfacher zu erkennen, ob die verwendeten
Implantate, das operative Vorgehen oder
patientenspezifische Merkmale für die
erneute Operation verantwortlich sind.
Insgesamt erhöht sich die Patientensicherheit“, so Hassenpflug. An allen Stellen werden ausschließlich pseudonymisierte Daten verwendet, und den datenschutzrechtlichen Fragestellungen wird
umfassend Rechnung getragen.
Quelle: EPRD
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August- 2012
HINTERGRUND
BVmed Bilderpool
Endoprothesenregister
auf gutem Weg
Das EPRD ist eine Initiative der Deutschen
Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), des Verbandes der
Ersatzkassen e. V. (vdek), des AOK-Bundesverbandes, des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) und des BQS Instituts
für Qualität und Patientensicherheit (BQS-Institut). Als gemeinnützige GmbH und
100-prozentige Tochter der DGOOC ist das
Endoprothesenregister Deutschland ausschließlich wissenschaftlichen Grundsätzen
verpflichtet und garantiert die Unabhängigkeit und Neutralität der Auswertungen. Das
EPRD ist offen für weitere Beteiligte, etwa andere Krankenkassen. Ziel des Registers ist es,
wichtige Daten über künstliche Hüft- und
Kniegelenke zu erfassen – angefangen vom
Zeitpunkt des Protheseneinbaus über die
Art der Prothese und ihre einzelnen Bestandteile bis hin zu einem eventuell notwendigen
Auswechseln des Kunstgelenks.
377
FÜR BVOU UND DGOU
Dr. Peter Heppt,
Vorstand BVOU
Helmut Mälzer,
Dr. Andreas Gassen,
Kongresspräsident BVOU Präsident BVOU
Prof. Wolfram
Mittelmeier, Präsident
DGOU
Prof. Hartmut Siebert,
Generalsekretär DGOU
KO M M E N TA R
Frontal 21-Sendung diffamiert
unser Fach
Die Frontal 21-Sendung des ZDF thematisierte in seiner Sendung vom 3. Juli 2012 die Fallzahlsteigerung
bei Endoprothesenimplantationen, die angebliche Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung von Kliniken
und Zuweisungszahlungen an niedergelassene Ärzte. Zuschauer konnten den Eindruck bekommen, dass
Tausende Patienten unnötig Endoprothesen implantiert bekommen, um die Bestechungs- und Erpressungsmodelle niedergelassener Ärzte bedienen zu können. Die orthopädischen und unfallchirurgischen
Fachgesellschaften und Berufsverbände fühlen sich pauschal diffamiert. Hier ihr Kommentar.
Am Tag, nachdem die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) das gemeinsam mit dem
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und
dem Verband leitender Orthopäden und
Unfallchirurgen (VLOU) erstellte Positionspapier zum Thema Honorarärzte
versandt hatte, wurde im ZDF Magazin
Frontal 21 ein Beitrag zum Thema ausgestrahlt.
Mit einer geschickten Aneinanderreihung von Halb- und Unwahrheiten, Vermutungen, anonymen Mitteilungen,
Übertreibungen und Verdächtigungen
wurden sowohl die Berufgruppe der
niedergelassenen Orthopäden und Unfallchirurgen als auch die in der Klinik tätigen Leitenden Ärzte in dieser Sendung
des ZDF pauschal diffamiert. In diesem
Beitrag wurden die Themen Fallzahlsteigerung bei Endoprothesenimplantationen, Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung von Kliniken und Zuweisungszahlungen an niedergelassene Ärzte wie vice
versa so verknüpft, dass Zuschauer den
Eindruck vermittelt bekamen, Tausende
Patienten würden unnötig Endoprothesen implantiert bekommen, um die Bestechungs- und Erpressungsmodelle niedergelassener Ärzte bedienen zu können.
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Es darf bezweifelt werden, dass verunsicherte Patienten zwischen den Kollegen
in Klinik und Praxis differenzieren.
Dem Fach Orthopädie und Unfallchirurgie ist durch diesen Beitrag in Frontal 21
großer Schaden entstanden. Die durch
die öffentliche Diskussion um überhöhte
Implantationszahlen für Endoprothesen
ohnehin verunsicherten Patienten werden Orthopäden und Unfallchirurgen mit
wachsender Skepsis begegnen, da sie befürchten müssen, zum Opfer wirtschaftlicher Interessen zu werden.
Fachgesellschaft und Berufsverband raten
deshalb bei Angeboten einer finanziellen
oder einer wie auch immer gearteten
„Bonusleistung“, die jeweils zuständige
Ärztekammer sofort zu informieren, damit diese Form der „Bestechung“ öffentlich gemacht und so eher unterbunden
wird. Wir bitten betroffene Kolleginnen
und Kollegen, auch uns davon zu unterrichten!
Die Statements von Herrn Prof. Grifka als
Vertreter der Orthopäden und Unfallchirurgen und Herrn Dr. Walter Schäfer als
Vertreter des VLOU wurden verkürzt und
aus dem Zusammenhang genommen
wiedergegeben, um der tendenziösen
Berichterstattung eine Art Glaubwürdigkeit zu verleihen. Es stellt sich daher die
grundsätzliche Frage, ob es nicht sinnvoller ist, Stellungnahmen für sogenannte
„Investigativformate“ grundsätzlich abzulehnen. Dies gilt insbesondere, da diese
Formate keine Freigaberegelung haben.
Es ist offensichtlich, dass es in derartigen
Formaten nicht um Sachaufklärung geht,
sondern eine unsachgemäße Art von
Sensationsjournalismus betrieben wird,
den es bislang vornehmlich in der sogenannten „yellow press“ gab. Ob es sich
hier eventuell sogar um durch Interessengruppen getriggerte Themen handelt,
kann nicht ausgeschlossen werden.
Für eine Versachlichung der Diskussion
Wir setzen auf eine strukturierte sachliche Auseinandersetzung, wie sie mit dem
gemeinsamen Eckpunktepapier zu dem
Thema Honorar-/Kooperationsarzt beispielhaft gelungen ist. Mit konstruktiver
Sacharbeit können wir derartigen Verunglimpfungen seriöse Sachargumente
entgegensetzen, die auch in der Politik
und der seriösen Presselandschaft anerkennend wahrgenommen werden. Unterstützen Sie uns dabei.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Politik
10
Titelthema
KV-Blatt 07.2012
Titelthema
KV-Blatt 07.2012
Die Kassen und die Zuweisung gegen Entgelt
Hände waschen
nicht vergessen
Foto: da vinci design
Krankenkassen geben sich gerne als die
Saubermänner der Nation. Sie führen das
Schwert gegen Abrechnungsbetrug und das
große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider
die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung gebrachte Stück. Es ging um die
Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen
Zuweisung gegen Entgelt. Abgründe tun
sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes auf. Doch jetzt gibt es Hinweise, wonach es die Krankenkassen mit
ihren eigenen moralischen Grundsätzen
selbst nicht so genau nehmen. Hiervon und
darüber, wie ein regionaler Kassenverband
mit einer Erfolgsmeldung in Sachen
Betrugsbekämpfung die Öffentlichkeit hinters Licht führte, handeln die nachstehenden Beiträge.
Von Reinhold Schlitt
Zuweisung gegen Entgelt – die vom
Krankenkassen-Spitzenverband (GKVSpitzenverband Bund) angeforderte und
bezahlte Studie der Universität HalleWittenberg sorgte im Mai – pünktlich
zum 115. Deutschen Ärztetag – für
Schlagzeilen. Je nach Gemengelage,
so die Interpretationen der Auftraggeber, handelt es sich bei Zuweisungen
gegen Geld u. Ä. schlichtweg um einen
schwerwiegenden Verstoß gegen die
ärztliche Berufsordnung. Und wenn’s
ganz dicke kommt, auch um eine moralische Sauerei, möchte man hinzufügen.
Jedenfalls dürfte ein Patient stinksauer
darüber sein, in einem Krankenhaus zu
landen, das ihm sein Arzt nur deswegen
empfohlen hat, weil er dafür eine Kopfprämie bekommt. Und weil vermutlich
die meisten Patienten so denken, konnten die Akteure auf der Kassenseite
auch relativ sicher sein, mit einer Veröffentlichung der Studie einen medialen
Volltreffer zu landen.
Eins zu null für die Presseabteilung des
obersten Kassenverbandes, hieß es
dann auch anerkennend in der Pressestelle eines Ärzteverbandes.
Die Sache war taktisch genial gestrickt.
Damit war allerdings nicht die universitäre Studie selbst gemeint. Die liefert
vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber haben fragen lassen. Und
der Autor, Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert auch unmissverständlich, dass
die Untersuchung überwiegend Resultate der Selbsteinschätzung Befragter
zur Grundlage hat: „Das wesentliche
Ergebnis der empirischen Studie ist
die Selbsteinschätzung von niedergelassenen Ärzten, leitenden Mitarbeitern stationärer Einrichtungen und von
nichtärztlichen Leistungserbringern …“.
Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender „Empirie“ geliefert wurde, hatte
das Zeug für medialen Zündstoff und
darf allemal als idealer Nährboden für
die These vom ultimativen Untergang
ärztlicher Sitte und Moral gesehen werden.
Empörung auf dem Ärztetag war
einkalkuliert
Viele Medien haben auch hingehört,
wie die (Mit-)Adressaten dieser Studie, die Delegierten des zum Zeitpunkt
der Präsentation tagenden 115. Deutschen Ärztetages in Nürnberg, darauf
NACHDRUCK K V BERLIN
Zuweisung gegen Entgelt
Krankenkassen geben sich gerne als die Saubermänner der Nation. Sie führen das Schwert gegen Abrechnungsbetrug und das große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung gebrachte Stück. Es ging um die Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen Zuweisung gegen Entgelt. Abgründe tun sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes auf. Doch jetzt gibt es Hinweise,
wonach es die Krankenkassen mit ihren eigenen moralischen Grundsätzen selbst nicht so genau nehmen.
Ein gekürzter Nachdruck aus dem KV-Blatt Berlin.
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Zuweisung gegen Entgelt – die vom Krankenkassen-Spitzenverband
(GKV-Spitzenverband Bund) angeforderte und bezahlte Studie der Universität Halle-Wittenberg sorgte im Mai – pünktlich zum
115. Deutschen Ärztetag – für Schlagzeilen. Je nach Gemengelage, so die Interpretationen der Auftraggeber, handelt
es sich bei Zuweisungen gegen Geld u. ä.
schlichtweg um einen schwerwiegenden
Verstoß gegen die ärztliche Berufsordnung. Und wenn’s ganz dicke kommt,
auch um eine moralische Sauerei, möchte man hinzufügen. Jedenfalls dürfte ein
Patient stinksauer darüber sein, in einem
Krankenhaus zu landen, das ihm sein
Arzt nur deswegen empfohlen hat, weil
er dafür eine Kopfprämie bekommt. Und
weil vermutlich die meisten Patienten
so denken, konnten die Akteure auf der
Kassenseite auch relativ sicher sein, mit
einer Veröffentlichung der Studie einen
medialen Volltreffer zu landen.
sitäre Studie selbst gemeint. Die liefert
vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber haben fragen lassen. Und der Autor,
Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert auch
unmissverständlich, dass die Untersuchung überwiegend Resultate der Selbsteinschätzung Befragter zur Grundlage
hat: „Das wesentliche Ergebnis der empirischen Studie ist die Selbsteinschätzung
von niedergelassenen Ärzten, leitenden
Mitarbeitern stationärer Einrichtungen
und von nichtärztlichen Leistungserbringern …“. Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender „Empirie“ geliefert wurde,
hatte es das Zeug für medialen Zündstoff
und darf allemal als idealer Nährboden
für die These vom ultimativen Untergang
ärztlicher Sitte und Moral gesehen werden.
Die Sache war taktisch genial gestrickt.
Damit war allerdings nicht die univer-
Viele Medien haben auch hingehört, wie
die (Mit-)Adressaten dieser Studie, die
Empörung auf dem Ärztetag war einkalkuliert
Delegierten des zum Zeitpunkt der Präsentation tagenden 115. Deutschen Ärztetages in Nürnberg, darauf reagiert haben. Empörung allenthalben, üble Stimmungsmache und der Versuch, die Ärzteschaft im Zuge des von der SPD-Bundestagsfraktion vorgelegten Gesetzentwurfs
zur Bekämpfung der Korruption „madig“
zu machen, war da zu vernehmen. Wie
stichhaltig das alles ist? Nichts Genaues
weiß man nicht. Aber in der Gesamtschau auf die jüngste Pressearbeit vieler
Krankenkassen zeigt sich, dass nach einer längeren Pause Abrechnungsbetrug
und Korruption jetzt wieder sehr gehäuft
thematisiert werden. Wie auch immer.
Der GKV-Spitzenverband dürfte darauf
gesetzt haben, dass das vermeintliche
oder tatsächliche Skandalpotenzial seine
mediale Wirkung nicht verfehlen würde
(…).
Bundesärztekammerpräsident Frank-Ulrich Montgomery und KBV-Chef Andreas
Köhler forderten nach der Veröffentlichung der Krankenkassen-Studie unter
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Politik
dem Beifall ihrer Zuhörer „harte Fakten“
statt pauschaler Verurteilung. Eine nachvollziehbare Reaktion, aber keine, die
verhindern konnte, dass sie in der Berichterstattung letztlich als „Getriebene“
wirkten.
Krankenkassen als Mitwisser und Profiteure
Nachzulesen ist, dass der GKV-Spitzenverband die Interpretation seiner Auftragsstudie zum Thema „Zuweisung
gegen Entgelt“ mit dem Grundsatz verbunden hat, dass eigentlich jede Form
von Zuweisung gegen Entgelt (oder Entgeltversprechen, wie die Juristen sagen)
moralisch fragwürdig ist. O-Ton Gernot
Kiefer vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes Bund: „Schließlich müssen
Patienten sicher sein, dass ausschließlich medizinische und nicht monetäre
Gründe für den Arzt wichtig sind, wenn
er an einen Kollegen, eine Klinik oder an
einen Heilmittelerbringer überweist.“
(…) Ärztliche Berufsgruppenvorsitzende
haben auf KV-Blatt-Nachfragen gleich
mehrfach bestätigt, dass es Zuweisungen
gegen Entgelt massenweise in Verträgen
zur Integrierten Versorgung nach § 140a
SGB V gibt. Gängige Inhalte: Geld gibt es
für eine plumpe Zuweisung von Ärzten
an Ärzte, sofern bestimmte Diagnosen,
etwa für ambulante Operationen, gegeben sind. Die optional begünstigten
Zuweiser müssen selbst nicht einmal an
einem IV-Vertrag beteiligt sein, dürfen
aber wiederum nur Patienten bestimmter Krankenkassen zuweisen.
Geld gibt es auch für Ärzte, die Patienten
in bestimmte Krankenhäuser einweisen.
Gezahlt wird in solchen Fällen beispielsweise entweder eine Solo-Zuweiserprämie oder eine kombinierte Pauschale für
Zuweisung sowie prä- und postoperative
Leistungen, die sonst die Krankenhäuser
selbst erbringen müssten und die nun
obendrein im ambulanten Bereich landen.
Beispiel 1: „Im Rahmen des Integrationsvertrages erhält jede/r zur ambulanten Operation überweisende Arzt/Ärztin
eine Pauschale in Höhe von 40 Euro, die
an uns (eine Arztpraxis im Rahmen eines
IV-Vertrages mit Krankenkassen, d. A.)
überwiesen wird. Folgende Operationsindikationen werden zum jetzigen Zeitpunkt zu diesen Konditionen gefördert …
Zunächst gilt dies für Patienten der folgenden Krankenkassen: (Hier folgen die
Namen dreier Kassen, darunter zweier
großer Ersatzkassen sowie einer BKK).“
Beispiel 2: „Der Verein zur Errichtung …
Krankenhäuser e. V. hat kürzlich mit der
(folgt der Name einer Krankenkasse) in
Absprache mit der Arbeitsgemeinschaft
Berliner (folgt der Name eines Berliner
Facharztverbandes) einen Vertrag zur
Integrierten Versorgung von Patienten
mit Bedarf für eine (folgen fachgruppenspezifische Indikationsgebiete) geschlossen. Stationäre Leistungserbringer im
Rahmen des Vertrages sind (folgen die
KO M M E N TA R :
Hand aufhalten war gestern
Wie geht das eigentlich, das mit dem
„Schmieren“? Das mit der Zuweisung
gegen Geld zu fachärztlichen Kollegen
oder in ein bestimmtes Krankenhaus?
Das Bild aus alten Schwarz-Weiß-Filmen
von der zwielichtigen Figur, die ihrem
Gegenüber im nächtlichen Regenschauer
oder in rauchgeschwängerter Gaststätte
die offene Hand hinhält, um den berüchtigten Geldumschlag in Empfang nehmen zu können, passt wohl nicht mehr
in diese Zeit. Heute werden ganz offiziell
Kontonummern ausgetauscht oder Extra-Dienstleistungen per Sonderziffer in
die KV-Abrechnung aufgenommen. Tatsächliche oder vermeintliche Schmiergelder heißen inzwischen Aufwandshonorare und wechseln ganz legal die
Konten. Insoweit überrascht die Zuweisungsstudie, in der Ärzte und Krankenhausmitarbeiter über Zuweisung gegen
Geld berichten, nur bedingt.
Überraschend ist allenfalls die Unverfrorenheit, mit der dieses Thema durch
den Spitzenverband der Krankenkassen
jetzt skandalisiert wird. Richtig ist es,
dass Ärzte sich bei der Patientenzuweisung ausschließlich von medizinischen
Beweggründen leiten lassen sollen. Gut
ist es, dass Krankenkassen dies auch für
ihre Versicherten einfordern. Zwielichtig oder unverschämt ist es hingegen,
dass Krankenkassen diesen moralischen
Anspruch zweiteilen wollen nach dem
Motto, Zuweisung gegen Geld ist eine
Sauerei, aber sie ist dann gut, wenn sie
von uns, den Kassen, selbst vereinbart
wird. Daran ändert auch kein gesetzlicher Flankenschutz dieser Welt etwas,
der den Krankenkassen monetäre Anreize für Ärzte oder andere „Leistungserbringer“ erlaubt.
Krankenkassen profitieren wirtschaftlich von IV-Verträgen und zeigen sich
gegenüber Zuweisern durchaus spendabel. Zum Wohl ihrer Versicherten? Oder
doch nur zur Durchsetzung eigener wirtschaftlich induzierter Lenkungsziele auf
dem Versorgungsmarkt? Krankenkassen, wir erinnern uns, haben auch mit
KVen Verträge zur Steuerung von Krankenhausbelegungen mit Kopfprämien
für zuweisende Ärzte abgeschlossen. In
Berlin zu einem Zeitpunkt, als nach der
Grenzöffnung Betten-„überkapazitäten“
geschleift werden sollten. Rein medizinische Gründe? Selbst die damalige Aufsichtsbehörde war sich da nicht sicher.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Das alles wissen auch die Spitzenfunktionäre im GKV-Kassenverband, egal ob
sie Pfeiffer (früher Ersatzkassen), von
Stackelberg (früher AOK) oder Kiefer
(früher IKK) heißen. Dass sie sich jetzt
als Gralshüter der Ethik aufspielen, wirkt
mehr als unglaubwürdig.
Noch einmal: Hier werden keinesfalls
wirklich korrupte Ärzte und Klinikchefs
verteidigt. Wer sich mehr von monetären Interessen denn medizinischen
Notwendigkeiten leiten lässt, muss angezählt werden. Wer aber von Krankenkassen für etwas beschimpft wird, was
diese selbst und schon seit vielen Jahren
vereinbaren, darf deren Akteure auch ruhig fragen, welches Geschäft sie mit solchen Kampagnen tatsächlich betreiben.
Das gilt übrigens auch für den jüngsten
mit der Politik in Planung befindlichen
Deal, ihnen die Empfehlung von Krankenhäusern zu erlauben. Der einzige
Unterschied: Diesmal sollen nicht Ärzte,
sondern Patienten geködert werden –
durch Nachlässe bei der Zuzahlung.
Ein Lump, wer dabei Böses denkt.
Reinhold Schlitt
381
Politik
Namen dreier Berliner Krankenhäuser).
… Im Rahmen dieser Integrierten Versorgung sind für Sie als Einweiser und Nachbehandler extrabudgetäre Vergütungen
für die Indikationsuntersuchung sowie
für zwei Nachuntersuchungen in Höhe
von 180 Euro vorgesehen. Es ist der erste Vertrag dieser Art der (folgt der Name
einer großen regionalen Krankenkasse in
Berlin).“
Hinweis: Die Aufwandshonorare wurden
selbstverständlich zusätzlich zur üblichen KV-Vergütung ausgelobt.
Das Kopfgeld-Management von
Krankenkassen
Nicht alle IV-Verträge sind aus Sicht
von Experten anstößig, besonders dann,
wenn für die Prämien auch bestimmte
Leistungen gefordert werden. Doch nach
Lesart des GKV-Spitzenverbandes Bund
dürfte es Vereinbarungen über reine Zuweisungsprämien überhaupt nicht geben. Es sei denn, dass moralische Postulate für Krankenkassen selbst außer Kraft
gesetzt werden, nach dem Motto: Nur
wir sind die Guten. Das aber scheinen
sowohl Ärzte und ihre Verbände als auch
so manche Einzelkasse anders zu sehen.
382
Ein namhafter Berliner Ärztefunktionär
aus dem fachärztlichen Lager sagte dem
KV-Blatt: „Man muss ja sehen, dass auf
der anderen Seite nicht nur Ärzte das
Sagen haben, sondern Verwaltungsmenschen …, denen es nur darum geht, die
Ausgaben zu senken. Das war schon immer so.“ Schon lange vor Einführung der
Integrierten Versorgung gab es – ganz
unverhohlen – Verträge zwischen namhaften Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, in denen die bloße
Zuweisung in bestimmte, von den Krankenkassen favorisierte Krankenhäuser
üppig belohnt wurde.
spezielle Betreuungsangebot …“ … 300
Punkte“.
Selbst wohlwollende Beobachter der IVVertragsszene kommen inzwischen ins
Grübeln: „Zu untersuchen ist, ob der Vertrag (IV-Vertrag, d. A.) nur einer gewollten
Erschließung von Wirtschaftlichkeitsreserven dient oder ob er geeignet ist, die
Unabhängigkeit des Arztes zu gefährden …“, schreibt der Sachverständigenrat
in seinem neuesten Gutachten zum Thema Wettbewerb im Gesundheitswesen.
Reinhold Schlitt
Und spätestens nach der Lektüre des folgenden Beispiels dürften Spötter die Frage stellen: Kann denn schlecht sein, was
eine Krankenkasse selbst und ungeniert
mit einer Kassenärztlichen Vereinigung
vereinbart? Hierzu das Beispiel 3:
„Nr. 9905: Beratung über ein „IKK-empfohlenes Krankenhaus“: Sofern die stationäre Behandlung eindeutig medizinisch
indiziert ist, veranlasst der Arzt die Einweisung in ein geeignetes Krankenhaus.
Die IKK empfiehlt ihren Versicherten
Krankenhäuser mit speziellem Betreuungsangebot … Der Arzt berät den Patienten über diese Krankenhäuser und das
Reinhold Schlitt,
Journalist und Redakteur
beim KV-Blatt Berlin
QUELLE
Nachdruck, gekürzt, mit freundlicher Genehmigung aus dem Mitgliedermagazin
„KV-Blatt“ der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Ausgabe Juli 2012
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Politik
D G O U P O S I T I O N S PA P I E R
Honorarärzte in Orthopädie und
Unfallchirurgie
Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und dem Verband
Leitender Orthopäden und Unfallchirurgen (VLOU) basierend auf den Ergebnissen des „Forums Honorarärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie“ des Ausschusses Versorgung, Qualität und Sicherheit am
18. April 2012 in Berlin.
Der Gesundheitsmarkt in Deutschland
ist durch eine zunehmende, politisch
gewollte Aufweichung der sektoralen
Grenzen gekennzeichnet. Parallel besteht
bereits ein Ärztemangel, der in vielen
Kliniken zu unbesetzten Stellen und Problemen in der Sicherstellung des Versorgungsauftrags führt. Zudem entwickelt
sich in vielen medizinischen Disziplinen
ein Spezialistentum, mit „Superspezialisierungen in Diagnostik und Therapie“,
die von Versorgungskliniken kaum noch
abzubilden sind. Diese Entwicklungen
haben ihren Preis – und fordern ihn auch
ein. Orthopädisch-unfallchirurgische Kliniken und Abteilungen bekommen das in
vielfältiger Weise zu spüren. Breite Teile
des traditionellen Behandlungsspektrums sind für diese Abteilungen in den
letzten Jahren bereits „weggebrochen“, in
den ambulanten Sektor gewandert und/
oder wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. Zunehmend bilden sich ambulante
Praxisverbünde und Gemeinschaften, die
arbeitsteilig und hoch spezialisiert ihre
Patienten – auch aus wirtschaftlichen
Gründen – nicht mehr den Hauptabteilungen zur Operation zuweisen, sondern
den Klinikträgern als Eigenleistung gegen ein entsprechendes Entgelt anbieten.
Diese Ärzte werden in den Kliniken nach
der gemeinsamen Positionsbestimmung
der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung von 2011
honorarärztlich als Kooperationsärzte in
den Kliniken tätig und landläufig als Honorarärzte bezeichnet.
Die „Chemie“ muss stimmen
Hiervon sind die Hauptabteilungen der
Kliniken besonders betroffen. Die Integration der honorarärztlich tätigen Ope-
rateure in diese Abteilungen ist nicht
unproblematisch, da an vielen Stellen
vertraglich ungeklärt. Der zuständige Chefarzt oder Abteilungsleiter muss
in die Auswahl des Kooperationsarztes
und die Vertragsgestaltung einbezogen
werden, soweit es medizinische Kernprozesse, Organisationserfordernisse der
Abteilung und qualitätssichernde Aspekte betrifft. Transparenz und kollegiales,
verständnisvolles Miteinander sind unabdingbar für eine erfolgreiche Integration. Die „Chemie“ muss stimmen. Die
Zahl sämtlicher Weiterbildungsinhalte
– insbesondere der operativen Leistungszahlen – wird dadurch deutlich reduziert, da die honorarärztliche Leistungserbringung – und damit die Operation
– höchstpersönlich erfolgen muss und
nicht assistiert werden darf. Zusätzlich
nimmt der Anteil von Eingriffen leichteren und mittleren Schweregrades in den
Hauptabteilungen durch Verlagerung in
den ambulanten Sektor seit Jahren ab.
Das Spektrum verschiebt sich zu Eingriffen mit höherem und hohem Allgemeinund Lokalrisiko, ist damit immer mehr
erfahrenen Oberärzten vorbehalten und
entfällt als „Weiterbildungsoperation“.
Die Weiterbildungszeiten müssten sich
demnach zur Erfüllung der geforderten
Kataloge drastisch und in unzumutbarer
Weise verlängern – oder Qualitätsabstriche an der Weiterbildung generell hingenommen werden.
Das deutsche Gesundheitswesen ist im
Umbau und bewegt sich zunehmend
auf ein Consultant-System nach angloamerikanischem Muster zu. Diese Veränderungsprozesse müssen transparent,
fair und qualitätsorientiert durchgeführt
werden, um breite Akzeptanz zu erzielen
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
und letztlich dem einzelnen Patienten zu
nützen. Sie dürfen von allen Beteiligten
keinesfalls unter vorwiegend persönlichen, wirtschaftlichen oder Marktinteressen vorangetrieben werden. Die
kürzlich publizierten Empfehlungen des
Sachverständigenrates für das Gesundheitswesen (SVR) beschreiben bestehende Defizite an der Schnittstelle ambulant
/stationär und zeigen Wege, wie Qualität
und Sicherheit – und unserer Meinung
nach auch Zufriedenheit – für den Patienten erzielt werden können.
Mit diesem Positionspapier wollen wir
als betroffene Verbände und Fachgesellschaften die bestehenden Probleme auflisten und einen Beitrag zu deren Lösung
leisten. In zehn Punkten wird zu der bislang ungeordneten Entwicklung Stellung
bezogen und ein Forderungskatalog an
Selbstverwaltung, Politik und die verfasste Ärzteschaft zur Verbesserung der zum
Teil unerträglichen Situation vor allem
der uns anvertrauten Patienten dargestellt. Er ist das Ergebnis eines Diskussions- und Konsensus-Forums Orthopädie
und Unfallchirurgie vom 18. April 2012
im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin,
veranstaltet vom Ausschuss Versorgung,
Qualität und Sicherheit der DGOU in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband
der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und dem Verband Leitender Orthopäden und Unfallchirurgen
(VLOU).
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann
Dr. Peter Heppt
Prof. Dr. Karl-Dieter Heller
Dr. Daniel Frank
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard
Prof. Dr. Hartmut Siebert
383
Politik
Eckpunkte zu: Honorarärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie
1. Honorarärzte sind faktischer Bestandteil der Versorgungsrealität an
vielen orthopädisch-unfallchirurgischen Kliniken und Abteilungen. Sie
erbringen Leistungen im elektiven
Behandlungsspektrum. Leistungen
spezialisierter Maximalversorgung
sowie Notfallbehandlungen sind davon ausgenommen.
2. In Anlehnung an die Positionsbestimmung und Begriffsdefinitionen
der Bundesärztekammer und der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(April 2011, S. 14-17) sind die dort
typologisch definierten „Kooperationsärzte“ angesprochen. Hierbei
handelt es sich um in der Regel niedergelassene Vertragsärzte, die gegen Honorar in medizinischen Einrichtungen arbeiten und zum Beispiel für Kliniken die Hauptbehandlungs- bzw. wesentlichen Leistungen
erbringen. Zur Vermeidung der Neuschaffung weiterer Begrifflichkeiten
wird der Begriff des als Kooperationsarzt tätigen Honorararztes daher
übernommen, im Folgenden als Kooperationsarzt (KA/KÄ) bezeichnet.
3. Die Tätigkeit des KA kann in Abgrenzung zu angestellten Abteilungsärzten unter bestimmten Bedingungen
als freiberuflich eingeordnet werden.
Eine Befristung des Vertragsverhältnisses liegt im Ermessen der Vertragspartner. Der KA-Vertrag muss
Elemente enthalten und in der Wirklichkeit so gelebt werden, dass eine
Scheinselbstständigkeit nach dem
geltenden Rechtsverständnis ausgeschlossen werden kann.
4. Der KA muss Facharzt und zudem
zur definierten Leistungserbringung
nachweislich qualifiziert sein. Dieser
Nachweis kann erbracht werden zum
Beispiel in Form dokumentierter
Leistungs-Fallzahlen oder über qualifizierende Zusatzbezeichnungen. Die
Prüfung dieser Qualifikation sollte
vorzugsweise durch unabhängige
Stellen (zum Beispiel LÄK oder Zulas-
384
sungsausschuss) erfolgen, um Interessenskonflikte zu vermeiden.
5. Der KA darf nicht in fachfremden Abteilungen und nur im Rahmen des
Versorgungsauftrags des Krankenhauses tätig werden. Für die Orthopädie und Unfallchirurgie bedeutet
dies, dass eine Hauptabteilung dieses
Fachgebietes an der Klinik vorhanden sein muss.
6. Das Zahlenverhältnis fest angestellter
Fachärzte zu KÄ einer Abteilung
muss angemessen sein.
7. Der KA muss sich in den Klinikalltag
und die Prozessabläufe kollegial integrieren und seinen Aufklärungsverpflichtungen gegenüber den von ihm
behandelten Patienten voll umfänglich nachkommen. Er untersteht aus
haftungsrechtlichen und qualitätssichernden Gründen dem medizinischen Weisungsrecht des Chefarztes
im Hinblick auf die Abteilungsabläufe und -prozesse, nicht jedoch dem
Direktionsrecht des Arbeitsgebers.
Grundsätzlich ist der KA den Klinikärzten in Bezug auf Verantwortung für Qualität und Sicherheit in
der Leistungserbringung gleichgestellt und unterliegt den gleichen
fachlichen Weisungen. Die Akzeptanz von internen Leitlinien oder
Prozessabläufen und das Verhältnis
zwischen Abteilungsleiter und KA
sollte Bestandteil einer Vereinbarung
zwischen KA und Auftraggeber sein.
Sie ist dann kein Widerspruch zur
selbstständigen Berufsausübung,
wenn sie das Ergebnis eines vorhergehenden Verhandlungsprozesses ist
und damit dem Willen der Vertragspartner entspricht. Diese Vereinbarung sollte auch die nachgeordneten
Weisungsbefugnisse des KA gegenüber Dritten (zum Beispiel Pflegedienst und Assistenzärzten) beinhalten.
8. Es wird gefordert, dass KÄ zukünftig
in die Weiterbildung der Ärzte in
Weiterbildung verpflichtend einbe-
zogen werden können. Dies gilt speziell auch für Operationsassistenzen
in Rahmen von Weiterbildungsoperationen und sektorenübergreifende
Weiterbildungsinhalte/-kooperationen (zum Beispiel Rotationsassistenten).
9. Mit dem KA sollte vereinbart werden, dass weitere (Neben-)Tätigkeiten, die dem Interesse des Krankenhausträgers zuwiderlaufen können,
offen zu legen sind. Diese müssen
unter anderem bei der Vereinbarung
von Tätigkeitszeiten berücksichtigt
werden. Verträge mit der Industrie,
die eine Interessenkollision befürchten lassen, sind offenzulegen. Der KA
ist zur Einhaltung des Medizinproduktegesetzes verpflichtet.
10. Die Vergütung des KA für die erbrachte Leistung hat angemessen zu
erfolgen. Die Vergütung sollte sich
an der GOÄ oder anteilig an der DRG
orientieren. Leistungen und Gegenleistungen müssen angemessen sein
und dürfen keine verdeckte Einweiserpauschalen (keine Zuweisung gegen Entgelt) beinhalten. Transparenz
der Vergütung gegenüber Versorgungs- und Kostenträgern erfolgt
durch den Klinikträger/-vertragspartner.
Den Vertretern und Vertreterinnen folgender Verbände und Organisationen
danken wir herzlich für ihre Anregungen
und manche Präzisierung:
■
■
■
■
■
■
Bundesärztekammer
Berufsverband Deutscher Chirurgen
e.V.
Berufsverband der Belegärzte e.V.
Berufsverband der Honorarärzte e.V.
AOK-Bundesverband GbR
Deutsche Krankenhausgesellschaft
e.V.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
E F O R T KO N G R E S S 2 0 1 2
„Wir sprechen mit einer Stimme“
Der Kongress der European Federation of Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) findet
jedes Jahr in einer anderen europäischen Metropole statt. In diesem Jahr trafen sich die Orthopäden und
Unfallchirurgen Europas erstmals nach 17 Jahren wieder in Deutschland – vom 23. bis 25. Mai 2012 in Berlin.
Dieter Wirtz, Bonn, auf. Sie begrüßen
die 9.000 Teilnehmer, weisen darauf hin,
dass das Kongressprogramm als App fürs
Smartphone zur Verfügung steht, und
preisen Höhepunkte des Kongresses an:
die Honorary Lectures (siehe kleiner
Kasten), einzelne Symposien, einen LifeAutounfall. Souverän defilieren sie übers
internationale Kongressparkett und sind
freudestrahlende Gastgeber für ein internationales Publikum. „Genießen Sie die
Anziehungskraft von Berlin“, schwärmt
Prof. Dreinhöfer, bevor er überleitet zu
Pierre Hoffmeyer, dem Präsidenten der
EFORT, der von einer „truly great
army“ spricht, die
die Belange der
Orthopädie
und
Unfallchirurgie auf
europäischer Ebene
verteidigt, bevor er
auf die Geschichte
der europäischen
Gesellschaft
eingeht. Seine unausgesprochene
Botschaft an die
deutschen Teilnehmer lautet dabei,
dass der Zusammenschluss
von
Orthopädie
und
Unfallchirurgie nur
Prof. Bernard Morrey, USA,
hielt die Michael Freemanfolgerichtig und im
Gedächtnisvorlesung zum Thema
Sinne Europas ist
„The elbow: Evolution of viable solu– weil eine starke
tions“.
Stimme für gebündelte
Interessen
Eine Ballerina tänzelt anmutig über die
Bühne, dreht Pirouetten, springt in die
Höhe, öffnet weit ihre erstaunlich muskulösen Arme, lächelt und sagt sanft,
beinahe flüsternd: „Welcome to Germany. Welcome to Berlin.“ Der 13. EFORTKongress in Berlin beginnt nicht mit einem Paukenschlag, sondern leise, fast
poetisch. Das Flüstern im großen Saal
des ICC verstummt angesichts der Grazie
auf der Bühne, hier noch ein Rascheln,
da ein Hüsteln, dann treten die beiden
EFORT-Kongresspräsidenten, Prof. Dr.
Karsten Dreinhöfer, Berlin, und Prof. Dr.
HONORARY LECTURES
Prof. Reinhold Ganz, Schweiz,
hielt die Erwin MorscherGedächtnisvorlesung zum Thema
„Anatomic reconstruction of the
hip with SCFE justified by pathophysiological findings“.
386
mehr Durchschlagskraft besitzt als mehrere zersplitterte Gruppen, deren Anliegen ungehört verhallen.
Europäische Grenzen überwinden
Die Anfänge der EFORT reichen ins Jahr
1974 zurück, als Jean Debeyre (Frankreich), Günther Friedebold (Deutschland) und V. Pietrogrande (Italien) das
Comité de Coordination des Sociétés
d’Orthopedie et de Traumatologie des
Pays du Marché Commun (COCOMAC)
gründeten. Dieser Zusammenschluss von
Orthopäden und Unfallchirurgen, der
nicht an nationalen Grenzen Halt machte,
erarbeitete ein Curriculum für die Weiterbildung von Orthopäden und Unfallchirurgen, das der heutigen Aufteilung in
Common Trunk und Special Trunk schon
recht nahe kommt: zwei Jahre Weiterbildung in Allgemeinchirurgie, vier Jahre
Weiterbildung im jeweiligen Fach, mit je
zwei Semestern in Kinderorthopädie und
-traumatologie.
4.000 Abstracts
Bis zum nächsten Schritt vergingen nahezu 20 Jahre: 1991verabredeten die
Präsidenten der nationalen orthopädischen und traumatologischen Fachgesellschaften im italienischen Marentino ein
gemeinsames Treffen für 1993 in Paris.
Dies war die Geburtsstunde der EFORT,
der European Federation of National Associations of Orthopedics and Traumatology, die ein Jahr später offiziell gegründet wurde. Aus dem für 1993 avisierten
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
Flying Steps: Die Berliner Breakdancer boten den atemberaubenden Höhepunkt der
Eröffnungszeremonie.
Live-Car-Crash: Spektakulär war ein Stunt unterhalb des
Funkturms, bei dem zwei Autos ineinander fuhren. Damit wollten
die Kongressorganisatoren das Augenmerk der Öffentlichkeit auf
die Verkehrssicherheitsdekade der Weltgesundheitsorganisation
lenken.
ICC Berlin: Im Internationalen Congress Centrum in Berlin fand vom 23. bis 25. Mai 2012 der 13. EFORT Kongress
statt.
EFORT Academy: Die noch relativ junge Fortbildungsinstitution der europäischen
Gesellschaft präsentierte ihr Angebot an einem Stand.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Welcome to EFORT: 9.000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern
besuchten den EFORT Kongress in Berlin.
387
Aus unserem Fach
ropäischen Jahr des aktiven Alterns und
der Solidarität zwischen den Generationen“ eines der Schwerpunktthemen
des EFORT-Kongresses. Dass das Trauma
damit einen hohen Stellenwert im Kongressprogramm einnahm, war auch der
Tatsache geschuldet, dass die Deutsche
Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) an
der Kongressplanung beteiligt war. Zwar
waren die gastgebenden Gesellschaften
die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)
und der Berufsverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
als deutsche Mitgliedsgesellschaften der
EFORT – doch die DGU hat in diesem Jahr
im Rahmen des Kongresses die EFORTMitgliedschaft beantragt. Zum Organisationskomitee gehörten neben den beiden
Präsidenten Dreinhöfer und Wirtz Prof.
Karl-Dieter Heller für den BVOU, Prof.
Klaus-Peter Günther für die DGOOC sowie Prof. Ulrich Stöckle und Prof. Florian
Gerhard für die DGU.
taucht die zarte Ballerina vom Anfang
wieder auf, nur diesmal nicht auf Zehenspitzen. Zwar tönen barocke Klavierklänge durch den Saal, nämlich „Bachs
wohltemperiertes Klavier“. Doch dazu
machen die jungen Männer mit der Frau
in ihrer Mitte keine abgezirkelten Ballettschritte, sondern wirbeln in wildesten Breakdance-Verrenkungen über die
Bühne. Wie ein Seziermesser zerlegen
die Bach’schen Tonfolgen die Bewegungen auf der Bühne, legten die punktgenaue Präzision der einzelnen Moves und
Schritte frei, die sich im vermeintlichen
Chaos der Street Art verstecken. Der
Kontrast zwischen den Erwartungen der
Zuschauer und dem, was sie zu sehen bekommen, zwischen der Musik und dem
Tanz hätte größer nicht sein können, die
Begeisterung des Publikums nicht geringer. Am Ende der Eröffnungsveranstaltung also doch noch ein Paukenschlag.
Und in den Tagen danach ein Kongress
von Weltklasse.
Jana Ehrhardt-Joswig
Grenzen überschreiten scheint bei der
EFORT Programm zu sein. So begrüßten die Kongresspräsidenten in diesem
Jahr erstmals eine Gastnation aus dem
nicht-europäischen Raum: China. Die
Chinesische Orthopädische Gesellschaft
(COA) präsentierte sich im Rahmen der
Ausstellung, bei der Eröffnungszeremonie sprach ihr Präsident Prof. Yan Wang
aus Peking. Die Geschichte der Orthopädie habe in China vor 3.600 Jahren
begonnen, sagte er in seiner Ansprache;
heute arbeiteten 130.000 (!) Orthopäden
in 20.000 chinesischen Krankenhäusern.
Ähnlich wie in Europa sei auch in China
aufgrund der demografischen Entwicklung die Orthopädie einer der größten
und am schnellsten wachsenden Gesundheitsmärkte: 12 Prozent der 1,34
Milliarden Chinesen – also fast 161 Millionen Menschen – seien älter als 65, das
sei „ein großer Pool für uns Orthopäden“,
so Wang.
Als Repräsentant der Verkehrssicherheitsdekade trat Manjul Yoshipura von
der WHO auf. „Wir wollen in den nächsten zehn Jahren fünf Millionen Leben
retten“, begründete er die Initiative der
Weltgesundheitsorganisation. 1,3 Millionen Menschen sterben jährlich an den
Folgen eines Unfalls im Straßenverkehr,
20 bis 50 Millionen werden teilweise
schwer verletzt. Tendenz steigend – denn
immer mehr Menschen besitzen Autos,
von denen immer schnellere auf den
Markt kommen. Auf diesen Zustand wolle die WHO aufmerksam machen, so Yoshipura, damit das Verkehrssicherheitsmanagement besser, die Straßen und die
Fahrzeuge sicherer und die medizinische
Versorgung von Unfallopfern immer reibungsloser werden. Beim Kongress wurde dieses Anliegen sehr öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt: Auf dem Platz
unter dem Funkturm ließen Stuntmen
zwei Autos ineinander krachen und zeigten, dass schon Unfälle bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten verheerende
Folgen haben können.
Verkehrssicherheitsdekade 2011 – 2020
Street Art wird Klassik
Einen anderen großen Pool bilden die
Opfer von Verkehrsunfällen. Um deren
Zahl zu reduzieren, hat die Weltgesundheitsorganisation die „Verkehrssicherheitsdekade 2011 – 2020“ ausgerufen.
Diese Dekade – die Decade of Action
for Road Safety – war neben dem „Eu-
Öffentlichkeitswirksam, nein, atemberaubend dann der Auftritt der Flying
Steps, einer Gruppe junger Berliner Tänzer, die derzeit weltweit Furore macht.
Nach ihrem ruhigen Beginn hätte die
Eröffnungszeremonie nicht dynamischer
ausklingen können: Unter den Tänzern
Treffen wurde der erste EFORT-Kongress.
Bereits 1995 wurde der Kongress erstmals in Deutschland ausgerichtet –
durch Prof. Wolfhart Puhl, einem der
Gründungsväter der EFORT in München.
Zwischenzeitlich werden jährlich 3.000
bis 4.000 Abstracts eingereicht, „proving
that European orthopedics and traumatologists need to express themselves“, so
Hoffmeyer. Der diesjährige Kongress in
Berlin sei „not a congress of orthopedics“
und „not a congress of traumatology,
but a congress of musculoskeletal surgery – we are speaking with one voice”.
Um diese Position in Brüssel noch mehr
zu festigen, verbanden sich in diesem
Jahr in Berlin die EFORT und die EULAR
(European League against Rheumatism)
zur European Musculosceletal Health
Alliance (EMSA), der größten fächerübergreifenden Koalition im Bereich der
muskuloskelettalen Erkrankungen und
Verletzungen in Europa (lesen Sie dazu:
„Um die Lebensqualität in Europa zu verbessern“, S. 392).
Gastnation: China
388
Jana Ehrhardt-Joswig,
Berlin, ist Redakteurin
der OUMN.
MEHR INFOS
Rückblick: Unter www.efort.org/berlin2012/ finden Sie neben aktuellen Studien, die beim Kongress vorgestellt wurden,
auch eine umfangreiche Bildergalerie. Kongressteilnehmer können sich außerdem einloggen und Videoaufzeichnungen der Sessions anschauen. Den Zugangscode haben sie
mit den Kongressunterlagen im ICC erhalten.
Zukunftsaussichten: Der 14. EFORT Kongress findet vom 5. bis 8. Juni in Istanbul
statt. Informationen zum Programm, zur
Abstract-Einreichung und zur Anmeldung
finden Sie unter www.efort.org/istanbul2013/. Abstracts werden noch bis zum
15. September 2012 angenommen.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Foto: EFORT
Aus unserem Fach
Zwei Local Chairmen: Prof. Dr. Dieter Wirtz, Universitätsklinikum Bonn (li.), und Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Charité Universitätsmedizin Berlin und
Medical Park Berlin Humboldtmühle (re.), holten das orthopädisch-unfallchirurgische Europa für vier Tage nach Berlin.
INTERVIEW
„Wir konnten aus dem Vollen
schöpfen“
Der EFORT-Kongress 2012 in Berlin stand unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer,
Berlin, und Prof. Dr. Dieter Wirtz, Bonn. Sie können auf einen Kongress mit einem wissenschaftlichen Programm von Weltklasse zurückblicken.
Träumen Sie schon auf Englisch?
Prof. Wirtz: Nein, man träumt nicht
auf Englisch. Aber ab und zu denke ich
tatsächlich auf Englisch oder antworte
englisch auf eine deutsch gestellte Frage.
Gestern habe ich mir zum Beispiel auf
Englisch einen Kaffee bestellt.
Plant man einen Kongress anders, wenn
man ihn für ein internationales Publikum
organisiert?
Prof. Dreinhöfer: Ja, schon allein, weil
der deutsche und der europäische Kongress eine ganz unterschiedliche Historie
haben und weil die Erwartungshaltung
der Gäste sicherlich nicht ganz deckungsgleich ist.
klassisch in Deutschland hatten. Beides
kennt man im Ausland nicht.
Hat die unterschiedliche Erwartungshaltung etwas damit zu tun, dass das
Modell Orthopädie und Unfallchirurgie in
Deutschland anders ist als das der anderen europäischen Länder und weltweit?
Von 7.000 Kongressteilnehmern stammen 700 aus Deutschland. Sind Sie mit
der deutschen Kongressbeteiligung zufrieden?
Prof. Dreinhöfer: Das ist sicherlich ein
Punkt. Die deutsche Orthopädie beinhaltet Themen, die nirgendwo außerhalb
von Deutschland in der gleichen Art und
Weise umgesetzt werden. Das betrifft
insbesondere die konservativen Inhalte,
aber auch die Trennung zwischen Unfallchirurgie und Orthopädie, wie wir sie
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Prof. Wirtz: Nein. In Anbetracht der Tatsache, dass dieser Kongress, der als europäischer Kongress eine entsprechende
Bedeutung hat, seit 17 Jahren zum ersten
Mal wieder in Deutschland stattfindet,
hätten wir einen stärkeren Zuspruch der
deutschen Kolleginnen und Kollegen erwartet. Möglicherweise liegt es daran,
dass der Deutsche Kongress für Ortho-
389
Aus unserem Fach
pädie und Unfallchirurgie seit Jahren
ebenfalls im ICC Berlin stattfindet. Die
Konferenzumgebung ist die gleiche, die
Industrieausstellung äquivalent – das
kennen viele schon. Außerdem können
die Mitglieder der wissenschaftlichen
Gesellschaften den DKOU kostenfrei besuchen. Das ist beim EFORT-Kongress
nicht möglich, da kostet die Kongressteilnahme bis zu 400 Euro. Gerade jüngere
Kollegen überlegen sich dann sehr gut,
zu welchem der Kongresse sie fahren,
und tendieren zu dem, der keine zusätzlichen Kosten verursacht.
Prof. Dreinhöfer: Auf der anderen Seite
fahren natürlich viele deutsche Kollegen zum amerikanischen Kongress, was
sicherlich auch eine schöne Reise und
eine interessante Erfahrung ist. Aber
wir haben mittlerweile den Eindruck,
den uns auch viele internationale Gäste
bestätigen, dass die Qualität des EFORTKongresses mindestens auf dem gleichen
Level ist. Man muss sich in der Zukunft
überlegen, ob man, wenn man Geld in
die Hand nimmt, um sich international
auszutauschen, eher nach Amerika fliegt
oder aber in Europa bleibt. Mittlerweile kommen wirklich Experten mit Rang
und Namen von überallher zum EFORTKongress, aus Nordamerika, aus Asien,
aus Japan, aus Australien.
Nach welchen Kriterien wählt EFORT den
jeweiligen Kongressstandort aus?
Prof. Dreinhöfer: Bisher basierte diese
Standortwahl im Vorstand auf den Vorschlägen der Mitgliedsgesellschaften. In
der Zukunft wird die Auswahl kleiner
werden, weil der Kongress immer größer
geworden ist. Es gibt nur noch wenige
Kongresszentren, die einen solchen Kongress beherbergen können.
Wie setzt sich das Local Organizing Team
des diesjährigen Kongresses zusammen?
Prof. Wirtz: Grundsätzlich sind die
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)
und der Berufsverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
die gastgebenden Gesellschaften, weil
sie bisher die deutschen Mitgliedsgesellschaften der EFORT waren. Die Deutsche
Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
hat in diesem Jahr im Rahmen des Kongresses die EFORT-Mitgliedschaft beantragt. Deshalb hat sich die DGU auch am
390
Kongressprogramm beteiligt. Das Local
Organizing Comitee besteht im engeren
Zirkel aus sechs Personen. Neben uns
beiden sind das Prof. Karl-Dieter Heller
für den BVOU, Prof. Klaus-Peter Günther für die DGOOC sowie Prof. Ulrich
Stöckle und Prof. Florian Gerhard für die
DGU. Es war im Übrigen das erste Mal
bei einem EFORT-Kongress so, dass zwei
gastgebende Gesellschaften und somit
auch zwei Local Chairmen den Kongress
geplant und organisiert haben. Ich darf
sagen, dass die Zusammenarbeit sehr
angenehm war. Wir konnten das Ganze partnerschaftlich aufteilen – ein sehr
positiver Aspekt, der mir in Erinnerung
bleiben wird.
Prof. Dreinhöfer: Das kann ich nur unterstreichen. Es war und ist eine tolle Zusammenarbeit!
Ist dem Antrag der DGU auf Aufnahme in
die EFORT bereits stattgegeben worden?
Prof. Wirtz: Der Antrag ist hier im Rahmen der Delegiertenversammlung Beschlusslage geworden.
Welche Programmschwerpunkte haben
Sie gesetzt?
Prof. Dreinhöfer: Wir haben zwei
Hauptthemen. 2012 ist das Europäische
Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen, das
sich insbesondere mit dem älteren Gesunden und dem älteren Patienten auseinandersetzt. Der allgemeine körperliche Zustand älterer Menschen hängt in
hohem Maße von seiner muskuloskelettalen Gesundheit ab. Dementsprechend
behandelt der Kongress die Thematik
der degenerativen Veränderungen oder
auch der Verletzungen im fortgeschrittenen Alter. Das andere Schwerpunktthema ist die Decade of Road Safety, also
das Jahrzehnt der Verkehrssicherheit.
Dazu gehört neben der Prävention von
Unfällen auch die Behandlung von Unfallopfern. Beidem haben wir großen
Raum gegeben.
Prof. Wirtz: Es ist ein Novum, dass ein
Kongress diese Kampagne zum Schwerpunktthema erklärt. Es ist auch ein Novum für den EFORT-Kongress, dass das
Trauma eine so große Rolle spielt.
Ist es richtig, dass Sie fast 60 Prozent
der eingereichten Abstracts zum
wissenschaftlichen Programm ablehnen
mussten?
Prof. Wirtz: Ja, das stimmt. Die Ablehnrate bei den Abstracts lag bei 54 Prozent.
Das hatte aber nichts mit der Qualität
der Beiträge zu tun, sondern damit, dass
mehr Abstracts als sonst eingereicht
wurden und gleichzeitig die Kongressdauer, die sonst immer dreieinhalb
Tage betrug, auf drei Tage geschrumpft
worden ist – unter anderem wegen der
Pfingstwoche. Insgesamt hat sich die
Qualität der Papers im Vergleich zu den
Vorjahren erhöht.
Prof. Dreinhöfer: Sogar deutlich erhöht.
Wir hatten zweieinhalb Mal so viele Einreichungen wie beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie,
fast 4.000. Wir konnten also wirklich aus
dem Vollen schöpfen, hatten eine fantastische Auswahl an internationalem
Knowhow zur Verfügung.
In Deutschland sind gerade MetallMetall-Gleitpaarungen in der Diskussion.
Spielt das hier auf dem EFORT-Kongress
ebenfalls eine Rolle?
Prof. Wirtz: Ja. Beispielsweise ging der
Tribology-Award an Prof. Christoph Lohmann aus Magdeburg. Er beschäftigt
sich in seiner Arbeit mit Metall-MetallGleitpaarungen bei Großköpfen, so stand
dieses Thema also im Fokus bei der
Preisverleihung. Aber wir haben auch
Tribology-Sitzungen, in denen das Metall-Metall-Problem gesamteuropäisch
diskutiert wird.
Welches sind Ihre persönlichen Kongress-Highlights, Herr Prof. Wirtz?
Prof. Wirtz: Ich habe eine Sitzung moderiert, in der es um biologische Rekonstruktion bei Hüftprothesenwechsel ging.
Alle vier Referenten aus der Türkei, aus
Griechenland, aus Italien und aus Großbritannien haben hervorragende Vorträge gehalten. Diese Sitzung war für mich
ein qualitatives Highlight. Was den Kongress ganz allgemein angeht, so habe ich
mich besonders darüber gefreut, dass
wir viele internationale Gäste begrüßen
konnten, so dass der weltweite Netzwerkcharakter der EFORT ganz deutlich
zum Tragen gekommen ist. Und dann natürlich unser Live Car Crash – nicht nur,
weil der spektakulär war, sondern weil
wir damit das öffentliche Interesse auf
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
die Decade of Road Safety gelenkt haben.
Diese Initiative zu unterstützen, habe ich
als Highlight empfunden. Zuletzt möchte
ich noch unsere Berlin Night nennen. Im
Vergleich zu vielen anderen KongressParties, die ich im Laufe der vergangenen 20 Jahre mitgemacht habe, war die
Berlin Night im Kaufhaus des Westens in
meinen Augen sehr gelungen – mit guter
Stimmung, gutem Essen, guter Konversation an einem außergewöhnlichen Ort.
Und Ihre, Herr Prof. Dreinhöfer?
Prof. Dreinhöfer: Mir gefiel insbesondere die gute Stimmung während des
gesamten Kongresses, der wirklich sehr
positive, sehr fröhliche und sehr offene
Umgang mit Menschen aus der ganzen
Welt. Wir beiden haben das Glück, dass
wir in den letzten Monaten und Jahren
im erweiterten EFORT-Vorstand viele
der internationalen politischen Kollegen kennengelernt haben. Jetzt kennen
wir noch viel mehr, auch aus Bereichen,
in denen wir sonst wissenschaftlich gar
nicht aktiv sind. Sie zu treffen hat mir
sehr, sehr viel Spaß gemacht.
Sie nennen gar nicht die Flying Stepps,
die bei der Eröffnungsveranstaltung aufgetreten sind, dabei ist ihnen damit eine
absolute Punktlandung gelungen.
Prof. Wirtz: Die waren auch ein Highlight, absolut. Eigentlich sollten sie bei
der Eröffnungsparty des Berliner Großflughafens auftreten, aber die hat ja nun
nicht stattgefunden. Wir haben uns diese
Gelegenheit nicht entgehen lassen und
die Gruppe kurzfristig gebucht.
Ich würde sagen, in künstlerischer Hinsicht wow, in orthopädischer au.
und Berlin-typisches zeigen. Die Flying
Steps vereinen die Klassik und die Moderne. Wenn sie aufeinanderprallen,
führt dies zu einem Bruch in der Gesellschaft, aber zu einem positiven Bruch.
Einige der jungen Tänzer stammen aus
Berliner Problembezirken und haben
sich nach oben getanzt. Sie haben sich
ein berufliches Umfeld erobert, das ihnen ganz ungewohnt vorkommen muss.
Insofern ist ihr Werdegang vergleichbar
mit der Entwicklung der Orthopädie und
Unfallchirurgie in jüngerer Zeit. Auch
wir bewegen uns auf einem Terrain, das
vielen noch unbekannt ist. Aber wir bewegen uns aufeinander zu. Das ist ausgesprochen positiv.
Sind Sie nächstes Jahr in Istanbul dabei?
Beide: Auf jeden Fall!
Prof. Dreinhöfer: (lacht) Also wir haben
uns vom künstlerischen Aspekt leiten
lassen. Wir wollten etwas Deutschland-
Interview: Jana Ehrhardt
Punktlandung: Eigentlich sollten sie bei der Eröffnung des Berliner Großflughafens Schönefeld tanzen. Weil die Berliner das nicht geschafft haben, kamen
die Flying Steps stattdessen zur Eröffnungszeremonie des EFORT Kongresses.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
391
Aus unserem Fach
Von li.n.re.: Prof. K. Dreinhöfer (Chairman EFORT Health Service Research Committee), Prof. G.R. Burmester (Treasurer EULAR), Prof. P. Hoffmeyer
(President EFORT), sowie Prof. W. Puhl (Chairman EFORT External Affairs & Liaison Committee).
EMSA
Um die Lebensqualität in Europa zu
verbessern
In einem bisher einzigartigen Schritt über die Fachgrenzen hinaus haben die großen europäischen Fachgesellschaften der Orthopäden und Rheumatologen – die European League Against Rheumatism (EULAR)
und die European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) – die
European Musculoskeletal Health Alliance (EMSA) gegründet.
Die European Musculoskeletal Health Alliance (EMSA) wird die größte Koalition im
Bereich der muskuloskelettalen Erkrankungen und Verletzungen in Europa sein.
Als Hauptziele werden genannt:
■
■
■
392
Die Gründung dieser Allianz bedeutet,
dass nun europäische Rheumatologen,
Orthopäden und Unfallchirurgen eng
zusammen arbeiten wollen, um auf europäischer Ebene die EU-Organe zu unterstützen, die Inzidenz und die Auswirkung muskuloskelettaler Erkrankungen
und Verletzungen in Europa zu reduzieren. Damit bemüht sich diese Initiative,
Gesundheit und Lebensqualität von geschätzten 120 Millionen Europäern zu
verbessern. Im Vordergrund steht eine
EFORT und EULAR kooperieren bereits
seit vielen Jahren auf internationalem
Level im Rahmen der Bone and Joint Decade. Aktuelle Initiativen umfassen gemeinsame wissenschaftliche Sitzungen
auf den aktuellen europäischen Kongressen in Berlin in diesem Jahr und die Zusammenarbeit auf europäischer Seite im
Rahmen der European Innovation Partnership on Active and Healthy Ageing.
Gesteigerte öffentliche Wahrnehmung des dramatischen Anstieges
der muskuloskelettalen Erkrankungen und Verletzungen. Diese ErkranEiner der wesentlichen thematischen
kungen sind die häufigste Ursache für
Schwerpunkte wird
die Inanspruchnun die Sekundärnahme
eines
prävention werden,
Arztes in Europa
In der European Musculoskeletal Health Alliance arbeiten eurodie es ermöglichen
und
bedingen
päische Rheumatologen, Orthopäden und Unfallchirurgen eng
soll, muskuloskeletKosten in Höhe
zusammen, um auf europäischer Ebene die EU-Organe zu
tale Erkrankungen
von 240 Milliobereits frühzeitig zu
nen Euro jährlich
unterstützen, die Inzidenz und die Auswirkung muskuloskeletdiagnostizieren, um
Vermehrte politaler Erkrankungen und Verletzungen in Europa zu reduzieren.
eine Chronifizierung
tische Unterstützu vermeiden. Die
zung für innovative Lösungen zur muskuloskelet- bessere öffentliche Wahrnehmung für Allianz wurde im Rahmen beider eurotalen Gesundheit in Europa und den die muskuloskelettalen Erkrankungen päischen Jahreskongresse in diesem Jahr
und Verletzungen, deren Prävention und in Berlin vorgestellt, eine offizielle Eröffeinzelnen Mitgliedsstaaten
Verbesserte interprofessionelle Zu- qualitative Behandlung sowie einer ver- nung ist im Herbst in Brüssel geplant.
sammenarbeit, um die muskuloske- mehrten wissenschaftlichen Förderung
Quelle: EFORT
in diesem Bereich.
lettale Gesundheit zu verbessern
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
V O R S I T Z E N D E D E S FA C H B E I R AT E S O T
Matthias Bauche, Vizepräsident des
Bundesinnungsverbandes für OrthopädieTechnik
Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher
Direktor der Klinik Münsterland
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der
Orthopädischen Klinik und Poliklinik am
Universitätsklinikum Rostock
KO O P E R AT I O N
Fachbeirat Technische Orthopädie
gegründet
Am 15. Mai fand im Rahmen des Orthopädie + Reha-Technik Kongresses mit Fachmesse in Leipzig die
Gründungsversammlung des Fachbeirates Technische Orthopädie statt.
Erklärte Absicht ist es, die vielen Einzelgespräche, Projekte und Treffen zwischen
den Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen in einen institutionalisierten Kreis von Fachleuten zu überführen,
um koordinierter handeln zu können.
Den Vorsitz der ersten Drei-Jahres-Periode übernehmen Matthias Bauche, Vizepräsident des Bundesinnungsverbandes
für Orthopädie-Technik (BIV-OT), Prof.
Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher Direktor der Klinik Münsterland, und Prof.
Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der
Orthopädischen Klinik und Poliklinik am
Universitätsklinikum Rostock.
Die Arbeit des Fachbeirates wird mit dem
Vorstand des BIV-OT und den weiteren
Vorständen, Gremien und medizinischen
Fachgesellschaften abgestimmt, die Organisation der Arbeit wird eng an die
Geschäftsstelle des BIV-OT in Dortmund
angebunden. Perspektivisch soll der
Fachbeirat um Vertreter aus Wirtschaft
und Verwaltung ergänzt werden.
Zeichen für die Technische Orthopädie
Aufgabe des Fachbeirates wird sein, zentrale Positionen im gesamten Feld der
Technischen Orthopädie und mögliche
Strategien zu deren Durchsetzung zu
entwickeln und auf dieser Grundlage
entsprechende koordinierte Maßnahmen
auf den Weg zu bringen. Mit der Gründung in Anwesenheit von über zwanzig ausgewiesenen Experten wurde ein
deutliches Zeichen gesetzt für die Bedeutung der konservativen Technischen
Orthopädie. In den kommenden Jahren
soll so eine nachhaltige interdisziplinäre
Struktur aufgebaut werden – für die Patienten, für wissenschaftlichen Fortschritt
und praktische, auch gesundheitspolitische Bedeutung und insbesondere für
mehr kollegiale Begegnungen in der besten Tradition des Rehabilitationsteams.
Der Fachbeirat ist organisiert als ein
Plenum; zugeordnet sind die Sektionen
Qualitätsmanagement und Normierung;
Aus-, Fort- und Weiterbildung mit den
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
MITGLIEDER DES
FA C H B E I R AT E S O T
Dr. Frank Braatz
PD Dr. Lutz Brückner
Prof. Dr. Volker Bühren
Werner Dierolf
Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer
Michael Ebner
Frank Jüttner
Olaf Kelz
Prof. Dr. Bernd Kladny
Dr. Armin Koller
Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft
Dr. Franz Landauer
Klaus-Jürgen Lotz
Udo Mannl
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard
Michael Schäfer
Dr. Urs Schneider
Axel Sigmund
Norbert Stein
Ulrike Steinecke
Jürgen Stumpf
Bernd Urban
393
Aus unserem Fach
Untersektionen Programmkomitee O+R
Kongress und Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift OT; die Sektion Versorgungspfade und Therapiekonzepte sowie die
Sektionen Forschungsförderung und
Öffentlichkeitsarbeit. Dabei fungieren
jeweils zwei Beiräte als Chairs für jede
Sektion.
Indikationsbezogene Versorgungspfade
erarbeiten
In Abstimmung mit dem Fachbeirat können weitere Experten berufen werden,
die nicht dem Plenum angehören müssen. Dazu sollen insbesondere fachlich
benachbarte Verbände, Forschungseinrichtungen und die Industrie angesprochen werden. Bei indikationsbezogenen
Fragestellungen sollen weitere Beiräte
bzw. Fachleute hinzugezogen werden.
Das nächste Plenum des Fachbeirates
ist für Ende November in Dortmund geplant. Neben der Unterstützung und Initiierung interdisziplinärer Forschungsprojekte ist das wichtigste Arbeitsfeld die
mittelfristige Erarbeitung indikationsbezogener Versorgungspfade in der Technischen Orthopädie und der Hilfsmittelversorgung. Dazu wird ein Weißbuch
„Versorgungsstrukturen in der Technischen Orthopädie“ erstellt. Ein nächster
Schritt könnte dann die Erarbeitung eines Perspektivpapieres mit Blick auf die
demografische Entwicklung sein.
Die Aus-, Fort- und Weiterbildungsstrukturen in der Technischen Orthopädie
stärken
Am jetzigen Stand des Wissens um die
konservativen und technischen Inhalte
wurde und wird viel Kritik geäußert. Der
Fachbeirat wird deshalb versuchen, in
Kooperation unter anderem mit der Initiative '93 Technische Orthopädie Aus-,
Fort- und Weiterbildungsstrukturen in
der Technischen Orthopädie für Ärzte und Therapeuten zu erarbeiten. Der
handlungsleitende Gedanke dahinter:
Wer den Nutzen des konservativ-technischen Ansatzes nicht kennt, kann ihn
auch nicht in die Auswahl der Behandlungsmöglichkeiten einbeziehen. Darüber hinaus spricht der Fachbeirat Empfehlungen über die Beteiligung bei Aus-,
Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, Messen und Kongressen aus; ebenso
über die Beteiligung in Fachzeitschriften,
elektronischen Portalen und die Beteiligung bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen.
Quelle: BIV direkt Newsletter 9/2012
Fotos: BIV OT
O R T H O PÄ D I E + R E H A - T E C H N I K KO N G R E S S 2 0 1 2
394
Der Orthopädie + Rhea-Technik-Kongress 2012 in Leipzig bot der Gründung des Fachbeirates eine passende und bunte Kulisse. Da die Deutsche
Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie die Rolle der technischen Orthopädie weiter stärken möchte, findet beim diesjährigen Deutschen
Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie wie schon 2011 ein Tag der Technischen Orthopädie statt.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Foto: Techniker Krankenkasse
Aus unserem Fach
Zentrale Notaufnahme: Die schnelle und fachspezifische Versorgung von Notfällen verlangt interdisziplinär besetzte Notaufnahmen und reibungslose
Abläufe. Um diese besser gewährleisten zu können, erarbeitet die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) derzeit ein
Fortbildungsprogramm für die „Interdisziplinäre Notfallmedizin“.
Z E N T R A L E N O T FA L L A U F N A H M E
Curriculum „Interdisziplinäre
Notfallmedizin“ in Arbeit
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) lehnt einen eigenen
Facharzt für Notfallmedizin ab. Gleichwohl erarbeitet sie derzeit eine zertifizierte Fortbildung für diejenigen Mediziner, die eine dauerhafte oder leitende Tätigkeit in einer Zentralen Notfallaufnahme anstreben.
Auf die Bedeutung von Zentralen Notaufnahmen im Rahmen der notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung
wird von allen deutschen Organisationen und Fachgesellschaften hingewiesen
[1]. In 2009 hat die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Zentrale Notaufnahme der
Fachgesellschaften (siehe Kasten) die
Anforderungen an eine Zentrale Notaufnahme gemeinsam erarbeitet und vorgestellt [2]. Die Einrichtung von Zentralen
Notaufnahmen wurde befürwortet, aber
ein separater Facharzt für Notfallmedizin abgelehnt. Für denjenigen Personen-
kreis, der eine dauerhafte Tätigkeit in
einer Notaufnahme oder eine leitende
Position innerhalb einer Zentralen Notaufnahme anstrebt, wird in Abstimmung
mit der Bundesärztekammer und den
Landesärztekammern eine zertifizierte
Fortbildung unter dem Dach der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit
dem Titel „Interdisziplinäre Notfallmedizin“ erarbeitet. Das derzeit entstehende
Curriculum für diese Qualifikation wird
gleichermaßen medizinische als auch
organisatorische Inhalte berücksichtigen
A R B E I T S G R U P P E Z E N T R A L E N O TA U F N A H M E
Kriterien für Teilnahme an der
Fortbildung
Für die Erlangung der zertifizierten Fortbildung ist die Erfüllung folgender Kriterien vorgesehen:
■
■
■ Deutsche Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin (DGAI)
■ Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH, vertreten durch die DGU),
■ Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM),
■ Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJM),
■ Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN),
■ Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC),
■ Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI),
■ Deutsche Röntgengesellschaft (DRG)
396
[3]. Für Assistenten in Weiterbildung ist
keine zusätzliche Qualifikation vor Antritt der Tätigkeit in einer Notaufnahme
erforderlich.
Eine abgeschlossene Facharztausbildung in einem der in der DIVI vertretenen Fachgebiete.
Eine 24monatige Weiterbildungszeit
in einer Zentralen Notaufnahme,
hiervon können bis zu zwölf Monate
in der Facharztweiterbildung angerechnet werden, des Weiteren sind
bis zu sechs Monate Tätigkeit auf einer Intensivstation der DIVI Fachgebiete anrechenbar.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
■
Die erfolgreich abgeschlossene Zusatzqualifikation präklinische Notfallmedizin.
■ Die Fachkunde Notfall-Röntgen, Weiterbildung in der Sonografie für Notfallmedizin sowie einen stets aktuellen Nachweis für die Unterweisung
im Strahlenschutz sind erforderlich.
Das Curriculum beinhaltet vier Module.
Das erste und damit Hauptmodul vermittelt Inhalte, die sich in erster Linie
nach Leitsymptomen ausrichten. Dieses
Modul wird in der Vermittlung von allen
Fachgebieten mit Inhalten und Referenten zu beschicken sein.
Daneben wird es weitere fachbezogene
Module geben, die spezielle Inhalte der
einzelnen Fachgebiete enthalten sollen.
Hier können auch von den Fachgebieten schon bisher etablierte Kursformate
vorgeschlagen und zur Anerkennung gebracht werden. Ein letztes Modul soll sich
abschließend mit Managementaufgaben
in einer Zentralen Notaufnahme befassen.
Kliniken mit Zentraler Notfallaufnahme
können weiterbilden
Weiterbildungseinrichtungen
werden
nur Kliniken sein können, die eine Zentrale Notaufnahme betreiben und die
in der DIVI vertretenen Fachgebiete als
Hauptabteilung innerhalb der Klinik führen. Die Weiterbildungseinrichtungen
sollen durch die DIVI eine Akkreditierung
erfahren. Die Weiterbildungsinhalte sind
durch die beteiligten Fachgebiete bzw.
Fachabteilungen vor Ort zu vermitteln,
und deren Erfüllung ist durch sie zu bestätigen. Maßgebend ist hier die jeweils
für das Fachgebiet vorhandene Weiterbildungsermächtigung. Eine Prüfung ist
zunächst nicht vorgesehen. Es reicht der
Nachweis der einzelnen erbrachten Leistungen, sodann wird seitens der DIVI das
entsprechende Zertifikat ausgestellt werden können.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin befürwortet, dass
pädiatrische Notaufnahmen auch in Zukunft aufgrund einer besonderen Infrastruktur und der besonderen Ausbildung
des pflegerischen Personals weiterhin
getrennt von einer Zentralen Notaufnahme betrieben werden, soweit innerhalb
der Klinik eine eigene Abteilung für Pädiatrie vorhanden ist. Unfallverletzte KinOrthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
der und chirurgische Notfälle sind nach
chirurgischem Facharztstandard zu behandeln, unbenommen hiervon sind Absprachen mit der Pädiatrie vor Ort. In den
Fällen, in denen es keine eigene Kinderklinik gibt, können pädiatrische Notfälle
auch in einer Zentralen Notaufnahme gesichtet werden, um diese dann nach dem
notwendigen Facharztstandard (zum
Beispiel Anästhesie, Chirurgie, Pädiatrie,
Unfallchirurgie, etc.) zu behandeln. Dazu
kann die Verlegung erforderlich sein.
Curriculum wird Ende des Jahres
vorgestellt
Das durch die hier vertretenen Fachgesellschaften gemeinsam erarbeitete
Curriculum wird voraussichtlich Ende
2012 vorgestellt werden, so dass dann
zunächst im Rahmen erster Pilotprojekte
eine zeitnahe Umsetzung erwartet werden kann. Auf europäischer Ebene wird
die Diskussion über die zukünftig verschiedenen Qualifikationen im Bereich
der Notfallmedizin in der innerhalb der
UEMS (Union Européenne des Médicins
Spécialistes) im Oktober 2011 neu beschlossenen Sektion für Notfallmedizin
(Section of Emergency Medicine) geführt. Auf der DIVI Fachbeiratssitzung
wurde im Dezember 2011 daraufhin einstimmig beschlossen, Herrn Prof. Gries
und Herrn Prof. Seekamp in die Sektion
Notfallmedizin der UEMS zu delegieren.
Prof. Dr. Andreas Seekamp
Prof. Dr. Andreas
Seekamp leitet die Klinik
für Unfallchirurgie am
Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein,
Campus Kiel.
Literatur
1 Anonymous (2008) Eckpunktepapier zur
notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung in Klinik und Präklinik. Notfall Rettungsmed 11: 421-422
2 Gries A, Seekamp A, Welte T, Wygold Th,
Meixensberger J, Deuschl G, Galanski M, Sybrecht G. (2010) Notfallbehandlung: Zentral
und interdisziplinär. Dtsch Arzteblatt 107:
A268-A269
3 Gries A, Sybrecht G, Seekamp A (2011) Zusatzweiterbildung als Zukunftskonzept.
Dtsch Ärztebl 108: A 1581
397
Foto: Techniker Krankenkasse
Aus unserem Fach
International Consensus Meeting: Im Mai 2012 einigten sich internationale Experten in Berlin auf eine Neudefinition des Polytraumas.
VERLETZUNGSKL ASSIFIZIERUNG
Neue Definition des Polytraumas
Im Mai 2012 traf sich nach achtmonatiger Vorbereitungszeit eine Gruppe internationaler Experten im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin, um die Neudefinition des Schwerverletzten zu konsentieren.
Vorläufer dieses Treffens waren mehrere Sitzungen im Rahmen der European
Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) zu derselben Thematik,
sowie im Rahmen internationaler Kurse
zur Schwerverletztenbehandlung (Polytrauma Management – beyond ATLS),
die diese Thematik beleuchtet hatten
(Abb.1). Während in den vorherigen Sitzungen bereits verschiedene Grundaspekte behandelt worden waren, wurde
nunmehr in einem zweitägigen Treffen
die Synopsis dieser bisherigen Initiativen angestrebt. Teilnehmer des Treffens
waren: N. Butcher, New South Wales,
Australien; Christoph Josten, Leipzig;
Rolf Lefering, Köln; L. Leenen, Utrecht,
Niederlande; Philipp Lichte, Aachen;
Ingo Marzi, Frankfurt/Main; Hans-Christoph Pape, Aachen; A. Peitzman, Pittsburgh, USA; U. Schmucker, München; P.
Stahel, Denver, USA.
Hintergrund I: Absinken der Mortalität
Aufgrund der verbesserten Rettungsstrukturen, besserer passiver Fahrzeugsicherheit und aufgrund des medizinischen Fortschritts kam es in den letzten
398
NEUE DEFINITION
2 Verletzungen mit AIS 2 oder mehr und
2 Regionen gemäß AIS
ISS>16
1 physiologischer Parameter
30 Jahren zu einer deutlichen Absenkung der Mortalität (von 30 auf unter
15 Prozent). Unabhängig von den medizinischen Fachgesellschaften hat sich
auch eine Initiative seitens der Politik
entwickelt. Bisherige Klassifizierungen
von Verletzten werden zumeist von der
Polizei vorgenommen. In Deutschland
wird am Unfallort eine Differenzierung
in Leicht- und Schwerverletzte vorgenommen, abhängig davon, ob ein Patient
nach Verbringung in die Klinik stationär
aufgenommen wird oder nicht. In anderen europäischen Ländern sind etwas
modifiziertere Kriterien vorhanden.
Hintergrund II: Mindestmengen der
Schwerverletztenversorgung im TraumaNetzwerk
In Deutschland wird zur Zeit die strukturierte Einteilung hinsichtlich des Schwe-
regrades der Schwerverletzten und der
Klassifizierung von Krankenhäusern
überarbeitet. In den USA wird für die
Einstufung in Level I eine Mindestzahl
von Verletzten mit einem ISS> 15 verwendet (American Society of Surgery
Committee on Trauma ACSCOT). Dies
wird seitens der Krankenhausträger als
einziges Kriterium verwendet, um die
Einteilung in die verschiedenen Versorgungsstufen vorzunehmen. Weitere Parameter, wie zum Beispiel Intensivstationsdauer, Beatmungszeiten etc. werden
nicht zur Klassifizierung berücksichtigt.
Diese Einteilung ist ebenso für die Verteilung von Ressourcen bedeutsam. Sie
erfolgt somit ausschließlich durch eine
ärztlich ermittelte, retrospektiv erhobene Klassifikation.
Hintergrund III: Notwendigkeit und Vorteile einer neuen Definition
Die bisherige klinische Definition des
Schwerverletzten basierte ausschließlich auf Expertenmeinung. Im Wesentlichen wurden die Kriterien von Border
und Tscherne verwendet. Diese waren
bewusst unspezifisch gehalten, das
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
heißt, sie berücksichtigen „Patienten,
welche Verletzungen von mindestens
zwei Körperregionen aufweisen, von
denen mindestens eine lebensbedrohlich ist“. Ein Score oder gar messbare Parameter waren und sind in dieser Definition nicht enthalten oder vorgesehen.
Die bisherigen Beschreibungen von Border, Tscherne und Trentz (Verletzungen
von mindestens zwei Körperegionen,
von denen mindestens eine lebensbedrohlich ist) waren sinnvoll und nutzbringend für schwerverletzte Patienten.
Zur Klassifikation von Verletzungen ist
eine messbarere Einteilung als die der
oben genannten Definitionen sinnvoll.
Trotz der bekannten Mängel des Injury Severity Score (ISS) scheint zur Zeit
und weiterhin dieser der bedeutsamste
und wichtigste Score zu sein, um einen
Vergleich von Patienten mit schweren
Verletzungen zu erbringen. Insofern
erscheint es zur Erlangung einer neuen
Definition des Schwerverletzten weiterhin sinnvoll, vorhandene und bewährte Strukturen zu nutzen und eventuell
weiterzuentwickeln. In Europa existieren zur Zeit verschiedene Initiativen zur
Neudefinition des Polytraumas, welche zum Teil politikgesteuert, zum Teil
durch ärztliche Initiativen getriggert
sind. Diese haben allesamt zum Ziel, im
frühen klinischen Verlauf die Steuerung
hinsichtlich Wahl des Krankenhauses,
Therapie, Prognose zu bewirken.
Terminologie: „Polytrauma“, „multiply
injured“, „Schwerverletzter“, Schwerstverletzter“, „lebensbedrohlich Verletzter“
Im Rahmen der Konsensuskonferenz
wurde ebenfalls der ideale Terminus diskutiert. Die bisherige Verwendung der
oben genannten Nomenklatur ist nicht
exakt formuliert oder definiert, zumeist
wird sie nach subjektiven Kriterien verwendet. Einheitliche Richtlinien existieren nicht. Auch in der S3-Leitlinie ist eine
stringente Verwendung der verschiedenen Nomenklaturen nicht durch Literatur belegt. Dennoch herrscht Übereinstimmung dahingehend, dass eine Vereinheitlichung Sinn macht und idealerweise durch Fakten belegbar sein sollte.
Der Terminus „Polytrauma“ wurde bis
vor circa zehn Jahren im Wesentlichen
nur in Europa verwendet. In der englischsprachigen Literatur wurde zumeist
ausschließlich zwischen „isolated injuries“ und „multiple injuries“ unterschieden – darüberhinaus gab es keine weitere Spezifikation. Ob dies an der Strukturierung der Traumazentren anhand der
ISS-Grenzen lag, ist denkbar, aber nicht
belegt. Im deutschsprachigen Raum sind
bis heute nur die Abgrenzung zwischen
„Polytrauma“ und „Barytrauma“ beschrieben – eine Abgrenzung hinsichtlich der Schwer- und Schwerstverletzten
existiert nicht. Zwar lässt sich der Begriff
„lebensgefährlich Verletzter“ hinsichtlich eines akuten Interventionsbedarfes
Unfälle und Verunglückte im Straßenverkehr
Gegenstand der Nachweisung
1
Einheit
2008
2009
2010
2011
Alkohol und andere berauschende Mittel. Bis 2007 Sonstige Alkoholunfälle.
Polizeilich erfasste Unfälle insgesamt
Anzahl
2.293.663
2.313.453
2.411.271
2.361.457
Anzahl
320.614
310.806
288.297
306.266
davon
Unfälle mit Personenschaden
Schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden
im engeren Sinne
Anzahl
91.144
89.519
92.107
81.487
unter dem Einfluss berauschender
Mittel1
Anzahl
18.205
17.169
16.034
16.261
Übrige Sachschadensunfälle
Anzahl
1.863.700
1.895.959
2.014.833
1.957.443
Verunglückte insgesamt
Anzahl
413.524
401.823
374.818
396.374
Getötete
Anzahl
4.477
4.152
3.648
4.009
Schwerverletzte
Anzahl
70.644
68.567
62.620
68.985
davon
Leichtverletzte
Tab. Polizeilich erfasste Unfälle (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2012)
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
separieren, wird aber nur in Kursen zur
Versorgung Schwerverletzter gelehrt.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn,
eine Bestandsaufnahme zu machen. Die
Neudefinition des Schwerverletzten sollte deshalb in der Lage sein, nicht nur eine
Abgrenzung zu isolierten Verletzungen
zu sein, sondern auch eine grobe Unterteilung im Bezug auf den klinischen Verlauf ermöglichen. Im Rahmen der Konsensuskonferenz wurden weitere Vorteile diskutiert und zusammengefasst:
Vorteile einer besseren Abgrenzung
Schwer-und Schwerstverletzter
■
■
■
Medizinische Gründe: Weiterbildung
von Assistenten und Vereinfachung
klinischer Erfahrung
Politische Gründe: Ressourcenallokation von Krankenhäusern und Benchmarking
Wissenschaftliche Gründe: Vereinheitlichung der Terminologie und
der Einschlusskriterien für klinische
Studien
Eine Möglichkeit, die Genauigkeit zu
verbessern, besteht in der Einführung
verschiedener Definitionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten des klinischen
Verlaufes. Diese könnten zum Beispiel
am Unfallort, bei stationärer Aufnahme
und im Intensivstationsverlauf erfolgen.
Allerdings erfordert dies einen sehr hohen Dokumentationsaufwand. Die am
Unfallort erhobenen Parameter sind allerdings nicht immer sehr akkurat im Bezug auf die Prognose, weshalb dieses als
klinisch relevanter Definitionszeitpunkt
nicht sinnvoll erscheint. Auch die Polizeidokumentation (stationäre Aufnahme ja/
nein) erbringt keine Differenzierung, da
viele Patienten trotz kurzer stationärer
Überwachung wieder die Kliniken verlassen und somt die Schwerverletztendefinition verwässern würden.
Auf der Basis dieser Überlegungen wurden Berechnungen anhand des Deutschen Traumaregisters angestellt. Diese
machen die Verwendung des ISS zur Bedingung, kombiniert mit weiteren Parametern, welche den klinischen Zustand
des Patienten beschreiben. Hier sind
Ähnlichkeiten zum revised trauma-Score
vorhanden, jedoch ist eine klinische Verwendung unabdingbar, ähnlich wie bei
der Beschreibung des „Borderline“-Patienten, welcher in Abhängigkeit von der
399
Aus unserem Fach
klinischen Versorgung seinen Zustand
in einen günstigen/komplikationslosen
versus lebensbedrohlichen Verlauf zu
verwandeln droht. Bei diesen Parametern handelt es sich um folgende: ISS 16
und mehr, AIS 2 x 2, 2 Körperregionen
und ein Mortalitätsrisiko > 10 %, ein AIS
– Wert von mehr als 2 und verschiedene
Körperregionen.
Aus diesen Parametern wurden diejenigen berechnet, welche die stabilste
Sensitivität und Spezifizität in Bezug auf
eine zu erwartende Mortalität haben.
Die Basis bildete die erwartete Sterblichkeit von 15 Prozent, wie sie bei Patienten
mit einem ISS von 16 zu erwarten ist.
Zusätzlich zu den erwähnten Parametern
ist der Glasgow Coma Scale als wichtiger
Prognosewert nach Datenlage sinnvoll.
Für weitere Berechnungen im Rahmen
des Treffens wurden folgende Parameter ausgewählt: Blutdruck, Gerinnung,
Glasgow Coma Scale und Säure/BasenDefizit. Die Ergebnisse der Konferenz
beweisen anhand von Daten des Traumaregisters, dass die im Kasten gelisteten
Parameter die neue Definition dergestalt
hinterlegen, dass eine reproduzierbare
Mortalität von 30 Prozent entsteht. Diese
ist somit beweisend für das Vorhandensein eines Polytraumas, das heißt einer
Schwerstverletzung im engeren Sinne.
Schwerverletzten vorhanden. Zur Zeit
wird geprüft, ob diese anhand anderer
klinischer Datenbanken (TARN, NTDB)
verifiziert werden kann.
Hans-Christoph Pape
Philipp Lichte
Rolf Lefering
Prof. Dr. Hans-Christoph
Pape, Aachen, stellvertretender Leiter des wissenschaftsausschusses
der DGU
Somit ist nunmehr anhand medizinischer Daten eine neue Definition des
E S T E S - KO N G R E S S
Many ways – one goal
Vom 12. bis 15. Mai 2012 fand in Basel der 13. European Congress for Trauma and Emergency Surgery
(ECTES) der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) mit 1.200 Teilnehmern aus insgesamt 63 Ländern statt. In zahlreichen, teils interaktiven, gut besuchten Sitzungen wurden die neuesten
Aspekte der Unfallchirurgie, Notfallchirurgie, Intensivmedizin und Katastrophenchirurgie diskutiert.
Many ways – one goal: Unter diesem
Motto stand der 13. European Congress
for Trauma and Emergency Surgery der
European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES), den sie unter den
Kongresspräsidenten Dominik Heim und
Reto Babst aus der Schweiz sowie dem
Präsidenten der ESTES, Prof. Dr. Ingo
Marzi, Frankfurt, gemeinsam mit den nationalen Schweizer Gesellschaften SGTV
(Schweizerische Gesellschaft für Traumatologie und Versicherungsmedizin) und
SGATC (Schweizerische Gesellschaft für
Allgemeinchirurgie und Traumatologie)
in Basel ausrichtete. Die internationale
Bedeutung dieses Kongresses spiegelte
sich in der aktiven Beteiligung zahlreicher
Partnergesellschaften, zu denen europäische Gesellschaften wie die European
Federation of National Association of Orthopedics and Traumatology (EFORT), die
European Federation of Orthopedics and
Sports Traumatology (EFOST), die Société
Francaise de Chirurgie Orthopedique et
Traumatologique (SOFCOT), die European
400
Bone and Joint Infection Society (EBJIS),
der Küntscher Kreis, die AO Foundation
wie auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählten. Neben vielen renommierten Wissenschaftlern war auch
die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) mit ihrem Präsidenten Prof.
Dr. Christoph Josten aus Leipzig und die
American Association for the Surgery of
Trauma (AAST) mit ihrem Präsidenten
Wayne Meredith während des gesamten
Meetings präsent. Etwa ein Drittel der
Teilnehmer kam sogar von außerhalb
Europas.
Intensive Diskussionen
In fünf Parallelsitzungen wurden Themen
aus den Bereichen Unfallchirurgie, Notfall- und Akutchirurgie, Katastrophenmedizin und Aus- und Weiterbildung
in wissenschaftlichen Symposien, Instructional Lectures und in interaktiven
Falldiskussionen behandelt. Die Zuhörer
beteiligten sich sehr rege an den Diskus-
sionen. Morgendliche Video-Sessions
und eine umfangreiche Posterausstellung
ÜBER ESTES
ESTES versteht sich als die Europäische Gesellschaft für Unfall- und Notfallchirurgie
und ist sowohl eine Dachorganisation mit 26
nationalen Mitgliedsgesellschaften und
mehr als 1.000 individuellen, aktiven Mitgliedern. Als Dachorganisation vertritt ESTES 10.000 institutionelle Mitglieder gegenüber nationalen und europäischen Institutionen und arbeitet aktiv an europäischen
Trauma Guidelines, einem Traumacurriculum sowie einem Traumaregister mit. Alle Informationen über ESTES finden sich online
unter: www.estesonline.org
Dort kann man auch den Newsletter ESTESNEWS abonnieren, der alle zwei Monate erscheint. Weitere Informationen finden sich
regelmäßig in der Zeitschrift der Society European Journal of Trauma and Emergency
Surgery: www.ejtes.springer.de.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
ergänzten das Programm. Im Speziellen
wurden die Maßnahmen innerhalb der
WHO Decade of Action on Road Safety (DARS), der Unfallprävention sowie
der Polytraumabehandlung diskutiert.
In verschiedenen Sitzungen wurden Diagnostik und Therapie muskuloskelettaler Verletzungen wie auch viszeraler
Verletzungen nach Trauma detailliert
besprochen und unfallchirurgisch/orthopädische Versorgungsstrategien und damage-control-Strategien verschiedenster
Regionen ausdiskutiert.
Chirurgische Basis für unfallchirurgische
Spezialisierung
Die Notfall- und Akutchirurgie wurde
neben klinisch-praktischer Relevanz
auch hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung des Faches Chirurgie in einer
international besetzten Pro-und-ContraSitzung besprochen. Die europäische und
internationale Diskussion endete mit
S AV E T H E D AT E
Die nächsten Kongresse der ESTES finden
vom 4. bis 7. Mai 2013 in Lyon und vom 25.
bis 27. Mai 2014 gemeinsam mit der DGU in
Frankfurt/Main statt. Abstracts für den ESTES-Kongress 2013 können vom 10. September bis 5. November 2012 eingereicht
werden. Ab 3. Dezember ist die Online-Registrierung freigeschaltet. Weitere Infos unter:
www.ectes2013.org
dem klaren Konsens, dass eine breite chirurgische Basis die Grundvoraussetzung
für eine unfallchirurgische Spezialisierung sein muss.
In kurzen Mittagsvorlesungen (12-to12-lectures)
und
Key-note-lectures
wurden aktuelle Topics pointiert angesprochen und regten zur Diskussion an.
Diese konnten dann im Rahmen des attraktiven Rahmenprogrammes sowohl
im Kongresscenter als auch außerhalb
weiter vertieft werden.
Dominik Heim und Reto Babst verdienen höchsten Respekt für die rundum
gelungene Organisation des sehr gut angenommenen Kongresses in Basel und
das Zusammenbringen maßgeblicher
Gesellschaften, Disziplinen, Kliniker und
Wissenschaftler zu den immer spannend
bleibenden Themen Trauma und Notfallchirurgie.
Prof. Dr. Ingo Marzi
Prof. Dr. med. Ingo
Marzi
ESTES President
2011/2012, PastPresident 2012/2013
KO N G R E S S I M P R E S S I O N E N
Dominik Heim während der Eröffnungsveranstaltung.
Luke Leenen, President-Elect; Pol Rommens, General Secretary, Dominik Heim,
Congress President, Eric Voiglio, Treasurer and Congress President 2013, Ingo
Marzi, President, Reto Bapst, Congress President.
Prof. Dr. Ingo Marzi während einer Präsentation.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
401
Aus unserem Fach
P O S T T R A U M AT I S C H E B E L A S T U N G S S T Ö R U N G
Trauma an der Seele oft übersehen
Es ist bekannt, dass Unfallopfer neben ihren körperlichen Wunden oft auch Verletzungen an der Seele
davontragen. Trotzdem werden posttraumatische Belastungsstörungen im Krankenhaus oft nicht ausreichend berücksichtigt. Lesen Sie hier einen beispielhaften Fallbericht.
Foto: Fotolia
universitäres
Lehrkrankenhaus re Beckenringfraktur, Ulnaschaftfraktur,
Im Frühjahr 2010 wurde ein PKW fahrer- und
Hämatopneumoseitig von einem anderen PKW gerammt. transportiert. Am Folgetag verstarb sein Rippenserienfraktur,
thorax,
ContuIm
Fahrzeug
siocordis, Weberbefanden sich
A-Fraktur,
tiefe
drei Personen:
„Sie behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche und keine Blinddärme.
Beinvenenthromder 19-jähriSie behandeln Menschen aus Fleisch und Blut, mit Leib und Seele.“
bose und Lungege Fahrer, sein
nembolie, postwenige Jahre
älterer Bruder und dessen kleine Toch- Bruder unerwartet an einer intrakraniel- operative Wundinfektion an Gesäß und
ter. Während der Fahrer mit schwersten len Blutung, die offenbar undiagnostiziert Becken.
Verletzungen aus dem total demolierten geblieben war. Der jugendliche Fahrer
Auto herausgeschnitten werden mussten, wurde mehrfach operiert, verbrachte fast Der junge Mann, drei Monate zuvor kernwaren das Kind und sein Vater eher leicht einen Monat auf der Intensivstation und gesund, voller Lebensfreude im Kreise der
verletzt und kamen in ein nahegelegenes wurde dann „mobil im Gehwagen unter Familie, sportlich, dynamisch, beliebt und
Krankenhaus der Grund- und Regelver- physiotherapeutischer Anleitung“ nach geliebt –jetzt ein Mensch in den Trümüber zwei Monaten nach Hause entlassen. mern seiner Existenz, der Bruder tot, er
sorgung.
Im Entlassungsbrief finden sich folgende selbst „mobil im Gehwagen“, mit Angst
Der 19-jährige Fahrer wurde vor Ort in- Diagnosen: Milzruptur, Mesenterialein- und Schuldgefühlen, wenn er auch den
tubiert und beatmet in ein großes über- riss und Nierenparanchymverletzung, Unfall nicht selbst verschuldet hatte. In
regionales traumatologisches Zentrum Femurschaftfraktur, Talusfraktur, hinte- zwei Monaten hatte er mehr Operationen
Hinwendung zum Patienten: Ärzte behandeln nicht in erster Linie Krankheiten und Verletzungen, sondern Patienten. Leider geht das im
Behandlungsalltag oft unter.
402
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche und keine Blinddärme. Sie behandeln Menschen aus Fleisch und Blut, mit
Leib und – Seele.“
durchlitten als andere in ihrem ganzen
Leben und vier Wochen Intensivtherapie
erfahren. Wir sind uns alle klar darüber,
dass Intensivtherapie zwar lebensrettend, aber für den Patienten meist ein
Alptraum aus Schmerz, Ohnmacht, Angst
und „Drogen“ darstellt.
Mehr Achtung vor dem Menschen, bitte
Ich hatte diesen Satz vergessen, in all den
Jahren, in denen ich selbst Intensivmedizin betrieben habe. Erst heute erinnere
ich mich wieder daran: Unsere ärztliche
Aufgabe gilt nicht der Verletzung, sondern
dem Menschen. Und beim Menschen geht
das körperliche Trauma mit dem seelischen Hand in Hand. Wo bleibt unser gepriesenes interprofessionelles, interdisziplinäres und multimodales Arbeiten? Wo
bleibt die Achtung vor dem Menschen?
Trauma an Körper und Seele
Dieser junge Mann ist schwersttraumatisiert am Körper – und zweifelsfrei auch
an seiner Seele. Die Diagnose einer posttraumatischen Belastungsreaktion oder
-störung findet sich in seinem Entlassungsbrief jedoch nicht. In den zwei Monaten seines Krankenhausaufenthaltes
hat nie jemand an das Offensichtliche gedacht. Lediglich in der Verlaufsbeschreibung wird lapidar erwähnt, der Patient
beklage auf der Normalstation Ein- und
Durchschlafstörungen. Ein neurologischpsychiatrischer Konsiliarius verordnete
daraufhin Mirtazepin und Zopiclon. Eine
weitere psychosoziale oder psychotherapeutische Diagnostik oder gar Betreuung
gab es nicht. In den Empfehlungen des
Entlassungsbriefes zum weiteren Prozedere finden sich weder Hinweise auf eine
adäquate Schmerzmedikation noch auf
die Notwendigkeit einer psychosozialen
Unterstützung.
Endlich Psychotherapie
Ich lernte diesen Patienten etwa ein Jahr
später in meiner schmerztherapeutischen Sprechstunde kennen, als er mit
Ibuprofen 3 x 800 mg nicht mehr weiter
kam. Glücklicherweise hatte ihn mittlerweile ein mitfühlender Hausarzt einer
HINTERGRUND
Es geht nicht nur um das Ob, sondern
auch um das Wie des Überlebens
Glaubt man den Statistiken des Statistischen
Bundesamtes und anderer Register, hat sich
innerhalb von 20 Jahren die Mortalitätsrate
des schwerverletzten Patienten halbiert. Je
nach Verletzungsschwere liegt sie zwischen
10 und 18 Prozent. Wie wir aus mehreren,
auch deutschen klinischen Studien wissen,
leidet mehr als die Hälfte der überlebenden
schwerstverletzten Patienten auch noch
nach Jahren unter den Folgen ihrer Verletzun-
Wie sehr ein Unfall und die Unfallfolgen Patienten
und Angehörige belasten, zeigt eindrucksvoll
die Sammlung authentischer Berichte – zusammengestellt von Irena Kutscher – in dem von der
Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie 2009
herausgegebenen Buch „Jeden kann es treffen.
Gesichter jenseits der Statistik“.
Traumatologie ist die Wissenschaft, die
sich mit dem Trauma beschäftigt. Liebe
Kolleginnen und Kollegen, werden Sie
sich dieser Aufgabe bewusst und helfen
Sie traumatisierten Menschen auf körperlicher, aber auch auf psychischer Ebene. Helfen ist unser Beruf!
Thomas M. Engel
psychotherapeutischen Behandlung zugeführt. Auf den ersten Termin hatte er
ein Dreivierteljahr warten müssen.
Das Schicksal dieses jungen Mannes ist
leider kein Einzelfall, sondern offenbar
eher die Regel. Ich frage mich, wie ich
mich bei meiner Krankenhausentlassung gefühlt hätte, wenn mir das Gleiche widerfahren wäre. Es ist mehr als
20 Jahre her, dass in einer meiner ersten
medizinischen Vorlesungen ein älterer
Professor uns Studenten ermahnte: „Sie
gen. Neben funktionelle Beschwerden klagen
die Patienten am häufigsten über störende
Schmerzzustände – auch Kopfschmerz – und
mangelnde Belastbarkeit (siehe Weißbuch, 2.
Auflage 2012, S.8). Das posttraumatische Belastungssyndrom (PTBS) ist den bei der Akutbehandlung von Verletzten Beteiligten bekannt und inzwischen Teil der Standard-Empfehlungen zu rehabilitativen Maßnahmen
nach schwerer Verletzung.
Mit dem Fallbericht von Thomas Engel wollen
wir an das zentrale Thema der Rehabilitation
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Thomas M. Engel
ist Facharzt für
Anästhesiologie und spezielle Schmerztherapie,
Psychotherapeut
in Ausbildung und
Transplantationsbeauftragter im DRK
Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg.
unserer Patienten erinnern und Sie bei Ihren
Bemühungen unterstützen, das Wissen um
diese Unfallfolgen auch in die praktische Anwendung umzusetzen.
Prof. Dr. Hartmut
Siebert, Generalsekretär
DGU
403
Aus unserem Fach
AW M F - A R B E I T S K R E I S
Sitzung der „Ärzte und Juristen“
Der Arbeitskreis „Ärzte und Juristen“ in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF) – dessen Frühjahrssitzung 2011 aus technischen Gründen ausgefallen war –
hat sich auf seiner Sitzung am 26./27. November 2011 in Würzburg unter der Leitung von Prof. Dr. H.-D.
Saeger unter anderem mit nachfolgenden Themen befasst:
Zertifizierung von Krankenhäusern und
Patientensicherheit
Prof. Dr. Stefan Post, Mannheim: „Aktueller Stellenwert und Perspektiven“:
Der PowerPoint präsentierte Beitrag
orientiert sich neben allgemeinen Gesichtspunkten (Funktion der Zertifizierung, Formalisierungen administrativ,
technisch, Qualitätsmanagement, Patientenferne, Patientensicherheit) spezifisch
nach Vorgabe der Deutschen Gesellschaft
für Allgemein- und Viszeralchirurgie
(DGAV) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG); speziell angesprochen Coloproktologie, MIV Chirurgie, Pankreas,
Leber, Adipositas und metabolische Chirurgie, Endokrino-Chirurgie, ob. GI-Trakt,
Endoskopie.
Alternativen (?): Benchmarking und Qualitätsvergleiche,
Qualitätsmanagement,
Management von Qualitätsverbesserungen, QM-System mit Total-Quality Ansatz,
Internet-Auftritt, Qualitätsmessung mittels Routinedaten, Peer review-Verfahren,
Patientenbewertungen, interdisziplinäre
Konferenzen und andere Qualitätspartnerschaften mit Patienten.
Dr. jur. Herfried Kohl, Intercert, Nürnberg: Juristische Aspekte: Zertifizierung
ist eine Konformitätsbestätigung und
bedeutet: Ein Produkt, System, Personalqualifikation stimmen mit bestimmten, vorher definierten Anforderungen
überein. Sind diese Anforderungen nicht
ordentlich definiert, ist das Zertifizierungsverfahren mangelhaft, eventuell
inhaltsleer. Das Zertifizierungsdesign
muss den Vertragsparteien zugänglich/
bekannt sein. Die Arbeitsweise von Zerti-
Bild: www.awmf.org
Dr. Thomas Hilse, Abt.-Dir. DKV, Köln:
„Wie wertvoll sind Zertifikate – gibt
es Alternativen?“: Darstellung der Zertifizierungsmöglichkeiten, Zertifizierung
als Herausforderung (Qualitätsmanagementsysteme, Ressourcenbindung, Kurz-
zeit-/Langzeit-Effektivität,
Akzeptanz,
höhere Qualitätsanforderungen der ReZertifizierung).
Zum Download: Unter www.awmf.org/die-awmf/arbeitskreise/ak-aerzte-juristen/1-sitzung-2011.
html können die Präsentationen der Arbeitskreissitzung heruntergeladen werden. Dort wird nach
Fertigstellung ebenfalls das Protokoll der nichtöffentlichen Sitzung veröffentlicht.
404
fizierungsgesellschaften ist international
durch die ISO 17021 geregelt (rechtliche
Identifizierbarkeit, wirtschaftliche und
sonstige Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Verantwortlichkeit für die Zertifizierung, Transparenz in der Durchführung
der Zertifizierung, klare Regeln bezüglich Auditoren und Personal. Nationale
Akkreditierungsstelle in Deutschland ist
gesetzlich die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS - spielt jedoch in Deutschland eine untergeordnete Rolle). Die Zertifizierungsverfahren sind nach Versorgungsbereichen gegliedert (Akutkliniken,
Reha-Kliniken, stationäre und ambulante
Pflege, niedergelassene Ärzte, sonstige
Versorger). Mögliche juristische Risiken
für Zertifikatinhaber: Nichteinhalten von
Zertifizierungsregeln, irreführende Verwendung des Zertifikats, Verschweigen
meldepflichtiger Angaben mit jeweiligen
juristischen Folgen.
Leitlinien und „Clinical Pathways“
Prof. Dr. Hans-Konrad Selbmann, Tübingen: „Fesselnde Leitlinien?“: „Behandlungsleitlinien sind systematisch
entwickelte Aussagen, die den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergeben und
den behandelnden Ärzten und ihren Patienten die Entscheidungsfindung für eine
angemessene Behandlung in spezifischen
Krankheitssituationen erleichtern.“ Die
Entscheidungsfindung geht im Versorgungsalltag von vorgegebenen Faktoren
aus: Beim Arzt Erfahrung, Kompetenz,
Intuition, Ethik, Recht, Kostenbewusstsein. Beim Patienten subjektive Erfahrung, Erwartungen, Werte (Präferenzen),
Bewältigungsstrategien, Kultur. Externe
Faktoren sind externes Wissen, Leitlinien, Evidenzberichte, Wissensbanken;
hinzukommt der ethische, soziale und
ökonomische Rahmen. Die systematische
Evidenzbasierung geht von der Existenz
(oder Nichtexistenz) klinischer Belege
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach
aus, sucht nach diesen, bewertet methodische Qualität (Evidenzstärke), schließt
schlecht qualifizierte Belege aus und bereitet methodologische Belege in Form
von systematischen Reviews. Die klinische Bewertung der Tatsachen bezüglich
der Aufnahme in Leitlinien (LL) berücksichtigt die Passfähigkeit im deutschen
Gesundheitswesen, den Import von Belegen aus dem Ausland, den Nutzen, die
Abwägung von Nutzen und Schaden, die
Ergänzung fehlender Schutzmaßnahmen
gegen Befangenheit im AWMF-Regelwerk (kein Durchgriff der Finanziers auf
die LL-Entwicklung, Transparenz, Konsensfindung unter unabhängiger Moderation, gegebenenfalls unabhängiger Review und andere).
Die juristische Sicht: Der medizinische
Standard ist für behandelnde Ärzte verbindlich, er ist rechtlicher Standard. Der
medizinische Standard ist der jeweilige
naturwissenschaftliche Erkenntnisstand.
Leitlinienkonform behandeln heißt neben Kenntnis der Empfehlungen der LL
unbegründetes Übernehmen bzw. be-
gründetes Abweichen. Laut BGH VI ZR
57/07 vom 28. März 2008 können LL
aber „nicht unbesehen mit dem zur Beurteilung eines Behandlungsfehlers gebotenem medizinischen Sachverstand
gleichgesetzt werden.“ Sie ersetzen nicht
das Sachverständigengutachten. Die Anwendung der LL im Einzelfall hat zu berücksichtigen: Lücken in der LL durch
schwächere Evidenzen, begrenzte Berücksichtigung der Multimorbidität in
den LL, die Ausrichtung der LL auf den
„Durchschnittsfall“, individuelle Situationen durch Präferenzen beim Patienten.
Unter anderem: Was wollen, was sind
LL aus juristischer Sicht, wer oder was
verlangt die Erstellung von LL? Denkbare
Konfliktlagen. Wer haftet für den Inhalt
von LL? Wer haftet für die Richtigkeit von
LL? Der Referent gibt darüber stichwortartige, dennoch weitgehende Auskünfte,
die wegen ihres großen Umfanges, in ihren Einzelheiten wichtigen Aussagen hier
nicht wiedergegeben werden können. Sie
sind in der PowerPoint-Präsentation gut
lesbar.
Prof. Dr. Jürgen Probst
Prof. Dr. M. Schilling, Homburg/Saar:
„Patientenpfade – Profitieren die
Patienten?“: Der viszeralchirurgisch
aufgebaute Vortrag kann anhand der
PowerPoint-Wiedergabe nicht referiert
werden.
Rechtsanwalt Dr. Albrecht Wienke,
Köln: „Risiken und Nebenwirkungen
von Leitlinien“: Das Referat beantwortet in einer Reihe von Leitsätzen bzw.
Gerichtsentscheiden Grundsatzfragen:
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Prof. Dr Jürgen Probst,
Murnau/Staffelsee.
Kontakt: Prof.Juergen.
[email protected]
405
Aus unserem Fach
D I E O R T H O PÄ D I N N E N E . V.
Foto: Privat
Die Orthopädinnen
reisen und tagen
Das Altonaer Kinderkrankenhaus: Dort findet im November
2012 die Jahrestagung von „Die Orthopädinnen e.V.“ statt.
Der Aktionismus unserer Mitglieder
schlug sich in diesem Jahr in einer Buchveröffentlichung nieder. Frau Susanne
Scheipl aus Graz ist Mitherausgeberin
des neu auf dem Markt erschienenen
Buches „Gender-Unterschiede in der Orthopädie“. Ich selber unterstütze den
Thieme-Verlag als Mitherausgeberin der
Zeitschrift „XX-Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin“. „Die Orthopädinnen“
mischen mit und sind aktiv daran beteiligt, das Thema Gender und Frauen in der
Medizin voran zu bringen.
Reisestipendium für zwei Kolleginnen
Neben den diversen Angeboten des Vereines wie zum Beispiel unserem Mentoring-Programm sind wir auf unser neuestes Projekt sehr stolz. Dieses Jahr konnte
ein Reisestipendium für zwei Kolleginnen ausgeschrieben werden. Die Reise
wurde mit 14 Tagen veranschlagt und
mit 1.000 Euro unterstützt. Die Kolleginnen wählten unter anderem das kinderorthopädische Zentrum in Poznan, Polen,
unter der Leitung von Herrn Dr. Marek
Jozwiak, und das Centre for Sports and
Exercise Medicine in London als Hospitationskliniken. Ein Reisebericht wird auf
der diesjährigen Tagung zu hören sein.
Wir wünschen den Kolleginnen auch an
406
Seit über vier Jahren fördert der Verein „Die Orthopädinnen e.V.“ Frauen in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ein stetiger Mitgliederzuwachs bestätigt uns in
unserem Vorhaben und unseren Ideen.
dieser Stelle eine lehrreiche Zeit und eine
gute Reise.
Jahrestagung in Hamburg
Wie schon in den letzten Jahren veranstaltet der Verein „Die Orthopädinnen
e.V.“ auch in diesem Jahr am 10. / 11.
November 2012 eine vielfältige Jahrestagung zum Kennenlernen und Netzwerken. Unfallchirurgische wie orthopädische Themen werden facettenreich – von
Frakturen bis Knicksenkfußbehandlung
– präsentiert. Das hochkarätige wissenschaftliche Programm wird dieses Jahr
um einen interaktiven Block erweitert.
Das Thema Burnout soll hier theoretisch,
aber auch durch Praktisches beleuchtet
werden. Die in letzter Zeit sehr aktuelle
Diskussion des Mutterschutzes in den
chirurgischen Fächern wird auf der Tagung von rechtlicher Seite durch eine
Mitarbeiterin des Amtes für Arbeitsschutz präsentiert werden. Betroffene
Kolleginnen werden von ihren sehr individuellen Erfahrungen berichten. Wir
hoffen, mit dieser Diskussionsrunde Anstoß für ein Umdenken geben zu können.
Natürlich soll auch die gesellige Seite
nicht zu kurz kommen. Neben einem gemeinsamen Abendessen ist am Folgetag
der Jahrestagung eine Führung auf der
Elbphilharmonie geplant. Wir würden
uns sehr freuen, viele bekannte, aber
auch viele neue Kolleginnen aus der Orthopädie und Unfallchirurgie auf unserer
Jahrestagung begrüßen zu dürfen.
Dr. Sandra Lipovac
Dr. Sandra Lipovac,
Hamburg, ist Erste
Vorsitzende des Vereins
„Die Orthopädinnen
e.V.“ Kontakt:
[email protected].
FÜR DEN TERMINKALENDER
Jahrestagung „Die Orthopädinnen e.V.“
Wann? 10./11. November 2012
Wo? Hamburg, Altonaer Kinderkrankenhaus
Mehr Infos: www.orthopaedinnen.org
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Qualität und Sicherheit
HÜF TSONOGR AFIE BEI SÄUGLINGEN
Checklisten helfen, Fehler zu
vermeiden
Grundsätzlich hat die Einführung des frühen generellen sonografischen Hüftscreenings in Deutschland,
Österreich und der Schweiz einen Quantensprung in der Prophylaxe und Behandlung von Hüftreifungsstörungen mit sich gebracht. Leider scheint sich aber zuletzt ein leicht gegenläufiger Trend einzuschleichen.
Beim Vergleich verschiedener KVen ließen sich zudem stark differente Prüfergebnisse nachweisen (Tab. 1). Dies
muss als Ausdruck einer höchst unterschiedlichen Prüfpraxis der Sonografiekommissionen bei gleich lautender KBVVorlage gewertet werden. Die Vertreter
der Spitzenverbände der Krankenkassen
haben in der völlig überarbeiteten QSVereinbarung „Säuglingshüfte“ auch
größten Wert auf die Vergleichbarkeit
der Prüfergebnisse durch Angleichen relevanter Aspekte der Beurteilungs- und
Bewertungspraxis gelegt. In der Kommission „Säuglingshüfte“ der KBV werden
derzeit auch noch nach Veröffentlichung
der Vereinbarung entsprechende Bewertungsparameter erarbeitet.
Methodische Fehleranalyse
Die systematische Analyse der Regressund Schlichtungsfälle sowie die Aus-
408
Foto: Barbara Helgason/Fotolia
In jüngerer Zeit sind eine Zunahme von
Schlichtungs- und Regressfällen, wieder
häufiger auftretende operationsbedürftige Spätfälle und ein oft erschreckendes
Defizit an Kenntnissen und Fertigkeiten
bei vielen Teilnehmern an SonografieRefresherkursen zu beobachten. So
konnten bei Refresherkursen (das heißt
alle Teilnehmer praktizierten aktiv die
Hüftsonografie) lediglich 21 Prozent der
Absolventen vier Hüftsonogramme fehlerlos beurteilen! Diese unbefriedigende
Situation spiegelt sich auch nach Einführung der Qualitätssicherungsmaßnahmen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zum 1. April 2005 in einer
ungewöhnlich hohen Rate an Widerrufen
der Abrechnungsgenehmigung bei den
Qualitätssicherungs(QS)-Kommissionen
der Kassenärztlichen Vereinigungen
(KVen) wider.
Ob die Hüftgelenke
dieses Säuglings gesund sind, lässt sich per
Ultraschall leicht feststellen – vorausgesetzt, der
Untersucher beherrscht
sein sonografisches
Handwerk.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Qualität und Sicherheit
wertung der Eingangstests bei Refresherkursen offenbarte eine Reihe immer
wiederkehrender „klassischer“ Fehler
und Fallstricke: Meist handelt es sich um
die Missachtung oder Vernachlässigung
grundsätzlicher methodischer Regeln
und Checklisten. Folgerichtig werden die
schwerstwiegenden Fehler am Anfang
des diagnostischen Algorithmus gemacht
und nicht bei der Winkelmessung, die
methodisch gesehen erst am Ende eines
systematischen diagnostischen Algorithmus steht.
Folgende Fehler sind in absteigender Priorität und Häufigkeit zu erwarten:
■ Insuffiziente Lagerung und Abtasttechnik (zum Beispiel fehlende Lagerungsschale und/oder Schallkopfführung)
■ keine oder unvollständige anatomische Identifizierung (→ Checkliste 1)
■ fehlende Brauchbarkeitsprüfung und
Kippfehlercheck (→ Checkliste 2)
■ Danach folgen mit großem Abstand:
■ inadäquate Messtechnik mit nicht
plausiblen Alpha- und Betawinkeln
■ fehlende Plausibilitätsprüfung (inkonsistente Befunde von Deskription
und Messwerten)
■ nicht phasengerechte therapeutische
Konsequenzen.
Bei näherer Betrachtung, warum zum
Beispiel ein Hüftgelenk offen reponiert
werden musste, stellte sich heraus, dass
bei 13 Prozent der operierten Säuglingshüften die OP-Indikation auf einer primären Fehldiagnose beruhte. Beispielsweise
wurde bei der U3 ein tatsächliches 2c-Gelenk fälschlich als Typ 1 fehleingeschätzt
und erst einige Zeit später (= zu spät!) als
definitiv dezentriert („luxiert“) wieder
vorgestellt. Mit gutem Grund bezeichnet
Graf die Hüftsonografie als „finale“ Untersuchung: Ein primärer diagnostischer
Fehler lässt sich später oft nicht wieder-
gutmachen, weil die Pathomorphologie
unbemerkt fortschreiten konnte und das
kurze Zeitfenster für eine restitutio ad integrum längst geschlossen ist.
Mit der Abarbeitung der Checkliste 1
werden der Erker-Umschlagpunkt festgelegt und definitiv dezentrierte von zentrierten Hüftgelenken abgegrenzt.
Gegenstrategien
Bei zentrierten Gelenken sind anschließend obligatorisch die Checkliste 2
(„Brauchbarkeitsprüfung“ der Standardschnittebene) abzuarbeiten:
Unbedingt anzustreben ist die standardisierte Durchführung der Hüftsonografie:
Diese beginnt mit der Lagerung und Abtasttechnik und endet mit einer adäquaten, phasengerechten therapeutischen
Konsequenz sowie ausreichend langen
Verlaufskontrollen biomechanisch behandelter Hüftgelenke.
Die standardisierte Hüftsonografie erfordert ein systematisiertes Vorgehen
nach Checklisten (im Sinne des Risikomanagements). Graf hat als Orientierungshilfe neben seinem ausführlichen
„Kompendium“ [Graf 2010] einen gestrafften Ausbildungskatalog mit den
methodischen Mindeststandards publiziert [R. Graf: Warum ein Ausbildungskatalog für die Hüftsonographie? Orthopädische Praxis 45/2;2009:67–73], der
als Referenz für Ausrichter und Teilnehmer von Ausbildungskursen nach DEGUM-Richtlinien dient oder zumindest
dienen sollte.
Anhand der Checkliste 1 arbeitet man
systematisch die sonoanatomischen
Landmarken ab:
1
2
3
4
5
6
7
8
Knorpel-Knochen-Grenze
Hüftkopf
Umschlagfalte
Gelenkkapsel
Labrum
Knorpel
Knochen (5–7 = „Standardreihe“)
Konkavität-Konvexität
(„Erker-Umschlagpunkt“)
1 Unterrand des Os ilium
2 Schnitt
3 Labrum
Mit der Checkliste 2 werden (unbrauchbare) vordere und hintere Schnitte sowie
gegebenenfalls Kippfehler identifiziert
und eliminiert. Nach vollständiger und
korrekter Abarbeitung beider Checklisten sind die essenziellen methodischen
Schritte abgewickelt und damit für die
Hüftgelenke des Säuglings fatale diagnostische Fehler vermieden worden.
Alle weiteren Schritte im diagnostischen
Algorithmus bauen auf einer korrekten
anatomischen Identifizierung (Checkliste 1) und einer brauchbaren frontalen
Standardschnittebene (Checkliste 2) auf:
Es folgt eine beschreibende Befundung
(Deskription) des vorläufigen Hüfttyps
nach Graf (Typ 1–4) mithilfe einer definierten verbalen Terminologie von
knöcherner Formgebung, knöchernem
Erkerareal und knorpeligem Pfannendach. Anschließend wird der vorläufige
deskriptive Befund mittels standardisierter Messtechnik des „Knochenwinkels“
Alpha und des „Knorpelwinkels“ Beta abgesichert bzw. verifiziert. Damit ist unter Einbeziehung des Lebensalters (Reifungskurve) und gegebenenfalls eines
Stresstests eine Feintypisierung und also
der definitive Hüfttyp festgelegt. Dieser
sollte nochmals durch eine Rückkoppelung auf seine Konsistenz mit der vorherigen Deskription überprüft werden
Ergebnistabelle einiger kassenärztlichen Vereinigungen 2007
abrechnende Ärzte
GOP 01722 + 33051
KV Westfalen-Lippe
KV Nordrhein
KV Berlin
KV SchleswigHolstein
KV
Thüringen
KV Saar-land
KV Brandenburg
KV Sachsenanhalt
Fachärzte gesamt (N=)
683
755
225
207
132
127
124
123
Bisherige Ergebnisse
N
Anzahl durchgeführter
Verfahren im Jahr 2007
279
nicht sachgerechte Qualität:
Widerruf der Genhemigung
122
%
N
%
261
43,7
10
N
%
60
3,8
7
N
%
145
11,7
9
N
%
50
6
0
N
%
80
0
2
N
%
12
2,5
0
N
%
62
0
1
1,6
Tab. 1 Ergebnistabelle der Kassenärztlichen Vereinigungen 2007
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten |August 2012
409
Qualität und Sicherheit
(Plausibilitätsprüfung). Dabei womöglich zutage tretende Widersprüche müssen aufgelöst werden. Der beschriebene
schrittweise eingrenzende diagnostische
Algorithmus entspricht dem Prinzip der
Rasterfahndung in der Kriminologie.
Endpunkt der sonografischen Rasterfahndung: der Hüfttyp
Pathomorphologische Phase
Hüfttyp nach Graf
biomechanisches Therapieprinzip
Dezentrierung
4,3, D
Reposition
Instabilität
2c -instabil
(stabile!) Retention
Verknöcherungsverzögerung
2c -stabil, 2b, 2a-minus
(funktionelle) Nachreifung
Tab. 2 Endpunkt der sonografischen Rasterfahdung: der Hüfttyp
Das diagnostische Endprodukt dieser
sonografischen Rasterfahndung ist nicht
ein bestimmter Alpha-Winkel, sondern
ein Hüfttyp: Dadurch werden inhärente
methodische Schwächen (Intra-/Interobserver-Varianz) kompensiert; auch die
therapeutische Konsequenz („sonografiegesteuerte“ Therapie) ist nicht winkel-, sondern typenbezogen (Tab. 2).
Auch wenn statistisch nur bei circa einem Prozent aller Neugeborenen mit einer schwerwiegenden Hüftreifungsstörung mit sonografischer Instabilität oder
gar schon Dezentrierung zu rechnen
ist, muss gerade diese „Negativauslese“
schnellstmöglich korrekt diagnostiziert
und ohne Zeitverzögerung einer adäquaten (phasengerechten) biomechanischen
Therapie (Tab. 2) zugeführt werden.
Alle Hüftgelenke, die eine biomechanische Behandlung gemäß Tabelle 2 erhalten haben und erfolgreich bis zum Typ 1
ausbehandelt wurden, müssen bis zum
Wachstumsende regelmäßig kontrolliert
werden („Meilensteinröntgen“), um potenzielle sekundäre Verschlechterungen
(sekundäre/endogene Dysplasien) herauszufiltern. Deren Häufigkeit liegt bei
10 bis 30 Prozent der Therapiefälle.
Analyse der Entscheidungspraxis der QSKommissionen der KVen
Vor Einführung der „Prüfung der Auflage zur Aufrechterhaltung der fachlichen
Befähigung von sonografischen Untersuchungen der Säuglingshüfte im B-ModeVerfahren gemäß § 7a der UltraschallVereinbarung“ zum 1. April 2005 haben
die Mitglieder der QS-Kommission der
KV Westfalen-Lippe (KVWL) in Anlehnung an die Vorgaben der KBV Kriterien
zur Beurteilung der Bild- und Befunddokumentation erarbeitet. Diese wurden in
Form eines „Fehlerkatalogs“ tabellarisch
den Qualitätsstufen I bis III (regelrecht,
eingeschränkt, unzureichend) zugeordnet.
Die ersten Ergebnisse zwischen April
2006 und August 2007 waren desaströs:
Nur 6,2 Prozent der Ärzte konnten eine
410
sachgerechte Qualität nachweisen. 93,8
Prozent wurden als nicht sachgerecht
beurteilt. 85,7 Prozent hätten ihre Abrechnungsfähigkeit verloren.
Alle Betroffenen waren aufgebracht, ließen ihrem Zorn freien Lauf und suchten
die Fehler vornehmlich in der „Realitätsferne“ und „Pedanterie“ der Kommissionsmitglieder. Die zahlenmäßig erfasste
Fehleranalyse der KVWL zeigte neben
Flüchtigkeits- und methodisch-technischen Fehlern insbesondere erheblich
defizitäre Kenntnisse bei der anatomischen Identifizierung und der Brauchbarkeitsprüfung. Da viele systemische
Fehler begangen wurden (die häufigsten:
Abbildungsverhältnis nicht 1,7:1, Ausstelllinie falsch angelegt, Brauchbarkeitskriterien nicht erfüllt etc.) hat die KV
Informationsveranstaltungen durchgeführt, die mit zusätzlich wohlwollender
Bewertung der Messtechnik von Stufe
III in Stufe II deutlich bessere Prüfergebnisse ergaben. Zumindest konnte der
Abrechnungswiderruf auf 49 Prozent
gesenkt werden. Gleichwohl ist die nicht
sachgerechte Beurteilung mit zurzeit
62 Prozent immer noch zu hoch. Eine
hervorragende Untersuchungsmethode
kann aber nur dann flächendeckend erfolgreich sein, wenn alle Anwender sie
fehlerfrei praktizieren.
Die Frage nach der Ursache dieser
schlechten Prüfergebnisse lässt sich mit
der Historie beantworten. Die Ultraschall-Richtlinien aus den Jahren 1982
und 1987 sahen vor, dass die Kenntnisse
in drei Kursen erworben werden mussten. Danach konnten Ärzte in einem Kolloquium bei der KV die Abrechnungsfähigkeit sonografischer Leistungen erwerben. Seit 1988 (Kinderärzte und Radiologen) bzw. 1993 (Orthopäden) werden
die Kenntnisse und Fähigkeiten sonografischer Untersuchungen im Rahmen der
Weiterbildung gelehrt und im Zeugnis
zur Facharztanerkennung vom weiterbildungsbefugten Chefarzt attestiert.
In den Facharztprüfungen zeigen sich
leider häufig erhebliche Diskrepanzen
zwischen den Chefarztzeugnissen und
den tatsächlich vorhandenen Kenntnissen. Auch wird die Säuglingssonografie
insbesondere bei jenen Kollegen, die den
neuen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie anstreben, in der Facharztprüfung nicht mehr geprüft. Nach der
Niederlassung wird dann aus wirtschaftlichen Gründen munter geschallt – und
viele Kollegen geraten in die Fänge der
ärztlichen Gutachterstellen oder fallen
nach etwa zweijähriger Tätigkeit bei der
Qualitätssicherung der KVen durch.
Die neue QS-Vereinbarung hat neben
einer Vielzahl weiterer Veränderungen
auch einen Prüfalgorithmus mit sich
gebracht, demzufolge bei bestimmten
Bedingungen expressis verbis ein Fortbildungskurs (Refresherkurs) bindend vorgeschrieben ist. Da an vielen zur Weiterbildung befugten Kliniken keine strukturierte Ausbildung mehr erfolgt oder nicht
erfolgen kann, sollten die Kenntnisse in
den Facharztprüfungen auch nur dann
abgefragt werden, wenn ein Zertifikat
über eine strukturierte Weiterbildung
vorgelegt wird. Nur diese Ärzte sollten
auch geprüft werden.
Die KV prüft zur Abrechnungsfähigkeit
allerdings noch, ob die in der Vereinbarung vorgeschriebene Anzahl von 200
Kindern (also 400 Hüftgelenken) nachgewiesen werden kann. Ein derartiges Konzept wird derzeit in der Ärztekammer
Westfalen-Lippe beraten. Nicht jeder zur
Facharztprüfung zugelassene Kollege –
wenn er zum Beispiel in der Unfallchirurgie weiterarbeiten möchte – müsste
dann die Sonografie der Säuglingshüfte
nach Graf beherrschen, und der Chefarzt
würde nicht genötigt, ein Gefälligkeitszeugnis auszustellen.
Schlussfolgerungen
Die Analyse der Regressfälle und der
operativ zu behandelnden Hüftgelenke
sowie die Ergebnisse der Qualitätskom-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Qualität und Sicherheit
missionen der KVen bestätigen die Notwendigkeit der strukturierten Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten in
einem strukturierten Ausbildungssystem
(Grund-, Aufbau- und Ab¬schlusskurs)
sowie die Sinnhaftigkeit einer regelmäßigen Rezertifizierung (Refresherkurse).
Das Curriculum dieser Kurse wird durch
den Ausbildungskatalog nach Graf (2009)
strukturiert, der einen Mindeststandard
darstellt. Sämtliche Details sind in der jeweils aktuellsten Auflage des Graf-Kompendiums nachlesbar.
Ultraschallkursen festgeschrieben. Ebenso sollte die technische Ausstattung (Lagerungsschale plus Schallkopfführung)
dem State of the Art 2012 entsprechen.
Eine unstrukturierte „Ausbildung am
Krankenbett“ durch nicht speziell in der
Hüftsonografie ausgebildete Kursleiter
systematisiert Fehler und zerstört letztlich Hüftgelenke von Säuglingen.
Die Kenntnis der Literatur kann allerdings die Teilnahme an einem strukturierten Kurssystem nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Gleichbedeutend ist in der Ultraschallvereinbarung
vom 31. Oktober 2008 der Erwerb der
fachlichen Befähigung durch computergestützte Fortbildung in Verbindung mit
PD Dr. Christian
Tschauner,
Departmentleiter und 1.
Oberarzt der Abteilung
für Orthopädie des LKH
Stolzalpe. Kontakt:
[email protected]
QUELLE
Der Beitrag erschien ursprünglich in „Orthopädie & Rheuma“, Springer 2012; 2: 43-47.
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.
Literatur bei den Verfassern
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten |August 2012
Dr. Hans Dieter
Matthiessen, Facharzt
für Orthopädie,
Rheumatologie,
Kinderorthopädie,
Chirotherapie,
Sportmedizin,
DEGUM-Seminarleiter,
Dortmund. Kontakt:
[email protected]
411
Recht und Wirtschaft
NIEDERGEL A SSENE VERTR AGSÄR ZTE
Korruptives Verhalten nicht strafbar
Der Große Senat für Strafsachen des Bundesgerichtshofes (BGH), der für die Beantwortung grundsätzlicher Rechtsfragen zuständig ist, hat in seinem seit Monaten mit Spannung erwarteten Grundsatzbeschluss (Az.: GSSt 2/11) entschieden, dass niedergelassene und zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassene Ärzte, die von Pharmaunternehmen Geschenke oder andere Vorteile und Provisionen für die
Verschreibung bestimmter Arzneimittel entgegennehmen, sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar
machen.
Der erst jetzt veröffentlichten Entscheidung vom 29. März 2012 lag die Frage
zugrunde, ob niedergelassene, für die
vertragsärztliche Versorgung zugelassene Ärzte bei der Wahrnehmung der
ihnen gemäß § 73 Absatz 2 Sozialgesetzbuch V (SGB V) übertragenen Aufgaben,
insbesondere bei der Verordnung von
Arzneimitteln, als Amtsträger im Sinne
des § 11 Absatz 1 Nr. 2 Strafgesetzbuch
(StGB) und/oder als Beauftragte der gesetzlichen Krankenkassen im Sinne des
§ 299 StGB handeln. Diese Eigenschaft ist
Voraussetzung für eine Strafbarkeit nach
den sogenannten Korruptionstatbeständen des Strafgesetzbuches. In seinem am
22. Juni 2012 veröffentlichten Beschluss
stellt der BGH nunmehr klar, dass niedergelassene Ärzte weder als „Amtsträger“
noch als „Beauftragte“ der gesetzlichen
Krankenkassen anzusehen sind, so dass
eine Strafbarkeit wegen Bestechlichkeit
nach den derzeit geltenden Strafvorschriften ausscheidet.
gesetzlichen Krankenversicherung eine
aus dem Sozialstaatsprinzip folgende
Aufgabe sei. Dennoch seien Vertragsärzte nicht dazu bestellt, Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrzunehmen.
Der freiberuflich tätige Vertragsarzt sei
weder Angestellter noch Funktionsträger einer öffentlichen Behörde und damit
kein Amtsträger. Er werde aufgrund der
individuellen, freien Auswahl des gesetzlich versicherten Patienten tätig. Sein
Verhältnis zu dem Patienten werde – ungeachtet der mit der Zulassung verbundenen Verpflichtung zur Teilnahme an
der vertragsärztlichen Versorgung – wesentlich von persönlichem Vertrauen und
einer Gestaltungsfreiheit gekennzeichnet, die der Bestimmung durch die gesetzlichen Krankenkassen entzogen sei.
Die Einbindung des Vertragsarztes in das
System der öffentlichen Daseinsfürsorge
verleihe der vertragsärztlichen Tätigkeit
daher nicht den Charakter hoheitlich gesteuerter Verwaltungsausübung.
Dieser Entscheidung lag ein Fall zugrunde, in dem ein Arzneimittelhersteller
niedergelassenen Ärzten Provisionen in
Höhe von fünf Prozent des Herstellerabgabepreises dafür gezahlt hatte, dass sie
ein bestimmtes Arzneimittel verschrieben. Das Landgericht Hamburg verurteilte den Arzt wegen Bestechlichkeit sowie
die Pharmareferentin wegen Bestechung
zu Geldstrafen. Gegen diese Entscheidung legte die Pharmareferentin Revision
zum Bundesgerichtshof ein.
Auch sei der Vertragsarzt bei der Verordnung von Arzneimitteln nicht Beauftragter der gesetzlichen Krankenkasse.
Zum einen bewegten sich Vertragsärzte
und Krankenkassen bei der Versorgung
gesetzlich versicherter Patienten auf Augenhöhe. Zum anderen träfen nicht die
Krankenkassen, sondern die Patienten
die Arztwahl, an welche die Krankenkassen gebunden sei. Von der Übernahme
einer Aufgabe durch den Vertragsarzt für
die Krankenkasse könne daher auch bei
der Verordnung von Medikamenten keine Rede sein.
Freiberufliche Vertragsärzte sind keine
Amtsträger
Der BGH führte in seiner Entscheidung
aus, dass zwar die Krankenkassen als
Stellen der öffentlichen Verwaltung zu
qualifizieren seien und das System der
412
Urteil stärkt die Freiberuflichkeit des
Arztberufes
Die Entscheidung des Großen Senats für
Strafsachen beim BGH ist sehr zu begrü-
ßen, da sie den ärztlichen Beruf als freien Beruf stärkt und das Arzt-PatientenVerhältnis in den Vordergrund rückt.
Der BGH betont in seinem Beschluss zu
Recht, dass der freiberuflich tätige Vertragsarzt weder Angestellter noch Funktionsträger einer öffentlichen Behörde
ist. Dennoch darf diese Entscheidung
nicht insoweit missverstanden werden,
dass unzulässige Zuwendungen an Ärzte nur an strafrechtlichen Vorschriften
gemessen werden. Vielmehr sind solche
Zahlungen an den geltenden Vorschriften
des Berufsrechts, des Sozialrechts sowie
des Wettbewerbs- und Heilmittelwerberechts zu messen, welche die Forderung
oder Annahme unzulässiger Zuwendungen als unzulässig qualifizieren und auch
entsprechend sanktionieren.
So ist es nach § 31 der Musterberufsordnung (MBO) allen Ärzten untersagt, für
die Verordnung oder den Bezug von Arznei- oder Hilfsmitteln oder Medizinprodukten ein Entgelt oder andere Vorteile
zu fordern oder anzunehmen. Darüber
hinaus enthält § 32 MBO das Verbot, Geschenke oder andere Vorteile zu fordern
oder anzunehmen, wenn hierdurch der
Eindruck erweckt wird, dass die Unabhängigkeit der ärztlichen Entscheidung
beeinflusst wird. Diese Verbote sind Ausfluss der Verpflichtung aus § 30 MBO,
dass Ärzte in allen vertraglichen und
sonstigen beruflichen Beziehungen zu
Dritten ihre ärztliche Unabhängigkeit bei
der Behandlung der Patienten zu wahren haben. Auch im SGB V finden sich
entsprechende Regelungen. Nach § 128
SGB V sind Zahlungen an Ärzte im Zusammenhang mit der Verordnung von
Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln untersagt.
Diese Vorschrift wurde zuletzt im Zuge
des Versorgungsstrukturgesetzes um einen weiteren Absatz ergänzt, in dem der
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten |August 2012
Recht und Wirtschaft
Gesetzgeber ausdrücklich klarstellt, dass
Vertragsärzte, die unzulässige Zuwendungen fordern oder annehmen oder
Versicherte zur Inanspruchnahme einer
privatärztlichen Versorgung anstelle der
ihnen zustehenden Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung von sich aus
drängen, gegen ihre vertragsärztlichen
Pflichten verstoßen. Verstöße gegen
diese Vorschriften können disziplinarrechtlich geahndet werden und bis zum
Verlust der Zulassung und Approbation
führen.
Letztlich hat auch der BGH in seiner Entscheidung abschließend betont, dass er
lediglich zu entscheiden gehabt habe,
ob korruptives Verhalten von Vertragsärzten und Mitarbeitern von Pharmaunternehmen nach dem derzeit geltenden
Strafrecht strafbar sei. Über die Frage,
ob dieses Verhalten rechtspolitisch generell strafwürdig sei und es daher der
Schaffung neuer strafrechtliche Regelungen bedürfe, müsse der Gesetzgeber
befinden. Ob dieser neue Straftatbestände schaffen wird, die neben der berufsrechtlichen und vertragsarztrechtlichen
auch eine strafrechtliche Ahndung dieses
Verhaltens ermöglichen, bleibt abzuwarten.
Dr. Albrecht Wienke
Anna Stenger, LL.M.
Dr. Albrecht Wienke
ist Fachanwalt für
Medizinrecht in Köln.
Kontakt: AWienke@
Kanzlei-WBK.de
Die Grundsatzentscheidung des BGH
betrifft schließlich nur die niedergelassenen, freiberuflich in eigener Praxis
tätigen Ärzte. Angestellte und verbeamtete Ärzte in Kliniken und Krankenhäusern öffentlicher, kirchlicher oder privater Träger sowie angestellte Ärzte bei
anderen niedergelassenen Ärzten oder
bei MVZ unterlagen schon immer den
Straftatbeständen der Bestechlichkeit
und Bestechung im geschäftlichen Verkehr.
Anna Stenger, LL.M.,
ist Fachanwältin für
Medizinrecht in Köln.
GESETZESÄNDERUNG
Honorarärzte ab 2013 legalisiert
Seit Mai 2012 war bekannt, dass der Gesetzgeber eine Änderung des Krankenhausentgeltgesetzes plant
und damit die stationäre Tätigkeit von Honorarärzten legalisieren will. Diese Absichten sind nun durch entsprechende positive Beschlüsse des Bundestags und des Bundesrats umgesetzt worden.
Zukünftig können voll- und teilstationäre Krankenhausleistungen auch durch
nicht fest angestellte Ärztinnen und Ärzte
erbracht werden. Dabei hat das Krankenhaus sicherzustellen – so der Wortlaut
der Neuregelung weiter –, dass die nicht
im Krankenhaus fest angestellten Ärztinnen und Ärzte für ihre Tätigkeit im Krankenhaus die gleichen Anforderungen
erfüllen, wie sie auch für fest im Krankenhaus angestellte Ärztinnen und Ärzte
gelten. Damit soll gewährleistet werden,
dass Honorarärzte die fachlichen Anforderungen und Nachweispflichten in dem
Umfang erfüllen, wie sie auch für das
ärztliche Krankenhauspersonal bestehen.
Diese Sicherstellung erstreckt sich zum
Beispiel auf die Facharztqualifikation
für den jeweiligen Tätigkeitsbereich, das
Vorliegen von Fortbildungszertifikaten
der Ärztekammern, die Durchführung
einer Einweisung gemäß Medizinprodukte-Betreiberverordnung, die stetige
Teilnahme an Einrichtungen des Risi-
komanagements (beispielsweise CIRS),
Kenntnisse der Standard- sowie der Notfallabläufe und Kenntnisse von internen
Dienstanweisungen etc.
Der Gesetzgeber weist im Übrigen in
der Begründung zu den Neuregelungen
darauf hin, dass die Durchführung und
Vergütung von allgemeinen Krankenhausleistungen nicht vom Status des
ärztlichen Personals im Krankenhaus
(Beamten- oder Angestelltenverhältnis
oder sonstige Vertragsbeziehung) abhängen dürfe. Die gesetzlichen Vorgaben
für Krankenhäuser, jederzeit verfügbares
ärztliches Personal vorzuhalten, seien
statusneutral; es sei daher nicht geboten, allgemeine Krankenhausleistungen
nur durch fest angestellte Ärztinnen und
Ärzte erbringen zu lassen. Hinzu komme,
dass die Versorgungsrealität, insbesondere in strukturell benachteiligten Räumen
von Flächenländern, flexible Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Kranken-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
häusern mit niedergelassenen Ärzten
erfordere, um eine ordnungsgemäße Patientenversorgung sicherzustellen.
Die Neuregelungen beinhalten eine längst
überfällige gesetzliche Klarstellung einer
bislang rechtlich sehr strittigen Situation.
Honorarärzte treten gleichzeitig aus einer rechtlichen Grauzone heraus und unterliegen in Bezug auf Kooperationen mit
Krankenhäusern zukünftig nicht mehr
den mancherorts vorschnell geäußerten
Korruptionsvorwürfen. Die gesetzlichen
Neuregelungen führen zu einem hohen
Maß an Rechtssicherheit bei Kooperationen ambulanter und stationärer Leistungsbereiche. Die Neuregelungen treten
am 1. Januar 2013 in Kraft.
Dr. Albrecht Wienke
Fachanwalt für Medizinrecht
413
Fotos: Deutsche Rheuma-Liga/Bildschön; Jentsch
Unterwegs
Beim Auftakt in Berlin auf der Bühne: Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Generalsekretär der DGOOC (Mitte), zusammen mit Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, der
Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, bei einem Pressegespräch.
DEUTSCHE RHEUMA-LIGA
Erfolgreicher Auftakt der Aktiv-Tour
2012
Im Juni startete die Deutsche Rheuma-Liga die Aktiv-Tour 2012 am Potsdamer Platz in Berlin. Im Juni und
September wird der Rheuma-Truck auf seiner Deutschland-Tour in 29 Städten Halt machen und über Sport
bei Rheuma informieren. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr eröffnete als Schirmherr der Kampagne
„Aktiv gegen Rheumaschmerz“ die Aktiv-Tour 2012.
„Runter vom Sofa“ ist die zentrale Botschaft der Kampagne der Deutschen
Rheuma-Liga und ihrer Partner aus Orthopädie und Rheumatologie: „ Wer an
Rheuma erkrankt, sollte seine Bewegungen deshalb nicht einschränken, sondern
der Erkrankung angepasst weiter Sport
betreiben wie Schwimmen, Walking,
Radfahren und anderes mehr“, unter-
streicht Prof. Erika Gromnica-Ihle, Rheumatologin und Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Auf ihrer Tour will
die Deutsche Rheuma-Liga über die verschiedenen Krankheitsbilder und Trainingsmöglichkeiten zur Schmerzbewältigung informieren. Allein in Deutschland
leiden 20 Millionen Menschen an rheumatischen Erkrankungen.
Aktivisten aus Thüringen, Berlin und
Brandenburg protestierten auf dem Potsdamer Platz gegen die fortschreitende
Schließung von Therapiebädern, ohne die
viele Bewegungsangebote der RheumaLigen nicht mehr stattfinden können. In
ganz Deutschland sind in den letzten Jahren Therapiebäder geschlossen worden.
In Berlin standen vor zehn Jahren 70 Therapiebäder offen, heute sind es noch 48.
Quelle: Deutsche Rheuma-Liga
MEHR INFOS
www.aktiv-gegen-rheumaschmerz.de:
Dort erfahren Sie alles über die Bewegungskampagne der Rheuma-Liga.
Hochrangiger Schirmherr: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr eröffnete die Aktiv-Tour.
414
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Unterwegs
S TAT E M E N T D E S D G O O C - G E N E R A L S E K R E TÄ R S
Bild: DRL
Neben dem BVOU und anderen Partnern engagiert sich Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) für die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“. DGOOC-Generalsekretär Prof.
Dr. Fritz Uwe Niethard erläutert die
Gründe:
Der Aktiv-Truck der Deutschen Rheuma-Liga macht
in 29 Städten Halt und informiert die Menschen
über die Möglichkeiten, trotz oder gerade wegen
einer Rheuma-Erkrankung Sport zu treiben.
„Es schmerzt; ich kann mich nicht mehr
bewegen“ – das sind die Alltagsprobleme
der orthopädischen und rheumatologischen Praxis. Die Kampagne „Aktiv gegen
Rheumaschmerz“ stärkt die Vorbeugung
vieler Schmerzzustände an Knochen, Gelenken und der Wirbelsäule. Aktivität ist
angesagt; denn nur sie kann zum Wiederaufbau brach liegender Strukturen und Fähigkeiten
beitragen. Aktivität stärkt das Bewusstsein für den eigenen Körper, beseitigt funktionelle Defizite und hilft bei der Integration in den Beruf und die Gesellschaft. Wie die wissenschaftliche
Literatur zeigt, beseitigt körperliche Aktivität auch Stoffwechselstörungen, baut Übergewicht
ab und hilft sogar gegen Depressionen. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie unterstützt die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ nachhaltig.
Orthopäden in Klinik und Praxis werden die Gelegenheit „beim Schopfe packen“ und die Betroffenen über ihre Möglichkeiten der Aktivierung aufklären. Die bebilderten Broschüren der
Kampagne und die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Orthopädie und Physiotherapie bieten her -vorragende Voraussetzungen für eine Verwirklichung des Kampagnenziels.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
415
Namen
Personalia
416
Dr. Andreas Bonk ist seit dem 1. Juli Leitender Arzt der Unfallchirurgie der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie
des Klinikums Starnberg. Er war zuvor als
Oberarzt an der BG-Unfallklinik in Frankfurt tätig.
Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Direktor
der Chirurgischen Klinik und Poliklinik
am Klinikum der Universität München,
ist der neue Präsident 2012/2013 der
Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
(DGCH). Er löst turnusgemäß Prof. Dr.
Markus W. Büchler aus Heidelberg ab.
PD Dr. Jens Dargel, Oberarzt der Klinik
und Poliklinik für O und U an der Uniklinik
Köln, hat im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie habilitiert. Das Thema seiner
Habilitation: „Die ligamentäre Instabilität
des Ellenbogens: Biomechanische Untersuchungen zur Wertigkeit aktueller Techniken der medialen und lateralen Kollateralbandrekonstruktion“.
PD Dr. Christian Lüring, Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor
der Klinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Aachen, ist von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen der Titel außerplanmäßiger Professor verliehen worden.
Univ.-Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer,
Charité Universitätsmedizin Berlin und
Chefarzt der Medical Park Berlin Humboldtmühle, wurde in den Vorstand des
Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung (DNVF) gewählt.
Univ.-Prof. Dr. Andrea Meurer wurde
auf dem diesjährigen Kongress der Vereinigung der Süddeutschen Orthopäden
und Unfallchirurgen (VSOU) in BadenBaden zur Kongresspräsidentin für das
Jahr 2014 gewählt. Erstmalig in der über
60-jährigen Geschichte des Kongresses
wird dieser von einer Frau ausgerichtet.
Dr. Matthias Frank wurde von der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald die
venia legendi für das Fach Chirurgie und
das Recht zur Führung des Titels Privatdozent verliehen. Seine Habilitationsschrift
trägt den Titel „Physikalische Größen zur
Bewertung stumpfer und perforierender
ballistischer Einwirkungen und daraus resultierender Verletzungsmuster".
Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Chefarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Städtischen Klinikum
Solingen, ist der neue Generalsekretär
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
(DGCH). Er folgt damit Prof. Hartwig
Bauer, der diese Position die vergangenen zehn Jahre ausfüllte.
Prof. Dr. Norbert Haas, Direktor des
Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie
der Charité Universitätsmedizin Berlin,
ist für seine langjährige Ehrenamtstätigkeit mit dem Bundesverdienstkreuz
1. Klasse ausgezeichnet worden. Er engagiert sich in vielen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Organisationen und unterstützt Universitäten in
der ehemaligen Sowjetunion.
Dr. Andreas Niemeier wurde am 1. Juni
2012 an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums
Hamburg-Eppendorf zum Professor für
Allgemeine Orthopädie ernannt.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Namen
Dr. Alexander Olk ist seit 1. März 2012
neuer Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Sana-Krankenhaus Benrath. Er löst damit PD Dr.
Michael Roesgen ab, der sich nach 19
Jahren in den wohlverdienten Ruhestand
verabschiedet hat.
Dr. Wolff Voltmer ist seit Mai Chefarzt
der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Radolfzeller Standort des Hegau-Bodensee-Hochrhein-Klinikums
(HBH). Er war dort bisher als Oberarzt
tätig.
PD Dr. Oliver Weber ist als leitender
Oberarzt aus der Klinik und Poliklinik für
Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn ausgeschieden
und hat die Chefarztposition der Klinik
für Unfallchirurgie am Prosper Hospital
Recklinghausen angetreten.
Wir gratulieren...
Bild: adimas/Fotolia
Dr. Matthias Nossek leitet seit 2012
die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Petrus Krankenhaus
in Wuppertal-Barmen.
… Herrn Prof. Dr. Karl Rossak, Karlsruhe, zum 85. Geburtstag.
Er war von 1974 bis 1987 Vorsitzender des BVO, 1976 präsidierte er der 24. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher
Orthopäden, 1989 war er Präsident der DGOT.
… Herrn Prof. Dr. Jürgen Probst, Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie des Jahres 1982, zweimaliger
Generalsekretär der DGU in den Jahren 1975 bis 1980 und 1989
bis 1997, Ehrenmitglied der DGU seit 1992 und der DGOU seit
2009, zum 85. Geburtstag.
… Herrn Prof. Dr. Eugen H. Kuner, Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie des Jahres 1987, Ehrenmitglied
der DGU seit 1994, zum 80. Geburtstag.
… Herrn Prof. Dr. Peter Matter, Alt-Päsident der AO-Stiftung in
Davos, Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie seit 2000, zum 80. Geburtstag.
Herzlichen Glückwunsch!
E R R AT U M
In der OUMN 3/2012 vermeldeten wir, dass
Prof. Dr. Georg Täger der neue Chefarzt
der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie am Kliniken
Kempten ist und zuvor dort als Leitender
Oberarzt tätig war. Dies ist nicht korrekt: Bis
zum 30. September 2011 war er als kommissarischer Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Uniklinikum Essen tätig. Dort
hatte er zuvor den Ruf auf die W2-Professur
für O und U, Schwerpunkt Sarkomchirurgie,
angenommen.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Wir möchten Ihnen auf diesem Weg dafür danken, dass Sie
unsere Gesellschaften mit Ihrem Einsatz und Ihren Ideen mitgestaltet und vorangebracht haben. Ihnen alles erdenklich Gute zu
Ihrem Jubiläum!
Die Vorstände von BVOU, DGOOC, DGOU und DGU
417
Namen
Nachruf für Prof. Dr. Heinrich Roesler
Wir nehmen Abschied von Prof. Dr. rer.
nat. Heinrich Roesler, der am 7. April 2012
im Alter von 82 Jahren verstorben ist.
immer bauen konnten. Seine konstruktive, nie verletzende Kritik hat uns immer
auf den richtigen Weg geführt und war
stets gewürzt mit einer Prise des für ihn
charakteristischen trockenen Humors.
Professor Roesler kann als einer der PioHeinrich Roesler hat an der Orthopädiniere gelten, die als Naturwissenschaftler
schen Universitätsklinik Heidelberg und
eine Brücke geschlagen haben zwischen
insbesondere im nationalen Rahmen auf
Grundlagenforschern und klinisch tätidem Gebiet der orthopädietechnischen
gen Orthopäden. Als Diplomphysiker war
Forschung und der Verbindung zwischen
er seit 1964 an der Stiftung OrthopädiPhysik und Medizin Großes geleistet. Auf
sche Universitätsklinik Heidelberg tätig.
seinen Ergebnis1971 habilitierte
sen fußen noch
er
bemerkensheute zahlreiche
werter Weise für
Heinrich Roesler hat an der Orthopädischen Universitätsklinik HeidelEntwicklungen,
das Fach „Bionik“
berg und insbesondere im nationalen Rahmen auf dem Gebiet der
von denen un(Biomechanik),
orthopädietechnischen Forschung und der Verbindung zwischen Physik sere Patienten
ein Begriff, der
profitieren. Wir
erst in jüngster
und Medizin Großes geleistet. Auf seinen Ergebnissen fußen noch heuwerden seinem
Zeit auf dem Gete zahlreiche Entwicklungen, von denen unsere Patienten profitieren.
Wirken und seibiet der anwenner Person ein
dungsorientierten orthopädietechnischen Forschung der Planung als auch bei der Durchfüh- ehrendes Andenken bewahren. Wir sind
traurig, dass er nicht mehr bei uns ist,
national und international besondere rung zahlreicher Forschungsprojekte.
aber dankbar, dass wir ihn kennenlernen
Aufmerksamkeit genießt. Der Titel seiner Antrittsvorlesung lautete „Über die Ich persönlich hatte auch das Privileg, und mit ihm zusammen arbeiten durften.
Bedeutung statischer Messungen und Be- von seiner liebenswürdigen Hilfsbereitrechnungen am Hüftgelenk“. 1978 erhielt schaft, seinem beeindruckenden Kennt- Prof. Dr. Volker Ewerbeck
er in Würdigung seiner wissenschaftli- nisreichtum und seinem scharfen, wis- Ärztlicher Direktor
chen Aktivitäten eine außerplanmäßige senschaftlich geschulten Verstand zu Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie,
Professur der Universität Heidelberg. In profitieren. Er war mir, wie vielen ande- Heidelberg
seiner langjährigen, äußerst kreativen ren Kolleginnen und Kollegen, ein großes
Wirkungszeit hat er auf dem Gebiet der Vorbild, auf dessen selbstlose Hilfe wir
418
prothetischen Weiterentwicklung und
Erprobung bioelektronisch gesteuerter
Prothesensysteme sowie auf den Gebieten der Biomechanik der Wirbelsäule
und des Hüftgelenkes hervorragende
Arbeiten geleistet, die in der Bundesrepublik und darüber hinaus internationale
Anerkennung gefunden haben. Für die
wissenschaftlichen Mitarbeiter der Heidelberger Klinik war Professor Roesler
ein unentbehrlicher Ratgeber, sowohl bei
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Namen
Nachruf für Prof. Dr. Wolfgang Krause
in die Orthopädische Klinik Kassel, wo
er unter Prof. Heinrich Breitenfelder
1962 als Assistenzarzt begann, 1966 die
Oberarztfunktion übernahm, 1967 die
Facharztanerkennung erhielt und 1969
als Landesobermedizinalrat 1. Oberarzt
wurde.
Prof. Dr. Wolfgang Krause
Am 26. Mai 2012 verstarb der ehemalige
Chefarzt der Vitos Orthopädischen Klinik
Kassel, Prof. Dr. Wolfgang Krause.
Kurz nach seinem 80. Geburtstag verstarb für uns alle unerwartet unser
Freund Wolfgang Krause am 26. Mai
2012 auf seinem Landgut in Hofbieber/
Rhön.
Der für seinen aufrechten Gang und klaren Stellungnahmen ohne Rücksicht auf
etwaige eigene persönliche Nachteile
bekannte Orthopäde wurde am 19. März
1932 im Schlosswalden/Oberschlesien
geboren.
Nach Staatsexamen 1958, Approbation
1961 und Promotion 1962 mit Summa
cum laude führte ihn sein Berufsweg
Breitenfelder wusste, dass Krause nicht
nur ein umsichtiger Operateur mit Spezialkenntnissen auf dem Gebiet der Wirbelsäulenpathologie und -chirurgie war,
sondern schätzte insbesondere seine
hervorragenden organisatorischen und
didaktischen Fähigkeiten. Er sorgte für
ein ausgezeichnetes Betriebsklima mit
Ärzten und Pflegekräften. 1971 über-
für Orthopädie krönte er 1987 mit der
Fortbildungstagung des Berufsverbandes
in Baunatal und mit der wissenschaftlichen Leitung für den BVO beim Gesamtdeutschen Orthopädenkongress in Wiesbaden 1994.
Wolfgang Krause war seit Juli 1994 im
offiziellen Ruhestand – diesen Ruhestand gab in seinem realen Leben jedoch
nie. Von 1994 bis 1998 war er Leitender Orthopäde in der Rehaklinik Parkhöhe Bad Wildungen, bis zum letzten
Jahrzehnt wissenschaftlicher Beirat der
Bauerfeind - AG. Seine ärztlichen Sprechstunden hielt der bis in die letzten Lebenstage geistig rege Krause zeitlebens
Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger Mensch mit zahlreichen Ideen und Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt bei den
Olympischen Sommerspielen in München im Einsatz. 1988 gründete er mit anderen Kollegen das Forum „Gesunder Rücken“.
nahm Wolfgang Krause in der Orthopädischen Klinik Kassel die Chefarztposition,
die er bis 1994 ausfüllte.
Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger Mensch mit zahlreichen Ideen
und Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt bei den Olympischen Sommerspielen in München im Einsatz. 1988 gründete er mit anderen Kollegen das Forum
„Gesunder Rücken“. Seine langjährige Tätigkeit im Vorstand des Berufsverbandes
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
durch. Seine reichhaltige medizinische
Erfahrung, seine Gewissenhaftigkeit, sein
Menschenverstand und seine besondere
Gabe, Patienten zu führen, halfen unzähligen von ihnen.
Mit Wolfgang Krause verliert seine Familie und die deutsche Orthopädie einen
großartigen Menschen.
PD Dr. Martin Engelhardt /
Dr. Georg Holfelder
419
Aus den Verbänden
BVOU
Aus unseren Verbänden
Berichte und Angebote
Berufsverband
der Fachärzte für
Orthopädie und
Unfallchirurgie e. V.
Deutsche
Gesellschaft
für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Deutsche Gesellschaft
für Orthopädie
und Orthopädische
Chirurgie e. V.
Deutsche
Gesellschaft
für Unfallchirurgie
Liebe Mitglieder!
Auf den nachfolgenden Seiten berichten die
Fachgesellschaften und der Berufsverband aus ihren
Gremien und Geschäftsstellen. Hier erfahren Sie,
welche Arbeit im zurückliegenden Jahr geleistet
wurde, wie künftige Pläne aussehen, welchen
Benefit Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei uns haben.
Sie fragen – Ihr Vorstand antwortet.
Wenn Sie Fragen zur Arbeit Ihres Vorstandes haben,
zögern Sie bitte nicht, sich damit via E-Mail an uns
zu wenden. Wir werden Ihre Anfragen unverzüglich
an den passenden Ansprechpartner weiterleiten
und Frage und Antwort in der nachfolgenden
Ausgabe der „OU Mitteilungen und Nachrichten“
veröffentlichen.
Je nachdem, von wem Sie es genauer wissen
wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die
Geschäftsstelle
des Berufsverbandes: [email protected]
der DGOOC: [email protected]
der DGOU: [email protected]
der DGU: [email protected]
420
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Foto: Privat
BVOU
Aus den Verbänden
Orthofit 2011: Kollege Ernst-Thomas Kuhlmann war einer von zahlreichen Orthopäden, die im vergangenen Jahr Schulklassen
besuchten.
Aktion Orthofit
„Zeigt her Eure Füße“
Dr. Andreas Gassen
Der BVOU möchte wie in den vergangenen Jahren auch in 2012 an die so erfolgreichen Aktionstage Orthofit „Zeigt her
Eure Füße“ anknüpfen. Wir haben auf
Verbesserungsvorschläge reagiert. Deshalb werden wir anstatt eines Aktionstages eine ganze Aktionswoche durchführen, so dass eine individuelle Planung für
die Teilnehmer möglich wird.
In diesem Jahr gibt es statt
eines einzelnen Aktionstages
eine ganze Aktionswoche für
Erstklässler vom 3. bis 7.
Dezember 2012.
Schüler, Eltern und Lehrer geben. Mitglieder, die sich vor Ort an dieser Aktion
beteiligen möchten, bitten wir um zeitnahe Rückantwort direkt an die E-Mail
[email protected].
Über weitere Einzelheiten werden wir
Sie gern auf dem Laufenden halten und
aktuell informieren. Herzlichen Dank für
Ihr Engagement!
Zusätzlich besteht dieses Jahr die Möglichkeit, regionale Schirmherren einzubinden. Wir hoffen auch, dass sich hierdurch die Medienwirksamkeit erhöht.
Für dieses Schuljahr planen wir eine bundesweite Aktionswoche, und zwar vom
3. bis 7. Dezember 2012, für unsere Erstklässler. Es wird erneut ein Konzept zum
Thema „Kinderfüße“ und Unterlagen für
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Dr. Andreas Gassen
Vizepräsident des BVOU
421
BVOU
Aus den Verbänden
Wählen Sie mit!
Helmut Mälzer
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sind Sie in der Weiterbildung oder Oberarzt? Dann ist Ihre Mitwirkung gefragt
bei der Wahl: Nach § 10 Absatz 1 unserer
Satzung fehlen im Gesamtvorstand des
BVOU noch ein Vertreter der Oberärzte
und ein Vertreter der Weiterbildungsassistenten. Deshalb werden Sie alsbald
eine Aufforderung zur Kandidatur und
später eine Aufforderung zur Wahl Ihres
Vertreters bekommen. Diesen wollen wir
dann zu unseren regelmäßigen Sitzungen
im Gesamtvorstand einladen und begrüßen und ihn auch als Verantwortlichen
des BVOU für die Zusammenarbeit mit
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) bzw. mit
dem Jungen Forum der DGOU benennen.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Helmut Mälzer
Präsident des BVOU
Aus der Praxis für die Praxis
Helmut Mälzer, Berlin
Änderung Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie
des G-BA
Für Ihre Arbeit in der Praxis gibt es eine
wichtige Neuerung, die im Gemeinsamen
Bundesausschuss (G-BA) beschlossen
wurde und zu Rückfragen geführt hatte.
Dies betrifft die attestierte Arbeitsunfähigkeit (AU) von Empfängern von Arbeitslosengeld (ALG) II, auch als Hartz-IVEmpfänger bekannt. Neu darin ist, dass
wir entgegen der bisherigen Praxis ein
anderes Kriterium nutzen müssen.
Erwerbsfähige ALG II-Empfänger sind
dann arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht mindestens drei Stunden täglich arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können. Bitte beachten Sie: „nicht mindestens drei Stunden täglich”. Das dürfte
auf die wenigsten der ALG II-Empfänger
zutreffen. Damit ist nach Jahren der Unsicherheit endlich Klarheit geschaffen, die
nach meiner jetzigen Erfahrung die Arbeit in meiner Praxis vereinfacht.
Den Beschlusstext des G-BA finden Sie
zusammen mit den Gründen für die Ent-
422
scheidung und weiterführenden Informationen auf der g-BA-Homepage unter:
www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1517/ Diesen können Sie in
Ihrer Praxis auslegen, um Ihre Patienten
darüber zu informieren bzw. um die Diskussion mit ihnen zu erleichtern.
NEUE ALG -II-RICHTLINIE
Nachgefragt bei der KBV: Verordnung
von Heilmitteln
„Bezieher von Arbeitslosengeld sind arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht
mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem zeitlichen Umfang zu verrichten, für
den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur
Verfügung gestellt haben."
Frage: Folgt man der Logik bei Röntgenleistungen, untergliedert sich die Wirbelsäule in der Tat auf die 3 Abschnitte HWS,
BWS und LWS, also auf drei Organe, während andererseits der Wirbelsäulenkomplex im EBM-Kapitel 18 die 3 Abschnitte
zusammenfasst auf eine.
Antwort: Die Heilmittel-Richtlinie unterscheidet Wirbelsäulenerkrankungen
nicht in HWS, BWS und LWS, so dass die
zweite Verordnung im hier dargestellten
Fall eine Folgeverordnung darstellt, da
kein Diagnosewechsel stattgefunden hat
Vorbehaltlich der Genehmigung durch das
Bundesgesundheitsministerium soll künftig
gelten
1. In § 2 Definition und Bewertungsmaßstäbe wird der Absatz 3 Satz 1 wie folgt neu gefasst:
2. Ein neuer Absatz 3a wird eingefügt:
„Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die
Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II (Grundsicherung für
Arbeitsuchende – „Hartz IV“) beantragt haben oder beziehen, sind arbeitsunfähig,
wenn sie krankheitsbedingt nicht in der Lage
sind, mindestens drei Stunden täglich zu arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilzunehmen."
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
BVOU
Aus den Verbänden
Stefanie Weber und Luisa Peter studieren Medizin an der Universität Göttingen und engagieren sich für
die Nachwuchsförderung in O und U.
BVOU Youngsters - mit Erfolg
Stefanie Weber, Luisa Peter
Immer weniger spezialisierte Fachärzte stehen aufgrund der demografischen
Entwicklung einer stetig größer werdenden Patientenpopulation gegenüber. Mit
einer verbesserten Nachwuchsförderung
und familienfreundlicheren Arbeitsbedingungen wollen wir – die „BVOU
Youngsters“ – diesem Trend entgegenwirken.
Auch wir durften schon die Vor- und
Nachteile des vorklinischen Wahlfachangebotes kennenlernen und mussten
feststellen, dass die Auswahl an spezialisierten Fachrichtungen auf die höheren
Semester beschränkt ist und Voraussetzungen gefordert sind, die Vorkliniker
nicht erfüllen können, da beispielsweise
klinische Leistungsnachweise fehlen.
Zusammenarbeit mit Jungem Forum
Wahlfach O und U
Seit Mai 2012 engagieren wir – Luisa
Peter und Stefanie Weber, Studentinnen
an der Universität Göttingen – uns für
die Förderung des Nachwuchses in der
Orthopädie und Unfallchirurgie. Eine Zusammenarbeit mit dem Jungen Forum
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ist Programm.
Nun sind erste Erfolge zu verzeichnen.
Wir haben es zusammen mit der Universitätsmedizin Göttingen geschafft,
die Orthopädie und Unfallchirurgie als
Wahlfach in die Vorklinik zu integrieren,
so dass Studentinnen und Studenten der
Vorklinik ab Oktober 2012 die Möglichkeit haben, bereits in dem so theoretisch
belasteten Studienabschnitt einen Einblick in die Fachrichtung zu erhalten. Das
Wahlfach ist ein Pflichtmodul während
der ersten zwei Jahre des Studiums der
Humanmedizin und wird als benoteter
Leistungsnachweis für das Physikum benötigt.
In Verbindung mit dem Projekt „BVOU
Youngsters“ war eine der ersten Ideen
die möglichst schnelle Einführung eines
orthopädischen und unfallchirurgischen
Wahlfaches, um frühzeitig junge Interessenten für das Fach O und U zu begeistern. Uns war es ein persönliches Anliegen, vor allem praktische Grundlagen
und Fertigkeiten zu vermitteln, um eine
Abwechslung zum Lernalltag der Vorklinik zu schaffen und die Teilnehmer mit
viel Spaß und Motivation durch das Modul zu führen.
Strukturiert ist das Wahlfach in einen
theoretischen und praktischen Blockkurs, die jeweils an zwei aufeinander
folgenden Tagen in der Universitätsklinik stattfinden. Im Theorieteil werden
an Hand von klinischen Fallbeispielen
in Form von Rollenspielen und Patientenvorstellungen Anamnese, Untersuchungs- und Operationsmethoden, The-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
rapien sowie Prävention und Rehabilitation aufgezeigt. Im Anschluss besteht im
Praxisblock die Möglichkeit, einen der
leitenden Ärzte im Klinikalltag zu begleiten, um die erlernten theoretischen Fähigkeiten auch im direkten Umgang mit
Patienten anwenden zu können.
Die realistische Umsetzung unseres Gedankenexperimentes gelang doch schneller als erwartet und hat im Fachpersonal
der O und U an der Uni Göttingen bereits
sehr positive Resonanz erfahren dürfen.
Unser nächstes Ziel ist die Umsetzung
und Eingliederung des Projekts in Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fakultäten in Deutschland, um somit eine Grundlage für die gezielte Nachwuchsförderung zu schaffen.
Wir hoffen auch in Zukunft, dass unsere
Vorschläge und Ideen dort genauso erfolgreich anlaufen, und freuen uns diesbezüglich über eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen als Mitglieder des BVOU
und der DGOU.
ANMERKUNG
Die Initiative des BVOU ist der Beginn für ein
künftig gemeinsames Projekt mit der DGOU,
welche sich noch im internen Abstimmungsprozess befindet.
Helmut Mälzer, Präsident BVOU
423
BVOU
Aus den Verbänden
Heilmittel: Richtig verordnen!
Reinhard Deinfelder, Donzdorf, Landesvorsitzender Württemberg
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
die meisten Reaktionen auf meinen Brief
waren unterstützend, was mir zeigt, dass
mein Standpunkt nicht völlig verkehrt
ist. Gewundert habe ich mich nur, dass
vergleichsweise wenige Kollegen sich
negativ zu meinen Gedanken äußerten.
Dies ist eventuell auch ein Ausdruck, dass
die schweigende Mehrheit ähnlich denkt.
Doch nun zur Kritik:
Mein Brief ist keine Aufforderung, im
Hamsterrad tätig zu werden und Leistungen zu erbringen, die nicht honoriert
werden. Nur wenn ich als Orthopäde/
Unfallchirurg Leistungen (ob Medikamente oder Heil- und Hilfsmittel oder
von mir selbst erbrachte Leistungen) indiziere, dann muss und soll ich auch den
Mut haben, diese zu rezeptieren. Halte
ich diese nicht für notwendig, dann bitte
nicht. Mir ist aus den Prüfgremien kein
Fall bekannt, dass ungerechtfertigte Regresse nicht zurückgenommen wurden.
Nur: Die Voraussetzung dafür ist, dass die
Therapie nachvollziehbar ist, den Regeln
der ärztlichen Kunst entspricht und dies
ausreichend dokumentiert wurde. Diese
Prozedur des Nachweises steigert zwar
jährlich unser Adrenalin, und Aufgabe
für die Zukunft wird auch sein, diesen
Adrenalin-Kick zu verhindern, aber solange viele Kollegen sich der Notwendigkeit, Therapien selbst zu indizieren und
zu rezeptieren, entziehen, werden wir
KO M M E N TA R E V O N B V O U - M I T G L I E D E R N
Andreas Pfeifer, Kaiserslautern: „Dieser Ansicht kann ich nur zustimmen, meine Erfahrung
aus der Klinik bestätigt dies. Zunehmend werden Patienten ohne vorherige konservative Therapie zugleich zur Operationen zum Beispiel an der Schulter (bei Impingement) zugewiesen.
Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass auch die zuweisenden Hausärzten die konservative Therapie nicht vollständig durchführen und seltener den Patienten dem niedergelassenen
Orthopäden zuweisen.“
Dr. Christoph Pilhofer, Regensburg: „Sehr geehrter Herr Mälzer, ich bedanke mich für die
Weiterleitung des Schreibens des Kollegen Deinfelder und möchte aus tiefstem Herzen dessen Inhalten zustimmen. Auch wenn ich mit meinen erst acht Jahren in der Niederlassung
noch zu den Jüngeren gehöre, so spricht er mir aus der Seele. Leider haben sich die deutschen
Ärzte und hier sicherlich gerade die Orthopäden viel zu sehr ins Bockshorn jagen lassen mit
all den bürokratischen Irrungen und Wirrungen der letzten Jahre! Regressandrohungen, Budgetierung, Regelleistungsvolumina etc. sind nichts anderes als monetäre Geringschätzung
unserer täglichen Arbeit. Und wir machen munter dabei mit, die Spirale der nicht (mehr) gegebenen Verordnungsfähigkeit täglich ein wenig weiter nach unten zu schrauben, bis eines
Tages der Patient seine Therapie nur mehr mittels 10er-Karte beim Heil-(welch Hohn!)-Mittelerbringer auf eigene Kosten beziehen darf. Oder wir degradieren uns zum justiziablen Berechtigungsscheinerbringer für Leistungen Dritter (wobei uns da die Physiotherapeuten als sektorale Heilpraktiker auch ablösen werden und auch können!). Ich hoffe sehr, dass viele Kollegen
den geforderten Mut aufbringen, wieder mehr Therapeut, Heiler oder was auch immer zu sein
und nicht immer weiter zum Dienstleistungserbringer zu degenerieren! Mit kollegialen Grüßen und einem Hochruf auf Kollegen Deinfelder!“
Silke Körber-Behkalam, Berlin: „Ich höre ebenfalls häufig von Kollegen, dass sie nur eine Serie Krankengymnastik etc. verordnen. Ich habe bisher zwei Regresse überstanden und sämtliche Patienten, die in meiner Kartei Rheuma-Symbol, Ca-Symbol, Parkinson, MS, u. a. haben,
bekommen – wenn erforderlich – auch Behandlungen außerhalb der Regel. Bei allen anderen
konnte ich meist den Regelfall ausschöpfen, ohne das Budget zu überlasten! Die Regresse haben Arbeit gemacht, sich aber gelohnt für die Patienten. Ansonsten war mein Honorar noch
nie so niedrig wie zur Zeit bei durchschnittlich 1.100 Patienten in 19 Jahren. Ich verliere die
Lust, aber das ist vielleicht Programm!!!???? MfG“
424
damit leben müssen und für unsere Therapiefreiheit kämpfen müssen.
Hier geht es nur darum, dass wir nicht
alle Möglichkeiten und Kenntnisse aus
der Hand geben sollen und damit unser
Fach ersetzlich und ersetzbar machen.
Diese Selbstbeschneidung und der vorauseilende Gehorsam, uns selbst immer
noch mehr zu beschneiden, hat ja gerade
zu dieser unserer jetzigen Situation geführt, dass wir unsere Leistungen nicht
mehr darstellen können. Wir müssen
wieder lernen, dass unsere Therapien
auch von den Prüfgremien positiv anerkannt werden, wenn wir sie selbst durchführen und nicht nur empfehlen. Dann
werden wir uns auch wieder einen größeren Spielraum für unsere Therapien
und Verordnungen erarbeiten.
Nun noch ein Wort zu IGeL:
Auch ich wende IGeL-Leistungen an, und
mir ist bewusst, dass ohne diese Leistungen einzelne Praxen nicht überleben können. Nur: Wir müssen glaubwürdig bleiben und im Interesse unserer Patienten
handeln. Eine Richtschnur sollte immer
sein, ob man sich selbst dieser Therapie
unterziehen würde. Denn auch wir Orthopäden sind Ärzte, und der Grundsatz,
nicht zu schaden, dem Patienten zu nützen und mit ausreichendem und gutem
Einkommen die Früchte unserer Arbeit
zu genießen, gilt auch für uns.
Mir als Mitglied im Gesamtvorstand des
BVOU geht es darum, dass ich die finanziellen Grundlagen für unsere Praxen und
uns selbst sichern will. Aber ich fühle mich
auch verpflichtet, unser Fach und unseren
Anspruch, den wir durch Ausbildung und
Tätigkeit haben, aufrecht zu erhalten, als
Ärzte zum Wohl unserer Patienten da
zu sein und diese adäquat zu versorgen.
Dies heißt auch, dafür zu sorgen, dass wir
selbst nicht überflüssig werden.
HINTERGRUND
Den Brief von Kollegen Deinfelder an den
BVOU-Präsidenten finden Sie nach dem Einloggen im BVOU.NET unter
www.bvou.net
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
BVOU
Bild: Bedrin/Fotolia
Kamera aus – weiße Weste anbehalten
Presseerklärung
Helmut Mälzer, Präsident, Dr. Andreas Gassen, Vizepräsident
Selbst die Krankenkasse KKH hat vor lau- sich hier nicht gut abgesichert hat. Auch Insgesamt, so der BVOU, zeugen die posifender Kamera von „zdf zoom: Weiße das wäre mal einen Beitrag wert: Leis- tiven 97 Prozent korrekter Abrechnungen
Kittel – schwarze Kassen“ (12. Juli 2012) tungsrationierung im Gesundheitswesen vom Funktionieren der vielfältigen Sicherungsmaßnahmen. Ärzte müssen durch
eingeräumt, dass mindestens 97 Pro- durch die Hintertür.
eine Kaskade von Kontrollen, bis sie am
zent ihres Etats für richtig abgerechnete
Leistungen ausgegeben werden. Keine „Von der Wiege bis zur Bahre“ – vom Ende viele Monate nach erbrachter Leisschlechte Botschaft zum Abrechnungs- Krankenhaus über die Arztpraxen bis tung ihr Honorar bekommen. Vor den
Krankenkassen prüfen
verhalten im Gesundheitssysbereits die zur Abrechtem, so der Berufsverband der
eingereichten
Fachärzte für Orthopädie und
„Die Krankenkassen sind Teil der Probleme im Gesund- nung
Leistungen
KassenärztUnfallchirurgie (BVOU).
heitswesen und Teil der Lösung – die Rolle des Staatslichen Vereinigungen
anwalts steht ihnen aber nicht zu“.
auf Plausibilität. „Kaum
Die im Magazinbeitrag debatein Berufsstand untierten drei Prozent möglicher
Helmut Mälzer, Präsident BVOU
terliegt einer solchen
fehlerhafter
Abrechnungen
Kontrolle seiner Befindet auch der BVOU diskussionswürdig. Mindestens so diskussions- zum Pflegedienst stand fast das gesamte rufsausübung. Weil es um die Beiträge
würdig wie zum Beispiel die permanente Gesundheitssystem vor laufender Kame- der Versicherten geht, ist dies in Maßen
Regressdrohung gegenüber Ärzten: Was ra auf dem Prüfstand. „Fast“ das ganze erklärbar. Maßlos sind aber die stetigen
verordnet werden darf, ist bereits in ei- System, weil ein Teil als Ankläger auftrat Attacken auf uns Leistungserbringer bei
nem so engen Korsett, dass Ärzte durch – die Krankenkassen. „Die Krankenkassen permanenter Leugnung schleichender
den Griff zum Rezeptblock teils die Exis- sind Teil der Probleme im Gesundheits- Leistungsauszehrung auf Betreiben der
tenz ihrer Praxen aufs Spiel setzen. Jeder wesen und Teil der Lösung – die Rolle des Kassen“, so Dr. Andreas Gassen, BVOUSchritt über die engen Grenzen muss Staatsanwalts steht ihnen aber nicht zu“, Vizepräsident.
gut begründet sein – und wehe dem, der so Helmut Mälzer, Präsident des BVOU.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
425
BVOU
Aus den Verbänden
Rheumasymposium: Händewaschen
nicht vergessen
Dr. Claudia Stadelmann-Laski
Neue Hygieneverordnung seit 1. Januar
2011 in Kraft
Hygienepläne, Überwachungsverfahren,
Infektionsstatistiken und ein „Masterplan“ für auftretende Infektionen. Ab
Ein besonderes Augenmerk galt der 400 Patienten ist sogar eine Vollkraft für
neuen Hygieneverordnung (MedHygV), Hygiene verpflichtend einzustellen. Prodie seit 1. Januar 2011 für alle medizini- blematisch ist, dass es derzeit nicht genüschen Einrichtungen verpflichtend ist. gend Fachkräfte gibt. Mediziner können
In elf Paragrafen regelt sie die Pflichten diese Ermächtigung in einer zweijähriund Aufgaben der Krankenhäuser zur gen Weiterbildungszeit erwerben, bis
Sicherstellung einer adäquaten Hygiene. zum Stichtag 31. Dezember 2016 muss
Namhafte Referenten diskutierten zu- PD Dr. Wulf Schneider, Abteilungsleiter das Gesetz umgesetzt werden. Als politisammen mit Dr. Sebastian Schnarr, für Bakteriologie und Hygiene am Insti- schen Fauxpas betrachtete es Schneider,
Chefarzt der Rheumaklinik Ostbayern, tut für Medizinische Mikrobiologie und dass in der novellierten GesetzesverfasThomas Skrebsky, Leitender Arzt der Ab- Hygiene der Universität Regensburg, sung von 2012 (MedHygV 2,0) Pflegeheime aus dem Geltungsteilung für Unfallchirurgie,
bereich herausfallen: „Das
Orthopädie und Sportist eine Katastrophe, denn
medizin im Krankenhaus
Bis zu zwei Prozent der operierten Patienten müssen
gerade in den Heimen gibt
Rotthalmünster, Dr. Peter
damit rechnen, eine Infektion zu bekommen.
es viele Patienten mit mulWein, Chefarzt der Klinik
tiresistenten Keimen.“ Die
Niederbayern Bad Füssing,
und Dr. Thomas Laser, Orthopäde aus führte als Fachmann die Auswirkungen neue Hygieneverordnung sei aber insgeBad Griesbach, der kurzfristig für den des neuen Gesetzes auf den Klinikalltag samt ein immens wichtiger Schritt hin
verhinderten stellvertretenden Landes- aus. Eine Hygienekommission, bestehend zur Verhinderung von Infektionen und
vorsitzenden Bayern des Berufsverbands aus ärztlichem Leiter, Verwaltungsleiter, frühzeitigen Erkennung von Problemkeifür Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Pflegedienst und weiteren Fachkräften, men. Etwas ketzerisch schloss er an: „Sie
Karl-Heinz Conrad, eingesprungen war, regelt Zusammenarbeit, Schulung des können bedenkenlos aus jeder deutschen
über eines der derzeit größten Probleme Personals und Umsetzung der Hygiene- Toilette trinken, aber geben Sie keinem
vorschriften. Dazu gehören individuelle deutschen Arzt die Hand!“
nach orthopädischen Operationen.
Das Schwerpunktthema „Infektionen in
Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie“ hatte trotz des sommerlichen
Wetters viele interessierte Ärzte und
Therapeuten angelockt. Chefarzt Prof. Dr.
Wolfgang F. Beyer konnte zum mittlerweile 18. Rheumasymposium rund 100 Teilnehmer im Mehrzwecksaal des Orthopädie-Zentrums Bad Füssing begrüßen.
Foto: Georg Laski
Nicht jede schmerzhafte Prothese bedeutet eine Infektion
Die Referenten und Vorsitzenden: Thomas Skrebsky, Dr. Sebastian Schnarr, Prof. Dr. Wolfgang F.
Beyer, Dr. Boris Ehrenstein, Dr. Tom Laser (vorne), Dr. Peter Wein (hinten), Dr. Heinz-Dieter Ziegler,
DRV Direktor Gerhard Witthöft, Prof. Matthias Wettstein, Dr. Martin Ellenrieder (v. li. n. re.)
426
Wie wichtig die frühzeitige und korrekte Diagnostik zur Erkennung von postoperativen Infektionen ist, zeigte Dr.
Heinz-Dieter Ziegler, Leitender Oberarzt
Orthopädie am Klinikum Passau, am Beispiel der Infektionen in der Endoprothetik. Bei 200.000 Hüfttotalendoprothesen
und 175.000 Knietotalendoprothesen pro
Jahr ist eine primäre Infektionsrate von
0,4 bis 2 Prozent eine durchaus beachtliche Anzahl, bei Revisionsoperationen
(Prothesenwechsel) sind es statistisch
gesehen sogar 5 bis 15 Prozent der Patienten, die mit einer bakteriellen Infektion rechnen müssen. Gerade in den ersten Stunden nach der Operation kommt
es durch Anlagerung von Bakterien an
die Prothesenoberfläche zur Bildung eines sogenannten „Biofilms“. Aber es gilt
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
auch: Nicht jede schmerzhafte Prothese
bedeutet eine Infektion. Häufiger noch
sind mechanische Gründe (Lockerung,
Abrieb, Luxation, muskuläre Beschwerden) oder gelegentlich Allergien dafür
verantwortlich, dass die Patienten auch
nach der OP über Schmerzen klagen.
Generell sind Frühinfektionen (bis drei
Wochen nach OP) von Low-grade-Infektionen (vier Wochen bis zwei Jahre nach
OP) und Spätinfektionen zu unterscheiden. Frühinfekte sollen möglichst rasch
erkannt und sofort aggressiv therapiert
werden. Wenn nach einer Endoprothesenoperation Hämatome auftreten, die
Wunde nicht primär heilt oder es zu
Fieber und Entzündungszeichen kommt,
sollte nicht lange gezögert werden, sondern schnellstmöglich operiert werden.
Infektionen nach Endoprothesen-OP bedürfen einer sorgfältigen Abklärung und
Untersuchung. Eine ausführliche Anamnese (Wie war der Heilungsverlauf? Hat
die Wunde genässt? War eine Rötung
erkennbar? Hatte der Patient Fieber?) gehört standardmäßig ebenso dazu wie die
gründliche klinische Untersuchung des
Gewebes, die Sonografie zum Nachweis
von Flüssigkeit, Röntgen und Labor. Eine
Erhöhung der Blutsenkung, Veränderungen im Blutbild, Erhöhung des CRP oder
Interleukin 6 geben Hinweise auf eine
Entzündung. Weitere Gewissheit bringen Punktion und Gewebeproben, die
nahe an der Prothese entnommen werden. Dazu gilt es aber unbedingt zu beachten, dass vorher eine mindestens 14
Tage, besser noch vierwöchige Antibiotika-Pause eingehalten wird. Der Pathologe kann mitunter schon im operativen
Schnellschnitt – ähnlich wie bei Tumoroperationen – eine Entzündung mit hoher Wahrscheinlichkeit bestätigen. Die
Gewebeuntersuchung zum Nachweis
einer Entzündung
(Histo-Pathologie)
wertete Ziegler insgesamt als sensibelste
Methode und „Goldstandard“ neben der
Erhöhung des CRPs und mikrobiologischem Erregernachweis. Klinische Symptome und Röntgenbefunde sind dem
gegenüber alleine nicht aussagekräftig.
Die Untersuchung des (ausgebauten) Implantats (sogenannte Sonifikation) zum
Erregernachweis bleibt speziellen Zentren vorbehalten. Insgesamt sei aber das
Wichtigste, bei Beschwerden überhaupt
an eine Infektion zu denken, den Patien-
Foto: AOK
Früh- oder Spätinfekte – Punktion und
Gewebeentnahme bringen Gewissheit
Saubere Hände: Ärzte und Pflegepersonal sollten
ihre Hände gründlich waschen und desinfizieren,
um Infektionen vorzubeugen.
ten ernst zu nehmen und niemals „blind“
Antibiotika zu geben. Über die prophylaktische Antibiotikagabe bei Endoprothesen-Operationen gingen allerdings
die Meinungen auseinander. Einig waren
sich die Experten darin, dass die Antibiotikagabe bei Prothesenwechsel großzügiger zu handhaben sei.
Kortison erhöht Infektionsrisiko bei
Rheumatikern
Ein besonderes Problem stellen laut PD
Dr. Boris Ehrenstein, Oberarzt an der
Klinik und Poliklinik für Rheumatologie
und Klinische Immunologie Bad Abbach,
Patienten dar, die mit immunsupressiven
Medikamenten behandelt werden, wie
dies bei Rheumatikern, HIV-Patienten,
bei Chemotherapie oder nach Organtransplantationen der Fall ist. Mit der
Anzahl der verabreichten Medikamente steigt das Infektionsrisiko bis auf das
Doppelte an, verglichen mit einem „gesunden“ Patienten. Ein besonders hohes
Infektionsrisiko haben Patienten, die
Corticosteroide (Cortison) erhalten. Ihr
Risiko steigt mit der Dosis und Dauer
der Anwendung an und hält auch nach
Absetzen der Medikamente bis zu sechs
Monate an. „Kortison ist, was das Infektionsrisiko angeht, schlimmer als alle
anderen Rheumamedikamente“, so Ehrenstein.
Ist erst einmal eine Infektion im Bereich
der Endoprothese nachgewiesen, führt
der Weg fast zwangsläufig zum Chirurgen. Dieser entscheidet dann, ob die
Prothese sofort gegen eine neue ausgetauscht wird (einzeitige OP) oder ein
sogenannter „Spacer“ (Platzhalter mit
Antibiotikazusatz) für gewisse Zeit ein-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
gebaut wird und der Patient zu einem
späteren Zeitpunkt wieder mit einer
Endoprothese versorgt wird. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, führen
aber meist zum Erfolg. Während sich die
einzeitige OP für früh aufgetretene Infekte eignet und dem Patienten eine zusätzliche Operation erspart, sollte bei Risikopatienten oder Spätinfektionen eher
der zweizeitigen Operation der Vorzug
gegeben werden, postulierte Dr. Ellenrieder, Oberarzt der Orthopädischen Klinik
und Poliklinik am Universitätsklinikum
Rostock. Für Rheumatiker gelte es zu beachten, dass neben dem doppelten Infektionsrisiko häufig Wundkomplikationen
aufträten und ein Befall mit dem Bakterium Staphylococcus aureus häufiger sei
als bei Nichtrheumatikern. Funktion und
Haltbarkeit der Endoprothesen seien aber
auch bei Rheumatikern insgesamt gut.
BVOU
Aus den Verbänden
Nicht nur bei Protheseninfektionen, auch
bei anderen Infekten gelten bei Rheumapatienten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Ob Harnwegsinfekt, Pilzbefall oder
seltene atypische Pneumonien, Rheumatiker bedürften einer besonders sorgfältigen Überwachung, so Prof. Matthias
Wettstein, Chefarzt der I. Medizinischen
Klinik am Klinikum Passau. Unter Immunsuppression kann zum Beispiel eine
Hepatitis-B-Erkrankung wieder aufflackern und einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Dennoch können mit den
richtigen Antibiotika auch bei Rheumatikern Infektionen gut behandelt werden.
Zur Prophylaxe plädierte Wettstein bei
Rheumatikern für eine standardmäßige
Impfung gegen Pneumokokken, Hepatitis
B sowie eine alljährliche Grippeimpfung.
Den „Blick für das Ganze“ nicht zu verlieren und sich öfters die Hände zu desinfizieren – mit diesem Wunsch bedankte
sich Prof. Dr. Wolfgang F. Beyer am Ende
des Symposiums bei Referenten und Teilnehmern und gab seiner Hoffnung Ausdruck, in Zukunft zum Wohle des Patienten noch mehr Infektionen verhindern
bzw. frühzeitig erkennen zu können.
Dr. Claudia StadelmannLaski
427
Bild: adimas/Fotolia
BVOU
Aus den Verbänden
Facharztvorbereitungskurs 2012
Akademie Deutscher Orthopäden, Berlin
Auf Grund der Neustrukturierung der
Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sehen sich die
Facharztanwärter vor neuen Herausforderungen. Trotz Verbundweiterbildungen
ist es nicht in jedem Falle möglich, dass
das gesamte Fachgebiet der Orthopädie
und Unfallchirurgie in jedem Haus komplett vorgehalten werden kann. Insbesondere trifft dies im unfallchirurgischen
Sektor für die Beckenchirurgie und zum
Beispiel die Polytraumaversorgung zu,
aber auch für spezielle Fragestellungen
der Kindertraumatologie.
Auf dem Sektor der Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie werden insbesondere die Kinderorthopädie und die
Wirbelsäulenorthopädie von den Facharztanwärtern im Rahmen von Weiterbildungen besonders nachgefragt. Obgleich
die Facharztprüfung zum neuen Facharzt
für Orthopädie und Unfallchirurgie in
den verschiedenen Bundesländern inzwischen sehr gut standardisiert ist, haben
Facharztanwärter immer wieder die Frage geäußert, ob eine komplexe Zusammenfassung prüfungsrelevanter Inhalte
im Rahmen eines Kurses möglich ist.
428
Facharztvorbereitungsseminar
Das Facharztvorbereitungsseminar in
Berlin ist hierfür bestens geeignet. Als
wissenschaftliche Leiter des Seminars
haben sich Prof. Wich, PD Dr. Tohtz und
Dr. John mit großem Enthusiasmus und
Engagement der Vorbereitung der Kurse
seit 2009 gewidmet. Wesentliche Hilfe hierbei waren insbesondere die kritischen Kommentare der ehemaligen
Kursteilnehmer sowie die Notizen aus
vorjährigen Pausengesprächen. Zusammen mit den Evaluierungen dienten
diese Fakten als Grundlage für einige
Veränderungen im Ablauf des Kurses.
So wurde das Programm thematisch
neu strukturiert und teilweise mit neuen Referenten belegt. Hierbei haben wir
jedem Referenten bei seiner Einladung
unsere Erwartungen und damit die Erwartungen der Kursanten mitgeteilt.
Durch konkret thematisierte Fragen soll
der Facharztanwärter mit einer entsprechenden Prüfungssituation vertraut
gemacht werden. Letztendlich sollen
mit diesem Kurs ärztliche Kollegen in
die Lage versetzt werden, ihre Prüfung
möglichst gut vorbereitet und damit
stressfrei zu bestehen. Auf Grund von
vielen positiven Rückmeldungen können
wir auf einige erfolgreiche Kurse zurück
blicken und würden uns freuen, Sie bei
unserem 13. Facharztvorbereitungskurs als Teilnehmer begrüßen können.
INFOS
Der 13. Facharztvorbereitungs-Refresherkurs findet vom 26. November bis 1. Dezember 2012 statt.
Anmeldung
Akademie Deutscher Orthopäden (ADO)
Kantstr. 13
10623 Berlin
[email protected]
www.institut-ado.de
Ansprechpartner
Melanie Dewart und Ina Schimpf
Tel.: (0 30) 797 444-51/-59
Teilnahmegebühr
BVOU-Mitglieder 590 Euro
Nichtmitglieder 790 Euro
Preise inklusive Pausen- und Mittagsverpflegung.
Die Facharztvorbereitungswoche wird von
der Ärztekammer Berlin mit 46 CME-Punkten bewertet.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
BVOU
Aus den Verbänden
Warum eine private
Unfallversicherung?
SERVICE FÜR BVOU-MITGLIEDER
Stefan Wilhelmi, Funk-Gruppe
„Ich bin doch gesetzlich unfallversichert!
Warum sollte ich dann noch eine private Unfallversicherung abschließen?“ „Ich
habe noch nie einen Unfall gehabt.“ „Ich
passe auf – mir passiert schon nichts.“
All dies sind Argumente, die vorgebracht
werden, wenn Menschen auf das Thema
einer privaten Unfallversicherung angesprochen werden. Unstrittig dürfte sein,
dass niemand, auch bei allergrößter Vorsicht, vor dem Eintritt eines Unfallereignisses gefeit ist. Was nutzt eigene Umsichtigkeit, wenn Dritte mit großer Nachlässigkeit agieren? Was aber bietet die
gesetzliche Unfallversicherung, auf die
sich viele zurückziehen, im Schadenfall
und wann tritt sie überhaupt ein? Leider
wird oftmals verkannt, dass die gesetzliche Unfallversiche-rung nur greift, wenn
der Unfall bei der Arbeit oder dem Hinund Rückweg zur Arbeit geschieht, der
gesamte übrige Zeitraum jedoch nicht
abgesichert ist. Wenn man dann noch
weiß, dass von den knapp sieben Millionen Unfällen, die pro Jahr in Deutschland passieren, mehr als zwei Drittel dem
Freizeitbereich zuzuordnen sind, ist eine
Riesenlücke zu erkennen, die nur durch
eine private Unfallversicherung abgedeckt werden kann.
Der BVOU kooperiert schon seit vielen Jahren mit der Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH, auch hinsichtlich einer privaten Unfallversicherung. Für Informationen
und die Erstellung von entsprechenden Angeboten stehen die Mitarbeiter des BVOUKooperationspartners gerne zur Verfügung.
Was kostet eine private Unfallversicherung?
Kontakt:
Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH
Funk Ärzte Service
Valentinskamp 20
20354 Hamburg
Tel.: (0 40) 35 91 40
[email protected]
Hier kann man nur sagen: Das kommt
darauf an! Die zu zahlenden Prämien
richten sich vor allem nach den versicherten Leistungsbausteinen: Zahlung
bei Invalidität, Zahlung bei Tod, Zahlung
einer Unfallrente, Mitversicherung diverser Nebenpositionen wie zum Beispiel
Bergungskosten oder Aufwendungen für
notwendig gewordene kosmetische Ope-
rationen. Auch die Höhe der jeweils abgeschlossenen Versicherungsleistungen
spielt natürlich eine entscheidende Rolle,
ebenso wie die vereinbarte Gliedertaxe,
die in verschiedenen Versicherungskonzepten sehr unterschiedlich ausgestaltet
sein kann. So beträgt der festgeschriebene Invaliditätsgrad für die Gebrauchsun-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
429
Aus den Verbänden
Häufige Fragen zur Unfallversicherung
BVOU
Häufige Fragen zur Unfallversicherung
430
Was ist ein Unfall im Sinne der Unfallversicherung?
Ein Unfall ist ein plötzliches, von außen auf den
Körper einwirkendes unfreiwilliges Ereignis, das
eine gesundheitliche Schädigung nach sich zieht.
Wo gilt eine private Unfallversicherung?
Die private Unfallversicherung gilt weltweit.
Wann gilt eine private Unfallversicherung?
Versicherungsschutz besteht 24 Stunden am
Tag, also nicht nur während der Arbeit, sondern
insbesondere auch in der Freizeit, also auch
zum Beispiel beim Sport. Werden sogenannte
Risikosportarten betrieben, so empfiehlt sich
im Vorfeld eines Vertragsabschlusses die
Abstimmung mit dem Versicherer.
Wann liegt eine Invalidität vor?
Voraussetzung für die Anerkennung einer
Invalidität ist die dauerhafte Einschränkung der
körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit.
Die Höhe des Invaliditätsgrades wird durch ein
ärztliches Gutachten ermittelt, wobei durch die
sogenannte Gliedertaxe bestimmten Körperteilen
bei einer dauerhaften Schädigung feste
Invaliditätsgrade zugeordnet werden.
Wie berechnet sich die Höhe einer Invaliditätsleistung?
Sie berechnet sich nach der gutachtlich festgestellten Höhe des Invaliditätsgrades. Ist beispielsweise bei einer versicherten Invaliditätssumme
von 500.000 Euro eine Invalidität von 50 Prozent
festgestellt, so gelangen 250.000 Euro zur
Auszahlung.
fähigkeit oder den Verlust beispielsweise eines Daumens in einer „normalen"
Unfallversicherung lediglich 20 Prozent,
in Spezialkonzepten jedoch bis zu 100
Prozent.
auf die Prämie zu schauen, sondern vor
allem die gebotenen Leistungen und das
„Kleingedruckte“ auf Herz und Nieren
zu prüfen. Dabei kann ein unabhängiger
Berater natürlich wertvolle Hilfe leisten!
Bei der Prüfung von Angeboten zur Unfallversicherung gilt es daher, nicht nur
Der BVOU hat für seine Mitglieder zwei
Konzepte ausgewählt. Zum einen die so-
genannte Unfallversicherung für Ärzte
(UVÄ), die insbesondere den Katastrophenfall abdeckt (zum Beispiel Verlust
das Daumens 100 Prozent Invalidität
und damit 100 Prozent Auszahlung der
vereinbarten Invaliditätsleistung), wobei
hier grundsätzlich erst eine Versicherungsleistung fließt, wenn ein Invaliditätsgrad von 50 Prozent überschritten
wird. Prämienmäßig etwas günstiger
wird die „Unfallversicherung Spezial“.
Hier liegen die in der Gliedertaxe festgeschriebenen Invaliditätsgrade etwas
niedriger (zum Beispiel für den Daumen
bei 60 Prozent), doch wird eine anteilige
Versicherungsleistung bereits ab dem
ersten Invaliditätsgrad fällig.
Welches Konzept am besten passt, welche Leistungsbausteine vereinbart und
welche Versicherungssummen gewählt
werden sollten, hängt von der jeweiligen persönlichen Situation des Versicherungsnehmers ab. Hier ist in jedem Fall
ein Beratungsgespräch sinnvoll, für das
die Spezialisten der Funk-Gruppe gerne
zur Verfügung stehen.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
BVOU
Aus den Verbänden
Nutzen Sie Ihre Vorteile als BVOU-Mitglied.
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Und sinnvoll absichern.
Wir geben Sicherheit.
Als Arzt mit Ihrem Tätigkeitsspektrum ist ein umfassender beruflicher Versicherungsschutz existenzsichernd. In enger Kooperation mit Ihrem Berufsverband bieten wir
Ihnen hierzu die Vorzüge diverser exklusiver Rahmenverträge. Eine detaillierte
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FAX 0 40-35 91 44 23
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fon 040-35914-285
[email protected]
Frau Yasmine Tailby
fon 040-35914-128
[email protected]
Bitte informieren Sie mich über die Vorteile der BVOU-Rahmenverträge:
Berufshaftpflicht
Rechtsschutz-Versicherung
Elektronik-Versicherung
Berufsunterbrechungs-Versicherung f. niedergel. Ärzte (Ärzte-BU)
Unfall-Versicherung für Ärzte (UvÄ)
Sonstiges
Diese Beratung ist für Sie - als Mitglied des Berufsverbandes BVOU - kostenfrei.
Bitte senden Sie den Coupon ausgefüllt und unterschrieben per Fax zurück oder mailen Sie uns (Stichwort: BVOU/Rahmenverträge).
Name, Vorname
Geburtsdatum
Telefon-Nr.
Datum/Unterschrift/Praxisstempel
E-Mail
Beste Erreichbarkeit
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
431
Aus den Verbänden
BVOU
Neue Mitglieder
Heide Barnowsky · Bad Soden
Dr. med. Volker Carrero · Hamburg
Monika Claeys · Herne
Sybille Diem · München
Dr. med. Patrick Frei · Wangen
Dr. med. Ralf Hellmund · Dresden
Christian Kellner · Innsbruck
Sebastian Kellner · Innsbruck
Dr. med. Michael Köpernik · Leuna
Dr. med. Björn Marx · Berlin
Dr. med. Hrefna Sara Müller · Dortmund
Dr. med. Annett Nix · Oschatz
Nicole Peikert · Velbert
Dr. med. Sönke Schemionek · Osterholz-Scharmbeck
Anna Janine Schreiner · Tübingen
Karsten Tank · Illingen
Kevin Wiemann · Hünxe
Änderungen der Mandatsträger in den BVOU-Bezirken
Bayern
Bezirk Oberfranken. Als Bezirksvorsitzender wurde Dr. Wolfgang Willauschus aus Bamberg wiedergewählt, sein Stellvertreter ist
Dr. Heino Arnold aus Rehau. Als zweiter Stellvertreter fungiert intern
Dr. Markus Schneider aus Bamberg.
Neue Kompetenznetze
Im Zuge der Qualitätsoffensive Orthopädische Rheumatologie hat sich
in den vergangenen Wochen ein neues regionales Qualitätsnetz Rheumatologie formiert.
Qualitätsnetz Rheumatologie BRANDENBURG
Ansprechpartner: Dr. med. Monika Schulze-Bertram, Nauen
Nachruf!
Der BVOU Bezirksverband Oberpfalz trauert um sein langjähriges
Mitglied: Dr. Heribert Peter.
Er starb plötzlich und unerwartet im 74. Lebensjahr.
Auch als langjähriger Bezirksverbandsvorsitzender bleibt er in bester
kollegialer Erinnerung und hinterlässt eine schmerzhafte Lücke.
Die Mitglieder des BVOU Bezirksverband Oberpfalz
432
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
BVOU
Aus den Verbänden
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
433
Aus den Verbänden
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOU
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter
Herr Kollege, liebe Mitglieder!
DGOU
Wir laden Sie satzungsgemäß - § 10 der Satzung DGOU - im Auftrag des Präsidenten Prof.
Dr. Wolfram Mit-telmeier herzlich ein zur
Mitgliederversammlung der DGOU am
Mittwoch, den 24. Oktober 2012,
von 12.45 bis 14.15 Uhr
Saal 3, ICC/Messe, Berlin
4. Bericht der Schatzmeister
4.1 Abstimmung über die neue Beitragsordnung – siehe Anlage
5. Bericht der Kassenprüfer Prof. Dr. Heino
Kienapfel und PD Dr. Reinhold-Alexander Laun (beide Berlin)
6. Entlastung des Vorstands
8. Verschiedenes
7.1. Wahl des Präsidenten 2013
Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Reinhard Hoffmann (Frankfurt/Main) vor.
Tagesordnung
7.2. Wahl des Stellvertretenden Präsidenten 2013
Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Bernd Kladny (Herzogenaurach) vor.
2. Bericht der Präsidenten
3. Bericht der Generalsekretäre
7.4. Wahl der Kassenprüfer
Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. Heino
Kienapfel (Berlin) und Herrn PD Dr. ReinholdAlexander Laun (Berlin) vor.
7. Wahlen
(Zutritt nur für DGOU-Mitglieder: Alle DGOOCbzw. DGU-Mitglieder sind satzungsgemäß zugleich DGOU-Mitglieder!)
1. Begrüßung und Eröffnung der Mitgliederversammlung
Ende des Jahres scheiden sechs Mitglieder aus
dem nichtständigen Beirat aus. Da der Beirat
laut der 2011 geänderten Satzung auf sechs
Mitglieder beschränkt wurde, sind vier Personen aus der in der Anlage befindlichen Liste in
den Beirat zu wählen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Hartmut Siebert
Generalsekretär
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard
Stellv. Generalsekretär
7.3. Wahl des nichtständigen Beirates
2013 – 2015
Wahlvorschläge für Nichtständigen Beirat 2013-2015
Die Mitgliederversammlung hat vier
Mitglieder im Nichtständigen Beirat
der DGOU für die Amtszeit vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2015 per
Wahl neu zu besetzen. Alle Mitglieder
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie waren in Heft
1/2012 der „Orthopädie & Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“
dazu aufgerufen worden, Vorschläge für
vier neu zu besetzende Plätze im Nichtständigen Beirat der DGOU einzureichen.
Aus den eingegangenen Vorschlägen hat
der Gesamtvorstand die folgenden neun
Kandidaten ausgewählt. Satzungsgemäß
muss mindestens einer der Gewählten
in nichtselbstständiger Stellung tätig
sein.
Die Kandidaten sind:
434
■
Dr. Dirk Albrecht, Oberarzt, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen
■
Prof. Dr. Alexander Christof Beck,
Chefarzt, Abteilung für Orthopädie,
Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Stiftung Juliusspital Würzburg
■
PD Dr. Ulf Culemann, Chefarzt Unfallchirurgie, Allgemeines Krankenhaus Celle
■
Prof. Dr. Sascha Flohé, Oberarzt,
Klinik für Unfallchirurgie, HeinrichHeine-Universität Düsseldorf
■
PD Dr. Hansjörg Heep, Leitender
Oberarzt, Orthopädische Universitätsklinik Essen
■
Prof. Dr. Dietmar Pierre König, Ärztlicher Direktor, Orthopädie und Unfallchirurgie, LVR-Klinik für Orthopädie Viersen
■
Dr. Matthias Psczolla, Chefarzt, Wirbelsäulenzentrum, Loreley-Kliniken
St. Goar-Oberwesel
■
Prof. Dr. Stefan Rammelt, Leitender
Oberarzt für Forschung, Klinik und
Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Dresden
■
Dr. Richard Stange, Oberarzt Klinik
für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Münster
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Beschlussvorlage: Beitragsordnung ab 2013
1. Jedes ordentliche und jedes außerordentliche Mitglied ist zur Zahlung des
Mitgliedsbeitrages verpflichtet. Der
Mitgliedsbeitrag wird jeweils zum 31.
März eines jeden Kalenderjahres fällig.
2. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages wird
von der Mitgliederversammlung durch
Beschluss festgestellt.
3. Einzelheiten regelt die von der Mitgliederversammlung zu beschließende
Beitragsordnung.
Der Jahresbeitrag beträgt ab dem Jahre
2013 für ordentliche Mitglieder bei Teilnahme am Lastschrifteinzugsverfahren
entsprechend den Angaben in der Tabelle. Bei Rechnungsstellung erhöht sich der
jeweilige Mitgliedsbeitrag um 10 Euro.
Ehrenmitglieder und korrespondierende Mitglieder sind beitragsfrei [§3 (5
und 6)].
MITGLIEDSBEITRÄGE
DGOU
DGOOC/DGOU
DGU/DGOU
DGOU/DGU/DGOOC
Studierende
(Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.)
0 Euro
0 Euro
0 Euro
0 Euro
Assistenzärzte in Weiterbildung
(Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.)
30 Euro
30 Euro
30 Euro
30 Euro
Fachärzte, Funktionsoberärzte
60 Euro
60 Euro
60 Euro
60 Euro
Ärzte in selbstständiger/leitender Position
(Oberärzte, Chefärzte, Niedergelassene Ärzte)
120 Euro
120 Euro
120 Euro
120 Euro
Pensionäre
40 Euro
40 Euro
40 Euro
40 Euro
Außerordentliche Mitglieder, Körperschaften
320 Euro
320 Euro
320 Euro
320 Euro
Fördernde Mitglieder
1.200 Euro
1.200 Euro
1.200 Euro
1.200 Euro
DGOU
§ 5 der Satzung vom 26. Oktober 2010
(Mitgliedsbeiträge)
BANKVERBINDUNG
Zahlungen sind zu leisten auf das Konto der
DGOU bei der
Apotheker- und Ärztebank (APO-Bank)
BLZ 300 606 01
Kontonummer: 000 742 67 39
unter Angabe des Namens und der Mitgliedsnummer.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
435
Foto: WHO
DGOU
Aus den Verbänden
1,3 Millionen Tote: Diese hohe Opferzahl fordert jedes Jahr der Straßenverkehr weltweit. Die meisten dieser Unfälle sind vermeidbar. Die Vereinten Nationen
haben deshalb eine „Decade of Action for Road Safety“ gestartet. Die Kampagne war eines der Schwerpunktthemen beim EFORT-Kongress.
Prävention funktioniert
PD Dr. Carl Haasper, Dr. Uli Schmucker, Dr. Christian Juhra, Dr. Steffi Märzheuser, Prof. Dr. Günther Lob, Prof. Dr. Hartmut Siebert
Die Verkehrssicherheitsdekade 2011 bis
2020 war eines der Schwerpunktthemen
des EFORT-Kongresses. Eine von vielen
Veranstaltungen zu dem Thema war eine
Sitzung zur Unfallprävention, die von der
Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ausgerichtet wurde.
Prof. Dr. Steffen Ruchholtz, Marburg,
stellte aktuelle Entwicklungen zu dem im
Jahre 2007 gestarteten Projekt TraumaNetzwerkDGU® vor. In diesem Netzwerk
fungieren die zertifizierten TraumaKliniken als überregionale, regionale oder
lokale Traumazentren mit unterschiedlichem Versorgungsauftrag, um Qualität
und Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung flächendeckend, rund
um die Uhr an jedem Tag des Jahres zu
befördern. Dieses interessante Feld bietet viele Chancen und führte zu einer
436
angeregten Diskussion mit Teilnehmern
aus Asien und Australien. Der Austausch
bot eine gute Überleitung von der nationalen auf die internationale Perspektive.
Gegenwärtig versterben jährlich über
1,3 Millionen Menschen an den Folgen
eines Verkehrsunfalls, Tendenz steigend.
Das heißt: Weltweit wird alle sechs Sekunden ein Mensch im Straßenverkehr
getötet oder schwerstverletzt. Dies bedeutet auch, dass im Jahr 2025 doppelt
so viele Menschen an Verkehrsunfällen
versterben werden als an HIV/AIDS. Die
Vereinten Nationen (UN) haben daher im
Mai 2011 die „Verkehrssicherheitsdekade
2011-2020“ ausgerufen. Ziel ist es, die
fatalen menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieses weltweit größten Gesundheitsproblems zu verringern.
Zum Thema sprach der WHO-Verantwortliche aus Genf, Dr. Manjul Joshipu-
ra, der Orthopäde und Unfallchirurg ist.
Die deutsche Unfallchirurgie mit ihren
vielfältigen Kompetenzen in Prävention,
Unfallforschung, Akutversorgung und Rehabilitation übernimmt hierbei auch globale Verantwortung. Im UN-Aktionsplan
werden folgende fünf wichtigen Handlungsfelder genannt: Verkehrssicherheitsmanagement, Infrastruktur, Fahrzeugtechnik, Verkehrsteilnehmer und Unfallversorgung. Alle Aktivitäten von Verbänden, Institutionen und Unternehmen in
diesen Bereichen können die weltweite
Initiative für Verkehrssicherheit unterstützen (www.roadsafetyfund.org)
Verkehrsunfallforschung in Deutschland
– gestern und heute
PD Dr. Carl Haasper, Hamburg, schilderte die Erfolgsgeschichte der deutschen
Verkehrssicherheit in der Nachkriegszeit.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Kam die Bundesrepublik im Jahr 1970 le zu spielen. Ähnliche Ergebnisse hat Todesursache. Jedes Jahr verunglücken
bei lediglich 17 Millionen Kraftfahrzeu- man auch in anderen europäischen Län- in Deutschland rund 1,69 Millionen
Kinder, mehr als 492.000 von ihnen im
gen auf über 21.000 Verkehrstote pro dern beobachtet.
Jahr, so waren es 2010 bei über 50 Mil- Während die Gefährlichkeit des Motor- Heim- und Freizeitbereich. Aufgrund
epidemiologischer Daten
lionen Fahrzeugen nur
aus dem Unfallmonitonoch 3.648. Die Stationen
ring sind die häufigsten
dieser Erfolgsgeschichte
Die deutsche Unfallchirurgie mit ihren vielfältigen Komwaren sukzessive Verpetenzen in Prävention, Unfallforschung, Akutversorgung Unfallhergänge und Diagnosen für die jeweilige
besserungen auf mehreund Rehabilitation sieht sich seit dem Start der Decade
Altersgruppe
bekannt.
ren Ebenen. Gesetzliche
Die Ergebnisse machen
Vorschriften lassen sich
of Action for Road Safety vor einem Jahr in der globalen
deutlich, dass Unfälle im
jeweils mit deutlichen
Verantwortung und hat zusammen mit der European
Kindesalter ein altersAbnahmen der VerkehrsSociety for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) drei
typisches Profil haben.
opferzahlen, etwa durch
Kinder, die unter sozial
die Einführung von TemProjekte im europäischen Bereich angeschoben.
schwierigen Bedingunpo 100 auf Landstraßen,
gen aufwachsen, haben
der
Promille-Grenzen
für Alkohol am Steuer sowie durch die radfahrens hinlänglich bekannt und eine ein erhöhtes Unfallrisiko. Deshalb sollte
Einführung der Helmtragepflicht bei Vielzahl präventiver Aktionen festzustel- sozial benachteiligten Kindern bei der
Motorradfahrern oder der Gurtpflicht len sind, wird das Risiko beim Fahrrad- Unfallprävention besondere Aufmerkkorrelieren. Weitere Fortschritte wur- fahren unterschätzt. Zu diesem Thema samkeit gewidmet werden. Für die Efden aber auch durch Verbesserungen der sprach Dr. Christian Juhra, Münster. In fektivität von Präventionsmaßnahmen
Fahrzeugtechnologie wie verpflichtende der „Fahrradhauptstadt Deutschlands“ ist es daher wichtig, Zugangswege und
Knautschzonen, Airbags oder ABS sowie verunglücken zahlreiche Personen mit Methoden der Informationsvermittlung
durch ein sichereres Straßendesign wie dem Fahrrad. Lediglich 6,4 Prozent al- zu entwickeln, mit denen die betroffenachgebende Seitenbebauung und räum- ler Unfallopfer trugen einen Helm. Die nen Familien erreicht, Sicherheitshinliche Trennung des motorisierten vom Münsteraner Fahrrad-Studie zeigt in ein- weise verstanden und sicherheitsförunmotorisierten Verkehr erreicht. Für drucksvoller Weise die Notwendigkeit dernde Verhaltensweisen angenommen
jene Unfälle, die dennoch passieren, hat zielgerichteter Verkehrssicherheitsarbeit werden. Dies gilt in besonderem Maße
auch die Optimierung der Rettungskette zur weiteren Reduktion von Fahrradun- für Kinder aus Familien mit Migrationszur Reduktion der Todesopfer beigetra- fällen. Vor dem Hintergrund des weiter hintergrund. Informationen zur Verhüsteigenden Fahrradbooms, der techni- tung von Kinderunfällen können mittels
gen.
schen Weiterentwicklung (Pedelecs bzw. unterschiedlicher Ansätze verbreitet
E-Bikes) und der politischen Willenser- werden. Dies können individuelle AufSchwellen- und Entwicklungsländer könklärungen ist ein weiterer Anstieg der klärungsmaßnahmen für Eltern, Kinder
nen von Deutschland lernen
Nutzung des Fahrrads und somit auch oder Erzieher sein. Auch öffentliche EinAus diesen Erfahrungen könnten die der Fahrradunfälle zu erwarten. Es geht richtungen wie Schulen oder Kindergärheutigen Schwellenländer und Entwick- laut Juhra et al. nicht nur darum, Fahr- ten können angesprochen werden. Gelungsländer von uns lernen, die sonst radfahren verbal zu unterstützen, es zielte Öffentlichkeitsarbeit in Richtung
sicher vorhersagbare Epidemie an künf- bedarf vielmehr einer zukunftsfähigen der Publikumsmedien können – zumintigen Verkehrstoten wirksam zu vermei- Infrastruktur, die der zunehmenden Ver- dest kurzfristig – das Interesse an an
den. Dr. Uli Schmucker, München, wies kehrsdichte gerecht wird und die finan- sicherheitsrelevanten Themen wecken.
jedoch darauf hin, dass im Jahr 2011 erst- zielle Basis für zielgerichtete Präventi- Eine Kombination unterschiedlicher
Vorgehensweisen erscheint sinnvoll.
mals nach 20 Jahren mit 4.000 Verkehrs- onsaktion schafft.
Auch das Angebot, Sicherheitsartikel
toten die Zahl der Todesopfer erstmals
günstiger zu erwerben, weckt Interesse
wieder anstiegen ist. Trendwende oder Ausstellungen als Präventionswerkzeug
an dem Thema. Elterninformation über
„nur“ Ausreißer? Die Sektion Prävention in der Kinderunfallforschung
bestimmte Verletzungsarten und deren
hat in einem interdisziplinären Ansatz
wichtige Einflussfaktoren auf das Un- Ergänzend zum traditionellen Schwer- Folgen führt zu einem besseren Wisfallgeschehen der zurückliegenden Jahre punkt Verkehrsunfallforschung konnte sensstand – ob letztlich so die Unfallzahuntersucht. Die Ergebnisse sind bislang Dr. Steffi Märzheuser, Berlin, dafür ge- len reduziert werden können, ist bislang
als vorläufig zu betrachten. Neben dem wonnen werden, über die Prävention allerdings nicht erwiesen. AusstellunWetter scheint auch die Wiederbelebung von Kinderunfällen zu sprechen. Un- gen überlassen dem einzelnen Besucher
der Konjunktur in Deutschland eine Rol- fälle sind im Kindesalter die häufigste die Entscheidung über Tempo, Auswahl
und Vermittlungsform der Information
selbst. Durch ihre Gestaltung sollen sie
VERKEHRSSICHERHEITSDEKADE 2011 BIS 2020
auch emotional ansprechen, motivieren,
Informationen über die „Verkehrssicherheitsdekade 2011-2020“ (Decade of Action for Road
zum Handeln anregen.
Safety) finden Sie im Internet unter:
DGOU
Aus den Verbänden
www.who.int/roadsafety/decade_of_action/en/index.html
www.decadeofaction.org
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
437
DGOU
Aus den Verbänden
Experts meet experts: Im Juli 2011 tagte das AE-Forum „Experts meet experts“ in Stuttgart – auf dem Bild zu sehen sind Prof. Albrecht, Prof. Günther,
Prof. Siebert und Prof. Ewerbeck (v. li. n. re.)
Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft
Endoprothetik
Prof. Dr. Klaus-Peter Günther, Prof. Dr. Bernd Fink, Prof. Dr. Wolfhart Puhl
Die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik
(AE) berichtet erstmals als Sektion der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
und Unfallchirurgie (DGOU) in den „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ (OUMN) über
ihre Aktivitäten. Seit ihrer Gründung im
Jahr 1996 hat die AE einen Schwerpunkt
auf die Gestaltung einer umfassenden
Fort- und Weiterbildung für Ärzte und
OP-Personal gelegt. Daneben wurden
weitere Tätigkeitsfelder wie Forschungsunterstützung, Öffentlichkeitsarbeit und
zuletzt vor allem eine Initiative im Bereich der Qualitätssicherung endoprothetischer Versorgung angeschoben. Die
AE hat heute knapp 320 Mitglieder, und
in der ComGen – einer Organisation für
jüngere Kollegen in nicht selbstständiger
Position – sind weitere 70 Orthopäden
und Unfallchirurgen aktiv.
Fort- und Weiterbildung
Ein zentrales Element sind die AE-Kurse
mit Schwerpunkt im Bereich der Hüftund Kniegelenkchirurgie, die deutschlandweit an meist wechselnden Standorten entweder im Basis- oder Master-
438
Format angeboten werden. Jährlich
mindestens einmal werden sie ergänzt
durch einen Dreiländerkurs in gemeinsamer Ausrichtung durch AE-Mitglieder
aus Österreich, Schweiz und Deutschland
(2011 in Kitzbühel, 2012 in Zürich). Neben Plenumsvorträgen und ausführlichen Falldiskussionen bilden Workshops
zur Planung und Durchführung operativer Eingriffe sowie der sicheren Handhabung von Implantaten ein zentrales
Element aller Kurse. Die Mitglieder des
AE-Teaching-Komitees haben gemeinsam
mit Vertretern der Industriepartner eine
Workshop-Struktur entwickelt, die praktisches Training sicherstellt.
Neu in das Programm aufgenommen
wurden Kurse für evidenzbasierte Medizin sowie ein sogenanntes AE-Tutorial,
das im November 2011 mit enormem Erfolg eine vollständig neue Form der Wissensvermittlung nutzte. Daneben gibt es
regelmäßig sogenannte Kompaktkurse
zu streng umschriebener Thematik wie
„Zementiertechnik“ oder „Thromboseprophylaxe“, und die ComGen gestaltet
jährlich mehrmalige Kursveranstaltungen für OP-Personal.
Insgesamt waren 2011 bei 24 AE-Veranstaltungen 1.223 Teilnehmer registriert,
die detaillierten Evaluationen spiegeln
eine durchgängig hohe Zufriedenheit.
Ein zunehmend wichtiges Fundament
für die Qualifikation von Kursleitern,
aber auch Referenten im Rahmen von AEVeranstaltungen bilden die als Teach-theTeacher bezeichneten Didaktik-Kurse.
Unter der Leitung von Wolf Mutschler
werden innovative Lehrformen vermittelt, die unser tradiertes Verständnis der
Vortragsgestaltung in Frage stellen. Eine
Projektgruppe unter Leitung von Florian
Gebhard und Carsten Perka entwickelt
derzeit ein Konzept, wie diese neuen
Lehrmethoden in das bislang gültige
Kursangebot so integriert werden können, dass eine organische Weiterentwicklung in sowohl qualitativer als auch
organisatorisch-logistischer Hinsicht zukünftig erreichbar ist.
AE-Jahreskongress mit zweisprachigen
Sitzungen
Der AE-Jahreskongress fand im Dezember 2011 in Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Carsten Perka
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Nicht nur für ihre Mitglieder, sondern
auch für viele weitere Teilnehmer bot der
ComGen-Kongress 2011 ein spannendes
wissenschaftliches Programm. ComGenPräsident Stephan Kirschner und die
wissenschaftlichen Leiter Hans-Michael
Klinger und Karl-Heinz Frosch konnten
61 Teilnehmer in Göttingen begrüßen.
Die Tagung bietet traditionell eine Mischung aus medizinischen Themen sowie Beiträgen aus Klinikorganisation und
Personalentwicklung.
Publikationen
Neben der Wissensvermittlung im Rahmen von Veranstaltungen sieht die AE
ihre Aufgabe auch darin, Standards in
gedruckter Form zu verbreiten. In einem zentralen Projekt der letzten Jahre
konnte mittlerweile das aktuelle Wissen
um den Gelenkersatz in vier Bänden gebündelt werden: Unter der Koordination
von Ulrich Holz haben AE-Mitglieder mit
besonderer Expertise ein Werk zusammengetragen, das in der endoprothetischen Versorgung von Schulter-, Knie-,
Hüft- und Sprunggelenk als Standard im
Teach the teacher: In Teach-the-Teacher-Kursen der AE wird Seminarleitern und Referenten didaktisches Know-how vermittelt.
deutschsprachigen Raum gelten kann.
Restexemplare der AE-Manuale sind
über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich.
Ganz aktuelle Informationen werden
jeweils in sogenannten AE-Bulletins zusammengefasst. Bernd Fink, Carsten Perka und Wolf Mutschler veröffentlichen
darin die Manuskripte der Referenten
vom AE-Sektionstag beim jährlichen
Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie – aktuell zu den Themen periprothetische Infekte (2010) und periprothetische Frakturen (2011). Aber auch die
Ergebnisse von Arbeitsgruppen aus dem
Bereich der Schadensanalyse (siehe unten) werden damit allen Mitgliedern und
sonstigen Interessierten zur Verfügung
gestellt.
AE-Preis und Reisestipendium
Jährlich wird der mit 10.000 Euro dotierte AE-Preis als Auszeichnung für eine
innovative wissenschaftliche Arbeit auf
dem Gebiet der Endoprothetik ausge-
schrieben. 2011 wurden insgesamt 12
höchstrangige Publikationen aus den
besten Journalen des Faches dafür eingereicht. Die Jury kam zum Ergebnis, dass
insgesamt drei gleichrangige Arbeiten
die Vergabekriterien in herausragender
Weise erfüllen. Deshalb konnte Volker
Ewerbeck als Leiter der Preis-Kommission im Rahmen des AE-Kongresses die
Auszeichnung an die Arbeitsgruppen von
Arne Hothan (Hamburg), Jan Philippe
Kretzer (Heidelberg) und Gerold Labek
(Innsbruck) vergeben.
DGOU
und Norbert Haas statt. Erstmals sind
zweisprachige Sitzungen mit Gästen aus
Großbritannien und den USA angeboten
worden, für die insgesamt 266 Teilnehmer war der Wissensaustausch zu kontroversen Themen in der Hüftendoprothetik äußerst spannend. Im Rahmen des
Kongresses wurde die AE-Ehrenmitgliedschaft an Clive Duncan aus Vancouver
verliehen, der nicht nur mit seiner weit
verbreiteten Klassifikation periprothetischer Frakturen zur Entwicklung internationaler Standards in der Endoprothetik beigetragen hat.
Eine weitere Initiative zur Unterstützung
des wissenschaftlichen Nachwuchses
ist die Vergabe von jährlich zwei AEReisestipendien zur Teilnahme am internationalen Kongress „Current Concepts
in Joint Replacement“ in den USA. Teilnahmeberechtigt sind Orthopäden und
Unfallchirurgen und alle AE- sowie ComGen-Mitglieder. Im vergangenen Jahr
konnten Andreas C. Niemeier (Hamburg)
und Ralf Skripitz (Rostock) als Auszeichnung für ihr wissenschaftliches Engagement an dieser Veranstaltung teilneh-
Gebündeltes Expertenwissen: Die AE-Manuale zur endoprothetischen Versorgung von Schulter-, Knie-, Hüft- und Sprunggelenk gelten als Standard im deutschsprachigen Raum. Restexemplare sind über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
439
Aus den Verbänden
men und schilderten in einem beeindruckenden Reisebericht ihre Erfahrungen.
DGOU
AE-Qualitätsinitiative
Als Sektion der DGOU ist die AE in besonderer Weise dazu prädestiniert, qualitätsrelevante Themen im Bereich der
Endoprothetik zu bearbeiten. Hier sind
in den letzten Jahren einige ganz zentrale Projekte entwickelt bzw. begleitet
worden, die für Patienten, Ärzte und
Implantathersteller größte Bedeutung
haben. Dominik Parsch hat mit Unterstützung von Kollegen aus Klinik, Biomechanik und Industrie ein AE-Arbeitspapier zur Verbesserung der Abläufe bei
der Analyse drohender und tatsächlicher
implantatbezogener Vorkommnisse erarbeitet. Zusammen mit dem im März
2011 von der DGOU, dem Medizinischen
Dienst des Spitzenverbandes Bund der
Krankenkassen (MDS) und dem BVMed
publizierten Positionspapier „Sicherheit von Medizinprodukten – Hinweise
zum Meldeverfahren“ sind damit die
wesentlichen Handreichungen zum Umgang mit entsprechenden Problemen
zusammengestellt. Mit Unterstützung
von Rudi Ascherl ist aktuell ein Internetbasiertes CIRS-System am Entstehen, das
zunächst für AE-Mitglieder – und nach
einem Probelauf gegebenenfalls auch
in erweiterter Form – eine Plattform
zum Austausch von Informationen zur
Implantatsicherheit gewährleisten soll.
Schließlich haben Michael Morlock und
Dominik Parsch mit Unterstützung von
Wilhelm Blömer eine Kurzanleitung zur
Implantatasservierung im Schadensfallverdacht herausgegeben, die ebenfalls
als AE-Bulletin über die Geschäftsstelle
bezogen werden kann.
Diese Initiativen haben ihren Ausgang
vom traditionellen AE-Forum „Experts
meet Experts“ genommen, das in den
vergangenen Jahren zu einem zentralen
Pfeiler der Qualitätsinitiative geworden
ist. AE-Mitglieder aus Klinik und Wissenschaft diskutieren im Rahmen dieser
internen Veranstaltung gemeinsam mit
Repräsentanten der Industriepartner
ganz unterschiedliche Aspekte der Implantat- und Prozessqualität. Dazu gehören die strategische Ausrichtung von
Aktivitäten in diesem Bereich ebenso
wie eine ganz konkrete Aufarbeitung von
ausgewählten Schadensfällen.
Enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Gesellschaften und BVOU
Von besonderer Bedeutung ist für die AE
eine enge Verzahnung mit den Aktivitäten der wissenschaftlichen Gesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie und Deutsche Gesellschaft für
Unfallchirurgie) sowie auch des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie
und Unfallchirurgie (BVOU) zur Weiterentwicklung unterschiedlicher und oft
auch gemeinsam getragener Projekte im
Bereich der Endoprothetik. So arbeitet
unter Führung von Dieter Wirtz, Dominik Franz und Frank Schemmann eine
Expertengruppe an der verbesserten Abbildung der Revisionsendoprothetik im
DRG-System (siehe OUMN 3/2012: „Wie
wird die Revisionsendoprothetik im
G-DRG-System gebildet?“, Seite 274f.).
Mit finanzieller Unterstützung von AE,
DGOU und BVOU erfolgt zunächst eine
datenbasierte fallbezogene Analyse der
Leistungs- und Kostenheterogenität in
der Revisionsendoprothetik an verschiedenen Gelenken. Daran werden sich
notwendige Leistungsdefinitionen für
Schlüsseleingriffe (modulare Endoprothesen, Megaprothese, Pfannenrekonstruktion etc.) anschließen, die eine möglichst eindeutige und interpretationsfreie
Anwendung der DRG-Verschlüsselung im
Alltag erlauben.
AE-Präsidiumsmitglieder arbeiten in
verschiedenen Positionen an der Etablierung des Deutschen Endoprothesenregisters (EPRD) mit, da diese Initiative
einen ganz zentralen Baustein der Qualitätssicherung in der endoprothetischen Versorgung darstellt. Schließlich
unterstützt die AE die Entwicklung des
Konzeptes zertifizierter Endoprothetikzentren, das aus der DGOOC heraus
entstanden ist und für eine flächendeckende Einführung ansteht. Mehr als 40
AE-Mitglieder haben bereits die Fachexperten-Schulung durchlaufen, und viele
OP-Personalkurs: Die AE und die ComGEn veranstalteten gemeinsam im April 2011 in Kassel einen Kurs für OP-Personal. Im Bild: Dr. Oehme, Dr. Holz,
Frau Bindemann, Prof. Heller, Frau Oberberger und Dr. Klauser (v. li. n. re.).
440
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
DGOU
Aus den Verbänden
OP-Personalkurs: Dr. Diethelm Träger und Dr. Iris Schleicher
davon waren in Audits im Rahmen der
Pilotphase tätig.
besten die Umsetzung der Vereinsziele
unterstützen.
Die AE öffnet sich für neue Mitglieder
Die notwendige Qualität der täglichen
Arbeit zu stützen und, wenn möglich,
den Entwicklungen der Wissenschaft,
Medizintechnik und Pharmazie, aber
auch des Gesundheitssystems permanent anzupassen, bestimmt und prägt
nun die weitere Entwicklung der AE.
Eine Begrenzung von Zeit und Ressourcen gerade im Bereich der klinisch tätigen AE-Mitglieder erfordert jedoch das
Beschreiten neuer Wege, wenn die Aktivitäten im bisherigen Umfang gehalten
und weiter ausgebaut werden sollen.
Dazu hat sich die AE selbst mit professionaler Hilfe auf eine tiefreichende Strategiediskussion eingelassen, um die effektivsten zukünftigen Strukturen und
Arbeitsweisen identifizieren zu können.
Die Mitglieder des Präsidiums arbeiten gemeinsam an dieser Aufgabe und
stellen sich der Herausforderung, dabei
auch gewohnte Pfade zu verlassen. Eine
großartige Unterstützung gibt dabei das
Team unserer Geschäftsstelle mit Andrea
Trautwein, Bettina Oberberger, Lilli Geng
und Jelena Bindemann. Ihnen gilt unser
Dank ganz besonders, denn sie bringen
in ihren Kontakten mit Veranstaltungsteilnehmern, Mitgliedern und vielen anderen Ansprechpartnern „an vorderster
Front“ täglich das zum Ausdruck, was
die AE seit Anbeginn geprägt hat und
wofür unsere Arbeitsgemeinschaft auch
in der Zukunft stehen wird: Engagement
in Themen, Kompetenz in der Sache und
Respekt im Umgang.
Die Übernahme des Status als Sektion
der DGOU beeinflusst zwangsläufig auch
das Aufgaben- und Verantwortungsspektrum der AE. Die Zuständigkeit für
Fragen der Endoprothetik innerhalb der
Dachgesellschaft ist nicht mehr mit der
herkömmlichen Beschränkung von AEMitgliedschaften auf nur leitende Ärzte
kompatibel. Deshalb sind neue Modelle
entwickelt worden und von der Mitgliederversammlung im Dezember 2012
abgestimmt. Danach steht künftig die AE
grundsätzlich für Fachärzte aus dem Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie
bzw. für Wissenschaftler mit nachgewiesenem Tätigkeitsschwerpunkt in der
Endoprothetik offen. Damit können jetzt
auch nicht-selbstständige Kollegen (zum
Beispiel angestellte oder niedergelassene
Fachärzte, Oberärzte etc.) Mitglied werden, sofern ein besonderes Engagement
und die entsprechende Qualifikation im
endoprothetischen Bereich nachgewiesen sind. Innerhalb der AE ist dann unter
definierten Voraussetzungen eine Aufnahme in die ComGen sowie in eine neu
zu gründende AE-Akademie möglich.
Diese beiden Gruppierungen werden ein
Forum für besonders interessierte und
engagierte Kollegen mit unterschiedlichen Zielsetzungen darstellen. Heiko Reichel erarbeitet mit weiteren Präsidiumsmitgliedern derzeit ein Konzept, wie die
unterschiedlichen Gruppierungen am
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Prof. Dr. Klaus-Peter
Günther, Dresden, ist
Präsident der AE.
Prof. Dr. Bernd Fink,
Markgröningen, ist AEVizepräsident.
Prof. Dr. Wolfhart Puhl,
Oberstdorf, ist AEGeneralsekretär.
Bei Interesse an einer Mitgliedschaft in der
AE können sich Kolleginnen und Kollegen
gerne mit der Geschäftsstelle bezüglich der
aktuellen Aufnahmekriterien in Verbindung
setzen.
Kontakt: [email protected]
441
Aus den Verbänden
Die DGORh: Schnittstellen-Spezialist
DGOU
Prof. Dr. Stefan Rehart, Dr. Ingo Arnold
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) steht
an einem entscheidenden Knotenpunkt
zwischen Orthopäden, internistischen
Rheumatologen, konservativen und hoch
spezialisierten operativen Orthopäden,
der Deutschen Rheuma-Liga, dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), der
Politik, internationalen Gesellschaften,
ärztlichen Standesorganisationen und
anderen.
Regionale Qualitätszirkel „Orthopädische
Rheumatologie“
In Zusammenarbeit mit der DGORh sind
in (fast) allen Bundesländern die Qualitätszirkel „Orthopädische Rheumatologie“ des BVOU (Sektion „Orthopädische
Rheumatologie, Leiter Dr. Uwe Schwokowski) inauguriert worden. Ein Ziel besteht in der verstärkten Implementierung
orthopädisch-rheumatologischer Inhalte
auf regionaler Ebene bei den Kollegen in
niedergelassener Position. Da die europäische Interpretation der Rheumatologie
auch die degenerativen Erkrankungen
beinhaltet, ist es berufspolitisch von besonderer Bedeutung, als Orthopäde und
Unfallchirurg rheumatologisches Wissen
aufzuweisen. Zudem sollen Fragen der
Vergütung angesprochen und gelöst werden.
Komplikationsregister
Der Betrieb des orthopädisch-rheumatologischen Komplikationsregisters der
DGORh unter der Leitung von PD Dr.
Klaus Schmidt, Dortmund, ist aufgenommen worden. Seit einigen Monaten bereits werden von großen, operativ rheumatologisch ausgerichteten Zentren anonymisierte Daten operierter Patienten
des rheumatologischen Formenkreises in
das Register eingespeist. Gerade in Bezug
auf die spezielle biologische Medikation
gilt besondere Aufmerksamkeit Gelenkinfekten, der Prothesenversorgung, aber
auch Traumata. Die ersten Daten befinden sich in der Auswertung und werden
442
auf dem deutschen Rheumatologenkongress in Bochum Ende September vorgestellt.
Kooperation mit Vertretern der deutschen konservativen Therapie
Die deutsche orthopädische Rheumatologie hat traditionell sehr starke Wurzeln
in den konservativen Behandlungsverfahren und versteht sich unter anderem als
deren Sammelbecken in der deutschen
Orthopädie. In diesem Jahr hat ein großes Meeting verschiedener konservativ
ausgerichteter Fachgesellschaften stattgefunden, um Zielrichtungen konservativ
tätiger Orthopäden und Unfallchirurgen
zu bündeln. In einer „IG Orthopädische
Rheumatologie / Rehabilitation“ sind die
Aspekte zusammengefasst worden und
strategische Vorgehen besprochen. Als
Sprecher dieser IG ist Prof. Dr. Stefan Rehart aus Frankfurt, der das Meeting initiierte und ausrichtete, gewählt worden,
Stellvertreter ist Dr. Mathias Psczolla aus
St. Goar. Das nächste Treffen dieser starken Gruppe ist noch vor dem Deutschen
Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) im Oktober festgesetzt.
Curriculum orthopädische Rheumatologie
Das Curriculum „Orthopädische Rheumatologie“ mit dem Ziel der Erteilung
eines Zertifikates für diese Disziplin nach
Absolvenz der Inhalte ist ausgearbeitet
worden. Neben typischen orthopädischrheumatologischen operativen Verfahren
wird stark auf die konservativen Therapieinhalte fokussiert. Auch internistischrheumatologische Anteile des Faches
werden vermittelt. Die breite Palette
der spezifisch arthrologischen Krankheitsbilder (PVNS, Calcinose, Charcot,
etc.) wird ebenfalls einen Schwerpunkt
darstellen. Das Curriculum besteht aus
vier einzelnen Tagen (jeweils freitags
von 9 bis 17 Uhr), die einmal im Quartal
angeboten werden, das heißt nach vier
Curriculum-Tagen bzw. einem Jahr kann
das Zertifikat durch die DGORh erteilt
werden. Inhaltlich (Kenntnisgrad) ist es
zwischen der FA-Ausbildung „Orthopädie und Unfallchirurgie“ und der speziellen dreijährigen Zusatzbezeichnung
(ZB) „Orthopädische Rheumatologie“
angesiedelt. KollegInnen, die in ihrer
FA-Weiterbildung nicht mit dieser Disziplin in Kontakt treten konnten oder die
ZB nicht erwerben konnten, sollen Gelegenheit erhalten, sich die entsprechenden Inhalte bis zu einem gewissen Grad
anzueignen. Vorgesehen ist eine Beteiligungspauschale der Teilnehmer an dem
hochwertigen Ausbildungsgang von 100
Euro pro Kurstag, die rein der Kostendeckung für die Veranstalter dienen. Der
erste Kurs wird im Oktober in Frankfurt
von Prof. Dr. Stefan Rehart angeboten
(Informationen unter: [email protected] /
www.orthopaedische-rheumatologie.
de). Weitere werden in unterschiedlichen Regionen Deutschlands (Hamburg
(Prof. Dr. Wolfgang Rüther), Sendenhorst
(Dr. Ludwig Bause), Bad Aibling (Dr. Stefan Schill), Bremen (Dr. I. Arnold), Leipzig
(Dr. R. Scholz), u. a. folgen. Ziel des Zertifikatkurses ist es, einen orthopädischrheumatologisch versierten (und zertifizierten) Orthopäden-Unfallchirurgen zu
kreieren. Es besteht die spätere Option,
diesen Kompetenznachweis auch bei abrechnungstechnischen Belangen nutzen
zu können.
Gemeinsamer Rheumatologenkongress
in Bochum
Das Vorprogramm des deutschen Rheumatologenkongresses vom 19. bis 22.
September 2012 (gemeinsam mit der
Deutschen Gesellschaft für internistische Rheumatologie und der Gesellschaft
für Kinder- und Jugendrheumatologie)
ist erstellt und im Internet einsehbar
(www.orthopaedische-rheumatologie.
de). Die Beteiligung und interdisziplinäre Verzahnung der Orthopäden mit den
anderen Fächern dabei ist offensichtlich.
Die traditionelle Ausrichtung eines gemeinsamen Abends der DGORh erfolgt
am Donnerstag der Kongresswoche.
Kongresspräsident der DGORh ist PD Dr.
Klaus Schmidt aus Dortmund
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
■
■
Strategie-Meeting Vorstand und Beirat
Bereits vor eineinhalb Jahren hat die
DGORh ein erstes Meeting für die Festlegung der Ziele und Marschroute der
Fachgesellschaft veranstaltet. Im Zuge
der Evaluation der Arbeitsaufträge, die
hieraus resultierten, und zur Bestimmung der nächsten Ziele erfolgt im August 2012 eine Wiederholung dieser hervorragend geeigneten Institution. Auch
die Aufrechterhaltung des Kontaktes des
Vorstandes im engeren Sinn mit den Mitgliedern und dem Beirat wird dadurch
sehr eng und „lebensnah“ gestaltet.
■
■
Verschiedenes
■
■
■
Die DGORh ist an der Erstellung von
Leitlinien beteiligt: „Der entzündliche Rückenschmerz“ (Prof. Dr. Bernd
Swoboda) und „Synovialitis“ (N.N.).
Ehrenmitglied der DGORh 2012 wird
Prim. em. Dr. Hilzensauer aus Innsbruck.
Unter der Ausarbeitung von Fr. Dr.
Christine Seyfert, Chemnitz, hat die
DGORh einen Funds-Raising-Flyer
■
■
erstellt, der allen Interessierten zugänglich ist.
Die DGORh ist an der Kampagne der
Rheuma-Liga „Aktiv gegen den Rheumaschmerz“ beteiligt.
Die eingereichten Arbeiten zu dem
von der DGORh jährlich ausgelobten
wissenschaftlichen „Arthur-Vick-Preis
2012“ mit einer Dotation von 5.000
Euro befinden sich zur Zeit Im Begutachtungsprozess.
Beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU)
2012 in Berlin richtet die DGORh
hauptverantwortlich sechs wissenschaftliche Sitzungen aus.
Das 2012 stattgehabte, alle vier Jahre
in Deutschland veranstaltete „combined meeting“ der DGORh mit der
japanischen Schwestergesellschaft JSRAS wurde von Dr. Stefan Schill, Bad
Aibling, ausgerichtet. Zweijährig versetzt reist eine Delegation der DGORh
nach Japan, um dort zu tagen. Somit
kommt es turnusgemäß alle zwei Jahre zu einem entsprechenden wissenschaftlichen orthopädisch-rheumatologischen Austausch.
Regelmäßig formuliert der Vorstand
der DGORh schriftliche Stellungnahmen zu rheumatologischen Themen
bei Bedarf (zum Beispiel IQWIG).
Unterjährig beteiligen sich zahlreiche
Mitglieder der DGORh aus Vorstand/
Beirat und Mitgliedschaft an Fortbil-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
■
■
dungen orthopädisch-rheumatologischer Inhalte auf allen Ebenen.
Mehrere Themenhefte mit orthopädisch-rheumatologischen
Inhalten
sind von unterschiedlichen Mitgliedern der DGORh herausgegeben worden („Orthopäde“/„Aktuelle Rheumatologie“/„arthritis & rheuma“).
Die Mitarbeit an Projekten der
„Rheuma-Akademie“ erfolgt durch
die DGORh (kleine Anteile werden
gehalten).
Prof. Dr. Stefan Rehart,
Frankfurt a. M.,
Präsident der DGORh
DGOU
([email protected]), der
bei Bedarf nähere Informationen erteilt
und einen Flyer über die rheumaorthopädischen Symposien bei dem Kongress
bereit hält. Informationen sind auch auf
der Homepage der DGRh (www.dgrh.de)
zu erhalten.
Dr. Ingo Arnold,
Bremen, Schriftführer
der DGORh
443
DGOU
Aus den Verbänden
Die aufmerksam gebannten Teilnehmer bei der sonografischen hands-on-Demonstration.
2. DGORh-Intensiv-Meeting in Bremen
Dr. Ingo Arnold
Am 17. und 18. Februar dieses Jahres
fand das 2. Intensiv-Meeting unserer
Gesellschaft in der Klinik für operative
Rheumatologie und Orthopädie des Rotes
Kreuz Krankenhauses Bremen statt. Der
fachliche Austausch auf hohem Niveau,
gerade auch mit der speziellen Problematik des immunkompromittierten Patienten, sorgte erneut für eine große Resonanz. Chefarzt Dr. Ingo Arnold hatte ein
facettenreiches Programm zusammengestellt. Einen Schwerpunkt bildete der
Umgang mit besonderen Formen rasch
destruktiver Gelenkveränderungen wie
den multizentrischen Osteolysen. Diese
destruktiven Knochenprozesse führen
unbehandelt zu irreversiblen Deformitäten und erfordern besondere Aufmerksamkeit. Auch seltenere rheumatologische Krankheitsbilder mit meist ausgeprägten serologischen Entzündungskonstellationen, die als autoinflammatorische
Syndrome subsumiert werden, wurden
umfänglich besprochen. Diese Patientengruppe weist häufig neben den Dysplasien der großen Gelenke Wachstumsretadierungen auf, die rheumaorthopädisch
444
rekonstruktive Maßnahmen erschweren.
Am Fallbeispiel einiger solcher Patienten
mit einem familiären juvenilen systemischen Granulomatosensyndrom (BlauSyndrom) konnte insbesondere diese
skizzierte besondere therapeutische Herausforderung verdeutlicht werden.
Einen weiteren Themenkomplex bildete
der rheumatische Schultergelenkbefall
und in diesem Zusammenhang die Indikation und Möglichkeiten der Verwendung minimalisierter Implantate bis hin
zum ausschließlichen Oberflächenersatz.
Die konstruktive Diskussion der hochrangigen Teilnehmer verdeutlichte die
sich diesbezüglich offerierenden Anwendungsmöglichkeiten, auch im Zusammenhang mit bereits weit fortgeschritten
etablierten
Rotatorenmanschettendefektarthropathien. Vertieft wurde dabei
die indikatorische Trennlinie für den
Einsatz der unproblematischen inversen
Schultergelenkendoprothesen.
tausch mit hands-on-Charakter, die Vorstellung der § 116b-Ambulanz des RKK
Bremen und die Darstellung des Bremer
Vereins „Ambulante Versorgungslücken“.
Die rheumaorthopädische Zusammenarbeit mit dieser Patienteninitiative setzt
die Tradition enger Verbundenheit unserer Auftraggruppe mit den insbesondere in der Rheuma-Liga organisierten
Betroffenen fort. Vor dem Hintergrund
weiter bestehender Versorgungsengpässe in der Rheumatologie erfuhr die Schilderung der berufspolitischen Einordnung
des niedergelassenen orthopädischen
Rheumatologen innerhalb der Kassenärztlichen Vereinigung eine besondere
Bedeutung.
Das nächste DGORh-Meeting findet dann
bei Herrn R. Scholz in Leipzig statt, und
dies mit Sicherheit wieder mit der gewohnten Resonanz und Intensität.
Dr. Ingo Arnold
Chefarzt
Abgerundet wurde das Programm durch
einen sonografischen ErfahrungsausOrthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der AG Lehre
Nachdem im Jahr 2011 der Lehrzielkatalog für PJ-Studierende (siehe Kasten)
erfolgreich publiziert worden ist, steht
nun das Logbuch vor der entsprechenden
Veröffentlichung. Es sind eine deutsche
als auch eine englische Version geplant,
um auch dem PJ-Studierenden während
eines möglichen Auslandstertials die
Möglichkeit zu geben, vor Ort dem zuständigen Lehrenden die gewünschten
Lehrziele inklusive der zu erreichenden
Fertigkeitsstufe darzulegen.
Am 13. April 2012 ist zudem eine
deutschlandweite vergleichende Evaluation der praktischen Anteile Ihres Medizinstudiums gestartet. Ziel der Studie
ist es unter anderem, die Bedingungen
im Pflegepraktikum, während der Famulatur und des Praktischen Jahres zu
evaluieren, um letztendlich das Problem der Nachwuchsakquise zu beleuchten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten
über 3.600 Studenten erreicht werden.
Anhand der Ergebnisse erhoffen wir uns
entsprechende
Aussagemöglichkeiten,
welche ebenfalls veröffentlicht werden
sollen.
L E R N Z I E L K ATA L O G
Fröhlich, Obertacke, Ruesseler, Schwanitz,
Roth, Gollwitzer, Walcher, Kasch, Mittelmeier: An educational skills programme for undergraduate training in orthopaedic and
trauma surgery. Zeitschrift für Orthopädie
und Unfallchirurgie; Oktober 2011
Am 24. April 2012 fand eine Sitzung des
Arbeitskreises E-Learning der AG Lehre der DGOU in Saarbrücken statt. Prof.
Knopp berichtete in diesem Rahmen
über den bisherigen Entwicklungsstand
bezüglich der E-Learning Plattform
MEC.O. Hier besteht ein Verbund zwi-
schen der Universität des Saarlandes
und der Frankfurter Universität. Dort ist
MEC.O inzwischen in die örtliche E-Learning-Plattform OLAT integriert und kann
von allen Studierenden genutzt werden.
Da es Ziel der AG Lehre der DGOU ist, die
Lehre bundesweit einheitlicher zu gestalten, besteht der Wunsch, diese Plattform
interuniversitär auszuweiten. Um dieses
zu ermöglichen, soll zunächst über eine
Evaluation festgestellt werden, welche ELearning-Modalitäten überhaupt genutzt
werden, und schließlich, welche E-Learning-Inhalte in einem Content-SharingVerfahren zur Verfügung gestellt würden.
Letztendlich könnten somit unter der
Mitwirkung mehrerer Beteiligter und der
entsprechenden Aufgabenverteilung die
E-Learning-Inhalte regelmäßig aktualisiert werden.
DGOU
Dr. Susanne Fröhlich
Augenmerk soll außerdem auf die Lehre
und Lehrforschung in Orthopädie und
Unfallchirurgie und deren Stellenwert gelegt werden. Es ist eine Status-Quo-Erhebung mit wissenschaftlicher Gewichtung
vorgesehen. Ein weiteres Betätigungsfeld
wird die mündliche Prüfung darstellen,
hier im Besonderen die Notenfindung.
Ziel ist es, Standards bezüglich dieser zu
entwickeln, bei offensichtlich vorliegender Problematik der einheitlichen Notengebung.
Bild: http://umfrage-dgou.de
Für weitere Wünsche und Anregungen
bezüglich neuer Tätigkeitsfelder sind
die Mitglieder unserer AG jederzeit ansprechbar. Wir danken dem Vorstand der
DGOU für den großen Rückhalt und die
Unterstützung unserer Arbeit.
Dr. Susanne Fröhlich,
Rostock, ist Vorsitzende
der AG Lehre der DGOU.
Kontakt: [email protected]
Online-Umfrage: Bis Ende Juli war eine Internetseite freigeschaltet, auf der PJ-Studierende die praktischen Anteile ihres Medizinstudiums bewerten konnten.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
445
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion Arthroskopie
AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
DGOU
Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer, Prof. Dr. med. Roland Becker
Die AGA-Gesellschaft für Arthroskopie
und Gelenkchirurgie wurde 1983 von
enthusiastischen Arthroskopeuren gegründet und hat sich seither zur größten
nationalen Arthroskopiegesellschaft Europas (3.215 Mitglieder) entwickelt. Die
wesentlichen Ziele der AGA sind:
■ Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten auf dem Gebiet der
Arthroskopie und Gelenkchirurgie
■ Förderung von klinischen und experimentellen Studien mit Bezug zur
Arthroskopie
■ Wissenschaftliche Vertretung der Arthroskopie im nationalen und internationalen Rahmen
Weiterbildung
Der AGA-Kongress 2011 in Regensburg
hatte über 1.000 Teilnehmer. Er bot mit
Vorträgen, Postern, Instruktionskursen
und Live-Operationen eine breite Plattform für Fortbildung und Meinungsaustausch. Seit 2009 findet vor dem eigentlichen jährlichen zweitägigen Kongress
ein Research Day statt, der die Vorträge
zur Grundlagenforschung zusammenfasst und überaus erfolgreich ist. Als
wissenschaftliche Preise wurden der
Medi-Award, dotiert mit 15.000 Euro, der
Research Day Preis der Firma Ormed Djo,
dotiert mit 3.000 Euro, der Posterpreis
der Stiftung zur Förderung der Arthroskopie (SFA), dotiert mit 3.000 Euro, sowie
der Alwin-Jäger-Preis der Firma Arthrex
mit 2.500 Euro verliehen.
2008 richtete die AGA eine eigene Akademie ein, um die Fortbildung von Arthroskopeuren in Gebieten zu verbessern,
welche von den konventionellen Kursen
nicht abgedeckt werden. Bislang haben
333 Arthroskopeure an diesen Akademiekursen teilgenommen. Es werden
jährlich vier zweitägige Veranstaltungen
in Deutschland, eine in Österreich und
eine in der Schweiz angeboten.
Traditionell unterstützt die AGA Fellowships in vielen Ländern. An dieser Stelle
sei das einjährige Forschungsfellowship
446
und das sechswöchige klinischen Fellowship an der Universität von Pittsburgh
(unterstützt durch die Firma Ormed Djo/
Aircast) erwähnt. Jedoch ist auch das
einjährige klinische Fellowship in Annecy (Frankreich) bei Dr. Laurent Lafosse (unterstützt durch die Firma Mitek)
sowie das kombinierte Fellowship aus
Klinik und Forschung in Vail bei Peter
Millett MD am Steadman Philippon Research Institute und Clinic sowie in Paris bei Prof. Philippe Hardy (unterstützt
durch die Firma Arthrex) sehr interessant. Die vierwöchige amerikanische
Schulter-Hospitationsreise (unterstützt
von Smith&Nephew) bietet eine einmalige Möglichkeit, den bekanntesten Schulterchirurgen in den USA über die Schulter in die Schulter zu schauen. Seit kurzem bieten wir auch eine zweiwöchige
Hüft-Hospitationsreise in verschiedene
Zentren des deutschsprachigen Raumes
an. Dieses Fellowship wird zusätzlich mit
dem AGA- Akademie-Hüftkurs kombiniert (unterstützt von Smith&Nephew).
Das EAF (European Arthroscopy Fellowship) in Zusammenarbeit mit der European Society of Sports Traumatology,
Knee Surgery and Arthroplasty (ESSKA)
und weiteren nationalen Arthroskopiegesellschaften wie Italien, Frankreich,
Portugal und Spanien (unterstützt von
der Firma Otto Bock) ― sowie das seit
zwei Jahren stattfindende einwöchige
Fellowship in Zusammenarbeit mit der
niederländischen
Arthroskopiegesellschaft (NVA) (unterstützt durch die Firma Ormed Djo) bilden großartige Möglichkeiten, mit Kollegen aus dem In- und
Ausland in Erfahrungsaustausch zu treten.
speziell an unsere jungen Kollegen, die
das Arthroskopieren erlernen möchten,
richtet. Dabei stehen die manuellen Fertigkeiten ganz im Vordergrund, welche
an speziellen Modellen geübt werden
können.
Qualitätskontrolle
Die AGA hat ein detailliertes Weiterbildungscurriculum erarbeitet, welches
eine umfassende theoretische und praktische Qualifikation in der Arthroskopie
gewährleistet. Auf Basis dieses Curriculums werden zwei Qualifikationen vergeben, der Arthroskopeur (AGA) und der
Instruktor der AGA. 2011 wurden zwölf
bzw. elf Kollegen als Arthroskopeur bzw.
Instruktor zugelassen.
Forschung
Die AGA unterhält ein peer-reviewed System zur Förderung wissenschaftlicher
Studien mit Bezug zur Arthroskopie. In
den letzten zehn Jahren wurden 574.680
Euro für experimentelle Forschungsarbeiten bereitgestellt. Viele Projekte führten zu erstklassigen Publikationen in internationalen Journalen.
Zeitschriften
Die AGA finanziert eine deutschsprachige Zeitschrift („Arthroskopie“), welche
viermal jährlich erscheint. Jedes Heft ist
einem Leitthema gewidmet und enthält
nur praxisbezogene eingeladene Beiträge
von Experten. Zusätzlich ist die AGA an
AOTS (Archives Orthopaedic and Trauma
Surgery) beteiligt, so dass peer reviewed
Studien in englischer Sprache hier publiziert werden können.
Basic Skills Course
Komitees
Um auch unseren jungen Assistenzärzten die Grundlagen der Arthroskopie
strukturierter zu vermitteln, planen wir
mit den Arthroskopiegesellschaften aus
Griechenland, der Türkei und Holland im
April 2013 die erste gemeinsame Arthroskopieveranstaltung in Istanbul, die sich
Vor vier Jahren gründete die AGA Komitees, welche zu Sachthemen (Schulter,
Knie, Hüfte etc.) aktiv sind und dem Vorstand zuarbeiten. Diese Arbeitsgruppen
ermöglichen es, das Fachwissen und die
Kompetenz von Mitgliedern unserer Ge-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
sellschaft zu konzentrieren und zu nutzen. Mittlerweile sind über 160 Kolleginnen und Kollegen in den Komitees tätig.
Studentinnen und Studenten bieten wir
im AGA-Jungen Forum (beitragsfreie
AGA-Mitgliedschaft für Studenten) frühzeitig den Zugang zu unserm Fachgebiet.
Die Studenten dürfen kostenlos an diversen AGA-Veranstaltungen teilnehmen,
wie zum Beispiel den AGA-Akademiekursen oder den Basiskursen der SFA.
Hier erhalten sie die Möglichkeit, an Präparaten selbst operativ tätig zu werden.
Erstmals wird im Juli 2012 die Summer
School in München und am AGA-Kongress 2012 ein AGA-Students Day organisiert.
Für angehende Arthroskopeure (Assistenzärzte) hat die AGA den Kongresseintritt im ersten Jahr beitragsfrei gestellt
und zusätzlich ein Mentorenprogramm
eingerichtet, um den Zugang zur Arthroskopie zu erleichtern.
DGOU
Junges Forum
Die AGA ist somit eine dynamische und
aktive Gesellschaft, die für die Zukunft
gut gerüstet ist und das Gebiet der Arthroskopie weiter entwickeln wird.
Prof. Dr. Philipp
Lobenhoffer ist Sekretär
der AGA.
Prof. Dr. Roland Becker
ist Präsident der AGA.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
447
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft
Intraoperative Bildgebung und
Technologie Integration (AGiTEC)
DGOU
Prof. Dr. Rolf Haaker
Durch den erfolgreichen Zusammenschluss der ursprünglichen Arbeitsgemeinschaft 08 (Computerunterstützte
Verfahren) der Deutschen Gesellschaft
für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der AGROP (Arbeitsgemeinschaft Rechnerunterstützte OPVerfahren) der Deutschen Gesellschaft
für Unfallchirurgie (DGU) zur Arbeitsgemeinschaft Intraoperative Bildgebung
und Technologie Integration (AGiTEC)
konnten im vergangenen Jahr diverse erfolgreiche gemeinsame Veranstaltungen
geplant werden.
So führte die AGiTEC nach offizieller
Anerkennung durch den Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herrn
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, ihre erste
gemeinsame Veranstaltung im Rahmen
des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin
durch. Hier konnte unter dem Arbeitstitel
„Operationssaal mit Zukunft – Zukunft
im Operationsaal“ sowohl über die interdisziplinäre Nutzung der stationären
3D-Bildgebung (Artis zeego, Siemens)
von Herrn Prof. Dr. Florian Gebhard in
Ulm über die 3D-C-arm-Navigation von
Herrn Prof. Dr. Paul Alfred Grützner (Arcadis Orbic) bis hin zum idealen OP-Saal,
Prof. Dr. Tobias Hüfner, Hannover, und die
Erfahrungen mit dem O-arm der Firma
MEDTRONIC, Prof. Volker Bühren, Murnau, ein Überblick über die derzeit maximal mögliche OP-Technologie vermittelt
werden. Diese Sitzung war mit über 60
Teilnehmern außerordentlich gut besucht, und es fanden rege Diskussionen
zu den Einzelbeiträgen statt.
Offene Arbeitskreissitzung
Ein weiteres Highlight der Zusammenarbeit war der Ersatz der ehemaligen
AGROP-Frühjahrstagung durch eine of-
448
fene Arbeitskreissitzung im Rahmen des
Süddeutschen Orthopädenkongresses in
Baden-Baden. Hier fand unter dem Aspekt der neuen individualschablonenbasierten Knie-Endoprothetik zunächst
ein historischer Beitrag von Herrn Univ.Prof. Dr.-Ing. Klaus Radermacher vom
Helmholtz-Institut in Aachen statt, der
aus historischer Sicht seine bereits vor
zehn Jahren umgesetzte Idee nun breit
verwirklicht sah. Darüber hinaus berichteten Herr Dr. Erhan Basad, Gießen, und
Herr Prof. Dr. Carsten Tibesku, Straubing,
über die am weitesten verbreiteten schablonenbasierten Knie-Totalendoprothesen-Implantationssysteme
Conformis
und Visionaire.
Navigationssysteme als Qualitätsmerkmal
Zusammenfassend handelte es sich hier
um eine sehr lebhaft diskutierte Sitzung
auf hohem Niveau. An gemeinsamen
Projekten konnte eine wissenschaftliche Publikation einer Arbeitsgruppe der
ehemaligen AG 08 über die minimalinvasive Implantation navigierter Knietotalendoprothesen in der Zeitschrift „Operative Orthopädie und Traumatologie“
veröffentlicht werden. Ein gemeinsames
wissenschaftliches Vorhaben zur Ermittlung der aktuellen Verbreitung von navigationsunterstützten Operationen in
Deutschland unter Mitwirkung der Firma
BrainLab wurde von den beiden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft, Herrn
Prof. Dr. Paul Alfred Grützner und Herrn
Prof. Dr. Rolf Haaker, auf den Weg gebracht.
Symposium beim DKOU
Im Anschluss daran gab es ein Potpourri
über neue gesundheitspolitische Entwicklungen wie die Endozertifizierung,
vorgetragen einerseits von einem Oberarzt mit Erfahrung in der Pilotzertifizierung des EndoCert-Modelles, Herrn
Martin Stockheim, Borken, sowie durch
den Zertifizierer, Herrn Michael Ebner,
iQ-Network, Mellrichstadt. Im Anschluss
daran berichtete Herr Prof. Dr. Joachim
Hassenpflug über die Entwicklung des
Endoprothesenregisters. Es schlossen
sich lebhafte Diskussionen zu dieser
Thematik an, insbesondere auch zu der
Frage, ob die entsprechende Nutzung
von Navigationssystemen im Bereich der
Endozertifizierung als Qualitätsmerkmal bzw. im Bereich des Endoprothesenregisters als aufzunehmender Aspekt
vorgesehen sind. In beiden Fällen konnten durch die entsprechend versierten
Referenten positive Antworten gegeben
werden, wobei bezüglich des Endoprothesenregisters eine aktive Eintragung
der Verwendung von Navigationssystemen unumgänglich ist.
Für die Zukunft sind weitere regelmäßige offene Arbeitskreissitzungen, wie auf
dem kommenden Kongress in Berlin in
Form eines Symposiums unter dem Titel
„Minimal-invasive OP-Verfahren – Planung, Visualisierung und Navigation“ am
23. Oktober 2012 in der Zeit von 11 bis
12.30 Uhr vorgesehen. Hier wird es sicherlich erneut gelingen, die Bandbreite
von computerunterstützter Technologieintegration im OP einem breiteren Publikum darzustellen, da die Technologieintegration zumindest in den Köpfen der
Orthopäden und Unfallchirurgen bereits
vollzogen ist.
Prof. Dr. Rolf Haaker,
Brakel, leitet die AGiTEC.
Kontakt: r.haaker@
khwe.de
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Foto: Eisenschenk
Aus den Verbänden
Workshop zum Erlernen mikrochirurgischer Operationstechniken in der orthopädischen Chirurgie in Heidelberg
Prof. Dr. Andreas Eisenschenk
Die Sektion Hand- und Mikrochirurgie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
(DGOOC) arbeitet seit 2009/2010 vollständig und uneingeschränkt mit der
Sektion Handchirurgie der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
zusammen. Herr Prof. Dr. Joachim Windolf ist mein Stellvertreter. Seit Frühjahr
2011 ist Herr Prof. Dr. Michael SchädelHöpfner Leiter der Sektion Handchirurgie der DGU und meine Person sein Vertreter. Beide Sektionen zusammen haben
106 Mitglieder. Seit Frühjahr 2011 ist die
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
(DGH, 710 Mitglieder aktuell) nun mit
einer Stimme im selbstständigen Fachbeirat des Dachverbandes der DGOU vertreten.
Auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2011
in Berlin wurden erfreulicherweise multiple Sitzungen über das Thema Handchirurgie konzipiert und abgehalten. Dies
geschah teilweise unter den Rigiden der
gemeinsamen Sektionen der DGOOC und
DGU, wobei die jeweiligen Vorsitzenden
und Referenten aus beiden Bereichen
agierten. Die Sektionen hielten eine Sitzung Handchirurgie beim älteren Menschen (100 Teilnehmer), eine Sitzung
Handchirurgie bei Kindern (110 Teilnehmer) und eine Sitzung Komplikationen
und Problemlösungen an der Hand (120
Teilnehmer) ab.
Ein traditioneller Bestandteil dieser Sektion ist der sehr aufwändige Workshop
zum Erlernen mikrochirurgischer Ope-
rationstechniken in der orthopädischen
Chirurgie (unverändert mit Herrn Prof.
Martini in Heidelberg). Im Mai 2012 lag
der Schwerpunkt bei den
■ gestielten und freien Lappenplastiken,
■ den Muskel- und muskulokutanen
Lappenplastiken und
■ den freien vaskularisierten Knochentransplantationen.
Der nächste Workshop für 2013 in Heidelberg ist festgelegt worden. Im März
2011 fand in bewährter Weise, federführend durch die Mitglieder unserer Gesellschaft, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Daecke
und Herrn PD Dr. Martin Jung, das 27.
Handchirurgische Frühjahrssymposium
in Wengen/Schweiz statt. Das Symposium lebt von der offenen Diskussion in
einem angenehmen Umfeld. Insbesondere der Block Problemfälle zeigt immer
wieder die Vielfalt der Möglichkeiten, ein
Therapieproblem zu lösen. Dieses Symposium der Sektion der Hand- und Mikrochirurgie der DGOOC wird 2013 weiter
geführt werden. 2012 wurden und werden vier Arbeitssitzungen der Sektion
Handchirurgie der DGU gemeinsam mit
der Sektion Hand- und Mikrochirurgie
der DGOOC in Frankfurt/Düsseldorf/
München und Berlin abgehalten.
Es wird ein Studienprojekt zur operativen
Therapie von subkapitalen Frakturen des
Metakarpale beginnen. Es handelt sich
um eine randomisierte, multizentrische
Studie zum Vergleich der antegraden intramedullären Osteosynthese durch einen
oder zwei Drähte.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Im November wird in Bonn das 15. Fortbildungsseminar der Handchirurgie der
Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGCH) in Zusammenarbeit mit den
Arbeitsgemeinschaften für Handchirurgie der DGOOC, der DGU sowie der
Deutschen Gesellschaft der Plastischen,
Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie (DGPRÄC) durchgeführt (ca. 150
Teilnehmer). Das Konzept wurde überarbeitet. In nun acht Kursen wird die gesamte Handchirurgie abgehandelt.
DGOU
Jahresbericht der Sektion Hand- und
Mikrochirurgie
Das von meinem Vorgänger eingeführte
nationale Hand-Endoprothesenregister
wird weiterhin geführt und gepflegt bei
allerdings nach wie vor nicht steigender
Teilnehmerzahl.
Die S3-Leitlinie über periphere Nervenläsionen ist abgeschlossen und liegt der
AWMF vor. Für die DGOOC ist federführend Herr Dr. Lautenbach aus Berlin zuständig. Für die S3-Leitlinie im Sinne der
Weiterentwicklung der bereits erstellten
S1-Leitlinie über Skaphoidfrakturen haben bereits zehn Sitzungen stattgefunden
(mit einem Abschluss ist frühestens Ende
2013 zu rechnen).
Prof. Dr. Andreas
Eisenschenk leitet
die Sektion Handund Mikrochirurgie.
Kontakt: andrease@
ukb.de
449
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion
Sportorthopädie-Sporttraumatologie
DGOU
Prof. Dr. Christian H. Siebert
450
In Anbetracht der DGOU-internen Entwicklung im Bereich der Sportorthopädie wurde unsere Sektion auf dem
Deutschen Kongress für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin in 2011
reaktiviert. Eine entsprechende Information wurde im letzten Jahr in den „Orthopädischen Mitteilungen“ veröffentlicht.
Ziel der Sektion ist es, die „orthopädischen“ Interessen in der Sportmedizin
weiterhin zu wahren, eine erkennbare
Vertretung und einen Ansprechpartner
innerhalb der Fachgesellschaft darzustellen.
im Sport“ – in Zusammenarbeit mit der
Arbeitsgemeinschaft Sporttraumatologie
der Deutschen Gesellschaft für Unfall-
Zwischenzeitlich hat der Vorstand der
Sektion erneut den „Kniekurs“ im Rahmen der Fort- und Weiterbildung zum
speziellen orthopädischen Chirurgen
in Berlin im Langenbeck-Virchow-Haus
vom 9. bis 11. Februar 2012 erfolgreich
gestaltet. Die Neuauflage dieser Veranstaltung befindet sich für 2013 bereits
in Planung. Auch auf dem diesjährigen
Jahreskongress in Berlin wird die Sektion
am Dienstag, den 23. Oktober 2012, zwei
Sitzungen – „Verletzungen bei olympischen Mannschaftssportarten“ sowie
„Fuß- und Sprunggelenksverletzungen
Ein enger Kontakt zur sportmedizinischen Vertretung in der DGOU, der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), besteht auf
Vorstandsebene. Neben verschiedenen
Fort- und Weiterbildungstätigkeiten ist
der Sektionsvorstand in den wissenschaftlichen
Beiräten
verschiedener
sportmedizinischer Zeitschriften sowie
in Gutachtenverfahren für das Bundesinstitut für Sportwissenschaften involviert.
Anzahl der Mitglieder im laufenden Jahr: 52
chirurgie gestalten. Unsere Mitgliederversammlung findet am selben Tag um
14.30 Uhr in Raum 28 statt. Wir würden
uns freuen, Interessierte in unserer Runde begrüßen zu dürfen.
DGOU werden auch in den nächsten Jahren unter anderem aufgrund guter persönlicher Kontakte weiter gepflegt werden, um ein möglichst einheitliches Bild
der Sportorthopädie-Sporttraumatologie
in den Fachgesellschaften zu erreichen.
Dieses gilt insbesondere im Bereich von
Expertengremien, in denen externe Anfragen gemeinsam bearbeitet werden.
Wir freuen uns, dass unsere Sektion aus
dem „Dornröschenschlaf“ erwacht ist
und wir nun die Sportorthopädie-Sporttraumatologie wieder aktiv mitgestalten
können.
Prof. Dr. Christian
H. Siebert ist der
Präsident der Sektion
SportorthopädieSporttraumatologie.
Die enge Zusammenarbeit mit den
Schwestervertretungen in der DGU und
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion Schulter
und Ellbogen
Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellbogenchirurgie
DGOU
Prof. Dr. Ulrich H. Brunner
Prof EijiItoi, Tohoku, Japan, korrespondierendes
Mitglied der DVSE
Die Kongresspräsidenten beim Festabend im Spreespeicher
2011/2012
Prof. Frank Gohlke, Präsident des 20.
DVSE-Kongresses 2013 in Würzburg
Prof. Markus Scheibel und Dr. Falk Reuther,
die Kongresspräsidenten 2012
Die erste Solotänzerin des Berliner
Staatsballets zu Gast bei der DVSE
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Die Gäste der International Session: Dr. F. Reuther, Prof.M. Scheibel,
Dr. A. Castagna (Italien), Prof. Anders Ekelund (Schweden),
Prof. EijiItoi (Japan), Dr. Joe de Beer (Südafrika),
Prof. Roger Emery (Großbritannien), Prof. U. Brunner (v.l.n.r.)
451
Aus den Verbänden
Die Deutsche Vereinigung für Schulterund Ellbogenchirurgie (DVSE) blickt als
selbstständige Sektion der Deutschen
Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
und Unfallchirurgie (DGOU) auf ein erfolgreiches und sehr aktives Jahr zurück.
DGOU
Mitgliederentwicklung
Durch die aktive Außendarstellung mit
Flyern, verstärkte Fortbildungs- und
Kongressaktivität und verbesserte Ansprechbarkeit über unsere inzwischen
zwei Sekretariate (Geschäftsstelle Frau
Magritsch, E-Mail: [email protected],
Frau Botz, E-Mail: [email protected])
konnten wir die Mitgliederzahl von 314
im Januar 2010 auf 527 im Juni 2012
steigern.
Zur Verbesserung der Kommunikation
mit befreundeten Fachgesellschaften
hatten wir besprochen, die eingeladenen Referenten unserer internationalen
Sitzung am Jahreskongress zu korrespondierenden Mitgliedern zu ernennen.
Daher sind nun Prof. Dr. Stefaan Nijs,
Präsident der belgischen Gesellschaft für
Traumatologie, sowie Dr. Antonio Gosak,
Gründungsmitglied der argentinischen
Gesellschaft für Schulterchirurgie, Argentinien, als Gäste des letztjährigen
Kongresses ernannt.
2012 wurden zu korrespondierenden
Mitgliedern ernannt:
■
■
■
■
■
Prof. Dr. Eiji Itoj (Tohoku, Japan), Präsident des International Congress for
Shoulder and Elbow Surgery
Prof. Joe de Beer (Kapstadt/Südafrika)
Prof. Alessandro Castagna, Präsident der italienischen Gesellschaft
für Schulter- und Ellbogenchirurgie
(Mailand/Italien)
Prof. Roger Emery (London/Großbritannien)
Prof. Anders Ekelund (Stockholm/
Schweden)
Als Ehrenmitglied wurde Prof. Dr. Jochen
Eulert, Würzburg, aufgenommen.
19. Jahreskongress im Berliner CongressCenter 10. bis 12. Mai 2012
Unser 19. Jahreskongress fand erstmalig
in der Bundeshauptstadt im attraktiv ge-
452
stalteten Berliner Congress Center (BCC)
am Alexanderplatz statt. Zuletzt aufgrund des enormen Interesses und der
weiter raschen Entwicklung der Schulter- und Ellbogenchirurgie sowie der stetig steigenden Mitgliederzahl wurde die
diesjährige Tagung zum ersten Mal auf
drei Tage ausgeweitet. Erstmals wurden
618 Teilnehmer registriert, darunter 29
für das OP-Pflege- und 19 für das Physiotherapieseminar. Der Kongress wurde hervorragend von Prof. Dr. Markus
Scheibel und Dr. Falk Reuther und ihrem
Team gemeinschaftlich vorbereitet und
durchgeführt. Aus 194 Anmeldungen
wurden die 96 besten als Vorträge sowie
weitere 70 als Posterpräsentationen ausgewählt.
Die Hauptthemen widmeten sich neben
der Grundlagenforschung der proximalen Humerusfraktur, der Instabilität, der
Rotatorenmanschettenruptur, der Ellbogenfraktur und Instabilität. Geboten
waren sieben Übersichtsreferate, eine
International Session mit fünf Vorträgen
zu den Forschungs- und Publikationsschwerpunkten der eingeladenen Referenten, eine gemeinsame Sitzung mit der
AGA (Gesellschft für Arthroskopie und
Gelenkchirurgie) mit sechs Vorträgen,
eine Sitzung des Berufsverbands für Arthroskopie (BVSAK) mit vier Vorträgen
sowie vier Instruktionskurse, zehn Firmenworkshops und umfassende Seminare der OP-Pflege und der Physiotherapie. 39 Firmen präsentierten sich auf
einer Fläche von 324 Quadratmetern.
Besonders spannend war die internationale Sitzung. Prof. Eiji Itoj berichtete
über das Konzept der Ruhigstellung in
Außenrotation nach Schulterluxation,
Dr. Joe de Beer über die Behandlung der
Schulterinstabilität bei Hochleistungssportlern, Dr. Alessandro Castagna über
neue Strategien bei Partialläsionen der
Rotatorenmanschette, Roger Emery über
neue Aspekte bei Kurzschaftprothesen
am Humeruskopf sowie Anders Ekelund
über die Behandlung der Komplikationen
bei inversen Schulterprothesen.
Zum freundschaftlichen Austausch traf
man sich zum Festabend mit musikalischen Einlagen im Berliner Spreespeicher. Ein weiterer Höhepunkt des Kongresses war, zur Auflockerung des intensiven wissenschaftlichen Austausches,
eine Präsentation von zwei ersten Solo-
tänzerinnen und Tänzern des Berliner
Staatsballetts, deren Grazie und Eleganz
kaum zu überbieten waren.
Kooperation mit anderen Verbänden
Die Kooperation mit der AGA erbrachte eine gemeinsame Sitzung auf dem
AGA-Kongress in Regensburg 2011, eine
gemeinsame Sitzung auf dem DVSE-Kongress in Berlin zum Thema „Arthroskopische Frakturversorgung an der Schulter
und am Schultergürtel“. Die DVSE wird
eine Sitzung auf dem AGA-Kongress
2012 in Zürich zum biologischen Ersatz
im Rahmen von Schulteroperationen
präsentieren.
Der BVASK hat in Berlin erstmals eine eigene Sitzung mit vier Vorträgen zu ambulanten Schulteroperationen gestaltet.
Eine Kooperation mit der Gesellschaft für
Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist in Vorbereitung. Auf
unserem nächstjährigen Kongress in
Würzburg wird eine Kooperation mit der
kinderorthopädischen Gesellschaft verwirklicht.
Im September 2013 wird ein DVSE-Symposium auf der Tagung der Lateinamerikanischen Gesellschaft für Schulter und
Ellenbogenchirurgie (SLAHOC) in Mendoza /Argentinien stattfinden.
20. Jahreskongress der DVSE
Der Jahreskongress der DVSE findet vom
20. bis 22. Juni 2013 im Kongresszentrum
Maritim Würzburg unter der Leitung
von Prof. Dr. Frank Gohlke, Bad Neustadt,
statt. Der Jahreskongress feiert den 20.
Geburtstag unserer jungen Gesellschaft.
Ziel wird es deshalb sein, die Entwicklungen der letzten 20 Jahre zu hinterfragen.
Ein weiterer Schwerpunkt, gemeinsam
mit der Vereinigung für Kinderorthopädie ausgerichtet, wird eine Sitzung zur
Erkrankung und Verletzung an Schulter- und Ellbogenchirurgie sein. Weitere Hauptthemen betreffen Tumoren an
Schulter- und Ellbogen, Schmerz und dessen Behandlung in Klinik und Praxis sowie Grundlagenforschung, Stammzellenbiotechnologie und regenerative Medizin.
Ein besonderer Höhepunkt wird der sogenannte „Reverse Day“ sein. Wir führen
derzeit eine multizentrische Studie zu
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Auszeichnungen und Preise
Der traditionelle Perthes-Preis (3.000
Euro) wird in Zukunft eher der Grundlagenforschung, der neu gestaltete Jochen
Löhr-Preis (3.000 Euro) wird eher der
klinischen Forschung gewidmet sein.
Der diesjährige Preisträger des PerthesPreises ist Dr. Peter Moroder aus der Abteilung für Unfallchirurgie der Paracelsius-Universität Salzburg mit der Arbeit
„Restoration of anterior glenoid bone
defects in post-traumatic recurrent anterior shoulder instability using the J-bone
graft shows anatomical graft remodeling“. Preisträger des Jochen Löhr-Preises
ist Dr. Olaf Lorbach, Orthopädische Universitätsklinik Homburg/Saar, mit der
Arbeit „Three dimensional evaluation of
cyclic displacement in single-row and
double-row rotator cuff reconstruction
under static external rotation“.
Neu ins Leben gerufen wurde ein Preis
für Innovation in der arthroskopischen
Schulterchirurgie. Der Alwin Jäger-Preis
(2.500 Euro) wird von der Alwin JägerStiftung ausgeschrieben und durch die
DVSE vergeben. Die erste Preisträgerin ist
Natascha Kraus, Charité Berlin, mit dem
Thema „Arthroskopische Pfannenrekonstruktion mit autologer Spanplastik“.
Best Paper Preis goes Europe
Um den Kontakt der nationalen Gesellschaften mit der europäischen Gesellschaft für Schulter- und Ellbogenchirurgie (SECEC) zu verstärken, wurde
vereinbart, erstmals auf der diesjährigen
Tagung in Dubrovnik eine Preisträgersitzung der Best Papers aus nationalen
Gesellschaften zu veranstalten und dort
erneut einen Preis unter dem Motto
„the best of the best“ auszuloben. Die
DVSE unterstützt diese Reise mit einem
Preisgeld und Reisestipendium von 3.000
Euro. Unser Best Paper Preisträger 2012
ist PD Dr. Stefan Greiner, Charité Berlin,
mit der Arbeit „Die Lateralisierung des
Drehzentrums bei inverser Schulterprothese (Bio-RSA erhält die biomechanischen Eigenschaften der verbliebenen
Rotatorenmanschette/eine In vitro-Analyse).
DVSE-Reisestipendium 11/2011 (4.000
Euro)
Die Reisestipendiaten 2011 der DVSE
mit einer 14tägigen Reise durch Schulter- und Ellbogenzentren in Deutschland
waren Dr. Andreas Hann von Weyhern,
Kempten, sowie PD. Dr. Chlodwig Kirchhoff aus München. Über ihre wissenschaftlichen und sozialen Erfahrungen
haben sie eine wunderbare Präsentation im Rahmen der Preisträgersitzung in
Berlin abgeliefert.
Die Kommission unter der Leitung von
PD Dr. Ulrich Irlenbusch aus Arnstadt hat
ihre expertenevaluierte Dokumentation
zur klinischen Untersuchung der Schulter abgeschlossen. Von ursprünglich über
70 Tests wurden 47 als empfehlenswert
evaluiert und mit Fotos sowie Videos
hinterlegt. Die Untersuchung ist online
unter www.dvse.info publiziert und ist
als Sonderheft der „Obex“ erschienen.
Kommission Wissenschaftliche Studien
Unter der Leitung von Prof. Dr. Markus
Scheibel sind inzwischen drei prospektiv
kontrollierte Multicenter-Studien aktiv.
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Die Kommissionen sind wie folgt besetzt:
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Fortbildung: Dr. T. Ambacher
Kommunikation: Dr. Petra Magosch
Preise / Stipendien: Prof. Dr. Markus
Scheibel, PD Dr. Andreas Werner
Research & Development: PD Dr.
Ulrich Irlenbusch
Wissenschaftliche Studien: Prof Dr.
Markus Scheibel
Forschungsförderung: Prof. Dr. Ulrich
Brunner
Berufspolitik und Abrechnung: PD
Dr. A. Werner, Dr. Ansgar Ilg (BVASK)
Schriftleiter „Obex“: Prof. Dr. Markus
Loew
Junges Forum: Natascha Kraus
Ellenbogen: Prof. Dr. Lars Müller,
Dr. Sven Lichtenberg
Webmaster: PD Dr. Dirk Böhm
■
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Geplant bzw. in Vorbereitung sind folgende Studien:
■
Fort- und Weiterbildung
Im Rahmen der Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen konnten auch
im vergangenen Jahr über 50 Veranstaltungen mit dem DVSE-Siegel ausgezeichnet werden. Nach erfolgreicher Absolvierung von 80 Stunden Theorie und 20
Stunden Praxis, entsprechend unserem
Fortbildungs-Curriculum, konnte im
Rahmen des Berliner Kongresses Dr. Boris Hollinger aus Pforzheim das Fortbildungszertifikat unserer Gesellschaft verliehen werden.
Kommission Untersuchungstechniken
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Abduktions-/Außenrotationsruhigstellung versus arthroskopische Stabilisierung nach primär traumatischer Schulterluxation, Federführung
Charité Berlin. Studienstart 1. Oktober 2011, bislang zehn (vier konservative, sechs operative Patienten)
eingeschlossen.
Rockwood III: Konservative versus
operative Versorgung, Federführung
ATOS München (Tauber). Studienstart 1. März 2011, bislang 32 Patienten (13 konservative, 19 operative)
eingeschlossen.
Arthroskopische Bizepstenodese versus Tenotomie bei isolierten Bizepssehnenpathologien, Federführung TU
München. Abgeschlossenes Ethikvotum, abschließende Diskussion über
technische Aspekte. Noch kein Studienstart.
DGOU
den Ergebnissen der inversen Prothese
bei besonderen Indikationen (zum Beispiel bei Fraktur, Glenoiddefekten oder
Dysplasie, Atrophie und fettiger Degeneration der Rotatorenmanschette) sowie
zu den 5-Jahres-Langzeitergebnissen bei
Cuff Tear-Arthropathie durch. Die Ergebnisse werden dort präsentiert werden.
Einsendeschluss für wissenschaftliche
Beiträge zum Kongress ist der 7. Januar
2013, die Anmeldung erfolgt über unsere
Homepage www.dvse-kongress.de.
■
Plattenosteosynthese versus Frakturprothese bei Humeruskopffrakturen,
Federführung Universität Dresden
(Kasten) sowie Sportklinik Stuttgart
(Mauch).
Versorgung posttraumatischer rezidivierender anteriorer Schulterinstabilität mit kleinen Glenoiddefekten
mittels arthroskopischer Bankartrekonstruktion versus arthroskopischer knöcherner Augmentation, Federführung PMU Salzburg (Moroder/
Resch).
Junges Forum
Das Junge Forum der DVSE unterscheidet
sich von vergleichbaren Organisationen,
beispielsweise der DGOU bzw. der AGA,
453
Aus den Verbänden
DGOU
die sich etwa mit Aspekten der beruflichen Weiterentwicklung oder mit beruflicher Fortbildung beschäftigen. Hauptthema des Jungen Forums der DVSE ist
neben der Heranführung an das Gebiet
der Schulter- und Ellbogenchirurgie vor
allem die Ausbildung und Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses. Zum
Ausdruck seiner Aktivität und Identität
hat das Junge Forum ein eigenes Logo
entwickelt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt
10 Euro pro Jahr einschließlich des Bezuges von vier Ausgaben der „Obex“ sowie
einer vergünstigten Kongresskarte. Weiterhin wird eine kostenfreie Teilnahme
an ausgewählten Kursen unter dem Patronat der DVSE organisiert.
Neu konzipiert wurde eine 30-tägige Famulaturreise, unterstützt mit 500 Euro,
mit individueller Betreuung an einem
der Ausbildungszentren der DVSE. Erste Stipendiatin war Sandra Weisemann,
Medizinstudentin aus Berlin.
Auf dem Jahreskongress wurde erstmals
eine eigene Sitzung des Jungen Forums
mit studentischem Vorsitz mit sieben
studentischen Vorträgen, ausgewählt aus
20 Abstracts, gestaltet. Weiterhin konnte
ein Workshop zum wissenschaftlichen
Arbeiten angeboten werden mit den
Themen: EBM-Richtlinien (Lehmann),
Grundlagen biomechanischer Studien
(Wellmann), Instrumentierte Schulterimplantate (Westerhoff), Grundlagen
klinischer Studien (Jost), Statistische
Auswertung (Magosch), Funktionsscores
(Krüger).
Kommission Ellbogenchirurgie
Auf unserer Vorstandssitzung in Berlin
haben wir eine Kommission zur Weiterentwicklung der Themen der Ellbogenchirurgie ins Leben gerufen. Kommissionsleiter ist Prof. Dr. Lars-Peter Müller,
Universitätsklinikum Köln, in Zusammenarbeit mit Dr. Sven Lichtenberg,
ATOS-Klinik Heidelberg. Erste Arbeitsansätze betreffen die bessere Integration der Fortbildungsinhalte Ellbogen in
unsere Fortbildungs-Curricula, die Entwicklung eines Auslands-Fellowships der
454
DVSE sowie in Zukunft die Präzisierung
von Studien.
Leitlinienentwicklung
Die DVSE widmet sich der Entwicklung
der S2e-Leitlinie zur Behandlung der Rotatorenmanschettenläsionen unter der
Koordination von mir und PD Dr. Dennis
Liem, Münster. Verschiedene Fachgesellschaften wurden integriert: Eckhardt
Böhle (Generalsekretär des Deutschen
Verbandes für Physiotherapie (ZVK)), Dr.
Ansgar Ilg (BVASK), Prof. Dr. Philipp Kasten (GOTS), PD Dr. Lars Lehmann (DGU),
Prof. Dr. Andreas Imhoff (AGA), Prof.
Dr. Markus Scheibel (DVSE) und PD Dr.
Christine Voigt (DGU).
Nach Anmeldung der Leitlinie beim
AWMF-Register im August 2011 hat im
April 2012 die erste Konsensus-Konferenz stattgefunden. Derzeit erfolgt die
Recherche und methodische Bewertung
der Literatur, anschließend die Zusammenstellung und Abstimmung bis September 2012. Die externe Begutachtung
und gesamte Abstimmung ist für Dezember 2012 vorgesehen.
Endoprothesenregister der DVSE
Das Endoprothesenregister besteht bereits seit 2006. Es wurde initiiert von
der AO International, der DGOOC, der
DGU und der DVSE. Es ist bislang in Bern
(MEMDOC) angesiedelt. Die Datenerhebung erfolgt bezogen auf die einzelnen
Versorger (Nutzung der Krankenhaus-ID
des Patienten). Auch die aktuelle Studie zur inversen Prothese wird über das
Endoprothesenregister abgewickelt. Im
Rahmen des Projektes „Registerforschung
der DGOOC“ werden neue und aktuelle
Anforderungen wie Aspekte des Datenschutzes und die Möglichkeit der anonymisierten Nachverfolgung der Patienten
in das Register implementiert.
beinhaltet bleiben soll. Wir konnten
durch den Abschluss eines Vertrages mit
dem Springer Verlag mit fester Laufzeit
einen deutlich günstigeren Bezugspreis
erzielen. Bei der „Obex“ wurde das Herausgebergremium neu und erweitert
besetzt. In Zukunft werden Themenhefte gestaltet. Zusätzlich soll in der Zeitschrift „Der Orthopäde“ ein Themenheft
pro Jahr zum Thema Schulter- und Ellbogenchirurgie durch die DVSE gestaltet
werden.
Neubesetzung des Vorstandes
Nach satzungsgemäß sechs Jahren stand
die Neuwahl des 1. Vizepräsidenten an.
Wir danken Prof. Dr. Jörn Steinbeck aus
Münster für die engagierte Mitarbeit im
Vorstand. Neu als erster Vizepräsident
wurde Prof. Dr. Markus Scheibel, Charité Berlin, gewählt. Der übrige Vorstand
wurde durch Wiederwahl in seiner
Funktion bestätigt.
Ich danke allen, die sich erneut überaus
aktiv eingebracht haben, um die DVSE in
ihren Kommissionen und aktiven Gremien oder beim Kongress und den Fortbildungsaktivitäten zu unterstützen und
um die Aspekte der Schulter- und Ellbogenchirurgie in praktischer und wissenschaftlicher Form weiterzuentwickeln.
Gerne begrüßen wir auch Sie als neue
Mitglieder in unserem Kreis, wenn Sie
sich für dieses Gebiet interessieren und
begeistern können oder falls Sie schon
lange in diesem Feld tätig sind, sich uns
aber noch nicht angeschlossen haben.
Prof. Dr. Ulrich H.
Brunner, Hausham, ist
Präsident der DVSE.
Kontakt: [email protected]
Zeitschrift Obere Extremität (Obex)
Wir haben beschlossen, dass die Zeitschrift „Obex“ weiter als unser offizielles
Organ bestehen und im Mitgliedsbeitrag
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Vereinigung für
Kinderorthopädie für 2011/2012
Prof. Dr. Thomas Wirth
Aktivitäten 2011
Die VKO hat auch im vergangenen Jahr
weiteren Zuspruch erfahren und zählt
seit der diesjährigen Mitgliederversammlung am 17. März 2012 in Wien
236 Mitglieder. Im Jahre 2011 fanden
eine Reihe von der VKO oder mit deren
Unterstützung ausgerichtete Veranstaltungen statt. Die 25. Jahrestagung, vom
11. bis 12. März 2011 in Arnstadt abgehalten, war mit etwa 330 Teilnehmern
wieder sehr erfolgreich. Auf der Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher
Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU)
in Baden-Baden war die Kinderorthopädie ebenfalls gut repräsentiert, und beim
Deutschen Kongress für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DKOU) 2011 in Berlin organisierte die VKO zahlreiche Veranstaltungen auch in Zusammenarbeit mit der
Sektion Kindertraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
(DGU) und erstmalig mit der Deutschen
Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Das 14. Symposium Kinderorthopädie lockte Anfang September
zahlreiche Teilnehmer nach Basel, während der bereits vierte Kompaktkurs Kinderorthopädie vom 15. bis 18. November
2011 in Münster stattfand.
Wissenschaftsförderung
Die Aktivitäten des Wissenschaftsboards
haben sich auf die Fertigstellung der
Vorbereitungen zur Durchführung der
Multicenterstudie zur Epiphyseolysis capitis femoris konzentriert. Seit wenigen
Wochen können die Patienten rekrutiert
werden. Darüber hinaus wurden der
Wissenschaftpreis 2012 an die Arbeitsgruppe Erich Rutz, Richard Baker, Oren
Tirosh, Jacqueline Romkes, Celina Haase, Reinald Brunner, Basel/Melbourne
für die Arbeit „Tibialis anterior tendon
shortening in combination with Achilles
tendon lengthening in spastic equinus
in cerebral palsy“ verliehen und die Vortrags- und Posterpreise auf den Jahrestagungen 2011 und 2012 ausgewählt. Das
Ausbildungsboard treibt die Etablierung
eines Weiterbildungskursangebots für
die Zusatzweiterbildung Kinderorthopädie, aufbauend auf den erfolgreichen
Kompaktkursen, voran und hofft auf einen Start in 2013.
Aktivitäten 2012
In diesem Jahr blickt die Vereinigung
bereits auf eine sehr schöne und von hohem wissenschaftlichem Gehalt geprägte Jahrestagung zurück. In Wien trafen
sich vom 15. bis 17. März in Wien über
300 kinderorthopädisch interessierte Kolleginnen und Kollegen zu einem
regen fachlichen Gedankenaustausch.
Auch bei der diesjährigen VSOU-Tagung
in Baden-Baden nahm die Kinderorthopädie in einigen Sitzungen zu aktuellen
Themen Stellung. Die sehr erfolgreiche
interdisziplinäre Veranstaltung des 2.
Focus Zerebralparese wurde vor kurzem
in Düsseldorf abgehalten. Auf dem diesjährigen Programmkalender stehen das
15. Basler Symposium Kinderorthopädie
vom 31. August bis 1. September 2012,
die gemeinsame kinderorthopädischkindertraumatologische Sitzung mit der
Sektion Kindertraumatologie der DGU
und weitere kinderorthopädische Pro-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
grammpunkte auf dem diesjährigen
DKOU sowie der 5. Kompaktkurs Kinderorthopädie, dieses Mal von 27. bis 30. November 2012 in München.
Auch für das Jahr 2012 gibt es wieder ein
gemeinsam von VKO und der Deustchen
Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) getragenes
Reisestipendium, das für dieses Jahr Dr.
Albert Handlbauer aus Wien und Dr. Nils
Schikora aus Augsburg zuerkannt wurde.
DGOU
Mit Beginn des Jahres 2011 hat die Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO) ihre
interne Organisationsstruktur den gegebenen Erfordernissen angepasst. Neben
Vorstand und Beirat wurden ein Wissenschafts- und ein Ausbildungsboard etabliert, die die bisherigen Aktivitäten der
Vereinigung in diesen Bereichen effizienter gestalten sollen.
Das Jahr 2012 ist das Silberjubiläumsjahr
der VKO. Mit großem Dank haben wir
den Jubiläumsband „25 Jahre Vereinigung für Kinderorthopädie 1987 – 2012“,
den unsere Historiker Prof. Klausdieter
Parsch und Prof. Siegfried Stotz in akribischer geduldiger Kleinarbeit zusammengestellt haben, entgegengenommen. Dieses Büchlein ist für uns alle ein außergewöhnlich wertvolles Werk und fasst die
Bedeutung unseres Faches so wunderbar
zusammen.
Prof. Dr. Thomas Wirth
ist 1. Vorsitzender
der Vereinigung für
Kinderorthopädie.
455
Foto: Privat
DGOU
Im Mai 2012 fand die erste deutsch-japanische orthopädische und unfallchirurgische Tagung statt.
Die deutsch-japanische orthopädische
und unfallchirurgische Gesellschaft
Prof. Dr. Jörg Scholz; Berlin
Aufgrund der traditionellen Beziehungen
der japanischen und deutschen Medizin,
die bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen,
hat sich 1977 eine deutsch-japanische
orthopädische Gesellschaft gegründet.
Zweck dieser Gesellschaft ist es, einen
intensiven Austausch auf wissenschaftlicher und sozialer Ebene zu pflegen. Hierzu wurde vereinbart in möglichst zweijährigen Abständen, wechselnd in Japan
und Deutschland, eine deutsch-japanische orthopädische Tagung zu veranstalten. Die erste Tagung fand am 21.Oktober
1977 in Kyoto unter der Leitung von Prof.
Tamikazu statt. Die erste deutsche Tagung wurde am 15. September 1980 in
Münster von Prof. Matthias geleitet. In
der Folge ist es gelungen, den angestrebten zweijährigen Rhythmus einzuhalten.
Nur die Katastrophe von Fukushima
führte zu einer Verschiebung des ursprünglichen Termins im Jahr 2011 auf
den 18. Mai 2012. Es war auch die erste
deutsch-japanische orthopädische Tagung, die als orthopädisch-unfallchirurgische Tagung stattfand. Geleitet wurde
die wissenschaftliche Veranstaltung von
Prof. Nagata, der seit 2002 Präsident der
Gesellschaft – japanische Seite - ist. Das
456
wissenschaftliche Programm beinhaltete
insgesamt 28 Vorträge von japanischen
und deutschen Teilnehmern und umfasste Themen der Endoprothetik einschließlich der Revisionsendoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie sowie vielfältige Themen
aus der Traumatologie einschließlich
molekularbiologischer Forschungsergebnisse.
Gastfreundschaft beeindruckt
Die deutschen Teilnehmer waren wiederum tief beeindruckt von der außergewöhnlichen Gastfreundschaft unserer
japanischen Kollegen. Wir sind zu einem
Empfangsdinner von Prof. Nagata eingeladen worden, wo wir uns in persönlichen Gesprächen austauschen konnten.
Es schloss sich eine nächtliche Führung
zu den erleuchteten kulturhistorischen
Gebäuden der alten Kaiserstadt Kyoto an.
Nach dem intensiven wissenschaftlichen
Programm erhielten wir eine Einladung
zum Galadinner des Präsidenten der japanischen orthopädischen Gesellschaft,
die parallel hierzu tagte. Sowohl das Dinner selbst als auch die gebotenen traditionellen Programmpunkte haben uns tief
beeindruckt.
Ein wesentlicher Bestandteil unserer
Besprechung war die Bemühung, die
deutsch-japanische orthopädische und
unfallchirurgische Gesellschaft sowohl
in Deutschland in die jährliche Tagung
der DGOU, als auch in Japan in die jährliche Tagung der JAO einzugliedern. Ich
bin Herrn Prof. Dr. Josten – stellvertretender Präsident der DGOU und Präsident der DGU sowie Herrn Prof. Pennig
(Vorsitzender des Verbandes leitender
Orthopäden und Unfallchirurgen) sehr
dankbar, dass sie am wissenschaftlichen
Programm teilgenommen und mich bei
meinen Bemühungen zur weiteren Integration der deutsch-japanischen orthopädisch-unfallchirurgischen Gesellschaft
unterstützt haben.
Prof. Dr. Jörg Scholz,
Präsident der deutsch-japanischen orthopädischunfallchirurgischen
Gesellschaft
― deutsche Seite ―
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Forschung in Netzwerken
Die Sektion Grundlagenforschung der DGOU
Prof. Dr. Ingo Marzi
Das Netzwerk Traumaforschung hat in
einer zweitägigen Klausurtagung am
2. / 3. Februar 2012 in Frankfurt bi- und
trilaterale Kooperationsmöglichkeiten
ausdiskutiert, die zu substantiellen qualitativen Projekterweiterungen führen.
Darüberhinaus wurde konzeptionell
eine Polytrauma-Serum-Datenbank sowie eine Wundflüssigkeits-Datenbank
für kooperative Forschungsprojekte
entwickelt. Diese steht derzeit zur Genehmigung und Umsetzung an und wird
eine überregionale Forschungsmöglichkeit mit lokalen Schwerpunkten ermöglichen.
Das Netzwerk muskuloskelettale Biomechanik hat sich am 22. / 23. Juni 2012
in Ulm mit einem großen Tagungsprogramm getroffen: mit den Schwerpunkten Biomechanische Charakterisierung
von TE–Gewebe, Numerische Simulation, Ganganalyse, Tribologie und Wirbelsäule. Die Rotation des Veranstaltungsortes mit Darstellung der eigenen Labore
gehört hier zur Tradition.
Das Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration, früher NRO, hat insbesondere
das Stammzellprojekt der DGOOC-Labore
weiter bearbeitet. Dabei werden in experimentellen Laboren in Heidelberg, Ulm,
Tübingen, Würzburg, Homburg, Bonn
und Regensburg ex-vivo Untersuchungen
mit adulten mesenchymalen Stammzellen zur Knorpelregeneration durchgeführt.
Die Sektion Grundlagenforschung hat
über die Benennung kompetenter Fachgutachter aktiv an der Kongressgestaltung des DKOU 2012 mitgewirkt. Sie
wird darüberhinaus eigene Sitzungen gestalten, wobei vor allem die Sitzung über
translationale Grundlagenforschung ein
besonderes Augenmerk verdient.
Neu ab dem DKOU 2012 ist die Möglichkeit, für nichtärztliche Wissenschaftler
zu einem reduzierten Beitrag (20 Euro)
an den wissenschaftlichen Sitzungen
der Sektion teilnehmen zu können. Diese Möglichkeit sollte in der Tat reichlich
genutzt werden, um den Stellenwert der
Grundlagenforschung nachhaltig zu betonen.
In diesem Zusammenhang wurden auch
Gespräche mit der Sektion Chirurgische
Forschung der Deutschen Gesellschaft
für Chirurgie zwischen Prof. Menger und
Prof. Marzi geführt. Auf Grund der großen wissenschaftlichen Nähe in vielen
Bereichen wurde eine gegenseitige Information und möglichst auch Interaktion
vereinbart. Hierzu wurde festgehalten,
dass sich die Gesamtsitzung der Sektion Grundlagenforschung der DGOU sowie einzelne Netzwerke im Rahmen der
Jahrestagung der Sektion Chirurgische
Forschung der DGCh treffen. Die erste
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
gemeinsame Tagung soll am 26. / 27. September 2013 in Frankfurt stattfinden.
Dies soll keine Konkurrenz zur aktiven
Teilnahme der Sektion am DKOU sein,
sondern möglichst pragmatisch überlappende Forschungsaktivitäten voranbringen.
Mit der DGOU konnte zwischen Prof.
Mittelmeier, Prof. Josten und Prof. Marzi vereinbart werden, dass es einen
weiteren hochkarätigen Grundlagenforschungspreis der DGOU geben wird.
Die Modalitäten wie auch die Anpassung des Wilhelm-Roux-Preises bzw. der
Posterpreise der Sektion stehen ab dem
Jahr 2013 vor einer Veränderung. Über
diese erheblichen Preiserweiterungen
wird der Stellenwert der Grundlagenforschung für die Zukunft des Faches Orthopädie und Unfallchirurgie ausdrücklich betont.
DGOU
Seit der Neugründung der Sektion
Grundlagenforschung der DGOU e. V.
zeigt sich, dass sich die Grundlagenforschung netzwerkbasiert und thematisch
konzentriert hervorragend weiterentwickelt. Viele unfallchirurgische und orthopädische Kliniken oder deren Labore haben sich angeschlossen und sich aktiv an
Netzwerktreffen beteiligt. Im Einzelnen
handelt es sich um das
■ Netzwerk Traumaforschung (NTF),
Sprecher Prof. Huber-Lang, Ulm
■ Netzwerk Muskuloskelettale Biomechanik (MSB-Net), Sprecher Prof.
Hurschler, Hannover
■ Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration (MSR), Sprecherin Prof. Grässel, Regensburg
Allen aktiven Mitgliedern der Sektion
Grundlagenforschung sei für die konstruktive Mitarbeit gedankt. Dies wird jedoch verbunden mit der Bitte, weiter für
die Netzwerkarbeit wie auch die separate
Mitgliedschaft in der Sektion Grundlagenforschung der DGOU e. V. zu werben.
Prof. Dr. med. Ingo
Marzi,1. Präsident
der Sektion
Grundlagenforschung
der DGOU e. V.
457
Foto: AFACOT
Aus den Verbänden
DGOU
Über 100 Teilnehmer kamen im Juni 2012 zum Kongress der AFACOT nach Cavaillon in der Provence.
AFACOT 2012
Prof. Dr. Joachim Pfeil, Wiesbaden
Beim VSOU-Kongress in Baden-Baden hat
die AFACOT (Association Franco-Allemand
Chirurgiens Orthopédistes et Traumatologues – der Deutsch-französische Freundeskreis für Orthopädie und Unfallchirurgie) eine interessante Sitzung mit dem
Thema der Knieendoprothetik abgehalten, die – obgleich am Kongressbeginn um
8 Uhr terminiert – gut und hochkarätig
besucht war. Von den französischen Kollegen wurden unter anderem die Daten der
SOFCOT-Studie (SOFCOT: Société francaise
de Chirurgie Orthopédique et Traumatologique) mit 10-Jahres-Ergebnissen der
prothetischen Versorgung des Kniegelenkes präsentiert. Lebhaft wurde im Mix der
deutschen, französischen und englischen
Sprache in der Sitzung diskutiert. Der Besuch des Burda-Museums und der schöne
Abend auf Schloss Neuweiher waren – mit
aktiven Beiträgen von einigen deutschen
Kollegen – rundum gelungen.
Im Juni fand in Cavaillon im Zentrum der
Provence der AFACOT-Kongress mit über
100 Teilnehmern statt, hervorragend organisiert von Prof. Philippe Tracol mit 25
Referenten, davon 12 aus Deutschland.
In den Referaten und in der Diskussion
wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten unseres Faches deutlich. Neben
Einzelreferaten wurden drei Themen (Meniskuschirurgie; Kreuzbandersatz und
Behandlung der patellofemoralen Instabilität) jeweils von einem französischen und
458
einem deutschen Experten vorgetragen.
Dieses Konzept, ebenso wie die Sitzung
mit der Diskussion klinischer Fälle, war
erfolgreich und wird bei den nächsten
Veranstaltungen sicherlich fortgeführt.
Das provencalische Begleitprogramm
bleibt unvergesslich: laue Sommerabende
im Garten des mittelalterlichen Maison de
la truffe et du vin und beim Gastgeber zu
Hause mit einer Zigeunerband am Rande
des Pools. Sogar in der Zeitung „Provence“
wurde vom Kongress berichtet.
Neues Stipendium
Die SOFCOT hat ein Stipendium (beginnend 2013) für zwei französische Kollegen genehmigt. Diese werden jeweils mit
2.500 Euro unterstützt und werden für
drei Wochen Kliniken in Deutschland besuchen. Das Stipendium wird jetzt ausgeschrieben. Den Beschluss zum Gegenstipendium hat die DGOU kürzlich getätigt.
Dies ermöglicht jungen Fachärzten, das
Knowhow unseres Fachgebietes auf beiden Seiten des Rheins kennenzulernen
und Kontakte zu knüpfen.
Seit kurzem ist die AFACOT mit elsässischem Recht als Verein gegründet. In
Deutschland sind wir Interessengemeinschaft der DGOOC/DGOU. Die Vereinsgründung wird die Durchführung von
zukünftigen Veranstaltungen erleichtern.
Was steht an?
Im Rahmen der internationalen Schultersitzung der DGOU-Tagung 2012 wird Dr.
Glasson aus Frankreich referieren. Für die
DGOU-Tagung 2013 ist beantragt, Frankreich zum Gastland zu machen und sowohl eine Sitzung mit traumatologischen
Themen als auch eine Sitzung mit elektiven Themen durch französische Referenten zu bestreiten. Gespräche hierzu sind
im Gange. Falls dies nicht realisiert werden kann, werden wir alternativ – analog
zu Cavaillon – ein separates Treffen in
Deutschland durchführen.
Weitere
Ideen
entwickeln
sich...
(Strassburg: gemeinsame Tagung 2014
oder 2015 mit der SOTEST, Société
d’Orthopédie et Traumatologie de l’Est,
bis hin zur Documenta 2017). Neue Vorschläge werden gerne aufgenommen.
Als nächstes steht im März 2013 die Tagung auf St. Martin in der Karibik an.
Mitglieder der AFACOT sind eingeladen,
dort Vorträge zu halten. Prof. Jean Louis
Rouvillain, der dortige Ordinarius und
Organisator der Tagung, hat zwei Themenvorschläge gegeben, aber auch andere Vorträge von deutschen Referenten
(französisch oder englisch vorgetragen)
sind willkommen. Die Themenvorschläge: „Les différents cols et tiges court pour
la préservation de la longueur et de l’Off-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
set dans les PTH“ (Die unterschiedlichen
modularen und Kurzschäfte zum Erhalt
von Länge und Offset) und „Les prothèses d'épaule du resurfaçage à la prothèse inversée?“ (Schulterprothesen vom
Oberflächenersatz bis zur inversen Prothese). Dazu sind auch Rundtischgespräche vorgesehen.
AB IN DIE KARIBIK
Die AFACOT-Tagung 2013 findet vom 25. bis
29. März 2013 im Hotel Radisson auf St. Martin statt. Informationen hierzu auf unserer
Homepage: www.afacot.eu oder www.
jofdf.org/. Bezüglich der Reiseorganisation
gibt es Unterstützung bei [email protected]. Harald Kuhn ([email protected])
wird dort zugegen sein, er kennt Prof. Rouvillain persönlich.
Prof. Dr. Joachim Pfeil,
Wiesbaden, ist deutscher Generalsekretär
der AFACOT. Kontakt:
[email protected]
DGOU
HIP 2011 TOULOUSE
In Toulouse v.l.n.r.: Dr. Harald Kuhn, Prof. Philippe Chiron, Prof. Joachim Pfeil, Dr. Pierre Henky, Strassburg
Seit der Etablierung des Deutsch-französischen Freundeskreises für Orthopädie und
Unfallchirurgie werden zunehmend Landeskongresse durch Referenten des Nachbarlandes bereichert – so auch das französisch- und
deutschsprachig ausgerichtete H.I.P.-Meeting
in Toulouse, das künftig für die deutsche Orthopädenwelt von großem Interesse sein
kann. Die Organisatoren Prof. Jean Puget und
Prof. Philippe Chiron organisieren seit 1999
alle drei Jahre ein Update der orthopädischen
und unfallchirurgischen Hüftbehandlung.
Das internationale Treffen vereinte im Oktober 2011 über 90 Vortragende zur Präsentation ihres Wissens, und mehr als 40 Firmen
boten eine Marktübersicht bei der Industrieausstellung.
Diese größte französische ausschließlich auf
das Thema des Hüftgelenkes fokussierte Veranstaltung wurde von über 800 Teilnehmern
besucht. Hierbei wurden im Detail viele andere Denk- und Vorgehensweisen in unserem
Nachbarland erkennbar. Um die nachbarschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, wurden dieses Jahr Prof. Joachim Pfeil (Wiesbaden), Dr. Harald Kuhn (Cloppenburg) und Dr.
Martin Ihle (Kassel / Worms) eingebunden,
um zur Gleitpaarungswahl, zur digitalen Planung des endoprothetischen Hüftgelenksersatzes, zu Langzeitergebnissen von Monoblockpfannen und zur Verwendung von Kurzschäften vorzutragen. Für September 2014
können interessierte Kollegen ihre aktive
oder passive Teilnahme in der „rosaroten
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Stadt“ Toulouse schon einmal planen. Die
Wissenschafts- und Technologiemetropole
Toulouse in Südfrankreich präsentiert einen
vielseitig modernen und auch traditionellen
Rahmen (für 2014 ist unter anderem ein Besuch der Airbusproduktion vorgesehen). Diesen Eindruck erhielten die Teilnehmer beim
Kongress und bei den Abendveranstaltungen
im Säulensaal des historischen Krankenhauses und auf dem Place du Capitol im Herzen
der Stadt.
Dr. Harald Kuhn
Prof. Joachim Pfeil
459
Aus den Verbänden
Neue Mitglieder
A
V
Adam, Yousef · Köln
Al-Hasani, Dr. med. Mohammed · Koblenz
Ansari, Abdul-Muti · Berlin
Varvaritou, Dr. med. Chrysanthi · Frankfurt
am Main
Vingerhoedt, Noreen · Xanten
von Grisczynksi, Dr. med. Catherine · Mayen
D
Dehlinger, Dr. med. Friedrich · Pforzheim
E
W
Weihrauch, Dr. med. Thomas · Mayen
DGOU
Erbil-Sahan, Sema · Berlin
F
Feustel, Dr. med. Martin · Schweinfurt
Fischer, Dr. med. Hans-Jörg · München
Frankenstein, Dipl. Med. Bernd · Berlin
Freiberger, Odine · Potsdam
G
Geisler, Anja · Leipzig
Goepel, Ulrike · S/C de Tenerife
H
Hofmann, Jörg · Bonn
K
Kemmerling, Michael · Köln
Kiel, Andreas · Dresden
M
Marlinghans, Dr. med. Lutz · Berlin
Mbu, Jones Ayuk · Ganderkesee
Müller, Jörn · Mayen
R
Reek, Dr. med. Philipp · Düsseldorf
Reinke, Dipl. Med. Peter · Berlin
Rödl, Prof. Dr. med. Robert · Münster
Rubenbauer, Dr. med. Bianka · München
S
Schick, Dr. med. Andreas · Köln
Schrimpf, Dr. med. Florian · München
Stadler, Dr. med. Suhi ·Heppenheim
T
Tarawneh, Basim · Gunzenhausen
460
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOOC
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie e. V.
Präsident 2012 – Prof. Dr. Wolfram
Mittelmeier, Rostock
am Dienstag, 23.10.2012, 12.45 bis
14.15 Uhr
ICC Berlin, Saal 3
Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU),
ist eine entsprechende Änderung der Beitragsordnung der Deutschen Gesellschaft
für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie notwendig. (Siehe Beitragsordnung der
DGOU, Seite 435.
5. Bericht der Kassenprüfer
Prof. Dr. med. Krismer und PD Dr. Kirschner
können für eine weitere Amtperiode wiedergewählt werden und stehen für das Amt
erneut zur Verfügung. Prof. Dr. med. Reichel kann nicht wiedergewählt werden.
Der Vorstand schlägt Frau Prof. Dr. med.
Andrea Meurer, Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim, als Kandidatin für
den gewählten Beirat vor.
6. Entlastung des Vorstands
7. Wahlen
Tagesordnung
1. Anträge zur Tagesordnung
2. Bericht des Präsidenten
3. Bericht des Generalsekretärs
4. Bericht des Schatzmeisters
Aufgrund der Änderungen der Mitgliedsbeiträge in der Deutschen Gesellschaft für
7.1. Wahl des 3. Vizepräsidenten
Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. med.
Rüdiger Krauspe, Orthopädische Klinik des
Universitätsklinikums Düsseldorf, als Kandidaten für den 3. Vizepräsidenten und damit für das Amt des Präsidenten für das Jahr
2015 vor. Herr Prof. Dr. Krauspe hat den
Vorschlag des Gesamtvorstands der
DGOOC als Kandidat für dieses Amt angenommen.
7.2. Wahl des Beirats
Dieses Jahr laufen die Amtszeiten von folgenden Beiratsmitgliedern ab: Herrn Prof.
Dr. Heiko Reichel, Orthopädische Universitätsklinik am RKU in Ulm, Herrn Prof. Dr.
med. Martin Krismer, Orthopädie der Universitätsklinik Innsbruck sowie PD Dr. med.
Stephan Kirschner, Klinik und Poliklinik für
Orthopädie, Universitätsklinik Dresden.
7.3. Wahl der Kassenprüfer 2013
Der Vorstand schlägt Prof. Dr. med. Andreas Kienapfel, Auguste-Victoria-Klinikum, Abt. Orthopädie, Berlin, und PD Dr.
med. Jens Alexander Richter, Klinik für
Orthopädie und Unfallchirurgie, Marienhospital Gelsenkirchen, zur Wiederwahl
vor. Prof. Dr. med. Kienapfel und PD Dr.
med. Richter haben den Vorschlag, als Kandidat für dieses Amt erneut anzutreten,
angenommen.
8. Verschiedenes
(Wegen der Wahlen kann nach Zustimmung der Versammlung eine Änderung in
der Reihenfolge der Tagesordnung erfolgen)
Der Generalsekretär im Auftrage des
Präsidenten Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier/
Rostock
Beitragszahlung in den Fachgesellschaften
DGOOC
(Zutritt nur für Mitglieder der DGOOC)
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)
und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) wachsen immer stärker zusammen. Zahlreiche
Gremien sind bereits unter dem Dach der
DGOU untergebracht. Alle Mitglieder von
DGOOC und DGOU sind automatisch auch
Mitglieder der DGOU. Bisher waren die
Beitragsordnungen der DGOOC und der
Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) noch nicht mit derjenigen der
DGOU abgestimmt, da die von der DGOU
finanzierten Projekte von beiden Fachgesellschaften finanziert wurden. Nach den
Anregungen der Potsdamer Konferenz II
haben die Vorstände von DGOU, DGOOC
und DGU empfohlen, die DGOU als die
eigentliche „Mitgliedergesellschaft“ von
Orthopädie und Unfallchirurgie auszurufen. Daraus resultiert eine Anpassung der
Beitragsordnungen, die nun für alle drei
Fachgesellschaften harmonisiert und völlig identisch sind.
Neumitglieder werden daher über die
DGOU aufgenommen, können aber bei
Interesse auch in die DGOOC und DGU
(durch die Empfehlung von entsprechenden Bürgen) eintreten, ohne dass
dadurch Mehrkosten entstehen. Die Beitragsordnungen müssen von den einzelnen Fachgesellschaften und in den entsprechenden Mitgliederversammlungen
einzeln abgestimmt werden.
Beitragsordnung wird von der Mitgliederversammlung festgesetzt. Die abzustimmende Beitragsordnung ist auf Seite
435 dieses Heftes im Zusammenhang mit
der Einladung zur Mitgliederversammlung der DGOU wiederzufinden.
Prof. Dr. Fritz
Uwe Niethard ist
Generalsekretär der
DGOOC und stellvertretender Generalsekretär
der DGOU.
Für die DGOOC wird die Beitragszahlung
unter § 6 der Satzung abgehandelt. Die
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
461
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion Osteologie
DGOOC
PD Dr. Andreas Roth
462
Im letzten Jahr waren wieder die Osteologischen Seminare ein Schwerpunkt der
Arbeit der Sektion Osteologie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Orthopädische Chirurgie (DGOOC), welche inzwischen ausnahmslos gemeinsam
mit der AG Osteologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) unter
Leitung von Prof. Dr. Mathias Schiecker
gestaltet wurden. Auf dem Specialty Day
zum Deutschen Kongress für Orthopädie
und Unfallchirurgie (DKOU) 2011 in Berlin wurden „Problemfälle der Osteologie“
einmal mit Fokussierung auf atypische
Femurfrakturen, Langzeittherapie von
Antiosteoporotika sowie Therapieversager und in einem zweiten Seminar mit
dem Schwerpunkt Kiefernekrosen vorgestellt. Auf dem Osteologiekongress,
der dieses Jahr in Basel stattfand, waren
die Themen „Kleinwuchs“, „Knochenmarködemsyndrome“ und „Leitlinien
Atraumatische Femurkopfnekrose des
Erwachsenen“. Zum Norddeutschen Orthopädenkongresses des NOUV in Hamburg gestalteten Sektion und AG ein Seminar über „Prävention und Therapie der
Osteoporose“.
Wissenschaftliche Arbeit
Wissenschaftliche Publikationen der
Sektion erfolgen zum Jahresende im
Themenheft „Osteonekrosen“ in der
Zeitschrift „Osteologie/Osteology“. Hier
sind neue Ansätze zur Diagnostik und
Therapie zu erwarten, welche bisherige
Lehrmeinungen konkretisieren und erweitern werden. Zentrales Thema der
wissenschaftlichen Tätigkeiten ist die
S2e-Leitlinie „Atraumatische Hüftkopfnekrose des Erwachsenen“, deren Fertigstellung bevorsteht. Nach Anwendung
der Ausschlusskriterien blieben von circa
3.000 Literaturstellen letztlich 1.100 zur
Bewertung übrig. Der Fragenkatalog, anhand dessen die Auswertung erfolgt, soll
Antworten zu Diagnostik, konservativer
Therapie, Wertigkeit gelenkerhaltender
Operationen sowie Gelenkersatz und
prognostischen Faktoren geben. Die Vorstellung der Entwicklung und Inhalte der
Leitlinien als Qualitätsindikator erfolgt
auf dem DKOU in Berlin am 24. Oktober
2012. Ein Leitlinien-Update ist für den
Osteologenkongress in Weimar am 8.
März 2013 geplant. Zum DKOU in Berlin
präsentieren die Sektion Osteologie der
DGOOC und die AG Osteologie der DGU
gemeinsam „Knochenmarködemsyndrome“.
Osteologiekongress 2013
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist die Vorbereitung und Gestaltung des nächsten Osteologiekongresses,
der vom 6. bis 9. März 2013 in Weimar
stattfinden wird. Schirmherren sind der
Dekan der Medizinischen Fakultät der
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof.
Klaus Benndorf, die Ministerpräsidentin
des Bundeslandes Thüringen, Frau Christine Lieberknecht, und der Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Stefan Wolf.
Ein Höhepunkt des Kongresses wird das
Update der „Leitlinie zur Prophylaxe und
Therapie der Osteoporose“ sein. Sektion
und AG organisieren gemeinsam Vortragsblöcke zu den Themen „Biomaterialien“ und „Alterstraumatologie“. Als
Hands-on-Kurse veranstalten wir einen
Knochenbiopsie-Kurs (Prof. Klaus Peters) und einen Kyphoplastie-Kurs (PD
Dr. Uwe Maus). Beide Kurse werden im
Anatomischen Institut der FriedrichSchiller-Universität Jena stattfinden. Eine
Besonderheit des Kongresses wird ein
Vortragsblock über moderne Bildgebung
sein, für den wir eine Förderung durch
die Stiftung für Technologie, Innovation
und Forschung Thüringen (STIFT) beantragen. Themen sind unter anderem die
3D-Mikroskopie, das Insektenauge als
Mikroskop der Zukunft und die moderne
Bildverarbeitung und Bildanalyse. Hierzu
werden Thüringer Forschergruppen und
Firmen innovative Entwicklungen vortragen, die Eingang in die osteologische
Forschung finden können. Die Anmeldung freier Vorträge zum Kongress ist bis
zum 10. Oktober 2012 über die Webseite
des Kongresses (www.osteologie13.de)
möglich.
Als Sektion sind wir sehr stolz darauf,
dass der Dachverband Osteologie (DVO)
unserem Antrag auf Ausrichtung des
Osteologiekongresses in Weimar gefolgt
ist. Welche Bedeutung das orthopädischtraumatologische Fach für die Osteologie
besitzt, wurde nochmals mit der Bestätigung von Prof. Mathias Schieker als
Leiter der AG Osteologie der DGU zum
Kongresspräsidenten 2014 in München
deutlich. Die Möglichkeit zur Kongressausrichtung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren werten wir als Anerkennung
unserer Tätigkeit in Vertretung unserer
Fachgesellschaften im Dachverband Osteologie.
Dr. Herrmann Schwarz hat nach vierjähriger Amtszeit als erster Vorsitzender des
DVO sein Amt im März dieses Jahres an
Frau Prof. Heide Siggelkow übergeben.
Projekte, die unter seiner Leitung verwirklicht wurden, waren unter anderem die Zertifizierung zum „Osteologen
DVO“, die Schaffung der Osteologischen
Fortbildungsakademie (OSTAK) unter
Leitung von Frau Dr. B. Kastner und die
Stärkung der Verbandszeitschrift Osteologie/Osteology unter Herausgeberschaft
von Prof. Peter Burckhardt. Sein Anliegen, eine Brücke zwischen Wissenschaft
und Patienten zu schlagen, ist gelungen
und wird auch in Zukunft fortgesetzt.
Dr. Schwarz bleibt weiter als kooptiertes
Mitglied im Vorstand. Zum zweiten Vorsitzenden wurde Prof. Andreas Kurth gewählt, zum Sekretär PD Dr. Andreas Roth.
Die nächste gemeinsame Mitgliederversammlung von AG Osteologie der DGU
und Sektion Osteologie der DGOOC findet in Berlin aus Anlass des DKOU am 24.
Oktober 2012 von 14.30 Uhr bis 16 Uhr
im Salon Koch statt.
PD Dr. Andreas Roth,
Eisenberg, leitet die
Sektion 10 Osteologie
der DGOOC. Kontakt:
[email protected]
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Fotos: BIV-OT
Aus den Verbänden
Weltkongress Orthopädie + Reha Technik 2012 in Leipzig: Die Sektion Orthopädie-Technik und Orthopädie-Schuhtechnik arbeitet eng mit dem
Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik (BIV-OT) zusammen. So war Prof. Dr. Bernd Greitemann einer der Kongresspräsidenten.
Jahresbericht der Sektion OrthopädieTechnik und Orthopädie-Schuhtechnik
Im Berichtszeitraum führte die Sektion in
Kooperation mit der Initiative ’93 Technische Orthopädie zahlreiche Veranstaltungen und Fortbildungskurse durch, die
Vereinigung war in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien vertreten. Vom prinzipiellen Aufbau her führt
die Vereinigung Technische Orthopädie
(VTO) zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in
Berlin einerseits eine Vorstandssitzung
und Mitgliederversammlung durch, andererseits veranstaltet sie dort ein wissenschaftliches Symposium. In diesem
Symposium werden zu einem Hauptthema konservative Therapiemöglichkeiten,
operative Therapie und hierzu passend
entsprechend technisch-orthopädische
Versorgungen dargestellt. Zielsetzung
soll es sein, Praktikern und Klinikern die
Möglichkeiten technisch-orthopädischer
Versorgung sowohl in der konservativen
Therapie als auch in der postoperativen
Nachsorge nahe zu bringen. Zum DKOU in
Berlin fand hierzu ein Symposium unter
Leitung von Herrn Dr. Schröter, Wiesbaden, zum Thema Wirbelfrakturen statt.
Die Teilnehmerzahl bei diesem wichtigen
Thema war erfreulich hoch, mit mehr als
200 Teilnehmern war der Saal nahezu
ausgebucht. Das Thema 2012 auf dem
DKOU behandelt die Gonarthrose.
Auf der Jahrestagung der Vereinigung
Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) in Baden-Baden findet
seit Jahren regelmäßig passend zu einem
der Hauptthemen des Kongresses das
Symposium der Nordamerika Fellows
der Initiative ’93 Technische Orthopädie
statt. Im Jahre 2012 stand dieses Symposium unter dem Aspekt der Infektbehandlung. Eindrucksvoll konnten unter
der Leitung von Dr. Armin Koller, Rheine,
operative und technisch-orthopädische
Versorgungsbeispiele bei schwerwiegenden Infekten dargestellt werden.
DKOU: Tag der technischen Orthopädie
Erstmals fand auf dem DKOU 2011 der
Tag der Technischen Orthopädie in enger
Kooperation mit den Bundesinnungsverbänden Orthopädie-Technik und Orthopädie-Schuhtechnik statt. Es ist zu betonen, dass hier die Zusammenarbeit und
der Schulterschluss zwischen ärztlicher
technischer Orthopädie und den orthopädie-technischen/-schuhtechnischen
Berufen deutlichen Ausdruck findet. Erfreulicherweise konnten in Berlin zum
Mittagsempfang die Gastgeber der Nordamerika Travelling Fellowship mit vier
hochrangigen Vertretern großer amerikanischer Kliniken begrüßt werden.
Auch in Baden-Baden wird nach bereits
erfolgter Absprache mit dem Kongresspräsidenten, Herrn Kollegen Locher, der
Nachmittag der Technischen Orthopädie
durch einen Mittags-empfang der Initiative ʼ93 Technische Orthopädie, der VTO
und dem Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik erfolgen. Hier sollen auch
interessante Neuigkeiten auf dem Gebiet
der Technischen Orthopädie präsentiert
werden.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Die Fortbildungsvereinigung der VTO, die
Initiative ʼ93 Technische Orthopädie, veranstaltete wie bereits seit 1994 entsprechende Fort- und Weiterbildungskurse
mit modularem Aufbau (www.technischeorthopaedie.de). In einem modularen Kurssystem können interessierte Kollegen eine Zertifizierung auf dem Gebiet
der Technischen Orthopädie erreichen.
Die Kurse 2011 erfolgten in Aschau (Dr. L.
Döderlein) und in Ulm (Dr. R. Eckhardt),
der Prüfungskurs an der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik in Dortmund fand unter der Leitung von Prof.
Greitemann statt. Es wird weiterhin ein
Kurs „Spezielle Amputationstechniken“
in Kooperation mit der ISPO Österreich
(Dr. F. Landauer) in Innsbruck angeboten.
DGOOC
Prof. Dr. Bernhard Greitemann
Die Kurstermine im Jahr 2012 sind folgende:
■ Modul I und III (Bad Rothenfelde):
14. – 16. September 2012
■ Modul II und IV (Göttingen): 10. – 12.
Februar 2012
■ Modul VI „Spezielle Amputationstechniken“ (Innsbruck): 21. – 22. September 2012
■ Prüfungskurs (Dortmund): 23. – 24.
November 2012
Die Kurstermine im Jahr 2013 sind folgende:
■ Modul I und III (Magdeburg): voraussichtlich 27. – 29. September 2013
■ Module II und IV (Bad Häring/Österreich): 8. – 10. März 2013
■ Modul VI (Innsbruck): voraussichtlich 20. – 21. September 2013
463
Aus den Verbänden
■
Prüfungskurs (Dortmund): 22. – 23.
November 2013
Reise-Fellowship
Zweijährlich veranstaltet die Initiative
ʼ93 ein Reise-Fellowship. Hierzu reisen
jeweils ein bis zwei Fellows aus Deutschland, ein Schweizer Kollege, getragen
durch die APO, ein österreichischer Kollege (getragen durch die ISPO Österreich)
und ein Orthopädie-Techniker (getragen
von der FTO) nach Nordamerika. Im Jahr
2012 besuchten die drei Fellows Centres
of Excellence in San Francisco, Los Angeles, San Diego, Salt Lake City, San Antonio,
Dallas, Minneapolis, Chicago und Miami.
Im Jahr 2014 wird erneut ein Reise-Fellowship stattfinden. Besucht werden die
oben angesprochenen Zentren, ergänzt
durch Zentren in Toronto, Reykjavik und
Christiansstad (voraussichtlich). Bewerber können sich auf der Internetseite
der Initiative ʼ93 Technische Orthopädie
(www.technischeorthopaedie.de) für
das Reise-Fellowship anmelden.
DGOOC
Enge Kooperation mit Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik
Die enge Kooperation mit dem Bundesinnungsverband Orthopädie-Technik zeigte
sich auch auf dem Weltkongress Orthopädie + Reha-Technik 2012 in Leipzig unter der Kongresspräsidentschaft von Prof.
Dr. Bernd Greitemann, Bad Rothenfelde.
Es besuchten mehr als 20.000 Besucher
die Messe und mehr als 5.000 Besucher
den Kongress selbst, der als außerordentlich erfolgreich beschrieben werden kann
und in der Presse zahlreiches Presse-Echo
hervorrief. Unter anderem Highlights des
Kongresses waren die inzwischen Marktreife weit fortgeschrittenen Produkte
der Exoskelett-Versorgungen bei Querschnittsläsionen und mit Mikroprozessor
gesteuerten Gelenken versehene Orthesen bei Lähmungen (C-Brace). Der Kongresspräsident 2014 ist bereits benannt:
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock,
wird die Präsidentschaft übernehmen,
was die enge Zusammenarbeit zwischen
Orthopädie und Orthopädie-Technik unterstreicht.
Die VTO und die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie waren an zahlreichen
weiteren Veranstaltungen als Kooperationspartner beteiligt, so auf dem Kongress der Landesinnung OrthopädieSchuhtechnik Bayern in Garmisch, dem
464
Kongress Orthopädie-Schuhtechnik in
Wies-baden sowie auf den Symposien in
Bad Klosterlausnitz und Bad Rothenfelde
sowie Bad Berleburg. Die VTO und die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie ist eng
in die Vorstandsarbeit der ISPO Deutschland (International Society of Prosthetics
and Orthotics) eingebunden, auch auf
internationaler Ebene besteht eine enge
Kooperation zur ISPO, die insbesondere für die Weltgesundheitsorganisation
wesentliche Ansprechpartner auf dem
Gebiet der orthopädietechnischen Beratungen ist. Prof. Dr. Greitemann arbeitet
hier in einem Leitlinien-Ausschuss der
DIN mit und erarbeitet DIN ISO-Leitlinien. In den vergangenen Jahren wurden
hierzu Leitlinien zur Verordnung von
Orthesen und Prothesen, zur Rehabilitation nach Amputationen, zum normalen
und pathologischen Gangbild erarbeitet.
Die VTO und die Initiative ʼ93 Technische
Orthopädie war durch Prof. Greitemann
weiter vertreten in der Kommission
Hilfsmittel der Deutschen Vereinigung
für Rehabilitation (DVfR) sowie in einer
Kommission konservativer Orthopädie
der Arbeitsgemeinschaft Rheumaorthopädie (ARO).
Die enge Kooperation zur OrthopädieTechnik wird auch dadurch dokumentiert, dass seitens des Bundesinnungsverbandes Orthopädie-Technik ein neuer Beratungsausschuss Technische Orthopädie
gegründet worden ist, Prof. Bernd Greitemann und Prof. Wolfram Mittelmeier sind
hier stellvertretende Vorsitzende, Herr PD
Lutz Brückner, Dr. Frank Braatz, Herr Prof.
Volker Bühren sind weitere ärztliche Mitarbeiter dieses Fachberatungsausschusses
(siehe Seite 395: „Fachbeirat Technische
Orthopädie gegründet“).
20-jähriges Jubiläum des Beratungsausschusses
Sein 20-jähriges Jubiläum feierte im
letzten Jahr der Beratungsausschuss der
DGOOC für das Orthopädie-SchuhtechnikHandwerk. Zielsetzung des Beratungsausschusses ist es, für berufspolitische Fragestellungen und wissenschaftliche Fragestellungen die orthopädie-schuhtechnische Versorgung betreffend zur Verfügung zu stehen. Der Beratungsausschuss
(Vorsitz Prof. Bernhard Greitemann, ärztliche Mitglieder Dr. W. Franzen, Dr. Hartmut Stinus, Prof. Dr. Hans Henning Wetz)
hatte sich zur Aufgabe gemacht, gleichzeitig eine Stellungnahme jeweils zu wichti-
gen orthopädie-schuhtechnischen Fragen
in den Orthopädischen Mitteilungen und
in Fachjournal Orthopädie-Schuhtechnik
zu veröffentlichen. Im Jahr 2011 und 2012
erfolgten Stellungnahmen zu
■
■
■
Versorgung des Diabetes-Fußes
Pelottenlage beim Spreizfuß
Stellung des Total Contact Castes im
Versorgungsablauf.
In Vorbereitung ist eine Stellungnahme
zur Tragedauer orthopädischer Maßschuhe.
Die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie war mit der VTO an der Erstellung
des Kapitels Technische Orthopädie im
Weißbuch Forschung in der Orthopädie
beteiligt, ebenso erfolgte die Bearbeitung
des Kapitels Technische Orthopädie im
Weißbuch Konservative Orthopädie.
Im letzten Jahr erfolgte ebenfalls die
Neubesetzung an der Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel an der Klinik
und Poliklinik für Technische Orthopädie
und Rehabilitation an der Westfälischen
Wilhelms-Universität (WWU) in Münster. Die Nachfolge von Prof. Drerup, der
altersbedingt ausschied, übernahm Herr
Dr. S. Schüling.
Die Sektion Technische Orthopädie und
Orthopädie-Schuhtechnik der DGOOC
ist traditionsgemäß eine kleinere Sektion von der Mitgliederzahl. Wie dieser
Bericht verdeutlichen soll, sind dennoch
zahlreiche Aktivitäten im abgelaufenen
Jahr durchgeführt worden. Die wichtige Stellung der Technischen Orthopädie
scheint sich gerade auch durch die rasant
fortschreitende technische Entwicklung
auf dem Prothesen- und Orthesensektor
noch zu verstärken. Interessierte sind
herzlich eingeladen, die derzeitige Mitgliederschaft bei den Aktivitäten zu unterstützen.
Prof. Dr. Bernhard
Greitemann, Bad
Rothenfelde
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
DGOOC-Studentenstipendien 2012
sind vergeben
DGOOC
1
Falko Frank, Universitätsklinikum
Heidelberg: Im Juni 2010 begann
ich meine Promotionsarbeit am Universitätsklinikum Heidelberg – Stiftung Orthopädische Universitätsklinik mit dem
Thema „Bewegungsanalytische Untersuchungen nach Kalkaneusfraktur mit dem
Heidelberger Fußmodell“. Doktorvater
ist Prof. Dr. Volker Ewerbeck, Betreuer ist
Oberarzt Dr. S. Müller.
Die Analyse postoperativer Ergebnisse
nach Kalkaneusfrakturen erfolgt primär
durch klinische, radiologische und statische Untersuchungen. Eine Beurteilung
der dynamischen Verhältnisse ist auf
diese Weise jedoch nicht möglich. Mit
der instrumentellen dreidimensionalen
Ganganalyse steht eine Messmethode
zur Verfügung, mit der die Bewegungen in der Stand- und Schwungphase
während des Ganges registriert werden
können. Das Heidelberger Fußmodell erlaubt in einzigartiger Weise, detaillierte
kinematische Messungen der Vor-, Mittel- und Rückfußbeweglichkeit. Bewegungseinschränkungen und Kompensationsmechanismen werden so genau
dokumentiert und in wichtige Kriterien
aufgeschlüsselt.
Mit diesem Modell werden die Auswirkungen einer einseitigen Kalkaneusfraktur auf die Fußfunktion sowie mögliche
Kompensationsmechanismen in den
angrenzenden Gelenken untersucht. Die
ersten Ergebnisse der Arbeit wurden bereits im Jahr 2011 auf dem 27th Annual
Summer Meeting der AOFAS in Keystone,
Colorado, und 2012 auf dem 13th EFORT
Congress in Berlin vorgestellt. Derzeit
befindet sich die Arbeit in der Überarbeitung und wird demnächst beim Promotionsamt eingereicht. Zudem sind die
Ergebnisse zur Veröffentlichung in einschlägigen Fachzeitschriften eingereicht
und befinden sich dort in Begutachtung.
Das DGOOC-Forschungsstipendium unterstützt mich bei der Finanzierung von
Kongressteilnahmen. Des Weiteren bedeutet es eine große finanzielle Unterstützung bei der Promotionserstellung,
für die ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz besonders bei Ihnen bedanken
möchte.
2
Verena Herbert, Medizinische Universität Graz, Österreich: Das Forschungsstipendium der DGOOC wurde
mir im Rahmen meiner Diplomarbeit
mit dem Titel „Influence of Mechanical
Loading on the Expresion of Matrix Metalloproteinases in Chondrocytes of the
Human Growth Plate in vitro“ zuerkannt.
Diese Forschungsarbeit beschäftigte sich
mit den molekularen Mechanismen innerhalb der Wachstumsfuge, welche noch
nicht ausreichend erforscht sind und zum
besseren Verständnis des Remodelings
nach einer Fraktur durch die Wachstumsfuge beitragen können.
Hierzu wurden Chondrozyten aus der
Wachstumsfuge überschüssiger Zehen
von Kindern mit Polydaktylie isoliert,
kultiviert und anschließend mechanisch
belastet. Die gewonnenen Daten zeigen,
dass mechanische Belastung die Expression Matrix Metalloproteinasen in
Chondrozyten der menschlichen Wachstumsfuge in vitro beeinflussen und somit eine wichtige Rolle im Prozess des
Remodelings innehaben. Wissen um die
molekularen Mechanismen des Knochenremodelings können zur Verbesserung
der gegenwärtigen Behandlungsansätze
beitragen und Fehlstellungen nach Frakturen bei Kindern verhindern.
Nach langer Arbeit in der Zellkultur und im
orthopädischen Forschungslabor ermöglichte mir das Stipendium der DGOOC,
die Teilnahme am EPOS Kongress 2012 in
Helsinki zu finanzieren. Auf diesem Kon-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
gress wurde mir die Möglichkeit gegeben,
die Ergebnisse meiner Forschungsarbeit
vor internationalem und hochkarätigem
Publikum zu präsentieren. Eine einzigartige Erfahrung für eine Studentin im letzten Studienjahr, die ohne die Unterstützung der DGOOC wohl nicht realisierbar
gewesen wäre.
3
Mareen Kraus, Technische Universität München:
Meine Promotionsarbeit behandelt das
Thema: Bestimmung des Einflusses des
Metabolischen Syndroms auf die T2 relaxation time an Kniegelenken mittels Magnetresonanztomographie – Datenerhebung durch die Osteoarthritis Initiative.
Von Januar bis April 2011 war ich an der
University of California in San Francisco
(UCSF) bei Herrn Prof. Dr. Thomas Link
beschäftigt. Dort habe ich mittels der
T2 MRT-Sequenz (relaxation time) untersucht, ob das Metabolische Syndrom
(Diabetes Mellitus, Hypertension, erhöhter BMI, erhöhter Bauchumfang) einen
Einfluss auf die Inzidenz und Progredienz
von Arthrose am Kniegelenk hat.
Hierzu wurden 403 Patienten im Alter
von 45 bis 60 Jahren ohne radiologische
Anzeichen von Arthrose mittels der Osteoarthritis Initatitive rekrutiert. Der
Einfluss der Risikofaktoren des Metabolischen Syndroms wurde bei Erstuntersuchung und nach zwei Jahren analysiert.
Die MRT-Bilder wurden segmentiert,
weiterhin wurden T2 maps generiert,
und mittels spezieller Techniken wurden
diese Verlaufsdaten mit den Ausgangsdaten verglichen, um den histologischen
Knorpelumbau und dessen Degeneration genau zu evaluieren. Bis heute ist die
Therapie der Knorpelrekonstruktion für
den operativ tätigen Orthopäden/Unfallchirurgen eine Herausforderung, daher
ist es von frappanter Wichtigkeit, gesunden Knorpel zu erhalten und dessen,
auch natürliche, Degeneration nach Möglichkeit zu limitieren. Schon bei der Ausgangsuntersuchung konnten individuell
DGOOC
Die DGOOC unterstützt Studierende, die
auf orthopädisch-unfallchirurgischem
Gebiet tätig sind, mit bis zu 500 Euro.
Die Stipendiaten für 2012 stellen hier
ihre Arbeit vor.
465
DGOOC
Aus den Verbänden
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beinflussbare Faktoren, wie sie beim Metabolischen Syndrom vorkommen, sowie
beispielsweise erhöhter Bierkonsum, mit
erhöhten T2 Werten korreliert werden.
Wie erwartet, waren auch nach zwei
Jahren erhöhte T2 Werte im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom
und gesteigerten Bierkonsum nachweisbar. Dies lässt Rückschlüsse auf eine erhöhte Knorpeldegeneration bei betroffenen Patienten zu und verdeutlicht die
Rolle der öffentlichen Aufklärung und
die Bedeutung präventiver Maßnahmen,
gesunden Knorpel zu schonen und zu
erhalten. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Ich freue mich wirklich sehr
über Ihre Anerkennung meiner bisherigen Forschungstätigkeiten.
4
Matthias Golla, Vitos Orthopädische Klinik Kassel: Meine Promotionsarbeit heißt: „Ergebnisse einer
10-Jahres-Langzeitstudie bei der Hüftendoprothesenimplantation des zementierten Prothesenschaftes ‚Marathon‘/
‚Basis CL‘ in Kombination mit der ‚RMPfanne‘“. Bei der Arbeit wird der zementierte Femurschaft „Marathon“, jetzt „Basis CL“, der im Jahre 1999 in der Vitos
Orthopädischen Klinik in Kassel bei 205
Patienten in Kombination mit der „RMPfanne“ implantiert wurde, im Hinblick
auf die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach einem Zeitraum von zehn
Jahren abschließend ausgewertet. Ziel
ist der Nachweis, dass es sich bei dem
Implantat um eine zuverlässige Prothese
handelt, die auch nach zehn Jahren noch
466
qualitativ gute Ergebnisse liefert. Erhoben wurden alle Datensätze mithilfe des
Harris-Hip-Scores (modifiziert nach Haddad) sowie durch eine klinische Untersuchung. Aktuell sind alle im Jahr 1999
operierten Patienten kontaktiert worden,
im Todesfall erfolgte der Kontakt von Angehörigen. Es kam im Verlauf der zehn
Jahre weder zu aseptischen Lockerungen
noch zu Materialbrüchen innerhalb des
Patientenkollektivs. Insgesamt kam es in
dieser Zeit zu vier Prothesenwechseln,
drei aufgrund septischer Lockerung und
eine aufgrund subjektiver Schmerzempfindungen. Bei 59 der nach zehn Jahren
verbleibenden 120 Patienten liegt auch
eine 10-Jahres-Röntgenauswertung
vor. 36 Patienten zeigten hierbei keine
Anzeichen für Ossifikationsbildungen,
die restlichen 23 zeigten vor allem nur
kleine Ossifikationen entsprechend der
Brooker Klassifikationen I bzw. II. Angestrebt wird zudem noch eine genauere
„Einzel-Bild-Röntgen-Analyse“ (EBRAMessung). Insgesamt zeigte sich, dass der
Basis-CL Schaft im Vergleich zum Standardschaft „Charnley" vergleichbar gute
Langzeitergebnisse in der Überlebensrate
zeigt. Momentan erfolgt die schriftliche
Ausarbeitung der Dissertation mit den
Ergebnissen der ausgewerteten Daten,
nachdem die ersten Daten auf der Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher
Orthopäden und Unfallchirurgen e.V. sowie der Norddeutschen Orthopäden- und
Unfallchirurgenvereinigung e.V. bereits
präsentiert worden sind.
5
Martin Loher, Universität Regensburg: Unter der Leitung von Prof.
Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka und der Betreuung durch Dr. M. Madl wurde die Studie
zum Thema „Mittelfristige Ergebnisse der
minimalinvasiven multimodalen Injektionstherapie bei Patienten mit radikulärem LWS-Syndrom“ von April 2010 bis
Mai 2011 in der Orthopädischen Klinik
für die Universität Regensburg in Bad Abbach durchgeführt. 60 Patienten, die sich
wegen eines radikulären LWS-Syndroms
einer stationären MIT unterzogen haben,
wurden untersucht.
Dabei wurden subjektive und objektive,
klinische und anamnestische Parameter
vor der Behandlung und in einem Zeitraum von einem Jahr ± zwei Wochen
nach der Behandlung erhoben und miteinander verglichen. Neben begleitenden
physiotherapeutischen und balneophysikalischen Maßnahmen sowie psychotherapeutischen Einheiten wurden die
Patienten mindestens acht Tage lang mit
epiduralen Injektionen, paravertebralen
Spinalnervenanalgesien, Facetteninfiltrationen und ISG-Infiltrationen behandelt.
Mit der beendeten und ausgearbeiteten
Studie konnte festgestellt werden, dass
die multimodale Schmerztherapie ein
wirkungsvolles und risikoarmes Verfahren zur Behandlung von Patienten mit radikulären Rückenbeschwerden darstellt.
In nahezu allen untersuchten Parametern
konnte eine signifikante Verbesserung
der Beschwerdesymptomatik festgestellt
werden. Insbesondere zeigte sich eine
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Aus den Verbänden
6
Anna Schreiner, Universität Tübingen: Seit Mitte April nun untersuche
ich das 78 Patienten bzw. 87 Knietotalendoprothesen umfassende Patientenkollektiv der Berufsgenossenschaftlichen
Unfallklinik Tübingen im Rahmen meiner Dissertation mit dem Titel „Kurz- und
mittelfristige Nachuntersuchungsergebnisse nach Primärimplantation einer
achsgeführten Knietotalendoprothese“.
Es handelt sich hierbei um die sogenannte Blauth-Knietotalendoprothese
der Firma Aesculap, Tuttlingen, sowie
das ISP-Achsstiel-Knie des Herstellers
AQ-Implants GmbH, Grevesmühlen. Entgegen der früher geäußerten Kritik und
schlechter Ergebnisse älterer Modelle
achsgeführter Knietotalendoprothesen
scheint die neuere Generation, vor allem
das Blauth-Knie, weitergehende Akzeptanz bei den Patienten zu finden.
Klinische und radiologische Langzeiterfahrungen mit der ISP-Achstiel-Knieendoprothese fehlen bisher, und auch aufgrund der allgemeinen Studienlage zu
der oben genannten Thematik soll hier
ein wesentlicher Beitrag geleistet werden. Bisher wurden 32 Patienten mit
(posttraumatischer) Gonarthrose untersucht, das heißt es wurden aktuelle
Röntgenbilder angefertigt, diverse Fragebögen durchgegangen (Oxford-KneeScore, KSS, KOOS, Aktivitätsscore nach
Tegner-Lysholm, WOMAC) und eine klinische Nachuntersuchung durchgeführt.
Rein radiologisch gab es bisher noch keinen Fall von Lockerung und Migration
von Prothesenkomponenten.
Die Patienten kommen im Alltag mit
dem achsgeführten Knie im Rahmen des
möglichen Bewegungsumfanges gut zurecht. Es trat bisher eine Komplikation
auf – bedingt durch den intraoperativen
Wechsel von einem Oberflächenersatzauf ein achsgeführtes Knie. Zehn der zu
untersuchenden Patienten sind verstorben. Diesen Sommer werden die Patientennachuntersuchungen abgeschlossen
sein, und die Auswertungsphase beginnt.
Ziel ist es, die Ergebnisse sowohl für den
Deutschen Kongress für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DKOU) als auch für den
Kongress der European Federation of National Associations of Orthopaedics and
Traumatology (EFORT) 2013 einzureichen. Durch Herrn PD Dr. G. Ochs bin ich
sehr gut betreut und sehr dankbar für
den Erhalt des Forschungsstipendiums
der DGOOC!
7
Nils Rosshirt, Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg: In der
Sektion für Experimentelle Orthopädie
an der Orthopädischen Universitätsklinik
Heidelberg forsche ich unter der Leitung
von Prof. Dr. Zeifang und der Betreuung
durch Dr. Moradi über den Einfluss der
proinflammatorischen Th1/Th17-Lymphozyten in der Pathogenese der Osteoarthrose. Anhand einer durchflusszytometrischen Analyse wird deren Präsenz,
Phänotyp und Funktion bei Patienten
mit unterschiedlichen Arthrosegraden
(gesunde Kontrollpersonen, beginnende
Osteoarthrose, Teilgelenksarthrose, Pangonarthrose) ermittelt. Das vornehmliche Ziel ist es, die quantitative Verteilung
dieser T-Lymphozyten hinsichtlich der
drei Kompartimente Synovialgewebe, Synovialflüssigkeit und peripheres Blut zu
bestimmen, sowie qualitativ aus ihrem
Zytokinprofil Rückschlüsse auf den Aktivierungszustand sowie die molekulare
Interaktion zu erhalten.
Die ersten Ergebnisse unserer Studie sind
sehr vielversprechend und zeigen eine
zunehmende Infiltration der Synovialmembran mit CD4+ T Lymphozyten in
Korrelation zum Kellgren-Lawrence Stadium. Zusätzlich zeigt sich eine Polarisation der CD4+ T Lymphozyten in Richtung
der proinflammatorischen T-Zell Subpopulationen Th1 und Th17. Diese Daten
weisen auf eine relevante Beteiligung der
inflammatorischen CD4+ T Lymphozyten
sowohl hinsichtlich der Initiierung als
auch der Progression der Osteoarthrose
hin.
Diese Erkenntnisse können langfristig
dazu beitragen, prognostische Marker
zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs
zu definieren und die Bedeutung neuer
therapeutischer Ansätze zur Regulation/
Manipulation dieser Zellpopulationen zu
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
evaluieren. Die ersten Ergebnisse meiner
Promotionsarbeit habe ich auf dem Weltkongress der Osteoarthritis Research Society International (OARSI) in Barcelona
vom 26. bis 29. April 2012 präsentiert.
Mit den Mitteln des Forschungsstipendiums, für das ich mich nochmals herzlich bedanken möchte, gedenke ich die
Teilnahme an zukünftigen Kongressen zu
finanzieren.
8
Kevin Wiemann, Universität Duisburg-Essen: Die schrifliche Ausarbeitung meiner Promotion „Klinische
Nachuntersuchung bei Revisions-KnieEndoprothesen“ ist zu diesem Zeitpunkt
bereits abgeschlossen. Die Arbeit umfasst
circa 70 Seiten mit einem Literaturverzeichnis von 40 Einträgen. Ich strebe die
baldige Einreichung nach dem Examen im
Herbst 2012 an. Die Ergebnisse sollen auf
dem Deutschen Kongress für Orthopädie
und Unfallchirurgie im Oktober in Berlin zusammen mit meinem Doktorvater
PD Dr. Hansjörg Heep vorgestellt werden.
Angemeldet ist ein Vortrag, den wir im
Juli, nach dem Ende meines PJ-Tertialsin
Zürich, gestalten werden. Weiterhin beschäftige ich mich im Moment mit der
Erstellung eines wissenschaftlichen Artikels, um die Ergebnisse in einem Journal zu veröffentlichen. Ein deutschsprachiges Journal wird aktuell angestrebt in
Zusammenhang mit der Einführung des
deutschen Endoprothesenregisters Ende
dieses Jahres. Ich bedanke mich recht
herzlich bei der DGOOC für die Unterstützung dieser Arbeit.
DGOOC
deutliche Besserung der Schmerzintensität bei jüngeren Patienten, bei denen
zusätzliche degenerative Prozesse noch
keinen großen Stellenwert einnehmen.
Das von der DGOOC bereitgestellte Forschungsstipendium für Studenten half
mir unter anderem dabei, die Ergebnisse
im Rahmen eines Vortrages auf dem 6.
Deutschen Wirbelsäulenkongress im Dezember 2011 in Hamburg zu präsentieren. Für die Unterstützung möchte ich
mich hiermit nochmals herzlich bedanken.
9
Isabel Werner, Orthopädische Universitätsklinik Frankfurt/Main,
Stiftung Friedrichsheim: Da Spondylodesen häufig mit Pathologien im cranialen Anschlusssegment und gleichzeitiger
Indikation zur Dekompression verbunden sind, wurde nach Möglichkeiten
gesucht, die Anschlussdegeneration zu
reduzieren. Das coflex™ Implantat (ParadigmSpine) soll als dynamisches, interlaminares Implantat, eingesetzt als
„topping off“ im cranialen Anschlusssegment einer mono- oder bisegmentalen
Spondylodese im caudalen Lendenwirbelsäulenbereich, den biomechanisch
ungünstigen Übergang der Rigidität zum
normalen Bewegungsumfang eines gesunden Segments kompensieren. Zur Untersuchung der Wirksamkeit des coflex™
Implantats wurde diese Studie initiiert.
Eingeschlossen wurden 22 Patienten mit
durchschnittlich 43 Monaten Nachunter-
467
Aus den Verbänden
suchungszeit. Die Erhebung der Daten
(coflex™- bzw. craniales Anschlusssegment) erfolgte durch prä- und postoperative, konventionelle Röntgenaufnahmen
(ap./ seitlich) nach der FXA-Methode
(„Functional X-Ray Analysis“, Röntgenbildanalyse).
DGOOC
Zusätzlich wurden anhand von Fragebögen (SF-36, ODI) und einer Anamnese
mit klinischer Untersuchung das allgemeine klinische Outcome sowie die Patientenzufriedenheit ermittelt. Es konnte
unter anderem gezeigt werden, dass die
Bewegungsumfänge vom fusionierten
zum nicht operativ versorgten Segment
(ROM; Range of Motion) einen stufenweisen Verlauf nehmen und somit der
biomechanisch ungünstige Übergang reduziert wird. Zudem wurden die Neuroforamenhöhe auf präoperativem Niveau
gehalten und die Bandscheibenraumhöhe minimal vergrößert.
Aufgrund biomechanischer Gesichtspunkte und der erhobenen Parameter
ist denkbar, dass trotz durchgeführter
Spondylodese und Dekompression im
Anschlusssegment durch das coflex™
Implantat die Anschlussdegeneration in
ihrem Progress gemindert werden kann.
Die Auswertung der Daten bezüglich
Gehstrecke, Schmerzskala (NAS) und Fragebögen sowie der ausführliche Vergleich
mit der Kontrollgruppe ist Gegenstand
derzeitiger Auswertungsarbeit, die noch
nicht abgeschlossen ist. Dies soll zeitnah erfolgen und wird im Rahmen der
Dissertationsarbeit und auf Kongressen
präsentiert sowie in internationalen
Fachzeitschriften publiziert werden. In
diesem Zusammenhang freue ich mich,
das Stipendium der DGOOC gezielt einsetzen zu können.
10
Matthias Wurm, UniversitätsKlinikum Heidelberg – Stiftung Orthopädische Universitätsklinik:
Die Therapie von Knorpeldefekten stellt
nach wie vor ein unzureichend gelöstes
Problem dar. Zwar existieren zahlreiche
operative Behandlungsansätze, jedoch
ist es bisher nicht möglich, eine kontrollierte Bildung hyalinen Gelenkknorpels
zu induzieren. Zudem schädigen einige
operative Ansätze gesunde Gelenkregionen, erfolgen zweizeitig und/oder benötigen eine kostenintensive und unter
Infektionsaspekten nicht unbedenkliche
in-vitro Zellkultivierung. Hinzu kommt,
dass 2009 die Bedingungen für den invivo Einsatz von Stammzellen durch die
Novellierung des Arzneimittelgesetzes
neu reglementiert wurden, womit die
Behandler vor neue Herausforderungen
gestellt werden.
Dr. Volker Ewerbeck) unter der Leitung
von Dr. Tobias Gotterbarm und Dr. Sébastien Hagmann gearbeitet. Unter dem
Arbeitstitel „Die einzeitige Therapie von
Knorpeldefekten durch matrixgestützte
Mikrofrakturierung und angereichertes
Knochenmark – eine tierexperimentelle
Studie am Göttinger Minipig“ versuchen
wir die Problematik des zweizeitigenVorgehens zu umgehen und gleichzeitig das
Potenzial mesenchymaler Stammzellen
für die Knorpelregeneration zu nutzen.
Anhand der gewonnenen Präparate wird
zudem das Potenzial des 7-Tesla MRTs
in der Knorpeldiagnostik untersucht (Kooperation mit Prof. Dr. M.-A. Weber, Dr.
Armin Nagel).
Sowohl die in-vivo als auch die in-vitro
Versuche wurden erfolgreich beendet.
Aktuell befinde ich mich in der Auswertungsphase des Projekts. Erste Ergebnisse liegen vor und sprechen für einen
möglichen Einsatz einer stammzellaugmentierten Matrixtransplantation als
einzeitiges Verfahren. Ich möchte mich
hiermit bei meinen Betreuern, die mir
jederzeit hilfreich zur Seite standen, und
bei der DGOOC für die finanzielle Unterstützung recht herzlich bedanken.
An einem Lösungsansatz wird in der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Ärztlicher Direktor: Prof.
Neue Mitglieder
Folgende Personen haben einen Antrag
auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.
Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können Einsprüche gegen die Aufnahme bis
zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in
den Orthopädie Mitteilungen) mit eingehender schriftlicher Begründung beim
Generalsekretär geltend gemacht werden.
Beckmann, Dr. med. Nicholas · Heidelberg
Piroth, Dr. med. Christian · Köln
Brockmöller, Dr. med. Tobias · Bockhorn
Riess, Dr. med.Peter · Siegburg
Drescher, Prof. Dr. med. Wolf · Aachen
Schmitz, Bernd · Meppen
Engelmann, Dr. med. Sabrina · Berlin
Schmolders, Dr. med. Jan · Köln
Gómez Rakebrand, Ivo · Göppingen
Shosha, Mohamed Hamdy · Dresden
Hüring, Dr. med. Holger Heinz · Reute
Wagner, Dr. med. Markus · Jena
Kraczyk, Jenny · Düsseldorf
Werber, Dr. med. Andreas · Heidelberg
Lolo, Ahmed · Münster
Werner, Isabel · Neustadt an der
Weinstraße
Pimpl, Sabine · Hamburg
468
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Forum NSO
Forum der Nichtselbstständigen Ärzte der DGOOC - Einladung
das Forum NSO ist die Organisation aller nicht-selbstständigen Ärzte in der
DGOOC. Die vielfältigen Belange dieser
enorm großen Gruppe werden hier diskutiert und ihre mehrheitlichen Interessen durch den Vorsitzenden im Vorstand
der DGOOC vertreten. Dabei galt es immer, sowohl die Interessen der jungen, in
Weiterbildung befindlichen Kollegen, als
auch die der Fachärzte und die der Oberärzte gleichermaßen zu berücksichtigen.
Seit Gründung des Jungen Forum als Interessenvertretung vor allem der jüngeren in Weiterbildung befindlichen Kollegen, obliegt es dem Forum NSO umso
mehr den älteren Fachärzten und Oberärzten eine Heimat zu sein. Diese sind
zwar Leistungsträger in ihren Kliniken,
aber im eigentlichen Sinne des Forums
nicht selbstständig, sondern Leitenden
Ärzten, Chefärzten oder Direktoren unterstellt. Gerade diese Gruppe erfahrener Kollegen hat etwas beizutragen zur
Entwicklung der DGOOC und der DGOU.
Über das Forum NSO ist dies auf direktem Wege möglich.
Wird ein Mitglied des Forum NSO selbst
Chef – so ist er heute sicherlich nicht
wirklich selbstständig, wie das vielleicht
früher einmal der Fall war –, dann endet satzungsgemäß seine Mitgliedschaft.
Dies gilt natürlich auch und besonders
für den Vorsitzenden, als der ich mich
hiermit verabschiede.
Staffelstab übergeben
Kommissarisch hat den Vorsitz des Forums NSO Prof. Dr. Ulrich Nöth vom
König-Ludwig-Haus in Würzburg übernommen. Er ist dort Geschäftsführender
Oberarzt und in der deutschen Orthopädie sehr gut vernetzt. Sein Chef, Prof.
Maximilian Rudert, war früher selbst
Vorsitzender des Forum NSO. Nöth leitet
das Forum mit viel Elan und guten Ideen. Eine davon ist die nächste Sitzung im
Rahmen des diesjährigen DKOU in Berlin,
zu der er und ich Sie sehr herzlich einladen wollen! Interessante ungewöhnliche
Themen und hervorragende renommierte Referenten werden geboten. Die Veranstaltung wird im Hauptprogramm und
auf dem Kongressportal veröffentlicht.
Wir sehen uns in Berlin!
Jörg Ohnsorge
Vorsitzender Forum NSO
Jörg Ohnsorge ist
seit Oktober 2011 als
Ärztlicher Direktor
des Orthopädischen
Zentrums Oldenburger
Münsterland sowie als
Klinikdirektor in Emstek
und Cloppenburg tätig.
Im Anschluss an das Vortragsprogramm
finden die Wahlen von Vorsitzendem,
Stellvertretern und Schriftführer statt.
Gewählt werden kann jeder Nichtselbstständige Arzt, der Mitglied der DGOOC
ist und von einem anderen Mitglied aus
dem Auditorium vorgeschlagen wird. Der
gewählte Vorstand wird in der Regel der
Wahlversammlung Vorschläge zur Bildung eines Beirates unterbreiten.
Ich bitte Sie alle persönlich und damit
zahlreich zu erscheinen. Damit Sie Ihre
eigenen Interessen auch mit Gewicht in
den Vorstandsgremien der DGOU und
der DGOOC durchsetzen können, brauchen Sie eine schlagkräftige Truppe. Jeder, der bereit ist, sich zu engagieren, ist
dazu herzlich eingeladen und willkommen! Im Sinne der Kontinuität und der
repräsentativen Vertretung der nichtselbstständigen Orthopäden halte ich es
für wichtig, den Vorstand des Forums
NSO nicht nur von den oberen Sprossen
universitärer Orthopädie zu rekrutieren,
sondern Kolleginnen und Kollegen aller Provenienz und allen Alters dafür zu
motivieren! Ein Votum möglichst vieler
DGOOC-Mitglieder in nichtselbstständiger Stellung ist wichtig, damit die oder
der Vorsitzende auch mit entsprechendem Rückhalt auftreten kann.
Seien Sie dabei! Wählen Sie Ihre Vertreter oder stellen Sie Sich selbst zur
Wahl! Kommunizieren Sie die Wichtigkeit dieser Versammlung und bringen Sie
möglichst viele Kolleginnen und Kollegen
mit! Wahlberechtigt ist jedes ordentliche
Mitglied der DGOOC in nichtselbstständiger Stellung. Wer noch nicht Mitglied ist,
kann es vor der Sitzung auch noch kurzfristig werden.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Prof. Dr. med.
Ulrich Nöth,
Geschäftsführender
Oberarzt, König-LudwigHaus Würzburg.
EINLADUNG ZUR SITZUNG
Wann? 24. Oktober 2012, 9.30 bis 11 Uhr
Wo? ICC Berlin, Salon Lilienthal
DGOOC
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Programm
Weiterbildungskonzepte in der Orthopädie
und Unfallchirurgie
PD Dr. Ralf Skripitz, Rostock
Engagement in der Patientensicherheit zahlt
sich in Wirtschaftlichkeit aus
PD Dr. Stephan Kirschner, Dresden
Der Arzt im Spannungsfeld zwischen Forschung und Leistungszahlen
Prof. Dr. Wolf Mutschler, München
469
Aus den Verbänden
Bericht des Präsidenten
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig
Zwischen Euro-Rettung und nach der
Fußball-EM möchte ich eine Halbjahresbilanz 2012 ziehen und Ihnen über einige
Entwicklungen unserer DGU berichten.
Das Wichtigste: Die DGU lebt und ist auf
vielen Ebenen aktiv.
ESTES ein hervorragendes Forum für den
Bereich des Polytraumas, einschließlich
von thorakalen und abdominellen sowie
von Gefäßverletzungen.
Traumanetzwerk / Telekooperation
Unsere Dachgesellschaft, die Deutsche
Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), entwickelt sich, nicht
nur, was die Mitgliederzahlen anbetrifft,
sondern auch, was die internen Strukturen angeht. Die Mitglieder des Gesamtvorstandes der DGU arbeiten harmonisch
miteinander und haben in der anlässlich der letzten Mitgliederversammlung
verabschiedeten Vereinsstruktur viele
gemeinsame Projekte auf den Weg gebracht. Hervorzuheben in den Aktivitäten war das „Honorararztforum“ mit
Erstellung eines Positionspapiers, das
politisch auf sehr große Resonanz stößt.
DGU
TraumaNetzwerk und TraumaRegister
schreiten voran, und die verbliebenen
„weißen Flecken“ auf der bundesdeutschen Landkarte werden immer weniger. 433 zertifizierte Kliniken sind in
den jetzt 34 zertifizierten TraumaNetzwerken zusammengeschlossen. Mit der
Inaugurierung des TraumaNetzwerkes
Göttingen/Kassel sowie des großen TraumaNetzwerkes Sachsen-Anhalt besteht
eine
flächendeckende
Netzwerkabbildung, nicht nur von Süd nach Nord,
sondern auch von Westen nach Osten.
Mittlerweile stehen die Reauditierungen
vor der Tür. Hier wird ein wichtiges Qualitätsmerkmal für das erfolgreiche Audit
auch die Dokumentation darstellen. Ganz
wesentlich sind die aus dem TraumaRegister entnommenen Daten, die regelhaft
zu international anerkannten Publikationen führen.
Ergänzt wird diese nationale Strukturmaßnahme durch das von der Akademie für Unfallchirurgie (AUC) unter der
Federführung von Prof. Sturm initiierte
Konzept der Telekooperation. Dieses Projekt, das in der Zusammenarbeit mit der
Deutschen Gesellschaft für Radiologie
entstanden ist, ist in den Pilotnetzwerken Schleswig-Holstein und Saarlorlux
schon erfolgreich implementiert und
wird dann, wenn es flächendeckend eingeführt wird, weiter die Kommunikation
und damit die Qualität der Versorgung
verbessern. Dies kam eindeutig auf dem
4.
Jahreskongress
„Traumanetzwerk
DGU“ am 31. März 2012 in Halle zum
tragen.
Weißbuch Schwerverletztenversorgung
Unter der Federführung unseres Generalsekretärs, Prof. Hartmut Siebert, ist
die 2. erweiterte Auflage des Weißbuchs
470
DGOU
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig, ist der DGUPräsident 2012.
„Schwerverletztenversorgung“ fertig gestellt und veröffentlicht worden. Dieses
Weißbuch wurde um wichtige Aspekte ergänzt, hier insbesondere um die
Nachbehandlung und die Rehabilitation.
Unverändert stellt das Weißbuch das
Fundament unserer Außendarstellung in
der Schwerverletztenversorgung dar und
weist ganz klar unsere berufspolitischen
Positionen auf.
Ein weiterer wichtiger Schritt wird die
Verabschiedung eines einheitlichen Mitgliederbeitrages sein, der anlässlich der
Mitgliederversammlung in Berlin zur Abstimmung kommt.
EFORT / ESTES:
DKOU 2012
Aufgrund des Beschlusses der Generalversammlung der EFORT im Mai dieses
Jahres sowie des Präsidiums der DGU ist
unsere Gesellschaft jetzt auch Mitglied in
der European Federation of National Associations of Orthopedics (EFORT). Insbesondere viele Vertreter aus den südeuropäischen Ländern erhoffen sich dadurch
eine wesentliche Stärkung unfallchirurgischer Themen und Projekte in der EFORT.
Schon auf dem sehr erfolgreichen diesjährigen EFORT-Kongress in Berlin nahm
die Unfallchirurgie einen breiten Raum
ein, sicherlich bedingt durch die Programm-Mitarbeit der Kollegen Gebhardt
(Ulm) und Stöckle (Tübingen). Trotzdem
bleibt auch die zweite Europäische Vereinigung European Society for Trauma and
Emergency Surgery (ESTES) unter der
jetzigen Präsidentschaft von Prof. Ingo
Marzi (Frankfurt) ein wichtiger Partner.
Während auf dem EFORT-Kongress mehr
der Bereich der Extremitätentrauma und
Rekonstruktion zur Sprache kommen, ist
Die Vorbereitungen zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
vom 23. bis 26. Oktober 2012 sind fast
abgeschlossen. Das Interesse ist ungebrochen: Das belegt nicht nur die leicht
gestiegene Zahl der Abstract-Einreichungen, sondern auch der Wunsch der
Industrie nach Ausstellungsfläche und
eigenen Workshops. Ein hochwertiges
wissenschaftliches Programm ist zu erwarten; dafür spricht, dass die erforderliche Punktzahl zur Annahme eines Vortrages deutlich höher liegt als die Jahre
davor. Erweitert wurde das Kongressangebot durch sogenannte Seminare, die
im Gegensatz zu den praxisorientierten
Kursen mehr theoretisch ausgelegt sind.
Diese Seminare, die ebenfalls gegen eine
Gebühr gebucht werden können, laufen
im Gegensatz zu den Kursen thematisch
verteilt über den ganzen Tag und bieten
so bei rechtzeitiger Buchung die Möglichkeit, zu interessanten Themen und
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
ohne Überfüllung einen entsprechenden
Platz im Vortragssaal ohne Anstehen zu
bekommen.
Eine weitere Änderung ist, dass das wissenschaftliche Programm im Gegensatz
zu den Jahren zuvor nicht erst um 9.30
Uhr, sondern schon mit ausgewählten
Themen um 7.45 Uhr beginnt. Damit
erhöhen wir die Attraktivität des Kon-
gresses und die Möglichkeit, sich vielfältig über die verschiedenen Themen
auseinanderzusetzen. Ebenfalls neu ist,
dass entsprechend des Kongressmottos
„Effizienz, Ethik und Qualität“ die jeweiligen Tage in ihren Schwerpunktthemen
ausgerichtet sind.
sellschaft besuchen ohne Überschneidungen mit anderen Versammlungen
oder dem wissenschaftlichen Programm.
Herzlich,
Ihr
Noch etwas Wichtiges: Jeder kann die
Mitgliederversammlung seiner Fachge-
Bericht aus der Präsidiumssitzung
Prof. Dr. Hartmut Siebert
Neben einer grundsätzlichen Aussprache
über die Entwicklungen in Gesellschaft
und Fach mit entsprechenden Beschlüssen - siehe Beitrag des Präsidenten in
diesem Heft -, obliegt dem Präsidium die
Wahl verschiedener wichtiger Ämter und
Funktionen. Über letztere möchten wir
Sie hier kurz informieren.
Zum Kandidaten für den Dritten Vizepräsidenten 2013, den künftigen Präsidenten für das Jahr 2015, hat das Präsidium
auf Vorschlag der Findungskommission
Prof. Dr. Michael Nerlich (Regensburg)
einstimmig nominiert. Dieser Vorschlag
wird der Mitgliederversammlung zur Abstimmung gestellt.
Das Präsidium hat Prof. Dr. Hartmut Siebert einstimmig beauftragt, das Amt des
Generalsekretärs noch ein Jahr über das
reguläre Auslaufen der zweiten Amtszeit
Ende 2012 kommissarisch zu führen. Die
Findungskommission wird im Laufe des
Jahres zusammentreten, um einen geeigneten Personalvorschlag für das Amt des
Generalsekretärs ab 1. Januar 2014 zu erarbeiten.
Zum Wahlleiter der Mitgliederversammlung 2012 wurde Prof. Dr. Gunther Hofmann (Halle/Saale und Jena) gewählt.
Dr. Frank Hoffmann (Frankfurt/Oder)
und Prof. Dr. Christian Jürgens (Ham-
burg) wurden als Kandidaten für das Amt
der Kassenprüfer der DGU für das Rechnungsjahr 2012 nominiert; die Wahl der
Kassenprüfer erfolgt durch die Mitgliederversammlung.
Der Leiter des Bildungsausschusses, Prof.
Dr. Felix Bonnaire (Dresden), wurde für
eine zweite Amtszeit bestätigt, ebenso
wie der Stellvertretende Leiter des Programmausschusses, Prof. Dr. Uli Stöckle
(Tübingen).
Neu besetzt wurde der Leiter des Berufsständischen Ausschusses ab 2013, da die
zweite Amtszeit von Prof. Dr. Reinhard
Hoffmann (Frankfurt/Main) Ende 2012
endet. Neuer Leiter ist Prof. Dr. Alexander Beck (Würzburg); er ist außerdem
stellvertretender Leiter des Ausschusses
für Versorgung, Qualität und Sicherheit
der DGOU.
Außerdem hat das Präsidium die Neubesetzung bzw. Bestätigung folgender
Leitungsstellen
vorgenommen:
Arbeitsgemeinschaft Arthroskopische
Chirurgie
■ Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch als
Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.201331.12.2015)
■ Dr. Christian Schoepp als Stellvertretender Leiter (Neuwahl, Amtszeit:
1.1.2013-31.12.2015)
Arbeitsgemeinschaft Becken III
■ Dr. Fabian Stuby als Leiter (Neuwahl,
Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015)
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
■
PD Dr. Ulf Culemann als Stellvertretender Leiter (Neuwahl, Amtszeit:
1.1.2013-31.12.2015)
Arbeitsgemeinschaft Prävention von
Verletzungen
■ PD Dr. Carl Haasper als Leiter
(Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.201331.12.2015)
■
Dr. Uli Schmucker als Stellvertretender Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:
1.1.2013-31.12.2015)
Arbeitsgemeinschaft Rechnergestütztes Operieren
■ Prof. Dr. Paul Alfred Grützner als
Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:
1.1.2013-31.12.2015)
■ Prof. Dr. Tobias Hüfner als Stellvertretender Leiter (Wiederwahl, 2.
Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015)
Arbeitsgemeinschaft Ultraschall
■ Prof. Dr. Benedikt Friemert als
Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:
1.1.2013-31.12.2015)
■ Dr. Kay Großer als Stellvertretender
Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.201331.12.2015)
Allen gewählten Kollegen gratulieren
Vorstand und Präsidium der DGU sehr
herzlich und danken für die Bereitschaft,
diese mit erheblichem Zeit- und Arbeitsmehraufwand verbundenen ehrenamtlichen Tätigkeiten für unsere Gesellschaft
erneut bzw. erstmalig zu übernehmen!
DGU
Das Präsidium der Deutschen Gesellschaft
für Unfallchirurgie tagte vom 8. bis 9. Juni
in Leipzig, dem Ort des diesjährigen Präsidenten, Professor Christoph Josten.
471
Aus den Verbänden
Prof. Dr. Felix Bonnaire
PD Dr. Ulf Culemann
Prof. Dr. Benedikt Friemert
Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch
Dr. Kay Großer
Prof. Dr. Paul Alfred Grützner
Dr. Frank Hoffmann
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann
Prof. Dr. Gunther Hofmann
Prof. Dr. Christian Jürgens
Prof. Dr. Michael Nerlich
Dr. Uli Schmucker
Dr. Christian Schoepp
Prof. Dr. Ulrich Stöckle
Dr. Fabian Stuby
DGU
Prof. Dr. Alexander Beck
472
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGU
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe
Mitglieder!
Hiermit laden wir Sie herzlich ein zur
Mitgliederversammlung der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie
Termin: 25. Oktober 2012,
12.45 bis 14.15 Uhr
Ort: Berlin, ICC/Messe, Saal 3
4. Wahl des 3. Vizepräsidenten 2013 und
des Präsidenten 2015
Präsident/Wahlleiter Prof. Dr. Gunther Hofmann (Jena, Halle/S.)
Das Präsidium der DGU schlägt Herrn Prof.
Dr. med. Michael Nerlich, Vorstand der Abteilung für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, vor.
5. Wahlen zum Nichtständigen Beirat
2013 - 2015
Präsident/Wahlleiter
Es sind sechs Mitglieder im Nichtständigen
Beirat neu zu besetzen. Das Präsidium hat satzungsgemäß aus den Vorschlägen der Mitglieder 12 Kandidaten ausgewählt. (siehe Anlage)
6. Bericht des Präsidenten
Präsident
Tagesordnung
1. Eröffnung der Mitgliederversammlung
Präsident
2. Genehmigung der Tagesordnung
Präsident
3. Aufnahme neuer Mitglieder
Generalsekretär
7. Bericht des Generalsekretärs
Generalsekretär
10. Bericht der Kassenprüfer 2011
Prof. Dr. Andreas Eisenschenk und Dr. Christian Geiger (beide Berlin) Präsident/Wahlleiter
11. Entlastung des Vorstandes
12. Wahl der Kassenprüfer für 2012
Das Präsidium schlägt vor: Dr. Frank Hoffmann (Frankfurt/Oder) und Prof. Dr. Christian
Jürgens (Hamburg)
13. Bekanntgabe des Wahlergebnisses 3.
Vizepräsident 2013
Präsident
14. Verschiedenes
Hinweis: Wünschen Sie eine Ergänzung der
Tagesordnung, bitten wir Sie, diese bis spätestens 10. Oktober schriftlich mit Begründung
zu Händen des Generalsekretärs vorzulegen.
(§8. 3)
Mit freundlichen Grüßen
8. Bericht des Schatzmeisters
Schatzmeister
Prof. Dr. Hartmut Siebert
Generalsekretär
9. Vorstellung und Beschlussfassung
Schatzmeister
Beitragsordnung ab1. Januar 2013 ( §6.1.)
(siehe Anlage)
Prof. Dr. Christoph Josten
Präsident
auch in die DGOOC und/oder DGU zusätzlich durch gesonderte Antragstellung
entsprechend der Satzung der DGU bzw.
DGOOC sich um die Mitgliedschaft bewerben, ohne dass dadurch für den Einzelnen Mehrkosten entstehen.
der
Geschäftsstelle-Mitgliederverwaltung durch eine jährliche Rechnungsstellung vermieden werden. Selbstverständlich wird die Beitragszahlung weiterhin
dem Mitglied attestiert.
Beitragszahlung DGU
Neumitglieder werden über die DGOU
aufgenommen und können bei Interesse
Der neuen Beitragsordnung – gleichlautender Vorschlag des Präsidiums der
DGU und der Gremien der DGOOC und
DGOU – muss von den einzelnen Fachgesellschaften in den entsprechenden
Mitgliederversammlungen zugestimmt
werden.
Als Neuerung schlägt der Vorstand der
DGU folgende Ergänzung der Beitragsordnung vor: Bei Rechnungsstellung erhöht sich der jeweilige Mitgliedsbeitrag
um 10 Euro. Damit sollen Mehrkosten
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Die abzustimmende Beitragsordnung ist
auf Seite 435 dieses Heftes im Zusammenhang mit der Einladung zur Mitgliederversammlung der DGOU wiederzufinden.
DGU
DGU, DGOOC und DGOU wachsen immer
stärker zusammen. Zahlreiche Gremien
sind bereits unter dem Dach der DGOU
untergebracht. Alle Mitglieder von DGU,
DGOOC und DGOU sind automatisch
auch Mitglieder der DGOU. Bisher waren
die Beitragsordnungen der Fachgesellschaften DGOOC und DGU noch nicht
mit derjenigen der DGOU abgestimmt, da
die von der DGOU finanzierten Projekte
von beiden Fachgesellschaften finanziert
wurden. Nach den Anregungen der Potsdamer Konferenz II haben die Vorstände
von DGOU, DGOOC und DGU eine Anpassung der Beitragsordnungen empfohlen,
die nun für alle drei Fachgesellschaften
harmonisiert und völlig identisch sind.
Prof. Dr. Hartmut
Siebert, Generalsekretär
DGU/DGOU
473
Aus den Verbänden
DGU
Anlage: Kandidaten für die Wahl
zum Nichtständigen Beirat der DGU
2013 - 2015
474
Name
Klinik
DGU-Engagement
Prof. Dr. Markus Arand,
Ärztlicher Direktor
Klinik für Unfall-,
Wiederherstellungschirurgie
und Orthopädie, Klinikum
Ludwigsburg
Mitglied der AGs Alterstraumatologie, Becken III, Wirbelsäule; Schatzmeister der DWG
Dr. Markus Burkhardt,
Oberarzt
Klinik für Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie,
Universitätsklinikum des
Saarlandes Homburg/Saar
Kongresssekretär des DKOU 2011, Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin und
Schwerverletztenversorgung, Vor-Ort-Organisator des Definitive Surgical Trauma
Care (DSTC™) Kurses in Homburg, Instruktor für ATLS®- und DSTC™-Kurse sowie
den Homburger Beckenkurs und Homburger Wirbelsäulenkurs, Schriftführer und
Telekooperationsbeauftragter des regionalen Traumanetzwerks „Saar-(Lor)-Lux-West-pfalz“
(Pilotregion des Projektes TeleKooperation TNW® DGU)
Dr. Thorsten Hammer
Department Orthopädie
und Traumatologie,
Universitätsklinikum Freiburg
Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung, seit
2005 Mitarbeit in der ATLS-Gruppe der AUC als Instruktor und seit 2008 als Kursdirektor,
Instruktor am ersten und einzigen ATLS Refresher in Berlin 2011; Mitarbeit für HOTT-Kurs.
Tätig im Kongressteam des DKOU 2010 für den Präsidenten Prof. Dr. Südkamp.
Prof. Dr. Frank Hildebrand
Unfallchirurgische Klinik,
Medizinische Hochschule
Hannover
Mitglied der Sektion NIS, des Wissenschaftsausschusses, der ComGen der
Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik als Sektion der DGOU
PD Dr. Sven Lendemans,
Leitender Oberarzt
Klinik für Unfallchirurgie,
Universitätsklinik Essen
2008-2011 Koordination des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet (als Stellvertreter von Prof.
Dr. Nast-Kolb), Gründung des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet am 07.04.2011; Koordinator
der DGU-S-3-Leitlinie Polytrauma für den Teilbereich Schockraum; Redaktionsmitglied
des Arbeitskreises Weißbuch Schwer-verletztenversorgung; Mitglied der Sektion Notfall-/
Intensivmedizin und Schwer-verletztenversorgung (NIS); Mitglied des Arbeitskreises
Trauma-Register® DGU; Mitglied der Sektion Trauma innerhalb der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).
Prof. Dr. Ulrich Liener,
Ärztlicher Direktor
Klinik für Orthopädie,
Unfallchirurgie und
Wiederherstellungschirurgie,
Marienhospital Stuttgart
Stellv. Leiter der AG Alterstraumatologie, Gründungsmitglied des Jungen Forums, Mitglied
im Nichtständigen Beirat 2006-2008, Organisation der Workshops Reisensburg I und
Reisensburg II
Prof. Dr. Wolfgang
Linhart, Direktor
Klinik für Unfallchirurgie u.
Orthopädie, Handchirurgie, SLKKliniken Heilbronn
Sektion Handchirurgie, Sektion Alterstraumatologie, Leitlinien-Kommission, Peer reviewer
DKOU-Abstracts seit 2003, Mitorganisation der DGU-Jahrestagung 2003, ATLS-Instruktor
Prof. Dr. Michael SchädelHöpfner, Oberarzt
Klinik für Unfall- und
Handchirurgie,
Universitätsklinikum Düsseldorf
Leiter der Sektion Handchirurgie, dort Mitglied seit 2003, Schriftführer 2008-2011; wissenschaftliche Leitung und Organisation der 1.-7. Jahrestagung der Sektion Handchirurgie
2006-2012; Koordinator der interdisziplinären S3-Leitlinie "Skaphoidfraktur", Autor der S2Leitlinie "Skaphoid-fraktur", Ko-Autor der S3-Leitlinie "Polytrauma".
Dr. Philipp Schwabe,
Oberarzt
Centrum für Muskuloskeletale
Chirurgie, Charité Berlin
Mitglied der AG Becken III und der AG Osteologie, Mitarbeit im Ausschuss für Wissenschaft
und Nachwuchs der DGOU
Dr. Fabian Stuby,
Leitender Oberarzt,
Sektionsleiter
Sektion Traumatologie, BGUnfallklinik Tübingen
Stellv. Leiter der AG Becken III, Mitglied der AG Rechnergestütztes Operieren/Sektion
AGITEC der DGOU und der AG Arthroskopie/Komitee Trauma der AGA
Dr. Christoph Wölfl,
Oberarzt
Klinik für Unfallchirurgie und
Orthopädie, BG-Unfallklinik
Ludwigshafen
Stellv. Ltd. Sektion NIS, Gründungs-mitglied des Jungen Forum, Nicht-ständiger Beirat
2009-2011, Sprecher NSB 2010-2011, Leiter des deutschen ATLS-Programms
Prof. Dr. Johannes
Zeichen, Chefarzt
Klinik für Unfallchirurgie
und Orthopädie, spezielle
Unfallchirurgie, Klinikum
Minden
Stellv. Sprecher des TraumaNetzwerkes Ostwestfalen, Instruktor ATLS-Kurse, Mitglied des
Komitees Trauma der AGA
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Bericht aus dem Programmausschuss
Prof. Dr. Florian Gebhard
Der Programmausschuss der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
befasst sich seit Jahren mit zwei Hauptthemen. Das eine Thema ist die Betreuung der Arbeitsgemeinschaften und der
Sektionen, das andere Thema die Unterstützung des Präsidenten der DGU bei
der Gestaltung des Programmes im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
Arbeitsgemeinschaften und Sektionen
DGU
Einmal jährlich findet im Mai, dieses
Jahr am 9. Mai, die Jahressitzung des
Programmausschusses mit den Arbeitsgemeinschaften und zum ersten Mal
zusammen mit den Sektionen statt. Neben dem Tätigkeitsbericht der Arbeitsgemeinschaften dient diese jährliche Sitzung dem Austausch von Projekten mit
der Zielsetzung, mögliche Synergieeffekte zu identifizieren.
Im Rahmen der Sitzung am 9. Mai 2012
wurde das Thema der inaktiven Arbeitsgemeinschaften, die ihre Heimat in Arbeitsgemeinschaften oder Sektionen der
Deutschen Gesellschaften für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) gefunden haben, thematisiert. Es wird noch
einmal festgehalten, dass auch aus ruhenden Arbeitsgemeinschaften der DGU
Aktivitäten auf Wunsch der Mitarbeiter erwachsen können. Darüber hinaus
wurde noch einmal darauf hingewiesen,
dass auch ruhende Arbeitsgemeinschaften turnusgemäß die Leitung wählen
müssen, damit sie jederzeit bei Bedarf
Aktivitäten entfalten können. Konkret
wurde dies am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Arthroskopische Chirurgie,
die als Komitee Trauma im Bereich der
AGA – Gesellschaft für Arthroskopie und
Gelenkchirurgie tätig ist und damit eine
Einschränkung der aktiven Mitglieder
vornehmen musste.
Die Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie berichtete über vorgesehene Projekte und Studien. Dabei konnte festgestellt
werden, dass hierbei eine Kooperation
476
mit der Sektion Rehabilitation anzustreben ist.
Bei der Vorstellung der AG Arthroskopische Chirurgie, die durch Frau Dr. Voigt
erfolgte, wurde seitens der Sektion Kindertraumatologie angemerkt, dass die
Einreichung von zwei Leitlinien als Update in der Qualität S2 ohne Beteiligung
der Kinderchirurgen vorgenommen wurde und somit eigentlich nur Level 1 sein
können. Diese Anregung wurde aufgegriffen und wird im Rahmen der Leitlinienkommission noch einmal thematisiert
werden.
Im Rahmen des Jahresberichtes der AG
Becken wurde das Beckenregister und
das Traumaregister in Bezug auf Optimierung der Dateneingabemenge thematisiert. Auf Vorschlag von Dr. Flohé
wurde beschlossen, dass die AG Becken
eine Kontaktaufnahme mit der Sektion
NIS vornimmt, um eine Diskussion der
Registerspezialisten anzuregen im Sinne
einer Ergänzung der Datensätze beider
Register.
Die Arbeitsgemeinschaft Fuß, vertreten
durch Dr. Rammelt, berichtete über ein
aktives Jahr und unproblematische Aktivitäten nach der Fusion mit der DAF zur
Sektion in der DGOU.
Im Rahmen des Jahresberichtes der AG
Klinische Geweberegeneration wurde
nochmals seitens des Generalsekretärs
die Problematik von Tagungen und Nähe
zur Industrie thematisiert. Hier wurde
darauf hingewiesen, dass die Unabhängigkeit der Tagungen der Arbeitsgemeinschaften von der Industrie gewährleistet
sein muss.
Seitens der Arbeitsgemeinschaft Prävention, vertreten durch Dr. Schmucker,
wurde berichtet über umfangreiche Aktivitäten im Rahmen der Decade of Action
for Road Safety der Weltgesundheitsorganisation.
Die Arbeitsgemeinschaft Rechnergestütztes Operieren (AGROP) fusionierte
letztes Jahr mit der AG 8 Computerassistierte Orthopädische Chirurgie der Deustchen Gesellschaft für Orthopädie und
Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Die
AGROP der DGU ruht. Die Aktivität wird
nun durch die Sektion AGiTEC der DGOU
koordiniert. Die Vorstellung der geplanten Projekte erfolgt durch Dr. Grützner.
Dr. Hoffmann berichtete über die AG Septische und rekonstruktive Chirurgie, deren Aktivitäten zunehmend Form annehmen, und betonte eine gute Zusammenarbeit mit den Bereichen der Orthopädie.
Für die AG Ultraschall berichtete Herr
Dr. Achaz von den Aktivitäten und insbesondere über die Kooperationen mit der
Sektion Bildgebung der DGOU und der
Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in
der Medizin (DEGUM).
Dr. Settner berichtete für die Sektion
Rehabilitation über die durchgeführten
Treffen in 2011, informierte über die
Neuregelung des BG-lichen Heilverfahrens sowie über die Beteiligung der Sektion an der Erstellung des Weißbuches.
Darüber hinaus betonte er nochmals die
Bereitschaft zur Kooperation bei Studienprojekten, die von den anderen Arbeitsgemeinschaften vorgestellt wurden.
Herr Dr. Schmittenbecher berichtete für
die Sektion Kindertraumatologie vor allem über die beratende Tätigkeit bei der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und stellte Änderungen des
BG-lichen Heilverfahrens aus der Sicht
der Kindertraumatologie dar.
Herr Dr. Flohé berichtete aus der Sektion
NIS, insbesondere über das erfolgreiche
Kurswesen. Er informierte über die hohe
Nachfrage im ATLS-Kurs sowie über die
Neuentwicklung von weiteren Kursangeboten.
Für die Sektion Handchirurgie berichtete Herr Dr. Schädel-Höpfner über die
Kursaktivitäten und vor allem über die
Kooperation mit der deutschen AO im
Kurswesen. Er berichtete auch über die
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
sehr erfolgreiche Jahrestagung mit 360
Teilnehmern.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft
für Chirurgie
Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die dieses Jahr in
Berlin stattfand, hatte seitens der DGU als
Schwerpunktthema Becken, Acetabulum
und Wirbelsäule. Wie in den vergangen
Jahren war auch dieses Thema aufgebaut
als Fortbildungsreihe mit Übersichtsreferaten, die durch namhafte Vertreter der
Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie gehalten wurden. Freie Beiträge und
Abstracts wurden, soweit möglich, in die
Sitzungen eingegliedert.
Eine stichprobenartige Umfrage bei den
Vorsitzenden ergab, dass trotz des speziellen Themas Wirbelsäule, Becken und
Acetabulum die Sitzungen durchweg gut
besucht waren. Es wurden Teilnehmer-
zahlen von 60 bis über 100 gemeldet.
Besondere Sitzungen zu Mehrfachverletzungen waren sehr gut besucht, und die
Diskussion offenbarte eine fachübergreifende Beteiligung der Teilnehmer an diesen Sitzungen.
In Abstimmung mit der DGOOC wurde
dieses Jahr erstmals die Reihenfolge getauscht, sodass die Unfallchirurgie Mittwochnachmittag und Donnerstag für die
Sitzungsgestaltung hatte. Dies war notwendig, um den orthopädischen Kollegen
einen entsprechenden Abstand zu der
Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen
(VSOU) in Baden-Baden zu ermöglichen.
Im Jahr 2013 wird als Thema entsprechend des ausgearbeiteten Kursprogrammes ein Update der Themen aus dem
Jahre 2010 erfolgen. Die Thematik ist die
untere Extremität, Schenkhalsfrakturen
und pertrochantäre Frakturen, kniege-
lenksnahe Frakturen sowie Sprunggelenksfrakturen und Fußverletzungen.
Darüber hinaus werden wie jedes Jahr
parallele Sitzungen organisiert durch die
Sektion NIS sowie zum TraumaNetzwerk.
Aufgrund des großen Erfolges der vergangenen drei Jahre besteht mittelfristig
keine Notwendigkeit, dieses neue Sitzungskonzept zu ändern.
Zusammenfassend stellt die Tätigkeit des
Programmausschusses eine vielfältige
und abwechslungsreiche Tätigkeit dar.
Prof. Dr. Florian
Gebhard, Ulm,
leitet den
Programmausschuss
der DGU. Kontakt: [email protected]
Bericht aus dem Grundsatzausschuss
der DGU
Promotionspreis
Zur Förderung des wissenschaftlichen
unfallchirurgischen Nachwuchses hat
der Grundsatzausschuss in Zusammenarbeit mit dem Senat der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
einen Promotionspreis entworfen, der
in der letzten Präsidiumssitzung zur
nochmaligen Überarbeitung von der Beschlussfassung zurückgenommen wurde. Unsere Motive und Hintergründe für
die Entwicklung eines solchen Preises
hatten wir bereits publiziert (Seifert,
Probst: „Dr. med.: Eine Titelgeschichte“,
Orthopädie und Unfallchirurgie - MuN
02/2012:18-20).
Umgang mit Zertifizierungen und zukünftige Struktur von Zertifizierungen
Der Grundsatzausschuss der DGU hat in
Kooperation mit dem Berufsständischen
Ausschuss und dem nichtständigen Bei-
rat der DGU einen Arbeitskreis ins Leben
gerufen, der sich mit dem Thema Zertifizierung beschäftigt hat. Damit wird an
den Präsidiumsbeschluss vom 11./12.
Juni 2010 (Badenweiler) angeknüpft. Im
Folgenden sollen die Hintergründe der
Zertifizierungsproblematik
dargestellt
werden, die Anlass für den Arbeitskreis
waren, Beurteilungskategorien zu erarbeiten. Diese wurden am 10. Juni 2012
durch das Präsidium der DGU als Grundlage zukünftiger Zertifizierungsbewertungen einstimmig beschlossen.
Einleitung
Die in der modernen Medizin zunehmende Komplexität medizinischer Sachverhalte sowie diagnostischer und therapeutischer Entscheidungen hat dazu
geführt, dass auf der einen Seite Leitlinien nach evidenzbasierten Kriterien
Entscheidungskorridore bilden sollten,
um Standards zu definieren, und auf der
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
anderen Seite das Produkt unseres Handelns unter definierten Qualitätskriterien nachweisbar werden sollte. So hat sich
mittlerweile ein großer Zertifizierungsmarkt gebildet, welcher im Wesentlichen
die Einhaltung von festgelegten, standardisierten Arbeitsprozessen und Strukturen überprüft (Konformitätsbewertung).
Mit einem Zertifikat sollen Qualität und
Effizienz öffentlich dargestellt und vergleichbar gemacht werden (Benchmarking). Dabei wird jedoch nicht ausreichend transparent, dass Zertifizie-rung
im Wesentlichen die Überprüfung von
Struktur- und Prozessqualität, sehr viel
weniger aber einer Ergebnisqualität bedeutet. Der Umkehrschluss, „exzellente
Ergebnisse werden durch hohe Prozessqualität und Strukturqualität erzeugt“
ist keinesfalls zulässig (aus „Das GFQMModell in Gesundheitseinrichtungen“.
Hrsg. Kai Heib, Johannes Möller. Diplomika Verlag 2008). Dabei kann eine Zertifizierung durchaus für eine Institution
DGU
PD Dr. Julia Seifert
477
Aus den Verbänden
■ durch oben genannte Veränderungen ökonomisch relevante Verluste herbeizuführen,
ein Anreiz sein, eigene Abläufe zu hinterfragen, gegebenenfalls neu zu definieren
und somit die bisherige Qualität und Sicherheit zu verbessern.
■ durch oben genannte Veränderungen für die Weiterbildungsbefugnis relevant zu werden,
Auf der anderen Seite stellen Zertifizierungsvorgänge eine nicht unerhebliche
bürokratische und auch oft finanzielle
Belastung für die Klinik oder für einen
einzelnen Arzt dar, so dass es sinnvoll
erscheint, dass sich eine wissenschaftliche Fachgesellschaft für die Sinnhaftigkeit dieses Prozesses prinzipiell und
insbesondere auch im Einzelfall kritisch
positioniert. Dies besonders unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Zertifizierungen möglichst nicht als Mittel der
Berufspolitik verwendet werden sollten.
■ durch oben genannte Veränderungen einen Kompetenzverlust
(Arzt, Klinik) zu bewirken,
■ durch oben genannte Veränderungen zu einer Zersplitterung des
Faches und der Interessenlagen zu
führen und damit einem Bedeutungsverlust des Faches unter berufspolitischen Aspekten Vorschub zu
leisten
Als wesentliche Probleme der ungezielten Zertifizierung sieht der AK an:
■
■
■
Öffentliche Fehlwahrnehmung von
Zertifikaten, da keine ausreichende
Kenntnis in der Bevölkerung von Zertifizierungen und Zertifizierungsprozessen.
Zertifizierungen können als Kostentreiber im Gesundheitswesen angesehen werden. Ein ganzer Wirtschaftszweig ist mit der Zertifizierung von
Einrichtungen befasst, so dass die anfänglich allein in der Sache liegenden
Motive, nämlich das Bemühen um
Qualitätsverbesserung, mittlerweile
auch merkantilen Zwecken gewichen
sind.
DGU
Umgekehrt dürfen auch positive Effekte
der Zertifizierung nicht außer Acht gelassen werden.
■
Zertifizierung kann zu einem Instrument einer progressiv gestalteten
Profilierungspolitik führen, da sie geeignet sind
■ durch Markierung von Leistungsbereichen zur Ausgrenzung von Leistungen, zur Spezialisierung und zum
Verantwortungsverlust
Einzelner
oder ganzer Institutionen zu führen,
■ hierdurch eine Veränderung von
Patientenströmen zu bedingen und
eine möglicherweise flächendeckende Patientenversorgung zu einer zentrenorientierten Versorgung
umzuwandeln,
■ zu einem Vertrauensverlust von
Patienten gegenüber nicht zertifizierten Ärzten oder Einrichtungen zu
führen,
478
■ und hierdurch letztlich die Fremdbestimmung auf der geschäftsführenden Seite der Kliniken sowie auf
politischer Seite vereinfacht wird.
Infrastruktur:
Zertifizierungen
können die Ausstattung von Krankenhäusern oder Abteilungen durch
Festlegung bestimmter Ausstattungsmerkmale und Kriterien verbessern.
Zertifizierungsprozesse, die ihren
Fokus auf infrastrukturelle Anforderungen legen, sind in den Bereichen
besonders sinnvoll, in denen die Behandlung des Patienten auf besondere infrastrukturelle Voraussetzungen
angewiesen ist (zum Beispiel septische Knochenchirurgie: besondere
Anforderungen an Hygiene, septische
Isolationsmöglichkeiten, interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, spezialisierte Laborleistungen).
■
Personal: Zertifizierungen können
auch personelle Strukturen festlegen,
die zu einer Erweiterung der Qualifizierung des Mitarbeiterteams führen
können.
■
Prozessstrukturen: Als wichtigste
und qualitativ höchste Stufe einer
Zertifizierung ist die Definition von
Handlungs- oder Diagnostikabläufen in der Medizin zu betrachten.
Standardisierte Behandlungsablaufprotokolle (SOP) sind gefordert. Die
Überprüfung dieser Abläufe gelingt
nur durch eine prospektive Erfassung
von Kenndaten des Behandlungsablaufes und des Behandlungserfolges
im Rahmen einer prospektiven Datenerfassung in Registern. Eine prospektive Qualitätssicherung ist daher
als eine sinnvolle Zertifizierung zu
betrachten.
Aus Sicht des AK sollten daher folgende
Grundvoraussetzungen für eine Zertifizierung, die mit Unterstützung oder Mitarbeit der DGU erfolgt, gegeben sein:
■ Qualitätssicherung durch eine prospektive Datenerfassung der Behandlungsergebnisse und Erfassung von
Markern der Prozessqualität.
■ Obligate Bedingung bei der Zertifizierung ist eine Begutachtung durch
eine unabhängige externe Instanz.
■ Die Sinnhaftigkeit einer solchen Zertifizierung sollte durch entsprechende wissenschaftliche Daten belegt
werden können.
Aus diesen drei Grundvoraussetzungen
ergibt sich folgendes Ablaufschema für
die Durchführung der Zertifizierung und
Unterstützung der DGU:
Eine Gruppierung, die im Rahmen der
Aktivitäten in der Fachgesellschaft eine
Zertifizierung mit deren Unterstützung
plant oder vorantreibt, stellt im Präsidium einen „Antrag auf Initiierung eines
Zertifizierungsverfahrens mit Unterstützung der Fachgesellschaft“. Das Präsidium oder eine von ihr beauftragte Instanz
– „Zertifizierungsboard“ – prüft und kategorisiert das Zertifizierungsvorhaben
in die Kategorien A, B, C oder 0.
Zu Zertifizierungsvorhaben der Kategorie A zählen folgende Vorhaben:
■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat durch vergleichende Studien einen nachgewiesenen
Vorteil im Outcome der Versorgung
des Patienten.
■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte
der Infrastruktur, des Personals und
der Prozesse.
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist
eine externe Überprüfung durch eine
unabhängige Instanz vorgesehen.
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist
eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme im Sinne einer Ergebnis- und Prozessqualität vorgesehen.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
■
In diesem Falle wird die Zertifizierung mit dem „Gold-Label der Fachgesellschaft“ unterstützt und das
Zertifizierungsverfahren eingeleitet.
Ein Zertifizierungsverfahren wird der
Kategorie C zugeordnet, wenn folgende Aspekte erfüllt sind:
■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat in der Literatur
inkonsistente oder fehlende Daten
betreffend eines Vorteils im Outcome
der Versorgung des Patienten.
■ Die Zertifizierung umfasst nicht alle
drei Aspekte der Infrastruktur, des
Personals und der Prozesse, sondern
nur Teile wie zum Beispiel die Infrastruktur.
■ dem Zertifizierungsvorhaben ist eine
externe Überprüfung durch eine unabhängige Instanz vorgesehen.
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist
eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme, welche nur die Ergebnis- oder Prozesssqualität erfasst,
vorgesehen.
■ Unter diesen Vorraussetzungen wird
ein „minderwertiges Zertifikat der
Fachgesellschaft/ „Blechlabel““ vergeben. Diese Zertifikate werden nur
vergeben, wenn das gesamte Gremium mit Mehrheit die Sinnhaftigkeit
auch ohne vorliegende Evidenz für
gegeben hält. Es kann sich dabei um
sogenannte interne Evidenz handeln,
oder um politisch extrem dringliche
Vorhaben bei Schnittstellen mit benachbarten Fachgruppen.
Ein Zertifizierungsverfahren wird der
Kategorie 0 zugeordnet, wenn folgende
Voraussetzungen zutreffen:
■ vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat in der Literatur
einen nachgewiesen negativen oder
fehlenden Effekt auf das Outcome der
Versorgung des Patienten
■ und/oder eine externe Überprüfung
und prospektive Qualtitätssicherungsmaßnahme ist nicht vorgesehen.
■ In diesem Falle unterstützt die DGU
das Zertifizierungsverfahren nicht
und empfiehlt der Gruppierung, das
Vorhaben fallen zu lassen.
PD Dr. Julia Seifert,
Berlin, leitet den
Grundsatzausschuss der
DGU. Kontakt: julia.
[email protected]
DGU
Ein Zertifizierungsverfahren wird der
Kategorie B zugeordnet, wenn folgende Aspekte erfüllt sind:
■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren oder die zertifizierte Zentrumsbildung hat in der Literatur
inkonsistente oder fehlende Daten
betreffend eines Vorteils im Outcome
der Versorgung des Patienten.
■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte
der Infrastruktur, des Personals und
der Prozesse.
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist
eine externe Überprüfung durch eine
unabhängige Instanz vorgesehen.
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist
eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme im Sinne einer Ergebnisund Prozessqualität vorgesehen.
■ Unter diesen beiden Voraussetzungen wird der initiierenden Gruppierung empfohlen, im Rahmen einer
Pilotstudie die Wertigkeit des angestrebten Zertifizierungsverfahrens zu
prüfen. Vorher unterstützt die DGU
nicht das Vorantreiben des Zertifizie-rungsverfahrens: Die Fachgesellschaft unterstützt jedoch die Durchführung einer solchen Pilotstudie. In
Falle von positiven Ergebnissen wird
das Vorhaben dann mit dem „Gold-
Label der Fachgesellschaft“ ausgezeichnet. Bleibt die Datenlage ohne
signifikante Ergebnisse im positiven
oder negativen Sinne, wird das Vorhaben jedoch mit dem „Silber-Label
der Fachgesellschaft“ zertifiziert.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
479
Aus den Verbänden
Bericht der Kommission Gutachten
Prof. Dr. Kuno Weise
Dieser Bericht schließt sich an denjenigen aus Heft 1/2012 der „Orthopädie und
Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ an. Die Kommission „Gutachten“
hat derzeit 30 Mitglieder. Die letzte Arbeitssitzung der Mitglieder fand am 30.
April 2012 in Baden-Baden statt. Anlässlich dieser Sitzung wurde über die Erfahrungen aus dem Gutachtenkurs I in Duisburg vom 30./31. März 2012 berichtet.
Der Kurs I „Unfallbegutachtung“ wurde
von 100 Teilnehmern wahrgenommen,
zahlreiche weitere Interessenten konnten leider nicht berücksichtigt werden.
Die Resonanz im Hinblick auf die angebotenen Vorträge und die zu diesen jeweils
erfolgten intensiven Aussprachen und
Diskussionen war ausgesprochen positiv. Bei der am Ende der Veranstaltung
durchgeführten Klausur konnte allen
Teilnehmern bescheinigt werden, dass sie
den Kurs mit Erfolg absolviert haben, was
durch ein Zertifikat der DGOU bestätigt
wurde. Allen Teilnehmern wurden HandOuts sämtlicher Vorträge übersandt.
Nachstehende weitere Gutachtenkurse
im Rahmen des Curriculums „unfallchirurgisch-orthopädische Begutachtung“
sind mit Stand 15. Juni 2012 in Planung:
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
Weitere Tagesordnungspunkte, die anlässlich des Mitgliedertreffens am 30.
April 2012 behandelt wurden, umfassten
die Diskussion zu Kriterien für die Zertifizierung der Gutachtenkurse, die mögliche Finanzierung und Umsetzung eines
Für den DKOU 2012 werden erneut die
Gutachtenkurse zu den Grundlagen der
Begutachtung in der gesetzlichen und
privaten Unfallversicherung angeboten,
außerdem findet am „Specialty Day“ eine
Sitzung der Arbeitsgemeinschaft „Sozialmedizin und Begutachtung“ der DGOU
statt.
Das nächste Mitgliedertreffen ist anlässlich der „Heidelberger Gespräche“ voraussichtlich für den 25. September 2012
vorgesehen.
Prof. Dr. Kuno Weise,
Tübingen, leitet die
DGU-Kommission
Gutachten. Kontakt:
[email protected]
DGU
An der 14. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung (DGNB) am 11. und
12. Mai 2012 in Hannover war die Kommission Gutachten einerseits an der
Programmgestaltung (Schröter, Weise)
beteiligt, zum anderen wirkte eine Reihe von Mitgliedern der Kommission an
dieser Veranstaltung als Referenten mit.
Auch diese Veranstaltung erfreute sich
einer großen Resonanz.
Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“: 7. / 8. September 2012,
Duisburg
Kurs I „Unfallbegutachtung“: 9. / 10.
November 2012, Ludwigshafen
Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“: 8. / 9. März 2013
Kurs III „Begutachtung von Berufskrankheiten“: 20. / 21. September
2013
Kurs IV „Spezielle Gutachtenthemen“: 17. / 18. Januar 2014
Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“:
voraussichtlich 2014 / 2015
Kurs IV und V „Spezielle Gutachtenthemen“: sind für die Jahre
2013 / 2014 in Ingolstadt vorgesehen.
Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“:
14. / 15. September 2012, Frankfurt/
Main
Kurs VI „Arzthaftpflichtfragen“: September 2013
Kurs I „Unfallbegutachtung“, in Zusammenarbeit mit der AUVA, voraussichtlich 31. Mai / 1. Juni 2013, Wien
Supplementbandes zu den Mitteilungen der OUMN, zu Empfehlungen in der
Begutachtung, zu neuen Publikationen
bezüglich der Begutachtung der HWSDistorsion, zur Überarbeitung und Harmonisierung der MdE-Tabellen sowie zur
Anpassung der Honorare für Gutachten
im Auftrag der DGUV. Zu letzterem Diskussionspunkt ist neben der kassenärztlichen Bundesvereinigung und der DGUV
auch die Einbindung der Fachgesellschaften angestrebt.
480
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
Sektionsbericht Kindertraumatologie
PD Dr. Dirk Sommerfeldt
Allgemeines
Die Sektion strebt weiterhin ein hohes
Maß an Transparenz und Mitbestimmung an. Neuer stellvertretender Leiter
der Sektion ist Peter Schmittenbecher,
Karlsruhe, der Hans-Georg Dietz zum 1.
Januar 2012 abgelöst hat.
Der von Herrn Dr. Mahmoud Seif El Nasr,
Andernach, in der Funktion eines Sekretärs der Sektion Kindertraumatologie
geführte Verteiler wächst ständig und
umfasst Stand 6/2012 145 Namen und
Adressen. Wir bitten alle Mitglieder der
Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), der Deutschen Gesellschaft für
Kinderorthopädie (DGKch), der Vereinigung Kinderorthopädie (VKO), von Li-La
(Licht und Lachen für kranke Kinder. Effizienz in der Medizin e.V.), etc., sich per
E-Mail an Herrn Seif in diesen Verteiler
eintragen zu lassen, wenn man über neue
Entwicklungen oder Studien auf dem Gebiet der Kindertraumatologie informiert
werden möchte (siehe Kasten).
DGU
Für die aktive Mitarbeit finden Sektionstreffen zweimal pro Jahr im Rahmen
der Sektionstagung im Sommer und des
Deutschen Kongresses für Orthopädie
und Unfallchirurgie (DKOU) im Herbst
statt. Hier werden Studien konzipiert, Ergebnisse besprochen, Arbeitskreise zu bestimmten Themen konstituiert, etc.. Auch
hierzu sind Mitarbeiter von Kliniken und
Abteilungen, die kindertraumatologische
Erfahrung haben, herzlich eingeladen.
Auf der Sektionstagung in Halle/Salle
wurde die Einführung eines dritten jährlichen Treffens zur Planung wissenschaftlicher Projekte beschlossen. Im Januar
2013 wird dieses Arbeitstreffen erstmals
im Schwarzwald durchgeführt werden.
Einladung und Organisation übernimmt
der stellvertretende Leiter der Sektion.
beantragt. Eine Bewilligung steht noch
aus. Federführend sind hier Prof. Wessel
(Mannheim) und Prof. Fitze (Dresden).
Wie in Halle berichtet, ist dieser Antrag nach der ersten Sichtung durch die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
noch im Rennen.
Weiterhin wurde in Halle auf Initiative
von Hagen Schmal und Peter Strohm,
Freiburg, die Planung für ein Register
für pathologische Frakturen bei benignen Knochenerkrankungen begonnen.
In diesem Zusammenhang sollen beim
Arbeitstreffen im Januar auch Ideen für
ein Register zu Frakturen bei Kindern mit
erhöhtem Body Mass Index sowie eine
Studie zur ESIN-Behandlung von Oberschenkelfrakturen von Kindern im Alter
von unter drei Jahren gesammelt werden.
Kurse
In 2011 fand der AO-Kurs Kindertraumatologie in Frankfurt statt. In 2012 findet
dieser Kurs unter der wissenschaftlichen
Leitung von Michael-Paul Hahn und Dirk
Sommerfeldt in Bremen vom 27. bis 29.
September statt. Das Programm wurde
bereits versandt.
Bücher / Artikel
Das Lehrbuch „Praxis der Kinder- und Jugendtraumatologie“ ist erschienen. Alle
Herausgeber sind Mitglieder der Sektion.
Federführend war Hans-Georg Dietz, der
stellvertretende Sektionsleiter bis 2012.
In 2011 sind im „Unfallchirurgen“ zwei
Themenhefte der Kindertraumatologie
erschienen. Leitthema des ersten Heftes
im April war die obere Extremität, im
Mai folgte die untere Extremität, jeweils
mit fünf Artikeln. In beiden Heften wurde
von den Autoren darauf geachtet, im Gegensatz zum Lehrbuchinhalt kontroverse
und aktuelle Themen zu behandeln. Ein
weiteres Themenheft zur Kindertraumatologie ist für das European Journal of
Trauma noch in diesem Jahr in Planung.
Projekte
Studien
Mittel für eine prospektive multizentrische Studie zur Therapie der metaphysären Unterarmfraktur (BMBF-Projekt) sind
482
Leitlinien
Die Sektion benennt für die Leitlinienerstellung die Mitarbeiter in den jeweiligen
Arbeitskreisen nach Rücksprache mit Prof.
Stürmer (Leitlinienbeauftragter der DGU)
oder Prof. Schmittenbecher (Leitlinienbeauftragter der DGKCh). Kürzlich abgeschlossen wurde die S2-Leitlinie „Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter“ (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin DGKJ, DGKCh, DGU und andere,
bereits über DGU-Alert verteilt) sowie die
S2-Leitlinie „Sprunggelenksfraktur.“
Weißbuch
Die zweite, erweiterte Auflage des Weißbuchs ist erschienen. Hier wird für die
TraumaNetzwerke der DGU unter 3.4
erstmals ein „kindertraumatologisches
Referenzzentrum“ beschrieben und gefordert. Ein überregionales Traumazentrum muss demnach zukünftig auch kindertraumatologische Kompetenz nachweisen. Ist innerhalb eines Netzwerks
keine solche Kompetenz vorhanden, muss
eine Kooperation mit einem benachbarten Netzwerk diese herstellen.
Neuordnung des berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens
Ein Arbeitskreis der Sektion berät die
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
(DGUV) bei der Neuausrichtung der Heilverfahren. Bereits verabschiedet ist eine
verpflichtende regelmäßige Fortbildung
des D-Arztes im Bereich Kindertraumatologie. Gearbeitet wird derzeit im Bereich VAV, SAV und Reha-Management.
Ziel ist eine beschlussfähige Vorlage bis
Ende 2012.
Tagungen
Gerade zu Ende gegangen ist die 31. Jahrestagung 2012 in Halle an der Saale, die
wissenschaftliche Leitung hatten Prof.
Finke und Dr. Göbel übernommen. Die
Tagung war hervorragend besucht (ca.
300 Teilnehmer). Hauptthemen waren
das Polytrauma und die Neuordnung des
BG-lichen Heilverfahrens. In 2013 wird
die Tagung in Frankfurt/Main stattfinden,
in 2014 ist Lübeck an der Reihe. 2015
wird die Sektion in Koblenz/Andernach
tagen. Für 2016 haben sich Köln und Erfurt beworben.
Auf dem diesjährigen DKOU wird die
Sektion mit wissenschaftlichen Sitzun-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden
gen und Workshops vertreten sein. Fest
etabliert ist eine gemeinsame Sitzung
mit der VKO, in diesem Jahr unter dem
Thema: „Besonderheiten des jugendlichen Skelett- und Bewegungsapparats“.
Neu ist eine fallbasierte, diskussionsorientierte Sitzung am „Specialty Day“, die
gemeinsam mit der Li-La-Gruppe unter
der Leitung von Prof. Linhart/Graz und
PD Sommerfeldt/Hamburg durchgeführt
werden wird.
und der Vereinigung Kinderorthopädie
aktiv. Auch wenn ein Zusammenschluss
der VKO und der Sektion derzeit nicht
geplant ist, wollen wir gemeinsam die
Behandlung von Kindern und Jugendlichen fest im Curriculum des Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie
verankern, mit gemeinsamen Inhalten
füllen und im Schnittmengenbereich zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit
mit Li-La e.V. wird weiterhin gepflegt
und intensiviert.
INTERESSE AN INFORMATIONEN?
Die Kindertraumatologie als klinische
Subdisziplin der Unfallchirurgie, der Kinderchirurgie und der Kinderorthopädie
hat eine große Resonanz in der Öffentlichkeit und im ärztlichen Bereich.
Wer kontinuierlich über die Arbeit der Sektion Kinderorthopädie informiert werden
möchte, kann sich in den E-Mail-Verteiler
eintragen lassen. Bei Interesse schicken Sie
bitte eine E-Mail an Herrn Dr. Seif: mahmoud.
[email protected]
Jordans, Isabelle Johanna · Frankfurt
Stein, Dr. med. Patrick · Wiesbaden
Lahmer, Patrick · Wermelskirchen
van Griensven, Univ. Prof. Dr. Dr. Martijn ·
München
Sonstiges
Neben der Arbeit in den oben genannten
Arbeitsgruppen sind Mitglieder der Sektion auch auf Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie
PD Dr. Dirk
Sommerfeldt,
Hamburg, leitet die Sektion
Kindertraumatologie.
Kontakt: [email protected]
Neue Mitglieder
Seit dem Redaktionsschluss des vorigen
Heftes bis zum Redaktionsschluss dieses
Heftes haben folgende Personen einen
Antrag auf Mitgliedschaft in der DGU
gestellt:
Bauchspieß, Dr. med. Felix · Weißenfels
Blaich, Dr. med. Sören · Karlsruhe
Endres, Stephan · Duisburg
Dmitry, Dr. med. Gusev · Nagold
Langer, Göran · Berlin
Mehl, Julian · Freiburg
Meinel, Dr. med. Christian · Merseburg
Oeckenpöhler, Simon · Münster
Olbrich, Dr. med. Annett · Dresden
Plecko, Dr. med. Michael · Zürich
Sandloff, Johannes · Göttingen
Laut § 4 Abs. 3 der Satzung der DGU
gelten die vorgenannten Antragsteller
als endgültig aufgenommen, sofern
nicht innerhalb von vier Wochen nach
Veröffentlichung Einspruch gegen die
Mitgliedschaft erhoben wird.
Seit dem 1. Juli 2012 arbeitet
Miriam Buchmann-Alisch als
Redakteurin bei der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Sie wird unter anderem für die Website der
DGU zuständig sein und Artikel für die Website, die
OUMN und den Newsletter
schreiben.
Sie studierte Philosophie
und Germanistik an der
Technischen
Universität
Braunschweig, ist ausgebildete Redakteurin und war
viele Jahre als Wissenschaftsjournalistin und Lektorin tätig. Zuletzt arbeitete sie als
Online-Redakteurin bei der
Nationalen Akademie der
Wissenschaften Leopoldina.
DGU
NEU BEI DER DGU
Miriam Buchmann-Alisch
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
483
Für Sie gelesen
Mertens
Die Berufskrankheitenverordnung (BKV)
Erich Schmidt Verlag
2011/2012
74 Euro (inkl. Ordner)
Labitzke
Grenzflieger – ein
Chirurg erinnert sich
Dr. Reinhard Kaden
Verlag, 2011
24,95 Euro
484
Immer auf dem neuesten Stand
Loseblattwerke haben den Vorteil dauernder Aktualität und den Nachteil, dass selten Neuauflagen
erscheinen. Erst diese geben in der Regel Anlass zu
Rezensionen. Wie kann aber auf wichtige Nachschlagewerke aufmerksam gemacht werden, wenn
keine Neuauflagen anstehen? Hier ist nur der Weg
über eine Besprechung einzelner oder auch mehrerer Ergänzungslieferungen gangbar. Seit der letzten Besprechung dieses Loseblattwerkes vor einem
Jahr sind drei Ergänzungslieferungen erschienen,
auf welche hier aufmerksam gemacht werden soll.
Für Orthopäden und Unfallchirurgen sind naturgemäß nicht alle Berufskrankheiten von Interesse,
nur auf die für uns relevanten soll hier hingewiesen werden. In erster Linie trifft das auf die immer
noch neue BK 2112 Gonarthrose zu. Von vornherein war klar, dass diese zu Auslegungsschwierigkeiten Anlass geben wird. Die Ergänzungslieferung
bringt nun eine Wissenschaftliche Stellungnahme
des Ärztlichen Sachverständigenbeirats „Berufskrankheiten“ beim Bundesministerium für Arbeit
und Soziales, in der die Kriterien der Beschwerden
und objektiven Befunde beim Vorliegen einer Gonarthrose zusammengestellt sind. Für den Erfahrenen sind darin keine Schwierigkeiten zu sehen
Zeugnis einer anderen Zeit
Wer sich der Arbeiten von Reiner Labitzke, insbesondere seines „Handbuch der Seilosteosynthesen“
erinnert, wird auch hinter dem „Grenzflieger“ etwas Besonderes erwarten. Labitzkes chirurgisches
Leben wurde durch die Nachkriegsverhältnisse, die
die heutige Chirurgengeneration nur vom Hörensagen, bruchstückhaft kennt, geprägt. Was er berichtet, nennt er die „Beweise des Ursprungs“. Der Weg
zum Studium führte nur über die „Teilnahme am
sozialistischen Wettbewerb“ an die Humboldt-Universität und später an die Freie Universität Berlin.
Schon der sich aus diesem Wechsel ergebende Blick
in zwei verschiedene Welten ist ein Dokument der
Zeitverhältnisse. Die Weiterbildungsjahre führten
ihn an viele Stationen, die aus ihm – aber stets aus
eigenen Initiativen – einen chirurgischen Generalisten, heute zum Schaden des Faches nicht mehr
angeboten, werden ließen. Stetige wissenschaftlich-chirurgische Neugier gepaart mit außergewöhnlicher Kritikfähigkeit einerseits, die mit in-
(Lfg. 1 / 12, Mai 2012). In diesem Zusammenhang
ist auch ein Hinweis auf die neu gefasste Vereinbarung über die Zuständigkeit bei Berufskrankheiten
sinnvoll. Hier ergeben sich gerade bei dort erstmals
aufgeführten BK 2112 wichtige notwendige Anmerkungen über die Ermittlung der Gefährdung
und die Zuständigkeit des jeweiligen Unfallversicherungsträgers (Lfg. 1 / 11, April 2011). Die umfangreichen statistischen Angaben bestätigen den
schon früher erkennbaren Trend des Anstiegs von
Erkrankungen der LWS (BK 2108) nicht aber von
Erkrankungen der HWS (BK 2109), die etwa gleich
geblieben sind. Die zunächst übersteigerten Erwartungen zur BK 2112 schlagen sich in den ersten
Zahlen der Statistik nicht nieder: 28 anerkannten
BKen stehen lediglich 13 neue Rentenfälle gegenüber. Fazit: Der seit Jahren geltende, jetzt mäßig
angehobene Preis kann bei der guten Ausstattung
(Dünndruckpapier) weiterhin als angemessen angesehen werden. Durch die Ergänzungslieferungen
bleibt das Werk immer auf dem neuesten Stand. So
fällt es leicht, allen Fachkollegen die Anschaffung
sehr zu empfehlen.
Dr. Georg Holfelder
genieurmäßigem Verstand begriffene Biomechanik
andererseits ließen schließlich die Unfallchirurgie
obsiegen. Unkonventionell veranlagt, hat Labitzke es verstanden, aus einem maroden Allgemeinkrankenhaus erst eine kreative Schwerpunktklinik,
daraus eine Universitätsklinik der anderen Art zu
formen. Die lebensinhaltliche Beschreibung dieses
Werdeganges ist nicht nur wegen der Einmaligkeit
eine genussvolle, die Zeitumstände treffend darstellende Lektüre, in der der Autor die Grenzen des
in Beruf, Gesellschaft, Umfeld und auch Familienund Privatleben erkennbar macht und sie zugleich
überfliegt. Tatsächlich spielt auch die Fliegerei eine
bedeutende Rolle in seinem Leben, und er hat die
engen Grenzen des eigenen Landes – wie seines
Faches – oftmals hinter sich gelassen. In wenigen
Jahren wird man diese Biographie als Zeugnis einer
anderen Zeit verstehen.
Prof. Dr. Jürgen Probst
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Für Sie gelesen
Erlenkämper ∙ Hollo
Rechtliche
Rahmenbedingungen
Georg Thieme Verlag,
2010
99,50 Euro
Harms
Medizinische Statistik
Harms-Verlag, 2012
28,80 Euro
Handliches Lern- und Lesebuch
Die Autoren – bekannte Fachjuristen auf dem Gebiet der breit ausgelegten ärztlichen Begutachtung
–, die selbst den Grenzbereich zwischen Medizin
und Recht als schwierig bezeichnen, legen hier
ein handliches Lern- und Lesebuch zum ärztlichen
Gebrauch vor, das sehr subtil, aber dennoch ganz
auf die Informationsbedürfnisse des Arztes zugeschnitten die rechtlichen Grundlagen und deren
fallweise Anwendung in der Begutachtungspraxis
beschreibt. Rechtsbegriffe, Gliederung der Rechtsbereiche, verfahrensrechtliche Voraussetzungen,
versicherungsrechtliche Vorgaben, die der Gutachter zugrunde legen und auch insoweit sachkundig verwenden muss, sind ebenso erklärt wie
die speziellen rechtlichen Aspekte zur Begutachtung in einzelnen Rechtsgebieten (unter anderem
Kranken-, Pflege-Renten, gesetzliche Unfallversicherung, Schwerbehindertenrecht, private Unfallversicherung, zivilrechtliche Schadensersatzansprüche). Ein ebenfalls wichtiges, ärztlicherseits
oft nicht genügend wahrgenommenes Kapitel ist
der Rechtsstellung des Gutachters gewidmet. Die
Absicht der Verfasser, dem ärztlichen Sachverständigen eine kompakte und dennoch umfassende
Darstellung der Materie zu bieten, ist voll und ideal
erfüllt. Der notwendige Umfang ist so leserfreundlich untergliedert, dass auch eine kurzfristige Einsichtnahme den Informationsanspruch befriedigt.
Der im besten Sinne lexikalische Charakter des
Buches verdient, als besonders hilfreich hervorgehoben zu werden.
Fürs Studium unverzichtbar
Der „Harms“ liegt nunmehr in der 8. Auflage und
aktuellen Überarbeitung vor – ein Buch, das neben dem „Trampisch-Windeler“ getrost als das
deutschsprachige Standardwerk für die Vermittlung elementaren Wissens in der Biostatistik für
Studierende der Medizin bezeichnet werden kann.
Bemerkenswert ist und bleibt das Engagement, mit
dem sich Dr. Volker Harms in seinem eigenen Verlag um die lebendige Vermittlung von Methoden
und Fakten in einem Gebiet bemüht, welches für
viele Mediziner trotz der klaren Vorgaben durch
Fachgesellschaften und Kostenträger immer noch
als abgehoben und theoretisch gilt. Die Aktualität
des Buches wird unter anderem durch das Beispiel
der Fehlerverkettung in den Atomreaktoren von
Fukushima unterstrichen. Inhaltlich gibt es kaum
etwas an der umfangreich überarbeiteten Neuauflage zu bemängeln – von der deskriptiven Statistik
bis hin zu Überlebenszeit- und Regressionsmodellen wurden alle biomedizinisch relevanten Methoden berücksichtigt. Basisinformationen über MetaAnalysen und Leitlinien finden sich ebenso wie
Hinweise zur erfolgreichen Erstellung einer Dissertation. Auch die grafische Überarbeitung hat zur
hohen Qualität dieses Buches beigetragen. Für das
Studium unverzichtbar (insbesondere in Ermangelung anderer Lehrbücher vergleichbarer Dichte
und Lesbarkeit), stellt sich die Frage, ob es auch in
die Bibliothek des Unfallchirurgen und Orthopäden
gehört. Falls ein hohes Interesse besteht, für evidenzbasierte Entscheidungsfindungen bestimmte
statistische Grundlagen rekapitulieren zu müssen,
ist das Buch als Nachschlagewerk sicher gut geeignet. Für die Planung klinischer Studien in Orthopädie und Unfallchirurgie fehlen jedoch Spezifika des
Faches, insbesondere die Effektstärke operativer
Interventionen und die Nutzenbewertung von Medizinprodukten. Auch bleiben aktuelle Trends wie
individualisierte Medizin und Comparative Effectiveness Research unberücksichtigt.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Prof. Dr. Jürgen Probst
Ohne die Expertise von biostatistischen und klinisch-epidemiologischen Profis sind klinische
Studien in Orthopädie und Unfallchirurgie allein
aufgrund rechtlicher und ethischer Bedingungen
undenkbar geworden. Die Frage ist somit nicht,
ob Unfallchirurgen und Orthopäden, sondern vielmehr deren methodische Berater und Unterstützer auf den sicher perfekt überarbeiteten „Harms“
zurückgreifen möchten oder wollen. Fazit: Aus
der Sicht von Unfallchirurgen und Orthopäden ist
der aktuelle „Harms“ eine „Kann“-, jedoch keine
„Muss“-Empfehlung.
PD Dr. Dirk Stengel
485
Für Sie gelesen
Für alle Anwender der manuellen Medizin
Dieses Lehrbuch der Manuellen Medizin ist aus
einem Kursskript der Schweizer Ärztegesellschaft
für Manuelle Medizin hervorgegangen. Neben der
klaren und präzisen Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen werden die Techniken in Wort
und Bild ausführlich dargestellt. Hierzu werden
die Texte auf der linken Buchseite jeweils durch
zahlreiche gestochen scharfe Fotos, auf denen die
Bewegungsrichtungen eingezeichnet sind, so anschaulich dargestellt, dass eine Rekapitulation
der Kursinhalte leicht gelingt. Die Griffe werden
sowohl am Patienten als auch am Skelettmodell
dargestellt, was die Visualisierung bei der eigenen Anwendung der Techniken erleichtert. Auch
Eigenmobilisationstechniken werden in Wort und
Bild dargestellt. Fazit: Zusammenfassend ist dieses Werk jedem wärmstens zur Rekapitulation zu
empfehlen, der die Manuelle Medizin praktisch
anwendet. Daneben ist der Inhalt aufgrund der
verständlichen Darstellung aber auch für Kollegen
geeignet, welche sich für die Weiterbildung in der
Manuellen Medizin, gleich welcher Schule, interessieren oder diese bereits begonnen haben.
Dr. Ralph Gaulke, Hannover
Böhni ∙ Lauper ∙ Locher
Manuelle Medizin 2
Thieme, 2011
179,99 Euro
486
Strunk ∙ Fröhlich ∙ Wild
Klinikleitfaden
Sonographie
Urban & Fischer Verlag,
bei Elsevier, 2011.
39,95 Euro
V
Vom
Befund bis zur Diagnose
Klinikleitfäden sind die wahren Taschenbücher in
der Medizin. Vor uns liegt ein trotz seiner Kompaktd
heit umfangreiches Taschenlehrbuch der Sonographie der inneren Organe, von der Schilddrüse über
Thoraxorgane, Leber und Gallenblase, Pankreas,
T
Milz hin zum Gastrointestinaltrakt sowie Leitungsbahnen in Abdomen und Peritoneum einschließlich
b
Lymphknoten. Zunächst steht das sonographische
Bild im Vordergrund, jedoch soll das Buch auch dazu
führen, weitere differentialdiagnostische Erkrankungen abzuklären. Somit hilft der Klinikleitfaden
Sonographie vom sonographischen Befund zur Diagnose. Es ist hervorzuheben, dass im Bereich der inneren Organe wie auch der Bewegungsorgane keine
klinische Untersuchungsmethode so wichtig wurde
wie die Sonographie, die gleichwohl in Zeiten hoch
aufwendig technischer Bildgebung mitunter in Vergessenheit zu geraten scheint. Für Orthopäden und
Unfallchirurgen hervorzuheben ist, dass die im Buch
abgehandelte Notfallsonographie auch den Standard
in der unfallchirurgischen Abklärung wiedergibt.
Das Bildmaterial und die Befundung einschließlich
der sich daraus ergebenden Beurteilung werden
durch sehr gutes, vielfältiges Bildmaterial hervorragend unterstützt. Für Kolleginnen und Kollegen die
in gemischten orthopädisch-chirurgischen Bereitschaftsdiensten engagiert sind, finden sich hier vielfältige Informationen und relevante Untersuchungsdetails für die arbeitstägliche Untersuchung.
Merle . Dautel . Rehart
Chirurgie der Hand Der Notfall
Thieme, 2012
199,99 Euro
Ein Muss für Hand-Operateure
Nach der „Chirurgie der Hand“ ist die vorliegende
„Chirurgie der Hand - Der Notfall“ eine wichtige,
hervorragende Ergänzung. Es gelingt, neue, zeitgemäße Techniken, dank weiterentwickelter Instrumente mit Hilfe von 1.140 Abbildungen in didaktisch eindrucksvoller Weise darzustellen. Schon
die einzelnen Anästhesie-Verfahren, teils um beim
Notfall die Allgemeinnarkose zu vermeiden, teils um
beim lokalen Eingriff diesen nicht durch anästhesiologischen Aufwand zu komplizieren, zeigen den
praktischen Wert dieses Buches. Das heutige Therapie-Prinzip: Stabilisierung der Fraktur – Revaskularisierung von Geweben – und Hautdeckung aller
Strukturen – wird an den Anfang gestellt und für die
weiteren Eingriffe berücksichtigt. Die Schwierigkei-
ten der geschlossenen Gelenkverletzungen – wie
Distorsionen und Luxationen – ebenso wie die der
Frakturen werden einleuchtend und systematisch
geschildert und bebildert. Die Problematik des Substanzverlustes an Hand und Fingern stellt den Hauptteil dieses Werkes dar. Von dem kleinen Pulpadefekt
bis zum Verlust aller Strukturen mit dem Ersatz und
den Folgen für die Spenderregion, zeigt die Breite
dieses Lehrbuches. Fazit: Dieses von M. Merle und
G. Dautel herausgegebene handchirurgische Werk
sollte von allen notfallmäßig mit Handverletzungen
befassten Operateuren gelesen werden, weil es Jahre dauert, die darin enthaltene Erfahrung selbst zu
sammeln.
Dr. Hartmut Gaulrapp, München
Dr. Martin Talke, Berlin
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
1. Kursangebote der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO)
Liebe Mitglieder, gern können Sie die
Akademie ansprechen unter
Tel.: (0 30) 79 74 44-51, -59,
Fax: (0 30) 79 74 44-57,
E-Mail: [email protected].
Veranstaltern sind wir bei der Zertifizierungen Ihrer Fortbildungskurse über die
jeweilige Landesärztekammer sowie bei
der Veröffentlichung über unsere Medien
behilflich.
Anmeldungen sind jetzt auch direkt auf der Homepage möglich unter www.institut-ado.de
Facharztvorbereitungskurs Berlin FAB Termine 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info/Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
Facharztvorbereitungskurs
26.11. - 01.12.2012
Dr. med. Thilo
John,
Prof. Dr. Michael
Wich,
Dr. Stephan
Tohtz
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: info@institut-ado.
de"
590 €
790 € 2
46
1
Rheuma-Zertifizierungskurs I
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
Früharthritis in
Orthopädischer
Hand - Frühdiagnostik
rheumatischer
Erkrankungen
25.08.2012
Dr. Schwokowski,
Dr. Talke
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
100 €
130 € 2
6
Bochum
1
22.09.2012
6
Frankfurt a.M.
06.10.2012
6
Hannover
01.12.2012
6
Praxisgründungskurs
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
wichtige Punkte bei
der Praxisgründung
09.-10.11.2012
Prof. Wich, Dr.
John
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
200 € 1
350 € 2
8
Kindertraumatologie für den D-Arzt
1
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Ludwigshafen
Trauma
12.-13.10.2012
Prof. Schmittenbecher,
Prof.
Grützner
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
www.institut-ado.de"
190 € 1
240 € 2
n.n.
Berlin
Trauma
14.-15.12.2012
Prof. Wich
n.n.
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
487
Service / Fort- und Weiterbildung
Kurse zum DKOU 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
Oberflächen EMG
Kompaktkurs
25.10.2012
Dr.
Meichsner
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
www.institut-ado.de
125 €
8
3D/4D
Wirbelsäulenverm. Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
100€ 1
130€ 2
6
DIGEST Stoßwellen
Zertifizierungskurs
26.10.2012
Dr. Gleitz,
Dr. Thiele
220 €
9
K-Logic-Taping-Kurs
26.-27.10.2012
Geuenich
190 € 1
230 € 2
17
4D motion Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
45 € 1
55 € 2
4
Rheuma
27.10.2012
Dr.
Schwokowski
100 € 1
130 € 2
8
Röntgen Update
27.10.2012
Dr. T. Abt
100 €
130 € 2
9
Begutachtung
Grundkurs
27.10.2012
Prof. Wich
180 € 1
260 € 2
8
Meine Praxis ist Silber ein Nachfolger Gold
27.10.2012
H. Schaffer
60 €
Begutachtung
Aufbaukurs
28.10.2012
Prof. Wich
180 € 1
260 € 2
8
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Akademie Deutscher
Orthopäden, Kantstr. 13, 10623
Berlin, [email protected],
Tel: 030/ 797 444 -51/-59
190 € 1
230 € 2
K-Logic-Taping Kurse für Ärzte/ Arzthelferinnen und Physiotherapeuten
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Berlin
Aufbaukurs
26.-27.10.2012
Ingo
Geuenich
17
Aachen
Aufbaukurs
17.-18.11.2012
Ingo
Geuenich
16
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Stuttgart
Quereinsteiger
15.09.2012
Deinfelder
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-51/59
Mail: [email protected],
Quereinsteigerschulungen nur für Ärzte die
bereits das alte BVOUcert oder
eine Schulung über den BVOU
hatten
500 €,
Einsteiger
1.500 €, inkl.
Zertifizierung
(Preis gilt pro
Praxis)
keine
Frankfurt a.M.
Einsteiger
10.11.2012
Dr. Dürig
QM Schulungen BVOUcert
1
488
keine
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Berliner Gutachten 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
Begutachtung in
der Privaten Haftpflichtversicherung von
Gesundheitsschäden
nach
Unfällen Modul lll
29./30.09.2012
Prof. Dr.
Wich
Akademie Deutscher
Orthopäden, Kantstr. 13, 10623
Berlin, [email protected], Tel:
030/ 797 444 -51/-59
220 €
300 € 2
n.n.
Berlin
Rentenbegutachtung
Unfallversicherung
(Grundkurs) Modul I
27.10.2012
Prof. Dr.
Wich
180 € 1
260 € 2
8
Berlin
Rentenbegutachtung
Unfallversicherung
(Aufbaukurs) Modul I
28.10.2012
Prof. Dr.
Wich
180 € 1
260 € 2
8
1
3D/4D Wirbelsäulenvermessung und 4D motion Kurs Termine 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Stuttgart
3D/4D
Wirbelsäulenverm. Kurs
15.09.2012
Dr. Jahn
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-51/59
Mail: [email protected] in
Kooperation mit IndermedForum e.V.
3D/4D
Mitglieder
150 €,
Nichtmitglieder
200 €,
4D motion
Mitglieder
45 €,
Nichtmitglieder
55 €,inkl.
Handouts und
Verpflegung,
3D Kurs
zum DKOU
Sonderpreis
11
Nordhrein
3D/4D
Wirbelsäulenverm. Kurs
10.11.2012
Dr. Jahn
11
DKOU Berlin
3D/4D
Wirbelsäulenverm. Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
6
4D motion Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
4
ADO Kooperationen
ATOS Heidelberger Castle Meeting mit Live Operation und Videos
1
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Heidelberg
Hüft- und Kniegelenk
11.-13.10.2012
R. Siebold,
H.
Thermann,
F. Thorey,
H.H. Pässler
Kongress- und MesseBüro
Lentzsch GmbH,Heike
Fischer,Gartenstraße 29,61352
Bad Homburg,Tel.: 06172/67960,Fax: 06172/679626,E-Mail:
[email protected],www.
kmb-lentzsch.de
Arzt/in 350 €
Weiterbildungsassistent/in
250 € Physiotherapeut/
in, med. Fachpersonal*
200 €
Student/in*
120 €
n.n.
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
489
Service / Fort- und Weiterbildung
Sonographiekurse Hamburg Termine 2012-2013
Ultraschallkurse Bewegungsorgane, Sonograpfiekurse gemäß §6 KBV-Richtlinien und zerifiziert von DEGUM, DOOC, ADO, HÄK, BLÄK
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info/ Anmeldung
Gebühr
Hamburg
Punkte
Abschlusskurs B III
25.-26.08.2012
24.-25.08.2012
Dr.
Betthäuser
Grundkurs B I
13.-15.09.2012
Grundkurs B I
14.-16.09.2012
Schulterzentrum, Maurepasstr.
95, 24558 Hamburg, Frau
Habermann, Tel.: 04193/
959966, sono-kurse@t-online.
de, www.Schulter-Zentrum.com
auf Anfrage
Abschlusskurs B III
Abschlusskurs
Säuglingshüfte
20.-21.10.2012
16
Aufbaukurs B II
02.-04.11.2012
31
Aufbaukurs B II
01.-03.11.2012
31
Tegernsee
Kurswoche Grundund Aufbaukurs
Bewegungsapparat (BI
und BII)
10.-15.02.2013
52
Hamburg
Aufbaukurs
Säuglingshüfte (S II)
15.-16.06.2013
21
Abschlusskurs
Säuglingshüfte
19.-20.10.2013
16
21
21
31
31
Termine 2013
MRT-Kurse in Stuttgart
Kernspintomographie in der Orthopädie und Unfallchirurgie
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info/ Anmeldung
Gebühr
Punkte
Sportklinik Stuttgart
Differentialdiagnose
MRT
12.-13.10.2012
Dr. med.
Frieder
Mauch
16.-17.11.2012
Pro Kurs:
300 €
alle 5 Kurse:
1 400 €
80
Zusammenfassung
Sportklinik Stuttgart,
Dr. med. Frieder Mauch
Sekretariat Frau Schneider
Taubenheimstr. 870372
Stuttgart
Tel.: 0711/5535-111, Fax:
0711/5535-188,
www.sportklinikstuttgart.de
DGMSM Kurse Manuelle Medizin e.V. 2012
LBB 1 Zugangsvoraussetzung: Medizinstudium und Approbation (Nach der neuen WBO ist die Facharztanerkennung Voraussetzung für die Erteilung der
Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin.)
Ort
Kursthema
Termin
Nürnberg
LBB1
19.-23.09.2012
Boppard
LBB1
24.-28.10.2012
Hamburg
LBB1
21.-25.11.2012
Boppard
LBB1
05.-09.12.2012
Leitung
Info/ Anmeldung
Gebühr
Punkte
Dr. Matthias
Psczolla
Deutsche Gesellschaft für
Muskuloskelettale Medizin
(DGMSM) e.V. - Akademie
Boppard, e-mail: kontakt@
dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0,
www.dgmsm.de
Gebühren auf
Anfrage unter
www.dgmsm.
de
36
46
40
46
Masterkurse 2011 (nur für Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung in der MM/Chirotherapie
1
490
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info/ Anmeldung
Boppard
Muskuloskeletale
Med. 2
24.-26.08.2012
Dr. Matthias
Psczolla
Boppard
MSM 1
07.-09.09.2012
Trier
Lenden Becken Hüft
Region
22.09.2012
Deutsche Gesellschaft für
Muskuloskelettale Medizin
(DGMSM) e.V. - Akademie
Boppard, e-mail: kontakt@
dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0,
www.dgmsm.de
Boppard
MSM 2
09.-11.11.2012
Gebühr
Punkte
26
26
12
26
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Nürnberg
obere Thoraxapparatur
u. Lymphsysteme
24.-25.11.2012
16
St. Goar
Kopfschmerz,
Schwindel, Tinnitus
24.11.2012
11
Hamburg
HWS- Schultergürtel
08.12.2012
10
GHBF Haltungs- und Bewegungsdiagnostik Termine 2012 - 2013
Grundlagen der Propriorezeption, Bewegungssteuerung, Haltungsanalyse, Craniomandibuläres System, binokularer Sehakt, vestibuläres System, sensomotorische, propriorezeptive Einlagen, statodynamische Messsysteme: Wirbelsäulenvermessung, EMG, Ganganalyse, Balancetests, etc.
Ort
Kursthema
Termin
München
Grundkurs
14. - 15.09.2012
München
Abschlusskurs
30.11.01.12.2012
Sylt
Kompaktkurs
16.-18.11.2012
Eisenach
Grundkurs
23.-24.11.2012
München
Abschlusskurs
30.11.01.12.2012
Grundkurs
25.-26.01.2013
Stuttgart
Grundkurs
01.-02.02.2013
Köln
Grundkurs
22.-23.02.2013
Salzburg
Grundkurs
15.-16.03.2013
München
Abschlusskurs
12.-13.04.2013
Hamburg
Grundkurs
07.-08.06.2013
Chiemsee
Kompaktkurs
20.-23.06.2013
Leitung
Dr. Pfaff,
Michael
Kaune, Dr.
Götz
Info / Anmeldung
Freitagstermin: 14:30 - 20:00
Uhr, Samstagstermin:
09:00 - 16:30 Uhr, Kompaktkurs:
Fr. 10:00 Uhr bis So. 15:30 Uhr,
GHBF,
Fax: 089-33 04 03 05, www.
ghbf.de
Gebühr
Grundkurse
(zweitägig) 300 €
Abschlußkurse 350 €
(inklusive
Kursmaterial,
Speisen und
Getränke)"
Punkte
Termine 2013
Berlin
Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar (MWE) e.V. Manuelle Medizin Termine 2012
Zugangsvoraussetzung: Approbation als Arzt abgeschlossene Weiterbildung Chirotherapie/ Manuelle Medizin. Die MWE bietet in Zusammenarbeit mit
der DAAO e.V. und dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine eine osteopathische Fortbildung für Ärzte an.
Ort
Kursthema
Termin
Karlsruhe
Einsteigerkurs zweiteilig
21.-30.09.2012
Hannover
Einsteigerkurs
24.11.01.12.2012
Damp
Einsteigerkurs
24.11.01.12.2012
Berlin
Einsteigerkurs zweiteilig
30.11.09.12.2012
Ascheffel
Tagesrefresher
Manualmed.
Algorithmus u.
Behandlungskonz. B.
Verkettungssynd.
27.10.2012
Hannover
Tagesrefresher LWS/
SIG
17.11.2012
Neuss
Tagesrefresher HWS
24.11.2012
Isny
Wochenendrefresher
LWS/SIG
13.-14.10.2012
Bad Iburg
Osteopathie Einführung
(E)
06.-08.09.2012
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Dr. med.
Herman
Locher
Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar
Neutrauchburg (MWE) e.V.
Riedstr. 5
88316 Isny-Neutrauchburg
Tel: 07562/9718-0
Fax:07562/9718-22
email: [email protected]
www.aerzteseminar-mwe.de
auf Anfrage
Punkte
491
Service / Fort- und Weiterbildung
Dresden
Sonderkurs (Kurs I)
von MWE und ÄMM,
Wirbelsäulengrundkurs
17. - 24.09.2012
AGR-Fernlehrgang "Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention"
Sie erhalten über 3 Monate in einem Fernlehrgang die Zusatzqualifikationen "Referent für rückengerechte Verhältnisprävention"
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Fernlehrgang
Zusatzqualifikation
01.09.2012
AGR e.V.
Aktion Gesunder Rücken e.V.,
Tel. 04284/ 92 69 990, Fax:
04284/ 92 69 991, [email protected],
www.agr-ev.de
BVOU
Mitglieder
295 €
39
01.10.2012
01.11.2012
01.12.2012
Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Termine 2012
492
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Potsdam
AE-Kompaktkurs
Thromboseprophylaxe
in der Endoprothetik
30.-31.08.2012
Prof. Dr. C.
Perka,
Prof. Dr. T.
Gehrke
Jelena Bindemann
Projektleiterin Veranstaltungen
Arbeitsgemeinschaft
Endoprothetik
Dienstleistungs GmbH
Kongressorganisation
Oltmannsstraße 5
D-79100 Freiburg
Tel 0761 / 45 64 76 66
Fax 0761 / 45 64 76 60
[email protected]
www.ae-gmbh.com
50 €
9
München/Glonn
AE-Tutorial
Endoprothetik des
Hüftgelenkes
03.-05.09.2012
Prof. Dr.
med. W.
Mutschler,
Prof. Dr.
med. D.
Parsch
250 €
25
Düsseldorf
AE-Masterkurs Knie
07.-08.09.2012
PD. Dr. med.
Ralf Decking,
PD Dr. med.
R. Steffen,
Prof. Dr.
med. M.
Wagner
auf Anfrage
19
Münster
AE-Kompaktkurs
Thromboembolieprophylaxe
in der Endoprothetik
14.09.2012
Prof. Dr.
med. G.
Möllenhoff
Dr. med. B.
Egen
Priv.-Doz.
Dr. med. R.
Hube"
50 €
Hamburg
AE-Kurs Knie
28.-29.09.2012
"Prof. Dr. W.
Rüther,
Prof. Dr. D.
Lazovice.
Prof. Dr.
Oehme"
200 €
Magdeburg
Masterkurs Hüfte
05.-06.10.2012
"Prof. Dr. K.D. Heller,
Prof. Dr. C.H.
Lohmann"
auf Anfrage
21
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
München
AE-Kompaktkurs
"Thromboseprophylaxe
in der Endoprothetik"
12.10.2012
"Priv.-Doz.
Dr. med. R.
Hube,
Prof. Dr.
med. P.
Biberthaler,
Dr. med. C.
Fulghum"
50 €
7
Tübingen
AE-Kompaktkurs
"Periprothetische
Frakturen"
12.10.2012
Prof. Dr.
Stöckle
50 €
Bonn
Masterkurs Hüfte
16.-17.11.2012
"Dr. H. Hass,
Prof. Dr. D.C.
Wirtz"
auf Anfrage
16
Dresden
14. AE-Kongress
"Rekonstruktive
Gelenkchirurgie"
07.-08.12.2012
"Prof. Dr.
Günther,
Prof. Dr.
Morlock,
Prof. Dr.
Neugebauer,
Prof. Dr.
Zwipp"
180€
14
Punkte
30. Fort- und Weiterbildungskurs der Initiative ´93 Technische Orthopädie 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Bad Rothenfelde
Module 1 und
3 Orthetik,
Rollstuhlversorgung,
Neuroorthopädie,
Querschnittläsion
14.-16.09.2012
Prof. Dr.
Greitemann
per Fax an: (0 54 24) 2 20-4
44 oder per Post an: Klinik
Münsterland, Sekretariat
Prof. Dr. med. B. Greitemann,
Initiative 93, Auf der Stöwwe 11,
49214 Bad Rothenfelde
auf Anfrage
Innsbruck/ Österreich
Modul 6
21.-22.09.2012
Dr. Landauer
Dortmund
Modul 5 Refresher u.
Prüfungskurs
23.-24.11.2012
Prof. Dr.
Greitemann,
D. Kokegei
DAF Zertifikat Fußchirurgie 2012 - 2013
Jahresprogramm der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V.
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Düsseldorf
Anatomischer
Präparationskurs
31.08.01.09.2012
T.Filler,
J.Dohle,
S.Rammelt
Greifswald
Operationskurs
Vorfußchirurgie
21.-22.09.2012
J. Lange
DAF
Mitglieder
330 €
Nichtmitglieder 430 €
Aachen
Operationskurs
Arthrodesen
14.-15.09.2012
D. Frank, M.
Abbara
Münster
Operationskurs
Traumatologie
28.-29.09.2012
S. Ochman
Hannover
Operationskurs
Sehnenchirurgie
05.-06.10.2012
C.
StukenborgColsman
Kontakt Zertifikat Fußchirurgie
der Deutschen Assoziation für
Fuß und Sprunggelenk e.V.
Veronika Ullisch
Kongress- und MesseBüro
Lentzsch GmbH
Seifgrundstr. 2
D-61348 Bad Homburg
Tel.: +49 (0)6172-6796-0
Fax: +49 (0)6172-6796-26
E-Mail: [email protected],
www.fuss-chirurgie.de
Stuttgart
Operationskurs
Vorfußchirurgie
09.-10.11.2012
M.Gabel, U.
Gronwald
Frankfurt a.M.
Operationskurs
Rheumafuß
16.-17.11.2012
S.Rehart, J.
Osel
Wien
Workshop Kinderfuß
23.-24.11.2012
F. Grill
Münster
Abschlusskurs –
Kursreihe 2012"
25.-26.01.2013
M. Thomas,
A. Koller, T.
Kostuj
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Punkte
493
Service / Fort- und Weiterbildung
MRT Kurse Erlangen
Kernspintomographie in der Orthopädie und Unfallchirurgie
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Siemens AG
Erlangen"
Kurs 1 Obere Extremität
21.-22.09.2012
Dr. Axel
Goldmann
Orthopädie Centrum Erlangen,
Dr. Axel Goldmann, z. Hd. Frau
Barnickel, Nägelsbachstr. 49a,
91052 Erlangen, Tel. 09131 7190 - 51, Email: goldmann@
orthopaeden.com
Pro Kurs:
300 €
alle 5 Kurse:
1400 €
88
Kurs 2 Wirbelsäule
09.-10.11.2012
Kurs 3 Untere
Extremität
07.-08.12.2012
Kurs 4 Weichteil-,
Knochen,- GelenkErkrankungen
18.-19.01.2013
Kurs 5
Zusammenfassung
und Vertiefung an
Fallbeispielen
12-13.04.2013
IGTM Schmerz- und Triggerpunkt-Osteopraktiken Termine 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Köln
Kurs I
28./29.09.2012
Dr. Hansen
IGTM-Geschäftsstelle
Am Dreieck 14b,
53819 Neunkirchen
[email protected]
www.igtm.de
Tel.: 02247-9001363
380 €
n.n.
Köln
Kurs II
26./27.10.2012
Köln
Kurs III
16./17.11.2012
Köln
Workshop /Praktikertag
01.12.2012
Golfmedicus - sportmedizinische Betreuung im Golfsport
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Düsseldorf
Kurs 3
28.09.01.10.2012
Dr. Strich
Golfmedicus, www.Golfmedicus.
eu, [email protected]
auf Anfrage
n.n.
Punkte
Osteoporose-Tag Rhein-Sieg-Klinik 2012
Welche Neuheiten gibt es in der Diagnostik und Therapie der Osteoporose?
494
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Nümbrecht
Osteoporose
29.09.2012
Prof. Dr.
Klaus M.
Peters
Sekretariat Prof. Dr. med. K. M.
Peters
B. Zurheide-Moll
Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik,
Höhenstraße 30, 51588
Nümbrecht
Tel.: 02293/920-603; Fax.:
02293/920-642
e-mail: [email protected]
www.rhein-sieg-klinik.de
keine
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Kinesio® Taping Symposium 2012
Dr. Kenzo Kase, Erfinder der Kinesio® Taping Methode, kommt nach Düsseldorf zum internationalen Kinesio® Taping Symposium. Er steht für 40 Jahre
KinesioTape Erfahrung. Er bewies Pioniergeist, Mut und Weitsicht in der Erarbeitung und Verbreitung einer neuen, wirkungsvollen Therapieform. Wir
freuen uns sehr Dr. Kenzo Kase und andere bedeutende Therapeuten in diesem Bereich an der Heinrich-Heine-Universität begrüssen zu dürfen.
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Düsseldorf
Kinesio Taping
29.-30.09.2012
Dr. Kenzo
Kase
Lucamed International GmbH
Tel.: 07761 92 77 947
Fax.:07761 92 77 949
Anmeldung unter www.lucamed.de
219 €
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Düsseldorf
Gutachtenerstellung
17.11.2012
Dr. Strich
IMB Ratingen
c/o Sportorthopädische Praxis
CALORCARREE, Tel: 02102913591 FAX: 02102-913593
E-Mail: [email protected]
95 €
n.n.
Mein erstes Gutachten
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
495
Service / Fort- und Weiterbildung
Kursangebote der AUC – Akademie der Unfallchirurgie GmbH
Weitere Informationen und Kursanmeldungen sind online möglich unter: https://www.auc-kursportal.de
Ort
Kongress/Kurs
Termin
Leitung
Info/Anmeldung
Köln
ATLS-Providerkurs
15./16.09.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Osnabrück
fit-after-eight
26. – 29.09.2012
Prof. W. Mutschler
www.dgou-fit-after-eight.de, Anmeldung
unter www.auc-kursportal.de
Homburg (Saar)
DSTC – Definitive Surgical
Trauma Care Course
27. – 29.09.2012
Prof. S. Flohé
www.auc-online.de, Anmeldung unter
www.auc-kursportal.de
Leipzig
ATLS-Providerkurs
05./06.10.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Ulm
ATLS-Providerkurs
06./07.10.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Hannover
ATLS-Providerkurs
20./21.10.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Ludwigshafen
ATLS-Providerkurs
03./04.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Bielefeld
ATLS-Providerkurs
03./04.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Köln
ATLS-Providerkurs
16./17.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Hannover
ATLS-Providerkurs
17./18.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Kiel
ATLS-Providerkurs
23./24.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
München-Unterschleißheim
ATLS-Providerkurs
24./25.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Köln
ATLS-Providerkurs
30.11./11.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Leipzig
ATLS-Providerkurs
30.11./11.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Ulm
ATLS-Providerkurs
08./09.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Hannover
ATLS-Providerkurs
08./09.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Bielefeld
ATLS-Providerkurs
15./16.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
September
Oktober
November
Dezember
496
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
2. Kalender
Veranstaltungen der DGU, DGOOC bzw. DGOU
Unter Schirmherrschaft der DGU, DGOOC bzw. DGOU
August
Ort
Kongress/Kurs
Termin
Leitung
Info/Anmeldung
Kassel
3. Kasseler documentaSymposium der Vitos
Orthopädischen Klinik Kassel
18.08.
Berlin
G-I-N Conference
22.08.-25.08.
P. van der Wees, G.
Ollenschläger
http://www.gin2012.org/
Hamburg
4th European Plastic Surgery
Research Council (EPSRC)
2012
23.08.-26.08.
S. D'Arpa
http://www.epsrc.eu/
Düsseldorf
DAF-Zertifikat Fußchirurgie
– Anatomischer
Präparationskurs I
31.08.-01.09.
Glattfelden bei Zürich
AE-Dreiländerkurs Knie
31.08.-01.09.
Dr. B. Christen, Prof. N.
Böhler, Prof. F. Gebhard
http://www.ae-germany.com
Basel
15. Basler Symposium für
Kinderorthopädie
31.08.-01.09.
Prof. C. Hasler, Dr. A. Krieg
http://www.baslerkinderorthopaedie.org/
Innsbruck
AO Trauma Masters Seminar
- Fragility Fractures
and Orthogeriatric
Comanagement
02.-04.09.
Prof. dr. M. Blauth,
Prof. Dr. C. Sieber
http://www.aotrauma.org
Glonn bei München
AE-Tutorial „Endoprothetik
des Hüftgelenks“
03.-05.09.
Prof. W. Mutschler, Prof. D.
Parsch
http://www.ae-germany.com
Dresden
6. Kongress der
Mitteldeutschen
Chirurgenvereinigung
(MDCV) 2012
06.09.-07.09.
Prof. F. Bonnaire
http://www.mdcv-kongress.de
Berlin
Revisions-Hüftendoprothetik
für Ärzte
06.09.-07.09.
Prof. C. Eingartner
http://www.aesculap-akademie.
de/
Berlin
Fragility Fracture Network
06.09.-08.09.
Prof. K. Dreinhöfer
http://www.ff-network.org/
Bad Iburg
Osteophathie - Einführung
06.09.-08.09.
Prof. E. Nicholas
[email protected]
Düsseldorf
AE-Masterkurs Knie
07.-08.09.
Dr. A. Franz, PD Dr. R.
Decking, PD Dr. R. Steffen,
Prof. M. Wagner
http://www.ae-germany.com
Hamburg
9. Norddeutsches AOTraumaSeminar - Komplexe
Verletzungen und offene
Frakturen
07.-08.09
Prof. T. Mittlmeier, Prof. Dr.
J. M. Rueger, Prof. Dr. A.
Seekamp
http://hamburg1208_sem.aotrauma.org
Berlin
Strategien zur
Fehlervermeidung im OP
– Qualität, Sicherheit und
Risikomanagement
10.09.
Prof. C.-D. Heidecke
http://www.aesculap-akademie.
de/
Hannover
Sonderkurs Manuelle
Medizin bei Kindern – Kurs A/
Diagnostikkurs 1
12.09.-16.09.
Dr. W. Kemlein
[email protected]
Zürich/Schweiz
29. Kongress der
Deutschsprachigen
Arbeitsgemeinschaft für
Arthroskopie (AGA)
13.09.-15.09.
Anmeldung per Fax bis 13.07.:
0561- 30 84 204
http://www.fuss-chirurgie.de
September
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
http://www.aga-kongress.info/
497
Service / Fort- und Weiterbildung
498
Bremen
43. Jahrestagung der
Deutschen Gesellschaft der
Plastischen, Rekonstruktiven
und Ästhetischen
Chirurgen (DGPRÄC) e.
V., 17. Jahrestagung der
Vereinigung der Deutschen
Ästhetisch-Plastischen
Chirurgen (VDÄPC) e. V.
13.09.-15.09.
Prof. C. Can Cedidi
http://www.conventus.de/dgpraec2012/
Frankfurt/M.
5. Curriculum unfallchirurgisch-orthopädische
Begutachtung – Kurs V, Spez.
Gutachterthemen Teil II
14.09.-15.09.
Prof. K. Weise, Prof.
R. Hoffmann, Prof. M.
Schiltenwolf
[email protected]
Heidelberg
2. Rhein-Neckar-Symposium
2012
Update Wirbelsäule
14.09.-15.09.
Prof. V. Ewerbeck,
Prof. G.
Schmidmaier u.a.
http://www.rhein-neckarsymposium.de
Heidelberg
Bindung in der Medizin
– Vom Molekül zur ArztPatienten-Beziehung
14.09.-15.09.
Prof. H. Schauenburg, Prof.
M. Schiltenwolf
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/bindungskongress
Bad Rothenfelde
31. Fort- und
Weiterbildungskurs der
Initiative 93 Technische
Orthopädie
14.09.-16.09.
Prof. B. Greitemann
http://www.technischeorthopaedie.de/de/news
Dortmund
Zukunftssymposium
Orthopädie
15.09.
Prof. B.-D. Katthagen
http://www.orthodoc.de
Dresden
Technikkurs I „Manuelle
Medizin/Chirotherapie“
15.09.-22.09.
Dr. Moll
[email protected]
Isny
Manuelle Medizin bei Kindern
Kurs C: Therapiekurs I
19.09.-22.09.
Dr. W. Coenen
[email protected]
Rostock
Kongress Osteosynthese
International 2012
19.09.-22.09.
Prof. G. Gradl, Prof. T.
Mittlmeier
http://www.osteosynthese2012.
com/
Brandenburg
MedPro 2012
20.09.
Prof. E. Beck, Prof. T.
Schrader, Prof. D. Wikarski
http://medpro2012.fh-brandenburg.de/
Berlin
7. Jahrestagung Deutsche
Gesellschaft Interdisziplinäre
Notfall- und Akutmedizin
(DGINA) 2012
20.09.-22.09
Dr. B. Schwalbe
http://www.dgina-kongress.de
Milano/Italien
European Hip Society 10th
Congress
20.09.-22.09
L. Zagra
http://www.ehs2012.org/
Dresden
Deutsch-chinesisches
Biotechnologie Symposium
20.09.-21.09.
Dr. M. Stiehler
www.daad.de/biotechsymposium2012
Halle
1. Hallenser Symposium
„Replantation und
Transplantation“ – State
of the Art und zukünftige
Organisation
21.09.
Prof. R. Hiener
www.hsrt2012.de
Greifswald
DAF-Zertifikat Fußchirurgie
– Operationskurs
Vorfußchirurgie II
21.09.-22.09.
http://www.fuss-chirurgie.de
Münster
DAF-Zertifikat Fußchirurgie
– Operationskurs
Traumatologie VII
21.09.-22.09.
http://www.fuss-chirurgie.de
Karlsruhe
Technikkurs I „Manuelle
Medizin/Chirotherapie“,
Teil 1
21.09.-23.09
Dr. Frey
[email protected]
Göttingen
Frakturversorgung beim
Schwerverletzten - Wo?
Wann? Wie?
21. 09.
Prof. K. Dresing
https://aotrauma2.aofoundation.
org/coursedirectory.aspx
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Berlin
DGOOC-Hüftkurs
26.09.-28.09.
Osnabrück
Kursprogramm „fitafter-eight“, Modul 3/4
"Gelenkerkrankungen,
Arthrose, Weichteilschäden,
Wunden und
Gelenkverletzungen"
26.09.-29.09.
Onlineregistrierung: http://www.
registration.intercongress.de
PD Dr. M. Engelhardt, Dr. C.
Grim, PD Dr. P. Strohm, Dr. O.
Hauschild, Prof. V. Jansson,
Dr. J. Hausdorf
http://www.dgou-fit-after-eight.
de/
Genua/Italien
International Congress Osteorheumatology on
Bone Involvement in Arthritis
27.09.-28.09.
http://www.osteorheumatology.it/
Dresden
11. Deutscher Kongress für
Versorgungsforschung und 4. Nationaler
Präventionskongress
27.09.-29.09.
Prof. T. Hoffmann,
Prof. W. Kirch,
Prof. H. Pfaff
http://www.dkvf2012.de
Hamburg
20. Internationaler und interdisziplinärer
Kongress der European Workgroup for Manual
Medicine „Asymmetrie in der Entwicklung des
Kinder – der manualmedizinische Ansatz“
27.09.-29.09.
L. E. Koch
http://www.ewmm-kongress.de/
Aachen
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs
Arthrodesen III
28.09.-29.09.
Hamburg
AE-Kurs Knie
28.09.-29.09.
Heidelberg
5th Heidelberg Deformity-Day
28.09.-29.09.
Dr. Wenz, Dr. Dreher
http://www.deformity-day.de
Karlsruhe
Technikkurs I „Manuelle Medizin/Chirotherapie“,
Teil 2
28.09.-30.09.
Dr. Frey
[email protected]
Dortmund
Abschlusskurs Sonographie der Säuglingshüfte
29.09.
Prof. B.-D. Katthagen,
Dr. H. D. Matthiessen
[email protected]
Düsseldorf
Internationales Kinesio Taping Symposium
29.09.-30.09.
Dr. K. Kase
http://bit.ly/NFe8KE
München
XVII. Internationaler Schulterkurs
01.10.-03.10.
Prof. A. Imhoff
http://www.schulterkurs.de
Bonn
1. Bonner Seminar für Qualitätsmanagement in
Orthopädie und Unfallchirurgie
04.10.-05.10.
Prof. C. Wirtz,
Dr. P. Göbel,
Dr. T. Rohark
Online-Registrierung: www.orthounfall-bonn.de
Salzburg
48. Jahrestagung der Österreichischen
Gesellschaft für Unfallchirurgie: Akute und
chronische pathologische Veränderungen der
großen Sehnen
04.10.-06.10.
Prim. Dr. A. Paschucki
http://www.unfallchirurgen.at
Regensburg
16. Chirurgische Forschungstage
04.10.-06.10.
Prof. H. J. Schlitt,
Prof. E. Geissler
http://www.uniklinikum-regensburg.de/imperia/md/content/
service/veranstaltungen/2012/programm_forschungstage-sff.pdf
Berlin
DGSP-Jubiläumskongress „100 Jahre Deutsche
Sportmedizin“
05.10.-06.10.
Prof. H. Löllgen
http://www.dgsp.de/kongress/
Hannover
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs
Sehnenchirurgie IV
05.10.-06.10.
Hamburg
2. Hamburger Beckenkurs – European Pelvic
Course 2012
05.10.-06.10.
Prof. J. M. Rueger,
PD Rd. L. Großterlinden
www.european-pelvic-coursehamburg.de
Magdeburg
AE-Masterkurs Hüfte
05.10.-06.10.
Prof. Dr. K.-D. Heller,
Prof. Dr. Ch. H. Lohmann
http://www.ae-germany.com
Güssing/
Österreich
5. Burgenländischer Rheumatag „Der Knochen
im Focus“
10.10.
Dr. R. Fallent, Dr. G. Guhr
[email protected]
Lübeck
53. Kongress der Dt. Gesellschaft für
Handchirurgie
11.10.-13.10
Hannover
50. Jahrestagung der Dt. Gesellschaft für plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.
11.10.-13.10.
Lübeck
17. DAHTH e.V. Jahrestagung
11.10.-13.10
Hannover
50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Plastische und Wiederherstellungschirurgie
11.10.-13.10.
http://www.fuss-chirurgie.de
Prof. W. Rüther,
Prof. D. Lazovic,
Prof. St. Oehme
http://www.ae-germany.com
Oktober
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
http://www.fuss-chirurgie.de
http://www.dgh-kongress.de
Prof. N.-C. Gellrich
http://www.dgpw2012.de/
Prof. N.C. Gellrich
http://www.dgpw2012.de
http://www.dahth.de
499
Service / Fort- und Weiterbildung
Heidelberg
Heidelberg Castle Meeting Live Operations and
Videos
11.10.-13.10
R. Siebold, H. Thermann, F.
Thorey, H. Pässler
http://www.heidelberg-castlemeeting.de
Tübingen
AE-Kompaktkurs „Periprothetische Frakturen“
12.10.
Prof. U. Stöckle Prof. M.
Wagner
http://www.ae-germany.com
Wien/
Österreich
Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft
für Physikalische Medizin und Rehabilitation
(ÖGPMR) „Diagnose- und Behandlungskonzepte
in der Physikalischen Medizin und
Rehabilitation”
12.10.-13.10.
Prof. T. Paternostro-Sluga
http://www.oegpmr.at
Isny-Neutrauchburg
Wochenendrefresher “Manuelle Medizin” LWS/
SIG
13.10.-14.10.
Dr. Bischoff
[email protected]
Berlin
2nd European Hand Trauma Prevention
Congress
15.10.-16.10.
Dr. R. Böttcher, Dr. W.
Eichendorf, Dr. T. Linz,
http://www.handprevention2012.
org
Berlin
Deutscher Kongress für Orthopädie und
Unfallchirurgie
23.10.-26.10.
Prof. W. Mittelmeier, Prof.
C. Josten, Dr. A. Gassen
http://www.dkou.org/dkou2012/
startseite.html
Ascheffel
Tagesrefresher Manuelle Medizin
27.10.
Dr. Fleischhauer
[email protected]
Wien/
Österreich
11. Wiener Osteoporosetag
09.11.
Prof. E. Preisinger
http://www.osteoporosetag.at/
Münster
VLOU-Herbsttagung
09.11.
Dr. W. Schäfer
heike.scholz@kkh-gummersbach.
de
Stuttgart
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs
Vorfußchirurgie II
09.11.-10.11.
Hannover
9. Hannoveraner Arthroskopiekurs Schulter &
Knie
09.11.-10.11.
Prof. H. Lill, Prof. Dr. P.
Lobenhoffer, PD Dr. J. D.
Agneskirchner
http://www.arthroskopiekurshannover.de/
Mainz
31. Unfallmedizinische Tagung der DGUV
(Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung)
10.11.-11.11.
Prof. P. Kirschner, Prof. R.
Hoffmann
http://www.comed-kongresse.
de/data_comed/cong_dyn.
php?id=355
Grünwald b.
München
Abschlusskurs „Sonographie des Stütz- und
Bewegungsapparates“
10.11.-11.11.
Münster
Fortbildungsseminar „Blended Learning - Update
Orthopädie/Unfallchirurgie”
11.11.
Prof. C. Götze, Prof. G.
Gosheger, Prof. M. Raschke,
Prof. C. Schulze-Pellengahr,
Prof. R. Smektala
http://www.aekwl.de/index.
php?id=4543
Bonn
AE-Masterkurs Hüfte
16.11.-17.11.
Dr. H. Haas,
Prof. D. C. Wirtz
http://www.ae-germany.com
M. Dienst, R. Villar
November
500
http://www.fuss-chirurgie.de
http://www.vfos.info
München
5th International Hip Arthroscopy Meeting
16.11.-17.11.
Frankfurt/M.
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs
Rheumafuß V
16.11.-17.11.
http://ocm-muenchen.de/
Hannover
Tagesrefresher Manuelle Medizin LWS/SIG
17.11.
Kassel
1. CP-Symposium - Nutzung von Social Media in
Notfällen
21.11.
Isny
Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern – Kurs
D/ Therapiekurs II
22.11.-24.11.
Dr. W. Coenen
[email protected]
Istanbul/Türkei
XVI. Annual Meeting of the ESS European
Society of Surgery
22.11.-24.11.
C. Terzi
http://www.ess2012.org/index.
php
Wien/
Österreich
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Workshop
Kinderfuß VI
23.11.-24.11.
Neuss
Tagesrefresher Manuelle Medizin HWS
24.11.
http://www.fuss-chirurgie.de
Dr. Wittich
[email protected]
http://crisisprevention.de/
news/112/.html
http://www.fuss-chirurgie.de
Dr. Roscheck
[email protected]
Hannover
Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie
24.11.-01.12.
Dr. Wittich
[email protected]
Damp
Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie
24.11.-01.12.
Dr. Fleischhauer
[email protected]
Wien/
Österreich
12. Wiener Rheumatag
27.11.
PD Dr. A. Dunky,
Prof. M. Köller
[email protected]
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
München
Kompaktkurs Kinderorthopädie
27.11.-30.11.
Prof. R. Krauspe,
Prof. K. Parsch,
Prof. T. Wirth
http://www.kinderorthopaedie.
org/
Hannover
Sonderkurs Manuelle
Medizin bei Kindern – Kurs
B/ Diagnostikkurs 2
27.11.-01.12.
Dr. W. Kemlein
[email protected]
Dubai/ Vereinigte Arabische
Emirate
Combined 33rd SICOT &
17th PAOA Orthopaedic
World Conference
28.11.-30.11.
http://www.sicot.org/?id_
page=480
Ho Chi Minh City/ Vietnam
Bone & Joint Decade World
Network Conference 2012
in partnership with SRS
Lectures Course-SSHV 10
and Operative Spine Course
29.11.-02.12.
http://www.boneandjointdecade.de
Bonn
Komplexe Kniechirurgie
30.11.-01.12.
PD Dr. H. Mayr, PD Dr. R.
Hube
http://www.knie-komplex.
de
Berlin
Technikkurs I: Manuelle
Medizin/Chirotherapie
30.11.-09.12.
Dr. Thiele
[email protected]
Nürnberg
28. Nürnberger
Arthroskopiekurs und
Gelenksymposium
05.12.-08.12.
PD Dr. H.J. Bail, Prof. E.
Wiedemann, PD Dr. R.
Siebold
http://www.arthroskopiekurs-nuernberg.de
Stuttgart
7. Deutscher
Wirbelsäulenkongress
- Jahrestagung der
DWG Deutsche
Wirbelsäulengesellschaft
06.12.-08.12.
PD Dr. M. Ruf
http://www.dwg2012.de
Dresden
14. AE-Kongress
– Rekonstruktive
Gelenkchirurgie
07.12.-08.12.
Prof. K.-P. Günther, Prof.
M. Morlock, Prof. E.
Neugebauer, Prof. H. Zwipp
http://www.ae-gmbh.com
Berlin
DGOOC-Fußkurs
13.12.-15.12.
Dr. J. Dohle
Onlineregistrierung: http://
www.registration.intercongress.de
Hildesheim
5. Masterclass Hildesheim
(MCH) 2012
14.12.-15.12.
Prof. B. Wippermann, Dr. E.
Mössinger
http://www.masterclasshildesheim.de
Milano/Italien
1st European Congress on
the development and definition of a reconstruction
ladder for the treatment of
musculoskeletal conditions
using regenerative approaches
14.01.-15.01.
Prof. G. M. Calori
[email protected]
Mayrhofen/Österreich
31. Jahrestagung der
Deutschsprachigen
Arbeitsgemeinschaft für
Verbrennungsbehandlung
(DAV)
16.01.-19.01.
Prof. H.-O. Rennekampff,
Prof. Dr. A. Adams
http://www.dav2013.at/
Freiburg
Freiburger Knorpeltage
2013
18.01.-19.01.
Prof. Dr. N. P. Südkamp,
PD Dr. H. O. Mayr, PD Dr. P.
Niemeyer
http://www.freiburgerknorpeltage.de
Weimar
11. Weimarer
UnfallchirurgischOrthopädisches Symposium
18.01.-19.01.
PD Dr. med. Olaf Bach
www.unfallsymposiumweimar.de
Zürich/Schweiz
International 31th ISMISS
Course for endoscopic & minimal invasive spinal surgery
24.01.-25.01.
PD Dr. med. Hj. Leu
http://www.ismiss.com/
files/fapn31_1.pdf
Dezember
2013
Januar
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
501
Service / Fort- und Weiterbildung
Schruns/Österreich
18. Forum
Wirbelsäulenchirurgie
24.01.-26.01.
Dr. K. Schnake, Dr. L.
Gobisch, Dr. P. Lübke, Dr. M.
Leimert
http://www.dwg-schruns.de
Münster
DAF-Zertifikat Fußchirurgie
– Abschlusskurs Kursreihe
2012 VIII
25.01.-26.01.
http://www.fuss-chirurgie.
de
Paris
17th International
ArgoSpine Symposium
31.01.-01.02.
http://www.argospine.org
Hamburg
Kongress „Kinderreha ist
kein Luxus“
14.02.-16.02.
http://www.rehakind.com/
Paris/Frankreich
International Shoulder
Course
14.02.-16.02.
A. Castagna, C. Gerber, J.
Iannotti, M. Scheibel, G.
Walch, K. Yamaguchi
http://www.paris-shouldercourse.com/
München
3. Münchener Symposium
für experimentelle
Orthopädie, Unfallchirurgie
und muskuloskelettale
Forschung
21.02.-22.02.
PD Dr. R. Burgkart, Prof. M.
v. Griensven, Prof. P. Müller,
Prof. M. Schieker, Prof. A.
Schilling, PD S. Vogt
[email protected]
Berlin
Endoprothetikkongress
Berlin 2013
21.02.-23.02.
Prof. C. Perka
www.endokongress.de
Weimar
Osteologie 2013
06.03.-09.03.
PD Dr. G. Lehrmann, PD Dr.
A. Roth
http://www.osteologie13.de
Davos/Schweiz
3rd International Knee
Update – reconstructive surgery in the young arthritic
patient
07.03.-09.03.
Dr. U. Munzinger, PD Dr. P.
Schöttle
http://www.gelenkzentrum.
com
Ascona/Italien
Communicating Medical
Error
18.03.-22.03.
München
Knorpelkurs 2013
22.03.-23.03
Prof. A. B. Imhoff, PD Dr. S.
Hinterwimmer
http://www.sportortho.de
Kongress Biospine4
„Biotechnologies for spinal
surgery“
24.04.-26.04.
M. Ogon, C. Eder, H. J.
Meisel
http://www.biospine4.org/
München
130. DGCH-Kongress
30.04.-03.05.
Prof. K.-W. Jauch
http://www.chirurgie2013.
de/
Baden-Baden
61. Jahrestagung der
VSOU Vereinigung
Süddt. Orthopäden und
Unfallchirurgen e. V.
01.05.-04.05.
Dr. H. Locher
http://www.vsou.de
Murnau
26. Jahrestagung der
Deutschsprachigen
Medizinischen Gesellschaft
für Paraplegie
05.06.-08.06.
Dr. D. Maier
http://www.dmgp-kongress.
de
Istanbul/Türkei
14. EFORT-Kongress
05.06.-08.06.
Mannheim
28. Dt.-Österr.Schweiz. Kongress für
Sportorthopädie und
Sporttraumatologie
14.06.-15.06.
Februar
März
http://www.come.usi.ch/
April
Wien/Österreich
Mai
Juni
502
http://www.efort.org/istanbul2013/
Prof. H. Schmitt
http://www.gots-kongress.
org
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Würzburg
DVSE 2013
19.06.-22.06.
Prof. F. Gohlke
http://www.dvse-kongress.
de
30. AGA-Kongress
19.09.-21.09.
PD Dr. J. Agneskirchner, PD
Dr. T. Zantop
http://www.aga-kongress.
info
54. Kongress der
Dt. Gesellschaft für
Handchirurgie und 18.
DAHTH e.V. Jahrestagung
10.10.-12.10.
Prof. J. Windolf, Prof. M.
Schädel-Höpfner
http://www.dgh-kongress.
de
131. DGCH-Kongress
29.04.-02.05.
Prof. J. Jähne
http://www.dgch.de
September
Wiesbaden
Oktober
Düsseldorf
2014
Mai
Berlin
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012
503
Service / Kleinanzeigen
Praxisverkauf
Orthopädiepraxis München – Stadt Verkauf
Biete Mitarbeit – Einarbeitung – Einstieg – Stufenweise Abgabe
Jobsharing. Halbe oder ganze KV-Zulassung – Beste Umsatz/
Gewinnzahlen. E-Mail: [email protected]
„Orthopädische Praxis im Raum Heidelberg (Rhein-Neckar-Kreis)zu
verkaufen“.
Chiffre: 21 12 41
Antworten auf Chiffre-Anzeigen
senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nummer an:
Pharmedia, Anzeigen- und Verlagsservice GmbH
Frau Esther Eckstein
Postfach 30 08 80
70448 Stuttgart
504
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | August 2012

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