Chinas Geschichte lebt in Weilburg wieder auf (02.10.2007) Neues

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Chinas Geschichte lebt in Weilburg wieder auf (02.10.2007) Neues
Chinas Geschichte lebt in Weilburg wieder auf (02.10.2007)
Neues imposantes Tonkrieger-Museum eröffnet am 18. Oktober / 300 TonNachbildungen dauerhaft zu sehen
Von Mirko Bader; www.lahn-post.de
Der Countdown läuft: Am 18. Oktober öffnen sich die
Tore für ein neues kulturübergreifendes Prunkstück in
Weilburg: Ein festes Museum für die legendäre
chinesische Terrakotta oder Tonkrieger-Armee. Es wird
die wohl größte dauerhafte Ausstellung dieser Art
außerhalb Chinas sein.
Sie stehen stumm in Reih‘ und Glied, die leblosen
Augen starr nach vorne gerichtet, über die Jahrtausende
hinweg dem ersten Kaiser von China huldigend. Ihr
Blick fällt dabei (nicht ganz authentisch) auf eine
verkleinerte, aber immer noch imposante Nachbildung
der chinesischen Mauer, die in dieser Form erst 1700
Jahre später entstand.
Es sind natürlich nur Repliken, mit künstlerischer Hand
nachgefertigte Tonskulpturen, die die sechswöchige
Schiffsreise von China bis nach Weilburg antraten, um
für Jahre hinaus Touristen aus ganz Deutschland
anzulocken.
Herr über 300 Tonkrieger: Christoph Würz ist der neue
Teamleiter für das Tonkrieger-Museum. Er soll im
Auftrag chinesischer Investoren fernöstliche Kultur und
Geschichte näher bringen; gleichzeitig etabliert er mit
dem neuen Tonkrieger-Museum eine weitere
Sehenswürdigkeit in unserer Region, von der das
touristische Angebot Weilburgs nur profitieren kann.
Foto: Bader
Dennoch wirken die 300 Krieger samt Infanterie, Kavalleriee, Armbrust- und Bogenschützen,
Wagenstreitern und Offizieren - plus 24 Pferden, sechs Kampfwagen und zwei Gespannen - schlichtweg
beeindruckend.
„Im Original in Xi An sind es rund 8000 Figuren“, weiß
Christoph Würz, begeisterter Teamleiter im TonkriegerMuseum. Dennoch: Auch 300 Exemplare geben eine
bombastische Kulisse ab.
Noch wirkt die ehemalige Lagerhalle im Kubacher
Industriegebiet nüchtern und leer - Wände und Decken
werden erst in den kommenden Wochen verkleidet und
im China-Stil hergerichtet. Eine 26 Meter breite und rund
drei Meter hohe „chinesische Mauer“ teilt die Halle
bereits in zwei Hälften. Sie ist so breit, dass in ihrem
„Gewölbe“ weitere Ausstellungsräume, darunter ein
kleiner Kinosaal passen.
Vor 2200 Jahren waren die Tonkrieger, wie diese
Schaustücke, grell bunt bemalt. Foto: Bader
Wie kommt es, dass Weilburg die Ehre eines mittelhessischen „China-Towns“ zugesprochen bekommt?
Die Antwort ist wohl in den Beziehungen der Stadt nach China zu finden. Initiator ist der chinesische
Geschäftsmann Liu Quixiong. Er repräsentiert ca. 70 chinesische Firmen, die sich im Weilburger Raum
niedergelassen haben. Vor zwei Jahre wurde mit Hilfe des Landes Hessen das China-Business-Center in
Weilburg gegründet. Drei chinesische Firmen (Panda Wirtschaftsund Kulturaustausch GmbH, G&H
Today‘s International GmbH und Birchwoods Awning Products GmbH) haben im Mai die „TonkriegerAusstellung GmbH“ gegründet, mit Liu Quixiong als Geschäftsführer.
Tonkrieger-Ausstellungs GmbH Postplatz 5 D-35781 Weilburg
Telefon: +49 (0) 64 71 - 50 82 72 Telefax: +49 (0) 64 71 - 95 63 81
Internet: www.terrakotta-armee-weilburg.de E-Mail: [email protected]
Ob sich allein mit den Eintrittsgeldern das Museum dauerhaft finanzieren lässt (allein Grundstück und
Halle kosteten 1,8 Millionen Euro) ist fraglich. Doch die clevere Geschäftsidee verbindet Kultur und
Kommerz: So gibt es in einem Souvenir-Shop im Museum aber auch per Online-Service TonkriegerRepliken in vielen Formen und Größen zu kaufen. Am 17. Oktober ist ein Festakt mit geladenen Gästen
geplant. Tags drauf sollen sich die Tore erstmals fürs breite Publikum öffnen. Mit Ausnahme des Montags
wird dann täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein.
Foto: Bader
Tonkrieger-Ausstellungs GmbH Postplatz 5 D-35781 Weilburg
Telefon: +49 (0) 64 71 - 50 82 72 Telefax: +49 (0) 64 71 - 95 63 81
Internet: www.terrakotta-armee-weilburg.de E-Mail: [email protected]

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