Highlight: Wahrnehmbarkeitssteigerung im Straßenverkehr
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Highlight: Wahrnehmbarkeitssteigerung im Straßenverkehr
Lfd. Nr. 039 Forschungsarbeiten des österreichischen Verkehrssicherheitsfonds HIGHLIGHT Wahrnehmbarkeitssteigerung im Straßenverkehr durch bedarfsgerechte Straßenbeleuchtung Dipl.-Ing. (FH) Robert Schönauer – mobimera Dipl.-Ing. Michael Aleksa – AIT Austrian Institute of Technology GmbH Dipl.-Ing. Peter Saleh – AIT Austrian Institute of Technology GmbH Dipl.-Ing. Rainer Stütz – AIT Austrian Institute of Technology GmbH Dipl.-Ing. Günther Spath – Spath MicroElectronicDesign GmbH (MEDS) Andreas Schnegg-Primus, BSc – Spath MicroElectronicDesign GmbH (MEDS) Wien, Februar 2015 Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Endbericht Highlight Endbericht HIGHLIGHT Wahrnehmbarkeitssteigerung im Straßenverkehr durch bedarfsgesteuerte Straßenbeleuchtung September 2012 bis Juni 2014 Versionsgeschichte Version Datum Autor Beschreibung 0.0 11.08.2014 Schönauer (mobimera) Entwurf 0.1 21.8.2014 Aleksa, Saleh, Stütz (AIT) Anmerkungen, Ergänzungen 0.3 22.08.2014 Schönauer Überarbeitung, Kurzfassung 0.4 26.08.2014 Spath (MEDS) Überarbeitung 0.5 28.08.2014 Aleksa Überarbeitung Zusammenfassung 1 29.08.2014 Schönauer Finale Version 1.1 15.10.2014 Schönauer Revision nach bmvit Review 1.2 20.10.2014 Aleksa Revision nach bmvit Review 1.3 27.10.2014 Schönauer Überarbeitung 1.5 03.12.2014 Schönauer Revision nach 2. bmvit Review 1.6 17.12.2014 Schönauer Revision nach 3. bmvit Review Das Projekt HIGHLIGHT ist gefördert durch Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 1/83 Endbericht Highlight Inhalt Kurzfassung / Zusammenfassung der Tätigkeiten und Ergebnisse ..................................................... 4 2 3 4 5 6 1.1 Kurzfassung ............................................................................................................................. 4 1.2 Abstract ................................................................................................................................... 5 1.3 Zusammenfassung ................................................................................................................... 6 1.4 Executive Summary.................................................................................................................. 9 Projektbeschreibung ............................................................................................................. 12 2.1 Ausgangslage und Problemstellung ....................................................................................... 12 2.2 Ziele des Projektes ................................................................................................................. 13 2.3 Evaluierung der Wirksamkeit ................................................................................................. 14 Überlegungen zum Beleuchtungsdesign ................................................................................ 15 3.1 Normativer Hintergrund ........................................................................................................ 15 3.2 Überlegungen zum Effektdesign ............................................................................................ 16 3.3 Lichtdesign ............................................................................................................................. 20 3.4 Umbau der Leuchten ............................................................................................................. 21 3.5 Anpassung der Software ........................................................................................................ 22 3.6 Lichtfarbe ............................................................................................................................... 23 3.7 Demo St. Pölten ..................................................................................................................... 24 3.8 Verkehrsrechtliche Überlegungen .......................................................................................... 25 Planungen und Durchführung der empirischen Erhebungen ................................................... 26 4.1 Auswertungskonzept ............................................................................................................. 26 4.2 Erhebungskonzept ................................................................................................................. 27 4.3 Datenschutz ........................................................................................................................... 28 4.4 Feldtest 1 ............................................................................................................................... 29 4.5 Feldtest 2 ............................................................................................................................... 33 Beschreibung der Daten ........................................................................................................ 39 5.1 Daten Feldtest 1 (NÖ) ............................................................................................................ 39 5.2 Daten Feldtest 2 (Wien) ......................................................................................................... 42 Messergebnisse .................................................................................................................... 47 6.1 Ergebnisse Feldtest 1 (NÖ) ..................................................................................................... 47 Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 2/83 Endbericht Highlight 6.2 7 Vergleich NÖ/Wien, Schlussfolgerungen und Diskussion ........................................................ 67 7.1 8 Ergebnisse Feldtest 2 ............................................................................................................. 54 Disseminationen über das Projekt oder Teilergebnisse .......................................................... 68 Literatur ............................................................................................................................... 70 Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................. 71 Tabellenverzeichnis ...................................................................................................................... 74 Anhang......................................................................................................................................... 75 Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 3/83 Endbericht Highlight Kurzfassung / Zusammenfassung der Tätigkeiten und Ergebnisse 1.1 Kurzfassung Nur ein Fünftel des Straßenverkehrs findet in der Nacht statt. Trotzdem ereignet sich zu dieser Tageszeit etwa ein Viertel aller Verkehrsunfälle, wobei fast die Hälfte der tödlich Verunglückten zu beklagen ist. Ungeregelte Schutzwege stellen zudem den am häufigsten betroffenen Unfallort für FußgängerInnen dar. Ziel des Projekts Highlight war, Verbesserungen in der Verkehrssicherheit durch eine situationsbedingte Variation der Beleuchtung im Anhalte- und Annäherungsverhalten von VerkehrsteilnehmerInnen bei ungeregelten Schutzwegen zu bewirken. Zwei Technologien wurden genutzt, um solche Einrichtungen zu ermöglichen: LED Beleuchtungskörper ermöglichen ein schnelles Schalten, ein Dimmen bei maximalem Wirkungsgrad sowie eine räumlich differenzierte Ausleuchtung. Intelligente, vernetzte Sensoren erfassen die Annäherung von VerkehrsteilnehmerInnen, messen deren Geschwindigkeit und können sie anhand der räumlichen Position und der Geschwindigkeit klassifizieren. Die Steigerung der Wahrnehmbarkeit der querenden FußgängerInnen und die Stärkung der Achtsamkeit der sich dem Schutzweg annähernden Kfz-LenkerInnen waren die Ziele des Lichteffektdesigns. Im Rahmen der technischen und rechtlichen Möglichkeiten wurden rote und bernsteinfarbene LEDs in den Leuchten verbaut. Um die Wirksamkeit empirisch zu ermitteln wurden mit Experten die Parameter definiert und im Mai 2013 ein Feldtest in NÖ und im März 2014 ein Zweiter in Wien durchgeführt. Dabei wurden in einer Fahrrichtung je eine weiße Schutzwegleuchte und drei Leuchten im Annäherungsbereich umgerüstet. Das Lichtdesign wurde mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Die farbigen Effekte wurden nur bei Geschwindigkeiten über dem gegebenen Tempolimit aktiviert: NÖ: Blinkender roter Balken auf der Fahrbahn, Frequenz ist geschwindigkeitsabhängig Wien: oranger statischer Balken auf der Fahrbahn, Intensität ist geschwindigkeitsabhängig. Die im Projekt gesammelten Messdaten zeigen, dass es mit Lichteffekten möglich ist die überhöhten Geschwindigkeiten von Fahrzeugen im Annäherungsbereich des Schutzwegs um durchschnittlich 7,1 km/h bzw. 4 km/h zu reduzieren. Die Anhaltebereitschaft stieg in NÖ durch die roten blinkenden Leuchten von 50 % auf 93 %, in Wien von 86 % auf 91 %. Eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit wurde nicht beobachtet. Die Versuche haben auch gezeigt, dass die Wirksamkeit von der Art der Umgebungsbeleuchtung sowie vom Straßenraum im Vorfeld des Schutzweges abhängt. Weiterer Forschungsbedarf besteht in der Untersuchung der Aspekte Achtsamkeitssteigerung und Ablenkung. Es wäre wichtig, die Wirkungen der einzelnen Effektparameter genauer zu isolieren um optimale Setups von Beleuchtungssystemen definieren zu können. Langzeitversuchen könnten außerdem noch etwaige Gewöhnungseffekte der KfzLenkerInnen aufzeigen. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 4/83 Endbericht Highlight 1.2 Abstract Only a fifth of the road traffic happens during night time - nevertheless about a half of fatalities are to claim during those hours. Within the road accident data the category of crosswalks without signaling statistically represents the top rank. The project Highlight focusses this issue and aims to design and evaluate dynamic road lighting in conflict zones at crosswalks. The attention of car drivers and the perceptibility of crossing pedestrians are the main criteria of the light design including colored LED effects on the road’s surface. The technological bases are on the one hand dim-able LED lights, on the other hand an integrated array of sensors in the lamps. The linked sensors are able to detect the speed and position of the approaching cars and provide the trigger for speed-dependent light effects. To evaluate the effect on the real traffic behavior two field studies in Austria have been conducted in 2013 and 2014 respectively. Two quite different types of crosswalk situations have been selected on straight road sections which are not influenced by intersections. At each site at one lane a white lamp has been installed at the crosswalk and three white/colored lamps in the section of approach. Two different effects have been applied: Lower Austria: Blinking red bar on a speed-dependent frequency Vienna: Constant orange bar on a speed-dependent intensity. The measured data clearly shows that it was possible to reduce those speeds in both sites - which were above the site’s speedlimit - for 7.1 km/h and 4 km/h in average. The effects increased the readiness of drivers to let pedestrian cross the road from 50 % to 93 % and from 86 % to 91 % at the urban site. The evaluation showed that the environment of the crosswalk certainly influences the intensity of the light effect's impact. The study shows that the design of light aided accentuation of the crosswalk can lead to a better adaptation of car’s speeds at the crosswalk and to a high readiness of drivers to stop for crossing pedestrians. Requirements for future research include a better understanding of the various parameters of the effects, the usability on different topologies and road designs as well as the subjective perceptions of drivers. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 5/83 Endbericht Highlight 1.3 Zusammenfassung Das Projekt Highlight nimmt sich der niedrigeren Wahrnehmungsfähigkeit von KraftfahrzeuglenkerInnen in der Dunkelheit an. Diese kommt durch Müdigkeit und schwächere optische Kontraste zustande und hat große Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen. Nur ein Fünftel des Straßenverkehrs findet in der Nacht statt. Trotzdem ereignet sich zu dieser Tageszeit etwa ein Viertel aller Verkehrsunfälle, wobei fast die Hälfte der tödlich Verunglückten zu beklagen ist. Statistisch liegt die Örtlichkeit der ungeregelten Schutzwege als Unfallort mit verletzten und getöteten FußgängerInnen an erster Stelle. Ziel des Projekts Highlight sind daher Verbesserungen der Verkehrssicherheit durch eine situationsbedingte Variation der Beleuchtung im Anhalte- und Annäherungsverhalten von VerkehrsteilnehmerInnen bei ungeregelten Schutzwegen. Zwei Technologien wurden genutzt, um solche Einrichtungen zu ermöglichen. Einerseits gewährleisten LED Beleuchtungskörper ein schnelles Schalten, ein Dimmen bei maximalem Wirkungsgrad, sowie eine räumlich differenzierte Ausleuchtung. Andererseits erfassen intelligente, vernetzte Sensoren die Annäherung von Verkehrsteilnehmern, messen deren Geschwindigkeit und können sie anhand der räumlichen Position und Geschwindigkeit klassifizieren. Die Steigerung der Wahrnehmbarkeit der querenden FußgängerInnen und die Stärkung der Achtsamkeit der sich dem Schutzweg annähernden Kfz-LenkerInnen waren die Ziele des Lichteffektdesigns. Im Rahmen der technischen und rechtlichen Möglichkeiten wurden rote und bernsteinfarbene LEDs in den Leuchten verbaut. Aus Sicht der Halbleitertechnologie sind rot–orange LEDs jene mit der höchsten Leuchtstärke bei gleicher elektrischer Leistungsaufnahme. Aus diesem Grund wurden beim 1. Feldversuch in Maria Lanzendorf rot-orange LEDs mit einer Wellenlänge von ca. 615 nm eingesetzt. Die Lichteffekte sind gut sichtbar, allerdings erscheint die Lichtfarbe subjektiv rot. Aus verkehrsrechtlichen Überlegungen wurde für den 2. Feldversuch in Wien eine zweite Version der Leuchte einwickelt. Dabei sind die farbigen LEDs aus den rot-orangen LEDs und bernsteinfarbigen LEDs kombiniert (Abbildung 1). Abbildung 1: Leuchte mit roten und bernsteinfarbigen LEDs. Die farbigen LEDs besitzen außerdem eine Linse, um eine entsprechend schmale Ellipse zu erzeugen. Durch diese Kombination der beiden Lichtfarben liegt der Mittelwert des Spektrums bei einer Wellenlänge von 595 nm. Die Lichtfarbe wird dadurch wie erwartet deutlich ins orange Farbspektrum Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 6/83 Endbericht Highlight verschoben. Um die Form des Lichteffekts als Balken auf die Straßenoberfläche zu bringen, wurden entsprechende Linsen in der Leuchte installiert. In zwei Demonstrationsaufbauten wurden die Effekte getestet und mit Experten im Bereich der Verkehrssicherheit und –technik Effektparameter definiert. Solange Kfz innerhalb der zulässigen Geschwindigkeit unterwegs sind, werden der Schutzweg und der Annäherungsberiech normal mit weißem Licht beleuchtet. Bei überhöhter Geschwindigkeit wird mit zusätzlichen Lichteffekten im Annäherungsbereich auf den Schutzweg aufmerksam gemacht. Um die Wirksamkeit empirisch zu ermitteln wurde im Mai 2013 ein Feldtest in NÖ und im März 2014 ein Zweiter in Wien durchgeführt. Dabei wurden in einer Fahrrichtung je eine weiße Schutzwegleuchte und drei Leuchten im Annäherungsbereich umgerüstet. Das Lichtdesign wurde mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Die farbigen Effekte wurden nur bei Geschwindigkeiten über dem örtlichen Tempolimit aktiviert: NÖ: Blinkender roter Balken auf der Fahrbahn, Frequenz ist geschwindigkeitsabhängig Wien: oranger statischer Balken auf der Fahrbahn, Intensität geschwindigkeitsabhängig. Abbildung 2: Zweiter Feldtest in Wien, drei farbige Balken im Annäherungsbereich (roten und bernsteinfarbigen LEDs) bei überhöhter Geschwindigkeit. Um die Wirksamkeit der Technologien zu überprüfen wurden mit Radar und Video die Kfz Einzelgeschwindigkeiten im gesamten Annäherungsbereich erhoben. Drei mobile Systeme mit Radarsensoren und einer verschlüsselten Kennzeichenerfassung ermöglichten die Messung der Querschnitts- und Abschnittsgeschwindigkeiten. Der Bremszeitpunkt, die Bremslänge und der Konfliktkategorie (zur Beschreibung des Anhaltens) wurden ebenfalls erhoben. In Wien kam außerdem eine Mastkamera zum Einsatz, um den Annäherungsbereich und den Schutzweg perspektivisch ausreichend zu erfassen. Die Querungsexperimente standen im Mittelpunkt der Feldtests. Um vergleichbare Querungssituationen herzustellen, fanden kontrollierte Querungen durch Projektmitarbeiter statt. Dabei wurde an zwei Abenden gemessen. Durch aktivieren und deaktivieren der Effekte wurden Vergleichsgruppen geschaffen. Die im Projekt gesammelten Messdaten zeigen, dass es mit Lichteffekten möglich ist, die überhöhten Geschwindigkeiten von Fahrzeugen im Annäherungsbereich des Schutzwegs um durchschnittlich Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 7/83 Endbericht Highlight 7,1 km/h bzw. 4 km/h zu reduzieren (NÖ: vergleiche Abbildung 3). Die Anhaltebereitschaft stieg in NÖ durch die roten blinkenden Leuchten von 50 % auf 93 %. In Wien durch das orange statische Leuchten von 86 % auf 91 % (jedoch nicht statistisch signifikant). Es ist hier zudem nochmals anzumerken, dass der Effekt nur bei überhöhten Geschwindigkeiten aktiv ist. Eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit durch abruptes Bremsen wurde nicht beobachtet. Die Kfz-LenkerInnen bremsten bei Querungen durch die Effekte durchschnittlich bereits 5 m früher. Das unterschiedliche Umfeld bei den beiden Experimenten wirkt sich auf das unmittelbare Bremsen beim aufleuchten des Effekts aus. Beim eher ländlichen Umfeld mit niedriger Umgebungshelligkeit wurde bei 85 % der LenkerInnen ein unmittelbares Bremsen beobachtet (ungeachtet der Intensität). In Wien betrug diese Rate lediglich 35 %. Geschwindigkeiten im Abschnitt 0-80m (mit FG am Schutzweg) 70 60 40 v mean [km/h] 50 30 20 10 1 2 1.. oranges Licht , 2...kein Effekt Abbildung 3: Boxplots der videobasierten Geschwindigkeitsmesswerte im Abschnitt 0 - 80 m vor dem Schutzweg in Maria Lanzendorf (NÖ). Die Ergebnisse der beiden Feldtests zeigen durch ihre Unterschiede, dass die Wirkung der Effekte auch von der Art und Beleuchtung der Umgebung abhängt. Neben den potentiellen, positiven Effekten auf die Straßenverkehrssicherheit, ergeben sich durch die LED Technologie und die integrierten Sensoren weitere Vorteile, die sich positiv auf das Kosten/Nutzen-Verhältnis auswirken: Geringere Wartung, längere Lebensdauer, Energieeinsparung und Nutzung der Verkehrsdaten im Beleuchtungskörper für weitere Zwecke. Weiterer Forschungsbedarf besteht in der Untersuchung der Aspekte Achtsamkeitssteigerung und Ablenkung. Die unterschiedliche Auswirkung der Effekte in verschiedenen Topologien und Umgebungen ist naheliegend und wurde auch hier aufgezeigt. Daher ist es wichtig, die Wirkungen der einzelnen Effektparameter genauer zu isolieren um optimale Setups von Beleuchtungssystemen definieren zu können. In Langzeitversuchen könnten außerdem noch die Gewöhnungseffekte der Kfz-LenkerInnen besser beschrieben werden. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 8/83 Endbericht Highlight 1.4 Executive Summary Only a fifth of the road traffic happens during night time - nevertheless about a half of fatalities are to claim during those hours. Within the road accident data the category of crosswalks without signaling statistically represents the top rank. The project Highlight handles this issue and aims to design and evaluate dynamic road lighting in conflict zones at crosswalks. The attention of car drivers and the perceptibility of crossing pedestrians are the main criteria of the light design including colored LED effects on the road’s surface. The technological bases are on the one hand dim-able LED lights, on the other hand an integrated array of sensors in the lamps. The linked sensors are able to detect the speed and position of the approaching cars and provide the trigger for speed-dependent light effects. The design of the lighting effects aimed at the increase of the perceptibility of crossing pedestrians and the attention of the approaching car drivers. Technical, psychological and legislative parameters influenced the color, intensity, shape and the dynamic patterns of the effects. From semiconductor technology perspective red-orange LEDs have the best yield in terms of luminosity per electrical power input. This fact leads to the use of red-orange LEDs at a wave-length of 615 nm. A high visibility could be gained but on the roads surface red dominates in the color’s spectrum. Psychological and legislative aspects shifted the light spectrum for the second prototypes to lower wavelengths. The red-orange LEDs have been combined with amber LEDs, the combination on the prototype is shown in Abbildung 4 (and Abbildung 5). Abbildung 4: Lamp board with red and orange LED strings. The combination of the two colors results in a mean wavelength of around 595 nm. The color therefor lies in the orange segment within the spectrum. The implantation uses optical lenses to direct the colored beam to narrow beams of about 1 meter width. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 9/83 Endbericht Highlight To evaluate the effect on the real traffic behavior two field studies in Austria have been conducted in 2013 and 2014 respectively. Two quite different types of crosswalk situations have been selected on straight road sections which are not influenced by intersections. At each site at one lane a white lamp has been installed at the crosswalk and 3 white/colored lamps in the section of approach. Two different effects have been applied: Blinking red bar on a speed-dependent frequency Constant red bar on a speed-dependent intensity. Abbildung 5 shows the installed setup with three orange bars at the approaching segment of the lane before the crosswalk. A basic road lighting is guaranteed with white LEDs. Abbildung 5: The second test suit with red-orange and amber LED bars in the segment of approaching the crosswalk. In order to evaluate and analyze the impact of the light effects Radar, cameras and manual observation techniques have been used. Three mobile radar and automatic number plate recognition (ANPR) measuring units have been installed at the crosswalk and before. A camera on a mast has been used to observe the interaction and derive movement trajectories of pedestrians and cars. The time of braking lights, its length and the degree of conflict have been collected. Controlled experiments of crossing the road have been conducted by members of the project team. About 170 comparable crossing procedures have been documented during two nights. The data includes crossings during additional light effect and during standard light conditions. The measured data clearly shows that it is possible to reduce those average speeds - which are above the site’s speedlimit - for 7.1 km/h and 4 km/h respectively. The effects increase the readiness of drivers to let pedestrian cross the road from 50 % to 93 % and from 86 % to 91 % at the urban site (even though the effects are only active at speeds over the legal limit). Furthermore the evaluation shows that the environment of the crosswalk certainly influences the intensity of the light effect's impact. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 10/83 Endbericht Highlight Geschwindigkeiten im Abschnitt 0-80m (mit FG am Schutzweg) 70 60 40 v mean [km/h] 50 30 20 10 1 2 1.. oranges Licht , 2...kein Effekt Abbildung 6: Boxplots of the measured speeds at the crosswalk with/without light effects in the section 0-80 meters before the crossing (Maria Lanzendorf, Lower Austria). The results in the field study at the rural suite show more impact than in the urban area with a brighter environment and a higher traffic flow. The different results induce that the type and lighting situation of the environment has a strong impact on the potential of the novel technology. It can be considered that the LED and dimmable light technology in addition provides potential to reduce the energy consumption and maintenance, increases life time and therefore reduces costs. Also the measurement of traffic data could be used for monitoring and traffic management services. The study shows that the design of light aided accentuation of the crosswalk can lead to a better adaptation of car’s speeds at the crosswalk and to a high readiness of drivers to stop for crossing pedestrians. Requirements for future research include a better understanding of the various parameters of the effects, the usability on different topologies and road designs as well as the subjective perceptions of drivers. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 11/83 Endbericht Highlight 2 Projektbeschreibung 2.1 Ausgangslage und Problemstellung Das behandelte Problem ist eine niedrige Wahrnehmungsfähigkeit von Kfz-LenkerInnen in der Dunkelheit, welche durch Müdigkeit und schwächere optische Kontraste zustande kommt. Nur ein Fünftel des Straßenverkehrs findet in der Nacht statt. Trotzdem ereignet sich zu dieser Zeit etwa ein Viertel der Unfälle, wobei fast die Hälfte der tödlich Verunglückten zu beklagen ist. Auf Abschnitten mit künstlicher Straßenbeleuchtung halbiert sich die Tötungsrate/Unfall gegenüber einem Abschnitt ohne Beleuchtung (Wannenmacher, 2000). Dieser Zusammenhang weist auf die generelle Relevanz von Straßenbeleuchtung hin. Die Frage, inwieweit zeitliche und räumliche Muster und Farben in der Straßenbeleuchtung die Verkehrssicherheit noch weiter steigern können ist jedoch weitgehend ungeklärt und in Normen und Richtlinien auch noch nicht berücksichtigt und verankert. Hierbei geht es um die aktive Steigerung der Wahrnehmbarkeit von VerkehrsteilnehmerInnen um das Interaktions- und Geschwindigkeitsverhalten positiv zu beeinflussen, Konflikte zu entschärfen und somit die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die positiven Eigenschaften einer selbsterklärenden Straße können um eine bedarfsgesteuerte Komponente bereichert werden. Der Schutzweg repräsentiert den Unfallort mit der höchsten Anzahl an verletzten und getöteten Personen (Statistik Austria, 2011). Am ungeregelten Schutzweg werden besonders viele FußgängerInnen verletzt oder getötet (Kuratorium für Verkehrssicherheit, 2010), Zahlen sind der Tabelle 1 zu entnehmen. Tabelle 1: Allgemeine Unfallzahlen von Fußgängern, der ungeregelte Schutzweg sticht dabei besonders hervor (Quelle: KFV). Recherchen in den österreichischen Unfallzahlen zeigen, dass bei Lichtverhältnissen wie in der Dämmerung, bei Dunkelheit und bei künstlicher Beleuchtung etwa 40 % der Unfälle mit Beteiligung von Fußgängern an Schutzwegen passieren 1. Dieses Verhältnis zeigt den besonderen Bedarf an Maßnahmen 1 Im Ortsgebiet. Erhebungszeitraum: 2008-2010. In Wien und Niederösterreich, nur ungeregelte Schutzwege (Quelle: Unfalldatenbank Österreich). Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 12/83 Endbericht Highlight in diesem Bereich und richtet auch den Fokus dieses Projekts dementsprechend auf nicht signalgeregelte Schutzwege. Die technische Grundlage zu dem Vorhaben bieten neuartige LED - Leuchtmittel2, die durch integrierte und vernetzte Annäherungssensoren aufdimmen sobald ein Verkehrsteilnehmer detektiert wird. 2.2 Ziele des Projektes Die Beleuchtung soll die Topologie der Straße besser betonen ("to highlight") und den Fußgänger und dessen Weg besonders gut ausleuchten. Sie ergänzt somit die optische Wirkung der Infrastruktur um eine dynamische Komponente. Die bedarfsgesteuerte Straßenbeleuchtung soll bei überhöhter Geschwindigkeit den Fahrzeuglenker auf das Vorhandensein eines ungeregelten Schutzweges hinweisen und dadurch die Aufmerksamkeit auf den ungeschützten Verkehrsteilnehmer lenken. Die Forschungsfrage: Welche Verbesserungen im Bereich der Verkehrssicherheit können durch eine situationsbedingte Variation der Beleuchtung im Anhalte- und Annäherungsverhalten von VerkehrsteilnehmerInnen bei Schutzwegen erreicht werden? Ein weiteres Projektziel ist die Entwicklung und Anwendung von Methoden um die Wahrnehmung und Interaktionen zwischen Verkehrsteilnehmern zu messen und zu analysieren. Konkrete Ergebnisse sollen in weiterer Folge die Effekte der neuen Technologien auf die Achtsamkeit und die Interaktionsmuster verifizieren. Wichtig dabei ist, das zu untersuchende Verhalten durch das Messverfahren so wenig wie möglich zu beeinflussen („naturalistic observation“). Die Wirkung auf das Fahrverhalten wird indirekt über das Geschwindigkeitsprofil und der Aufnahme der Bewegungslinien ermittelt. Die verwendeten Sensoren werden möglichst gut getarnt aufgestellt. Konkret wurden im ausgeführten Projekt an einem Standort in NÖ und in Wien Funktionsmuster der dimmbaren LED Beleuchtungen sowie Sensoreinrichtungen installiert um die Interaktionsmuster anonymisiert zu erheben. Die Auswirkungen auf das Verkehrsverhalten von im Untersuchungsbereich gehenden und fahrenden Verkehrsteilnehmern wurden gemessen. Um die Effizienz der Untersuchung zu erhöhen, wurden auch geschulte Probanden als querende Fußgänger eingesetzt. Radar- und Videotechnologie wurde ebenfalls eingesetzt um dynamische und qualitative Parameter zu bestimmen. 2 Im, durch Mitteln des bmvit geförderten, Projekt DimLight (2009-2011) wurde eine zukunftsweisende Lösung zur Energieersparnis von Straßenbeleuchtung entwickelt. Durch Verwendung von LED-Technologie, Sensorik und intelligenter Auswertung können ohne Einbußen der Lichtstärke Energieersparnisse von bis zu 90 % erzielt werden. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 13/83 Endbericht Highlight 2.3 Evaluierung der Wirksamkeit Die Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit der neuartigen LED Beleuchtung wurde durch quantitative Erhebungen im Rahmen einer Vorher- Nachher Untersuchung evaluiert: 1. Zeitpunkt: Es wurde die Hypothese getestet, ob sich bei entsprechender, betonender Beleuchtung an ungeregelten Schutzwegen die Wahrnehmbarkeit der querenden Fußgänger erhöht und ob die Reaktion der Fahrzeuglenker auf ungeschützte Verkehrsteilnehmer zeitlich und räumlich früher erfolgt. Dies wurde bei vergleichbaren Situationen bei Vorher/Nachher Messungen ermittelt und evaluiert. 2. Art der Konfliktlösung: Es wurde die Anhaltewahrscheinlichkeit des Fahrzeuglenkers in Abhängigkeit der Beleuchtung untersucht. Hierbei wurden statistische Modelle eingesetzt um weitere Randbedingungen wie Geschwindigkeit und Entfernung der Fahrzeuge zu berücksichtigen. Manche der allgemeinen Zusammenhänge wurden in der Verkehrsforschung bereits dokumentiert: In Abbildung 7 ist die Anhaltebereitschaft in Abhängigkeit der Geschwindigkeit dargestellt. Abbildung 7: Empirisch erhobener Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Anhaltebereitschaft (Quelle: KFV, 2010). Die Funktion ist im Bereich um die 50 km/h sehr steil, bereits 5 km/h weniger bewirken eine statistische Erhöhung der Anhaltewahrscheinlichkeit von 10 %. Auf solche Erkenntnisse baut auch das Effektdesign der LED Beleuchtung auf. 3. Geschwindigkeitsverlauf: Während der Annäherung wird der Geschwindigkeitsverlauf der Verkehrsteilnehmer kontinuierlich gemessen. Das Interaktionsverhalten kann somit durch die Geschwindigkeitsprofile der beteiligten Fußgänger und Fahrzeuglenker beschrieben werden. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 14/83 Endbericht Highlight 3 Überlegungen zum Beleuchtungsdesign In diesem Kapitel ist ein Effektkatalog dargestellt, welcher die lichttechnischen Effekte, die evaluiert wurden, beschreibt und begründet. 3.1 Normativer Hintergrund Die derzeitigen relevanten Normen sehen die bedarfsgesteuerte Beleuchtung nicht vor; im hier behandelten Fokus gelten primär die EN 13201 „Straßenbeleuchtung“ (Teil 1 bis Teil 4) sowie die ÖNORM O 1051, "Beleuchtung von Konfliktzonen“. In Europa gelten weitgehend einheitliche Verkehrsregeln, seit November 2003 auch einheitliche Mindestanforderungen an die Straßenbeleuchtung. Dennoch besteht die Freiheit der europäischen Staaten ihre Straßenbeleuchtung nach eigenen Werte- und Designvorstellungen zu gestalten. Die Normenreihe EN 13 201 „Straßenbeleuchtung“ besteht aus vier Teilen: – Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen. Der Teil 1 ist unabdingbare Voraussetzung für die Bestimmung der Gütemerkmale der Beleuchtung: Nur aufgrund der verkehrlichen und sonstigen Eigenschaften der Straße, die im Teil 1 der Normenreihe DIN EN 13 201 aus lichttechnischer Sicht definiert sind, können die Beleuchtungssituation und daraufhin die Beleuchtungsklasse bestimmt werden. Diese ist erforderlich, um die Gütemerkmale der Straßenbeleuchtung quantitativ zu bestimmen. – Teil 2: Gütemerkmale – Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale – Teil 4: Methoden zur Messung der Gütemerkmale von Straßenbeleuchtungsanlagen. EN 13201 - 2 bis EN 13 201 - 4 sind in vielen CEN-Staaten (CEN; European Committee for Standardization), so auch in Österreich, in nationale Normen umgesetzt worden. Die ÖNORM O 1051 Straßenbeleuchtung – Beleuchtung von Konfliktzonen3 gilt für die Errichtung von Beleuchtungsanlagen bei Schutzwegen und Radfahrerüberfahrten, Kreisverkehren, Fahrbahnteilern sowie Parkplätzen. Allgemein definiert die Norm O 1051 die Beleuchtung an Schutzwegen derart, dass in "Dunkelstunden der Schutzweg in der Annäherung aus ausreichender Entfernung als besondere Straßenstelle erkennbar ist, und dass der herannahende KraftfahrerInnen rechtzeitig erkennen kann, ob sich eine Person auf der Auftrittsfläche zum oder am Schutzweg selbst befindet" [EN 13201]. Weiters formuliert die Norm: "Die frühzeitige Erkennbarkeit eines Schutzweges im Straßenverlauf kann durch Anhebung des Leuchtdichteniveaus und/oder durch einen Lichtfarbewechsel der Beleuchtung im Bereich des Schutzweges erreicht werden“. Die vorliegende ÖNORM dient dazu, praxisgerechte Werte für lichttechnische Größen vorzugeben, um die Verkehrssicherheit in den oben genannten Konfliktzonen zu erhöhen. Eine Auswahl der 3 Angaben sind bezogen auf die Ausgabe 2007-07-01. Des Weiteren finden sich in ihrem Anhang A Informationen zur Beleuchtung von Kreuzungen und Busbuchten. Diese ÖNORM ist eine Ergänzung zum ÖNORM CEN/TR 13201-1 und zu den ÖNORMEN EN 13201-2 bis -4, die die allgemeinen Straßenbeleuchtungsanwendungen abdecken. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 15/83 Endbericht Highlight entsprechenden Beleuchtungsklassen von Straßenbeleuchtungen unter Berücksichtigung des, im statistischen Sinne, situativen Verkehrsflusses sieht die ÖNORM O 1053 vor. In der Konzeption wurde darauf geachtet, die normativen Rahmenbedingungen bezüglich einer Grundausleuchtung zu beachten. 3.2 Überlegungen zum Effektdesign Erkennbarkeit Der Sinn einer Beleuchtung eines Schutzweges ist, dass dieser auch in den Dunkelstunden in der Annäherung aus ausreichender Entfernung als besondere Straßenstelle bzw. als potentieller Konfliktbereich erkennbar ist, und dass der herannahende LenkerInnen rechtzeitig erkennen kann, ob sich eine Person auf der Auftrittsfläche zum oder am Schutzweg selbst befindet. Die frühzeitige Erkennbarkeit eines Schutzweges im Straßenverlauf kann in den Dunkelstunden durch Anhebung des Leuchtdichteniveaus und/oder durch einen Lichtfarbewechsel der Beleuchtung im Bereich des Schutzweges erreicht werden. Dabei müssen die Leuchtmittel, die für die Beleuchtung von Schutzwegen eingesetzt werden, entsprechend der Norm einen Farbwiedergabeindex von mindestens 20 (Ra4 ≥ 20) aufweisen. Zulässige Kontrastarten Zur Sichtbarmachung von Personen auf Schutzwegen sind beide Kontrastarten (negativer und positiver Kontrast) zulässig. Damit keine Zusatzbeleuchtung notwendig ist, muss die Straßenbeleuchtung mehrere physikalische Werte erfüllen (siehe Tabelle 21 im Anhang). Muster / Anordnung: Technische Möglichkeiten Für die entstehenden Muster ist nicht die Anordnung der LEDs auf der Platine relevant, sondern der eingeschlossene Winkel zwischen Grundfläche der Optik und der Platine. Vor allem elliptische Muster durch den Einsatz asymmetrischer Linsen - sind für das Generieren von Balken auf der Straßenoberfläche notwendig. Es stellte sich heraus, dass pro Leuchte nur eine einzige Ellipse erzeugt werden kann. Primär wurden nur Linsen mit einem minimalen Abstrahlwinkel (5 °) getestet. Bei 6,0 m Lichtpunkthöhe ergibt dies einen Kegel von etwa 1,0 m Durchmesser. Bei der Farbwahl sind außerdem die Aspekte Signalwirkung und Lichtausbeute/LED ausschlaggebend. Informationsaufnahme & Dunkelheit Ein Wahrnehmungsmodell, welches die multiplen Aspekte zwischen Blickverhalten und Erkennen berücksichtigt wurde 2010 von Dr. Reinisch entworfen. Relevant in diesem Kontext ist die Umfeldhelligkeit, also die Helligkeit des Straßenumfeldes, abhängig von der Tageszeit. Aufgrund des Aufbaus der menschlichen Netzhaut und der damit verbundenen Verteilung der Photorezeptoren kann bei Dunkelheit von einer Verschlechterung der Sehleistung (beispielsweise Sehschärfe, Kontrastempfindlichkeit) ausgegangen werden. Des Weiteren können bei Dunkelheit über das periphere Sehen aufgrund der niedrigeren Kontraste und aufgrund der teilweise sehr unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnisse weniger Informationen aufgenommen werden. Das Sehvermögen im nächtlichen Straßenverkehr sinkt daher bis auf ein Zwanzigstel des Tageswertes (Reinisch, 2010). 4 Die abgekürzte Schreibweise für den Farbwiedergabeindex ist Ra. Hierbei steht das Index-a für allgemeiner Farbwiedergabeindex, der nur die Werte der ersten acht Testfarben nach DIN einbezieht. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 16/83 Endbericht Highlight Aufgrund der Abnahme der Sehschärfe können somit bei Dämmerung oder Dunkelheit verschiedene Objekte nicht mehr scharf abgebildet werden. Fahrgeschwindigkeit und Licht bei Nacht Die mittleren Geschwindigkeiten unterliegen zeitlichen Veränderungen (Schüller, 2010). Hier spielen vor allem die Verkehrsdichte sowie die Lichtverhältnisse und Nässe eine Rolle. Während der Nacht wurden bei Geschwindigkeitsmessungen in vielen Fällen Erhöhungen der gewählten Geschwindigkeiten5 um 5 bis 10 km/h festgestellt (Thoma, 1993), (Retzko & Korda, 1999), (Schleicher-Jester, 1995) oder (Lipphard & Meewes, 1994). Dies wird auch in (Schüller, 2010) deutlich: Die gefahrenen Geschwindigkeiten bei freier Geschwindigkeitswahl liegen in den Nachtstunden mit fast 7 km/h deutlich über denen am Tag. Während in den Morgen- und Abendstunden die gefahrenen Geschwindigkeiten offenbar auf die Verkehrsstärke reagieren, ist dieser Einfluss tagsüber zwischen den Spitzenstunden nicht feststellbar. Die Unterschiede sind unabhängig von der Straßenkategorie. Trotzdem stellen bspw. Lipphard und Meewes (1994) für Außerortsstraßen mit einem vergleichsweise geringen Geschwindigkeitsniveau keine Änderung des Verhaltens im Vergleich von Tag und Nacht fest. Es stellt sich die Frage, inwiefern andere Einflussfaktoren eine Rolle spielen. Denkbar wären die geringere stündliche Verkehrsstärke oder der Einfluss des Fahrerkollektivs, welches zu dieser Zeit unterwegs ist. Pfundt et al. (1986) stellten anhand von umfangreichen Geschwindigkeitsmessungen auf zwei Straßen fest, dass vor allem im Zeitbereich 20 - 22 Uhr und teilweise auch zwischen 7 - 9 Uhr die höchsten Geschwindigkeiten auftreten. Die Ergebnisse streuen sehr stark, eine Verallgemeinerung ist damit nicht möglich. Risiko Homöostase Bei der Risiko Homöostase handelt es sich um ein seit bereits über 20 Jahre - vor allem in der Verkehrspsychologie - kontrovers diskutiertes Phänomen. Dem Ansatz liegt zugrunde, dass der Mensch (als Regelkreislauf) immer das gleiche (daher Homöostase) Risikopotential auf sich nimmt, im Prinzip um möglichst schnell an sein Ziel zu kommen. Empirische Untersuchungen mit Lichteffekten konnten den Ansatz der Risiko Homöostase von Wilde (1988) bereits untermauern: Assum et al. (1999) betrachten den Effekt von Straßenbeleuchtung unter dem Gesichtspunkt der Risiko Homöostase. Die AutorenInnen zeigen niedrigere Konzentration und höhere Fahrgeschwindigkeiten durch das Anbringen von Straßenbeleuchtung (vorher: keine Straßenbeleuchtung). Kritiker der Theorie im allgemeinen betonen, dass durch diese Anpassung die Gefahr NICHT reduziert wird, sondern gleich bleibt, und dadurch auch wirkungsvolle Maßnahmen eigentlich immer umsonst wären. Eine mögliche Erklärung für den Nutzen besteht darin, dass einer "linearen" Perzeption und Anpassung des Risikos der quadratische Zusammenhang von Fahrgeschwindigkeit und kinetischer Verformungsenergie gegenübersteht. Statistische oder gar analytische Modelle dazu sind den Autoren nicht bekannt. Die Risiko Homöostase ist im vorliegenden Projekt kein zentrales theoretisches Fundament - sie ist hier ergänzend genannt. 5 Unter Bedingungen der „freien Fahrt“, kein Pulkfahren oder ähnliches. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 17/83 Endbericht Highlight Geschwindigkeitswahrnehmung Führt der Beobachter eine Vorwärtsbewegung durch, so verändert sich das im Auge abgebildete Bild (Burg & Moser, 2009). Der fixierte Objektpunkt bildet sich weiterhin in der Fovea ab und verändert seine Lage nicht. Je größer die eigene Geschwindigkeit ist, desto rascher wandert der Bildpunkt dieses anderen Punktes über die Retina. Es ergibt sich daraus eine Art Strömungsmuster von Punkten, die von der Fovea nach außen wandern und zwar umso rascher, je weiter außen sie schon sind und umso langsamer, je weiter entfernt sie sind. Daher ist das Vorhandensein von beleuchteten Objekten oder Lichtquellen im Seitenbereich besonders wichtig für die Schätzung der eigenen Fahrgeschwindigkeit. So wird zum Beispiel bei Nebel die optimale Geschwindigkeitswahl verfehlt, da der Sichtbereich ausschließlich in Fahrtrichtung liegen kann (Snowden, Stimpson, & Ruddle, 1998). Die Wirkung der Effekte kann von diesem Phänomen profitieren: Durch die Effekte auf der Fahrbahn entstehen im Strömungsmuster der Retina stärkere Strukturen als durch eine homogene Ausleuchtung. Effektkonzept Das Lichtdesign wurde für zwei Örtlichkeiten im Schutzwegbereich separat mit folgenden Zielen durchgeführt: 1. Schutzweg: Wahrnehmbarkeit im Querungsbereich und angrenzendem Gehsteig 2. Annäherungsbereich: Geschwindigkeitsdämpfung, Aufmerksamkeitssteigerung. Unmittelbar am Schutzweg wird die Wahrnehmbarkeit des ungeschützten Verkehrsteilnehmers durch die Beleuchtungsart gestärkt. Die Ausgestaltung des Leuchtmittels ist der wesentliche Teil des Projekts. Neben sicherheitstechnischer Überlegungen und wahrnehmungsbezogener Eigenschaften fließt zudem auch die technische Umsetzbarkeit in das Lichtdesign ein. Dies inkludiert dynamische Effekte, Farben und Steuerungsfunktionen und wird durch die entsprechende Auswahl an Leuchtdioden, optischer Linsen und Softwareparametrierungen umgesetzt. Bereits im Annäherungsbereich soll die Achtsamkeit erhöht und die Geschwindigkeit gedämpft werden. Dazu werden unterschiedliche Farbtemperaturen und Strukturen quer zur Fahrtrichtung bei Annäherung von Fahrzeugen auf die Straßenoberfläche projiziert. Dabei ist es auch möglich, die Effekte geschwindigkeitsabhängig auszugestalten. So kann z.B. die Lichtintensität und die Blinkfrequenz so eingestellt werden, dass sie sich proportional zur Geschwindigkeit sich annähernder Fahrzeuge verhalten. Möglichkeiten in Hinblick auf die Steigerung der wahrgenommen Geschwindigkeit: Statisches Balkenmuster Balkenmuster blinkend mit unterschiedlicher Frequenz und Intensität Farben variieren (im Rahmen der Normen). Liegen die Geschwindigkeiten an bestimmten Distanzen über einem definiertem Pegel, kann ein Warnmodus aktiviert werden und die farbigen LEDs werden angesteuert. Pulsweiten, Frequenz und Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 18/83 Endbericht Highlight Intensität zwischen den Balken können mit der Geschwindigkeitsvariablen moduliert werden. Abbildung 8 zeigt beispielhaft das Prinzip der geschwindigkeitsabhängigen Effektsteuerung. Abbildung 8: Prinzip der Effektsteuerung. Die Intensität der Warneffekte nimmt mit der Geschwindigkeit des sich annähernden Fahrzeugs zu. Die Werte sind hier nur beispielhaft angeführt. Ein Ziel im Design und der Parametrisierung der Effekte ist, neben der Achtsamkeit den Fokus der Wahrnehmung nicht auf den Annäherungsbereich, sondern primär zum Schutzweg zu lenken. Distanzen und Grenzwerte werden an die jeweilige Topologie, Sichtelemente und Geschwindigkeitslimits angepasst. Schutzwegbeleuchtung Hier steht die frühzeitige Objekterkennung im Vordergrund. Eine Rolle spielen: Kontraststeigerung (Fußgänger) im Seitenbereich, Abheben von der Umgebung Kontraststeigerung (Fußgänger) beim Queren, Abheben von der Umgebung Beleuchtungsstärke des Fußgängers im Seitenbereich und am Schutzweg Hervorheben der Bodenmarkierung. Diese Aspekte werden durch ein statisches, weißes Licht ausreichend erfüllt. Es wurden keine dynamischen, farbigen Effekte im Schutzwegbereich angedacht. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 19/83 Endbericht Highlight 3.3 Lichtdesign Um das angedachte Prinzip zu evaluieren, wurde nach den Anforderungen des Effektkataloges eine Testleuchte aufgebaut, bei welcher ein String weißer LEDs gegen rot-orange LEDs ausgetauscht wurde. Dabei konnte im Labor die gewünschte Funktion getestet sowie die Wahrnehmbarkeit der Lichteffekte nachgewiesen werden. Danach wurde eine Marktrecherche bezüglich in Frage kommender Linsen zur Umsetzung der Lichteffekte gestartet. Mittels Simulation mit der Straßenbeleuchtungssoftware DIALux wurden verschiedene Linsentypen getestet. In der Simulation zeigte ein Linsentyp des Herstellers Ledil, welcher einen Balken quer zur Fahrrichtung auf die Fahrbahn projiziert, die besten Kontraste auf der Fahrbahnoberfläche (siehe Abbildung 9). Die Fahrzeuge sind hier nur zu Nachstellung der Annäherungssituation gesetzt, sie bringen keinen aktiven Beitrag ein. Abbildung 9: Simulation des LICHTS (Linsensysteme) der prototypischen Leuchten im Bereich des Schutzweges und im Annäherungsbereich. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 20/83 Endbericht Highlight 3.4 Umbau der Leuchten Für die Leuchten im Annäherungsbereich wurden drei lixtec 90 W Straßenleuchten (Abbildung 10) entsprechend den Vorgaben des Effektkataloges umgebaut. Bei dieser Leuchte können 3 Strings mit je 20 Leuchtdioden unabhängig voneinander angesteuert werden. Einer dieser Strings wurde mit rot-orangen Hochleistungs-LEDs bestückt. Dazu waren Änderungen auf der Leiterplatte notwendig. Abbildung 10: Basis: Serienleuchte lixtec. Um einen farblichen, rechteckförmigen Bereich auf der Fahrbahn zu erzielen waren spezielle Linsen erforderlich. Da diese Linsen mechanisch höher als die normal eingesetzten Linsen sind, musste auch das Gehäuse der Leuchten adaptiert werden. Abbildung 11 zeigt die modifizierten farbigen Strings in der Lampenplatine. Abbildung 11: Umgebaute lixtec Straßenleuchte mit rot-orangem String. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 21/83 Endbericht Highlight Als Schutzwegleuchte wurde eine weitere lixtec 90 W Straßenleuchte (Abbildung 12) zur normgerechten Schutzwegleuchte umgebaut. Dafür wurden spezielle Reflektoren eingesetzt, welche das Licht auf den laut Norm definierten Bereich projizieren. Auch hier musste das Gehäuse der Leuchten adaptiert werden. Abbildung 12: Schutzwegleuchte (weiß). 3.5 Anpassung der Software Für das Projekt HIGHLIGHT mussten auch umfangreiche Ergänzungen in der Software der Leuchten und im lixtec Monitor, der Bedienoberfläche von lixtec, durchgeführt werden. Dies war im Speziellen: Implementierung der Blinkfunktion mit konfigurierbaren Blinkfrequenzen Implementierung von drei unabhängigen Auslöseschwellen (Geschwindigkeit der Fahrzeuge in km/h) mit frei definierbaren Blinkfrequenzen Anpassungen bei den Funkprotokollen Erweiterung des lixtec Monitors um die Funktionen des Projektes HIGHLIGHT Test und Inbetriebnahme der Zusatzfunktionen. Im nachfolgenden Screenshot (Abbildung 13) sind die Möglichkeiten zur Konfiguration der Lichteffekte ersichtlich. Sämtliche Einstellungen können ferngesteuert konfiguriert werden. Für jede der drei Auslöseschwellen („Level“) können Geschwindigkeit („Speed“), die Blinkfrequenz (mittels „On Time“ bzw. „Off Time“ und die Lichtstärke („PWM On“ bzw. „PWM Off“) unabhängig voneinander konfiguriert werden. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 22/83 Endbericht Highlight Abbildung 13: Screenshot des lixtec Monitors zeigt die spezifischen Highlight Funktionalitäten. Über den Wert des Parameters „Timeout“ kann festgelegt werden, wie lange der Effekt nach der Auslösung andauern soll. 3.6 Lichtfarbe Der Bereich der infrage kommenden Effektlichtfarbe wurde vom Projektteam grundsätzlich im Farbspektrum gelb-orange-rot angesiedelt. In diesem Bereich sind einerseits die Signalfarben im Verkehrsbereich angesiedelt andererseits ist hier eine hohe Leuchtstärke/Leistungsaufnahme zu finden. Blaue Farbtöne sind gemäß §20 Abs. 5 StVO 1960 bestimmten Einsatzfahrzeugen im öffentlichen Interesse vorbehalten und wurden daher hier in weiteren Betrachtungen ausgenommen. Nachfolgend ist eine kurze Aufgliederung der relevanten Wellenlängen der Farbspektren: 575 - 580 nm … gelb 580 - 585 nm … gelb-orange 585 - 595 nm … orange 595 - 620 nm … rot-orange 620 - 780 nm … rot. Aus Sicht der Halbleitertechnologie sind rot–orange LEDs jene mit der höchsten Leuchtstärke bei gleicher elektrischer Leistungsaufnahme. Aus diesem Grund wurden für die erste Version der Leuchte, welche bei der Demo in St. Pölten und beim 1. Feldversuch in Maria Lanzendorf eingesetzt wurde, rot-orange LEDs mit einer Wellenlänge von ca. 615 nm ausgewählt. Die Lichteffekte sind gut sichtbar, allerdings erscheint die Lichtfarbe subjektiv rot. Aus verkehrsrechtlichen Überlegungen (siehe 3.8) wurde für den 2. Feldversuch in Wien eine zweite Version der Leuchte entwickelt. Dabei wurde die Hälfte der rot-orangen LEDs gegen bernsteinfarbige LEDs ausgewechselt. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 23/83 Endbericht Highlight Abbildung 14: Leuchtenplatine mit roten und bernsteinfarbigen LEDs und entsprechenden Linsen. Durch diese Kombination der beiden Lichtfarben liegt der Mittelwert des Spektrums bei einer Wellenlänge von ca. 595 nm. Die Lichtfarbe wird dadurch wie erwartet deutlich ins orange Farbspektrum verschoben. 3.7 Demo St. Pölten Mit Unterstützung der Stadt St. Pölten und der NÖ Landesregierung wurde am 19. März eine Präsentation von prototypischen Lichteffekten mit dimmbaren LED Leuchten durchgeführt. Ziel war es, einerseits einen Eindruck über die technischen Machbarkeiten zu geben und andererseits Einschätzungen und Empfehlungen zur Durchführung des Feldtests im öffentlichen Straßenverkehr in NÖ zu gewinnen. Die Erkenntnisse aus den Rückmeldungen der Fachleute der NÖ Landesregierung und des Magistrats St. Pölten wurden in weiterer Folge bei den organisatorischen Rahmenbedingungen und für technische Verbesserungen für den Feldtest berücksichtigt. Abbildung 15: LINKS: Tausch der Leuchten inklusive Ausleger. RECHTS: Schutzwegleuchte im Nahfeld, dahinter 2 Leuchten im simulierten Annäherungsbereich. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 24/83 Endbericht Highlight Das Setup inkludiert eine Schutzwegleuchte sowie zwei weitere LED Leuchten im "Annäherungsbereich", die neben weißen auch mit rot-orangen LEDs bestückt sind. Alle Leuchten können über die proprietäre Funkverbindung gesteuert werden. Aus technischer Sicht wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: Rot-orange Balken sollten zum Schutzweg "hinführen". Dies wird durch eine entsprechende Lage der Streifen im Querschnitt, in der Distanz zum Schutzweg und durch zeitversetztes Einschalten erreicht. Das letzte rot-orange Licht soll nahe am Schutzweg liegen (einige Meter). Die Stelle mit der höchsten Leuchtstärke soll in Fahrstreifenmitte (nicht am rechten Rand) liegen. Der Blickwinkel zwischen der Schutzwegmarkierung und dem projizierten rot-orangen Licht sollte nicht zu groß werden. Als Lösung bietet sich ein früheres Einschalten und auch wieder rechtzeitig Ausschalten an. Mögliche Geschwindigkeitsgrenzen in der Effektsteuerung sowie die Pulsdauer und Frequenz wurden mit den Experten diskutiert und für den ersten Feldtest definiert. 3.8 Verkehrsrechtliche Überlegungen Eine Stellungnahme der Wiener MA 65 - Rechtliche Verkehrsangelegenheiten hält fest, dass rotes Licht gemäß § 38 Abs. 5 StVO 1960 als Zeichen für „Halt“ steht und aus diesem Grund die Verkehrsteilnehmer grundsätzlich zum Halten verpflichtet sind. Daher scheint der Einsatz von rotem Blinklicht für die Juristen bedenklich zu sein. Sie empfehlen den Einsatz von gelbem Blinklicht, welches gemäß § 38 Abs. 3 StVO 1960 „Vorsicht“ bedeutet. Die hier untersuchten Beleuchtungen sind jedoch keine Lichtsignale im unmittelbaren Sinn. Jedoch ist auch anzumerken, dass auch in den Normen diese Art der Beleuchtungseffekte nicht berücksichtigt ist. Eine exakte rechtliche Zuordnung dieser technischen Einrichtung ist im Einsatzfall erforderlich. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 25/83 Endbericht Highlight 4 Planungen und Durchführung der empirischen Erhebungen 4.1 Auswertungskonzept Ziel der Auswertung war es, eine solide quantitative Beurteilung des Annäherungsverhaltens der Verkehrsteilnehmer (Kfz, FußgängerInnen) durchführen zu können. Dafür wurden innerhalb einer Messdauer von 3 Tagen die LenkerInnen und deren Fahrverhalten beobachtet. Folgende Parameter konnten aus den erhobenen Messdaten ausgelesen werden: Querschnittsgeschwindigkeiten Abschnittsgeschwindigkeiten, d.h. Durchschnittsgeschwindigkeiten mittels anonymisierter Kennzeichenerhebung Verkehrsstärken der Kfz Zeitlücken der Kfz Tägliche Nutzung des Schutzweges um auch Gewöhnungseffekte analysieren zu können. Bei einer Vorheruntersuchung wurden möglichst unauffällig Sensoren angebracht, die den derzeitigen Normalzustand im Bereich des Schutzweges abbilden. Nach Installation der neuartigen LED Straßenbeleuchtung und Implementierung der lichttechnischen Effekte wurden mittels einer Nachher Untersuchung die Änderungen quantitativ ausgewertet. Folgende Änderungen sollten quantifiziert werden: Vergleich Querschnitts- und Abschnittsgeschwindigkeiten: vmax, v85, vm nach Fahrzeugklasse und Herkunft in Bezug zur erlaubten Höchstgeschwindigkeit und Anwesenheit eines Querenden Änderung des Fahrverhaltens im Messzeitraum Fahrverhalten der Kfz-LenkerInnen6: o Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger durch Anhalten (Stillstand) des Kfz queren o Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger queren, ohne dabei anzuhalten o Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger durch starkes Abbremsen queren (Auftreten eines Konfliktes) o Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger nicht queren o Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger unter Zustandekommen eines Konfliktes nicht queren. Interaktion Fußgänger zu Kfz: o Seitenabstand Fußgänger und RadfahrerIn zur Fahrbahnkante o Anhalte-Bereitschaft der Kfz‐LenkerIn: Stopps bzw. Reduzierung der Annäherungsgeschwindigkeiten o Geschwindigkeitsreduktion vor Schutzweg auch ohne Querende. Die Unterscheidung der ProbandInnen wäre in folgenden Gruppen interessant: Kinder, Erwachsener, ältere Personen und bei den FahrzeuglenkerInnen in Anrainer und Ortsfremde. Aufgrund der möglichen Evaluierungsdauer wurde dies nicht umgesetzt. 6 Quelle KFV Studie, Endbericht für Amt der Kärntner Landesregierung: Untersuchung rote Schutzwege; Fußgänger-, Lenker-, Interaktionsbeobachtungen. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 26/83 Endbericht Highlight 4.2 Erhebungskonzept Ziel der Erhebung war eine Methodenentwicklung zur Messung und Analyse von Interaktionen von Verkehrsteilnehmern. Es sollte der Effekt neuartiger, intelligenter Straßenbeleuchtung auf das Annäherungsverhalten der Verkehrsteilnehmer (Kfz-LenkerInnen, FußgängerInnen, RadfahrerInnen) in einer Vorher- und Nachher Untersuchung dargestellt werden. Es durfte jedoch keine Beeinflussung des Fahrverhaltens auftreten. Das Annäherungsverhalten kann man aus folgenden Messgrößen ableiten: Geschwindigkeitsprofil der Kfz im Vorfeld des Schutzweges Anhalte Bereitschaft der Kfz: stehen geblieben ja/nein, Geschwindigkeitsreduktion wenn querende Verkehrsteilnehmer beim Schutzweg warten, abhängig von der Annäherungsgeschwindigkeit Bewegungsprofil der Fußgänger. Folgende Sensoren stehen zur Verfügung: Automatic number plate recognition (ANPR) Systeme zur Erfassung von Abschnittsgeschwindigkeiten, Herkunft und „Lernfähigkeit“ der Kfz (über eindeutige Identifizierung der Fahrzeuge über die gesamte Messdauer) Radarsensoren im Vorfeld des Schutzweges zur Messung der Geschwindigkeit und Verkehrsstärke am Querschnitt Videoaufzeichnung zur Erhebung der Bewegungslinien aller Verkehrsteilnehmer, der Bremszeitpunkte und des kontinuierlichen Geschwindigkeitsniveaus. Dauer der Erhebungen: Die Dauer der Vorher- und Nachher Untersuchungen muss im Bereich der Geschwindigkeitserhebung zumindest einen Tag dauern, um tageszeitabhängige und fahrzeugabhängige Effekte dokumentieren zu können. Der Aufwand bei der Videoerhebung (v.a. der manuellen Auswertung) ist sehr groß, sodass in diesem Projekt aufgrund der verfügbaren Ressourcen nur eine begrenzte Anzahl von Nächten gemessen wurde. Position der Sensoren: Eine Querschnittsmessung erfolgte unmittelbar vor dem Schutzweg um die Überfahrgeschwindigkeit festzustellen. Die zwei weiteren Sensoren wurden im Annäherungsbereich aufgestellt, um die durch die Effekte noch unbeeinflussten und beeinflussten Geschwindigkeiten zu messen. Probanden: Es fanden kontrollierte Querungen durch Fußgänger aus dem Projektteam statt, um vergleichbare Querungssituationen in ausreichender Anzahl zu erfassen. Die Probanden im eigentlichen Sinne waren unbekannte Kfz-LenkerInnen, die im Messzeitraum den Standort passierten (Beachtung der mittleren Verkehrsstärke am Teststandort). Das eingesetzte Radar und ANPR System wurde von EBE Solutions und AIT Mobility als ein vollautomatisches, mobiles und autarkes System entwickelt, welches Verkehrszählungen und Verkehrsstromanalysen auf Basis von anonymisierter Kennzeichenverfolgung ermöglicht. Die Erfassungseinheiten wurden so konzipiert, dass sie unabhängig von jeglichen infrastrukturellen Einrichtungen rasch und ohne Verkehrsbehinderungen in Betrieb genommen werden können. Eine Videokamera mit Infrarotsperrfilter ersetzt das menschliche Auge. Die Beleuchtung erfolgt durch Infrarot-LEDs. Die Kfz-Kennzeichen werden mittels einer eigens entwickelten ANPR-Software verschlüsselt ausgelesen und mit Datum und dem Erfassungszeitpunkt versehen und lokal am Industrierechner gespeichert. Weiters wurde ein Radarsensor in der Einheit untergebracht um auch Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 27/83 Endbericht Highlight Querschnittsdaten wie Geschwindigkeiten, Fahrzeugklassen zu erheben. Die Stromversorgung der gesamten Erfassungseinheit erfolgt über Akkus. All diese Komponenten sind in einer versperrbaren Schutzbox untergebracht die am Fahrbahnrand platziert wird (Abbildung 16). Abbildung 16: VIONA Box, Radar und ANPR System, wird möglichst getarnt installiert. Anhand dieses mobilen Systems konnten die unterschiedlichsten fahrzeugbezogenen Auswertungen ermöglicht werden, darunter Abschnitts- und Querschnittsgeschwindigkeiten nach Fahrzeugklasse, Herkunft und Tageszeit. 4.3 Datenschutz Das Erhebungsdesign richtete sich auch an den Vorgaben der österreichischen Datenschutzkommission Datenschutzgesetz 2000 (DSG 2000), BGBl. I Nr. 165/1999, idgF. aus. Kennzeichen wurden nicht unmittelbar gespeichert und wiedergegeben. Keine Gesichter oder Aktivitäten von Personen wurden identifizierbar verarbeitet und die Daten wurden nicht an Dritte weitergegeben. Um die Zulässigkeit der verwendeten Methoden zu gewährleisten wurde ein Selbsttest durchgeführt (Reimer, 2012). Auch eine Anfrage an das Wiener Magistrat für Datenschutz, Informationsrecht und Personenstand (MA 26) bestätigte die Konformität der Beobachtung des Verkehrsverhaltens mit den aktuellen Datenschutzbestimmungen. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 28/83 Endbericht Highlight 4.4 4.4.1 Feldtest 1 Standortentscheidung Nach mehreren Terminen mit Experten der NÖ Landesregierung im Bereich Verkehrssicherheit, Verkehrstechnik, Sachverständigenwesen und Straßenbeleuchtung wurden die Bedingungen und mögliche Standorte in Niederösterreich definiert. Unter den Fachleuten befanden sich DI Christof Dauda (damals Fachbereichs- Leiter der Verkehrstechnik), DI Stephan Mayrhofer (Fachbereichs- Leiter Verkehrssicherheit), Ing. Jörg Günthör (Lichttechnik St. Pölten) und DI Egmont Fuchs (AmtsSachverständiger Verkehrssicherheit Land NÖ). Schließlich wurde Maria Lanzendorf als Standort der ersten Testung gewählt. Der ungeregelte Schutzweg befindet sich kurz nach der Ortseinfahrt auf einer geraden Strecke auf der B11, Achauer Straße. Abbildung 17 gibt einige Eindrücke der Topologie und der Montage der Leuchten wieder. Abbildung 17: Standort und Montage Schutzwegleuchte in Maria Lanzendorf. Sämtliche vordefinierte Anforderungen seitens des Konsortiums und des Landes NÖ wurden an diesem Standort erfüllt. Der ungeregelte Schutzweg liegt auf freier Strecke und die Leuchtenmasten sind für die Montage in Höhe, Abstand und Typ geeignet und die zu erwartende 85 % Geschwindigkeit des Fahrzeugkollektivs (v85) liegt über dem erlaubten Tempolimit von 50 km/h. Ein DEMO - Video ist in zwei unterschiedlichen Qualitäten zum Download verfügbar: Download Größe von ~ 150MB oder von ~ 25MB. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 29/83 Endbericht Highlight 4.4.2 Messsetup Sämtliche Leuchten (siehe Abbildung 18) messen kontinuierlich die Geschwindigkeit in beiden Fahrtrichtungen im Abschnitt der Leuchten. Eine tatsächliche Reichweite der Radarsensoren in den Leuchten von ungefähr 60 bis 100 m wurde festgestellt. Liegt die Geschwindigkeit über 50 km/h werden entsprechend der Tabelle 2 die roten LEDs in voller Intensität blinkend geschalten. Die Verzögerungszeit, mit welcher die Effekte aktualisiert werden, ist mit zwei Sekunden parametrisiert. Tabelle 2: Effekte in Abhängigkeit zur aktuell gemessenen maximalen Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Kfz. Bereich [km/h] Ton [ms] Toff [ms] f [Hz] vmax ≤ 50 - - - 50 < vmax < 70 400 800 0,83 70 > vmax 250 500 1,33 Schutzwegleuchte VIONA1 LED Leuchte1 LED Leuchte2 VIONA2 LED Leuchte3 Abbildung 18: Annäherungsbereich des Schutzweges inkl. Sensorik. Die Brücke bildet eine leichte Kuppe aus, bei Annäherung sind dennoch alle drei Balken gleichzeitig sichtbar. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 30/83 Endbericht Highlight 4.4.3 Geschwindigkeitsmessungen An drei Querschnitten (in Abbildung 18 und Abbildung 19 als roter Punkt mit schwarzem Rand dargestellt) wurden von Mi, 22. Mai 2013, 17:00 h bis Fr, 24. Mai 2013, 10:00 h Messungen der Querschnittsgeschwindigkeiten und eine verschlüsselte Aufzeichnung der Kennzeichen zur Erhebung der Abschnittsgeschwindigkeiten und der Herkunft der Fahrzeuge durchgeführt (System VIONA: Videoidentifikation und Online-Analyse von Verkehrsströmen). Die Abstände der Messquerschnitte zum Schutzwege sind: dVIONA1: 10 m, dVIONA2: 70 m, dVIONA3: 490 m. VIONA1 VIONA2 Standorte der 24.Mai…grün Videokamera: 23.Mai…gelb VIONA3 Abbildung 19: Standorte VIONA System und Videokamera (24. Mai 2013). 4.4.4 Videobasierte Messungen Am 23. und 24. Mai wurde der Annäherungsbereich auch mit einer Videokamera aufgenommen. Die Kamera war auf einem Mast montiert (in 2 bzw. 3 m Höhe), der Standort ist in Abbildung 19 ersichtlich (gelber bzw. grüner Punkt mit schwarzem Rand), die Entfernungen zum Schutzweg betragen 245 m (23. Mai 2013) bzw. 195 m (24. Mai 2013). Das „Näherrücken“ der Kamera erfolgte aufgrund der verbesserten Perspektive sowie dem bereits gewonnen Wissen über die Bremszeitpunkte und dem dadurch definierten Erhebungsraum. Folgende Daten werden aus den Bildern gewonnen: Geschwindigkeit (in 1/10 Sekunden Auflösung) Bremszeitpunkt (Bremslicht an), in 1/10 Sek. Auflösung. Das Näherrücken zum Schutzweg und die höhere Montage führten jedoch auch zu einer erneuten Kalibrierung der Transformation. Aufgrund der Krümmung der Fahrbahn-Kuppe im Brückenbereich ist Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 31/83 Endbericht Highlight die Geschwindigkeitsmessung im unmittelbaren Bereich des Schutzwegs aufgrund der unstetigen Transformation der realen Ebene auf die Bildfläche nicht exakt. Daher sind die Geschwindigkeitsdaten aus dieser Video-Messung nur im Annäherungsbereich und nicht im unmittelbaren Umfeld des Schutzweges sinnvoll verwertbar. Dies wurde erst im Rahmen der Kalibrierung im Nachhinein festgestellt. Abbildung 20: Beispiel einer Annotation eines Pkw (23. Mai 2013). Abbildung 20 zeigt die Annotation7 eines Pkw beim ersten Blinken der ersten bestückten Straßenbeleuchtung, die Bremszeitpunkte (Aufleuchten der Bremsleuchten) können auf 0,1 Sekunden genau erfasst werden, die kontinuierliche Positionsbestimmung ist aber aufgrund der Kuppe ungenau. Um dennoch zu verwertbaren Messergebnissen zu kommen wurden einige ausgewählte Marker gesetzt, um aus dem Zeitpunkt des Passierens dieser Marken die Abschnittsgeschwindigkeiten abzuleiten. 4.4.5 Protokolle der Interaktionen Beim Test am Do, 23. 5. 2013 wurden ab 22:30 h die Fahrzeuge mit Querungsabsicht eines Fußgängers (Projektmitarbeiter) beim Schutzweg konfrontiert. Folgende handschriftliche Anmerkungen (nach den Beobachtungen) wurden dabei aufgezeichnet: Uhrzeit Kategorie der Anhaltebereitschaft: o 1: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger durch Anhalten (Stillstand) des Kfz queren o 2: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger queren, ohne dabei anzuhalten o 3: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger durch starkes Abbremsen queren (Konflikt) o 4: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger nicht queren o 5: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger unter Zustandekommen eines Konfliktes nicht queren. 7 Unter Annotation versteht man hier das Verfahren zur Informationsanreicherung digitaler Bilder, konkret das Markieren definierter Punkte an den Fahrzeugen in den einzelnen Frames der Videos. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 32/83 Endbericht Highlight 4.5 4.5.1 Feldtest 2 Beschreibung der Ausleuchtung und des lichttechnischen Effekts Sämtliche LED Leuchten (siehe Abbildung 21) messen in ihrem jeweiligen Abschnitt kontinuierlich die Geschwindigkeit in beiden Fahrtrichtungen. Bei der Installation am 4. März 2014 wurden folgende Parameter eingestellt: Liegt die Geschwindigkeit der sich annähernden Fahrzeuge zwischen 50 km/h und 60 km/h werden entsprechend die roten und orangen LEDs in einer Intensität von 50 % geschalten. Ab 60 km/h wird die volle Intensität (100 %) aktiviert. Am 5. März 2014 wurde bereits ab 50 km/h die volle Intensität aktiviert, da die Unterscheidung der beiden Stufen als relativ schwach eingeschätzt wurde und auch nach subjektiven Einschätzungen der Projektmitarbeiter keine große Wirkung des orangen Licht festgestellt wurde. Es wurde eine tatsächliche Reichweite der Radarsensoren in den Leuchten von etwa 50 m festgestellt. VIONA1 Videokamera VIONA2 LED Leuchte3 LED Leuchte2 LED Leuchte1 VIONA3 Schutzwegleuchte Abbildung 21: Annäherungsbereich des Schutzweges inkl. Sensorik (genordet). Die Distanzen der Beleuchtungsmasten zum Schutzwegrand betragen 17 m, 25 m und 25 m. Sämtliche Leuchtpunkte im Annäherungsbereich sind in 5,75 m, die Schutzweg in 7 m Höhe montiert. Der Abstände der Masten zur Fahrbahnmitte betragen 5,5 m, 5,5 m und 7,3 m (keine Mittellinie bei den ersten beiden). Die Fahrbahnbreite beim Schutzweg misst 6,2 m. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 33/83 Endbericht Highlight Die VIONA-Boxen (Kennzeichenerfassung und Radar- Querschnittsmessungen) wurden in 0 m, 110 m und 245 m Entfernung zum Schutzweg aufgestellt. Der Kameramast befindet sich in 200 m Abstand zum Schutzweg, wobei der Beobachtungsbereich 150 m vor dem Schutzweg beginnt. Bis etwa 50 m nach dem Schutzweg können noch ausreichend gute Positionsdaten gewonnen werden. Es ist nur eine Schutzwegleuchte vorhanden, welche sich auf der Seite des Supermarktes befindet. Die Querung der Projektmitarbeiter fand von beiden Seiten statt, KFZ-LenkerInnen wurden nicht befragt. Im Schutzwegbereich ist die Fahrbahn etwa 1 m schmäler als im Annäherungsbereich (d > 60 m), außerdem ist keine Bodenmarkierung (mittige Leit-/Sperrline) vorhanden. 4.5.1.1 Statisches Aufdimmen der farbigen Balken Sämtliche Leuchten messen kontinuierlich die Geschwindigkeit in beiden Fahrtrichtungen im Abschnitt der Leuchten. Liegt diese über 60 km/h werden entsprechend der Tabelle 3 die orangen oder roten LEDs in voller Intensität geschalten. Die Verzögerungszeit, mit welcher die Pulsweiten aktualisiert werden, ist mit zwei Sekunden parametrisiert. Tabelle 3: Effekte in Abhängigkeit zur aktuell gemessenen maximalen Geschwindigkeit. Bereich [km/h] Leistung / max. Leistung der jeweiligen Leuchte in % vmax ≤ 50 0 50 < vmax < 60 50 vmax > 60 100 Die fünf Parameter (50 km/h, 60 km/h, 0 %, 40 %, 100 %) sind beispielhafte Werte. Es ist anzumerken, dass die Leuchtleistung der physikalischen und nicht der durch das menschliche Auge wahrgenommen Leistung entspricht. Da dieser Zusammenhang logarithmisch ist, wird der Unterschied zwischen 60 % und 80 % wesentlich stärker empfunden als jener von 80 % auf 100 %. Die Wahl eines sinnvollen Werts der 2. Geschwindigkeitsschwelle (z.B. 60 km/h) ist auch von den lokalen Gegebenheiten abhängig. Die Sensoren besitzen eine gemessene Reichweite von bis zu 100 m, die tatsächliche Distanz ist abhängig vom Fahrzeug-Typ bzw. dessen Eigenschaften bezüglich der Reflexion der Mikrowellen. Es wurden bei diesem Test keine Blinkeffekte umgesetzt um die Ablenkung durch dynamische Lichtkontraste zu reduzieren - die quer zur Fahrtrichtung projizierten Balken blieben statisch. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 34/83 Endbericht Highlight 4.5.1.2 Statisches Dimmen der Schutzwegbeleuchtung Auch ist es möglich, die Schutzwegbeleuchtung (weißes Licht) bedarfsorientiert zu dimmen. Dabei ist anzumerken, dass nur der Fahrzeugverkehr zuverlässig erfasst werden kann. Dies bedeutet, dass bei jedem sich annäherndem Fahrzeug hochgedimmt wird, unabhängig davon, ob ein Fußgänger queren will. Der Dimmeffekt kann auch wie unter Punkt 1 geschwindigkeitsabhängig umgesetzt werden und die Erkennung an den Gesamtstrang gekoppelt werden. Das weiße Schutzweglicht kann daher schon hochdimmen, wenn das sich annähernde Fahrzeug noch über 200 m (abhängig von den tatsächlichen Positionen der Leuchten) vom Schutzweg entfernt ist. Im Projekt wurde das Dimmen des Schutzweglichts nicht umgesetzt. 4.5.1.3 Überlegungen zum rechtzeitiger Fokus auf den Schutzweg Eine der problematischen Eigenschaften der Effekte besteht in der möglichen Ablenkung vom Schutzweg durch den Blickwinkelunterschied zwischen dem lichttechnischen Effekt auf der Fahrbahn und dem Schutzweg, der mit Annäherung ansteigt. Diese Problematik kann durch ein rechtzeitiges Ausschalten der Lichteffekte (Balken) reduziert werden. Ein ausreichend großes Zeitfenster kann den rechtzeitigen Blicksprung zum Schutzweg ermöglichen. Diese Funktionalität könnte durch ein, von der Fahrgeschwindigkeit unabhängiges, Zeitfenster implementiert werden. Auch könnte die Wahl der Leuchten im Annäherungsmast derart erfolgen, dass jene Leuchte unmittelbar beim Schutzweg nicht umgerüstet wird. Somit entsteht ein größeres Zeitfenster zwischen dem Befahren des Bereichs mir den farbigen Balken und dem Schutzwegbereich. Andererseits würde dieses Setup auch das Erkennen eines Zusammenhangs zwischen Lichteffekt und Schutzweg abschwächen. Diese beiden Eigenschaften wurden im Projekt nicht umgesetzt oder näher evaluiert. 4.5.1.4 Hinführen zum Schutzweg Um das Leuchtereignis als Verdeutlichung des Schutzweges (optisches Hinführen) einzusetzen, wird außerdem die Intensität der Leuchten zum Schutzweg hin höher. Tabelle 4: Leistungsfaktoren der Leuchten in Abhängigkeit der Distanz zum Schutzweg. Bereich [km/h] max. Leistung der jeweiligen Leuchte / max. Nennleistung in % Leuchte 1 (dmin) 100 Leuchte 2 (Mitte Annäherungsbereich) 90 Leuchte 3 (dmax) 80 Diese Gestaltung soll bewirken, dass schon bei der Annäherung die Leuchten beim Schutzweg stärker wirken und somit die Aufmerksamkeit tendenziell stärker dem Schutzwegbereich gilt. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 35/83 Endbericht Highlight Abbildung 22: Szenen beim 2.Feldtest in der Leberstrasse in Wien (1100). Es wurde auch diskutiert, ob ein stärkerer Fokus auf den Schutzweg durch den umgekehrten Verlauf der Lichtintensität erreicht werden kann: Bei einer Annäherung nimmt die Intensität der Balken bis zum Schutzweg ab, sodass die direkte Ausleuchtung des Schutzwegs (Schutzwegleuchte) stärker wahrnehmbar wird. Dies wurde jedoch nicht umgesetzt. 4.5.2 Geschwindigkeitsmessungen An den drei Querschnitten (in Abbildung 21 als roter Punkt mit schwarzem Rand dargestellt) wurden von Mo, 03. März 2014 15:00 h bis Do, 06. März 2014, 11:00 h Messungen der Querschnittsgeschwindigkeiten und eine verschlüsselte Aufzeichnung der Kennzeichen zur Erhebung der Abschnittsgeschwindigkeiten und der Herkunft der Fahrzeuge mit dem System VIONA 8 vorgenommen. Die Abstände der Messquerschnitte jeweils zum Anfang des Schutzweges betrugen bei diesem Test: d1: 0 m, d2: 110 m, d3: 245 m. d2 ist in einem Abstand gewählt, in dem bereits Reaktionen der Kfz – LenkerInnen zu erwarten sind, während d3 vor dem Erfassungsbereich der Radarsensoren in den Leuchten liegen. Der exakte Standort wurde dann auch jeweils durch die Möglichkeiten der Montage und Tarnung festgelegt. VIONA3 (d3) wurde so positioniert, dass noch keine Sicht der Kfz-LenkerInnen auf die lichttechnischen Effekte gegeben ist. VIONA2 erfasst die Geschwindigkeiten der Kfz kurz vor dem 8 Videoidentifikation und Online-Analyse von Verkehrsströmen. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 36/83 Endbericht Highlight Beginn des ersten Balkens, etwaige beginnende Reduktionen der Fahrgeschwindigkeiten können hier bereits erfasst werden. 4.5.3 Videobasierte Messungen Am 04. und 05. März wurde der Annäherungsbereich mit einer Kamera aufgenommen. Die Kamera war jeweils auf einem mobilen Mast montiert (in 2 bzw. 3 m Höhe), der Standort ist in Abbildung 21 ersichtlich (gelber Punkt mit schwarzem Rand), die Entfernung beträgt 205 m. Folgende Daten werden aus den Bildern gewonnen: Positionsdaten von FußgängerInnen und KFZ (in 1/10 Sek. Auflösung) Bremszeitpunkt (Bremslicht an), in 1/10 Sek. Auflösung. Mit der angestrebten 1-Kamera Lösung kommt somit nur ein Aufstellungsort vor dem Annäherungsbereich in Frage. Die Tiefenschärfe (Bereich, in dem das Bild scharf projiziert wird) und die Lichtempfindlichkeit sind von der Blendenöffnung (Iris) abhängig. Daher ist diese Einstellung in der Nacht besonders sensibel. Es wurde eine AXIS HD Netzwerkkamera P1346 HDTV Day/Night eingesetzt, welche einen besonders lichtempfindlichen Bildsensor (0.02 Lux bei SW) besitzt. Abbildung 23: Beispiel einer Annotation (03. März 2014). Die Drehung wurde aufgrund der besseren Ausnutzung der Auflösung des Bildsensors vorgenommen. Abbildung 23 zeigt die Annotation eines Pkw beim ersten Blinken der ersten Leuchte, die Bremszeitpunkte wurden auf 0,1 Sekunden genau erfasst. Der Schutzweg liegt im Zentrum des Bildes, um die Verzerrungen im relevanten Bereich gering zu halten. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 37/83 Endbericht Highlight 4.5.4 Protokolle der Interaktionen Beim Test am Di, 4. 3. 2014 wurden von 20.15h bis 21.05h die Fahrzeuge mit einem Querungswunsch eines Fußgängers (Projektmitarbeiter) konfrontiert (Effekt war aktiv). Von 21.50 h bis 22.40 h wurden fast alle Fahrzeuge mit einem Querungswunsch eines Projektmitarbeiters konfrontiert, der lichttechnische Effekt war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht aktiv. Am Mi, 5.3.2014 gab es noch einmal einen Test mit querenden Fußgängern von 19.50 h bis 20.40 h (mit aktivem Effekt) und von 21.00 h bis 21.25 h ohne aktivem Effekt (siehe Tabelle 5). Tabelle 5: Darstellung der Zeitbereiche mit/ohne vermehrter FG-Querungen. Effekt/vermehrte FG-Querungen Mit vermehrten FGQuerungen Ohne vermehrten FGQuerungen Mit lichttechnischem Effekt 4.3., 20.15 h - 21.05 h und 5.3., 19.50 h - 20.40 h 4.3., 18.30 h - 20.15 h und 4.3., 21.05 h - 21.50 h und 5.3., 19.00 h - 19.50 h Ohne lichttechnischem Effekt 4.3., 21.50 h - 22.40 h und 5.3., 20.40 h - 21.25 h 3.3., 19.00 h - 21.50 h An beiden Tagen wurden kontrollierte FG-Querungen mit und ohne lichttechnischen Effekten durchgeführt. Es wurde angestrebt, die kontrollierten Querungen zeitlich zu verschachteln, um tageszeitabhängige Abhängigkeiten auszuschließen. Folgende handschriftliche Anmerkungen (nach den Beobachtungen) wurden dabei aufgezeichnet: Uhrzeit Kategorie der Anhaltebereitschaft: o 1: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger durch Anhalten (Stillstand) des Kfz queren o 2: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger queren, ohne dabei anzuhalten o 3: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger durch starkes Abbremsen queren (Auftreten eines Konfliktes) o 4: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger nicht queren o 5: Kfz‐LenkerIn lässt den Fußgänger unter Zustandekommen eines Konfliktes nicht queren. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 38/83 Endbericht Highlight 5 Beschreibung der Daten Die Tätigkeiten der Datenanalyse umfassten das Verarbeiten der Rohdaten aus den Radar- und Videobasierten Messungen sowie das Digitalisieren des Protokolls. Mithilfe des Software Programms MATLAB wurden die erforderlichen Algorithmen und statistischen Tests umgesetzt. 5.1 Daten Feldtest 1 (NÖ) 5.1.1 Beschreibung des unbeeinflussten Fahr- bzw. Geschwindigkeitsverhaltens Zeitraum der unbeeinflussten Messung: Mi, 17:00 h bis Mi, 21:00 h, Mi, 22:45 h bis Do, 12:00 h, Do, 15:00 h bis 21:30 h, Do, 23:30 h bis Fr, 10:30 h, Summe: 36,5 Stunden. Unbeeinflusst bedeutet hier OHNE Lichteffekte, wobei sich die Querungsexperimente bei den Messungen der beeinflussten Fahrten relativ stärker auswirken. Ein unmittelbares Vergleichen der Werte in Tabelle 6 und Tabelle 7 ist daher nicht sinnvoll. Tabelle 6: Zählergebnisse der Messung unbeeinflusster Fahrten. Zählstelle 1 Zählstelle 2 Zählstelle 3 Anzahl Kfz 1919 1956 1936 v Mittelwert [km/h] 50,7 50,1 62,2 v Median [km/h] 51 50 64 v85 [km/h] 59 58 74 Zeitraum der beeinflussten Messung: Mi, 21:39 h bis Mi, 22:35 h und Do 21:00 h bis 21:35 h, Summe: 1,5 Stunden. Tabelle 7: Zählergebnisse der Messung beeinflusster Fahrten. Zählstelle 1 Zählstelle 2 Zählstelle 3 Anzahl Kfz 36 35 37 v Mittelwert [km/h] 27,0 39,2 58,1 v Median [km/h] 27,0 39,0 58,0 v85 [km/h] 38,0 46,0 72,0 Abschnittsgeschwindigkeiten im Annäherungsbereich In nachstehender Tabelle sind die unbeeinflussten und die beeinflussten zwei Abschnittsgeschwindigkeiten zwischen den drei Messquerschnitten erkennbar. Wie in Abbildung 19 zu sehen beträgt die Distanz im Vorfeld des Schutzweges (Abschnitt 3–2) 420 m und im unmittelbaren Nahbereich des Schutzweges (Abschnitt 2–1) 60 m. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 39/83 Endbericht Highlight Tabelle 8: LINKS: unbeeinflusste Messung, RECHTS: beeinflusste Messung beim lichttechnischen Effekt: Do, 21:30 h –23:30 h. Abschnitt 2-1 Abschnitt 3-2 Anzahl Kfz 896 852 v Mittelwert [km/h] 51,5 v Median [km/h] v85 [km/h] Abschnitt 2-1 Abschnitt 3-2 Anzahl Kfz 28 19 60,3 v Mittelwert [km/h] 34,6 57,4 51,0 59,9 v Median [km/h] 32,3 57,8 59,4 67,6 v85 [km/h] 41,4 64,7 Tagesganglinie In Abbildung 24 wurde der Tagesgang der erfassten Fahrzeuge an den drei Messquerschnitten im 15 Minuten Intervall von 22.5., 17.00 h bis 24.5., 10.00 h grafisch ausgewertet. Man erkennt einen nahezu identen Verlauf der 3 Messquerschnitte im Annäherungsbereich. Die Anzahl an Kfz muss aber an diesen Querschnitten nicht genau gleich sein, da je eine Kreuzung auf den beiden Messabschnitten vorhanden ist bei denen Fahrzeuge einbiegen oder abzweigen können. In den Nachtstunden herrscht in diesem Bereich der B11 kaum Verkehr, untertags fahren zwischen 15 und 45 Kfz pro 15 min. in Fahrtrichtung Maria Lanzendorf. 50 Tagesgang der 3 Zählstellen im 15 min. Intervall 45 Zst1_Radar 40 Zst 2_Radar 35 Zst 3_Radar Kfz pro 15 min. 30 25 20 15 10 5 24.05. 09:00 24.05. 08:00 24.05. 07:00 24.05. 06:00 24.05. 05:00 24.05. 04:00 24.05. 03:00 24.05. 02:00 24.05. 01:00 24.05. 00:00 23.05. 23:00 23.05. 22:00 23.05. 21:00 23.05. 20:00 23.05. 19:00 23.05. 18:00 23.05. 17:00 23.05. 16:00 23.05. 15:00 23.05. 14:00 23.05. 13:00 23.05. 12:00 23.05. 11:00 23.05. 10:00 23.05. 09:00 23.05. 08:00 23.05. 07:00 23.05. 06:00 23.05. 05:00 23.05. 04:00 23.05. 03:00 23.05. 02:00 23.05. 01:00 23.05. 00:00 22.05. 23:00 22.05. 22:00 22.05. 21:00 22.05. 20:00 22.05. 19:00 22.05. 18:00 22.05. 17:00 0 Datum, Uhrzeit Abbildung 24: Tagesgang der drei Mess-Querschnitte im 15 Minuten Intervall. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 40/83 Endbericht Highlight Mehrfachfahrer Es gab 34 unterschiedliche Fahrzeuge, die im Messzeitraum mehrere Mal die gesamte Strecke (3–2–1) durchgefahren sind. Davon fuhr ein Kfz im beeinflussten und im unbeeinflussten Messzeitraum am 23.5. um etwa 23:15 h und vorher am 23.5. um 16:54 h. Dieses Fahrzeug fuhr im Abschnitt 3–2 beim ersten Mal 72,5 km/h und beim zweiten Mal am Do, 23.5. um 23:15 h nur mit durchschnittlich 67,0 km/h. Im zweiten kurzen Abschnitt unmittelbar vor dem Schutzweg (2–1) fuhr das Fahrzeug beim ersten Mal 52,3 km/h und beim zweiten Mal am Do, 23.5. um 23:15 h nur mit durchschnittlich 31,8 km/h. Aufgrund dieser einen Beobachtung sind selbstverständlich keine allgemeinen Aussagen zu Lerneffekten durch Mehrfachbefahrungen und Gewöhnungseffekten möglich. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 41/83 Endbericht Highlight 5.2 Daten Feldtest 2 (Wien) 5.2.1 Beschreibung des (un-) beeinflussten Fahrverhaltens Wie im letzten Kapitel beschrieben, wurden zur Auswertung folgende 4 unterschiedlichen Szenarien einzeln ausgewertet und dann miteinander verglichen: 1. mit lichttechnischem Effekt - mit vermehrten FG-Querungen 2. ohne lichttechnischem Effekt - mit vermehrten FG-Querungen 3. mit lichttechnischem Effekt - ohne vermehrten FG-Querungen 4. ohne lichttechnischen Effekt - ohne vermehrten FG-Querungen. Tabelle 9: Radar (Querschnitts-) Geschwindigkeiten. Querschnittsgeschwindigkeit Q1 Q2 Q3 Szenario mit Eff-mit FG v15 v50 vm v85 v15 v50 vm v85 v15 v50 vm v85 1. 41,0 47,0 47,1 53,0 43,0 49,0 50,2 58,0 19,0 33,5 34,7 51,0 2. ohne Eff-mit FG 42,0 47,0 47,9 55,0 44,0 50,0 51,5 60,0 19,0 37,0 37,2 52,5 3. mit Eff-ohne FG 40,0 46,0 46,4 53,0 40,0 48,0 48,4 56,0 25,0 42,0 40,3 52,0 4. ohne Eff-ohne FG 41,0 46,0 47,0 53,0 43,0 49,0 49,9 57,0 33,0 48,0 46,8 57,0 Tabelle 10: Abschnitts - Geschwindigkeiten (1 nach 2). Abschnittsgeschwindigkeit 1 nach 2 Szenario v15 Abschn v50 Abschn vm v85 Abschn mit Eff-mit FG 49,1 55,9 55,9 62,3 ohne Eff-mit FG 49,3 55,9 57,3 65,7 mit Eff-ohne FG 48,9 55,9 55,8 63,1 ohne Eff-ohne FG 49,1 55,2 55,7 62,3 Tabelle 11: Abschnitts - Geschwindigkeiten (2 nach 3). Abschnittsgeschwindigkeit 2 nach 3 Szenario v15 Abschn v50 Abschn vm v85 Abschn mit Eff-mit FG 29,8 37,4 37,0 43,0 ohne Eff-mit FG 33,3 37,0 37,8 44,0 mit Eff-ohne FG 32,7 40,0 39,0 46,0 ohne Eff-ohne FG 36,3 43,8 43,2 49,5 Tabelle 9, Tabelle 10 und Tabelle 11 liefern mehrere Quantile der Fahrgeschwindigkeiten. Die Interpretation der Wirkung von lichttechnischen Effekten erfolgt im nächsten Kapitel. Unmittelbar ist festzustellen, dass die Fahrgeschwindigkeiten im Abschnitt 1-2 relativ unabhängig von den Effekten sind – dieser Umstand bedingt weitere statistische Analysen. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 42/83 Endbericht Highlight Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Summenkurven der Abschnitts- und Querschnittsgeschwindigkeiten der Kfz - Befahrungen im relevanten Erhebungszeitraum. Die einzelnen Abbildungen wurden mit vermehrten Fußgänger-Querungen (Projektteam vor Ort und führt Querungsversuche durch) bzw. ohne (normale Querungen von Passanten) separiert. In Abbildung 25 sind die Abschnittsgeschwindigkeiten mit vermehrten FG- Querungen zu sehen, einmal mit lichttechnischem Effekt (gelb, rot) und einmal ohne (hellblau, dunkelblau). Der Vergleich zeigt eine Mediangeschwindigkeit (v50), in Annäherungsrichtung zum Schutzweg im ersten überwachten Abschnitt, von etwa 55,9 km/h und beim Abschnitt direkt vor dem Schutzweg von 37,2 km/h. In diesem Fall, mit vermehrten FG- Querungen, liegt die v50 mit und ohne Effekt auf gleichem Niveau. Kleine Unterschiede sieht man in der v85 und der v15, d.h. mit Effekt sind diese Quantilwerte etwas geringer. Abbildung 25: Summenkurve der Abschnittsgeschwindigkeiten mit vermehrten FG – Querungen Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 43/83 Endbericht Highlight Im Fall ohne vermehrter FG- Querungen (Abbildung 26) erkennt man deutliche Abhängigkeiten zum Einschalten der Effekte. Geschwindigkeiten mit Effekt sind gelb/rot und Geschwindigkeiten ohne Effekt sind hellblau und dunkelblau dargestellt. Im Abschnitt unmittelbar vor dem Schutzweg (2-3: rot und dunkelblau) beträgt die Differenz bei der v85 3,5 km/h, bei der v50 3,8 km/h und bei der v15 3,6 km/h. Diese recht deutliche Reduktion des Geschwindigkeitsniveaus ist ein Indiz, dass der Effekt eine bremsende Wirkung hat, auch wenn KEINE oder weniger Fußgänger am Schutzweg queren. Abbildung 26: Summenkurve der Abschnittsgeschwindigkeiten ohne vermehrte FG – Querungen In den nächsten beiden Abbildungen sind Summenkurven der Querschnitts- Geschwindigkeiten dargestellt, wiederum unterteilt in mit bzw. ohne vermehrte FG- Querungen. Abbildung 27: Im Bereich direkt vor dem Schutzweg (Q3) erkennt man erst eine Differenz mit/ohne Effekt ab der v40, also bei den schnelleren Fahrzeugen. Die Differenz bei der Mediangeschwindigkeit (v 50) beträgt etwa 3,5 km/h. Die anderen Querschnitte sind unauffällig beim Vergleich mit/ohne vermehrten FG- Querungen. Interessant ist nur, dass beim ersten Querschnitt (Q1) langsamer gefahren wird als beim Zweiten (Q2), im Median beträgt die Differenz 2-3 km/h. Abbildung 28: Ohne vermehrter FG- Querungen, gibt es wiederum eine große Änderung im Geschwindigkeitsverhalten mit bzw. ohne lichttechnischem Effekt. Direkt vor dem Schutzweg ist die Differenz bei der v50 6 km/h, bei der v85 immer noch 5 km/h. Die anderen beiden Querschnitte, die weiter weg vom Schutzweg liegen, sind im Geschwindigkeitsverlauf sehr ähnlich, da die Kfz Lenker von dem lichttechnischen Effekt noch nicht beeinflusst werden. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 44/83 Endbericht Highlight Abbildung 27: Summenkurve der Querschnittsgeschwindigkeiten mit vermehrten FG – Querungen Abbildung 28: Summenkurve der Querschnittsgeschwindigkeiten ohne vermehrte FG - Querungen. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 45/83 Endbericht Highlight Mehrfachfahrer Ohne vermehrte FG-Querungen: 20 unterschiedliche Fahrzeuge, die zum Zeitraum „mit Effekt - ohne FG“ und im Zeitraum „ohne Effekt - ohne FG“ durchgefahren sind. Die Beobachtungen im Abschnitt 2– 3, also vor dem Schutzweg ergeban: Drei Fahrzeuge sind während der Effekte schneller gefahren (durchschn. 8,8 km/h), zwei Fahrzeuge genau gleich schnell und 15 langsamer (durchschn. 9,2 km/h). Mit vermehrte FG-Querungen: 4 unterschiedliche Fahrzeuge, die zum Zeitraum „mit Effekt - mit FG“ sind auch im Zeitraum „ohne Effekt - mit FG“ durchgefahren. Die Beobachtungen im Abschnitt 2–3, also vor dem Schutzweg ergaben: Ein Fahrzeug ist während der Effekte schneller gefahren (um 5,5 km/h), 3 langsamer (durchschn. 5,7 km/h). Aufgrund dieser Beobachtung sind allerdings keine allgemeinen Aussagen zu Lerneffekten durch Mehrfachbefahrungen möglich. Tagesgang der drei Zählstellen Man erkennt, dass am 5.3. von 6.30 h bis 9.00 h ein Messausfall bei Zählstelle 1 war. Dies ist jedoch nicht relevant, da zu dieser Zeit keine Beobachtungen vorgenommen und Daten analysiert wurden. Abbildung 29: Tagesgang der drei Radar Querschnitte im 15min. Intervall. Datum: 3.März bis 6. März. Ein DEMO - Video ist in zwei unterschiedlichen Qualitäten zum Download verfügbar: Download Größe von ~ 56MB oder von ~ 33MB. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 46/83 Endbericht Highlight 6 Messergebnisse Die methodische Herausforderung liegt primär darin, aus den begrenzten Samples valide Schlüsse zu ziehen, in den folgenden Unterkapiteln sind die Ergebnisse daher auch mit den statistischen Rahmenbedingungen beschrieben. 6.1 Ergebnisse Feldtest 1 (NÖ) 6.1.1 Reduktion der Geschwindigkeit Frage: Ist es möglich, mit den rot/orangen Lichteffekten die Geschwindigkeit der KFZ vor einem ungeregelten Schutzweg zu reduzieren? 6.1.1.1 Geschwindigkeiten aus der VIDEO Messung Über beide Nächte des Betriebs der Lichteffekte wurden aus den Abschnittsgeschwindigkeiten zwischen den definierten Querschnitten extrahiert. Videobildern die Die Geschwindigkeiten in den beiden Samples (Blinken/kein Blinken) sind unabhängige Daten, deren Grundgesamtheit approximativ normalverteilt ist. Dies deckt sich auch mit der Literatur, vgl. z.B.: (Dey, Chandra, & Gangopadhaya, 2006). Es wurden einseitige Zweistichproben-t-Tests zum Vergleich der Mittelwerte verwendet. Dieser zeigt jedoch nur im letzten Abschnitt einen signifikanten Unterschied (p=0,35*10-4, n=61) bei den gefahrenen Geschwindigkeiten mit/ohne Blinkeffekt, siehe Abbildung 30. Geschwindigkeiten im Abschnitt 0-80m (mit FG am Schutzweg) 70 60 40 v mean [km/h] 50 30 Median 20 10 1 2 1.. oranges Licht , 2...kein Effekt Abbildung 30: Boxplots der videobasierten Geschwindigkeitsmesswerte im Abschnitt 0-80 m vor dem Schutzweg. Dieser Unterschied ist jedoch primär auf die Präsenz der Fußgänger zurückzuführen, die im Sample "MIT BLINKEN" öfter queren. Direkt am Schutzweg ist ohne der Präsenz von Fußgängern keine geringere Geschwindigkeit feststellbar (einseitiger t-Test: p=0,09, n=38). Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 47/83 Endbericht Highlight 6.1.1.2 Geschwindigkeiten aus Radarmessungen: Bei der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass die Abschnittsgeschwindigkeiten auf deren mittlere Entfernung zum Schutzweg eingetragen sind. Das bedeutet, dass die eingetragenen Werte bei d=280 m nicht die dort gefahrenen Geschwindigkeiten anzeigen, sondern jene des gesamten Abschnitts 3–2. Das Tempolimit 70 km/h endet mit dem Ortsgebiet, d.h. etwa 100 m vor dem Schutzweg. Bei etwa 150 m bis 200 m vor dem Schutzweg beginnt der Blinkeffekt der Leuchten. Tendenziell zeigt sich, dass die Stichprobe an Fahrzeugen die dem Blinkeffekt nicht begegnet ist, generell etwas schneller unterwegs war. Im nächsten Schritt wurden aus den Messwerten die Parameter für zwei Normalverteilungen pro Querschnitt (bzw. Abschnitt) geschätzt: Jeweils für die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge unter Beeinflussung von Blinkeffekten und ohne Beeinflussung. Deren Mittelwert und dessen Konfidenzbereich werden in Abbildung 32 gezeigt. Die schwarze Linie fällt steiler ab als die rote, wie bei der auf VIDEO basierenden Messung, die schwarze bleibt jedoch deutlich über der roten. Aussagen über die statistische Konfidenz dieser Tendenz bietet Abbildung 31, sie zeigt ein Band der Interquartilabstände der gemessenen Geschwindigkeiten für die zwei Stichproben, mit bzw. ohne Blinken (wieder rot und schwarz kodiert). Die Linien beschreiben das 25 % und das 75 %-Quantil – die Hälfte der Messwerte liegt innerhalb dieser Grenzen. Abbildung 31: 50 % Interquartilabstand der gemessene Geschwindigkeiten (RADAR) mit Blinken (rot) /ohne Blinken (schwarz). Werte in km/h. Die Varianz der Geschwindigkeiten auf der Brücke ist größer bei Fahrzeugen, bei denen die Blinkeffekte aktiv waren. Das bedeutet, es gibt immer noch (wenige) FahrerInnen, die sich trotz hoher Geschwindigkeit kaum durch den Effekt beeinflussen lassen. Im nächsten Schritt werden aus den Messwerten die Parameter für zwei Normalverteilungen pro Querschnitt (bzw. Abschnitt) geschätzt: Jeweils für die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge unter Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 48/83 Endbericht Highlight Beeinflussung von Blinkeffekten und ohne Beeinflussung. Deren Mittelwert und dessen Konfidenzbereich werden in Abbildung 32 zeigt. Querungen durch Fußgänger fanden in beiden Vergleichsgruppen statt. Aufgrund der geringen Gesamtstichprobe wurden die Befahrungen ohne Fußgängerquerungen nicht separat dargestellt. Q1: V - Histogramme Q2: V - Histogramme 16 14 14 12 Q3: V - Histogramme 11 10 12 9 8 10 7 10 8 H [-] H [-] H [-] 8 6 6 6 5 4 4 4 3 2 2 2 0 1 0 10 20 30 40 v [km/h] 50 60 70 0 80 0 10 20 10 9 9 8 8 7 7 6 6 5 4 3 3 2 2 1 1 0 10 20 30 40 v [km/h] 50 50 60 70 80 60 70 80 0 0 10 20 30 40 v [km/h] 50 60 70 80 5 4 0 40 v [km/h] Abschnitt 3-2: V - Histogramme 10 H [-] H [-] Abschnitt 2-1: V - Histogramme 30 60 70 0 80 0 10 20 30 40 v [km/h] 50 Abbildung 32: Radar (Querschnitts-) und Abschnittsgeschwindigkeiten: Einzelgeschwindigkeiten bei den Messquer- und abschnitten. Geschwindigkeiten mit Effekte: Rot. Fahrten ohne Effekte: Schwarz. In der Abbildung 32 werden auch die 95 %-Konfidenzintervalle für die Mittelwerte dargestellt. Das bedeutet, wenn sich die Konfidenzbereiche (durch die strichlierten Linien markiert) nicht überlappen, sind die Mittelwerte signifikant unterschiedlich9. Die Mittelwerte unterscheiden sich signifikant bei beiden Abschnitten, an Q1 sowie an Q2. Tabelle 12: Gemessene Geschwindigkeiten (RADAR) mit Blinken /ohne Blinken. Werte in km/h. Q3 (d =490 m) kein Blinken (n=32) v85 vmean 78.4 63.8 t-Test (p) Abschnitt 3_2 (d =490-70 m) v85 vmean 74. 0 62.3 76.3 62.9 v85 vmean 60.0 49.4 0.01 62. 0 t-Test (p) Abschnitt 2_1 (d =70-10 m) v85 vmean 49.9 41.3 t-Test (p) Q1, Schutzweg (d=10 m) v85 vmean 50.5 41.7 t-Test (p) 1* 0.59 rotes Blinken (n= 15) t-Test (p) Q2, Brücke (d=70 m) 0.016 0.011 e-07 55.4 55.8 41.5 40.3 34.2 27.5 20.7 Die t-Tests wurden einseitig durchgeführt. Da die Übereinstimmung der Varianzen nicht überprüft wurde, wurde außerdem auch die Satterwaithe - Approximation angewandt. Die Ergebnisse dieser Methode 9 Unter der Annahme gleicher Varianzen in der Grundgesamtheit und einem Signifikanzniveau von α=0,05 Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 49/83 Endbericht Highlight verändern die Ergebnisse nicht wesentlich. Tabelle 12 zeigt prinzipiell die gleichen Ergebnisse wie die Abbildung davor. 6.1.2 Verunsicherung durch das rote Blinken Frage: Werden manche FahrerInnen durch das Blinken verunsichert und kommt es daher zu unvorhersehbarem Fahrverhalten? Während des Tests und auch in der ausführlichen Sichtung der Videos wurden keine Veränderungen der Fahrspur beobachtet, welche durch Verreißen des Lenkrades o.ä. verursacht werden könnte. Es wurden keine Vollbremsungen durchgeführt, was sowohl in den Videos als auch in den Radarmessungen ersichtlich ist. Im Weiteren wurde hier nur eine Analyse der Bremsverzögerungen vorgenommen. Von den 28 FahrerInnen, die während des blinkenden Effekts fuhren, haben 24 unmittelbar nach dem ersten Blinken gebremst (86 %). Im Gegensatz dazu haben ohne Blinkeffekt in diesem Bereich nur 9 von 33 FahrerInnen gebremst (27 %) – siehe Tabelle 13. Tabelle 13: Kreuztabelle: Bremsen im Bereich vor der Brücke in Abhängigkeit zum Blinkeffekt. ,00 effekt 1,00 Total brake Total ,00 1,0 24 0 9 33 4 24 28 28 33 61 Die Häufigkeit der Geschwindigkeitsverzögerung durch Betätigen des Bremspedals bei Blinkeffekten ist in der Tabelle 10 ersichtlich und der Unterschied gilt auch als statistisch signifikant: ein zweiseitiger χ² Test der 2 x 2 Tabelle ergibt ein p < 0,0001. Die Bremsdauer scheint insgesamt unabhängig von der Geschwindigkeit zu sein. Berücksichtigt man das "nicht bremsen" als Nullwert, besteht kein signifikanter Unterschied zwischen dem Samples MIT / OHNE Effekt (KS - Test auf Unterschied, beidseitig: p = 0,28). Die Mittelwerte liegen bei 3,5 Sekunden. Da die Bremsdauer ohnehin nicht weiter interpretierbar ist, ist das Ergebnis hier nicht mehr von Bedeutung. Insgesamt kann durch die Analyse der Bremsvorgänge gezeigt werden, dass das Blinken meist (zu etwa 86 %) unmittelbares Bremsen hervorruft und dass dies auch zu einer unmittelbaren Reduktion der Geschwindigkeiten führt. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 50/83 Endbericht Highlight 6.1.3 Konfliktpotential Frage: Reduziert das rot blinkende Licht das Konfliktpotential zwischen Fußgänger und Kfz? Um numerische Indikatoren zur Anhaltebereitschaft zu erhalten und die Interaktionen besser beschreiben zu können, wurden Kategorien gebildet, mit denen das Verhalten der sich annähernden Kfz - LenkerInnen und deren Interaktionen mit einem Fußgänger einfach einzuordnen sind. In Tabelle 14 ist die Beschreibung der zugeordneten Werte dargestellt, die ordinale Variable "Kategorie" dient in weiterer Folge als Grundlage zur statistischen Bewertung der Anhaltebereitschaft. Tabelle 14: Beobachtete Variablen und Zeitmesswerte aus der Annotation. Kategorie 0 1 2 3 4 5 Kfz Fußgänger unters chi edl i ch kei n Fußg. Sti l l s ta nd Ka nn queren Reduzi erung der Ges chwi ndi gkei t, kei n Stopp Ka nn queren Brems t s ta rk Ka nn queren -> Konfl i kt Fä hrt über Schutzweg Ka nn nicht queren Fä hrt über Schutzweg Ka nn nicht queren -> Konfl i kt Die Mittelwerte aller Beobachtungen liegen bei 1,8 mit Effekt bzw. 2,85 ohne rotem Blinken, bei gleichem Median (siehe Abbildung 33). Der Unterschied scheint ausgesprochen stark auszufallen, die beobachtete Stichprobe ist jedoch sehr klein, es soll aber trotzdem die Aussagekraft mit statistischen Methoden geprüft werden. Auf den ersten Blick scheint der lichttechnische Blinkeffekt die beobachtete Kategorie zu reduzieren und dem Fußgänger tendenziell das Queren zu erleichtern. Abbildung 33: Histogramm der beobachteten Kategorien der Anhaltebereitschaft in Abhängigkeit des Effekts. ROT: Blinken, SCHWARZ: Kein Blinken. Die Rahmenbedingungen für einen statistischen Test setzen sich aus der Charakteristik der Variable, Anzahl der Gruppen (zwei) und einer Gesamtstichprobengröße von n=25. Aufgrund der Verteilungsform Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 51/83 Endbericht Highlight und des kleinen Samples kann nicht von einer Normalverteilung ausgegangen werden. Daher wird die Auswahl der statistischen Verfahren auf nichtparametrische und stabile Verfahren eingeschränkt. Der Rangsummentest10 wird daher angewandt, im vorliegenden Fall der Wilcoxon-Mann-Whitney-Test. Er dient zur Überprüfung der Signifikanz der Übereinstimmung zweier Verteilungen, also ob die unabhängigen Verteilungen der Kategorien der Anhaltebereitschaft mit bzw. ohne Blinkeffekten derselben Grundgesamtheit angehören. Der Rangsummentest wurde einseitig ausgeführt um einen Unterschied zwischen den Samples (16 mit Effekt, 9 ohne Blinken) festzustellen. Der p-Wert ergibt: 0,061. Es kann daher mit 93,9 % Wahrscheinlichkeit gesagt werden, dass der Blinkeffekt die Konfliktkategorie ändert. 6.1.4 Anhaltebereitschaft Frage: Steigt die Anhaltebereitschaft durch das rote Leuchten im Annäherungsbereich? Die Anhaltebereitschaft wird einerseits durch den Grad der Interaktion bestimmt, andererseits indirekt durch die Reduktion der Geschwindigkeit ermittelt. 6.1.4.1 Bestimmung der Konfliktkategorie Der Grad der Interaktion wird im Rahmen der nächsten Hypothese analysiert. Hier wird das tatsächliche Anhalten (oder nahezu Anhalten) der Kfz ausgewertet. Die Kategorien 1+2 sowie 3–5 wurden zusammengelegt. Aufgrund der kleinen Zellgröße (Kreuztabelle) sind die Anforderungen des χ2-Test nicht erfüllt und es wird der exakte Fischer Test angewandt. Dieser ergibt bei einseitiger Variante ein p = 0,033. Daher lässt sich mit 96,6 % Konfidenz sagen, dass bei rotem Blinken eher angehalten wird. 6.1.4.2 Indirekt über die gefahrene Geschwindigkeit im Annäherungsbereich Hier wird einerseits die gefahrene Geschwindigkeit unmittelbar beim Schutzweg ausgewertet und den aus der Literatur bekannten Zusammenhängen zwischen Anhaltebereitschaft und Geschwindigkeit gegenübergestellt. Als Anhalten wurde hier die Kategorie 1 und 2 gewertet, da 2 ebenfalls als klares Signal der KFZ-LenkerInnen gewertet wird, um den Fußgänger queren zu lassen. In Kombination mit empirisch ermittelten Zusammenhängen zwischen Annäherungsgeschwindigkeit und Anhaltebereitschaft (siehe Abbildung 34) lassen sich rechnerische Werte generieren. 10 http://de.wikipedia.org/wiki/Wilcoxon-Mann-Whitney-Test. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 52/83 Endbericht Highlight Abbildung 34: Empirisch erhobener Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Anhaltebereitschaft (Quelle: KFV ). Die hier relevanten Geschwindigkeiten sind jene im Querschnitt 2 – jene im Abschnitt 2–1 sollen auch noch betrachtet werden, hier ist jedoch schon zum Teil der Bremsvorgang vor dem Schutzweg abgebildet. Nun werden für die gefahrenen Geschwindigkeiten bei Querschnitt 2 (also ~50 km/h ohne Effekt und 41 km/h mit Effekt) die entsprechenden Anhalte-Raten in Abbildung 34 gesucht. Das Ergebnis ist in Tabelle 15 dargestellt. Tabelle 15: Ermittelte Anhaltebereitschaft mit unterschiedlichen Methoden. Anhaltebereitschaft gemessen Anha nd Protokol l rechnerische Anhaltebereitschaft aus unterschiedlichen Annäherungsgeschwindigkeiten vm Schutzweg vm Abs chni tt vor Schutzweg kei n Bl i nken (n=9) 50% 25% (50 km/h) 47% (42km/h) rotes Blinken (n= 16) 93% 47% (41km/h) 70% (34km/h) Die erhöhte Anhaltebereitschaft rein aus der reduzierten Geschwindigkeit zu erklären scheint daher nicht ausreichend zu sein. Eine mögliche Begründung ist, dass die Kfz-LenkerInnen durch den Blinkeffekt gewarnt waren und wachsamer fuhren. Denn wie in der Interaktions-Beobachtung zu sehen ist, liegt durch die Effekte eine höhere Anhaltebereitschaft von etwa 93 % vor. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 53/83 Endbericht Highlight 6.2 Ergebnisse Feldtest 2 6.2.1 Reduktion der Geschwindigkeit Frage: Ist es möglich, mit den orangen Lichteffekten die Geschwindigkeit der KFZ vor einem ungeregelten Schutzweg zu reduzieren? Zur Analyse verwendete Datenquellen: VIDEO11: Bremsverhalten (und - zeitpunkt) mit und ohne Effekt (orange Blinken). RADAR - Querschnittsmessungen 1 & 2: o Vorher-Nachher Vergleich 22. und 23. Mai o Vergleich 23. Mai, mit und ohne Effekt Abschnittsgeschwindigkeit zwischen 1 & 2 und im Vorfeld 2 & 3 o Vorher-Nachher Vergleich 22. und 23. Mai o Vergleich 23. Mai, mit und ohne Effekt VIDEO: v-Verlauf im Annäherungsbereich o Vergleich 23. und 24. Mai, mit und ohne Effekt. 6.2.1.1 Geschwindigkeiten aus VIDEO Über beide Tage des Betriebs der Lichteffekte wurde aus den Videobildern die kontinuierliche Fahrgeschwindigkeit extrahiert. Abbildung 35 zeigt den Geschwindigkeitsverlauf bei sich dem Schutzweg annähernden Kfz, die Leuchten befinden sich dabei bei d=15 m, 40 m und 65 m vom Schutzweg entfernt. Die Distanz, bei welcher der orange Balken aktiviert wird, variiert aufgrund der Annäherungsgeschwindigkeit und des Fahrzeugtyps und liegt zwischen 100 bis 130 m vor dem Schutzweg. Die rote Linie zeigt die mittleren Fahrgeschwindigkeiten in jenem Zeitraum, in dem der Effekt aktiv war. Diese Daten beziehen sich NUR auf Querungsszenarien, Fußgänger querten bei allen hier berücksichtigten Fahrten. Es bleibt anzumerken, dass eine Lösung mit 2 Kameras zu exakteren Messungen der Geschwindigkeiten im Schutzwegbereich führen würde. Die Perspektive in Annäherungsrichtung ist jedenfalls wichtig, um auch das Bremsen zu ermitteln. Im vorliegenden Fall ist die Methode jedenfalls geeignet, um Geschwindigkeitsunterschiede zu identifizieren. Absolute Werte sind hier nicht vollständig kalibrierbar, da durch die linearisierte Umrechnung, Toleranzen in der Annotation und nicht validierte Kalibrationsfahrten Schwankungen innerhalb des Messabschnitts entstehen können. Folgende Qualitäten im Geschwindigkeitsverlauf können aus Abbildung 35 gefunden werden: 1. Früheres Verzögern 2. Niedrigere Verzögerungswerte (sanfteres Bremsen trotz höherer Ausgangsgeschwindigkeiten) 11 Basierend auf Bewegungslinien aus den Kamerabildern (nicht VIONA). Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 54/83 Endbericht Highlight 3. Niedrigere mittlere Geschwindigkeit unmittelbar beim Schutzweg (~4 km/h). Die grundsätzliche Aktivierung des Effekts ist die Schlüsselvariable, welche die Gruppen (blaue und rote Linienfarbe) einteilt (n= 171). Die volle blaue Linie und die volle rote Line repräsentieren die v 50, die strichlierten Kurven beschreiben die 25 % sowie 75 % Konfidenzgrenzen. VKFZ im gesamten Bereich (Schutzweg bei d=0), MIT Querungen 80 70 60 [km/h] 50 v mean 40 30 20 10 0 -150 -100 -50 d (m) 0 50 Abbildung 35: Videobasierte Daten: Geschwindigkeiten im Annäherungsbereich. Kriterium: Effekt grundsätzlich aktiv, aber nur bei entsprechender Geschwindigkeit tatsächlich auf der Straße projiziert. Abbildung 36 zeigt die Unterschiede zwischen dem Sample, welche in einem Zeitraum fahren, in dem der Effekt aktiv oder nicht aktiv war. Nur bei entsprechender Geschwindigkeit werden die orangen Balken auf die Fahrbahn projiziert. Geschwindigkeitsdifferenz und dessen statistische Signifikanz (p-Wert des tTest) zwischen v bei Orange /Kein Effekt 10 8 6 4 [-] 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -150 -100 -50 d 0 50 Abbildung 36: Rote Kurve: Geschwindigkeitsdifferenz (mit/ohne Effekt). Schwarze Kurve: Statistische Signifikanz im Unterschied, es wird hier der p-Wert des t-Tests über die Geschwindigkeitsred. gezeigt. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 55/83 Endbericht Highlight Der Schutzweg ist bei d=0 m positioniert. Der grün markierte Bereich ist signifikant unterschiedlich im 95 % Niveau. Negative Werte der roten Kurve bedeuten eine Geschwindigkeitsreduktion. Die schwarze Linie zeigt die p-Werte der t-Tests (Geschwindigkeiten ohne Effekt versus Effekt, einseitig) an, die für jeden Meter des Abschnitts berechnet wurden. Der grün markierte Bereich kennzeichnet eine 95 % Konfidenz, dass der aktivierte Effekt zu einer Erhöhung der Geschwindigkeiten führt. 6.2.1.2 Geschwindigkeiten der Fußgänger Es ist anzumerken, dass die Fußgänger ausschließlich durch Projektmitglieder gestellt wurden. Dennoch wurde ein Blick auf die Auswirkungen des Effekts auf die Konfliktklasse und die Querungsgeschwindigkeit geworfen. Zuerst wurde der Effekt des orangen Balkens analysiert. Abbildung 37 zeigt die Verteilung der mittleren Gehgeschwindigkeiten bei den Querungen. Es ist zu beachten, dass etwaige Stehzeiten hier integriert sind. Gehgeschwindigkeiten in Abängigkeit des Effekts 7 6 4 v mean [km/h] 5 3 2 1 1 2 1.. oranges Licht , 2...kein Effekt Abbildung 37: Geschwindigkeitsdifferenz p-Wert des t-Tests über die Geschwindigkeitsreduktion im gesamten Bereich (Schutzweg ist bei d=0). Der Unterschied ist nicht signifikant, jedoch sind Mittelwert und Median bei jenen FußgängerInnen niedriger, die ohne Effekt queren. Ebenso wird der Einfluss der Konfliktklasse auf die Geschwindigkeit der querenden Fußgänger untersucht. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 56/83 Endbericht Highlight 6.2.1.3 Geschwindigkeiten aus Radarmessungen: Abbildung 38 zeigt die mit Radar und VIONA gemessenen mittleren Fahrgeschwindigkeiten im Erhebungsbereich ohne Fußgängerquerungen. Die transparenten Datenpunkte sind die Werte der Querschnittsund Abschnittsgeschwindigkeiten, die schwarze Linie beschreibt die Fahrgeschwindigkeiten ohne Effekte, die rote jene mit Effekten. Es ist bei der Interpretation zu beachten, dass die Abschnittsgeschwindigkeiten auf deren mittlerer Entfernung zum Schutzweg eingetragen sind. Das bedeutet, dass die eingetragenen Werte bei d=170 m nicht die dort gefahrenen Geschwindigkeiten anzeigen, sondern jene des gesamten Abschnitts 3–2. Das Tempolimit beträgt 50 km/h. Abbildung 38: (Radarbasierte Daten): Geschwindigkeiten vmean im Abstand zum Schutzweg OHNE Querungsexperimente. Rote Linie: mit Blinkeffekten, schwarze Linie: ohne Blinkeffekte. Bei etwa - 150 m beginnt der Blinkeffekt der Leuchten. Die Varianz der Geschwindigkeiten im Schutzwegbereich ist generell größer als im breiten Annäherungsbereich. Dies ist natürlich v.a. abhängig von querenden Fußgängern und von der Tageszeit. Im nächsten Schritt werden aus den Messwerten die Parameter für zwei Normalverteilungen pro Querschnitt (bzw. Abschnitt) geschätzt: Jeweils für die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge unter Beeinflussung von Blinkeffekten und ohne Beeinflussung. Deren Mittelwert und dessen Konfidenzbereich werden in Abbildung 39 gezeigt. Die schwarze Kurve bleibt deutlich über der Roten, dies bestätigt die videobasierten Messungen. Aussagen über die statistische Konfidenz dieser Tendenz bietet Abbildung 39, sie zeigt ein Band des Interquartilabstands der gemessenen Geschwindigkeiten für die zwei Stichproben, mit bzw. ohne Blinken (wieder rot und schwarz kodiert). Die Linien beschreiben das 25 % und das 75 % - Quantil – die Hälfte der Messwerte liegt innerhalb dieser Grenzen. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 57/83 Endbericht Highlight Abbildung 39: 50 % Interquartilabstand der gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten) mit Blinken /ohne Blinken. OHNE Querungsexperimente. Werte in km/h. Die Varianz der Geschwindigkeiten im letzten Abschnitt vor dem Schutzweg ist größer bei Fahrzeugen, bei denen die orangen Effekte aktiv waren. Das bedeutet, es gibt immer noch FahrerInnen, die trotz hoher Geschwindigkeit sich kaum durch den Effekt beeinflussen lassen. Andererseits zeigt die Verteilung, dass der Effekt insgesamt die Geschwindigkeiten am Schutzweg weiter nach unten schiebt: Die rot strichlierte Kurve fällt bis zum Schutzweg hin. Im nächsten Schritt werden aus den Messwerten die Parameter für zwei Normalverteilungen pro Querschnitt (bzw. Abschnitt) geschätzt: Jeweils für die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge unter Beeinflussung von orangen Effekten und ohne Beeinflussung. Deren Mittelwert und dessen Konfidenzbereich sind in den Violinenplots in Abbildung 40 gezeigt. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 58/83 Endbericht Highlight Geschwindigkeitsverteilung 2-3 OHNE FG (MIT/OHNE Effekt) 80 60 60 v [km/h] v [km/h] Geschwindigkeitsverteilung Q3 OHNE FG (MIT/OHNE Effekt) 80 40 20 40 20 d=0m 0 d=55m 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht Geschwindigkeitsverteilung 1-2 OHNE FG (MIT/OHNE Effekt) 80 80 60 60 v [km/h] v [km/h] Geschwindigkeitsverteilung Q2 OHNE FG (MIT/OHNE Effekt) 40 20 40 20 d=110m 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht d=170m 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht Geschwindigkeitsverteilung Q1 OHNE FG (MIT/OHNE Effekt) 80 v [km/h] 60 40 20 d=245m 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht Abbildung 40: (Radarbasierte Daten): Ohne Querungsexp.: Verteilungen der Fahrgeschwindigkeiten bei den Messquer- und abschnitten als Violinenplots. Querschnitt am Schutzweg ist LINKS OBEN. In Abbildung 40 sind auch die Standardabweichungen als rote vertikale Linien im Zentrum der „Violinen“ gezeigt, die rote vertikale Linie liegt am Median. Die horizontalen roten Linien kennzeichnen den Median und die Länge der vertikalen roten Linie entspricht der Standardabweichung σ. Der rot angegebene Distanzwert bezieht sich auf die Entfernung zum Schutzweg. Bei den beiden Abschnitten beziehen sich die angegebenen Entfernungen auf die mittlere Distanz zum Schutzweg. Die Mediane der Fahrgeschwindigkeiten liegen in allen Bereichen etwas niedriger, wenn das orange Licht aktiv ist (jeweils rechter Violinenplot). In der nachfolgenden Tabelle 16 sind die Ergebnisse der statistischen Berechnungen angegeben. Q2 liegt bereits im Erfassungsbereich, eine direkte Reaktion auf die durch das eigene Kfz ausgelösten Effekte ist eigentlich nicht möglich. Hier scheint es, dass die vorausfahrenden Kfz bereits die Geschwindigkeit reduzieren. Wirklich ausschlaggebende Reduktionen der Fahrgeschwindigkeiten sind erst im letzten Abschnitt vor dem Schutzweg und am Querschnitt beim Schutzweg messbar. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 59/83 Endbericht Highlight Tabelle 16: Gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten) mit Blinken /ohne Blinken. OHNE Querungsexperimente. Werte in km/h. Q1 (d =245m) kein Blinken (n=446) v85 vmean 53 47 t-Test (p) Abschnitt 1_2 (d =245-110m) v85 vmean 62,3 54,5 t-Test (p) 0,06 oranges Licht (n= 752) 53 46,4 Q2 (d=110m) v85 vmean 57 49,9 0,7 63,1 55,0 t-Test (p) Abschnitt 2_3 (d =110-0m) v85 vmean 49,5 42,6 0,004 56 48,4 t-Test (p) Q3, Schutzweg (d=0m) v85 vmean 57 46,8 0,000 46,0 38,6 t-Test (p) 0,000 52 40,3 Während Fußgängerquerungen verhalten sich die annähernden Kfz ebenfalls defensiver, jedoch ist der Unterschied nicht so deutlich wie ohne Querungsexperimente. Abbildung 41 zeigt einen ähnlichen effektabhängigen Geschwindigkeitsverlauf, der sich erst direkt am Schutzweg spreizt. Abbildung 41: Radarbasierte Daten: Geschwindigkeiten vmean im Abstand zum Schutzweg MIT Querungsexperimente. Rote Linie: mit Blinkeffekten, schwarze Linie: ohne Blinkeffekte. Im Gegensatz zu den Messungen OHNE Querungen sind hier weniger Unterschiede bei der Fahrergruppe mit und ohne Leuchteffekt zu erkennen. Abbildung 42 zeigt, dass die Geschwindigkeitsreduktion durch den Effekt kaum früher eintritt. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 60/83 Endbericht Highlight Abbildung 42: 50% Interquartilabstand der gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten) mit Blinken /ohne Blinken. MIT Querungsexperimente. Werte in km/h. Abbildung 43 zeigt die zu vergleichenden Geschwindigkeitsverteilungen der Kfz während der Querungsexperimente. Q1 und Abschnitt 1-2 dienen nur der Referenzmessung, hier kann der Effekt noch nicht unmittelbar die eigene Geschwindigkeit beeinflussen. In Abbildung 43 sind schon wie zuvor auch die Standardabweichungen als rote vertikale Linien im Zentrum der „Violinen“ gezeigt, die rote vertikale Linie liegt am Median. Die horizontalen roten Linien kennzeichnen den Median und die Länge der vertikalen roten Linie entspricht der Standardabweichung σ. Die angegebene Distanz bezieht sich auf den Schutzweg. Bei den beiden Abschnitten beziehen sich die angegebenen Entfernungen auf die mittlere Distanz zum Schutzweg. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 61/83 Endbericht Highlight Geschwindigkeitsverteilung 2-3 MIT FG (MIT/OHNE Effekt) 80 60 60 v [km/h] v [km/h] Geschwindigkeitsverteilung Q3 MIT FG (MIT/OHNE Effekt) 80 40 20 40 20 d=0m 0 d=55m 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht Geschwindigkeitsverteilung 1-2 MIT FG (MIT/OHNE Effekt) 80 80 60 60 v [km/h] v [km/h] Geschwindigkeitsverteilung Q2 MIT FG (MIT/OHNE Effekt) 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht 40 20 40 20 d=110m 0 d=170m 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht Geschwindigkeitsverteilung Q1 MIT FG (MIT/OHNE Effekt) 80 v [km/h] 60 40 20 d=245m 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht Abbildung 43: Radarbasierte Daten: MIT Querungsexperimente: Verteilungen der Fahrgeschwindigkeiten bei den Messquer- und abschnitten als Violinenplots. 17 legt dar, dass nur beim Schutzweg eine signifikante und relevante Geschwindigkeitsreduktion gemessen wurde. Im Mittel haben die Kfz während dem Effekt um 2,5 km/h langsamer den Querschnitt passiert. Tabelle Tabelle 17: Gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten). MIT Querungsexp.. Werte in km/h. Q1(d =245 m) kein Blinken (n=217) oranges Licht v85 vmean 55 47,9 t-Test (p) Abschnitt 1_2 (d =245-110 m) t-Test v85 vmean (p) 65,7 56,9 0,1 53 47,1 Q2 (d=110 m) v85 vmean 60 51,5 0,1 62.3 55,7 t-Test (p) Abschnitt 2_3 (d =110-0 m) t-Test v85 vmean (p) Q3, Schutzweg (d=0 m) t-Test v85 vmean (p) 44 53 37,8 0,05 58 50,2 37,2 0,14 43 37 0,044 51 34,7 (n= 295) Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 62/83 Endbericht Highlight 6.2.2 2. Verunsicherung durch das rote Blinken Frage: Werden manche LenkerInnen durch das Blinken verunsichert und kommt es daher zu unvorhersehbarem Fahrverhalten? Zur Analyse verwendete, videobasierte Daten: Bremsverhalten (und - zeitpunkt) Bestimmung des zeitlichen Versatzes und Abschätzungen der Reaktion daraus (Literatur: Bei Notsituation reagiert man um wie viel schneller...) visuelle Überprüfung auf lateralen Versatz ("Verreißen des Lenkrads"). Während des Tests und auch in der ausführlichen Sichtung der Videos wurden keine Veränderungen der Fahrspur beobachtet, welche durch Verreißen des Lenkrades o.ä. verursacht werden könnte. Es wurden keine Vollbremsungen durchgeführt, was sowohl in den Videos als in den Radarmessungen ersichtlich ist. Im Weiteren wurde eine Analyse der Bremsverzögerung vorgenommen. Nur ein Drittel der FahrerInnen, die während des blinkenden Effekts fuhren, haben unmittelbar (< 2 Sekunden) nach dem ersten Blinken gebremst. Abbildung 44 zeigt die Verteilung der Zeit vom ersten roten Blinken bis zum Bremsen. Sie zeigt, dass nur einige der FahrerInnen auf das erste Aufleuchten des orangen Lichts mit Bremsen reagieren. Zeitliche Dauer Rotlicht bis zum Bremsen 8 7 Häufigkeit [-] 6 5 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 Dauer [s] 6 7 8 9 10 Abbildung 44: Histogramm der beobachteten Dauer von erstem Blinken und Aufleuchten der Bremslichter. In der Literatur sind die zeitlichen Verzögerungen zwischen Rotlichtsignalen und dem Aufleuchten von Bremslichtern dokumentiert. Etwa findet (Sivak, Olson, & Farmer, 1982) einen Mittelwert von 1,21 Sekunden (Standardabweichung σ=0,63). Es wurden in dieser Studie ebenso nur uninformierte FahrerInnen beobachtet. Bei der Verteilung der Verzögerungszeiten ist keine Normalverteilung im Bereich der unmittelbaren Bremsvorgänge sichtbar. Lediglich 35 % der FahrerInnen bremsen hier unmittelbar nach den Effekten. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 63/83 Endbericht Highlight Die Videoanalyse ermöglicht auch die Analyse der Distanzen zum Schutzweg bei Bremsbeginn. Abbildung 45 zeigt die Verteilungen dieser Abstände bei aktivem und nicht aktivem Effekt. Distanz der Bremsbeginns zum Schutzweg bei FG Querungen 150 Distanz [m] 100 50 0 1 2 1...kein Effekt akiv , 2...oranges Licht Abbildung 45: Violinenplots der beobachteten Distanz beim Bremsbeginn vom Schutzweg. Der Unterschied ist statistisch signifikant (einseitiger t - Test, α = 0,05) und beträgt im Mittel 21 Meter. Die rechte Säule lässt erkennen, dass 1 / 3 der FahrerInnen etwa beim ersten Aufleuchten bremst, und 2/3 erst beim Erkennen des Fußgängers. Lässt man den Bereich um das obere lokale Maximum im rechten Sample weg, ergibt sich eine Verlängerung des Bremsweges von 5 Metern (dies hat aber keine Aussagekraft in Bezug auf die Bremsverzögerung). 6.2.3 3. Konfliktpotential Frage: Reduziert das orange Licht das Konfliktpotential zwischen Fußgänger und Kfz? Zur Analyse verwendete Datenquellen: PROTOKOLL: Aufgezeichnete Charakteristik der Interaktion (Qualitative Werte). VIDEO: Bremsverhalten (und -zeitpunkt) mit und ohne Effekt (Orange) bei Querungen. RADAR - Querschnittsmessungen 1 & 2: o Vergleich 4. + 5. März, mit und ohne Effekt bei Querungen. Um numerische Indikatoren zur Anhaltebereitschaft zu erhalten und die Interaktionen besser beschreiben zu können, wurden Kategorien gebildet, mit denen das Verhalten der sich annähernden KFZ LenkerInnen und deren Interaktion mit einem Fußgänger einfach einzuordnen ist (siehe Tabelle 14). Die Querungsrichtung des Fußgängers spielt keine Rolle (KS-Test, beidseitig, n = 171, p = 0,99). Die Sichtbarkeit auf den querungswilligen Fußgänger ist von beiden Seiten gegeben. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 64/83 Endbericht Highlight Verteilung der Konfliktgrade (MIT/OHNE Effekt) 5 4.5 Konfliktgrad [-] 4 3.5 3 2.5 2 1.5 1 1 2 1.. oranges Licht , 2...kein Effekt akiv Abbildung 46: Boxplot mit Datenpunkten der beobachteten Kategorien der Anhaltebereitschaft in Abhängigkeit des Effekts. RECHTS: kein Effekt, LINKS: Effekt aktiv. Die Mittelwerte der beobachteten Konfliktkategorien liegen bei 1,97 mit Effekt und 2,11 ohne dem orangen Leuchteffekt, es ergibt sich jedoch keine statistische Abhängigkeit zum Effekt. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit den subjektiven Eindrücken während der Durchführung der Versuche. Die Rahmenbedingungen für einen statistischen Test sind die ordinale Charakteristik der Variable, zwei Gruppen und einer Gesamtstichprobengröße von n=171. Aufgrund dessen fällt die Auswahl der statistischen Verfahren auf nichtparametrische Tests (z.B.: Wilcoxon-Mann-Whitney-Test). Er dient zur Überprüfung der Signifikanz der Übereinstimmung zweier Verteilungen, also ob die unabhängigen Verteilungen der Kategorien der Anhaltebereitschaft mit bzw. ohne Blinkeffekten derselben Grundgesamtheit angehören. Der Rangsummentest wurde einseitig ausgeführt um einen Unterschied zwischen den Samples (53 mit Effekt, 118 ohne orangem Balken) festzustellen. Der p-Wert ergibt: 0,33. Es kann daher nicht gesagt werden, dass der Lichteffekt die Konfliktkategorie beeinflusst. 6.2.4 4. Anhaltebereitschaft Frage: Steigt die Anhaltebereitschaft durch das rote Leuchten im Annäherungsbereich? Die Anhaltebereitschaft wird einerseits durch den Grad der Interaktion bestimmt, andererseits durch die Reduktion der Geschwindigkeit indirekt ermittelt. 6.2.4.1 Bestimmung der Konfliktkategorie Der Grad der Interaktion wird im Rahmen der nächsten Hypothese analysiert. Hier wird das tatsächliche Anhalten (oder nahezu Anhalten) der Kfz ausgewertet. Die Kategorien 1 + 2 sowie 3 – 5 wurden Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 65/83 Endbericht Highlight zusammengelegt. Der χ² Test wird als Unabhängigkeitstest ausgeführt – als ein Signifikanztest auf Unabhängigkeit in der Kontingenztafel. Man betrachtet zwei statistische Merkmale X und Y (siehe Tabelle 18) die beliebig skaliert sein können und versucht herauszufinden, ob die Merkmale stochastisch unabhängig sind. Es wird die Nullhypothese H0 aufgestellt, nach welcher die Merkmale X und Y stochastisch unabhängig sind. Die Bewertung der Anhaltebereitschaft wurde noch umstrukturiert - es werden die Stufen 1 und 2 zusammengelegt, genauso wie 3 – 5. Das Ergebnis zeigt die Tabelle 4. Tabelle 18: Kreuztabelle Anhaltebereitschaft/Konflikte in Abhängigkeit zum Effekt. Kein Effekt Effekt Anhaltebereitschaft (Kategorie 1+2) 86 % 91 % Stichprobengröße 118 53 Die Zellgröße erfüllt die Anforderungen des χ2 - Test, aufgrund der ähnlichen Werte zeigt der p-Wert von 0,44 keinen statistisch signifikanten Unterschied. Ein einseitiger, exakter Fisher-Test ergibt ein p von 0,31. Daher lässt sich nicht sagen, dass bei rotem Blinken eher angehalten wird. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 66/83 Endbericht Highlight 7 Vergleich NÖ/Wien, Schlussfolgerungen und Diskussion Die vier nachfolgenden Hypothesen und Fragestellungen wurden im vorliegenden Dokument behandelt, in Tabelle 19 sind die Ergebnisse zusammenfassend dargestellt. Die Hypothesen sind Überlegungen und Annahmen, die durch die Auswertung der Messdaten bestätigt oder widerlegt wurden. Tabelle 19: Überblick über die wichtigsten Fragestellungen der Erhebungen. Bestätigung NÖ / Wien Beschreibung der Beobachtung 1 Farbige Lichteffekte im Annäherungsbereich reduzieren die Geschwindigkeit von Kfz. JA / JA Veränderung der Fahrgeschwindigkeiten am letzten Abschnitt vor dem Schutzweg: - 7,1 km/h / - 4,0 km/h (mean) 2 FahrerInnen werden verunsichert + es kommt zu unvorhersehbaren Reaktionen. Wurde nirgends beobachtet. Es kommt zwar in 85 % (33 %) der Fälle zu unmittelbarem Betätigen der Bremse, aber in keinem Fall zu starken Bremsmanövern. 3 Das Konfliktpotential am Schutzweg sinkt durch den Effekt. JA / NEIN Mit 94 % Konfidenz reduziert das Blinken die Konfliktkategorie / Keine statistische Aussagekraft. 4 Die Anhaltebereitschaft steigt durch den Effekt. JA / NEIN Von 50 % auf 93 % / Von 86 % auf 91%. Nr. Hypothese Die hier gesammelten Messdaten zeigen, dass es mit Lichteffekten möglich ist die überhöhten Geschwindigkeiten von Fahrzeugen im Annäherungsbereich des Schutzwegs um durchschnittlich 7,1 km/h bzw. 4 km/h zu reduzieren. Tabelle 20 zeigt nochmals sämtliche gemessenen Fahrgeschwindigkeiten im Vergleich. Hier ist anzumerken, dass bei den angegebenen Werten aus den Erhebungen in NÖ in beiden Gruppen auch die Querungsexperimente berücksichtigt sind. Tabelle 20: Vergleich der Fahrgeschwindigkeiten an den beiden Standorten, alle Werte in km/h. Differenz der Geschw. / kein Effekt – Effekt Q1 (d=490 / 245 m) Abschnitt 1_2 Q3 Q2 (d = 70 / 110 m) Abschnitt 2_3 Schutzweg ( d=0 m ) NÖ v85 vmean v85 vmean v85 vmean v85 vmean v85 vmean -2,6 -2 ,7 -12,6 -7,8 -4,7 -8,5 -9,6 -7,1 -22,0 -20,8 -0 -0,6 0,8 0,5 -1 -1,4 -3,5 -4,0 -5,0 -6,5 (n = 33 + 28) WIEN (n = 46 + 752) Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 67/83 Endbericht Highlight Mögliche Erklärungen für die spätere Reduktion der Geschwindigkeit in Wien sind einerseits durch die spätere Sicht zu den Lichteffekten andererseits durch den in Wien etwas weiteren Abstand des Q2 zum Schutzweg gegeben. Die Anhaltebereitschaft stieg in NÖ durch die rot blinkenden Leuchten von 50 % auf 93 % - in Wien durch das orange Leuchten lediglich von 86 % auf 91 % (jedoch nicht statistisch signifikant). Eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit wurde nicht beobachtet. Eine Reduktion der Konfliktkategorie war bei beiden Evaluierungen gegeben (-1,1 / -0,15), nur in NÖ ist der Unterschied auch statistisch signifikant. Eine weitere wichtige Beobachtung ist, dass die Kfz-LenkerInnen bei Querungen durch die Effekte um 5 m früher bremsen. Das unterschiedliche Umfeld bei den beiden Experimenten wirkt sich auf das unmittelbare Bremsen beim Aufleuchten des Effekts aus. Beim eher ländlichen Umfeld mit niedriger Umgebungshelligkeit wurde bei 85 % der LenkerInnen ein unmittelbares Bremsen beobachtet (ungeachtet der Intensität). In Wien beträgt die gleiche Rate lediglich 35 %. Die Versuche haben auch gezeigt, dass die Wirksamkeit von der Art und Beleuchtung der Umgebung abhängt. Neben den potentiellen, positiven Effekten auf die Straßenverkehrssicherheit, ergeben sich durch die LED-Technologie und die integrierten Sensoren weitere Vorteile, die sich positiv auf das Kosten/Nutzen-Verhältnis auswirken: Geringere Wartung, längerer Lebensdauer, Energieeinsparung und Nutzung der Verkehrsdaten für weitere Zwecke. Weiterer Forschungsbedarf besteht in der Untersuchung der Aspekte Achtsamkeitssteigerung und Ablenkung. Die unterschiedliche Auswirkung der Effekte in verschiedenen Topologien und Umgebungen ist naheliegend und wurde hier auch aufgezeigt. Daher ist es wichtig, die Wirkungen der einzelnen Effektparameter genauer zu isolieren um optimale Setups von Beleuchtungssystemen definieren zu können. In Langzeitversuchen könnten außerdem noch die Gewöhnungseffekte der Kfz-LenkerInnen besser beschrieben werden können. 7.1 Disseminationen über das Projekt oder Teilergebnisse Der Lichttechnische Kongress 2013 fand in Eisenstadt statt. Der erste Vortrag am 14.5.2013 war dabei HIGHLIGHT gewidmet. Austrian Institute of Technology (2014), Effiziente Beleuchtung / Highlight, e&i Elektrotechnik und Informationstechnik, Heft 4-5, Rubrik „science news“, Ausgabe Juli 2014, Springer Verlag Wien, S. 28. Österreichischen Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (2014), Projekt „Highlight“ Bedarfsgesteuerte Straßenbeleuchtung erhöht Verkehrssicherheit, GSV Jahrbuch 2014, Wien, S.22. Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (2014), Einfluss von Straßenbeleuchtung auf die VerkehrsteilnehmerInnen, Verkehrstelematikbericht 2014, Kapitel 3.2.3, Wien, S.33. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 68/83 Endbericht Highlight Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 69/83 Endbericht Highlight 8 Literatur Assum, T., Bjørnskau, T., Fosser, S., & Sagberg, F. (1999). Risk compensation—the case of road lighting. Accident Analysis & Prevention, 31(5), 545–553. doi:10.1016/S0001-4575(99)00011-1 Burg, H., & Moser, A. (2009). Handbuch Verkehrsunfallrekonstruktion: Unfallaufnahme, Fahrdynamik, Simulation. Springer DE. Dey, P., Chandra, S., & Gangopadhaya, S. (2006). Speed Distribution Curves under Mixed Traffic Conditions. Journal of Transportation Engineering, 132(6), 475–481. doi:10.1061/(ASCE)0733-947X(2006)132:6(475) Kuratorium für Verkehrssicherheit. (2010). Verkehrsunfallstatistik 2009. Wien: Kuratorium für Verkehrssicherheit. Lipphard, D., & Meewes, V. (1994). Geschwindigkeiten in den neuen Bundesländern: Verhaltensänderungen 19911993, neue Fahrbahnen, Ausstattung, Umfeld. HUK-Verb., Beratungsstelle für Schadenverhütung. Pfundt, K. (1986). STRASSENBELEUCHTUNG UND VERKEHRSSICHERHEIT. Strassenverkehrstechnik, 30(1). Abgerufen von http://trid.trb.org/view.aspx?id=1030531 Reimer, S. (2012). Ist Ihre Videoüberwachung zulässig? Abgerufen von http://www.ueberwachungstest.at Reinisch, R. (2010, Juni 23). Wahrnehmung von Verkehrszeichen und Straßenumfeld bei Nachtfahrten im übergeordneten Straßennetz. 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Die farbigen LEDs besitzen außerdem eine Linse, um eine entsprechend schmale Ellipse zu erzeugen. ...................................................................... 6 Abbildung 2: Zweiter Feldtest in Wien, drei farbige Balken im Annäherungsbereich (roten und bernsteinfarbigen LEDs) bei überhöhter Geschwindigkeit. ...................................................................... 7 Abbildung 3: Boxplots der videobasierten Geschwindigkeitsmesswerte im Abschnitt 0 - 80 m vor dem Schutzweg in Maria Lanzendorf (NÖ). ..................................................................................................... 8 Abbildung 4: Lamp board with red and orange LED strings..................................................................... 9 Abbildung 5: The second test suit with red-orange and amber LED bars in the segment of approaching the crosswalk. ......................................................................................................................................... 10 Abbildung 6: Boxplots of the measured speeds at the crosswalk with/without light effects in the section 0-80 meters before the crossing (Maria Lanzendorf, Lower Austria). .................................................... 11 Abbildung 7: Empirisch erhobener Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Anhaltebereitschaft ................................................................................................................................................................ 14 Abbildung 8: Prinzip der Effektsteuerung. Die Intensität der Warneffekte nimmt mit der Geschwindigkeit des sich annähernden Fahrzeugs zu. Die Werte sind hier nur beispielhaft angeführt. ............................. 19 Abbildung 9: Simulation des LICHTS (Linsensysteme) der prototypischen Leuchten im Bereich des Schutzweges und im Annäherungsbereich. ............................................................................................. 20 Abbildung 10: Basis: Serienleuchte lixtec. ............................................................................................. 21 Abbildung 11: Umgebaute lixtec Straßenleuchte mit rot-orangem String. .............................................. 21 Abbildung 12: Schutzwegleuchte (weiß). ............................................................................................... 22 Abbildung 13: Screenshot des lixtec Monitors zeigt die spezifischen Highlight Funktionalitäten. ......... 23 Abbildung 14: Leuchtenplatine mit roten und bernsteinfarbigen LEDs und entsprechenden Linsen. ..... 24 Abbildung 15: LINKS: Tausch der Leuchten inklusive Ausleger. RECHTS: Schutzwegleuchte im Nahfeld, dahinter 2 Leuchten im simulierten Annäherungsbereich. ....................................................... 24 Abbildung 16: VIONA Box, Radar und ANPR System, wird möglichst getarnt installiert. ................... 28 Abbildung 17: Standort und Montage Schutzwegleuchte in Maria Lanzendorf. ..................................... 29 Abbildung 18: Annäherungsbereich des Schutzweges inkl. Sensorik. Die Brücke bildet eine leichte Kuppe aus, bei Annäherung sind dennoch alle drei Balken gleichzeitig sichtbar. .............................................. 30 Abbildung 19: Standorte VIONA System und Videokamera (24. Mai 2013). ........................................ 31 Abbildung 20: Beispiel einer Annotation eines Pkw (23. Mai 2013). ..................................................... 32 Abbildung 21: Annäherungsbereich des Schutzweges inkl. Sensorik (genordet). ................................... 33 Abbildung 22: Szenen beim 2.Feldtest in der Leberstrasse in Wien (1100). ........................................... 36 Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 71/83 Endbericht Highlight Abbildung 23: Beispiel einer Annotation (03. März 2014). Die Drehung wurde aufgrund der besseren Ausnutzung der Auflösung des Bildsensors vorgenommen. ................................................................... 37 Abbildung 24: Tagesgang der drei Mess-Querschnitte im 15 Minuten Intervall..................................... 40 Abbildung 25: Summenkurve der Abschnittsgeschwindigkeiten mit vermehrten FG – Querungen ....... 43 Abbildung 26: Summenkurve der Abschnittsgeschwindigkeiten ohne vermehrte FG – Querungen ....... 44 Abbildung 27: Summenkurve der Querschnittsgeschwindigkeiten mit vermehrten FG – Querungen .... 45 Abbildung 28: Summenkurve der Querschnittsgeschwindigkeiten ohne vermehrte FG - Querungen..... 45 Abbildung 29: Tagesgang der drei Radar Querschnitte im 15min. Intervall. Datum: 3.März bis 6. März. ................................................................................................................................................................ 46 Abbildung 30: Boxplots der videobasierten Geschwindigkeitsmesswerte im Abschnitt 0-80 m vor dem Schutzweg............................................................................................................................................... 47 Abbildung 31: 50% Interquartilabstand der gemessene Geschwindigkeiten (RADAR) mit Blinken (rot) /ohne Blinken (schwarz). Werte in km/h. ............................................................................................... 48 Abbildung 32: Radar (Querschnitts-) und Abschnittsgeschwindigkeiten: Einzelgeschwindigkeiten bei den Messquer- und abschnitten. Geschwindigkeiten mit Effekte: Rot. Fahrten ohne Effekte: Schwarz. ....... 49 Abbildung 33: Histogramm der beobachteten Kategorien der Anhaltebereitschaft in Abhängigkeit des Effekts. ROT: Blinken, SCHWARZ: Kein Blinken. ............................................................................... 51 Abbildung 34: Empirisch erhobener Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Anhaltebereitschaft (Quelle: KFV ). ....................................................................................................................................... 53 Abbildung 35: Videobasierte Daten: Geschwindigkeiten im Annäherungsbereich. Kriterium: Effekt grundsätzlich aktiv, aber nur bei entsprechender Geschwindigkeit tatsächlich auf der Straße projiziert. 55 Abbildung 36: Rote Kurve: Geschwindigkeitsdifferenz (mit/ohne Effekt). Schwarze Kurve: Statistische Signifikanz im Unterschied, es wird hier der p-Wert des t-Tests über die Geschwindigkeitsred. gezeigt. ................................................................................................................................................................ 55 Abbildung 37: Geschwindigkeitsdifferenz p-Wert des t-Tests über die Geschwindigkeitsreduktion im gesamten Bereich (Schutzweg ist bei d=0). ............................................................................................ 56 Abbildung 38: (Radarbasierte Daten): Geschwindigkeiten vmean im Abstand zum Schutzweg OHNE Querungsexperimente. Rote Linie: mit Blinkeffekten, schwarze Linie: ohne Blinkeffekte. ................... 57 Abbildung 39: 50 % Interquartilabstand der gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten) mit Blinken /ohne Blinken. OHNE Querungsexperimente. Werte in km/h. .................................................. 58 Abbildung 40: (Radarbasierte Daten): Ohne Querungsexp.: Verteilungen der Fahrgeschwindigkeiten bei den Messquer- und abschnitten als Violinenplots. Querschnitt am Schutzweg ist LINKS OBEN. ......... 59 Abbildung 41: Radarbasierte Daten: Geschwindigkeiten vmean im Abstand zum Schutzweg MIT Querungsexperimente. Rote Linie: mit Blinkeffekten, schwarze Linie: ohne Blinkeffekte. ................... 60 Abbildung 42: 50% Interquartilabstand der gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten) mit Blinken /ohne Blinken. MIT Querungsexperimente. Werte in km/h. ...................................................... 61 Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 72/83 Endbericht Highlight Abbildung 43: Radarbasierte Daten: MIT Querungsexperimente: Verteilungen der Fahrgeschwindigkeiten bei den Messquer- und abschnitten als Violinenplots. ....................................... 62 Abbildung 44: Histogramm der beobachteten Dauer von erstem Blinken und Aufleuchten der Bremslichter. .......................................................................................................................................... 63 Abbildung 45: Violinenplots der beobachteten Distanz beim Bremsbeginn vom Schutzweg. ................ 64 Abbildung 46: Boxplot mit Datenpunkten der beobachteten Kategorien der Anhaltebereitschaft in Abhängigkeit des Effekts. RECHTS: kein Effekt, LINKS: Effekt aktiv. ................................................ 65 Abbildung 47: Leuchte im "Annäherungsbereich", ein String ist mit roten LEDs bestückt. ................... 76 Abbildung 48: Leuchte "Annäherungsbereich" mit rotem Balken. ......................................................... 77 Abbildung 49: Nähere Auswahl der Standorte für den Feldtest. OBEN: Deutsch Wagram, Maria Lanzendorf (l.n.r.). UNTEN: Schwechat, Stockerau. .............................................................................. 77 Abbildung 50: Ausschnitte Demo St. Pölten am 19. März 2013. ............................................................ 78 Abbildung 51: Leuchte "Annäherungsbereich", ein String ist mit roten LEDs bestückt. ........................ 79 Abbildung 52: Unauffällige Aufstellplätze der VIONA Boxen in NÖ. LINKS OBEN: Direkt am Schutzweg (1). LINKS UNTEN: Auf der Brücke (2). RECHTS: Auf freier Strecke (3). ....................... 79 Abbildung 53: Szene der Durchführung der kontrollierten Experimente (aufgehellt), NÖ. .................... 80 Abbildung 54: Snapshot Leuchte 2, NÖ. ................................................................................................ 80 Abbildung 55: Snapshot Leuchte 1 (2+3 im Hintergrund), NÖ. ............................................................. 81 Abbildung 56: Herkunft der Fahrzeuge beim Teststandort Maria Lanzendorf nach politischem Bezirk. 81 Abbildung 57: Herkunft der Fahrzeuge beim Teststandort Leberstraße nach politischem Bezirk........... 82 Abbildung 58: Annäherung aus Beifahrersicht (Leuchte 3 im Vordergrund) , NÖ. ................................ 82 Abbildung 59: Annäherung aus Beifahrersicht (Leuchte 3 im Vordergrund) , Wien. ............................. 83 Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 73/83 Endbericht Highlight Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Allgemeine Unfallzahlen von Fußgängern, der ungeregelte Schutzweg sticht dabei besonders hervor (Quelle: KFV).............................................................................................................................. 12 Tabelle 2: Effekte in Abhängigkeit zur aktuell gemessenen maximalen Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Kfz. .............................................................................................................................. 30 Tabelle 3: Effekte in Abhängigkeit zur aktuell gemessenen maximalen Geschwindigkeit. .................... 34 Tabelle 4: Leistungsfaktoren der Leuchten in Abhängigkeit der Distanz zum Schutzweg. ..................... 35 Tabelle 5: Darstellung der Zeitbereiche mit/ohne vermehrter FG-Querungen. ....................................... 38 Tabelle 6: Zählergebnisse der Messung unbeeinflusster Fahrten. ........................................................... 39 Tabelle 7: Zählergebnisse der Messung beeinflusster Fahrten. ............................................................... 39 Tabelle 8: LINKS: unbeeinflusste Messung, RECHTS: beeinflusste Messung beim lichttechnischen Effekt: Do, 21:30 h –23:30 h. ................................................................................................................. 40 Tabelle 9: Radar (Querschnitts-) Geschwindigkeiten.............................................................................. 42 Tabelle 10: Abschnitts - Geschwindigkeiten (1 nach 2). ......................................................................... 42 Tabelle 11: Abschnitts - Geschwindigkeiten (2 nach 3). ......................................................................... 42 Tabelle 12: Gemessene Geschwindigkeiten (RADAR) mit Blinken /ohne Blinken. Werte in km/h. ...... 49 Tabelle 13: Kreuztabelle: Bremsen im Bereich vor der Brücke in Abhängigkeit zum Blinkeffekt. ........ 50 Tabelle 14: Beobachtete Variablen und Zeitmesswerte aus der Annotation............................................ 51 Tabelle 15: Ermittelte Anhaltebereitschaft mit unterschiedlichen Methoden. ......................................... 53 Tabelle 16: Gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten) mit Blinken /ohne Blinken. OHNE Querungsexperimente. Werte in km/h. ................................................................................................... 60 Tabelle 17: Gemessene Geschwindigkeiten (Radarbasierte Daten). MIT Querungsexp.. Werte in km/h. ................................................................................................................................................................ 62 Tabelle 18: Kreuztabelle Anhaltebereitschaft/Konflikte in Abhängigkeit zum Effekt. ........................... 66 Tabelle 19: Überblick über die wichtigsten Fragestellungen der Erhebungen. ....................................... 67 Tabelle 20: Vergleich der Fahrgeschwindigkeiten an den beiden Standorten, alle Werte in km/h. ......... 67 Tabelle 21: Anforderung an die Straßenbeleuchtung, damit keine Zusatzbeleuchtung notwendig ist. .... 75 Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 74/83 Endbericht Highlight Anhang Tabelle 21: Anforderung an die Straßenbeleuchtung, damit keine Zusatzbeleuchtung notwendig ist. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 75/83 Endbericht Highlight Abbildung 47: Leuchte im "Annäherungsbereich", ein String ist mit roten LEDs bestückt. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 76/83 Endbericht Highlight Abbildung 48: Leuchte "Annäherungsbereich" mit rotem Balken. Abbildung 49: Nähere Auswahl der Standorte für den Feldtest. OBEN: Deutsch Wagram, Maria Lanzendorf (l.n.r.). UNTEN: Schwechat, Stockerau. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 77/83 Endbericht Highlight Abbildung 50: Ausschnitte Demo St. Pölten am 19. März 2013. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 78/83 Endbericht Highlight Abbildung 51: Leuchte "Annäherungsbereich", ein String ist mit roten LEDs bestückt. Abbildung 52: Unauffällige Aufstellplätze der VIONA Boxen in NÖ. LINKS OBEN: Direkt am Schutzweg (1). LINKS UNTEN: Auf der Brücke (2). RECHTS: Auf freier Strecke (3). Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 79/83 Endbericht Highlight Abbildung 53: Szene der Durchführung der kontrollierten Experimente (aufgehellt), NÖ. Abbildung 54: Snapshot Leuchte 2, NÖ. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 80/83 Endbericht Highlight Herkunft der Fahrzeuge Abbildung 55: Snapshot Leuchte 1 (2+3 im Hintergrund), NÖ. 13,4% 1,9% 31,8% 5,4% WU W MD SW 8,0% BN AUSLÄNDER EU Rest Ö 8,4% 18,7% 12,4% Abbildung 56: Herkunft der Fahrzeuge beim Teststandort Maria Lanzendorf nach politischem Bezirk. Ergänzend ist in Abbildung 56 (für NÖ) und Abbildung 57 (für Wien) dargestellt, welcher Anteil der Fahrzeuge (der Kennzeichen) aus dem Ausland bzw. aus welchen österreichischen Bezirken stammt. Diese Daten sind hier nur erwähnt, um grobe Rückschlüsse auf die Verkehrszusammensetzung an den beiden Standorten zu ziehen, sind aber in der weiteren Analyse belanglos. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 81/83 Endbericht Highlight Abbildung 57: Herkunft der Fahrzeuge beim Teststandort Leberstraße nach politischem Bezirk. Abbildung 58: Annäherung aus Beifahrersicht (Leuchte 3 im Vordergrund), NÖ. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 82/83 Endbericht Highlight Abbildung 59: Annäherung aus Beifahrersicht (Leuchte 3 im Vordergrund), Wien. Konsortium HIGHLIGHT, Dezember 2014 83/83