Brunnen in Feldkirch

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Brunnen in Feldkirch
Brunnen in Feldkirch
In Vorarlbergs Städten befinden sich seit langer Zeit Brunnen, die ursprünglich der
Trinkwasserversorgung dienten und nun Teil des historischen Stadtbildes sind. Während
man in Bregenz sogar so weit geht die Landeshauptstadt als „Brunnenstadt Europas“ zu
bezeichnen und Bludenz der Nepomukbrunnen als das Zentrum der Altstadt bezeichnet
wird, haben die Brunnen in Feldkirch keine derartige Bedeutung.1 Allein der große, mit
einer Ritterfigur geschmückte Brunnen in der Neustadt, ist im Bewusstsein der Bevölkerung
vorhanden und wird den Besucherinnen und Besuchern bei jeder Stadtführung gezeigt.
Die Geschichte der Brunnen in Bregenz und Bludenz wurde auch schon recht intensiv
erforscht, während in Feldkirch nur Basisliteratur dazu vorhanden ist. Die am „Tag des
Wassers“ am 9. Mai 2009 veranstaltete Brunnenausstellung des Stadtarchivs war Anlass
sich genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen und bildete die Basis für den
vorliegenden Artikel.2 Es wurde versucht anhand der Quellen des Stadt-und des
Landesarchivs Hinweise auf die Geschichte der Feldkircher Brunnen zu finden und einen
Überblick zu diesem vergessenen Kapitel der Stadtgeschichte zu bieten.
Einleitung
Für die Gründung und das weitere Wachstum einer mittelalterlichen Stadt war eine
ausreichende Trink – und Nutzwasseversorgung von größter Bedeutung. Der öffentliche
Brunnen hatte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Bedeutung, von der wir uns heute
kaum mehr eine richtige Vorstellung machen können. Der Brunnen war der
Wasserlieferant für die Haushalte, von dort holten die Hausfrauen oder die Dienstmägde
das Wasser für den alltäglichen Gebrauch in den Wohnungen. Deshalb haben die
meisten Brunnen mehrere Wasserauslaufrohre und Eisengestelle, auf denen die
Wassereimer abgestellt werden konnten. Der Stadtbrunnen war auch für die
Wasserversorgung des Nutzviehs wichtig, da in fast jedem Feldkircher Hinterhaus Vieh
gehalten wurde. Nur wenige „bessere“ Haushalte hatten eigene Wasserleitungen, die von
der Hauptwasserleitung abgezweigt wurden. Im Jahre 1906, mit der Einführung der
allgemeinen Wasserleitung aus den Saminaquellen, ging die Bedeutung der Brunnen
zurück.3
Altes und neues Brunnenhaus
Die öffentlichen Brunnen wie auch die wenigen Privatbrunnen wurden mit Trinkwasser
versorgt, das aus dem Brunnenhaus stammte. Dieses Gebäude befand sich in der Au,
dem heutigen Bereich Rössle-Park – Schießstätte – Ganahl-Areal, vor den Toren der Stadt.
Hier wurden über ein Pumpwerk Grundwasser und Quellwasser in die Stadt geleitet. Ein
Wasserrad, das durch den neben dem Brunnenhaus vorbeifließenden Mühlbach
angetrieben wurde, bewegte die Grundwasserpumpen über ein Gestänge. Über dieses
Brunnenhaus berichtet erstmals Johann Georg Prugger in seiner Chronik aus dem Jahre
1685:4
1
Plitzner 1/1990, 79-114. Plitzner 2/1990, 87-96.. Rudigier1990. Rudiger, 1991, 3-28. Über
Brunnen in Vorarlbergallgemein siehe Osterkorn, 2006.
2
Großhammerzunft 1990, o.S.. Feldkirch aktuell 3/2009, 54-57. Vorarlberger Nachrichten
30.10.1976, S.42: Fotos aller Feldkircher Brunnen.
3
Allgemeines zu Brunnen siehe Schmid 1987, 11. Kühnel 1984, 49-58.
4
Zitiert nach Amann 2006, 150.
 brunnen_neu
2
„... Durch die Gutthat des mehrangezogenen Illflusses bekommt die Stadt auch frisches
und gesundes Brunnenwasser, welches neben der sogenannten Schießhütten in der Au in
einem Thurm durch Räder und Stämpelzug erhebt und in die Stadt geleitet wird; wie dann
sowohl öffentlich, als auch Privathäuser etlich schön springende Brunnen zu sehen und zu
rühmen sind...“
Dieses Brunnenhaus mit seiner doch recht komplizierten Konstruktion eines Pumpwerkes
war recht reparaturanfällig und verursachte so immer wieder Unterhaltskosten. So ist
beispielsweise aus dem Jahre 1632 eine Rechnung für den Kauf von „Schmer und
Umschling“, also Schmiermittel und Talg, vorhanden. Ohne diese Schmiermittel,
Betriebsstoffe, hätten die zahlreichen mechanischen Getriebe wohl nicht funktioniert. Im
selben Akt findet sich eine leider undatierte, vermutlich aus derselben Zeit stammende Aufund Gegenrechnung eines Mathias Stuz für Messing und anderes Metall für das
Brunnenhaus.5 Die Bestandteile des mechanischen Antriebes waren einem starken
Verschleiß ausgesetzt. Zwischen 1813 und 1823 musste die Stadt insgesamt 2.017
Gulden für Reparaturen aufwenden.6
Wasserversorgungsprobleme
Die Wasserversorgung scheint in den 1820er- Jahren nicht mehr richtig funktioniert zu
haben, es kam zu Beschwerden über die Wasserqualität.
Ab1824 bemühte sich Landrichter Sterzinger, der Leiter des Landgerichtes Feldkirch, um
die Behebung der Wasserprobleme. Es störte ihn, dass nach starken Regenfällen das
Trinkwasser aus dem Pumpwerk schlecht, verunreinigt und seiner Meinung nach nicht
trinkbar gewesen sei. Als Lösung schlug er die Fassung von zwei Quellen im Weiler
Rungeldon, im benachbarten Frastanz, sowie den Bau einer Wasserleitung nach Feldkirch
vor. Sterzinger ließ den Besitzer der Quelle „Kühlebrunnen“, Johann Zehender, vorladen
und verhandelte mit ihm wegen Überlassung dieser Quelle für Feldkirch, wozu Zehender
gegen eine Ablösesumme bereit war. Der Straßenbaumeister Ferdinand Bachmann
wurde damit beauftragt die Machbarkeit und die Kosten einer Leitung von Rungeldon
nach Feldkirch zu berechnen und der Arzt Dr. Winter sowie der Apotheker Clessin
mussten die Wasserqualität untersuchen. Brunnenmeister Hefel und Baumeister Niklas
Schöch berechneten die Anzahl der notwendigen Teuchel für dieses Wasserleitung
(1.107 Stück) und die Arbeitskosten. Teuchel waren mit langen Bohrern ausgehöhlte
Baumstämme, die als Wasserleitungsrohre dienten.7
Trotz dieser akribischen Vorarbeiten des Landgerichtes, geschah, zumindestens aus Sicht
des Landrichters, von Seiten der Stadt aus zwei Jahre lang nichts. Die Stadtverwaltung
wehrte sich gegen diesen Vorwurf und legte über ihre Tätigkeit im September 1826
Rechenschaft ab.8 Einleitend gab sie zu schon viele Jahre bemerkt zu haben, dass aus der
Brunnenstube zu wenig Wasser geliefert worden war. Man hatte sich durch die Zuleitung
von Wasser aus dem Mühlbach geholfen und dabei vernachlässigt, dass dessen Wasser
trüb war. Dadurch geriet „Letten“ (Erde, Sand) in die Zisterne und verstopfte die
Quellzuführungen, woraufhin das Wasser sich einen neuen Ausfluss suchten. Als Lösung
dieses Problems hatte die Gemeinde 1821 beim Landgericht eine Vertiefung der Zisterne
beantragt und 1822 auch ausgeführt. Tatsächlich gaben die Quellen daraufhin mehr
5
STAF, Akt 2093.
VLA, Lg Feldkirch, Sch. 166, Communal IV 28. Schreiben Stadt an Landgericht 16.9.1824.
7
VLA, Lg Feldkirch. Sch. 166, Communal IV 28. Protokoll 9.9.1824 mit Zehender, Auftrag
9.9.1824 an Dr. Winter, Dokument 2241 Lg an Stadt, Voranschlag Hefel 13.9.1824. Lg an Stadt
3.10.1824: Empfehlung Quelle. Zu Teuchel siehe Glatthaar 2006, 114-117.
8
VLA, Lg Feldkirch. Sch. 166, Communal IV 28, Stadt an Lg 2.9.1826.
6
3
Wasser in die Zisterne ab. 1822 wurde die Größe der Privatbrunnen untersucht, um
einen Überblick über deren Wasserverbrauch zu erhalten.1824 untersuchte der
Magistratsrat Johann Michael Ohmeyer Quellen in der benachbarten Ortschaft
Fellengatter und ließ eine chemische Wasserqualitätsuntersuchung beim „Kühlenbrunnen“
und im Brunnenhaus durchführen. Die Qualität beider Quellen wurde als gleichwertig
eingestuft. Von 1824 bis 1826 hatte man die Angelegenheit ruhen lassen. 1826 begann
eine große Kommission, teilweise mit neuen Magistratsräten, nochmals mit
Untersuchungen der Quellen in Fellengatter und in der Folge entschied man sich für den
Neubau eines Brunnenhauses mit neuem Druckwerk. Ausschlaggebend für diese
Entscheidung waren die Baukosten einer Wasserleitung von Fellengatter und die
Ankaufskosten der Quelle. Der Neubau eines Brunnenhauses wurde mit 3.695 Gulden
veranschlagt, die Teuchelleitung mit 6.000 Gulden. Landrichter Sterzinger berichtete an
das ihm vorgesetzte Kreisamt nach Bregenz über dieses Neubauprojekt, das nur im
Winter, bei Niedrigstand der Ill, möglich war. Während der Bauzeit musste ein
provisorisches Brunnenhaus die Wasserversorgung der Stadt übernehmen9.
In diesen Aktenstücken berichtet die Stadt immer von Quellen, die ihr Wasser in die
Zisterne des Brunnenhauses abgeben und von Grundwasser. Dies widerspricht der bisher
in der Literatur verwendeten Behauptung, dass man in Feldkirch Illwasser getrunken
habe.10 1827/29 wurde dann das neue Brunnenhaus errichtet, aber bereits 1833/34
waren schon wieder umfangreiche Reparaturarbeiten an der Pumpentechnik
notwendig.111883/84 erfolgte ein weiterer Umbau bzw. ein Neubau des
Grundwasserbrunnens. Nach längerem Stillstand wurde der Pumpbetrieb am selben
Standort mit der Erstellung eines neuen Brunnenhauses 1922 wieder aufgenommen. Ein
zweites Pumphaus schuf die Stadt Feldkirch 1885 in unmittelbarer Nähe des
Mühlegumpens. Dieser war ein zentrales Wasserbecken, in das der von der Ill gespeiste
Mühlbach floss und aus dem die Wasserräder der Betriebe und die Stadtbäche mit
Wasser versorgt wurden. Dieses Werk wurde aber anlässlich des ElektrizitätswerkNeubaus am selben Standort in den Jahren 1905 und 1906 abgebrochen.12 Die
Wiederinbetriebnahme des Brunnenhauses im Jahre 1922 ist ein Hinweis darauf, dass
die Hochquellenleitung aus der Samina den Wasserbedarf der Stadt nicht völlig decken
konnte. Die Zunahme der Bevölkerung zwang das Wasserwerk zur Suche nach neuen
Quellen. Zwischen 1956 und 1959 wurde das Grundwasserfeld Felsenau zur
Trinkwasserversorgung von Feldkirch erschlossen. Seit 1985 ist auch noch ein zweiter
Grundwasserbrunnen im Frastanzer Ried in Betrieb.13
Wasserleitungen
Vom Brunnenhaus aus führten Teuchel das Wasser in die Gassen der Stadt. Diese
Wasserleitungen waren eine recht empfindliche und schwierige Konstruktion. Von der
Hauptleitung gingen Abzweigungen zu den öffentlichen und privaten Brunnen. Im Zuge
der Neupflasterung der Neustadt im Jahre 1827 wurde eine neue Brunnenleitung zum
Pfarrbrunnen gelegt. Bis dahin war die Wasserleitung vom Schulhaus in der oberen
Neustadt in der Mitte der Straße bis hinunter zum Pfarrbrunnen gegangen. Die Stadt
entschloss sich die Brunnenleitungen künftig unter den Trottoirs, nahe bei den Häusern zu
9
VLA, Lg Feldkirch, Sch. 166, Communal IV 28, Akt Nr. 2231 Bau, Lg an Kreisamt 29.9.1826,
Nr.28 Bau 6.1.1827
10
Vallaster 1976, 137.
11
STAF, F I Sch. 25/29: Bausachen, Steine, Ziegel 1827.Sch 50/16. FII Sch. 55/24: Reparatur I
Sch 14/16: Akten mit Bauplan.
12
Pontesegger1956, 33.
13
Amann 2006, 181-191.
4
verlegen, damit bei Reparaturen der Teuchel nicht mehr die gesamte Straßenpflasterung
aufgerissen werden musste. Da die Stadt diese Entscheidung ohne das ihr behördlich
vorgesetzte Landgericht getroffen hatte, erhielt sie eine entsprechende Abmahnung.
Über den Verlauf dieser Teuchelleitung gibt der in der Stadtbibliothek Feldkirch verwahrte
Malang - Plan aus dem Jahre 1866 einen guten Einblick. Der Lehrer und Planzeichner
Ferdinand Malang (1816-1866) hat den Verlauf der Leitung und die Privatbrunnen mit
blauer Farbe genau eingezeichnet.14
Nach dem Bau des neuen Brunnenhauses wurde 1888 eine neue Wasserleitung vom
Brunnenhaus durch die Schlossergasse und den Hirschgraben bis zum neuen städtischen
Lagerhaus in Levis verlegt. Diese Arbeiten standen unter der Leitung des Brunnenmeisters
Josef Anton Hefel15. FOTO Malangplan
Städtische Rechtsnormen für die Wassernutzung
Die Bedeutung von Wasser schlug sich in den städtischen Rechtsbestimmungen nieder.
Laut Paragraph101 des Stadtrechtes war es verboten Erde, Sand und Steine in die
Stadtbäche zu schütten - als Strafe für das Zuwiderhandeln drohten 5 Schilling Denarii,
verbunden mit der Verpflichtung den Schmutz wieder aus dem Bach zu entfernen. Nach
Paragraph 192 war es zudem den Gerbern und Schustern verboten die von ihnen zu
bearbeitenden Häute und Felle in den Stadtbach zu hängen. Interessant ist noch die
genaue Lokalisierung der Stelle am Stadtbach, nämlich oberhalb der Graf Rudolf von
Montfort gehörenden Badstube. Mit dieser Bestimmung sollte die Reinheit des in der
Badestube verwendeten Wassers gesichert werden. Bestimmungen zum Schutz und zur
Reinhaltung der Brunnen finden sich im Feldkircher Stadtrecht, im Gegensatz etwa zu
Chur, jedoch nicht. Diese Bestimmungen zu den vom Mühlbach gespeisten Stadtbächen
sind zugleich ein Indiz für die Bedeutung der Bäche in der Stadt.16
In den „Statuta“, einer städtischen Rechtsordnung des ausgehenden 17. und frühen 18.
Jahrhunderts, gibt es keinerlei Bestimmungen zum Thema Wasser, lediglich zum
Wäschewaschen existiert eine Feuerschutzbestimmung.17 Ebenfalls im Zusammenhang mit
dem Feuerschutz finden sich im „Felsenbergischen Recess“ aus dem Jahre 1767
Erwähnungen der Brunnen und des Brunnenmeisters. Dieser musste im Brandfall das
Wasser zu dem dem Brande nächst gelegenen Brunnen leiten. In diesem „Recess“ wurden
die Verwaltung und Verfassung der Stadt durch die staatliche Obrigkeit komplett
erneuert.18
Reinhaltung der Brunnen
Auf die Reinhaltung der Brunnen wurde größter Wert gelegt. Die Hauptbrunnen, aus
denen Wasser geschöpft wurde, mussten absolut rein bleiben, in kleinen, an den
Hauptbrunnen angebauten Nebenbrunnen (sogenannten „Sudelbrunnen“) durfte aber
durchaus Geschirr gewaschen werden. Mit der Überwachung dieser Hygienevorschrift
wurde der städtische Bettelvogt beauftragt.19 Bei der Vergabe dieses Postens im Jahre
1709 legte der Rat unter anderem fest, dass der Bettelvogt das Recht habe einer „Mayd“,
14
15
16
17
18
19
Abbildung und Kurzbiographie siehe Albrecht 2011, 30-31.
Feldkircher Anzeiger 29.5.1888.
Leipold-Schneider 2001, 171-172. Schmid 1987,11-12. Vallaster 1976 a, 35-37.
Quinz 2001, 2, 50..
Gemeindestatut 1899, S.28.
Volaucnik 2001, 15.
5
die im „Prinzipalbrunnen“, also dem Hauptbrunnen, „sudle“ oder Schmutzwäsche wasche
die „Gelten“, also den Behälter, zu zerschlagen.20
1790 ließ der Magistrat seinen Sekretär Kessler eine ähnlich lautende Weisung über die
Reinlichkeit an den Brunnen proklamieren.
Alle Stadtbrunnen waren davor unter hohen Kosten von Unrat gereinigt und wieder so
instand- gesetzt worden, dass sich niemand mehr über Wassermangel oder
„Unbequemlichkeit“ beschweren konnte. Die Zweckbestimmung der sogenannten
Sudelbrunnen wurde nochmals wiederholt und die Versorgung der Bevölkerung mit
gesundem und frischem Wasser wurde als „Gegenstand guter Policei Verfassung“ sowie
als Gesundheitsmaßnahme für Menschen und Tiere in jeder Stadt bezeichnet. Kessler
verweist dabei auch auf die „Anstalt der Bräuen“ (Bierbrauer), die ebenfalls auf reines
Wasser angewiesen waren. Die Brunnen sollten der Bürgerschaft und den Dienstboten nur
zum Wasser holen und als Pferdetränke dienen. Strengstens verboten wurde die Nutzung
der Brunnen zum „ Fegen, Butzen, Waschen und Reinigen“. Bei Zuwiderhandeln drohte
die Wegnahme des schmutzigen Geschirrs, das man erst nach Bezahlung einer
Geldstrafe von 12 Kreuzer wieder zurück erhielt. Wiederholungstäter sollten für eine
Stunde an den Brunnen „- zu jedermanns Schau“ festgebunden werden. Derartige Hauptund Sudelbrunnen sind bis heute noch in Maienfeld und in Chur vorhanden.21
1812 erinnerte das Landgericht die Feldkircher Bevölkerung an die Polizeiordnung für
öffentliche Brunnen und ließ diese Bestimmungen publizieren22. Das Landgericht war über
die immer noch vorhandenen Exzesse im Umgang mit Brunnen empört. Die Brunnen
wurden mit Steinen und Unrat verunreinigt, so dass das Wasser für Pferde und Vieh oft
ungenießbar war. Da die gütlichen Ermahnungen erfolglos blieben, wurde an die alten
Bestimmungen erinnert und es wurden drastische Strafen angedroht. Es war verboten in
den Hauptbrunnen etwas zu waschen und Geschirr, Fässer und Reifen in das Brunnenbett
zu legen. Der Brunnenkasten hatte immer rein zu bleiben. Bei Zuwiderhandeln drohte eine
Geldstrafe von fünf Gulden- - Dienstboten durften bei Verstößen gegen diese
Bestimmungen sogar körperlich gezüchtigt werden, während ihr Dienstherr mit einer
Geldstrafe davon kam. Der Übeltäter wurde auch verpflichtet den Brunnen zu reinigen.
Das Verstopfen der Brunnenrohre war ebenso verboten wie das Waschen von Kutschen,
Fässern und Standen auf Plätzen bei öffentlichen Brunnen.
Brunnen als Treffpunkt
Dienstboten, Hausfrauen und Kinder nutzten den täglichen Gang zum Wasserholen bei
den öffentlichen Brunnen zum Austausch von Informationen oder zu einem gemütlichen
Plausch. Eine Zeitzeugin dafür ist Regina Lampert, die in ihren Lebenserinnerungen über
den „Kommunikationspunkt“ Brunnen berichtet. Lampert ist als „Schwabengängerin“
bekannt, war aber auch als Dienstmagd bei der Familie Frei in der Neustadt tätig. Sie
schreibt über das tägliche Treffen der Dienstmägde am Neustadtbrunnen:
„... Ich hatte eine Brunnenbekanntschaft mit einer Tiroler Köchin, die ich fast jeden Abend
beim Wasserholen treffen konnte. Oft frug ich sie, wie man dies und jenes (koche), das
ich mir jeweils dann in der Küche aufschreibe.... Überhaupt braucht man abends nur an
den Brunnen zu gehen; Beim Wasserholen kann man alles hören, was vorgeht in der
Stadt, Gutes und Böses. Das habe ich bald gemerkt...“23
20
21
22
23
STAF, Ratsprotokolle, Hds.11, S.100, 8.3.1709.
STAF, FI Sch. 94.21, 29.11.1790. Schmid 1987, 30:Hegisbrunnen, 67: Storchenbrunnen.
VLA, LG Feldkirch, Sch. 76, Politicum 3883, 5.9.1812.
Tschofen 1996, 364-365.
6
Die historischen Brunnen in Feldkirch
Pfarrkirchenbrunnen
Einen ersten Hinweis auf einen Brunnen vor der Pfarrkirche gibt der Chronist Johann
Georg Prugger. Er hielt in seiner 1685 erschienen „Historischen Beschreibung“ fest, dass
1678 „ zunächst an S. Nicolai Pfarrkirchenmauer ein ganz neuer von Marmelstein
zierlicher Brunnen“ erbaut wurde.24 Auf dem Brunnen befand sich folgender
Widmungstext:
Divo Josepho
Anno quo in
Josepho Leopoldi Magni
Haerede exoptatissimo
DoMUs AUstrIa Clara
ReVIXItD.D.D.
S.P.Q.V
Übersetzung:
Dem göttlichen Joseph (gewidmet)
In dem Jahr, in dem Josef
Dem heißersehnten Erben von Leopold dem Großen
Das berühmte Haus Österreich
Wieder aufgelebt ist.
Der Senat und das Volk von Veldkirch
Dieser Widmungstext nahm also Bezug auf die am 26.7.1678 erfolgte Geburt von Josef
I., dem Sohn von Leopold I. und Eleonore von Pfalz-Neuburg, der 1705 die Regierung an
trat und 1711 an den Blattern verstarb.25
Am 23.August 1808 wurde der Antrag gestellt den Brunnen zur Verschönerung des
Kirchplatzes, der damals nach dem bayerischen König Maximilian Josef Maximiliansplatz
hieß zurück- zu- versetzen.26 Der Baumeister Ferdinand Weirather hatte dieses Bauprojekt
untersucht und festgestellt, dass man dies ohne „Schädigung“ machen könne.27
Der erste Versuch zum Neubau eines Brunnens am Domplatz fand 1828 statt. Ende Mai
schrieb die Stadtverwaltung den Bau eines steinernen Brunnens mit Spitzsäule auf dem
Kirchplatz aus. Eine Bedingung war die Verwendung von Stein aus den Steinbrüchen in
St. Margrethen im Schweizer Rheintal. Die Steine hatte der Steinmetz aufs Feinste zu
behauen, mit Nuten und Leisten zusammenzufügen und gut zu verkitten, um das
Brunnenbett sollte ein Eisenring gezogen werden und in weißen Marmorplatten sollte eine
Inschrift zur Erinnerung an die Feldkirch- Besuche von Kaiser Maximilian 1510 und von
Kaiser Franz I. 1815 angebracht werden. Kontakte mit einem Künstler waren dafür
24
Prugger1930, S.9
Hamann 1988, 185-186.
26
STAF, Historische Akten 2456.
27
Weirather siehe Großhammerzunft 2010,175. Weirather war der Gründer der
Bauhandwerkerzunft Feldkirch. Der einzige ihm nachweisbare und erhaltene Bau ist der alte
Pfarrhof in Balzers. Burgmeier 2012, 9.
25
7
bereits geknüpft. Das Grundmauerwerk sollte aus großen Bruchsteinen gebaut und mit
Wetterkalk ausgemauert werden.28 Da niemand zur Angebotseröffnung
(„Versteigerungstermin“) im Rathaus erschien, wurde das Projekt verschoben und
erst1834mit denselben technischen Vorgaben ausgeschrieben. 29 Es ist bemerkenswert,
dass sich der Feldkircher Stadtmagistrat für die Anbringung derart patriotischer
Erinnerungstafeln an einem öffentlichen Brunnen aussprach, lag doch der Besuch von
Kaiser Maximilian schon 300 Jahre zurück, während der Besuch von Franz I. der
Bevölkerung noch im Gedächtnis gewesen sein dürfte.
1840 musste wegen des Abgrabens, des Tieferlegens der Straße für den Brunnen, ein
„Trill“ aus Sandstein, also eine Stufe unter dem Brunnen aufgebaut werden.30
1937 beschloss der Gemeindetag zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Bereich
Post (heute Raiffeisenbank) und Pfarrkirche die Entfernung des Brunnens.
Dies führte zu einer ganzen Serie von Zeitungsartikeln im Feldkircher Anzeiger. Sowohl
der Österreichische Touringklub als auch der Verkehrsverein sahen im Brunnen ein
Verkehrshindernis, das beseitigt werden sollte. Lediglich der Heimatschutz- und
Museumsverein, der in seinen Statuten die Erhaltung von Kulturdenkmälern als Vereinsziel
festgelegt hatte, protestierte gegen die Entfernung. Dem Einspruch wurde von der
zuständigen Denkmalbehörde zunächst stattgegeben, dann jedoch wurde der Bescheid
aus verkehrstechnischen Gründen wieder aufgehoben, unter der Bedingung, einen neuen
Brunnen an anderem Ort zu bauen. Zwei im Stadtarchiv befindliche Zeichnungen des
Stadtbauamtes beweisen, dass an eine Verlegung des Brunnens um einige Meter gedacht
wurde bzw. ein Neubau oder eine Rekonstruktion geplant wurde. Ein im Akt befindliches
Foto zeigt beispielsweise, dass die mit einem Kreuz versehene Spitze der Brunnensäule
abgebrochen war, während sie auf dem Plan vorhanden ist. Auf diesem sind auch an der
Brunneneinfassung montierte Eimerstege vorhanden. Die vom Stadtbauamt gezeichneten
Pläne datieren vom Juni 1937.31 Unter den Nationalsozialisten wurde der Brunnen dann
wirklich abgebrochen, Einzelteile davon jedoch im Bauhof deponiert. Erst im Frühjahr
1985 erfolgte der Wiederaufbau des Brunnens- unter Verwendung einiger weniger Reste
des alten. Das Betonwerk Rüscher-Sieß in Feldkirch-Tosters erstellte den Brunnentrog, der
Steinmetzmeister Prenn aus Frastanz die Brunnensäule.32 Eine kleine Erinnerungstafel
erinnert an den Wiederaufbau des Brunnens und nennt die Sponsoren, darunter den
Wasserbaufonds.
Brunnen in der Gymnasiumgasse
1838 wandten sich 16 Hausbesitzer in der damals noch als Schlossergasse, heute als
Gymnasiumsgasse bezeichneten Straße, an den Magistrat und baten um Erstellung eines
laufenden Brunnens in ihrer Gasse. Das Fehlen eines Stadtbrunnens oder eines
Gampfbrunnens zum Hochpumpen von Grundwasser, machte das Alltagsleben der
Bewohner mühsam. Besonders für die zahlreichen in dieser Gasse lebenden
„Professionisten“(Handwerker), die auch Viehzucht betrieben, machte das Fehlen einer
geordneten Wasserversorgung Probleme, aber auch für die Vermieten von Räumen
(„Logien“) bereitete das Herantragen des Wassers Schwierigkeiten.33 Sie mussten das
Wasser entweder aus der Neustadt oder aus der Marktgasse in Kübeln in ihre Häuser in
28
29
30
31
32
33
Feldkircher Wochenblatt 27.5.1828, S.266. STAF, F II Sch.05/06, 49/08.
Feldkircher Wochenblatt 30.12.1834.STAF, F II Sch 49/8, 05/06.
Feldkircher Wochenblatt 8.9.1840, S.396.
STAF, Tiefenspeicher, Schachtel Öff. Brunnen, AZ 6824,Mappe 3.
Feldkircher Anzeiger 26.5.,29.5.,5.6., 9.6. und 19.6.1937. Ulmer/ Getzner 1999,240-241.
FI Sch. 02/51,
8
der Schlossergasse transportieren. Tatsächlich wurde dem Ansuchen stattgegeben. Ein
kleiner, bescheidener Brunnen befindet sich heute an der Mauer, die den ehemaligen
Gymnasiumhof begrenzte.
Marktgasse
Über den ersten Brunnen in der Marktgasse konnten bis jetzt keine Akten gefunden
werden. Auf einer Darstellung der Marktgasse aus dem Jahre 1696 ist ein Brunnen zu
sehen, der von einer Mariensäule überragt wird, über seinen Bau und seinem Abbruch
fehlen leider die Quellen. Auch für das 18. Jahrhundert fehlen die Quellen über den
Brunnen in der Marktgasse.34 1816 musste Baumeister Xaver Seeger die Säule an diesem
Brunnen neu herstellen.35 1837 wurde der schlechte Zustand des alten Brunnens in der
Marktgasse festgestellt und von Seiten der Behörden untersucht, ob eine Reparatur noch
möglich oder ein Neubau günstiger wäre. Der Straßenbaumeister Ferdinand Bachmann
erstellte ein Gutachten darüber, ob ein oder zwei neue Brunnen in der Marktgasse
aufgestellt werden könnten.
In der Korrespondenz zwischen der Stadtverwaltung und der vorgesetzten Behörde, dem
Landgericht, geht es hauptsächlich um den Standort des Brunnens. Der damalige
Hauptverkehrsweg (Post- und Kommerzialstraße) durch die Stadt Feldkirch ging vom
Bregenzer Tor durch die Schmiedgasse, die Markt- und die Kreuzgasse zum Churertor.
Um mit einem Fuhrwerk von der Schmiedgasse in den unteren Teil der Marktgasse zu
kommen, musste der Fuhrmann eine große und „schnelle Wendung“ machen, was nicht
ganz einfach war. Der Brunnen befand sich nämlich genau in der Mitte dieser
„Wendung“, was den Fuhrleuten das Befahren dieser Strecke erschwerte. Die
Stadtverwaltung sprach sich daher für eine Versetzung des Brunnens an eine andere
Stelle.
Die Anrainer wünschten allerdings keine Versetzung des Brunnens aus der Mitte der
Marktgasse.
Der Stadtmagistrat hingegen sprach sich, gemäß dem Gutachten Bachmanns, für die
Aufstellung von zwei Brunnen in der Marktgasse aus, was als Verschönerung des
Straßenbildes angesehen wurde. Baumeister Weiß offerierte der Stadt zwei Brunnen
mitsamt Brunnensäule, aus Sandstein gefertigt, für 1.500 Gulden. Obwohl sich der
oberste Beamte Vorarlbergs, Kreishauptmann Ebner, für den Bau der zwei Brunnen
aussprach, wurde die Angelegenheit verzögert.36
Als 1860 der alte Brunnen in der Marktgasse baufällig wurde, entschied sich der
Gemeindeausschuss (= die heutige Stadtvertretung) für den Ankauf neuer Brunnen. In der
Diskussion wurden verschiedenste Vorschläge vorgebracht. In der ersten Sitzung am 12.
Jänner 1860 beschloss der Gemeindeausschuss den Abbruch des alten, „desaströsen“
Brunnens und den Bau eines neuen an derselben Stelle. Der Stadtmagistrat sollte
entsprechende Kostenvoranschläge für diverse Brunnentypen einholen. Bei der nächsten
Sitzung wurde die Beratung vertagt und Carl Ganahl damit beauftragt, Pläne und
Voranschläge vorzubereiten. Am 9. Juni 1860 legte er diese vor sowie ein Offert seines
„Etablissement“, seiner Maschinenfabrik, in Frastanz für zwei gusseiserne Brunnen vor.
Ganahl hatte sich im Königlichen Hüttenamt Wasseralfingen nach dem Preis eines
Brunnens erkundigt, war aber mit diesem und mit den zu erwartenden Nebenkosten wie
Zoll und Fracht nicht zufrieden. Auch mit der Größe der angebotenen Brunnen, sechs
württembergische Fuß im Durchmesser, war er nicht glücklich, weil er der Meinung war
34
35
36
Vallaster 1976 a, 40. Abbildung des Brunnens siehe Frey 1958, 242.
STAF, Hds. 883, S.106, Amtsrechnung 1817.
Vallaster 1976 a, S.40. STAF, FI Sch 2/4.
9
diese Brunnen sollten im Verhältnis zur Marktgasse, mindestens sieben Fuß im
Durchmesser haben. Er machte dem Gemeindeausschuss ein sehr viel günstigeres
Angebot als Wasseralfingen und erhielt daraufhin den Zuschlag.37 Die zwei bis heute in
der Marktgasse befindlichen Brunnen tragen am Sockelbereich die Aufschrift „Carl
Ganahl & Co Maschinenfabrik Frastanz.“ Sie bestehen aus einem runden gusseisernen
Becken, einer Säule mit zwei Wasserausläufen und einem Blumengestell, das von der
Stadtgärtnerei mit Blumen geschmückt wird. Leider wurden bei der letzten Pflasterung der
Marktgasse die Inschriften zur Hälfte mit Granitsteinen abgedeckt bzw. sind kaum mehr
lesbar. Diese Brunnen sind die letzte Erinnerung an und die letzten erhalten gebliebenen
Produkte der im Jahr 2000 leider „überraschend“ abgebrochene Maschinenfabrik
Frastanz.38
Die beiden Brunnen in der Marktgasse wurden vermutlich im Ersten Weltkrieg für mehrere
Jahre entfernt, die Ursache dafür ist unbekannt. 1916 war deren Wiederaufstellung ein
Tagesordnungspunk einer Stadtratssitzung. Da die Stadtbuchhaltung („Administration“)
über keine Geldmittel verfügte und der Stadtbaumeister über „Arbeitermangel“ klagte,
wurde dieser Punkt verschoben, zudem der Stadtrat auch die Pflasterung der Marktgasse
abwarten wollte. In der Rubrik „Erledigung“ des Protokolls ist vermerkt: „die Sache soll
liegen bleiben“.39 Erst vier Jahre später wurde die Angelegenheit wieder aufgenommen
und1920 beschloss die Stadtvertretung die Wiederaufstellung der Brunnen. In seinem
Rückblick auf die Tätigkeit der Stadtvertretung während der vergangenen Periode zählte
Bürgermeister Anton Gohm die Wiederaufstellung der Brunnen nach langjähriger
Entfernung als Verschönerungsmaßnahme für Feldkirch.40
Brunnen beim Rathaus
Am Durchgang von der Schmied- zur Entenbachgasse befindet sich ein gusseiserner
Brunnen mit der Jahreszahl 1879. In diesem Jahr bestellte die Stadt Feldkirch beim
Königlich Württembergischen Hüttenamt Wasseralfingen einen gusseisernen Brunnen,
bestehend aus einer Bodenplatte, einem Brunnenkasten, einer Säule und einer Vase. Der
Stadtmagistrat konnte sich den Brunnentyp anhand der zugesandten Abbildungen
aussuchen.41 Die Seitenwände des Brunnenkastens sind mit floralen Mustern und zwei
Figuren geschmückt. Auf den beiden Längsseiten ist ein fischender Jüngling, auf der
anderen, schmalen Seitenwand eine aus den Blumen herauswachsende Frau zu sehen.
Dieser Brunnen befand sich bis 1978 am Beginn der Kapfstraße und war in einer
Felsnische aufgestellt. In einer Brunnenliste des Jahres 1967 wird dieser Brunnen als
„Andergassenbrünnele“ bezeichnet, nach der Familie, die im gegenüberliegenden Haus
wohnte. Danach wurde er in der neu errichteten Fußgängerzone in der Schmiedgasse,
vor dem Rathaus, aufgestellt. Die Vase und der Aufsatz für Blumen werden von der
Stadtgärtnerei mit Blumenstöcken geschmückt.
Brunnen beim Pfarrhof
37
Protokoll Gemeindevertretung Nr.84, 12.1.1860. Nr.87, 9.6.1860. Beilage Offert Königliches
Hüttenamt Wasseralfingen vom 10.4.1860 und Schreiben Ganahl 9.6.1860. Volaucnik 2007,6263.
38
Motter, Grabherr-Schneider 2014, 257.
39
STAF, Hds. 1600, Stadtrat Sitzung 12.7.1916, S.129.
40
STAF, Protokoll Stadtvertretung Nr. 781, 1.6. 1920. Protokoll Nr.821, 25.1.1924, Beilage
„Kurze Rückschau auf die Tätigkeit der Stadtvertretung in der verflossenen Periode“, S.7.
41
F II Sch. 71/22.
10
An der Außenwand des Pfarrhofs in der Kreuzgasse befindet sich ein kleiner Brunnen, der
durch seine Form recht auffallend ist. Das Wasser fließt aus dem Schnabel eines
Raubvogels in ein Wasserbassin aus Gusseisen, auf Straßenniveau ist ein kleines Becken,
aus dem Hunde Wasser trinken können. Über die Herkunft und das Alter dieses Brunnens
konnten keine Dokumente gefunden werden. Auf historischen Fotos ist zu sehen, dass sich
zwei genau gleich aussehender Brunnen an der Fassade des „Tschavoll’schen Hauses“,
dem heutigen Palais Liechtenstein und an der Fassade der alten Handelskammer in der
Schlossergasse befanden. Über die Herkunft und die Entfernung dieser Brunnen fehlen
leider die Quellen.
Brunnen Neustadt
Unbekannt ist, seit wann es in der Neustadt einen Brunnen gibt. Allerdings ist aus dem
Jahre 1642 eine Rechnung für den Bau des Brunnens in der Neustadt erhalten geblieben
und auf der Stadtansicht von Merian aus dem Jahre 1643, der zweitältesten Stadtansicht
von Feldkirch, ist recht deutlich ein Brunnen am heutigen Standort in der Neustadt
eingezeichnet. 42 Im Stadtratsprotokoll vom 5.August 1715 ist die Aufsetzung eines
eichenen Brunnens bei der Kanzlei in der Neustadt dokumentiert. Der alte steinerne
Brunnen war ruiniert.43 1816 reparierte Baumeister Xaver Seeger die Brunnensäule in der
Neustadt.44
1827 schrieb die Stadt die Erstellung eines neuen Brunnens in der Neustadt aus.45 Laut
der Ausschreibung musste der Steinmetz sich hinsichtlich der Maße und der Verzierungen
genau an den vorliegenden Plan und den Kostenvoranschlag halten. Die Sandsteine
sollten fest, wetterfest und von möglichst gleicher Farbe sein. Sollten sie bereits schon
behauen angeliefert werden, durften sie keine Verletzung haben und auch bei der
Aufstellung des Brunnens durfte es solche nicht geben. Das Steinmaterial sollte vom
Steinmetz „aufs feinste“ behauen und aufs Genaueste gefügt werden, mit gutem Kitt
verbunden und mit Eisenwerk befestigt werden. Die vorhandene Statue musste völlig von
der „unschicklichen Vergoldung“ gereinigt und geputzt werden, wobei darauf zu achten
war, dass ihre Gestalt nicht unter diesem Vorgang leide oder gar verletzt wurde. Der
eiserne Ring um den Brunnen sollte mit perlfarbener Ölfarbe angestrichen werden. Die
Maurerarbeit, vermutlich die Fundamentierung, hatte mit möglichst großen Steinen, unter
Verwendung von grobem, reinem Sand und gutem, frischem Wetterkalk hergestellt zu
werden.
Bei der Ausschreibung („Versteigerung“) des Herstellungsauftrages für den neuen Brunnen
erhielt Marx Metzler aus Tisis den Zuschlag. Er war bereit, um 388 Gulden den Bau des
Brunnens zu übernehmen. Die vorgeschriebene Kaution übernahm für ihn Josef Gsteu aus
Tisis. Gsteu übergab als Kaution der Kanzlei einen Schuld – und Pfandbrief aus dem Jahre
1818 von Kaspar Gsteu. Metzler musste jedoch den Auftrag wegen Konkurseröffnung
zurücklegen, worauf der Auftrag an Franz Josef Purtscher aus Frastanz ging, der bereits
den Vorstadtbrunnen gebaut hatte. Die Rohre und Auslaufrohre goss der Feldkircher
Glockengießer Grassmayr. Um den Brunnen herum wurden eiserne „Parierstöcke“
(Eisenpfähle) aufgebaut und als Schutz eine eiserne Kette gespannt.
Die auf der Brunnensäule stehende Ritterfigur litt stark unter Witterung und
Luftschadstoffen. 1966 wurden Brüche entdeckt und bemerkt, dass bereits Teilstücke
42
43
44
45
STAF,
STAF,
STAF,
STAF,
Historische Akten 2101.
Ratsprotokoll, Hds.15,5.8.1715.
Hds. 883, S.106, Amtsrechnung 1817
F II Sch. 05/07. Feldkircher Wochenblatt 24.4.1827.
11
abgebröckelt waren. Die Figur wurde dann im Herbst 1966 von einem Arbeitstrupp des
Bundesdenkmalamtes demontiert und restauriert.46 Diese Restaurierung hat dann 14 Jahre
angehalten, bevor die Figur Ende 1980 erneut demontiert wurde, im städtischen Bauhof
in einer Holzkiste eingelagert und die Restaurierungsarbeiten vorbereitet wurde. Im
Oktober 1981 erfolgte der Transport in die Restaurierungswerkstätten des
Bundesdenkmalamtes in Wien, wo von den Experten die Restaurierung der an allen Ecken
und Enden beschädigten, aus graugrünem Sandstein gearbeiteten Figur beraten wurde.
Die in Bamberg befindliche Firma IM-Chemie wurde beauftragt die Figur mit Acrylharz in
einem Vollvakuum zu behandeln. Danach kam sie zurück in die Restaurierungswerkstätten
nach Wien, wo die Bruchflächen mit Epoxyharz verklebt und mit harzisolierten
Thorstahlzapfen und Klammern gefestigt wurden. Im Herbst 1983 kehrte die Ritterstatue
wieder an ihren alten Standort zurück. Die starke Luftverschmutzung griff den Sandstein
der Ritterfigur weiterhin an, worauf sie im Jahre 2000 auf Betreiben des Denkmalamtes in
die Schattenburg gebracht wurde. Die Fachleute erachteten den Platz links vom Eingang
in den Burghof als geeignet. Geschützt durch den oberhalb der Figur befindlichen
hölzernen Wehrgang und auf einem Podest stehend fand die Figur einen neuen und
sicheren Platz. Die ursprünglich angedachte Aufstellung im Waffensaal der Burg war
technisch nicht möglich.47
Großes Rätselraten herrscht bis heute über die Bedeutung der Ritterfigur. Für die einen ist
es eine Ritterfigur, die Ende des 18. Jahrhunderts aus der Schattenburg in die Neustadt
übertragen wurde, neuere Erklärungen deuten auf eine „Rolandsfigur“. Der“ Roland“ steht
in Deutschland, wie auch in einigen ostösterreichischen Städten als Symbol der
Stadtrechte, der Freiheiten und Privilegien wie auch des Marktrechtes auf öffentlichen
Plätzen. Ein schlüssiger Beweis für diese These fehlt jedoch bisher.
Widnau
Ein Brunnen in der Widnau ist im Zusammenhang mit dem früher dem Priorat St. Johann
gehörenden Gut im 17. Jahrhundert nachgewiesen.48
An der Kreuzung Widnau/Fidelisstraße wurde vermutlich beim Bau der Fidelisstraße
(1925 bis 1930) ein kleiner Brunnen an der Gartenmauer des Kindergartens errichtet. Er
besteht aus einer aus Bruchsteinen verkleideten Wand.
Kapuzinerbrunnen
In den Quellen findet sich immer wieder ein Hinweis auf einen Kapuzinerbrunnen, also
einen Brunnen vor dem Kapuzinerkloster. Das Abwasser dieses Brunnens wurde von
Feldkircher Bürgern, die im an das Kloster anstoßendenden Gartenviertel der Stadt Krautund Obstgärten besaßen, benötigt.1822 hatten die Kapuziner ein „Privatbrunnenrecht“
für den Konvent, eine Wasserversorgung für ihren Fischbehälter und für einen
Nebenraum.49 Aus dem Jahre 1838 ist bekannt, dass dieser Kapuzinerbrunnen über vier
Wasserröhren verfügte. 1879 wurde aus dem Königlichen Hüttenwerk Wasseralfingen
ein gusseiserner Brunnen bezogen, der im Kassajournal als Kapuzinerbrunnen bezeichnet
wird.50 Der heute im Vorhof des Klosters stehende Brunnen besteht aus einem grob
ausgehauenen Bett aus einem rötlichen Stein und einem sehr einfachen Wasserohr.
46
47
48
49
50
STAF, Tiefenspeicher, AZ 6824. Briefe Sekretariat 13.7. und 2.9.1966.
Feldkirch aktuell 4/1983 a, S.7. Osterkorn 2006,53.
VLA, St. Johann, Sch. 1, Akt 25.
VLA, Lg Feldkirch, Sch 166,Communal IV 28, Stadt an Lg, 18.4.1822.
STAF, Hds. 957/8, Cassajournal 1879, Nr. 445, Juni 1879.
12
Brunnen auf der Schattenburg
Die Wasserversorgung der Schattenburg wurde früher über eine eigene Wasserleitung
gesichert, die von einer Quelle im Bereich der Göfnerstraße gespeist wurde. 1585 musste
die Leitung durch die Verlegung von 200 neuen Teucheln repariert werden, die durch
„Teuchelzwingen“, also metallene Verbindungsteile, verbunden wurden. Über die
Nutzung des Wassers aus der Schattenburgquelle entstand 1812 ein Streit zwischen den
Besitzern der Schlossgüter und Johann Zimmermann, der auf seinem Gut „Galgenacker“
einen Bauernhof errichten wollte. Aus den Streitakten ist zu entnehmen, dass der
Kronenwirt Andre Fitsch und der Adlerwirt Häusle 1771 die zur Burg gehörenden Güter
vom Staat gekauft hatten und dazu auch die Nutzung der Quelle und des Brunnens
gehörte. Ein interessantes Detail ist die Erwähnung der geringen Wassermenge dieser
Quelle. Im Winter floss so wenig Wasser, dass man zur Versorgung der Gefangenen in
der Burg das Wasser aus der Stadt holen musste und zur Tränkung des Viehs musste man
manchmal sogar Wasser aus der Ill holen.51 1825 ersteigerte die Stadt Feldkirch die
Schattenburg vom österreichischen Staat (Ärar). Im Inventar wird ein Brunnen auf dem
Platz vor der Burg erwähnt, den auch der Pächter des landwirtschaftlichen Gutes vor der
Burg nutzen durfte. Nie ausgeführt wurde ein Wasserleitungsprojekt aus dem Jahre 1687:
der Vogteiverwalter Franz Gugger von Staudach wollte eine Wasserleitung von der Ill
über St. Leonhard zur Burg führen. Wie man dabei das Höhengefälle überwinden wollte,
ist unbekannt.52 Das genaue Errichtungsdatum des Brunnen im Hof der Schattenburg
konnte nicht ermittelt werden. Vermutlich wurde er in den späten 1920er-Jahren, als die
touristische Erschließung der Burg durch die Eröffnung einer Gastwirtschaft begann,
gebaut.
Heiligkreuz
In der ursprünglich zu Tisis gehörenden und 1897/98 zu Feldkirch eingemeindeten
Parzelle Heiligkreuz wurde 1886 ein Brunnen errichtet. Dieser bestand ursprünglich aus
einer einfachen Brunnensäule, einem aus Zement gegossenen Hauptbrunnen und einem
Sudelbrunnen.53 Die Kosten übernahmen die Anrainer. Bei der letzten Renovierung im
Zuge der Straßenregulierung Anfang 2000 wurde leider der Sudelbrunnen entfernt.
Erfreulicherweise wird der Brunnen von Anrainern während der Osterzeit mit Blumen
geschmückt, womit dieser aus Deutschland und der Schweiz stammende Brauch des
Brunnenschmückens nun auch an einem der Brunnen in Feldkirch gepflegt.54 Foto?
Brunnen im Hof des Hauses Marktgasse 4
Auf dem kleinen Hof zwischen dem Haus Marktgasse 4 (Toggenburghaus), in dem sich
die Kirchenbeitragsstelle befindet und dem alten Gymnasium steht seit dem Jahre 1972
ein Brunnen. Im Bauakt finden sich zwei vom Stadtbauamt 1953 gezeichnete Pläne, die
die handschriftliche Notiz enthalten: „aufgestellt am Gymnasiumsplatz 8.5.1972“.
Unklar ist wo sich dieser Brunnen zwischen 1952 und 1972 befand. 1999 wurde er
restauriert. Als Material für diesen Brunnen wurde, laut Restaurator, ein lokaler grau51
VLA, Lg Feldkirch, Sch 75, Politicum 3682, 16.10.1812.
Volaucnik 2009, 55-60.
53
Vorarlberger Volksblatt 15.10.1886,S. 749.
54
Schaffhausen: Schmücken des Rathausbrunnens mit Blumen siehe Frauenfelder 1945, 32.
www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/querbeet/gestaltungstip/ Osterbrunnen
gestalten/ Land und Leute. Franken. Osterbrunnen 23.3.2012, , Abruf 16.6.2014. VN Heimat
Feldkirch 28.4.2011: Blumenschmuck Uschi Cavada, Gerda Jakob.
52
13
schwarzer Kalkstein verwendet, der zahlreiche Risse und Abplatzungen aufwies.
Bemerkenswert an diesem Brunnen ist das im obersten Bereich der Säule verwendete
Muster, ein dreiteiliges Blatt(Dreipass). 55
Neuere Brunnen
Jahnplatz
An der Begrenzungsmauer zwischen dem Vorgarten der Jahnturnhalle und dem Jahnplatz
wurde 1960 ein bescheidener, kleiner Brunnen aufgestellt, der auf diesem stark
frequentierten Parkplatz kaum wahrgenommen wird. Ob der Brunnen auch im dort
vorgesehenen Bauprojekt der Firma Zima (Stand 2014) berücksichtigt wurde, ist
unbekannt.56 Auf diesem Platz, früher als Gossacker bezeichnet, gab es bereits seit dem
Jahre 1842 einen Brunnen. Mehrere Familie, darunter die Familie Häusle, die auf diesem
Platz Häuser besaßen, suchten damals um eine Verbesserung der Brunnenleitung zum
Gossacker an. Die Leitung zu diesem Brunnen war eher schwierig, da sie von der
Neustadt her durch den Keller eines Hauses geführt wurde und im Winter die
Teuchelleitung einzufrieren drohte.57
Landeskrankenhaus
1974 wurde auf der Grünfläche vor dem Landeskrankenhaus ein Brunnen nach dem
künstlerischen Entwurf des akademischen Bildhauers Emil Gehrer aus Bregenz errichtet.
Der Brunnen besteht aus 3 Säulen mit einer Höhe von 5,65, 5,10 und 4,75 Metern,
wobei die längste Säule drei Scheiben hat, während die anderen Säulen nur je eine
Scheibe besitzen. Das Wasser soll in einer Art gleichmäßigem Schleier von Scheibe zu
Scheibe fließen.58
Sparkassenbrunnen
Am 20. September 1986 wurde mit einem Festakt der sogenannte Sparkassenbrunnen
feierlich eingeweiht. Die Idee zur Errichtung dieses Brunnens entstand im Zusammenhang
mit dem Umbau und der Neugestaltung des Sparkassenplatzes. Diesen von der
Feldkircher Künstlerin Karin Uccia geschaffene Brunnen spendete die Sparkasse. Der
Stein, ein Konglomeratgestein mit besonderer Struktur, wurde von Ing. Manfred
Steinhauser vom Stadtbauamt ausgesucht. Der erste Standort war vor dem Palais
Liechtenstein, später wurde er jedoch vor dem Haus Kreuzgasse 2 aufgestellt.59
Brunnen Ecke Amberggasse/Bürgergasse
Im Herbst 1990 und Frühjahr 1991 wurde die Amberggasse und Bürgergasse
verkehrsberuhigt. An der Reichsstraße musste ein alter Brunnen entfernt werden und als
55
STAF, Tiefenspeicher, Archivschachtel Öff. Brunnen, AZ 6824.
STAF, Tiefenspeicher, Archivschachtel Öff. Brunnen, AZ 6824, Brief Stadtbaumeister an
Turnerschaft Jahn,31.10.1960.
57
STAF, FII Sch.51/31. Brief von vier Bürgern vom 26.9.1842.
58
STAF, Tiefenspeicher, Archivschachtel Öff. Brunnen, AZ 6824, Mappe 15. Nur Fotokopien
Schriftwechsel Landeshochbauamt. 3.9.1974.
59
STAF, Tiefenspeicher, Archivschachtel Öff. Brunnen, AZ 6824, Mappe 19. Feldkirch aktuell
56
14
Ersatz ein Brunnen an der Ecke Amberggasse/Bürgergasse im Herbst 1991 aufgestellt. Es
wurde ein alter Steinbrunnen ausgesucht, an dessen Bett vier Eisenringe befestigt sind.60
Der Zunftbrunnen
Die Großhammerzunft begann 1998 mit den Planungen für einen Brunnen auf dem Platz
vor dem Wasserturm, der seit 1997 offiziell die Bezeichnung „Zunftplatz“ führt. Im April
1999 begannen die Bauarbeiten, nach Plänen der Zunftmitglieder Ing. Hans Amann, Ing.
Manfred Steinhauser, Volker Vonbun und Elmar Wehinger. Der Brunnen besteht im
Bodenbereich aus einem Wasserbecken mit einem Durchmesser von zwei Metern, das mit
Granitsteinen gepflastert ist. In der Mitte des Beckens befinden sich drei
Chromnickelstahlsäulen, die für Handel, Gewerbe und Industrie stehen. Jede dieser
Säulen hat sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite Inschriften. Es sind darauf
die Sponsoren wie das Land Vorarlberg, die Stadt Feldkirch und die Zunft selbst verewigt.
Im oberen Drittel der Säulen ist an der Innenseite ein Becken aus Granitstein befestigt, in
dem eine 980 kg schwere, aus Südamerika stammende Marmorkugel durch Wasserkraft
angetrieben wird. Die Kugel steht symbolhaft für die sich bewegende Wirtschaft, der
Wasserzulauf stammt aus einem im Keller des Wasserturms installierten Pumpwerk. Die
Einweihung des neuen Brunnens fand Am 20. Juni 1999 statt. Das auf dem Vorplatz des
Brunnens jährlich Mitte Juni stattfindende Brunnenfest ist zu einem Höhepunkt des
gesellschaftlichen Lebens der Zunft geworden.61
Brunnen beim Haus Gisingen
Im Jahr 2000 wurde von Steinmetz Norbert Ebli ein Brunnen in Form einer Spirale aus
Kalkstein gefertigt und im Vorgarten des Haus Gisingen aufgestellt. Der Brunnen entstand
anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Obst- und Gartenbauvereines Gisingen.
Private Brunnenanschlüsse
Für größere Wohnhäuser und für Gasthäuser war ein eigener Brunnen im Hause von
großem Vorteil. Für die Brunnenmeister bereiteten diese Hausanschlüsse technische
Probleme, da die gelieferten Wassermengen und der Wasserdruck damals oft nicht
ausreichend waren.
Einen frühen Hinweis auf einen solchen eigenen Wasseranschluss gibt es aus dem Jahre
1686. Josef Franz von der Halden erhielt für sein Haus am Markt ein „Brunnenröhrl“
zugesprochen. Für das „Röhrl“ und die Teuchel musste er selbst aufkommen und an die
Stadt jährlich drei Gulden an Brunnenzins bezahlen.62
1822 erhob die Stadtverwaltung für das Landgericht die in Feldkirch vorhandenen
„Privatbrunnenrechte“.63
Am Stadtrand, neben den Kapuzinern hatte der Referent Rederer in seinem Garten im
Bereich Saalbaugasse einen Wasseranschluss. In der Neustadt verfügten der Wirt Andre
60
STAF, Tiefenspeicher, Archivschachtel Öff. Brunnen, AZ 6824. Im Akt wird als Steinmaterial
Granit, in einem zweiten Dokument Quarzsand genannt.
61
Großhammerzunft 2010, 355.
62
STAF, Hds.6, 25.10.1686. Über die Familie siehe Ulmer 1925, 817-825, Josef Franz auf Seite
817.
63
VLA, Lg Feldkirch, Sch 166, Communal IV 28, Stadt an Lg, 18.4.1822.
15
Fitsch für sein Haus und seinen Stall, das Domkapitelhaus, das St. Gallische Amtshaus,
der Kreisphysikus Dr. Griß, Johann Michael Ohmeyer, das Mauthaus und die Stadtpfarre
über einen eigenen Brunnen. Christian Getzner, damals wohnhaft im heutigen Palais
Liechtenstein, hatte in seinem Haus wie auch in seiner im Gebäude untergebrachten
Brauerei einen eigenen Brunnenanschluss. Das ehemalige Priorat St. Johann hatte einen
Brunnen im Hof wie im Garten. Auch der Schießstand in der Au und das Schlachthaus
verfügten über eigene Brunnen. Es waren fast nur öffentliche Gebäude und „bessere“
Bürger, die über ein eigenes Brunnenrecht verfügten. Den oben genannten Garten
Rederers beschreibt sein Enkel, der Dichter Hermann von Gilm. Es soll darin sogar einen
Springbrunnen gegeben haben.64 Jährlich suchten Bürger bei der Stadt neu um die
Genehmigung eines eigenen Brunnens an.
Am 26. April 1838 erbat Johann Josef Ganahl für sein Haus Nr. 80 in der Marktgasse
die Genehmigung für einen Privatbrunnen. Als Argument brachte er seine Steuerleistung
vor. Er war der größte Steuerzahler, allein für den städtischen Schuldentilgungsplan hatte
er 3.932 Gulden in bar bezahlt. Er vergaß weder die 241 Gulden zu erwähnen, die er
als Darlehen für die Kasernierungskosten gewährt hatte, noch seine Verdienste als
Magistratsrat und Bürgermeister und schlug vor, die zum Haus des Peter Kennedy
verlaufendene Brunnenwasserleitung zu seinem, daran anstoßenden Haus zu verlängern.
Die Antwort des Stadtmagistrates war enttäuschend: da nach Auskunft der
Sachverständigen wegen Wassermangels keine neuen Hausbrunnen mehr errichtet
werden konnten, wurde sein Ansuchen abgelehnt.65 Mit demselben Argument wurde das
im selben Jahr vom Adlerwirt Johann Waibl gestellte Ansuchen abgelehnt. Waibl wies in
seinem Ansuchen darauf hin wie wichtig ein eigener Wasseranschluss für ein Gasthaus,
das ja Fremde beherbergte, war zumal auch seine sieben Stück Vieh und die Pferde der
Gäste dringend Wasser benötigten. Sie wurden zweimal pro Tag getränkt, man trieb sie
über die Straße und den Kirchenplatz zur Tränke am Brunnen.66 Genauso wenig Erfolg
mit seinem Gesuch hatte der Rösslewirt Bargehr, der 1836 um einen Hausbrunnen
ansuchte. Da bereits zu viele Hausbrunnen an der Wasserleitung der Neustadt
angeschlossen waren, wurde sein Gesuch ebenfalls abgelehnt.67
1839 bemühte sich der Rotgerber Fidel Mayer aus der Vorstadt ebenfalls um einen
Hausbrunnen. Sein erstes Ansuchen wurde 1837 abgelehnt. Er verwies darauf, dass sein
Nachbar, der Färber Johann Breuß sein Haus mit Werkstätte an den Zimmermann
Heinrich Ladner verkauft hatte. Wichtig war, dass mit der Färberei ein Hausbrunnen
verbunden war. Mayer hoffte nun diesen Brunnen der nicht mehr existierenden Färberei
zu erhalten, da er als Gerber auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen war.
Der Bau eines Ziehbrunnens kam nicht in Frage, da von den Nachbarhäusern zuviele
Düngerlachen den Boden und das Wasser verunreinigten. Der Stadtmagistrat lehnte sein
Gesuch ab, bot ihm aber das Überwasser(-„Abwasser“-) des in unmittelbarer Nähe
befindlichen Vorstadtbrunnens an. Mayer nahm dieses Angebot auch an.68 Ebenfalls um
das Überwasser eines Brunnens suchte 1812 der Sonnenwirt Joseph Andre Mähr an.69 Er
wollte das Überwasser des vor seinem Gasthof Sonne befindlichen Neustadtbrunnens
nutzen. Der Brunnenmeister Josef Anton Weinzierl und der Stadtbaumeister Johann Häusle
befürworteten das Gesuch. In ihrer Stellungnahme berichteten sie, dass das Überwasser
bisher mit Teucheln zum hinter der Neustadt verlaufenden Gerberbach abgeführt worden
war und die undichten Teuchel für Feuchtigkeit in einem Keller gesorgt hatten. Der
64
65
66
67
68
69
Sander 1887, 14-15.
STAF, F I Sch. 2/48. 26.4.1838.
STAF, F I Sch. 2/42.
STAF, F I Sch. 20/14.
STAF, F I Sch. 2/61.
VLA, Lg Feldkirch, Sch.72, Politicum 749, 1812. Ansuchen 12.12.1811.
16
Sonnenwirt wie die Wasserbaufachleute erwähnen in ihren Schreiben, dass auch vom
Brunnen in der Marktgasse und am Maximiliansplatz (heutiger Domplatz)Überwasser in
benachbarte Häuser geleitet werde.
Ebenfalls in den Genuss des Überwassers („Abwassers“) eines öffentlichen Brunnens kam
1845 Johann Georg Huber. Der im Haus Neustadt Nr. 37 wohnende Huber erhielt das
Abwasser des Neustadtbrunnens.70 Auch Andreas Tschavoll erbat die Nutzung des
„Abwassers“ des an seinem Haus angebrachten öffentlichen Brunnens.71
Das ungewöhnlichste Ansuchen um eine Brunnenbewilligung reichte 1812 der Stadtarzt
Dr. Winter und Johann Josef Ganahl ein.72 Sie wollten durch die Stadtmauer ein Loch
ausbrechen, um einen Brunnen für ihre hinter dem Hirschgraben liegenden Gärten zu
erhalten. Sogar der Einbau eines Schöpfrades in den durch den Hirschgraben fließenden
Gerberbach war geplant, das das Wasser in den Garten leiten sollte. Gegen dieses
Projekt erhoben weder der „Riesschmied“ Alois Ebenhoch noch der Gerber Michael
Seyfried Einspruch, obwohl sie die Wasserkraft des Gerberbaches nutzten. Die
Riesschmiede befand sich gegenüber dem Churertor
(heute Volksbank).
Die Nutzer der Privatbrunnen mussten an die Stadt einen jährlichen Brunnenzins
bezahlen, der ein fixer Einnahmeposten des Stadtbudgets war. 1813 hatte die
Stadtbuchhaltung einen Kampf um die Brunnenzinse der landesfürstlichen Gebäude zu
bestreiten, denn seit sechs Jahren waren die Zinse des ehemals St. Gallischen und Churer
Domkapitel Amtshauses in der Neustadt nicht mehr bezahlt worden. Auch das Mautamt
hatte vier Jahre lang keinen Brunnenzins mehr bezahlt. Der bayerische Staat sah sich
vermutlich nicht verpflichtet für die ihm zugefallen Amtsgebäude Abgaben zu entrichten.73
Baumaterial für die Brunnen
Vor 1800 dürften als Baumaterial für Brunnen die städtischen Steinbrüche als
Rohstofflieferant herangezogen worden sein, wie das Beispiel des Pfarrkirchenbrunnens
zeigt.
Man hatte beim Bau im Jahre 1811 Werksteine verwendet, die im Besitz des ehemaligen
städtischen Syndikus und landständischen Referent Jakob Ignaz Rederer waren. 1818
forderte dieser eine Entschädigung für die drei Fuder Steine. Der als Auskunftsperson
herbeigerufene Baumeister Seeger konnte dem Stadtrat keine ausreichende Erklärung über
den Wert eines Fuders Steine geben. Als Beispiel nannte er jedoch Bruchsteine aus dem
Steinbruch im „Nenzengast“. Dieser ehemalige Steinbruch befand sich im Areal des
Landesbauhofs in der Felsenau, Reste davon finden sich am Wanderweg hinter dem
Landesbauhof. Ein Fuder Steine aus Nenzengast bis zum Bauplatz in der Stadt Feldkirch
kam mitsamt Fuhrlohn auf 40 Kreuzer. Aus anderen Steinbrüchen, anderen Lagen konnte
man ein Fuder bereits um 36, ja sogar 32 Kreuzer erhalten. Als weitere Auskunftsperson
musste der frühere Unterbaumeister Alois Schenz aussagen woher die Steine 1811
gekommen waren und welche Qualität sie gehabt hatten. Er erinnerte sich, dass Referent
Rederer die sehr guten Steine in seinem Garten hinter dem Schultor gelagert und die Stadt
den Fuhrlohn übernommen hatte.74
Diese kleine Episode gibt einen Hinweis auf die Nutzung der in der unmittelbaren
Umgebung der Stadt befindlichen Steinbrüche für öffentliche Bauten.
70
71
72
73
74
STAF, F II Sch. 16/42, 1845 I 89, Praes.24.2.1845.
STAF, F II, Sch. 51/31.
VLA, Lg Feldkirch, Sch 74, Politikum 1788, 1812.
STAF, F II Sch. 66/04.
STAF, F I Sch. 81/11, 27.11.1818.Leuprecht 1909,100-107.
17
Auffallend ist der im 19. Jahrhundert beim Brunnenbau vom Magistrat vorgeschriebene
Einsatz von Sandstein aus der Region St. Margrethen im Schweizer Rheintal. Geologisch
handelt es sich dabei um eine vor zwei Millionen Jahren entstandene Flussablagerung aus
der Zeit der unteren Süsswassermolasse. Dieser Sandstein liegt im Abbaugebiet in zwei
Varianten vor. In den Steinbrüchen von St. Margrethen kommt ein hellbläulicher Stein mit
einem hohen Anteil von granitischen Körnern vor, der druckfest ist und sich doch leicht
bearbeiten lässt. Beim Stein aus Rorschach handelt es sich um Meeresablagerungen.
Dieser Stein kann als Plattensandstein gebrochen werden.75 Bei der Vergabe des
Auftrages für den Brunnen in der Neustadt kam es 1827 zu einem Treffen zwischen
Gemeindemandataren, einem Baumeister und dem Steinmetz Franz Josef Burtscher. Es
wurde dabei versucht zu klären, welcher Sandstein aus dem Gebiet von St. Margrethen
der geeignetste für den Brunnen wäre. Konkret ging es dabei um die Steinbrüche
Fuchsloch bei Thal und Hilsberg (Heldsberg) bei St. Margrethen. Burtscher sprach sich für
den „Hilsberger Steinbruch“ aus, verwies aber auch auf den Mayerhofer Steinbruch in St.
Margrethen. Man zog bei einer weiteren Sitzung den Baumeister Xaver Seeger hinzu, der
sich mit den Steinbrüchen im Rheintal gut auskannte und sich für den St. Margrethener
Sandstein aussprach.76 Diese Beratung zeigt wie ernst die Magistratsräte ihre Aufgabe
nahmen und sich von Baufachleuten beraten ließen.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert kommen Brunnen aus Eisenguss sehr in Mode.
Einige davon haben sich bis heute erhalten. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war
der Einsatz von Bruchsteinen, von grob zugehauenen Steinen, vermutlich aus dem
städtischen Steinbruch in Nofels, sehr beliebt. Diese Steine kamen erstmals bei
öffentlichen Bauten wie der Finanzlandesdirektion zum Einsatz, aber auch bei privaten
Wohnhäusern wurde der Sockelbereich mit solchen Steinen verkleidet und auch bei den
Brunnen kamen sie als Verkleidung des Brunnenbettes zum Einsatz.
Nicht mehr existierende Brunnen in Feldkirch
Der Brunnen in der Vorstadt
Ein erster Nachweis für einen Brunnen in der Vorstadt findet sich in einer Abrechnung
vom 26. August 1642, in der die Aufstellung des „Forsteter Brunnens“ und die beteiligten
Arbeiter genannt werden.77
Der 1823 erbaute Brunnen in der Vorstadt existiert leider nicht mehr, ist nur noch auf
einem Foto und zahlreichen, kleinen Gemälden von Florus Scheel dokumentiert. Er musste
1904 im Zuge der Errichtung der Auffahrtrampe für die Kaiser Franz Joseph- Brücke
abgebrochen werden. Ein sehr früher Hinweis auf einen Brunnen in der Vorstadt stammt
aus dem Jahre 1813, als man Teuchel, also Holzröhren, vom Brunnen zur städtischen
Waschküche verlegte. Mit dem Wasser dieses Brunnens wurde also als die Waschküche
gespeist. Da wegen der Feuergefahr das Wäschewaschen in den Privathäusern verboten
war, mussten die Hausfrauen die öffentlichen Waschküchen verwenden. 1817 wird das
Vorhandensein eines Haupt- und Sudelbrunnens beim Vorstadtbrunnen erwähnt.78
Am 14.3.1823 wurden die Steinhauer Franz Josef und Johann Purtscher von Frastanz und
Matheus Welte aus Rankweil über die geplante Herstellung eines neuen Brunnens und
75
Huber 2008,.635-636.
STAF, F II Sch 5/07. Protokoll 30. Mai 1827.
77
STAF,Historische Akten, Akt 2101.
78
Quinz 2001, S.50. Großhammerzunft 1990. STAF, F I Sch 83/43 aus 1813. FI-Sch 17/10 aus
1817.
76
18
einer Brunnensäule informiert und zur Bauvergabe eingeladen.79 Sie erschienen auch und
wurden über die Herstellungsbedingungen informiert. Die im Kostenvoranschlag des
Stadtbaumeisters aufgeführten Positionen sollten als „Richtschnur“ eingehalten werden.
Die Steinmetze mussten den Brunnen und die Säule genau nach dem ihnen vorgelegten
Plan erstellen und mussten dauerhaften Stein aus Heldsberg bei St. Margrethen
verwenden. Heute ist Heldsberg wegen der in ein Museum umgewandelten unterirdischen
Festung aus dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Die Brunnensäule sollte mindestens eine
Höhe von zehn Schuh haben und der Grundstein zwei Schuh hoch sein. Die beim Bau
verwendete Schlosserarbeit musste dauerhaft hergestellt werden und nach der
Fertigstellung vom Magistratsrat Ohmeyer abgenommen werden, der als Textilfabrikant
vermutlich die Qualität einer Handwerksarbeit beurteilen konnte.80 Die Steinmetze waren
für die dauerhafte Herstellung verantwortlich und mussten eine Kaution hinterlegen. Die
Stadt garantierte ihnen Barzahlung nach der Fertigstellung des Brunnens. Sie durften die
Steine des alten vorhandenen Brunnens zu Tritten verwenden, mussten jedoch die nicht
benötigten Steine und die alte Brunnensäule dem Unterbaumeister Zerlauth zur weiteren
Verwendung übergeben. Das alte Eisen und die alten Messingrohre und -schilde wurden
dem Steinmetz überlassen. Die neuen Rohre mussten alle nach einem Modell bearbeitet
sein. Bedingung war, dass der Brunnen bis Ende August 1823 fertig sein sollte. Die
Seitenwände waren mit Füllungen zu versehen, in diesen sollte zur Frauenkirche hin in der
Füllung das Stadtwappen mit der aktuellen Jahreszahl angebracht werden. Ein Ring aus
Eisen wurde um den Brunnentrog gelegt und mit vier Schrauben fest verbunden. Derartige
Eisenscharniere finden sich bis heute beim Brunnen in der Neustadt und beim Brunnen vor
der Eisenbahnhaltestelle Altenstadt. Mit diesen fest verschraubten Eisen sollte ein
Auseinanderdriften der Wände des Brunnentroges verhindert werden. Der vom Magistrat
genannte Ausrufpreis für den Brunnen war 331 Gulden, für die Säule 98 Gulden,
zusammen also 429 Gulden.
Purtscher war bereit den Brunnen um 412 Gulden 45 Kreuzer herzustellen und
verpflichtete sich bei der Herstellung des Fundamentes anwesend zu sein. Die Ausführung
des Fundamentes überließ er jedoch dem Magistrate und erhielt daraufhin dem Zuschlag.
Am 27.November 1823 gab Purtscher zu Protokoll, dass der Brunnen bis auf die
Anbringung eines Fußtrittes hergestellt sei und bat den Magistrat um Begutachtung seines
Werkes. Bereits einen Tag später erschienen die Magistratsräte Ohmeyer und Gehring in
der Rathauskanzlei und gaben bekannt, dass sie den Brunnen besichtigt hätten und diesen
als nach dem Bauplan und den gestellten Bedingungen fertig hergestellt betrachteten. Im
Dezember1823 bat der Steinhauer die Stadt, den Brunnen während des Winters gut
abzudecken, da bei Wasser die Gefahr eines Frostschadens für den Brunnen bestand.
Brunnen St. Johann
Auch das ehemalige Kloster St. Johann, in dem sich zwischen 1809 und 1860 das
Gymnasium befand, verfügte über einen Brunnen.81 1838 wurde versucht zu klären, wie
viele Brunnenrohre St. Johann zustünden. Das Landgericht als Aufsichtsbehörde ging
davon aus, dass St. Johann vier Brunnenröhren zustünden. Die Stadt erklärte, dass seit
1810 aber nur zwei Röhren funktionierten. Der Stadtmagistrat wies daraufhin, dass die
Brunnensäule bei St. Johann derart zersprungen war, dass nur mehr ein Bruchteil des
Wassers aufsteigen konnte.82 Die archäologischen Ausgrabungen im Gelände von
79
80
81
82
STAF, F II 5/8.
Vallaster 1990, 101-106.
Winkler 2006, 152-153, 152-153.
STAF, FI Sch. 2/87, F II Sch 103/35/13.
19
St.Johann im Vorfeld der Erbauung des Montforthauses brachten Brunnenschächte und
Wassergräben zum Vorschein, eine abschließende Deutung und Erklärung dieser muss
jedoch den Archäologen vorbehalten bleiben.
Institut S. Josef
In die Stützmauer unterhalb des Institutes S. Josef wurde vermutlich beim Bau der
Ardetzenbergstraße (1907/09) ein kleiner Brunnen errichtet. Dieser ist aber nur noch auf
einem einzigen Foto dokumentiert.
Handelskammer
Im Garten der Handelskammer, an der Abzweigung von der Wichnergasse, befand sich
ein steinerner Brunnen. Er ist nur noch auf einem Foto und auf einer Brunnenliste des
Jahres 1961 dokumentiert.
Rösslepark
Im Rösslepark soll sich ein Brunnen, ja laut einer Quelle sogar ein Springbrunnen
befunden haben.
Leonhardsplatz
Am Rande des Leonhardsplatzes, nahe der Böschung zur Johannitergasse, befand sich bis
vor wenigen Jahren ein Brunnen. Am Vorplatz des Montforthauses, dem sogenannten
Montfortplatz wird 2014/15 ein neuer Brunnen entstehen .2001 wurde auf Privatinitiative
zwischen des Gastlokalen Tom Cat und MundArt ein Brunnen aufgestellt, der aber nach
einigen Jahren wieder abgebaut wurde.83
Spielplatz am Elisabethplatz
An der Rückwand des Zeughauses wurde vermutlich bei der Gestaltung des Spielplatzes
ein Brunnen geschaffen, der zwar noch vorhanden, aber nicht in Betrieb ist. Ein bei der
letzten Spielplatzgestaltung geschaffener Brunnen, bestehend aus einem auf Bodenniveau
eingebauten Bassin und einer daraus herausragenden, leicht schräg gelegten Betonplatte,
über die Wasser rieselte, ist abgedeckt worden.
Mühletorplatz
Auf einem Foto dokumentiert. In den Akten wird eine Renovierung 1952 erwähnt.
Tosters: Untersteinstraße: in älteren Brunnenlisten erwähnt.
Nofels, Eicheleweg: in älteren Brunnenlisten erwähnt.
83
Feldkircher Anzeiger 12.4.2001.
20
Brunnenmeister
Für den Unterhalt und Betrieb der Brunnen und Brunnenleitungen waren die sogenannten
Brunnenmeister zuständig.
1791 kam es zu einem schweren Konflikt mit dem Brunnenmeister Johann Nell, nachdem
Bürger sich wiederholt über ihn beklagt hatten. Nell war von Beruf eigentlich Säger. In
einem Brief erwähnte der Stadtmagistrat, dass er bereits früher vom Magistrat „vätterlich,
wohlmeinend“ ermahnt worden sei. Leider war die Geduld und die Langmut des
Magistrates zu Ende, die Entlassung aus dem Dienste wurde ausgesprochen.84
Ob Josef Anton Schechle, dem 1803 für Brunnenarbeit Geld angewiesen wurde,
ebenfalls ein Brunnenmeister war, oder nur ein Handwerker, der Reparaturen ausführte,
ist derzeit nicht zu klären.85
Am 22. Dezember1804 begab sich Brunnenmeister Josef Anton Weinzierl auf das
Rathaus und beklagte sich, dass er bei dieser kalten Witterung beinahe den ganzen Tag,
ja sogar die Nacht hindurch sich im Brunnenhause aufhalten und frieren müsse. Er bat um
die Überlassung eines Mantels als Dienstkleidung.86
1813 war ein Xaver Weinzierl Brunnenmeister in Feldkirch. Eine erhaltene Rechnung
zeigt, dass er gemeinsam mit einem Gehilfen in der Vorstadt Teuchel ausgrub und neue
einlegte. Mit diesen sollte das Überwasser des Brunnens in eine Waschküche geleitet
werden.87.
Die Brunnenmacherfamilie Hefel
1810 bemühte sich der aus Dornbirn, Parzelle Kehlen, stammende Brunnenmeister Martin
Hefel um das Bürgerrecht von Feldkirch. Er wurde 1782 als Sohn des Anton Hefel und der
Anna Maria Kalbin geboren und wollte mit Rosina Bertsch (Bertschin) aus Feldkirch die
Ehe eingehen. Die Braut brachte ein halbes Haus mit in die Ehe, er selbst verfügte über
300 Gulden und über 150 Gulden an Barvermögen. Er wird als geschickter Baumeister
beschrieben. Die Stadtgemeinde Feldkirch äußerte sich eher kritisch zum Ansuchen
Hefels. Ein Argument war der in Diensten stehende Brunnenmeister Josef Anton Weinzierl,
denn eine Entlassung Weinzierls zugunsten Hefels hätte den bereits „bejahrten“ Weinzierl
und seine Kinder in die Armut getrieben. Im Übrigen war das Kapital von 150 Gulden zu
gering, um das Bürgerrecht zu erlangen. Der Magistrat bezweifelte auch, dass Hefel seine
Familie bei der schlechten Auftragslage hätte ernähren können. Hefel, der 1810 in Röthis
lebte, legte mehrere Dokumente von zufriedenen Kunden vor. Fünf Röthner bestätigten,
dass sie mit ihm einen Brunnen „verakkordiert“, also einen Bauvertrag geschlossen hätten
und er 22 Gulden erhalten werde. Hefel legte auch ein derartiges Schreiben aus Sulz vor,
wo er vier Brunnen gebaut hatte und 90 Gulden zu fordern hatte. Auch die Gemeinde
Dornbirn bestätigte, dass er einen Gemeindegrund im Wert von 50 Gulden besaß, der
Vater ihm 100 Gulden überlassen habe und er weitere 200 bis 230 Gulden noch vom
Vater erwarten könne. Die Gemeinde bestätigte zudem, dass er ein guter und geschickter
Brunnenmacher wäre. Das Landgericht Feldkirch antwortete Hefel, dass es ein Zeugnis
der Gemeinde nicht anerkenne, lediglich ein Dokument oder Zeugnis des Landgerichtes
Dornbirn werde amtlich anerkannt. Hefel wiederholte nochmals sein Ansuchen im April
1810. Er meinte, recht selbstbewusst, dass es in Feldkirch keinen Brunnenmacher gebe,
der seine Fähigkeiten besitze.88
84
85
86
87
88
STAF, F I Sch. 95/15, Pub 17/22.
STAF, F II Sch. 80/Akt 35. Kasse Nr. 642.
STAF, F I Sch. 138, Akt 6. Protokoll 22.12.1804
STAF, F I Sch. 83/43.
VLA, Lg Feldkirch, Sch 64, Akt Politicum 1553.
21
Nachdem Martin Hefel in Feldkirch keine Anstellung fand, wanderte er nach Chur aus wo
er als Zimmermann und Brunnenmeister lebte und 1866 verstarb.89 Nach dem Tod des
Brunnenmeisters Weinzierl bewarb sich 1824 der aus Dornbirn – Kehlen stammende
Brunnenmacher und Zimmermann Joseph Hefel um die Stelle des städtischen
Brunnenmeisters. Er wurde 1785 als Sohn des Dornbirner Brunnenmachers Josef Anton
Hefel geboren und war ein Bruder des ob-genannten Martin. In seinem
Bewerbungsschreiben verweist er auf die von ihm gebauten Ziehbrunnen des Gerbers
Joseph Jacob Griss und des Kürschnermeister Xaver Bredschneider in Feldkirch und
weitere Brunnen in Nofels, Levis und Altenstadt. Er konnte auch mehrere Zeugnisse aus
Graubünden, u.a. von der Stadtkanzlei Chur vorweisen, wo er als Brunnenmacher
gearbeitet hatte.90 Joseph Hefel erhielt die Stelle.
1828 wollte er seinen Dienst in Feldkirch wegen zu geringer Entlohnung quittieren.91 Aus
seinem Schreiben geht hervor, dass er seinen Posten nur provisorisch innehatte, was
bedeutet, dass er erst seit wenigen Jahren angestellt war. Er konnte mit dem geringen
Lohn von 162 Gulden seine Familie, bestehend aus der Ehefrau und vier Kindern nicht
ernähren. Der Stadtmagistrat suchte das Gespräch mit ihm, da er als sehr guter und
zuverlässiger Mitarbeiter galt und die Stadt legte Hefels Gesuch um Gehaltserhöhung dem
Landgericht als vorgesetzter Behörde vor. Laut diesem Akt bestand Hefels Tätigkeit aus
mehreren Aufgabengebieten. Er bezog als Brunnenmmeister ein jährliches Wartegeld,
eine Art Fixgehalt, von 20 Gulden, war zusätzlich als Totengräber angestellt, wobei sein
Lohn von der Anzahl der Beerdigungen abhing und im jährlichen Durchschnitt 48 Gulden
ausmachte und hatte eine im wahrsten Sinne des Wortes anrüchige Zusatzarbeit, die im
Räumen des Heimlichen Baches bestand. Es war dies ein zwischen der Marktgasse und
Gymnasiumgasse/Schlossergasse fließender Bach, der in den Schloßgraben mündete und
als eine Art Kanalisation diente. Joseph Hefel erbat übrigens 1826 um die Aushändigung
von neuen „Heimlichstiefeln“, die er bei seiner Arbeit tragen musste. Es dürften dies eine
sehr hohe, den heutigen Fischerstiefeln ähnliche Bekleidung gewesen sein. Im selben Jahr
erstattete er Anzeige beim Stadtmagistrat, dass die Holzrinne („Kiener“) beim Haus der
Witwe Alder ganz verfault und bereits im Vorjahr weggeworfen worden sei. Für diese
nicht sehr angenehme
Aufgabe bezahlten die Anrainer des Heimlichen Baches an
Hefel eine Gebühr von 30 Kreuzern pro Haus. Für seinen Dienst erhielt er von der Stadt
30 Gulden jährlich.92 Stadtmagistrat und Landgericht stimmten der Gehaltserhöhung
Hefels zu, sein Wartegeld wurde von 20 auf 75 Gulden erhöht. Als Argument wurden
sein Fleiß und seine Gewissenhaftigkeit angegeben. Hefel erwarb 1831 ein
Baugrundstück und erbaute das bis heute an der Bahnhofstraße erhalten gebliebene
kleine Haus.93 Er verstarb 1869. Nach dem Tod seines Vaters, bewarb sich Joseph Hefel
jun. um die Stelle des städtischen Brunnenmeisters. Er hatte 20 Jahre für seinen Vater
gearbeitet, war dann nach Hottingen bei Zürich gezogen. Als Beweis für seine Tüchtigkeit
legte er Zeugnisse seiner zufriedenen Schweizer Kunden vor94.
Als er nach 10 Jahren wieder entlassen wurde, fühlte sich seine Frau Josefa sehr gekränkt
und schrieb einen Protestbrief.95 Magistratsrat Rederer warf Hefel vor, Unordnung im
Brunnenhaus und Erfolglosigkeit bei den Reparaturversuchen vor. Frau Hefel erklärt in
89
Auskunft Stadtarchiv Chur, 19.5.2014.
STAF, FI Sch.13 A/6. Auskunft von Mag. Harald Rhomberg, Stadtarchiv Dornbirn.
91
VLA. Lg Feldkirch, Sch 166, Communal IV 28.Brief Stadt an Landgericht, Nr.304, 21.4.1828.
Auskunft von Mag. Harald Rhomberg, Stadtarchiv Dornbirn.
92
Vallaster 1976 a, 37-38.
93
STAF, Abschriften Verfachbuch von Leopold Manner, 10.8.1831 Grunderwerb, Verlassenschaft
1869 in Abschrift VI, S.40, 164.
94
STAF, FII Sch. 53/23.
95
STAF, F II Sch. 51/32.
90
22
ihrem Schreiben, dass ihr Mann 1869 „ohne Anleitung“ die Stelle seines Vaters
angetreten hatte und damals das Werk, gemeint war damit wohl das Wasserwerk bereits
als alt und unbrauchbar galt. Sie erklärte, dass ihr Ehemann den Dienst immer
gewissenhaft, gemäß den Befehlen seiner Vorgesetzen ausgeführt habe. Der Brief muss
gewirkt haben da der Gemeindeausschuss Hefel wieder einstellte, der mutige Einsatz der
Ehefrau des Brunnenmeisters scheint Eindruck gemacht zu haben.
Den Beruf eines Brunnenmeisters bzw. Brunnenbauers übte auch Wilhelm Hefel seit 1901
aus. Er hatte die Lehre bei seinem 1900 verstorbenen Vater Anton Hefel zwischen 1887
und 1890 gemacht. Von 1887 bis 1890 war er als Gehilfe bei seinem Vater tätig und
von 1896 bis 1900 war er Geschäftsführer in dessen Betrieb. Nach dem Tod seines
Vaters am 19.März 1900 meldete sich Wilhelm Hefel zur Konzessionsprüfung bei der
Bezirkshauptmannschaft Feldkirch an. Nach bestandener Prüfung machte er sich im Juni
1901 selbständig, wurde also Brunnenmacher.96
Brunnen in den Feldkircher Ortsteilen
Tisis
Die aus mehreren Siedlungsteilen bestehende ehemalige Gemeinde Tisis hatte eine
eigene Wasserversorgung.97 Ein leider undatierter, vom Schlosser Paul Büchel
unterzeichneter Plan stellt die Wasserversorgung von Tisis dar. Der Plan dürfte 1911
entstanden sein, da aus diesem Jahr auch die Brunnenordnung der
Hochdruckwasserleitung stammt. Von einem Wasserreservoir am Fuße des Älpele wurde
der ganze Ort über eine Hochquellenleitung mit Wasser versorgt. Im Plan sind auch
öffentliche Brunnen verzeichnet. Es gab Brunnen in den Fluren Gallmist (Grenze), an der
Straßenkreuzung Grißstraße/ Legerstraße, bei der Kirche St. Michael, in der
Hohlengasse, bei der Kapelle St. Anton, bei der Kreuzung Liechtensteinerstraße/
Letzebühel, auf der Letze und auf Gallmist. 1925 entschloss sich Tisis zum
Zusammenschluss mit Feldkirch, 1940 ging die bisher als Genossenschaft bestandene
Wasserversorgung Tisis in die Verwaltung der Stadtwerke Feldkirch über und wurde
1947 wieder selbständig. Der Bereich um das Gasthaus Löwen in der Dorfstraße wurde
von der Stadtverwaltung in den 1950er- Jahren als Dorfzentrum von Tisis angesehen. Dort
befand sich schon immer ein Dorfbrunnen, der auch in der Karte von Büchel
eingezeichnet ist.1954 beabsichtigte das Stadtbauamt die schon längere Zeit zerstörte
Brunnensäule aus Beton zu ersetzen. Die Planer hatten einen Entwurf für eine eine neue,
aus Sandstein gefertigte Brunnensäule ausgearbeitet. Stadtbaumeister Pucher
beabsichtigte an diesem Brunnen ein geschmiedetes Wasserauslaufrohr anzubringen, um
dem Dorfplatz eine „eigene und gediegene Note“ zu geben. Er wollte mit der Vergabe
eines Ideenentwurfes den jungen Künstler Erich Ess fördern.98 Aus unbekannten Gründen
gelang dies nicht und der Feldkircher Schlossermeister Wilhelm Oberhammer erhielt
1954 den Auftrag zur Gestaltung des Wasserrohres. Er verwendete als Verzierung des
Auslaufbrunnens ein stilisiertes Reh, das bis heute den mittlerweile renovierten Brunnen
schmückt.99 Ebenfalls auf eine gewisse Tradition kann der Brunnen auf dem Platz
zwischen den beiden Wohnblocks der sogenannten Raiffeisenverbauung zurückblicken,
da sich an auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein alter Dorfbrunnen befand. Der
96
VLA, Bezirkshauptmannschaft Feldkirch, Sch199, Akt G 999/1900.
Lins1992,188-189.
98
Ess wurde 1929 in Feldkirch geboren, 1948-53 Besuch Akademie der Bildenden Künste Wien.
Siehe Fink 2006, 77-78.
99
STAF, Tiefenspeicher, Archivschachtel Öff. Brunnen, AZ 6824, Mappe 13, Sekretariat an
Stadtbauamt 21.9.1954.
97
23
heutige Brunnen besteht aus einem innen mit kleinen Fliesen verkleideten Brunnenbett und
zwei geschmiedeten Wasserausläufen.
Der Brunnen vor dem Tisner Friedhof wurde 1993 aufgestellt.
Ein kaum beachteter privater Brunnen befindet sich, in einer Hangstützmauer der
Liechtensteinerstraße versteckt, unter dem Haus Kehrstraße 2. Die Quelle entspringt unter
dem Haus und wird über diesen Brunnen abgeleitet. Da sich der Brunnen am höchsten
Punkt der vom Grenzübergang Tisis stets aufwärts führenden Liechtensteinerstraße
befindet, ist anzunehmen, dass die Fuhrleute an dieser Stelle ihr Zugvieh tränkten.
Am höchsten besiedelten Punkt von Tisis, dem Fangsweg, ist ein hölzerner Brunnentrog
aufgestellt.
Nofels
Aus den Jahren 1930 und 1931 haben sich zwei Pläne für die Anfertigung eines
Dorfbrunnens in Nofels erhalten. Der Plan aus dem Jahre 1930 stammt vom aus Feldkirch
stammenden, in Wien lebenden Architekten Josef Heinzle, der zweite, mit genauen
Detailmassen versehene vom Feldkircher Baumeister Rudolf Feuerstein. Feuerstein hat
vermutlich die Ausführungspläne erstellt. FOTO1978 musste der gegenüber der alten
Kirche befindliche Brunnen für den Bau eines Gehsteiges weichen und wurde abgetragen.
Die Stadt Feldkirch schrieb den Bau eines neuen Brunnens aus. Das recht große, runde
Wasserbecken besteht aus Granit. Eine kleine Tafel erinnert an die Sponsoren des
Brunnenbaus, die beiden lokalen Banken sowie die Stadt Feldkirch. Der neue Brunnen
wurde auf dem Platz zwischen alter und neuer Kirche erstellt.
1992 wurde im Ortsteil Bangs in der Nähe der Kapelle St. Sebastian ein Brunnen erstellt.
1994 erhielt der Bergweiler Schüttenacker einen kleinen Brunnen.
Tosters
Einen ersten urkundlichen Hinweis auf einen Brunnen in Tosters gibt eine Urkunde aus
dem Jahre 1676. Ein Acker des Cyprian Geiger grenzte an den Tostner Brunnen. 1754
findet sich im Gemeindebuch der Eintrag, das ein Marx Gut das Eisen eines Galtbrunnens
verwahre, also das eiserne Gestänge eines Pumpbrunnens. Ein Hinweis, dass es damals
im Dorf Brunnen gab, mit denen man Grundwasser hochpumpte. 1763 legte die
Gemeinde fest, dass man im Wald Baumstämme für die Anfertigung von Wasserröhren,
sogenannten Teucheln, stehen lassen müsse. Mit Hilfe dieser ausgehöhlten Baumstämme
wurde das Wasser vom Gandenstein, dem bewaldeten Felsgebiet oberhalb von Tosters,
in das Dorf geleitet. Jeder Bürger sollte in seinem Waldteil einen Stamm von mindestens
14 Schuh Länge stehen lassen und die Brunnengenossen gemeinsam den Stamm mit
großen Bohrern aushöhlen.100 Für den Brunnen in der Parzelle „am See“ waren 24
Teuchel, für die Brunnen in den Parzellen „Unterstein“ und „Hub“ jeweils 12 Teuchel
vorgesehen. Im Jahre 1821 entstand ein Streit um die zwei Dorfbrunnen in den Parzellen
„Unterstein“ und „am See“. Der Brunnen in Unterstein war nach Ansicht einiger
betroffener Bürger zu weit weg von den Häusern. Die Hausbesitzer baten um eine
Versetzung des Brunnens. Laut einem dem Akt beigelegen Lageplan nutzten in der
Parzelle See acht und in Unterstein zehn Häuser den Brunnen. Ein zweiter Brunnen soll
sich in der Parzelle „am See“, dem heutigen Dorfzentrum, befunden haben.101 Da von
diesen Brunnen das Trinkwasser herbeigeholt werden musste und auch das Vieh getränkt
100
Über die Technik des Teuchel Bohrens und die hölzerne Wasserleitung siehe Maißen 1998,
357-360.
101
VLA, Lg Feldkirch, Sch. 124, Akt Polizei 1996, 1821.
24
wurde, ist die Frage der räumlichen Nähe zum Brunnen verständlich. Bis 1905 erhöhte
sich die Zahl der Dorfbrunnen auf fünf. Der extrem heiße Sommer 1904 führte zu
Wasserversorgungsproblemen. Da die Quellen und Brunnen kaum mehr Wasser lieferten,
musste die Bevölkerung sich Wasser aus Löschwasserreservoirs holen. Innerhalb der
Gemeinde kam es zwischen der Bevölkerung und der Gemeindevorstehung wegen der
Wasserversorgung zu heftigen Streitigkeiten, die in der Anrufung des Landesausschusses,
des Vorgängers der heutigen Landesregierung, endeten. 1910/11 erfolgte dann der Bau
neuer Brunnenstuben und Leitungen.102
Auf dem Vorplatz der im Jahre 1977 fertiggestellten Pfarrkirche von Tosters wurde ein im
selben Jahr erstellter Brunnen in die öffentliche Betreuung der Stadt Feldkirch
übernommen. Für die in den Tostner Parzellen See und Hub befindlichen öffentlichen
Brunnen hatte die Stadtgemeinde Feldkirch die hölzernen Brunnentröge zu stellen.
Der vor der alten Pfarrkirche St. Corneli befindliche Brunnen befand sich ursprünglich in
Levis und wurde 1992, nach der Kirchenrenovierung, nach St. Corneli versetzt. Es ist ein
einfacher Brunnen, der aus einem runden, mit behauenen Werksteinen versehenen
Becken, sowie einer Brunnensäule aus Naturstein besteht. Beachtenswert an dieser
Brunnensäule ist eine leider nur schwer zu entziffernde Jahreszahl. Es soll sich dabei um
einen ehemaligen Türsturz handeln.
In einem Schreiben aus dem Jahre 1974 wird ein öffentlicher Brunnen bei der alten Eibe,
unterhalb der Pfarrkirche erwähnt. Nähere Details dazu fehlen und im Gelände sind keine
Baureste ersichtlich.
An der Hubstraße befindet sich ein einfacher Brunnen auf einer kleinen Anhöhe über der
Straße. Er besteht aus einem länglichen, auf zwei Sockeln liegenden Brunnenbett und
einem gusseisernen Brunnenrohr und diente vermutlich als Viehtränke an dieser alten
Verbindungsstraße nach Mauren. Auf dem Weiler „Platte“ am Tostner-Burg-Weg befindet
sich seit 1992 ein moderner Brunnen aus Beton. Das Erbauungsdatum des
Vorgängerbrunnens ist nicht bekannt. Er diente zur Wasserversorgung einiger weniger
Bauernhäuser. Durch die intensive Bebauung dieses Weilers seit ca. 15 Jahren ist der
Brunnen zum Zentrum eines Neubauviertels geworden.
Altenstadt
Die selbständige Gemeinde Altenstadt hatte bis 1963 eine eigene Trinkwasserversorgung,
die aus Quellen im Tilliswald gespeist wurde. Seit 1907 wurde Altenstadt von einer
Hochdruckwasserleitung mit bestem Trinkwasser versorgt. Damals sollen im Dorf auch
öffentliche Brunnen entstanden sein.103
Im Dorfzentrum, inmitten der Straßenkreuzung, vor der Kirche, befand sich der
Dorfbrunnen. Laut Foto bestand der Brunnen aus einem massiven Brunnenbett, auf der
Abdeckung der Säule befand sich eine Kugel. Der Brunnen wurde 1907 errichtet.
Im Zuge der Regulierung des Naflabaches wurde 1935 ein massiver Neubau des
Dorfbrunnens durch den Freiwilligen Arbeitsdienst erstellt. In dieser Organisation des
Ständestaates wurden Langzeitarbeitslose bei öffentlichen Baustellen wie
Wildbachregulierungen und dem Straßenbau eingesetzt. Der Brunnen ist aus Naturstein
erstellt, an der Brunnensäule befinden sich vier Wasserausläufe. Eine Erinnerungstafel
erinnert an die Errichtung durch den Arbeitsdienst. Im Zuge des Neubaus der
Landesstraße im Jahre 1984 musste der Brunnen aus dem Kreuzungsbereich
102
103
Tosters 2002, 108-109.
Altenstadt 1997,171-172.
25
Reichsstraße/Klosterstraße versetzt werden, als neuer Standort wurde ein direkt an die
Friedhofsmauer angrenzendes Grundstück gefunden.
Der vor dem Gasthof Löwen in Altenstadt befindliche Brunnen wurde im Winter 1985 bei
Schneeräumungsarbeiten schwer beschädigt. Eine Besichtigung durch Fachleute ergab,
dass eine Renovierung nicht mehr möglich war. Das Stadtbauamt sprach sich für einen
Neubau aus, da der Brunnen ein wesentliches Merkmal des Platzes war. Die
Neuaufstellung, nunmehr allerding in Richtung des Gartens des Gasthauses Löwen
versetzt, erfolgte 1988 nach Plänen der Firma Rüscher.
Bei der ÖBB-Haltestelle Altenstadt befindet sich ein alter Brunnen, der vermutlich 1907
erbaut wurde. Bei den Planungsarbeiten für ein neues Haltestellengebäude 1942/43 war
eine Versetzung des Brunnens vorgesehen. Auffallend bei diesem Brunnen ist die Größe
des Beckens, das durch einen Eisengurt gesichert ist und die auf der Brunnensäule
befindliche Steinkugel aus Sandstein, die jedoch in sehr schlechtem Zustand ist. Sie
erinnert in ihrer Form an den ersten Dorfbrunnen von Altenstadt vor der Kirche.
Neue Dorfbrunnen in den 1980er Jahren
1983 wurden in Tisis, Tosters und Gisingen neue Dorfbrunnen erstellt. Die Erstellung und
Gestaltung ging auf Privat- und Vereinsinitiativen zurück. In Tosters beispielsweise
engagierten sich Stadtrat Dr. Wolfgang Müller und Keramikermeister Rupert Geiger, die
beim Bau selbst Hand anlegten. Diese Brunnen wurden an markanten Plätzen innerhalb
der Ortschaften errichtet. In Tosters war es die Einmündung des Tostner-Burg-Weges in die
Egelseestraße. Einen Dorfbrunnen gab es in diesem Bereich bereits früher, jedoch auf der
gegenüberliegenden Straßenseite, vor dem Gasthaus „Grüner Baum“.1950 erfolgte eine
Transferierung um 30 Meter. Grund dafür war die Verbreiterung der Egelseestraße. Zu
einem späteren Zeitpunkt muss der Abbruch des Brunnens erfolgt sein.104 Die
Wiedererrichtung eines Brunnens an dieser Stelle wurde erstmals 1981 in der
Stadtvertretung angesprochen. Ein Planungsauftrag für einen Brunnenneubau soll bereits
im selben Jahr erteilt worden sein.105 Nach der Fertigstellung des Brunnens 1983 erfolgte
dessen Einweihung im Rahmen eines Dorffestes, mit Blasmusikkonzert und Kinderfest. Ziel
dieser Neugestaltung war die Festigung der Dorfgemeinschaft und Dorfverschönerung.
Der neue Dorfbrunnen in Tisis, an der Straßenecke Carinagasse -Rheinbergerstraße wurde
ebenfalls durch die Anrainer und Bürger geschaffen; die Einweihungsfeier erfolgte im Juni
1983.106 In Gisingen führte 1982 die Feuerwehr die Renovierung und Adaptierung des
bestehenden Brunnens am Sebastians platz durch. Wegen der Straßenverbreiterung
musste der Brunnen abgetragen und neu aufgebaut werden. Er wurde 1932 im
Dorfzentrum von Gisingen nach Plänen der Architekten Wilhelm Fleisch und Hugo Wank
erbaut. Die beiden Dornbirner Architekten haben 1933 den Um- und Ausbau des
Feldkircher Rathauses geplant und durchgeführt.
Literatur:
104
STAF, Tiefenspeicher, Archivschachtel Öff. Brunnen, AZ 6824, Mappe 5, Stadtrat an
Stadtbauamt 2.6.1950, mit Planskizze.
105
STAF, Stadtvertretungsprotokoll 7.5.1981, S.38.
106
Feldkirch aktuell 4/1983, S.8, Feldkirch aktuell 6/1983,S.10.
26
Albrecht 2011 = Karlheinz Albrecht (Hrsg.), Historische Ansichten der Stadt Feldkirch
aus der Graphischen Sammlung der Stadtbibliothek. (= Schriftenreihe der RheticusGesellschaft 54). Feldkirch 2011.
Altenstadt 1997 = Heimatkundeverein Altenstadt (Hrsg.), Altenstadt- eine
Dorfgeschichte. Feldkirch 1997.
Amann 2006 = Hans Amann, 100 Jahre Samina Hochquellenleitung.-Entwicklung des
Wasserwerks. In: Festschrift 100 Jahre Stadtwerke Feldkirch 1906 – 2006. (=
Vierteljahresschrift der Rheticus-Gesellschaft 2-2006).Feldkirch 2006, S. 150.
Burgmeier 2012 = Georg Burgmeier, Markus Burgmeier, „ An der Herstellung vom
Pfarrhof und Stall fehlt dermalen so viel, daß sie kaum gebraucht werden können ohne
große Gefahr“. In: Balzner Neujahrsblätter 2012.
Feldkirch aktuell 4/1983= Neuer Dorfbrunnen in Tisis. In: Feldkirch aktuell 4/1983.
Feldkirch aktuell 4/1983 a = Der Ritter vom Montfortbrunnen ist wieder daheim. In:
Feldkirch aktuell 4/1983.
Feldkirch aktuell 6/1983 = Auch in Tosters gab es ein Dorfbrunnenfest. In: Feldkirch
aktuell 6/1983.
Feldkirch aktuell 3/2009 = „ Am Brunnen vor dem Tore ... Stadtbrunnen in
Feldkirch. In: Feldkirch aktuell 3/2009.
Fink 2006 = Susanne Fink, Bildende Kunst in Vorarlberg 1945 - 2005.Biografisches
Lexikon. Bregenz 2006.
Frauenfelder 1945 = Frauenfelder, Reinhard, Das Rathaus zu Schaffhausen. Thayngen
1945.
Frey 1958 = Dagobert Frey, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Feldkirch.
Wien 1958.
Gemeindestatut 1899 = Gemeindestatut der Stadt Feldkirch oder Ernst von
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