Eye of the Storm von Charles Way Theaterpädagogisches Dossier
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Eye of the Storm von Charles Way Theaterpädagogisches Dossier
Théâtre de la Grenouille Biel/Bienne Eye of the Storm von Charles Way Frei nach The Tempest von William Shakespeare Für Jugendliche und Erwachsene Theaterpädagogisches Dossier | Teil 1 Kurzinformationen zum Stück und zu den Mitwirkenden Théâtre de la Grenouille Biel/Bienne Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Für Jugendliche und Erwachsene Frei nach The Tempest von William Shakespeare Schweizer Erstaufführung Produktionsensemble Spiel Miranda Prospero Stephanie/Stephano Trinculo Ariel Pascale Güdel Arthur Baratta Liza Baumann Stefan Liebermann Isabelle Freymond Inszenierung Ausstattung Musik Stimme Intro Lichtkonzept & Technik Charlotte Huldi Verena Lafargue Rimann Jonas Kocher Meret Baratta Tom Häderli Produktionsassistenz & TanztrainingLuisa Funk Technische Support Thomas Batschelet Bühnenbau Marie Gisep Kostüme Schneiderarbeiten Barbara Krämer Übersetzung aus dem EnglischenUwe Dethier Übersetzung FranzösischPascale Güdel ProduktionsleitungCharlotte Huldi PRBrigitte Andrey AdministrationChristine Junod GraphikPhilipp Kissling PhotosGuy Perrenoud, Thomas Batschelet VerlagsrechteTheaterstückverlag Korn-Wimmer, München Premiere | Mittwoch, 19. Oktober 2011 | Biel/Bienne | Gaskessel Unterstützt durch: Stadt Biel, Stadt Bern, Burgergemeinde Bern, Kanton Bern- Amt für Kultur, Kanton Bern SwissLOS, Stiftung Vinetum, Oertli Stiftung, Migros Kulturprozent, Schweizerische Interpretenstiftung, AJZ Biel, AG Chessu/Coupole Kontakt | Théâtre de la Grenouille | Gurzelenstrasse 11, 2502 Biel/Bienne 032 341 55 86, [email protected], www.theatredelagrenouille.ch Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Eye of the Storm von Charles Way frei nach The Tempest von William Shakespeare für Jugendliche und Erwachsene Teil 1 Kurzinformationen zum Stück und zur Umsetzung Inhalt | Geschichte Das Stück Der bekannte englische Bühnenautor Charles Way hat mit seiner sehr freien Bearbeitung des angeblich letzten Shakespeare-Stückes ‘Der Sturm’ ein intelli gentes Stück für Jugendlichen und Erwachsene geschaffen. Anders als bei Shakespeare steht nicht Prosperos Denken und Handeln im Zentrum sondern die Perspektive seiner Tochter Miranda. Ihr Heran wachsen, ihre Loslösung, ihr Verlangen, die Welt und das Leben zu entdecken und selber Verantwortung zu übernehmen. Die Geschichte Prospero, der mächtige Zauberer lebt zurückgezogen mit seiner Tochter Miranda auf einer Insel. Hier hat er eine wunderschöne Scheinwelt geschaffen, in der Miranda heranwachsen kann. Doch Miranda wird älter und fordert je länger desto vehementer die Wahrheit von ihrem Vater. Wer bin ich, warum sind wir hier, wo ist meine Mutter, wie ist das Leben jenseits der Insel. Prospero schiebt eine Antwort immer wieder hinaus. Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Die Geschichte Nun wird Miranda 14 Jahre alt und erhält wieder eine schöne Muschelkette, und nochmals keine Antworten auf ihre Fragen. Diesmal rebelliert sie heftig gegen die Macht des Vaters, gegen diese trügerische Zauberwelt, die sie daran hindert, das Leben kennen zu lernen. Sie versucht sich voller Wut an Prosperos Zauberkünsten und beschwört gleich einen riesigen Sturm herauf. Dieser spült zwei junge Männer ans Ufer und die Begegnung mit dem wirklichen Leben beginnt. Eine stürmische Geschichte über das brennende Verlangen, die Welt und das Leben zu entdecken, selber Verantwortung zu übernehmen und sich vom Schutz des Vaters zu lösen. Erfahrungen selber zu machen, auch wenn sie schmerzvoll und bitter sein können. Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Kurzinformationen zum Stück und zur Umsetzung Inszenierung | Besetzung | Spiel | Bühne | Musik Vier junge SchauspielerInnen verkörpern die Jugendlichen und den Luftgeist Ariel. Sie treffen auf den ’alten‘ und gesetzten Prospero, Repräsentant der Elterngeneration. Ein körperliches, energievolles und intensives Spiel zwischen den Schauspielern ist Basis der Inszenierung. Alle SchauspielerInnen sind mehrsprachig und beherrschen Deutsch resp. Schweizerdeutsch und Französisch als Bühnensprache. Neben Deutsch und Französisch wird auch Englisch (Prospero) und Spanisch (Trinculo) gesprochen. Zitat einer Lehrerin «Ein wunderbares Spiel, in einem Gaskessel, der den Raum zur Insel werden lässt. Wir geben uns in den Gaskessel und versuchen nach dem Spiel, wieder Fuss zu fassen. Und nehmen ein Kissen mit, als Rettungsbot: Kommt ihr Jungen, sprecht mit uns, euren Eltern.» Veronika Peyer, Gymnasiallehrerin, Seelandgymnasium Biel Théâtre de la Grenouille | Teil 1 Biel/Bienne Inszenierung | | Bühne | Musik Bühne | Musik Das Bühnenbild, mit grossflächigen magischen Bildwelten auf Tüll projiziert, bietet Raum für Assoziationen. Was ist Projektion, Vorstellung, Traum, was ist Wirklichkeit. Ist die Wirklichkeit manipuliert, oder so wie wir sie sehen. Ist Schönheit nur Trug und das Leben nur hässlich und voller Lügen? Die Projektionen geben der Aussage des Stückes und dem Spiel eine zusätzliche Dimension der Tiefe, führen den Inhalt weiter ins Heute. Die Bühne wird von der bekannten Künstlerin Verena Lafargue Rimann mit verschiedenen Methoden gestaltet: Photographien, zeichnerische und graphische Elemente werden am Computer zu betörenden Bildkompositionen zusammengefügt. Der Boden der Spielfläche ist mit bunten Kissen gestaltet, ein weicher Untergrund, eine schöne Welt, in der man sich nicht verletzen soll. Bereits zum zweiten Mal arbeitet das Théâtre de la Grenouille für die Musik mit dem Komponisten und Musiker Jonas Kocher zusammen. Die Musik schafft eine Atmosphäre, den Spannungsbogen, bricht zu Stürmen auf und löst Gefühle aus. Schwirrt fast unhörbar im Hintergrund und öffnet sich am Schluss zu einem neuen Thema, dem Aufbruch ins unbekannte Leben. Die elektronischen Klangwelten, geräuschhaft-abstrakt, wie auch bildhaft-konkret passen hervorragend in die gegenwärtige Welt der Jugendlichen. Daneben gibt es auch einfache Melodien, wunderschön und zart, die dem elektronischen Sound gegensätzlich und gleichzeitig ergänzend gegenüber stehen. Pressezitat (...) Das gelungene, verspielte Bühnenbild mit farbig-gemusterten Teppichen und Kissen unterstreicht das Märchenhafte des Stücks. Auf ein grosses Tuch, Tüll, das die Bühne in einen vorderen und hinteren Bereich unterteilt, werden laufend magische Bilder projiziert. (...) Damit wird das Spiel mit Schein und Sein, Traum und Wirklichkeit auf einer weiteren Ebene gekonnt betont. Bieler Tagblatt, 21.Oktober 2011 Théâtre de la Grenouille | Teil 1 Biel/Bienne Inszenierung | Bühne | Musik | Sprache Mehrsprachige Theaterarbeit Mehrsprachige Theaterstücke in unserer zweisprachigen Heimatstadt Biel/Bienne zu erarbeiten und anzubieten ist für das Théâtre de la Grenouille Grundpfeiler der Arbeit und jedes Mal eine neue Herausforderung, die Sprache(n) auf der Bühne zu hinterfragen und genau herauszuarbeiten. Das Spiel mit der Sprache, die verschiedenen Sprachrhythmen, Sprachmelodien sind Grundkonzept. Schauspieler mit deutscher, französischer, englischer und spanischer Mutter/Vatersprache arbeiten in dieser Produktion zusammen, versuchen sich zu verstehen, reden aneinander vorbei, entdecken die Welt des anderen. Da Shakespeare die Ausgangsbasis für das Stück ist, wird im Stück auch Englisch gesprochen. Der Schauspieler des Prospero ist ein in der Schweiz lebender Australier. Daraus entsteht ein neuer, ganz eigener Text. Die verschiedenen Sprachen werden dabei ganz natürlich verwendet. So wie zweisprachige Partnerschaften oder Arbeitsverhältnisse fliessend von einer in die andere Sprache wechseln. In die künstlerisch-visuelle Gestaltung der Projektionen wird auch die inhaltliche Ebene der sprachlichen Aussage punktuell verarbeitet. Es wird eine Art Übertitel, als Teil des Bildes gestaltet. Pressezitat (...)…Das meiste Lob aber gebührt nebst den Schauspielern(…) der mehrsprachigen Umsetzung des Stückes. Dies ist sicher die grösste Stärke des Bieler Théâtre de la Grenoille. Spielend switchen Miranda und Co. Zwischen Deutsch, Schweizerdeutsch, Französisch, Englisch und Spanisch hin und her, verleihen der Inszenierung Dynamik und eine Besonderheit, die so im T heater selten zu erlben ist. Bieler Tagblatt, 21.Oktober 2011 Sprache Deutsch, Dialekt, Französisch, Englisch, Spanisch Drei Sprachversionen auf Tournee | Mehrsprachige Fassung – für öffentliche Vorstellungen, für Gymnasien und Mittelschulen | Deutsche Fassung, mit reduziertem Fremdsprachenanteil – für Oberstufe, 7. bis 9.Klasse | Französische Fassung, mit weniger Deutschanteil – für Oberstufe, 7. bis 9.Klasse Der Charme der Mehrsprachigkeit wird auch in den Tournee-Fassungen erhalten bleiben, soll aber für alle ZuschauerInnen verständlich sein. Alter ab 13 Jahren | 7. - 9. Klasse (deutsche resp. französische Fassung) | Mittelschulen, Gymnasien und Erwachsene (mehrsprachige Fassung) Dauer 90 Min. ohne Pause Förderpreis Die Produktion Eye of the Storm wird mit dem CHF 15’000.– dotierten Förder- preis der Oertli-Stiftung ausgezeichnet. Die Stiftung will damit das Engagement des Theaters für binnensprachlichen Brückenschlag und innovative Projekte anerkennen. Wir freuen uns sehr. Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Portrait der Truppe Das Théâtre de la Grenouille ist ein professionelles Theater für junges Publikum. Seit der Gründung 1985 sind 24 Produktionen entstanden. Das Grenouille inszeniert vorwiegend zeitgenössische Stücke für Kinder und Jugendliche, entwickelt eigene Stoffe oder bringt mit intelligenten Adaptationen frischen Wind in Molière- oder Shakespeare stücke. Themen und Lebenssituationen von jungen Menschen ernst zu nehmen und aktuelle Geschichten auf die Bühne zu bringen ist ein zentrales Anliegen in der Arbeit für ein junges Publikum, so sind Produktionen entstanden über Krieg und Macht, über Einsamkeit und Freundschaft, über Feindbilder und ungewöhnliche Freundschaften, über Fragen zum Tod, über Armut und Strassenkinder, über die Identität und Anpassung, Aussenseiter und die Kraft der Phantasie. Neben Vorstellungen in Biel und der Region führen Gastspiele, nationale und internationale Festivaleinladungen das Ensemble durch die ganze Schweiz und ins Ausland, was die grosse Ausstrahlung und Anerkennung der Theaterarbeit zeigt. Schwerpunkte der Arbeit liegen im Erproben und Erforschen mehrsprachiger Theater formen, sowie in der Verbindung von Theater und Musik. Konsequent werden in allen Produktionen MusikerInnen und Komponisten hinzugezogen. Auch die visuelle Gestaltung ist von grosser Wichtigkeit, oft wird mit bildenden KünstlerInnen zusammengearbeitet. Kinder und Jugendliche sollen an neue Sehformen herangeführt werden, sollen ihre Augen und Ohren für Neues öffnen, fremden Sprachen neugierig begegnen und abstrakte Bilder und Formen kennen lernen. Für die Produktionen arbeitet das Grenouille mit verschiedenen professionellen GastschauspielerInnen zusammen, denen die Neugierde an der Arbeit an der Sprachgrenze und mit der Musik gemeinsam ist. Die Arbeit wird von der Stadt Biel mit einem Leistungsvertrag 2010 – 2012 subventioniert und punktuell durch Werkbeiträge von Kanton, Stiftungen und Privaten ergänzt. Im Jahre 2000 wurde das Théâtre de la Grenouille mit dem Kulturpreis der Stadt Biel ausgezeichnet. 2011 erhält es den Förderpreis der Oertli-Stiftung, der für innovative Brückenschlagsprojekte vergeben wird. Künstlerische und administrative Leitung haben Charlotte Huldi, Arthur Baratta und Brigitte Andrey. Die Administration wird von Christine Junod geführt. Das Théâtre de la Grenouille ist Mitglied der astej (Schweizerischer Verband für Kinder und Jugendtheater) | [email protected] | www.theatredelagrenouille.ch Théâtre de la Grenouille | Teil 1 Biel/Bienne Charles Way | Autor Charles Way wurde 1955 in Tiverton geboren. Seit 1978, damals noch als Hausautor am Leeds Playhouse schreibt er Stücke für das professionelle Theater (sowohl für Erwachsene als auch für Kinder). Er arbeitet immer wieder intensiv mit verschiedenen Theatergruppen in England und Wales zusammen, die sich neuen Themen und Ideen aufgeschlossen zeigen. Charles Way hat inzwischen über vierzig Stücke geschrieben, die weltweit gespielt werden und hat mit seinen Stücken zahlreiche Preise gewonnen. Er lebt seit vielen Jahren in Wales. Im Jahr 2010 ist er Gewinner des deutschen Kindertheaterpreises 2010 mit «verschwunden/Looking for Gretel». Charles Way widmete sich neben seinen Arbeiten für professionelle Schauspieler auch Stücken, die speziell für Kinder, als Schauspieler auf der Bühne agieren. Immer wieder greift er in seinen Stücken bekannte Motive oder Geschichten auf, und bearbeitet sie in vollständig neuer Perspektive. (u.a. Aschenbrödel, Hänsel & Gretel, Shakespeares Sturm, Alice in Wunderland, Odysseus) Dabei werden Armut, Balkankrieg und Kriegstrauma, Adoleszenz, mangelnde Liebe, eine taubstumme Musikerin und vieles mehr vielschichtig und humorvoll verarbeitet. Seine Stücke lassen Raum für Bilder, für das Spiel der Schauspieler und werden sehr häufig gespielt. http://www.charles-way.co.uk/ Folgende Stücke von Charles Way sind auf Deutsch übersetzt worden (Theaterstückverlag, München) The Long Way Home - Weit ist der Weg | Playing from the Heart | The Flood - Die Flut | Dead Man’s Hat | Eye of the Storm | Red Red Shoes - Blutrote Schuhe | Cinderella | Still Life - Endstation Leben | The Search for Odysseus - Auf der Suche nach Odysseus | A Spell of Cold Weather - Schneeluft | Missing (Looking for Gretel) - Verschwunden Wo ist Gretel | Pirates | Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Kurzbiographien der Mitwirkenden Arthur Baratta | Schauspieler (Prospero) | Künstlerische Gesamtleitung Arthur Baratta wuchs in Sydney, Australien auf. Diplom an der l’École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq/Paris. Erste Erfahrungen als Schauspieler am Newtown Theatre, Australien. Er spielte in zahlreichen Spielfilmen und Fernsehserien. Mitbegründer des Théâtre de la Grenouille, als Schauspieler ist er in fast jeder Produktion des zweisprachigen Theaters zu sehen. Weitere Engagements: 2000 Zirkus Monti; 2002, Expo.02: Arbeiten mit Sir Good Year & Professeur Boncarré; als Schauspieler für La Lanterne Magique in Biel und in der Schweiz, Arbeiten für Firmenevents, Kinderfeste Biel und Umgebung, 2010, Dreharbeiten Kurzfilm U-Turn von Sébastien Kühne & Ueli Locher. Mit dem Théâtre de la Grenouille Kulturpreis 2000 der Stadt Biel und 2011 Förderpreis der Oertli-Stiftung. Pascale Güdel | Schauspielerin (Miranda) Ausbildung zur Schauspielerin an der ERAD – Ecole Romande d’Art Dramatique Lausanne. Auszeichnung für besondere Studien- Leistungen 03-04. Spielte in ‘Le grand cahier’ de Agotha Kristof, Les caprices de Marianne - transhelvetia/Théâtre de Vidy-J.Liermier; Cie FRAKT’ Fliegenfängerinnen und ‘Zum Mond’, Visage de Feu-Cie NiMesis; Dieu est en DJ de Falk Richter Cie Insanë, Tintenfisch pocket opéra’. Saison 11-12 Hänsel & Gretel im petit théâtre de Lausanne. Mit dem Théâtre de la Grenouille auch in ‘Hodder rettet die Welt’ in der Titelrolle seit 2008 unterwegs. 2010 erhält sie den Anerkennungspreis der Commission Interjurassienne des Arts de la Scène. Pascale Güdel lebt in Biel. Stefan Liebermann | Schauspieler (Trinculo) Zweisprachig aufgewachsen in Barcelona und Deutschland lebt Stefan Liebermann heute in Berlin. Ausbildung zum Schauspieler am Europäischen Theaterinstitut Berlin und an der Universität der Künste Berlin. 2007 – 2010 Ensemblemitglied an der Landesbühne Sachsen-Anhalt/Eisleben spielt er zahlreiche grosse Rollen, Mortimer in Maria Stuart, Jack in Bunbury, August in Norway.Today, Karl in Woyzeck und viele mehr. Seither Engagements für verschiedene Bühnen, Film und TV: Glaube Liebe Hoffnung/Horvath- Schupo, Irgendwie beleuchtet nach Einsame Menschen/Sophiensäle Berlin, Wachsfigurenkabinett-fünf kleine Opern – Komische Oper Berlin in ZA mit der Universität der Künste Berlin. Liza Baumann | Schauspielerin (Stephanie/Stephano) Ausbildung zur Schauspielerin an der Manufacture, Haute École Romande de Théâtre, promotion C und am Cours Florent in Paris. Spielte in zahlreichen Produktionen: Le baladin du monde occidental mes Pierre Bauer/Théâtre Benno Besson et tournée; Moi éternel enfant – Lausanne/Sevelin 36, l’Orestie mes Ludovic Chazaud Théâtre 2.21 Lausanne, Eugène Onéguine mes Jean Yves Ruf/Manufacture & Centre culturel Suisse in Paris. Dreharbeiten von Serien und Kinofilmen, u.a.: 2011 Pigalle la nuit, Serie von Hervé Hadmar. Liza Baumann lebt in Lausanne. Isabelle Freymond | Schauspielerin (Ariel) Primarlehrerin. Ausbildung zur Schauspielerin an der Ecole de Théâtre Lassaad/Bruxelles. 2010 und 2011 Gewinnerin des Migros Kulturprozent Ausbildungsstipendiums für Bewegungstheater. Spielte in ‘Don Quichotte – the making of’ am See, ‘Dreamings’ und projekt.parzival mit dem Theaterprojekt OFF SzoEN. Eye of the Storm ist ihr erstes Engagement nach der Ausbildung. Charlotte Huldi | Regie | Künstlerische Gesamtleitung Matur Typ B. Ausbildung an der Ecole Internationale de Théâtre Jacques Lecoq/Paris und an der Ecole Philippe Gaulier / Monika Pagneux/Paris. Regieassistentin am Theater Biel Solothurn und an den Bühnen der Stadt Kiel/D. Gründungsmitglied des Théâtre de la Grenouille, Regisseurin zahlreicher Hausproduktionen; Gastregisseurin am Theater im Werftpark/Kiel, am Theater Biel Solothurn, an Théâtre de Colombier. Sie inszenierte mehrere Musiktheater-Grossproduktionen mit Laien u.a. Linie 1 am Parktheater Grenchen mit der reg. Musikschule & Volksschule Lengnau. Regisseurin am Gymnasium Alpenstrasse, Dozentin an der Hochschule der Künste Bern/ Studienbereich Rhythmik. Zahlreiche Inszenierungen wurden bereits an nationale und internationale Theaterfestivals eingeladen. Mit dem Théâtre de la Grenouille Kulturpreis 2000 der Stadt Biel und 2011 Förderpreis der Oertli-Stiftung. Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Kurzbiographien der Mitwirkenden Verena Lafargue Rimann | Ausstattung Wirtschaftsmatur, Lehrerpatent. Atelieraufenthalt Geiger-Woerner Ligerz, Aufbau eines eigenen Ateliers in Südwestfrankreich und später Toulouse 1973-1986, Rückkehr in die Schweiz. Weiterbildung an den Schulen für Gestaltung Basel (textile Weiterbildungsklasse) und Zürich (plastisches Gestalten, Malen), int. Seminar of Fibre Arts, Alden Biesen, Belqique. 2007-2010 Masterausbildung in Kunstvermittlung, HFS 2009 Werkbeitrag Stadt Biel, 2008 Werkbuch ‘venushochzwei’ 1993 Werkbeitrag Kanton Bern Kommission für angewandte Kunst, 1988 Anderfuhren Stipendium. Zahlreiche Einzel und Doppelausstellungen unter anderem: ein Steinwurf lang - le long d’un souffle’ Rauminstallation x-mas+2009 Salle Poma Centre PasquArt Biel, Zentrum Paul Klee/Creaviva, Performance luftruum, Paris Jardin de Luxembourg, 2007 Gewinnerin Wettbe-werb ‘venushochzwei’ Raiffeisenbank Bielersee. Zahlreiche Bühnenbilder und Ausstattungen für: Katharina Vogel, Théâtre de la Grenouille, Theater Gymnasium Alpenstrasse. Jonas Kocher | Musik Ausbildung an der Hochschule der Künste Bern bei Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Pierre Sublet und Georges Aperghis (Musiktheater). Mitwirkung als Musiker und Darsteller in verschiedenen szenische Projekte von Daniel Ott, Ruedi Häusermann, Anna Sophie Mahler. Auftritte in zahlreichen Ensembles für improvisierte Musik im In- und Ausland als Akkordeonspieler. Konzerte und Zusammenarbeit u.a. mit Urs Leimgruber, Hans Koch, Michel Doneda, Thomas Lehn, Christian Weber, Christian Wolfarth, Bertrand Gauguet, Olivier Toulemonde, Peter Evans, duo Blank Disc, Julian Sartorius, Ensemble Rue du Nord, Gaudenz Badrutt, Christian Müller ... Autodidakt im Bereich Komposition. Eigene Werke wurden u.a. im Schlachthaus Bern, im Theater Basel, im Zentrum Paul Klee sowie beim Festival Encuentros Buenos Aires, der KlangKunstBühne Berlin, Biennale Zagreb, aufgeführt. Regelmässige Tätigkeit als Hörspielmusik-komponist für das Schweizer Radio DRS2 und für das Theater (Vidy, Neumarkt Theater, ...). Jonas Kocher wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, 2005 mit dem Kulturpreis der Stadt Nyon, 2010 mit dem Anerkennungspreis der Musikkommission Kanton Bern. www.jonaskocher.net Brigitte Andrey PR | Künstlerische Gesamtleitung Ausbildung KV, Studium der Slavistik und Philosophie an der Universität Bern. Mitinhaberin und Geschäftsführerin der Übersetzungsagentur proverb. Beim Théâtre de la Grenouille verantwortlich für die Publikationen, PR und Pressarbeit sowie grundsätzliche Spielplanentscheide. Kuratorin des Gastspielprogramms für junges Publikum à propos Biel. Gründungs- und Vorstandsmitglied des Rennweg 26. Vorstandsmitglied astej 1998-2006. Präsidentin des Vereins TheaterLink. Mit dem Théâtre de la Grenouille Kulturpreis 2000 der Stadt Biel und 2011 Förderpreis der Oertli-Stiftung. Seit 2010 Bewegungspädagogin der Franklin-Methode® Tom Häderli | Licht und Technik Nach seiner Ausbildung als dipl. ing Chemie an der FH Winterthur arbeitet Tom Häderli mehrere Jahre Bühnentechniker und Lichtgestalter für das Theater für den Kanton Zürich sowie für das Theater Biel Solothurn sowie für Lynx, und Monique Schnyder und anderen. Projektleiter und Techniker bei Eclipse Technique de Spectacles, Biel. Seit einigen Jahren freischaffend u.a. fester Mitarbeiter des Rennweg 26, Lukas Weiss, Theater Schöneswetter, Théâtre de la Grenouille. Kontakt Théâtre de la Grenouille Gurzelenstrasse 11 | 2502 Biel/Bienne 032 341 55 86 [email protected] www.theatredelagrenouille.ch Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Inhaltsverzeichnis Theaterpädagogisches Dossier für Lehrpersonen Teil 2 Anregungen | Materialien | Hintergrundinfos 1. Einleitung, Handlung, Hauptthemen | Seite 4 - 10 Mögliche Einstiegsebenen, genaues Erinnern und Wahrnehmen Die Handlung, die Themen Die Figuren 2. Sprache, Vokabular, zweisprachig - mehrsprachig | Seite 11 - 20 Sprachgebrauch in Eye of the Storm Sprachbiographien Spielvorschläge und Aufgaben mit Sprachen Vokabular und Ausdrücke d - f - e Sprachklänge: Originalzitate aus The Tempest 3. frei nach The Tempest von William Shakespeare | Seite 21 - 23 William ShakespearexThe Tempest, Shakespeares letztes Drama, Quellen, Filmtipps und Links zu Shakespeare 4. Insel - Meer - Sturm | Seite 24 - 28 Insel - Sinnbild der idyllischen Kindheit Meer - Ort der Gefahr, der Weite, des Bodenlosen Sturm - Stürme im Stück - Stürme im Leben - in Sprache und Musik 5. Sich lösen - selber Verantwortung übernehmen | Seite 29 - 31 «Ich bin reif genug, die Wahrheit zu hören» Sicht der Eltern - Sicht des Jugendlichen Weggehen - Abhauen - das Elternhaus verlassen «Ich hatte eine solche Sehnsucht nach grossen Städten in mir» 6. Sein oder Schein | Seite32 Ist man das, was man vorgibt zu sein? Spiele, Rollenspiele 7. Typisch Mädchen, typisch Junge - Geschlechterrollen | Seite 33 - 34 Stephanie/o: ein Mädchen verkleidet als Junge Rollenwechsel, Verkleidungen Gruppendruck Anhang: Kontaktadressen | Seite35 Hier finden Sie die Kontaktadressen aller SchauspielerInnen und des Theaters Teil 2 können Sie auch herunterladen auf www.theatredelagrenouille.ch Théâtre de la Grenouille Biel/Bienne Eye of the Storm von Charles Way Frei nach The Tempest von William Shakespeare Für Jugendliche und Erwachsene Theaterpädagogisches Dossier | Teil 2 Anregungen | Materialien | Hintergrundinfos | Vermittlung Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Inhaltsverzeichnis Theaterpädagogisches Dossier für Lehrpersonen Teil 2 Anregungen | Materialien | Hintergrundinfos 1. Einleitung, Handlung, Hauptthemen | Seite 2. Sprache, Vokabular, zweisprachig - mehrsprachig | Seite 11 - 20 3. frei nach The Tempest von William Shakespeare | Seite 21 - 23 Mögliche Einstiegsebenen, genaues Erinnern und Wahrnehmen Die Handlung, die Themen Die Figuren Sprachgebrauch in Eye of the Storm Sprachbiographien Spielvorschläge und Aufgaben mit Sprachen Vokabular und Ausdrücke d - f - e Sprachklänge: Originalzitate aus The Tempest 4 - 10 William ShakespearexThe Tempest, Shakespeares letztes Drama, Quellen, Filmtipps und Links zu Shakespeare 4. Insel - Meer - Sturm | Seite 24 - 28 Insel - Sinnbild der idyllischen Kindheit Meer - Ort der Gefahr, der Weite, des Bodenlosen Sturm - Stürme im Stück - Stürme im Leben - in Sprache und Musik 5. Sich lösen - selber Verantwortung übernehmen | Seite 29 - 31 «Ich bin reif genug, die Wahrheit zu hören» Sicht der Eltern - Sicht des Jugendlichen Weggehen - Abhauen - das Elternhaus verlassen «Ich hatte eine solche Sehnsucht nach grossen Städten in mir» 6. Sein oder Schein | Seite32 Ist man das, was man vorgibt zu sein? Spiele, Rollenspiele 7. Typisch Mädchen, typisch Junge - Geschlechterrollen | Seite 33 - 34 Stephanie/o: ein Mädchen verkleidet als Junge Rollenwechsel, Verkleidungen Gruppendruck Anhang: Kontaktadressen | Seite35 Hier finden Sie die Kontaktadressen aller SchauspielerInnen und des Theaters 2 he Sprac Figuren Spiel Vokabular Shakespeare Insel Meer Sturm weggehe Schein o der Sein nabhaue n typis ch M äd typis chen, ch J unge 3 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1.Einleitung | Einstiegsebenen | wahrnehmen | erinnern Ins Theater gehen - Theater sehen, hören, erleben Viele Jugendliche haben oft kaum Erfahrungen mit Theaterstücken. Sie kennen vielleicht das Dorftheater, Schultheater aus eigener Erfahrung, doch wenig bis kein professionelles, zeitgenössisches Theater. Deshalb sind sie es nicht gewohnt, mit den Mitteln des heutigen Theaters umzugehen, diese zu lesen. Als Lehrperson sind Sie aktiver Vermittler, Vermittlerin und helfen Ihren SchülerInnen auf die verschiedenen Ebenen des Geschehens einzusteigen, dieses zu reflektieren und zu vertiefen. Ihr Anteil an der kulturellen Bildung, sei es in der Musik, der bildenden Kunst oder eben im Theater ist von grosser Wichtigkeit. Mit diesem Dossier bieten wir Ihnen verschiedene Angebote, welche Sie nutzen können wenn Sie wollen. Das Ziel ist es, eine verdichtete Wahrnehmung zu ermöglichen, so dass die Jugendlichen nicht einfach bei den einfachsten Schemen verstanden-nicht verstanden (bi nid druus cho), spannend- nicht spannend, bekanntunbekannt bleiben. Die SchülerInnen besuchen eine künstlerische Darbietung, Menschen mit einer künstlerischen Berufsausbildung. Man muss nicht immer alles verstehen, man ‘erlebt’ Theater! Mögliche Einstiegsebenen im Stück Eye of the Storm Es gibt immer mehrere Ebenen, die sich als Einstieg vor oder nach dem Theaterbesuch anbieten. | Einen Teil der Handlung, der Figuren kennenlernen, den Inhalt, die Themen | Über die Gefühle, des Erleben, das Erlebnis |Die Sprachen, mehrsprachige Welt, Wortschatz (siehe Kapitel Sprache, Vokabular) | Kunst, Schauspiel, künstlerische Gestaltung: Bühnenbild, Musik, Kunstberufe, Ausdrucksformen | Theater, Unterschiede Theater - Film: was ist gleich, was ist anders | Bildebene, das Plakat betrachten, was erzählt es? Einer Serie Inselbilder: was evozieren sie? 4 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1.Einleitung | Einstiegsebenen | wahrnehmen | erinnern Nach dem Theaterbesuch: Genau sehen, erinnern, differenziert wahrnehmen Als erster Schritt schlagen wir Ihnen vor, die Wahrnehmung zu schärfen. Sich genau zu erinnern, möglichst viele Details zusammen zu tragen. Auch möglichst viele Eindrücke, auch Fragen zu sammeln. Wichtig ist es, nicht zu werten sondern wie ein Forscher, eine Forscherin, zu sammeln. Erinnern Genau beobachten, sammeln, schnell, Details, flashartig, Stichworte, auch ‘unwichtige’ Details, Farben, Formen, Situationen, Klänge Visuelle Erinnerung Welche gestalterischen Elemente haben die SchülerInnen wahrgenommen? An welche Bilder erinnert man sich nachher genau. Details in den Bildern. Warum bleiben diese haften und andere nicht? Versuchen ein Bild ganz genau wiedergeben. Erinnerung an Situationen, Beziehungen, Gefühle Welche Situationen, welche emotionalen Momente waren besonders markant? Diese in einem ersten Schritt einfach sammeln ohne zu diskutieren. Verbale Erinnerung Gibt es sprachliche Ausdrücke, die man wiedergeben kann? Musikalische Erinnerung An welche Musik kann ich mich erinnern. Geräusche, Atmosphären. Wie wurde die Musik eingesetzt? Besonders markante Momente Drei bis fünf Momente sammeln, die besonders markant waren, an die man sich besonders gut erinnert. Warum ist dies so? Was macht das Besondere an diesem Moment aus? Dieser Sammel-Einstieg eignet sich auch als Gruppenarbeit In kleinen Gruppen (3-max 4) stichwortartig auf grossen Blättern sammeln. Jede Gruppe behandelt einen oder zwei Punkte. Anschliessend sammeln Sie im Plenum die Puzzleteile. Meistens staunt man, an wie viele Details sich die ganze Klasse zusammen erinnert und wie unterschiedlich die Wahrnehmung und Erinnerung ist. 5 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Shakespeares ursprüngliche Geschichte wird in Eye of the Storm aus der Perspektive der Tochter, Miranda, die auf der Prosperos Insel heranwächst und versucht ihr eigenes Leben in Angriff zu nehmen, erzählt. Hier zu ihrer Information die gesamte Geschichte des Stücks Prospero, der mächtige Zauberer und vertriebene Herzog von Valencia, lebt mit seiner Tochter Miranda auf einer Insel. Der eigentliche Herr der Insel, der Luftgeist Ariel, steht ebenfalls in seiner Macht. Hier hat Prospero für sich und seine Tochter eine eigene Welt geschaffen, in der es nur Schönes und Gutes gibt, kein Verrat, keine Intrigen, keine Enttäuschungen. Seine ganze Energie widmet er seinen Experimenten mit der Natur. Bücher, schöne Musik, blühende Bäume, wunderbare ewig-frühlingshafte Natur zaubert er für sie hin – noch so gerne möchte er sie in der Kinderwelt zurückbehalten. Doch Miranda wird älter und fordert je länger desto vehementer die Wahrheit von ihrem Vater. Wer bin ich, warum sind wir hier, wo ist meine Mutter, wie ist das Leben? Immer wieder schiebt Prospero dies hinaus. Nun wird Miranda 14 Jahre alt und erhält wieder eine wunderschöne Muschelkette statt der Wahrheit. Ein grosser Streit entbrennt. Doch diesmal rebelliert sie gegen die Macht des Vaters, die sie daran hindert das Leben kennen zu lernen. Sie versucht sich voller Wut an Prosperos Zauberkünsten und beschwört einen riesigen Sturm hinauf. Dieser spült zwei Seeleute ans Ufer der Insel: Trinculo und Stephano. Stephano ist eigentlich ein Mädchen, eine junge Frau namens Stephanie. Sie wollte abhauen, verkleidet sich als Mann und will auf See anheuern. Sie will ein neues Leben, weg von enttäuschter Liebe und von der einengenden Familie. Stephanie bezahlt einen Bootsmann dafür, sie in der Nacht wegzubringen. Nur ist dieser Bootsmann ausgerechnet Trinculo, ihr ehemaliger Liebster, von dem sie sich in grosser Wut getrennt hat, den sie aber immer noch heftig liebt. Nun darf sie sich erst recht nicht zu erkennen geben, ihre Gefühle preisgeben. Trinculo lebt von Gelegenheitsjobs meist mit seinem Boot und auf See. Bei Shakespeare der Spassmacher und Narr, ist er hier eher jener, der das direkte und pure Leben mit all seinen Facetten auf diese künstlich schöne Insel bringt: Verführung, Verliebtheit, die grosse Liebe, Lügen, Eifersucht, sich rausreden, nicht zu seinen Gefühlen stehen, Vergangenem ausweichen, anstatt sich ihm zu stellen. Miranda verliebt sich natürlich über beide Ohren in den attraktiven Seemann, der sich sofort als Edelmann Fernando ausgibt. Stephano – die verkleidete Stephanie – darf ihre Gefühle und ihre Eifersucht nicht zeigen, denn Trinculo weiss ja nicht, dass sie es ist. Sofort sind alle drei in einem Strudel der Gefühle, der ‘Sturm’ ist ausgebrochen und Mirandas unbändige Lebenslust noch mehr geweckt. Miranda sehnt sich nach der Freiheit, will weg vom Vater und von dieser Insel. Auch der Luftgeist Ariel bittet und bettelt um seine Freiheit. Am Ende siegt nicht der Konflikt sondern die Einsicht. Prospero erzählt Miranda die Geschichte ihrer Mutter. Er lässt seine Tochter mit den anderen ziehen und gibt auch Ariel seine Freiheit wieder. Er legt seinen Zauberstab nieder und konfrontiert sich selber zum ersten Mal mit der Wahrheit und seiner Lebenssituation. Ein offener Schluss, indem viel Versöhnung mitschwingt. Jeder versucht, auch die Position des anderen zu verstehen. 6 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Themen Viele grosse Lebensthemen der Jugend stehen im Zentrum der Geschichte Abnabelung/Loslösung vom elterlichen Schutz (Inseldasein als Bild für die Kinderwelt), Suche nach der Wahrheit, die eigene Herkunft (wo komm ich her, wer sind meine Eltern) Gefühle/Gefühlsstürme, Beziehungen/Einordnung der Gefühle, Schein - Sein (ist man das was man vorgibt zu sein/ist die Welt das, was sie scheint), Rollen, Geschlechterrollen (wie beeinflussen sie unser Verhalten) Aufgabe - freie Assoziation zu den Themen Zu allen Themen (fett) soll zunächst ein Brainstorming gemacht werden. Was fällt den SchülerInnen zu den jeweiligen Begriffen ein? (freie Assoziation) Bereiten Sie für jedes Thema ein grosses Blatt vor. Diese Liste kann auch als Themenpool für weitere Aufgaben gebraucht werden. Abnabelung Schutz Welten Wahrheit Herkunft Gefühle Schein oder Sein Rollen, Geschlechterrollen Spielaufgabe - Themen Es werden Kleingruppen gebildet (4-5 Personen). Zusammen soll die Gruppe eine Geschichte erfinden, zu welcher jede Person in der Gruppe einen 30 Sekunden-Beitrag leistet. Während dieser 30 Sekunden müssen mindestens 3 der oben genannten Begriffe verwendet werden. Das Ergebnis kann in einer kleinen Vorführung/Vortrag den anderen gezeigt werden. Aufgabe - Vermutungen zur Geschichte von Eye of the Storm anstellen Nehmen Sie zu den Themen noch die Figuren: Eine 14 jährige Tochter, die alleine mit dem Vater aufwächst, ein Vater der Forscher und Zauberer ist, ein Seemann, ein Mädchen, das sich als Junge ausgibt und ein Luftgeist und lassen Sie die SchülerInnen nun anhand der Themenblätter und dem Figurenpersonal rätseln, was wohl alles im Stück vorkommen könnte. Diese Sammlung an möglichen Inhalten kann mit der Stichwortsammlung aus dem Vokabular kombiniert werden. 7 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Die Figuren im Stück besser kennenlernen Sammelt zu jeder Figur im Stück alles was ihr in Erfahrung bringen könnt. Alles, an was ihr euch erinnert. Wie ist die Figur? Wie schätzt ihr sie ein? Was sagt die Figur über sich selber? Was sagen andere über diese Person? Was sagt das Kostüm über die Figur aus? Könnt ihr euch an Sätze, Worte, Dialogstellen erinnern, die typisch sind für diese Person? Gibt es typische Gesten oder typische Bewegungen, Körperhaltungen dieser Figur? Miranda | Prospero | Trinculo | Stephano/Stephanie | Ariel 8 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Stichwortblatt für Lehrperson Miranda, 14 jährig Behütet, rebellisch, will morgens ausschlafen, provoziert, ‘Vaters kleine Prinzessin’, wild, in der Natur aufgewachsen, neugierig, lebenshungrig, lebensdurstig, gelangweilt, will alles wissen, probiert alles aus, will spüren, Wind, Schmerz, Gefühle. Lotet ihre Grenzen aus. Will ihre Vergangenheit kennen lernen. Da sie nie etwas von der Welt erfahren hat, ist sie naiv und glaubt alles was die anderen ihr erzählen. «Aber du hast mich nicht beschützt, du hast mich eingesperrt, Vater. Diese ganze Insel hier ist eine einzige Lüge, alles ist ‘fake’.» Miranda, 10. Szene Prosporo, der Vater Lebt von der Welt zurückgezogen. Will die Natur beherrschen, selber gestalten. Er ist Wissenschaftler, Forscher, Zauberer, Illusionist und Vater. Früher Erbe eines grossen Reiches. Hat ein pessimistisches Weltbild, da er selber von den Menschen enttäuscht wurde. Nervt sich über seine Tochter. Stellt sich den Konflikten nicht. Jähzornig, will die Macht, flippt schnell aus. Seine Autorität darf nicht in Frage gestellt werden. Verlangt Gehorsam, Dankbarkeit. Nutzt die Kräfte Ariels aus für seine Zauberei. Will seine Tochter von den Gefahren der Welt und allem Bösen schützen. Kann gut reden. Liebt schöne Sachen (Blumen, seltene Muscheln, Meer, Bücher...). «Die Welt da draussen ist voller Ungerechtigkeit. Hungersnot, Krieg und Armut. Die Menschen geben immer etwas anderes vor als sie in Wirklichkeit sind, sind gierig, selbstsüchtig, oft siegt er Hass über die Liebe - sagt mein Vater» Miranda 8. Szene. Trinculo, ca. 19 jährig Seemann. Spanier (oder Halbspanier). Clique ist wichtig. Schlägt sich durch. Passt sich an. Immer pleite. Weicht seinen Gefühlen aus, fragt das Publikum immer ob des jetzt gut sei oder nicht. Redet gerne. Singt. Spielernatur, fröhlich, charmant, liebenswert. Gibt sich als einen anderen aus. Hat keine eigene Meinung, deshalb sehr beeinflussbar. Nimmt das Leben so wie es ist. Unbeschwert. In gewissen Situationen totaler Angsthase, in anderen totaler Bluffer. Gibt sich cool um seine Sensibilität zu verstecken. Stephanie über Trinculo: «Immer derselbe, stolz wie ein Hahn und den Mund voller Versprechungen.» 2. Szene Stephano/Stephanie, ca. 17 jährig Piercings, Lederjacke, Punk-Outfit, Mütze, Kapuze: schützt sich mit provokativer Kleidung. Ist abgehauen, will sich als Junge durchschlagen, fühlte sich zu Hause wie erstickt. Einziges Mädchen mit mehreren Brüdern. Mutter Italienerin. Wütend: auf Mutter, auf Trinculo, auf Gesellschaft. Eckt an. Mutter hat sehr konventionelle Rollenvorstellungen: Jungs brechen zu Abenteuern auf, Mädchen bleiben zu Hause. Hatte Beziehung zu Trinculo. War echt verliebt. Hat Trinculo in ihrer Wut geschlagen. Temperamentvoll. 9 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Weiss nicht wohin mit ihrem Leben. Gibt sich rau um ihre Zerbrechlichkeit zu verstecken. «Die Angst steigt in mir hoch. Was habe ich nur getan? Was habe ich nur getan!» Stephanie/o 2. Szene Ariel, Luftgeist auf der Insel Unsichtbar. Nur Prospero kann Ariel sehen, alle anderen können nur ihre Stimme hören. Lebte schon immer auf dieser Insel. Ist eins mit der Natur. War lange in einem Baumstrunk blockiert. Prospero befreite ihn. Ariel ist von ihm abhängig, muss ihm gehorchen. Ariel hat ebenfalls Zauberkräfte. Halb Mann, halb Frau. Naturwesen, kann fliegen. Jung und zugleich uralt. Kümmerte sich um Miranda fast wie eine Mutter. Will für Miranda Freundin sein. Verrät Mirandas Versteck an Prospero um seine Freiheit zu bekommen. Ein wenig freakig, Dreadlocks. «Ihr wisst doch genau, dass ich der wahre König dieser Insel bin» Ariel 7. Szene 10 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2.Sprache | Sprachbiographien | Sprachspiele | Vokabular bilingue, trilingue, multilingue ! Zweisprachiges Theater? Théâtre plurilingue! Blasphemie, ein Ding der Unmöglichkeit? Für das Théâtre de la Grenouille ist es eine Reflektion auf unsere mehrsprachige Realität, Lebendigkeit und Farbigkeit. Seit vielen Jahren arbeiten wird deshalb konsequent mit SchauspielerInnen verschiedener Sprachher kunft zusammen. Inspirationsquelle bei der Realisierung mehrsprachiger Theaterproduktionen ist auch das Leben in der zweisprachigen Stadt Biel, zweisprachige Partnerschaften in unserem Umfeld und unserem Leben, eine Vielsprachigkeit, welche überall in unserer Gesellschaft und den Medien präsent ist. Allein in Biel werden über 70 Sprachen gesprochen, die grosse Mehrheit der Bevölkerung ist bereits zwei- und mehrsprachig. Verwendung der Sprachen durch die Figuren Schweizerdeutsch und Hochdeutsch werden in Eye of the Storm nebeneinander verwendet. Miranda, der heranwachsende Teenager spricht Dialekt, unmittelbarer und musikalischer für unsere Ohren, aber auch französisch. Trinculo als Seemann spricht hochdeutsch und spanisch, seiner ‘Bauchsprache’. Prospero ist kultiviert, er würde niemals Dialekt sprechen, er spricht ein sehr gepflegtes englisch mit reichem Vokabular, fliessend französisch und deutsch, und unterstreicht mit seiner Eloquenz den gebildeten Mann. Ariel, der Luftgeist jongliert ebenfalls agil mit den Sprachen, wechselt schnell und überraschend, spielt mit den Klängen. Stephanie spricht fast nur französisch, Deutsch ist für sie eine Fremdsprache, ihre Mutter spricht italienisch. Bei der Erarbeitung der verschiedenen Spielversionen haben wir darauf geachtet, dass das Publikum dem Geschehen immer mühelos folgen kann. Bei einzelnen anspruchsvollen Stellen wird eine Übersetzung projiziert. Aufgabe Sprachbiographie Sprachhintergrund der Klasse Sprachhintergrund der SchauspielerInnen in Eye of the Storm | | | | | | | | Wählt zwei der folgenden Texte aus, lest sie zusammen und diskutiert sie kurz. (GR) Schreibt eine eigene Sprachbiographie oder erzählt sie einander. Vergleicht die Erfahrungen. (GR) Teilt die Klasse in einsprachige und mehrsprachige Gruppen auf. Welche Gruppe ist grösser. Wie viele Sprachen sind vertreten? (KL) Die mehrsprachigen SchülerInnen präsentieren, wie sie mit Sprache umgehen, wann wechseln sie von der einen Sprache in die andere. Wie sprechen sie mit den Eltern, den Geschwistern, Grosseltern. Wann denkt man in welcher Sprache. Dann die einsprachigen SchülerInnen. Wie erleben sie das Erlernen der Fremdspra- chen. Wie erleben sie die mehrsprachigen KollegInnen. Gibt es eine Sprach-Hierarchie (Sprachen werden als cool erlebt, andere sind fremd) Sprachen verstehen: mit welchen Mitteln verstehe ich eine Sprache, einen Dialog Sprache NICHT verstehen: auf was achte ich im Gespräch, wie orientiere ich mich, wie ‘lerne’ ich (GR od KL) GR = Gruppen, KL = ganze Klasse 11 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Sprachbiographien | Vokabular Sprachbiographie 1 | Pascale Güdel, Schauspielerin | Miranda | Französisch - Deutsch Ich bin in einem kleinen Dorf im Jura aufgewachsen. Die ersten 6 Lebens jahre lebte ich in Basel. Beide Grosseltern sprechen Schweizerdeutsch, auch beide Eltern sind zweisprachig (d/f). Je länger wir aber im Jura wohnten desto mehr sprachen wir nur noch französisch. Das Gymnasium und die Schauspielausbildung habe ich auf Französisch absolviert. In der Theaterausbildung habe ich dann auch SchauspielerInnen der Schauspielschule Bern kennengelernt. So begann ich zweisprachige Stücke zu machen. Um besser Deutsch zu können besuchte ich nach der Ausbildung einen Intensiv-Sprachkurs in Berlin. Mein Freund ist aus Basel. Wir sprechen zusammen eine Mischung aus schweizerdeutsch und französisch. Sprachbiographie 2 | Stefan Liebermann, Schauspieler | Trinculo | Spanisch - Deutsch - Französisch Mein Vater ist Spanier, meine Mutter Deutsche. Geboren bin ich in Tuttlingen, Baden-Wüttemberg/D. Ich bin als kleines Kind mit meinen Eltern nach Barcelona gezogen, mein Vater hat immer mit mir spanisch gesprochen, meine Mutter deutsch. Als Kind fand ich es herrlich mehrere Sprachen zu können. Ich bin in Barcelona in einen deutschen Kindergarten gegangen, wo es verboten war, spanisch zu sprechen. Dort habe ich mich immer mit den Kindern, die lieber spanisch sprechen wollte in eine Ecke verzogen und heimlich spanisch geredet. Als ich mit sechs Jahren mit meinen Eltern zurück nach Tuttlingen gezogen bin, hat mein Vater versucht weiterhin mit mir spanisch zu sprechen, aber für mich wurde das irgendwann schwierig. Sprache bedeutet ja auch Zugehörigkeit zu einem Ort, einer Kultur. In Tuttlingen wurden mein Vater und ich auf der Strasse angeschaut, wenn wir spanisch gesprochen haben. Ich habe irgendwann begonnen, mich zu schämen und habe immer auf Deutsch geantwortet. Irgendwann hat mein Vater es aufgegeben. Bald darauf habe ich aber Spanisch nochmal richtig als Unterrichtsfach an der Schule gehabt und spreche es deshalb immer noch gut. Die Zweisprachigkeit hat mir den Kontakt zu Sprachen sehr erleichtert, relativ mühelos habe ich französisch gelernt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, denke ich, dass man flexibel wird, wenn man an zwei Sprachen gewöhnt ist, nicht nur in der Sprache, auch im Denken. Sprachbiographie 3 | Arthur Baratta, Schauspieler | Prospero | Englisch - Französisch - Deutsch Ich bin in Sydney, Australien aufgewachsen, meine Muttersprache ist Englisch. Mein Vater stammte von italienischen Migranten ab, konnte perfekt italienisch, er sprach mit uns Kindern aber immer nur englisch. In der Schule lernte ich französisch. Als Kind einer englischsprechenden Familie in Australien braucht man seine Sprachkenntnisse aber nicht. Mein erster wirklicher Kontakt mit Fremdsprachen war auf meiner Europareise, ich reiste 9 Monate lang u.a. durch Frankreich. Meine Theaterausbildung absolvierte ich auf Französisch in Paris, ich erinnerte mich aber kaum mehr an mein Schulfranzösisch, so musste ich mich auf das Gefühl, die Intuition verlassen um zu ‘verstehen’. Seit 27 Jahren lebe ich in der Schweiz, meine Partnerin spricht deutsch, zusammen sprechen wir englisch oder 12 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne französisch. In angeregten deutschen Unterhaltungen passiert es mir, dass ich mich ausklinke und nicht mehr zuhöre, meinen eigenen Gedanken nachhänge. Mit meinen Kindern spreche ich englisch, mit KollegInnen und NachbarInnen französisch, mit dem schulischen Umfeld deutsch. Das Englische ist aber klar meine Sprachheimat, ich liebe den Klang dieser Sprache. Sprachbiographie 4 | Liza Baumann, Schauspielerin | Stephano/ie | Französisch - Deutsch Meine Muttersprache ist Französisch, meine Mutter stammt aus der Bretagne. Die französische Kultur ist denn auch vorherrschend in meiner Familie, obwohl mein Vater ein Zürcher ist. Er sprach immer Dialekt mit uns, und wechselte oft vom Französisch in seine eigene Sprache. Zwischen 11 und 16 Jahren besuchte ich die Steinerschule in Biel, auf Deutsch. Zu dieser Zeit war ich ausgesprochen wohl in beiden Sprachen. Aber durch die vier Jahre in Paris und meine Schauspielausbildung in Lausanne ist diese Beweglichkeit doch ziemlich verschwunden, leider. Mit meiner Arbeit bei Eye of the Storm bin ich wieder mit viel Spass in diese beiden Sprachen eingetaucht. Hinter jeder Sprache verstecken sich auch Sitten und Umgang. Sprachbiographie 5 | Isabelle Freymond, , Schauspielerin | | Ariel | Deutsch - Französisch Ich bin in der zweisprachigen Stadt Biel geboren und aufgewachsen und habe seit meiner Kindheit Freunde in beiden Sprachen. Zu Hause sprach ich von Anfang an hochdeutsch mit meiner Mutter und schweizerdeutsch mit meinem Vater, meinem Bruder, französisch mit Freunden und Verwandten. Zweisprachigkeit ist für mich eine Selbstverständlichkeit, für mich ist es einfach natürlich mich in zwei Sprachen zu bewegen. Meine Theaterausbildung habe ich auf Französisch in Bruxelles gemacht und lebe jetzt auch noch dort. Mit meinem Freund spreche ich französisch. Oft verbinde ich eine Sprache mit bestimmten Menschen. Mit meiner Mutter könnte ich nie Dialekt sprechen, das würde für mich ‘falsch’ klingen. 13 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Sprachspiele | Vokabular Spiel mit Wörtern aus Eye of the Storm ➡ Blatt/Blätter mit dem Glossar verteilen (auf folgenden Seiten). Ziel: Lustvoll und spielerisch Vokabular aus dem Stück kennenlernen. Spielerisch mit Sprache umgehen. A | eigene Kurzgeschichte, Songtext, Gedicht Die Gruppe (max 5 Personen) wählt 15 Wörter aus und schreibt diese auf ein leeres Blatt. Anhand dieser Wörter werden Situationen oder mögliche Handlungen erfunden, notiert oder einander erzählt. Oder die Gruppe erfindet eine Kurzgeschichte zusammen in welcher alle Wörter vorkommen müssen. Oder ein Songtext, ein Nonsense-Text, ein Gedicht. Die Gruppen präsentieren einander ihre Arbeiten. B | Assoziieren Zu Zweit. Wieder werden 10 Wörter ausgewählt und separat notiert. Person 1 lanciert ein Wort. Person 2 sagt dazu alles, was ihr dazu in den Sinn kommt. Erinnerungen, Assoziationen, Bilder, ähnliche Worte. Es ist eine private Unterhaltung, nicht für Zuhörer gedacht. Nach genau 1 min 30 wird gewechselt. Person 2 lanciert ein Wort und Person 1 assoziiert und so weiter. Was für Bilder haben sich aus diesen Worten ergeben? C | Babylonisches Sprachenwirrwarr 4 SchülerInnen stehen in der Mitte im Kreis, die übrige Klasse sitzt rundherum. Die vier SchülerInnen sollen wenn möglich verschiedene Sprachen sprechen (oder lernen sie). Die Klasse wirft ein Wort aus dem Glossar in die Gruppe. Sofort müssen alle dazu antworten, in der eigenen Sprache, in anderen Sprachen, dieselbe Wortfamilie, Dialekte. Möglichst schnell und aktiv wie auf dem Markt. Wir hören die verschiedenen Sprachklänge, wie klingt Sturm auf Kroatisch, stürmisch auf Schweizerdeutsch, auf Spanisch... D | Vermutungen zur Geschichte des Theaterstücks Ganze Klasse zusammen. Aus Glossar Vermutungen anstellen zur Geschichte von Eye of the Storm. Alle Glossarwörter durchlesen. Gemeinsam überlegen, was ausgehend von der Wortliste im Theaterstück wohl alles vorkommen wird. Welche Gefühle, welche Themen. Nach dem Vorstellungsbesuch kann sich die Klasse darüber austauschen, ob es so war, oder ganz anders. E | der Titel ‘Eye of the Storm’ Was heisst es genau. Was bedeutet ‘im Auge des Sturms’. Das Shakespeares Original heisst ‘The Tempest’. Was könnte der Unterschied sein. Worauf könnte der Titel hinweisen. 14 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Spiel mit Wörtern aus Eye of the Storm F | Sprachkenntnisse D- F / F - D / D - E Aus dem Glossar mit verschiedenen Farben die Worte anstreichen, die bereits auf Französisch resp. Englisch bekannt sind, dann jene, welche so halb bekannt sind. Bleibt viel übrig? Welche? Dann die Ausdrücke (4. Spalte) lesen und überlegen ohne Wort für Wort zu übersetzen, was es heissen könnte. Eignet sich gut als Partnerarbeit zu zweit oder zu dritt. G | Dialog improvisieren in einer andere Sprache Zu Zweit oder maximal zu Dritt. Wichtig: die Improvisierenden sprechen in derselben Sprache (beide sprechen kurdisch, beide englisch, beide portugiesisch ...). Die übrigen sind ZuschauerInnen. Die LP wirft der Gruppe ein Wort zu. Die Spieler improvisieren in ihrer Sprache einen kurzen Dialog mit möglichst viel Action oder Emotionen zum Startwort, es kann auch ein Witz sein. Die Klasse meldet zurück, was sie vermutet der Inhalt oder die Handlung war. Worauf achtet man beim Zuschauen? 15 Théâtre de la Grenouille | Teil 2 Deutsch Französisch Biel/Bienne 2. Sprache | Vokabular | Glossar Eye of the Storm Dialekt Beispiel Ausdruck im Text meine Tochter ma fille mini Tochter mein Vater mon père min Vatter die Liebel’amour d’Liebi von zu Hause weg quitter la maison vo deheime wäg Steph: Ich musste einfach weg, das ist alles was ich weiss die Insel l’île d’InsleP: cette île enchantée der Frachter le cargo s’Frachtschiff der Matrose le matelot dr Matros Trinc: n’oublie pas le seau matelot... die Küste la côte d Küschte Steph: la côte s’éloigne à chaque coup de rame. die Marine la marine d’Marine der Junge le garçon ein Giel das Mädchen la fille es Meitschi entkommen échapper entcho Steph: Es war die einzige Lösung um meiner Mutter zu entkommen fliehen, entfliehens’enfuir abhoue Trinc: Fliehen? Wohin? das Boot le bateau s’Boot, s’Böötli rudernramer ruedere stolz wie ein Hahn fier comme un coq stolz wi ne Güggel der Geburtstag l’anniversaire dr Geburtstag der Frühling le printemps dr Früehlig P: Ariel, bereite einen neuen Frühling für Miranda... die Kette/ le collier/ d’Chetti P: Trägt sie die Kette? die Muschelkette le collier de coquillages dein Versprechen ta promesse dis Verspräche M: Du muesch dis Verspräche halte. reif genug suffisamment mature riif gnueg P: Dir mangelt die Reife... M: Vatter, ich bin riif gnueg! ein Sturm une tempête en Sturm der Nebel le brouillard dr Näbu M: le monde derrière le brouillard... mein Zauberstab ma baguette magique min Zauberstab der Mut le courage dr Muet deine Freundin ton amie mit dinere Fründin Trinc: tu dois toujours dire à une fille que tu l’aimes, si tu veux en tirer quelque chose das Gefühl, die Gefühle le sentiment, les sentiments d’Gfüehl verliebt sein/ être amoureux/ S: t’es amoureux! Trinc: Verliebt? sich verlieben tomber amoureux-euse sich verliebe Ich war doch noch nie verliebt. die Wut la rage d’Wuet P: Meine Tochter, elle me met en rage die Wellen les vagues Wälle der Wind le vent dr Wind der Strand la plage dr Strand der Geist l’esprit dr Geischt spuken hanter es spuukt S: Cet endroit est hanté 16 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne unsichtbar invisible unsichtbarM: Ariel est invisible einen Abschiedskuss un baiser d’adieu en Abschiedskuss küssen, umarmen embrasser sich küsse, umarme ein Fürst un duc en Fürscht echt, bist du echt? réel, t’es réel? bisch du ächt? mein Herz mon cœur mis Härz M: ...mis Härz schlaht wie wild i minere Bruscht meine Haut ma peau mini Huut M: ...mini Huut isch ganz heiss, weni si tue aalänge sich verstecken se cacher sich verstecke die Freiheit la liberté d’Freiheit A: Di Vatter het mer d’Freiheit versproche ein Rebell un rebelle en Rebäll die Zauberei la magie d’Zouberei die Höhle la grotte d’Höhli streiten, der Streit se disputer, la dispute striite weinen pleurer hüüle, gränne eifersüchtigjaloux iifersüchtig weggehen quitter furt gah, wäg gah M: vous devez m’aider à quitter l’île aufwecken réveiller uufweckeM: lah mi ne la uufwecke scheinen, etw vorgeben prétendre être... öbbis schiine z’si das Vertrauen la confiance s’Vertroue ein Lügner, eine Lügnerin un menteur, une menteuse en Lügner, e Lügnere lügen, anlügen, die Lüge mentir, le mensonge lüge, aalüge, e Lugi, Trinc: Ich würde dich niemals anlügen e Lüüg M: …deine Insel ist eine einzige Lüge sich verkleiden se déguiser sich verchleide M: …se déguiser pour survivre? die Zweifel, zweifeln le doute, douter zwiifle die Realität la réalité d’Realität wahre Liebe le vrai amour wahri Liebi Trinc: Wahre Liebe, ich hasse solche Gespräche… schlecht behandelt mal traité-e schlächt behandlet Trinc: …da habe ich sie schlecht behandelt und war abweisend verändern, ändernchanger veränderet Trinc: … diese Insel hat mich verändert der Hass la haine de Hass natürlich, unnatürlich naturel, pas naturel natürlich beschützen protéger bschützeP: je voulais te protéger de leur folie einsperren enfermé-e iigsperrtM: du hesch mi nid bschützt, du hesch mi iigsperrt. die Wahrheit la vérité d’Wahret M: Warum zeigsch du mir ‘möglichi mögliche Wahrheiten des vérités probables möglichi Warheite La vérité! erwachsen werden devenir adulte erwachse wärde M: Wie söll ich erwachse wäre, wenn du mir d’Wahrheit nid tuesch säge! vergeben pardonner vergähP: Miranda, forgive me angenehme Winde des vents cléments aagnähmi Wind das Meer ist ruhig la mer est calme s’Meer isch ruhig Lebewohl adieu läbed wohl die Frage la question d’Frag 17 Théâtre de la Grenouille | Teil 2 Biel/Bienne 2. Sprache | Vokabular | Glossar Eye of the Storm …und noch einige englische Ausdrücke aus Prosperos Wortschatz englisch deutsch französischAusdruck this island, this isle diese Insel cette île sorcerer, magician der Hexer, der Zauberer, le sorcier, der Magier le magicien beast das Biest, die Bestie la bête, l’animal my daughter meine Tochter ma fille I will tell her how we came to live on this enchanted isle I’m a sorcerer, magician, scientist and still a man like any other, a father. a place of birds an beasts my innocent daughter spell der Zauberspruch la formule magique my spell will not be broken opposition die Opposition, Widerstand, l’opposition you are in constant opposition Widerspruch spirit der Geist l’esprit some awkward, confused and churlish spirit entered your heart child das Kind l’enfant each day you prove yourself a child fury, your fury die Wut, deine Wut la colère, ta colère you unbalance with your fury the gentle fabric of this island to raise a storm einen Sturm aufwirbeln provoquer une don’t raise another storm... tempête who raised this storm against the isle? tempest der Sturm la tempête caught in the tempest sea das Meer la mer I will turn the sea outside in, and pitch it up upon its back to shake schütteln, erschüttern secouer, agiter to howl heulen, jaulen hurler and shake this island to its core, shake it, shake it, howl and shake power die Macht le pouvoir she has no power to weep, weeping weinen, heulen verser des larmes crying in the bark of a tree, weeping for to cry, crying weinen, schreien pleurer release from the woody knots to releasebefreien libérer as I release you now to leave verlassen, weggehen quitter and with him you’d leave me and the island squall die Sturmbö, die Windbö; la rafale, your squall has upset the balance of this lauter Aufschrei l’exclamation island (…) the trees are bare, the leaves have fallen in one sad swoop to fall in love sich verlieben tomber amoureux, true love wahre Liebe l’amour vrai true love, what a powerful force truth die Wahrheit la vérité it is a possible truth mother, your mother die Mutter, deine Mutter la mère, ta mère your mother lived in one tower, I in another to diesterben mourir she slowly withered and died dream der Traum le rêve they were such stuff as dreams are made on… auspicious gales leichte angenehme Winde des vents favorables, Auspicious gales and calm sea, these a calm sea eine ruhige See mer calme I can only offer for a time farewellLebewohl adieufarewell spirit 18 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Sprachspiele | Vokabular Weitere Sprachspiele Aufgabe Texte schreiben - freie Worte Die Schüler schreiben – als Aufwärmtraining sozusagen – eine Minute lang ohne Pause, ein Wort nach dem anderen. Egal was, wichtig ist nur, dass der Schreibprozess keinen Moment lang abbricht. Schreiben, schreiben, schreiben. Das Resultat wird auf die Seite gelegt. Nun beginnt die eigentliche Übung: Wiederum pausenlos schreiben, nur diesmal 5-7 Minuten lang. Anschliessend gehen die S den Text durch und wählen 10 Wörter, die ein besonderes Gewicht haben, die besonders schön oder zentral sind. Die Wörter auf ein Blatt schreiben, ganz frei hinlegen und dann schauen, ob sie zueinander finden oder ob nach neuen Wörtern gesucht werden muss. Das Ziel ist ein Gedicht. Texte schreiben - Variante mit Worten aus dem Stück Diese Aufgabe kann im Kontext des Stückes «Eye of the Storm» durchgeführt werden. Dabei sollen die S im anfänglichen Brainstorming alle Wörter aufschreiben, die ihnen im Zusammenhang mit der Theateraufführung in den Sinn kommen. Im weiteren Schreibprozess kann dann herausgefunden werden, zu welcher Figur, oder welchem Thema aus dem Stück das Gedicht passt. Z. B. Miranda, Insel, Meer, Muschelkette, Junger Kerl… etc. Spiel - fremde Sprachen verstehen Wieviel braucht man, damit man ‘versteht’? Was passiert, wenn man nicht mehr ‘versteht’? Diskussion: ist es denn wichtig, in einem, Theaterstück alles zu verstehen? Was sind denn Tricks um besser oder alles zu verstehen? 1. LP oder S liest einen Text in einer Fremdsprache. Die Zuhörenden haben keine Informationen zu Ort, Personen, Handlung. Was ‘verstehe’ ich? 2.LP oder S liest einen Text in einer Fremdsprache aber die Zuhörenden haben vorgängig Informationen zur Grundsituation. ‘Verstehe’ ich nun besser? Wieviel? 3.LP oder S liest einen Text in einer Fremdsprache diesmal möglichst farbig, mit Gesten und klarer Körperhaltung begleitet. Was verändert sich in meinem ‘Verstehen’? Sprachklang - englische Ausdrücke (anspruchsvoll) Die englischen Ausdrücke auf der vorigen Seite durchlesen, über die Sprachmelodie, die Sprachklänge sprechen, mit Original-Shakespeare-Zitaten vergleichen. Einige klangvolle, bildhafte Zitate aus The Tempest finden Sie auf der folgenden Seite. Verstehen zu Shakespeares Zeiten Shakespeare war ein Genie im Umgang mit der Sprache. Er verwendete eine sehr farbige, bilderreiche, klangvolle Sprache, Dialekte und Akzente als stilistische Elemente, um Figuren genau zu zeichnen. Seine Sprache ist sehr komplex. Auch das einfache Publikum zu Shakespeares Zeiten verstand nicht immer alles, was auf der Bühne gesprochen wurde. Sie hörten auf den Klang und die Atmosphäre. Spiel, Musik und Bühnenbild helfen mit, eine Handlung oder eine Situation zu ‘verstehen’. 19 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Sprachklänge | Originalzitate aus The Tempest ARIEL: sings and helps to attire Prospero Where the bee sucks, there suck I: In a cowslip’s bell I lie, There I couch when owls do cry. On the bat’s back I do fly After summer merrily. Merrily, merrily shall I live now Under the blossom that hangs on the bough. Act V, Scene I Wo die Biene trinkt, trink ich, Weich in Primeln bett ich mich, Wenn der Kauz schreit, schlafe ich. Reit den Fledermäuserich durch den Sommer ewiglich. Fröhlich, ja fröhlich, so leb ich nun bald Unter den Blumen im blühenden Wald. CALIBAN: Be not afeard; the isle is full of noises, Sounds and sweet airs, that give delight, and hurt not. Sometimes a thousand twangling instruments Will hum about mine ears; and sometime voices, That, if I then had wak’d after long sleep, Will make me sleep again: and then, in dreaming, The clouds methought would open, and show riches Ready to drop upon me; that, when I wak’d, cried to dream again. Act III, Scene 2 Hab keine Angst; die Insel ist voll Klang Voll Tönen, Liedern, die erfreun und niemand wehtun. So manchmal sumseln, tausend Instrumente Mir schwirrend um die Ohren; und manchmal Stimmen Die mich, wenn ich nach langem Schlaf erwach, Aufs neu ins Schlafen lullen; dann, im Träumen, War mir, die Wolken tun sich auf und zeigen Schätze Die mich beregnen wollten, dass ich beim Erwachen Nach neuen Träumen schrie. PROSPERO: to Ariel If thou more murmur’st, I will rend an oak, And peg thee in his knotty entrails, till thou hast howl’d away twelve winters. Act I, Scene 2 Maulst du noch weiter, spalt ich eine Eiche Und pflock dich in ihr knotiges Gedärm, Bis du zwölf Winter wegheulst MIRANDA: to Prospero If by your Art, my dearest father, you have Put the wild waters in this roar, allay them. The sky, it seems, would pour down stinking pitch, But that the sea, mounting to th’welkin’s cheek, Dashes the fire out. Act I, Scene 2 Vater, wenn du mit deiner Kunst die wilden Wasser Hast aufgepeitscht zum Aufruhr, mach sie stille. Der Himmel, scheint’s, würd stinkig Pech verschütten, Nur schwemmt das Meer, das an die Wolken schäumt, Die Feuer aus. PROSPERO: Now my charms are all o’erthrown, And what strength I have’s mine own, Which is most faint (…) …And pardon’d the deceiver, dwell In this bare island by your spell; But release me from my bands With the help of your good hands: Gentle breath of yours my sails Must fill, or else my project fails, Which was to please. Now I want Spirits to enforce, Art to enchant; (…) Epilogue William Shakespeare, The Tempest 1611 All mein Zauber ist erschlafft, Was mir bleibt ist eigne Kraft, Und die ist schwach. (…) …und Verzicht auf Rache übte Fortgebannt durch euren Spruch auf ödem Land; Befreit mich aus der engen Welt Mit eurem Beifall, wenn’s gefällt. Wenn Euer Wort nicht meinem Kahn Die Segel füllt, misslingt mein Plan, Euch zu gefalln. Mir fehlt die Kunst Zum Zaubern jetzt und Geistergunst. (…) Deutsch von Frank Günther, dtv 20 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 3. Frei nach The Tempest von William Shakespeare Shakespeare, Genie des Welttheaters William Shakespeare (getauft) 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon UK, † 23. April 1616 ebenda. Englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Geschäftsmann. W. Shakespeare gilt als einer der wichtigsten und meist aufgeführten Vertreter des Theaters der Renaissance. Sein Werk umfasst sowohl zahlreiche Versdichtungen, wie auch 38 Dramen, die, auch in der heutigen Theaterwelt, häufig gespielt werden und immer wieder als Grundlage für verschiedenste Verfilmungen und Adaptionen genutzt werden. Neben seiner künstleri schen Tätigkeit, als Schauspieler und Stückeschreiber, war Shakespeare ein ausgesprochen kluger und fleissiger Geschäftsmann. Er war Besitzer, oder Mitbesitzer einiger Theater in London. Bekannte Werke: Romeo und Julia, King Lear, Sommernachtstraum, Hamlet, Othello, Was ihr wollt, der Sturm, Macbeth, Viel Lärm um nichts, König Richard III. Zeitgeschichtlicher Hintergrund- elisabethanisches Zeitalter William Shakespeare war ein Autor der Renaissance und wird speziell dem «elisabethani schen Zeitaler» zugeordnet. Diese Zeit beschreibt die Weltherrschaft Englands unter Elisabeth I zu Beginn des 17. Jahruhunderts. Wirtschaftlicher Aufschwung, gesellschaftlicher Wandel und der Weltherrschaftsstatus bereiteten einen Boden, worauf sich eine blühende Theaterlandschaft entwickeln konnte. In dieser Zeit erschuf William Shakespeare mit seiner überaus kreativen und produktiven Arbeit ein Werk, das in seiner Besonderheit und Grösse unvergleichlich ist. London – kulturelles Zentrum London war im 17. Jahruhundert nicht nur die Hauptstadt einer Weltmacht, sondern auch Schauplatz einer florierenden Kulturszene. Viele Theater wurden gebaut, die von zahlreichen Theatergruppen rergelmässig bespielt wurden. Der Theaterbesuch war nicht länger ein Privileg des Adels, breitere Gesellschaftsschichten hatten Zugang zu verschiedensten Vorstellungen, ermöglicht auch durch eine breitere Bildungsschicht. Das berühmte «Globe theatre» in London war Spielort vieler Stücke Shakespeares. Erbaut am Südufer der Thmese, im Jahre 1599 hat dieser Theaterbau viel Ruhm und Ansehen erlangt und nimmt einen bedeutenden Platz in der Theatergeschichte ein. 21 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 3. Frei nach The Tempest von William Shakespeare The Tempest gilt als Shakespeares letzte Komödie, geschrieben 1611. Im selben Jahr verkaufte Shakespeare seine Anteile am ‘Blackfriars-’ und am ‘Globe’-Theater und kehrte nach Stratford zurück. Der Sturm wird bis heute in vielen Theatern inszeniert und ist mehrmals verfilmt worden. Es gilt als eines der ursprünglichsten und vollkommensten Werke Shakespeares, in dem sich die ganze Vielfalt seiner Kraft zeigt. The Tempest - Figuren bei William Shakespeare Alonso, König von Neapel Sebastian, sein Bruder Prospero, der rechtmässige Herzog von Neapel Antonio, sein Bruder, unrechtmässiger Herzog von Neapel Ferdinand, Sohn des Königs von Neapel Gonzalo, ein ehrlicher alter Ratsherr Adrian & Francisco, Herrn vom Hof Caliban, ein wilder und missgestalteter Sklave Trinculo, ein Spassmacher Stephano, ein betrunkener Butler Kapitän eines Schiffs Bootsmann, Matrosen Miranda, Tochter Prosperos Ariel, ein Luftgeist Iris, Ceres, Juno, Nymphen, Schnitter - Geister Weitere Geister im Dienste Prosperos Orte: Auf See, auf der Insel - am Strand, bei Calibans Hütte, bei Prosperos Unterkunft Eye of the Storm - Figuren bei Charles Way Prospero, ehemals Herzog von Neapel (Valencia in vers. ThdlGrenouille) Miranda, seine Tochter Ariel, ein Luftgeist im Dienste Prosperos Trinculo, ein Seemann, Ex-Freund von Stephanie Stephano/ie, ein Mädchen, verkleidet als Junge Beobachtungen | | | Welche Unterschiede werden beobachtet? Was kann man aus dem Figurenpersonal der Originalfassung ablesen, welche ‘Welten’ prallen aufeinander? Unterschiede im Titel: Charles Way ‘Eye of the Storm’ und Shakespeare ‘The Tempest’. Worauf könnte dies hinweisen? Inspiriert von The Tempest Charles Way hat in seiner Bearbeitung die Perspektive umgedreht. Nicht das Handeln und Denken des Vaters und mächtigen Zauberers Prospero steht im Zentrum sondern das Denken und Fühlen seiner Tochter Miranda. Sie sucht nach ihrer Herkunft, stellt das Handeln des Vaters in Frage und ist daran ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Inspiriert von der starken Originalgeschichte wird dadurch eine heutige Geschichte mit direktem Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen geschaffen. Die kurze Biographie von Charles Way finden Sie im Teil 1. www.charles-way.co.uk/ 22 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 3. Frei nach The Tempest von William Shakespeare Quellen, Filmhinweise, modernisierte Shakespeare-Fassungen (Filme) ➡ ➡ ➡ Tad Williams: Die Insel des Magiers. Aus dem Englischen von Hans-Ulrich Möhring. Klett-Cotta 2003, Kinder - und Jugendbuch Peter Quennell: Shakespeare, Genie des Welttheaters; Heyne Biographien, 1964 William Shakespeare im dtv: Zweisprachige Ausgabe in der preisgekrönten Übersetzung von Frank Günther Filme (Auswahl) ➡ ➡ ➡ ➡ ➡ ➡ ➡ ➡ ➡ ➡ The Tempest 1908, Stummfilm Percy Stows The Tempest, USA 1960, mit Richard Burton als Caliban The Tempest, GB 1980, Regie Derek Jarman The Tempest, USA 1982, moderne Bearbeitung mit John Cassavetes Prospero’s Book, GB 1991, Regie: Peter Greenaway, mit Sir John Gielgud Sturm über Missisippi, USA 1998, originelle Adaption von The Tempest, u.a. mit Peter Fonda, John Glover The Tempest USA 2010, mit Helen Mirren als Prospera, Regie: Julie Taymor 10 verschiedene Hamlet-Verfilmungen, u.a. 1948 (Oscar-ausgezeichnet) Romeo und Julia, USA 1996, moderne Fassung mit Original Shakespearetext, mit Leonardo di Caprio Shakespeare in Love, GB/USA 1998, mit Gwyneth Paltrow und Joseph Finnes (Sieben Oscars) Links http://de.wikipedia.org/wiki/Shakespeare http://www.glanzundelend.de/konstanteseiten/shakespearestuecke.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Günther (Shakespeareübersetzer, Gesamtwerk) http://www.zitate-aphorismen.de/zitate/autor/William_Shakespeare/82 http://de.wikipedia.org/wiki/Shakespeare_in_Love http://en.wikipedia.org/wiki/The_Tempest_(2010_film) http://de.wikipedia.org/wiki/Prosperos_Bücher 23 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 4.Insel | Nebel | Meer | Sturm Insel - (über)behütete Kindheit, ewiger Frühling PROSPERO: This island is our home. It’s a place of running streams, of birds and beasts beyond compare, wild woods, tamed by my magic hand. A sanctuary, where no harm may befall my innocent daughter. Oh she is innocent. She knows nothing of the world that lies beyond the mist I have wrapped around this island like a winter scarf. Within its boundary I have created eternal spring. 1. Szene MIRANDA: Dini Insle isch ei einzigi Lüg, tout est faux ici. (...) De ewigi Früehlig isch mer scho lang uf de Wecker gange. 10. Szene Prospero hat sich, enttäuscht von den Menschen und ihrem Verhalten auf diese Insel zurückgezogen und hier eine utopische Welt mit Zauberkraft geschaffen, die wilde Natur gezähmt, damit sie für Miranda nicht gefährlich ist. Er hat imaginäre Blumen und Früchte geschaffen und einen ewigen Frühling. Rund um die Insel ist dicker Nebel, damit Miranda die Welt draussen nicht sieht. Er will entscheiden, wann es Zeit dafür ist, die ‘Welt hinter dem Nebel’ kennen zu lernen. A | Gestaltungsauftrag - Inselbilder Eine utopische Zauberinsel gestalten, als Collage, als Zeichnung. Einzel- oder Gruppenarbeit. Die Insel soll eine ideale Welt für einen Forscher und ein Kind darstellen. Stellt einander die Inseln vor und präsentiert, was ausgewählt wurde und warum. B | Elternhaus - Kinderzimmer als utopische Insel gestalten oder beschreiben Wovor wollen Eltern ihre Kinder schützen Mit Worten oder ebenfalls mit einer Zeichnung oder Collage das Elternhaus als Insel gestalten. Ein völlig utopischer und idealer Ort für eine Kleinfamilie. Handelt in der Gestaltung wie Prospero: Schützt die Bewohner (das Kind) vor Kälte, vor Verletzungen, vor ‘bösen Sachen’ etc. Erfreut die Bewohner mit ungewöhnlichen Erfindungen. (Dies kann auch ein Schreibanlass sein.) ➡ Macht Inselführungen, stellt euch eure Bilder, Räume vor. Als Präsentation, als Theaterspiel. Wie klingt die Insel? Welche Musik ist erlaubt, welche nicht? Gesucht ist eine utopische ‘heile’ Welt. ➡ Theater-Spielimprovisation: 2 oder 3 Zauberer kreieren mit Hilfe ihrer Zaubermacht eine utopische Insel und experimentieren mit der Natur. Sie zaubern alles weg, was gefährlich sein könnte (Gift in den Pflanzen, Stacheln, Klippen...) 24 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 4.Insel | Nebel | Meer | Sturm C | Spiel / Gruppendiskussion: Nebel rund um die Insel - die wirkliche Welt hinter dem Nebel Miranda kennt die Welt hinter dem Nebel nur aus Erzählungen ihres Vaters. Es werden drei Gruppen gebildet. Gruppe 1 ist in der Mitte, Gruppe 2 und 3 je auf einer Seite. Gruppe 1 nimmt Position Mirandas ein: sie stellt nur Fragen. Was ist hinter dem Nebel, wie sieht die Welt dahinter aus, wie gross ist die Welt. Wie sind die anderen Menschen, wie sehen andere Männer aus.... Diese Gruppe muss viele Fragen auf Lager haben. Gruppe 2 beschreibt gemeinsam die Welt aus der Sicht Prosperos: Dieser ist enttäuscht von den Menschen und ihrem Verhalten. (Hunger, Armut, Machtgier, Kriege, Gewalt, Hinterlist, Umweltzerstörung, Ungleichheit, mangelnde Liebe, Egoismus, Rücksichtslosigkeit, etwas vorgeben zu sein was man nicht ist, etc.) Sie darf nur diese Sichtweise beschreiben und vertreten. Gruppe 3 sammelt Argumente der Beschwichtigung und lenkt ab: Die Insel ist schön, hier haben wir alles was wir brauchen. Wenn du grösser bist kannst du es dann schon mal sehen. Diese Sachen machen nur böse Träume. Hier sind wir vor all dem geschützt. D | Streitgespräch - Das Leben auf der Zauberinsel verteidigen Gruppe A nimmt Position der Eltern (Prosperos) ein, verteidigt diese Sicht, dieses Handeln. Vor welchen Erfahrungen wollen die Eltern die Kinder bewahren. Gruppe B argumentiert aus der Sicht der Kinder, die Erfahrungen machen wollen, selber Gefahren kennen lernen wollen, nicht immer und überall beschützt werden wollen. Zuerst während 5’ die Gruppen Argumente sammeln lassen. Wertet die Positionen aus. Sammelt die Sichtweisen nach dem Streitgespräch und überlegt, wie ihr selber handeln würdet. Nebel | Sicht ist versperrt - unheimlich Ein dicker Nebelschleier ist um die Insel gehüllt ‘wie ein Winterschal’. A | Erfahrungen im Nebel Die Klasse sammelt Erfahrungen und Erlebnisse im dicken Nebel. Gefühle, Situation, Umgang mit Situation. Variante: Wörter sammeln zum Nebel und dazu ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte schreiben. (Eine ähnliche Aufgabe gibt es auch zum Sturm, Sie können sie auch kombinieren.) B | Zaubernebel Wie könnte ein Zaubernebel aussehen, der den Blick für Kinder auf die Welt versperrt? Mit Körpersprache, Gesten und Worten beschreibt ein SchülerIn diesen Nebel und welcher Zauber alles drin steckt. (Kann Eindringlinge abwehren, kann singen, welche Farbe...) 25 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 4. Insel | Nebel | Meer | Sturm Meer Das Meer trennt die Insel vom Festland, die idyllische Welt Mirandas von der ‘wirklichen Welt’. A | Assoziationen sammeln Wofür steht das Meer? (Reise, bodenlose Tiefe, Gefahren, Ertrinken, endlose Weite, Rhythmus der Wellen, Aufbruch ins Unbekannte, Wellen, Schiffe, Wind, Salzwasser, Strudel, Strömungen...) Gespräch: Was löst das Meer alles aus, an Gefühlen, an Sehnsucht, an Ängsten? B | Aufs Meer hinaus - ins Leben hinaus Mit einem kleinen Boot aufs Meer hinaus fahren (Trinculo, Stephano, alle drei am Schluss). Versucht diese Situation auf Lebenswege und Lebenssituationen zu übertragen. (Eigenes Leben in Angriff nehmen, von zu Hause ausziehen, erste grosse Reise alleine, Lebenserfahrungen machen, Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt ... ) Eignet sich gut auch für gymnasiale Abschlussklassen die vor einem ähnlichen Umbruch stehen. 26 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 4. Insel | Nebel | Meer | Sturm | im Auge des Sturms Sturm Metereologische Definition Als Sturm werden Winde mit Geschwindigkeiten von mindestens 20,8 m/s (74,9 km/h) oder 9 Beaufort bezeichnet. Ein Sturm mit einer Windgeschwindigkeit von mindestens 32,7 m/s (117,7 km/h) oder 12 Beaufort wird als Orkan bezeichnet. Dazwischen spricht man bei 10 Beaufort von einem schweren und bei 11 Beaufort von einem orkanartigen Sturm. Erreicht der Wind nur kurzzeitig (für wenige Sekunden) Sturmstärke, so spricht man von einer Sturmböe. In der Regel sind mit einem Sturm auch starke Regenfälle verbunden, weshalb die Bezeichnung umgangssprachlich oft als Synonym für einen schweren Schauer oder ein Gewitter verwendet wird, beide stellen jedoch nur Begleiterscheinungen bzw. Spezialfälle eines Sturms dar. Auf See ist für den windbedingt hohen Wellengang ebenfalls die Bezeichnung Sturm gebräuchlich, mit einer geringeren Betonung auf den meist gleichzeitigen Niederschlägen. Je nachdem, was ein Sturm aufwirbelt bzw. womit er zusammen auftritt, spricht man des Weiteren von einem Schneesturm, Hagelsturm, Sandsturm (Buran) oder Staubsturm. In Gebirgen entstehen Föhnstürme als Trockenwindereignis. Stürme treten häufig über dem Meer auf, da dort weniger Bodenreibung vorhanden ist. So können sich die Winde besser entfalten als auf dem Festland und erreichen wesentlich häufiger Sturmstärke. Zudem können tropische Wirbelstürme, also Hurrikane und Taifune, nur über dem Meer entstehen und schwächen sich über Landmassen rasch ab. http://de.wikipedia.org/wiki/Sturm A | Austausch über Sturm Was ist ein Sturm? Definitionen sammeln, Synonyme. Sturm im übertragenen Sinn. Eigene Sturmerfahrungen. Austausch über echte Sturmerlebnisse. Gefühle in diesem Moment. Kontrolle verlieren, Aufruhr, grosse Energie und Kraft, Urkraft der Natur, grosse Freude ... B | Meerersstürme - Gefühlsstürme - Stürme im Stück Im Stück gibt es auch viele Gefühlsstürme, innere Stürme. Versucht euch an die Gefühlsstürme von Miranda, Trinculo, Stephanie/o zu erinnern? In welchen Momenten, mit welchen Gefühlen war dies? Wenn die Gefühle überborden (extreme Wut, extremes Glück, wenn die Kontrolle verloren geht...) C | Im Auge des Sturms / Eye of the Storm Wie sieht es im Auge des Sturms aus? Was ist die Bedeutung dieses Titels für das Stück? 27 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 4. Insel | Nebel | Meer | Sturm | im Auge des Sturms D | Stürmische Sprache Sammelt Ausdrücke und Sprachgebrauch zum Wort ‘Sturm’. Sturm im Wasserglas / die Ruhe vor dem Sturm / die Zeichen stehen auf Sturm / gegen etwas Sturm laufen / eine stürmische Liebe / ein stürmisches Gemüt / die Burg wird gestürmt / das Herz im Sturm erobern / Sturm klingeln, Sturm läuten / der Stürmer (Sport) / Volkssturm (Militär) Wer Wind sät wird Sturm ernten / Nur wer verzagend das Steuer loslässt, ist im Sturm verloren / jemanden bestürmen / die Sturm- und Drangzeit E | Stürmische Musik Hier eine kleine Auswahl von stürmischen Stücken: ACDC - Thunderstruck, ACDC - TNT; Sabaton - firestorm; The Prodigy - thunder; DDM - immortal; Red hot Chili Peppers - Suck my kiss; Antonio Vivaldi - Sommer, presto (Gewittersturm); Rimski-Korsakov - Der Hummelflug; Vanessa Mae - Storm (A. Vivaldi, eigene Interpretation); Ludwig van Beethoven - Sonata Nr 17 Op 31.2. Dmoll genannt ‘der Sturm’ (3. Satz, Allegretto) ➡ Ein Stück anhören und während des Hörens notieren welche Bilder auftauchen und welche Stimmung aufkommt. Wie könnte Prosperos Reaktion z.B. auf das Stück ‘firestorm’ sein? Welche Sturmmusik würde Prospero gefallen? Die meisten der obenerwähnten Stücke haben wir während der Probenarbeit gebraucht, um dazu Szenen zu erarbeiten, den Rhythmus und die Energie zu finden, die Stimmungen zu erforschen oder für das Training. 28 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 5.Abnabelung | sich lösen, selber Verantwortung übernehmen MIRANDA: Ich bin reif genug, die Wahrheit zu hören PROSPERO: Jeden Tag beweist du mehr, wie kindisch du noch bist. 3. Szene A | Wahrheiten erfahren Vor welchen Wahrheiten könnten Eltern ihre Kinder schützen wollen? Welche Wahrheiten wollen Eltern vor den Kinder verbergen? Antworten sammeln und diskutieren. Positionen dazu finden. Nach dem Theaterbesuch: Werten Sie Prosperos eigene Geschichte und Wahrheit aus. Warum konnte er es nicht erzählen. Warum ist er Mirandas Fragen ständig ausgewichen? Warum ist er letztlich nach dem Tod von Mirandas Mutter auf die Insel gezogen und hat mit der Welt und ‘deren Sitten’ - wie er sagt gebrochen? B | Neuer Blick auf Eltern Der Blick auf den Vater (die Eltern) verändert sich. ➡ Berichtet von eigenen Erfahrungen, warum sieht man die Eltern plötzlich in einem anderen Licht? Man wird kritischer. Das eigenständige Denken und eine eigene Weltsicht entwickeln sich. Die Handlungen und das Verhalten der Eltern werden hinterfragt. Eine Distanz zu den Eltern entsteht, das eigene Elternhaus wird nicht mehr einfach so kritiklos hingenommen... C | Neuer Blick des Vaters /der Eltern auf Kind Auch der Blick der Eltern verändert sich. Versetzt euch in die Lage der Eltern und beschreibt ein fiktives Kind das gerade 14 ist. Prospero im Streit zu Miranda: ... du bist unhöflich, unwillig, ungehorsam, launisch, frech, egoistisch, mondsüchtig, willst am Morgen nicht aufstehen, gehst mit den Eulen ins Bett, provozierend, undankbar.... D | Zwischen zu viel Schutz und zu wenig Grenzen: Diskussion - Meinungen Versucht in einer engagierten Diskussion die Positionen erörtern. Zu wenig Schutz, zu viel Schutz, zu viel Grenzen, zu wenig Grenzen. 29 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 5. Abnabelung | von zu Hause weggehen, abhauen MIRANDA: Ich will gehen, lass mich bitte gehen. 10. Szene Mirandas Gründe Welche Gründe hat Miranda um von ihrem Vater wegzugehen? Ist sie auf das selbstständige Leben vorbereitet? Wie stellt sie sich dieses Leben vor? Prosperos Gründe dagegen Welche Gründe hat Prospero, Miranda vom Weggehen abzuhalten? Warum will er nicht, dass Miranda mit Trinculo und Stephanie weggeht. Was hat er gegen die beiden? Schluss - und was nun? Stellt euch einen Schluss vor: Wie wird Miranda leben? Und Stephanie? Und Trinculo? Wird sie wieder zu Prospero zurückkommen? Kontakt mit ihm behalten? Sehnsucht nach dem eigenen Leben – von zu Hause weggehen 1. Text von S. lesen, oder vorlesen (folgende Seite) 2. was löst dieser Text bei euch aus? 3. Eigene Vorstellungen: Wie könnte das sein, wenn man von zu Hause auszieht, weg geht, wenn ihr das erste Mal alleine wohnt, alleine für euer Leben verantwortlich seid? STEPHANIE: Ich bin von zu Hause abgehauen. Es war die einzige Möglichkeit, meiner Mutter zu entkommen. 2. Szene Stephanies Gründe von zu Hause abzuhauen Sammelt Stephanies Gründe, warum will sie weg. Was will sie nun mit ihrem Leben tun? Hat sie versucht, mit ihrer Mutter das Gespräch zu suchen, die Erwartungen zu klären? Hat sie versucht, den Streit mit Trinculo zu bereden, warum sie so ausgerastet ist? Andere Gründe: Was könnten andere Gründe sein, dass jemand von zu Hause abhaut. Pro und Contra: Hals über Kopf abzuhauen ist eine unüberlegte Handlung. Diskutiert das Pro und Contra. Abhauen wohin? Andere Lösungen? Versetzt euch in Stephanies Lage: War die Entscheidung klug? Wo würdet ihr hingehen, wie würdet ihr die Konflikte in Stephanies Leben lösen? Spielimprovisation – inspiriert von der Familie Stephanies Vorgegebene Situation: Alleinerziehende Mutter, 3 Brüder. Stephanie als einziges Mädchen. Traditionelles Rollenverständnis. Stephanie muss im Haushalt helfen und darf nichts. Nicht in den Ausgang, nicht über Nacht wegbleiben. Mutter bevorzugt in allem die Brüder. Die Brüder sollen in der Improvisation dauernd gehen und wieder kommen, viel Freiheiten haben. Stephanie hat einen Freund, sie darf ihn nur zusammen mit den Brüdern treffen. Stephanie trägt Punkkleider oder Jungenkleider. Reaktion der Mutter und der Brüder. Lassen Sie kurze Sequenzen spielen, damit die Improvisation nicht ausufert. 30 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 5. Abnabelung | von zu Hause weggehen Ich hatte eine unglaubliche Sehnsucht nach grossen Städten «Die Stadt, in der ich aufgewachsen bin, ist sehr klein. Das Haus, in dem ich mit meinen Eltern lebte, ist ebenfalls sehr klein. Mit sechzehn, siebzehn schon spürte ich, wie eng diese Welt ist. Ich hatte eine unglaubliche Sehnsucht nach grossen Städten mit breiten Strassen, vielen Menschen, grossen Geschäften, Lichtern, Cafés, Strassen- und U-Bahnen. In dieser Weite vermutete ich etwas Grossartiges, Geheimnisvolles, das auf mich wartet, ein leidenschaftliches, aufregendes Leben, eine Person, in die ich mich wahnsinnig verlieben würde, viele Freunde, mit denen ich verrückte Unternehmungen starten und endlose Nachtgespräche führen würde. Mit achtzehn setzte ich mich hin und machte einen Plan. Zum Zivildienst würde ich ohnehin von zuhause weg müssen. Meine Mutter versuchte, mich zu überreden, diese Zeit in unserer Kleinstadt oder zumindest irgendwo in der Nähe zu verbringen. Sie versuchte dies mit allen Mitteln, selbst mit Drohungen. Sie hatte grosse Angst davor, dass ich ausziehen könnte und sie dann auf sich allein gestellt wäre, sich mit sich selbst auseinandersetzen müsste. In dem Sommer vor meinem Abitur setzte ich mich in den Zug und fuhr durch ganz Deutschland, um mir Städte anzusehen, in denen ich mir ein Leben vorstellen könnte: Das damals noch seltsam verträumte Dresden an der Elbe mit seinen unsanierten Altbauten, das viel zu grosse, mir Angst einflössende Berlin mit seinem Nachtleben, in das ich mich natürlich hungrig stürzte (und das ein grosses Gefühl der Einsamkeit in mir auslöste), die verbauten, aber in ihrer Rauheit sympathischen Städte des Ruhrgebiets, scheinbar bruchlos aneinandergebaut, eine endlose Landschaft aus Häusern und Fabriken, die vor Leben zu vibrieren schienen und schliesslich Hamburg, die Stadt unter dem weiten Himmel mit dem vie-len Wasser, den grossen Schauspielbühnen und den flittrig-schmutzigen Amüsiervierteln. Hier begann eines Nachts auf der Strasse tatsächlich eine vollkommen romantische Liebesgeschichte. Ich entschloss mich nach Hamburg zu ziehen. Tatsächlich fand ich eine tolle Zivildienststelle in einem Kinderkrankenhaus. Mühsam quälte ich mich durch die letzten Monate bis zum Schulabschluss und verliess dann mit viel Streit und unter unschönen Auseinandersetzungen mein Elternhaus. Bis zum letzten Moment versuchte meine Mutter, meine Abreise zu verhindern. Aber mich konnte nichts bremsen. In mir loderte ein Feuer, dem ich um jeden Preis nachgeben wollte. Den Kopf voller romantischer Ideen von Leben und Freiheit kam ich dann nach Hamburg. Die Zeit dort, war sehr anders, als ich erwartet hatte. Ich hatte eine gute, interessante Arbeit, aber eben vor allem das. Wenn man als Neunzehnjähriger in eine grosse Stadt kommt, in der man keinen kennt, ist es schwer, Kontakte zu knüpfen. Die Krankenschwestern auf der Station, auf der ich arbeitete, waren sehr nett, aber sie hatten alle Familie und führten ihre eigenen Leben. Ich ging viel ins Theater, ins Kino, in die Oper und in Konzerte. Das war toll, aber auch einsam. Das mit der Liebesgeschichte hatte sich auch erledigt. Mein Gedanke war gewesen, dass sich alle meine Hoffnungen und Träume auf einen Schlag erfüllen würde, wie eine prall gefüllte Tüte mit Geschenken, die das Leben über mir ausschütten würde. Es waren kleine Dinge, kleine Veränderungen, die mein Leben prägten, die aber sehr wichtig waren. Wenn ich etwa abends vom Theater nach Hause in mein kleines, unschönes Zimmer im Studentenwohnheim nach Hause kam und dort niemand auf mich wartete. Ich war frei, zu gehen und zu kommen, wie ich wollte. Nur ich entschied darüber. Ich war niemanden Rechenschaft schuldig. Das war ein tolles, ganz neues Gefühl von Autonomie. Das Jahr verging schnell. Ich fühlte mich nicht so glücklich und ich war auch froh, dann Hamburg wieder verlassen zu können. Ich zog in die nächste grosse Stadt. Mein Leben wurde dann doch irgendwann sehr aufregend. Das ist jetzt viele Jahre her. Aber es gibt noch viele Orte auf der Welt, an denen ich noch nicht gewesen bin und ich habe noch viele, viele Träume. Stefan Liebermann, heute 31, über den Moment mit 18 Jahren von zu Hause wegzugehen. 31 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 6. Sein oder Schein TRINCULO: Ich bin Fernando der Herzog von Valencia, und wer bist du? STEPHANIE: (...) weil man das nicht tut, sich als etwas anderes ausgeben als man ist! TRINCULO: Was ist denn dabei? Ich spiel doch nur eine Rolle, die Rolle von Fernando, dem Herzog von Valencia. Das ist supertoll, da habe ich Geld, einen tollen Schlitten, ein Schloss... 6. Szene Ist man das, was man vorgibt zu sein A | Etwas vorgeben, was man nicht ist - Inhalt erarbeiten 1. Welche Rollen sind attraktiv zu spielen, oder sich als das auszugeben? Sammeln der Rollen. (SportlerIn, Filmstar, FürstIn, Prinz/Prinzessin, KönigIn, Bankdirek- torIn, ProfessorIn, Clown, Model, TV-ModeratorIn, Rockstar, SängerIn, ....) 2. Was verkörpert diese Rolle? (Grosszügigkeit, Reich, Geld, Macht, Besitztümer, Erfolg, Intelligenz, Bekanntheit, löst Bewunderung aus...) 3. Was passiert, wenn man sich als etwas anderes ausgibt? Was wenn man dabei ertappt wird? (Sich höher stellen, sich anders verhalten können, das Gefühl erhalten man werde akzeptiert, aber auch Angst entlarvt zu werden...) B | Spielaufgaben – Rollen spielen 3 Personen. A spielt den ‘Bluffer’. Er/Sie gibt sich vor B als einen anderen aus. Er/Sie versucht die Rolle voll durchzuziehen und erfindet pausenlos seine Identität ins Blaue hinaus. B spielt den Naiven/die Naive: Er/Sie ist völlig beeindruckt von A, hinterfragt nichts, bewundert ihn/sie total und lässt sich in alles hineinziehen. C kommt dazu und kennt A. C durchschaut das Spiel und will A entlarven. A versucht C mit allen Mitteln davon abzuhalten. Die Klasse kann C oder A bei den Argumenten helfen. 6 Personen Ort: eine Bar. 4 Personen sind eine Gruppe von Freunden, 1 SpielerIn ist hinter der Bar. Person X kommt dazu und spielt die Rolle des ‘Grosszügigen’, obwohl er/sie eigentlich kein Geld hat. Er/sie bezahlt mit der Kreditkarte. Alle dürfen sich auch etwas Teures bestellen. Die Gruppe tauscht sich darüber aus, wie toll sie X findet. Person X soll am Schluss seinen Kontoauszug anschauen, das Konto ist stark überzogen, er/sie hat Schulden. Was tun? 4-5 Personen, dann Gruppe Journalisten Gruppe von 3-4 Personen ist am Strand. Person X kommt dazu. Spielt den ‘Adligen’ obwohl er eigentlich ein Motorradmechaniker oder ein Hafenarbeiter oder ähnlich ist. Die Gruppe himmelt X sofort an. Er/Sie ist ein Prinz/Prinzessin mit Schloss, Dienern, Rolls Royce... Schluss: X sitzt auf einen Stuhl vor die Klasse. Er /sie berichtet was das für ein Gefühl war. Was sind die Gründe, dass man sich als etwas anderes ausgibt als man ist? 32 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 7. Typisch Mädchen, typisch Junge | Geschlechterrollen STEPHANIE: «Ich bin kein Junge, ich bin ein Mädchen. Stephanie. (...) Du bist zu naiv Miranda, man wird dir noch wehtun. Manchmal verkleidet man sich einfach, um zu überleben. 8. Szene PROSPERO: Warum darf SIE weinen, und ER nicht? Warum trägt SIE lange Haare und ER nicht? Sind das freie Entscheidungen? Ist man frei, sich zu verlieben in wen man will? 10. Szene A | Stephanies Kleider - was lösen sie aus Ist dies eine Identität oder eine Verkleidung? Was ist es für Stephanie? Was löst sie mit diesem Outfit bei ihrer Familie aus? Und bei ihren SchulkollegInnen? B | Eine Verkleidung zusammenstellen Ein oder zwei SchülerInnen stellen sich um ein Mädchen der Klasse. Sie beschreiben zusammen, was dieses Mädchen alles anziehen könnte, damit sie sich als Junge ausgeben könnte oder als eine Andere. Variante: Ein Mädchen geht in ein Kleidergeschäft und möchte einen ‘Junge-Stil’, die Modeberaterin/der Modeberater macht Vorschläge. Alle Kleider sind imaginär im Geschäft vorhanden. C | Spiel: Rollenwechsel Eine typische Familienszene mit traditionellen Rollen wird total umgekehrt gespielt, es darf ruhig übertrieben sein. Wichtig ist ein ernsthaftes Spiel. Mutter arbeitet, kommt kaputt nach Hause, telefoniert, ist am iPad und erledigt noch ein paar Mails; Vater kocht, schaut zu den Aufgaben, macht die Sandwiches für die Schule, erinnert an Termine; Jungs helfen im Haushalt, Mädels gehen raus um Hockey zu spielen, toben herum. Sehr kurz, nicht ausufern. Dann kurz diskutieren. D | Spiel: Ein Mädchen unter Jungs Ein Mädchen und 1-2 BeraterInnen; eine Gruppe von 3 Jungs. Das Mädchen macht als Junge in der Gruppe der Jungs mit. Die Jungs akzeptieren sie als Junge, sie entlarven sie nicht! Das Mädchen versucht nun sich in der Gruppe als Junge zu verhalten. Sie kann max. 3 Time-Outs verlangen und zu ihren Beratern gehen um neue Inputs zu holen. Die Gruppe soll sich auch aktiv verhalten, zusammen rangeln oder ‘schlägle’, Sprüche ‘unter Jungs’ machen, etwas unternehmen. Die übrige Klasse beobachtet und diskutiert anschliessend die Szene. Das Mädchen kommentiert seine Erfahrungen. Wie fühlte sich das an? E | Typisch Mädchen - typisch Junge Auf grossen Blätter Typisches sammeln: Kleider, Haare, Sprache, Verhalten, Gefühle, früher Spielzeugs, Farben... Woher kommen diese Muster, warum ist das so? Schaut die Klasse an. Wie tragen die Mädchen die Haare? Und die Jungs? Hat ein Mädchen kurze Haare, hat ein Junge lange Haare? Was ist die Reaktion darauf? Kennt ihr einen Mann, einen Lehrer, einen Vater, der lange Haare hat? Und die Kleidung, das Verhalten? Wie ist es bei uns jetzt? Wie war es früher? 33 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 7. Typisch Mädchen, typisch Junge | Geschlechterrollen F | Verkleidungen im Alltag sammeln Was könnten Verkleidungen im Alltag sein? Wie ordnen die SchülerInnen Szenen/Gruppenkleidungen ein. In Gruppen Bilder googeln lassen und ausdrucken zu Stichworten wie: Mädchenmode 2012, neue Trends 2012, Jungs und Mode, der neue Look, HipHop-Kleiderstil, Ethno-Mode, Punk, Hells Angels, Business-Look, Räuber-Look, Matrosen... Betrachtet eure Sammlung gegenseitig und versucht nach Kriterien eine Ordnung zu finden (Verkleidungen, Dress-Codes). Was sind Verkleidungen? Was ist persönlicher Stil, Identität? G | Rollenverhalten - Gruppendruck unter Jungs Trinculo verhält sich mit seiner Clique zusammen total anders als wenn er mit Stephanie zusammen ist. Sie machen eine Wette ob er sie ‘rumkriegt’, und Trinculo wettet mit. Eigentlich wollte er es gar nicht. Wo spielt der Gruppendruck unter Jungs eine Rolle? Sammelt konkrete Beispiele von Dingen, die jemand vielleicht tut, um in der Gruppe akzeptiert zu bleiben. Erfolg bei den Mädchen haben, ein Mädchen ‘rumkriegen’; Mut zeigen für dummen Streich; Alkohol, rauchen; besonders frech sein... H | Rollenvorstellungen in der Familie Stephanies Mutter hatte für Stephanie eine fixe Rollenvorstellung. Die Jungs fliegen aus und das Mädchen bleibt bei der Mutter, kümmert sich um sie, wenn sie alt wird, teilt ihre Sorgen mit ihr. Tauscht in der Klasse aus, wie die Rollen und Rollenvorstellungen in der eigenen Familie verteilt sind. Interessant sind hier auch Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Wie ist es mit der Freiheit, dem Ausgang, den Zukunftsvorstellungen? 34 Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Kontaktadressen Gerne können Sie und / oder Ihre SchülerInnen elektronisch direkt in Kontakt mit uns treten. Wir freuen uns über Fragen, Bemerkungen, Berichte! Arthur Baratta, Prospero [email protected] Pascale Güdel, Miranda [email protected] Stefan Liebermann, Trinculo [email protected] http://www.stefanliebermann.com Liza Baumann, Stephano/Stephanie [email protected] Isabelle Freymond, Ariel [email protected] Charlotte Huldi, Inszenierung [email protected] Verena Lafargue Rimann, Ausstattung, visuelle Gestaltung [email protected] Jonas Kocher, Musik [email protected] www.jonaskocher.net Théâtre de la Grenouille Gurzelenstrasse 11 | CH - 2502 Biel/Bienne +41 32 341 55 86 [email protected] www.theatredelagrenouille.ch Impressum Theaterpädagogisches Dossier Autorin: Charlotte Huldi Mitarbeit: Luisa Funk Graphik: Philipp Kissling Übersetzungen: Christine Junod, Jacques Zwahlen Herausgeber: Théâtre de la Grenouille, 2012 realisiert mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Vinetum, Biel 35