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The WFSA
The World Forum on the Future of Sport Shooting Activities (WFSA) is a global association of hunting, sport shooting and industry groups. The WFSA was recognized as an official UN NGO in 2002.
The Forum is an educational and scientific association that is the international voice for a hundred million men and
women. The issues addressed by the WFSA are of interest not only to its members, but to the larger world community.
The Forum has organized this world symposium entitled The Ecologic and Economic Benefits of Hunting with the primary purpose of exchanging the latest information regarding research, studies, remarks and debate on the role that
hunting plays in the ecological and economic health of countries throughout the world. Technical reports, data on environmental and economic impacts, methods of wildlife management and new concepts concerning the role of hunting were all presented.
Status reports were shared on legislative, policy and regulatory efforts, in addition to examples of hunting community
actions, agency education and outreach initiatives. Hunting may be a matter of concern to some, but this symposium
has clarified how many positive elements hunting has.
The symposium entitled The Ecologic and Economic Benefits of Hunting was created to address these concerns. It
brings together a critical mass of scientific expertise and practical experience to assist policymakers as they address
questions surrounding the role that hunting can play worldwide.
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The WFSA aims to act as a conduit for information and where there are questions pursuant to matters raised here in the accompanying materials, the WFSA encourages interested parties to make contact with the authors.
Printed in USA
INHALTSVERZEICHNIS
Grußwort des Präsidenten der Republik Namibia, Seiner Exzellenz Präsident Pohamba, vorgetragen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
von Hon. Minister Willem Konjore
Zusammenfassung des Symposiums und Empfehlung, Rick Patterson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Minister Netumbo Nandi-Ndaitwah Schlussbemerkungen anlässlich des Symposiums über den
ökologischen und ökonomischen Nutzen der Jagd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
ABSTRACTS
Das Verständnis für die Bedrohung des nachhaltigen
Wildtier-Managements, Eugène Lapointe .........................9
Nachhaltige Wildtiernutzung – ein Katalysator für
Naturschutz und Entwicklung in Namibias kommunalen Naturschutzgebieten, L. Chris Weaver, Theunis Petersen,
Richard Diggle, Greenwell Matongo .......................................9
Die Freizeit-Jagd als Werkzeug für den Naturschutz:
Erfolge, Misserfolge und Herausforderungen,
Robert W. G. Jenkins .......................................................10
Prinzipien, Kriterien und Indikatoren der nachhaltigen
Jagd: Skizze für ihre praktische Umsetzung,
Gerhard R. Damm .............................................................10
Naturschutz durch nachhaltige Nutzung: das TorgharModell, Luc Bellon ......................................................11
Die umweltrelevante Rolle der Safari in Afrika: Erfolge,
Grenzen und notwendige Interventionen, P.A. Lindsey..12
Ungezähmte Natur: Der Schnittpunkt von Frauen-Jagd
und Umweltaktivismus im 21. Jahrhundert,
Mary Zeiss Stange .........................................................12
Wildtier-Management in Kamerun, Ibrahim Soaré Njoya....13
Bewertung von Bio-Indikatoren – Messen und Erfassen
von Trophäen-Daten als Instrumente im adaptiven
Management, Gerhard R. Damm ....................................15
Das unerkannte Naturschutz-Potential der Jagd,
John J. Jackson .............................................................16
Der notwendige Paradigmen-Wechsel im weltweiten
Bewusstsein über das Wildtier-Management in Afrika,
Ron Thomson ...............................................................17
Die Argumentation für eine Veränderung im Prozess
der NGO-Akkreditierung für CITES, Ron Thomson..........18
Die Zukunft der Jagd in Afrika, Peter Flack...................18
Die Bedeutung der Jagd und des sportlichen
Schiessens für regionale, nationale und globale
Wirtschaftseinheiten, Mark Damian Duda, Martin Jones, Andrea
Criscione, Amanda Ritchie ................................................19
Ökologische und ökonomische Attribute der Wildfauna und –flora und deren Wertschöpfungspotential
mittels der Jagd, Graham Child ....................................19
Ausgaben, ökonomischer Nutzen und Beiträge zum
Naturschutz durch Jäger in den Vereinigten Staaten,
Rob Southwick .............................................................20
Wasserwildjagd und Schutz der Feuchtgebiete – aus
europäischer Perspektive, Michel Alexandre Czajkowski .....13
Bildung und Anreize als Mittel zur Bewältigung der
Herausforderungen des lokalen Naturschutzes in
Zimbabwe, George Pangeti ...........................................20
Jagd und nachhaltige (die biologische Vielfalt erhaltende)
Entwicklung in einem senegalesischen Bergbauprojekt,
William I. Morrill ................................................................14
Der wirtschaftliche und umweltschutzrelevante Nutzen
der Jagd, Nic Boyns, Barry Moore, Harriet Hunter ...................21
Der nicht existierende Einfluss der Jagd auf die Elche Alces, Ericsson, G., Neumann, W., and Dettki, H. ......................14
Bedrohungen für den ökonomischen und ökologischen
Nutzen der Jagd: Herausforderungen, die die internationalen Jäger entmutigen, Barbara V. Crown ................22
Treibjagd auf Moorhühner in Grossbritannien: Eine
Form der Bewirtschaftung im Hochland mit bedeutendem Umweltnutzen, Nicholas J. Aebischer, Julie A. Ewald,
Stephen C. Tapper .........................................................15
Die wirtschaftlichen Aspekte der Jagd in Spanien,
Teofilo de Luis Rodriguez .................................................22
Wami-Mbiki Wildlife Management Area in Tanzania –
Challenges and Lessons, Bengt Kvitzau & Rasmus C.F. Nielsen .....16
Positive und stabile Ansichten über die Jagd in Schweden: Folgen für den Naturschutz, Göran Ericsson ..........23
Die Trophäen-Jagd in Namibia von den Sechziger
Jahren bis heute, Marina Lamprecht ..............................23
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Grußwort des Präsidenten der Republik Namibia,
Seiner Exzellenz Präsident Pohamba, vorgetragen von Hon. Minister Willem Konjore
Eröffnungsansprache beim Symposium über den ökologischen und ökonomischen Nutzen
der Jagd (Symposium on the Ecologic and Economic Benefits of Hunting)
gehalten am 15. September 2009
Einen guten Morgen wünsche ich Ihnen, Herr Ted Rowe, Präsident des World Forum on the Future of Sport Shooting Activities, den anwesenden Referenten, Delegierten und verehrten Gästen.
Im Auftrag des Präsidenten der Republik Namibia, Seiner Exzellenz Präsident Pohamba, heisse ich Sie in unserem
schönen Land Namibia herzlich willkommen!
Ich möchte mich im Auftrag von Präsident Pohamba entschuldigen, dass er heute Morgen nicht hier sein kann, um Sie
persönlich zu begrüssen. Leider hat Seine Exzellenz wichtige Staatsangelegenheiten wahrzunehmen.
Wir sind beeindruckt von der Versammlung solch angesehener internationaler Delegierten, die sich auf Themen
konzentrieren wollen, die von immens grosser Wichtigkeit sind, nicht nur für Namibia, sondern für die ganze Welt,
und wir unterstützen Ihre Bemühungen, den grossen und vielfältigen Nutzen einer regulierten Jagd international ins
Licht zu rücken.
Namibia ist ein Land, das für die Nutzung der Wildtiere eintritt, und unsere fortschrittliche Landesverfassung ist die
erste weltweit, die formell für die Wahrung einer nachhaltigen Nutzung der lebenden natürlichen Ressourcen steht.
Namibia positioniert sich erfolgreich als Modell für die nachhaltige, faire Trophäen-Jagd und hat sich zu einer der beliebtesten Destinationen für die Trophäenjagd im südlichen Afrika entwickelt. Die Gründe hierfür sind politische Stabilität und Vielfalt, eine gut entwickelte Infrastruktur, die einfache Mitnahme von Jagdwaffen nach Namibia und die
Freundlichkeit und aufrichtige Gastfreundschaft unseres Volkes. Die Schlüsselkomponente ist jedoch Namibias Politik
in Sachen wissenschaftlich-basierter Landnutzung und Wildtier-Management, die grosse und gesunde Wildtierpopulationen hervorgebracht hat.
Dieser Erfolg basiert darauf, dass Rechte über Wildtiere an Grundbesitzer und Besitzer kommunalen Landes übertragen wurden. Durch die Vergabe von Nutzungsrechten an Wildtieren an die Landbesitzer, sind Anreize zum
Schutz der Wildtiere geschaffen worden. Die hieraus resultierende Tatsache ist, dass 80 % der Wildtiere außerhalb
der geschützten Gebiete anzutreffen sind und dass der Bestand an Wildtieren auf kommunalem Land zunimmt. Die
starke Nutzung von Wildtieren – verbunden mit dem Tourismus – trägt in hohem Masse positiv zur nationalen
Wirtschaft bei. Einkommen und anderer Nutzen, wie Arbeitsplätze und Bildung im Bereich der Wildtiernutzung und
des Tourismus in kommunalen Schutzgebieten tragen dazu bei, die Armut zu bekämpfen.
Neue Statistiken zeigen, dass die Trophäenjagd in Namibia konstant Einkünfte von ca. N$300 Millionen pro Jahr
generiert, was ungefähr 2,3 % des Bruttoinlandprodukts ausmacht. Um diese Werte in Relation zu stellen, beachten
Sie bitte, dass unsere Einkünfte durch die Jagd pro Jahr in den letzten 10 Jahren um 12 % gestiegen sind. Dieses übertraf in beachtenswerter Weise das Ziel von 7 %, das durch das „Government in Vision 2030“, ein Weissbuch zur
wirtschaftlichen Entwicklung in Namibia, gesteckt worden war.
Die namibische Regierung und die durch die NAPHA – die hochgeschätzte Namibian Professional Hunting Association - organisierte Trophäenjagd werden sich weiterhin auf den erfolgreichen Schutz der Wildtiere und deren Lebensraum in Namibia konzentrieren, indem sie die ethische, gezielte, faire und nachhaltige Trophäenjagd fördern.
Unsere Wildtiere sind eine natürliche Ressource, die – wie wir bewiesen haben -, wenn richtig und nachhaltig bewirtschaftet wird, sei es auf Wildtierfarmen oder durch eine gebührenpflichtige Trophäenjagd, das Potential hat, des
Landes wertvollstes erneuerbares Vermögen zu sein. Wir sind eine Nation mit einem stolzen jagdlichen Erbe und die
Trophäen-Jagd wird von unserer Regierung und den Bürgern Namibias hoch geschätzt als wesentlicher und integraler Bestandteil Namibias Naturschutz, Tourismus, Landwirtschaft und Gewerbe.
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Wir sind stolz darauf, dass Sie Namibia als Gastgeberland für Ihr Symposium gewählt haben, und wir hoffen, dass Sie
etwas über unser Land und unsere starke Unterstützung für eine regulierte Jagd erfahren werden.
Ich wünsche Ihnen ergebnisreiche Beratungen in den kommenden drei Tagen.
Haben Sie herzlichen Dank,
im Namen Seiner Exzellenz Präsident Pohamba,
Hon. Minister Willem Konjore.
Zusammenfassung des Symposiums und Empfehlung
Exekutiv-Zusammenfassung: Symposium über den ökologischen und ökonomischen
Nutzen der Jagd
Ein unglaublicher Reichtum an Informationen wurde im Rahmen dieses Symposiums vorgestellt. Neben dem schieren
Umfang von Information in den Präsentationen und Diskussionen gibt es die Tatsache, dass das „Jagen“ in vielen Zusammenhängen existiert. Was in einer Region akzeptiert ist, ist es vielleicht in einem anderen nicht. Daher muss die örtliche
Kultur in jedem Entscheidungsprozess berücksichtigt werden.
Trotz der Unterschiede der Kulturen und Bedingungen gibt es gemeinsame Themen. Viele Studien und Erfahrungen aus
erster Hand haben klar den eindeutigen Beweis erbracht, dass regulierte Jagd ein wesentlicher Teil wissenschaftlichbasierten Wildtier-Managements ist und dass sie einen unglaublich umfassenden wirtschaftlichen Nutzen für ländliche
Gemeinschaften bringt. Der ökonomische Nutzen ist eines der wichtigsten Instrumente, die Armut zu beenden.
Ein Eckpfeiler des modernen wissenschaftlichen Managements ist es, die Populationen der Wildtiere in Balance mit dem
Ökosystem zu halten. Die Präsentationen haben bewiesen, dass reguliertes Jagen das effektivste Instrument dafür ist
sicherzustellen, dass die Arten in Balance mit der Natur existieren. Noch signifikanter ist die Rolle, die die regulierte Jagd
beim Schutz und der Auswilderung bedrohter Arten spielt.
Die jagdliche Praxis benötigt saubere und gesunde Ökosysteme. In diesem Sinne zeigten einige Präsentationen, dass die
Jagd die beste Form der Landnutzung ist. Viehzucht und Landwirtschaft zerstören Ökosysteme, und Photo-Safaris sorgen
nicht für die breite und vielfältige Verteilung von Wohlstand, wie die Jagd dies vermag. Dies verbunden mit der Forderung
des Ökotourismus nach einem spezifischen (und beschränkten) Schönheitsbegriff sorgt dafür, dass der wirtschaftliche
Nutzen immer mehr zentralisiert wird. Was wir uns dringend vor Augen halten müssen, ist, dass es für alle Aktivitäten
Raum gibt, und wir sahen hierzu grossartige Fallstudien, die ein Modell aufzeigten, die richtige Balance herzustellen.
Letztendlich haben wir den unglaublichen ökonomischen Nutzen aus regulierter Jagd kennengelernt. Die Trophäenjagd
ist eine grosse „Industrie“, aber im Unterscheid zum echten „Big Business“ wirkt sie weit und fein über die ländlichen
Gemeinden verstreut. Überall in der Welt stellt die regulierte Jagd eine grundlegende Finanzierungsquelle dar. In Entwicklungsländern haben wir den ökonomischen Einfluss der regulierten Jagd als wesentliches Instrument zur Armutsbekämpfung gesehen.
Um diesen unglaublichen Nutzen ziehen zu können, brauchen wir sachgemässe Rahmenbedingungen. Diese Rahmenbedingungen müssen sicherstellen, dass Einkünfte an die örtliche Gemeinschaft verteilt werden. Da die Jagd eine relativ arbeitsintensive Tätigkeit ist, erkennen viele in den örtlichen Gemeinschaften Chancen auf Arbeitsplätze. Aber die
rechtlichen Rahmenbedingungen müssen sicherstellen, dass die Einkünfte den Wildtieren und örtlichen Gemeinschaften
zugute kommen und nicht vom Fiskus verschlungen werden. Dieser rechtliche Rahmen muss auch einen Mechanismus
für biologisch begründete Jagdquoten und deren Umsetzung beinhalten.
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Wir haben eine grossartige Geschichte zu erzählen, und ein Grossteil der Zeit während dieses Symposiums haben wir
darauf verwendet, wie wir sie erzählen sollen. In der heutigen Zeit ist die gesellschaftliche Wahrnehmung Wahrheit. Es
genügt nicht, weiterhin das zu TUN, was richtig ist, wir müssen auch die Öffentlichkeit aufklären, damit sie dies versteht.
Das ist vielleicht unsere größte Herausforderung. Wie Aldo Leupold, Urvater des modernen auf wissenschaftlicher
Erkenntnis begründeten Wildtiermanagements sagte: Das Management von Wildtierbeständen ist einfach, die Führung
von Menschen ist das Schwierige“. Während eine Minderheit von Extremisten gegen die regulierte Jagd – oder jegliche
nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen – Meister darin sind, Medienaufmerksamkeit zu erreichen, ist die gute
Nachricht, dass die Öffentlichkeit im Ganzen ihr fehlgeleitetes Programm durchschaut. Studien belegen, dass überall in
der Welt die breite Mehrheit der Öffentlichkeit eine regulierte Jagd unterstützt. Aber die Botschaft ist klar: Um Fauna,
Ökosysteme und wirtschaftliche Gewinne für die ländlichen Gemeinschaften zu fördern, müssen wir mit allen Akteuren
in Dialog treten. Es muss eine Kommunikation von unten nach oben im Entscheidungsprozess geben.
Wir begegnen vielen Herausforderungen. Die internationalen NGOs setzen hierarchisch strukturiert einseitige Entscheidungen durch, die mit dem System der regulierten Jagd kollidieren und grossen Nutzen verhindern. In diesem Prozess
wird den Wildtieren, den Ökosystemen und Gemeinschaften geschadet.
Eine andere Herausforderung stellen die Hürden dar, die den Jägern beim Transport von Schusswaffen begegnen.
Wenn Jäger nicht mit ihren Schusswaffen reisen können, werden sie nicht jagen und alle Vorteile sind dahin. Dieses
Problem resultiert aus schlechter Geschäftspolitik von Transportunternehmen und/oder aus gut gemeinten, aber
schlecht durchdachten Vorschriften, die den illegalen Handel mit Waffen verhindern sollen, aber eine Bedrohung für die
Jagd und somit für die Fauna und die Ökosysteme darstellen.
Vielen Dank,
Rick Patterson.
Minister Netumbo Nandi-Ndaitwah Schlussbemerkungen anlässlich des
Symposiums über den ökologischen und ökonomischen Nutzen der Jagd
Vorgetragen am 17. September 2009
Verehrter Vorsitzender, Herr Ted Rowe, Präsident des World Forum on the Future of Sport Shooting,
verehrte Gäste,
meine Damen und Herren,
lassen Sie mich insbesondere und an erster Stelle dafür danken, dass Sie Namibia und konkret Windhoek als
Veranstaltungsort für Ihr Symposium gewählt und mich eingeladen haben, mit Ihnen einige Perspektiven zum
Thema Ihres Symposiums zu teilen, einem Thema von grossem Interesse für Namibia. Das Thema Ihres Symposiums, nämlich im Konkreten die „ökologischen und ökonomischen Vorteile der Jagd“, ist wohlüberlegt, da es
sehr bedeutende Belange des Schutzes und der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität aufgreift und insbesondere ökologische und ökonomische Aspekte einschliesst.
Geschichtlich gesehen ist die Jagd eine der wichtigsten ökonomischen Aktivitäten weltweit, da die meisten,
wenn nicht gar alle Menschen die Wildtiere als wichtigste Nahrungsquelle betrachten.
Verehrter Vorsitzender, geschätzte Gäste,
Namibia verfügt über ein starkes Engagement und eine lange Geschichte im Naturschutz und in der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen zum Wohle lebender und zukünftiger Generationen. Wir glauben, dass
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen der Schlüssel zu einem erfolgreichen Naturschutz ist.
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Im Jahre 1975 übertrug die Regierung bedingte Nutzungsrechte an private Landwirte. Diese Übertragung von
Nutzungsrechten führte zu einer bemerkenswerten Zunahme an Wildtieren auf privatem Land und zu einem
Anwachsen von wirtschaftlichen Aktivitäten, die sich auf die Nutzung der Wildtiere stützen, wie zum Beispiel
Wildtierfarmen und –jagden und Tourismus. Diese waren die Anfänge.
Der Erfolg, der sich auf privatem Land einstellte, gab der Regierung Anlass, dieses Modell ebenso auf kommunalem Land einzuführen. Das Änderungsgesetz zum Naturschutz von 1996 (Nature Conservation Amendment
Act) übertrug Rechte zum Wildtier-Management und Tourismus an Gemeinden, die entsprechend dem Community-Based Natural Resources Management Programme (CBNRM, Programm zum Management natürlicher
Ressourcen auf Gemeindeebene) Naturschutzgebiete ausweisen. Die Naturschutzgebiete bereiten für Kommunen ökonomischen Nutzen durch Ökotourismus und die Jagd. Heute besitzen von den 57 registrierten
Naturschutzgebieten 31 Jagdkonzessionen und stützen ihren Haushalte auf die Wildtiernutzung. Zum Beispiel
generierten im Jahr 2008 die Naturschutzgebiete 41,9 Millionen namibische Dollar aus der Nutzung nachhaltiger natürlicher Ressourcen, von denen 11,8 Millionen aus der Jagd und 8 Millionen aus der Trophäenjagd
stammen.
Wenn ich mir die Papiere zu Ihrem Symposium ansehe, tauschen Sie sich über Erfahrungen aus 13 Ländern Europas, Amerikas und Afrikas aus. Soweit ich informiert bin, basieren Ihre Diskussionen auf wissenschaftlichen
Untersuchungen, die in diesen Ländern durchgeführt wurden. Ich hoffe, dass die namibischen Teilnehmer diese
Gelegenheit nutzen konnten, um mehr Informationen zu sammeln, so dass wir auch als Nation davon profitieren können. Ich sage dies, da wir in Namibia an Partnerschaft zwischen Privaten und öffentlicher Hand
glauben, und daher auch das Umwelt- und Tourismusministerium eng mit dem privaten Sektor und den relevanten Organisationen zusammenarbeitet, zum Beispiel mit dem Namibischen Verband der Berufsjäger.
Unter dem CBNRM-Programm haben sich die Wildtierpopulationen auf staatlichem Land ausserhalb der
geschützten Gebiete deutlich vergrössert, und verschiedene Arten, so wie das schwarze Nashorn, Säbelantilope und das Schwarznasenimpala gibt es wieder in ihrer früheren Anzahl. Letztes Jahr allein überführte das
Ministerium – unterstützt durch unsere Entwicklungspartner – überzählige 2.000 Tiere in kommunale
Naturschutzgebiete.
Im Laufe der Jahre wurden die Kapazitäten in den Naturschutzgebieten gesteigert, damit die Arbeit mit den
Wildtieren durchgeführt und weitere ökonomische Aktivitäten im Zusammenhang mit den Wildtieren entwickelt werden können. Wir haben erlebt, dass Jobs geschaffen wurden und dass Einkünfte in Gebieten generiert
wurden, die zuvor neben etwas Landwirtschaft zur Deckung des Eigenbedarfs nur wenige Optionen hatten.
Wir haben gesehen, wie gut örtliche Kommunen das Wildtier-Management in andere Aktivitäten integriert
haben und zunehmend beobachten wir, wie die Wildtiernutzung andere Formen der Landnutzung ergänzt.
Die Koexistenz von Mensch und Wildtier fordert jedoch einen Preis. Mit dem Anwachsen der Wildtierpopulationen in Naturschutzgebieten haben wir auch eine deutliche Zunahme von Angriffen auf Menschen durch
Wildtiere beobachtet (HWC, human-wildlife conflict).
Das CBNRM konnte aufgrund zweier Faktoren gut funktionieren: zunächst aufgrund der Tatsache, dass das
Programm die Gemeinden stark einbindet, und zweitens aufgrund des Sachverhalts, dass die Naturschutzgebiete ihren wirtschaftlichen Erfolg aus der nachhaltigen Wildtiernutzung in ihren Gebieten herleiten. Dieser
macht es ihnen möglich, einige Schäden an Besitztümern und manchmal auch den Verlust an Menschenleben infolge HWC zu kompensieren. Um gegen den Konflikt zwischen Menschen und Wildtieren zu agieren, hat die
namibische Regierung ein nationales Programm entwickelt. Vom 14. bis 15. September, veranstalteten wir eine
nationale Konferenz über die Umsetzung dieses Programms. Die Konferenz wurde besucht von über 350
Delegierten, die sich aus regionalen Gouverneuren, Stammeshäuptlingen, Mitgliedern von Naturschutzgebieten
und Mitgliedern anderer Interessengruppen zusammensetzten. Die Konferenz verlief erfolgreich, und wir
glauben, dass die Umsetzung der Strategien, auf die wir uns verständig haben, uns im Konflikt zwischen Menschen und Wildtieren voranbringen wird.
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Verehrter Vorsitzender,
Namibia ist ein semiarides Land mit beschränktem landwirtschaftlichem Potential. Es gibt Hinweise darauf, dass
Namibia mit dem Klimawechsel wahrscheinlich noch trockener wird. Es ist daher möglich, dass Landwirte als Alternative zur bisherigen Viehhaltung auf die Wildtierhaltung umstellen werden.
Wenn wir Entscheidungen treffen, die unsere Umwelt und Wirtschaft betreffen, ist es für uns wichtig, dass wir
ausreichende wissenschaftliche Informationen besitzen, die uns beste Ergebnisse garantieren. Wenn ich mir die
Agenda Ihrer Konferenz ansehe, bin ich beeindruckt von den Themen, die hier behandelt werden, insbesondere von der Relevanz dieser Themen für die Situation in Namibia. Ich bin zuversichtlich, dass Namibia und andere Länder, die das Prinzip der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen unterstützen, von den
Ergebnissen Ihrer Beratungen profitieren werden. Wir würden es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie dem Ministerium Kopien Ihrer Präsentationen und Ergebnisse zur Verfügung stellen könnten.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre zukünftigen Bemühungen zur Förderung der Jagd auf internationaler
Ebene. Obwohl Ihr Symposium heute zu Ende geht, möchte ich diejenigen, die dies noch nicht getan haben, einladen, auch andere Teile Namibias zu besuchen, bevor Sie wieder in Ihre jeweiligen Länder zurückkehren.
Namibia ist ein Land der Gegensätze, die man kennenlernen muss, wenn sich die Chance dazu bietet.
Ich danke Ihnen
Hon. Minister Netumbo’ Nandi Ndaitwah,
Minister of Umwelt und Tourismus,
Republik Namibia
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Das Verständnis für die Bedrohung des nachhaltigen
Wildtier-Managements
Eugène Lapointe,
Präsident, IWMC World Conservation Trust
Abstract
In unserer modernen Welt werden die meisten Dinge politisiert, und alles Politische muss gerechtfertigt werden. Dies
trifft gewiss für Umweltthemen zu, die eine Anziehungskraft auf organisierte Gruppen ausüben, die sich für jede erdenkliche Sache stark machen. Tätigkeiten, die mit Waffen zu tun haben, mobilisieren eine weitere Gruppe von Aktivisten, nämlich die, die Waffen mit Verbrechen in Verbindung bringen. Jäger und Sportschützen geniessen das
Zusammenspiel von wilder Natur und den Wildtieren, die sie bewohnen. Die Tatsache, dass wir heute nicht mehr für
die Nahrungsbeschaffung jagen müssen, macht die Jagd nicht weniger moralisch. Jagen und Schiesssport können Lebensräume, das Überleben und die Vermehrung von Arten und die Entwicklung der ländlichen Gebiete verbessern.
Welche Gefahren von Verboten in der Wildtierjagd ausgehen, zeigt der Fall des afrikanischen Elfenbeins. Die Elefantenbestände sind besonders in den Ländern gesund, in denen den örtlichen Bewohnern Anreize gegeben wurden, ihren
heimischen Elfenbeinmarkt aufrechtzuerhalten und Vorräte an Elfenbein aufzubauen. Im Gegensatz hierzu haben die
Vollzugsbeamten in den Ländern, die versucht haben, totale Handelsverbote einzuführen, grosse Mühe, Wilderer im
Zaum zu halten. Tierschutzaktivisten investieren ihre Zeit in die Verhinderung derartiger Dinge. Aber in Abwägung
von Gut und Böse liegt der klare Vorteil beim Jäger..
Nachhaltige Wildtiernutzung – ein Katalysator für Naturschutz
und Entwicklung in Namibias kommunalen Naturschutzgebieten
L. Chris Weaver, Theunis Petersen, Richard Diggle, and Greenwell Matongo
Abstract
Im Jahre 1996 stimmte das namibische Ministerium für Umwelt und Tourismus einem visionären Gesetz zu, das
ländliche Gemeinden mit dem Recht ausstattete, Nutzen aus den Wildtierbeständen zu ziehen, unter der Auflage,
dass sie kommunale Naturschutzgebiete einrichten. Die Umsetzung dieses Gesetzes hat die Ausweisung von 55
Naturschutzgebieten bewirkt, die ca. 126.400 km2 (15,3 % der Fläche Namibias) umfassen und fast ein Achtel der
Bürger Namibias in ein Programm einbezieht, das international bekannt wurde als nationales Naturschutz- und Entwicklungsprogramm. Das Recht an den Wildtieren in Kombination mit der Generierung von Nutzen (Geld, Fleisch
und Arbeit) durch die Wildtiernutzung haben starke Anreize für die ländliche Bevölkerung geliefert, die Entwicklung
des Naturschutzes und des Tourismus in ihre Lebensplanung mit einzubeziehen. Das gestärkte Bewusstsein für die
Werte und Vorteile der Wildtiernutzung in diesen Gemeinden, hat eine erhebliche Erholung der Wildtierpopulationen
ausgelöst, darunter die afrikanische Mega-Fauna von zahlenreichen in der Grassteppe lebenden Wildtierarten, Elefanten,
Löwen und Geparden, die eine zunehmende Ausbreitung und ein Anwachsen der Populationen aufweisen.
Während des Jahres 2007 hat das namibische Programm für Naturschutzgebiete fast US $ 5,6 Millionen Gewinn für die
Mitglieder ländlicher Gemeinden gebracht, wobei US $ 2,2 Millionen dieses Betrages durch verschiedene Arten der
Wildtiernutzung erwirtschaftet wurden. Obwohl weniger als 40 % des gesamten Gewinns durch die Wildtiernutzung
entstanden sind, zeigt dieses Papier, warum die nachhaltige Nutzung von Wildtieren ein Katalysator für Naturschutzbewegung ist und ebenso unverzichtbar für die nachhaltige Existenz der kommunalen namibischen Naturschutzgebiete. .
9
Die Freizeit-Jagd als Werkzeug für den Naturschutz: Erfolge,
Misserfolge und Herausforderungen
Robert W. G. Jenkins,
Experte für Artenschutz, Beratender Biologe
Abstract
Der Verlust von geeignetem Lebensraum wird allgemein als der bedrohlichste Faktor für die weltweite Biodiversität
angesehen. Da nationale Regierungen danach streben, ihr Land wirtschaftlich weiter zu entwickeln, sind praktische
Naturschutzstrategien vonnöten, die natürliche Landschaftsräume in die Lage versetzen, effektiver mit anderen Landnutzungen, wie Landwirtschaft und Städtebau, zu konkurrieren. Ethisches und verantwortungsvolles Jagen hat sich als
effektives Werkzeug für das Management und den Schutz von Wildtierbeständen auf allen Kontinenten erwiesen. Die
Einbeziehung von örtlichen Gemeinden und ausländischen Jägern ruft positive Anreize zum Schutz natürlicher Lebensräume und nachhaltige ökonomische Entwicklung hervor. Die Art und Weise, wie manche multilateralen Umweltvereinbarungen umgesetzt werden, wird immer wichtiger für die Auslandsjäger. Beispiele liefern die Entscheidungen durch
die Konferenz der betroffenen Verbände von CITES. Die Art, wie diese durch die vertragschliessenden Regierungen
umgesetzt werden, beeinflusst direkt, sowohl positiv als auch negativ, die Effektivität von jagdlichen Programmen im
Sinne von nachhaltigen Naturschutzstrategien.
Obwohl durch Jagdprogramme Meilensteine im Naturschutz erreicht wurden, verursacht die unkontrollierte Jagd
einige sehr negative Tatsachen, bis hin zum Aussterben von Arten. Die Herausforderung für die Jäger bleibt, die Jagd
als Werkzeug für den Naturschutz zu fördern. Der zunehmende Einfluss von NGOs in den Bereichen des
Naturschutzes und den Tierrechten kann nicht genug betont werden; Vertreter der nachhaltigen Nutzung müssen
deren Aktivitäten bekämpfen und innerhalb der internationalen Gemeinschaft höhere Akzeptanz gewinnen, damit die
Jagd als Werkzeug für den Schutz der Ikonen gefährdeter Arten zum Einsatz kommt..
Prinzipien, Kriterien und Indikatoren der nachhaltigen Jagd:
Skizze für ihre praktische Umsetzung
Gerhard R. Damm, International Council for Game and Wildlife Conservation CIC,
Budapest, Ungarn; Koordinator der Kommission Ausstellungen & Trophäen
Abstract
Der CIC erarbeitete eine Matrix von Prinzipien, Kriterien und Richtlinien, die die ökologischen, ökonomischen und
soziokulturellen Charakteristika der Jagd, ihr Potential zur Zusammenarbeit sowie ihre Beziehungen zu anderen Bereichen der Gesellschaft aufzeigen. Wenn man die Trophäenjagd entsprechend den akzeptierten Prinzipien, Kriterien
und Indikatoren bewertet, können ihre Nachhaltigkeit, der Schutz der gejagten Arten und ihre ökonomischen Vorteile
klar demonstriert werden. Es ist eine einfache Methode, den Einfluss von jagdlichen Aktivitäten mittels eines strukturierten Bewertungssystems zu messen. Es liefert praktische Vorschläge für Entscheidungsträger und trägt zum Verständnis der Bedeutung von Freizeitjagd als einem der Eckpfeiler des Schutzes der Biodiversität bei.
Das Papier zeigt eine detaillierte Matrix für jeden Sektor (Ökologie, Wirtschaft, soziokulturelle Aspekte), wobei die
Prinzipien anhand von Kriterien und Unterkriterien erläutert werden. Sie zeigt die Schnittstellen und bezieht ein Bewertungssystem mit ein, das praktizierenden und interessierten Jägern erlaubt, ein Jagdgebiet selbst einzuschätzen.
Dieses trägt dazu bei, eine günstige und effiziente Grundlage für einen möglichen Ausbau in ein nachvollziehbares,
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prüfbares Zertifizierungssystem für Vorgehensweisen, Näherungen und Methoden zu schaffen, die in höchstem Masse
effektiv und effizient eine dreifache Schlussfolgerung erleichtern. Diese Methode hebt auch wichtige Gebiete hervor,
besonders die, wo möglicher Fortschritt von der Zusammenarbeit vieler Akteure abhängt, somit Verantwortlichkeiten
klärt und Strukturen und Prozesse für den Erfolg skizziert. Letztendlich wird die entstehende Arbeit über die Jagd und
nachhaltigen Jagdtourismus dazu beitragen, “best practices“ in der Trophäenjagd in adäquater Form darzustellen..
Naturschutz durch nachhaltige Nutzung:
das Torghar-Modell
Luc Bellon,
Anthropologe, Society for Torghar Environmental Protection (STEP)
Abstract
Dieses Papier fasst die Ergebnisse des Torghar-Naturschutzprojektes zusammen, das von Sardar Jaseer A. Tareen initiiert
und entwickelt wurde, dem Vorsitzenden der Expertengruppe Nachhaltige Nutzung Zentralasien (Sustainable Use Specialist Group-Central Asia, SUSG-CAsia) und Geschäftsführer der Gesellschaft für den Torghar-Umweltschutz (Society
for Torghar Environmental Protection, STEP): Die Expertengruppe Nachhaltige Nutzung für Zentralasien (SUSG CAsia)
ist eines von mehreren dezentralisierten Netzwerken aus regionalen SUSGs, die unter den Auspizien der IUCN’s Species
Survival Commission (SSC) arbeitet. Das allumfassende Ziel von SUSG-CAsia ist das nachhaltige Management der natürlichen Ressourcen und der Erhalt der Biodiversität, um die Lebensbedingungen armer ländlicher Gemeinschaften zu
verbessern, deren Existenzgrundlage von diesen Ressourcen abhängt.
Balochistan ist eine der wichtigsten Wildtierregionen in Pakistan und bringt eine grosse Anzahl von Arten hervor, die
sonst nirgendwo in dem Land zu finden sind. Das Gebiet Torghar (Schwarzer Berg) liegt im Qilla Saifullah Distrikt von
Balochistan. Er wird bewohnt von bedrohten Tieren, wie dem Markhor (Capra falconeri jerdoni) und dem Afghanischen
Urial (Ovis orientalis cycloceros). Infolge von Armut, Bevölkerungsdruck und der Verfügbarkeit an militärischen Waffen
nahmen ihre Populationen bis zu den frühen achtziger Jahren ab, als TCP (damals STEP – Gesellschaft für den Naturschutz
Torghars) ein Projekt zum Erhalt der Markhor und Urial initiierte. Im Jahre 2005 unternahm SUSG-Central Asia in Zusammenarbeit mit STEP weitere Massnahmen im Rahmen eines Projekts, das von GEF finanziert wurde. Dieses Papier erläutert, wie die Arbeit von STEP und SUSG die Populationen der Paarhufer anwachsen liess, die Armut eindämmte, das
Engagement für Naturschutz förderte, dezentralisierte Verwaltung sicherstellte und alternative Technologien im Bereich
Land-/Tierwirtschaft entwickelte, um die Abhängigkeit der Menschen vom Land als Existenzgrundlage zu reduzieren.
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Die umweltrelevante Rolle der Safari in Afrika:
Erfolge, Grenzen und notwendige Interventionen
P.A. Lindsey, Umweltbiologe
Abstract
Angesichts wachsender menschlicher Bevölkerungszahlen und der Konkurrenz um Boden spielt in Afrika die Jagd eine
wesentliche Rolle im Naturschutz, da sie finanzielle Anreize zum Erhalt von Wildtieren und Lebensräumen liefert.
Die Jagd schafft Anreize zum Erhalt vorhandener Wildtiergebiete und zur Entwicklung von Landnutzungen, die auf der
Wildtierwirtschaft basieren, sowohl auf privatem als auch zunehmend kommunalem Land. Sie erleichtert auch die
ökologische Sanierung vorhandener und neuer Wildtiergebiete. Da die Safari-Jagd Impulse für die Auswilderung von
Tieren liefert, kann ihr auch direkt die Regeneration verschiedener bedrohter Arten zugeschrieben werden. Es werden
jedoch einige Probleme mit der Safari-Jagd in Verbindung gebracht, die den Beitrag dieser Industrie für den Naturschutz
in Frage stellen, ihren Ruf beschädigen, oder beides. Die Schlüsselprobleme in manchen Gebieten umfassen, unter anderem, das Versagen, den Kommunen genügend Einkünfte zu verschaffen, unangemessene Pacht-Systeme, die eine
falsche Nutzung von Jagdgebieten zur Folge haben, unangemessene Quoten, das Überschreiten von Quoten, genetische
Manipulation von Trophäen-Tieren und die Verfolgung von Prädatoren, die als Konkurrenten der Jäger betrachtet werden. Mit aufgrund dieser Probleme leidet die Jagd an geringer öffentlicher und in einigen Fällen auch geringer politischer
Unterstützung. Konzertierte Anstrengungen von Seiten der Jäger sind nötig, um die Rolle der Jagd im Naturschutz
kritisch zu bewerten, ihre Errungenschaften hervorzuheben, Probleme zu identifizieren und zu würdigen sowie koordinierte und umfassende Lösungen zu entwickeln. Wenn die Probleme nicht aufgegriffen werden, werden die Bedeutung
und die Akzeptanz der Jagd als Instrument für den Naturschutz weiterhin in Frage gestellt werden..
Ungezähmte Natur: Der Schnittpunkt von Frauen-Jagd und
Umweltaktivismus im 21. Jahrhundert
Mary Zeiss Stange,
Professor für Frauen-Studien und Religion, Skidmore College, NY USA
Abstract
Weibliche Jäger erschüttern heute eine der ältesten und grundlegendsten Vorstellungen der westlichen Kultur: die,
dass die Frau vor allem passive, gewaltlose Erzieher und Ernährer sind. Sie tragen auch dazu bei, das Drehbuch der
Umweltschutzbewegung des 21. Jahrhunderts neu zu schreiben. Aber der Anstieg an weiblichen Jägern wirft Fragen
auf: Wie genau passen freie Natur und fürsorgliche Erziehung zusammen? Was könnte die Jagd – als Sport oder zur
Sicherung des Lebensunterhalts – mit „Grün“-Sein zu tun haben? Kann man gleichzeitig Prädator und Bewahrer sein?
Haben wir als eine Art von Prädatoren eine andere Wahl?
Diese Fragen gewinnen im afrikanischen Kontext an zusätzlicher Schärfe, da, wo einerseits die Verwüstung der Umwelt von
Frauen und Kindern einen besonders hohen Preis abverlangt hat, während andererseits es Frauen waren, die sich an die
Spitze der Umweltbewegung gestellt haben, wovon, zum Beispiel, Kenyan Wangari Maathais Friedensnobelpreis 2004 zeugt.
Von der untersten Ebene am Love Canal in New York bis zur Greenbelt-Bewegung in Afrika südlich der Sahara wurden
Frauen zu bedeutenden Anführerinnen im weltweiten Umweltaktivismus. Die Kluft zwischen dem jagenden Konservativen
und dem grünen Umweltschützer, die die Debatte im 20. Jahrhundert geprägt hat, wird in der Gruppe der Frauen weniger
hervorgehoben. Frauen bieten neue konstruktive Modelle an, sich mit den Umweltschutzproblemen auseinanderzusetzen..
12
Wildtier-Management in Kamerun
Ibrahim Soaré Njoya,
Ministerium für Forsten und Naturschutz, Yaoundé, Kamerun
Abstract
Kamerun in Zentralafrika bedeckt nur 1,6 % der Oberfläche des afrikanischen Kontinents, wird aber oft als Miniatur
Afrikas bezeichnet. Was die Biodiversität betrifft, steht Kamerun an fünfter Stelle in Afrika nach Südafrika, der
Demokratischen Republik Kongo, Madagaskar und Tansania, mit über 9.000 Gemüsearten, 250 Säugetierarten, 920
Vogelarten, 210 Reptilienarten, 552 Fischarten und 1.500 Schmetterlingsarten, die jeweils in grösserer Zahl nur in
Kamerun vorkommen. Die nachhaltige Nutzung dieses Reichtums ist eine grosse Herausforderung, angesichts
schwacher institutioneller Organisationen und schlechter Strafverfolgungssysteme.
Was die Nutzung der Wildtiere betrifft, so werden mehr als 50 Arten jährlich mit Hilfe eines Systems der Quotenjagd
(traditionell) im Zusammenspiel mit einer modernen Trophäenjagd für geführte internationale Teilnehmer gejagt, was
finanzielle Vorteile für die lokale Bevölkerung bedeutet. Die Quoten werden jährlich festgelegt und unter den verschiedenen Jagdzonen verteilt. Die Jäger verschaffen den bedrohten Arten Schutz, indem sie die Beutegreifer kontrollieren. Die Jagd muss kontrolliert werden, um eine regelmässige Zählung und den Erhalt der wildlebenden Tiere
sicherzustellen. Wilderei, schwache Strafverfolgungssysteme und der Mangel an regelmaessiger Erhebung der Tierpopulationen sind ebenso Bedrohungen für die nachhaltige Jagd wie Bergbau und Beweidung in Jagdgebieten. Für alle
Beteiligten ist die Organisation von Ausbildung und Bewusstseinsbildung nötig..
Wasserwildjagd und Schutz der Feuchtgebiete – aus europäischer Perspektive
Michel Alexandre Czajkowski,
Biologe, OMPO (Zugvögel der westlichen Paläarktis)
Abstract
Die Jagd war und ist ein integraler Bestandteil der Kulturen und Traditionen der europäischen Landbevölkerung. Heute
gibt es in Europa mehr als sieben Millionen Jäger, von denen ein wesentlicher Anteil mehr oder weniger regelmässig
auf Wasserwild (vor allem Enten und Gänse) jagt. Es ist allgemein anerkannt, dass nachhaltig organisierte Jagd zum
Schutz der Biodiversität beiträgt, sowie zur Bewahrung ländlichen Lebens und lokaler Wirtschaftsaktivität. Dieses
wird explizit anerkannt in der Europäischen Charta zur Jagd und Biodiversität (Europäischer Rat, 2008), die Prinzipien
und Richtlinien aufstellt, die darauf gerichtet sind, dass die Jagd in Europa in einer nachhaltigen Weise praktiziert wird,
wobei sie negative Einflüsse auf die Biodiversität vermeiden soll und gleichzeitig positiv zum Erhalt der Arten und
Lebensräume unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Bedürfnisse beiträgt.
Obwohl es hierzulande weniger gut dokumentiert ist, als in den USA (so wie durch die Arbeit von Ducks Unlimited), tragen auch Jäger in Europa direkt und indirekt zum Schutz, dem Management und zur Biotopverbesserung vieler Feuchtgebiete bei. In ihrem Communiqué COM (95) 189 an den Europäischen Rat und das Europäische Parlament über die
„Sinnvolle Nutzung und den Erhalt von Feuchtgebieten“ stellt die Europäische Kommission fest: „Zu Recht entwickeln
sich die Jagdverbände zu einer wichtigen Antriebskraft im Bereich des Schutzes der Feuchtgebiete“, und weiter: „Das
Prinzip der Nutzung der Ressource Wasserwild in einer nachhaltigen Weise kann substanziell zum Schutz der Feuchtgebiete beitragen“. Dieses Papier erläutert dieses Konzept anhand von 23 gut dokumentierten Fallstudien aus Frankreich,
die kürzlich zusammengetragen und von der Fédération Nationale des Chasseurs (FNC) veröffentlicht wurden. .
13
Jagd und nachhaltige (die biologische Vielfalt erhaltende)
Entwicklung in einem senegalesischen Bergbauprojekt
William I. Morrill,
CWB, Chef-Berater, SRK Consulting, Nevada, USA
Abstract
In Senegal hat sich ein Unternehmen dazu entschlossen, das Gebiet, in dem es das Abbaurecht besitzt, zu erweitern.
Viele internationale Kreditinstitute fordern die Einhaltung international festgelegter Prinzipien und Richtlinien, die auf
den Nutzen für örtliche Gemeinden und die Erhaltung der biologischen Vielfalt gerichtet sind. Unternehmen werden
dazu aufgefordert, Verträglichkeitsprüfungen sowohl für Umwelt- als auch soziale Ressourcen (und Pläne zur Reduzierung von Umweltauswirkungen) zu entwickeln. Diese Anforderungen werden kurz (im Sinne von „nicht ausführlich) als Chance für die nachhaltige Entwicklung beschrieben. Mehrere Bergbaubetriebe, die nachhaltige
Nutzungsprozesse entwickelt haben, werden ebenso beschrieben.
SRK Consulting, eine internationale Beraterfirma, bewertet im Auftrag ihres Kunden die Auswirkungen des Abbaubetriebes, entwickelt ein Führungskonzept für die Mine und die umliegenden Gebiete und wird Empfehlungen zu einem
nachhaltigen Nutzungsprogramm aussprechen, das die wildlebenden Tiere und die Gemeinden mit einbezieht. Die Entwicklung eines national genehmigten, die Gemeinden integrierenden Programms zur nachhaltigen Nutzung (einschliesslich Jagdtourismus als Option) wird ein integraler Bestandteil in der Betrachtung zum Schutz der biologischen
Gegebenheiten sein. Ausserdem wird SRK – unter Beachtung der Prinzipien für die Wildtierhaltung - eine Bewertung
über die Einrichtung eines begrenzt genutzten Gebietes innerhalb der Abbaufläche vornehmen, in das endemisch
freilebende grosse Wildtierarten wieder eingebürgert werden sollen. .
Der nicht existierende Einfluss der Jagd auf die Elche - Alces
Ericsson, G., Neumann, W., and Dettki, H.
Abteilung wildlebende Tiere, Fische, und Umweltstudien, Fakultät für
Forstwirtschaft, Schwedische Universität für landwirtschaftliche Forschung (SLU)
Abstract
Studien über Elche, Alces alces, lassen vermuten, dass das Zusammentreffen mit den Menschen anti-prädatorische Verhaltensweisen auslöst. Wir unterstellten daher, dass Störungen infolge der Nieder- und Hochwildjagd negative Einflüsse
auf das Bewegungsverhalten der Elche, die Tagesaktivität und die Reichweite der Aktivität haben könnten. Durch die
Auswertung von Bewegungsbildern von 64 Elchen, die mit GPS-Halsbändern ausgestattet waren, aus drei nordskandinavischen Populationen (Gebiete in flachem, niedrigem Gebirge, im Landesinneren, an der Küste) mit unterschiedlicher
Dichte an menschlicher Bevölkerung sowie räumlicher Zugänglichkeit, konnten wir den Einfluss der Jagd auf das Bewegungsverhalten der Elche ermitteln. Im Durchschnitt nutzen weibliche Elche bedeutend kleinere Reviere (Streifgebiete) während der Elchjagd-Saison in Gebieten mit geringer menschlicher Bevölkerungsdichte (niedriges Gebirge, <
0,5 / km2), aber die Variation der Streifgebiete war unter Individuen höher im Vergleich mit weiblichen Elchen in Regionen mit dichterer menschlicher Bevölkerung (6 – 24 km2). Wir fanden keinen Beweis, dass sich der Vermehrungsstatus und die Empfindlichkeit hinsichtlich Störungen gegenseitig beeinflussen. Wie erwartet, hatten weibliche Elche
kleinere Streifgebiete und waren nachts weniger aktiv als die männlichen Elche.
Die hohe Variation innerhalb der Gruppe lässt vermuten, dass die gegenwärtige Störungsbelastung durch die Jagd das
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Verhalten der Elch-Populationen im Allgemeinen nicht verändert. Unsere Daten deuten an, dass Revierwechsel infolge
der Brunftaktivitäten auftreten, nicht infolge von Störungen durch die Jagd. Im Einklang mit der Verhaltenstheorie
deutet unsere Studie an, dass einige Individuen sensibler auf jagdliche Störungen reagieren als die Population insgesamt..
Treibjagd auf Moorhühner in Grossbritannien: Eine Form der
Bewirtschaftung im Hochland mit bedeutendem Umweltnutzen
Nicholas J. Aebischer, Julie A. Ewald, Stephen C. Tapper,
Game & Wildlife Conservation Trust, Fordingbridge, Hampshire, UK
Abstract
Die Heidemoore im Hochland von Grossbritannien sind die Heimat des Roten Moorhuhns, einer endemischen Rasse
von Wildvögeln, die traditionell einer intensiven Nutzung durch die Treibjagden unterliegen. Regelmässig werden in
den Moorhuhnrevieren Jagdaufseher beschäftigt, um die Dichte an Prädatoren zu verringern, den Lebensraum der
Moorhühner zu bewahren (hauptsächlich durch kontrolliertes Verbrennen der Heide) und Jagden zu organisieren, die
eine Haupteinnahmequelle in den Ländereien sind. Moorgebiete, in den keine Jagd stattfindet, unterliegen entweder
einer starken Schafbeweidung oder sogar Aufforstung. Hochlandmoore beheimaten auch brütende Watvögel, wie den
Grossen Brachvogel, den Goldregenpfeifer, den Kiebitz, die Schnepfe und den Strandläufer, deren Zahlen abnehmen.
Teile des Hochlands wurden aufgrund ihrer hohen Bestände an Watvögeln als „Besondere Schutzgebiete der EU“ ausgewiesen, und 79 % solcher Gebiete werden als Moorhuhn-Moore verwaltet. Tatsächlich gibt es 2 – 5 Mal so viele brütende Watvögel in Mooren, in denen eine Bewirtschaftung des Moorhuhns stattfindet als in solchen ohne
Bewirtschaftung. Dieser Unterschied kann zum großen Teil durch die Prädatoren-Kontrolle erklärt werden: ein
achtjähriges Experiment, bei dem die Prädatorzahlen in vier Mooren minimiert wurde, zeigte, dass der Bruterfolg der
Watvögel sich verdreifachte und dass sich der jährliche Zuwachs von Brutpaaren von –28 % auf +38 % in Gebieten
mit Prädatorenkontrolle veränderte, im Vergleich zu solchen ohne Prädatorenkontrolle.
Die gesteuerte Jagd auf Moorhühner bedeutet somit einen ökonomischen Anreiz für eine Art der Bewirtschaftung,
deren Nutzen sich weit über den Schutz des Moorhuhns auch auf andere schutzbedürftige Arten erstreckt..
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Wami-Mbiki Wildlife Management Area in Tanzania
– Challenges and Lessons
Bengt Kvitzau & Rasmus C.F. Nielsen,
Wami-Mbiki Project, Danish Hunters Association, Tanzania
Abstract
Wami-Mbiki Society (WMS) Wildlife Management Area (WMA) consists of 24 villages that have ceded 2,400 km2 to
a “core wilderness area”, retaining 500 km2 as a livelihood zone and 1,000 km2 as a buffer zone, notably forest reserve
and grazing land. The 24 member villages surrounding the WMA have formed a Community Based Organization
(CBO), with the mission “To sustainably manage the WMA, free of conflict, to maximize an equitable benefit sharing.
This includes social services, education, and economic benefits to its village members, derived from revenues from
joint venture investments, business developments, and income generating activities.” To achieve its mission the WMS
WMA has chosen to set the Core Area aside for joint ventures with private sector partners in photographic tourism,
hunting tourism, and forestry. The natural resources within the WMA represent considerable value, which under current regulations can be managed for community development.
WMAs were first mentioned in the 1998 Wildlife Policy of Tanzania as a new form of protected area where local communities “will have full mandate of managing and benefiting from their conservation efforts.” The purpose of WMAs
was to enable local communities to benefit from wildlife, thus providing the incentives to conserve wildlife on their village lands. The WMS was formally recognized as an AA (Authorized Association) in December 2006 with GMP and
User Rights approved in March-April 2007. There are, though, many challenges organizationally, legally, and economically before the full potential of the area can be managed for the benefit of the member communities..
Bewertung von Bio-Indikatoren – Messen und Erfassen von
Trophäen-Daten als Instrumente im adaptiven Management
Gerhard R. Damm, International Council for Game and Wildlife Conservation CIC,
Budapest, Hungary; Coordinator Commission Exhibitions & Trophies
Abstract
Die Wami-Mbiki Society (WMS) Wildlife Management Area (WMA) besteht aus 24 Dörfern, die ein Gebiet von 2.400 km2 zur
Schaffung einer „kernförmigen Wildnis“ abgetrennt haben, wobei 500 km2 als Zone zur Unterhaltssicherung und 1.000 km2
als Pufferzone, hauptsächlich Waldreservat und Weideland, beibehalten wurden. Die 24 Mitgliedsdörfer, die die WMA umgeben,
haben eine kommunale Organisation gegründet (Community Based Organization, CBO), deren Aufgabe es ist, „die WMA nachhaltig zu bewirtschaften und konfliktfrei die faire Aufteilung eines maximalen Nutzens zu erreichen. Das Projekt umfasst soziale
Dienstleistungen, Bildungsangebote und finanzielles Einkommen für seine Dorfbewohner, das aus Einkünften aus Joint-VentureInvestitionen, Geschäftsentwicklungen und sonstigen Aktivitäten generiert wird.“ Um ihre Aufgabe zu erfüllen, hat die WMS
WMA beschlossen, hinsichtlich des „Kern-Gebiets“ Joint-Ventures mit Partnern aus dem privaten Sektor den Vorrang zu geben,
wie zum Beispiel dem Foto-Tourismus, Jagdtourismus und der Forstwirtschaft. Die natürlichen Ressourcen im WMA stellen
einen beachtlichen Wert dar, der entsprechend den geltenden Regelungen zur kommunalen Entwicklung genutzt werden kann.
WMAs wurden zum ersten Mal in der Wildlife Policy of Tanzania im Jahre 1998 erwähnt als eine neue Form von
Naturschutzgebieten, in denen die örtlichen Gemeinden „das vollumfängliche Mandat dazu haben, diese Gebiete zu verwalten
und aus ihren Naturschutzbemühungen Ertrag zu erzielen“. Der Zweck der WMA ist, dass örtliche Gemeinschaften in die
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Lage versetzt werden, aus der Wildtiernutzung Profit zu realisieren, was somit Anreize dazu schafft, die Wildtiere in ihren
Ländereien zu schützen. Die WMS wurde formell als eine autorisierte Vereinigung (AA - authorized Association) im Dezember 2006 anerkannt mit GMP und Nutzerrechten, die im März/April 2007 genehmigt wurden. Es gibt jedoch noch viele organisatorische, juristische und wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, bevor das volle Potential des Gebietes zum
Wohle der Mitgliedsgemeinden ausgeschöpft werden kann..
Das unerkannte Naturschutz-Potential der Jagd
John J. Jackson, III,
Vorsitzender der Conservation Force
Abstract
Das positive Potential der nachhaltigen Nutzung wird gesteigert, wenn die Nutzung durch die lizenzierte, regulierte Jagd
von Wildarten als Teil einer Naturschutzstrategie erfolgt, das heisst durch eine Jagd, die den strategischen Naturschutz
verfolgt. Die Wildtiere haben einen Überlebensvorteil, wenn dieser Status für ihre Bewahrung erreicht wird.
Unglücklicherweise stellen die Konvention über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten der Wildflora und
–fauna, das Gesetz über gefährdete Arten und die Politik all zu oft unüberwindbare Hindernisse auf. Beispiele umfassen
den Geparden, die Schwarznasenimpala und das Schwarze Rhinozeros hier in Namibia, den Löwen in Botswana, Argali
in China, den Polarbären in der Arktis und den Markhor in Pakistan. Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen. .
Der notwendige Paradigmen-Wechsel im weltweiten Bewusstsein über das Wildtier-Management in Afrika
Ron Thomson, pensionierter Wildhüter, pensionierter Aufsichtsratsmitglied
eines Nationalparks und Autor
Abstract
Während der Kolonialzeit hatten die Methoden der europäischen Kolonialherren im Wildtier-Management grossen Erfolg.
Dies ist heute nicht mehr der Fall. Die Seuche der kommerziellen Wilderei, die mit der Entkolonialisierung über Afrika
hinwegfegte, belegt diese Tatsache. Die Wilderei von Elefanten und Rhinozerossen wegen ihrer Stosszähne und Hörner
wurde durch CITES internationale Handelsverbote eingedämmt, aber noch nicht gestoppt. Die Wilderei dreht sich heute
darum, die Tiere illegal zum Zwecke der Fleischgewinnung zu erlegen und damit eine Grundlage der ländlichen
Gesellschaften Afrikas zu entziehen. Dies ist durch CITES nicht zu kontrollieren. Die Armut ist unmittelbare Ursache
der kommerziellen Wilderei in Afrika. Schwarzmarkt und Korruption sind die ultimativen Ursachen.
In jedem Syndrom mit unmittelbaren und ultimativen Ursachen ist der einzige Weg, das Problem zu lösen, die unmittelbare
Ursache zu entfernen. Wenn dies erreicht ist, haben die ultimativen Ursachen keine Folgen mehr. Um die kommerzielle
Wilderei in Afrika zu beenden, muss die Armut aus dieser Gleichung entfernt werden. Die CITES-Handelsverbote beziehen
sich nur auf die ultimativen Ursachen für Wilderei und können der kommerziellen Wilderei keinen Einhalt gebieten. Die
Welt muss ihr Herangehen an Afrikas kommerzielles Wildereiproblem neu überdenken oder sie riskiert innerhalb der
nächsten Jahrzehnte den Verlust wesentlicher Teile Afrikas wildlebender Tiere. Eine Lösung wird bereits angeboten. Sie
nennt sich „Das Initiativ-Programm zum Schutz der Wildtiere in Afrika“. Die Jagd spielt hierin eine herausragende Rolle..
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Die Argumentation für eine Veränderung im Prozess der
NGO-Akkreditierung für CITES
Ron Thomson, pensionierter Wildhüter, pensionierter Aufsichtsratsmitglied
eines Nationalparks und Autor
Abstract
Tierschutzgruppen haben im Laufe der letzten Jahre sicherlich an Macht gewonnen, da sie sehr hohe Geldsummen für
die Lobby-Arbeit auf nationaler wie internationaler Ebene ausgeben. Dieses Papier beobachtet die Entwicklung der
Konvention über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten der Wildfauna und –flora (CITES) und zeigt, dass
ihre Ursprünge stark am Konzept der nachhaltigen Nutzung orientiert waren. Diese Ansätze werden jedoch
zunehmend durch aktuelle Entwicklungen in der Führung von CITES verworfen.
Heutzutage ist es für Tierschützer zu einfach, ohne wissenschaftlichen Background auf Entscheidungsträger Einfluss
zu nehmen. CITES hat den Auftrag, den Handel mit Wildtieren und deren Produkten zu regulieren. Es wird immer
klarer, dass die Bewegung der Tierschützer CITES nicht zur Regulierung des Handels benutzen will, sondern um den
Handel insgesamt zu stoppen. Dieses schadet der Wildfauna und –flora erheblich und ist folglich inakzeptabel. Wir
rufen auf zu einer Veränderung der Regeln für die Akkreditierung bei CITES..
Die Zukunft der Jagd in Afrika
Peter Flack,
Rechtsanwalt, Geschäftsmann, Naturschützer
Abstract
Afrikas Wildtiere sind mit gravierenden Problemen konfrontiert. Dieses Papier betrachtet 36 Länder, die südlich der
Sahara liegen, wo fast die gesamten jagdlichen Aktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent stattfinden. In neun der elf
beliebtesten Jagdländer ist die Jagd bedroht, und in vier Ländern steht sie unter ernsthafter Bedrohung. In erster Linie
muss man sich über die Art und Weise, wie Politik und Verwaltung in der Region betrieben werden, die größten Sorgen
machen. Machtmissbrauch in der Wirtschaft und auf anderen Gebieten ist die Regel. Grosse Teile der afrikanischen Infrastruktur, einschliesslich der Luftfahrt sind im Abschwung begriffen. Verschiedene Regierungen treffen schlechte
Entscheidungen, was einen erfolgreichen Naturschutz unmöglich macht.
Da die ländliche Bevölkerung in derart ärmlichen Verhältnissen lebt, stellt die Wilderei ein sich ausbreitendes Problem
dar. Die Jagd und Fotosafaris als Geldeinnahmequelle geniessen zunehmende Attraktivität, aber die Korruption im
Management über Wildtierzahlen und Jagdverbote, die in nicht-geschützten Gebieten erlassen werden, verhindern es
bis heute, die guten Gegebenheiten optimal zu nutzen.
Trotz vieler ernster Probleme im Zusammenhang mit Naturschutz und Gesetzgebung, die in diesem Papier besonders
beschrieben sind, gibt es unter den verschiedenen afrikanischen Ländern auch ein paar Beispiele, die gutes Management
vorweisen können, diese sind hier auch enthalten. Das Papier ruft zur Unterstützung auf für Naturschutzmassnahmen,
die reguliertes Jagen einschliessen. Dieses wird den Menschen vor Ort direkten Nutzen bringen, und das Papier liefert
Argumente, dass dies der Schlüssel zum Erfolg ist..
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Die Bedeutung der Jagd und des sportlichen Schiessens für
regionale, nationale und globale Wirtschaftseinheiten
Mark Damian Duda, Martin Jones, Andrea Criscione, Amanda Ritchie,
Responsive Management, Harrisonburg, VA, USA
Abstract
Es gibt viele Gründe dafür, dass die Teilnahme von Menschen an jagdlichen und schiesssportlichen Aktivitäten wichtig
für die Weltwirtschaft ist. In Amerika allein haben im Jahr 2006 12,5 Millionen Amerikaner im Alter von 16 oder mehr
Jahren gejagt (USFWS-U.S. Census 2007) und fast 19 Millionen Menschen nehmen pro Jahr an schiesssportlichen Aktivitäten teil (NSGA 2007). Dieser grosse Kundenkreis spült jährlich Milliarden von Dollar in die Wirtschaft, und das
Geld der Jäger und Sportler ist ein wesentlicher Beitrag für das Wildtier-Management, den Artenerhalt, den Schutz
von Lebensräumen und die US-Wirtschaft als ganze.
„Responsive Management“ hat umfangreiche Studien zur Schätzung der Ausgaben im Zusammenhang mit der Jagd
und des Schiesssports in verschiedenen Bundesstaaten und der ganzen Nation erstellt. Dieses Papier präsentiert Untersuchungen des National Survey on Fishing, Hunting, and Wildlife-Associated Recreation, die umfangreichen Studien
von „Respronsive Management" und verschiedene internationale Studien über Ausgaben im Zusammenhang mit Jagd
und Schiesssport sowie die Auswirkungen, die diese Aktivitäten auf die einzelnen Wirtschaftseinheiten der Länder,
Staaten und der gesamten Welt haben.
Ökologische und ökonomische Attribute der Wildfauna und
–flora und deren Wertschöpfungspotential mittels der Jagd
Graham Child,
Freiberuflicher Berater, Fish Hoek, Süd-Afrika
Abstract
Wildtiere und Wildpflanzen haben besondere wirtschaftliche und ökologische Eigenschaften, durch die ihre Nutzung
gegenüber der konventionellen Vieh- und Landwirtschaft als Form der Landnutzung vorteilhaft ist, besonders in Gebieten, die für die konventionelle Landwirtschaft nur wenig geeignet sind. Die Steigerung des Ertrages pro Landeinheit
oder Huftiereinheit fördert die ländliche Produktivität und ist zudem umweltfreundlich, da die ökologische Energie
reduziert wird, die nötig wäre, um ansonsten denselben Ertrag zu erbringen.
Dieses Potential der Wildtiere wird jedoch nur nutzbar werden, wenn es funktionierende institutionelle Rahmenbedingungen gibt, die die Nutzung zum Vorteil der Landbesitzer steuern, auf deren Land die Tiere leben.
Dieses Papier beschreibt die Kernattribute, die den Vorteil wildlebender Tiere gegenüber ihren domestizierten Ebenbildern ausmachen, und skizziert die institutionellen Vorkehrungen, die getroffen werden müssen, um dieses Potential
zu realisieren. Es hebt auch die Bedeutung der Trophäenjagd als Marketingtechnik hervor, im Hinblick auf die Nutzung
wildlebender Tiere zur Förderung der umweltfreundlichen Landnutzung und zur Bekämpfung der Armut in einigen
der am meisten benachteiligten Regionen Afrikas.
19
Ausgaben, ökonomischer Nutzen und Beiträge zum
Naturschutz durch Jäger in den Vereinigten Staaten
Rob Southwick, Präsident, Southwick Associates, Inc., USA;
Tom Allen, co-author
Abstract
Um anhaltende Unterstützung für den Naturschutz zu erhalten, muss die Gesellschaft den positiven Wert der Wildflora
und –fauna herausstellen –insbesondere in den Gemeinschaften der Menschen, die in engstem Kontakt mit den
Wildtieren stehen. Damit dieser Wert begriffen wird, müssen die verantwortlichen Behörden für Wildtier-Management
und die Vertretungen der Jäger die wirtschaftliche Bedeutung der Wildfauna und der Jagd in der Öffentlichkeit kommunizieren. Im Jahr 2007 bildeten die Wildschutzbehörden in den Vereinigten Staaten Arbeitsgemeinschaften, um die
wirtschaftliche Bedeutung der Jagd zu messen und darüber zu berichten. Southwick Associates leiteten diese Untersuchung. Dieses Projekt berichtete infolge seiner Untersuchungen über die Gesamtausgaben ($ 24,7 Milliarden*), die
von 14 Millionen Jägern getätigt wurden und deren wirtschaftlichen Nutzen. Der Bericht umfasst die Ausgaben für 43
spezifische Jagdausstattungen und Produkte, die im Zusammenhang mit Reisen stehen, ebenso die Zahl der Jobs
(593.000), Steuereinnahmen ($ 9,2 Milliarden), Einkommen ($ 21 Milliarden) und den gesamten wirtschaftlichen Ertrag
($ 66 Milliarden), der durch die Ausgaben der Jäger entsteht. Der Gesamtbetrag der finanziellen Zuwendungen durch
die Jäger für den Naturschutz ist ebenfalls aufgeführt.
Diese Ergebnisse werden heute in den USA verwendet, um die gesellschaftliche Unterstützung für die Jagd voranzubringen, besonders die von Leuten, die der Jagd sonst eher weniger positiv gesonnen sind. Das Papier konzentriert sich
auf Ergebnisse und Anwendbarkeiten.
* Alle Zahlenangaben in diesem Papier sind in US-Dollars.
Bildung und Anreize als Mittel zur Bewältigung der Herausforderungen des lokalen Naturschutzes in Zimbabwe
George Pangeti, Safari Club International Foundation Conservation
Programm-Koordinator für Africa
Abstract
Zimbabwe hat über 13 Prozent seines Landes dem Naturschutz und dem Wildtier-Management zugewiesen. Die ursprünglichen örtlichen Gemeinschaften hatten Wertesysteme, von denen der Naturschutz profitierte, aber während
der Kolonialzeit wurde den örtlichen Einwohnern der Zugang zu ihren früheren Jagdgebieten verwehrt. Konflikte entstanden, als wilde Tiere aus neu ausgewiesenen Schutzgebieten in menschlichen Lebensraum übertraten, dessen Bewohner nicht mehr von den Wildtierbeständen lebten. Anreize, mit den Wildtieren zusammenzuleben, existierten
nicht mehr. In Gebieten, in denen Wildtiere durch Haustiere ersetzt worden waren, entstanden Konflikte aufgrund
von Rissen durch Beutegreifer. Wildtierbehörden versuchten, Toleranz zu erzeugen, indem sie den Naturschutz als
eine Form der Landnutzung mit sonstigen landwirtschaftlichen Produktionen gleichstellten. Menschen, die mit den
Wildtieren zusammenlebten, wurden aufgrund von Anreizen zum Schutz der Wildtiere zu Garanten für deren Erhalt
in ihrer Gemeinschaft. Derartige Anreize wurden auf vielfältige Art entwickelt und umfassten die Versorgung mit Eiweiss in der Gemeinschaft sowie den Verkauf von Wildtierprodukten als Kuriositäten. Die Safari-Jagd brachte für die
Landbesitzer den grössten Ertrag.
20
Die neue Gesetzgebung stellt sicher, dass die Jagd nachhaltig und wirtschaftlich praktikabel ist. Herausforderungen
bleiben; sie umfassen den Konflikt zwischen Menschen und Wildtieren, aber Zimbabwe sorgt dafür, dass der direkte
finanzielle Nutzen aus der Jagd für die örtlichen Gemeinwesen steigt. Internationale Anti-Jagd-Organisationen sind
ebenfalls existent. Dieses Papier hebt die Erfolge im Wildtier-Management hervor, die aufgrund der ermächtigenden
Gesetzgebung und Nutzenteilung erreicht worden sind. Es hebt auch die Herausforderungen hervor, die noch bewältigt
werden müssen, wenn die Jagd in Zimbabwe erhalten werden soll. Wir geben Anregungen, wie die Jagd den Wildtierschutz im südlichen Afrika fördern kann..
Der wirtschaftliche und umweltschutzrelevante
Nutzen der Jagd
Nic Boyns, Barry Moore, Harriet Hunter,
Berater der öffentlichen und privaten Wirtschaft
Abstract
Die Bedeutung und der Umfang der Jagd im Vereinigten Königreich wurden anhand von 2.000 Umfrageergebnissen
unter 18 verschiedenen Anbieter- und Nutzergruppen, einschliesslich der Polizei, eingeschätzt. Es wurde herausgefunden, dass 480.000 Jäger 15 Millionen Fasane, 3 Millionen Rebhühner, 1 Million Enten und 300.000 Moorhühner in Ländereien erlegen, die ihnen hierfür von 61.000 Landbesitzern zur Verfügung gestellt werden. Der wirtschaftliche Beitrag
dieses Sektors für die Wirtschaft Grossbritanniens und Nordirlands wurde anhand derselben Umfrage mittels einer
Input-Output-Analyse ermittelt. Es wurde ermittelt, dass insgesamt 2.200 Millionen Engl. Pfund Ausgaben entstanden,
die dem Brutto-Inlandsprodukt des Vereinigten Königreichs 1.600 Mill. Engl. Pfund einbrachten, was zur Sicherung
von umgerechnet 70.000 Vollzeitarbeitsplätzen dient. Aktivitäten im Naturschutz und Habitat-Management, die aufgrund der Flugwildjagd entstehen, wurden anhand von Umfragestudien unter den Anbietern der Jagdgebiete ermittelt.
Es wurde herausgefunden, dass zwei Drittel der ländlichen Fläche des Vereinigten Königreichs (15 Millionen Hektar)
jagdlich genutzt werden und auf zwei Millionen Hektar aktives Habitat-Management stattfindet, zu Kosten in Höhe
von 250 Mio. Engl. Pfund, was umgerechnet 12.000 Vollzeitjobs sicherstellt.
Der Nutzen und die Kosten für den Umweltschutz, die im Zusammenhang mit der Jagd und dem Schiesssport entstehen, wurden mittels eines kontingenten Bewertungsansatzes in einer repräsentativen Studie von 600 Erwachsenen
eingeschätzt. Es gab sich eine gleich große Bereitschaft zur Finanzierung des Nutzens (Anstieg der Wildtierzahlen, Aufforstung und Erhalt der Wälder) wie der Kontrolle der negativen Auswirkungen (verwundete und tote Vögel, Bleimunition, Lärm und Überbestände)..
21
Bedrohungen für den ökonomischen und ökologischen
Nutzen der Jagd: Herausforderungen, die die
internationalen Jäger entmutigen
Barbara V. Crown, Redakteurin und Herausgeberin von The Hunting Report, Serving the Hunter Who Travels
Abstract
Die internationale Jagd steht vor vielen Herausforderungen, vom Verlust von Lebensräumen, bis zu anti-jagdlichen Organisationen, Jagdverboten bis hin zum Rückgang von Wildtierpopulationen. Die Jäger und die Naturschutzprogramme,
die wir unterstützen, haben diese Herausforderungen bis jetzt überlebt und können sie auch weiterhin überleben.
Was die Macht hat, uns zu zerstören, ist jedoch ein zunehmender Vertrauensverlust, hervorgerufen durch sich
vervielfachende Unsicherheiten, die die Jäger lange und angestrengt überlegen lassen, bevor sie sich dazu entscheiden,
im Ausland jagen zu gehen. Die Gründe für diese Unsicherheiten haben sich über die letzten Jahre fortentwickelt und
sind vielfältiger geworden, so zum Beispiel Fluggesellschaften, die sich weigern, Feuerwaffen und Trophäen zu transportieren, Restriktionen der Regierungen, die die Zöllner veranlassen, Feuerwaffen am Transit zu hindern und Sicherheitspersonal an Flughäfen, die Munition konfiszieren. Genau so schädlich sind anwachsende Verzögerungen im
Transport von Trophäen und Konfiszierungen infolge von überkomplizierten Vorschriften, die wenig damit zu tun
haben, dem Zweck von Wildtierschutzverordnungen zu dienen. Hinzu kommt die Verfolgung von Jägern wegen einfacher Fehler Dritter bei der Ausfüllung der Import-Export-Formulare für Trophäen.
Keine dieser Herausforderungen ist für sich gesehen unüberwindbar. Aber alle zusammen erzeugen eine dichte Wolke
der Unsicherheit, die die Jäger dazu veranlasst, in der Nähe ihrer Heimat zu jagen. Diese ist eine Entwicklung, die die
Aufmerksamkeit und das Einschreiten der internationalen Gemeinschaft der Jäger bedarf, wenn wir überleben wollen.
Die wirtschaftlichen Aspekte der Jagd in Spanien
Teofilo de Luis Rodriguez,
Wirtschaftswissenschaftler, Technischer Sekretär und Mitglied des Parlaments
(Popular Party, Spanien)
Abstract
Spanien besitzt eine Vielfalt an unterschiedlichen Landschaften und eine Vielfalt von Wildtieren der verschiedensten
Arten, Feder- und Haarwild, Nieder- und Hochwild. Es gibt sehr ausgedehnte Gebiete, auf denen es keine Bebauung
gibt. Es gibt auch eine jagdliche Tradition, die weit in die Geschichte des Landes zurückreicht. Der Verkauf von Waffen- und Jagderlaubnissen siedelt sich jeweils im siebenstelligen Bereich an, und es ist anzunehmen, dass eine Million
Menschen mit der Jagd oder der Fischerei zu tun haben, teilweise auch, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Es
gibt eine lange Geschichte der Zucht und der Haltung von hochspezialisierten Jagdhunden, und heute gibt es viele
staatlich geführte Parks, die als Wildgebiete für die Jagd genutzt werden. Heute finden weitreichende Veränderungen
in der Landwirtschaft statt, die einen Einfluss auf die Landnutzung und wiederum auf die Jagd haben.
Dieses Papier liefert eine Darstellung einiger Kalkulationen über den Geldwert der verschiedenen Bereiche der
primären und sekundären Ausgaben, die innerhalb des breiten Spektrums der jagdlichen Aktivitäten in Spanien entstehen. Eingeschlossen sind Werte, die sich erstrecken vom Verkauf von Jagd-Accessoires über Versicherungsprämien,
Verkäufe von Erlaubnissen bis hin zu Tierarztkosten für Jagdhunde..
22
Positive und stabile Ansichten über die Jagd in Schweden:
Folgen für den Naturschutz
Göran Ericsson, Abteilung Wildtiere, Fische und Umweltstudien, Fakultät für
Forstwissenschaften, Schwedische Universität für Landwirtschaftliche Studien
(SLU)
Abstract
Die übliche Einschätzung geht davon aus, dass die Einstellung von Menschen zur Jagd negativer wird. Diese Annahme
scheint konsequent im Hinblick auf Medienberichte, politische Aktionen, die Teilnehmerzahlen bei Jagden und die allgemeinen sozialen Veränderungen. Wir sehen in den Nachrichtenmedien Menschen gegen die Jagd protestieren. Die
Fuchsjagd in England wurde bekämpft, und Gesetze zu deren Verbot wurden erfolgreich verabschiedet. In den USA
gab es hochpropagierte Referenden gegen die Jagd. Dennoch gibt es sehr wenige Langzeit-Datenerhebungen, die dieses
belegen würden. Schweden ist eine Ausnahme.
Dieses Papier berichtet von einer Wiederholung einer postalischen Umfrage, die im Jahr 1980 durchgeführt worden
war, in der die Schweden über ihre Haltung zur Jagd und zur Wildflora und –fauna befragt wurden. In den Jahren 2001
und 2008 wurden Teile dieser Umfrage wiederholt, mit zusätzlichen Fragen, um zu sehen, ob es irgendeinen Beweis
für die Zunahme negativer Haltungen gegenüber der Jagd gebe, oder ob der Zuspruch für die Jagd konstant oder
ansteigend sei. Die allgemeine Haltung zur Jagd veränderte sich deutlich zwischen 1980 und 2001 und stieg von 72 %
positiver Haltung auf 81 % positive Haltung an. Dieses wurde in der Umfrage von 2008 verifiziert, die eine positive
Einstellung von 82 % aufwies. Dieses Papier erörtert einige der möglichen Antriebskräfte, die hinter der öffentlichen
Akzeptanz der Jagd stehen könnten. Betrachtet werden die Stadtbauentwicklung, bedingte Zustimmung aufgrund utlilitaristischer Werte und die Erholung der Wildtierpopulationen.
Die Trophäen-Jagd in Namibia von den Sechziger Jahren bis heute
Marina Lamprecht, Hunters Namibia Safaris
Abstract
Namibia hat sich zu einer der populärsten Destinationen für die Trophäen-Jagd im südlichen Afrika entwickelt. Dies
resultiert teilweise aus seiner politischen Stabilität und Vielfältigkeit, einer gut entwickelten Infrastruktur, der einfachen
temporären Einfuhr von Jagdwaffen ins Land und der Freundlichkeit und warmen Gastfreundlichkeit der Bevölkerung.
Die Schlüsselkomponenten sind jedoch Namibias Landnutzungs- und Wildtier-Managements-Politik, die grosse und
gesunde Wildtierpopulationen entstehen liessen und drei grundlegende Arten der Trophäen-Jagd möglich machen.
Des weiteren geniessen namibische Berufsjäger den Ruf, weltweit unter den am besten ausgebildeten zu rangieren
und sich in vollem Umfang an die ethischen Grundsätze zu halten. Dieses resultiert aus den hohen Zulassungs-Standards,
die vom namibischen Umwelt- und Tourismusministerium gesetzt sind und aus der sich selbst kontrollierenden Arbeit
der namibischen Berufsjäger-Vereinigung.
Trotz Namibias Erfolg, sich selbst als Modell für nachhaltige, faire Trophäen-Jagd positioniert zu haben, ist dieser
Geschäftszweig nun hier und weltweit ernsthaft durch den globalen Wirtschaftsabschwung gefährdet. Eine längerfristige
Bedrohung ist die allmähliche zahlenmässige Abnahme an Freizeitjägern in grossen Teilen Europas und der USA. Dieses
Papier resümiert, dass die Trophäen-Jagd auf ethischer, fairer und selektiver Grundlage gezeigt hat, ein Werkzeug für
erfolgreichen Naturschutz zu sein, ebenso die lukrativste Form der gewerblichen und kommunalen Landnutzung in
Namibia mit offensichtlichen ökologischen sowie ökonomischen Vorteilen.
EUGENE LAPOINTE
HANK JENKINS
President IWMC World Conservation Trust
Former Secretary – General of CITES (1982/1990)
President – Species Management Specialists;
former Wildlife Biologist with the Australian
National Parks and Wildlife Service
SWITZERLAND
AUSTRALIA
“During my thirty active years on the international scene, I have
attended an innumerable number of meetings and conferences.
The Windhoek Symposium will be one that I shall cherish as it
was an enriching experience due to the high quality of the presentations, not to say of its guests and collaborators. At all
times I felt welcome and could always rely on the WFSA team
who have accomplished an exemplary task. Congratulations to
all.”
“The first of its kind that I have attended, the Windhoek Symposium proved to be a stimulating forum for the exchange of
views on the role that sport hunting can play in the conservation management of a variety of wild species. On the basis of
presentations and subsequent discussion of the issues, it is
clear that responsible and ethical hunting provides a practical
management tool that is capable of benefiting both species
conservation and the economic well-being of landowners.”
YVES LECOCQ
BENGT - ANDERS JOHANSSON
Secretary – General/Senior Policy Advisor FACE –
Federation of Associations for Hunting &
Conservation of the European Union
Member of Parliament
SWEDEN
BELGIUM
“The conclusion of some of the best international experts in
wildlife biology, conservation and management but also in rural
economy, psychology, sociology and ethics, that sustainable
hunting benefits biodiversity as well rural development, carries
considerable weight.”
“As a member of the Swedish Parliament I am very satisfied
that I participated in the WFSA world symposium “Ecologic and
Economic Benefits of Hunting.” It will give me a much better
understanding and possibility to save wildlife for coming generations.”
RON THOMSON
LUC BELLON
Retired National Parks Board Director; Member of the
Institute of Biology (London) and a Chartered Biologist
for the European Union (20 years)
Anthropologist
PAKISTAN
SOUTH AFRICA
“The symposium has been a remarkable effort and an important
stepping stone in reconciling three worlds far too long set apart:
hunting, conservation and development.
“One of the most professionally prepared and executed conferences I have ever attended.”
FETENE HAILU BUTA
Tropical Resource Ecologist, Director,
Wildlife Utilization Directorate, EWCA
ETHIOPIA
“I believe that the current principal threat to wildlife is habitat
conversion for other uses rooted in undervaluing wildlife resources; with this regard the Windhoek Symposium has armed
all participants with key global diverse experiences and knowledge to stand for the sustainable use of our natural resources
for the well-being of societies.”
WFSA c/o ANPAM
Viale dell'Astronomia, 30
I-00144 Roma, Italy
Tel: +39 06 590 3510 Fax: +39 06
5428 2691
eMail: [email protected]
www.wfsa.net

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