Kleopatra VII.

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Kleopatra VII.
Kleopatra VII.
Kleopatra VII. Philopator[3] (griechisch Κλεοπάτρα
Θεά Φιλοπάτωρ; * 69 v. Chr.; † 12. August 30 v.
Chr.[4] in Alexandria) herrschte als letzte Königin des
ägyptischen Ptolemäerreiches und zugleich als letzter
weiblicher Pharao von 51 v. Chr. bis 30 v. Chr. In den
ersten vier Jahren regierte sie zunächst gemeinsam mit
ihrem Bruder Ptolemaios XIII.,[3] der 47 v. Chr. im Alter von 14 Jahren starb, später mit anderen männlichen
Mitregenten, da unter der Garantie Roms gesetzliche Regelungen eine Doppelbesetzung des Thrones vorsahen.[5]
Sie wollte ihr Reich konsolidieren und ausbauen, konnte
dieses Ziel aber nicht gegen die Weltmacht Rom durchsetzen. Daher gewann sie die beiden mächtigsten Römer
ihrer Zeit, zuerst Gaius Iulius Caesar und nach dessen
Ermordung Marcus Antonius, zu Geliebten und konnte
mit deren Hilfe für einige Zeit die Machtstellung des Ptolemäerreichs deutlich erhöhen. Antonius’ Niederlage gegen den späteren Kaiser Augustus bedeutete das Ende ihrer Herrschaft. Kleopatra und Antonius vollzogen Suizid,
und Ägypten wurde zur römischen Provinz Aegyptus.
Das Liebesdrama von Antonius und Kleopatra, das Verhältnis der ägyptischen Königin zu Caesar sowie die mysteriösen Umstände ihres Todes beflügelten die Fantasie
der Menschen seit der Antike und inspirierten zahlreiche bedeutende Schriftsteller, Komponisten, Maler und
seit dem 20. Jahrhundert auch Filmproduzenten. Als literarisches Hauptwerk zu diesem Thema gilt die Tragödie Antonius und Cleopatra (um 1606/07) von William Ptolemaios XII. Neos Dionysos, Vater Kleopatras VII. Marmorbüste; Louvre, Paris
Shakespeare.
1
1.1
Leben
Die Mutter Kleopatras VII. wird von den Quellen nicht
erwähnt. Nach neueren Forschungen[7] dürfte die Gattin Ptolemaios’ XII., Kleopatra VI. Tryphaina, ausscheiden. Da sie erst 69 v. Chr. verstoßen wurde, könnte sie
zwar die Mutter Kleopatras VII. gewesen sein, aber nach
Strabon[8] war nur die älteste der drei Töchter von Ptolemaios XII. (also Berenike IV.) ein Kind aus einer legitimen Beziehung. Daher dürften Kleopatra und ihre jüngeren Geschwister einer zweiten Ehe ihres Vaters entstammen, für die es allerdings keine Zeugnisse gibt und
die von den Griechen als illegitim betrachtet worden wäre. Als zweite Gattin des Neos Dionysos wird eine vornehme Ägypterin vermutet, möglicherweise eine Angehörige der Hohepriesterfamilie aus Memphis. Dann wäre
auch verständlich, dass Kleopatra VII. im Gegensatz zu
den früheren Ptolemäern laut einer Behauptung Plutarchs
Ägyptisch beherrschte.[7] In diesem Fall wäre sie also von
makedonischem und ägyptischem Geblüt gewesen.
Abstammung
Durch ihren Vater Ptolemaios XII. Neos Dionysos (†
51 v. Chr.) entstammte Kleopatra VII. altmakedonischem Adel; ihr Vorfahre Ptolemaios I. war ein Offizier Alexanders des Großen gewesen. Ihr Geburtsjahr –
69 v. Chr. – wird abgeleitet aus der Angabe Plutarchs,
dass sie im Alter von 39 Jahren starb.[6] Sie war eines
von fünf Kindern Ptolemaios’ XII. Dessen ältestes Kind
war Berenike IV., die von 58 bis 55 v. Chr. als Ptolemäerkönigin regierte. Dann folgte Kleopatra und als dritte Tochter Arsinoë IV., die etwa zwischen 68 und 65 v.
Chr. zur Welt kam. Die letzten Kinder waren die späteren Ehemänner und Mitregenten Kleopatras, Ptolemaios
XIII. und Ptolemaios XIV., die 61 und 59 v. Chr. geboren
wurden.
1
2
1.2
1 LEBEN
Kindheit und Jugend
lemaios XIII. den Thron. Das Geschwisterpaar ging nach
diesem letzten Willen auch eine Geschwisterehe ein, was
Über Kleopatras Jugendjahre liegen nur wenige Angaben ptolemäischer Tradition entsprach.
vor. Sie wurde in Alexandria geboren und dürfte eine gute Erziehung genossen haben. Hierfür sprechen die Nei1.3 Der Kampf um den Thron
gungen ihres Vaters, der trotz vieler Untugenden sehr an
Kultur und Musik interessiert war. Er holte Wissenschaft1.3.1 Innerptolemäischer Machtkampf
ler und Philosophen an seinen Hof und diskutierte mit
ihnen. Daher wird er auch für eine standesgemäße Aus- Der von den Ägyptern zu Hermonthis (südlich von
bildung seiner Kinder gesorgt haben.[9] Plutarch berich- Theben) göttlich verehrte Buchisstier war Anfang 51
tet, dass Kleopatra außer Ägyptisch auch Äthiopisch, die v. Chr. gestorben; daraufhin wurde laut einer Inschrift
Sprache der Troglodyten, Hebräisch, Arabisch, Syrisch, des Buchis-Heiligtums (Bucheum) in Hermonthis am 22.
Medisch, Parthisch und weitere Sprachen beherrscht März 51 v. Chr. ein neuer Stier inthronisiert.[18] Die Dahabe.[10] Ihre Muttersprache war wie die der gesamten tierung der Inschrift erfolgte nach einem nicht namentlich
ptolemäischen Führungsschicht Griechisch. Sie soll die genannten König und nach einer Königin mit dem Beierste ihrer Familie gewesen sein, die während deren 300namen Thea Philopator. Nach diesem Zeugnis regierte
jähriger Herrschaft über Ägypten auch Ägyptisch spre- Kleopatra damals bereits und war bei der rituellen Fahrt
chen konnte. Das war nicht selbstverständlich, da die Dydes neuen Buchisstieres auf dem Nil nach Hermonthis im
nastie der Ptolemäer makedonischer Herkunft war.
Beisein der Priester persönlich anwesend, während früheMachtpolitisch war Ägypten damals stark von Rom abhängig. Daher ging Ptolemaios XII., als er 58 v. Chr.
durch einen Aufstand aus Alexandria vertrieben wurde,
nach Rom, um dort Unterstützung für seine Wiedereinsetzung als Herrscher zu erlangen. Es ist ungewiss, ob
Kleopatra ihren Vater nach Rom begleitete oder – wie
ihre Geschwister – in Ägypten blieb. Vielleicht ist sie
mit jener „elfjährigen libyschen Königstochter“ zu identifizieren, die um 58 v. Chr. ihrer verstorbenen Zofe in
Athen ein Grab errichten ließ.[11] Dann wäre sie mit ihrem Vater über Athen nach Rom gereist. Sicher war sie
jedenfalls nicht an der Entmachtung ihres Vaters durch
Berenike IV. und deren Mutter Kleopatra VI. beteiligt.
Sonst hätte Ptolemaios XII., der Berenike IV. nach seiner 55 v. Chr. mit römischer Militärhilfe erfolgten Rückkehr nach Ägypten hinrichten ließ,[12] Kleopatra nicht zu
seiner Nachfolgerin bestimmt. Dass sie eine gute Beziehung zu ihrem Vater hatte, legt auch der von ihr nach
ihrer Machtübernahme gewählte Beiname Philopator –
„die Vaterliebende“ – nahe.[13]
re Ptolemäer vermutlich nur Funktionäre zu dieser Zeremonie entsandten.[19]
Ptolemaios XII. gab seinen vier noch lebenden Kindern
den Titel „Neue Geschwisterliebende Götter“[16] und ernannte wahrscheinlich 52 v. Chr., kurz vor seinem Tod,
Kleopatra zur Mitregentin. Sie bestieg gemäß dem Testament ihres Vaters nach dessen Ableben etwa im März
51 v. Chr.[17] zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Pto-
den Dokumenten und Kleopatra wird allein ohne Erwähnung ihres Bruders genannt. So weihte der Isis-Priester
Onnophris, wohl in Soknopaiu Nesos, am 2. Juli 51 v.
Chr. eine Stele für Kleopatra, ohne ihren Bruder zu erwähnen. Damit regierte die junge Königin noch unabhängiger von ihrem männlichen Mitherrscher als dies schon
Von Anfang an dürfte Kleopatra versucht haben, allein
zu regieren. Sie hatte die harten Machtkämpfe zwischen
ihrem Vater und ihrer älteren Schwester miterlebt und
aufgrund ihrer Bildung sicher auch Einblick in die Praxis
ptolemäischer Politik und Machtkonsolidierung erhalten,
die bis zu Verwandtenmorden reichte. Jedenfalls ging
sie zum Erhalt ihrer Herrscherstellung immer rücksichtslos gegen ihre Geschwister vor. Offenbar gleich bei ihrer Thronbesteigung nahm die 18-jährige Kleopatra den
Machtkampf mit drei einflussreichen Hofleuten auf, welche die Interessen ihres erst zehnjährigen Brudergemahls
Ptolemaios XIII. vertraten und als dessen Vormünder
fungierten. Der mächtigste dieser Männer war der Minister und Eunuch Potheinos, dann folgten der Truppenbefehlshaber Achillas und der Rhetoriklehrer des jungen
Königs, Theodotos von Chios. Die willensstarke Kleopatra wollte sicher nicht das ptolemäische Recht akzeptieren, das jedem König einer Gemeinschaftsregierung eiAls römischer Kavallerieführer trug Kleopatras späte- ne Vorrangstellung vor seiner Mitregentin einräumte und
rer Geliebter Marcus Antonius wesentlich zur gewaltsa- damit den hinter Ptolemaios XIII. stehenden Männern die
men Wiedereinsetzung von Ptolemaios XII. bei und sah eigentliche Macht in die Hand gegeben hätte.[20]
dabei wohl erstmals die 15-jährige Kleopatra, die ihn Aus einigen Urkunden scheint ersichtlich zu sein, dass
schon damals fasziniert haben soll.[14] Um seine Rück- sich Kleopatra anfangs durchsetzte und etwa 18 Monate
führung zu finanzieren, hatte Ptolemaios XII. hohe Kre- eine Alleinherrschaft ausübte. Sie setzte – wohl um eine
dite aufgenommen, und besonders sein zum Finanzmi- dynastische Kontinuität zu signalisieren – in Urkunden
nister beförderter Hauptgläubiger Gaius Rabirius Postu- ihr erstes Regierungsjahr mit dem 30. ihres Vaters gleich
mus beutete Ägypten derart aus, dass er schließlich flüch- und verheimlichte dessen Tod vielleicht einige Zeit, um
ten musste.[15] Das gierige und herrische Benehmen der ihre Position zu festigen, da in Rom erst Ende Juni 51 v.
Römer dürfte die frühreife und stolze Kleopatra sicher Chr. das Ableben Ptolemaios’ XII. bekannt wurde. Annicht unberührt gelassen haben.[13]
fang Juli 51 v. Chr. verschwindet die Doppeldatierung in
1.3
Der Kampf um den Thron
3
drinischen Kreisen, die keine guten Beziehungen zu Rom
wünschten. Als Ausgleich für ihre Unbeliebtheit in der
Hauptstadt suchte die Königin offenbar die Sympathie
der mächtigen Priesterschaft, besonders in Oberägypten,
zu gewinnen, etwa durch ihre Teilnahme an der Einführung des Buchisstieres.[22]
Aus Papyri geht hervor, dass damals Missernten aufgrund
ungenügender Nilschwemmen Hungersnöte in Ägypten
hervorriefen. Dazu kamen Steuereintreibungen, die innenpolitische Spannungen weiter schürten. Gemäß Erlass vom 27. Oktober 50 v. Chr. durften Getreideaufkäufer in Mittelägypten ihre Ware ausschließlich nach
Alexandria befördern; bei Zuwiderhandeln drohte die
Todesstrafe.[23] Offenbar bestand die Gefahr einer Hungersnot und dadurch ausgelöster Unruhen in der Hauptstadt. Da in dem Erlass der König vor seiner Mitregentin genannt wird (und überhaupt erstmals in einer Urkunde aus Kleopatras Regierungszeit erscheint), war es den
Vormündern Ptolemaios’ XIII. damals gelungen, Kleopatras Alleinherrschaft zu beenden. Wahrscheinlich hatte der Anschluss der Gabiniani an Ptolemaios XIII. dazu
beigetragen. Spätestens seit Juni 49 v. Chr. zählte der König nach seinem ersten Regierungsjahr und stellte es dem
damit gleichgesetzten dritten seiner Schwester in Urkunden voran.[24]
Im Frühling oder Sommer 49 v. Chr. kam Gnaeus Pompeius, der Sohn des Triumvirn Gnaeus Pompeius Magnus, nach Ägypten, um Militärhilfe für den kürzlich
ausgebrochenen Bürgerkrieg mit Gaius Iulius Caesar zu
verlangen. Da der Triumvir Pompeius ein Gastfreund
und Patron von Ptolemaios XII. gewesen war und außerVon Onnophris geweihte Stele Kleopatras, heute im Louvre, Paris dem eine massive Militärpräsenz im Osten des Römischen Reichs unterhielt, entsprach der Ptolemäerhof seinem Ansuchen und schickte 50 Kriegsschiffe und 500
damalige Liefrühere Ptolemäerinnen in immer größerem Maß prak- Gabiniani. Plutarch dichtet Kleopatra eine
[25]
besbeziehung
zum
jungen
Pompeius
an.
tiziert hatten, wobei ihr diese Frauen sicher als Vorbild
dienten. Dies zeigt sich auch an ihren Münzprägungen, Im Spätsommer 49 v. Chr. wurde Kleopatra durch
auf denen sie – im Gegensatz zu früheren Königinnen – die Ratgeber ihres Brudergemahls (maßgeblich durch
nur ihr Porträt und ihren Namen darstellen ließ, aber nicht Potheinos) von der Regierung ausgeschlossen. Denn etihren jeweiligen Mitregenten.[21]
wa seit September 49 v. Chr. wurden Papyri nur noch
Die erste bekannte Regierungshandlung Kleopatras rich- nach Ptolemaios XIII. datiert, während Kleopatra nicht
tete sich gegen die Gabiniani, eine überwiegend aus Gal- mehr erwähnt wird. Sie zog sich laut Malalas zunächst von
liern und Germanen bestehende „römische“ Truppe, die Alexandria nach Oberägypten in die Thebais zurück, wo
zum Schutz Ptolemaios’ XII. nach dessen Wiedereinset- sie auch später beliebt war. Im Herbst 49 v. Chr. erkannzung in Ägypten stationiert worden war. Diese Soldaten te derjenige Teil des Senats, der Pompeius unterstützte
verloren bald ihre Beziehung zu Rom; manche von ihnen und in Thessalonike zusammentrat, Ptolemaios XIII. als
heirateten auch Ägypterinnen. Im Auftrag des römischen ägyptischen König an, aber offenbar nicht Kleopatra, da
Statthalters von Syrien, Marcus Calpurnius Bibulus, soll- sie nicht genannt wird. Damit bestätigte Pompeius unter
ten dessen beide Söhne Ende 51 v. Chr. die Gabiniani dem Druck seiner Lage die Machtverhältnisse in Ägypdanach musste Kleopatra endgültig ihr Land
als Verstärkungen für den Kampf gegen die gefürchteten ten. Bald [26]
verlassen.
Parther von Ägypten nach Syrien führen. Die Gabiniani
verspürten aber keine Lust zu diesem gefährlichen Einsatz und töteten die Söhne des Bibulus. Umgehend erfolgte auf Befehl Kleopatras die Festnahme der Mörder, 1.3.2 Caesars Ankunft und Alexandrinischer Krieg
die an Bibulus ausgeliefert wurden. Damit setzte Kleopatra die romfreundliche Haltung ihres Vaters fort, machte Für den Versuch, den Thron zurückzuerobern, warb
sich aber bei den Gabiniani verhasst, ebenso bei alexan- Kleopatra arabische Söldner in Palästina, unter anderem
4
1 LEBEN
lemaios XIII. unter den Schutz des römischen Volkes gestellt hatte. Die Forderungen Caesars liefen darauf hinaus, dass die verfeindeten Geschwister ihre Armeen entlassen, nach Alexandria kommen und seinen Schiedsspruch akzeptieren sollten.[29]
Potheinos reiste zwar mit seinem Schützling nach Alexandria, ließ seine Armee aber unter Befehl von Achillas
einsatzbereit bei Pelusion zurück. Kleopatra verhandelte
zunächst über Boten mit Caesar, bat ihn aber bald um eine persönliche Zusammenkunft. Zur Wiederherstellung
ihrer früheren Machtstellung konnte ihr schließlich nur
das Eingreifen des römischen Feldherrn zu ihren Gunsten verhelfen. Da ihr Bruder aber mit allen Mitteln versuchte, sie an der Einreise nach Alexandria zu hindern,
soll Kleopatra laut Plutarch in einem kleinen Boot bis in
die Nähe des Königspalastes der Hauptstadt gefahren sein
und sich bei einbrechender Nacht von ihrem einzigen Begleiter, einem Sizilianer namens Apollodoros, in einem
Bettsack versteckt in den Palast zu Caesar haben tragen
lassen. Dieser sei durch diese listige und riskante Aktion
sofort beeindruckt gewesen.[30]
Gaius Iulius Caesar
in der bedeutenden Stadt Askalon, die 49–47 v. Chr.
Münzen mit ihrem Bild herausgab.[27] Bald musste Ptolemaios XIII. mit seinen Ratgebern und der Armee, zu der
auch die Gabiniani zählten, zur Verteidigung seiner Herrschaft in die Nähe des ägyptischen Grenzpostens Pelusion
marschieren, wo er im Sommer 48 v. Chr. gegenüber den
Truppen seiner Schwester ein Lager bezog. Unerwartet
erschien aber damals Pompeius Magnus an der ägyptischen Küste, um nach seiner Niederlage gegen Caesar in
der Schlacht von Pharsalos wegen seiner guten Beziehungen zu den Ptolemäern Aufnahme zu erbitten. Doch die
Ratgeber Ptolemaios’ XIII. wollten Ägypten nicht in den
römischen Bürgerkrieg hineinziehen lassen und sich nicht
Caesar zum Feind machen. Aus taktischen Erwägungen
ließen sie daher Pompeius ermorden.[28]
Schon nach kurzer Zeit begann wohl eine Affäre zwischen den beiden. Die junge Königin konnte dadurch hoffen, dass Caesar ihre Position im ptolemäischen Thronstreit nachdrücklich vertreten würde. Sie gewann seine Unterstützung bei ihrer Forderung nach ihrer Wiedereinsetzung als Herrscherin Ägyptens laut Lucan auch
mit dem Hinweis, dass sie als Regentin gegenüber seinen Wünschen wesentlich gehorsamer als die Partei ihres Bruders wäre. Die größte Gefahr für ihn ginge von
Potheinos aus. Für Caesar schien eine Beherrschung
Ägyptens durch eine ihm persönlich ergebene Königin
sicher verlockend, gestaltete sich doch sein Verhältnis zu
den Beratern des Königs von Anfang an schlecht. Diese
wussten allerdings die Alexandriner und die ägyptische
Armee hinter sich.[31]
Als Ptolemaios XIII. am Tag nach Kleopatras Ankunft
seine Schwester bei Caesar antraf, floh er zornig und rief
die Alexandriner zur Hilfe auf. Doch konnte der römische Feldherr die beiden Geschwister scheinbar versöhnen und die Anerkennung Kleopatras als Mitregentin unter Berufung auf das Testament ihres Vaters durchsetzen
– zweifellos ein großer Erfolg für die Königin. Nun lebten
Caesar, Kleopatra und ihre Geschwister sowie Potheinos
im Palast in einer angespannten Lage. Kleopatra schien
nun durch Caesars Unterstützung die gesamte Macht in
den Händen zu halten. Ihre Gegner fürchteten, ihre Rache zu spüren zu bekommen und jeden Einfluss auf die
Regierungsgeschäfte zu verlieren. So schürte Potheinos
die Ablehnung der Alexandriner gegen den Römer und
rief heimlich Achillas mit seinen Truppen nach Alexandria, die fünfmal stärker als Caesars Streitmacht waren.
Sicher war das Ziel der Militäraktion die Beseitigung des
römischen Machthabers und seiner Geliebten.[32]
Zwei Tage später, am 27. Juli 48 v. Chr. (nach dem
julianischen Kalender), landete Caesar in Alexandria.
Er betrachtete den Mord an Pompeius nicht als Versuch Ptolemaios’, neutral zu bleiben, sondern als Parteinahme für sich, ließ sich im Palast nieder und benahm
sich so herrisch, dass er den Unmut der Alexandriner
auf sich zog. Caesar verlangte auch die Zahlung einer
großen Geldsumme, angeblich eine noch nicht beglichene
Schuld des verstorbenen Ptolemaios XII. für seine Rückführung. Außerdem wollte er den ägyptischen Thronstreit Daher kam es im nun ausbrechenden Alexandrinischen
gemäß dem Testament von Ptolemaios XII. schlichten, Krieg zum Kräftemessen zwischen den römischen Legiodas die gemeinsame Herrschaft von Kleopatra und Pto-
1.4
Geburt des Caesarion
nen und der von Achillas befehligten ägyptischen Armee.
Caesar musste sich wegen seiner geringen Truppenstärke mit der Königsfamilie als Geiseln im Palastviertel verschanzen, sich einstweilen auf dessen Verteidigung beschränken und auf Entsatz warten. Arsinoë, die Schwester Kleopatras, floh zum Heer des Achillas, wo sie ihre
Anerkennung als Königin erreichen konnte. Rasch zerstritt sie sich mit dem ägyptischen Heerführer, der gestürzt und getötet wurde. Potheinos hatte in diesem Streit
durch Boten heimlich Achillas unterstützt und wurde daher von Caesar hingerichtet. Nun übernahm Arsinoës Erzieher Ganymedes den Oberbefehl über das ptolemäische Reichsheer und errang einige Erfolge gegen die Römer. So hatte Caesar weitere schwere Kämpfe zu bestehen, wobei er einmal in Lebensgefahr geriet. Dann entließ
er aus in der Forschung umstrittenen Gründen auf Bitten der Alexandriner Ptolemaios XIII. zu seinem Heer,
der nun die ägyptische Armee kommandierte. Bald darauf konnte Caesar sein Heer mit den endlich bis in die
Nähe Alexandrias vorgerückten Verstärkungstruppen des
Mithridates von Pergamon vereinen und am 14. Januar
47 v. Chr. (julianisch) den Entscheidungskampf gegen
Ptolemaios XIII. gewinnen. Der junge König ertrank im
Nil und zahlreiche seiner Soldaten fielen. Nun kapitulierte auch Alexandria.[33]
1.3.3
5
nach Südägypten, doch habe sein Heer ihm nicht so weit
folgen wollen. Die Mehrheit der Forscher akzeptiert diese Tradition und sieht darin auch Caesars politische Absicht, das neugewonnene Land näher kennenzulernen, sowie gegenüber den oberägyptischen Bewohnern eine Demonstration der neuen Machtverhältnisse. Dagegen halten die Historiker Manfred Clauss und Christoph Schäfer
die Nilfahrt für eine Erfindung, da die frühesten erhaltenen Quellen (Alexandrinischer Krieg, Lucan) nichts darüber berichten und Caesar nach seinem langen Ägyptenaufenthalt dringend an anderen Kriegsschauplätzen Auseinandersetzungen zu führen hatte.[35]
Im Frühjahr 47 v. Chr. verließ Caesar Ägypten, besiegte Pharnakes II. am 20. Mai 47 v. Chr. (julianisch) in
einem nur kurz andauernden Krieg bei Zela in Kleinasien – wobei er seine bekannte Siegesbotschaft „Veni, vidi,
vici“ („ich kam, sah, siegte“) nach Rom schickte – und gewann am 7. Februar 46 v. Chr. (julianisch) in Nordafrika
die entscheidende Schlacht bei Thapsus gegen seine neuformierten pompeianischen Gegner.
1.4 Geburt des Caesarion
Kleopatra wird unumstrittene Pharaonin
Kleopatra hatte während des Krieges nur abwarten können. Der Tod ihres Bruders und weiterer mächtiger Feinde sowie ihre Beziehung zu Caesar verlieh ihr jetzt eine
starke Position. Der Diktator wollte sich eben mit Hilfe
dieser Freundschaft durch die verbündete Monarchin die
Ressourcen Ägyptens persönlich sichern und das reiche
Land auch deshalb nicht zur römischen Provinz machen,
weil er fürchtete, dass ein Gouverneur dort eine ideale
Basis für eine mögliche Rebellion hätte, wo doch seine
Alleinherrschaft noch keineswegs gesichert war. So blieb
Kleopatra Königin. Wegen ihrer Unbeliebtheit bei den
Alexandrinern stationierte Caesar zu ihrer Unterstützung
in Ägypten drei Legionen, die aber auch ihre Treue zu
Rom kontrollieren sollten. Zum Kommandeur dieser Besatzungstruppen ernannte er einen treuen, aber einflusslosen und von ihm direkt abhängigen Offizier namens
Rufio. Unter Berücksichtigung der Tradition ernannte
Caesar den jüngsten, zwölfjährigen Bruder Kleopatras,
Ptolemaios XIV., zum Mitregenten und vermählte wahrscheinlich auch beide Geschwister. Doch lag die gesamte Regierungsgewalt ausschließlich bei Kleopatra, die auf
Münzen auch weiterhin nur ihr Porträt abbilden ließ und
in Papyri-Datierungen vor ihrem Bruder genannt wurde.
Arsinoë musste Ägypten verlassen, an Caesars Triumphzug 46 v. Chr. teilnehmen und durfte dann nach Ephesos
ins Exil gehen. Die ihr vor dem Krieg unterstellte römische Provinz Zypern fiel nun an Kleopatra.[34]
Darstellung von Kleopatra und Caesarion an der Rückseite des
Hathor-Tempels in Dendera. Als kleine Figur zwischen den beiden Caesarions Vater Gaius Iulius Caesar
Kleopatra konnte ihre Machtstellung unter dem Protektorat Caesars bewahren. Bald nach Caesars Abreise aus
Ägypten – laut dem Zeugnis einer Stele am 23. Juni 47 v. Chr. – gebar Kleopatra einen Sohn, den sie
Laut Sueton und Appian unternahm Caesar mit Kleopa- Ptolemaios Kaisar (lateinisch Ptolemaeus Caesar) nanntra auch eine Vergnügungsreise per Schiff auf dem Nil bis te, womit sie seine Abkunft vom römischen Diktator be-
6
1 LEBEN
kundete. Wahrscheinlich ließ sie die mit dieser Namensgebung verbundenen politischen Ansprüche im Unklaren, betonte aber jedenfalls deutlich, dass ihr Sohn ptolemäischer und römischer Abstammung sei. Dies wurde
durch die ihm später verliehenen Beinamen Philopator
und Philometor (Vater- und Mutterliebender) noch klarer formuliert. Die Alexandriner nannten ihn Kaisarion
(lateinisch Caesarion, d. h. „kleiner Caesar“). Caesarion
wird vom Großteil der modernen Forschung als einziger
leiblicher Sohn Caesars angesehen, obwohl manche antike wie moderne Autoren an seiner Vaterschaft zweifelten.
Der römische Feldherr erkannte Caesarion aber als seinen Sohn an und widersprach der Vaterschaft nie offiziell. Allerdings setzte er nicht Caesarion zu seinem Erben
ein, sondern machte testamentarisch seinen Großneffen
Gaius Octavius (den späteren Kaiser Augustus, der vor
seiner Erhebung meist als Octavian bezeichnet wird) zu
seinem Adoptivsohn und Erben. Er heiratete Kleopatra
auch nicht, da er schon mit der Römerin Calpurnia verheiratet war und seinem Ansehen nicht weiter schaden
wollte.[36]
1.5
Kleopatra in Rom
Münzporträt von Kleopatra
Im Juli 46 v. Chr. feierte Caesar in Rom seinen großen
vierfachen Triumph (über Gallien, Ägypten, Pontos und
Mauretanien), in dem auch Arsinoë auftreten musste und
von den Massen bemitleidet wurde. Vielleicht auf Caesars Einladung verließ Kleopatra wohl im Juni 46 v. Chr.
Ägypten und reiste mit ihrem Brudergemahl Ptolemaios XIV., großem Gefolge und höchstwahrscheinlich auch
mit Caesarion nach Rom. Unbekannt ist, ob sie schon bei
Caesars Triumph anwesend war und die Demütigung ihrer Schwester mit ansah oder erst danach in Rom ankam.
Offiziell galt ihr Staatsbesuch der Unterzeichnung eines
Bündnisses zwischen Ägypten und Rom, doch hoffte die
ägyptische Königin sicher, durch ihre persönliche Anwe-
senheit mehr Einfluss auf Caesar ausüben zu können, der
vielleicht auch seine Geliebte in der Nähe haben wollte.
Der Diktator quartierte sie und ihre Begleiter in einem
seiner Häuser jenseits des Tibers ein.[37]
In ihrem Domizil in Caesars Villa scheint Kleopatra eine
glänzende und kultivierte Hofhaltung etabliert zu haben.
Offensichtlich veranstaltete sie luxuriöse Gartenfeste und
Bankette, die wohl von zahlreichen hochstehenden Römern besucht wurden. Viele der Caesar gegenüber oppositionellen Senatoren dürfte die Anwesenheit der orientalischen Potentatin in Rom irritiert haben, weil sie von
ihr herablassend behandelt wurden. Besonders die erhaltenen Briefe Ciceros[38] lassen erkennen, wie unsympathisch und hochmütig der Redner – und mit ihm wohl viele Senatoren – die ägyptische Königin fand, die er als eine
anmaßende Vasallenherrscherin betrachtete. Diese Briefe verfasste er erst nach Kleopatras Abreise aus Rom, als
sie keine Gefahr mehr darstellte. Vermutlich wollten viele römische Politiker die Gunst von Caesars Geliebter gewinnen, die wohl aufgrund ihres Einflusses auf den Diktator kräftig in der Weltpolitik mitzumischen suchte.[39]
Caesar ehrte seine Geliebte dadurch, dass er in dem von
ihm gestifteten Tempel der Venus Genetrix – der mythischen Ahnherrin der Julier – auf dem neu errichteten Forum Iulium („Caesarforum“) eine goldene Statue mit den
Zügen Kleopatras aufstellen ließ. Diese Geste war eine
beispiellose Handlung, welche die Göttlichkeit der ausländischen Monarchin als Inkarnation der Isis (römisch
Venus) anerkannte. In Ägypten war die Aufstellung der
Statuen von Königinnen in Tempeln schon lange Brauch,
den Caesar nun auch in Rom übernommen hatte. Diese
Vergöttlichung einer ägyptischen Vasallenkönigin wurde
von den Römern freilich empört aufgenommen.[40]
In Spanien führte Caesar von November 46 bis September 45 v. Chr. erfolgreiche Kämpfe gegen die letzten verbliebenen Führer der Pompeianer und begann dort ein
Liebesverhältnis mit Eunoë, der attraktiven Gattin des
Königs Bogud II. von Mauretanien (vielleicht hatte er
diese Beziehung aber auch schon während seines Feldzugs in Nordafrika 46 v. Chr. unterhalten). Da einerseits
Caesar seinem Biographen Sueton zufolge Kleopatra mit
prächtigen Geschenken überschüttet entlassen habe,[41]
andererseits aber die Anwesenheit der ägyptischen Königin bei Caesars Ermordung aufgrund einiger Briefe Ciceros eindeutig feststeht,[42] wird in der Forschung bisweilen angenommen, dass Kleopatra sich im Sommer 46
v. Chr. nur kurz in Rom aufgehalten habe, danach wieder heimgekehrt und zu einem späteren Zeitpunkt erneut
zu Caesar in die Ewige Stadt gereist sei.[43] Jedenfalls
war sie Anfang 44 v. Chr. in Rom und Caesar nahm
sein Verhältnis zu ihr nach seiner Rückkehr aus Spanien wieder auf. Die öffentliche Liaison brachte ihn natürlich ins Gerede. Schließlich war er mit Calpurnia verheiratet, während Kleopatra mit ihrem Bruder-„Gemahl“ angereist war. Doch der Diktator ignorierte die öffentliche
Meinung.[44]
1.6
Ägypten während des römischen Bürgerkriegs
Ägyptischer und damit auch Kleopatras Einfluss bewogen Caesar zu mehreren Vorhaben. So führte er unter
Beratung des alexandrinischen Astronomen Sosigenes 46
v. Chr. den Julianischen Kalender ein und plante die
Errichtung von Kanälen sowie in Rom den Bau von
großen öffentlichen Bibliotheken zur Sammlung griechischer und römischer Literatur unter der Leitung des Gelehrten Marcus Terentius Varro.[45]
Caesar strebte immer deutlicher sichtbar nach der Alleinherrschaft und wurde dabei wohl von Kleopatra bestärkt. Unter ihrem Einfluss gebärdete er sich zunehmend
wie ein hellenistischer Herrscher und gestaltete danach
auch seine Religionspolitik, indem er sich etwa göttliche Ehren erweisen ließ. Die in einer absoluten Monarchie aufgewachsene Kleopatra hatte kein Verständnis
für die Machtansprüche der Senatoren und Caesar lehnte
ebenfalls die römische Tradition einer republikanischen
Staatsform – offenbar auch aufgrund autokratischer Ideen des Ostens – immer mehr ab. Die Römer fürchteten
wohl, dass Caesar die Errichtung eines Königreichs nach
hellenistischem Vorbild, mit römischen Elementen gemischt, anstrebte und durch die Heirat mit der Ptolemäerin eine neue Dynastie gründen wollte. Dementsprechend
kursierten Gerüchte über eine Verlegung der Hauptstadt
nach Alexandria und der Volkstribun Gaius Helvius Cinna behauptete angeblich, dass Caesar ein offensichtlich
auf eine Heirat mit Kleopatra gemünztes Gesetz durchbringen wollte, das ihm mehrere legitime Ehen, auch mit
Frauen nichtrömischer Herkunft, gestattet hätte. So dürfte die ägyptische Königin zur wachsenden Missstimmung
der Aristokraten gegenüber dem Diktator beigetragen haben, der deshalb an den Iden des März 44 v. Chr. der
Verschwörung einer Senatorengruppe um Marcus Iunius
Brutus und Gaius Cassius Longinus zum Opfer fiel.[46]
Mit dem Tod Caesars hatte Kleopatra ihre Machtstellung
im Römischen Reich verloren. Im Testament des Diktators wurde sie nicht erwähnt, bald herrschten erbitterte
Kämpfe um seine Nachfolge und die Königin musste als
Hassobjekt vieler Senatoren sogar um ihr eigenes Leben
fürchten. So flohen Kleopatra und ihre Begleiter sehr bald
aus Rom[47] und kehrten an den Nil zurück.
1.6
Ägypten während des römischen Bürgerkriegs
1.6.1
Beseitigung des Ptolemaios XIV. und Erhebung des Caesarion zum Mitregenten
Ptolemaios XIV. kehrte mit Kleopatra nach Ägypten zurück, wird in einem Dokument aus Oxyrhynchus vom 26.
Juli 44 v. Chr.[48] noch erwähnt, starb aber kurz danach.
Nach der von der modernen Forschung[49] meist nicht bezweifelten Angabe des Kleopatra gegenüber sehr negativ
eingestellten jüdischen Historikers Flavius Josephus[50]
hatte die Königin ihren Bruder vergiftet. Vielleicht wollte sie damit ihre nach wie vor nicht unumstrittene Positi-
7
on festigen und dagegen vorbeugen, dass sich feindliche
alexandrinische Kreise ihres Bruders wie einst Ptolemaios’ XIII. als Zentralfigur und Legitimation zum Kampf
gegen sie bedienten. Da nach ägyptischer Tradition eine Frau stets mit einem männlichen Mitregenten herrschen sollte, erhob Kleopatra nun ihren dreijährigen Sohn
Caesarion als Ptolemaios XV. auf den Thron und verlieh
ihm den Beinamen Vater- und Mutterliebender Gott. Mit
dem Hinweis auf seinen Vater bekräftigte sie Ansprüche, die mit dem Namen Caesar zusammenhingen. In Urkunden wurde sie aber weiterhin vor ihrem Mitregenten
genannt.[51]
Im Geburtstempel zu Hermonthis ließ Kleopatra Caesarions Geburt neben derjenigen des Horus realistisch und
gemäß ägyptischen Glaubensvorstellungen abbilden. Damit identifizierte sie ihr Kind mit dem Sohn von Isis und
Osiris und zog damit offenbar Parallelen zur ägyptischen
Mythologie, in der Horus den Mord an seinem Vater rächen und ihm als Herrscher folgen sollte. Die gleiche
Aufgabe hatte Kleopatra offenbar ihrem Sohn zugedacht.
Dies musste ihn später in Gegensatz zu Octavian bringen, der beanspruchte, alleiniger Rächer und Erbe Caesars zu sein. Des Weiteren findet sich im Hathor-Tempel
von Dendera ein Kolossalrelief, das Caesarion zusammen
mit seiner Mutter darstellt.[52]
1.6.2 Maßnahmen gegen Hungersnöte in Ägypten
In Ägypten hatte Kleopatra mit Hungersnöten und Seuchen wie der Pest zu kämpfen. Gelegentliche Vorwürfe,
sie habe verschlammte Bewässerungskanäle nicht reinigen lassen und dadurch zu den Hungersnöten beigetragen,
werden von den meisten Forschern zurückgewiesen, da
die Königin im letzten Krieg des Antonius gegen Octavian das gesamte Heer verproviantieren konnte. Vielmehr
ist die Ursache in ungenügenden Nilschwemmen (bezeugt
für 43 und 42 v. Chr.) zu suchen. Bei der zur Hungerlinderung vorgenommenen Verteilung von Getreide aus den
königlichen Speichern an die Alexandriner wurde aber
die jüdische Bevölkerung der Hauptstadt mit dem Argument, dass sie kein Bürgerrecht besäße, übergangen. Ein
Dekret Kleopatras vom 13. April 41 v. Chr. – der letzte bekannte Erlass eines Ptolemäerherrschers – zeigt immerhin, dass sich die Königin durchaus um die Landwirtschaft kümmerte. In dem Dekret befahl sie den Beamten in den Gauen nachdrücklich, die Privilegien der landwirtschaftlich außerhalb der ägyptischen Metropole beschäftigten Alexandriner zu respektieren und ihnen nicht
weiterhin widerrechtlich Steuerleistungen abzuverlangen.
In Oberägypten wird in einem zwischen 44 und 39 v.
Chr. verfassten Priesterbeschluss – der Kleopatras Namen nur in der Datierung erwähnt – ein bedeutender Stratege der Thebais namens Kallimachos mit außergewöhnlich hohen Ehrungen wie der Aufstellung seiner Statuen
bedacht, weil er der zerstörten Stadt Theben beim Wiederaufbau geholfen und später zur Überwindung einer
Seuche und Hungersnot entscheidend beigetragen hatte.
8
1 LEBEN
Offenbar hatte dieser von der alexandrinischen Zentralregierung relativ unabhängige Stratege selbständig zum
Wohl des Volkes von Theben gehandelt und wurde deshalb anstelle Kleopatras als wohltätiger „Retter“ (Soter)
der Stadt betrachtet.[53]
1.6.3
dass Antonius und Octavian im Oktober 42 v. Chr. in
der entscheidenden Schlacht bei Philippi ohne ägyptische
Unterstützung über die Caesarmörder siegten. Fälschlich
schlossen einige Historiker aus diesem Umstand, dass
sich Kleopatra im römischen Bürgerkrieg neutral verhalten habe.[56]
Außenpolitik
Während Kleopatra im Innern die Lage ihres Landes stabilisierte, musste sie auch die im Römischen Reich tobenden Machtkämpfe beobachten. Die führenden Gegner der Caesarmörder waren Marcus Antonius und Octavian, die aber nicht miteinander harmonierten. Während Antonius ein ausgezeichneter Feldherr, Frauenheld,
Draufgänger und Liebling seiner Soldaten war, außerdem
schon eine bedeutende Machtstellung besaß, war der zwei
Jahrzehnte jüngere, erst 18-jährige Octavian neu auf dem
politischen Parkett, oft kränklich und militärisch unerfahren, dafür kühl berechnend und jeden seiner Schritte
sorgfältig abwägend; er verdankte den Grundstein seines
raschen politischen Aufstiegs nur Caesars Testament. In
den Monaten nach den Iden des März 44 v. Chr. war Antonius als Konsul faktisch Alleinherrscher in Rom und
behinderte Octavians Karriere nach Kräften. Durch ein
Bündnis mit dem Senat unter Ciceros Führung besiegte
der Caesarerbe zunächst vorübergehend Antonius, schaltete aber Mitte 43 v. Chr. nach der Besetzung Roms den
Senat aus und versöhnte sich mit Antonius. Dieser schloss
mit Octavian und Lepidus das Zweite Triumvirat, das den
drei Männern nahezu gleiche Vollmachten wie einst Caesar einräumte. Tausende Ritter und Senatoren fielen den
nun verhängten Proskriptionen zum Opfer; ihr Vermögen
wurde eingezogen und diente den Triumvirn zur Finanzierung des Krieges gegen die Caesarmörder.
Indessen waren Brutus und Cassius von Italien in den Osten übergesetzt, um sich dort ein Herrschaftsgebiet zu
schaffen. Aufgrund ihrer Vergangenheit hielt Kleopatra
zu den Caesarianern und verbündete sich Anfang 43 v.
Chr. mit deren Anführer im Osten, Publius Cornelius
Dolabella,[54] der dafür Caesarion als ihren Mitregenten
anerkannte. Die Königin sandte ihm die vier in ihrem
Land stationierten Legionen, die jedoch zu Cassius überliefen. Dolabella geriet in Syrien im Kampf gegen Cassius
in eine aussichtslose Situation und verübte im Juli 43 v.
Chr. Selbstmord. Schon vorher hatte der Caesarmörder
die Übersendung von Schiffen und Vorräten von Kleopatra verlangt, die aber trotz Cassius’ mächtiger Stellung
mit Hinweis auf die in Ägypten herrschenden Hungersnöte ablehnte. Kleopatras Stratege auf Zypern, Serapion,
lieferte aber gegen den Willen seiner Herrin seine Flotte
an Cassius aus. Die von Cassius geplante Invasion Ägyptens kam nicht zustande, weil ihn Brutus Ende 43 v. Chr.
dringend nach Kleinasien zurückrief. Kleopatra fuhr nun
mit ihrer Flotte von Alexandria aus nach Westen, um die
Schiffsmacht der Caesarianer zu verstärken, doch zog ein
Sturm ihre Schiffe stark in Mitleidenschaft und erzwang
zusammen mit ihrer Erkrankung ihre Rückkehr,[55] so-
1.7 Erstes Treffen von Antonius und Kleopatra
Kleopatra VII. und Marcus Antonius, Denar, 32 v. Chr.[57]
Da Antonius den Hauptanteil am Sieg der Triumvirn gehabt hatte, konnte er sich seine Territorien aussuchen und
übernahm die Organisation des reichen Orients, wo er
auch Gelder für die Veteranen beschaffen sollte. Dagegen hatte Octavian in Italien viel schwierigere Aufgaben
zu lösen. Weil sich Kleopatra angeblich im Bürgerkrieg
zweideutig verhalten hatte, ließ Antonius sie Anfang 41 v.
Chr. durch seinen Vertrauten Quintus Dellius nach Tarsos
in Kilikien vorladen, wo der Kydnos ins Mittelmeer mündet. Dieser Grund ihrer Vorladung war wohl nur ein Vorwand; Antonius ging es eher um die Sicherung ägyptischer Hilfe für seinen geplanten Partherfeldzug, da Kleopatra die bedeutendste unter den Klientelherrschern des
Orients war. Sie wusste, dass sich Antonius als neuer
Dionysos feiern ließ und als genusssüchtig galt; danach
richtete sie ihre Präsentation beim Einzug in Tarsos, den
Plutarch anschaulich schildert. An Bord ihrer vergoldeten
Prachtgaleere mit Purpursegeln standen als Nereiden kostümierte schöne Mädchen sowie Lustknaben; sie selbst
trat als irdische Inkarnation der Göttin Aphrodite bzw.
deren ägyptischem Pendant Isis, d. h. in einer geschickten Präsentation spärlicher Bekleidung, dem neuen Dionysos Antonius entgegen. Sie bat ihn, auf ihr Schiff zu
kommen und empfing ihn offenbar in einer hocherotischen Atmosphäre. In den folgenden Tagen richtete sie
luxuriöse Bankette für Antonius aus und laut den antiken
Autoren war sie es, die ihn mit diesem Auftritt eroberte und nicht umgekehrt. Neben der persönlichen Komponente legten freilich auch politische Gründe für beide
Seiten eine Kooperation nahe. Für die Bevölkerung stellte Kleopatra ihr Treffen mit Antonius auf eine religiöse Ebene und ließ verbreiten, dass Aphrodite zum Wohle Asiens zu Dionysos käme. Die Untertanen konnten in
dieser Begegnung eine irdische Manifestation der sakralen Vereinigung von Aphrodite und Dionysos bzw. von
1.9
Blütezeit des Ptolemäerreiches
9
Isis und Osiris sehen, die damals die Hauptgottheiten der im Auftrag der ägyptischen Königin. Diese empfing Enöstlichen Religionen darstellten.[58]
de 40 v. Chr. den jüdischen Tetrachen Herodes, der auf
Kleopatra hatte nun erneut den mächtigsten Römer zu ih- der Flucht vor der Offensive der Parther nach Alexanin die Dienste Kleopatras zu trerem Geliebten gemacht und nutzte dessen Einfluss, um dria kam. Ein Angebot,
[63]
ten,
lehnte
er
ab
und
fuhr
stattdessen mit einem ägypihre ehemalige Rivalin und jüngere Schwester Arsinoe
tischen
Schiff
noch
im
Winter
nach Rom. Dort unterstütIV., ihren ungehorsamen Strategen Serapion und einen
zen
ihn
die
Triumvirn,
ernannten
ihn zum jüdischen KöMann, der sich für ihren verstorbenen Bruder Ptolemainig
und
versprachen
ihm
Militärhilfe
gegen die Parther.
[59]
os XIII. ausgab, aus dem Weg räumen zu lassen. Nach
Diese Aufwertung ihres Nachbarn gefiel Kleopatra sicher
der vorläufigen Ordnung der politischen Verhältnisse in
Syrien folgte Antonius der schon vorher heimgereisten nicht und die beiden wurden später wegen der historisch
begründbaren Ansprüche der Ptolemäerkönigin auf PaKleopatra nach Ägypten und verbrachte dort – anders
als früher Caesar – als Privatmann den Winter 41/40 v. lästina erbitterte Feinde. Den Partherkrieg übertrug Antonius seinem Feldherrn Publius Ventidius Bassus, der
Chr. Kleopatra hielt ihren Geliebten ständig bei Laune.
Laut Plutarch soll das Paar dauernd Bankette veranstal- bald große Erfolge errang. Antonius reiste Ende 39 v.
Chr. nach Griechenland, ließ sich mit Octavia in Athen
tet, Ulk getrieben und in Schwelgereien gelebt haben. Der
Biograph berichtet nach Erzählungen seines Großvaters nieder und verwaltete von dort aus den Osten. Octavia
und erwartete im Jahr 37 v. Chr. ihr
Lamprias vom enormen Aufwand für Antonius’ Festmäh- gebar zwei Töchter
[64]
drittes
Kind.
ler. Weiter schildert er Streiche, die Kleopatra angeblich
ihrem Geliebten wegen dessen mangelnder Angelkünste spielte; auch sollen die beiden wie später Harun arRaschid nachts verkleidet durch die Hauptstadt gestreift
sein, allerdings um die Einwohner zu necken. Laut dem
Historiker Appian trat Antonius dagegen staatsmännischer auf, indem er Tempel besuchte und mit Gelehrten diskutierte. Angeblich bewirkte nur das Liebesleben in Ägypten Antonius’ Untätigkeit im Perusinischen
Krieg, den Fulvia, Antonius’ selbstbewusste Gattin, und
Lucius Antonius, der Bruder des Triumvirn, gegen Octavian führten. Erst der Einfall der Parther veranlasste Antonius Anfang 40 v. Chr. zum Aufbruch nach Kleinasien,
von wo er aber auf die Nachricht von Fulvias und Lucius’
Niederlage nach Italien zurückkehrte.[60]
1.8
Regierung ohne Antonius
Nach kurzen kriegerischen Konflikten einigten sich Octavian und der geschwächte Antonius im Vertrag von
Brundisium (Herbst 40 v. Chr.) und formulierten Pläne
für die nächsten Jahre. Es kam wieder zur Teilung des
römischen Reichs, bei der Octavian alle westlichen, Antonius erneut die östlichen Provinzen erhielt. Ihm wurde
auch das Recht auf Truppenaushebungen in Italien zugestanden. Zur Bekräftigung des Bündnisses heiratete Antonius – da Fulvia kürzlich verstorben war – die eben verwitwete Schwester Octavians, Octavia. Inzwischen gebar
Kleopatra dem Triumvirn nach dessen Abreise die Zwillinge Alexander Helios und Kleopatra Selene (Ende 40
v. Chr.)[61] und hoffte wohl, Antonius durch die gemeinsamen Kinder an sich binden zu können. Doch blieb er
Ägypten mehr als drei Jahre fern. Es gibt keine Überlieferung zu Kleopatras Tätigkeiten während dieser Zeit.
Vermutlich erhielt sie Nachrichten über das Eheglück von
Antonius und Octavia. Sie war sicher enttäuscht, dass Antonius eine andere Frau, noch dazu die Schwester Octavians, geheiratet hatte, dürfte aber die Verbindung zu
ihm nicht ganz abreißen haben lassen. Denn ein ägyptischer Wahrsager warnte Antonius vor Octavian[62] – wohl
Der weiterhin schwelende Konflikt zwischen Antonius
und Octavian konnte durch den von Octavia vermittelten Vertrag von Tarent (Sommer 37 v. Chr.) noch einmal
entschärft werden; es war das letzte Treffen der beiden
Triumvirn.[65] Von Tarent segelte Antonius wieder in den
Osten, ließ seine Gemahlin in Kerkyra zurück und begab
sich nach Syrien, um von dort einen Krieg in das Partherreich hinein vorzubereiten.
1.9 Blütezeit des Ptolemäerreiches
1.9.1 Neuordnung des Ostens des Römischen Reiches
Marcus Antonius lud Kleopatra zu sich ein und nahm
die unterbrochene Beziehung wieder auf. Wohl aufgrund
der Spannungen mit Octavian, der ihm immer mehr
die Ressourcen seiner Reichshälfte verwehrte und die
im Vertrag von Tarent zugesagten Truppenverstärkungen nicht schickte, wollte Antonius auf die Hilfsquellen des reichen Nillandes nicht verzichten. Ptolemäische
Unterstützung brauchte er insbesondere beim geplanten
Partherkrieg. Umgekehrt wurde auch Kleopatras politische Stellung durch ihre erneute Beziehung zum Triumvirn stark aufgewertet. So führten nicht nur erotische,
sondern auch politische Aspekte zum erneuten Zusammentreffen der Geliebten, die nun den Winter 37/36 v.
Chr. in Antiochia verbrachten. Der Triumvir erkannte
das dreijährige Zwillingspaar Alexander Helios (Beiname altgriechisch ἥλιος hélios „Sonne“) und Kleopatra Selene (Beiname altgriechisch σελήνη seléne „Mond“) als
seine Kinder an und noch 36 v. Chr. gebar ihm Kleopatra ein weiteres Kind, einen Sohn namens Ptolemaios
Philadelphos.[66]
Nach der erfolgreichen Partherabwehr vergrößerte Antonius bei der Neuordnung des Ostens des Römischen
Reiches das Ptolemäerreich. Kleopatra erhielt das raue
Kilikien, die reichen Städte an der phönizischen Küste zwischen Ägypten und dem Fluss Eleutheros (außer
10
Sidon und Tyros) sowie Ituräa mit dem Zentrum Chalkis,
dessen König Lysanias aufgrund von Kleopatras Beschuldigung, er habe mit den Parthern paktiert, von Antonius hingerichtet worden war. Weiter wurden dem
Ptolemäerreich Kyrene, Teile Judäas (u. a. ertragreiche
Balsam- und Dattelhaine um Jericho) und des angrenzenden Nabatäerreichs (mit reichen Bitumenvorkommen)
zugeschlagen.[67] Die genauen Gebietszuwächse sind wegen der widersprüchlichen und ungenauen Angaben der
hierüber berichtenden Autoren Plutarch, Cassius Dio und
Josephus nicht bekannt. In ihrem Machtzuwachs sah die
Königin den Beginn einer neuen Ära und führte eine auf
Münzen und Papyri als Doppeldatierung erkennbare neue
Zählung ihrer Regierungsjahre ein (z. B. für 37/36 v.
Chr.: „Jahr 16, das auch Jahr 1 ist“).
Die octavianische Propaganda – gespiegelt in den antiken Quellen[68] – rückte die Vergrößerung des Ptolemäerreichs in ein sehr negatives Licht; Antonius habe zu diesem Zweck nur aus Liebe zu Kleopatra römische Provinzen verschleudert und asiatische Monarchen entmachtet.
Dagegen sieht die moderne Forschung hierin nicht mehr
die Handlung eines willenlosen Liebhabers, sondern eine allgemeine Strategie des Triumvirn, der – wie schon
vor ihm Pompeius – starken, ihm persönlich ergebenen
Klientelherrschern mehr vertraute als römischen Gouverneuren, die eher gefährliche Gegenspieler werden konnten. Denn Antonius setzte damals jenseits der römischen
Grenze in Kleinasien und Syrien auch andere vertrauenswürdige Gefolgsleute ein oder erlaubte, dass sie ihre Gebiet ausdehnten. Zu ihnen gehörte insbesondere Herodes,
der das von den Parthern wiedereroberte Judäa regierte und der zweitmächtigste der mit Antonius verbündeten Klientelkönige war, aber gespannte Beziehungen zu
Kleopatra hatte. In den neuerworbenen Gebieten Kilikien, Chalkis und Phönizien, die alle reich an Schiffsbauholz waren, sollten ptolemäische Beauftragte mit ihrer
Fachkompetenz für einen effizienten Flottenbau sorgen,
während Kleopatra ihre Gebiete in Judäa und im Nabatäerreich an deren Könige zurückverpachtete und aus ihnen jährlich jeweils 200 Talente bezog, aber keine eigenen Beamten hinschickte, so dass es ihr hier wohl nur um
eine reiche Einnahmequelle ging. Basierend auf der Analyse von Münzfunden durch Thomas Schrapel nahm der
Historiker Christoph Schäfer außerdem etliche weitere
Korrekturen und Neuinterpretationen der antiken Quellen vor. So gelangte etwa das Raue Kilikien laut einer
Inschrift schon vor 38 v. Chr. in ptolemäischen Besitz.
In Kyrene übten die Ptolemäer nur die zivile, die Römer
aber weiterhin die militärische Verwaltung aus. Dagegen
kamen die in Syrien gelegenen Gebietszuwächse direkt
unter Kleopatras Kontrolle. Insgesamt lässt sich eine starke Kooperation von römischen und ägyptischen Beamten
konstatieren bis hin zur Aufgabenteilung, dass Kleopatra
für die Flotte, Antonius für das Landheer zuständig war.
Aus den Zeugnissen vor Ort glaubt Schäfer schließen zu
können, dass Kleopatra kein Großreich wie zur Glanzzeit der Ptolemäer anstrebte, sondern nur einen besonders
starken Klientelstaat unter nach wie vor römischer Vor-
1 LEBEN
herrschaft. Dies ist aber noch keine communis opinio in
der Forschung.[69]
Die gemeinsame Regierung von Antonius und Kleopatra
spiegelt sich auch in der Münzprägung wider. Der Triumvir prägte seit 37/36 v. Chr. in Antiochia Silbertetradrachmen, auf deren Rückseite Kleopatra abgebildet
war, während koilesyrische Münzen der Königin auf der
Rückseite das Bild von Antonius mit seinen römischen
Titeln zeigen.
1.9.2 Niederlage gegen die Parther
Etwa im Mai 36 v. Chr. brach Antonius nach umfangreichen Rüstungen zu einem Partherfeldzug auf. Kleopatra begleitete ihn bis zum Euphrat und reiste danach über
Apameia am Orontes und Damaskus zu ihrem Feind Herodes nach Judäa. Sie fixierte mit ihm das Pachtgeschäft,
strebte aber angeblich nach dem Besitz seines ganzen Reiches. Der äußerst negative und unglaubwürdige Bericht
des Josephus über die Details ihrer Begegnung geht über
Nikolaos von Damaskus auf die Memoiren des Herodes
zurück. Laut diesem Zeugnis habe die ägyptische Königin versucht, Herodes zu verführen und in eine Falle zu
locken. Der jüdische König habe sogar an ihre Hinrichtung gedacht, so lange sie sich noch in seinem Machtbereich befände und sei nur von seinen Ratgebern mit
Hinweis auf den ihm von Seiten des Antonius drohenden Groll davon abgehalten worden. Herodes wollte sich
später, nach seinem Übertritt zu Octavian, bei diesem in
ein günstiges Licht setzen und seinen Verrat an Antonius
rechtfertigen. Er schilderte daher das Verhalten Kleopatras äußerst negativ und charakterisierte sie entsprechend
der augusteischen Propaganda als Hure und bösen Geist
des Antonius. Sicher ist nur, dass er Kleopatra nach Ende
ihres Besuchs reich beschenkt bis Pelusion geleitete.[70]
Nachdem Antonius eine katastrophale Niederlage und
große Verluste gegen den Partherkönig Phraates IV. erlitten hatte, kehrte er Ende 36 v. Chr. eilends durch das verschneite Armenien an die phönizische Küste zurück. Er
wartete im Hafenort Leuke Kome auf Kleopatra, die dort
verspätet etwa im Januar 35 v. Chr. mit Geld und Kleidung für den mitgenommenen Rest der Armee eintraf.
Für seinen Misserfolg machte der Triumvir den verbündeten Armenierkönig Artavasdes verantwortlich, der im
Rücken des Antonius angegriffen worden und daraufhin
geflüchtet war. Doch unzweifelhaft lag die Hauptverantwortung bei Antonius selbst. Gleichzeitig konnte Octavian im September 36 v. Chr. mit Hilfe seines überragenden Admirals Marcus Vipsanius Agrippa nach dreijährigen Kämpfen Sextus Pompeius besiegen und im selben
Jahr den dritten Mann des Triumvirates, Lepidus, entmachten. Damit war er unumschränkter Herr im Westen
des Römischen Reichs.[71]
1.9
1.9.3
Blütezeit des Ptolemäerreiches
Abweisung der Octavia
Nun spitzte sich der Konflikt der beiden verbliebenen
mächtigsten Männer, Antonius und Octavian, langsam
immer mehr zu. Antonius hatte dem Caesarerben für dessen Krieg gegen Sextus Pompeius mit Schiffen ausgeholfen. Als Gegenleistung wollte Octavia Anfang 35 v. Chr.
mit Erlaubnis ihres Bruders ihrem Gatten 2.000 Soldaten
und Ausrüstung für weitere Kämpfe gegen die Parther zuführen und wartete in Athen auf die Antwort des Antonius. Angeblich hatte Kleopatra Angst, dass der Triumvir
zu ihrer Konkurrentin zurückkehren könnte, und ließ ihren Geliebten durch geschickte Auftritte befürchten, dass
sie sich in diesem Fall das Leben nehmen würde. So sei es
ihr gelungen, dass Antonius Octavias Angebot ablehnte
und bei ihr blieb. Die antiken Autoren führen diesen Entschluss also ganz auf Kleopatras Einfluss zurück. Demgegenüber nimmt die Mehrzahl der modernen Historiker an, dass Antonius sich gegen Octavia entschied, weil
er schon lange ein schlechtes Verhältnis zu ihrem Bruder hatte, der ihn zudem systematisch von der Zufuhr
aus Italien abschnitt. So habe Antonius auf die Machtmittel des bedeutenden Ptolemäerreiches gesetzt. Durch
die Entsendung von Hilfstruppen für seinen Triumviratskollegen wollte Octavian den Anschein einer großzügigen Geste erwecken. Doch Antonius musste die Zufuhr
eines so kleinen Kontingents als Provokation erscheinen,
da ihm bereits im Vertrag von Tarent 37 v. Chr. 20.000
Soldaten für den Partherkrieg versprochen worden waren, die er nie erhalten hatte. Die Zurückweisung seiner Schwester hatte Octavian vorausgesehen und erreichte damit die von ihm gewünschte öffentliche Beendigung
des Bündnisses mit Antonius. Dieser schien in den Augen
der Römer seine beliebte Gattin ungerecht behandelt zu
haben. Octavian nützte diese Stimmung zur Propaganda
gegen Antonius und stellte ihn als willenlosen Geliebten
der ägyptischen Königin dar.[72]
1.9.4
11
einzumischen.[73]
1.9.5 Tod des Sextus Pompeius
Karte des Römischen Reiches nach dem Vertrag von Misenum
und die Schenkungen von Alexandria
Octavians Machtbereich
Antonius’ Machtbereich
Provinzen des Lepidus
Seereich des Sextus Pompeius
Königreich Ägypten (Kleopatra)
Vasallenstaaten
Parther-Reich
Octavian ließ nach seinem hart erkämpften Sieg Sextus
Pompeius absichtlich entkommen, damit nun Antonius
mit ihm beschäftigt war. Kleopatra wollte den flüchtigen Republikaner geschont wissen – angeblich weil er der
Sohn des großen Pompeius war, der mit ihrem Vater Ptolemaios XII. ein Gastfreundschaftsverhältnis gepflegt hatte, vielleicht auch, um einen fähigen Admiral gegen Octavian zu gewinnen. Sextus nahm offiziell mit Antonius
Verhandlungen über ein Bündnis auf, führte solche aber
insgeheim auch mit den Parthern und begann dann mit
Militäroperationen, um sich im nordwestlichen Kleinasien festsetzen zu können. Doch er wurde rasch besiegt und
auf Befehl von Marcus Titius – der vermutlich auf AnSpannungen zwischen Kleopatra und Hero- weisung von Antonius handelte – im Sommer 35 v. Chr.
hingerichtet.[74]
des
Herodes hatte gespannte Beziehungen zu der von ihm
entmachteten Hasmonäerdynastie. Alexandra, die Mutter
seiner Gattin Mariamne, beschwerte sich bei Kleopatra,
weil der jüdische König ihren jungen Sohn Aristobulos
bei der Ernennung zum Hohenpriester übergangen hatte. Um Komplikationen zu vermeiden, übertrug Herodes
dem Jungen schließlich doch widerwillig diese Würde,
ließ ihn aber bald heimlich ermorden. Nun überredete
Kleopatra den Triumvirn, den Idumäer zur Verantwortung in die syrische Stadt Laodikeia vorzuladen (36 oder
35 v. Chr.). Doch ihr Ziel, eine Entmachtung ihres alten
Feindes, erreichte sie nicht, da sich Herodes anscheinend
gut verteidigen konnte und Antonius auf seine Unterstützung – insbesondere zur Aufrechterhaltung der Ruhe in
Judäa – nicht verzichten wollte. Stattdessen soll Antonius
seiner königlichen Geliebten befohlen haben, sich nicht
mehr in die inneren Angelegenheiten seiner Verbündeten
1.9.6 Schenkungen von Alexandria
Da Antonius eine Wiederherstellung seines Rufes als
Feldherr anstrebte, aber im Hinblick auf seine Spannungen mit Octavian einen neuen Krieg gegen die mächtigen Parther scheute, führte er 34 v. Chr. einen Feldzug
gegen den viel schwächeren Armenierkönig, den er für
den misslungenen Partherkrieg verantwortlich gemacht
hatte. Es gelang dem Triumvirn rasch, Artavasdes gefangenzunehmen und sich der armenischen Schätze zu
bemächtigen.[75]
Antonius schloss dann ein Bündnis mit einem einstigen
Verbündeten des Phraates, Artavasdes von Medien (nicht
mit dem gleichnamigen Armenierkönig zu verwechseln),
um beim bevorstehenden Kampf gegen Octavian den Rücken gegen die Parther frei zu haben.[76]
12
Im Herbst 34 v. Chr. musste der Armenierkönig und seine Familie in Fesseln am Triumphzug des Antonius –
der aber eher als dionysische Prozession nach hellenistischem Usus zu bezeichnen ist – in Alexandria teilnehmen. Als der Zug zu der auf einem goldenen Thron inmitten zahlreicher Zuschauer sitzenden ägyptischen Königin kam, weigerte sich Artavasdes aber, ihr durch
Proskynese zu huldigen. Trotzdem wurde sein Leben vorerst geschont.[77]
Wenig später wurde im riesigen Gymnasion von Alexandria eine noch eindrucksvollere Veranstaltung abgehalten. Die in ägyptische Gewänder gekleidete, als Inkarnation der Isis auftretende Kleopatra und der als römischer Imperator erschienene Antonius saßen auf goldenen Thronen, von denen aus sie die Menge überblicken konnten. Ihre drei kleinen Kinder und Caesarion
waren etwas unter ihnen ebenfalls auf Thronen positioniert. Bei diesen „Schenkungen von Alexandria“ wurden
laut den antiken Quellen Kleopatra und Caesarion als direkte Herrscher von Ägypten, Zypern und wohl auch der
Kyrenaika (die laut Cassius Dio angeblich Kleopatra Selene unterstellt wurde) bestätigt. Die ägyptische Königin erhielt zudem den Titel Königin der Könige, Caesarion den entsprechenden Titel König der Könige. Außerdem bekräftigte der Triumvir, dass Caesarion der leibliche Sohn Caesars sei. Sodann wurde Alexander Helios als König von Armenien, Medien und (dem noch zu
erobernden) Parthien sowie Ptolemaios Philadelphos als
König von Phönizien, Syrien westlich des Euphrat und
Kilikien gekrönt. Damit befand sich Kleopatra auf dem
Höhepunkt ihrer Macht.[78]
Unumstritten ist, dass der Status Quo der Verwaltung und
damit der direkte Herrschaftsbereich Kleopatras trotz der
„Schenkungen von Alexandria“ erhalten blieb, da die Klientelkönige und römischen Gouverneure in ihren Stellungen belassen wurden. Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit
der über die Gebietsverleihungen berichtenden Autoren
gehen die Meinungen in der modernen Forschung weit
auseinander. Während der Großteil den antiken Quellen
folgt und Joachim Brambach sogar glaubt, dass eine Verwirklichung dieser „Schenkungen“ das Ende des oströmischen Reichs bedeutet hätte, geht Christoph Schäfer von
einer Wiedergabe octavianischer Propaganda aus, welche
die Zeremonie antoniusfeindlich verzerrt dargestellt habe. Da sich keine epigraphischen und Münzzeugnisse für
eine Regierungsbeteiligung von Kleopatras Kindern in
den ptolemäischen Außenbesitzungen oder gar auf römischem Territorium finden, glaubt Schäfer nicht, dass ihnen damals die erwähnten Gebiete übertragen wurden mit
Ausnahme Armeniens, das nach Artavasdes’ Entmachtung tatsächlich als Herrschaftsbereich an Alexander Helios verliehen worden sein könnte. Octavian habe daraus eine „Verschleuderung“ römischer Provinzen und des
ganzen Vorderen Orients an Kleopatras unmündige Kinder gemacht und außerdem den siegreichen Einzug Antonius’ in Alexandria absichtlich als Triumphzug fehlgedeutet – der traditionsgemäß in Rom hätte abgehalten wer-
1 LEBEN
den müssen –, um die Meinung der Römer zuungunsten
seines Gegners zu bearbeiten.[79]
Wenn Antonius wirklich bestätigte, dass Caesarion der
leibliche Sohn Caesars sei, um damit Octavian, der nur
ein Adoptivsohn des Diktators war, zu treffen, wäre dies
eine reine Attacke auf Octavian gewesen.[80]
Laut Günther Hölbl wurde mit dem Titel König der
Könige an die Tradition der alten Pharaonen und
Achämeniden angeknüpft und die Herrschaft Kleopatras
und ihrer Kinder über die jüngst verliehenen Gebiete ausgedrückt; außerdem führte im religiösen Bereich der als
Inbegriff des Königtums aufgefasste Gott Osiris die gleiche Bezeichnung. Christoph Schäfer nimmt an, dass der
Titel Alexander Helios als armenischen König zur Propaganda gegenüber dem Partherkönig gegeben wurde, der
sich ebenso König der Könige nannte. Deshalb musste die
im Rang höher stehende Kleopatra zumindest auch als
Königin der Könige bezeichnet werden.[81]
Auf der Vorderseite einiger von Antonius’ Wandermünzstätte in Kleinasien 32 v. Chr. geprägter Silberdenare erscheint sein Kopf und der inschriftliche Hinweis auf seinen Sieg über Armenien (Antoni Armenia devicta), während auf der Rückseite die ägyptische Königin mit Diadem porträtiert ist und als Cleopatrae reginae regum filiorum regum („der Kleopatra, Königin der Könige und ihrer
königlichen Söhne“) bezeichnet wird, eine deutliche Anspielung auf die Gebietsverleihungen von 34 v. Chr.[57]
Aus dieser Münzlegende geht hervor, dass Kleopatra einen höheren Rang als ihre Kinder einnahm. Ihr wurde als
erster Nichtrömerin die Ehre zuteil, auf römischen Münzen mit Nennung des Namens abgebildet zu werden.[82]
Antonius nahm als Triumvir weiterhin die höchste Stellung im Osten des römischen Reichs und in den verbündeten Klientelstaaten ein, und trotz ihrer aufgewerteten
Stellung war auch Kleopatra weiterhin von ihm abhängig.
1.9.7 Mögliche Heirat mit Antonius, Kulturleben
Alexandrias
Ob Antonius die ägyptische Königin damals oder zu einem anderen Zeitpunkt heiratete, ist in der Forschung
ebenso umstritten wie die Frage, ob eine solche eheliche Verbindung überhaupt stattfand. Es existieren dazu
nämlich nur wenige vage und widersprüchliche Angaben
antiker Autoren. Nach hellenistischer Tradition wäre Antonius eine vom römischen Recht nicht anerkannte Zweitehe eingegangen, da er seine Scheidung von Octavia erst
32 v. Chr. vollzog.[83]
Seit ihrem Machtzuwachs verkörperte Kleopatra öffentlich ihre Rolle als Inkarnation der Göttin Isis noch stärker und bezeichnete sich daher als Neue Isis.[84] Auch ihre
Münzbilder tragen Attribute dieser Göttin. Vor der Entscheidungsschlacht bei Actium soll Octavian die Identifikation von Antonius mit Osiris-Dionysos und Kleopatra
mit Isis-Selene in einer Ansprache gegeißelt haben, und
1.10
Niedergang des Ptolemäerreiches
13
mit Zügen dieser Götter wurden auch Statuen des Herr- 1.10.1 Propagandaschlacht und Vorbereitung zum
scherpaares ausgestattet.[85]
finalen Krieg
Wenig bekannt ist über Kleopatras politische Berater
in ihrer späteren Regierungszeit sowie über das kulturelle Leben an ihrem Hof. Ein Seleukos war eine Art
Finanzverwalter, ihr Vertrauter Alexas aus Laodikeia
soll bedeutenden Einfluss auf Antonius zugunsten seiner
Herrin ausgeübt haben und ihr Leibarzt Olympos verfasste später einen Bericht über Kleopatras Selbstmord.
Nach einer Aussage Octavians sollen auch ein Potheinos und ein Mardion einflussreiche Stellungen bekleidet
haben.[86] Auch zahlreiche adelige Römer müssen zumindest zeitweise am Hof der ägyptischen Königin gelebt
haben und angesichts ihres Einflusses auf Antonius ihre Freundschaft gesucht haben. Belegt ist dies zumindest
für Quintus Dellius und Lucius Munatius Plancus.[87] Ein
Philosoph namens Philostratos zählte zu ihren Höflingen, und sie soll sich selbst sehr für Philosophie interessiert haben.[88] Ein weiterer Philosoph (und Historiker),
Nikolaos von Damaskus, wurde als Erzieher von Kleopatras Kindern bestellt. Neben Olympos wirkten noch andere Ärzte an der berühmten Medizinschule Alexandrias.
Den Athener Bildhauer Gaius Avianus Euander engagierte die ägyptische Königin als Berater auf dem Gebiet der
bildenden Künste.[89] Offenbar war das Alexandria Kleopatras also weiterhin ein bedeutendes Kulturzentrum.[90]
1.9.8
Kleopatra in den Sibyllinischen Orakeln
Manche Forscher beziehen Anspielungen der sogenannten Sibyllinischen Orakel (Oracula Sibyllina) auf eine
mächtige, heilbringende Frau – manchmal als Witwe bezeichnet – auf Kleopatra. Bei den unvollständig erhaltenen 14 Orakelbüchern handelt es sich um eine Sammlung
christlich überarbeiteter, aber auf heidnischen Vorlagen
beruhender jüdischer prophetischer Literatur mit Weissagungen über das Weltende und den erwarteten Messias.
Vielleicht widerspiegelte sich darin eine im griechischen
Osten im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. umlaufende subversive Untergrundliteratur, die das durch einen Erlöser
bewirkte Ende der römischen Herrschaft und eine Renaissance der hellenistischen Reiche verhieß. Laut einigen Orakelsprüchen werde eine mächtige Königin zur
Zeit des Triumvirats Roms Macht brechen und Gerechtigkeit auf die Erde bringen. Vielleicht drücken sich darin
mit dem Machtzuwachs Kleopatras durch die „Schenkungen von Alexandria“ verknüpfte Hoffnungen der Menschen des Orients aus, die sich von Rom unterdrückt
fühlten.[91]
1.10 Niedergang des Ptolemäerreiches
→ Hauptartikel: Ptolemäischer Krieg
Ab 33 v. Chr. begannen die Vorbereitungen zum Endkampf zwischen den beiden verbliebenen Triumvirn um
die Alleinherrschaft im Römischen Reich mit einer Propagandaschlacht. Octavian warf Antonius „Verschleuderung“ römischer Provinzen und die Anerkennung Caesarions als Sohn Caesars vor, rückte aber zunehmend nicht
seinen Triumvirats-„Kollegen“, sondern dessen Geliebte Kleopatra in den Fokus und appellierte dabei an die
patriotisch-römischen Gefühle seiner Untertanen.[92] In
Rom kursierten Gerüchte über das dekadente Leben in
Alexandria; so soll Kleopatra eine Wette gegen Antonius um eine besonders teure Mahlzeit durch Auflösen ihrer extrem großen Perle in scharfem Essig, den sie anschließend schlürfte, gewonnen haben.[93] Antonius war
mit seiner Gegenpropaganda in Rom viel weniger effizient.
Von Armenien wandte sich Antonius Ende 33 v. Chr.
nach Ephesos, wo er mit Kleopatra den Winter verbrachte. Dorthin brachte sein Feldherr Publius Canidius Crassus 16 Legionen, und auch der Großteil der Flotte war
hier stationiert. Die Königin finanzierte den geplanten
Krieg hauptsächlich und trug mit 200 Schiffen zur Verproviantierung des Heeres bei. Laut Octavians Propaganda soll sie sich gegenüber den Römern hochmütig benommen und durch Feste die Rüstungen behindert haben.[94]
Nach Attacken der neuen Konsuln, der Antoniusanhänger Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Gaius Sosius
(Anfang 32 v. Chr.), schüchterte Octavian durch eine
Machtdemonstration seine Gegner so weit ein, dass beide Konsuln und ein Drittel der Senatoren zu Antonius
nach Ephesos flohen. Doch ihr Versuch, Kleopatra heimzuschicken, um Octavian seine Propagandagrundlage zu
entziehen, scheiterte. Zur nächsten Station von Antonius, Samos, kamen viele verbündete Fürsten mit Truppen, doch erreichte die Ptolemäerin, dass Herodes nicht
am Krieg teilnahm, sondern stattdessen die Nabatäer bekämpfen sollte (April 32 v. Chr.). In Athen angekommen, sandte Antonius unter Kleopatras Einfluss seiner
Gattin Octavia den Scheidebrief, schadete damit aber seinem Ansehen bei seinen römischen Anhängern (Mai 32
v. Chr.).[95]
Als Lucius Munatius Plancus und Marcus Titius Mitte 32 v. Chr. zu Octavian überliefen, verrieten sie ihm
den Aufbewahrungsort von Antonius’ Testament. Widerrechtlich beschaffte sich Octavian das Dokument bei den
Vestalinnen und erregte in Rom großen Unwillen gegen
Antonius, indem er insbesondere auf dessen (vielleicht
gefälschte) Verfügung hinwies, dass, sollte Antonius’ Tod
in Rom erfolgen, sein Leichnam zur Bestattung zu Kleopatra nach Alexandria zu überführen sei.[96]
Dieses geschickte Manöver und Antonius’ Scheidung von
Octavia hatte die Stimmung in Italien sehr gegen den Triumvirn ausschlagen lassen. Nun erreichte Octavian durch
14
1 LEBEN
die Behauptung, Antonius sei Kleopatra willenlos verfallen, die eine Herrschaft in Italien selbst anstrebe, dass der
Ptolemäerin der Krieg erklärt wurde. So erweckte Octavian den Eindruck, dass es sich nicht um einen neuen
Bürgerkrieg, sondern um die Bekämpfung einer äußeren
Bedrohung Italiens handle.[97]
1.10.2
Krieg in Griechenland bis zur Schlacht von
Actium
Antonius verfolgte eine Defensivstrategie und positionierte Ende 32 v. Chr. sein Hauptheer an der Westküste
Griechenlands mit dem Golf von Ambrakia bei Actium
als Hauptflottenstützpunkt. In Kyrene, Ägypten und Syrien blieben stärkere Verteidigungstruppen zurück. Doch
gelang es Octavians genialem Admiral Marcus Vipsanius Agrippa, überraschend früh Methone und Kerkyra
zu erobern und mit seinen Manövern Octavian die Landung mit dem Großteil der Armee etwas nördlich von Actium zu ermöglichen (Anfang 31 v. Chr.). Dort wurde
Antonius’ Flotte eingeschlossen und sein Heer von der
Proviantierung zur See, bald auch vom Landweg über
die Peloponnes abgeschnitten. Ein monatelanger Blockadekrieg folgte, der bei Antonius’ Truppen zu zahlreichen Toten infolge von Hunger und durch das ungesunde
Sumpfklima hervorgerufenen Krankheiten führte. Daher
desertierten zahlreiche (auch hochrangige) Römer und
Vasallenfürsten. Etliche fehlgeschlagene Ausbruchsversuche verschlechterten die Stimmung in Antonius’ Lager
weiter.[98]
vom abtrünnigen Statthalter Lucius Pinarius Scarpus abgewiesen. Kleopatra segelte unterdessen nach Alexandria
und ließ viele adlige, der Rebellion verdächtigte Ägypter
hinrichten, deren Vermögen sie zur Finanzierung des weiteren Kriegs einzog. Sie ließ angeblich ihre Flotte nach
dem Kanal von Suez ziehen, um nach Indien zu entfliehen, doch verbrannten die Nabatäer ihre Schiffe. Antonius kam deprimiert nach Ägypten und musste erfahren,
dass sämtliche Klientelfürsten einschließlich Herodes die
Fronten gewechselt und Canidius’ starkes Heer bald kapituliert hatte. An Verbrechern soll Kleopatra verschiedene
Gifte ausprobiert und dabei den Kobrabiss als schmerzloseste Todesart entdeckt haben. Zur Sicherung der Nachfolge ließ sie Caesarion für mündig erklären.[100]
Mitte 30 v. Chr. stieß Octavian über Kleinasien und
Syrien nach Ägypten vor. Mehrere Bittgesandtschaften der Verliererpartei konnten ihn nicht zum Einlenken bewegen. Sein General Gaius Cornelius Gallus eroberte die westliche Grenzfestung Paraitonion, Octavian selbst den östlichen Grenzposten Pelusion sehr rasch,
vielleicht durch Verrat des Kommandanten Seleukos. In
der von Antonius geführten Entscheidungsschlacht vor
Alexandria ergaben sich die ägyptische Flotte und Reiterei kampflos, sodann auch die Hauptstadt (1. August 30
v. Chr.). Zurückgekehrt erhielt der ehemalige Triumvir
auf Befehl Kleopatras die falsche Nachricht von ihrem
Selbstmord und stürzte sich in sein Schwert, starb aber
nicht sogleich. Als er erfuhr, dass sie noch lebe und in
ihrem Mausoleum warte, ließ er sich zu ihr bringen, wurde, da das Grabgebäude versperrt war, mit Seilen durch
ein Fenster hineingehievt und starb in den Armen seiner
Gegen Canidius’ Rat, über Land nach Makedonien abGeliebten. Umstritten ist in der Forschung, ob Kleopatra
zuziehen, setzte sich Kleopatra im Kriegsrat mit dem
ihren Geliebten absichtlich in den Tod trieb, um mit OctaPlan durch, mit der gesamten Flotte Agrippas Blockade
vian doch noch zu einem Einvernehmen zu kommen.[101]
zu sprengen und nach Ägypten zurückzusegeln. Canidius
sollte mit seinem Heer über Land nach Osten abziehen.
Doch der nun überlaufende Quintus Dellius verriet Oc- 1.11 Das Rätsel um Kleopatras Tod
tavian den Kriegsplan seines Gegners. Am 2. September
31 v. Chr. begann das Seegefecht (Schlacht bei Actium) Der letzte Verhandlungstrumpf Kleopatras waren ihre
mit einem Vorstoß von Antonius’ Großkampfschiffen, deshalb schon früher ins Mausoleum geschafften Schätze.
die aber auf offenem Meer von Octavians viel zahlreiche- Mit diesen drohte sie sich bei einer versuchten Festnahme
ren kleinen Liburnen umschwärmt und vielfach fahrun- zu verbrennen. Octavian wollte aber mit diesem Geld seitauglich gemacht wurden. Am Nachmittag stießen Kleo- ne Soldaten bezahlen und angeblich die Königin im Tripatras 60 am Kampf unbeteiligte Schnellsegler durch ei- umph in Rom aufführen. Sein Gesandter Gaius Proculeine Lücke und segelten davon, woraufhin Antonius folgte us sollte daher Kleopatra lebend fangen, verhandelte zuund an Bord von Kleopatras Flaggschiff ging. Der Groß- erst ergebnislos an der verschlossenen Grabtür, kam aber
teil seiner Schiffe konnte sich aber nicht loseisen und mit Gaius Cornelius Gallus zurück und gelangte – wähmusste kapitulieren oder wurde versenkt. Doch war der rend Gallus neue Gespräche mit Kleopatra führte – mit
Durchbruch mit immerhin einem Drittel der Flotte und zwei Dienern über eine Leiter durch jenes Fenster, durch
der Kriegskasse gelungen. Die Meinung der antiken Au- das Antonius ins Mausoleum gezogen worden war. So
toren, dass Kleopatra verräterisch geflohen sei, wird von konnte Proculeius die Königin gefangen nehmen. Fortder modernen Forschung zurückgewiesen; vielmehr hatte an wurde sie von Octavians Freigelassenem Epaphroditos
die Königin ihren Teil am Kriegsplan umgesetzt.[99]
bewacht. Doch hatte sie Caesarion mit seinem Lehrer
Rhodon schon in die Ferne gesandt und damit vorläufig
gerettet.[102]
1.10.3 Das letzte Jahr von Antonius und Kleopatra
Plutarchs Bericht über Kleopatras zwölftägige römische
Antonius wollte nach seiner Ankunft in Nordafrika vier Haft beruht wohl im Wesentlichen auf der Darstellung
in Kyrene stationierte Legionen übernehmen, wurde aber ihres Leibarztes Olympos und dürfte daher relativ zuver-
1.11
Das Rätsel um Kleopatras Tod
15
wohl, dass, auch wenn sie sich zur Teilnahme am Triumphzug erniedrigen würde, keine Chance für eine Regierung ihrer Kinder bestand. Bald erfuhr sie heimlich
vom jungen Adligen Cornelius Dolabella (vielleicht der
Konsul von 10 n. Chr. oder sein Vater), dass Octavian
beabsichtige, sie und ihre Kinder in drei Tagen aus Alexandria wegzuführen, offenbar um sie zum Triumph nach
Rom mitzunehmen. Kleopatra wollte das einstige Schicksal ihrer Schwester Arsinoë nicht teilen und bat den Eroberer Ägyptens, ein letztes Mal das Grab von Antonius
aufsuchen zu dürfen. Octavian stimmte dieser Bitte zu.
Plutarch überliefert in tragischem Stil den angeblichen
Wortlaut des letzten Gebetes der tief trauernden Kleopatra für ihren verstorbenen Geliebten.[105]
Die Berliner Büste im Profil
Kleopatra starb wohl am 10. August 30 v. Chr. (nach
dem damaligen römischen Kalender, also vermutlich am
12. August unseres heutigen Kalenders) unter ungeklärten Umständen. Octavian war zu diesem Zeitpunkt in
Alexandria anwesend und hatte alle Möglichkeiten, die
Berichte über die näheren Umstände zu beeinflussen, so
wie er auch zuvor in Rom eifrig Propaganda gegen sie gemacht hatte. Die Berichte der antiken Chronisten stützten
sich, zumindest indirekt, wohl auch auf seine Autobiografie, die naturgemäß nur seine Sichtweise der Ereignisse
enthielt.
lässig sein. Daneben ist nur noch bei Cassius Dio ein ausNach Plutarch und Cassius Dio soll die ägyptische Köführlicher Bericht zu diesem Thema erhalten.
nigin dem römischen Machthaber erfolgreich ihren anKleopatra durfte ein prächtiges Begräbnis für Antonius geblichen Lebenswillen vorgetäuscht und so eine weniger
ausrichten und wurde anschließend im Palast recht scho- strenge Bewachung erreicht haben, die ihr die Ausfühnend bewacht. Sie war eine gebrochene Frau, verwunde- rung ihres Selbstmordes ermöglichte. Sie nahm ein Bad
te aus Trauer um Antonius ihre Brust durch Schläge und und aß danach ein köstliches Mahl. Inzwischen brachte
suchte sich durch Hungertod das Leben zu nehmen, ver- ein Bauer einen Korb, zeigte den Wachen, dass sein Inhalt
mutlich weil sie unbedingt ihre Zurschaustellung im Tri- nur aus Feigen bestand, und durfte ihn hineintragen. Nach
umphzug des Siegers vermeiden wollte. Doch Octavian dem Essen schickte Kleopatra einen dringenden Brief zu
kam hinter ihre Absichten und hielt sie davon ab, indem Octavian, schloss sich mit ihren vertrauten Zofen Iras und
er ihre Kinder bedrohte.[103]
Charmion ein und beging mit ihnen Selbstmord. Als OcAuf Bitten Kleopatras kam Octavian zu einem Gespräch tavian in ihrem Brief den Wunsch las, sie neben Antonimit ihr in den Königspalast; es war ihre einzige Begeg- us zu bestatten, wusste er Bescheid und schickte schnell
nung. Die Unterredung wird von Plutarch und Cassius Boten, die aber Kleopatra schon tot in königlichem GeDio völlig verschieden dargestellt. Plutarch zufolge war wand auf einem goldenen Bett liegend fanden, während
Kleopatra kränklich sowie nervlich am Ende und emp- ihre beiden Zofen im Sterben lagen. Auch Psylli genannte
Gift aussaugen sollten,
fing den künftigen Kaiser mit unordentlichen Haaren und Schlangenbeschwörer, die ihr das [106]
konnten
sie
nicht
mehr
erwecken.
im Unterkleid. Da ihr Rechtfertigungsversuch bei Octavian nicht ankam, verlegte sie sich aufs Jammern und geriet, als sie eine Liste ihrer Schätze präsentierte, mit ihrem Verwalter Seleukos in Streit, da er die Liste als unvollständig bezeichnete. Mit dieser Szene suchte sie Octavian vorzutäuschen, noch leben zu wollen und an materiellen Gütern zu hängen. Beim Abschied stellte er ihr
ein glanzvolles Leben in Aussicht. Im Gegensatz zu dieser relativ objektiven Erzählung Plutarchs schildert der
sehr unglaubwürdige Bericht Cassius Dios, dass Kleopatra versucht habe, Octavian, wie früher Caesar und Antonius, durch ihre Verführungskünste auf ihre Seite zu
ziehen, doch soll er ihr aufgrund seiner Tugend widerstanden haben.[104]
Die antiken Autoren betonen die Ungewissheit von Kleopatras Todesart. Laut Plutarch könnte sie sich von einer
im Feigenkorb des Bauern unter den Blättern versteckten Giftschlange beißen haben lassen, die aber in ihrem
Sterbezimmer nicht mehr angetroffen wurde. Alternativ
könnte sie mit einer giftigen Haarspange ihren Tod herbeigeführt haben. Cassius Dio erwähnt die Theorien, dass
sie eine in einem Wasserkrug oder Blumenstrauß versteckte Giftschlange erhalten oder sich mit einer vergifteten Haarnadel in den Arm gestochen habe. Zwei winzige
Einstiche seien an ihrem Arm entdeckt worden. Strabo
erwähnt neben der Schlangengiftvariante eine vergiftete Salbe als mögliche Todesursache. Schließlich meint
Nach dem Gespräch mit Octavian wusste Kleopatra der berühmte antike Arzt Galen, dass die Königin Vi-
16
2 BILDLICHE DARSTELLUNGEN
perngift in eine sich selbst beigebrachte Wunde geträufelt umphzug mitführen zu wollen, und sich dann über das
habe.[107]
Gelingen des Selbstmordes ärgerte.[111]
Augustus zeigte bei seinem Triumphzug in Rom im Jahr
29 v. Chr. ein Bild Kleopatras, das sie mit zwei Schlangen
darstellte.[108] Damit erkannte er die in der Antike vorherrschende Version – Tod durch den Biss einer Schlange (aspis) – offiziell an. Der Terminus aspis bezieht sich
auf die ägyptische Uräusschlange. Sie hatte symbolischen
Charakter als Zeichen pharaonischer Herrschaft: Sie bedrohte die Feinde des Königs und stellte den Herrscher
gleichzeitig unter den Schutz des Sonnengottes Re, dem
sie ein heiliges Tier war. Dementsprechend trug die ägyptische Königskrone das Bild eines Doppeluräus. Der Biss
einer solchen Schlange hätte nach ägyptischer Vorstellung nicht dem Erlangen von Unsterblichkeit gedient –
denn die Ptolemäer galten schon zu Lebzeiten als Götter –, sondern er wäre für Kleopatra ein würdiger Tod
gewesen.[109] Gegen einen Schlangenbiss spricht allerdings, dass man kein solches Reptil in Kleopatras Gemach fand, dass es schwierig ist, drei Menschen durch
eine Schlange beißen zu lassen sowie dass ein Kobrabiss
durchaus nicht schmerzlos ist und erst nach Stunden oder
Tagen zum Tod führen kann. Am wahrscheinlichsten erscheint, dass Kleopatra Gift einnahm oder es sich injizierte, dass aber ihre engsten Vertrauten, darunter wohl
ihr Arzt Olympos, auf ihren Wunsch die Schlangenbissversion verbreiteten, weil diese von religiösen Ägyptern
als würdevollster und Legenden Vorschub leistender Tod
ihrer Königin gesehen würde.[110]
Moderne Theorien zu Kleopatras Tod reichen bis zum
Verdacht, dass sie heimlich auf Befehl Octavians ermordet wurde. Dazu wäre der römische Herrscher zweifellos
fähig gewesen, da er auch Caesarion hinrichten ließ. Der
Grund für einen Mord könnte darin gelegen haben, dass
Octavian gar nicht wünschte, Kleopatra im Triumphzug aufzuführen, wie von den antiken Autoren behauptet wird. Die ägyptische Königin war physisch und psychisch gebrochen und hätte in diesem Zustand wie einst
Arsinoë das Mitleid der römischen Massen wecken können. Dabei wäre auch die Glaubwürdigkeit von Octavians
Propaganda erschüttert worden, die Kleopatra als größte
Bedrohung Roms dargestellt hatte. Eine Hinrichtung der
ägyptischen Königin nach dem Triumphzug hätte außerdem Octavians Ruf geschadet, aber eine lebende Kleopatra wäre ihm als unversöhnliche Gegnerin, durch die Drohung der Veröffentlichung ihrer Briefe von Caesar oder
als Anreiz für Aufstände gegen die römische Herrschaft
gefährlich gewesen. Die Annahme einer heimlichen Beseitigung Kleopatras durch Octavian gilt aber in der Forschung als wesentlich unwahrscheinlicher als die Theorie,
dass der künftige Princeps zwar ihren Tod vor seinem
Triumphzug wünschte, ihn aber nicht durch Mord erreichte, sondern indem er ihre Selbstmordabsichten durch
offenbar nachlässige Bewachung (z. B. das Durchlassen
des Bauern mit dem Feigenkorb) und die von Cornelius
Dolabella überbrachte Botschaft absichtlich begünstigte
und nur zum Schein öffentlich zuerst vorgab, sie im Tri-
Cassius Dio liefert in seiner abschließenden Bemerkung
über Kleopatra gleichsam ihr Epitaph:
„Sie gewann die beiden größten Römer ihrer Zeit für sich, und wegen des dritten nahm
sie sich das Leben.“
– Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 15, 4[112]
1.12 Weitere Entwicklung Ägyptens und
der Ptolemäer
Octavian ließ die im Alter von 39 Jahren verstorbene
Kleopatra, wie von ihr gewünscht, neben Antonius in ihrem erst jetzt vollendeten Mausoleum beisetzen, wo auch
Iras und Charmion ihre letzte Ruhe fanden. Im April
2009 beanspruchte der einflussreiche, aber auch umstrittene ägyptische Archäologe Zahi Hawass, bei Alexandria
das Grab entdeckt zu haben. Demnach könnten die Leichname im Tempel von Taposiris Magna versteckt worden sein, wo bereits 2008 mehrere auf Kleopatra verweisende Funde gemacht wurden.[113] Gegen eine Zahlung von angeblich 2.000 Talenten durch ihren Anhänger Archibios ließ Octavian Kleopatras Statuen unversehrt. Sie soll auch große Schätze hinterlassen haben. Ihren Sohn Caesarion lockte Octavian zurück und ließ ihn
noch im Jahr 30 v. Chr. hinrichten. Als leiblicher Sohn
Caesars hätten künftige Oppositionelle ihn vielleicht als
ein Werkzeug gegen den künftigen Kaiser benutzen können. Schon Antonius und Kleopatra hatten seine Abstammung propagandistisch ausgeschlachtet und eine mögliche Wiederholung dieser Situation suchte Octavian mit
Caesarions Hinrichtung zu unterbinden.[114] Das gleiche
Schicksal ereilte Antyllus, den ältesten Sohn des Antonius. Kleopatras gemeinsame Kinder mit Antonius wurden
nach Rom gebracht und von Antonius’ ehemaliger Frau
Octavia, der Schwester Octavians, zusammen mit ihren
eigenen Kindern aufgezogen. Kleopatra Selene wurde
von Octavian 20 v. Chr. König Juba II. von Mauretanien zur Gattin gegeben; das fernere Schicksal ihrer beiden
Brüder ist unbekannt.[115]
Die 300-jährige Ptolemäerherrschaft war zu Ende und
Octavian zog Ägypten als persönliche römische Provinz
ein und ernannte den ihm ergebenen Ritter Gaius Cornelius Gallus zum Präfekten, da er wie einst Caesar dieses
noch immer reiche Land keinem hochrangigen Senator
anvertrauen wollte.[116]
2 Bildliche Darstellungen
Antike Autoren äußern sich nur vage zu Kleopatras Aussehen. Nach Cassius Dio sei sie so schön gewesen, dass
17
sie den ärgsten Frauenfeind in ihre Netze ziehen konnte.
Plutarch berichtet wohl realitätsnäher, dass ihre Schönheit nicht unvergleichlich gewesen sei, sondern dass sie
eher durch gebildete, anziehende Konversation und feines Benehmen großen Eindruck auf Männer machte.[117]
Auf ägyptischen Darstellungen, etwa auf Tempelreliefs,
wird Kleopatra traditionell schematisch ohne individuelle Züge abgebildet. Nur Bildnisse hellenistischen Stils
liefern daher Hinweise auf ihr Aussehen. Dafür kommen vor allem Münzen in Betracht. Es gibt zwei unterschiedliche, zeitweise parallel emittierte Porträttypen, die
nach den Orten ihrer Prägung als „alexandrinische“ und
„syrisch-römische“ Münzen bezeichnet werden.
gefunden vermutlich in Ariccia bei Rom, erst 1976
bekannt geworden;
• im Besitz des französischen Kunstsammlers Guy
Weill Goudchaux eine Marmorbüste, hergestellt
zwischen 34 und 30 v. Chr., wurde erst 2005 der
Fachwelt bekannt.
Bei der Berliner und der vatikanischen Büste, die beide
dem alexandrinischen Münztyp ähneln, trägt die Königin einen Stirnreif, das Zeichen ptolemäischer Pharaonenwürde. Sie wird auf beiden Büsten mit fülligem Gesicht, großen Augen, dicker Unterlippe und spitzem Kinn
dargestellt. Ihre Melonenfrisur hat einen Haarknoten und
Während Kleopatras gesamter Regierung (51 bis 30 v. Ringellöckchen sind am Stirnansatz sichtbar. Während
Chr.) wurde der „alexandrinische“ Typ geprägt, nicht nur beim Berliner Kopf eine lange Nase erscheint, ist diese
in Alexandria, sondern etwa auch in Askalon oder Da- bei der Vatikanischen Büste abgebrochen.[120]
maskus. Die Königin wird jung, etwa 20 Jahre alt, abgeIn der Eremitage in Sankt Petersburg existiert eine im
bildet; auch als sie deutlich älter war, wurde auf damals
ägyptischen Stil gehaltene Basaltstatue, die neuerdings
entstandenen Münzen dieses Typs keine Altersanpassung
Kleopatra zugeschrieben wird. Das Werk ist stilisiert und
vorgenommen. In Profilansicht ist Kleopatra mit einem
hat als einziges griechisches Element ein Füllhorn, das die
breiten königlichen Diadem im Haar dargestellt. Sie trägt
Herrscherin hält.[121]
eine Melonenfrisur mit großem Haarknoten sowie Ohrlocken und hat große Augen, ein spitzes Kinn und eine Der Archäologe Bernard Andreae hat vorgeschlagen,
auch in der Statue einer nackten Göttin, die 1874 auf dem
ausgeprägte Nase.
Esquilin in Rom gefunden wurde, der „Venus vom EsquiDer „syrisch-römische“ Typ wurde erst ab 37 v. Chr.
lin“, ein Bildnis Kleopatras zu sehen.
emittiert. Auf einer Münze diesen Stils ist etwa auf der
Vorderseite Antonius, auf der Rückseite Kleopatra mit
dem Beinamen Thea Neotera („Jüngere Göttin“) abgebildet. Bei diesem Porträttyp reicht die Profildarstellung der 3 Wirkung
Ptolemäerin bis zum Brustansatz. Die Melonenfrisur mit
Diadem und etwas kleinerem Haarknoten wird beibehal- 3.1 Beurteilung in antiken Quellen
ten; ebenso stechen wieder große Augen und das markante Kinn hervor. Die große, gekrümmte Nase erscheint Wie bei vielen antiken Personen existieren keinerlei Prihier aber schon als Hakennase. Kleopatra hat strengere märquellen mehr wie etwa Briefe Kleopatras, die eiund maskulinere Gesichtszüge und wirkt älter als beim ne Erhellung ihrer Persönlichkeit aus erster Hand er„alexandrinischen“ Typ; in gewisser Weise ist ihr Porträt lauben würden. Mit Ausnahme der kurzen Erwähnunan jenes des Antonius angeglichen. Diesen Münzen ver- gen im Alexandrinischen Krieg sind alle erhaltenen andankte sie sicher nicht ihren Ruf einer betörenden Schön- tiken Quellen Kleopatra gegenüber äußerst negativ einheit. Beide Münztypen geben wohl trotz einer Idealisie- gestellt – nicht zuletzt infolge der Propaganda Octavirung des Porträts eine ungefähre Vorstellung von Kleopa- ans. Die wichtigsten Informationen zum Leben Kleopatras wirklichem Aussehen.[118]
tras enthalten Plutarchs Biographien über Antonius und
Caesar sowie die Bücher 42–51 der Römischen Geschichte des kaiserzeitlichen Historikers Cassius Dio. Plutarch
setzt sein Leben des Antonius zu jenem des Demetrios
• Die Venus vom Esquilin, Zuordnung ungesichert
I. Poliorketes in „Parallele“ und betrachtet diese beiden
Feldherrn als negative moralische Beispiele, während er
Daneben werden Kleopatra bislang – ausgehend von den in den meisten anderen Parallelbiographien jeweils eines
Münzbildnissen – drei Marmorköpfe mit einiger Wahr- Römers und eines Griechen ihm ethisch vorbildlicher erscheinlichkeit zugeordnet:
scheinende Männer darstellt. Sein anschaulich geschriebenes Werk über Antonius, in dem er auch persönliche
• in den Vatikanischen Museen eine lebensgroße Mar- Quellen wie Berichte seines Großvaters und Urgroßvamorbüste, zwischen 34 und 30 v. Chr. hergestellt, ters sowie für Kleopatras Tod den Bericht ihres Leibgefunden 1786 in der Villa Quintilii, an der Via Ap- arztes Olympos verwendet, enthält viele im Kern wohl
oft zuverlässige Anekdoten und schildert Kleopatra als
pia bei Rom;[119]
große Verführerin. Cassius Dio, dessen Bericht über die
• im Alten Museum in Berlin eine lebensgroße Mar- späte Republik wohl letztlich auf den römischen Historimorbüste mit Goldspuren, hergestellt um 31 v. Chr., ker Titus Livius zurückgeht, lässt es wie Plutarch oft an
• Statue im ägyptischen Stil, Kleopatra zugeordnet
18
3
WIRKUNG
historischer Genauigkeit fehlen. Wie Antonius’ Biograph
ist Cassius Dio ein Moralist, zeichnet ein sentimentales
Melodrama von Kleopatras letzten Monaten und glaubt
der Tradition, dass sie Antonius verriet. Besonders für
militärische Details sind die Angaben des Kriegshistorikers Appian (Bürgerkriege, Bücher 2–5, bis 35 v. Chr. reichend) wichtig, der auch augustus-kritische Quellen wie
Gaius Asinius Pollio verwendet zu haben scheint. Antonius’ Sturz führt er auf Kleopatras größere Intelligenz und
Intriganz zurück. Der römische Biograph Sueton bringt
in seinen Biographien über Caesar und Augustus weitere
Angaben über Kleopatras Beziehungen zu diesen beiden
Herrschern und gibt über ihr letztes Jahr Propaganda beider Parteien wieder.[122]
3.2 Rezeption
Zahlreiche Münzen geben Hinweise auf das Aussehen
und die politischen Ziele Kleopatras. Auf die innenpolitische Lage zu Beginn ihrer Regierung werfen einige wenige Papyri Schlaglichter. Schließlich liefern Inschriften
und Darstellungen in ägyptischen Heiligtümern weiteres
Material für eine Biographie der ägyptischen Königin.
Häufiges Motiv ist der Selbstmord Kleopatras, wo sie bereits sehr früh (seit dem 15. Jahrhundert) spärlich bekleidet mit in ihre nackten Brüste beißenden Schlangen dargestellt wird. Auch das Treffen von Antonius und der Königin in Tarsos sowie ihr Bankett mit der Perlenauflösung
wurden häufig gemalt, seltener dagegen Kleopatras Liaison mit Caesar.
→ Hauptartikel: Kleopatra-Rezeption
Nachdem Kleopatra als Herrscherin zusammen mit ihren Kindern und ihrem Partner Marcus Antonius in
ihrem Einflussbereich eine umfassende herrschaftliche
Selbstrepräsentation entfaltet hatte,[125] spaltete sich nach
ihrer Niederlage die Erinnerung an sie in einen positiven
und einen negativen Strang:[126] In der lateinischen Literatur der römischen Kaiserzeit dominiert eine negative
Darstellung, die in hohem Maße durch die Propaganda
des Augustus geprägt ist.[127] In Ägypten hingegen wurCaesar berichtet in seinen Aufzeichnungen (Ende des de Kleopatra noch lange kultisch verehrt.
dritten Bandes der Bürgerkriege) ausführlich über seine
In zahlreichen arabischen Quellen des Mittelalters ermilitärischen Aktivitäten gegen die ägyptische Armee,
scheint Kleopatra, wobei sie als Baumeisterin, Gelehrte
schweigt sich aber über sein Verhältnis mit der Königin
und Ärztin hervortritt. Um ihre Person rankten sich auch
völlig aus. Gleiches gilt auch für die unter Caesars Namärchenhafte Liebesgeschichten. Insgesamt ist ihr Bild
men überlieferte, aber nicht von ihm stammende Fortseteher positiv besetzt, was im Gegensatz zu der europäizung (Alexandrinischer Krieg). An zeitgenössischen Quelschen Kleopatra-Rezeption des Mittelalters steht. Diese
len sind sonst nur spezielle Details über Kleopatras Rosetzte in Europa erst seit dem 14. Jahrhundert wieder ein,
maufenthalt in einigen Briefen Ciceros erhalten. Asinius
als ein verstärktes, bis heute nicht abreißendes Interesse
Pollios umfangreiches Werk ist verloren, ebenso die ausan Kleopatra im Zuge der Wiederentdeckung der Antike
führliche Darstellung des Livius in ihren über das erste
erwachte.
Jahrhundert v. Chr. berichtenden Teilen; von diesen existieren nur sehr kurze Zusammenfassungen mit erkenn- Die literarische Kleopatra-Rezeption begann um 1360
bar kleopatrafeindlicher Tendenz. Auch von den umfas- mit Giovanni Boccaccios De claris mulieribus und ersenden Werken des Erziehers von Kleopatras Kindern, reichte 1606/07 ihren Höhepunkt in dem auf Plutarch
Nikolaos von Damaskus, der später Vertrauter des Hero- beruhenden Drama Antony and Cleopatra von William
des und Augustus wurde, sind nur geringe Exzerpte erhal- Shakespeare. Weitere bedeutende Werke zu diesem Theten, doch wurden viele seiner Angaben über das gespann- ma lieferten Pierre Corneille (La Mort de Pompée, 1643),
te Verhältnis der ägyptischen Königin zu Herodes in den Daniel Casper von Lohenstein (Cleopatra, 1661), John
Jüdischen Altertümern des Flavius Josephus verwendet. Dryden (All for love, 1678), George Bernard Shaw (CaeDieser jüdische Historiker stellt Kleopatra äußerst un- sar and Cleopatra, 1899) und Thornton Wilder (Iden des
März, 1948). The Lives of Cleopatra and Octavia (1757)
günstig dar.[123]
der englischen Schriftstellerin Sarah Fielding fiktionaDie römisch-patriotisch eingestellten augusteischen
lisierte eine Doppelbiographie: Kleopatra und Octavia
Dichter Vergil, Horaz und Properz verherrlichten in poesprechen aus dem Grab zum Leser, wobei bereits im 18.
tischen Darstellungen den Sieg Octavians in der Schlacht
Jahrhundert der Gegensatz zwischen „femme fatale“ und
bei Actium, durch den sie die angebliche Bedrohung
unterwürfiger Ehefrau interessierte.
ihrer Heimat durch die ägyptische Königin abgewendet
sahen. Die dichterisch eindrucksvollen Werke dieser Etwa 80 seit dem 17. Jahrhundert entstandene Opern, des
Poeten sind aber historisch irreführend. Lucan, ein Weiteren Kantaten, Operetten und Bühnenstücke behanZeitgenosse Neros, bringt im zehnten Buch seines Epos deln den Kleopatra-Stoff, so etwa Georg Friedrich HänPharsalia Informationen über Caesars Verhältnis mit dels Giulio Cesare in Egitto (1723/24).
Kleopatra in Alexandria. Gegen das Paar war er sehr Auch bedeutende Maler wie Giovanni Battista Tiepolo
feindlich eingestellt.[124]
nahmen sich des Themas der ägyptischen Königin an.
Die Darstellerinnen Kleopatras in den bedeutendsten
Verfilmungen waren Claudette Colbert (1934), Elizabeth
Taylor (1963) und zuletzt Leonor Varela (1999).
5.2
3.3
Archäologie
Kleopatra in der Forschung
19
5.2 Archäologie
• Laura Foreman (Hrsg.): Kleopatras versunkener PaAusgehend von den durch die augusteische Propaganda
last - Suche nach einer Legende. Frederking & Thageprägten antiken Quellen herrschte in der Forschung des
ler, München 2000, ISBN 3-89405-412-3.
18. und 19. Jahrhunderts eine überwiegend sehr negative
und einseitige Beurteilung Kleopatras vor. 1864 versuchte Adolf Stahr in seiner Kleopatra-Biographie als erster,
der ägyptischen Königin eine gerechtere und positivere 5.3 Biografien
Betrachtung zuteilwerden zu lassen.[128] An der Wende
• Bernard Andreae u.a. (Hrsg.): Kleopatra und die
vom 19. zum 20. Jahrhundert verwies Johannes KromayCaesaren. Hirmer, München 2006, ISBN 3-7774er auf die verzerrte Darstellung der antiken Historiker
3245-8.
über Kleopatras angeblich verräterische Flucht nach der
Schlacht bei Actium. Eine bahnbrechende Studie stellte
• Uwe Baumann: Kleopatra. Rowohlt, Reinbek 2003,
die 1953 von Hans Volkmann verfasste LebensbeschreiISBN 3-499-50509-6.
bung der Ptolemäerin dar. Michael Grant nahm in sei• Hermann Bengtson: Herrschergestalten des Hellenisner Schilderung Kleopatras an, dass Octavian den Ermus. Beck, München 1975, ISBN 3-406-00733-3,
folg bei Actium nur den Feldherrnkünsten Agrippas verS.
251–278.
dankte und dass es im Fall eines Sieges von Antonius
zu einer gleichberechtigten Partnerschaft zwischen Grie• Joachim Brambach: Kleopatra. Diederichs, München und Römern gekommen wäre, während Augustus
chen 1996, ISBN 3-424-01239-4.
den römischen Imperialismus stärkte.[129] Ganz im Gegensatz zur Tendenz antiker Autoren suchten einige neue• Manfred Clauss: Kleopatra. Original-Ausgabe, 2.,
re Gelehrte sehr kleopatrafreundliche Biographien vordurchgesehene Auflage, Beck, München 2000,
zulegen, so Manfred Clauss, der „ein Buch zugunsten der
ISBN 3-406-39009-9.
Kleopatra“[130] schreiben wollte. Derselben Tendenz folgt
• Laura Foreman: Kleopatras versunkener Palast. FreChristoph Schäfer, der auszuführen suchte, dass die poderking & Thaler, München 2000, ISBN 3-89405litischen Handlungen der Ptolemäerin im Wesentlichen
412-3.
auf rationalen Erwägungen und weniger auf irrationalen
[131]
Gefühlen beruht hätten.
• Michael Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Lübbe, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-61416-X
(deutsch zuerst 1977).
4
Quellenausgaben
• Appian: Römische Geschichte. Bd. 2: Bürgerkriege.
Übersetzt von Otto Veh, 1988. Text (englisch)
• Cassius Dio: Römische Geschichte. Übersetzt von
Otto Veh, Artemis, Zürich 1985, (englische Übersetzung)
• Sueton: Kaiserbiografien von Gaius Iulius Caesar bis
Domitian. Zahlreiche Ausgaben, beispielsweise in:
Sämtliche erhaltene Werke. Essen 2004 (deutsche
Übersetzung)
5
Literatur
5.1
Allgemeine Darstellungen
• Günther Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches.
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt
1994, ISBN 3-534-10422-6, S. 161–176, 194–197.
• Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30
v. Chr. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47154-4,
S. 703–757.
• Jack Lindsay: Kleopatra. Diederichs, Düsseldorf/
Köln 1972, ISBN 3-424-00459-6.
• Duane Roller: Cleopatra. A Biography. Oxford
University Press, Oxford 2010, ISBN 978-0-19536553-5.
• Christoph Schäfer: Kleopatra. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-53415418-5 (Rezension).
• Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S.
145–147.
• Wolfgang Schuller: Kleopatra. Königin in drei Kulturen. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 978-3-49806364-1. Als Taschenbuch 2012: ISBN 978-3-49962981-5.
• Pat Southern: Kleopatra. Ein Lebensbild. Magnus,
Essen 2003, ISBN 3-88400-013-6.
• Hans Volkmann: Kleopatra. Politik und Propaganda.
Oldenbourg, München 1953.
• Diana Wenzel: Kleopatra im Film. Eine Königin
Ägyptens als Sinnbild für orientalische Kultur. Gardez, Remscheid 2005, ISBN 3-89796-121-0.
20
6 WEBLINKS
• Maria Wyke: Meretrix regina. Augustan Cleopatras. 5.5 Belletristik
In: Maria Wyke (Hrsg.): The Roman mistress. Anci• H.-O. Busch: Die Purpursegel der Kleopatra. Aktium
ent and modern representations. Oxford University
31 v. Chr. Pabel, Rastatt 1960.
Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-815075-X.
• Stacy Schiff: Kleopatra. Ein Leben. Aus dem Amerikanischen von Helmut Ettinger und Karin Schuler.
Bertelsmann, München 2013, ISBN 978-3-57010105-6.
5.4
Spezielle Darstellungen
• Kleopatras Abstammung:
Werner Huß: Die Herkunft der Kleopatra Philopator. In: Aegyptus. Nr. 70, 1990, S. 191–203.
• Erste Regierungsjahre Kleopatras:
Heinz Heinen: Rom und Ägypten von 51 bis 47
v. Chr. Untersuchungen zur Regierungszeit der
7. Kleopatra und des 13. Ptolemäers. Tübingen
1966 (Dissertation).
• Caesars Vaterschaft von Caesarion:
Heinz Heinen: Cäsar und Kaisarion. In: Historia. Band 18, 1969, S. 181–203.
• Kleopatra-Rezeption bei antiken Autoren:
Ilse Becher: Das Bild der Kleopatra in der griechischen und lateinischen Literatur. AkademieVerlag, Berlin 1966.
• Kleopatra-Porträts auf Münzen
Guy Weill Goudchaux: Was Cleopatra Beautiful? The Conflicting Answers of Numismatics.
In: Susan Walker, Peter Higgs (Hrsg.): Cleopatra of Egypt. From History to Myth. British Museum, London 2001, ISBN 0-7141-1938-5, S.
210–214.
• Kleopatra-Rezeption in der Kunst/Kulturgeschichte
(Ausstellungskatalog zur Ausstellung: Kleopatra.
Die ewige Diva, 28. Juni – 6. Oktober 2013, Bundeskunsthalle, Bonn)
Kleopatra. Die ewige Diva. Hirmer, München
2013, ISBN 978-3-7774-2088-2.
• Karen Essex: Kleopatra. Historischer Roman. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-548-26711-1.
• Margarete George: Kleopatra. Der Roman ihres Lebens. Weltbild, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 38289-7312-4.
• Siegfried Obermeier: Kleopatra. Im Zeichen der
Schlange. Scherz, Bern 1996, ISBN 3-502-115214.
• Dietrich Oldenburg: Tod eines Leitwolfes’. Haag und
Herchen, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-89846-4390.
• Michel Peyramaure: Kleopatra. Königin vom Nil.
Knaur, München 1999, ISBN 3-426-63112-1 (Divine Cléopâtre, 1957; deutsch zuerst Stuttgart 1962).
• Martha Rofheart: Ich, Kleopatra. Universitas, München 1979, ISBN 3-8004-0864-3.
• William Shakespeare: Antonius und Cleopatra. (Tragödie) 1606/07.
• George Bernard Shaw: Cäsar und Cleopatra.
(Schauspiel) 1899.
6 Weblinks
Commons: Kleopatra VII. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Literatur von und über Kleopatra VII. im Katalog
der Deutschen Nationalbibliothek
• Gudrun Guttenberger: Kleopatra. In: Michaela
Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das
wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., Zugriffsdatum: 26. Mai
2012.
• Kleopatra-Biographie bei Livius.org (englisch)
• Fachwissenschaftliche Kurzbiographie Kleopatras
von Christopher Bennett (englisch)
• Cleopatra on the Web (englisch)
• Münzportrait Kleopatra VII. und Caesarion
• Kleopatras Unterschrift Private Internetseite von
Jörg Dendl: Vorstellung des im Ägyptischen Museum in Berlin befindlichen Papyrus mit der OriginalUnterschrift von Kleopatra VII.
21
7
Einzelnachweise und Anmerkungen
[1] Der Vogelkopf ist durch das ähnlich aussehende Hieroglyphenzeichen H20 zu ersetzen, das zurzeit mit den in
der Wikipedia verwendeten Hieroglyphen nicht dargestellt werden kann.
[2] Übersetzungen für alle Titel durch das Portal Ägyptologie.
[3] Nach Zählung der ptolemäischen Könige und Königinnen
gemäß Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30
v. Chr. München 2001, wird Kleopatra VII. als Kleopatra VIII. sowie ihr Bruder Ptolemaios XIII. als Ptolemaios
XII. geführt.
[4] Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. S. 147.
[5] Hermann A. Schlögl: Das Alte Ägypten. Geschichte und
Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra. Beck, München
2006, ISBN 3-406-54988-8, S. 367.
[6] Plutarch, Antonius 86, 8.
[7] W. Huß: Die Herkunft der Kleopatra Philopator. In: Aegyptus 70, 1990, S. 191-203.; M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 15-16.
[8] Strabon, Geographie 17, 1, 11, S. 796.
[9] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 46.
[10] Plutarch, Antonius 27, 4–5.
[11] „Inscriptiones Graecae“ 3, 1309; dazu M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 19; M. Grant: Kleopatra. Eine
Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 31.
[12] Strabon 17, 1, 11, p. 796; Cassius Dio 39, 58, 3; Porphyrios, FGrH 260, F 2, 14.
[13] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 58.
[14] Plutarch, Antonius 3, 4–7; Appian, Bürgerkriege 5, 8.
[15] Cicero, Pro Rabirio Postumo 22; 28–32; 39–40 u. ö.
[16] Wilhelm Dittenberger, Orientis Graeci Inscriptiones Selectae 741, datiert am 31. Mai 52 v. Chr.
[17] Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30 v. Chr.
München 2001, S. 697 setzt den Tod von Ptolemaios XII.
Ende Juni 51 v. Chr.
[18] R. Mond, O. H. Myers (Hg.), The Bucheum, Bd. 2 (1934),
S. 11-13, Nr. 13.
[19] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 60; M. Grant:
Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S.
72.
[20] C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 31–35.
[21] C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 36; M. Grant:
Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S.
72–73.
[22] Valerius Maximus 4, 1, 15; Caesar, Bürgerkrieg 3, 110;
dazu C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 41–43;
M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 74–75 und 81.
[23] BGU VIII 1730.
[24] M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 75–77; G. Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt 1994, S. 205–206.
[25] Plutarch, Antonius 25, 4; Pompeius 62, 3; Lucan, Pharsalia 2, 631–649; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 78; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 40–41.
[26] Caesar, Bürgerkrieg 3, 103, 2; Malalas 9, 6; Lucan, Pharsalia 5, 58–64; 9, 1068ff.; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine
Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 79–80; G. Hölbl:
Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt 1994, S. 206–
207.
[27] Appian, Bürgerkrieg 2, 84; Strabo, Geographie 17, 1, 11,
p. 796; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 80–81.
[28] Caesar, Bürgerkrieg 3, 103–104; Plutarch, Pompeius 77–
80; Appian, Bürgerkriege 2, 84–85; Cassius Dio, Römische
Geschichte 42, 3–5; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 62–64; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 44; 48–53.
[29] Caesar, Bürgerkrieg 3, 106–108; Cassius Dio, Römische
Geschichte 42, 7–8; Plutarch, Caesar 48; dazu M. Grant:
Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S.
90–92; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 53–57.
[30] Plutarch, Caesar 49, 1–3; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 34, 3. 5–6; Lucan, Pharsalia 10, 53–57; dazu
C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 57–59.
[31] Lucan, Pharsalia 10, 60–103; dazu C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 59–61.
[32] Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 35–36; Lucan,
Pharsalia 10, 107ff.; 10, 332–433; Caesar, Bürgerkrieg
3, 108, 2; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996,
1996, S. 80–83; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006,
S. 61–63.
[33] Caesar, Bürgerkrieg 3, 109–112; Alexandrinischer Krieg
1–32; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 37–43; Plutarch, Caesar 49. Grundlegend für den Alexandrinischen
Krieg: Heinz Heinen, Rom und Ägypten von 51 bis 47 v.
Chr., 1966, S. 92–142.
[34] Alexandrinischer Krieg 33; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 44; 43, 19; Sueton, Caesar 35, 1; 76, 3; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 113–117; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 80–82.
[35] Sueton, Caesar 52, 1; Appian, Bürgerkriege 2, 90, 378–
379; dazu M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 31–32
und C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 82–84 gegen M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 117–119 u. a.
22
[36] Diskussion, ob Caesar der Vater Caesarions war sowie der
politischen Absichten Kleopatras mit ihrer Betonung von
Caesars Vaterschaft: J. Brambach: Kleopatra. München
1996, S. 95–100; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006,
S. 87–95.
[37] Cicero, ad Atticum 15, 15, 2; Cassius Dio, Römische Geschichte 43, 27, 3.
[38] Ausführlich besonders der Brief ad Atticum 15, 15, 2.
[39] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 119–120;
Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30 v. Chr.
München 2001, S. 724; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 96–98.
[40] Appian, Bürgerkriege 2, 102, 424; Cassius Dio, Römische
Geschichte 51, 22, 3; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 127–128; C. Schäfer, Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 99–100.
[41] Sueton, Caesar 52, 1.
[42] Cicero , ad Atticum 14, 8, 1; 14, 20, 2; u. ö.
[43] So etwa Helmut Halfmann, Marcus Antonius , 2011,
ISBN 978-3-89678-696-8, S. 57 ; anders beispielsweise
C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 97.
[44] Cassius Dio, Römische Geschichte 43, 27, 3; Sueton, Caesar 52, 1; dazu Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit
332–30 v. Chr. München 2001, S. 725.
[45] Plinius, Naturgeschichte 18, 211f.; Sueton, Caesar 44,
2f.; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S.
123–124; M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch
Gladbach 1998, S. 129–131.
[46] M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 128-129; 133-134; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 99-104.
[47] Cicero, ad Atticum 14, 8, 1.
[48] Papyrus Oxyrhynchus 14, 1629.
[49] Vgl. etwa M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch
Gladbach 1998, S. 140–141.
[50] Josephus, Jüdische Altertümer 15, 89; Gegen Apion 2, 58;
außerdem Porphyrios, FGrH 260, F 2, 16-17.
[51] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, 1996, S. 152157; Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30
v. Chr. München 2001, S. 727.
[52] M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 45-46; M.
Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 142-144; G. Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt 1994, S. 249-252; C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 110.
[53] Seneca, Naturales Quaestiones 4a, 2, 16; Appian, Bürgerkriege 4, 61 und 108; Galen 19, 63 ed. Kühn; Josephus, Gegen Apion 2, 60; Dittenberger, Orientis Graeci
inscriptiones selectae 194; dazu J. Brambach: Kleopatra.
München 1996, S. 157–159; M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 41–44; G. Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt 1994, S. 215; C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 108–110.
7 EINZELNACHWEISE UND ANMERKUNGEN
[54] Appian, Bürgerkriege 4, 61; Cassius Dio, Römische Geschichte 47, 30, 4; 47, 31, 5.
[55] Appian, Bürgerkriege 4, 74; 4, 82; 5, 8
[56] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 175–179; C.
Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 115–119.
[57] Edward Allen Sydenham: The Coinage of the Roman
Republic. London 1952, Nr. 1210; Michael Crawford:
Roman Republican Coinage. Cambridge 1974, Nr. 543/2.
[58] Plutarch, Antonius 25, 2 – 27, 2; Cassius Dio, Römische
Geschichte 48, 24, 2; Appian, Bürgerkriege 5, 1, 1-2; 5, 8,
32-33; dazu M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 4754; M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 154-171; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 120-131.
[59] Josephus, Jüdische Altertümer 15, 89; Appian, Bürgerkriege 5, 9; Cassius Dio, Römische Geschichte 48, 24, 2.
[60] Plutarch, Antonius 28-29; Appian, Bürgerkriege 5, 10, 42
– 12, 45; Cassius Dio, Römische Geschichte 48, 24, 3; 48,
24, 6-7; 48, 27, 1-2; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 197-203; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 185-187 versetzt die von Plutarch erzählten Anekdoten in eine spätere Zeit des Zusammenlebens von Antonius und Kleopatra.
[61] Plutarch, Antonius 36, 5; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 32, 4.
[62] Plutarch, Antonius 33, 2-5
[63] Josephus, Jüdische Altertümer 14, 376; Jüdischer Krieg 1,
279.
[64] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 203-228; M.
Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S.178-186; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006,
S. 140-147.
[65] Appian, Bürgerkriege 5, 93, 387 – 95, 399; Cassius Dio,
Römische Geschichte 48, 54; Plutarch, Antonius 35
[66] Plutarch, Antonius 36, 1-2; 36, 5; Cassius Dio, Römische
Geschichte 49, 32, 4; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 230-232; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 149-150.
[67] Plutarch, Antonius 36, 3-4; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 32; Josephus, Jüdische Altertümer 15, 92. 94–
96. 106–107; Strabo, Geographie 14, 5, 3.
[68] Vgl. etwa Plutarch, Antonius 36, 4; Cassius Dio, Römische
Geschichte 49, 32, 4–5.
[69] C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 151-161; vgl.
M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 188-200.
[70] Josephus, Jüdische Altertümer 15, 96-103; dazu M. Grant:
Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S.
222-225. – Die Begegnung von Herodes und Kleopatra
wird meist ins Jahr 36 v. Chr. datiert, doch wäre auch 34
v. Chr. möglich, da Josephus offenbar den Parther- und
Armenienfeldzug von Antonius zusammenwirft.
23
[71] Partherkrieg des Antonius: Plutarch, Antonius 37-51; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 24-31; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 242-251; M. Grant:
Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S.
204-211; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 162165.
[72] Plutarch, Antonius 53; Cassius Dio, Römische Geschichte
49, 33, 3f.; dazu M. Clauss: Cleopatra (= Beck’sche Reihe
Wissen. 9). Beck, München 1995, ISBN 3-406-39009-9,
S. 61–63; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 166–
168.
[73] Josephus, Jüdische Altertümer 15, 24. 32. 45–48. 62–63.
76; dazu Walter Otto: Herodes 14). In: Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft. Supplementband II (1913), Sp. 1–158, hier Sp. 36–40; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 169–173.
[74] Appian, Bürgerkriege 5, 133-144; Cassius Dio, Römische
Geschichte 49, 17, 5 – 18, 6; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 268-273; C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 173-174.
[75] Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 39; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 273-274; Werner
Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30 v. Chr. München 2001, S. 738-739; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 175-176.
[76] Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 40, 2; 49, 44, 2;
Plutarch, Antonius 53, 12.
[77] Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 40, 3f.; Velleius 2,
82, 4; Plutarch, Antonius 50, 6f., dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 226227; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 177-178.
[78] Plutarch, Antonius 54, 6-9; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 41, 1–3; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 227-233; C. Schäfer:
Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 178-182.
[79] J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 276-278 im
Gegensatz zu C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S.
178-181.
[80] M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 69; zweifelnd C.
Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 182.
[81] G. Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt
1994, S. 267f.; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006,
S. 181.
[82] M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 236-238, C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006,
S. 182.
[83] Seneca, suasoriae 1, 6; Plutarch, Vergleich von Demetrios
und Antonius 1, 5 und 4, 2; Sueton, Augustus 69, 2; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 235-236
(keine Heirat); G. Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches.
Darmstadt 1994, S. 220 (Datierung der Heirat ins Jahr 34
v. Chr.); Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–
30 v. Chr. München 2001, S. 734 (Heirat 36 v. Chr.).
[84] Plutarch, Antonius 54, 9.
[85] Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 3, 5; 50, 25, 3f.
[86] Plutarch, Antonius 60, 1; 72, 3; 83, 5.
[87] vgl. Velleius 2, 83, 1f.; Plinius, Naturgeschichte 9, 119–
121.
[88] Plutarch, Antonius 80, 3; Flavius Philostratos, Leben der
Sophisten 1, 4–5.
[89] Scholien zu Horaz, Satiren 1, 91; Plinius, Naturgeschichte
36, 32.
[90] Zu bedeutenden Männern und Kulturpflege am Hofe
Kleopatras vgl. M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie.
Bergisch Gladbach 1998, S. 252-254.
[91] Die Identifizierung der „mächtigen Frau“ der Orakel mit
Kleopatra ist nicht unumstritten, so jedoch M. Grant:
Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S.
240-245 und C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S.
192-194; dagegen Artikel Sibyllinische Orakel in: RE II
A, Sp. 2131 (apokalyptisches Weib der Endzeit).
[92] Plutarch, Antonius 55; Cassius Dio, Römische Geschichte
50, 1; Sueton, Augustus 69; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 258-262; C.
Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 188-189.
[93] Plinius, Naturgeschichte 9, 119–121; dazu M. Clauss:
Kleopatra. München 2000, S. 66; C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 186.
[94] Plutarch, Antonius 55, 4 – 56, 2; 58, 9 – 59, 8; Cassius Dio,
Römische Geschichte 50, 5; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 263, 267, 276;
C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 196–197 und
S. 208–209.
[95] Plutarch, Antonius 56, 3–57, 5; Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 2, 4–7; 50, 3, 2; Josephus, Jüdische Altertümer
15, 106–110; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie.
Bergisch Gladbach 1998, S. 264–265, 270–272 und 275;
C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 197–203 und
S. 206–207.
[96] Plutarch, Antonius 58, 4-8; Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 3, 1–5; Sueton, Augustus 17, 1; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 283–287; C. Schäfer:
Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 209–213.
[97] Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 4, 4–5; 50, 5, 4; 50,
6, 1; 50, 21, 1; 50, 26, 3–4; Plutarch, Antonius 60,1; dazu
M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 260 und 277–279; G. Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt 1994, S. 221–222; C. Schäfer:
Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 213–214.
[98] Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 11–14; Plutarch,
Antonius 60–63; dazu J. Brambach: Kleopatra. München
1996, S. 292–293, 295–299; M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 85–91; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 214-222.
[99] Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 15; 50, 31–35; 51,
1, 4–5; Plutarch, Antonius 64–68; dazu M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 91–98; C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 222-230.
24
7 EINZELNACHWEISE UND ANMERKUNGEN
[100] Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 5, 3–6; 51, 7, 1–6; [114] Vgl. hierzu: Klaus Bringmann: Augustus. Primus, Darm51, 11, 2; Plutarch, Antonius 69 und 71; dazu J. Bramstadt 2007, S. 102. Jochen Bleicken: Augustus. Eine Biobach: Kleopatra. München 1996, S. 312–315; C. Schäfer:
graphie. Alexander Fest, Berlin 2000, S. 292. Heinz HeiKleopatra. Darmstadt 2006, S. 230–235.
nen: Cäsar und Kaisarion, Historia 18, 1969, S. 181-203.
[101] Plutarch, Antonius 72–77; Cassius Dio, Römische Ge- [115] Plutarch, Antonius 81, 1–82, 1; 86, 7–87, 2; Cassius Dio,
Römische Geschichte 51, 15, 1. 4–6; 51, 17, 6; Sueton,
schichte 51, 6, 4-6; 51, 8–10; dazu J. Brambach: KleopaAugustus 17, 5.
tra. München 1996, S. 317–324; C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 235–242.
[116] Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 17, 1; Sueton, Augustus 18, 2; 66, 1.
[102] Plutarch, Antonius 78-79; 81, 4; Cassius Dio, Römische
[103]
[104]
[105]
[106]
Geschichte 51, 11; dazu J. Brambach: Kleopatra. München [117] Plutarch, Antonius 27, 3-4; Cassius Dio, Römische Ge1996, S. 324-325; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006,
schichte 42, 34, 4-5.
S. 242.
[118] C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 254-257.
Plutarch, Antonius 82, 2-5; Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 11, 5; dazu J. Brambach: Kleopatra. München [119] Peter Higgs, Susan Walker: Cleopatra VII. at the Louvre.
In: Sally-Ann Ashton, Susan Walker (Hrsg.): Cleopatra re1996, S. 326-328.
assessed. (= British Museum Occasional Paper. Iss. 103,
Plutarch, Antonius 83; Cassius Dio, Römische Geschichte
2003, ISSN 0142-4815). British Museum, London 2003,
51, 11, 6–13, 3; dazu J. Brambach: Kleopatra. München
S. 71-74.
1996, S. 328-329; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006,
[120] Matthias Schulz: Das Gesicht der Göttin. In: Der Spiegel.
S. 243-244.
Nr. 42, 2006, S. 257–259 (online).; C. Schäfer: Kleopatra.
Darmstadt 2006, S. 257-259.
Plutarch, Antonius 84; dazu J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 331-332; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
[121] Eremitage 3936; S.-A. Ashton: Ptolemaic Royal Sculptu2006, S. 244.
re from Egypt, Oxford 2001, ISBN 1-84171-221-3 S. 42,
114, Nr. 63.
Plutarch, Antonius 85; Cassius Dio, Römische Geschichte
51, 13, 3-5; 51, 14, 3–4; dazu M. Grant: Kleopatra. Ei- [122] M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
ne Biographie. Bergisch Gladbach 1998, S. 311-312; C.
1998, S. 331-337.
Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 244-246.
[123] M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
[107] Plutarch, Antonius 86, 1–5; Cassius Dio, Römische Ge1998, S. 329-331.
schichte 51, 14, 1–2; Strabo, Geographie 17, 795; Galen
14, 237 ed. Kühn; dazu M. Grant: Kleopatra. Eine Bio- [124] M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
1998, S. 337-338.
graphie. Bergisch Gladbach 1998, S. 312-313; C. Schäfer:
Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 244-246.
[125] Simon Benne: Marcus Antonius und Kleopatra VII. Machtaufbau, herrscherliche Repräsentation und politische Kon[108] Horaz, Oden 1, 37, 26–28; Properz 3, 11, 53–54; Vergil,
zeption. Göttingen 2001.
Aeneis 8, 697.
[126] Marian Nebelin: Kleopatras antike Rezeptionsgeschichte. Spaltung - Verknappung - Vereinseitigung. In: Janina
Göbel, Tanja Zech (Hrsg.): Exportschlager - Kultureller
Austausch, wirtschaftliche Beziehungen und transnationale Entwicklungen in der antiken Welt. München 2010, S.
[110] Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30 v. Chr.
26-54.
München 2001, S. 748; C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt
2006, S. 247-248.
[127] Ilse Becher: Das Bild der Kleopatra in der griechischen und
[109] M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 102–103; G.
Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt 1994,
S. 225 und 269.
lateinischen Literatur. Berlin 1966.
[111] So J. Brambach: Kleopatra. München 1996, S. 325; 329333; M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch [128] M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 120.
Gladbach 1998, S. 310-311; F. Stähelin, in: RE XI 1
[129] M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Bergisch Gladbach
(1921), Sp. 778–779.
1998, S. 322-328.
[112] Zitiert nach M. Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Ber[130] M. Clauss: Kleopatra. München 2000, S. 8.
gisch Gladbach 1998, S. 373 Anm. 35.
[113] Archäologie: Forscher glauben an Entdeckung von Kleopatras Grab. In: Spiegel Online, 19. April 2009; Chip Brown:
Archäologen auf der Spur von Kleopatra. In: Spiegel Online, 10. Juli 2011. Vgl. Alexander Stenzel: Tempel an
Ägyptens Mittelmeerküste. Kleopatras Grabstätte entdeckt?
(Die ursprüngliche Seite ist nicht mehr abrufbar.) → Erläuterung In: Tagesschau.de, 20. April 2009.
[131] C. Schäfer: Kleopatra. Darmstadt 2006, S. 252-253.
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26
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