Flyer-extern VLSP-Jahrestagung 2016-1

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Flyer-extern VLSP-Jahrestagung 2016-1
VLSP
c/o PLUS e.V.
Alphornstr. 2a
68169 Mannheim
E-Mail: [email protected]
Internet: www.vlsp.de
Fon: 0621 48345539
Fax: 0621 3362186
Sozialbank Stuttgart
IBAN: DE63 6012 0500 0008 7284
00
BIC: BFSWDE33STG
VR 14590 München
Mannheim, 01.02.2016
VLSP Fachtreffen 2016. Jetzt anmelden.
Liebe Interessierte,
Der VLSP lädt zu seiner Jahrestagung vom 27. bis 29. Mai 2016 in Bad Urach bei Stuttgart
ein! Die Tagung ist auch für Menschen offen, die kein VLSP-Mitglied sind. Wir freuen uns,
wenn unsere Tagung auf reges Interesse trifft.
Selten haben wir bei einem Jahrestreffen ein so üppiges und abwechslungsreiches
Programm anbieten können: Workshops, Vorträge, Übungen – alles dabei. Dazu ein
Tagungshaus im Stil der Klassischen Moderne samt Vollpension. Und wie immer mit dabei:
der informelle Teil mit viel Gelegenheit, um mit den Kolleg*innen ins Gespräch zu kommen
und das eigene psychologische Netzwerk zu erweitern.
Der Plenumsvortrag am Samstag Abend von Prof. Heinz-Jürgen Voss ist öffentlich und ohne
Eintrittsgebühr. Wer aber das ganze Wochenende dabei sein will, muss sich vorab
anmelden: bis Ende Februar sind die Teilnahmegebühren besonders günstig, danach
steigen sie moderat. Die Teilnahmegebühren umfassen Kost, Logis und Teilnahme an allen
Programmpunkten.
Der Verband unterstützt die Jahrestagung finanziell mit einem beachtlichen Teil seines
Jahresbudgets, um die Kosten für seine teilnehmenden Mitglieder im Rahmen zu halten.
Deswegen verlangen wir für Menschen, die kein Mitglied sind, einen Aufschlag. Dafür bitten
wir um Verständnis. Wer aber noch während der Tagung VLSP-Mitglied wird, bekommt den
Zuschlag auf den Jahresbeitrag angerechnet. Für Leute, die eine Mitgliedschaft erwägen, ist
die Tagung eine gute Gelegenheit, zunächst in den Verband hineinzuschnuppern und dann
günstig einzutreten.
Der Vorstand
Brigitte Brehm, Knut Goltdammer, Dr. Jochen Kramer,
Erik Meyer, Jürgen Stolz und Dr. Gisela Wolf
Programm VLSP-Fachtreffen 2016 in Bad Urach
Freitag, 27.5.2016
16:00 – 18:00 Uhr
Anreise
17:00 Uhr
Architekturführung (optional)
18:00 – 19:00 Uhr
Abendessen
19:00 – 19:15 Uhr
Begrüßung durch den Vorstand
19:15 – 21:00 Uhr
Plenumsveranstaltung – Iris Horstmann:
Doing Diversity oder: Wie kann Einheit in Vielfalt gelingen?
ab 21:00 Uhr
Spätprogramm: „stay together“
Samstag, 28.5.2016
08:00 – 09:00 Uhr
Frühstück
09:00 – 12:00 Uhr
Workshop-Block Vormittag (mit kleiner Pause)
Workshop 1 – Diana Hartmann:
Das fatale Genitale
Workshop 2 – aktuelle
Forschungsbefunde:
Jana Eyssel: LSB in Irland? &
Frank Sattler: Minority-Stress
bei Schwulen?
12:00 – 13:00 Uhr
Mittagessen
13:30 – 15:00 Uhr
freie Zeit, Spaziergang oder Intervision:
Intervision für
Therapeut*innen
(Dr. Ulli Biechele)
Intervision für
Forscher*innen
(Jana Eyssel &
Frank Sattler)
15:00 – 15:30 Uhr
Kaffeepause
15:30 – 18:00 Uhr
Workshop-Block Nachmittag
Workshop 3 – Stefanie Soine:
Lesbische Identität zwischen
Pathologisierung, Selbstermächtigung, Ab- und
Ausgrenzung
Intervision für
Kinder/JugendTherapeut*innen
(Erik Meyer)
Workshop 4 –
Gabriel Wichmann: Sind BDSMMenschen pervers??
18:00 – 19:00 Uhr
Abendessen
19:00 – 21:00 Uhr
Öffentlicher Vortrag – Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voss:
Biologie & Homosexualität: Theorie und Anwendung im
gesellschaftlichen Kontext
ab 21:00 Uhr
Spätprogramm: „stay together“
Sonntag, 29.5.2016
08:00 – 09:00 Uhr
Frühstück
09:00 – 09:30 Uhr
Ralph Kohn: Achtsamkeitsübung "Viele Stimmen, ein Klang"
09:30 – 12:00 Uhr
Mitgliederversammlung, Auswertung und Abschluss
ab 12:00 Uhr
Mittagessen, Abreise
Beschreibung der Workshops und Vorträge
Freitag – Architekturführung:
1929/30 baute die Deutsche Gesellschaft für
Kaufmannserholungsheime das "Haus auf
der Alb". Mit dem Bau beauftragt wurde der
Stuttgarter Architekt Adolf G. Schneck, der es
im Bauhausstil realisierte. Heute gilt es als
seltenes Beispiel der schlichten, trans-
parenten, funktionalen und sozial inspirierten
"Architektur der Moderne".
Wer Freitag bereits bis 17 Uhr anreist, kann
in einer Architekturführung das unter Denkmalschutz stehende Gebäude näher kennenlernen.
Freitag – Plenumsveranstaltung:
Doing diversity oder: Wie kann Einheit in Vielfalt gelingen?
Iris Horstmann
Der VLSP hat sich in den letzten Jahren stark
geöffnet für verschiedene Berufsgruppen und
Menschen
mit
unterschiedlichen
Geschlechtsidentitäten. Diese Vielfalt ist Bereicherung und Herausforderung zugleich.
Das war z. B. bei der Namensfindung spürbar. Die Frage, die sich dem VLSP deshalb
stellt, ist: „Wie kann Einheit in Vielfalt gelingen?“ Damit wären wir beim klassischen
Diversitätsdiskurs gelandet, der nicht nur bei
den theoretischen Optionen stehen bleibt,
sondern Handlungskonsequenzen nachgeht
(doing diversity).
Ich möchte mit Euch aus einer systemtheoretischen Perspektive auf dieses Thema
schauen, die Diversität umfassend versteht
(d.h. nicht auf sexuelle Orientierung und
Geschlechtsmerkmale beschränkt bleibt).
Dabei sind drei Ebenen relevant: Die
Person/Beziehung (das Selbst und mein
Gegenüber), der Lebens-/Bildungskontext
(Schule/Arbeitsstelle/Unternehmen) und die
Gesellschaft
(Politik/Umwelt).
Folgende
Fragen werden dabei bearbeitet: Wie können
wir Diversität verstehen? Welche Risiken und
Chancen sind mit Vielfalt verbunden? Welche
Perspektiven und Instrumente können uns
helfen in Beratungssituationen, im Gruppensetting und im politischen Engagement (wie
im VLSP) mit Vielfalt umzugehen.
Dieser Impulsvortrag soll Anregungen geben,
in der oben angesprochen Diskussion ein
Stück voran zu kommen, das Grundlagenwissen zu vertiefen und uns selbst dabei in
den Blick zu nehmen. Dabei wäre es schön,
wenn wir unsere Diversität im VLSP als
schöpferischen Prozess erleben (Vielfalt) und
gleichzeitig einen Ort schaffen, in dem sich
viele wohlfühlen und mit dem wir uns auch
identifizieren können (Einheit).
Iris Horstmann, 49 Jahre, kommt aus dem Ruhrgebiet („Heimat“) und lebt inzwischen in
Stuttgart („Ausland“). Sie ist seit 3 Jahren VLSP-Mitglied. Neben ihrer Tätigkeit als Referentin
für „Soziales Lernen" beim Caritasverband ist sie seit 15 Jahren als Dipl. Religionspädagogin
und Supervisorin (DGSv) freiberuflich tätig. Seit ihrem Masterabschluss 2013 in Management und Führung ist sie Lehrbeauftrage für Diversity Management an der KH in Freiburg.
Samstag – Workshop-Block Vormittag:
Workshop 1:
Das fatale Genitale
Diana Hartmann
Eine zu große Klitoris zu haben ist nicht erlaubt in Deutschland. Mit „zu groß” wird die
Länge bei Neugeborenen mit weiblichem Genitale bei ca. 1,5 cm angesetzt, ungefähr die
Länge einer Fingerkuppe. Ein „zu kleiner“
Penis bei Neugeborenen mit männlichem
Genitale mit weniger als ca. 2 cm ist ebenfalls nicht erlaubt. Bei einer „zu großen“ Klitoris hat man/n die Befürchtung, dass sie sich
über Gebühr erigieren könnte, und bei einem
„zu kleinen“ Penis befürchtet man/n eine
nicht genügende Erektionsfähigkeit. Solche
Genitale werden zum Störfaktor der strikt
aufrecht gehaltenen und beruhigenden
sozialen Ordnung unserer heutigen Gesellschaft, in der jede/r zu glauben hat, dass
unsere Körper nur in zwei Formen zu
existieren haben: perfekt männlich oder
perfekt weiblich. Unsere Genitale sind jedoch
überraschend mehr - und auch uneindeutig.
Tag für Tag werden Kinder geboren, die
nicht zu dem reflexartigen Ausruf “Es ist ein
Mädchen!” oder “Es ist ein Junge!” animieren. Gemäß der „Leitlinie der Gesell-
schaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin“ wird empfohlen, deren Genitalien im
Alter von ca. einem Jahr operativ zu modifizieren. Klitorale Chirurgie, Phalloplastie und
Kastrationen
sind
immer
eine
Verstümmelung.
Wir werden in diesem Vortrag den misogynen, homofeindlichen, sexualitäts- und identitätszerstörenden Hintergrund der sog. “Genitalen Zwangsoperationen” an Mädchen, Jungen und Intersexen anhand folgender Fragen
beleuchten: 1. Was ist Intersex und was sind
die häufigsten Diagnosen? 2. Welche medizinischen „Behandlungsmaßnahmen“ werden
an nicht einwilligungsfähigen Säuglingen und
Kindern vollzogen und weshalb sind diese
verfassungs-, gesetzes- und völkerrechtswidrig? 3. Wo werden intersexuelle Menschen
diskriminiert und wie kann die feministische
Antidiskriminierungspolitik dagegen vorgehen? 4. Welche Beratungsmöglichkeiten
brauchen Zwitter und ihre Angehörige in ihrem konkreten Alltag?
Diana Hartmann ist freie visuelle KünstlerIn und Inter|Sex-EdukatorIn, Hamburg.
Workshop 2:
Aktuelle Forschungsbefunde:
LSB in Irland und Minority-Stress bei Schwulen
Jana Eyssel & Frank Sattler
Der Workshop wird mit einem Überblick über
die Forschungsergebnisse der Workshopleiter*innen beginnen: Frank Sattler wird von
seiner Forschung zur psychischen Gesundheit sexueller Minderheiten unter der
Fragestellung, ob Diskriminierung und Stress
psychische Gesundheit vorhersagen können,
berichten. Jana Eyssel wird ihre Forschung
zur Frage, welche Rolle Minderheitenorganisationen in der Politisierung und dem Empowerment sexueller und geschlecht-licher
Minderheiten spielen, vorstellen.
Im Anschluss daran sollen u.a. folgende
Fragen diskutiert werden: Inwiefern können
diese beiden Forschungsbereiche zusammengebracht werden, um ein stimmigeres
Bild der Situation sexueller und geschlechtlicher Minderheiten zu erreichen? Wie
beeinflussen sich psychische Gesund-heit
und gesellschaftspolitischer Aktivismus? Wie
kann die psychotherapeutische und Beratungspraxis von den Ergebnissen profitieren?
Jana Eyssel hat in Leipzig Psychologie (B.Sc) und in Belfast (Nordirland) Politische
Psychologie (M.SC.) studiert. Derzeit arbeitet sie am Institut für Sexualforschung und
Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in einem
Forschungsprojekt zur Transgender-Gesundheitsversorgung. Sie ist VLSP-Vertreterin bei
IPsyNet (International Psychology Network for LGBTI Issues) der American Psychological
Association und dort Mitglied des Policy Komitees.
Frank Sattler hat in Marburg und Madrid Psychologie studiert (Dipl.-Psych.). Er arbeitet in
der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychologie und -psychotherapie der PhilippsUniversität Marburg. U.a. forscht er zur Diskriminierung und psychischen Gesundheit
sexueller Minderheiten.
Samstag – Intervisionsblock:
Intervision für Therapeut*innen
Dipl-Psych Dr. Ulli
Biechele
Intervision für
Kinder/JugendPsychotherapeut*innen
Dipl-Psych Erik Meyer
Intervision für
Forscher*innen
M.Sc. Jana Eyssel &
Dipl-Psych Frank Sattler
"Unter uns gesprochen": in
einem Rahmen, der uns
Vertrautheit und Vertrauen
bietet, haben wir die Möglichkeit, Aspekte unseres
beruflichen Tuns miteinander
zu teilen, die im meist heterozentrierten Berufsalltag
zu kurz kommen und die
vielleicht auch zu verletzlich
dafür sind.
Psycholog*innen,
die
der
LSBTIQ-Community angehören
oder ihr nahestehen und mit
Kinder, Jugendlichen und Familien arbeiten, sehen sich
manchmal auch heute noch besonderen Vorurteilen ausgesetzt. Daraus kann sich der
Bedarf nach einer Reflexion der
eigenen
beruflichen
und
institutionellen Situation ergeben.
Andererseits
besteht
für
manche Kolleg*innen im beruflichen Alltag wenig Möglichkeit
zum fachlichen Austausch und
es kann darüber hinaus interessant sein, eigene mitgebrachte
Fälle aus heterogenen Blickwinkeln zu betrachten (z.B.
Schulpsychologie, KJ-Psychotherapeutische Praxis, Erziehungsberatungsstelle, …).
Beim gemeinsamen Austausch
wird die Schwerpunktsetzung
der Themen nach den Wünschen der Anwesenden erfolgen. Sollte sich das Bedürfnis
nach
einer
beständigeren
Vernetzung und Zusammenarbeit ergeben, besteht die
Möglichkeit, eine AG des VLSP
zu gründen.
Bei der Intervision für Forscher*innen wollen wir mit
Euch zu Themen ins Gespräch kommen, die für
Euch als LSBTIQ-Forscher*innen im LSBTIQ-Bereich
und anderen Forschungsbereichen von Bedeutung
sind. Anfangs werden wir
uns über Eure Forschungsthemen austauschen, mit der
Möglichkeit Kooperationen
an-zuregen. Weitere Themen
könnten
je
nach
Bedürfnis der Teilnehmer*innen,
Schwierigkeiten
und Chancen für LSBTIQMenschen in der Forschung,
Austausch zu Forschungsmethodik und Verbindung
von
Aktivismus
und
Forschung sein. Im Vordergrund stehen der kollegiale
Austausch
und
die
Unterstützung.
Die Anmeldung für die Intervisionsangebote findet erst am Seminartag statt.
Samstag – Workshop-Block Vormittag:
Workshop 3:
Lesbische Identität zwischen Pathologisierung,
Selbstermächtigung, Ab- und Ausgrenzung
Stefanie Soine
„Lesbische Identität“ – verstanden als eine in
der Moderne hervorgebrachte sexuellgeschlechtliche Identitätskategorie – hat seit
ihren Anfängen bis in die heutige Zeit immer
wieder mit dem Problem ihrer Sichtbarkeit zu
tun. Im Workshop soll daher zum einen in
kritischer
Weise
ihre
Genese
in
verschiedenen Diskursen (sexualwissenschaftliche, psychologische und politische)
nachgezeichnet und dabei aufgezeigt
werden, dass ihre nahezu durchgängige Unsichtbarkeit unterschiedliche Gründe hat, die
durch eine eingehende Inspektion der
jeweiligen Diskursstrategien nachvollziehbar
werden. Zum anderen soll im Workshop
aufgezeigt und diskutiert werden, welche
Rahmenbedingungen eine ehemals deviante
Identität braucht, um in ihrer Eigenständigkeit
und Würde Anerkennung zu finden, ohne
dies auf Kosten anderer Identitätsentwürfe
zu erreichen. Hierfür braucht es, so eine
zentrale These und in den Worten Foucaults
gesprochen, Problematisierungs- und Kritikfähigkeit, Wachsamkeit gegenüber scheinbaren Evidenzen und den unbedingten
Willen, den Normalisierungsmächten und
-angeboten der neoliberalen Gouvernementalität zu widerstehen.
Stefanie Soine ist Diplom Soziologin und hat über 10 Jahre im Gender Studies Zentrum der
Universität Bielefeld gearbeitet. Seit Beginn der 1990er Jahre ist sie zudem an verschiedenen Universitäten als freiberufliche Dozentin im Bereich der Soziologie, der Erziehungswissenschaften, der Sozialen Arbeit und der Gender Studies tätig. Und seit Oktober
2009 arbeitet sie hauptberuflich als Leiterin einer Fachberatungs- und Interventionsstelle zu
häuslicher Gewalt in Berlin.
Workshop 4:
Sind BDSM-Menschen pervers??
Psychoedukativer Vortrag über BDSM-Lebensweisen
und über den möglichen Zusammenhang mit psychischer Erkrankung
Gabriel Wichmann
Im Kontakt mit Kolleg*innen bin ich immer
wieder von Unwissenheit und Vorurteilen
über diese Thematik überrascht, die einer
patient*innen-zentrierten Psychotherapie oft
sehr deutlich im Weg stehen. BDSM-Praktizierende suchen wegen Problemen innerhalb und außerhalb der Thematik psychotherapeutische Hilfe und wollen ihre
Sexualität in der Therapie nicht verheim-
lichen müssen. Damit sie, wie andere
Patient*innen auch, wertschätzende und hilfreiche Psychotherapie erleben dürfen, ist mir
dieser Vortrag ein persönliches Anliegen. Ich
möchte Berührungsängste und Vorurteile auf
Therapeut*innenseite abbauen. Ich freue
mich auf euch und hoffe auf das ein oder
andere AHA-Erlebnis, Fragen und Diskussionen.
Gabriel Wichmann ist seit 1998 privat im Kontakt mit dem Thema BDSM innerhalb der
queeren Berliner SM-Szene und hat hier auch öffentliche Partys organisiert. In der ambulanten Praxis spielt im Leben vieler seiner Patient*innen dieses Thema eine Rolle.
Öffentlicher Vortrag:
Biologie & Homosexualität:
Theorie und Anwendung im gesellschaftlichen Kontext
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß
Das Konzept ›Homosexualität‹ entstand im
19. Jahrhundert und ist eng mit Biologie und
Medizin verwoben. Vor dem Hintergrund der
massiven staatlichen Verfolgung gleichgeschlechtlicher
sexueller
Handlungen
argumentierten
Menschen
mit
der
›Natürlichkeit‹ gleichgeschlechtlichen sexuellen Tuns. Auch die Gegenseite argumentierte biologisch-medizinisch. Beide Richtungen trugen damit dazu bei, dass
„Homosexualität“ als Konzept etabliert und
Biologie und Medizin zu bestimmenden
Instanzen über die Legitimität sexuellen
Handelns wurden.
Ausgehend von der Genese des Homosexualitäts-Diskurses erläutert der Biologe
Heinz-Jürgen Voß die damit verbundenen
biologischen Theorien: u.a. Hormonforschung, Neurobiologie, Genetik und Epigenetik. Er zeigt dabei auch, dass die
Forschung vielfach von dem Ziel geleitet war,
gleichgeschlechtliches sexuelles Begehren
auszulöschen. Die Grenzen zu Menschenexperimenten wurden dabei auch noch nach
1945 überschritten.
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß: Jg. 1979, Studium der Diplom-Biologie in Dresden und Leipzig.
Promotion 2010 zur gesellschaftlichen Herstellung biologischen Geschlechts in Bremen. Seit
Mai 2014 Professur für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung an der Hochschule
Merseburg, gefördert im Rahmen der BMBF-Förderlinie Sexuelle Gewalt in pädagogischen
Einrichtungen. Forschungsschwerpunkte: Sexualwissenschaft (sexuelle Bildung, sexuelle
Gewalt), biologisch-medizinische Geschlechtertheorien, Geschichte und Ethik der Medizin
und Biologie, Queer-feministische und kapitalismuskritische Theorien. Wichtigste
Publikationen: Making Sex Revisited (2010), Geschlecht: Wider die Natürlichkeit (2011),
Intersexualität – Intersex: Eine Intervention (2012), Biologie & Homosexualität (2013) und
Queer und (Anti-)Kapitalismus (mit Salih Alexander Wolter, 2013).
Sonntag:
Achtsamkeitsübung: "Viele Stimmen, ein Klang"
Dipl.-Psych. Ralph Kohn
"Viele Stimmen, ein Klang" ist eine Einladung
zur achtsamen Einstimmung auf die direkt im
Anschluss stattfindende MV. Die Achtsamkeitsübung bietet Gelegenheit sich selbst zu
sammeln, sich mit der eigenen Atmung und
der eignen Stimme zu verbinden. Das
Erleben der eigenen Stimme als Teil eines
Gesamtklangs von vielen unterschiedlichen
Stimmen lässt die Übung zum Gruppenritual
wachsen und fördert die Toleranz von Unterschiedlichkeit und Vertrauen darin, dass Einklang durch viele Stimmen reicher wird.
Bitte etwas zum Trinken mitbringen.
Ralph Kohn ist Psychologischer Psychotherapeut und in freier Praxis in Berlin tätig; ist CoAutor des Buches "Sexuelle Orientierung in Psychotherapie und Beratung" (Göth & Kohn,
2014. Springer: Heidelberg) und seit vielen Jahren VLSP-Mitglied.
VLSP
c/o PLUS e.V.
Alphornstr. 2a
68169 Mannheim
VLSP e.V.
c/o PLUS e.V.,
Alphornstr. 2a
68169 Mannheim
FAX: 0621 3362186
E-Mail: [email protected]
Internet: www.vlsp.de
Fon: 0621 48345539
Fax: 0621 3362186
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VR 14590 München
Anmeldung zum VLSP-Fachtreffen 2016
Hiermit melde ich mich verbindlich zum Fachtreffen des VLSP e.V. vom 27. bis 29. Mai 2016
im Haus auf der Alb, Bad Urach an. Die Gebühr beinhaltet die Teilnahme am Programm,
Unterkunft und Verpflegung (Vollpension).
Name: _______________________________________________
Anschrift: _____________________________________________
E-Mail: _______________________________________________
Telefon: ______________________________________________
Bitte ankreuzen:
Erstens: Zimmerwahl:
Das Tagungshaus macht preislich keinen Unterschied zwischen EZ und DZ. Wir also auch
nicht. Alle Zimmer sind mit Dusche und WC ausgestattet. Bettwäsche und Handtücher sind
vorhanden. Die Preise sind nicht kostendeckend. Der Verband subventioniert für seine
Mitglieder die Tagung – deswegen wird unter drittens für Verbandsfremde eine Zusatzgebühr
berechnet.
Vollzahler*in
220,- Euro
ermäßigt (Einkommen bis 1500,- Euro / Monat)
160,- Euro
ermäßigt (Einkommen bis 1000,- Euro / Monat)
100,- Euro
Ich benötige ein behindertenfreundliches Einzelzimmer
kein Zuschlag
Doppelzimmer: Es gibt nur 5 DZ im Haus auf der Alb. Bitte gebt bei Wahl eines DZ an, wenn
ihr schon jemanden habt, mit der*dem ihr übernachten möchtet.
Ich möchte im Doppelzimmer untergebracht werden
Ich möchte mein Doppelzimmer teilen mit: ___________________
Zweitens: Anmeldetermin
Ich melde mich bis 28. Februar an
kein Zuschlag
Ich melde mich bis 30. April an
25,- Euro Zuschlag
Ich melde mich im Mai an
50,- Euro Zuschlag
Drittens: Mitgliedschaft
Ich bin VLSP-Mitglied:
kein Zuschlag
Ich bin kein VLSP-Mitglied*:
50, - Euro Zuschlag
*Wer noch auf der Tagung VLSP-Mitglied wird, bekommt den Zuschlag auf den Mitgliedsbeitrag angerechnet.
Viertens: Anmeldung zu den Workshops
Ich möchte gerne an folgenden Workshops teilnehmen:
Workshops vormittags
Das fatale Genitale
(1 Option wählen)
(Diana Hartmann)
Workshops nachmittags
(1 Option wählen)
Fünftens: Verpflegung
Ich esse:
Marginalisierte
Weiblichkeit
(Stefanie Soine)
vegan
vegetarisch
Forschungsbefunde
(Jana Eyssel &
Frank Sattler)
BDSM
(Gabriel Wichmann)
Mischkost mit Fleisch
Ich benötige folgende Sonderkost/Diät: ___________________________________________
Sechstens: Anreise
Auto: Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach. Parkplätze sind vorhanden.
Bahn: bis Bahnhof Bad-Urach, von dort geht es auf ausgeschilderten Waldwegen hoch zur
Tagungsstätte (steiler direkter Weg: 10 Minuten, flacher weiterer Weg: 20 Minuten).
Mit schweren Gepäckstücken empfiehlt sich ein Taxi (Lamparter: Tel. 07125/7388,
Zimmermann: Tel. 07125/7269, Schmidt: Tel. 07125/8327).
Flug: bei Nachfrage können wir vom Flughafen Stuttgart einen Shuttle-Service einrichten.
Abfahrt Flughafen 15 Uhr und 17 Uhr.
Ich möchte ein Flughafen-Shuttle
um 15 Uhr
um 17 Uhr
Den Gesamtbeitrag (Summe aus erstens bis drittens) in Höhe von _______ Euro habe ich
auf das Konto des VLSP überwiesen. Die Anmeldung wird mit Eingang der Zahlung gültig.
Bei einer Absage bis 6 Wochen vor der Tagung werden 75% der Gebühren rückerstattet, bis
3 Wochen 25%. Danach ist keine Erstattung mehr möglich.
Bankverbindung:
Sozialbank Stuttgart, Stichwort „Fachtreffen2016“
IBAN: DE63 6012 0500 0008 7284 00, BIC: BFSW DE33 STG
Datum, Unterschrift
Bezahlcode: