geht es zur Extra-Beilage der Stuttgarter Zeitung zum StZ

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geht es zur Extra-Beilage der Stuttgarter Zeitung zum StZ
EIN SONDERTHEMA DER STUTTGARTER ZEITUNG
18. STUTTGARTER
ZEITUNG-LAUF
DONNERSTAG, 26. MAI 2011
Guter Zweck
Die Strecke
Mit Begeisterung
Wer im Ziel die Spendenmatte überquert, signalisiert,
dass er spenden will. Das
führte bei manchem Sportler
zu Missverständnissen.
Gelaufen wird entlang der
bewährten Strecke, die
durch die Innenstadt und
Bad Cannstatt verläuft. Start
und Ziel sind im Neckarpark.
Tausende Kinder und Jugendliche nehmen am StZ-Lauf
teil. Für viele Schulen ist die
Veranstaltung ein regelmäßiges, jährliches Ereignis.
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Mein
Lauf
Jeder hat
seine Motivation
V
iele Tausend Läuferinnen und Läufer
gehen am kommenden Wochenende
auf der Benz-Straße hinter der Schleyerhalle an den Start. Die am Ende warten
noch, trippeln vielleicht auf der Stelle, atmen tief durch, wenn die vorn nach dem
Startschuss schon loslaufen. Dann schlängelt sich ein langer Bandwurm über die
Straßen, der sich in Richtung Innenstadt
allmählich auseinanderzieht.
Der Pulk löst sich auf, die Schnellsten
haben das Ziel, gewinnen zu wollen. Dann
kommen die Ambitionierten. Für sie ist der
Stuttgarter Zeitung-Lauf ein Wettkampf um
die Platzierung oder gegen die Uhr, sie sind
ehrgeizig, laufen aus Leidenschaft, haben
sich das Ziel gesetzt, eine bestimmte Zeit zu
laufen. Andere betreiben Fitnesssport, spielen Fußball oder Tennis, machen aus Spaß
mit – vielleicht mit Freunden. Wieder andere wollen sich etwas beweisen, dass sie es
schaffen können, andere laufen aus Freude
am Laufen, sie sind mit Partner da oder mit
der ganzen Familie, die beim Zieleinlauf
steht, Beifall klatscht und sich einen schönen Tag macht. Jeder hat eine andere Motivation, warum er beim Stuttgarter ZeitungLauf teilnimmt. Das gilt nicht nur für die
Halbmarathonläufer, sondern für alle, die
die Sportschuhe anziehen und sich auf eine
der Strecken begeben.
Mein Lauf – so heißt die neue Kampagne, die all diese Beweggründe aufgreift.
„Wir möchten damit neue Zielgruppen ansprechen“, sagt Timo Pulkowski, ein Geschäftsführer der Agentur Sweat & Glory in
München. Der ehemalige Profi-Tennisspieler
erklärt, dass mit dem neuen Auftritt der
Charakter des Stuttgarter Zeitung-Laufs
noch mehr herausgestellt wird. Der Breitensportler, Pulkowski nennt ihn den Bodyand-Soul-Sportler, steht im Mittelpunkt.
Und die Veranstaltung ist ein Happening.
Freude und Spaß sollen die Teilnehmer und
Besucher haben – also sowohl die Läufer als
auch alle, die als Begleitung und zum
Zuschauen kommen.
Der zweite Aspekt neben dem ganz
individuellen Erleben ist das Gemeinschaftserlebnis, denn Sport verbindet. Es gibt viele
Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen –
bei der Taschenabgabe, am Start, nach dem
Lauf bei der Verpflegungsausgabe, bei der
Hocketse. Und drittens ist die sportliche
Betätigung mit Emotionen verbunden. Mit
dem strahlenden Lachen der Sieger und
allen, die ihr ganz individuelles Ziel erreicht
haben, dem Gelöstsein und der wohligen
Erschöpfung, wenn der Lauf vorbei ist, der
Freude, Freunde zu treffen. Aber auch mit
der Enttäuschung, vielleicht nicht so abgeschnitten zu haben, wie man sich das gewünscht hat, aber mit dem Ziel, es das
nächste Mal zu schaffen.
dag
Halbmarathon am Schlossplatz vorbei
„Mein Lauf“ – großes Breitensportfest für Teilnehmer und Besucher
D
iesmal schon im Mai – der zweite
langgehegte Wunsch der Veranstalter des Stuttgarter Zeitung-Laufs ist
in Erfüllung gegangen. Der erste Wunsch
war ein Halbmarathon durch die Stuttgarter
Innenstadt, der nun schon zum vierten Mal
stattfindet. Der zweite Wunsch war eine
Terminänderung, die in diesem Jahr realisiert wird. Statt wie bisher im Juni, als die
Läufer schon oft mit großer Hitze zu kämpfen hatten, geht die größte Breitensportveranstaltung in Baden-Württemberg jetzt am
letzten Mai-Wochenende über die Bühne.
Projektleiter Gerhard Müller vom Württembergischen Leichtathletik-Verband ist zuversichtlich. „Die Wetterprognose ist gut, es
soll schön und trocken werden, aber nicht
zu heiß, also läuferfreundlich.“
Am 28. und 29. Mai bestimmen die
Läufer das Bild vor allem im Neckarpark.
Dort sind Start und Ziel der Laufwettbewerbe sowie die Eventmeile, auf der ein
vielfältiges Rahmenprogramm geboten
wird. Die Veranstalter hoffen auf etwa
19 000 Teilnehmer und insgesamt 100 000
Zuschauer.
Das Ereignis hat ein neues Erscheinungsbild bekommen. Mit dem Slogan „Mein
Lauf“ und sogenannten Bilderwelten, in denen die Emotionen, die mit dem Stuttgarter
Zeitung-Lauf verbunden sind, dargestellt
werden, sollen viele angesprochen werden.
Für den LBS-Halbmarathon, der vom Neckarpark in die City, vorbei am Rathaus und am
Schlossplatz, dann durch Bad Cannstatt und
wieder zurück zum Ziel auf der Mercedesstraße führt, haben sich 7102 Läuferinnen
und Läufer sowie 26 Rollstuhlfahrer und
Handbiker angemeldet. 276 Teilnehmer teilen sich die gut 21 Kilometer auf und
bezwingen sie als AOK-Staffel. In der Stadt
gibt es einige Baustellen. „Die Leute werkeln
an der Strecke und werden sie so herrichten, dass man problemlos laufen und handbiken kann“, sagt Müller. Mehr als 20 Bands
und Gruppen sorgen an der Strecke wieder
für Stimmung.
Bisher 2788 Gemeldete wollen den PSD
Bank-Lauf über zehn Kilometer laufen. Die
gleiche Distanz, die in einer Schleife nach
Bad Cannstatt und zurück führt, nehmen
525 Geher beim Sport-Scheck Walking/
Nordic Walking in Angriff. Bei diesen Zahlen soll und wird es nicht bleiben. Erfahrungsgemäß machen viele ihren Start von
der Witterung abhängig. Kurzentschlossene
haben am Wochenende Gelegenheit, sich
nachzumelden. Am Samstag sind die Nachmeldeschalter in der Schleyerhalle für alle
Wettbewerbe von 10 Uhr an geöffnet. Am
Sonntag kann man sich ab 7 Uhr bis 90 Minuten vor dem Start für die Zehn-KilometerWettbewerbe nachmelden – aber nicht
mehr für den Halbmarathon.
Am Samstag gehört der Neckarpark den
Kindern. Vom AOK-Jolinchen-Lauf für die
Kleinsten über den Minimarathon bis zum
AOK-Inline nehmen insgesamt mehr als
5700 Kinder und Jugendliche zwischen fünf
und 15 Jahren an den Wettbewerben teil.
Auf der Mercedesstraße erstreckt sich
die Eventmeile. An vielen Ständen der Partner des Stuttgarter Zeitung-Laufs gibt es
Mitmachangebote und Gewinnspiele. Auf
der Showbühne wird ein umfangreiches
Unterhaltungsprogramm mit viel Musik geboten. Dort ist auch die Hocketse mit der
Bürger-Maultaschenparty. In der Schleyerhalle finden die Sport-Scheck-Laufmesse
und das Gesundheitssymposium statt. dag
STU TTGA RT-LA UF
Das Programm
Samstag, 28. Mai 2011
10 bis 20 Uhr: Schleyerhalle, Nachmeldungen, Startunterlagen, Sport-ScheckLaufmesse
12 Uhr: Gesundheitssymposium
14.30 Uhr: AOK Jolinchen-Lauf
14.50 Uhr: AOK Minimarathon
16 Uhr: AOK Handbike-Minimarathon
16.30 Uhr: AOK Kids Inline
Sonntag, 29. Mai 2011
7 Uhr: Schleyerhalle, Nachmeldungen,
Startunterlagen, Sport-Scheck-Laufmesse
8.45 Uhr: Lotto Rollstuhl- und Handbike-Halbmarathon
9.30 Uhr: LBS Halbmarathon
9.40 Uhr: AOK Staffel-1/2-Marathon
12 Uhr: PSD Bank-Lauf über ca. 10 km
12.10 Uhr: Sport-Scheck Walking/Nordic
Walking
www.stuttgarter-zeitung-lauf.de
2
18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF
Donnerstag, 26. Mai 2011
Der Weg
zum Lauf
ÜBERSICHTSPLAN: START- UND ZIELBEREICH
Anreise und
Parken
D
er Stuttgarter Zeitung-Lauf ist eine
Großveranstaltung. Da die Parkmöglichkeiten am Neckarpark begrenzt
sind, wird empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
Zum Veranstaltungsort fahren die S-Bahn-Linien 1, 2, 3 (Haltestelle Bad Cannstatt),
S-Bahn-Linie 1 (Haltestelle Mercedes-BenzArena), die U1, U2, U13 (Haltestelle Bad
Cannstatt/Wilhelmsplatz) und der Bus Linie 56. Außerdem ist die Stadtbahn-Sonderlinie U11 im Einsatz: am Samstag von 10 bis
20 Uhr, am Sonntag von 7 bis 16.40 Uhr.
Im Stadtgebiet gibt es am Sonntag Beeinträchtigungen im SSB-Linienverkehr bei den
Stadtbahnen und bei den Bussen. Die Fahrgäste werden an den Haltestellen informiert.
Parkmöglichkeiten am Neckarpark
Am Samstag, 28. Mai:
Daimler-Parkhaus P7 an der Benzstraße.
Zufahrt aus Richtung Stadtmitte über die
Benzstraße in Richtung Untertürkheim bzw.
von der B 14 über die Ausfahrt MercedesBenz-Arena. Die Zufahrt zum Parkhaus ist
zwischen 13.30 und 18 Uhr gesperrt;
Parkplatz P10 auf dem Cannstatter Wasen
(gebührenpflichtig).
Am Sonntag, 29. Mai:
Parkplatz P10 auf dem Cannstatter Wasen
(gebührenpflichtig).
Behindertenparkplätze gibt es auf P9.
Im Neckarpark schlägt das Herz des Stuttgarter Zeitung-Laufs: Hier sind Start und Ziel, die Versorgung der Teilnehmer und das Sportsymposium. Beim
LBS-Halbmarathon starten die Läufer in vier farbig markierten Blöcken, abhängig von der individuellen Laufzeit, die sie bei der Anmeldung angegeben haben.
BELLA FONTANIS
Mit Gemeinschaftsgefühl
Firmenteams am Start
M
„Schönheit
aus der
Calciumquelle!“
Wir wünschen dem Bella FONTANIS Frauen-Laufteam viel Erfolg!
www.bella-fontanis.de
18. Stuttgarter Zeitung-Lauf
28.–29. Mai 2011
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AUF!
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Veranstalter:
Titelsponsor:
Sponsoren:
Konstant hoch: Kaufkraft.
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Angebot : Fon 01803 070707*, Fax 01803 080808* oder unter
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an könnte meinen, dass es sich
Eberhard Mauser wirklich leichtmacht. Die Mitarbeiter zum Schwitzen beim Stuttgarter Zeitung-Lauf schicken
und selbst schön die Füße hochlegen. Denn
während mehrere Dutzend Beschäftigte der
AOK Stuttgart-Böblingen am Sonntag beim
Halbmarathon, dem Zehn-Kilometer-Lauf
und dem Walking-Wettbewerb an den Start
gehen, ist ihr Geschäftsführer im Urlaub.
Doch Mauser weiß sich zu wehren: Er habe,
als er seinen Urlaub für dieses Jahr geplant
habe, nicht gewusst, dass der Volkslauf in
Stuttgart schon Ende Mai statt wie bisher
Ende Juni stattfindet – eine Maßnahme, mit
der die Veranstalter der Sommerhitze aus
dem Weg gehen wollen. „Ansonsten ist der
Lauf fest in meiner Terminplanung verankert“, sagt Mauser.
Ihm ist durchaus zu trauen, hat er in der
Landeshauptstadt doch schon „so zehn bis
zwölf Halbmarathons“ absolviert, war im
vergangenen Jahr beim Staffelwettbewerb
dabei und treibt auch ansonsten regelmäßig Sport. Bei den TSF Ditzingen und der
TSG Leonberg spielte er 30 Jahre lang Handball, dann hat er sich aufs Laufen und
Fahrradfahren konzentriert. Schlank und
sportlich steht der 60-Jährige in seinem
Sindelfinger Büro, entspannt sind die Gesichtszüge – man könnte ihn glatt zehn
Jahre jünger schätzen. Und er wird sich
auch in den Ferien in Südtirol ausgiebig
bewegen: Mountainbike-Fahren und Wandern stehen dort auf dem Programm.
men zehn Mitarbeiter am Stuttgarter Zeitung-Lauf teil, so Abteilungsleiterin Birgit
Stehle.
Laufen ist bei der AOK auch Teil der
betrieblichen Gesundheitsfürsorge. Wobei
sie noch einiges mehr für ihre Angestellten
tut. „Das Thema Gesundheitskasse tragen
wir auch immer sehr stark in unser eigenes
Unternehmen hinein“, sagt Mauser. „Die
Mitarbeiter dürfen von uns erwarten, dass
wir den Betriebssport sehr hoch hängen.“ So
können sie neben den jährlichen „Gesundheitstagen“ zwischen verschiedenen Kursen
wählen: Entspannung, Rückenschule, Arbeitsplatzgymnastik oder Kochkurse und
Seminare zu den Wechseljahren.
IM FOKUS DER
GESCHÄFTSLEITUNGEN
„Dieses Programm bieten wir kostenlos
an“, betont Mauser. Und beim Stuttgarter
Zeitung-Lauf übernimmt die AOK das Startgeld. Darin sieht Alexander Hübner, der
stellvertretende Projektleiter des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV),
ein „wichtiges Zeichen. Die Firmen zeigen
ihren Leuten: Wir wollen nicht nur, dass ihr
da mitmacht, sondern wir tun auch etwas
dafür.“ Auch in anderen Branchen ist das
Thema Gesundheit schon längst in den
Fokus der Geschäftsleitungen gerückt, erklärt Mauser. „Die Unternehmen erkennen
den Wert der betrieblichen Gesundheitsfürsorge.“ Allerdings gibt der Leonberger auch
ein Problem unumwunden zu, das die AOK
RUND HUNDERT
zum Beispiel jetzt in Stuttgart hat: „Die
UNTERNEHMEN
Leute, die da mitlaufen, sind die, die sich
auch sonst bewegen. Es ist ja das Problem,
Die AOK Stuttgart-Böblingen ist nur ei- dass man die anderen nicht erreicht.“
nes von etwa hundert Unternehmen, die
Zudem joggen die Sportbegeisterten
beim Stuttgarter Zeitung-Lauf mit Firmen- nicht immer so, wie es ratsam ist. Eine
Teams an den Start gehen. Die Zeiten der Laufstudie des AOK-Bundesverbands hat
besten fünf Läufer gehen jeweils in die kürzlich herausgefunden, dass viele über
Wertung ein. Und so, wie es an den Schulen das Ziel hinausschießen und sich damit
ist, scheint es auch in den Betrieben zu sein: eher schaden. Das Kölner Institut für angeDie gemeinsame Anmeldung, das Gruppen- wandte Gesundheitswissenschaften wertete
erlebnis, motiviert die Hobbysportler. „Es ist die Umfrage unter der Leitung von Professchon ein anderes Gefühl, wenn man im sor Henning Allmer aus – und kam zu
gleichen Trikot läuft“, sagt Mauser. „Es ist einem
schlechten Ergebein Teamgefühl.“ Es fördere die Kollegialinis.
„Gerade
tät, wenn sich die Mitarbeiter auch mal in
mal 32 Prozent
einem anderen Rahmen treffen, als sich nur
der Testteilneham Schreibtisch gegenüberzusitzen. Es
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schäftigte aus begesundheitsstimmten
Bereiförderlich“,
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sagt Allmer.
querbeet durch
Allerdings
die Belegschaft“,
zeigt die Stuerklärt Mauser.
die auch eiZudem erhöhnen positiven
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„die
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den
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Betrieben üblich,
offensichtlich die
dass die BeschäftigRisiken, grenzwerten vom Vorstand
tige Laufbelastunbis zum Sachbeargen zu wählen,
beiter an Volksläusich physisch und
fen
teilnehmen.
psychisch zu überVon der PSD-Bank
fordern“, sagt AllFoto: Steinkühler-Nitschke
zum Beispiel nehmer.
Matthias Jung
18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF
Donnerstag, 26. Mai 2011
3
Geschafft! Wer möchte, kann über die Spendenmatte ins
Ziel laufen – und dann spenden. Da es in der Vergangenheit dabei immer wieder zu Missverständnissen kam –
die Sportler überquerten die Spendenmatte unbeabsichtigt –, werden nun alle „Überläufer“ nochmals nachträglich gefragt.
Fotos: Baumann
Vor dem Ziel über die Spendenmatte
Laufen für einen wohltätigen Zweck – Brot für die Welt und ein Zirkusprojekt in Südafrika
D
er Württembergische LeichtathletikVerband (WLV) will beim Spendensammeln auf Nummer sicher gehen:
„Denn es gab in der Vergangenheit schon
Leute, die am Schluss nicht mehr ganz klar
waren“, erklärt Alexander Hübner. Es klingt
etwas flapsig, was der stellvertretende WLVProjektleiter für den Stuttgarter ZeitungLauf da sagt, ist aber nicht so gemeint.
Denn es kam schon vor, dass Läufer eine
finanzielle Gabe signalisiert haben, ohne
dass sie das eigentlich wollten. Sie sind über
die Spendenmatte gelaufen, die am Sonntag
am Ende des Halbmarathons und der anderen Wettbewerbe liegt – allerdings unabsichtlich. Doch wer die Matte im Zielbereich
in der Mercedesstraße betritt, spendet automatisch fünf Euro für einen wohltätigen
Zweck. Erkannt werden die Läufer über den
Chip an ihrem Schuh.
Bei manchen Hobbysportlern schwinden am Ende aber derart die Kräfte, dass sie
ihre Umgebung nicht mehr in allen Einzelheiten wahrnehmen – und dann womöglich
unabsichtlich über die Spendenmatte laufen statt an ihr vorbei. Gleiches passiere
auch Läufern, die derart auf das Ziel fixiert
seien, dass sie die Matte als solche gar nicht
bemerkten, erklärt Hübner. Daher würden
die Teilnehmer, die sie überquert haben,
nachträglich noch einmal per E-Mail gefragt, ob sie auch wirklich spenden wollten.
Dabei ist die Bereitwilligkeit, fünf Euro
zu geben, in diesem Jahr möglicherweise
besonders hoch. Denn das Geld geht an
„Brot für die Welt“ und damit an eine der
bekanntesten wohltätigen Einrichtungen.
Man nennt das heute auf Neudeutsch auch
„Charity“. Das evangelische Hilfswerk setzt
sich mit seinen Projektpartnern seit mehr
als 50 Jahren für die Verbesserung der
Lebensbedingungen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa ein.
AKROBATIK FÜR
DAS SELBSTVERTRAUEN
„Wir sind sehr stolz, Brot für die Welt
als Charity-Partner gewonnen zu haben“,
sagt Karl-Heinrich Lebherz, der Ehrenpräsident des WLV. „Wir versprechen uns sowohl
für den Stuttgarter Zeitung-Lauf wie auch
für das Hilfswerk absolut positive Abstrahleffekte.“ Im vergangenen Jahr kamen etwa
5000 Euro zusammen, als für den Stuttgarter Olympiastützpunkt gesammelt wurde.
Dieses Mal erhofft sich der WLV bis zu
15 000 Euro. Brot für die Welt wird das Geld
für Projekte mit Kindern und Jugendlichen
Gemeinsam und doch jeder für sich
verwenden, „möglichst im Zusammenhang
mit Sport“, wie Rainer Lang, der Sprecher
der Organisation, sagt. Denn Sport sei ein
verbindender Faktor. Selbst in den unzugänglichsten Bergdörfern von Entwicklungsländern seien Kinder begeistert dabei, wenn
man mit ihnen etwas Sportliches mache.
Diese Art von Projekten böte inmitten von
Elend und Gewalt die Chance, „neue Perspektiven für das Leben zu entdecken und
insbesondere Kinder und Jugendliche am
Rand der Gesellschaft in ihrer Entwicklung
zu fördern“, meint Lang.
Die Spenden vom Stuttgarter ZeitungLauf sollen unter anderem für ein Zirkusprojekt in Südafrika verwendet werden, den
„Zirkus der Zuversicht“. Dort sollen traumatisierte Jungen und Mädchen über Akrobatik und Jonglieren lernen, ihr Leben zu
meistern. Denn das ist in den südafrikanischen Townships auch fast 20 Jahre nach
dem Ende des Apartheid-Regimes häufig
noch von Armut, Aids und Kriminalität
geprägt. Den Zirkus betreibt Sinani, eine
Partnerorganisation von Brot für die Welt.
Als vor einigen Jahren der renommierte
„Cirque du Soleil“ in Südafrika gastierte,
hörten dessen Artisten von Sinani und wollten helfen – auf ihre Weise. Seitdem bilden
die Kanadier gemeinsam mit einer Zirkus-
schule ehrenamtliche Helfer der Organisation aus, die ihr Wissen an die Kinder
weitergeben. Gerade die Akrobatik erfordere Vertrauen in sich und in andere, wie
Sinani erklärt. Das helfe den Kindern, ihre
Sorgen zu teilen. Oder, wie es Rainer Lang
formuliert: „Sie entwickeln über den Sport
Selbstvertrauen und Zukunftsperspektiven.“
CHARITY UND
LAUFVERANSTALTUNGEN
Für solche und ähnliche Projekte wird
auch an vielen anderen Orten gesammelt.
Denn in der internationalen Sport- und
Breitensportszene gibt es eine von Jahr zu
Jahr immer größere Anzahl von Charity-Aktionen. Kaum noch eine große Laufveranstaltung verzichtet auf Wohltätigkeitselemente.
Dafür besonders bekannt sind die GreatRun-Serie des britischen Veranstalters Nova
international oder der London-Marathon,
bei dem sich Jahr für Jahr auch viele Prominente für eine gute Sache engagieren. In
den 30 Jahren seines Bestehens wurden in
der englischen Metropole nach Angaben
des Veranstalters umgerechnet fast 600 Millionen Euro gespendet. Doch auch in
Deutschland gibt es eine ganze Reihe von
Großveranstaltungen, bei denen die Teilnehmer spenden können. Dazu zählen etwa die
Marathons in Frankfurt und Berlin oder seit
15 Jahren die „Lebensläufe“ der Welthungerhilfe. Zudem organisiert eine Vielzahl von
Schulen oder Vereinen Wohltätigkeitsläufe
im lokalen Rahmen.
Es sind also auch kleinere Beträge wichtig und willkommen – und manchmal nur
ein Teil des Zwecks. Denn, so sagt Rainer
Lang von Brot für die Welt, es gehe seiner
Organisation beim Stuttgarter Zeitung-Lauf
nicht nur ums Geld. „Das Hauptziel ist, dass
wir unsere Arbeit ins Bewusstsein rücken
können“, erklärt Lang. „Die Marke ,Brot für
die Welt‘ ist sehr bekannt, aber es ist uns
auch wichtig, dass die Sensibilität für unsere Themen wächst. Denn wir alle haben
eine globale Verantwortung.“
Auch Lang ist früher viel gelaufen, mit
einem Freund dreimal die Woche zehn bis
15 Kilometer, erzählt er. Mittlerweile tut er
das nicht mehr. Man kennt das ja: der Beruf,
die Termine, die wenige Zeit. „Ich bin etwas
übergewichtig und trainiere gerade nicht“,
gibt er zu. „Ich müsste wieder anfangen.“
Vielleicht würde es ihn motivieren, für
einen wohltätigen Zweck zu laufen. Gelegenheiten dafür gibt es reichlich – zum Beispiel
an diesem Wochenende.
Matthias Jung
Foto: Baumann
Rund um den Lauf
Messe, Hocketse und Mitmachaktionen
gramm mit Live-Musik von der Band Acoustic Groove sowie toller Performance von
verschiedenen Künstlern und Tanzgruppen
aus der Region. Parallel können die Besucher im Rahmen der „Bürger Maultaschen-Party“ eine Portion Maultaschen genießen oder das vielfältige Angebot an Speisen und Getränken in der Mercedesstraße.
Mercedesstraße
Am Samstag und Sonntag wird die Mercedesstraße zur Eventmeile. An beiden Veranstaltungstagen erwartet die Besucher ein
abwechslungsreiches Rahmenprogramm für
die ganze Familie – kostenlos. Hier gibt es
umfassende Informationen aller Partner des
Stuttgarter Zeitung-Laufs. Am Stand der
Stuttgarter Zeitung können die Besucher
ihre Reaktionsschnelligkeit testen und sich
am Bungee-Trampolin der AOK in luftige
Höhen katapultieren lassen. Am Kletterturm des ERD kann man den höchsten Berg
erklimmen oder am EnBW-Stand auf den
Elektroroller steigen. Am Stand der Schwabengarage gibt es Bull-Riding und im Chillout-Bereich von Sport-Scheck kann man die
Ruhe vor dem Lauf genießen.
Sport-Scheck-Laufmesse
Am Samstag öffnet die Sport-Scheck-Laufmesse in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle.
Von 10 bis 20 Uhr heißt es hier wieder
„einkaufen zum Messepreis“. Hier bieten
namhafte Hersteller auf mehr als 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche alles, was das
Läuferherz begehrt. Sonntags geht es bereits
um 7 Uhr los.
Showbühne mit Hocketse
Auf der großen Showbühne vor der Mercedes-Benz-Arena gibt es alles rund um das
Thema Laufen mit Interviews und Hintergrundinformationen. Garniert wird das Pro-
Entlang der Strecke
Verschiedene Musikgruppen und Cheerleader heizen den Sportlern entlang der
Laufstrecke durch die Innenstadt und Bad
Cannstatt ein.
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18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF
Donnerstag, 26. Mai 2011
STRECKENPLAN
Halbmarathonstrecke
10 km-Strecke
Kilometerpunkt Halbmarathon &
Durchgangszeiten
Erfrischungsstelle
Querungsstellen
Gruppen an der Strecke:
1 Holzgerlinger, Startbereich Benzstraße
2 Band Didadi, König-Karls-Brücke
3 MV Gaisburg, Cannstatter Straße
4 MV Feuerbach, Arnulf-Klett-Platz
4 TSV Steinenbronn, Arnulf-Klett-Platz
5 Rondo Diavolo, Königstraße
6 Repicando, Königstraße/Kienestraße
6 Cheerfamily Ludwigsburg, Königstraße
7 Spielmannszug Zigeunerinsel, Kronprinzstraße
8 KG grün-weiß Stuttgart, Torstraße
9 LE Marching Band, Marktstraße
10 Trommelpapa, Planie/Leopoldo-Retti-Weg
11 Blue Storm Cheerleader, Konrad-Adenauer-Str.
12 MV Musberg, Urbanstraße
13 Banda Maracatu, Rosensteinbrücke
14 Ivories aus Kuchen, Neckartalstraße
15 MV Mühlhausen, Neckartalstraße
16 Scillamusik-Hofen, Reinhold-Maier-Brücke
17 First Guggenband, Schmidener Straße
18 N.N., Deckerstraße/Cannstatter Carré
19 Beo Beo, Alte Untertürkheimer Straße
20 MV Bernhausen, Alte Untertürkheimer Straße
21 Böblinger Cheerleader, Mercedesstraße
22 Lohkästrammpler, Mercedesstraße
Vorfahrt für Sportler
STZ -L AUF I M I NTE RNET
Ergebnisse, Bilder, Videos
Straßensperrungen und Halteverbote
W
egen des Stuttgarter ZeitungLaufs werden in der Landeshauptstadt am kommenden Wochenende Straßen gesperrt und Halteverbote
verhängt. Die Streckenführung des Halbmarathons durch die Innenstadt und Bad Cannstatt erfordert dort am Sonntagvormittag
viele Umleitungen und Einschränkungen im
öffentlichen Nahverkehr.
Die Straßen an der Laufstrecke in der
Innenstadt sind am Sonntag ab etwa 7 Uhr
für mehrere Stunden gesperrt. Die Sperrungen werden abschnittsweise wieder aufgehoben, manche Straßen sind bereits ab etwa
11 Uhr wieder frei, andere erst ab etwa
15 Uhr.
In verschiedenen Streckenabschnitten
besteht zusätzlich am Sonntag in der Zeit
von Mitternacht bis etwa 14.30 Uhr ein
absolutes Halteverbot. Sämtliche Fahrzeuge,
die im absoluten Halteverbot stehen, wer-
den kostenpflichtig abgeschleppt. Anwohner der Laufstrecke, die ihr Auto am Sonntag benutzen wollen, müssen außerhalb des
Veranstaltungsbereichs parken.
Um den Neckarpark gibt es bereits ab
Freitag um 22 Uhr Sperrungen, und zwar
die Mercedesstraße zwischen der Talstraße
und dem Kreisverkehr am Mercedes-BenzMuseum. Samstags sind Teile der Benzstraße (von der Mercedesstraße bis zur
B14-Rampe) und der Martin-Schrenk-Weg
von mittags bis abends gesperrt. Sonntags
sind von morgens bis nachmittags weitere
Abschnitte der Mercedesstraße, der MartinSchrenk-Weg sowie die Benzstraße gesperrt.
Info-Telefon (am Lauf-Wochenende) zu veranstaltungsbedingten Straßensperrungen
und Halteverboten: 07 00 / 280 - 7 77 77
(0,12 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis 0,42 Euro/Min.)
Auch im Internet berichtet die Stuttgarter Zeitung ausführlich über den Stuttgarter Zeitung-Lauf. Ein Spezial begleitet seit Wochen die Vorbereitungen auf
das große Lauf-Wochenende. Hier können Nutzer zum Beispiel noch einmal
mitverfolgen, wie sich vier Leser und
vier Mitarbeiter der Laufclique auf den
Halbmarathon vorbereitet haben. Und
das nicht nur mit Reportagen, Bildern
und in einem Blog, sondern auch mit
einer vierteiligen Videoserie.
Am Lauf-Wochenende verpassen Interessierte auf StZ-Online nichts. Ergebnisse, Fotostrecken, Ticker, aktuelle Videos und Reportagen über die Läufe
und das Geschehen am Rande halten auf
dem Laufenden. Sportler, Helfer und
Veranstalter kommen zu Wort.
STZ
Bei manchem Stuttgart
Zeitung-Lauf war es schon
extrem heiß. Genügend
Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist für die Sportler
aber immer wichtig.
Das Spezial zum Stuttgarter ZeitungLauf gibt es hier:
www.stuttgarter-zeitung.de/stz-lauf
Foto: Baumann
15. und 16. Oktober 2011
Samstag, ab 15:15 Uhr
- 0,5 km Bambini-Lauf
- 1,5 km AOK-Schülerlauf
- 1/10 Marathon der Kreissparkasse Ludwigsburg
(Schüler/Jugend)
www.bottwartal-marathon.de
Das Laufevent im Norden von Stuttgart.
4
Verlosung einer Ali Schneider
Marathonreise zum
New York Marathon 2012.
Medienpartner:
Sonntag, ab 9:30 Uhr
- Bottwartal-Marathon
- DISTELHÄUSER 3 /4 Marathon
- INTERSPORT-Halbmarathon Nordschleife
- INTERSPORT-Halbmarathon Südschleife
- Süwag-Teammarathon (zu dritt)
- 10 km TherapieRehaSiegele-Herbstlauf
- Dr. FUCHS Ludwigsburg Kieferorthopädie
Staffelmarathon (zu acht)
- 11 km und Halbmarathon Walking/Nordic-Walking
Sponsoren:
Kieferorthopädie
Dr. FUCHS
Ludwigsburg
Donnerstag, 26. Mai 2011
18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF
5
Die pure
Lust am
Bewegen
Tausende junge
Sportler am Start
B
isher haben sie nur einmal pausiert –
als das Schulfest am gleichen Tag
stattfand. Ansonsten sind die Grundschüler der Teichwiesenschule aus Korntal
seit zehn Jahren kontinuierlich beim Stuttgarter Zeitung-Lauf anzutreffen. Auch am
28. Mai wieder, denn an diesem Samstag
starten die Kinder und Jugendlichen an der
Mercedes-Benz-Arena.
Die Jüngeren, um den AOK JolinchenLauf über 800 Meter zu absolvieren, die
etwas Älteren, um beim AOK Minimarathon
anzutreten, bei dem je nach Geburtsjahrgang eine Strecke zwischen 800 Metern und
1,75 Kilometern zu bewältigen ist. So lange
ist denn auch der AOK Handbike-Minimarathon, während bei den AOK Kids Inline,
dem Wettbewerb auf den rollenden Schuhen, je nach Altersgruppe zwischen 500
Meter und drei Kilometer auf dem Programm stehen. Aber freilich ist im Neckarpark noch mehr zu erleben, etwa auf dem
Bungee-Trampolin, am Kletterturm oder
beim Bull-Riding. Auf der Bühne unterhalten Tänzer und Zauberer, Experten geben
wissenschaftlich fundierte Gesundheitsund Trainingstipps. Dort finden auch die
Siegerehrungen für die Kinder und Jugendlichen im Anschluss an die Läufe statt. Nicht
zuletzt gibt es zu essen und zu trinken.
ENTHUSIASTISCHE
GRUNDSCHÜLER
„Der Stuttgarter Zeitung-Lauf ist für uns
ein fixer Termin, die Zweit- bis Viertklässler
freuen ich regelrecht darauf, die Erstklässler
und die Kinder der Grundschulförderklassen sind neugierig auf ihn“, sagt Gebhard
Götz, Konrektor der Teichwiesenschule. Er
unterrichtet wie seine Kollegin Margit Hauser Sport, bei ihnen laufen an der Grund-
Der Lauftreff am Waldrand gehört zum Programm.
Die Grundschüler der Teichwiesenschule sind
begeistert dabei (rechts). Noch schneller geht’s auf
Rollen bei den Inlinern (oben). Fotos: Baumann, Mierendorf
schule die Fäden in Sachen Stuttgarter Zeitung-Lauf zusammen. „Im Sportunterricht
setzen wir dann einen Schwerpunkt im
Bereich Laufen, das unterstützen alle Kollegen sehr“, so Götz. Dabei gehe es nicht um
stumpfsinniges Laufen, trainiert werde mit
Memory-Laufspielen, Würfelduellen und anderem. Spaß machten auch die Lauftreffs,
die vier Wochen lang am Waldrand stattfänden. „Es ist ein echter Ansporn für die
Kinder, wenn sie da dreimal pro Woche
zusammenkommen und trainieren können.
Das geschieht in enger Kooperation mit den
Eltern, einige betreuen die Treffs“, erzählt
der Konrektor nicht ohne Stolz.
Die Teichwiesenschule ist eine sogenannte GSB-Schule, eine Grundschule mit
sportund
bewegungserzieherischem
Schwerpunkt. Diesem Prädikat sei man verpflichtet, so Götz. „Es ist wichtig, die Physis
der Kinder im Auge zu behalten. Heute
haben mehr Übergewicht, und wir wollen
die Kinder zur Bewegung erziehen.“ Man
wolle Anreize setzen, damit sie Lust bekämen, sich auch privat und im späteren Leben
zu bewegen. Daher dürfe jeder mitmachen,
der wolle. „Es geht nicht um Selektion der
Besten, sondern um die Freude: Ein bewegtes Kind ist ein ausgeglichenes Kind.“ Die
Teichwiesenschule landete denn in der
Mannschaftswertung auch schon auf dem
dritten Platz. Und mit 146 Kindern liegt sie
dieses Jahr auf Platz vier, also in den Top Ten
der Schulen mit den meisten Teilnehmern.
Auf Platz eins befindet sich mit 208
Anmeldungen die Breitwiesenschule Gerlingen vor zwei Stuttgarter Schulen, der Martin-Luther-Schule (167 Teilnehmer) und
dem Hölderlin-Gymnasium (165 Teilnehmer). „Dieses Jahr hatten wir so viele Anmeldungen wie nie zuvor“, freut sich Claudia
Ottenbreit, Sportlehrerin am Hölderlin-Gym-
nasium. „Ab Klasse acht bieten wir den
Zehnkilometerlauf an. Dort laufen allein
über 80 Schüler von uns.“ Damit das Ganze
funktioniert, wollen sie und ihre Kollegin
Sonja Herz zwei Gruppen bilden aus jenen,
die einfach nur ankommen wollen, und
jenen, die sich ein Zeitlimit setzen.
NICHT NUR
SPORTBEGEISTERTE
Die Schüler, die bereits Erfahrungen
beim Stuttgarter Zeitung-Lauf haben, sollen
unterstützen. „Dass nicht nur Cracks mitlaufen, ist gut. Jeder soll sein Tempo finden“, so
Ottenbreit. Mittlerweile liefen auch Schüler
zum zweiten oder dritten Mal mit, denen
Sport gar nicht so wichtig sei.
Mit dem Lauftraining wird frühzeitig
angefangen. Die Sportlehrerinnen bieten
bereits im Herbst zur Vorbereitung die
Teilnahme an Vier- und Fünfkilometerläufen an. Außerdem gibt es am Gymnasium
eine Lauf-AG.
„Wir machen früh Werbung für den
Stuttgarter Zeitung-Lauf, gestalten eine Laufwand, von der jeder Trainingspläne für sich
mitnehmen kann“, so Ottenbreit. Wer mitmacht, kann sich auch im Sportunterricht
verbessern, die Teilnahme fließt in die Benotung des Ausdauerbereichs ein. „Wir hoffen,
dass wir mit diesem tollen Sportereignis
vielen jungen Menschen den Spaß am Laufen vermitteln können“, betont sie. „Unser
Ziel ist lebenslanger Sport.“ Ausdauersportarten seien enorm wichtig, um lange fit zu
bleiben. „Außerdem ist Laufen gut für die
Psychohygiene“, so Ottenbreit. „Eine
schlechte Arbeit oder Ärger kann man viel
besser wegstecken, wenn man eine halbe
Stunde laufen geht.“
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18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF
Donnerstag, 26. Mai 2011
Start nach guter Vorbereitung
Wie Läufer medizinische Notfälle vermeiden können
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eider werden große Laufveranstaltungen immer wieder von medizinischen
Zwischenfällen überschattet. Professor
Hartmut Hanke, Kardiologe und Chefarzt
der Inneren Klinik II des Stuttgarter KarlOlga-Krankenhauses, war selbst Mittelstreckenläufer und nimmt heute noch an Senioren-Weltmeisterschaften teil. Er erklärt, wie
es zu medizinischen Problemen bei Hobbyläufern kommen kann und wie sie sich
vermeiden lassen.
Ab in die Tüte: Helfer vom Rudolf-Sophien-Stift
Foto: Mierendorf
Jedes Jahr aufs Neue
Der Lauf braucht viele helfende Hände
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ie Zahlen beeindrucken. Mehr als
20 000 Breitensportler aus ganz
Deutschland werden beim Stuttgarter Zeitung-Lauf erwartet und rund 100 000
Besucher. Damit diese bestens versorgt sind,
braucht es viele freiwillige und professionelle Helferinnen und Helfer. Ungefähr
1500 begeisterte „Volunteers“ melden sich
alljährlich, um hinter, vor und mitten in
den Kulissen des Stuttgarter Zeitung-Laufs
tätig zu sein.
Und deren Arbeit beginnt freilich nicht
erst am großen Tag. „Wir starten in der
Regel immer drei Wochen vorher, dann
kommen wir gut hin“, sagt beispielsweise
Caren Breig, die als Gruppenleiterin zusammen mit der Praktikantin Annika Reinhardt den Versand im Stuttgarter Rudolf-Sophien-Stift organisiert. Schon seit sechs Jahren packen die Klientinnen und Klienten
dieser Rehabilitationseinrichtung für psychisch kranke Menschen die Tüten, die an
alle Läufer ausgegeben werden. „In unserer
Versandabteilung sind etwa 30 Leute beschäftigt. So viele braucht es auch, um die
Tüten rechtzeitig fertig gepackt zu bekommen“, sagt Breig. Aber auch alle anderen im
Haus, etwa in Nachbarabteilungen, würden
gerne mithelfen, wenn sie gerade Leerlauf
hätten. „Es ist eine schöne Aufgabe, es wird
viel gelacht, unsere Klienten freuen sich
jedes Jahr aufs Neue darauf.“ So seien alle
stets gespannt, was jeweils eingetütet werden müsse. Dieses Jahr seien unter den
Beigaben etwa 17 Informationsprospekte,
Traubenzucker und Getränkepulver. „Einmal gab es auch Traubenzucker und eine
Seife“, erzählt sie und schmunzelt. „Wir
haben uns damals überlegt, ob die beiden
Dinge sich gegenseitig beeinflussen.“ Auch
erinnert sie sich daran, wie sie und ihre
Mitarbeiter einst statt Tüten Rucksäcke packen mussten und diese vom Hersteller eine
Woche zu spät angeliefert wurden. „Da
kamen wir ganz schön unter Druck, uns ist
im wahren Sinn des Wortes eine Woche Zeit
weggelaufen. Ganz gleich, wann wir alle
Unterlagen ins Haus bekommen, wir haben
einen Termin. Einen Tag vor dem Lauf
müssen wir fertig sein, dieses Jahr eben am
27. Mai“, so Breig.
Sie berichtet denn auch, wie sie und ihr
Team damals abends länger blieben und
Wochenenden geopfert wurden. „Da haben
viele mitgeholfen. Auch dem Rucksackhersteller war es peinlich, so dass er extra
noch Mitarbeiter zu uns abgestellt hat, um
uns zu unterstützen.“ Freilich sei alles gutgegangen, wie eben stets. „Unseren Klienten
macht diese Aufgabe immer viel Spaß, auch
weil viele Freunde haben oder jemanden
kennen, die mitlaufen.“
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Herr Professor Hanke, ist Laufen gesund?
Diese Frage kann ich nur mit Ja beantworten, da ich selbst seit mehr als 30 Jahren
regelmäßig laufe. Mein läuferisches Vorbild
Emil Zatopek sagte einmal: „Fisch
schwimmt, Vogel fliegt und Mensch läuft.“
Was Zatopek damit aussagen wollte: Für
uns Menschen ist Laufen die natürlichste
Fortbewegung, und daher ist Laufen auch
die natürlichste Sportart. Leider haben wir
aber in unserer modernen Gesellschaft im
Alltag zu wenig Gelegenheit, uns zu bewegen, weshalb uns diese Art der Bewegung
möglicherweise zunehmend unnatürlicher
oder beschwerlicher erscheint. Meines Wissens gibt es Berechnungen, dass wir Menschen, als wir noch als Jäger und Sammler
unterwegs waren, im Schnitt 40 Kilometer
pro Tag zurücklegen mussten, um genügend Nahrung zu beschaffen.
Was ist denn die Ursache, dass es beim
Laufen im Rahmen von Großereignissen häufig
zu medizinischen Zwischenfällen bis hin zu
Todesfällen kommt?
Häufig liegt bei den Betroffenen eine bis
dahin noch nicht bekannte Herzerkrankung
vor. Beispielsweise eine Durchblutungsstörung des Herzens mit der Folge eines
Infarktes durch die übermäßige körperliche
Anstrengung. In seltenen Fällen kann auch
eine einseitige Wandverdickung der Herzscheidewand dafür verantwortlich sein, dass
zum Beispiel lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen unter einer körperlichen Maximalbelastung auftreten. Manchmal kann
es auch gerade bei sehr heißen Temperaturen durch einen starken Flüssigkeitsverlust
zu einer Verschiebung der Elektrolyte kommen, mit der Folge von ebenfalls lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen bis
hin zum plötzlichen Herztod.
Was muss man daher tun, damit Laufen
auch wirklich gesund ist?
Zunächst sollte jeder, der sich der Herausforderung Halbmarathon oder Marathon stellen will, sich zuvor ärztlich untersuchen lassen. Hierzu gehören auf jeden Fall
eine Echokardiographie, die Ultraschalluntersuchung des Herzens und ein Belastungs-EKG. Noch besser ist eine entsprechende sportmedizinische Untersuchung,
bei der beispielsweise durch die Bestimmung des Laktatspiegels individuelle Kriterien für die Trainingsgestaltung erhoben
und dann auch berücksichtigt werden können. Eine solche kardiologische oder sportmedizinische Untersuchung sollte bei jedem Laufwilligen durchgeführt werden, besonders wenn er schon seit mehreren Jahre
nicht mehr regelmäßig Sport getrieben hat.
S YMPO SIUM „ ME IN LAUF! M EI NE GESU NDHEI T “
Wie sieht eine gute Laufvorbereitung aus?
Ich würde niemandem raten, sich gleich
für einen Marathonlauf zu entscheiden. Ein
Halbmarathon wie der Stuttgarter ZeitungLauf reicht als persönliche Herausforderung, vor allem für Untrainierte, völlig aus.
Wichtig ist es, sich zunächst Ausdauer zu
erarbeiten. Hierfür muss man drei- bis viermal pro Woche regelmäßig bei langsamem
Tempo laufen. Das Ziel sollte es dann sein,
durch kontinuierliche Steigerung auf eine
Laufzeit von jeweils rund einer Stunde zu
kommen. Mit diesem Basistraining, mit dem
man circa ein halbes Jahr vor dem geplanten Lauf beginnen sollte, ist man dann in
der Lage, rund sechs bis acht Wochen vor
dem Lauf zusätzlich einmal pro Woche die
Laufzeit auf eineinhalb bis zwei Stunden
auszudehnen. Mit einer solchen Vorbereitung ist es auch für einen bislang Untrainierten möglich, einen Halbmarathon in einer
Zeit von unter zwei Stunden zu bewältigen.
Die Fragen stellte Peter-Michael Petsch.
I MPRE SSUM
Verletzungsprophylaxe im Laufsport
Redaktion:
STZW Sonderthemen
Dagmar Engel-Platz
Am Samstag, 28. Mai, findet in der HannsMartin-Schleyer-Halle ab 12 Uhr ein Symposium statt, an dem jeder Interessierte
teilnehmen kann. Der Eintritt ist frei.
Produktion:
Matthias Laws
Programm
12 Uhr: Begrüßung durch Moderator
Achim Seiter
12.20 Uhr: Überlastungsbeschwerden aus
orthopädischer Sicht (Simeon Geronikolakis, Assistenzarzt Sportklinik Stuttgart)
12.45 Uhr: Laufschuhe, Schuheinlagen
und Überlastungsbeschwerden (André
Schikora, Bewegungsanalytiker)
13.10 Uhr: Sporttherapie bei Überlastungen der unteren Extremität (Dr. Jürgen
Siegele, Sportphysiotherapeut)
13.35 Uhr: Sporttherapie bei Überlastungen der Wirbelsäule (Eva Ortlieb, Sportwissenschaftlerin M.A., AOK-Sportfachkraft)
14 Uhr: Podium mit allen Referenten
Ende gegen 14.30 Uhr
ME N
AUF!
Hier gewinnt jeder.
Noch zwei Tage bis zum Stuttgarter Zeitung-Lauf.
Freuen Sie sich auf den 18. Stuttgarter ZeitungLauf: Walken oder laufen Sie über die Zielgerade –
Hauptsache, Sie haben Spaß. Auch als Zuschauer
oder Besucher erleben Sie Abwechslung pur:
Professor Hartmut
Hanke, Kardiologe
und Chefarzt der
Inneren Klinik II des
Stuttgarter Karl-OlgaKrankenhauses
Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir
zahlreiche Mitmachangebote, Liveacts
und wissenschaftlich fundierte Gesundheitsund Trainingstipps.
Testen Sie z. B. Ihre Geschicklichkeit an der
innovativen Reaktionswand twall® am Stand
der Stuttgarter Zeitung.
Titelfoto:
Baumann
Anzeigen:
Stuttgarter Zeitung
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Telefax 07 11 / 72 05 - 16 14
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