geht es zur Extra-Beilage der Stuttgarter Zeitung zum StZ
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geht es zur Extra-Beilage der Stuttgarter Zeitung zum StZ
EIN SONDERTHEMA DER STUTTGARTER ZEITUNG 18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF DONNERSTAG, 26. MAI 2011 Guter Zweck Die Strecke Mit Begeisterung Wer im Ziel die Spendenmatte überquert, signalisiert, dass er spenden will. Das führte bei manchem Sportler zu Missverständnissen. Gelaufen wird entlang der bewährten Strecke, die durch die Innenstadt und Bad Cannstatt verläuft. Start und Ziel sind im Neckarpark. Tausende Kinder und Jugendliche nehmen am StZ-Lauf teil. Für viele Schulen ist die Veranstaltung ein regelmäßiges, jährliches Ereignis. Seite 3 Seite 4 Seite 5 Mein Lauf Jeder hat seine Motivation V iele Tausend Läuferinnen und Läufer gehen am kommenden Wochenende auf der Benz-Straße hinter der Schleyerhalle an den Start. Die am Ende warten noch, trippeln vielleicht auf der Stelle, atmen tief durch, wenn die vorn nach dem Startschuss schon loslaufen. Dann schlängelt sich ein langer Bandwurm über die Straßen, der sich in Richtung Innenstadt allmählich auseinanderzieht. Der Pulk löst sich auf, die Schnellsten haben das Ziel, gewinnen zu wollen. Dann kommen die Ambitionierten. Für sie ist der Stuttgarter Zeitung-Lauf ein Wettkampf um die Platzierung oder gegen die Uhr, sie sind ehrgeizig, laufen aus Leidenschaft, haben sich das Ziel gesetzt, eine bestimmte Zeit zu laufen. Andere betreiben Fitnesssport, spielen Fußball oder Tennis, machen aus Spaß mit – vielleicht mit Freunden. Wieder andere wollen sich etwas beweisen, dass sie es schaffen können, andere laufen aus Freude am Laufen, sie sind mit Partner da oder mit der ganzen Familie, die beim Zieleinlauf steht, Beifall klatscht und sich einen schönen Tag macht. Jeder hat eine andere Motivation, warum er beim Stuttgarter ZeitungLauf teilnimmt. Das gilt nicht nur für die Halbmarathonläufer, sondern für alle, die die Sportschuhe anziehen und sich auf eine der Strecken begeben. Mein Lauf – so heißt die neue Kampagne, die all diese Beweggründe aufgreift. „Wir möchten damit neue Zielgruppen ansprechen“, sagt Timo Pulkowski, ein Geschäftsführer der Agentur Sweat & Glory in München. Der ehemalige Profi-Tennisspieler erklärt, dass mit dem neuen Auftritt der Charakter des Stuttgarter Zeitung-Laufs noch mehr herausgestellt wird. Der Breitensportler, Pulkowski nennt ihn den Bodyand-Soul-Sportler, steht im Mittelpunkt. Und die Veranstaltung ist ein Happening. Freude und Spaß sollen die Teilnehmer und Besucher haben – also sowohl die Läufer als auch alle, die als Begleitung und zum Zuschauen kommen. Der zweite Aspekt neben dem ganz individuellen Erleben ist das Gemeinschaftserlebnis, denn Sport verbindet. Es gibt viele Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen – bei der Taschenabgabe, am Start, nach dem Lauf bei der Verpflegungsausgabe, bei der Hocketse. Und drittens ist die sportliche Betätigung mit Emotionen verbunden. Mit dem strahlenden Lachen der Sieger und allen, die ihr ganz individuelles Ziel erreicht haben, dem Gelöstsein und der wohligen Erschöpfung, wenn der Lauf vorbei ist, der Freude, Freunde zu treffen. Aber auch mit der Enttäuschung, vielleicht nicht so abgeschnitten zu haben, wie man sich das gewünscht hat, aber mit dem Ziel, es das nächste Mal zu schaffen. dag Halbmarathon am Schlossplatz vorbei „Mein Lauf“ – großes Breitensportfest für Teilnehmer und Besucher D iesmal schon im Mai – der zweite langgehegte Wunsch der Veranstalter des Stuttgarter Zeitung-Laufs ist in Erfüllung gegangen. Der erste Wunsch war ein Halbmarathon durch die Stuttgarter Innenstadt, der nun schon zum vierten Mal stattfindet. Der zweite Wunsch war eine Terminänderung, die in diesem Jahr realisiert wird. Statt wie bisher im Juni, als die Läufer schon oft mit großer Hitze zu kämpfen hatten, geht die größte Breitensportveranstaltung in Baden-Württemberg jetzt am letzten Mai-Wochenende über die Bühne. Projektleiter Gerhard Müller vom Württembergischen Leichtathletik-Verband ist zuversichtlich. „Die Wetterprognose ist gut, es soll schön und trocken werden, aber nicht zu heiß, also läuferfreundlich.“ Am 28. und 29. Mai bestimmen die Läufer das Bild vor allem im Neckarpark. Dort sind Start und Ziel der Laufwettbewerbe sowie die Eventmeile, auf der ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten wird. Die Veranstalter hoffen auf etwa 19 000 Teilnehmer und insgesamt 100 000 Zuschauer. Das Ereignis hat ein neues Erscheinungsbild bekommen. Mit dem Slogan „Mein Lauf“ und sogenannten Bilderwelten, in denen die Emotionen, die mit dem Stuttgarter Zeitung-Lauf verbunden sind, dargestellt werden, sollen viele angesprochen werden. Für den LBS-Halbmarathon, der vom Neckarpark in die City, vorbei am Rathaus und am Schlossplatz, dann durch Bad Cannstatt und wieder zurück zum Ziel auf der Mercedesstraße führt, haben sich 7102 Läuferinnen und Läufer sowie 26 Rollstuhlfahrer und Handbiker angemeldet. 276 Teilnehmer teilen sich die gut 21 Kilometer auf und bezwingen sie als AOK-Staffel. In der Stadt gibt es einige Baustellen. „Die Leute werkeln an der Strecke und werden sie so herrichten, dass man problemlos laufen und handbiken kann“, sagt Müller. Mehr als 20 Bands und Gruppen sorgen an der Strecke wieder für Stimmung. Bisher 2788 Gemeldete wollen den PSD Bank-Lauf über zehn Kilometer laufen. Die gleiche Distanz, die in einer Schleife nach Bad Cannstatt und zurück führt, nehmen 525 Geher beim Sport-Scheck Walking/ Nordic Walking in Angriff. Bei diesen Zahlen soll und wird es nicht bleiben. Erfahrungsgemäß machen viele ihren Start von der Witterung abhängig. Kurzentschlossene haben am Wochenende Gelegenheit, sich nachzumelden. Am Samstag sind die Nachmeldeschalter in der Schleyerhalle für alle Wettbewerbe von 10 Uhr an geöffnet. Am Sonntag kann man sich ab 7 Uhr bis 90 Minuten vor dem Start für die Zehn-KilometerWettbewerbe nachmelden – aber nicht mehr für den Halbmarathon. Am Samstag gehört der Neckarpark den Kindern. Vom AOK-Jolinchen-Lauf für die Kleinsten über den Minimarathon bis zum AOK-Inline nehmen insgesamt mehr als 5700 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 15 Jahren an den Wettbewerben teil. Auf der Mercedesstraße erstreckt sich die Eventmeile. An vielen Ständen der Partner des Stuttgarter Zeitung-Laufs gibt es Mitmachangebote und Gewinnspiele. Auf der Showbühne wird ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm mit viel Musik geboten. Dort ist auch die Hocketse mit der Bürger-Maultaschenparty. In der Schleyerhalle finden die Sport-Scheck-Laufmesse und das Gesundheitssymposium statt. dag STU TTGA RT-LA UF Das Programm Samstag, 28. Mai 2011 10 bis 20 Uhr: Schleyerhalle, Nachmeldungen, Startunterlagen, Sport-ScheckLaufmesse 12 Uhr: Gesundheitssymposium 14.30 Uhr: AOK Jolinchen-Lauf 14.50 Uhr: AOK Minimarathon 16 Uhr: AOK Handbike-Minimarathon 16.30 Uhr: AOK Kids Inline Sonntag, 29. Mai 2011 7 Uhr: Schleyerhalle, Nachmeldungen, Startunterlagen, Sport-Scheck-Laufmesse 8.45 Uhr: Lotto Rollstuhl- und Handbike-Halbmarathon 9.30 Uhr: LBS Halbmarathon 9.40 Uhr: AOK Staffel-1/2-Marathon 12 Uhr: PSD Bank-Lauf über ca. 10 km 12.10 Uhr: Sport-Scheck Walking/Nordic Walking www.stuttgarter-zeitung-lauf.de 2 18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF Donnerstag, 26. Mai 2011 Der Weg zum Lauf ÜBERSICHTSPLAN: START- UND ZIELBEREICH Anreise und Parken D er Stuttgarter Zeitung-Lauf ist eine Großveranstaltung. Da die Parkmöglichkeiten am Neckarpark begrenzt sind, wird empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Zum Veranstaltungsort fahren die S-Bahn-Linien 1, 2, 3 (Haltestelle Bad Cannstatt), S-Bahn-Linie 1 (Haltestelle Mercedes-BenzArena), die U1, U2, U13 (Haltestelle Bad Cannstatt/Wilhelmsplatz) und der Bus Linie 56. Außerdem ist die Stadtbahn-Sonderlinie U11 im Einsatz: am Samstag von 10 bis 20 Uhr, am Sonntag von 7 bis 16.40 Uhr. Im Stadtgebiet gibt es am Sonntag Beeinträchtigungen im SSB-Linienverkehr bei den Stadtbahnen und bei den Bussen. Die Fahrgäste werden an den Haltestellen informiert. Parkmöglichkeiten am Neckarpark Am Samstag, 28. Mai: Daimler-Parkhaus P7 an der Benzstraße. Zufahrt aus Richtung Stadtmitte über die Benzstraße in Richtung Untertürkheim bzw. von der B 14 über die Ausfahrt MercedesBenz-Arena. Die Zufahrt zum Parkhaus ist zwischen 13.30 und 18 Uhr gesperrt; Parkplatz P10 auf dem Cannstatter Wasen (gebührenpflichtig). Am Sonntag, 29. Mai: Parkplatz P10 auf dem Cannstatter Wasen (gebührenpflichtig). Behindertenparkplätze gibt es auf P9. Im Neckarpark schlägt das Herz des Stuttgarter Zeitung-Laufs: Hier sind Start und Ziel, die Versorgung der Teilnehmer und das Sportsymposium. Beim LBS-Halbmarathon starten die Läufer in vier farbig markierten Blöcken, abhängig von der individuellen Laufzeit, die sie bei der Anmeldung angegeben haben. BELLA FONTANIS Mit Gemeinschaftsgefühl Firmenteams am Start M „Schönheit aus der Calciumquelle!“ Wir wünschen dem Bella FONTANIS Frauen-Laufteam viel Erfolg! www.bella-fontanis.de 18. Stuttgarter Zeitung-Lauf 28.–29. Mai 2011 ME N AUF! (1ș6Ł-2!'#-ș++#-ș#(+-#',#1(--#-ș 4-"ș#(+-#',#1-ș5(#+ș1$.+%ș4-"ș5(#+ș/ƈ #(,șƏƘƥș3433%13#1ș#(34-%Lj4$ -$.Lj#+#$.-ƨșƎƗƎƎșƐƘƎșƗƗșƗƗƗǧșƭș666ƥ23433%13#1Lj9#(34-%Lj+4$ƥ"# ǧƎƦƏƐșǰnj(-ƥș42ș"#,ș3ƥș#23-#39Ʀș. (+$4-*/1#(2șƎƦƓƐșǰnj(-ƥ Veranstalter: Titelsponsor: Sponsoren: Konstant hoch: Kaufkraft. Nutzen Sie die Konsumfreude unserer Leserschaft für Ihr Angebot : Fon 01803 070707*, Fax 01803 080808* oder unter www.stuttgarter-zeitung.de/anzeigenservice *Festnetzpreis 9 ct./ Min.; Mobilfunkpreise max. 42 ct./Min. www.vvs.de, www.ssb-ag.de an könnte meinen, dass es sich Eberhard Mauser wirklich leichtmacht. Die Mitarbeiter zum Schwitzen beim Stuttgarter Zeitung-Lauf schicken und selbst schön die Füße hochlegen. Denn während mehrere Dutzend Beschäftigte der AOK Stuttgart-Böblingen am Sonntag beim Halbmarathon, dem Zehn-Kilometer-Lauf und dem Walking-Wettbewerb an den Start gehen, ist ihr Geschäftsführer im Urlaub. Doch Mauser weiß sich zu wehren: Er habe, als er seinen Urlaub für dieses Jahr geplant habe, nicht gewusst, dass der Volkslauf in Stuttgart schon Ende Mai statt wie bisher Ende Juni stattfindet – eine Maßnahme, mit der die Veranstalter der Sommerhitze aus dem Weg gehen wollen. „Ansonsten ist der Lauf fest in meiner Terminplanung verankert“, sagt Mauser. Ihm ist durchaus zu trauen, hat er in der Landeshauptstadt doch schon „so zehn bis zwölf Halbmarathons“ absolviert, war im vergangenen Jahr beim Staffelwettbewerb dabei und treibt auch ansonsten regelmäßig Sport. Bei den TSF Ditzingen und der TSG Leonberg spielte er 30 Jahre lang Handball, dann hat er sich aufs Laufen und Fahrradfahren konzentriert. Schlank und sportlich steht der 60-Jährige in seinem Sindelfinger Büro, entspannt sind die Gesichtszüge – man könnte ihn glatt zehn Jahre jünger schätzen. Und er wird sich auch in den Ferien in Südtirol ausgiebig bewegen: Mountainbike-Fahren und Wandern stehen dort auf dem Programm. men zehn Mitarbeiter am Stuttgarter Zeitung-Lauf teil, so Abteilungsleiterin Birgit Stehle. Laufen ist bei der AOK auch Teil der betrieblichen Gesundheitsfürsorge. Wobei sie noch einiges mehr für ihre Angestellten tut. „Das Thema Gesundheitskasse tragen wir auch immer sehr stark in unser eigenes Unternehmen hinein“, sagt Mauser. „Die Mitarbeiter dürfen von uns erwarten, dass wir den Betriebssport sehr hoch hängen.“ So können sie neben den jährlichen „Gesundheitstagen“ zwischen verschiedenen Kursen wählen: Entspannung, Rückenschule, Arbeitsplatzgymnastik oder Kochkurse und Seminare zu den Wechseljahren. IM FOKUS DER GESCHÄFTSLEITUNGEN „Dieses Programm bieten wir kostenlos an“, betont Mauser. Und beim Stuttgarter Zeitung-Lauf übernimmt die AOK das Startgeld. Darin sieht Alexander Hübner, der stellvertretende Projektleiter des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV), ein „wichtiges Zeichen. Die Firmen zeigen ihren Leuten: Wir wollen nicht nur, dass ihr da mitmacht, sondern wir tun auch etwas dafür.“ Auch in anderen Branchen ist das Thema Gesundheit schon längst in den Fokus der Geschäftsleitungen gerückt, erklärt Mauser. „Die Unternehmen erkennen den Wert der betrieblichen Gesundheitsfürsorge.“ Allerdings gibt der Leonberger auch ein Problem unumwunden zu, das die AOK RUND HUNDERT zum Beispiel jetzt in Stuttgart hat: „Die UNTERNEHMEN Leute, die da mitlaufen, sind die, die sich auch sonst bewegen. Es ist ja das Problem, Die AOK Stuttgart-Böblingen ist nur ei- dass man die anderen nicht erreicht.“ nes von etwa hundert Unternehmen, die Zudem joggen die Sportbegeisterten beim Stuttgarter Zeitung-Lauf mit Firmen- nicht immer so, wie es ratsam ist. Eine Teams an den Start gehen. Die Zeiten der Laufstudie des AOK-Bundesverbands hat besten fünf Läufer gehen jeweils in die kürzlich herausgefunden, dass viele über Wertung ein. Und so, wie es an den Schulen das Ziel hinausschießen und sich damit ist, scheint es auch in den Betrieben zu sein: eher schaden. Das Kölner Institut für angeDie gemeinsame Anmeldung, das Gruppen- wandte Gesundheitswissenschaften wertete erlebnis, motiviert die Hobbysportler. „Es ist die Umfrage unter der Leitung von Professchon ein anderes Gefühl, wenn man im sor Henning Allmer aus – und kam zu gleichen Trikot läuft“, sagt Mauser. „Es ist einem schlechten Ergebein Teamgefühl.“ Es fördere die Kollegialinis. „Gerade tät, wenn sich die Mitarbeiter auch mal in mal 32 Prozent einem anderen Rahmen treffen, als sich nur der Testteilneham Schreibtisch gegenüberzusitzen. Es mer laufen unseien auch nicht nur Beeingeschränkt schäftigte aus begesundheitsstimmten Bereiförderlich“, chen. „Das geht sagt Allmer. querbeet durch Allerdings die Belegschaft“, zeigt die Stuerklärt Mauser. die auch eiZudem erhöhnen positiven ten solche AktiEffekt auf, der vitäten „die wohl auch in Identifikation den Firmenmit dem Unterteams zur Gelnehmen“. tung kommt. So ist es mitt„Laufen in der lerweile in vielen Gruppe reduziert Betrieben üblich, offensichtlich die dass die BeschäftigRisiken, grenzwerten vom Vorstand tige Laufbelastunbis zum Sachbeargen zu wählen, beiter an Volksläusich physisch und fen teilnehmen. psychisch zu überVon der PSD-Bank fordern“, sagt AllFoto: Steinkühler-Nitschke zum Beispiel nehmer. Matthias Jung 18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF Donnerstag, 26. Mai 2011 3 Geschafft! Wer möchte, kann über die Spendenmatte ins Ziel laufen – und dann spenden. Da es in der Vergangenheit dabei immer wieder zu Missverständnissen kam – die Sportler überquerten die Spendenmatte unbeabsichtigt –, werden nun alle „Überläufer“ nochmals nachträglich gefragt. Fotos: Baumann Vor dem Ziel über die Spendenmatte Laufen für einen wohltätigen Zweck – Brot für die Welt und ein Zirkusprojekt in Südafrika D er Württembergische LeichtathletikVerband (WLV) will beim Spendensammeln auf Nummer sicher gehen: „Denn es gab in der Vergangenheit schon Leute, die am Schluss nicht mehr ganz klar waren“, erklärt Alexander Hübner. Es klingt etwas flapsig, was der stellvertretende WLVProjektleiter für den Stuttgarter ZeitungLauf da sagt, ist aber nicht so gemeint. Denn es kam schon vor, dass Läufer eine finanzielle Gabe signalisiert haben, ohne dass sie das eigentlich wollten. Sie sind über die Spendenmatte gelaufen, die am Sonntag am Ende des Halbmarathons und der anderen Wettbewerbe liegt – allerdings unabsichtlich. Doch wer die Matte im Zielbereich in der Mercedesstraße betritt, spendet automatisch fünf Euro für einen wohltätigen Zweck. Erkannt werden die Läufer über den Chip an ihrem Schuh. Bei manchen Hobbysportlern schwinden am Ende aber derart die Kräfte, dass sie ihre Umgebung nicht mehr in allen Einzelheiten wahrnehmen – und dann womöglich unabsichtlich über die Spendenmatte laufen statt an ihr vorbei. Gleiches passiere auch Läufern, die derart auf das Ziel fixiert seien, dass sie die Matte als solche gar nicht bemerkten, erklärt Hübner. Daher würden die Teilnehmer, die sie überquert haben, nachträglich noch einmal per E-Mail gefragt, ob sie auch wirklich spenden wollten. Dabei ist die Bereitwilligkeit, fünf Euro zu geben, in diesem Jahr möglicherweise besonders hoch. Denn das Geld geht an „Brot für die Welt“ und damit an eine der bekanntesten wohltätigen Einrichtungen. Man nennt das heute auf Neudeutsch auch „Charity“. Das evangelische Hilfswerk setzt sich mit seinen Projektpartnern seit mehr als 50 Jahren für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa ein. AKROBATIK FÜR DAS SELBSTVERTRAUEN „Wir sind sehr stolz, Brot für die Welt als Charity-Partner gewonnen zu haben“, sagt Karl-Heinrich Lebherz, der Ehrenpräsident des WLV. „Wir versprechen uns sowohl für den Stuttgarter Zeitung-Lauf wie auch für das Hilfswerk absolut positive Abstrahleffekte.“ Im vergangenen Jahr kamen etwa 5000 Euro zusammen, als für den Stuttgarter Olympiastützpunkt gesammelt wurde. Dieses Mal erhofft sich der WLV bis zu 15 000 Euro. Brot für die Welt wird das Geld für Projekte mit Kindern und Jugendlichen Gemeinsam und doch jeder für sich verwenden, „möglichst im Zusammenhang mit Sport“, wie Rainer Lang, der Sprecher der Organisation, sagt. Denn Sport sei ein verbindender Faktor. Selbst in den unzugänglichsten Bergdörfern von Entwicklungsländern seien Kinder begeistert dabei, wenn man mit ihnen etwas Sportliches mache. Diese Art von Projekten böte inmitten von Elend und Gewalt die Chance, „neue Perspektiven für das Leben zu entdecken und insbesondere Kinder und Jugendliche am Rand der Gesellschaft in ihrer Entwicklung zu fördern“, meint Lang. Die Spenden vom Stuttgarter ZeitungLauf sollen unter anderem für ein Zirkusprojekt in Südafrika verwendet werden, den „Zirkus der Zuversicht“. Dort sollen traumatisierte Jungen und Mädchen über Akrobatik und Jonglieren lernen, ihr Leben zu meistern. Denn das ist in den südafrikanischen Townships auch fast 20 Jahre nach dem Ende des Apartheid-Regimes häufig noch von Armut, Aids und Kriminalität geprägt. Den Zirkus betreibt Sinani, eine Partnerorganisation von Brot für die Welt. Als vor einigen Jahren der renommierte „Cirque du Soleil“ in Südafrika gastierte, hörten dessen Artisten von Sinani und wollten helfen – auf ihre Weise. Seitdem bilden die Kanadier gemeinsam mit einer Zirkus- schule ehrenamtliche Helfer der Organisation aus, die ihr Wissen an die Kinder weitergeben. Gerade die Akrobatik erfordere Vertrauen in sich und in andere, wie Sinani erklärt. Das helfe den Kindern, ihre Sorgen zu teilen. Oder, wie es Rainer Lang formuliert: „Sie entwickeln über den Sport Selbstvertrauen und Zukunftsperspektiven.“ CHARITY UND LAUFVERANSTALTUNGEN Für solche und ähnliche Projekte wird auch an vielen anderen Orten gesammelt. Denn in der internationalen Sport- und Breitensportszene gibt es eine von Jahr zu Jahr immer größere Anzahl von Charity-Aktionen. Kaum noch eine große Laufveranstaltung verzichtet auf Wohltätigkeitselemente. Dafür besonders bekannt sind die GreatRun-Serie des britischen Veranstalters Nova international oder der London-Marathon, bei dem sich Jahr für Jahr auch viele Prominente für eine gute Sache engagieren. In den 30 Jahren seines Bestehens wurden in der englischen Metropole nach Angaben des Veranstalters umgerechnet fast 600 Millionen Euro gespendet. Doch auch in Deutschland gibt es eine ganze Reihe von Großveranstaltungen, bei denen die Teilnehmer spenden können. Dazu zählen etwa die Marathons in Frankfurt und Berlin oder seit 15 Jahren die „Lebensläufe“ der Welthungerhilfe. Zudem organisiert eine Vielzahl von Schulen oder Vereinen Wohltätigkeitsläufe im lokalen Rahmen. Es sind also auch kleinere Beträge wichtig und willkommen – und manchmal nur ein Teil des Zwecks. Denn, so sagt Rainer Lang von Brot für die Welt, es gehe seiner Organisation beim Stuttgarter Zeitung-Lauf nicht nur ums Geld. „Das Hauptziel ist, dass wir unsere Arbeit ins Bewusstsein rücken können“, erklärt Lang. „Die Marke ,Brot für die Welt‘ ist sehr bekannt, aber es ist uns auch wichtig, dass die Sensibilität für unsere Themen wächst. Denn wir alle haben eine globale Verantwortung.“ Auch Lang ist früher viel gelaufen, mit einem Freund dreimal die Woche zehn bis 15 Kilometer, erzählt er. Mittlerweile tut er das nicht mehr. Man kennt das ja: der Beruf, die Termine, die wenige Zeit. „Ich bin etwas übergewichtig und trainiere gerade nicht“, gibt er zu. „Ich müsste wieder anfangen.“ Vielleicht würde es ihn motivieren, für einen wohltätigen Zweck zu laufen. Gelegenheiten dafür gibt es reichlich – zum Beispiel an diesem Wochenende. Matthias Jung Foto: Baumann Rund um den Lauf Messe, Hocketse und Mitmachaktionen gramm mit Live-Musik von der Band Acoustic Groove sowie toller Performance von verschiedenen Künstlern und Tanzgruppen aus der Region. Parallel können die Besucher im Rahmen der „Bürger Maultaschen-Party“ eine Portion Maultaschen genießen oder das vielfältige Angebot an Speisen und Getränken in der Mercedesstraße. Mercedesstraße Am Samstag und Sonntag wird die Mercedesstraße zur Eventmeile. An beiden Veranstaltungstagen erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die ganze Familie – kostenlos. Hier gibt es umfassende Informationen aller Partner des Stuttgarter Zeitung-Laufs. Am Stand der Stuttgarter Zeitung können die Besucher ihre Reaktionsschnelligkeit testen und sich am Bungee-Trampolin der AOK in luftige Höhen katapultieren lassen. Am Kletterturm des ERD kann man den höchsten Berg erklimmen oder am EnBW-Stand auf den Elektroroller steigen. Am Stand der Schwabengarage gibt es Bull-Riding und im Chillout-Bereich von Sport-Scheck kann man die Ruhe vor dem Lauf genießen. Sport-Scheck-Laufmesse Am Samstag öffnet die Sport-Scheck-Laufmesse in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Von 10 bis 20 Uhr heißt es hier wieder „einkaufen zum Messepreis“. Hier bieten namhafte Hersteller auf mehr als 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche alles, was das Läuferherz begehrt. Sonntags geht es bereits um 7 Uhr los. Showbühne mit Hocketse Auf der großen Showbühne vor der Mercedes-Benz-Arena gibt es alles rund um das Thema Laufen mit Interviews und Hintergrundinformationen. Garniert wird das Pro- Entlang der Strecke Verschiedene Musikgruppen und Cheerleader heizen den Sportlern entlang der Laufstrecke durch die Innenstadt und Bad Cannstatt ein. *QNGP5KGUKEJ+JT5VCTVIGNF\WTØEM 5KGYGTFGPWPUGT-WPFG 9KTIGDGP+JPGPFCU5VCTVIGNF\WTØEM LEC@MREÝJRGEDÝP*ÈSDCP BGC@GQCGLCL,?AFUCGQÝ@CPBGC2CGJL?FKC?K1RSRRE?PRCP8CGRSLE*?SD CGLPCGAFCLSLBXSK CGQNGCJCGLCQBCPDMJECLBCL.PMBSIRC?@QAFJGCCL.1"%GPM"GPCIR?JQ%CF?JRQIMLRM .1"%CJB?LJ?EC?@#SPM .1" ?S%CJB"GC#PQR?RRSLEBCQ1R?PRECJBQCPDMJER?SDCGL)MLRMBCP.1" ?LI 5CGRCPC'LDMPK?RGMLCLCPF?JRCL1GCSLRCP YYYRUFUQGKPHCEJFG 6GNGHQP "R$CQRLCRX!CLRLPSD +M@GJDSLIK?V!CLR+GLSRC 4 18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF Donnerstag, 26. Mai 2011 STRECKENPLAN Halbmarathonstrecke 10 km-Strecke Kilometerpunkt Halbmarathon & Durchgangszeiten Erfrischungsstelle Querungsstellen Gruppen an der Strecke: 1 Holzgerlinger, Startbereich Benzstraße 2 Band Didadi, König-Karls-Brücke 3 MV Gaisburg, Cannstatter Straße 4 MV Feuerbach, Arnulf-Klett-Platz 4 TSV Steinenbronn, Arnulf-Klett-Platz 5 Rondo Diavolo, Königstraße 6 Repicando, Königstraße/Kienestraße 6 Cheerfamily Ludwigsburg, Königstraße 7 Spielmannszug Zigeunerinsel, Kronprinzstraße 8 KG grün-weiß Stuttgart, Torstraße 9 LE Marching Band, Marktstraße 10 Trommelpapa, Planie/Leopoldo-Retti-Weg 11 Blue Storm Cheerleader, Konrad-Adenauer-Str. 12 MV Musberg, Urbanstraße 13 Banda Maracatu, Rosensteinbrücke 14 Ivories aus Kuchen, Neckartalstraße 15 MV Mühlhausen, Neckartalstraße 16 Scillamusik-Hofen, Reinhold-Maier-Brücke 17 First Guggenband, Schmidener Straße 18 N.N., Deckerstraße/Cannstatter Carré 19 Beo Beo, Alte Untertürkheimer Straße 20 MV Bernhausen, Alte Untertürkheimer Straße 21 Böblinger Cheerleader, Mercedesstraße 22 Lohkästrammpler, Mercedesstraße Vorfahrt für Sportler STZ -L AUF I M I NTE RNET Ergebnisse, Bilder, Videos Straßensperrungen und Halteverbote W egen des Stuttgarter ZeitungLaufs werden in der Landeshauptstadt am kommenden Wochenende Straßen gesperrt und Halteverbote verhängt. Die Streckenführung des Halbmarathons durch die Innenstadt und Bad Cannstatt erfordert dort am Sonntagvormittag viele Umleitungen und Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr. Die Straßen an der Laufstrecke in der Innenstadt sind am Sonntag ab etwa 7 Uhr für mehrere Stunden gesperrt. Die Sperrungen werden abschnittsweise wieder aufgehoben, manche Straßen sind bereits ab etwa 11 Uhr wieder frei, andere erst ab etwa 15 Uhr. In verschiedenen Streckenabschnitten besteht zusätzlich am Sonntag in der Zeit von Mitternacht bis etwa 14.30 Uhr ein absolutes Halteverbot. Sämtliche Fahrzeuge, die im absoluten Halteverbot stehen, wer- den kostenpflichtig abgeschleppt. Anwohner der Laufstrecke, die ihr Auto am Sonntag benutzen wollen, müssen außerhalb des Veranstaltungsbereichs parken. Um den Neckarpark gibt es bereits ab Freitag um 22 Uhr Sperrungen, und zwar die Mercedesstraße zwischen der Talstraße und dem Kreisverkehr am Mercedes-BenzMuseum. Samstags sind Teile der Benzstraße (von der Mercedesstraße bis zur B14-Rampe) und der Martin-Schrenk-Weg von mittags bis abends gesperrt. Sonntags sind von morgens bis nachmittags weitere Abschnitte der Mercedesstraße, der MartinSchrenk-Weg sowie die Benzstraße gesperrt. Info-Telefon (am Lauf-Wochenende) zu veranstaltungsbedingten Straßensperrungen und Halteverboten: 07 00 / 280 - 7 77 77 (0,12 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis 0,42 Euro/Min.) Auch im Internet berichtet die Stuttgarter Zeitung ausführlich über den Stuttgarter Zeitung-Lauf. Ein Spezial begleitet seit Wochen die Vorbereitungen auf das große Lauf-Wochenende. Hier können Nutzer zum Beispiel noch einmal mitverfolgen, wie sich vier Leser und vier Mitarbeiter der Laufclique auf den Halbmarathon vorbereitet haben. Und das nicht nur mit Reportagen, Bildern und in einem Blog, sondern auch mit einer vierteiligen Videoserie. Am Lauf-Wochenende verpassen Interessierte auf StZ-Online nichts. Ergebnisse, Fotostrecken, Ticker, aktuelle Videos und Reportagen über die Läufe und das Geschehen am Rande halten auf dem Laufenden. Sportler, Helfer und Veranstalter kommen zu Wort. STZ Bei manchem Stuttgart Zeitung-Lauf war es schon extrem heiß. Genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist für die Sportler aber immer wichtig. Das Spezial zum Stuttgarter ZeitungLauf gibt es hier: www.stuttgarter-zeitung.de/stz-lauf Foto: Baumann 15. und 16. Oktober 2011 Samstag, ab 15:15 Uhr - 0,5 km Bambini-Lauf - 1,5 km AOK-Schülerlauf - 1/10 Marathon der Kreissparkasse Ludwigsburg (Schüler/Jugend) www.bottwartal-marathon.de Das Laufevent im Norden von Stuttgart. 4 Verlosung einer Ali Schneider Marathonreise zum New York Marathon 2012. Medienpartner: Sonntag, ab 9:30 Uhr - Bottwartal-Marathon - DISTELHÄUSER 3 /4 Marathon - INTERSPORT-Halbmarathon Nordschleife - INTERSPORT-Halbmarathon Südschleife - Süwag-Teammarathon (zu dritt) - 10 km TherapieRehaSiegele-Herbstlauf - Dr. FUCHS Ludwigsburg Kieferorthopädie Staffelmarathon (zu acht) - 11 km und Halbmarathon Walking/Nordic-Walking Sponsoren: Kieferorthopädie Dr. FUCHS Ludwigsburg Donnerstag, 26. Mai 2011 18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF 5 Die pure Lust am Bewegen Tausende junge Sportler am Start B isher haben sie nur einmal pausiert – als das Schulfest am gleichen Tag stattfand. Ansonsten sind die Grundschüler der Teichwiesenschule aus Korntal seit zehn Jahren kontinuierlich beim Stuttgarter Zeitung-Lauf anzutreffen. Auch am 28. Mai wieder, denn an diesem Samstag starten die Kinder und Jugendlichen an der Mercedes-Benz-Arena. Die Jüngeren, um den AOK JolinchenLauf über 800 Meter zu absolvieren, die etwas Älteren, um beim AOK Minimarathon anzutreten, bei dem je nach Geburtsjahrgang eine Strecke zwischen 800 Metern und 1,75 Kilometern zu bewältigen ist. So lange ist denn auch der AOK Handbike-Minimarathon, während bei den AOK Kids Inline, dem Wettbewerb auf den rollenden Schuhen, je nach Altersgruppe zwischen 500 Meter und drei Kilometer auf dem Programm stehen. Aber freilich ist im Neckarpark noch mehr zu erleben, etwa auf dem Bungee-Trampolin, am Kletterturm oder beim Bull-Riding. Auf der Bühne unterhalten Tänzer und Zauberer, Experten geben wissenschaftlich fundierte Gesundheitsund Trainingstipps. Dort finden auch die Siegerehrungen für die Kinder und Jugendlichen im Anschluss an die Läufe statt. Nicht zuletzt gibt es zu essen und zu trinken. ENTHUSIASTISCHE GRUNDSCHÜLER „Der Stuttgarter Zeitung-Lauf ist für uns ein fixer Termin, die Zweit- bis Viertklässler freuen ich regelrecht darauf, die Erstklässler und die Kinder der Grundschulförderklassen sind neugierig auf ihn“, sagt Gebhard Götz, Konrektor der Teichwiesenschule. Er unterrichtet wie seine Kollegin Margit Hauser Sport, bei ihnen laufen an der Grund- Der Lauftreff am Waldrand gehört zum Programm. Die Grundschüler der Teichwiesenschule sind begeistert dabei (rechts). Noch schneller geht’s auf Rollen bei den Inlinern (oben). Fotos: Baumann, Mierendorf schule die Fäden in Sachen Stuttgarter Zeitung-Lauf zusammen. „Im Sportunterricht setzen wir dann einen Schwerpunkt im Bereich Laufen, das unterstützen alle Kollegen sehr“, so Götz. Dabei gehe es nicht um stumpfsinniges Laufen, trainiert werde mit Memory-Laufspielen, Würfelduellen und anderem. Spaß machten auch die Lauftreffs, die vier Wochen lang am Waldrand stattfänden. „Es ist ein echter Ansporn für die Kinder, wenn sie da dreimal pro Woche zusammenkommen und trainieren können. Das geschieht in enger Kooperation mit den Eltern, einige betreuen die Treffs“, erzählt der Konrektor nicht ohne Stolz. Die Teichwiesenschule ist eine sogenannte GSB-Schule, eine Grundschule mit sportund bewegungserzieherischem Schwerpunkt. Diesem Prädikat sei man verpflichtet, so Götz. „Es ist wichtig, die Physis der Kinder im Auge zu behalten. Heute haben mehr Übergewicht, und wir wollen die Kinder zur Bewegung erziehen.“ Man wolle Anreize setzen, damit sie Lust bekämen, sich auch privat und im späteren Leben zu bewegen. Daher dürfe jeder mitmachen, der wolle. „Es geht nicht um Selektion der Besten, sondern um die Freude: Ein bewegtes Kind ist ein ausgeglichenes Kind.“ Die Teichwiesenschule landete denn in der Mannschaftswertung auch schon auf dem dritten Platz. Und mit 146 Kindern liegt sie dieses Jahr auf Platz vier, also in den Top Ten der Schulen mit den meisten Teilnehmern. Auf Platz eins befindet sich mit 208 Anmeldungen die Breitwiesenschule Gerlingen vor zwei Stuttgarter Schulen, der Martin-Luther-Schule (167 Teilnehmer) und dem Hölderlin-Gymnasium (165 Teilnehmer). „Dieses Jahr hatten wir so viele Anmeldungen wie nie zuvor“, freut sich Claudia Ottenbreit, Sportlehrerin am Hölderlin-Gym- nasium. „Ab Klasse acht bieten wir den Zehnkilometerlauf an. Dort laufen allein über 80 Schüler von uns.“ Damit das Ganze funktioniert, wollen sie und ihre Kollegin Sonja Herz zwei Gruppen bilden aus jenen, die einfach nur ankommen wollen, und jenen, die sich ein Zeitlimit setzen. NICHT NUR SPORTBEGEISTERTE Die Schüler, die bereits Erfahrungen beim Stuttgarter Zeitung-Lauf haben, sollen unterstützen. „Dass nicht nur Cracks mitlaufen, ist gut. Jeder soll sein Tempo finden“, so Ottenbreit. Mittlerweile liefen auch Schüler zum zweiten oder dritten Mal mit, denen Sport gar nicht so wichtig sei. Mit dem Lauftraining wird frühzeitig angefangen. Die Sportlehrerinnen bieten bereits im Herbst zur Vorbereitung die Teilnahme an Vier- und Fünfkilometerläufen an. Außerdem gibt es am Gymnasium eine Lauf-AG. „Wir machen früh Werbung für den Stuttgarter Zeitung-Lauf, gestalten eine Laufwand, von der jeder Trainingspläne für sich mitnehmen kann“, so Ottenbreit. Wer mitmacht, kann sich auch im Sportunterricht verbessern, die Teilnahme fließt in die Benotung des Ausdauerbereichs ein. „Wir hoffen, dass wir mit diesem tollen Sportereignis vielen jungen Menschen den Spaß am Laufen vermitteln können“, betont sie. „Unser Ziel ist lebenslanger Sport.“ Ausdauersportarten seien enorm wichtig, um lange fit zu bleiben. „Außerdem ist Laufen gut für die Psychohygiene“, so Ottenbreit. „Eine schlechte Arbeit oder Ärger kann man viel besser wegstecken, wenn man eine halbe Stunde laufen geht.“ peix N E H C A M R I W R U Z F U A S N U . E S S E M F U A L T S H C A M S A W DU? - 10% Messerabatt Halle in der Schleyerir d ir w en er ti n f präse ing-Szene. rter Zeitung-Lau steller der Runn Zum 18. Stuttga 2 er H n te af h am m alle n auf über 2.000 hr .2011, 10-20 U Samstag, 28. 05 r h .2011, 7-16 U Sonntag, 29.05 hr über t du das ganze Ja es d n fi e h u h Sc ung und . üstung, Bekleid ei, es lohnt sich rb vo Noch mehr Ausr m m Ko e. al heck Fili in deiner SportSc önigstraße ße 3/Ecke K a tr s n e n ro K t_ 70173 Stuttgar eck.com www.sportsch 6 18. STUTTGARTER ZEITUNG-LAUF Donnerstag, 26. Mai 2011 Start nach guter Vorbereitung Wie Läufer medizinische Notfälle vermeiden können L eider werden große Laufveranstaltungen immer wieder von medizinischen Zwischenfällen überschattet. Professor Hartmut Hanke, Kardiologe und Chefarzt der Inneren Klinik II des Stuttgarter KarlOlga-Krankenhauses, war selbst Mittelstreckenläufer und nimmt heute noch an Senioren-Weltmeisterschaften teil. Er erklärt, wie es zu medizinischen Problemen bei Hobbyläufern kommen kann und wie sie sich vermeiden lassen. Ab in die Tüte: Helfer vom Rudolf-Sophien-Stift Foto: Mierendorf Jedes Jahr aufs Neue Der Lauf braucht viele helfende Hände D ie Zahlen beeindrucken. Mehr als 20 000 Breitensportler aus ganz Deutschland werden beim Stuttgarter Zeitung-Lauf erwartet und rund 100 000 Besucher. Damit diese bestens versorgt sind, braucht es viele freiwillige und professionelle Helferinnen und Helfer. Ungefähr 1500 begeisterte „Volunteers“ melden sich alljährlich, um hinter, vor und mitten in den Kulissen des Stuttgarter Zeitung-Laufs tätig zu sein. Und deren Arbeit beginnt freilich nicht erst am großen Tag. „Wir starten in der Regel immer drei Wochen vorher, dann kommen wir gut hin“, sagt beispielsweise Caren Breig, die als Gruppenleiterin zusammen mit der Praktikantin Annika Reinhardt den Versand im Stuttgarter Rudolf-Sophien-Stift organisiert. Schon seit sechs Jahren packen die Klientinnen und Klienten dieser Rehabilitationseinrichtung für psychisch kranke Menschen die Tüten, die an alle Läufer ausgegeben werden. „In unserer Versandabteilung sind etwa 30 Leute beschäftigt. So viele braucht es auch, um die Tüten rechtzeitig fertig gepackt zu bekommen“, sagt Breig. Aber auch alle anderen im Haus, etwa in Nachbarabteilungen, würden gerne mithelfen, wenn sie gerade Leerlauf hätten. „Es ist eine schöne Aufgabe, es wird viel gelacht, unsere Klienten freuen sich jedes Jahr aufs Neue darauf.“ So seien alle stets gespannt, was jeweils eingetütet werden müsse. Dieses Jahr seien unter den Beigaben etwa 17 Informationsprospekte, Traubenzucker und Getränkepulver. „Einmal gab es auch Traubenzucker und eine Seife“, erzählt sie und schmunzelt. „Wir haben uns damals überlegt, ob die beiden Dinge sich gegenseitig beeinflussen.“ Auch erinnert sie sich daran, wie sie und ihre Mitarbeiter einst statt Tüten Rucksäcke packen mussten und diese vom Hersteller eine Woche zu spät angeliefert wurden. „Da kamen wir ganz schön unter Druck, uns ist im wahren Sinn des Wortes eine Woche Zeit weggelaufen. Ganz gleich, wann wir alle Unterlagen ins Haus bekommen, wir haben einen Termin. Einen Tag vor dem Lauf müssen wir fertig sein, dieses Jahr eben am 27. Mai“, so Breig. Sie berichtet denn auch, wie sie und ihr Team damals abends länger blieben und Wochenenden geopfert wurden. „Da haben viele mitgeholfen. Auch dem Rucksackhersteller war es peinlich, so dass er extra noch Mitarbeiter zu uns abgestellt hat, um uns zu unterstützen.“ Freilich sei alles gutgegangen, wie eben stets. „Unseren Klienten macht diese Aufgabe immer viel Spaß, auch weil viele Freunde haben oder jemanden kennen, die mitlaufen.“ peix Herr Professor Hanke, ist Laufen gesund? Diese Frage kann ich nur mit Ja beantworten, da ich selbst seit mehr als 30 Jahren regelmäßig laufe. Mein läuferisches Vorbild Emil Zatopek sagte einmal: „Fisch schwimmt, Vogel fliegt und Mensch läuft.“ Was Zatopek damit aussagen wollte: Für uns Menschen ist Laufen die natürlichste Fortbewegung, und daher ist Laufen auch die natürlichste Sportart. Leider haben wir aber in unserer modernen Gesellschaft im Alltag zu wenig Gelegenheit, uns zu bewegen, weshalb uns diese Art der Bewegung möglicherweise zunehmend unnatürlicher oder beschwerlicher erscheint. Meines Wissens gibt es Berechnungen, dass wir Menschen, als wir noch als Jäger und Sammler unterwegs waren, im Schnitt 40 Kilometer pro Tag zurücklegen mussten, um genügend Nahrung zu beschaffen. Was ist denn die Ursache, dass es beim Laufen im Rahmen von Großereignissen häufig zu medizinischen Zwischenfällen bis hin zu Todesfällen kommt? Häufig liegt bei den Betroffenen eine bis dahin noch nicht bekannte Herzerkrankung vor. Beispielsweise eine Durchblutungsstörung des Herzens mit der Folge eines Infarktes durch die übermäßige körperliche Anstrengung. In seltenen Fällen kann auch eine einseitige Wandverdickung der Herzscheidewand dafür verantwortlich sein, dass zum Beispiel lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen unter einer körperlichen Maximalbelastung auftreten. Manchmal kann es auch gerade bei sehr heißen Temperaturen durch einen starken Flüssigkeitsverlust zu einer Verschiebung der Elektrolyte kommen, mit der Folge von ebenfalls lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod. Was muss man daher tun, damit Laufen auch wirklich gesund ist? Zunächst sollte jeder, der sich der Herausforderung Halbmarathon oder Marathon stellen will, sich zuvor ärztlich untersuchen lassen. Hierzu gehören auf jeden Fall eine Echokardiographie, die Ultraschalluntersuchung des Herzens und ein Belastungs-EKG. Noch besser ist eine entsprechende sportmedizinische Untersuchung, bei der beispielsweise durch die Bestimmung des Laktatspiegels individuelle Kriterien für die Trainingsgestaltung erhoben und dann auch berücksichtigt werden können. Eine solche kardiologische oder sportmedizinische Untersuchung sollte bei jedem Laufwilligen durchgeführt werden, besonders wenn er schon seit mehreren Jahre nicht mehr regelmäßig Sport getrieben hat. S YMPO SIUM „ ME IN LAUF! M EI NE GESU NDHEI T “ Wie sieht eine gute Laufvorbereitung aus? Ich würde niemandem raten, sich gleich für einen Marathonlauf zu entscheiden. Ein Halbmarathon wie der Stuttgarter ZeitungLauf reicht als persönliche Herausforderung, vor allem für Untrainierte, völlig aus. Wichtig ist es, sich zunächst Ausdauer zu erarbeiten. Hierfür muss man drei- bis viermal pro Woche regelmäßig bei langsamem Tempo laufen. Das Ziel sollte es dann sein, durch kontinuierliche Steigerung auf eine Laufzeit von jeweils rund einer Stunde zu kommen. Mit diesem Basistraining, mit dem man circa ein halbes Jahr vor dem geplanten Lauf beginnen sollte, ist man dann in der Lage, rund sechs bis acht Wochen vor dem Lauf zusätzlich einmal pro Woche die Laufzeit auf eineinhalb bis zwei Stunden auszudehnen. Mit einer solchen Vorbereitung ist es auch für einen bislang Untrainierten möglich, einen Halbmarathon in einer Zeit von unter zwei Stunden zu bewältigen. Die Fragen stellte Peter-Michael Petsch. I MPRE SSUM Verletzungsprophylaxe im Laufsport Redaktion: STZW Sonderthemen Dagmar Engel-Platz Am Samstag, 28. Mai, findet in der HannsMartin-Schleyer-Halle ab 12 Uhr ein Symposium statt, an dem jeder Interessierte teilnehmen kann. Der Eintritt ist frei. Produktion: Matthias Laws Programm 12 Uhr: Begrüßung durch Moderator Achim Seiter 12.20 Uhr: Überlastungsbeschwerden aus orthopädischer Sicht (Simeon Geronikolakis, Assistenzarzt Sportklinik Stuttgart) 12.45 Uhr: Laufschuhe, Schuheinlagen und Überlastungsbeschwerden (André Schikora, Bewegungsanalytiker) 13.10 Uhr: Sporttherapie bei Überlastungen der unteren Extremität (Dr. Jürgen Siegele, Sportphysiotherapeut) 13.35 Uhr: Sporttherapie bei Überlastungen der Wirbelsäule (Eva Ortlieb, Sportwissenschaftlerin M.A., AOK-Sportfachkraft) 14 Uhr: Podium mit allen Referenten Ende gegen 14.30 Uhr ME N AUF! Hier gewinnt jeder. Noch zwei Tage bis zum Stuttgarter Zeitung-Lauf. Freuen Sie sich auf den 18. Stuttgarter ZeitungLauf: Walken oder laufen Sie über die Zielgerade – Hauptsache, Sie haben Spaß. Auch als Zuschauer oder Besucher erleben Sie Abwechslung pur: Professor Hartmut Hanke, Kardiologe und Chefarzt der Inneren Klinik II des Stuttgarter Karl-OlgaKrankenhauses Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir zahlreiche Mitmachangebote, Liveacts und wissenschaftlich fundierte Gesundheitsund Trainingstipps. Testen Sie z. B. Ihre Geschicklichkeit an der innovativen Reaktionswand twall® am Stand der Stuttgarter Zeitung. Titelfoto: Baumann Anzeigen: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH Telefon 07 11 / 72 05 - 16 20 Telefax 07 11 / 72 05 - 16 14 [email protected] AnzeigenWerner Swoboda verkaufsleitung: Telefon 07 11 / 72 05 - 16 20 Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH