forum 34 de - Wirtgen Group
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Wirtgen Road Technologies FORUM Wirtgen Mineral Technologies DIE ZEITUNG FÜR KUNDEN, MITARBEITER UND FREUNDE DER WIRTGEN GROUP | Nr. 34 / Dezember 2007 IN DIESER AUSGABE 02 Wirtgen GmbH öffnet ihre Pforten 04 Marketing Meeting: Dynamik und Wachstum! 05 Technik-Workshop: Erfahrungsaustausch 06 Vision-Fertiger von Vögele erobern Amerika 07 Novum: Vögele verleiht „Best Partner Award“ 08 Hamm setzt Maßstäbe in Sachen Qualität 09 Wirtgen: Kleinfräsen im 5/8-Takt 10 Wirtgen Group-Azubis bestehen Feuertaufe 11 Praxisprojekte von Wirtgen-, Vögeleund Hamm-Azubis 12 Kleemann-Technologien stark in Europa 13 Wirtgen Österreich feiert Jubiläum Verehrte Kunden, liebe Mitarbeiter und Freunde Eine starke Konjunktur in ganz Westeu ropa, hervorragende Wachstumsimpulse aus nahezu allen osteuropäischen Märkten, ein nach wie vor hohes konjunkturelles Niveau in Nord- und Südamerika sowie Stabilität in Asien prägten unsere Branche 2007. Entsprechend stark war weltweit das Interesse der Bauwirtschaft an unseren Produkten und Dienstleistungen. Unterstützt durch diesen „Rückenwind“ wächst unser Familienunternehmen zügig in eine ganz neue Dimension hinein. Auch die Konsolidierung von Kleemann trägt zum Wachstum bei. Es ist uns gelungen, den Umsatz der Wirt gen Group in 2007 gegenüber dem Vorjahr um 37 % auf 1,42 Mrd. Euro zu steigern. Wachstum schafft Arbeitsplätze in unseren Gesellschaften weltweit Dank der positiven Entwicklung war es alleine in diesem Geschäftsjahr möglich, 611 neue feste Mitarbeiter in der Wirtgen Group einzustellen. Damit erhöht sich die Anzahl der Stammbelegschaft auf insge samt 4.468 Mitarbeiterinnen und Mitar beiter. Wir freuen uns darüber, dass wir in unserer international aufgestellten Unter nehmensgruppe jungen und erfahrenen Menschen interessante Tätigkeiten und zu kunftssichere Entwicklungschancen bieten können. Wir sind dadurch in der Lage, un sere Fachbereiche durch erstklassige Spe zialisten zu stärken, um so die Unterneh men zielstrebig weiterzuentwickeln. Dieses phantastische Wachstum eröff net für unsere internationale Unternehmens gruppe einzigartige Chancen, es bringt für die einzelnen Gesellschaften aber auch un terschiedlichste Herausforderungen mit sich, die wir mit hohem Engagement meis tern werden. Wachstum bringt Herausforderungen für die Stammwerke Obwohl unsere Werke schon heute zur Spitzengruppe der Branche gehören, gilt es, diese Position vor dem Hintergrund außer gewöhnlicher Wachstumsraten für die Zu kunft zu festigen. Stetige Innovationen in allen Produktsparten sind der Motor, um unsere Technologieführerschaft sicherzu stellen. Permanente Prozessoptimierungen in der Produktion dienen dazu, die Produk tivität zu steigern und die Qualität unserer Produkte zu garantieren. Unsere Stamm werke müssen auch bei extrem wachsen dem Volumen die erstklassige Unterstüt zung unserer Niederlassungen und Händler leisten, dies ist auch in Zukunft ein wich tiger Teil unseres Erfolges. 14 China setzt auf Kaltrecycling sieht unsere Strategie vor, die Marktbear beitung weiter zu systematisieren, die je weilige Aufbau- und Ablauforganisation zu optimieren und den kompromisslosen Back-up der Kunden zu stärken. Damit ste hen wir in den Märkten den Kunden vor Ort noch effektiver zur Seite und intensi vieren unsere Partnerschaft. Kundentreue durch hohes Engagement unserer Mannschaft Wir bedanken uns bei unseren Kunden, die uns in diesem Jahr ihr Vertrauen in unsere Produkte und in unser Unternehmen ge schenkt haben. Es ist für uns die Heraus forderung und das Versprechen, dieses Vertrauen jeden Tag wieder aufs Neue zu erwerben. Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiter innen und Mitarbeitern der Wirtgen Group für ihren unermüdlichen Einsatz. Dieses persönliche Engagement jedes Einzelnen ist der Schlüssel, um unsere Kunden nach haltig zu begeistern. Mit dieser Mannschaft gehen wir zuversichtlich in die Zukunft. Es grüßen Sie herzlich Wachstum bringt Herausforderungen für die Niederlassungen Unsere Vertriebs- und Servicegesellschaf ten sind die professionellen Partner unserer Kunden und decken das gesamte Leistungs spektrum von der Beratung, über den Ver kauf bis hin zum dauerhaften Kunden service ab. Getrieben durch das Wachstum 15 Extremer Einsatz: Vögele-Hangfertiger 16 „Kinder in Not“: Kita in Indien HIGHLIGHTS 2 „Tag der offenen Tür“ bei Wirtgen: 13.000 begeisterte Besucher 6 Vögele goes America: Die neuen Vision-Paver sind auf dem Markt 10 Stefan Wirtgen Jürgen Wirtgen Wirtgen Group-Azubis starten durch: Erste „eigene“ Straße gebaut DAS TOP-EVENT Technologien zum Anfassen 13.000 Besucher beim „Tag der offenen Tür“ der Wirtgen GmbH Maschinenbau zum Anfassen, Dimen sionen zum Staunen und eine einmalige Erfolgsstory warteten am Sonntag, den 2. September, neben vielen weiteren Attrak tionen auf die Gäste beim „Tag der offenen Tür“ in Windhagen. Das Interesse an ei nem Blick hinter die Kulissen war groß. Schon zur Eröffnung um 9 Uhr standen über 200 Personen vor dem Einlass. Im Laufe des Tages nutzten insgesamt mehr als 13.000 Besucher die Gelegenheit, zu erfahren, wie die weltweit bekannten Straßenbaumaschinen in Windhagen ge baut werden. Transparenter Produktions prozess Wer dem perfekt ausgeschilderten Weg durch das Werk folgte, legte im Laufe des Tages insgesamt anderthalb Kilometer durch blitzsaubere Montagehallen und Außenflächen zurück. Die enorme Ferti gungstiefe wurde beim Rundgang durch die Abteilungen Zuschnitt, Stahlbau und Mechanische Bearbeitung deutlich. High light für viele Besucher waren die Maschi nen in der Mechanischen Bearbeitung und der Fräswalzenbau. Hier erfuhren die Besu cher, wie die Fräs-, Recycling- und Mining walzen produziert werden und wie viel Know-how auf dem Gebiet der Schneid technologie in jeder Fräswalze steckt. Faszi nation löste auch die hochmoderne Pulverbeschichtungsanlage aus. In dieser brandneuen High-Tech-Anlage können pro Stunde über 14 Tonnen Stahlteile mit einer perfekten Oberfläche beschichtet werden. Sie gelangen dann über ein 300 Meter langes, unterirdisches Transportsystem zur Endmontage. Dimensionen begeisterten In welch großen Dimensionen bei der Wirt gen GmbH gearbeitet wird, zeigte sich auch deutlich im Hauptlager, wo weit über 20.000 verschiedene Teile lagern. Die Besu cher erfuhren, dass jeden Tag etwa 160 Ton nen an Waren und Material angenommen und an die entsprechenden Stellen im Werk weitergeleitet werden. Im neuen, 17.000 Qua dratmeter großen Endmontagewerk war zu teile und Maschinen und legten in zahl reichen Gesprächen mit den Besuchern ei ne bemerkenswerte Leidenschaft für das Unternehmen und die Produkte an den Tag. Begeisterung war auch bei dem Team zu spüren, das diese riesige Veranstaltung or ganisiert hatte. Viele Mitarbeiter aus allen Bereichen des Unternehmens hatten mit Ideenreichtum, Fleiß und Engagement die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Tag zum Erfolg wurde. Für den Einsatz im Vorfeld wie auch bei der Veranstaltung sei allen herzlich gedankt! Besucher aus Nah und Fern waren beeindruckt von den Dimensionen des Werkes und begeistert von den Produktionsanlagen und den Maschinen und Technologien des Weltmarktführers. sehen, wie aus vormontierten Baugruppen komplette Kaltfräsen, Recycler, Surface Miner und Gleitschalungsfertiger entste hen. Bevor die Maschinen das „Werk der kurzen Wege“ verlassen, kommen sie über den Waschplatz zum Finish und zur Quali tätskontrolle, um dann an die Kunden in al ler Welt geliefert zu werden. Time Road Motivierte Mitarbeiter überzeugten Besucher In allen Bereichen des Unternehmens er läuterten Tafeln und Videos die Arbeits schritte. Besonders überzeugend war die positive Grundhaltung der Mitarbeiter. Sie beantworteten unzählige Fragen rund um die Herstellung und Funktion der Einzel Dynamische Entwicklung Die aktive Entwicklung des Unternehmens vom Ein-Mann-Betrieb zum Weltmarktführer wurde gelungen präsentiert in der „Wirtgen Time Road“. Parallel zur Unternehmensge schichte waren wichtige Ereignisse aus dem Weltgeschehen aufgeführt. Auch das Team von Erich Breitenberger aus der Vertriebs- und Servicegesellschaft Wirtgen Augsburg machte einen Betriebsausflug nach Windhagen. Von den Wirtgen-Fräswalzen ging eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Die Schneid technologie und der Bau der optisch wie technisch eindrucksvollen Walzen faszinierte die Besucher. Gisela Wirtgen war, unterstützt von zahlreichen Helfern, im Dienste der Aktionsgruppe „Kinder in Not“ aktiv. Der Erlös aus dem Verkauf der leckeren und liebevoll dekorierten Kuchen ging an die Aktionsgruppe. Abgerundet wurde der Rückblick auf knapp 50 Jahre Firmengeschichte mit Fotos aus der Gründungszeit, Bilder von Messen, Firmenfeiern und Sportveranstaltungen. Sie verdeutlichten, dass bei Wirtgen damals wie heute neben der Arbeit immer auch die menschliche und familiäre Komponente eine wichtige Rolle spielt. IMPRESSUM FORUM – Die Zeitung für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der Wirtgen Group Herausgeber: Wirtgen Group · Hohner Str. 2 · D-53578 Windhagen E-Mail: [email protected] · Internet: www.wirtgen-group.com Verantwortlich für den Inhalt: Claudia Fernus · Tel.: + 49 2645 -131 744 · Fax: + 49 2645 -131 499 E-Mail: [email protected] Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Dies gilt insbesondere auch für die Vervielfältigung per Kopie oder CD-ROM und die Aufnahme in elektronische Datenbanken. Agentur: unlimited communications marketing gmbh, Berlin Übersetzung: interteam Übersetzungsbüro, Grünwald Druck: Gebrüder Kopp, Köln DAS TOP-EVENT Publikumsmagneten Job-World und Ausbildung Attraktiver Arbeitgeber mit Perspektiven Die Wirtgen GmbH ist für die Menschen in der Region ein attraktiver Arbeitgeber, der vielfältige Möglichkeiten zur Weiterentwick lung bietet. Entsprechend groß war der An drang in der „Job-World“, wo die Personal abteilung offene Stellen und gefragte Berufs bilder präsentierte. gewannen einen hervorragenden Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Maschinen und erlebten live, mit welcher Begeisterung die nächste Generation bereits heute in das Unternehmen integriert wird. Mitarbeiter, Kunden, Anwohner und Lokalpolitiker waren begeistert Unzählige Menschen nutzten die Chance zur Werksbesichtigung bei Wirtgen. Jeder Einzelne hatte andere Vorstellungen, Erwartungen und Beweggründe für den Besuch. Hier einige Stimmen, Eindrücke und Meinungen der Gäste: Gefragter Ausbildungsbetrieb Den gesamten Tag dicht belagert war auch die Ausstellung der Ausbildungsabteilung. Das verwundert nicht, denn das hohe Niveau der Ausbildung ist weit über die Grenzen von Windhagen hinaus bekannt. Wie groß das Vertrauen in die Nachwuchs kräfte ist, zeigte eine gelungene Maschinen vorführung. Azubis verschiedener Berufe präsentierten – professionell moderiert von einem ehemaligen Auszubildenden und Helmut Hecking, dem Leiter der Ausbildungs abteilung – fast die gesamte Palette der Kaltfräsen und Recycler. Sie schlugen so zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Besucher Vorbildlich: Im Gespräch mit den Besuchern konnten die Azubis ihr erlerntes Wissen gleich weitervermitteln. Ein Vergnügen für Groß und Klein: Michael Stelzer, Leiter Controlling bei der Wirtgen GmbH, gibt seiner Tochter hilfreiche Tipps für die Beantwortung des spannenden Gewinn spiels, bei dem es knifflige Fragen rund ums Unternehmen zu beantworten galt. Ingo Hensgens fing vor 20 Jahren bei Wirtgen als Schlosser an. Heute ist er Meister in der Vormontage Kleinfräsen: „Meine Frau, meine Kinder, die Eltern und Schwiegereltern und meine Schwester mit Familie sind heute hier. Sie sind hergekommen, um zu sehen, wo ich arbeite.“ Werner Martin aus dem Stahlbau arbeitet seit 19 Jahren bei Wirtgen: „Meine Schwes ter und meine Schwägerin interessieren sich nicht nur speziell für meinen Arbeits platz, sondern wollten auch mal die Maschi nen sehen, für die ich im Stahlbau die Teile vorbereite.“ Rita und Helmut Borkowski besitzen ein Fräsunternehmen in Langerwehe bei Düren. „Aus unserer Erfahrung als Unternehmer können wir gut einschätzen, welche gigantische Leistung die Familie Wirtgen gemeinsam mit den vielen Mitarbeitern erbringt, um so einen Betrieb auf die Beine zu stellen, zu führen und stetig weiterzuentwickeln. Wir sind – mal wieder – begeistert von dieser Firma und dem Tag der offenen Tür.“ Maschinen in Aktion: Die Azubis zeigten, was sie drauf hatten. Die Maschinenvorführungen zogen alle Zuschauer in ihren Bann. Am Fräswalzen-Konfigurator staunten die Be sucher darüber, für wie viele unterschiedliche Anwendungen es spezielle Walzen mit besonderen Formen und Eigenschaften gibt. Gleich nebenan stellten die Entwicklungs-Ingenieure ihre hochmodernen 3D-CAD-Stationen vor. Hier entstehen die Maschinen virtuell, lange bevor sie das erste Mal gebaut werden. „Wie viele Einzelteile stecken in einem solchen Schaltschrank?“ - „Wird das alles hier gefertigt?“ - „Wie lange braucht man für die Herstel lung eines Schaltschranks?“ Diese und ähnliche Fragen rund um die Herstellung der Ma schinen beantworteten die Mitarbeiter kompetent. Industriekaufmann Jörg Buchmüller (l.) arbeitet in der Arbeitsvorbereitung. Er ist befreundet mit Volker Klein, gelernter Maschinenbauer, der in der Versuchsab teilung beschäftigt ist, nachdem er schon in der Reparaturwerkstatt und in der End montage Großfräsen tätig war: „Wir sind hier, weil wir unseren Partnerin nen das Werk zeigen möchten. Außerdem nutzen wir den Tag, um uns die neuen Bereiche selber mal in Ruhe anzuschauen. Dazu bietet sich während der normalen Arbeitszeit eigentlich keine Gelegenheit.“ Mit großem Interesse gingen die angereisten Hamm-Mitarbeiter aus Tirschenreuth durch die Produktionshallen. In der End montage wurde demonstriert, mit welchen Messgeräten man überprüft, ob die Schraubverbindungen mit dem richtigen Drehmoment angezogen wurden. Welche Kräfte dahinter stecken, konnte jeder Besucher selber erleben. Die fröhliche Besuchergruppe von Hamm inszenierte daraus spontan ein amüsantes „Kräftemes sen“ unter Kollegen. Paul Strunk aus Rahms hat selber nie bei Wirtgen gearbeitet, ist aber eng mit dem Unternehmen verbunden: „Als Handwerker war ich am Bau des ersten Firmengebäudes beteiligt. Heute arbeiten alle meine fünf Söhne und einer meiner Enkel bei Wirtgen. Ich bin sehr froh, dass sie in so einer guten Firma beschäftigt sind. Bald werden auch meine Enkeltöchter fertig sein mit der Schule. Vielleicht wird eine von ihnen ebenfalls hier eine Ausbildung beginnen.“ Lokalpolitiker beim gemeinsamen Rund gang mit der Geschäftsführung: Landtagsabgeordneter des Kreises Neuwied, Erwin Rüddel; Stefan Wirtgen; Ortsbürgermeister von Windhagen, Josef Rüddel; 1. Kreisbeigeordneter des Land kreises Neuwied, Dr. Heinz-Jürgen Scheid; Mitglied im Kreistag, Achim Hallerbach; Bauleiter der Verbandsgemeinde Asbach, Michael Christ sowie Jürgen Wirtgen (v.l.n.r). WIRTGEN GROUP MARKETING MEETING „Wachstum – Chancen und Herausforderungen für die Wirtgen Group“ Das internationale Marketing Meeting 2007 Jedes Jahr im November laden Jürgen Wirtgen und Stefan Wirtgen rund 250 Verantwortliche aus den weltweiten Nie derlassungen und den Stammwerken zum Internationalen Marketing Meeting ein, um einen Überblick über die gesamte Un ternehmensgruppe und deren Aktivitäten zu geben. Dazu gehört auch die Vorstel lung neuer Produkte und ihrer kunden orientierten Merkmale in Form von LiveVorführungen und Workshops: ein abwechslungsreiches, informatives und motivierendes Programm von Freitag bis Sonntag. „Wachstum – Chancen und Herausfor derungen“ lautete das diesjährige Motto der Veranstaltung. Man spürte während der drei Tage bei allen Teilnehmern deutlich die Freude über den positiven Geschäftsverlauf in allen Gesellschaften. Es wurde aber auch über die daraus entstehenden, gewaltigen Herausforderungen gesprochen und kon krete Denkansätze vermittelt, wie diese ge meistert werden können. Dadurch war das Marketing Meeting wieder einmal nicht nur Rückblick, sondern zugleich auch strategi scher Ausblick. Abgesehen davon profitier ten die Teilnehmer von einem intensiven Erfahrungsaustausch untereinander und das enge Zusammenspiel zwischen den Stamm werken und den Niederlassungen wurde durch persönliche Gespräche intensiviert. Wachstum aktiv gestalten und gemeinsam fördern „Ein bewegtes Geschäftsjahr neigt sich Schritt für Schritt dem Ende und die überaus erfolgreiche Geschäftsentwicklung unterstreicht einmal mehr, dass unser Familienunternehmen in ganz neue Dimen sionen hineinwächst. Wir alle haben das außerordentliche Glück, diese fantastische Unter nehmensentwicklung zu erleben und vor allem gestalten zu dürfen.“ Stefan Wirtgen, geschäftsführender Gesellschafter Jürgen Wirtgen, geschäftsführender Gesellschafter Proaktive Denkanstöße und lebendige Vorbilder: Niederlassungen und ihre Themen für die Wirtgen Group Die dezentrale Organisationsstruktur ist ein Erfolgsrezept der Wirtgen Group: Die hohe Eigenverantwortung der Niederlassungen geht mit einem hohen Grad an Motivation bei den Mitarbeitern einher. Diese Faktoren bringt innerhalb der Vertriebs- und Servicegesell schaften immer wieder eine dynamische Fülle neuer Ideen und innovativer Projekte hervor. Alles im Griff: Marketingleiter Franz-Sales Mantel moderierte das Meeting mit 254 Teil nehmern, die alle das Familienunternehmen in rund 125 Ländern der Welt vertreten. „Unser Vater Reinhard Wirtgen pflanzte mit 18 Jahren ein kleines Pflänzchen, ein Unternehmen für Bautransporte. Er hegte und pflegte dieses kleine Pflänzchen mit seinem vollen persönlichen Einsatz. Und aus diesem Pflänzchen wurde ein starker Baum. Ein Baum mit vielen Ästen und einer großen Krone, mit einem starken Stamm und mit sicheren Wurzeln. Wir wollen dieses Marketing Meeting nutzen, um gemeinsam das Wachstum dieses Baumes zu fördern.“ Dies zeigte auch ganz deutlich das diesjährige Marketing Meeting: Acht internationale Repräsentanten aus den Niederlassungen referierten unter der begleitenden Moderation von Business Development Manager Frank Betzelt (r.) zu Vorzeigeprojekten, welche die gesamte Unternehmensgruppe betreffen. Das spannende Themenspektrum reichte von der Einführung gemeinsamer Systeme wie der Implementierung von SAP in den Niederlas sungen, über die systematische Kunden schulung und eigene Personalentwicklung innerhalb der Wirtgen Group bis hin zum professionellen Management von Ersatzeilen, Lager und Werkstatt. Ob Indien, USA, China, Deutschland, England oder Frankreich: Jeder Referent aus den Niederlassungen zeigte griffig und anhand konkreter Praxisbeispiele, wie diese herausfordernden Schlüsselthemen vorbildlich in den einzelnen Ländern in die Hand genommen werden. Hier konnte jeder Einzelne der Teilnehmer etwas für seine Kunden und seinen Markt zur Umsetzung mit nach Hause nehmen. Neue Technologien: Große Star-Parade der starken Marken Ein internationales und kompetentes Team aus der Wirt gen Group präsentierte alle Neuent wicklungen der Marken: Neue Pro dukte von Wirtgen, Vögele und Hamm gehörten zum Inno vationsfeuerwerk des Meetings. Die brandneue W 150, die kleinste Großfräse von Wirtgen. Der Super 1800-2 mit dem SprayJet Modul von Vögele. Die größte Oszillationswalze von Hamm, die HD O130V, hatte Weltpremiere. Kleemann passt perfekt in die Wirtgen Group: Die Vertriebsmannschaft der Kleemann GmbH blickt optimistisch in die Zukunft. Die schrittweise Einführung der Kleemann-Produkte in Russland, Osteuropa, Frankreich und England ist 2007 mehr als gelungen. die stammwerke treffen sich Die Weiterentwicklung der Stammwerke im Fokus: Breite Themenpalette beim Technik-Workshop in Mannheim Beispiel für eine erfolgreiche gemeinsame Strategie: Die Einkaufsleiter Stefan Tamblé (Vögele AG), Michael Bous (Wirtgen GmbH) und Michael Hüßmann (Hamm AG) (v. l. n. r.) setzen auf System partnerschaft und verbessern mit gemeinsam entwickelten Instrumenten permanent die Beschaf fungsprozesse, um sie auf das steigende Einkaufsvolumen auszurichten. Insgesamt 62 Teilnehmer aus den Stammwerken der Wirtgen Group, durch weg Verantwortliche aus Technik, Pro duktion, Qualitätssicherung, Einkauf, Controlling und Informationsmanage ment, betrieben beim diesjährigen Tech nik-Workshop einen intensiven Erfah rungsaustausch – „auf hohem Niveau“, wie Dr. Günter Hähn sich bei seiner Zu sammenfassung ausdrückte. Die Schaffung gemeinsamer, stamm werksübergreifender Tools gelingt eben viel effektiver, wenn sich die beteiligten Mitarbeiter der Unternehmen persönlich kennen und wissen, wo die Kompetenzen der einzelnen Kollegen liegen. Deshalb geht es bei der Umsetzung von „Best practice“ Prozessen in unserer Unternehmens gruppe zügig und mit hoher Professionalität voran. Das bestätigten anerkennend auch Das Vögele-Werk in Mannheim war dieses Mal der Gastgeber für den Technik-Workshop. Die Teilnehmer informierten sich bei einer Werksbesichtigung über die gewaltige Weiter entwicklung der Herstellungsprozesse in der Teilefertigung und in der Montage. diejenigen Teilnehmer, die zum ersten Mal dabei waren und sich spontan gut aufge nommen fühlten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stan den wieder einmal die Workshops mit ei ner breiten Themenfülle. Dort wurden so wohl erreichte Ergebnisse dargestellt als auch anstehende Aufgaben und umsetz bare Verbesserungspotenziale beleuchtet. Die Abarbeitung erfolgt dann während des laufenden Jahres wieder in Projektteams, die entsprechende Entscheidungsvorlagen für die Lenkungsausschüsse erarbeiten. Dr. Günter Hähn präsentierte die positiven Arbeitsergebnisse, die bei der Umsetzung der Strategieschwerpunkte Innovation, Kosten führerschaft und kompromissloser Back-up für Kunden, Niederlassungen und Händler erreicht wurden. Workshops: Kompetent und zielführend Die Themenvielfalt in den Workshops war beachtlich. Die Workshopleiter stellten die Ergebnisse der Präsentationen und der Diskussion dem interessierten Plenum vor. Im gemeinsamen Erfahrungsaustausch konnten so Aufgaben definiert werden, um Verbesserungspotenziale herauszuarbeiten. Die Referenten und ihre Themen: Mentales Rüstzeug zur erfolgreichen Bewälti gung von herausfordernden Situationen: Hans Eberspächer, Professor für Sportpsychologie an der Universität Heidelberg, hielt dazu einen spannenden Vortrag mit vielen praktischen Tipps. Dr. Christian Pawlik, Mitglied des Vorstands der Vögele AG: „Produktionslogistik“ Dr. Oliver Krill, Mitglied des Vorstands der Hamm AG: „Montageorganisation“ Martin Buschmann, Leiter Entwicklung und Konstruktion bei der Vögele AG: „Steuerungs technik“ Dr. Peter Mielke, Leiter Informationsmanage ment bei der Wirtgen GmbH und Ludger Bötzius, Leiter Informationsmanagement bei der Vögele AG: „Informationsmanagement“ Stefan Tamblé, Leiter Materialwirtschaft und Einkauf bei der Vögele AG: „Beschaffungs management“ Peter Berghoff, stellvertretender Leiter Kon struktion bei der Wirtgen GmbH: „Abgas gesetzgebung“ Dr. Jaroslaw Jurasz, Leiter Anwendungs technik Nivelliersysteme und Automation bei der Wirtgen GmbH: „Steuerungstechnik“ Michael Stelzer, Leiter Controlling bei der Wirtgen GmbH: „Produktkalkulation“ Dr. Axel Römer, Leiter Entwicklung und Kon struktion bei der Hamm AG: „Änderungs dienst“ „1996, im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur Wirtgen Group, bauten wir 254 Geräte. Dieses Jahr werden es 1.320 Maschinen sein.“ Mit diesen Worten kommentierte Franz Welsch, Leiter der Produktion bei der Vögele AG, anschaulich das Wachstum des Mannheimer Werkes. Zum ersten Mal dabei: Dr. Gerhard Schumacher, Geschäftsführer der Kleemann GmbH, erläuterte die Funktion und die Einsatzkriterien der modernen Brecher aus Göppingen. blick in die werke Amerikanisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt: Vielversprechender US-Markteinstieg der neuen Vögele Vision-Fertiger Global denken, lokal handeln – nach dieser Devise arbeitet Vögele schon seit Jahren und verkauft die leistungsstarken Super-Fertiger mit entsprechenden, zum Teil national unterschiedlichen Ausstat tungen, erfolgreich in alle Länder dieser Erde. Einzig in den USA lässt sich das nur schwer bewerkstelligen. Dort stellt der Markt ganz andere Anforderungen an die Maschinen. Deshalb haben die Entwicklungsabteilungen von Vögele America, Inc. und der Joseph Vögele AG, Mannheim, in enger Zusammenarbeit eine komplett neue Fertiger-Reihe speziell für den US-Markt entwickelt. Der Name „Vision“ ist dabei Programm, denn Vögele hat sich zum Ziel gesetzt, mit diesen Fer tigern in den USA in wenigen Jahren zur Nr. 1 zu avancieren. Wozu eine eigene Baureihe für die USA? Um Marktführer zu werden, muss man vor allem mit Maschinen in den „gängigen“ Größen am Markt präsent sein. Das sind in den USA die 8 Fuß-Maschinen für inner städtische Fahrbahnsanierungen, den Bau von neuen Straßen und Parkplätzen sowie die 10 Fuß-Maschinen für Arbeiten auf Highways oder Flughäfen. Besonders Repa ratur-Jobs werden in den USA in einem anderen Tempo als in Europa ausgeführt, denn man fräst defekte Straßen ab und baut unmittelbar danach wieder neu ein. „Mill & Fill“ nennen die Amerikaner dieses Ver fahren. Dabei müssen die Asphaltfertiger bei viel höheren Geschwindigkeiten (bis 75 m / min) einbauen als andernorts, dafür sind die Anforderungen an die Verdichtung und die Ebenheit der Fahrbahnen nicht so hoch wie z. B. in Europa. Die Einbauge schwindigkeit ist aber auch ausschlagge bend beim Bau neuer Straßen oder Plätze. Eine hohe Produktivität hat also obers te Priorität. Allein hieraus resultiert eine Reihe von Besonderheiten in der Maschinen technik. Am deutlichsten sieht man das am Die amerikanischen Kollegen aus Chambersburg haben die Vision-Fertiger in der Praxis intensiv getestet und bei den Feldversuchen begleitet. Auch Michael Zorn (o. M.) hat wertvolle Rückmeldungen zu den neuen Fertigern gegeben. < Das Vision-Team in den USA: Mike Hill, Frank Grimm und Jim King (v. l.) sowie Dave Hedstrom, Scott Weese und Michael Worley (nicht im Bild) haben ihre langjährige Erfahrung erfolgreich in die Entwicklung eingebracht. Fahrwerk, denn in den USA fahren Raupen fertiger grundsätzlich auf Fahrketten aus Gummi. Darüber hinaus gibt es Vorschrif ten in puncto Sicherheit, Bedienung und Wartung, die sich von vielen europäischen Vorgaben unterscheiden. Klare Vision – überzeugende Lösung Auf der ConExpo 2005 fiel die Entscheidung, eine neue Fertiger-Reihe für die USA zu bauen. Termin: ConExpo 2008. Sofort krempelten die Kollegen in Chambersburg und Mannheim die Ärmel hoch und ent wickelten in amerikanisch-deutscher Ge meinschaftsarbeit die ersten zwei Modelle der Vision-Reihe. Wie sich zeigt, leisteten Die neuen Vision-Fertiger die Entwickler gute Arbeit: Die Feldver suche verliefen bislang ausgezeichnet und die Kunden sind begeistert. Jeder, der die Vision-Fertiger in Aktion erlebt, ist über Interview zum amerikanisch-deutschen Gemeinschaftsprojekt Martin Buschmann, Leiter Entwicklung und Konstruktion der Joseph Vögele AG in Mannheim Radfertiger Vision 5203-2 Bedienerfreundlichkeit und Komfort sind Erfolgsfaktoren – vor allem in den USA. Bei den Vision-Maschinen bedeutet das ungehinderte Sicht auf die Verteilerschne cke, die Bohle, und den Aufnahmebehälter. Motor und Auspuff wurden so angeordnet, dass weder Abgase noch Lärm die Bedien mannschaft stören. Begeistert sind die Kunden vom Highlight ErgoPlus mit der einfachen, klaren, sprach neutralen Bedienung. Dazu gehören auch die Staufächer für persönliche Dinge und für Werkzeug sowie der Vandalismusschutz für die hochwertigen Bedienkonsolen. zeugt vom Erfolg der neuen Kraft am USMarkt – den amerikanischen Maschinen, in deren „Adern auch ein bisschen deutsches Blut fließt“. Raupenfertiger Vision 5200-2 Produktivität zählt. Deshalb ist die Wartung der Vision-Fertiger extrem schnell erledigt. Die neuen US-Fertiger verfügen über automatische Spanner für die Kratzerbänder und Gummiketten. Zusätzlich lassen sich Kratzerbänder sowie beide Hälften der Verteilerschnecke separat regeln und die Behälterfrontklappe unterstützt den optimalen Materialtransport. Der Cummins-Motor erfüllt die strengen US-Abgasvorschriften und 18 Zoll breite Gummiketten bieten große Aufstandsfläche und beste Traktion. Ein leistungsfähiges Kühlsystem sorgt für störungsfreien Betrieb auch in den heißen Regionen im Süden der USA. Die Vision-Fertiger erobern in diesen Tagen den US-Markt. Was war Ihr Er folgsrezept bei der Produktentwick lung? „Das Wichtigste vorab: Es sind amerikani sche Fertiger, keine europäischen Produk te im US-Gewand. Viele Mitbewerber sind in der Vergangenheit mit europäischen Kon zepten auf den US-Markt gegangen und sind gescheitert. Wir schauen lieber darauf, was die Kunden benötigen und entwickeln die Produkte gemäß diesen Bedürf nissen.“ Und woher kennen Sie die Bedürfnisse der US-Kunden? „Die Entwicklung erfolgte in einem transatlantischen Team. Die amerikanischen Kol legen haben zunächst die Maschine spezifiziert. In der Entwicklungsphase konnten wir dann das Beste aus beiden Welten einbringen: Stahlbau, Tragwerke und die großen konstruktiven Elemente sind in den USA entstanden, während Steuerung, Antriebstechnik und Systemtechnik aus Deutschland stammen.“ Was waren die größten Heraus forderungen? „Im Hinblick auf die Technik war es ohne Frage die Entwicklung der Fahrantriebe. Denn die Gummiketten und die höheren Einbaugeschwindigkeiten stellen andere Anforderungen an das Gesamtsystem. Hier mussten wir praktisch bei Null anfangen. Ansonsten hatte die Kommunikation ihre Tücken: Zwei Sprachen und sechs Stunden Zeitverschiebung erfordern eben mehr Disziplin und Koordination. An dieser Stelle möchte ich den Kollegen der EDV bei Vögele herzlich danken. Sie ermöglichten uns, Videokonferenzen abzuhalten, die vieles vereinfacht haben. Außerdem haben sie die Verwaltung der Konstruktionsdaten so organisiert, dass wir in Deutschland und Amerika am selben Datenbestand arbeiten. Ohne diese technische Unterstütz ung hätten wir die Vision-Fertiger nie in dieser Zeit zur Marktreife gebracht!“ blick in die werke Interview zu ersten Erfahrungen im Markt Brody Hutchins, General Manager von Vögele America, Inc. Wie denken Ihre Kunden über die amerikanisch-deutsche Co-Produktion? „Die Kunden erwarten wirtschaftliche und zuverlässige Maschinen. Beides bieten die neuen Vision-Fertiger. Außerdem haben deutsche Ingenieure einen guten Ruf in den USA. Die enge Zusammenarbeit mit Mannheim kommt uns also sehr zugute.“ Wie sehen Sie die neuen Vision-Fertiger im Vergleich zu anderen US-Maschinen? „Diese Maschinen sind hervorragend. Unser Entwicklerteam hat ganze Arbeit geleistet! Schon die Rückmeldungen der Kun den während der Feldversuche waren über wältigend. Die Maschinen übertreffen die anderen Asphaltfertiger am US-Markt in jeder Hinsicht.“ Was ist jetzt, während der Marktein führung, die größte Herausforderung für Sie? „Wir werden zahlreiche Präsentationen in allen Bereichen der USA veranstalten. Eine ganze Flotte von Vorführmaschinen ist schon im Land unterwegs. Außerdem möch ten wir unseren ersten Kunden – immerhin sind schon rund 20 Maschinen verkauft – maximalen Service bieten, sie alle gründlich schulen und bei den ersten Projekten begleiten. Dahinter steckt ein enormer Perso nal- und Koordinationsaufwand. Bei der Organisation und Umsetzung werde ich allerdings hervorragend unterstützt von unserem Product Support Manager Jörg Schä fer sowie von Laikram „Nars“ Narsingh, der sich um die Vertriebsunterstützung kümmert.“ Wie haben Sie die Phase der Feldversuche erlebt? „Die ersten Testeinsätze brachten kaum Schwierigkeiten – ganz anders, als das sonst in dieser Projektphase üblich ist. Eine der Prototyp-Maschinen arbeitete sogar mit einer Fremdbohle vom ersten Tag an problemlos und baute sofort eine Straße ein. Dazu kommt, dass Michael Zorn – ein sehr erfahrener Mann von Vögele in Mannheim – die Maschinen auf den Baustellen begleitete und exzellente Rückmeldung an unsere Konstrukteure gegeben hat. Bei den erforderlichen Nachbesserungen konnten sie dann ihre Erfahrungen aus dem US-Markt wunderbar einbringen.“ Und wie werden Sie den After Sales Service für die Vision-Fertiger organisieren? „Der Service in den USA wird abgewickelt wie bei allen anderen Wirtgen Group-Pro dukten auch. Da nutzen wir die Synergien der Unternehmensgruppe voll aus.“ Interview zur Markteinführung Roland Schug, Marketingleiter der Joseph Vögele AG in Mannheim Direktmarketingmaßnahmen wie z. B. Mailings. Aber auch im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit unternehmen wir eine ganze Menge. So haben wir im Herbst dieses Jahres eine massive Anzeigenkam pagne in den USA gestartet, die uns in der Wahrnehmung unserer Kunden auf die vorderen Plätze bringen soll. Auch von unse rem sehr beliebten Anwendermagazin RoadNews wird es zukünftig eine amerikanische Version geben. Denn unsere Kunden sollen immer das Gefühl haben, dass wir ihre spezifischen Anforderungen kennen und mit unserer Fertigertechnik darauf eingehen. Für Begeisterung bei den Kunden sorgt auch die ErgoPlus-CD für VisionMaschinen. Dort zeigen wir auf Englisch und Spanisch, welche Vorteile das neue Bedienkonzept bietet und wie einfach es zu handhaben ist.“ Vögele hat bereits heute weltweit die breiteste und modernste Produktpalette. Warum also noch neue Fertiger für die USA? „Wir bei Vögele denken kundenorientiert und bauen Fertiger, mit denen unsere Kun den erfolgreich agieren können. In den USA unterscheiden sich die Anforderungen deutlich von denen in vielen anderen Ländern. Deshalb fiel nach gründlicher Prüfung die Entscheidung für den Bau einer Linie für den US-Markt. Im übrigen sind wir ziemlich sicher, dass die Vision-Maschinen durchaus auch Kunden in anderen Ländern, z. B. in Australien, begeistern.“ Das ist ja eine beeindruckende Palette ... „... aber noch lange nicht alles. Nach der Vorstellung aller Vision-Fertiger auf der ConExpo 2008 werden die Kollegen von Vögele America und Wirtgen America bei einer Road Show die Maschinen live im Einsatz demonstrieren. Außerdem wird unser ErgoPlus-Simulator im Truck quer durch die USA fahren. Dann können die Kunden hautnah erleben, wie einfach die hochproduktiven Vision-Fertiger zu bedienen sind.“ Die USA ist ein riesiges Land. Wie machen Sie die neuen VisionFertiger dort bekannt? „Mit einem amerikanisch-deutschen Team stellen wir sicher, dass nicht nur das Pro dukt, sondern auch die Werbung und Öffent lichkeitsarbeit den Nerv der Kunden trifft. Im Zentrum unserer Maßnahmen steht hierbei eine groß angelegte Marketingkampag ne. Das beginnt bei der Erstellung der sehr wichtigen Verkaufsliteratur und endet bei Unsere Systempartner Strategisches Einkaufsmanagement Vögele ehrt Systempartner mit „Best Partner Award“ Am 30. August 2007 verlieh die Joseph Vögele AG das erste Mal den Vögele „Best Partner Award“, ein Novum in der Wirtgen Group. Der Ausbau von Systempartnerschaften stand im Fokus dieser Preisverleihung, zu der mehr als 220 Gäste aus über 125 Unternehmen nach Mannheim kamen. Das Einkaufsvolumen bei Vögele stieg in den letzten Jahren signifikant an. Die Grün de: Zahlreiche Innovationen bei der Pro duktentwicklung und Investitionen in den Produktionsstandort Mannheim. Dadurch gewinnt die Zusammenarbeit mit kompe tenten Lieferanten und Systempartnern in den Bereichen Einkauf, Logistik und Quali tät zunehmend an Bedeutung. Diese gestie genen Anforderungen stellte Vorstand Dr. Christian Pawlik in seinem Vortrag heraus und präsentierte den Gästen eine Vielzahl an Maßnahmen, die Vögele und seine Geschäftspartner vor gemeinsame Aufga ben stellt: Es gilt das Supplier Relationship Management (SRM) zu optimieren. Stefan Tamblé, Leiter Materialwirtschaft und Einkauf, erklärte die Schlüsselprozesse an der Schnittstelle zwischen Lieferant und Kunde, die interne Planung, deren Auswir kung auf die Bestellabwicklung mittels Lie ferplan und die Datenübertragung per EDI (Electronic Data Interchange). Auch Liefe rungen in montagegerechten Gebinden so wie der Ausbau bestehender Kanbansysteme sind zentrale Bestandteile der Versorgungs strategie bei Vögele. In nahezu 90 % aller Fälle können die Systempartner mit Hilfe des SAP-basierten Lieferplans langfristig planen und so die Fertigungs- und Montage linien optimal versorgen. Zur Analyse und Gewinner des „Best Partner Award“ 1. F + G Brenn- und Laserschneidtechnik GmbH, Bruchsal Ein Unternehmen, mit dem seit vielen Jahren sehr erfolgreich im Bereich Brennteile und Schweißkonstruktionen zusammengearbeitet wird. 2. Voss Fluid GmbH & Co. KG, Wipperführt Dieser Systempartner ist spezialisiert auf Hydraulikzubehör und Verschraubungen und optimierte die Bestell- und Lieferperformance durch Kanbanbelieferung. Produktivitätssteigerung und höchste Qualität – für Vorstand Dr. Christian Pawlik eindeutige Erfolge der nachhaltigen Einbeziehung der Vögele Geschäftspartner. In seiner Begrüßungsrede zum „Best Partner Award“ lobt Dr. Pawlik die gelungene Zusammenarbeit. Stefan Tamblé (M.), Leiter Materialwirtschaft und Einkauf, tauscht sich mit seinen Gästen über die Wichtigkeit der aktiven Pflege und des Ausbaus von Systempartnerschaften aus. stetigen Verbesserung dieser komplexen Pro zesse werden seit 2005 Einkaufs-, Logistikund Qualitätskennzahlen ermittelt. Dabei treten Schwachstellen und Potenziale zutage, die auch Christian Gräfe aus dem VögeleQualitätsmanagement betreffen. Er referierte über die Aussagekraft der Qualitätskenn zahlen und vermittelte den Zuhörern damit einen Einblick in die Regelkreise des Qua litätsmanagements. Gespannt waren alle auf die Gewinner des „Best Partner Award“. Damit ehrt Vögele Systempartner, die sich im letzten Jahr durch hervorragende Leistungen in Einkauf, Logis tik und Qualität hervorgehoben haben. Lutz Rogalla, geschäftsführender Gesellschafter der Lutz Rogalla GmbH, bedankte sich stell vertretend für alle prämierten Unternehmen: „Ich sehe in dieser Auszeichnung einen zu sätzlichen Ansporn, den eingeschlagenen Weg der kontinuierlichen Verbesserung wei ter fortzusetzen.“ Im Anschluss erlebten die Besucher beim Werksrundgang die Fertigung und Montage „live“. Durch diese gelungene Veranstaltung wurden die Systempartnerschaften gefes tigt und der Gedanke einer stetigen Weiter entwicklung der Produkt-, Prozess- und Servicequalität weiter manifestiert. Wie viel Potenzial und Optimierungsmöglichkeiten die konsequente Pflege der Geschäfts beziehungen und die strategische Vernet zung noch bereithalten, wird sich zeigen – spätestens beim Vögele „Best Partner Award“ 2008 in Mannheim! 3. Lutz Rogalla GmbH, Sinsheim Mit diesem Lieferanten von Kugel- und Pendel rollenlagern verbindet Vögele eine langjährige und erfolgreiche Systempartnerschaft. Die Herren Stütz und Gramlich der F + G Brenn- und Laserschneidtechnik GmbH freuten sich über ihren 1. Preis. blick in die werke Erweiterung des Prüfstands: Lückenlose Qualitätssicherung für alle Hamm-Walzen Qualitäts-Wegbereiter Rolf Hanauer, Leiter der Qualitäts sicherungs-Abteilung „Im Rahmen der Erweiterung der Endkon trolle haben wir ein neues Prüfprogramm erarbeitet und sind dadurch wesentlich flexibler: Einzelne Prüfschritte können von uns verändert, ergänzt oder im Ablauf verschoben werden. Diese Flexibilität macht sich vor allem dann bezahlt, wenn Rück meldungen aus dem Feld erfordern, dass bestimmte Details an den Maschinen zusätzlich untersucht werden oder einzelne Prüfmerkmale verändert werden müssen. Diese Änderungen können wir nun selber in kürzester Zeit umsetzen.“ Dr. Oliver Krill, Vorstand Technik Zu Beginn der Qualitätsprüfung kommt jede Walze auf den Rollenprüfstand. Unter den Rollen steckt jede Menge Technik: Der gesamte Prüfstand reicht 1 m tief in den Boden hinein und erforderte besondere Fundamente. Die Bremsen, die Kühlung und die Antriebselemente des Rollenprüfstandes werden natürlich auch regelmäßig gewartet und überprüft – von den Prüfern selbst! Ein Blick auf den Lageplan der Hamm AG zeigt: Die Werkshalle der Abteilung Qualitätssicherung, in der alle Walzen vor der Auslieferung einer gründlichen Endkontrolle unterzogen werden, liegt in zentraler Position auf dem Werksgelände. Das ist kein Zufall. Vielmehr ist Qualität bei Hamm ein Kern element und beständige Herausforderung im gesamten Herstellungsprozess. Zusätzlich zu den vorhandenen Prüf einrichtungen entstand in der zentralen Prüfhalle dieses Jahr eine zweite, neue Prüflinie. Stetig steigende Produktions zahlen und der Serienanlauf der Compact Line gaben den Anstoß für diese Erwei terung der Kapazitäten. In diesem Zusam menhang hat Hamm neue Prüfroutinen für alle Walzen eingeführt und die Prüfpro zeduren gründlich überarbeitet. Über einen Barcode auf dem Begleitzettel erkennt die neue Prüfsoftware, welche Maschine zur Endkontrolle ansteht, gibt die entspre chenden Sollwerte vor und fragt alle rele vanten Punkte ab. Insgesamt ist die Pro zedur für den Prüfer wesentlich einfacher und damit wiederum sicherer, weil so mög liche Fehler beim Prüfen prinzipbedingt ausgeschlossen sind. Im Zuge des Ausbaus verbesserte Hamm auch die Peripherie der Prüfstände und damit die Arbeitsbedin gungen der Prüfer. Insgesamt steigerte Hamm damit nicht nur die Qualität, sondern auch den Durchsatz: Mittlerweile durchlau fen täglich etwa 40 Maschinen nach vollen deter Montage diese Prüfungen. Aber Qualitätssicherung findet nicht nur im Prüffeld statt. Vielmehr hat Hamm als ISO 9000-zertifizierter Betrieb in allen Be reichen der Produktion Kontroll- und Prüf prozesse installiert und dokumentiert. Die erste Qualitätssicherungsmaßnahme erfolgt beim Wareneingang, wo die Lieferungen auf Vollständigkeit und Güte überprüft wer den. Zusätzlich sorgen Audits in den ver schiedenen Produktionsbereichen für eine ständige Überprüfung und stetige Verbes serung der Qualität im Montagewerk. „Wie wird man eigentlich Qualitätsprüfer?“ „Mit dem zusätzlichen Prüfstand können wir weiterhin 100% der Walzen vor der Auslie ferung prüfen. Damit stellen wir ein Höchst maß an Qualität für jede Maschine sicher. Die Qualität beginnt aber schon weit vorher. Durch regelmäßige Audits werden die Arbeitsweisen in der Montage überprüft und immer wieder ‚nachgeschärft‘. Ziel ist: Die Qualität muss bei jedem Arbeitsschritt stimmen!“ Dr. Axel Römer, Leiter der Entwicklungs abteilung „Auf dem Weg zur Serienreife erstellen wir für jeden neuen Walzentyp einen speziellen Prüfplan. Er wird gemeinsam vom Konstruk teur und einem Mitarbeiter aus der Abtei lung Qualitätssicherung erarbeitet. Fahrantrieb, Vibrationsantrieb, Beleuchtung und Elektrik gehören zu den Standardfunk tionen, die in den Check aufgenommen werden. Außerdem werden die Messpunkte an jedem Maschinentyp exakt festgelegt.“ Alfred Siller, Mitarbeiter in der Endkontrolle Eine Berufsausbildung zum „Qualitätsprüfer“ gibt es nicht, wohl aber Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für Qualität. Dazu zählen auch die Mitarbeiter, die bei Hamm die Endkontrolle vornehmen. Sie haben vorher in der Montage gearbeitet, z. B. als Schlosser oder Industrieelektroniker, und haben irgendwann ein ausgeprägtes Ge spür für Feinheiten entwickelt. Sie haben zum Beispiel ein „gutes Ohr“ und identifizieren auffällige Geräusche am Motor oder bei der Vibra tion sofort, arbeiten sehr präzise und haben einen Blick für Details. In den vergangenen Jahren wurden außerdem einige junge Mecha troniker nach ihrer Ausbildung bei Hamm in die QualitätssicherungsAbteilung übernommen. Sie kennen sich bestens mit der Elektronik und den Steuerungselementen aus und ergänzen damit die beste henden Teams hervorragend. Alfred Siller arbeitet seit 1979 bei Hamm. Er begann als Mitarbeiter im Schweißwerk. Heute prüft er die Walzen auf Herz und Nieren: „Wir haben am neuen Prüfstand perfekte Arbeitsbedingungen. Die Absauganlage sorgt für gute Luft, es ist hell und es herrschen angenehme Temperaturen in der Halle. Und mit den neuen Prüfprogram men können wir die Maschinen genauer prüfen, sind aber trotzdem schneller fertig.“ Die Walzen von Hamm wurden schon mehrfach für perfekte Ergonomie ausgezeichnet. Aber bei Hamm haben auch die Qualitätsprüfer ergonomisch optimierte Arbeitsplätze: Zum Beispiel sind die Anzeigen jetzt besser lesbar und viele Arbeiten werden vom bequemen Fahrersitz der Walze aus erledigt. < Das neue Prüfprogramm sorgt für eine lückenlose Kontrolle aller Details. Jede Maschine wird auf korrekte Funktion, Voll ständigkeit und Dichtig keit überprüft, bevor das Typenschild mit Serien nummer montiert wird. Im Durchschnitt dauert eine Prüfung etwa 1,5 Stunden. Spezielle Software vereinfacht die Prüfprozedur für die Qualitätsprüfer. Einzig der Prüfstand für die Dauertests befindet sich nicht in der zentralen Prüfhalle, denn hier werden Prototypen lange vor dem Serienstart getestet. Weil Aus sehen und Leistungsfähigkeit dieser Maschinen in der Entwicklungsphase natürlich zum best gehütetem Geheimnis bei Hamm gehört, finden diese Tests unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. blick in die werke „Takt“isch klug: Wirtgen führt Fließfertigung ein Große Nachfrage bei neuen Kleinfräsen kann dank kürzerer Durchlaufzeiten bedient werden Achteinhalb Stunden dauert ein Takt und davon gibt es genau fünf. Fünf Takte, in denen eine komplette Kleinfräse entsteht: Vom blanken Chassis bis zur straßenfertigen Kaltfräse – kein Hexenwerk, sondern der Lohn für die perfekte Pla nung der Konstrukteure und die ausgezeichnete Arbeit der Produktionsteams. Takt 1: Hebebühne im Einsatz Auf das blanke Chassis werden HydraulikKomponenten, Wasserpumpe, Fahrwerk und E-Schaltschrank montiert. Mit der Grundver schlauchung wird begonnen. Anschließend werden Chassis und Walzenaggregat mit einander verschraubt. Die Wirtgen-Kleinfräsen sind vor allem wegen der Optionsvielfalt bei den Kunden sehr beliebt, die Nachfrage nach maßge schneiderten Lösungen entsprechend groß. Um die kurzen Lieferzeiten auch bei der innovativen Kleinfräse vom Typ W 100 F zu garantieren, wurde die Produktion zum Jahreswechsel 2006/2007 von Stand- auf Taktfertigung umgestellt. Perfekt vorbereitet – schnell ausgezahlt „Bereits bei Planung und Konstruktion der W 100 F wurde darauf geachtet, dass die Maschine später in Taktfertigung montiert werden kann. Die einzelnen Arbeitsschritte wurden also schon vorher systematisch festgelegt“, erklärt Gerd Prassel, Leiter der Arbeitsplanung bei der Wirtgen GmbH. Die gute Planung hat sich gelohnt – das Montageprinzip funktioniert reibungslos: In kleinen, eingespielten Produktionsteams arbeiten die Wirtgen-Mitarbeiter die ein zelnen Arbeitsschritte routiniert ab. „Während der Umstellungsphase von Stand- auf Taktfertigung standen den Mon teuren dabei Paten zur Seite, die zuvor schon bei der Entwicklung mitgewirkt hat ten. So gelang die Eingewöhnung ins neue Arbeitsumfeld – mit neuen Wegen, Lager orten und Handgriffen – problemlos“, er läutert Bernd Schumacher, der als Abtei lungsleiter in der Endmontage Kleinfräsen die Umsetzung der Taktmontage verant wortlich betreut. „Learning-by-doing“ war die Devise – und die ist aufgegangen: Von fünf auf acht Kleinfräsen hat sich die Wo chenproduktion gesteigert. chigen Intervallen wechseln die Produk Zauberwort für die Materialbereitstellung tionsteams die Taktstation. „Jeder Mitarbei „Just-in-time“. Bei der W 100 F mit 35 ver ter ist bei uns an jedem Takt einsetzbar. schiedenen Ausstattungsoptionen kein Gerade bei Ausfall durch Urlaub oder ganz einfaches Unterfangen. „Wir sind Krankheit ein entscheidender Vorteil. So mittlerweile so weit, dass uns fünf Wochen bleiben wir flexibel, um uns auf jede er reichen – von dem Tag an, an dem wir den denkliche Situation einzustellen“, begrün Auftrag annehmen, bis zu dem Tag, an dem det Bernd Schumacher die Strategie. Das die fertige Kleinfräse die Montagehalle Rotationssystem fordert die Mitarbeiter verlässt“, zeigt sich Arbeitsplaner Gerd und bringt Abwechslung in den Arbeitsall Prassel zufrieden. tag: „Ich finde das Rotationsprinzip gut, so Doch bis die Fräse schließlich ausgelie kenne ich mich in allen Arbeitsbereichen fert wird, muss sie sich erst einer strengen bestens aus“, bestätigt auch Monteur Qualitätsprüfung unterziehen. Am Ende Philipp Jatzek. von Takt fünf checkt ein ausgewähltes Team anhand festgelegter Maschinen-Ab Schlankes Lager: Just-in-time nahme-Protokolle, so genannter MAPs, die Damit die Taktfertigung reibungslos funk Qualität der fertigen Fräse. Akribisch ge tioniert, bedarf es auch einer durchdachten nau prüfen die Mitarbeiter in diesem Logistik. Jedes Bauteil muss zum richtigen Arbeitsschritt die Maschinen auf Herz und Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Um die Nieren – so ist gewährleistet, dass der hohe Lagerhaltung zu verschlanken, heißt das Qualitätsanspruch gehalten wird. Takt 2: Einbau Motorstation Hier wird die „Hochzeit“ gefeiert: Chassis und Motorstation treffen erstmals aufeinander. Außerdem werden die Abstreiferkonsole und die Bandtraverse inklusive Schmierlei tungen eingebaut. Die Grundverschlauchung wird komplettiert. Takt 3: Montage des Aufnahmebandes Aufstieg, Fahrersitz, Aufnahmeband, hintere Motorhaube und Optionen wie beispielswei se das Schutzdach werden montiert. Außerdem wird die Vorprüfung der elektrischen Funktionen durchgeführt. Zeiten runter, Motivation rauf Um die Durchlaufzeit der Taktung zu redu zieren, werden zeitaufwändige Arbeits schritte bereits in der Vormontage erledigt. Dabei sind die einzelnen Vormontagesta tionen räumlich direkt den entsprechenden Einbauorten in der Endmontage zugeord net. So verläuft dank kurzer Wege der Arbeitsprozess äußerst effizient. „Seit Ein führung der Taktmontage konnte eine Durchlaufreduzierung von 30 Prozent er reicht werden“, bestätigt Projektbetreuer Luis Gonzalez aus der Abteilung Arbeits planung. Außerdem wird seit Einführung der Fließfertigung deutlich weniger Platz im Hallenschiff für die Kleinfräsen-Montage benötigt. „Durch die optimierten Arbeitsab läufe brauchen wir viele platzraubende Vorrichtungen nur einmal, wie beispiels weise die Hebebühne für das Zusammen fügen von Chassis und Walzenaggregat“, verdeutlicht Gonzalez. Bewährt hat sich auch das Rotationssystem. In zweiwö Stimmen der Projektbeteiligten Luis Gonzalez, Projektbetreuer „Der für mich schönste Erfolg der Umstellung auf Taktfertigung ist die Zufriedenheit der Taktmitarbeiter – was sich auch deutlich in der Qualität der Endprodukte widerspiegelt.“ Kai Kruse, Monteur „Durch die Möglichkeit, an verschiedenen Takten zu arbeiten, beherrsche ich mittlerweile fast alle anfallenden Montageschritte der Endmontage – das macht mir richtig Spaß.“ Bernd Schumacher, Abteilungsleiter in der Endmontage Klein fräsen Takt 4: Funktionsprüfung Die Inbetriebnahme der Maschine mit kom pletter Einstellung und Funktionsprüfung der hydraulischen Anlage erfolgt. Nach gründ licher Reinigung auf dem Waschplatz findet nun die Dichtigkeitskontrolle mit erweiterter Funktionsprüfung statt. „Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter: Weil sie sich in den einzelnen Arbeitsteams gegen seitig so gut unterstützen und deshalb der Taktfluss immer eingehalten werden kann.“ Waldemar Block, Monteur „Prima ist, dass seit Einführung der Taktmon tage der Materialfluss noch besser läuft und wir komplett unterbrechungsfrei montieren können.“ Takt 5: Motorhaube wird montiert Zum Schluss werden noch Optionen sowie sämtliche Verkleidungen, die Motorhaube und das Verladeband montiert. Anschließend folgt die QS-Abnahme. Dann geht es aus der Halle hinaus zum Bereich Finish. wir bilden aus Wirtgen Group „Azubi Technologie-Tage“ in Windhagen Auszubildende meistern Straßenbauprojekt < Den Einbau der sechs Zentimeter dicken Trag- und Deckschicht, mit dem Vögele-Fer tiger Super 1800-2 und der Hamm-Walze HD 10, haben die Azubis wie echte Profis im Griff. 10 Neun Industriemechaniker-Azubis im letzten Lehrjahr sind für die Wirtgen GmbH ins Rennen gegangen. Sieben Industriemechaniker- und Mechatroni ker-Azubis hat Hamm an den Start geschickt. 27 Azubis von Wirtgen, Vögele und Hamm versammelten sich vom 29. bis zum 31. Oktober im Wirtgen-Stammwerk. Der Grund: Die Wirtgen Group „Azubi Tech nologie-Tage“ standen an. Frei nach dem Motto „learning-by-doing“ durften die Azubis ein Teilstück der Hohner Straße auf einer Länge von 400 Metern und einer Breite von drei Metern selbstständig instand setzen. Azubis die Technik des Bodenstabilisierers WR 2000. „Sonst kennt man ja nur die Maschi nen aus dem eigenen Werk bis ins letzte De tail, hier bekommt man auch mal einen Ein blick, wie leistungsstark der Super 1800-2 von Vögele und der WR 2000 von Wirtgen sind“, zeigt sich Heiko Schabner, HammAzubi im dritten Lehrjahr, beeindruckt. Die Idee der Wirtgen Group „Azubi Techno logie-Tage“ wurde von Stefan Wirtgen und Jürgen Wirtgen entwickelt. Die Auszubil denden der Fachrichtungen Industrieme chaniker oder Mechatroniker des letzten Lehrjahres sollen so die außergewöhnliche Möglichkeit erhalten, die Maschinen der Wirtgen Group, die sie sonst nur montieren, einmal selbst im Arbeitseinsatz zu fahren – unter realen Baustellenbedingungen. So werden ihnen die Maschinen noch vertrau ter und sie können sich besser in die Per spektive des Endkunden hineinversetzen. Tag Eins – Vorfreude geweckt Martin Diekmann, Produktmanager der Wirtgen GmbH, erklärt den Azubis, was sie in den kommenden Tagen erwartet. Gespann te Gesichter nehmen jedes Wort des WirtgenSpezialisten für Recycling und Bodensta bilisierung auf. Aufgeregte Stimmen: „Sollen wir wirklich eine Straße selbst sanieren?“ „So was haben wir doch noch nie gemacht.“ Doch die anfängliche Unsicherheit weicht schnell der Neugierde und schlägt schließlich in be geisterte Vorfreude um. Am Nachmittag weisen erfahrene Monteure die Debütanten dann in die Maschinen ein. Christian Müller, Service-Monteur bei Wirtgen, erläutert den Tag Drei – Herausforderung Asphaltschicht Trotz des anstrengenden Vortages sind die Auszubildenden der Wirtgen Group auch heute wieder mit Enthusiasmus dabei. Der Einbau der sechs Zentimeter dicken Asphalt schicht mit dem Vögele-Fertiger Super 1800-2 und der Hamm-Walze HD 10 ist bei den schlechten Witterungsbedingungen keine leichte Aufgabe. „Durch den starken Regen der vergangenen Tage ist der Unter grund relativ weich, wir lassen uns aber nicht unterkriegen und geben unser Bestes“, verspricht Stefan Lotz, Azubi im zweiten Lehrjahr bei der Vögele AG. „Ich bin echt überrascht, wie geschickt sich unsere Azubis im Umgang mit dem Super 1800-2 anstellen und wie schnell sie dazu lernen, das spricht auch für die gelun gene Ausbildung in den Unternehmen der Wirtgen Group“, erklärt Ausbilder Uwe Deutsch von Vögele. Mit aller Kraft wollen die Azubis die an sie gerichtete Aufgabe bewerkstelligen. Die Anstrengungen zahlen sich aus, um 17 Uhr ist der letzte Abschnitt der 400 Me ter langen und drei Meter breiten Strecke asphaltiert – in nur 24 Arbeitsstunden. Müde, aber stolz und um viele wertvolle Mit neun Mechatroniker- und Industriemecha Erfahrungen reicher, verlassen die Azubis niker-Auszubildenden ist Vögele angetreten. in der aufkommenden Kälte und bei ein setzender Dunkelheit die Baustelle. Die bildungsleiter der Hamm AG, ist mit der Herausforderung ist erfolgreich bewältigt Arbeitsleistung seiner Mechatroniker- und – der Straßenabschnitt ist fertig geworden. Industriemechaniker-Azubis höchst zufrie Ausbilder und Azubis sind sich einig: Die den: „Unser Kundendienst-Monteur Janko „Azubi-Technologie-Tage“ 2007 in Wind Weiß muss kaum unterstützend eingreifen, hagen waren ein voller Erfolg und werden die Azubis beherrschen die Walzen selbst hoffentlich eine Neuauflage bei Vögele ständig.“ oder Hamm erleben. Tag Zwei – In Rekordzeit zum stabilen Unterbau Im morgendlichen Nebel des zweiten Tages machen sich die 27 jungen Damen und Herren dann hoch motiviert ans Werk. Zu nächst gilt es, den Straßenunterbau mit Hilfe eines WR 2000 zu verbessern. Eine Arbeit, die für die Azubis zwar ungewohnt ist, ihnen aber sichtlich Spaß macht. „Ich bin total gespannt, ob wir es schaffen, der Abschnitt ist ganz schön lang und durch den anhaltenden Regen ziemlich durch nässt“, meint Tobias Buslei, Industrieme chaniker-Azubi im 4. Lehrjahr bei der Wirtgen GmbH. Mit der Bodenstabilisierung können Böden durch die Zugabe von Ergänzungs mitteln, in diesem Fall Sand, verbessert werden. So ist der Untergrund für die nach folgenden Verdichtungsarbeiten mit Hamm Walzen bestens vorbereitet. Mit Einbruch der Dunkelheit – nach nur acht Arbeits stunden – ist es vollbracht. Am Ende des Arbeitstages zeigt sich das Wirtgen-Ausbil dungsteam (Helmut Hecking, Ewald Witte mann und Jürgen Ludwig) mit dem erziel ten Tagwerk äußerst zufrieden: „Super, wie motiviert unsere Azubis die Sache anpa cken. Obwohl die Wetterlage nicht die bes ten Vorraussetzungen bietet, hat alles rei bungslos geklappt.“ Auch Josef Dill, Aus Hamm-Ausbildungsleiter Josef Dill, Vögele-Aus bilder Uwe Deutsch und Wirtgen-Ausbildungs leiter Helmut Hecking können entspannt zuschauen, während ihre Azubis den Straßenab schnitt instand setzen. Dualer Studiengang: Kathrin Klein und Benja min Pock kombinieren die Ausbildung zum In dustriemechaniker bei der Wirtgen GmbH mit einem Maschinenbau-Studium an der Fach hochschule Koblenz. Kathrin Klein steht als einzige Dame auf der Wirtgen Group-Baustelle ihren Mann. Hamm-Azubi Heiko Schabner beherrscht die HD 10 fachmännisch. WIR BILDEN AUS Großer Auftritt für den „Mini-Miner“ Wirtgen-Auszubildende präsentieren ihr Modell des Surface Miner 2500 SM in Australien Über 16.000 Kilometer und ein ganzer Ozean liegen zwischen Deutschland und Australien. Da es jedoch Straßen sind, die die Menschen überall auf der Welt miteinander verbinden, haben die Maschi nen der Wirtgen GmbH auch dort Einzug gehalten. Dem Surface Miner 2500 SM, der derzeit gleich in 14-facher Ausgabe Eisenerz in Westaustralien abbaut, haben die Auszubildenden der Wirtgen GmbH ein eigenes Projekt gewidmet. Über 1.700 Arbeitsstunden hat ein acht köpfiges Team schon in den Modellbau des 2500 SM im Maßstab 1:10 investiert. Dabei ist nicht nur technisches Wissen und hand werkliches Geschick, sondern auch „Köpf chen“ gefragt: Von der Planung über die Zeichnung bis zur Fertigung der zahl reichen Einzelteile des 105 Kilogramm schweren Miniatur-Miners übernehmen die Auszubildenden sämtliche Aufgaben selbst. Als erfahrene Ausbilder stehen Ewald Wittemann und Jürgen Ludwig den jungen Leuten bei ihrem Projekt zur Seite. Ist die Miniaturausgabe fertig gestellt, dür fen zwei Auszubildende dem Kunden das Projekt übergeben – vor Ort in Australien. Der angehende Konstruktionsmechaniker Nico Dinspel und der künftige Industrie elektroniker Dennis Penner sind für diesen Job vom Team ausgewählt worden und dür fen nach „Down under“. der Teile sind selbst hergestellt. Die Auszu bildenden lernen dadurch die Maschinen bis in jedes Detail kennen. „Wer während der Ausbildung so tiefe Einblicke in einen bestimmten Maschinentyp erhält, kann auch später einmal in diesem Bereich ein gesetzt werden“, erklärt Helmut Hecking, Ausbildungsleiter der Wirtgen GmbH. Un term Strich steht hinter dem Projekt „Mo dellbau Surface Miner 2500 SM“ eine ein malige Erfahrung für die Auszubildenden, ein zufriedener Kunde und ein gelungener Auftritt der Wirtgen GmbH auf dem fünf ten Kontinent. < Heute wird in der Ausbildungswerkstatt noch fleißig an dem Modell getüftelt – in Kürze übergeben zwei Azubis den „MiniMiner“ vor Ort an den Kunden in Australien. Motivationsschub für Azubis Solche Ausbildungsprojekte sind mittler weile zur Tradition bei der Wirtgen GmbH geworden. Der 2500 SM ist bereits der drit te „Wirtgen-Koloss“, den Azubis im Klein format nachbauen. Mindestens 90 Prozent Hamm-Azubis greifen nach den Sternen Vögele-Azubis verbessern Qualität und Produktivität „Universale“ Projektarbeit Praxis-Projekte sind gefragt Wie groß ist die Entfernung zwischen Sonne und Pluto? In Tirschenreuth sind es rund sechs Kilometer. Hier haben die Hamm-Azubis, in enger Zusammenarbeit mit der Sternwarte Tirschenreuth, ein Modell unseres Sonnensystems im Maß stab 1:1.000.000.000 entwickelt und gebaut. Hamm hatte schon 1964 den Bau der Sternwarte aktiv unterstützt. Ein Grund mehr, auch bei der Erweiterung 2007 einen Beitrag zu leisten. Das Projekt erwies sich als eine praxisnahe Übung in vielen Disziplinen. Zunächst er arbeiteten die Azubis das grundsätzliche Design. Sie lösten dazu ganz unterschied liche Fragen – von der Materialauswahl bis hin zur Entwicklung einer praktikablen Lösung für eine stabile, witterungsbestän dige und optisch ansprechende Befestigung der Planeten auf den Stehlen. Besonders die Ringe des Saturn verursachten einiges Kopfzerbrechen, aber auch diese Aufgabe löste der ideenreiche Nachwuchs elegant. Im nächsten Schritt produzierte das Azubi-Team alle Bauteile. Das erforderte Kenntnisse bei der Bearbeitung von Edel stahl und Kunststoff ebenso wie beim Drehen, Fräsen, Bohren und Gewinde schneiden. Zu guter Letzt kümmerten sich die Azubis mit gewohnter Präzision auch um die Montage des Tirschenreuther Son nensystems. Den feierlichen Abschluss bil dete die Einweihung des Planetenwegs im Beisein von Bürgermeister und Landrat. Es lohnt sich also, hin und wieder nach den Sternen zu greifen ... Feierliche Einweihung: Der Tirschenreuther Landrat Karl Haberkorn (l.) bedankte sich bei Josef Dill (M.) und Marketingleiter Gottfried Beer für die tatkräftige Unterstützung der Hamm AG. Der Jupiter sitzt! Die Azubis, Ausbildungsleiter Josef Dill und der Leiter der Volkshochschule Tirschenreuth, Harald Fritsch (l.), freuen sich über die gelungene Präsentation der zehn Himmels körper entlang des Planetenwegs. Die Azubis des Mannheimer Tradi tionsunternehmens haben wirklich etwas drauf. Das zeigen sie immer wieder, wenn es darum geht, ihre Kollegen in der Pro duktion tatkräftig zu unterstützen. Der Ausbildungsplan bei Vögele sieht vor, dass die Auszubildenden direkt in der Praxis mitarbeiten. Mit den Ausbildern werden Themen definiert und als Praxis projekt oder Abschlussarbeit ausgeführt. der neuen Klebevorrichtung kann man schon nach zwei Stunden weiterarbeiten“, zeigt sich Ausbilder Thomas Bayer – der gemeinsam mit Ausbilder Uwe Deutsch und dem stellvertretenden Leiter der Quali tätssicherung Matthias Schmidt die Azubis bei ihren Projekten betreut – begeistert. Die Abteilung Bohlenbau hat Bedarf für fünf weitere Klebevorrichtungen angemel det, das Projekt wird also fortgesetzt. Schnelligkeit gefordert Qualität zählt Den Vögele-Kollegen aus der Produktion gehen nie die Ideen aus, wie sie die Arbeits abläufe optimieren können. Um die Produk tivität zu steigern, sollte eine Klebevorrich tung zum Einkleben der Gleitbänder in die Teleskoprohre der Ausziehbohlen entwi ckelt werden. Die Gleitbänder haben eine wichtige Funktion, denn ohne sie würden sich die Teleskoprohre nicht reibungslos ausfahren lassen. Eine Herausforderung für die Azubis Spyridon Korogonas und Borys Balajda, die mit dem Projekt „Beheizbare Klebevor richtung“ betraut wurden und es vorbild lich meisterten. „Früher dauerte der Aus härtvorgang des Klebers 24 Stunden, mit Für seine Abschlussprüfung zum Mecha troniker bearbeitete Gianluca Fritsch feder führend das Projekt „Hydraulische Prüfund Bohrvorrichtung für Ausziehbohlen“. Diese Montagehilfe wird in der Abteilung Bohlenbau für die Ausziehbohlen der Straßenfertiger benötigt. Sie stellt sicher, dass die Führungsschienen der Auszieh bohle so genau montiert werden, dass die Bohle innerhalb des Toleranzbereiches von nur 0,1 mm bleibt. Mit der bisherigen Bohr vorrichtung hätte die geforderte Menge an Bohlen sowie die Bohlenqualität nicht mehr erreicht werden können. Das Projekt war ein voller Erfolg – heute ist Fritsch als Mecha troniker in der Elektromontage angestellt. Matthias Schmidt erläutert den Auszubildenden Borys Balajda und Spyridon Korogonas (v. l.) den Heizzylinder der Klebevorrichtung. Die Ausbilder Thomas Bayer und Uwe Deutsch sind mächtig stolz auf die sehr guten Praxisleis tungen von Gianluca Fritsch und ihrer Azubis. 11 technologien im einsatz Recycling und Natursteinaufbereitung Kernanwendungen von Kleemann – weltweit erfolgreich gebiet von Kleemann-Maschinen ist, zeigt sich in Einsatzorten in ganz Europa. Recycling auf dem Vormarsch – Deutschland: Einsatz als klassischer mobiler Vorbrecher Markus Wörner (r), Gesamtvertriebsleiter Kleemann GmbH, und Michael Schwarz, Verkaufsleiter Europa, sind vom steigenden Absatz der Kleemann-Maschinen in Europa begeistert. 12 Wie im Privathaushalt zwischen grünem Punkt, Restmüll und Papiertonne getrennt wird, weiß inzwischen fast jeder. Aber wer recycelt eigentlich Straßen, Brücken und komplette Häuser? Spezia list auf diesem Gebiet ist die Kleemann GmbH. Systematisch wurden über Jahr zehnte sowohl leistungsstarke mobile als auch stationäre Brech- und Siebanlagen entwickelt, die für die moderne Recycling industrie richtungsweisend sind. Das Prinzip ist simpel: Bauschutt wird zu nächst von Backen- oder Prallbrechern zer kleinert. Unerwünschte Nebenprodukte wer den über Windseparatoren, durch händische Sortierung am Leseband oder über große Elek tromagneten vom Materialstrom abgetrennt. Das reduzierte Endmaterial kann dann noch mit Hilfe von Siebanlagen in unterschied lichste Körnungen getrennt werden. Aktuell ist ein Kleemann-Brecher für die Wirtgen GmbH im Einsatz. In Windhagen wird das ehemalige Agfa-Gelände dem Erdboden gleich gemacht. Wirtgen erwei tert den Werksstandort Windhagen in nörd licher Richtung. Der Bauschutt, der beim Abriss des Agfa-Werks angefallen ist, muss aufbereitet werden. Ein großer Einsatz für die raupenmobile Prallmühle vom Typ MR 130 Z. Sie arbeitet als klassischer Vorbre Die Herausforderung: Für jedes Aus gangsmaterial und für jede gewünschte End körnung brauchen die Kunden speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Lösungen. Das Geheimnis der Kleemann-Maschinen liegt nicht nur in ihrer außerordentlichen Leistungsstärke, sondern auch in ihrer Op tionsvielfalt, die diverse Anwendungen mög lich machen. Wie groß das Anwendungs Recycling: Aus alt wird neu In den Anfängen der Recyclingindustrie im Bereich mineralischer Stoffe ging es vornehmlich um die reine Volumenreduzierung: Große Schuttbrocken sollen zu kleinen Korngrößen gebrochen werden. Über die Jahre haben sich – vor dem Hintergrund der Ressourcenschonung – Qualitätsstandards etabliert, die heute bei entsprechender Auf bereitung die Verwendung des Materials als hochwertige Straßenbaustoffe erlauben. cher. 50.000 bis 60.000 Tonnen Bauschutt gilt es zu bearbeiten. „Unsere Prallmühle ist beinahe rund um die Uhr im Einsatz, so können wir etwa 40.000 Tonnen qualifi ziertes Recyclingmaterial später wieder ver wenden“, ist Paul Hermann Prangenberg von der Baufirma PZ über die Leistung des Geräts aus der Linie Mobirex begeistert. Frankreich: Ressourcen schonendes Bauschuttrecycling Umschlossen von den Flüssen Seine, Mar ne, Oise und Beuvronne, sind auf der „Îlede-France“ derzeit gleich vier KleemannMaschinen für die französische Firma Colas im Einsatz. Die Aufgabe der Kleemann-Maschinen: Straßen-, Brücken- und Häuserabbruch soll recycelt werden. Die Kombination von zwei mobilen Prallbrechern macht dies möglich. Das Ausgangsmaterial wird von einem Mobirex MR 122 Z vorgebrochen, Armierungsstahl durch einen Elektromag neten herausgezogen. Ein MR 100 Z über nimmt das Material und verarbeitet es zu einer 0/20 Körnung. Das so hergestellte Endprodukt kann dann im Straßenbau wie der eingesetzt werden. Wegen des hohen Kostendrucks wird meist mit nur einer Brechstufe operiert und bei der Verarbeitung von armiertem Beton unter Ein satz von schweren Magneten darin enthaltenes Eisen abgeschieden. Bei der Produk tion von höherwertigen Mineralgemischen mit entsprechendem Sandanteil und häufigem Standortwechsel kommen dabei vermehrt raupenmobile Prallmühlen mit Nachsieb und Überkornrückführung zum Einsatz. Hohe Endproduktqualität in der Natursteinaufbereitung Doch nicht nur in der Verarbeitung und Wiederaufbereitung von Bauschutt bietet die Kleemann-Produktpalette eine Vielfalt an maßgeschneiderten Lösungen. Auch für jede erdenkliche Aufgabe in der Natursteinaufbereitung gibt es individuelle Angebote. Die Anlagen können sowohl mobil, versetzbar oder stationär sein. England: Harter Fall – Gemischter Naturstein In Carlisle, einer Stadt in der Grafschaft Cumbria im äußersten Nordwesten Englands, ist ein Mobicat MC 120 Z im Einsatz. In einem Steinbruch, der von der Landrec Ltd betrieben wird, gewinnt der mobile Backenbrecher aus gemischtem Naturstein Untergrundmaterial für den Straßenbau. Ein nicht ganz einfacher Einsatz, denn der Naturstein besteht sowohl aus hartem Gestein als auch aus Sandstein mit teilweise klebrigen Zonen. Der Stein bruch wurde aus einem bestehenden Ge lände entwickelt, um die umfangreichen Straßenbauarbeiten zu versorgen, die in der Nähe von Carlisle anstehen. Der MC 120 Z wurde ausgewählt, weil er zuvor schon als Leasing-Maschine für dieses Anwen dungsgebiet getestet und für perfekt befun den wurde. „Die Maschine ist ein sehr aus gereiftes, schweres Gerät mit guter Zu gänglichkeit, es war die einzige Möglichkeit für diese Anwendung“, erklärt sich Projekt leiter Peter Slater äußerst zufrieden mit dem Kleemann-Brecher. Seit Februar 2007 läuft der MC 120 Z erfolgreich und erzeugt da bei 250 bis 300 Tonnen 0 / 150 mm Material (General Fill) pro Stunde. Das Material kann bei Bedarf noch mit einem Kegel brecher zerkleinert werden, um Typ 1 Unter grund für Straßen herzustellen. Steinbruch einen neuen Primär-Brecher, um eine höhere Tonnage zu erreichen. Er wurde fündig: Sensationelle 280 Tonnen pro Stunde schafft der mobile Backen brecher aus dem Hause Kleemann durch schnittlich. „Ich bin sehr von der Zuver lässigkeit des Brechers angetan, vor allem die Zufuhreinrichtung mit dem effizient ar beitenden Vorsieb ist die beste, die ich je gesehen habe“, zeigt sich Thompson von seinem neuen Backenbrecher beeindruckt. steuerte SPS betrieben. Die Endprodukte der gewünschten Qualitäten finden ihr Einsatzspektrum sowohl in der Beton- als auch in der Asphalt produzierenden In dustrie. Litauen: Aus Moränekies wird Edelsplitt Für die Firma KRG, einem langjährigen Kunden von Wirtgen Vilnius, realisiert Klee mann eine stationäre Edelsplittbrecherei in einer Kiesgrube im Süden von Litauen. Per Prozessvisualisierung auf einem Bildschirm in der Steuerwarte wird die mit 400 kW Anschlussleistung ausgelegte An lage über eine vollautomatisch computerge Schottland: Hohe Produktionsmenge gefragt Für das Familienunternehmen W. Thomp son & Son Ltd, mit Sitz in Dumbarton in der Nähe von Glasgow, produziert ein MC 120 Z große Mengen an Mineralge mischen und 0 /150 mm Grobmaterial (Crusher Run) aus Hartgestein. Firmenchef William Thompson suchte für seinen Der Einstieg in den Markt der Aufbereitungs technologien in Litauen ist gelungen. Das Kleemann-Serviceteam von Wirtgen Vilnius UAB ist für die Zukunft bestens vorbereitet. Geschäftsführer Arturas Stakauskas (r.) und der verantwortliche Kleemann-Servicetechni ker Virginijas Mazeika konnten ihren Kunden KRG von A bis Z professionell betreuen. Natursteinaufbereitung: Extreme Leistungsanforderung Neben der Herstellung von Mineralgemi schen fordert die Natursteinaufbereitung häufig hohe Endproduktqualität in ver schiedenen, feinen Körngrößen, damit das Material wieder verwendet werden kann. Dies bedingt meist mehrstufige Brechpro zesse und exakte Trennschnitte. Neben den Qualitätsanforderungen an die Endprodukte sind in der Natursteinverarbeitung meist auch die Leistungsanforderungen ziemlich hoch, deshalb werden hier neben mobilen Geräten auch vielfach große stationäre Anlagen betrieben. Für die unterschiedlichsten Gesteinsarten kommen dabei alle Brecherarten von Backen-, über Prall- bis hin zu Kreiselbrechern zum Einsatz. die wirtgen group in österreich Jubiläum im Salzkammergut Fünf erfolgreiche Jahre bei Wirtgen Österreich Österreich ist traditionelles Transit land. Zu den klassischen Nord-Süd-Ver bindungen wie der Inntalautobahn oder dem Brenner kommen seit der EU-Erwei terung auch die Ost-West-Achsen nach Tschechien, Ungarn, Bulgarien und Rumänien hinzu. Allein für den Verkehr nach Bulgarien registrierte die Asfinag (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finan zierungs-Aktiengesellschaft) zwischen Februar 2006 und Februar 2007 einen Zuwachs von 103% beim Lkw-Verkehr. Damit der Verkehr weiter fließt, müssen die Transitadern in bestem Zustand erhalten werden. Neben der Sanierung und dem Ausbau gibt es auch größere Neubau projekte, so sind derzeit nördlich von Wien Erdarbeiten für die neue A5 im Gang. Beim Bau dieser zweispurigen Autobahn nach Tschechien sind neue Wirtgen-Recycler und Hamm-Walzen im Einsatz. Im Frühjahr werden auch Fer tiger von Vögele die Arbeit aufnehmen und das Maschinenspektrum der Wirt gen Group komplettieren. „Wer sich in Österreich ernsthaft mit Straßenbau beschäftigt, kommt an uns nicht vorbei“, sagt Josef Fessl, Niederlas sungsleiter bei Wirtgen Österreich, selbst bewusst. Vor gerade erst fünf Jahren wur de die Niederlassung in Steyrermühl ge gründet. Damals bezog ein engagiertes Team von sechs Mitarbeitern ein 7.500m² großes Gelände im sanft hügeligen Voralpenland. Unterdessen wurden 1,4 Mio. Euro in eine neue Werkstatt investiert und zehn neue Mitarbeiter eingestellt. Der ver Ausstattung auf höchstem Niveau: Im neuen Anbau finden neben der geräumigen Werkstatt auch noch die Waschhalle, das große Ersatzteillager und die modernen Kundendienstbüros ihren Platz. Das Team von Wirtgen Österreich, um Niederlassungsleiter Josef Fessl (2. v. r.), feiert gemeinsam mit Kunden und Gästen aus den Wirtgen Group-Stammwerken die gelungene Zusammenarbeit. kehrsgünstige Standort in der Mitte des Österreich bei Brezen und Weißwürsten. In Landes, direkt an der Ausfahrt 216 der einer kleinen Ausstellung gab es als „Welt Westautobahn, erwies sich als gute Wahl. premiere“ die neue Wirtgen-Kaltfräse Auch das Konzept aus Kompetenz und W 150 zu sehen, daneben u. a. die inno Kundennähe ging auf und wurde zum vativen Walzen der neuen kleinen HDTurbomotor für den Geschäftserfolg. Reihe von Hamm und die brandaktuellen Grund genug, den Anlass gebührend Kompakt-Fertiger der 1300er-Reihe von zu würdigen. Am 6. Oktober 2007 beging Vögele. Trotz wolkenverhangenem Himmel man also die äußerst erfolgreiche erste hal war die Stimmung sonnig. Hans-Peter be Dekade mit einem bayerischen Oktober Bollinger, Vertriebsleiter Zentraleuropa der fest. Gemeinsam mit den Kunden, mit Wirtgen GmbH, brachte es auf den Punkt: Vertretern von ABF Straßensanierung, „Der Erfolg macht einfach Spaß.“ Und das Alpine Bau, Fröschl Bau, Held&Franke Wetter war Nebensache. und Strabag, feierte das Team von Wirtgen Interview anlässlich des Jubiläums von Wirtgen Österreich Josef Fessl, Niederlassungsleiter bei Wirtgen Österreich. Fünf Jahre Wirtgen Österreich, wie lautet Ihr Fazit? „Alles entwickelt sich unglaublich gut. Das Tempo bei der Wirtgen Group ist fantastisch, denn es gibt keine langen Entschei dungswege. Ein Beispiel: Ende 2005 wurde der Neubau einer neuen Werkstatt und eines Ersatzteillagers beschlossen, bereits im Lauf des Jahres 2006 wurde der Bau abgeschlossen.“ 2007 wurden neben dem Service auch Ersatzteilverkauf und Anwendungsbe ratung neu in das Leistungsspektrum aufgenommen... „Den Ersatzteilverkauf und die Anwen dungsberatung gibt es seit diesem Früh jahr. Der Service wurde sofort gut angenommen. Die Ersatzteile bestellten viele unserer Kunden früher direkt in Deutsch land, aber inzwischen ist auch hier das Geschäft sehr gut angelaufen. Man schätzt unsere Kompetenz vor Ort unter unserem Kundendienstleiter Manfred Stiegler sehr.“ Wie ist die Nachfrage bei der Anwendungsberatung? „Die Anwendungsberatung ist sehr erfolgreich. Unser Angebot geht dabei weit über eine Meißelberatung hinaus. Wenn zum Beispiel in einem Unternehmen ein Maschi nenfahrer in Pension geht, bieten wir Ein weisungen für seinen Nachfolger an. Wir helfen auch weiter, wenn es auf einer Baustelle spezielle verfahrenstechnische Fragen gibt. Damit lehnen wir uns natürlich weit aus dem Fenster, das aber bislang sehr erfolgreich. Unser technischer Berater Hermann Strobl kennt sich mit allen Pro duktsparten bestens aus. Und mit seiner ruhigen, souveränen Art ist er auch der ideale Mann, wenn es auf einer Großbau stelle eine verfahrenstechnische Besonder heit gibt und eine Mannschaft mit Bera tungsbedarf. Dieses Angebot ist hier ein Alleinstellungsmerkmal.“ Das klingt überzeugend, was ist Ihr Erfolgsrezept? „Vor allem Kontinuität – beim Personal und bei der Marktbearbeitung. Außerdem Ver lässlichkeit, d.h. hinter dem zu stehen, was man sagt, und einzuhalten, was versprochen wurde. Ganz wichtig ist auch die Kundennähe, dass wir uns in die Köpfe der Kunden hineinversetzen und unser Vorge hen flexibel darauf abstimmen.“ Gibt es Pläne für die Zukunft, die Sie uns verraten würden? „In naher Zukunft sind der weitere Aufbau des Ersatzteillagers und die personelle Ver stärkung in Vertrieb und Service vorrangig. Mittelfristig wollen wir die Marktführerschaft auch im Hamm-Segment erobern.“ Angeregte Gespräche im Festzelt: Viele Kun den nutzten die einmalige Gelegenheit, sich vor Ort ein genaues Bild über die neuen Mög lichkeiten der Niederlassung zu machen. 13 Wirtgen Group Maschinenausstellung: Große Beachtung fanden die neue „kleine“ Großfräse W 150, die innovative HD-Serie von Hamm und die brandneuen Vögele-Fertiger der 1300er-Reihe. < Die Kunden von Markus Kerschbaumer (r.), Vertriebsbeauf tragter von Wirtgen Österreich für die Region West, konnten sich kaum von den Walzen der kleinen HD-Reihe trennen. < Verkauf der Wirtgen Group-Originalteile läuft gut an: Klaus Feilecker (r.), Original teilverkäufer im Innen dienst, und Hermann Strobl, Anwendungs berater, tauschen sich über die neue Meißel serie aus. technologien im einsatz Premiere: Großprojekt mit WR 4200 in China Kunde vertraut komplett auf Wirtgen-Kaltrecyclingtechnologie < Perfekte Arbeitsbe dingungen auch für die Nachtbaustelle: Das Beleuchtungs system sorgt für erhöhte Sicherheit und gute Sichtver hältnisse für die Mannschaft. Auf einem Abschnitt des 658 km langen Jingshen Expressway, der Peking mit der Großstadt Shenyang im Nordosten Chinas verbindet, arbeitet ein „Gigant“ mit Prä zision und beeindruckender Effizienz: Der erste WR 4200 in China setzt neue Maß stäbe im Kaltrecycling. In höchster Qua lität saniert der Hochleistungsrecycler die mit Schwerlastverkehr stark befahrene Autobahn, in China „Expressway“ genannt. Das Besondere: In einem zweistufigen Recyclingverfahren unter Beteiligung einer KMA 200 und dem WR 4200 wird sowohl das abgefräste Material professionell aufbe reitet und später wieder eingebaut als auch die darunter liegende hydraulisch gebunde ne Tragschicht recycelt. Kunde ist von Leistung begeistert 14 Dem neuen Eigentümer des WR 4200 ist das Thema Kaltrecycling bestens vertraut: Die Tianjin Goldway Co. besitzt bereits mehrere Wirtgen-Recycler, inklusive einer Suspen sionsmischanlage vom Typ WM 1000. Als Die Vorteile des Verfahrens liegen für überzeugter Pionier in Sachen Kaltrecycling Herrn Zhang, stellvertretender Geschäfts hat sich das Unternehmen 2006 seine erste führer der Firma, auf der Hand: „Das beste KMA 200 gekauft und setzt die mobile hende Material wurde zu 100 % wieder ver Kaltrecycling-Mischanlage in Instandset wendet. Der Verkehr kann weiterhin fließen, zungsprojekten mit Schaumbitumen ein. während eine Fahrspur recycelt wird. Die re Kein Wunder also, dass aufgrund der her cycelte Schicht kann kurzfristig nach der vorragenden Erfahrungen mit der Wirtgen- Verdichtung befahren werden. Und die Ar Maschinentechnologie und dem Top-Service beitskosten sind für uns erheblich reduziert.“ von Wirtgen China der Kauf eines leistungs Leistung und Schnelligkeit sind in China starken WR 4200 sofort in Betracht gezogen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens wurde, als ein weiteres Großprojekt anstand. Schlüsselfaktoren, so auch für Herrn Zhang: Laut Herrn Wang, Vorstand des Unterneh „Der WR 4200 recycelt komplette Fahrbah mens, setzt sich Tianjin Goldway seit 2005 nen in nur einem Übergang. Die hohe intensiv mit den Möglichkeiten der Kaltre Produktivität mit 400 t / h ist sehr überzeu cycling-Technologie auseinander. Und dies gend. Mit dem Recycler können wir auch – wie man an den vielen Projekten sieht – mit perfekt während der Nacht arbeiten, dank großem Erfolg. seinem optimalen Beleuchtungssystem.“ < Der kompakte Recy clingzug setzt den Jinshen Expressway qualitativ hochwertig instand, ein 25 t Wal zenzug von Hamm verdichtet gleich im Anschluss die Recy clingschicht. < Klarer Vorteil: Der Verkehr kann weiterhin fließen, während der Hoch leistungsrecycler eine komplette Fahrspur in einem Übergang recycelt. Kaltrecycling von A bis Z mit dem innovativen Bindemittel Schaumbitumen Im neuen Großprojekt des Kunden wird die gesamte Kaltrecycling-Prozesskette mit Maschinen von Wirtgen abgedeckt: Eine Großfräse vom Typ W 2000 fräst zunächst 24 cm des bestehenden Belagspakets ab. Das Fräsgut wird direkt auf Lkw verladen und auf kurzem Weg zur KMA 200 trans portiert, dort wird es durch Zugabe von Schaumbitumen und Zement aufbereitet. Währendessen findet auf der Autobahn mit dem WR 4200 Kaltrecycling in-situ statt: 18 cm der Tragschicht werden mit Schaum bitumen und Zement recycelt. Danach wird das von der KMA 200 aufbereitete Fräsgut 20 cm dick auf die recycelte Tragschicht ein gebaut. In der letzten Phase des Bauprojektes kommt auf die recycelte Schicht eine 4 cm dicke polymer-modifizierte Asphaltschicht. Die Prozesse sind effizient und bringen über zeugende Arbeitsergebnisse. Mike Yu von Wirtgen China gehört zum Kaltre cycling-Expertenteam und hat das Großprojekt mit dem ersten WR 4200 federführend betreut. Vom Bedienstand des WR 4200 hat der Maschi nenfahrer einen ausgezeichneten Überblick über den gesamten Recyclingzug. Aktive Förderung, Erfolg in der Praxis Mit Mike Yu, Luson Yu und Dr. Alan Shi hat Wirtgen China äußerst kompetente Kaltrecycling-Spezialisten im Team, wel che die Kunden in jeder Hinsicht beraten. Dazu kommt noch der professionelle AfterSales-Service vor Ort sowie die ausgebau ten Möglichkeiten für Reparatur, Wartung und Schulung, die Wirtgen China rund um die Recycler bietet. Auch Herr Zhang von Tianjin Goldway bestätigt, welche wichtige Rolle dies im neuen Projekt spielte: „Für uns war entscheidend, dass wir auf das um fangreiche Wissen und die Erfahrung von Wirtgen China zurückgreifen konnten, auch was die praktische Anwendung angeht. Wo auch immer wir arbeiten und egal zu wel chem Zeitpunkt: Wir haben die Rückver sicherung, dass Wirtgen China immer da ist, um uns zu helfen. Deshalb haben wir nun allen Grund, noch optimistischer auf die künftige Anwendung von Kaltrecycling mit Schaumbitumen zu blicken.“ Wirtgen China ist darüber hinaus mit großem Engagement tätig, um Kaltrecycling seinen Kunden in allen Aspekten näher zu bringen. Über Seminare mit internationalen Spezialisten macht Wirtgen China das Ex pertenwissen der Wirtgen Group seinen Kunden direkt verfügbar. Das Echo ist groß, denn Kaltrecycling wird für den chinesi schen Markt bei der zunehmenden Verkehrs dichte und dem hohen Sanierungsbedarf immer wichtiger. Zwei Hamm-Walzen übernehmen den letzten Schliff bei der Verdichtung. technologien im einsatz Extremer Einbau bei 31° Steigung Vögele-Hangfertiger Super 1800-2 kleidet Staubecken in China mit Asphalt aus Das Bauprojekt des Wasserkraftwerks in der chinesischen Provinz Henan ist in jeder Hinsicht extrem: Gigantische 3 Mil lionen Kubikmeter Wasser werden hier Turbinen speisen, die insgesamt 1.200 Megawatt Strom erzeugen. Die dafür benötigten Wasserreservoire, eines im Tal und eines in den Bergen, weisen 31° steile Wände auf. Das obere Hauptreservoir wird mit einer Asphaltschicht abgedichtet. Eine Aufgabe, der sich ein modifizierter Super 1800-2 stellt. In enger Abstimmung mit dem Bauherren haben Wirtgen China und die Joseph Vögele AG den Fertiger für die extreme Belas tung in der „Steilwand“ fit gemacht. Der zu einem Hangfertiger modifizierte Super 1800-2 erledigt die riesige Baumaß nahme in Henan, circa 750 Kilometer von Peking entfernt. Die Arbeiten sind weit vo rangeschritten und werden gegen Ende 2007 abgeschlossen sein. Selbst für die boomende chinesische Baubranche ist das Projekt eine besondere Herausforderung. Für die lokale Stromversorgung in der Pro vinz Henan, mit 96 Millionen Einwohnern die bevölkerungsstärkste des Riesenreiches, ist das Baoquan Pumped-Storage Power Station Project eine wichtige Investition – der momentane Energie-Engpass kann da mit überwunden werden. 166.000 m² Asphaltabdichtung werden eingebaut Die Abdichtung des Staubeckens erfolgt mit Asphalt. Bei der Auswahl der Bau maschinen griff das ausführende Unterneh men China Institute of Water Resources and Hydropower Research (IWHR) unter der Leitung von Dr. Hao Jutao auf das Know-how von Wirtgen China zurück. Maßgeschneidert auf das Anforderungs profil modifizierte Wirtgen China gemein sam mit Vögele und dem Bauunternehmen einen Super 1800-2 zu einem Hangfertiger. Mit zahlreichen Umbauten an der Maschi nentechnik ist der Hangfertiger seiner Auf gabe gewachsen, die riesigen Flächen mit einer Neigung von 31° mit Asphalt zu über ziehen. Alleine für die Wandung des Beckens müssen 166.000 m² asphaltiert und damit wasserdicht versiegelt werden – in zwei Lagen mit einer Einbaustärke von jeweils 10 cm. Voller Einsatz: Das Einbauteam leistete ganze Arbeit in der »Steilwand«. Eine Transferstation setzt den Hangfertiger Super 1800-2 auf die nächste Bahn um. Hochverdichtung auch bei 31° Steigung aktiv Besonders die starke Steigung von 31° ist beim Einbau eine sehr große Herausfor derung. Dass der Super 1800-2 unter die sen Extrembedingungen agieren kann, ist einer Reihe von Modifikationen zu verdan ken. Ausgestattet mit einer Ausziehbohle vom Typ AB 500-2 TP2 baut der Hangfer tiger Super 1800-2 die Bahnen in einer va riierenden Breite von 2,5 m bis 4,0 m ein. Auf der 31° steilen Schräge beträgt die Ar beitsgeschwindigkeit der Vögele-Maschine 1,5 m in der Minute. Zur Herstellung der Endverdichtung ist eine kleine Walze aus reichend. Zum Einsatz beim Baoquan Pumped-Storage Power Station Project kommt eine knickgelenkte Hamm-Tandem walze vom Typ HD 13, die ebenfalls durch eine Seilwinde gut gesichert agiert. Transferstation setzt Super 1800-2 um Die Bedingungen sind nicht nur für die Maschinentechnik extrem, sondern auch für das Einbauteam unter der Leitung von Dr. Hao Jutao. Bahn für Bahn baut die Mannschaft von unten nach oben die Asphaltbahnen. Oben angekommen, setzt eine Transferstation den Hangfertiger auf die nächste Bahn um. Gut gesichert mit < Spezieller Fertiger, gewohnte Bedienung: Das Einbauteam war schnell vertraut mit dem Hangfertiger Super 1800-2. Auch beim Hangfertiger kommt das Bedienkon zept ErgoPlus zum Einsatz. Stahlseilen gelangt der Super 1800-2 nach unten und nimmt von neuem seine Arbeit auf. Ebenfalls gut gesichert läuft die Ma terialversorgung ab: Ein spezielles, elek trisch angetriebenes Beschickungsfahrzeug mit einem isolierten Behälter versorgt die Vögele-Maschine am Steilhang mehrmals pro Bahn mit frischem Mischgut. Die Maschinentechnik des VögeleHangfertigers Super 1800-2 Natürlich stellt diese Bauweise Anforder ungen an die Maschinentechnik, die ein normaler Straßenfertiger nicht hätte erfül len können. Am Super 1800-2 mussten zahlreiche Komponenten für den Einsatz bei 31° Neigung modifiziert werden – und zwar sowohl was die Betriebssicherheit der Maschine angeht, als auch die Bediensicher heit für das Einbauteam. Das beginnt bei Zusatzgewichten vorne am Chassis, die den Schwerpunkt des Fertigers verlagern, damit dieser beim Schrägeinbau in Fahrtrichtung nicht kippen kann. An diesen Zusatzge wichten befinden sich auch zwei Zugpunkte im Abstand von 3 m. Daran können die Zugseile einer Seilwinde befestigt werden, die den Fertiger beim Vortrieb unterstützt und absichert. Damit auch der Maschinist sicher zur Bedienplattform gelangt, ist der Bohlenaufstieg um 30° geneigt und auf der 15 Extremer Arbeitsplatz: Die Mannschaft des China Institue of Water Resources and Hydropower Research unter der Leitung von Dr. Hao Jutao (l.). Bohlenabdeckung ist ein zusätzlicher Tritt mit 30° Neigungswinkel montiert. Perfekter Materialtransport unter erschwerten Bedingungen Hinter der Maschinenvorderwand ist ein Dosierschieber angebracht, der hydraulisch in der Höhe verstellt werden kann. Der Dosierschieber verkleinert stufenlos den Querschnitt des Kratzerbandtunnels, um beim Betrieb am Steilhang den Material fluss des Kratzerbandes zu steuern. Da durch wird verhindert, dass Mischgut un kontrolliert durch den Materialtunnel nach hinten zur Bohle durchrutscht. Zudem sorgt eine erhöhte Rückwand des Material behälters dafür, dass bei der Beschickung kein Material auf die Motorhaube fällt. < Verdichtung bei 31° Steigung: Die Hamm-Walze HD 13. SOZIAL ENGAGIERT Aktionsgruppe „Kinder in Not“ bereichert das Leben behinderter Kinder in Indien Vor knapp vier Jahren gründete die Aktionsgruppe „Kinder in Not“ eine Kindertagesstätte für behinderte Kinder im indischen Palamaner. Umfragen hatten zuvor ergeben, dass dort zahlreiche Jungen und Mädchen mit körperlichen und geistigen Behinderungen in vielen armen Familien unter menschenunwürdigen Bedingungen leben – ohne Zuwen dung und ohne Chance auf Förderung und Bildung. 16 Das neue Heim der Aktionsgruppe „Kinder in Not“ wurde für rund 80 Kinder ausge richtet. Dr. George Joseph, Leiter der Tages stätte, berichtet von seiner Arbeit vor Ort: „In den ersten Wochen waren die Jungen und Mädchen sehr ruhig und in sich ge kehrt. Sie sprachen kaum, lachten selten und verfolgten den Unterricht teilnahms los. Liebevoll und fürsorglich kümmerten sich die Helfer um jedes einzelne Kind. Mit jedem weiteren Tag spürte man, dass sie langsam aus ihrer Erstarrung erwach ten. Kleine persönliche Erfolge – wie ein gemaltes Bild – zauberten ein Lächeln auf ihr Gesicht. Freundschaften entstanden zwischen den einzelnen Kindern. Es war rührend zu sehen, wie sie sich mit verschie denen Behinderungen untereinander hal fen. Ihr Selbstbewusstsein wuchs stetig. Wir hatten Kinder mit den verschieden sten Behinderungen aufgenommen. Dazu zählten Jungen und Mädchen, die nie spre chen gelernt hatten, weil sie nicht hören konnten, blinde Kinder und Kinder, die mit verschiedenen körperlichen Behinder ungen zur Welt gekommen waren. Andere Jungen und Mädchen waren aufgrund von Kinderlähmung in ihrer Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Hinzu kamen noch die Kinder, die an leichten bis mittleren geisti gen Behinderungen litten. Wir teilten die Jungen und Mädchen, je nach Einschränkungen ihrer Fertigkeiten, in verschiedene Gruppen auf und began nen mit dem Schulunterricht, aber auch Eine Mutter bringt ihr behindertes Kind zur Bushaltestelle. Inzwischen werden in der Tagesstätte 110 Kinder – im Alter von fünf bis 15 Jahren – liebevoll betreut, verpflegt und in Anpassung an den Grad ihrer Behinderung schulisch unterrichtet. mit Spielen und Yoga-Übungen. Da viele der Kinder fehlernährt waren, standen zwischendurch nahrhafte und vitaminrei che Gerichte auf dem Speiseplan. Überraschende Diagnosen Nach größeren Bemühungen konnten wir Spezial-Ärzte aus einer bekannten Klinik in Bangalore, dem St. Johns Hospital, da für gewinnen, dass sie nach Palamaner ka men und die Kinder vor Ort untersuchten. Überraschenderweise zeigten die Diagno sen, dass vielen Kindern durch Operationen und therapeutische Behandlungen geholfen werden kann. Die Ärzte waren auch bereit, die infrage kommenden Operationen in ih rer Klinik günstig durchzuführen. Sie wie sen jedoch sofort darauf hin, dass die Vorund Nachbehandlung in Palamaner statt finden müsse. So standen wir vor dem ers ten großen Problem. Uns fehlten in der Tagesstätte die Räume, die wir für diesen Zweck benötigt hätten. Ein geeignetes Krankenhaus gab es in Palamaner nicht. Die Hütten, in denen die Kinder lebten, wa ren dazu völlig ungeeignet, Infektionen wä ren vorprogrammiert gewesen. Auch hier half wieder schnell und un bürokratisch die Aktionsgruppe „Kinder in Not“. Sie stellte uns schnell das Geld zur Verfügung, so dass wir an unsere Tagesstät te ein Gesundheitszentrum angliedern konnten. Nach nur fünf Monaten war der Bau erstellt, eine Physiotherapeutin und ei ne Krankenschwester wurden eingestellt, und die ersten Kinder bezogen das Gesund heitszentrum und wurden auf die Operatio nen vorbereitet. Bis heute konnten siebenundvierzig Kinder erfolgreich operiert werden. Ein blinder Junge kann wieder sehen, mehrere Kinder, die nie ein Wort gesprochen haben, erhielten Hörgeräte und nehmen jetzt er folgreich am Sprachunterricht teil. Viele Derzeit stehen fast 300 weitere behin Kinder, die an den Folgen von Kinderläh mung litten, haben durch die Operation ei derte Jungen und Mädchen auf der Warte ne viel bessere Lebensqualität erhalten, liste. Wir haben im Gesundheitszentrum Gleiches gilt für Kinder, die mit Behinder begonnen, für diese auswärtigen Kinder „Mutter-und-Kind-Schulungen“ zusammen ungen geboren wurden. Zwischenzeitlich ist die Kindertages mit Ärzten durchzuführen, damit auch die stätte mit durchschnittlich 110 Kindern völ se Mütter und ihre Kinder lernen, besser mit den Einschränkungen umzugehen.“ lig überfüllt. Eltern von nah und fern, die von dieser Einrichtung hörten, bitten um Aufnahme. Die Kinder selbst haben sich er staunlich verändert. Wenn man von ihrer Behinderung absieht, ist kaum mehr ein Dr. George Joseph Unterschied zu gesunden Kindern zu er kennen. < Mittags gibt es ein nahrhaftes, vitamin reiches Essen für alle Jungen und Mädchen – für viele die einzige Mahlzeit, die sie am Tag erhalten. < Gisela Wirtgen besucht die Kindertagesstätte in Palamaner.