BWF - cms.awo-sh.de - AWO Schleswig

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BWF - cms.awo-sh.de - AWO Schleswig
AWO c a d o
Zeitung für MitarbeiterInnen
der AWO Schleswig-Holstein
Den Lebensalltag teilen …
Betreutes Wohnen für Menschen mit
psychischer Behinderung in Familien
(BWF)
Arbeiterwohlfahrt bereichert die sozialpsychiatrischen Dienste
in Schleswig-Holstein um ein landesweit außergewöhnliches
Inklusionsprojekt
AUSGABE
2/2008
Im B l i c k p unk t ... Im Bl ickpunkt … Im Blickp
Priorität Innovation
Betreutes Wohnen für Menschen mit
psychischer Behinderung in Familien
Nachdem der Landesverband der AWO sein Konzept
bereits einmal wegen nicht zu klärender Kostenzuständigkeit wieder in die Schublade legen musste, ist es ihm
nun – da die Eingliederungshilfe grundsätzlich dem Verantwortungsbereich der kommunalen Träger zugeordnet
wurde – gelungen, seit Januar 2008 als Anbieter in
Schleswig-Holstein im Bereich des Betreuten Wohnens in
Familien (kurz: BWF) aktiv zu werden. Wesentliche Umsetzungshilfen sind Fördermittel vom Land Schleswig-Holstein im Rahmen der Inklusionsprojekte. Darüber hinaus
wird das Vorhaben von der Stiftung Behindertenhilfe
Aktion Mensch e. V. gefördert. Das Projekt BWF konnte
gestartet werden, da sich die Verantwortlichen der drei
beteiligten Kreise Dithmarschen, Pinneberg und Plön
ebenso interessiert wie kooperativ gezeigt haben.
Die Konzeption „Ausbau
des betreuten Wohnens für
Menschen mit Behinderung
in Familien“ kann im Internet unter www.awo-sh.de
➞ Behindertenhilfe Sozialpsychiatrie herunter geladen werden.
Worum geht es im Betreuten Wohnen in Familien?
BWF ist eine bereits in mehreren
Bundesländern bewährte ambulante
Betreuungsform, in der volljährige
Menschen mit psychischer Erkrankung/
Behinderung mit Familien zusammenleben. Wesentlich ist die Ermöglichung
einer Teilhabe der Mitbewohnerin/des
Mitbewohners an dem gesamten
Lebensalltag. Das Angebot der gemeinsamen Gestaltung bezieht sich auf das
innerfamiliäre Miteinander, die Haushaltsführung, Freizeitaktivitäten, Kontakte zu Nachbarn und Bekannten
sowie die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. In Familien geht es lebendig und dynamisch zu,
ohne dass dabei immer alles optimal läuft. Familien finden jeweils eigene Antworten darauf, wie das
Leben gelebt, wie mit den Anforderungen des Alltags, mit glücklichen Momenten oder auch in Krisen
umgegangen wird. „Nichts normalisiert mehr als die Normalität“, heißt es in der Konzeption des
BWF. In diesem Sinne wird davon ausgegangen, dass die Teilhabe an den Lebensbedingungen in
einem „normalen“ familiären Rahmen das (Wieder-) Erlernen von alltagspraktischen Fertigkeiten
sowie von sozialen Kompetenzen fördert. Die Zugehörigkeit zum Familienkreis und die aktive Mitgestaltung des Alltags bilden die Basis für einen Zuwachs an Lebensqualität, Selbstvertrauen und Selbstständigkeit. Dem Einzug in die Familie
geht immer ein Probewohnen zum gegenseitigen Kennenlernen voraus. Im
Verlauf kann das familiäre Miteinander
auf Dauer angelegt sein oder auch
einer zeitlich begrenzten Orientierung
dienen. Die Aufnahme eines zusätzlichen Mitglieds in die Familie setzt ein
hohes Maß an bürgerschaftlichem
Engagement voraus, das aufgrund des
Umfangs der Alltagsbegleitung ohne
eine Vergütung jedoch undenkbar ist. Es konnte ein
Betreuungsgeld in Höhe von
monatlich 450,00 Euro ausgehandelt werden. ZusätzDas Fachteam der AWO (von links nach rechts, oben: Projektleiterin
lich erhält die Familie einen
Irmela Willmann, Eric Lingner, Koordinator der Projekte in den drei
Landkreisen und Mandana Kröger, Projektmitarbeiterin für den Kreis
Mietkostenzuschuss sowie
Pinneberg; unten: Die Projektmitarbeiterinnen Anke Wessel für den
einen Anteil für den LebensKreis Plön und Inken Kühl für den Kreis Dithmarschen)
unterhalt.
2
punkt … Im Bl i c kpunkt … Im Bl ickpunkt … I m B
des Städteverbandes, vernetzte Hilfen im Sinne von Wohnortnähe, Lebensweltorientierung, Durchlässigkeit und
Niedrigschwelligkeit sowie dem Prinzip „ambulant vor stationär“ folgend weiterzuentwickeln. Für die Akzeptanz des
BWF ist eine enge Kooperation des Fachteams mit anderen
in der Region tätigen Diensten, Einrichtungen und Institutionen Voraussetzung. Sind erste Verläufe nach einer angemessenen Erprobungszeit erkennbar, ist eine Ausweitung
der Standorte geplant.
AWO c a d o
2/2008
Was für Familien werden gesucht?
Familien, die eine interessante und bereichernde Aufgabe übernehmen möchten.
Familien im BWF können Paare mit oder ohne Kinder, Lebensgemeinschaften und
auch Einzelpersonen sein. Eine spezielle fachliche Ausbildung ist nicht erforderlich.
Entscheidend sind zwischenmenschliche und
Verlässliche Begleitung durch ein Fachteam
zeitliche Bedingungen.
Der Verlauf des BWF ist geprägt durch die Qualität der
Angesprochen sind FaGestaltung der jeweiligen zwischenmenschlichen Beziemilien, die freie Zeit für
hungen. Hier setzt die professionelle Unterstützung des
Kontakt, Begleitung und
Fachteams an. Die Hauptaufgabe des Fachteams besteht
Unterstützung im Alltag
darin, Familienbetreuungsverhältnisse zu vermitteln und
haben und über angeauf dem Weg zu einem gelingenden Miteinander zu begleimessenen Wohnraum
ten. Regelmäßige Beratungsbesuche in den Familien sowie
verfügen. Eine BerufsGesprächsangebote bei akuten Problemen bieten eine
tätigkeit stellt kein Ausverlässliche Begleitung des Zusammenlebens. Selbstverschlusskriterium dar. Wesentlich ist eine Grundhalständlich erfolgt auch eine Hilfestellung bei administrativen
tung, die geprägt ist von Toleranz, Respekt und
Notwendigkeiten.
Flexibilität. Der Mitbewohner sollte mit seinen Besonderheiten akzeptiert werden können, auch wenn
Perspektiven
man diese nicht immer versteht. Wünschenswert ist
Die AWO sieht im BWF eine wichtige Ergänzung der sozialeine Unterstützung, in der ein Miteinander von „einpsychiatrischen Angebote vor Ort. Mehr als die meisten
fach ausprobieren lassen“ und vom Aufbau konanderen Betreuungsformen wird das BWF dem Gedanken
kreter Anforderungen eine positive (Weiter-) Entder Inklusion gerecht. Gleichzeitig entspricht es den Fordewicklung ermöglicht.
rungen des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages und
Wer kommt als MitbewohnerIn infrage?
BWF ist ein Angebot für Menschen mit chronischen
psychischen Erkrankungen, bei denen die akute
Krankheitsphase abgeklungen ist und die bei der
Bewältigung ihres Alltages Unterstützung und
Begleitung benötigen. Sie können aus der eigenen
Häuslichkeit kommen, aus der Herkunftsfamilie,
aus ambulanter oder (teil-)stationärer Betreuung
und auch aus einer Klinik. Grundsätzlich sollten
BewerberInnen bereit sein für einen neuen Lebensabschnitt und für das Eingehen neuer Beziehungen.
Sie müssen in der Lage sein, sich an Grundregeln
des Zusammenlebens in einer Familie halten zu
können. Unentbehrlich ist auch die Bereitschaft,
sich im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten
aktiv in den Familienalltag einzubringen. Eigene
Fähigkeiten können eingesetzt und ausgebaut, neue
Fertigkeiten hinzugelernt werden.
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A k tue lle s aus de r R e g ion Mitte l
Region Mittelholstein
Kiel – Plön – Neumünster – Rendsburg-Eckernförde
Veranstaltungsreihe „Freizeit und Kultur“
Disco für Menschen mit und ohne Handicap
Eine Veranstaltung, die landesweit
ihresgleichen sucht, lockt seit 20 Jahren
ein mal im Monat rund 120 BesucherInnen in die Kieler Räucherei: Die Disco
für Menschen mit und ohne Handicap.
Vor allem die Männer und Frauen aus
den Behinderteneinrichtungen und
Behindertenwerkstätten in RendsburgEckernförde, Neumünster und Bad
Oldesloe nutzen dieses Angebot regelmäßig zur Freizeitgestaltung. „Für die
Menschen ist diese Veranstaltung
unglaublich wichtig. Sie bietet ihnen die
Möglichkeit, sich individuell zu entfalten, das Medium Musik verbindet ungemein“, erklärt die Diplom-Sozialpädagogin und Projekt-Organisatorin
Susanne Lohmar. So stärkt die Veranstaltung nicht nur das Selbstwertgefühl
vieler BesucherInnen, es fördert auch
deren Persönlichkeit. Sie verlieren ihre
Schüchternheit im Umgang mit anderen, knüpfen Kontakte und lernen, ihre
Freizeit aktiv zu gestalten. Die Reihe
„Freizeit und Kultur“, die seit 20 Jahren
für Menschen mit und ohne Handicap
eine Disco veranstaltet, bietet auch
Musikern mit Behinderung ein Forum,
damit sie ihre Kunst und Kreativität darstellen können. So begeisterte im letzten Jahr die integrative Rockband „Mary
Greenwood“, bestehend aus behinderten und ehrenamtlichen Musikern, das
Publikum in der Räucherei und brachte
die Bühne rhythmisch zum Kochen.
Kontakt: Susanne Lohmar, Tel.
04 31/7 39 60 43, www.awo-kiel.de
AWO unterstützt Integrationsbemühungen der DZL
Neumünsteraner Dienstleistungszentrum kooperiert
mit Wohlfahrtsverbänden
In Neumünster leben derzeit rund 3500 Menschen mit Migrationshintergrund (die Gemeinschaftsunterkunft des Landes in der ScholtzKaserne nicht mitgerechnet). Fachleute schätzen,
dass etwa 450 bis 600 von ihnen die Integrationshilfen des Neumünsteraner Dienstleistungszentrums (DLZ) in Anspruch nehmen könnten.
Um hier weitere Unterstützung zu leisten, unterzeichneten der DLZ-Chef Rolf-Dieter Brüggen
und die Vertreter der Wohlfahrtsverbände Heinrich Deicke (Diakonie), Volker Andresen (AWO),
Norbert Schmitz (Caritas) und Petra MarkowskiBachmann (DRK) Anfang Februar 2008 einen
Kooperationsvertrag, der die Verbände künftig
stärker als bisher in die Integrationsbemühungen
der Behörde einbindet. Ihr gemeinsames Ziel ist
die Integration von AussiedlerInnen, AusländerInnen und ZuwanderInnen in den Arbeitsmarkt.
Alle DLZ-MitarbeiterInnen sind daher künftig
angehalten, ihre KlientInnen direkt zur Beratung
an die Wohlfahrtsverbände zu überweisen.
AWO-IntegrationsCenter
Jahresberichte und Jahresstatistken 2007 zum
downloaden
Diskothek in der Kieler Räucherei
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www.awo-sh.de ➞ Migration ➞ IntegrationsCenter
holste in . . . A k tue lle s aus de r R e g ion M itte lho
AWO-Fachtag in Bordesholmer Denkfabrik
„Die Jüngsten in der Kindertagesstätte“
Rund 65 pädagogische MitarbeiterInnen aus AWOKindertagesstätten in Hamburg, Kiel, Stormarn,
Altenholz und Wedel nahmen am 25. April 2008
gemeinsam mit KollegInnen aus der AWO-gGmbH an
einem Fachtag in der Bordesholmer Denkfabrik zum
Thema „Die Jüngsten in der Kindertagesstätte“ teil. In
seinem Grußwort betonte AWO-Geschäftsführer Volker
Andresen daher ausdrücklich die Bedeutung der inhaltlichen Zusammenarbeit auch über die Grenzen der
Landesverbände hinaus, da diese für die fachliche
Orientierung und für die Qualitätsstandards der
Betreuungsangebote außerordentlich wichtig sei. Mit
Hinweis auf die entsprechenden PISA-Ergebnisse, die
eine deutliche Korrelation zwischen hochwertiger frühkindlicher Bildung und einer positiven Entwicklung der
kognitiven und sozialen Kompetenz der Kinder aufweisen, bestätigte Andresen nochmals die zentrale Bedeutung der ersten Lebensjahre für die gesamte Entwicklung eines Kindes. Er verwies auf die „Education
international“, eine Vereinigung von mehr als 300 Bildungsgewerkschaften, die in einer Erklärung auf ihrem
Weltkongress 2006 die frühkindliche Bildung als allgemeines Menschenrecht bezeichne und deren Positionen
sich mit den fachpolitischen Forderungen der AWO
decke. „Wir müssen in diesem Zusammenhang die
Frage an die Politik stellen, wie wir in unserer reichen
Gesellschaft bisher mit diesem Menschenrecht auf frühkindliche Bildung umgegangen sind“. Abschließend
nahm Volker Andresen Bezug auf das Kinderförde-
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rungsgesetz. Gegenüber den TagungsteilnehmerInnen
stellte er die Positionen der AWO zum beitragsfreien
Kindertagesstättenjahr ebenso heraus, wie die Gleichstellung der Förderung für privat-gewerbliche Anbieter
und deren Auswirkung auf die gemeinnützigen Träger.
In drei Referentenbeiträgen wurde die Thematik der
Erziehung, Bildung und Förderung der unter Dreijährigen von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Zunächst
sprach Kornelia Schneider vom Deutschen Jugendinstitut in München über Rahmenbedingungen und wichtige
Eckpunkte, damit die Umsetzung zum Wohle der Kinder
gelingt. Dabei machte sie deutlich, wie wichtig in der
Betreuung der unter Dreijährigen die Qualität sei. Kornelia Schneider forscht seit 30 Jahren im Bereich der
Bildung, Förderung und Betreuung von jungen Kindern
und ist eine der anerkannten und nachgefragten PädagogInnen für den Bereich der so genannten Krippenpädagogik. Die Hamburger Pädagogin Christel van
Dieken sprach anschließend sehr anschaulich über die
besondere Bedeutung der ästhetischen Bildung für die
Jüngsten. Zum Schluss ließ sie alle TeilnehmerInnen an
einem Wasser-, Wind- und Wellenexperiment teilhaben. Nach dem Mittagessen erörterte Marlies Wagner
in einem entwicklungspsychologischen Ausblick die
Bedeutung von kindlichen Entwicklungswegen. Den
Abschluss bildete eine aktuelle Fragestunde rund um
den anstehenden Ausbau der Betreuungsplätze für
unsere Jüngsten. Rede und Antwort standen die pädagogischen MitarbeiterInnen, die FachbereichsleiterInnen Henrike Prox, Renate Brütt, Ute
Römersma-Hempel und Jürgen
Der Vortrag von Frau Kornelia Schneider
Brockmann. Nach einem ersten
„Die Welt der Kinder unter 3 in Kindertagesgemeinsamen Fachtag im verganeinrichtungen – Neue Anforderungen an die
genen Jahr zum Thema LernwerkBildungsbegleitung“ kann im Internet unter
statt war dies der zweite Fachtag
www.awo-sh.de ➞ Kinder ➞ Krippen herunter
der
AWO
Schleswig-Holstein
geladen werden. Das Fortbildungsprogramm
des 2. Halbjahres 2008 für MitarbeiterInnen
gGmbH, der von den Fachberateder AWO-Kitas finden Sie unter
rinnen Sabine Redecker und Chriswww.awo-sh.de ➞ Kinder ➞ Kindertagesstättine Scholz organisiert wurde.
ten ➞ Fortbildungsprogramm 2008
Am Montag, dem 15. September 2008 findet in der Bordesholmer Denkfabrik ein dritter Fachtag zum Thema:
„Partizipationsprozesse in Kindertagesstätten und ihre Auswirkungen auf ein demokratisches Miteinander“ statt.
Anmeldungen zu diesem Fachtag nehmen die beiden Fachberaterinnen Christine Scholz, Tel.: 0 41 01/20 57-39 und
Sabine Redecker, Tel.: 0 43 42/30 81-16 gerne entgegen.
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Region Mittelholstein
Kiel – Plön – Neumünster – Rendsburg-Eckernförde
„Wir haben es geschafft!“
Feierliche Zertifikatsübergabe an AbsolventInnen
der Integrationskurse in Neumünster
Bereits zum dritten Mal organisierte das AWOIntegrationsCenter Neumünster eine feierliche
Übergabe der Zertifikate an AbsolventInnen von
Integrationskursen. Den Richtlinien des Bundesamtes für Migration und Integration entsprechend, wurden die KursteilnehmerInnen nach
600 Unterrichtsstunden Deutschkurs und 30
Unterrichtsstunden Orientierungskurs auf die
schwierige B1 Prüfung „Zertifikat Deutsch“ vorbereitet. Am 8. Mai 2008 war es dann endlich
soweit! 22 AbsolventInnen aus Kenia, Polen,
Tunesien, Vietnam, aus der Ukraine und der Tür-
kei sowie aus dem Irak und dem Iran erhielten
im Rahmen einer Feierstunde im IntegrationsCenter am Goebenplatz ihre Zertifikate, die von
Stadtrat Humpe-Waßmuth und AWO-Landeskoordinator Michael Treiber mit besten Wünschen für ihre Zukunft überreicht wurden. „Ein
Teil unserer Gesellschaft zu sein bedeutet zu
allererst, unsere Sprache zu sprechen. Es ist der
erste Schritt, gehen Sie den Weg weiter“, forderte abschließend Stadtrat Humpe-Wasmuth seine
Gäste auf.
ElternService AWO
Qualifizierung von Tagesmüttern und Tagesvätern
Ausführliche Informationen über das
Kursangebot bietet
das Internet unter
www.awo-sh.de ➞
Kinder ➞ Tagesmütter
Die Entwicklung der Tagespflege als eine Form
der Kinderbetreuung ist in Bewegung geraten.
Kinder aus anderen Familien im eigenen
Haushalt zu versorgen und zu erziehen ist eine
anspruchsvolle pädagogische Aufgabe, die
vom Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG)
gleichberechtigt neben die Erziehungsarbeit in
Kinder tagesstätten gestellt wurde. Die Ausbildung zu Tagesmüttern und Tagesvätern richtet
sich als Angebot der AWO an alle, die sich für
die Aufgabe der Kinderbetreuung interessieren oder bereit sind Kinder zu betreuen.
➞ Grundqualifizierung
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„Entdeckungsreise
Menschlichkeit“
„Entdeckungsreise Menschlichkeit“ –
„Hinsehen, Zuhören, Einmischen“ –
eine Kampagne des Landesjugendwerkes der AWO.
Ausführliche Informationen unter
www.ljw-awo-sh.de
holste in . . . A k tue lle s aus de r R e g ion M itte lho
Nationaler Integrationsplan verpflichtet Einrichtungen,
Dienste und Gliederungen der AWO zur interkulturellen
Öffnung!
2/2008
Die Landesverbände haben beschlossen, in Form
einer Abfrage den aktuellen Umsetzungsstand zu
beschreiben. Orientiert an den Themenfeldern des
NIP sollen je drei Fragen beantwortet werden, die
von den jeweiligen Fachauschüssen bei allen Diensten, Einrichtungen und Gliederungen abgefragt
werden:
• Welche Aktivitäten zur Umsetzung der Selbstverpflichtungen wurden konkret durchgeführt?
• Inwieweit wurden strukturelle Veränderungen
eingeleitet und erreicht?
• Welchen weiteren Handlungsbedarf gibt es?
Die Antworten werden voraussichtlich im Herbst
2008 in einem Gesamtbericht zusammengefasst!
Der Nationale Integrationsplan und die Selbstverpflichtungen der
Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände (LAG
FW) Schleswig-Holstein e.V. zum downloaden unter
www.awo-sh.de ➞ Migration
AWOcado wird in der nächsten Ausgabe in
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und gleichberechtigte
einem Schwerpunktbericht über das Thema
Interkulturelle Öffnung an Beispielen von
AWO-Einrichtungen und Diensten berichten
und bittet um Zusendung von Projektbeiträgen.
www.awo-sh.de ➞ Migration ➞ Interkulturelle Projekte ➞ Interkulturelle Öffnung
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AWO c a d o
In Deutschland leben rund 15 Mio. Menschen mit
Migrationshintergrund. Ihre Integration ist eine
Schlüsselaufgabe für die ganze Gesellschaft. Deshalb wurde erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik im Sommer 2007 ein Nationaler Integrationsplan (NIP) auf den Weg gebracht. Alle
staatlichen Ebenen – Bund, Länder und Kommunen,
sowie VertreterInnen der Bürgergesellschaft und
Migrantenselbstorganisationen verständigten sich
darin auf eine nachhaltige Integrationspolitik.
Demnach muss das Thema Interkulturelle Öffnung
gezielt in die Qualitäts- und Personalentwicklung
der Wohlfahrtsverbände eingebunden werden, um
der kulturellen Vielfalt gerecht zu werden und
Zugangsbarrieren abzubauen. Integration und
Migration müssen – um zukunftsfähig zu bleiben –
als Querschnittsaufgabe in allen Handlungsfeldern
verankert werden. Und es sind die Verbände, die
über handlungsfähige Strukturen, sowohl landesweit
als auch auf kommunaler Ebene verfügen – denn
Integration geschieht im Sozialraum.
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Kiel – Plön – Neumünster – Rendsburg-Eckernförde
AWO Fair&Fun-Cup
Um Jugendarbeit und interkulturelle Öffnung zu
verbinden und ohne Gewalt zu einer interkulturellen Verständigung zu kommen, richtete der
Jugendmigrationsdienst und der AWO-Kreisverband Kiel ein Turnier der besonderen Art aus. In
der Halle der Hans-Christian-Andersen-Schule
Walzer und Rock ’n’ Roll
„Wilde 50er“ – Ein
50er-Jahre-Tanzcafé
für SeniorInnen
8
traten sechs Mannschaften gegeneinander an,
um sich sportlich zu messen. Über 70 Teilnehmer aus den Projekten Flexwerk (ein Jugendprojekt aus Gaarden), dem KicK-Team (Jugendliche
aus dem KicK des BZ Räucherei) und Jugendliche aus dem Jugendmigrationsdienst, dem
Kieler AWO-Team und der Polizei lieferten sich
einen fairen, sportlichen und freundschaftlichen
Wettkampf, an dem alle ihren Spaß hatten. Die
Siegermannschaften Flexwerk (3. Platz), AWO
Kiel (2. Platz) und die Polizei (1. Platz) wurden
mit Medaillen und Süßigkeiten ausgezeichnet.
Alle Teilnehmer beendeten das wirklich gute
und faire Spiel in der Hoffnung auf ein weiteres
Fußballturnier im Sommer.
„Leider haben ältere Menschen kaum Gelegenheit,
irgendwo tanzen zu gehen“, erklärte Heike Boyens
vom AWO-Bürgertreff Kiel-Süd und lud Ende Februar 2008 tanzfreudige SeniorInnen zu einer musikalischen Zeitreise in das „50er-Jahre-Tanzcafe“
ein. Auch wenn nicht mehr jeder Besucher in der
Lage war, sein Tanzbein zu schwingen, so weckte die Musik doch bei allen Erinnerungen an eine
Zeit nach dem Krieg, in der Musik für Jugendliche
eine besondere Bedeutung hatte. Für die gute
Stimmung der rund 60 älteren Gäste sorgte HansWalter Christiansen, der an seiner Orgel mit einem
Repertoire von Bill Ramsey über Peter Kraus bis zu
Paul Kuhn die „Wilden 50er“ zum Tanzen, Klatschen und Genießen animierte.
holste in . . . A k tue lle s aus de r R e g ion M itte lho
Sport + Show + soziales Engagement = Erfolg
AWO c a d o
2/2008
Diese Formel für Erfolg hatte sich der ehemalige „Holstein Kiel“-Vorsitzende
Sven Jacobs auf seine Fahnen geschrieben und das Sport- und Sozialprojekt
„Boxen statt Prügeln“ in Kooperation mit der Kieler AWO ins Leben gerufen.
Grundgedanke war, der steigenden Jugendgewalt mit sportlichen und sozialen
Elementen sowie mit Anti-Aggressivitäts- und Deeskalationstraining entgegen zu
wirken. Entsprechend initiierte er die 1. Kieler Box-Gala in der Ausstellungshalle der Dodge-Niederlassung am Skandinaviendamm, die Ende Februar diesen
Jahres von rund 850 Gästen besucht wurde. Es waren nicht nur traditionelle
Box-Fans bekommen, sondern auch Vertreter von Staatsanwaltschaft, Polizei,
Behörden und Sozialverbänden, die sich dem Anti-Gewalt-Projekt nähern wollten. Geboten wurde eine Amateur-Box-Veranstaltung vom Feinsten, die das
sportbegeisterte Kieler Publikum aber nur hintergründig über das Projekt informieren konnte.
Dies sei Absicht, erklärte Initiator Sven Jacobs, da
10 Jahre „Wabe“
man in einem derartigen Rahmen nicht intensiv
Nach einer längeren finanziellen Durststrecke
auf ein so wichtiges Thema eingehen könne. Die
konnte die Kieler Kontaktbörse „Wabe“ dank
eigentliche Unterstützung für das Projekt erfolge
bewilligter Landesmittel wieder aktiv werden
vor und nach der Veranstaltung, so Jacobs. Er
und feierte in diesem Jahr ihr 10-jähriges
verwies dabei auf die zwei Hauptsponsoren, die
Jubiläum. „Wissen austauschen – begegnen
Dodge-Niederlassung und die Design Bau AG,
– erfahren“, kurz „Wabe“, so lautet das Prodie sein Projekt langfristig unterstützen werden.
gramm einer Initiative des Kieler AWO-Kreisverbandes, das von ehrenamtlich tätigen
Frauen und Männern im Alter von 50 bis 70
Jahren gestaltet wird. Seit März 1999 vermitkidsundkohle.de
telt das „Wabe“-Team zwischen Menschen
mit gleichen Interessen, Wissensgebieten und
Um möglichst frühzeitig und gezielt der VerHobbys, erstellt den Börsenbrief in 5000er
schuldungsgefahr von Jugendlichen entgeAuflage, organisiert Treffen und engagiert
gen zu wirken, lud die AWO Service GmbH
sich in der Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, das
Susanne Leopold, Sozialpädagogin im Projekt
Erfahrungswissen älterer Menschen zu erhalkidsundkohle.de nach Neumünster ein. Den junten und weiterzugeben, sowie Begegnungen
gen Erwachsenen, die alle in einer Maßnahme
zwischen älteren Menschen und zwischen den
steckten und sich gleichzeitig auf AusbildungsGenerationen zu ermöglichen.
suche befanden, sollte der Schritt in die Selbständigkeit erleichtert werden, indem ihnen im
Auskünfte erhalten Interessierte montags
Rahmen des Unterrichtes der richtige Umgang
in der Zeit von 10.00 – 12.00 Uhr und mittwochs
mit Geld vermittelt wurde. Um nicht in die Schulvon 15.00 – 17.00 Uhr unter der Tel.-Nr.
denfalle zu tappen, erfuhren sie, was beispiels04 31/6 61 40 89 oder im Internet unter
weise bei einem Auszug aus dem Elternhaus zu
www.wabe-online.de
bedenken ist: Von der Höhe der Kaltmiete über
Nebenkosten bis hin zu Versicherungen und
Lebenshaltungskosten. „Ich möchte zum Nachdenken anregen, die Jugendlichen sollen sich
über den Unterricht hinaus Gedanken über ihre
Finanzen machen und sich gegenseitig austauschen“, erklärte Susanne Leopold das Ziel ihrer
Präventionsmaßnahme.
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A k tue lle s aus de r R e g ion Sü dh ol
Region Südholstein
Lübeck – Storman – Hzgt. Lauenburg – Ostholstein
Neue Form der Kooperation
Neue Form der Kooperation
AWO, Arge und Diakonie
bündeln Migrantenhilfe
Umbaumaßnahmen am
Reetweg fast beendet
Um ratsuchende MigrantInnen im Kreis Hzgt.
Lauenburg effektiver und umfassender als
bisher zu beraten, unterzeichneten die Arge
Mölln, das Diakonische Werk und der Landesverband der AWO S-H im Mai 2008 einen
Kooperationsvertrag, in dem die Partner eine
enge, fallbezogene Zusammenarbeit vereinbarten. „Damit Ratsuchende nicht herumirren
müssen“, wie Geschäftsführer Heiko Steiner
von der Diakonie erklärte und sie gezielt von
einer umfassenden und abgestimmten Hilfe
profitieren können. Während die Migrationssozialberatung im nördlichen Kreisgebiet von
der Diakonie angeboten wird, übernimmt dies
die AWO im lauenburgischen Süden.
www.awo-sh.de ➞ Migration
Viel gebaut wird bei der AWO in Lübeck,
zuletzt über mehrere Monate auf dem Reetweg-Gelände an der Strecknitz. Die Kinder
der Wohngruppen konnten nach Abschluss
der Baumaßnahmen in großzügige und helle Räume umziehen, für die Jugendlichen
wurden Appartements zur Verselbständigung ausgebaut und der Mutter-Kind-Bereich erhielt zusätzliche Wohnungen. Für
alle war es eine Herausforderung, eine längere Zeit in einer Baustelle zu leben – aber
es hat sich gelohnt!!! Vor allem die Kinder
und Jugendlichen waren erstaunt, was für
sie geschaffen wurde. Der 12-jährige Caner
aus der Wohngruppe Reetweg schrieb dazu
in einem Artikel für die AWOcado „… dass
es so schön ist, dafür bedanken wir uns.
Der Umzug von unserer Gruppe war aufregend. Und wir freuen uns, dass wir ein neues Zuhause haben. Wir haben ein komplett
neues Wohnzimmer, Badezimmer, Terrasse
und neue Möbel in unseren Zimmern. Wir
haben sogar einen Computerraum und zwei
Fernseher, einen normalen und einen mit
Flachbildschirm! Ich persönlich fühle mich
hier wie zuhause und die anderen finden es
ebenso“. Positiv war auch die Rückmeldung
der Partner im Lübecker Jugendamt. Die Kinder- und Jugendwohngruppen der AWO in
Lübeck werden sehr geschätzt, nicht nur die
gute pädagogische Arbeit, sondern auch der
äußere Rahmen. Vor allem durch die deutlich verbesserten Bedingungen fühlen sich
die Kinder, Jugendliche und junge Mütter mit
ihren Babys am Reetweg sehr wohl.
1973 – 2008
35 Jahre AWO-DrogenHilfe Lübeck
Der aktuelle Jahresbericht der Lübecker DrogenHilfe zum downloaden
unter www.awo-sh.de ➞ Beratung und Begleitung ➞ Drogenhilfe
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stein . . . A k tue lle s au s de r R e g ion S üdholstein
Sozialkaufhäuser in Mölln und Geesthacht eröffnet
„Es ist gut, dass es Sozialkaufhäuser gibt,
dies sollte uns aber auch nachdenklich machen!“
AWO c a d o
2/2008
Mit dieser Worten eröffnete die Möllner Bürgervorsteherin Lieselotte Nagel am 24. 01. 2008 das dritte Sozialkaufhaus der AWO im Kreis Hzgt. Lauenburg. Nachdem 2005 in Ratzeburg das erste Sozialkaufhaus der
AWO eröffnet wurde, zeigte die große Nachfrage, dass
bereits ein breiter Kundenkreis für günstige gebrauchte
Waren existierte. Nichts lag daher näher, als auch anderen Orts Sozialkaufhäuser zu errichten. Nach Lauenburg wurde 2008 in Mölln ein weiteres Kaufhaus für
Menschen eröffnet, deren Einkommen nicht ausreicht, Gesellschaft wächst. 81000 Kinder und Jugendliche
um neue teure Gebrauchsgegenstände zu erwerben. im Lande lebten im letzten Jahr unter SozialhilfebedinFür sie bietet das Möllner Kaufhaus seit Anfang des Jah- gungen“. Um die Armut stärker zu bekämpfen, wolle die
res in der Krügerstraße 3 auf 400 Quadratmetern ein- AWO nicht nur praktisch helfen, betonte Andresen, sonfach alles – von Möbeln über Hausrat und Geschirr bis dern gleichzeitig auch auf die Politik einwirken. „Dazu
hin zur Kleidung und Kinderspielzeug. „Wir leben von gehören zum Beispiel die Erhöhung der Regelsätze, die
gut erhaltenen Spenden. Hier ein Dank an die Spender, Einführung einer eigenständigen Grundsicherung für
die immer gern gesehen sind“, erklärte Geschäftsführer Kinder sowie der gebührenfreie Besuch einer KindertaJoachim Schmöckel und verwies darauf, dass Sozial- gesstätte“. Volker Andresen dankte allen Beteiligten für
kaufhäuser grundsätzlich keine staatlichen Zuschüsse ihr großes Engagement. Sein besonderer Dank galt der
bekommen, sondern sich ausschließlich selbst finanzie- Leiterin des AWO-Bildungszentrums Annemarie Arguren müssen. Nicht nur der Verkauf von Gebrauchsge- bi-Siewers, die mit ihrem vorbildlichen Einsatz nicht nur
genständen, sondern auch das kostenlose Abholen und den Aufbau des Sozialkaufhauses vorangetrieben hat,
Anliefern von Möbeln und der Aufbau gegen ein gerin- sondern gleichzeitig auch Arbeitslosen neue Perspekges Entgelt gehören zum Service. Zwölf Angestellten tiven schaffen konnte. Neben 15 Ein-Euro-Jobs sind
(über die Arge) bietet das Sozialkaufhaus eine Beschäf- im Geesthachter Sozialkaufhaus auch Festangestellte
tigung. „In Ratzeburg haben wir bereits zehn Personen beschäftigt, die unter anderem das angeschlossene
ins Arbeitsleben geholfen und auch hier in Mölln wird Bistro betreiben.
es klappen“, erklärte der Geschäftsführer.
Annemarie Argubi-Siewers, Leiterin des AWOBildungszentrums HOHEGEEST als Träger des
Lübecker Sozialsenator übergab
Projektes erklärt das große Engagement: „Wir
Zertifikate nach Deutschkurs
wollen als AWO dafür da sein, dass das Leben
in unserer Gesellschaft etwas einfacher wird!“
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr empfing SozialBereits wenige Monate später eröffnete am
senator Wolfgang Halbedel am 20. Mai 2008 Absol16. Mai die AWO in den Räumen der eheventinnen der Deutsch-Sprachkurse im Roten Saal des
maligen Geesthachter Eisenwarenhandlung
Lübecker Rathauses, um ihnen im Rahmen einer FeierWolff an der Rathausstraße/Ecke Lauenburger
stunde nach erfolgreich verlaufenden Sprachkursen ihre
Straße ihr viertes Sozialkaufhaus im KreisgeZertifikate zu überreichen. Seit rund 20 Jahren führt der
biet. Vor rund 100 Gästen erklärte AWOAWO-Landesverband in den verschiedensten Lübecker
Geschäftsführer Volker Andresen anlässlich
Stadtteilen Deutsch-Sprachkurse für MigrantInnen durch –
der Eröffnung, dass es besser wäre, wenn
seit 2002 mit der Möglichkeit, nach erfolgreicher Prüfung
solche Einrichtungen nicht gebraucht würein Zertifikat entsprechend dem gemeinsamen Europäden. „Aber die soziale Ungleichheit in unserer
ischen Referenzrahmen zu erwerben.
www.awo-sh.de ➞ Migration
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A k tue lle s aus de r R e g ion Unte re l
Region Unterelbe
Segeberg – Pinneberg – Steinburg – Dithmarschen
Jahresbilanz der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung Region Unterelbe
„Wie kommt es, dass am Ende des Geldes noch so viel
Monat übrig ist …?!“
Mit dieser Frage wird die AWO-Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung in der Region Unterelbe seit nunmehr 24 Jahren konfrontiert und die Beratungsnachfrage ist steigend. Geradezu überrannt wurden die Beratungsbüros im vergangenen Jahr: Insgesamt 3 791 mal wurden die BeraterInnen um Hilfe nachgesucht. Dies ist weit mehr als eine Verdoppelung gegenüber den Vorjahren.
Um diesem Ansturm, der jegliche Kapazitätsgrenzen übersteigt, gerecht zu werden, wurde auf die so
genannte Basisberatung in Form von Kurzberatungen via Telefon, Online per E-Mail oder persönlichen Gesprächen ausgewichen. Das AWO-Schuldnerberatungsteam im Kreis Pinneberg hat allein
im vergangenen Jahr 911 Intensivberatungsfälle betreut. Davon waren 418 Insolvenzberatungen
und 493 klassische Schuldnerberatungen. Insgesamt eine weitere Zunahme um fast elf Prozent. Die
Diskussion um die aktuelle InsO-Reform verstärkt den Nachfragedruck zusätzlich. Um durchschnittlich jeweils 20 % p.a. hat auch der Beratungsbedarf im Kreis Dithmarschen zugenommen (2003/298
Beratungsfälle, 2007/651 Anfragen). Das Heider AWO-Team
verzeichnete in 2007 einen Anstieg der langfristigen Verbraucherinsolvenzberatungen von 203 auf jetzt 211.
Ausführliche Informationen aus der Region Unterelbe bieten die
Jahresbilanzen der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen 2007/2008 in den Kreisen Pinneberg und Ostholstein.
Sie können im Internet heruntergeladen werden:
www.awo-sh.de ➞ Beratung und Begleitung ➞ Schuldner- und
Insolvenzberatung
AWO Schleswig Holstein startete mit großem Team
beim Firmenlauf Schleswig-Holstein
Der Dank gilt allen
sportbegeisterten
Teilnehmenden!
Vielleicht gibt es eine
Fortsetzung dieses
schönen Gemeinschaftserlebnisses
im nächsten Jahr!
Als am 14. Juni 2008 an der Hörn in Kiel der
Startschuss für den vierten Firmenlauf fiel, waren
unter den rund 3000 Teilnehmern erstmals auch
rund 50 Läuferinnen und Läufer der AWO dabei! Die Teilnehmenden aus Unternehmen und
Verband kamen gutgelaunt aus dem ganzen
Land nach Kiel, um „ihre“ AWO bei dem Lauf
rennend, joggend und walkend in allen Altersklassen erfolgreich zu vertreten.
„Die Resonanz war überwältigend! Aus
fast allen Unternehmensbereichen und
Ecken Schleswig-Holsteins kamen die
Anmeldungen, so dass wir schon rein
zahlenmäßig ein Riesen-Team waren“,
sagt Susanne Jeske-Paasch, Leiterin des
Geschäftsbereich Personalwesen.
Obwohl keine Spitzenzeiten, sondern nur
ein gemeinsames schönes Erlebnis erwartet wurden, gaben alle Mitwirkenden ihr
12
Bestes und erzielten ein tolles sportliches Mannschaftsergebnis. Um den Teamgeist für alle
sichtbar zu machen, trat das Team in einheitlichen roten Shirts mit dem AWO-Herzen an.
Auch die Unterstützung neben der Strecke war
gesichert: die Läuferinnen und Läufer wurden
während des Firmenlaufs vom Geschäftsführer
Volker Andresen höchstpersönlich angefeuert,
der sich auch viel Zeit für Gespräche vor und
nach dem Lauf in geselliger Runde nahm.
Der Unternehmensbereich AWO Pflege, der im
Übrigen zahlenmäßig am stärksten vertreten
war, sorgte in einem Pavillon mit Erfrischungsgetränken und Obst für die gute leibliche Versorgung der LäuferInnen, UnterstützerInnen
und HelferInnen. Für interessierte Besucher gab
es dort Informationen rund um die Angebote
und Dienstleitungen der AWO.
lbe ... Aktue lle s au s de r R e g ion U nte re l be … A
Kita Zwergenvilla
„Manege frei! Wir kommen …“
2/2008
Als Stars in der Manege fühlten sich die Kinder der Quickborner Kita „Zwergenvilla“, die sich gemeinsam mit ihren Eltern und Erzieherinnen vom 10. bis 15. März
2008 einen Zirkustraum erfüllten. Im Rahmen einer Projektwoche erlebten sie
als Zirkuskinder eine völlig andere, ihnen unbekannte Erlebniswelt aus Zirkusluft
und Manege. Mit großer Motivation und Begeisterung, vielen Ideen und Fleiß
gingen die Kinder auf eine Entdeckungsreise, die von ihnen Mut, Phantasie und
Verantwortung forder te, aber auch ausdauerndes körperliches Training. Alle
Kinder hatten einen festen Platz in verschiedenen Zirkusnummern oder traten
zusammen mit den Zirkusleuten auf. Seiltanz, Reiten, Trampolinspringen, Feuerspucken und Bauchtanz gehören ebenso zum Programm, wie ein gemeinsam
einstudiertes Zirkuslied. Die Projektwoche endete am 15. März mit einer Galavorstellung, zu der alle Familien mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und
auch Freunde eingeladen wurden. Es wurde gefeiert, gegessen, getrunken
und getanzt und allen Gästen bot sich zum Abschluss die Möglichkeit, selbst in
der Manege Zirkusnummern auszuprobieren.
Gesponsert wurde die Festveranstaltung von der Sparkasse Südholstein, von Famila am Halenberg, der Bäckerei
AWO c a d o
Kolls, Fisch Meyer und der Tischlerei Krey.
„Sexualpädagogik für Kinder und Jugendliche“
Sexualpädagogische Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche
sollen ungewollte Schwangerschaften, Schwangerschaftsabbrüche,
Teenagerschwangerschaften und
sexuell übertragbare Krankheiten
vermeiden und Kinder und Jugendliche in ihrer sexuellen Entwicklung
und in ihrer Lebens- und Familienplanung unterstützen. Ein neues Konzept der AWO-Schwangerschaftsberatung/Schwangerschaftskonfliktberatung
im Kreis Pinneberg wird Kindern und Jugendlichen
künftig die Möglichkeit bieten, Sexualität bewusst,
selbst bestimmt und in Verantwortung sich selbst
und anderen gegenüber gestalten zu lernen. Eine
sexuelle Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle
soll entwickelt, gestärkt und Offenheit und Respekt
gegenüber vielfältigen Beziehungs- und Lebenskonzepten erlernt werden. Die Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 15 Jahren
in Kindertageseinrichtungen und weiterführenden
Schulen bis zur achten Klasse. Themenbereiche
in den Veranstaltungen sind körperliche und seelische Veränderungen, Freundschaft – Liebe – Partnerschaft, Sexualität und Lust, Familienplanung,
Sexualität und Medien und die Schattenseiten von
Sexualität. Die PädagogInnen suchen Kindertagesstätten und Schulen auf und bringen den Kindern
und Jugendlichen mit Methoden des Lebendigen
Lernens altersgerecht die verschiedenen Thematiken nahe. Auch die Methodenauswahl berücksichtigt das Alter, sowie das Geschlecht, den kulturellen
Hintergrund und die Kommunikations- und Konzentrationsfähigkeit der TeilnehmerInnen. Hauptmethoden sind Gruppenarbeit, Kleingruppenarbeit und
Einzelberatung. Eine fundierte Vorbereitung für die
ErzieherInnen, LehrerInnen und eine Informationsveranstaltung für die Eltern sind ebenso selbstverständlich, wie Besuche Jugendlicher in Schwangerschaftsberatungsstellen.
13
AWO P f l e g e S c h l e s w i g - H o l s t e i n
A k tue lle s aus de r AWO Pf lege Sch
Menschenrechte in Pflegeheimen
AWO-WOHNpflege Neumünster beteiligt
sich an bundesweitem Projekt für die Rechte
von HeimbewohnerInnen
Im Rahmen der „Aktiv Wochen für Ältere“ in
Neumünster fand bei der AWO WOHNpflege
eine Informationsveranstaltung zur „Charta der
Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen“
statt. Diese Charta ist eine Empfehlung des
Bundesfamilienministeriums, die in acht Artikeln beschreibt, wie sich die Menschenrechtsartikel des Grundgesetzes auf den Alltag – z.B. in
einem Pflegeheim – auswirken sollten. Eröffnet
wurde die Veranstaltung im Haus Stormarn von
AWO-Landesgeschäftsführer Volker Andresen,
der bei seiner Begrüßungsrede darauf hinwies,
dass sich die AWO Schleswig-Holstein „traditionell für die Rechte alter Menschen einsetzt,
so zum Beispiel bei der Verankerung dieser
Rechte in der Landesverfassung“. Bundesweit
beteiligen sich seit einem Jahr neun Träger
von Pflegeheimen an einem Projekt, in dem
sich die TeilnehmerInnen verpflichten, nach
den Grundsätzen der Charta zu arbeiten. Als
einziger Vertreter Schleswig-Holsteins ist die
AWO-WOHNpflege Neumünster in diesem
sog. „Benchmarkkreis“ beteiligt. Begleitet wird
diese Arbeit sowohl vom „Deutschen Zentrum
für Altersfragen“ (DZA), als auch von dem Gelsenkirchener Unternehmen KCR. Karl-Heinz
Pohl vom KCR führte die rund 50 ZuhörerInnen
in die Grundlagen der Charta ein. Zunächst
stellte er die Artikel vor. Beginnend mit Art. 1,
dem Recht auf Selbstbestimmung, über die
Rechte auf Unversehrtheit, Freiheit, Privatheit,
Information und Religionsfreiheit bis hin zum
Recht in Würde zu sterben. Er betonte, dass sich
die teilnehmenden Einrichtungen „unter anderem dadurch auszeichnen, dass sie nichts zu
verbergen haben“. Im Anschluss daran berichtete Einrichtungsleiter Bernhard Stärck, der
die AWO auch bei den regelmäßigen Treffen
in Gelsenkirchen vertritt, welche Folgen die
Anwendung der Charta auf die Praxis habe. „Es
sind oft Kleinigkeiten im Alltag, die große Auswirkungen haben. Hat ein Diabetiker das Recht
auf ein Stück Sahnetorte?“ Er beantwortete die
Frage mit einem eindeutigen „Ja“. „Wir alle tun
täglich Dinge, die nicht gut für uns sind und
dieses Recht auf Selbstbestimmung darf nicht
an der Eingangstür eines Pflegeheimes enden“,
erklärte Stärck weiter. Viele solcher Beispiele
wurden kontrovers diskutiert: Wie lässt es sich
mit der Hygiene in Einklang bringen, wenn eine
Heimbewohnerin nicht möchte, dass ihr Zimmer heute gereinigt wird. Am Ende der Veranstaltung brachte Geschäftsführer Volker Andresen die Antworten auf den Punkt. In Richtung
auf die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen
sagte er: „Ihre Rechte haben Vorfahrt!“
www.awo-pflege-sh.de
www.awo-pflege-sh.de
Online-Puzzle
Auf der AWO-Pflege-Internetpräsentation ist seit Ende Mai
ein Online-Puzzle freigeschaltet. Erfolgreiche Puzzler erhalten von den Einrichtungen und Diensten vor Ort ein kleines
Give-Away, wenn sie das Kontaktformular ausfüllen
www.awo-pflege-sh.de
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hle sw ig-Holstei n ... A ktue l le s aus de r AWO Pf l
Besuch im Servicehaus Sandberg
Schleswigsche Partei vom Flensburger
AWO-Servicehaus beeindruckt
Beeindruckt von dem Stadtteilkonzept der AWO zeigten sich in Flensburg Mitglieder der Schleswigschen Partei SP
anlässlich eines Besuchs im AWO-Servicehaus Sandberg. In der Regel seien es Deutsche, die in Dänemark Altenpflegeeinrichtungen besuchen, erklärte die Vorsitzende des Sozialausschusses Mary Schneider, nun würde man den
umgekehrten Weg gehen. Die Nordschleswiger BesucherInnen überzeugte ein Konzept, das über Flensburg hinaus
Maßstäbe in der Altenpflege setzt. Sie waren nicht nur beeindruckt von der Tatsache, dass vorzugsweise die Älteren
aus dem Flensburger Stadtteil als BewohnerInnen aufgenommen würden, um ihnen die gewohnte Umgebung zu
erhalten, sondern vor allem auch von dem Stadtteilcafe für alle ältere BürgerInnen und der damit einhergehenden
aktiven Zusammenarbeit mit den Bürgergruppen. Vieles erinnere an dänische Pflegeheime, so die Vorsitzende
Schneider, jedoch sei im Vergleich zu Dänemark die Wahlfreiheit an Serviceleistungen größer. Während der Trend
in den Kommunen Nordschleswigs eher zu zentralen Großküchen gehe, die alle Pflegeheime belieferten, wurde die
Haushalt und Begleitung
Tatsache positiv bewertet, dass die Flensburger Einrichtung
Die Unterschiede zwischen Deutschland und Dänemark
sind u.a. darauf zurückzuführen, dass die Altenpflege in
Deutschland nach dem Versicherungsprinzip organisiert
wird, während sie in Dänemark steuerfinanziert ist.
AWO-WOHNpflege Wedel
2/2008
Dienstleistungen vor dem
Neustart
Um die Selbständigkeit älterer Menschen im eigenen Zuhause über einen möglichst langen Zeitraum zu ermöglichen, wurde Anfang des Jahres
das haushaltsnahe Dienstleistungsangebot der
PI-Quadrat GmbH auf den Unternehmensbereich
AWO-Pflege übergeleitet. Dem Konzept der AWOPflege entsprechend, sichert die Übertragung nicht
nur die Professionalität des Dienstes, sondern bietet den älteren KundInnen auch den Vorteil, das
pflegerische Know-How der AWO kennen zu
lernen. Das haushaltsnahe Angebot reicht von der
Reinigung der Wohnung, Wäschepflege über Einkäufe und Fahrdienste bis zur Begleitung zum Arzt
und vieles mehr.
AWO c a d o
in ihrer eigenen Küche nur 300 Portionen herstellt. Unterschiede zeigten sich im deutsch-dänischen Vergleich auch
in der Pflege. Während in Dänemark die individuelle Pflege
einen wichtigen Stellenwert hat, wird in Deutschland der
individuelle Bedarf aufgrund der Einstufung in drei Pflegegruppen weniger berücksichtigt. Abschließend erklärte die
SP in einer Auswertungsrunde mit dem Leiter des AWOServicehauses Michael Selck und seinen MitarbeiterInnen,
dass sie versuchen werde, viele der Anregungen und Ideen
in die Zielsetzungen für die Altenpflege in Dänemark aufzunehmen.
AWO-WOHN- und Servicezentrum Wedel,
Tel.: 0 41 01/78 22 33
Oldies im „Café Klatsch“
Musikalisch begleitet von Pfleger Michael Wolter treffen sich seit zwei Jahren regelmäßig BewohnerInnen, Angehörige und Gäste im beliebten Treffpunkt „Café Klatsch“ der
AWO-WOHNpflege Wedel - bis zum 8. Mai diesen Jahres. An diesem Tag wollte es der
ehemalige Musiker und jetzige Heimbewohner Peter Moriz noch einmal wissen. Der in
den 60er Jahren unter dem Künstlernamen Morris weit über Norddeutschland hinaus
bekannte Sänger der „Tramps“ und der „Rubies“ wohnt seit einem Schlaganfall in der
AWO-WOHNpflege. Durch die Besuche im Café ermutigt, reifte sein Plan, im Rahmen seiner Möglichkeiten und unterstützt von Michael Wolter, wieder zu musizieren.
Vor einem begeisterten Publikum aus BewohnerInnen, Gästen, Angehörigen und
KollegInnen der WOHNpflege bot das musikalische Duo Anfang Mai bei schönstem Frühsommerwetter Oldies und Schlager aus längst vergangenen Zeiten. Der
begeisterte Applaus war für den 64-jährigen Peter Morris Anreiz genug, sein Keyboard wieder hervor zu holen, um künftig wieder Musik zu machen.
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AWO P f l e g e S c h l e s w i g - H o l s t e i n
A k tue lle s aus de r AWO Pf lege Sch
„Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“ – Charlie Chaplin
Es darf auch gelacht werden – Humor in der Altenpflege
Gerade in der Pflege ist es nicht immer leicht, sich den Humor
und das Lachen zu erhalten. Witz und Heiterkeit können aber
gerade in der Pflege, Begleitung und Betreuung von Menschen
hilfreiche Ansätze bieten, um problematische Situationen zu
bewältigen und Gewalt zu vermeiden. Im Rahmen eines Fachtages des PflegeNottelefons Anfang März 2008 unter dem
Motto „Das kann ja heiter werden – Humor und Lachen in der
Pflege“ machten die clownesken Einlagen und zahlreiche Referate deutlich, dass beschämende Situationen durch Humor zu
lockern sind – ohne dabei Spaß auf Kosten des Anderen zu
machen. Den rund 80 TeilnehmerInnen – Pflegekräfte und
pflegende Angehörige – vermittelten die beiden Clowns Kalle
Pawlitschko aus Berlin und Marcel Briand aus Bern auf eindrucksvolle und anschauliche Weise, wie man in belastenden
Pflegesituationen humorvoll und gelassener agieren kann, um
auftretende Konflikte zu entschärfen oder umzuleiten.
eLIA
eLearning – Infrastruktur in der Altenpflege
Der AWO-Bundesverband e.V., das AWO-Bildungszentrum Preetz und die Qualitus GmbH
haben sich zu einer trägerübergreifenden Projektpartnerschaft zusammengeschlossen, um
Schulungen auf der Plattform zu organisieren
und durchzuführen. Da bislang weder Aus-, Fortund Weiterbildungseinrichtungen noch Einrichtungen der Altenpflege über eine ausreichende
Infrastruktur verfügen, um neue Lehr- und Lernformen umfassend über das Internet zu nutzen,
verfolgt das Projekt eLearning in der Altenpflege das Ziel, eine trägerübergreifende zentrale
Infrastruktur durch die Open Source Kommunikations- und Lernplattform ILIAS (www.ilias.de)
aufzubauen. Im Rahmen des Projektes sollen 90
Tele-Tutoren und 10 Administratoren aus Aus-,
Fort- und Weiterbildungseinrichtungen in der
Altenpflege auf der ILIAS-Lernplattform aus Mitteln des Förderprogramms geschult werden. Die
Schulungen werden von der Qualitus GmbH.
(www.qualitus.de), einem Kooperationspartner
des ILIAS-Open Source Projektes durchgeführt.
Mit dem Projekt werden folgende Ziele verfolgt:
16
• Attraktive Unterrichtsgestaltung durch den
Einsatz von eLearning in der Altenpflegeausbildung
• Trägerinterne und trägerübergreifende Netzwerkarbeit
• Mit Hilfe einer Web basierten Lernplattform
können Lehr- und Lernmaterialien im Netz
aktualisiert werden. Dies dient dem individuellen lernbegleitenden Lernen der Beschäftigten
• Kostenersparnisse für die Träger der Einrichtungen und MitarbeiterInnen
• Imageverbesserung des Sektors und Rekrutierung neuer Personengruppen aufgrund
des Einsatzes neuer Medien
Informationen zum Projekt:
www.elearning-altenpflege.de
www.awo.org
www.awo-bz-sh.de
Kontakt: AWO-Bildungszentrum Preetz, Peggy
Sass, Hinter dem Kirchhof 10, 24211 Preetz,
Tel.: 0 43 42/88 60-6, [email protected]
hle sw ig-Holstei n ... A ktue l le s aus de r AWO Pf l
WOHNpflege Neumünster
Küche im Aufbruch
AWO c a d o
2/2008
Raphael Brozio ist seit Anfang des Jahres neuer Küchenleiter in der WOHNpflege
in Neumünster. Er hat lange Jahre in einem Best-Western-Hotel in Neumünster
gearbeitet. „Die Umstellung von der Hotelküche auf die Pflege ist schon enorm“,
meint Raphael Brozio. Aber auch reizvoll. „Mir geht es hier genauso um den
Gast“, so Brozio, „aber es gibt viel mehr Menschen, die beteiligt werden. Alle
haben ihre Erwartungen und stellen hohe Ansprüche an die Küche. So haben wir
unsere Speisekarten genau unter die Lupe genommen.“ Alle Karten wurden re„Raus aus der Produktion, ran an die Prozesse“. Raphael
gelrecht zerschnippelt, unnötige Wiederholungen wurden raus gestrichen. Dann
Brozio (li.) führt viele Instrumente neu ein. Frank Wiegand (re.)
haben wir uns mit den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)
von res frumentaria unterstützt ihn dabei.
beschäftigt. Die Wünsche beispielsweise nach Süßspeisen, Fisch oder Eintopf
wurden genauso berücksichtigt. Diese Arbeit wurde unterstützt von Herrn Wiegand, einem Berater der Firma res
frumentaria. „Wir setzen da an, wo die Küche mit ihren Mitarbeiterinnen steht“, so Frank Wiegand. Doch dabei
bleibt er nicht stehen. Nach der
Speisekartenanalyse geht es weiAWO-Bildungszentrum Elbmarsch
ter: Wie ist die Küche organisiert,
wie sieht der Dienstplan aus? WelIst „Sucht“ ein Thema in der Altenpflege?
che Potenziale sind vorhanden?
Und wie sind die Abläufe vom EinAlkohol- und Medikamentenmissbrauch war das Thema, das sich die Altenkauf der Waren bis hin zum Service
pflegeschülerInnen des Abschlussjahres im Tornescher AWO-Bildungsam Gast. Es ist schade, wenn zuviel
zentrum Elbmarsch als Projektarbeit ausgewählt hatten. Diese Thematik
produziert wird und die Reste dann
sei besonders bedeutsam, da eine während des Lebens erworbene Sucht
weggeworfen werden. „Wir woloder Abhängigjkeit im Alter nicht einfach verschwindet, begründeten die
len das knappe Geld lieber dafür
TeilnehmerInnen ihr Interesse an dem Thema. Auch zeigen sich mit zunehausgeben, unser Essen frischer
mendem Alter häufig Folgeerkrankungen, denen sie in ihrem beruflichen
und auch noch ansprechender zu
Feld begegnen würden. Sucht sei allerdings nicht nur ein Thema, das aus
machen“, beschreibt der Küchenberuflicher Perspektive zu betrachten sei, so die SchülerInnen, sondern
leiter seine Ideen für die Zukunft.
es käme auch im privaten Bereich immer wieder zu Konfrontationen mit
Im Hintergrund werden Rezepunterschiedlichen Süchten. Vertieft wurden die Fragen nach der Entsteturen geschrieben, Kallibrierungshung von Sucht, dem Umgang mit Suchterkrankten und den Möglichkeiten
tabellen und Kellenpläne umgedes Einsatzes von Therapien bei Suchterkrankungen. Durch Recherchen
setzt. „Dies sind alles Instrumente
in Fachliteratur, im Internet, dem Besuch von Suchtberatungsstellen und
einer modernen Küche, die helfen,
von Zeitungsartikeln setzten sich die drei Schülergruppen eigenständig mit
sich mit mehr Qualität dem Gast
ihren jeweils gewählten Schwerpunktthemen auseinander und stellten ihre
widmen zu können“, so Frank WieErgebnisse am 28. 02. 08 in einer fünfstündigen Präsentation vor. Ein intergand. Und Raphael Brozio weiß:
essiertes Publikum wurde nicht nur über die theoretischen Grundlagen der
„Die Früchte unserer harten Arbeit
Sucht informiert, sondern erhielt auch in Form von Rollenspielen Einblicke
kommen jetzt. Die Rückmeldungen
in den falschen und richtigen Umgang mit Suchtabhängigen. Anschaulich
zur Essensqualität verbessern sich
schickte die „Theatergruppe“ einen „Betroffenen“ durch alle Bereiche – von
stetig“.
der Diagnosestellung bis zur Nachsorge. Allen SchülerInnen gelang es,
durch Kreativität und Originalität die Inhalte anschaulich und kurzweilig zu
präsentieren. Abgeschlossen wurde die Präsentation durch einen Besuch
der Guttempler aus Wedel, die eindrucksvoll und emotional über ihre
eigenen Erfahrungen im Umgang mit Suchtmitteln berichteten und
über eine Vielzahl an Hilfsangeboten informierten. Insgesamt wurde
das Projekt von den SchülerInnen als positive Erfahrung bewertet, die
sie nicht nur in ihre Berufswelt, sondern auch in ihren privaten Alltag
übernehmen werden, um sich künftig für die Menschen einzusetzen,
die mit Süchten Probleme haben.
17
Tarifve rt rag s o z i ale Die nste ... Tarif ve rtrag
Tarifinformation
Zum Tarifabschluss bei der AWO:
„Dieser Abschluss ist eine große
Herausforderung für alle Beteiligten!“
So lautete das Fazit von Geschäftsführer Volker Andresen nach einem weiteren Verhandlungsmarathon.
„Im Interesse der Menschen, für die die AWO Beratung, Betreuung und Hilfe sicher stellen
muss, sind wir an die Grenzen unserer finanziellen Möglichkeiten gegangen, um den
Streik, der immer auf dem Rücken Dritter ausgetragen wird, zu beenden“, so Geschäftsführer Volker Andresen in Kiel.
Im Kern beinhaltet der Tarifabschluss folgende Punkte:
1. Beendigung des tariflosen Zustandes seit 2005
durch einen AWO-eigenenTarifvertrag auf der
Grundlage des Tarifvertrages des öffentlichen
Dienstes für alle Beschäftigten der AWO
2. Lineare Erhöhung der Gehälter ab 01.06.2008
von 3,1 % zzgl. 50 Euro Sockelbetrag. Für
2009 ab 01.04.2009 eine lineare Erhöhung
von 2,8 % und eine Einmalzahlung für ver.diMitglieder von 225 Euro.
3. Garantiebetrag bei der Sonderzahlung für
2008 von 65 % und 2009 und 2010 von 70 %
analog der Stufentabelle des öffentlichen
Dienstes. Eine Erhöhung des Betrages ist abhängig vom jeweiligen Jahresergebnis.
4. Einführung der Entgelttabelle des öffentlichen
Dienstes ab 01.04.2009 mit einer Ausgleichszulage bei besonderen sozialen Härten.
5. Einführung der 39 Stunden-Woche für alle
Beschäftigten ab 01.09.2008
6. Ausschluss Betriebsbedingter Kündigungen
nur bis zum 31.12.2008.
7. Tarifvertraglich vereinbarte Verhandlungsverpflichtung für ver.di bei möglicher wirtschaftlicher Problemlage, insbesondere hinsichtlich
der Höhe der Sonderzahlungen in den Jahren
2008 bis 2010.
8. Laufzeit der
31.03.2010.
18
Tabellenvergütung
bis
zum
Aus Sicht des AWO Geschäftsführers ist dieses
Tarifpaket akzeptabel, da es berechtigte Interessen der Beschäftigten nach Gehaltsverbesserungen und den wirtschaftlichen Möglichkeiten
eines gemeinnützigen Trägers Rechnung trägt.
Dabei muss deutlich sein, dass alle Beteiligten
bei der Ausschöpfung noch möglicher Einsparpotentiale an einem Strang ziehen.
Eine neue Dimension in der Tarifpolitik ist die
Tatsache, dass Mitarbeiter durch ihr Engagement
es selbst mit in der Hand haben, ihre Sonderzahlungen zu verbessern.
„Die AWO erwartet von ver.di, dass sich die
Gewerkschaft stärker als bisher gemeinsam mit
uns für eine bessere Refinanzierung sozialer
Dienstleistungen gegenüber der Politik einsetzt,
damit unsere Beschäftigten für eine schwierige
aber notwendige Arbeit für unsere Gesellschaft
auch angemessen bezahlt werden“, so Volker
Andresen in seiner abschließenden Bewertung
zum Tarifabschluss.
In e ige ne r Sac he … In e ige ne r Sache … I n e
Heinrich Westphal als siebter Beisitzer gewählt
Außerordentliche Landeskonferenz in Kiel
Ein nicht besetzter Beisitzerposten war am
17. Mai 2008 der satzungsrechtliche Grund
für eine außerordentliche Landeskonferenz
in Kiel. Wie in § 11 der Satzung geregelt,
müssen sieben BeisitzerInnen dem Landesvorstand angehören, jedoch erhielten nur
sechs der KandidatInnen auf der Konferenz
im September 2007 die erforderlichen Stimmen. Nicht nur die Wahl des Segeberger
Kreisvorsitzenden Heinrich Westphal, sondern auch eine Diskussionsrunde zur Sozialpolitik in Schleswig-Holstein und ein Vortrag
von Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht
über Perspektiven der Kinder- und Jugendhilfe und der Pflegearbeit bestimmten die
eintägige Konferenz im Kieler „Legienhof“.
Nach Grußworten des stellvertretenden Landesvorsitzenden der SPD, Andreas Breitner
und Torsten Rosenkranz vom Sozialverband
Deutschland, folgte der Bericht des AWOLandesvorsitzenden Heinz Welbers für den
Berichtszeitraum der letzten acht Monate. Er
ging nochmals auf die satzungsrechtlichen
Gründe ein, die es erforderlich machten,
ein weiteres Mitglied des Landesvorstandes
zu wählen. Anschließend stellte er den Delegierten und Gästen die neuen Einrichtungen,
Dienste und sozialpolitischen Initiativen der
letzten Monate vor: Das Familienzentrum in
Lübeck-Kücknitz, das AWO-Servicehaus im
Flensburger Stadtteil Fruerlund, die Kindertagesstätte „Drachennest“ im Lübecker Hochschulstadtteil und das siebte Servicehaus in
Kiel. Welbers berichtete über die Fachveranstaltungen „Wohnen in der sozialen Stadt
der Zukunft“ und „Förderung frühkindlicher
Bildung“ und informierte über zwei sozialund jugendpolitische Initiativen, die seit der
Landeskonferenz 2007 in Schleswig in der
Öffentlichkeit sehr erfolgreich angenommen wurden: Neben einer Weiterführung
der Kampagne „Gemeinsam gegen Kinderarmut“, die als Volksinitiative mit dem Ziel
fortgesetzt werden soll, Maßnahmen gegen
Kinderarmut als Verfassungsauftrag zu verankern, berichtete er auch über die vielfältigen Aktivitäten des „Sozialen Bündnisses für
Schleswig-Holstein“. Besonders freute sich
Heinz Welbers, den Anwesenden mitzuteilen,
dass seit Beginn der Mitgliederwerbeaktion
1300 neue Mitglieder bei der AWO begrüßt
werden konnten und zeigte sich angesichts
der Zahlen zuversichtlich, die Zielmarke von
5000 langfristig zu erreichen. „Ein starker
Mitgliederverband und ein gut aufgestelltes
AWO-Dienstleistungsunternehmen sind die
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tätigkeit im Sinne unserer Grundwerte. Wenn
beide an einem Strang und in eine Richtung
ziehen, ist die AWO in Schleswig-Holstein
zukunftsfähig.“ Mit diesen Worten schloss
der Landesvorsitzende Heinz Welbers seine
Berichterstattung auf der außerordentlichen
Landeskonferenz 2008 in Kiel.
19
Pe r sonal i e n ... Pe r s onal ie n ... Pe r s onalie n …
Wir gratulieren zum 25-jährigen Dienstjubiläum
Auf 25 erfolgreiche Dienstjahre bei der AWO konnte im April 2008 Ahmet-Riza Orhan
zurückblicken. Seine Tätigkeit begann der Diplom-Ingenieur 1983 als Sozialberater für Migranten beim AWO-Kreisverband Pinneberg. 1990 wechselte Ahmet-Riza Orhan zum Kreisverband Neumünster. Bedingt durch die
Umstrukturierung ist er seit dem 01. 01. 2005 beim AWO Landesverband im IntegrationsCenter Neumünster als Migrationserstberater
und -sozialberater beschäftigt. Zuverlässigkeit, Engagement und
Flexibilität waren und sind die wichtigsten Markenzeichen seiner
beruflichen Tätigkeit. Darüber hinaus engagiert er sich innerhalb
des Betriebes für die Belange der MitarbeiterInnen, ist seit 1999
Mitglied des Betriebsrates des AWO-Landesverbandes SchleswigHolstein e. V. und seit 2006 dessen stellvertretender Vorsitzender.
Im Namen des AWOLandesverbandes gratulierte Geschäftsführer
Volker Andresen ebenso
herzlich wie Rüdiger
Graff im Namen des
Kreisverbandes. Sie wünschen Gisela Schröder
viel Kraft für die weitere
Arbeit zum Wohle der
Gäste ihres Clubs und
persönlich alles Gute.
Für ihr mehr als 45-jähriges Engagement
als Leiterin des Neumünsteraner Seniorenclubs „Spätlese“ wurde Gisela
Schröder im März 2008 mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein
ausgezeichnet.
Frau Schröder gründete den AWO-Seniorenclub 1963 und engagiert sich seither
kontinuierlich als dessen Leiterin. Die wöchentlichen
Nachmittagstreffen
der
AWO-Clubs, die mit zu den teilnehmerstärksten der Stadt Neumünster
gehören, werden seit jeher von
Gisela Schröder vorbereitet und
gestaltet. Im Rahmen der Feierstunde
würdigte
AWO-Geschäftsführer Volker Andresen
die besondere Bedeutung der
Altenclubs nicht nur für die verbandliche Arbeit der AWO, sondern auch für das Ansehen der
AWO in der Stadt Neumünster.
Am 2. Juni 2008 feierte Uta Ochsenfarth ihr
25-jähriges Dienstjubiläum bei der AWO. Nach
ihrer Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete
Frau Ochsenfarth ab Juni 1983 beim AWOKreisverband Flensburg im Ambulanten Dienst
und MSHD. Im Rahmen der ambulanten Hilfen
wirkte sie von Anfang an beim Aufbau des Sozialrufs mit, den sie seit Januar 2002 leitet. Dank des
Engagements von Frau Ochsenfarth und ihrem
Team konnte das Angebot des Sozialrufs in ganz
Schleswig-Holstein immer weiter ausgebaut werden. 1500 Menschen werden heute durch den
AWO Sozialruf betreut und haben dadurch die
Sicherheit, im Notfall schnelle Hilfe zu bekommen.
v.l.: Jannik Andresen,
Jan Sönnichsen, Uta
Ochsenfarth, Sabine
Hansen, Martin Schaub,
Markus Skerka
Wir verabschieden
„Meine Arbeit war mein Hobby!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich
Anfang 2008 die langjährige Leiterin der AWO-Familienbildungsstätte
Probstei, Hannelore Steenbock, in den wohlverdienten Ruhestand. In
Anwesenheit ihrer KollegInnen und einer Vielzahl von ReferentInnen dankten Kai Bellstedt und Jürgen Brockmann Frau Steenbock für die aktive Arbeit
in der Familienbildungsstätte Probstei.
20
Pe r sonal i e n ... Pe r s onal ie n ... Pe r s onalie n …
Wir trauern
Nachruf Jürgen Högel
Unser langjähriger Betriebsratskollege starb überraschend am 9. März 2008. Mit ihm haben wir
einen überaus engagierten Mitstreiter verloren, der stets seinen Blick auf die Belange der KollegInnen gerichtet hat. Viele kennen ihn aus den Betriebsversammlungen, wenn er sich humorvoll
als Dithmarscher zu erkennen gab, der hartnäckig nachfragte, was ihm nicht geheuer war und
sich nicht mit beschwichtigenden Antworten zufrieden geben mochte. Als streitbarer Gewerkschafter und Betriebsrat legte Jürgen den Finger auf die Wunde im Betrieb, sprach aus, was ihn
bewegte und scheute darin keine Konsequenzen. Sein Einsatz war beispielhaft. Dabei lagen ihm
die Belange der KollegInnen aus Dithmarschen besonders am Herzen. Wir vermissen ihn sehr!
Vier Dienstleistungsangebote unter einem Dach
Neue AWO-Geschäftsstelle in Eutin
oben: Stolz und äußerst
zufrieden: Regionalleiterin
E. Kuring-Arewnt und Horst
Frahm vom Kreisvorstand
Ostholstein
Mitte: Das Gebäude wurde
vom AWO-Kreisverband
Ostholstein erworben
und an die gGmbH der
AWO-Region Südholstein
vermietet
„Dank der sparsamen und umsichtigen Haushaltsführung unseres ehemaligen Geschäftsführers Heinz Schwechheimer konnten wir Rücklagen bilden, die uns in die Lage versetzten,
eine Immobilie durch den Kreisverband Ostholstein zu erwerben“. Mit diesen lobenden Worten eröffnete der stellvertretende Kreisvorsitzende Horst Frahm Ende letzten Jahres das neue
Domizil der AWO in der Oldenburger Landstraße 11. Als anerkanntes Kulturdenkmal aus
dem Baujahr 1904 am Schlossgarten unweit des Eutiner Stadtzentrums bietet das Gebäude
über zwei Geschosse rund 300 Quadratmeter Wohn- und Arbeitsfläche. „Die geänderte
Organisationsstruktur der AWO Schleswig-Holstein mit vier Regionalgesellschaften bot uns
die Möglichkeit, das Objekt anzumieten“,
erklärte Eveline Kuring-Arent, RegionalleiGründung
terin der AWO Südholstein. Seit November
AWO-Jugendstiftung
2007 befinden sich unter dem Dach des
Eutiner Kreisverbandshauses vier große AnAltenholz
gebotsbereiche – nunmehr in Trägerschaft
3000 Euro jährlich kann künftig die AWO-Jugendstiftung
der AWO Schleswig-Holstein gGmbH: Die
Altenholz zweckgebunden verwenden, um die LebensSchuldner- und Insolvenzberatung, die Famisituation von Kindern und Jugendlichen in der Gelienberatung, die Suchtberatung sowie den
meinde verbessern zu helfen. Möglich gemacht hat
Menüservice „Essen auf Rädern“. Lobende
dies eine Erbschaft im Jahre 2004 über 158000 Euro,
Worte fand auch Bundestagsabgeordnete
deren Erlöse – ohne das Kapital anzugreifen – jährBettina Hagedorn: „Dieses Projekt ist eine
lich für die soziale Arbeit vor Ort verwendet werden
großartige Zukunftsinvestition“, erklärte die
sollen. Die eigens dafür im April 2008 gegründete
Politikerin. „Die AWO steht für den sozialen
AWO-Jugendstiftung hat den Verwendungszweck beKitt in der Gesellschaft und die Menschen
wusst sehr weit gefasst: Anschaffungen von Spielgeräbrauchen eine Anlaufstelle, bei der sie Hilfe
ten und Bastelmaterialien sind ebenso geplant wie die
finden“.
Unterstützung von Jugendreisen und die Begabtenförderung einzelner Kinder und Jugendlicher. Der VorFoto unten: Das AWO-Team freut sich über das
stand, der über die Vergabe der Gelder entscheidet,
moderne Verwaltungsgebäude
stellte bereits nach kurzer Zeit fest, dass die jährliche
v.l.r.: u.: Frederik Bode, Alexia Schwechheimer, Ines
Summe nicht ausreicht, um die vorliegenden Anträge
Lingner. Mitte: Uwe Dittmann, Petra Eilers, Petra
zu finanzieren und appelliert nun an die BürgerInnen,
Aue-Grüter, Dirk Preugschat-Karow und Margitta
die Stiftung mit weiteren Spenden zu unterstützen.
Dordel; o.: stellv. Kreisvorsitzender Horst Frahm,
Lothar Staack, Eveline Kuring-Arent
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AWO c a -
Wir ste lle n vor … Wir ste l le n vor …
2/2008
Betriebsrat AWO Unterelbe
Ve r band swe se n … Ve rbandswe se n … Ve rband
Aus einer Idee wurde eine Route
„AWO bewegt ...“
AWOcado berichtet
über die einzelnen
Etappen der Schleswig-Holstein-Tour
in seiner nächsten
Ausgabe und tagesaktuell im Internet
unter www.awo-sh.
de ➞ AWO vor Ort ➞
AWO bewegt … und
www.ehrenamtawo-sh.de
Der AWO-Landesverband Schleswig-Holstein stellt in
diesem Sommer eine besondere Aktion auf die Beine, beziehungsweise Füße. Zwei AWO-Mitarbeiter wandern einmal
(fast) um Schleswig-Holstein und besuchen AWO-Einrichtungen. „AWO bewegt …“, so der Titel der Aktion, will ehrenamtliches Engagement in der Vondergrund rücken. Gerade
auch junge Menschen sollen angeregt werden, sich zu engagieren. Und da die wenigsten den Weg ins Ehrenamt von
alleine finden, kommt „AWO bewegt …“ vorbei und holt die
Menschen ab. Jessika Drescher (38) aus Kiel arbeitet beim
AWO-Ortsverein Gettorf und Umgebung. „Ich wollte in Jessika Drescher und Ulrich Winter während
einer Trainingswanderung in den Hüttener
meinem Sommerurlaub nicht so weit wegfahren“, erinnert
Bergen, Kreis Rendsburg-Eckernförde. Foto:
sich die Sozialpädagogin. Während eines gemütlichen
wortblicke.de
Abends kam sie zusammen mit ihrem Partner Ulrich Winter
(36), der sich im Gettorfer Ortsverein ehrenamtlich engagiert, auf die Idee: „Wir gehen zu Fuß rund um Schleswig-Holstein“. Und bei dieser Gelegenheit
wollte die Geschäftsführerin sich gleich informieren, wie die anderen Ortsvereine in Schleswig-Holstein mit den anstehenden Aufgaben umgehen, Mitglieder und ehrenamtliches Engagement einwerben. Aus der Idee wurde eine Route. Jessika Drescher und Ulrich Winter starteten am 1. Juli 2008
in Kiel zu ihrem Marsch durch Schleswig-Holstein. Während der Auftaktveranstaltung wurden die
beiden Wanderer von Landesgeschäftsführer Volker Andresen verabschiedet und auf die Reise
geschickt. In den folgenden drei Wochen laufen die AWO-Wanderer 18 verschiedene Ortsvereine
und Kreisverbände der AWO zwischen Flensburg und Lauenburg, Lübeck und Föhr an. Ulrich Klinke
vom AWO-Landesverband Schleswig-Holstein koordiiert diese Aktion mit den Verbandssekretären
Uwe Frensel, Helge Hinz und Michael Uffelmann. Gemeinsam stellten sie den Kontakt zu den einzelnen Ortsvereinen her. Die einhellige Meinung der Vier: Das Interesse an und die Neugier auf die
Aktion ist in den einzelnen Gliederungen groß. Der AWO-Landesverband Schleswig-Holstein organisiert und begleitet die Aktion, insbesondere im Internet wird die Route mit tagesaktuellen Bildern
und Informationen zu verfolgen sein. Und am Ende wird eine Dokumentation über die besuchten
Ortsvereine und Kreisverbände und die Reise der beiden Wanderer entstehen. „Am 21. Juli kommen
wir beide wieder in Gettorf an“, sagt Jessika Drescher, Ulrich Winter ergänzt: „Hoffentlich nicht mit
allzu vielen Blasen“. Beide lächeln und schnüren die Schuhe. Text: wortblicke.de
Essen 1 Euro – Gespräch gratis
Das „Bad Schwartauer 1-Euro-Essen“
Ein leckeres Mittagessen
für einen Euro! Darüber
freuen sich . l.: AWOVorsitzende Hannelore
Witt, Projektleiter Peter
Grube und die Leiterin
Wer über einen Bezugsberechtigungsschein für die
„Bad Schwartauer Tafel“ verfügt, der kann seit
Anfang Februar 2008 auch eine warme Mahlzeit in
der Begegnungsstätte des AWO-Ortsvereins in der
Augustenstr. 34 a einnehmen. Für einen Euro bietet
die AWO im Rahmen ihres Projektes „Essen und
Reden“ Bedürftigen, die Arbeitslosengeld II, Grundsicherungs- oder Asylbewerberleistungen beziehen
und in den Gemeinden Bad Schwartau, Stockelsdorf
und Ratekau wohnen, jeweils ein Gericht pro Tag.
Dass sie ihre Mahlzeiten nicht allein zu sich nehmen
müssen, dafür sorgen die vielen ehrenamtlichen
der AWO-Begegnungsstätte Karin Schubert
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MitarbeiterInnen der Bad Schwartauer AWO, die
den Gästen für Gespräche zur Verfügung stehen.
Dass das Projekt realisiert werden konnte, verdankt
die AWO einer großzügigen Spende der Lübecker
Nachrichten in Höhe von 10 000 Euro, aufgestockt
durch 750 Euro der Sparkasse Holstein.
Um dieses Angebot möglichst lange zu erhalten, bittet die Vorsitzende Hannelore Witt um
weitere Spenden auf das Sonderkonto der
AWO Bad Schwartau, Sparkasse Holstein,
Konto-Nr.: 134 975 432, BLZ: 213 522 40
dswe se n … Ve r band swe se n … Ve rbandswe se n … V
Kinderförderfonds AWO-KV Neumünster
„Sport für alle Kinder!“
30,3 % aller Kinder unter 15 Jahren (Stand 3/07)
leben in Neumünster mit ihren Familien von Sozialgeld. Um der Kinderarmut auch in dieser Stadt
etwas entgegen zu setzen, hat der AWO-Kreisverband Neumünster einen Kinderförderfonds mit
dem Ziel eingerichtet, die Kinder- und Schülerhilfe
zu bezuschussen, Kosten für Mittagessen, Nachhilfe, Schul- und Gruppenfahrten zu übernehmen und
bedürftigen Kindern und Jugendlichen die Teilnahme am Sport zu ermöglichen. Im Rahmen der Aktion „Sport für alle Kinder“ startete der AWO-Kreisverband Ende letzten Jahres eine Sammelaktion,
um zunächst 20 Neumünsteraner Kindern die Teilhabe am Sport durch die Übernahme von Vereinsbeiträgen und durch die Anschaffung entsprechender Sportbekleidung zu ermöglichen.
Um an eine Förderung zu gelangen, kann von Schulen, Vereinen, Beratungsstellen, Kindertagesstätten etc ein kurzer schriftlicher Antrag formlos an den AWO-Kreisverband Neumünster gestellt werden. Ein Vergabegremium prüft anschließend, ob und in welcher Höhe
eine Förderung erfolgen kann. Kinderförderfonds der AWO Neumünster, Konto-Nr.: 11 200,
Volksbank Neumünster, BLZ: 21290016
11.–13. Juli 2008
Kieler Seniorenzeitung feierte runden Geburtstag
20 Jahre ALTERNATIVE!
Die Redaktionsmitglieder (hinten
v. l.) Karl-Heinz Rasmus, Gerhard
Rudolph, Peter Lindemann und
Armin Entling sowie (unten v. l.)
Anneliese Witthöft , Edith Albrecht
und Barbara Lahme. Foto siv
22. Schleswig-Holstein-Tag
in Neumünster
Als das größte Treffen der Ehrenamtler im Lande bezeichnet Heinz-Werner Arens vom Landeskuratorium den
„Schleswig-Holstein-Tag“, der auch in diesem Jahr wieder
als Landesfest der Vereine, Verbände, Institutionen und Initiativen gefeiert wird. Drei Tage lang, vom 11.–13. Juli,
zeigten in Neumünster vorrangig EhrenamtlerInnen die
ganze Vielfalt ihres freiwilligen Engagements – darunter
auch die AWO, die sich auf den Meilen „Gesundheit
und Soziales“ am Stand P1 01 und „Politik und
Gesellschaft“ am Stand IN 25 präsentierte.
Mit einem Empfang im AWO-Bürgertreff Räucherei feierte
am 25. April 2008 die älteste Zeitung für SeniorInnen in
Ausführliche Informationen zum SchleswigKiel ihr 20-jähriges Bestehen. Da die Altersgruppe der SeHolstein-Tag 2008 unter
niorInnen vor 20 Jahren in den Medien wenig Beachtung
www.ehrenamt-awo-sh.de ➞ Neumünster
fand, war es für die MacherInnen von Anbeginn eine
besondere Herausforderung, Sprachrohr für die Interessen, Wünsche und Gedanken der älteren BürgerInnen zu
werden. Seit nunmehr 88 Ausgaben unterhält die ALTERNATIVE ihre LeserInnen mit Literatur, Rätsel und
Humor, informiert über Rechte und Möglichkeiten, Ernährung und Gesundheitsvorsorge, vermittelt zwischen Jung und Alt und regt darüber hinaus ältere Menschen an, ihre Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben wahrzunehmen.
Berichtigung
Die E-Mail-Adresse der
Gesamtbehindertenvertretung lautet richtigerweise
[email protected]
Das neunköpfige Redaktionsteam würde
sich über Nachwuchs sehr freuen. Wer
Lust und Zeit hat, kann die RedaktionsmitarbeiterInnen immer dienstags Nachmittag
unter der Tel.-Nr.: 04 31/6 12 60 erreichen.
www.ehrenamt-awo-sh.de
Die 88. Ausgabe
der ALTERNATIVE
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De r G e sam t sb et ri e bsrat inf orm ie rt ... De r G
Personalentwicklung bei der AWO – Sind die
MitarbeiterInnen wirklich das „Kapital“ der AWO?
Für die Betriebsräte ist es immer wieder erstaunlich,
aber auch befremdlich, wie offenkundig unplanmäßig bei der AWO Personalplanung und
-entwicklung betrieben wird. Wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Welbers gegenüber dem
Gesamtbetriebsrat ausdrücklich betont, dass die
Beschäftigten das Kapital der AWO sind, so hat er
damit die ausdrückliche Zustimmung der Betriebsräte. Nur die Wirklichkeit sieht offensichtlich anders
aus. Betriebsräte haben einen guten Einblick, wie
die Stimmung innerhalb der Belegschaft ist, welche
Sorgen und Nöte es gibt. Sie bekommen auch mit,
wie z. B. Personalplanung betrieben wird. So wissen
häufig z. B. diejenigen, die einen befristeten Vertrag
haben, 2 bis 4 Wochen vorher nicht, ob sie bei der
AWO weiterbeschäftigt werden. Anstatt frühzeitig
von der AWO eine klare und verbindliche Perspektive aufgezeigt zu bekommen, lässt man sie im
Ungewissen. So passiert es immer wieder, dass
qualifizierte und motivierte MitarbeiterInnen, die
gern bei der AWO arbeiten würden, sich notgedrungen nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen
müssen. Dies hat auch weitergehende Auswirkungen auf die bestehenden Teams, weil immer
wieder neue KollegInnen eingearbeitet werden
müssen und die in der pädagogischen Arbeit notwendigen verlässlichen Bezugspersonen verloren
gehen. Dies sind Belastungen sowohl für die zu
Betreuenden als auch für die anderen KollegInnen.
Welche Auswirkungen dies konkret vor Ort hat,
spielt offenbar eine sehr untergeordnete Rolle.
Qualität ist dabei anscheinend nicht mehr entscheidend. Als Betriebsräte erleben wir als Ergebnis u. a.
eine Zunahme von Langzeiterkrankungen, insbesondere von älteren Beschäftigten. Die Belastungen der MitarbeiterInnen werden immer größer, es wird immer mehr
Flexibilität von ihnen verlangt. So sollen
Beschäftigte auch in ihrem Frei erreichbar sein. Dies entbehrt jeder gesetzlichen Grundlage. Wer im Frei ist, hat frei
und muss für keinen Arbeitgeber erreichbar sein. Es
sei denn, er hat Rufbereitschaft. Es geht darum,
dass Beschäftigte eine Planbarkeit und Berechenbarkeit brauchen, um ihre eigene Zeit sinnvoll
gestalten zu können. Wir leben doch nicht mehr im
Zeitalter des Sklaventums, wo man sich allzeit bereit
halten musste! Die zunehmenden Belastungen
drücken sich auch in steigenden Über-/Mehrarbeitsstunden aus. Teilweise haben MitarbeiterInnen
mehrere hundert Über-/Mehrarbeitsstunden. Damit
könnten viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, denn die Arbeit wird ja nicht weniger. Stattdessen wird die zur Verfügung stehende Zeit immer
weiter gekürzt. Dafür werden dann fast nur noch
Teilzeitbeschäftigte eingestellt, die unbezahlte
Mehrarbeit leisten können – obwohl sie vielleicht
ganz andere Pläne mit ihrer freien Zeit hatten. Dies
sind konkrete Erfahrungen, warum das Betriebsund Arbeitsklima bei der AWO von den Beschäftigten als schlecht erlebt wird. Hinzu kommt noch
die unhaltbare Situation bei der ungerechten
Bezahlung, wo es für die gleiche Arbeit unterschiedliche Entlohnungen gibt. Wie willkürlich hier der
Arbeitgeber handeln kann (und wie wichtig ein Tarifvertrag für alle ist), zeigt sich auch daran, dass er
durchaus auch heute in Einzelfällen in der Lage ist,
ohne 10 %-ige Absenkung des Einkommens einzustellen. Dies passiert dort, wo die AWO inzwischen
Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu
bekommen. Damit haben wir auch innerhalb der
AWO eine größere und unsozialere Spreizung bei
den Einkommen erreicht, d.h. die unteren Einkommensgruppen werden ausgegliedert und dürfen
bluten, während die besser Qualifizierten inzwischen umworben werden müssen. Denn auch das
ist ein Fakt, dass manche Stellen sich wegen der
Absenkung nicht mehr besetzen lassen oder eben
nicht mehr mit der ersten Wahl. Wenn man dann
noch berücksichtigt, dass neue Einstellungen fast
nur noch befristet erfolgen, so kann abschließend
aus betriebsrätlicher Sicht festgestellt werden, dass
die AWO dabei ist, die vorhandene Qualität ihrer
Angebote aufs Spiel zu setzen. Wenn MitarbeiterInnen das Arbeits- und Betriebsklima als schlecht
bezeichnen, dann hat das u. a. auch mit dem Führungsverhalten auf allen Ebenen zu tun, und man
darf sich bei größer werdender Fluktuation nicht
wundern, wenn die wichtige Identifikation mit der
AWO verloren geht. Hier ist ein Umsteuern auf
allen Ebenen, einschließlich der politischen, dringend nötig.
Holger Krause,
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates
Impressum
Herausgeber:
AWO Schleswig-Holstein gGmbH
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Telefax: 0431/5114-108,
e-mail: [email protected], www.awo-sh.de
Verantwortlich: Volker Andresen
Redaktion/Koordination: Karin Frenkler, Werner Geest
Druck: Pirwitz-Druck, Kiel
Auflage: 3.150 Exemplare
Kiel, Juli 2008
Bildnachweis: S. 8 (1), S. 9 (1), S. 14 (2), S.18 (3), S. 24 (1) © S Hofschlaeger/PIXELIO; S. 9 (1) © Sebthestrange/PIXELIO; S. 13 (1) © Melanie Vollmert/PIXELIO;
S. 13 (1) © Illustration Markus Stark; S. 10 (1) © Konstantin Gastmann, goenz|com photography berlin; S. 22 (1) © Cornerstone/PIXELIO