Ostern 2003
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Ostern 2003
Levana Aus der Arbeit des Waldorfkindergartens St. Michael Aschaffenburg 16. Jahrgang Nr. 1 Ostern 2003 zum Mitnehmen Inhalt Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 4 7 8 12 14 17 18 20 21 23 24 26 28 32 Redaktion: Layout: Druck: Ostervorbereitungen Basteln: Osterüberraschung Eurythmie Tag der offenen Tür Vorschulerziehung im Waldorfkindergarten Kindermund Ein Vormittag im Kindergarten Neue Mitarbeiterin Märchen Rhythmus und Reime Lieder zum Frühling Zum Lernbegriff des Waldorfkindergartens Buchbesprechungen Programm Katharina Sauer, Anke Kleinrüschkamp, Sabine Kant Christian Warzecha Druckerei Böhler, Würzburg Ostervorbereitungen Am ersten Sonntag, der dem Frühlingsvollmond nach der Tag- und Nachtgleiche folgt, feiern wir das Osterfest. Die Natur lässt uns im Frühjahr das grosse Osterthema von Tod und Auferstehung intensiv erleben. Die Tage werden allmählich länger, die zunehmende Kraft des Sonnenlichtes ist zu spüren. Wenn die Erde wärmer wird, recken sich die ersten Blattspitzen empor und wenig später kann man staunend eine ganze Schar von Blütenköpfchen entdecken. Die Natur schmückt sich für das Osterfest. Auch die Tiere verlassen nach und nach ihre Winterquartiere, die Menschen drängt es nach draussen, die sich wandelnde Natur zu bestaunen. Möchte man sich gemeinsam mit den Kindern auf das Osterfest einstimmen, gibt es viele sinnvolle Möglichkeiten. Ostergärtchen oder Ostergras Eines der sprechendsten Bilder für die Verwandlung von Tod und Auferstehung finden wir im Samenkorn. So ist es eine wundervolle Tätigkeit mit den Kindern in der Vorosterzeit zu säen. Je nach Art des Samens fangen wir 1-2 Wochen vor Ostern an, flache Tonschalen mit Erde zu befüllen. Gemeinsam kann dann mit Säen begonnen werden, zum Beispiel mit den Worten: Wir säen die Samen, die Samen so fein, wir streuen sie sacht in die Erde hinein, wir decken sie zu,sie schlummern in Ruh. Bald schaut nun ein Spitzchen empor durch ein Ritzchen, die Pflänzlein sie sprießen, wir wollen sie gießen und wenn wir schön warten wächst Ostergras in unserem Garten. H.Diestel 4 Levana Ostern 2003 Bevor wir die Gärtchen dann auf die Fensterbank stellen, lassen wir es noch „regnen“. Am letzten Kindergartentag vor den Ferien nimmt jedes Kind sein Gärtlein mit nach Hause, um es am Abend vor dem Osterfest im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung für den Osterhasen bereitzustellen. Das Osterei Das Ei steht seit jeher für ein neues Leben, einen Neubeginn oder eine Entwicklung. Ebenso ist das Ei Wahrbild für das Ewige, das Unsterbliche oder Unvergängliche des Menschenwesens. Das Christentum hat das Bild des Eies als Ursprung und Anfang übernommen und bezogen auf den grössten Neubeginn in der Geschichte der Menschheit. Jesus Christus durchlitt als hohes Gotteswesen den Tod in einem Menschenleib, doch er überwand den Tod und kann fortan von jedem Menschen gesucht und gefunden werden. Das Osterei ist ein ganz besonderes Ei. Dem Naturprodukt aus dem Tierreich fügt der Mensch mit seinen künstlerischen Fähigkeiten etwas hinzu.Mit leuchtend bunten Farben und Formenreichtum soll die ganze Freude und der Jubel über den Neubeginn in der Natur und die Auferstehung Christi zum Ausdruck gebracht werden. Zum Schmücken des Osterstraußes blasen wir vorsichtig einige Eier aus. Behutsam machen sich die Kinder an die Arbeit die Eier mit Aquarellfarben oder Wachsmalkreiden anzumalen. Sind die Eier fertig ,stecken wir in das größere Ausblaseloch ein Stückchen vom Streichholz mit einem Bändchen zum Aufhängen. Die Eier werden aber noch nicht aufgehangen, sondern bis zum Osterfest in ein Körbchen gelegt und zugedeckt. Osterlichter In der Mitte einer flachen Schüssel wird mit etwas Kerzenwachs eine Kerze befestigt. Um die Kerze wird das Gefäß dicht mit Moos ausgelegt. Dort hinein stecken wir verschiedene bunte Frühlings-blumen.Wird immer Wasser in die Schüssel gegossen, halten sich die Blumen viele Tage. Besonders schön ist ein gemeinsamer Spaziergang in der Karwoche, auf dem Blumen für das Osterlicht oder den Ostertisch gesammelt werden. te und Lichtbringer verstanden, was auf seine Zugehörigkeit zu der germanischen Frühlings- und Lichtgöttin zurückzuführen ist. Der Hase , ein Pflanzenfresser, ist auch ein Tier, das niemandem etwas zuleide tut, selbst aber von anderen verfolgt und gehetzt wird. Gelingt es uns Menschen, diese Opferbereitschaft bewußt zu üben, so sind wir auf dem Wege, die Christuskräfte in uns zu wecken. Der Osterhase ist unsichtbar und hat natürlich ein goldenes Fellchen. Er legt die Eier nicht, darf sie aber bringen und verstecken. Unbeeinträchtigt vom heutigen Geschenketrubel bringt der Osterhase lediglich Eier, streng genommen noch nicht einmal süße. Osterhase Der Hase stellt ein Bild der Selbstlosigkeit dar. In alten Legenden wird erzählt, dass der Hase bereit ist , sich für andere Wesen zu opfern. Ähnliches wird auch von der Hasenjagd berichtet, bei der ein Hase bereit ist, für einen anderen, gehetzten Hasen einzuspringen und ihn abzulösen. Weithin auch als „Meister Lampe „bekannt, wurde der Hase als Leuch- 5 Osterbrot Am Tag vor dem Osterfest wird es Zeit die letzten Vorbereitungen zu treffen. Aus Hefeteig backen wir ein großes Osterbrot aus Hefeteig. Diesem liegt das Bild des Kreuzes mit dem Neubeginn des Lebens, von der Ostersonne umschlossen, zugrunde. Dafür benötigen wir: 500 g Weizenmehl, fein gemahlen 2 Eier 30 g Hefe 100 g Butter 125 ml Milch 50 g Zucker 200 g Sultaninen 50g Zitronat 50g Mandeln, fein geschnitten Schale einer halben Zitrone Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Vertiefung hineindrücken, die mit etwas Zucker und drei Eßl. der Milch glattgerührten Hefe hineingießen, zugedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen. Die restliche Milch mit den Eiern verquirlen, Sultaninen, Zitronat, Mandeln und Zitronenschale dazugeben, beiseite stellen. Nach 15 Minuten Ruhezeit die angerührte Hefe mit dem Mehl mischen, Eier- 6 Levana Ostern 2003 milch untermischen, zuletzt die weiche Butter dazugeben, den Teig gründlich durchkneten, eine Stunde zugedeckt ruhen lassen. Aus 4/5 der Teigmenge einen runden Fladen von 25 cm Durchmesser so formen, dass am Rand eine ringförmige Erhöhung entsteht. Aus dem restlichen Teig 4 fingerdicke Rollen zu zwei Striezeln drehen, kreuzweise in die mittlere Vertiefung legen. Den Fladen auf einem gefetteten Blech nochmals 15 Minuten ruhen lassen. Das Osterbrot etwa 45 Minuten bakken. Nach: „Feste im Kindergarten und Elternhaus“ Teil 2, Freya Jaffke, Verlag Freies Geistesleben Basteln: Osterüberraschung Ein besonders reizendes Geschenk sind diese kleinen Schneckenhausbewohner. Dazu braucht man: Ein Weinbergschneckenhaus, eine passende Holzperle, Schaschlikstäbchen, Stoffreste, Wolle, Stifte, Klebstoff Die Holzperle muss so gross gewählt werden, dass sie eben noch durch den Eingang des Schneckenhauses passt. Mit Klebstoff wird sie am Holzstäbchen befestigt. Ein Stück dünner Stoff,z.B. Seide wird um den Hals gelegt, evtl. gekräuselt und festgeklebt. Das Püppchen bekommt nun Haare und ein Gesicht. Je nach gewünschter Figur, kann eine Krone aus Papier, ein Bart , eine Zipfelmütze o.ä. befestigt werden. Vorsichtig bohrt man ein Loch in das Schnekkenhaus und steckt den Stab hindurch. Zum Schluss wird der Kleidersaum von Innen angeklebt. Viel Spass und gutes Gelingen! 7 Eurythmie Was machen sie beruflich? -Eurythmie- Was ist das? Eine Frage, die oft an mich gestellt wird, dennoch ist mir eine Antwort noch nicht zur Routine geworden, denn jedes Mal hole ich erst tief Luft, atme aus, dann ein kurzer Moment der Verzweiflung, doch dann reisse ich mich zusammen und versuche das, was sich theoretisch eigentlich gar nicht erklären lässt, zu beschreiben.Auch hier möchte ich versuchen, das, was jeder an sich selbst erleben müsste, die Eurythmie zu beschreiben. Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die Sprache oder Musik sichtbar macht. Wenn ein Kind geboren wird, hat es noch ganz unkoordinierte Bewegungen, trotzdem können wir es verstehen. Schon das Schreien hat seine Differenzierungen in Klang- TonLautstärke. Der Ausdruck der Freude, wenn die Mutter oder der Vater an die Wiege kommt,lässt z.B. die Ärmchen des Babys schneller bewegen oder die Beinchen strampeln. Im Gegensatz dazu, wenn das Kind erschrickt, durch einen plötzlichen Krach, hält es die Gliedmaßen still, erstarrt, es hält mit der Bewegung inne, alles zieht sich zusammen.Das Innere drückt sich im Äusseren aus. Das kleine Kind ist auch sonst reine Bewegung. Mit dem Älterwerden und dem Erwerb der Sprache lässt die Bewegung nach. In der Pubertät sinkt die Bewegungsfreudigkeit fast auf den Nullpunkt, steigt dann wieder etwas an. So wie sich hier am oben geschilderten Beispiel am Säugling das Innere ausdrückt, so versucht der sprechende Erwachsene sein gesprochenes Wort mit Gesten zu unterstreichen. Fällt uns manchmal kein Wort ein oder können wir uns nicht so recht ausdrücken, so werden die Gesten der Hände und Arme regsamer. Die 8 Levana Ostern 2003 Gestik unterstreicht das, was ausgedrückt werden soll z.B. ist ein Redner ohne Gebärde nicht so erfrischend wie einer mit Gebärde. Denken sie an die Südländer, die mit „Händen und Füßen“ sprechen . Auch der Ausdruck „ich habe mich mit Händen und Füßen verständigt“ sagt ja etwas aus. Diejenigen, die mit der Computersprache vertraut sind, können bemerken, um wie viel wacher die Aufmerksamkeit sein muss und um wie viel schwieriger es ist eine solche gehörte Sprache zu verstehen. Woran liegt das? Unsere menschliche Sprache besteht ja nicht nur aus zusammengesetzten Buchstaben, Wörtern und Sätzen, sondern es lebt darin der Klang, Rhythmus, Farbe, Tempo, Schwere, Leichte, Plastik, Dauer - das Gefühl des sprechenden Menschen in jedem Laut mit seiner eigenen Kraft und Aussage mit. Der sprechende Mensch offenbart sich durch seine Sprache, diese tönt durch sein Sprachorgan, dem Kehlkopf und alles was dazu gehört wie Gaumen, Zunge und Zähne. So spricht der Mensch nicht nur Worte, sondern ähnlich dem Säugling, spricht der ganze Mensch, mit allem was ich oben erwähnte - Ton Rhythmus - Stimmung - Gebärde. So lässt sich der Satz „gehe bitte hinaus“ in unterschiedlicher Weise Sprechen. Versuchen Sie es mal: liebevoll - ängstlich - ärgerlich - bittend schadenfroh - fordernd - usw. Was hat das alles mit der Eurythmie zu tun? Eurythmie soll das alles sichtbar machen. hier sollte der Körper des Eurythmisten Sprachorgan werden, sollte Kehlkopf werden. Der Leib des Eurythmisten soll Instrument werden für die sprechende Seele, mit dem Klang-Ton-Rrythmus usw. (so wie ein Musiker auf seinem Instrument die Töne herauszaubert). In der eurythmischen Kunst gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten, die durch den Leib als Sprachorgan, der Vermittler und Träger des seelischen Ausdrucks ist, sprechen. Hier wären wir jetzt an einem Punkt angelangt, wo das eigene Tun einsetzen müsste- aber nun weiter- normalerweise äussert der Mensch seine Empfindungen spontan, wenn ihn ein Eindruck stark berührt, wird er meist mit einem Ausruf kundgetan. Z.B. wie reagieren sie, wenn sie von etwas überrascht werden? Sagen wir, sie haben einen lieben Menschen lange nicht gesehen, er steht ohne Vorankündigung vor ihnen, es läutet an der Haustüre, sie öffnen. Wie reagieren sie? Sie sind erstaunt oder überrascht- öffnen-Freude! Das Gegenteil- ein übel riechender Betrunkener läutet (das kommt ja manchmal vor ), wie reagieren sie? Sie zeigen wahrscheinlich Ablehnung oder Abwehr. Diese beiden Beispiele sind, nur um es bewusst zu machen, seelische Regungen. Ebenso wie diese spontanen Äusserungen, Ausrufe in jedem lebendig sind, ebenso drückt sich der Mensch mit Gebärden aus, die jeder in gleicher Art und Weise empfindet. Ein überraschendes Begegnen, etwas öffnet sich, die eurythmische Gebärde: die Arme sind offen - A. Das Abgrenzen, Verschließen, sich zurückziehen, sich der Aussenwelt entziehen, die eurythmische Gebärde: die Arme kreuzen sich - E. In der spontanen Gebärde liegt ein Seelenausdruck, der sich wie in der Sprache, selbst äussert.Hieraus entwickeln sich die eurythmischen Vokalgebärden. Sie kommen aus dem Inneren des Menschen, sie sind unsere Innerlichkeit. Die zusammenfassende Gebärde wäre hier - wir sind in uns - Schlafen-Zusammenballen- Wärme- Nacht- alles was mit unserer Innerlichkeit zu tun hat. Der Mensch hat zu dieser Innenwelt auch noch eine Aussenwelt, diese beiden gehören zu ihm und damit ringt er täglich. Wie erleben wir diese Aussenwelt? Mit Wachheit müssen wir diese Aussenwelt erleben. Unsere Augen sehen Pflanzen, Tiere, Menschen, die Umgebung mit allem was dazu gehört. Wir müssen uns mit der Umwelt verbinden, indem wir wie hineinschlüpfen, ihr Wesen, ihre Form, ihre Bewegung nachspüren. nur so können wir die Eigenschaften unserer Umgebung kennen lernen. Was ist das Wesenhafte -einer Welle, was macht sie für eine Bewegung? -eines rollenden Rades? -einer wachsenden Blume? -eines Hauses, einer Höhle, eines Bettes u.s.w.? Die Eurythmie ahmt hier nicht nach, sie lauscht in das Wesen, sie verbindet sich mit dem Wesen der bildenden Kräfte, daraus ergeben sich die Konsonanten. Wenn wir hier nun nach einer Gebärde suchen, so ist sie offen - nach Aussen gerichtet - wie Tag-Wachengeöffnet. Hier haben wir zwei Pole a) die Innenwelt, Seelenwelt und Vokale b) die geistig wesenhafte Aussenwelt, Geistwelt und Konsonanten. Das ist die Grundgebärde der Eurythmie ein Innen- Ballen- Geschlossensein; ein Aussen- Lösen-Geöffnetsein Nun habe ich noch keine Gebärde für einen Konsonanten beschrieben, ein Beispiel: Ihr Kind ist hingefallen, es weint, sie nehmen es in den Arm, trösten es.Das Kind fühlt sich geborgen, behütet, beschützt. Sie legen die Arme um das Kind, das Trost braucht, sie geben ihm Hülle - B 9 Eurythmie im Kindergarten Die Eurythmie im Kindergarten umfasst 20- 25 Minuten. in dieser Zeit hören und erleben die Kinder vier bis sechs Wochen lang die gleichen Verse, die der Jahreszeit angepasst sind. Durch die Wiederholungen werden sie mit den Versen und Gebärden vertraut und können sich geborgen fühlen .Die Kinder sollen Freude an der Bewegung haben- geht es mal einem Kind nicht so gut oder möchte es nur schauen, darf es das. Der Grundstein ist: die Kindergarteneurythmie zwischen Ballen- Lösen, dem Atem zwischen Innen und Aussen aufzubauen. So kann eine Mitte entstehen. In der Eurythmie- Zeit erleben die Kinder meist einen Tagesablauf. Es beginnt mit dem Einzug in den Raum, die Kinder haben zuvor ihre Seidenkleidchen und Schuhe angezogen. Im Raum begrüßen wir das Köpfchen, die Arme, die Beine. Danach gibt es einen rhythmischen Spruch für den Tagesanfang. Die Kinder dürfen stampfen, klatschen, lustig sein; alles in allem ergibt eine kleine Geschichte. Am Schluss kommt die gute Mutter Nacht und wenn die Sterne eingesammelt sind, ziehen wir wieder in den Gruppenraum. Dort ziehen sich die Kinder um. Da das Lebenselement der Kinder die Bewegung ist, werden sie normalerweise sofort von der Eurythmie ergriffen und ahmen sie nach. Im Kindergarten erlebt das Kind eine elementare Eurythmie. Es verbindet sich durch die Gebärde, durch den Laut mit den Kräften, die, wie sie gelesen haben, aus dem Wesen des Wassers, des Windes, Haus u.s.w. erlauscht ist. Alles was in der Natur zu finden ist, gehört dem Menschen an- Stein- Pflanze- Tier - Sonne. Die Kräfte, die hier Wirken, bilden auch 10 Levana Ostern 2003 den Menschen. Das Kind hat einen unmittelbaren Bezug zu diesen Kräften.Das Kind nimmt es auf; z.B. einhüllende Gebärde-B- diese Gebärde gibt Schutz, Hülle und Geborgenheit. Diese erlebt das Kind. Es braucht die Geborgenheit, den Schutz als sich noch entwickelndes Kind und indem das Kind B bildet, fühlt es sich geborgen.Das B ist die Lieblinsgebärde der Kinder. Dadurch, dass das Kind nachahmend in die Vokal- und Konsonantengebärde eintaucht- im Einen mit den seelischen, im Anderen mit einem geistig- wesenhaften, wirken im Kinde menschenbildende Kräfte.Es ist ein Atem zwischen Ballen und Lösen- Schlafen und Wachen- Trauer und Freude. Hier entsteht, hier kann sich eine Mitte bilden. Ich lobe den Tanz denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge bindet den Vereinzelten zur Gemeinschaft Ich lobe den Tanz der alles fordert und fördert Gesundheit und klaren Geist und eine beschwingende Seele Tanz ist Verwandlung des Raumes, der Zeit, des Menschen der dauernd in Gefahr ist zu zerfallen, ganz Hirn Wille oder Gefühl zu werden. Der Tanz dagegen fordert den ganzen Menschen der in seiner Mitte verankert ist der nicht besessen ist von den Begehrlichkeiten nach Menschen und Dingen und von der Dämonie der Verlassenheit im eigenen Ich Der Tanz fordert den Befreiten, den schwingenden Menschen im Gleichgewicht aller Kräfte Ich lobe den Tanz O Mensch lerne Tanzen sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen Augustinus (354-430) Sie sind herzlich eingeladen Mittwochs von 11-12 Uhr im Kindergarten die Eurythmie kennen zu lernen. Es wäre schön, wenn wieder ein Laienkurs entstehen würde. Silvia Engel 11 Tag der offenen Tür Was ist das Besondere an unserem Kindergarten? Diese Frage stellten sich sicher alle Mütter und Väter sowie Omis und Opis, die am 8. Februar den Waldorfkindergarten St. Michael besuchten. Gestärkt durch lekker Vollkornkuchen und Torten sowie Kaffee und Tee konnte man zunächst die Räumlichkeiten unseres Kindergartens besichtigen. Weiter ging es mit dem von den Erziehern aufgeführten Puppenspiel „Das Schneemädchen“, welches regen Applaus erntete. Angespornt durch unsere fleißige Bastelgruppe, die unter anderem wunderschöne Blumenkinder hergestellt hatte, konnte man nun selbst Hand anlegen und z. B. aus Märchenwolle Zwerge oder Püppchen anfertigen. Von der Ausdruckskraft der Aquarellfarben waren viele Besucher so begeistert, daß sie es sich nicht nehmen ließen, gleich selbst Bilder zu malen. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen! Doch nicht nur der Umgang mit Naturmaterialien weckte großes Interesse - einen Einblick in die Waldorfpädagogik in den ersten sieben Lebensjahren verschaffte den Anwe- 12 Levana Ostern 2003 senden auch die Leiterin des Kindergartens Frau Eichenberg. Sie begann ihren ausführlichen Vortrag mit einem Zitat von Rudolf Steiner. Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen,in Liebe erziehen, in Freiheit entlassen. Der Bedeutung diese Zitats sowie dem Rhythmus des Tagesablaufs wie z.B. Singen, Reigen, Freispiel, Einund Ausatmen maß sie höchste Priorität bei. Über die Waldorfpädagogik im Allgemeinen sowie auch über verwandte Themen wurden ferner am Informationstisch Fragen beantwortet und reichlich Lesestoff verteilt. Ein gelungener Tag, der uns wieder einmal bestätigt. Recht auf Kindheit- ein Menschenrecht Katrin Stürmer Erprobt und oft gelobt... der Joghurtkuchen der Familie Hradetzky/Großmann: 260 g 3 3 EL 1 TL 1 1/2 Becher 2 Becher 3 Becher 1 Pck. Butter Eier Kakao Zimt Joghurt Zucker Mehl Backpulver Alle Zutaten zu einem Teig verrühren und bei 175º C 45 Minuten backen. am Sonntag, den 13. Juli 2003 von 14:30 – 17:30 Uhr Im Waldorfkindergarten, Glaserstr. 3, Aschaffenburg, Gailbach 13 Vorschulerziehung im Waldorfkindergarten Eine große Schar interessierter Eltern traf sich zum Elternabend am 04.02.03 zum Thema: "Vorschulerziehung". Frau Bettina Schwind eröffnete mit dem Lied "Auf der Erde steh ich gerne." wie Reigen oder Fingerspiele in dieses Spektrum sowie auch das Arbeiten an der Werkbank, bzw. das Handarbeiten (Fingerhäkeln, Weben, Handnähen). Sinnes und Wahrnehmungskompetenz Unsere Kinder entfalten ein waches Bewusstsein für das, was um sie herum und mit ihnen geschieht. Sie entdecken die Welt mit ihren Sinnen in einem wahrhaftigen Umfeld z. B. in harmonisch gestalteten Räumen in wohltuender Abstimmung von Farben und Materialien. Blicken wir zunächst auf unsere Kinder, die das letzte Jahr im Kindergarten verbringen - wie sieht ein gesundes Vorschulkind aus? Welche Fähigkeiten muss es haben? Die Waldorfpädagogik beinhaltet bis zur Schulfähigkeit sieben Kompetenzbereiche zur Verwirklichung der Lern- und Entwicklungsziele. Frau Schwind erläuterte diese Kompetenzen entsprechend der Thematik unseres Elternabends am Vorschulkind Körper und Bewegungskompetenz Die Körperwahrnehmung und ein Körpergefühl in Grob- und Feinmotorik entwickeln sich in der vielseitigen Bewegung, z. B. durch regelmäßige Spaziergänge, laufen, rennen, spielen und arbeiten im Garten. Auch das Seilhüpfen, Klettern gehören ebenso 14 Levana Ostern 2003 Sprachliche Kompetenz Lieder, Geschichten Verse, Fingerspiele und Reigen haben auch im Vorschulalter einen großen Stellenwert. Das Kind lernt am guten sprachlichen Vorbild des Erwachsen. In Geschichten und Märchen, aber auch im Erfassen von Zusammenhängen (z.B. bei der Arbeit am Vögelhäuschen/krummer Nagel Beißzange) bildet sich der Nährboden für eine gute differenzierte Sprechweise… Phantasie und Kreativitätskompetenz Durch die Auswahl noch nicht genormten Spielzeuges und kaum fertig ausgestalteten Spielmaterials werden die schöpferischen Kräfte des Kindes angeregt. In regelmäßigen Spielzeiten, auch im Wald und Garten werden vielseitige Spiel- und Gestaltungssituationen umgesetzt. So wird durch freilassendes Spielzeug die Wurzel zur Kamera, das Schnekkenband zur Angel, die Spieltücher zum Schlitten. Im angeleiteten Freispiel kann das Vorschulkind immer wieder in seiner Schaffensfreude tä- tig werden, indem es bspw. Handwerke nachspielt, die wiederum auch im Reigen angelegt werden. Sozialkompetenz Gerade das Vorschulkind lernt Verantwortung zu übernehmen, indem es Aufgaben übernimmt z. b. Abspülen, Tisch decken). Auch der große Helfer kann sich immer wieder am Erwachsenen nachahmend orientieren, wenn er um etwas bittet, sich bedankt, sich entschuldigt oder trösten lernt. Konzentrationskompetenz Das Vorschulkind wird, ebenso wie die Kleinen, aus der sinnvollen Tätigkeit des Erwachsenen zur Nachahmung angeregt. Regelmäßige Wiederholungen und rhythmisierende Gestaltungselemente im Kindergarten helfen die Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln und motivieren zum Nachahmen (z.B. Hausarbeit kennenlernen). Wertekompetenz Auch das Vorschulkind braucht seelisch geistige Orientierung, Wertvorstellungen und Aufgaben mit denen es sich innerlich verbinden kann. So tragen Orientierung gebende Geschichten, entsprechend vorbereitete Feste, ein liebevoller Umgang mit der Natur, ein Tischspruch vor und nach dem Essen auch dazu bei, den eigenen Standpunkt in der Welt zu finden. Das letzte Kindergartenjahr gilt auch als das Königsjahr. Die Kinder im Alter von 6 bis 7 Jahren haben eine gewisse soziale Reife erlangt, können gut mit anderen spielen, aber auch die motorische und die sprachliche Entwicklung ist gefestigt, die Gedächtniskraft reicht bis ins dritte Lebensjahr zurück. Wie im Eingangslied zu vernehmen war, haben die Kinder nun wirklich Fuß gefasst. Sie kennen die Abläufe, sie wissen um alle Not- wendigkeiten und Handgriffe, die beispielsweise beim Erstellen des gemeinsamen Frühstückes zu verrichten sind. In diesem Königsjahr erleben sich die älteren Kinder auch als diejenigen, die viele Dinge schon kennen und einen Vorsprung gegenüber den kleineren haben, den sie mit Fürsorge und einer sich entwickelnden Verantwortung füllen. Durch diese spezifische Stellung innerhalb der Gruppe wird es dem Vorschulkind möglich, Mut und Selbstvertrauen zu entwickeln, aber auch Hilfsbereitschaft und Mitgefühl den anderen gegenüber zu zeigen. Sie entfalten ihre Unabhängigkeit. Damit diese Kinder auch weiterhin gut gefördert und gefordert werden können, werden sie immer wieder für eine Weile aus dem Geschehen der ganzen Kindergartengruppe herausgelöst, um ihn für sie speziell gewählte Lern- und Tätigkeitsprozesse einzutauchen. Frau Schwind erklärte dies mit anschaulichen Beispielen aus ihrer täglichen Arbeit mit dem Vorschulkind: So wäre beispielsweise das Weben des Vorschulkindes als bloße Beschäftigung in diesem Alter eine unvollständiges, halbherziges Tun, wenn das Kind nicht aus dem unmittelbaren Tun heraus handeln könnte, bzw. aus dem Lernen heraus Lernen könnte. Frau Schwind verdeutlichte dies an den gewebten Zauberstäben unserer Vorschulkinder, die auch in den darauf folgenden Faschingstagen, als Zauberstäbchen Schnickelschnack, einbezogen wurden. Anforderungen an die Raumorientierung die an ein Kind in diesem Alter gestellt werden können wiederum auch beim Weben bzw. beim Fingerhäkeln (Leinen für das Steckenpferd) erfüllt werden. So lernt das Kind beim Festlegender Länge des Webfadens Entfernungen zu erkennen, bzw. abzuschätzen. 15 Durch das gemeinsame Gestalten von Feiern und durch das regelmäßige Anfallen der Feste im Jahreskreislauf verfügt das Kind im Königsjahr über ein bestimmtes Zeitempfinden, das es ihm möglich macht, bestimmte Wochen. Monate, bzw. Feste entsprechend einzuordnen. Durch die sehr unterschiedlichen und lebensnahen Anregungen (Jahreszeitentisch o.ä.) erlebt das Kind auf vielfältige Weise Sinnerfahrung, ein grundlegendes Erfahrungsfeld, das im ersten Jahrsiebt gefördert werden muss. Je abwechslungsreicher, eindrucksvoller und lebendiger die Sinnesschulung geschieht, desto besser kann das Kind seine Persönlichkeit festigen. Vorschulkind ist Übergang von bildhaftem Denken zum begrifflichen Denken: Begründungen und Erklärungen werden wichtig. Das kindliche Spiel zeigt jetzt Elemente der Arbeit, die bald schulreife Kinder können und es wollen nun Aufgaben übernommen werden. Sie entwickeln sich heraus, aus der, mehr phantasievollen und spontanen Aktivität, zum mehr überlegten, planenden, auch Pflichten übernehmenden Handeln (dies könnte z.B. Tischdecken, Spülen, Blumen gießen, den Kleineren beim Anziehen helfen, sein). Der sichtbare Zahnwechsel hat begonnen, der Gestaltwandel, d.h. der Umbau des gesamten Organismus ist im Gange. Ist die leibliche Entwicklung abgeschlossen, werden die Denkkräfte frei. Dies bedeutet, dass sie zur Verfügung stehen und gebildet werden können. Das Kind im Königsjahr hat ein starkes Bedürfnis nach kraftvoller aktiver Bewegung, sowohl im feinmotorischen, als auch im grobmotorischen Bereich. So erwirbt sich das Kind Fähigkeiten im Seilhüpfen, im Klettern und Kräfte messen, z.B. unterwegs 16 Levana Ostern 2003 beim gemeinsamen Wandern, bzw. im Garten. Obwohl das Kind einerseits den genannten Entwicklungsfortschritt zeigt und sich in die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit entwickelt, tauchen andererseits Unlust und Langeweile auf, Stimmungsschwankungen entstehen geradezu mitten in der Beschäftigung. Erziehungsberater Frank Klüger spricht von einer "kleinen Pubertät" zwischen 5 und 6,6 Jahren. Frau Schwind verweist auf ein Buch das genau diese Phänomene beschreibt und empfiehlt es überzeugend: "Wackeln die Zähne, wackelt die Seele" Monika Kiel-Hinrichsen / Renate Kviske, Urachhaus. Frau Schwind stellt deutlich heraus, dass es notwendig ist diese wichtige Zeit der Entwicklung zu lassen, sie sollte als Pause zur Reifung des Gelernten gesehen werden. Es wäre falsch diese "Langeweile" mit neuen Inhalten zu füllen bzw. neue Dinge vorweg zu nehmen, die erst später dran wären, d.h. in den Schulbereich gehören. Die Herausforderungen an die kindlichen Lebenskräfte nach der Kindergartenzeit sind hoch, vielfach sogar zu hoch. Deshalb sollte gerade das Königsjahr mit den wesentlichen individuellen und sozialen Entwicklungschancen jedem Kind zur Verfügung stehen. Frau Schwind verstand es durch ihre sehr anschauliche und praxisbezogene Darstellung, uns Eltern ein tieferes Verständnis dafür zu vermitteln, was in den Kindern während des Übergangs ins zweite Jahrsiebt vor sich geht, um sie im Alltag entsprechend besser verstehen zu können. Unser Elternabend fand seinen Abschluss im gemeinsamen Reigen. Moni Marr-Pochanke Kindermund Sahra „Mama, weißt du, was ich werden will? - Babysitterin, Friseurin oder ich werde Weihnachtsmann!“ Jonas sagt zu Tom : „Florian war heute nicht im Kindergarten, er ist krank!“ Tom fragt: „Was hat er denn?“ Jonas: „Einen Virus!“ Tom: „Was ist ein Virus?“ Jonas: „Weißt du nicht, was ein Virus ist?“ Tom: „Nein!“ Jonas überlegt einen Augenblick, dann antwortet er: „Virus ist wie Durchfall!“ Frühlinter Wer im April spazieren will, was tut er? Was beginnt er? Er jubelt: Frühl… Dann schweigt er still und murmelt matt: Frühlinter! Sein Schuh im Matsch macht quitsch und quatsch, halb Frühling ist`s, halb Winter. Ein bisschen plitsch, ein bisschen platsch, von jedem was: Frühlinter! Wohin das zielt? Was das bezweckt? Es kommt kein Mensch dahinter. Wenn sich ein Kind mit Lust bedreckt, dann frag nicht, was dahinter steckt. Es ist April: Frühlinter! James Krüss „Mama, du musst mal wieder Geld kaufen!“ Die Mutter zu Jonathan: „Deine Patentante hat mit 35 Jahren schon fünf Kinder, das schaffe ich nicht mehr!“ Darauf antwortet Jonathan ganz erstaunt: „Und ich dachte, wer wer zuerst neun Kinder hat, hat gewonnen!“ „Mama, wie heißt das noch mal wo ich Dame bin und du Tiger?“ Nach langem Rätseln fand die Mutter heraus, dass ihre Tochter die Tierkreiszeichen meinte, und zwar Jungfrau und Löwe! „Mama, der König Herodes war doch ein Böser, oder?“ -Ja- „Aber der lebt jetzt nicht mehr?“ -Nein- „Da haben Maria und Josef nächstes Jahr aber Glück gehabt.“ Simon überlegt: „Mama, die Maja ist deine Tochter.“ „Ja, ganz genau, weißt du auch was du bist?“ Antwortet der Kleine strahlend. „Ja, dein Schatz!“ 17 Ein Vormittag im Kindergarten Zu Beginn des Tages malen die Kinder ein buntes „Guten Morgen-Bild“ mit Wachsmalkreiden. Die Vorschulkinder arbeiten konzentriert an ihren Steckenpferden. Mit viel Freude bestreichen die Kinder frisches Vollkornbrot mit Butter, und türmen es für das gemeinsame Frühstück auf einen Teller. 18 Levana Ostern 2003 Die starken Müller mahlen das Getreide mit der Handmühle, denn bis zum nächsten Backtag, am Dienstag, muss das Mehlglas gefüllt sein. 19 Neue Mitarbeiterin Liebe Eltern, liebe Kinder, mein Name ist Ina Peter,ich bn 39 Jahre alt und von Beruf Krankenschwester, verheiratet und habe zwei Töchter. Im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung werde ich im Waldorfkindergarten Sankt Michael ein sechsmonatiges Praktikum absolvieren. Es freut mich für Ihre Kinder in dieser Zeit da sein zu dürfen. Herzliche Grüße. Helmut von Kügelgen über Kindheit: „Das Reich der Kindheit ist das größte Land dieser Erde, es kennt keine politischen Grenzen, keinen Ehrgeiz der Macht, nicht einmal wesentliche Rassenunterschiede. Es ist das Menschenreich, in dem es am menschlichsten zugeht.,-zugehen sollte. Die Sprache dieses Landes ist voller Humor. Ihre ersten Laute sind, wie selbst die hohe Wissenschaft es erforscht hat, universal; es ist eine Sprache, in der Zärtlichkeit und Liebe unmittelbar Gesundheit wirken und Lebenskräfte. Auch die aufgezeichnete Kritzelschrift und Malerei ist allen Kindern in der Welt gemeinsam: Spuren und Zeichen ihrer Inkarnation. Dem Verstande des Erwachsenen ist es nicht leicht, sich den Zugang zu dieser Sprache aus dem gewohnten Erklären und Verständigen heraus zu bahnen. Lebt doch diese Sprache noch von Bildern und Runen, die in der Seele wurzeln und 20 Levana Ostern 2003 Hintergründe himmlisch-geistiger Welten spiegeln, zu denen wir Herangewachsenen später nur unter größten Anstrengungen, mit Hilfe der Künstler und Dichter, der Propheten und Begnadeten wieder einen Zugang finden. Denn wer mit den Kindern spricht und lebt, begegnet dem Geheimnis des Menschseins unmittelbar. Das ist die Bedeutung, die Größe des Berufes der Mutter- des Erziehers: der mütterliche, der erziehende Mensch ist in aller Bescheidenheit und zumeist Unwissenheit den führenden, Kultur begründenden Geistern an die Seite gestellt. Die unvergängliche Kraft der Märchen, des Humors der Völker, des Volksmundes ernährt sich aus dieser schlummernden Weisheit, die mit der Liebe zum Menschwerden hereinstrahlt aus den Sphären des Schicksals, aus dem geistigen Reich der Ungeborenheit.“ Kleines Märchen zum Vorlesen und als Puppenspiel Pimpernell Es war einmal ein Mann und eine Frau, die hatten ein Söhnlein, das war klein geraten wie ein Daumen, aber munter wie ein Fischlein. Vater und Mutter hatten den Kleinen herzlich lieb und hießen ihn Pimpernell. Sie trugen ihn in den Wald, wo Pimpernell gar bald mit hellen Augen umherblickte. Hörte er die Vögel singen, so jauchzte er vor Freude. Wenn die Mutter den Haushalt besorgte, so spielte der Vater mit Pimpernell. Ging der Vater an seine Arbeit, so wiegte die Mutter den Kleinen und sang ihn in den Schlaf. Die Zeit verging, Pimpernell sprang nun schon fröhlich umher. War er auch winzig klein geblieben, so war er doch flink und munter wie ein Grasmücklein. Wenn der Vater in den Wald ging, so nahm er Pimpernell mit, und draußen hob er den Kleinen auf ein junges Bäumchen hinauf. Pimpernell wiegte sich auf seinem Zweig hin und her, lachte und pfiff manch munteres Liedchen, dass dem Vater dir Arbeit leicht von der Hand ging. Kam der Abend, so sprach der Vater: „Komm, Pimpernell, wir wollen heimgehen, gewiß steht schon die Mutter vor der Tür und wartet auf uns.“ Im Hause hing sich Pimpernell an Mutters Schürzenzipfel und wollte überall dabei sein. Kochte die Mutter eine gute Suppe, so War Pimpernell immer dicht um den Topf herum, bis sie ihn aufhob und hineinschauen ließ. Einmal war die Mutter hinausgegangen. Pimpernell spielte mit dem Kätzchen. Da stieg ihm ein süßer Duft in die Nase. Gar zu gern hätte er in den Topf hineingeschaut. Er reckte und streckte sich, kletterte auf den Schemel bis er seine Nase über den Topfrand brachte. Aber die Suppe dampfte gar mächtig. Weil er sich zu weit hineinbeugte, faßte ihn der Dampf der Speise und trug ihn zum Schornstein hinaus. Der Kleine ritt auf dem Dampf in der Luft herum, höher und immer höher hinauf, bis er endlich den Zweig einer Tanne zu fassen bekam und sich daran festhielt. Da saß er nun oben auf dem Gipfel und rief in seiner Not. „Vater, Mutter,holt mich herunter!“ Aber niemand hörte ihn. Endlich vernahm ein Eichhörnchen sein Schreien und Jammern und sprang hinauf. „Sitz nur auf und halt dich fest,“ und hui hui ging`s den Stamm hinab. Hei, war der Kleine froh, als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte! Er holte eine Nuss hervor und schenkte sie dem Eichhorn. Aber nun fühlte Pimpernell sein leeres Bäuchlein und rief: „Wohnt denn hier niemand, der mir etwas zu Essen geben kann?“ Alsbald stieg ihm der Duft von frisch gebackenem Brot in die Nase. Dem ging er nach und kam zu einem Bäckerhaus. Die Bäckerin schaute zum Fenster hinaus. „Habt ihr keine Arbeit für mich, Frau Bäckerin?“ Die Frau guckte sich um, woher wohl die Stimme käme. Endlich erblickte sie Pimpernell. „Du kleiner Erdfloh, was willst du schon arbeiten, so ein Hutzelmännlein kann ich nicht brauchen.“ Pimpernell aber begann ein lustiges Liedlein, das lockte die Kinder der Bäckerin herbei, sie sangen und sprangen und wollten Pimpernell nicht loslassen. „Ei, ei“, meinte die Bäckersfrau, „das gibt eine gute Kindsmagd, und was er an Essen und Trinken braucht, ist auch nicht viel!“ Und sie ließ Pimpernell dableiben. Die Bäckerin war eine geizige Frau 21 und gönnte Pimpernell nur die harten Brotrinden. Backte sie aber Pfannekuchen, so trug sie sie alle in die Speisekammer hinein und sperrte die Türe zu. Pimpernell begann nun den süßen Duft zu riechen. Da war der Kleine zornig und rief: „He, Frau Meisterin, sie ist ein Geizkragen und stopft alles in den eigenen Magen!“ Die Meisterin wurde zornig, packte einen Lappen und wollte dem Kleinen eins auswischen. Der aber war flink und sprang durch den Türspalt hinaus. Fort war ermitten im großen Waldmutterseelenalleine. „Ach wenn doch einer käme und mich mitnähme.“ Und Hunger spürte er auch. Da erblickte er eine Erdbeere im Gras. „Wer hat mir den Tisch gedeckt?“ rief Pimpernell, schwang sich auf einen Baumstamm und begann zu schmausen. Dann pfiff er ein Liedchen. Aber da begann sich der Baumstamm zu regen, und ein mächtiger Riese erhob sich aus dem Gras. „Wo sitzt denn der Vogel, der so schön pfeifen kann, dass ich ihn fange und heimnehme für meine Kinder.“ Pimpernell pfiff hurtig weiter. Da erblickte ihn der Riese, und er wollte zupacken. „Halt ein, halt ein“! schrie der Kleine, „du zerdrückst mich ja mit deinen plumpen Händen! Sitz nur nieder, so steige ich selber hinauf.“ Der Riese hockte sich ins Gras und geschwind war Pimpernell auf seinen Schultern. Da gefiel´s ihm gut. Er pfiff und tirilierte wie ein Vogel. „Hm, hm“, macht e der Riese, „ich habe Hunger.“ „Da weiß ich Rat“, rief Pimpernell. „Trag mich nur zum Haus der Bäckerin, da will ich dich schon satt machen. Sie hat hundert echte Pfannekuchen in ihrer Kammer. „ Dem Riesen lief das Wasser im Mund zusammen. Er schnalzte mit der Zunge und lief, so schnell ihn seine Beine tragen konnten. 22 Levana Ostern 2003 Als es dunkelte kamen sie in das Bäckerhaus. Pimpernell schlüpfte durch das Schlüsselloch und warf die leckeren Pfannekuchen durchs Fenster hinaus. Der Riese konnte sie nicht schnell genug fangen und in sein Maul stopfen. Als die Kammer leer war, sprang auch Pimpernell hinaus. „Das hat mir wohlgetan“, sprach der Riese. „Wünsch dir, was du willst, du sollst es haben.“ „Ich möchte heim, zu Vater und Mutter“, rief Pimpernell. „Wenn ich nur den Weg wüßte!“ Da lachte der Riese: „Euer Haus kenne ich wohl, setze dich nur auf meine Schultern, so sollst du bald daheim sein.“ Alsbald ging es mit Riesenmeilenschritten durch den Wald. Pimpernell auf seinem hohen Sitze hielt Ausschau. Da erblickte er sein Vaterhaus und sprang wie der Wind herunter und gerade seiner Mutter in die Arme. Der Vater kam auch dazu und die Freude wollte kein Ende nehmen. Da lacht der Riese und trollte sich in seine Berge. Rhythmus und Reime im Frühjahr Das Eichhörnchen Von Verstecke zu Verstecke Gradezu und um die Ecke, Sieh mich klettern Zwischen Blättern, Sieh mich springen, Sieh mich purzeln, In den Wipfeln, Bei den Wurzeln, Bald auf Bäumen , Bald im BuschHin und her In raschem Husch Hab ein Beet im Garten mein, hack es fleißig über. Streue winz´ge Körnchen ein, decke Erde drüber. Geht die liebe Sonne auf, scheint in Gottes Namen, Regentröpfchen fallen drauf, weichen auf den Samen. Da erwacht das Pflänzchen klein, schiebt die Wurzeln runter, streckt das Köpfchen in die Höh, schaut hervor ganz munter. Immer größer wird es nun, Sonnenstrahlen glühen, bis die Knospen eines Tages wundervoll erblühen. Zwack der Zwerg zog eine Zwiebel tief im Walde, wo er wohnte, und zur frohen Frühlingsfeier sprang draus blau ein Blümlein auf. Zwack der Zwerg rief her den Hasen hurtig aus dem Moosverstecke. „Laufe Lampe, sag es allen, dass mein blaues Blümlein blüht.“ Und die Lärche in den Lüften und der Maulwurf moosvermummelt, und der Hirsch aus sich´rem Horte Rehlein rasch und rennbegierig: Alle nahen, alle neigen ihre Näschen, ihre Augen blaues Blümlein anzublicken, das zur Frühlingsfeier blüht. 23 Lieder zum Frühling 24 Levana Ostern 2003 25 Zum Lernbegriff des Waldorfkindergartens Es ist unumstritten, dass der Mensch um so leichter lernt, je jünger er ist. Die Fortschritte, die beispielsweise ein Kind im ersten Jahrsiebt erringt, sind qualitativ und quantitativ wesentlich größer als ein Erwachsener in einem vergleichbaren Zeitraum an Entwicklung erfahren kann. Von großer Bedeutung ist die Frage, wie der Mensch in den verschiedenen Zeiten seines Lebens lernt. Beispielsweise kann es geschehen, dass ein fünfjähriges Kind gefragt wird, was es am Vortag erlebt hat, und es erzählt etwas, was überhaupt nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Die Begründung für dieses Phänomen ist, dass die Vorstellung, die das Kind entwickelt, noch weitgehend gebunden ist an die sinnliche Wahrnehmung. Wird die (erinnernde) Vorstellung von etwas sinnlich angeregt, kann das Kind jedes Detail berichten; allgemein gefragt, erzählt es nichts oder vielleicht etwas Erfundenes. Die Vorstellungskraft eines Kindes ist in diesem Alter noch in weiten Teilen gebunden an die Sinneswahrnehmung; ja, es ist gerade ein besonderes Merkmal des Entwicklungsschrittes der Schulreife, dass sich die Vorstellungskraft emanzipiert und dadurch erst unmittelbar ansprechbar ist. Dies bedeutet, dass im Vorschulalter der Lebensraum des Kindes sein eigentlicher Lernort ist. Das, was an sinnvollen Prozessen und Ereignissen um das Kind geschieht, bildet das Lernfeld, Lernen ist kein zentraler, sondern ein peripherer Prozess. Das Kind lernt nicht in der Distanz seiner selbst zu den Ereignissen, sondern in der Eingebundenheit in diese. Dies verweist auf eine weitere Charakteristik der kindlichen Persönlichkeit vor der Schulreife: Mit der sinnlichen Wahrnehmung erlebt das Kind 26 Levana Ostern 2003 gleichzeitig den „Sinn“, der den Erscheinungen innewohnt, etwa als Motiv der Handlung, also die „intim menschliche Seite“ der sinnlich erlebten Handlung. Die Frage, ob inneres Wesen und äußere Erscheinung der Handlung identisch sind, ist für das Kind im Sinnesprozess beantwortet. In seiner Entwicklungspsychologie charakterisiert Rudolf Steiner dieses Phänomen der kindlichen Persönlichkeit mit den Worten, dass das Kind „ganz Sinnesorgan“ ist. Hier liegt gleichzeitig der Schlüssel für die didaktische Konzeption des Waldorfkindergartens: Das Leben in einer Gruppe entspricht dann den Bedürfnissen der Kinder, wenn das Leben selbst und unmittelbar reichhaltig an natürlichen und selbstverständlichen menschlich-sinnvollen Handlungen, Erscheinungen und Begebenheiten ist, wenn quasi ein volles Lebensgeschehen stattfindet. Dazu gehört, dass die gewöhnlichen Verrichtungen des Tagesgeschehens sinnvoll, freudig und transparent erfolgen, so z.B. die Zubereitung der täglichen Mahlzeiten, das Decken des Tisches, das Reinigen und Aufräumen der Wohnung in der Art, dass sich die betroffenen Menschen in ihr wohl fühlen, das herzliche Empfangen von „Besuch“, wenn z. B. der Briefträger mit der Post hereinschaut, gegebenenfalls das Reparieren kaputter Gegenstände, das gemeinsame Singen und Erzählen, das Feiern von Festen, „wie sie gerade fallen“, usw. Kurzum: Je voller und selbstredender das Leben im Kindergarten ist, desto anregender als „Lernfeld“ ist die Umgebung für das Kind. Wesentlich ist die Tatsache, das das Leben „echt“ ist und dass es dadurch Heiterkeit, Freude und Leichtigkeit verbreitet. So sind die Gedanken Rudolf Steiners verständlich, wenn er im Zusammenhang mit der Beschreibung fördern- der Entwicklungsbedingungen des Kindes in der Vorschulzeit zentral und mehrfach den Begriff der „Heiterkeit“, der „Freude am Leben“ einfügt. Gleichzeitig bedeutet dies, dass alles, was einem isolierten Lernprozess der Kinder dient, der kindlichen Lernhaltung nicht entspricht. Jegliche vom Leben abstrahierte „Absicht der Unterweisung“ oder Belehrung widerspricht im Sinne der hier entwickelten Darstellung den Bedürfnissen des Kindes. So ist es auch verständlich, dass das konkrete Erscheinungsbild der einzelnen Waldorfkindergärten sehr unterschiedlich ist: nicht nur zwischen der Lebensgestaltung von Kindergärten in verschiedenen Kulturräumen liegen große Unterschiede, auch zwischen der konkreten Lebensgestaltung zweier Gruppen in einem Kindergarten. Diese letztlich wesenhafte Unterschiedlichkeit ist ein wichtiges Element des konzeptionellen Ansatzes der Waldorfkindergartenpädagogik, drückt sich doch in ihr erst die Identität von Intention und Erscheinung aus. Das Bild vom Kind und Erziehung... Das Kind ist eine unverwechselbare, einmalige Individualität mit eigenem Lebensschicksal. Erziehung ist Begegnung von Individualitäten. Erziehen heißt Lernen aller Beteiligten. Erziehung ist Hilfe zur Entwicklung der leiblichen und seelischen Instrumente. los spielend mit der Welt verbinden kann, verlangt erzieherische Gestaltung der Umgebung des Kindes. Das Kind benötigt eine materielle Umgebung, die nicht in funktionale Abhängigkeit drängt. Besonders anregend ist deswegen die natürliche Umgebung. Das Kind benötigt einen verlässlichen Rhythmus in seinem Leben, da dieser Sicherheit verleiht und das Kind spontan handeln lässt. Das Kind steht in intimer Beziehung zu den ihm verbundenen Erwachsenen und ist angewiesen auf die Gestaltung eines Freiraumes, den diese schaffen und vorbilden. Vorbild und Nachahmung sind die „Zauberworte“, die dieses Verhältnis charakterisieren. Lernen im Waldorfkindergarten: Der Waldorfkindergarten versteht sich als „unmittelbarer Lernort“. Das Kind lernt altersentsprechend, wenn das Leben um es herum Ausdruck von sinnvoller Gestaltung ist, in der Erscheinung und Wesen, z. B. Handlung und Intention des Menschen, identisch sind. Das Kind ist „ganz Sinnesorgan“. Heiterkeit und Freude am Leben sind die entscheidenden Motivations- und Lernförderungen. Aus: Wolfgang Saßmannshausen, Waldorfpädagogik, Selbstbestimmtes Lernen im Gleichmaß von Rhythmus und Nachahmung, Eine Information zur Bildungsmesse 2002. Erziehung im Kindergarten heißt besonders Pflege des freien Spiels: Die Individualität und Persönlichkeit des Kindes offenbart sich am deutlichsten im freien Spiel. Dass das Kind sich frei und absichts- 27 Buchbesprechungen Polly und der Polarstern Pollys Vater muss nach Alaska um an einer Expedition teilzunehmen. Polly hat Angst, dass ihr Vater nicht wieder zurückkommt. Sie schließen deshalb einen geheimnisvollen Pakt, damit sie trotz der Entfernung immer beieinander sein können. Zum Glück hat Polly noch ihren Wolfshund Sirius, dem sie Geschichten vorliest um die lange Zeit zu überbrücken. Eine entzückende Geschichte über die Liebe eines Mädchens zu ihrem Vater,erzählt und umrahmt von der Tierwelt Alaskas. Polly Hunter, Polly und der Polarstern ca. 30 Seiten ca. ¤ 13,50 Bilderbuch ab 4 Jahre, gebunden Verlag Freies Geistesleben Schutzimpfungen selbst verantwortet Eine immer größer werdende Anzahl von Eltern möchte sich bei der schwierigen Frage der Schutzimpfungen nicht mehr alleine auf die allgemeinen Impfempfehlungen und den Rat des Kinderarztes verlassen. Doch um sichere Entscheidungen treffen 28 Levana Ostern 2003 zu können bedarf es einer Fülle von Informationen. Dieser von dem erfahrenen Kinderarzt Dr. med Goebel verfasste Ratgeber ermöglicht Interessierten sich umfassend mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Aus dem Inhalt: Infektionskrankheiten und ihre möglichen Schutzimpfungen, Nebenwirkungen und Komplikationen, Impfkalender, das Aufklärungsgespräch, rechtliche Fragen, fördert Krankheit oder Impfung Gesundheit und Entwicklung, Schilderung von Fallbeispielen. Mit diesem fundierten Wissen können Erziehende gemeinsam mit dem Arzt Möglichkeiten und Grenzen der Impfungen aufdecken und zu einem individuellen Urteil kommen. Dr. med. Wolfgang Goebel Schutzimpfungen selbst verantworten ca. 208 Seiten ca. ¤ 11,90 Verlag aethera Das Märchenwolle-Theater Die Autorin Angelika Wolk-Gerche zeigt in ihrem Buch „Das Märchenwolltheater“ fünf zauberhafte Motive, die in den Familien nachgearbeitet werden können. Solch ein kleines Theaterstück kann der Höhepunkt eines Kindergeburtstages sein oder einfach den Alltag bereichern.Die kleine Bühne entsteht aus einem mit Filz bezogenen Karton, der je nach Aufführung mit verschiedenfarbigen, leichten Tüchern umhüllt wird. Alle benötigten Requisiten und Akteure werden aus farbiger Märchenwolle, ungesponnener Schafwolle, hergestellt. Das Buch gibt genaue Anleitung über die Herstellung der Spielfiguren sowie der Gestaltung der kleinen Theaterstücke. Im ersten Spiel können die kleinen Zuschauer erleben wie Tauben, Hühner, Hasen, Hunde und viele andere Tiere auf ihr Frühstück warten, dass ihnen das Mädchen Lise mit dem großen Korb bringt. Die nächsten Stücke entführen in das bizarre Nixenwunderland und in den fernen Urwald. Das Märchen vom „rosenroten Elf“ ist besonders für kleinere Kinder geeignet. Das „Wiegenleid im Herbst“ ist eine schöne Möglichkeit den ereignisreichen Tag des Kindes auf sanfte Weise ausklingen zu lassen und behutsam „Gute Nacht“ zu sagen. Schon allein das Lesen der kleinen Theaterstücke und das Betrachten der wunderbaren Szenenfotos bereitet große Freude und regt an, selbst solch eine Märchenwelt entstehen zu lassen. Wer hat unseren Kindern das Töten beigebracht? Der amerikanische Miliärpsychologe Dave Grossman und die Erziehungsberaterin Gloria DeGaetano zeigen unmißverständlich auf, welchen Einfluß Gewaltdarstellungen in Fernsehen, Filmen und Videospielen auf Kinder ausüben: Durch die „Helden der Gewalt“ werden Kinder dazu erzogen Gewalt nicht mehr ernst zu nehmen, sie erkennen nicht den Unterschied zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Die Autoren beschreiben und hinterfragen tatsächliche Gewaltereignisse, die zunächst aus der Imitation heraus erfolgt sind und schließlich die Identifikation bewirken. Auswirkungen von Gewaltdarstellungen können bei Kindern Angst, Mißtrauen, Alpträume oder Schlafstörungen sein. Aufgrund ausführlicher Definitionen sowie praktischen, brauchbaren Lösungen wird dem Leser deutlich gemacht, dass Eltern für die langfristige Richtung verantwortlich sind und dem Kind helfen können Selbstachtung zu entwickeln und somit das Vertrauen in die eigene Stärke zu fördern. Denn: Kinder sind nicht von Natur aus gewalttätig! Dave Grossman/Gloria DeGaetano ca. 180 Seiten, kartoniert ca. ¤ 14,50 Verlag Freies Geistesleben Natur-Kinder-Garten-Werkstatt Angelika Wolk-Gerche ca. 80 Seiten ca. ¤ 15,50 Verlag Freies Geistesleben Die Natur-Kinder-Garten-Werkstatt ist eine Buchreihe in vier Bänden zu den vier Jahreszeiten. Sie wendet sich an ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern, die den Anspruch haben, Kindern die Natur nahe zu bringen. Die Autorinnen Irmgard Kutsch und 29 Brigitte Walden möchten Kindern die Gelegenheit geben, die Natur spielerisch zu entdecken und ihr ganzheitlich zu begegnen. Kindern die Welt begreifbar – mit allen Sinnen erlebbar und damit verstehbar – zu machen, ist gerade in unserer heutigen Zeit notwendig, in de sich die gesellschaftlichen als auch ökologischen Rahmenbedingungen zum Nachteil unserer Kinder gravierend verändern. Die Buchreihe stammt unmittelbar aus der Alltagspraxis der 1994 gegründeten Natur-KinderGarten-Werkstatt Reichshof e.V., die vor allem in Nordrhein-Westfalen weithin bekannt geworden ist. Im Mittelpunkt jedes der vier Bücher stehen natur- und jahreszeitenbezogene Monatsthemen. Die Autorinnen geben praktische Anregungen mit vielen Fotos und Beispielen für die pädagogische Arbeit im Garten. In sogenannten Werkstattepochen werden die Kinder mit den unterschiedlichen Naturvorgängen bekannt gemacht. Dabei wird das kindliche Weltinteresse auf ursprüngliche Weise wieder wachgerufen, und die heute einseitig belasteten Sinne werden wieder ganzheitlich angesprochen. Erziehung, die Kindern diese Inhalte vermittelt, ist eine unverzichtbare Grundlage für ein nachhaltiges Verhalten von Kindesbeinen an. Der Band Frühling beschäftigt sich im März mit der Nisthilfenwerkstatt – Nestwärme für Vogelkinder / Säen, Keimen, Wachsen – Das Licht der Welt erblicken; im April: Lebens(t)räume schaffen – 30 Levana Ostern 2003 Damit uns die Luft nicht ausgeht (Garten und Geländegestaltung als Gemeinschaftsprojekte); im Mai: Gestalten mit Pflanzenfarben – Damit es uns nicht zu bunt wird / Milchverarbeitung, Imkerei – Wenn Milch und Honig fließen; Viele der praktischen Erfahrungen, die Irmgard Kutsch und Brigitte Walden mit ihrer Buchreihe weitergeben möchten, stammen aus der Waldorfpädagogik und stellen für die Kindergartenarbeit und die Grundschulen eine besonders wertvolle Anregung für naturbezogene pädagogische Arbeit dar. Irmgard Kutsch / Brigitte Walden, Natur-Kinder-Garten-Werkstatt, Band 1, Frühling, 2001, ca. 112 Seiten mit zahlreichen farbigen Abb., geb., ca. ¤ 16,00 , Verlag Freies Geistesleben ISBN 3-7725-2201-7 Waldorfschule heute Das Taschenbuch von Stefan Leber (Hrsg.) bietet eine grundlegende und aktuelle Einführung in die Praxis der Waldorfschulen und in die Waldorfpädagogik. Es gibt dem Leser einen umfassenden Überblick über die verschiedensten Aspekte der Waldorfschule, ihrer Grundlagen und ihres Umfeldes. Das Buch mit dem Untertitel, Einführung in die Lebensformen einer Pädagogik wendet sich an Eltern und Lehrer, die die Begegnung mit der Waldorfpädagogik suchen, und sich fragen, was so anders an dieser Pädagogik ist; woher ihre Erneuerungskraft stammt, und wie sie sich seit ihrer Begründung im Jahr 1919 weiterentwickelt hat ? Die Waldorfpädagogik muß sich heute neuen Herausforderungen stellen. Hierzu gehören z. B. die Kritik an zeitgenössischen Lebensformen, die Kritik der Konfessionen, die in Waldorfschulen eine starke Konkurrenz erblicken, oder die Auseinandersetzung mit der “modernen” Bildungslandschaft unserer Medien- und Computerwelt. Diesen Themen widmet sich Waldorfschule heute in seinem ersten großen Kapitel. Über menschenkundliche Grundlagen und Vorschulerziehung mit den Themen, Recht auf Kindheit, über die Idee und Ausbreitung der Waldorfkindergärten, und wie die Kindergartenarbeit zur “Hülle” für die Lebenskräfte des Kindes wird, berichtet Kapitel 2 und 3. Dem gesamten Komplex Aufgaben und Pädagogik im Schulalter (Individuelles Lernen, Die leiblichen Grundlagen des Lernens, Erziehung als therapeutische Aufgabe, Mensch und Computer, Der umweltpädagogische Ansatz der Waldorfpädagogik) ist der größte Teil des Buches gewidmet. Desweiteren werden Chancen und Krisen der gemeinsamen Trägerschaft von Eltern und Lehrern dargestellt und der Beruf des Waldorflehrers mit seinem Alltag und seinen therapeutischen Aufgaben ausführlich beschrieben. Waldorfschule heute ist ein wunderbares Buch zur Waldorfpädagogik. Es führt in die wichtigsten Inhalte im Kindergarten und in die Unterrichtsinhalte sowie die Prinzipien des Waldorfunterrichts ein. Es wird z. B. beschrieben, wie konkret der Unterricht, bzw. der Lehrstoff mit der gesundheitlichen Entwicklung der Kinder zusammenhängt; warum im dritten Schuljahr biblische und alttesta- mentliche Geschichte und im fünften Schuljahr griechische Mythologie auf dem Lehrplan steht. Stefan Leber (Hrsg.), Waldorfschule heute, Einführung in die Lebensformen einer Pädagogik, aktualisierte Neuausgabe 2001, ca. 391 Seiten, ca. ¤ 12,90, Verlag Freies Geistesleben, ISBN 3-7725-1221-6 Alle hier vorgestellten Bücher sind ab sofort in der Elternbücherei verfügbar. 31 Programm 1. Halbjahr 2003 (Mai/Juni) Öffentlicher Infonachmittag Nach Absprache Tel.: 06021 / 61840 Leihbibliothek Diese umfasst inzwischen ca. 540 Bücher von Rudolf Steiner, Sekundärliteratur zur Waldorfpädagogik und zu Lebensfragen. Die neuen Öffnungszeiten sind: Freitags 12:00 – 12:45 Uhr oder nach Vereinbarung mit Kathrin Stürmer, Tel.: 06093 932807. Vorstandssitzung 14-tägig donnerstags 20.00 Uhr (immer in den ungeraden Wochen) Jahreszeitenbasteln Jeweils am letzten Montag im Monat um 20:00, nächste Termine sind: 28.04., 30.06. Ansprechpartnerin: Marianne Abel, Tel. 06026 6277. Krabbelgruppe Findet leider momentan nicht statt. Bei Interesse lassen Sie sich bitte im Kindergarten vormerken, Tel.: 06021 61840. Spielgruppen für Kinder ab 2 Jahren (mit Eltern) Wir können zur Zeit 2 Spielgruppen für Kinder in altersgemischten Gruppen anbieten: Die Montags-Gruppe wird betreut von Anette Eisert-Kettlitz und findet statt von 15.30-17.00 Uhr im Kindergarten, Tel.: 06022 623190; Die Dienstags-Gruppe betreut Rebekka Zacher. Sie findet ebenfalls statt von 15.30-17.00 Uhr in den Räumen des Kindergartens, Tel.: 06021 29056. Nachfrage und Anmeldung bitte unter den oben genannten Rufnummern oder im Kindergarten unter Tel.: 06021 61840. 32 Levana Ostern 2003 Elterngesprächskreis Zu Erziehungsfragen in Kleinkindund Kindergartenalter An diesen Abenden werden unter Leitung von Frau Bettina Schwind (Erzieherin) die verschiedensten Fragen der Kindererziehung miteinander besprochen. Nächste Termine: Di. 06.05., Di. 03.06., Di. 08.07., jeweils um 20:00 Uhr Mitgliederversammlung Donnerstag 8. Mai 2003, um 20:00 Uhr Alle Mitglieder des Vereins für Waldorfpädagogik e. V. sind herzlich eingeladen! Vortrag Montag 26. Mai 2003, 20:00 Uhr Erziehung zur Aufmerksamkeit Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern, und wie es dazu kommt ? Vortrag mit anschließender Diskussion im Waldorfkindergarten St. Michael Aschaffenburg. Dozent: Dr. E. Wellmann, Kinderarzt in Würzburg und Schularzt in der Freien Waldorfschule Würzburg. Unkostenbeitrag: 5,- Euro Öffentlicher Vortragszyklus 3. Abend mit dem Thema Pfingsten und Johanni: Di. 13.05. Die Bedeutung der Jahreszeitenfeste für Kinder im ersten Lebensjahrsiebt Eine vom Waldorfkindergarten St. Michael Aschaffenburg und der Christengemeinschaft Darmstadt veranstaltete Vortragsreihe Die Abende werden von Frau Thriemer, Pfarrerin der Christengemeinschaft aus der Gemeine Darmstadt, gestaltet. Die Vorträge sind öffentlich. Um eine freiwillige Spende zur Kostendeckung wird gebeten. Aschaffenburger KinderKulturtag im Nilkheimer Park Wir beteiligen uns auch in diesem Jahr wieder mit einem Waffelstand u.a. für das leibliche Wohl und einem Info-Stand für alle, die sich informieren wollen. Sonntag, 29 Juni 2003 Das Sommerfest des Waldorfkindergartens ist das größte Fest unseres Kindergartens im Jahreslauf. Es findet dieses Jahr wieder im Kindergarten statt. Bitte Termin vormerken: Sonntag, 13.Juli 2003 von 14:30 – 17:30 Uhr Evangelienkreis Ansprechpartner Kerstin und Ralf Rempe, Tel.: 06028 997705 Eurythmie Frau Engel macht nicht nur mit den Kindergartenkinder Eurythmie, sondern bietet auch jeden Mittwoch von 11:00 - 12:00 Uhr eine Gruppe für Erwachsene an, die im Kindergarten stattfindet. Anfragen bitte im Kindergarten. Anschrift: Waldorfkindergarten St. Michael, Glaserstr. 3, 63743 Aschaffenburg, Tel. 06021 61840 Auflage 500 Stück Bankverbindung: Sparkasse Aschaffenburg Konto: 590 349 BLZ:795 500 00 Die nächste Levana erscheint zu Johanni 2003 Redaktionsschluss: 31. Mai 2003 Impressum: Sabine Kant, Tel. 06021 909198 Anke Kleinerüschkamp, Katharina Sauer, Christian Warzecha Jeder ist zur Mitarbeit an der Levana herzlich eingeladen! Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an alle Mitwirkenden der Levana. Öffentliche Informationsabende der Waldorfschule Dietzenbach An jedem ersten Freitag im Monat um 19.30 Uhr (nicht während der hessischen Schulferien) werden alle Interessierten (bitte möglichst ohne Kinder) recht herzlich zu einem Informationsgespräch über Waldorfpädagogik in die Rudolf Steiner Schule Dietzenbach, An der Vogelhecke 1, eingeladen. 33 Einladung zum Vortrag im Waldorfkindergarten Sankt Michael Aschaffenburg, Glaserstr. 3 Erziehung zur Aufmerksamkeit Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern, und wie es dazu kommt ? Vortrag mit anschließender Diskussion Referent: Dr. E. Wellmann Kinderarzt in Würzburg und Schularzt in der Freien Waldorfschule Würzburg Montag 26. Mai 2003, 20.00 Uhr Unkostenbeitrag: 5,- Euro Veranstalter: Verein für Waldorfpädagogik Aschaffenburg e.V. Glaserstr. 3, 63743 Aschaffenburg, Tel.: 06021 61840 Werden Sie Fördermitglied des Vereins für Waldorfpädagogik und/oder unterstützen Sie den Verein mit einer Spende Unser Waldorfkindergarten ist dringend auf Spenden und die Unterstützung von Fördermitgliedern angewiesen! Der Vereinsbeitrag beträgt mind. ¤ 30,im Jahr. Beiträge und Spenden können steuerlich geltend gemacht werden. Verein für Waldorfpädagogik e.V., Glaserstr. 3, 63743 Aschaffenburg-Gailbach; Tel 06021/61840. Unsere Bankverbindung: Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau BLZ 795 500 00, Konto 590 349. Weitere Informationen können Sie im Waldorfkindergarten oder auf einer der vielfältigen Veranstaltungen bekommen. Beitrittserklärung __________________________________________________________ Name Vorname _________________________________________________________________ Strasse PLZ Wohnort Tel. ________________________________________________________________ Jahresbeitrag (mind. ¤ 30,-) Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Verein für Waldorfpädagogik Aschaffenburg _________________________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift Einzugsermächtigung Ich ermächtige den Verein für Waldorfpädagogik Aschaffenburg e.V. widerruflich zum Einzug des jährlichen Mitgliedsbeitrags bei Fälligkeit. _________________________________________________________________ Konto BLZ Bank Wenn mein Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. _________________________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift Babyprodukte In Ökoqualität Babyzimmerausstattung Lammfelle, Baumwolldecken Tragetücher, Tragesäcke Wickelsysteme In Riesenauswahl Spielsachen aus Holz und Plüsch Bilderbücher, Musikkassetten Natürliche Babypflege Demeter- Breie und Gläschen Alles rund ums Stillen Naturtextilien, Strumpfwaren, Mützen Umfangreicher Mietservice: Vom Kinderwagen bis zum Reisebett Hallo Baby DER LADEN Zobelstr. 2 63741 Aschaffenburg Öffnungszeiten: 10- 12 Uhr, 14- 18 Uhr Samstag 10- 13 Uhr Tel. 06021/ 410256 • Naturkosmetik • Spielwaren • Babyausstattung Der Shop für junge Familien und Großeltern. www. natur-pur-englert.de Unsere Fachgeschäfte finden Sie in: Friedberger Gäßchen 3 63755 Alzenau Tel.: 06023/993600 Öffnungszeiten: Mo.-Fr. von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr Sa. von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr (durchgehend geöffnet) Landingstrasse 7 63739 Aschaffenburg Tel.: 06021/23932 ÖkoprodukteParadiesisch gut! Wir sind der regionale Frischelieferant und das seit fast 10 Jahren. Unser Engagement gilt der Entwicklung des annerkanten biologischen Landbaus. Vor allem unsere regionalen Anbauer, die uns die qualitativ hochwertigsten Produkte liefern und unsere eigene Erzeugung möchten wir fördern. Unser ganzes Warensortiment bietet Ihnen garantierte Öko-Qualität. Darunter verstehen wir auch Produkte aus fairem Handel und angemessene Preise für unsere Anbauer. Also ist Bio-Kost eine rundum gesunde Ernährung, deren Herstellung umwelt- und sozialverträglich ist. Sie hat zu alledem auch noch einen sehr angenehmen Nebeneffekt: 100% Natur schmeckt auch 100% gut!! Für nur 12,- Euro pobieren Sie unsere Schnupperkiste - frei Haus! _ kontrolliert ökol. Produkte _ vielfältige Auswahl _ zuverlässige Lieferung frei Haus _ attraktive Preise Hinweis: die Abbildung zeigt keine Schnupperkiste Tel. (06024) 80 240 www.paradieschen.de