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1137
Chemisches Zentralblatt
1940. I. Halbjahr
Nr. 8
21. Februar
A. Allgemeine und physikalische Chemie.
Jean J . Trillat, Optische Demonstration der Elektronenbeugung. Unter Anlehnung
u . v a n A m s t e l beschriebene App. (vgl. C . 1 9 3 7 . 1. 1877), zeigt
Vf., wie man die Entstehung der Elektroncnbeugungsdiagramme einem größeren Zu­
hörerkreis vorführen kann. (J. Physique Radium [7 ] 1 0 . 465— 69. Nov. 1939. Besançon,
Inst, de Physique.)
“
GOTTFRIED.
H.
Jensen, Quantitative und modellmäßige Daten zur IsoUypensystematik. Zu­
sammenfassender Bericht mit genauer Diskussion vieler Einzelfragen. (Naturwiss. 27.
841—50. 22/12. 1939. Hamburg, Univ.)
F l e is c h h a n n .
H.
Jensen, D ie stabilen Atomkerne und der derzeitige Stand ihrer Systematik. Zu­
sammenfassung. (Naturwiss. 27. 793— 803. 1/12. 1939. Hamburg, Univ.) F l e i s c e m .
0 . Hönigschmid, Das Atomgewicht des Holmiums. Ho sollte nach massenspektrograph. Beobachtungen das At.-Gew. 164,94 besitzen, während das bisherige inter­
nationale At.-Gew. 163,5 war. Es wird eine neue At.-Gew.-Best. an sehr reinem Material
durchgeführt. Die sehr geringen Verunreinigungen wurden röntgenspektroskop. be­
stimmt. Es ergab sich für das At.-Gew.164,944.(Naturwiss.
27. 855. 22/12. 1939.
München, Univ.)
_
F l e is c h m a n n .
* William H . Hamill, Isotopenäustauschgleichgewichie. Die Konstanten für ver­
schied. Isotopenaustauschgleichgewichte zwischen D20 u. anorgan. sowie organ. Sub­
stanzen werden bei 2 verschied. D20-Konzz. des verwendeten Austauschwassers (16 u.
32 Mol-°/o) bestimmt. Da die bei 32 M ol-% erhaltenenKonstanten durchweg höher
sind als die bei 16°/o> werden sämtliche Werte auf 0 % UjO extrapoliert. Bei Zimmertemp. werden so für K — (H20) (RD)/(HDO) (RH) folgende Werte erhalten: Harn­
stoff 0,60; NaOH 0,39; KHSO.( 0,30; K H 2P 04 0,33; Bernsteinsäure 0,51; Hydro­
chinon 0,55. (Proe. Indiana Acad. Soc. 48. 110— 12. 1939. Fordham Univ. u. Univ.
of Notre Dame.)
R e it z .
* * Robert A . Cooley, Don M. Yost und Edwin McMillan, Nichtaustausch von
elementarem Radioschwefel mit Schwefelkohlenstoff. Radioschwefel wurde gebildet durch
Bombardieren eines Metallsulfides mit 4 Mev-Deuteronen, Auflösen des Sulfides in
HCl u. Einleiten des H 2S in eine n. Lsg. von KJ, welche mit J gesätt. -war. Nach Ver­
flüchtigung des überschüssigen Jods wurde der koagulierte S auf einem gesinterten
Glasfilter gesammelt. Austauschverss. mit CS2 bis zu Tempp. von 100° verliefen er­
folglos, jedenfalls muß der Austausch geringer sein als 2% - CS2 kann demnach als
Lösungsm. für Radioschwefel benutzt werden, ohne daß Austausch stattfindet. ( J.
Amer. ehem. Soc. 61. 2970— 71. Okt. 1939. Pasadena, Cal., and Berkeley, Cal., Inst,
of Techn., Gates and Crellin Labor, of Chem. and Univ., Radiation Labor.) G oT T F R .
* * * Walter Hückel, Irmgard Schneider und W illy Doll, Über den Geltungsbereich
der Arrheniusschen Beziehung bei Reaktionen in Lösungen. Vff. diskutieren zunächst den
Einfl. der Meßfehler in der Geschwindigkeitskonstanten k bei der Berechnung der Akti­
vierungsenergie q nach der Arriienius-Gleichung (A r r h .-G 1.) k = a - e - i l RT aus
k = f ( T ) . Es ergibt sich, daß bei Messungen an den Phthalaten alicycl, Alkohole, deren
?-Werte ca. 15 kcal betragen, für eine Meßgenauigkeit in k von 1 % q um höchstens
0,4 kcal unsicher ist, wenn k bei zwei um 10° auseinanderliegenden Tempp. bestimmt
wird. Auf Grund dieser Überlegungen wird der Geltungsbereich der A r r h .-G 1. an den
Ergebnissen der mit mehr als 1 % Genauigkeit durchgeführten Messungen der k-Werte
bei der Verseifung von Cyclohexyl-phihalat (I), cis- (II) u. trans-o-Methylcyclohexylphthulat (III) geprüft. I wird mit NaOH u. K O H bei Tempp. zwischen 40 u. 98°, II u.
III nur mit NaOH zwischen 50 u. 98° verseift. Bei I zeigen die Werte für q u. die Aktions­
konstante a bei Verseifung mit NaOH gute Konstanz über das ganze untersuchte Temp.Gebiet, während dies bei der Verseifung mit KOH unterhalb 60° nicht mehr der Fall
ist, da hier a n . q deutlich ansteigen, während gleichzeitig auch die mit NaOH oder KOH
an eine von B ü r g e r s
*) Schwerer Wasserstoff vgl. auch S. 1141, 1142, 1145, 1163, 1171, 1176.
**) Gleichgewichte in Systemen in organ. Verbb. s. S. 1162, 1163.
***) Kinetik u. Mechanismus von Rkk. organ. Verbb. s. S. 1163 bis 1175, 11 84.
X X II. 1 .
74
1138
A . A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie .
1940. I .
erhaltenen k-Werte merkliche Unterschiede aufweisen. Die Ursache des Versagens der
Akrh.-GI. bei der Verseifung mit KÖH unterhalb 60° ist möglicherweise auf einen teil­
weise koll. Zustand der Cyelohexylphthalatalkalisalze zurückzuführen, der für Na u. K
verschied, stark ausgeprägt sein kann. Für III gilt die Arkh.-G1. über den gesamten
untersuchten Temp.-Bereich, für II nur zwischen 60 u. 90°. Unterhalb 60° werden
abnorm hohe Werte von q u. a gefunden, deren Abweichung nach den obigen Erkennt­
nissen nicht physikal. begründet ist, sondern ihre Ursache in der Ungültigkeit der
A r r h .-G I. hat. Aus den Unteres, geht hervor, daß gerade beim Zusammentreffen
abnorm hoher q- u. a-Werte eine bes. Prüfung der A r r h .-G I. notwendig ist. (Z. physik.
Chem., Abt. A 185. 313— 20. Dez. 1939. Breslau, Univ. u. Techn. Hochsch., Chem.
Inst.)
BERNSTORFF.
J. M. Stevels. Kalte Flammen. I.— III. Zusammenfassender Vortrag über die
ältere u. neuere Entw. der Technik der kalten Flammen u. die Bedeutung der Unterss.
mit kalten Flammen für die Klärung von Fragen der chem. Bindung im Vgl. mit den
aus der Kenntnis anderer physikal. Größen gewonnenen Erfahrungen. (Chem. Weekbl.
36. 638—42. 654— 63. 30/9. 1939. Eindhoven, N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken.)
R. K . M ÜLLER.
Raymond Zouckermann und Léon Heyberger, Methode zur Messung der A vs■breitungsgeschwindigkeit von Verbrennungsvorgängen. Das Gasgemisch befindet sich in
einem Rohr aus Glas oder Eisen von 2 m Länge u. 2— 5 cm Durchmesser. Längs des
Rohres sind Nickelbolometer angebracht, die in Serie liegen u. einen Zweig einer
W H E A TE STO N E schen Brücke bilden. Die anderen Brückenzweige werden von einer
modulierten Wechselstromquelle u. von einem Oszillographen gebildet. Das Gas wird
durch einen Funken gezündet. Beim Vorbeikommen der Verbrennungszone an jedem
Bolometerstreifen tritt eine Verstimmung der Brücke ein, die im Oszillogramm wieder­
gegeben wird. Einige Meßergebnisse mit H2-0 2-Gemischen werden mitgeteilt. (C. E.
hebd. Séances Acad. Sei. 209. 680— 682. 6/11. 1939.)
R it s c h l .
Peter W . Schenk und Hellmuth Jabłonowski, Reaktionen mit Sauerstoffatomen.
Die Umsetzungen verschied. Gase mit O-Atomen aus einer elektr. Entladung werden
bei der Temp. der fl. Luft untersucht. Mit H2S tritt, solange wenigstens 1 O-Atom
pro H 2S zur Verfügung steht, Oxydation zu H2S 0 3 u. darüber hinaus zu H2S04 auf.
Mit N 0 2 wird N 20 3 gebildet; mit Cl2 Chloroxyde, unter denen C102 u. C120 nachgewiesen
werden; mit Br2 BrOa, welch letztere R k . bei hinreichendem Überschuß an O-Atomen
quantitativ verläuft. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 45. 650. Sept. 1939.
Königsberg.)
R e it z .
V . Sihvonen, Beiträge zum Oxydationsmechanismus des Kohlenstoffs. Ausgehend
von Unterss. über die elektrolyt. Oxydation von Graphitanoden, wobei je nach den
Bedingungen verschied. Mengen CO u. C 0 2 gebildet werden, wird der Rk.-Mechanismus
dieser Prozesse auf valenzchem. Grundlage erklärt, wird weiterhin die Einw. von Druck,
Temp. u. Porosität auf die C-Verbrennung in 0 2, H20-Dampf u. C 02 unter Berück­
sichtigung der energet. Verhältnisse diskutiert u. werden schließlich an Hand einer
Tabelle die für die verschied. C-Modifikationen bei Aktivierung durch Belichtung
(UV), Erhitzen u. elektr. Entladung stattfindenden prim. Oxydationsrkk. angegeben.
Eine ausführliche Zusammenfassung der bereits vom Vf. in den bisherigen Veröffent­
lichungen entwickelten Verbrennungstheorie, mit je einer die Strukturverhältnisse
der wichtigsten Oxydationsvorgänge an Graphit u. die Kinetik dieser Vorgänge ver­
anschaulichenden Abb. bildet den Schluß der Arbeit. (Suomalaisen Tiedeakatemian
Toimituksia [Ann. Acad. Sei. fennieae], Ser. A 51. Nr. 4. 40 Seiten. 1939. Helsinki,
Techn. Hochschule, Phys.-chem. Labor.)
S t r ÜBING.
*
A . B. Nalbandjan, Die photochemische Oxydation von Wasserstoff. I. Bei Be­
strahlung von H2/ 0 2-Gemi-schen bei Zimmertemp. mit kurzwelligem Licht (SCHUMANX-Gebiet, 1750— 1300 A) ist die photochem. Oxydation von H2 proportional der
Lichtintensität. Die Rk.-Geschwindigkeit erreicht jeweils bestimmte konstante Werte,
die vom Gesamtdruck des Rk.-Gemischs (P ), vom 0 2-Partialdruck (P o2) u. dem Gefäß­
durchmesser (d) abhängen; diese konstante Rk.-Geschwindigkeit wird um so eher
erreicht, je größer P, Po2 u. d sind. Vf. gibt eine Gleichung an für die Rk.-Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Lichtintensität, der Wahrscheinlichkeit des Ketten­
abbruchs, dem Gefäßdurchmesser, dem Absorptionskoeff. des 0 2, der Länge des Rk.Gefäßes u. dem Querschnitt des einfallenden Lichtstrahls. Sind Gefäßdurchmesser u.
Querschnitt des einfallenden Lichtstrahls einander gleich, erhält man eine wesentlich
vereinfachte Gleichung, mit deren Hilfe Vf. die Wahrscheinlichkeit für die Rk. eines
O-Atoms mit einem H-Atom zu 10-s berechnet, in Übereinstimmung mit den Befunden
*) Photochem. Rkk. orgnn. Verbb. s. S. 1172, 1173.
1 9 4 0 . 1.
A . A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie .
1139
von H a r t e c k u . K oP S C H (C . 1931. II. 376). Als Rk.-Prodd. treten bei Gesamtdruoken
von 20 — 40 mm Hg nur H 20 u. 0 3 auf. Für den Rk.-Verlauf nimmt Vf. folgendes
Schema anc 1. 0 2 -f- h v
O*
0 , 2. 0 -f- H 2 M —
y H 20 -f-M, 3. O -j- O2 “f” 0 2
0 3 + 0 2, 4. 0 ^Va?-.>- 1/2 0 2. Berechnet man danach die Ausbeuten an H 20 u. 0 3 für
verschied. Ausgangsgemische, so erhält man Werte, die mit den experimentell gefundenen
in guter Übereinstimmung stehen. Für die Mischung 2 H 2 + 0 2 wurde die Quanten­
ausbeute bestimmt. Es werden je absorbiertes Quant 2 Moll. H 20 u. 0 3 gebildet,
woraus Vf. schließt, daß sowohl 0 * als auch O als akt. Zentren wirken. (Acta
physicochim. URSS 11. 453— 74. 1939. Leningrad, Inst, of Chem. Phys., Labor, of
the Kinetics of Gas Reaktion.)
M. SCHENK.
A . Bucken und W . Hunsrnann, Calorimeirische Untersuchungen der 'physikalischen
und aktivierten Adsorption des Wasserstoffs an Nickel. Die aktivierte (chem.) u. die
Van D ER WAALSschc Adsorption von Wasserstoff an Ni (aus Nitrat über das bei
350° red. Oxyd) werden calorimetr. sowie nach einer Desorptionsmeth. bei den Tempp.
20, 83, 195 u. 273° absol. untersucht. Eine Adsorption größerer Gasmengen findet
nur bei den beiden höheren Vers.-Tempp. statt. 1. Bei der Desorption ergibt sich ein
auffallendes, bei etwa 300° absol. liegendes Druckminimum, welches auf 2 Stufen
der Aktivierungswärme der Desorption hindeutet; die 1. Stufe ist bei 273° absol. prakt.
desorbiert, während die 2. sich erst bei 473° absol. bemerkbar zu machen beginnt.
Hinsichtlich der Desorption existieren danach, wie die rechner. Analyse ergibt, 2 ziem­
lich scharf voneinander getrennte Zentrenarten mit einer Aktivierungswärme von 9
bis 10 bzw. 18— 22 kcal/Mol, u. zwar umfaßt die 1. Art 14, die 2. 86% der insgesamt
adsorbierenden Stellen. 2. Die (integrale) Wärmetönung der aktivierten Adsorption
liegt bei etwa 15 kcal/Mol; die ersten Gasmengen werden dabei bei den verschied.
Vers.-Tempp. mit annähernd der gleichen Wärmetönung von annähernd 20 kcal ad­
sorbiert, während sonst häufig ein starkes Anwachsen der aktivierten Adsorptions­
wärme mit der Temp. beobachtet wird; die differentiellen Adsorptionswärmen fallen
dann mit steigender Belegungsdichte ab, u. zwar bei 195° steiler als bei 273° absolut.
з . D ie ca lo rim e tr. g em essen e W ä r m e tö n u n g d e r V a n DER W A A L S sch en (p h y sik a l.)
A d s o r p t io n , d ie sich n u r b e i 20° a b so l. b e m e r k b a r m a c h t, b e t r ä g t im M itte l 800 c a l/M o l
и. ist sehr stark von der Belegungsdichte abhängig; sie sinkt von etwa 1800 cal bei
geringerer Belegung auf etwa 400 cal bei größerer D. ab; als Grenzwert für dieses Ab­
sinken wird die Verdampfungswärme des H2 vermutet. Der Wasserstoff wird also an
den verschied. Stellen der Ni-Oberfläche verschied, stark physikal. adsorbiert. 4. Über­
gänge bei tiefen Tempp., die als Tunneleffekte gedeutet werden könnten, wurden nicht
beobachtet. (Z. physik. Chem., Abt. B 44. 163— 84. Sept. 1939. Göttingen, Univ.,
Inst, für physikal. Chem.)
R e it z .
* Edward B. Maxted und Herbert C. Evans, Die relative Wirkung von Inhibitoren
auf die Adsorption und die katalytische Aktivität. Teil II. (I. vgl. C. 1938. II. 3203.)
Mit Hilfe der in der früheren Arbeit angewendeten Vers.-Methodik dehnen Vff. die
Unterss. über den Einfl. der Vergiftung mit H 2S auf die Adsorption u. die katalyt.
Aktivität auch auf spätere Stadien der Vergiftung aus. Die erhaltenen Kurven, in denen
die Adsorptionsgeschwindigkeit bzw. die katalyt. Aktivität gegen den Vergiftungsgrad
aufgetragen sind, zeigen, daß sich auch nach längeren Vergiftungszeiten Adsorptions­
abfall u. Aktivitätsrückgang weitgehend entsprechen. Aus der Form der für eine Dauer
bis zu 1575 Min. aufgenommenen Adsorptions/Zeitkurve ergibt sieh, daß die langsamen
Prozesse, die nach den schnell verlaufenden prim. Adsorptionsvorgängen den Verlauf
der Kurve hauptsächlich beeinflussen, offenbar nicht anschließend, sondern gleichzeitig
mit diesen zur Zeit Null beginnen. (J. chem. Soc. [London] 1939. 1750— 54. Nov.
Bristol, Univ.)
B e r n s t o r it .
J. B. Zeldowitscll, Über die Theorie von Reaktionen an Pulvern und porösen
Substanzen. Wenn eine katalyt. Rk. an der Oberfläche einer porösen Substanz oder
eines Pulvers stattfindet, so ist, wie gezeigt wird, zwischen den beiden Grenzfallen
einer schnellen, nur durch die Diffusion bestimmten Rk. u. einer langsamen, nur durch
ihre wahre Geschwindigkeit bestimmten Rk. die Tiefe, bis zu welcher die Rk. in den
festen Körper eindringt, in einem weiten Bereich der Rk.-Bedingungen, z. B. der Temp.,
umgekehrt proportional der Quadratwurzel aus der auf die Einheit der inneren Ober­
fläche bezogenen Geschwindigkeitskonstanten k der Reaktion. Die makroskop. Rk.Geschwindigkeit ist direkt proportional der Quadratwurzel aus dieser Geschwindig­
keitskonstanten entsprechend einer scheinbaren Aktivierungsenergie, die nur halb so
groß ist wie die wahre. Die scheinbare Rk.-Ordnung ist das arithmet. Mittel zwischen
der 1. u. der wahren Ordnung. Die Bedingungen für das intermediäre Gebiet, in dem
*) Katalyt. Rkk. organ. Verbb. s S. 1163, 1173— 1175, 1183.
74*
1140
A ,. A u f b a o d e r M a t e r i e .
1940. I .
diese Beziehungen, die in Hinblick auf techn. Katalysatoren von Interesse sind, mit
genügender Näherung verwandt werden können, werden aufgestellt: für k gilt die
Einschränkung D/(r~ c” “ 1 S) < k<i a?/(D S c’l_1) (D effektiver Diffusionskoeff. im
festen Körper; c Konz, des reagierenden Stoffes an der Katalysatoroberfläche; n Rk.Ordnung; S spezif. Oberfläche pro Vol.-Einheit; r Stückgröße des Katalysators;
a Diffusionskoeff. im Gas). (Acta physicochim. URSS 1 0 . 583— 92. 1939. Leningrad,
Akad. d. Wiss., Physikal.-chem. Labor.)
R e it z .
F.
H. Sanders, Schalldurchlässigkeit durch dünne Platten. Ausführliche Dars
der C. 1 9 3 9 . II. 3666 referierten Arbeit. (Canad. J. Res., Seet. A 1 7 . 179— 93. Sept.
1939. Ottawa, National Res. Labor.)
H entschel.
★ 0 . Halpem, Bemerkungen über die anomale Dämpfung von Ultraschallwellen.
Der von VAN ITTERBEEK u. T h y s (vgl. C . 1 9 3 9 . I . 1315) gefundene Unterschied
zwischen den gemessenen u. berechneten Absorptionskoeff. der Ultraschallwellen wird
auf eine zusätzliche Absorption durch Schwankungsvorgänge in den Gasen, deren
„Frequenz“ nach einer Überschlagsrechung im allg. größer als die der Ultraschall­
wellen ist, zurückgeführt. (Physic. Rev. [ 2 ] 55. 881 — 82. 1/5. 1939. New York, Univ.
Heights, Physics Departm.)
FUCHS.
M. A . Issakovich, Ausbreitung von Wellen in einer Flüssigkeit, die Maxwellsche
Viscosität besitzt. Rein theorct. Arbeit. M A X W E L L sche Viscosität ( = „M. V .“ ) liegt
dann vor, wenn zwischen den Verschiebungen u. den wirksamen Kräften keine linearen
Beziehungen bestehei’ . Es ist zu erwarten, daß die M. V. bei der Dispersion u. Ab­
sorption von Ultraschallwellen in hochviscosen F ll. eine maßgebende Rolle spielt. So
könnte die von ZACHOVAL (vgl. C. 1 9 3 9 . I. 3843) an Ricinusöl gefundene Ultraschall­
dispersion hierauf zurückzuführen sein. Ein weiterer Ausbau der Theorie ist jedoch
noch notwendig. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 2 3 (N. S. 7) 783— 87. 15/6.
1939.)
F u ch s.
Lester L. Skolil, D ie Dispersion von Wasser f ür elektromagnetische Wellen. Durch
Messung des Verhältnisses Al/^w (A = Länge der stehenden Welle für Luft bzw. W.
als umgebendes Medium, als Gefäß diente ein Cu-Zylinder, in dessen Achse der Meß­
draht lief) wurde der Brechungsindex n von W. (Leitfähigkeit 0,3-IO7 elektrostat.
Einheiten) bei 25° bestimmt zu: n = 8,799 für X = 52,84 cm u. n = 8,839 für / =
105,68 cm. Da n auf 0,45% genau bestimmt wurde, ist das Vorliegen von Dispersion
im W. experimentell nachgewiesen. (Physic. Rev. [2] 55. 880— 81. 1/5. 1939. Lincoln,
Neb., Univ., The Brace Labor, of Physics.)
F u chs.
ßaymond B. Brownlee and others, Chemistry in use. Boston: Allyn & Bacon. 1939. (688 S.)
12». S 1.80.
Carlotta Cherryholmes Greer and Julia Cora Benett, Chemistry. Boston: Allyn & Bacon.
1939. (861 S.). 12». $ 1.80.
A>.
Werner Heisenberg, D ie Entwicklung der jüngsten Zweige der Atomphysik in
Deutschland. (Res. and Progr. 6 . 33 — 42. Jan./Febr. 1940. — C. 1939. II. 23 07.) K le v .
Max Born, Bemerkungen über das Prinzip der Reziprozität. Anwendung des
Prinzips der Reziprozität (vgl. C. 1 9 3 9 . I. 886) auf die Physik der Elementarteilchen.
(Proc. Indian Acad. Sei. Seet. A 8 . 309— 14. Nov. 1938.)
R it s c h l .
A . H. Spees und C. T. Zahn, D ie spezifische Ladung des Positrons. Mit Posi­
tronen u. Elektronen aus 64Cu wird die spezif. Ladung des Positrons relativ zum Elek­
tron bestimmt, unter ident, geometr. Bedingungen bei bloßer Änderung der Richtung
des Magnetfeldes, e/m stimmt überein mit einer Fehlergrenze von weniger als l°/o.
(Bull. Amer. physic. Soc. 1 4 . Nr. 5. 11. 13/11. 1939. Michigan, Univ.) F l e i s c h m a n n .
A . I. Alichanov, A . I. Alichanian und M. S. Kozodaew, Streuung schneller
Elektronen unter großen Winkeln. Die Streuung schneller Elektronen (600— 2000 keV)
an dünnen Folien ans Celluloid, Al, Cu u. A u unter großen Winkeln (90°) erfolgt, wie
Vff. zeigen, innerhalb der Fehlergrenzen (15%) nach den quantenmechan. Formeln. Nur
die Streuung an Au liefert einen rund zweimal kleineren Wert als nach d e r M OTTsehen
Formel zu erwarten ist. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 2 4 . 525— 27. 30/8.
1939.)
K rebs.
Jason L. Saunderson und 0 . S. Dufiendack, Die Streuung schneller Elektronen
in dünnen Metallschickten. Die Streuung von ^-Strahlen von RaE mit Energien zwischen
0 ,2 — 1,1 e M V wird a n A l, Cu, Ag, A u unter Bedingungen gemessen, die einen Vgl.
mit der Theorie von M o t t fü r Einzelstreuung ermöglichen. Die Zahl der gestreuten
*) Ultraschallunterss. s. auch S. 1162.
1940. I.
A t. A u f b a u d e k M a t e r i e .
1141
Elektronen wird bei leichten Elementen etwas größer gefunden als nach d e r Theorie
zu erwarten ist. Anscheinend ist das W E N T ZE L sche Kriterium für Einzelstreuung
bei leichten Elementen nicht ganzausreichend. (Bull. Amer. pliysic. Soc. 1 4 . Nr. 5. 8.
13/11. 1939. Michigan, Univ.)
F l e is c h m a n n .
Emil J. Konopinski, Der Einfluß der Verlangsamung in der Quelle auf die energiereichen Teile der ß-Spektren. Der Einfl. von Streuvorgängen in der Strahlenquelle
auf die Form des ^-Kontinuums wird untersucht. Im Gebiet höherer Energien kann
bei den üblichen Anordnungen keine wesentliche Veränderung der Form des /J-Spektr.
eintreten. (Bull. Amer. physic. Soc. 14. Nr. 5. 7— 8. 13/11. 1939. Indiana, Uni­
versität.)
F l e is c h m a n n .
Tetuo Wakatuki und SeisM Eäkuchi, Über die Winkelverteilung schneller, an
Atomen gestreuter Neutronen. II. (I. vgl. C. 1940. I. 501.) Die Streuung von D-DNeutronen bzw. Li-D-Neutronen unter Winkeln bis zu 152° an Al, Fe, Pb wird gemessen.
Bei kleinen Winkeln (bis zu 55°) ist die Streuung asymm., von 55— 152° nahezu kon­
stant. Die Streuung wächst mit der Ordnungszahl. (Proc. physico-math. Soc. Japan
[3]. 21. 656— 60. Nov. 1939. [Orig.: engl.])
K rebs.
D. Iwanenko, Bemerkungen zur Theorie der Wechselwirkung zwischen Teilchen.
(Vgl. C. 1937. I. 1886.) Neben der Behandlung der verschied. Möglichkeiten der Über­
tragung der Wechselwrkg. zwischen Teilchen, die der B oS E S ch en oder der F E R M Ischen
Statistik gehorchen, wird die Beziehung des D lR A C sch e n u. des F E R M Isch en Verf.
zur Beschreibung der Paarbldg. diskutiert. (5KypHajr 3KcnepirMeirrxTLuoii u T eopera'tecKoii $ii3ukii [J. exp. theoret. Physik] 8. 260-—66. 1938. Tomsk, Sibirien, Physikal.techn. Inst.)
K lever.
R . D. Present, Über die Erklärung der Reichweite der Proton-Protonkraft. Wendet
man die Mesotronentheorie auf die Proton-Protonwechselwrrkg. an, so ergibt sich für
die M. des Mesotrons 326 ± 16 Elektronenmassen. Neuere direkte Messungen der
Mesotronenmasse ergeben 170 ± 20 Elektronenmassen. Es werden Möglichkeiten dis­
kutiert, durch die sich diese Diskrepanz vermeiden läßt. (Bull. Amer. physic. Soc. 14.
Nr. 5. 8. 13/11. 1939. Purdue, Univ.)
FLEISCHMANN.
W . W . Tscherdynzew, Über die Bindungsenergie des Atomkernes und über den
a-Zerfall. Unter Anwendung des Modelles eines fl. Kernes werden in die Gleichung
für die Kernenergie Oberflächenkräfte eingeführt. Der erhaltene Ausdruck steht
in guter Übereinstimmung mit den Versuchen. Durch Verwendung des theoret. Aus­
druckes für die Energie als Funktion des At.-Gew. wird eine Abhängigkeit der Energie
des a-Zerfalles vom At.-Gew. nachgewiesen. Die positiven Werte für die Energie des
a-Zerfalles befinden sich in einem engen Gebiet von schweren Kernen. Die Theorie
steht in gutem Einklang mit den experimentellen Daten. (JKypnajr 3 kciicpimcHT^uiioj“i
h TeopexH’iecKofi <5>u3ukh [J. exp. theoret. Physik] 8. 253— 59. März 1938. Leningrad,
Radium-Inst.)
K lever.
Sändor Szalay, Beobachtungen über die angeregten Zustände der 1531P- und
- UN-Atomkerne. Inhaltlich ident, mit der C. 1939. I. 4874 referierten Arbeit. (Mat.
Termcszettudom&nyi Frtesitö, A. M. Tud. Akad. III, Oszt&lyänak Folyöirata [Math,
naturwiss. Anz. ung. Akad. Wiss.] 58. 313— 27. 1939. Debrecen, Ungarn, Univ.
[Orig.: ung.])
S a il e r .
Yuzuru Watase und Junkichi Itoh, D ie y-Strahlung von 13N. Mit einem magnet.
Spektrometer wird die y-Strahlung von 13N untersucht durch Ausmessen des Spektr.
der Sekundärelektronen, die in C oder Pb ausgelöst werden. Es wird bestätigt, daß
neben der Vernichtungsstrahlung eine y-Strahlung von 0,285 ± 0,010 eMV ausgesandt
wird mit einer Häufigkeit von 0,2 Quanten pro Zerfall. Da nach früheren Beobach­
tungen von K lK U C H I u . Mitarbeiter (C. 1939. I. 4564) das Positronenspektr. von 13N
aus 2 Teilspektren mit Grenzenergien von etwa 0,6 u. 1,21 eMV besteht mit IntensitätsVerhältnis 1: 4, wird angenommen, daß jeweils zwei Quanten von rund 0,3 eMV gleich­
zeitig ausgesandt werden. Koinzidenzverss. sind beabsichtigt. (Proc. physico-math.
Soc. Japan [3] 21. 389— 94. Juli 1939. Osaka, Univ.)
FLEISCHMANN.
P. I. Dee, S. C. Curran und J. E . Strothers, Emission von y-Strahlen aus Fluor
durch Proionenbeschießung. Beim Beschießen von F mit Protonen beobachtet man eine
Reihe von Resonanzen in der Anregungsfunktion einer y-Strahlung, deren Quanten­
energie 6,5 MeV beträgt. Bei dem Prozeß F + H
Ne + y würden 13 MeV frei
werden; die Annahme, daß diese Energie alsy -Strahlung in zwei Schritten von je 6,5 MeV
emittiert wird, konnten Vff. durch Koinzidenzverss. widerlegen. Da sich die y-Energie
als unabhängig von der Protonenergie im Bereich von 330 keV bis 860 keV erwies
u. da bei dem vorliegenden Prozeß eine a-Strahlung beobachtet wurde ( B u r c h a m
u. S m i t h , C. 1940. I. 502), die an der gleichen Stelle wie die y-Strahlung feine Re­
sonanz in der Anregungsfunktion zeigt, ist folgende Rk.-Gleicbung wahrscheinlich
1142
A j. A u f b a u d e e M a t e b i e .
1940. I .
gemacht: 19F + 1H ->- 20Ne* ->- 10O* + 4Hc; 0 * ->- 0 -j- y. Das Anregungsniveau
des 160 * würde demnach bei 6,5 MeV liegen, während die kinet. Energie von 160* - f 4He
bei 330 keV Protonenenergie etwa 2 MeV betragen würde. (Nature [London] 143.
759— 60. 6/5. 1939. Cambridge, Cavendish Labor.)
STUHLINGEE.
Colin M. Hudson, R . G. Herb und G. J. Plain, Anregung des 450 ekV-Niveaus
von ’ L i durch Protonenbeschießung. Die Ausbeute der y-Strahlen, die durch Protonen
in einer d ü n n e n Li-Schieht erzeugt werden, wird bis 2,08 eMV gemessen. Oberhalb
des bekannten starken Maximums bei 0,440 eMV ist die Ausbeute sehr gering bis
0,850 eMV. Sie steigt dann zu einem breiten Maximum bei 1,050 eMV, sinkt auf das
0,8-fache dieses Maximums u. steigt oberhalb 1,3 eMV weiter an. Im Gegensatz zu
der sehr harten y-Strahlung bei 0,440 eMV ist die Strahlung oberhalb 0,85 eMV sogar
weicher als 0,5 eMV. S|e rührt offenbar von der Anregung des 0,45-eMV-Niveaus von
7Li her. (Bull. Amer, physio. Soc. 14. Nr. 5. 11. 13/11. 1939. Wisconsin, Uni­
versität.)
F l e is c h m a n n .
Seishi Kikuchi, Yuzuru Watase, Junkichi Itoh, EiicM Takeda und Seitaro
Yamaguchi, Über den radioaktiven Zerfall von 21Na. (Vgl. C. 1939. II. 3238 u. 3530.)
Mit einem magnet. Spektrometer wird das ß- u. y-Spektr. von 24Na, das durch Beschie­
ßung von NaF mit 5,2 eMV Deuteronen erhalten wurde, untersucht. Für die obere Grenze
des /Î-Spektr. wird 1,37 ± 0,03 eMV gefunden. Die Energieverteilung wird nach Feemi
u. nach KON OPIN SKI aufgetragen. Aus dem FERMI-Diagramm werden zwei wenig
ausgeprägte Knicke bei 1,15 u. 0,8 eMV entnommen, die einer Zus. aus drei Teilspektren
entsprechen sollen mit Energieunterschieden von 0,8, 0,55 u. 0,22 eMV. Das y-Spektr.
wird durch Unters, der Sekundärelektronen aus C u. Pb mit dem gleichen Spektro­
meter ausgemessen. Es werden in der Energieverteilung der Sekundärelektronen drei
Stufen entsprechend h v = 2,97 ± 0,05 u. 1,55 ± 0,05 u. wahrscheinlich auch 0,8 eMV
gefunden. Weitere Werte, die den Unterschieden der /?-Teilspektren entsprechen
würden, sind angedeutet. (Proc. physico-math. Soc. Japan [3] 21. 381— 89. Juli 1939.
Osaka, Univ.)
FLEISCHMANN.
Yuzuru Watase und Junkichi Itoh, Das ß-Strahlspektrum von Radiochlor. Durch
Beschuß von BaCl2 mit 5-MeV-Deuteronen (Osakacyclotron) wird radioakt. Chlor her­
gestellt. Das /j-Strahlspekt.r. besteht aus 2 Komponenten, die obere Grenze liegt bei
4,99 MeV. Die genaue Analyse der Zerfallskurve spricht für die Existenz eines einzigen
Isotops. (Proc. physico-math. Soc. Japan [3] 21. 626— 32. Nov. 1939. Osaka, Imp.
Univ., Physics Dep. [Orig.: engl.])
K rebs.
N. K . Saha, Die ß-y-Kopplung beim radioaktiven ^ ,aA s. Frühere Messungen
anderer Forscher über ß- u. y-Strahlen von 78As werden auf Grund der FERMIschen
Theorie des ß-Zerfalls neu gedeutet. Es werden 3 Teil-/?-Spektren mit 0,8, 1,7 u.
2,5 eMV Grenzenergie u. den Unterschieden entsprechende y-Strahlen von 0,8 u.
1,7 eMV angenommen. (Naturwiss. 27. 786. 24/11. 1939. Calcutta, Bose Inst.) FLEISCH.
L. D . P. King und W . J. Henderson, Erzeugung radioaktiver Indiumisotope
durch Bestrahlung von Silber mit a-Teilchen. Bei Bestrahlung von Ag mit a-Teilchen
von 16 eMV entstehen folgende Halbwertzeiten T = 20 Min. (ehem. In), 65 Min.
(ehem. In), 9,4 Stdn. u. 2— 3 Tage. T = 20 Min. wurde früher m In zugeordnet. Hier
ergibt sich eindeutig Zuordnung zu 112In. Die früher versuchsweise angenommene
Zuordnung von T = 65 Min. zu U0In wird bestätigt. T = 9,4 Stdn. rührt wahr­
scheinlich von einer Cu-Verunreinigung her. T — 2— 3 Tage ist sehr schwach u. rührt
entweder von einer Verunreinigung oder von In (2,7 Tage) her. Das früher U2In zu­
geordnete T = 72 Sek. konnte nicht gefunden werden. (Bull. Amer, physic. Soc. 14Nr. 5. 11. 13/11. 1939. PurdueUniv.)
FLEISCHMANN.
Claude Magnan, Über die Neutronen, die bei der Spaltung des Urans durch Neu­
tralen ausgesandt werden. In einer Ionisationskammer befinden sich ineinander­
geschachtelt zwei zylindr. Ringe; der äußere besteht aus Uranoxyd (25 mg/qcm), der
innere aus Paraffin (Dicke 1,5 mm). Bei der Einstrahlung von langsamen Neutronen
werden mit Linearverstärker u. Kathodenstrahloscillograph Ionisationsstöße beobachtet,
die der Bldg. von 170000 Ionenpaaren im Innern des Paraffinringes entsprechen. Werden
in den Paraffinring noch Al-Ringe gesetzt, so steigt die Ionenzahl bei 0,25 mm Al an,
u. bei 0,35 mm Al verschwindet sie. Zur Erklärung dieses Befundes nimmt Vf. an,
daß im Uranoxyd begrenzte Kettenrkk. von 50 Zerplatzprozessen stattfinden, daß
dabei 500 schnelle Neutronen gleichzeitig ausgesandt werden, u. daß durch diese
Neutronen 50 Rückstoßprotonen von je 7 eMV (entsprechend der Al-Dicke 0,35 mm)
im Paraffin ausgelöst werden. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 208. 1218— 20. 17/4.
1939.)
J en sen.
Tokio Takeuti, Photographische Demonstration der Uranspaltung. Es wurde un­
mittelbar photograph. gezeigt, daß Uranylacetat unter der Einw. der y-Strahlung von
1940. I.
A j. A u f b a u d e b M a t e b i e .
1143
Radiumsulfat teilweise in ein Element von geringerer Radioaktivität umgewandelt
wurde u. bei der Bestrahlung mit Photoneutronen lange Spuren von Teilchen gab,
die bei der Spaltung emittiert wurden. (Bull. Tökyö Univ. Engng. 8 . 12. Juni 1939
[nach engl. Ausz. réf.].)
JENSEN.
Alexander Janitzky, Radiummengenbestimmung in hochemanierenden Präparaten
durch Messung der Emanation in „statu nascendi“ . Die Mengenbest, von Ra-Lsgg. oder
hochemanierenden Ra-Präpp. nach der cc-Strahlenmeth. durch Best. der entwickelten
Rn-Menge verlangt Abwarten der Einstellung des Gleichgewichts (etwa 6 Wochen) oder
Messung an 2 im zeitlichen Abstand genau bekannten Zeitpunkten. Vf. beschreibt
eine Meth., die in einem beliebigen Zeitpunkt durch einmalige Messung eine genaue
Mengenbest, ermöglicht. Durch das zu messende Präp. wird eine bestimmte konstante
Luftströmung geführt, von der eine genau gemessene Menge gesondert aufgefangen
u. auf ihren Rn-Geh. bestimmt wird. (Kolloid-Z. 89. 316— 19. Nov. 1939. Frank­
furt a. M.)
SCHAEFEE.
J. Brenet und H . Armand, Die experimentelle Verteilung der größten Intervalle
zwischen Emissionen von a-Teilchen. Vff. werten von J . T h i b a u d ausgeführte Re­
gistrierungen von ca. 22 000 Po-a-Teilchen aus. J e n aufeinander folgende Intervalle
{n — 75, 100, 200) zwischen den a-Emissionen werden zu Gruppen zusammengefaßt,
u. in jeder Gruppe wird das größte (außerdem noch das zweit- u. drittgrößte) Intervall
bestimmt. Die gefundene Verteilung dieser größten Intervalle, d. h. ihre Häufigkeit
in Abhängigkeit von ihrer Größe, entspricht im wesentlichen der theoret. Erwartung.
Geringe Abweichungen werden diskutiert. (J . Physique Radium [7] 9. 73— 80. Febr.
1938. Lyon, Inst, do Physique atomique.)
JENSEN.
M. G. Reboul, Bemerkungen zu einer Annahme über die radioaktiven Erscheinungen
zweiter Art. Ausführliche Entgegnungen auf die Einwände, dio E i c h b e r g e r (C. 1937.
I. 1090) gegen die Erklärungen des Vf. über die von ihm in mehreren Arbeiten be­
schriebenen Erscheinungen einer künstlichen Radioaktivität zweiter Art (C. 1932.
II. 1587.1 9 3 3 .1. 3275. Ü . 2790.1 9 3 5 .1. 518, 1977) erhoben hat. ( J. Physique Radium
[7] 10. 151— 58. März 1939. Montpellier.)
W a l e 'n t o w s k i .
Jenö Bamöthy und Magda Forrö, Einfluß der meteorologischen Faktoren au f die
Schauerintensität. (Vgl. C. 1939. I. 1929.) Aus Registrierung der Schauerintensität
über ein Jahr wird der Barometer-, Temp.- u. magnet. Effekt sowie der Tagesgang
nach mitteleuropäischer u. Stemzeit bestimmt. Die Unterschiede in den Barometeru. Temp.-Effektwerten der Schauerintensität gegenüber denjenigen der Vertikal­
intensität werden an Hand des Mesotronenzerfalls erklärt. Die Größe der stemzeitlichen
Amplitude sowie der Zeitpunkt des Maximums läßt sich ebenfalls zufriedenstellend
deuten. Ungeklärt bleibt das Fehlen eines magnet. Effektes bei Schauem. (Mat.
Természettudom&nyi Ertesitö, A. M. Tud. Akad. III. Osztâlyânak Folyöirata [Math,
naturwiss. Anz. ung. Akad. Wiss.] 58. 329— 36. 1939. Budapest, Univ., Inst. f. experim.
Physik. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.])
S a ILER.
P.-M. S. Blackett, D ie 13. Kelvinvorlesung ,,Kosmische Strahlen“ . Zusammen­
fassender Vortrag. (J. Instn. electr. Engr. 85. 681— 84. Dez. 1939.)
G o t t f r ie d .
T. H. Johnson, D ie Winkelzerstreuung der Höhenstrahlung in der oberen Atmosphäre,
die von der Ablenkung der Teilchen geringer Energie im erdmagnetischen Felde herrührt.
Ausführliche Mitt. zu der C. 1939. H. 2742 referierten Arbeit. (Physic. Rev. (2) 56.
226. 1939. Franklin Inst., Bartol Res. Foundat.)
K o l h ö RSTER.
G.
E. M. Jauncey, Theorie der diffusen Röntgenstrahlenstreuung durch Krystalle
in ¿1er Gegend der kritischen K-Absorptionsweüenlänge. Für die diffuse Röntgenstreu­
strahlung an Krystallen in der Nähe der krit. if-Absorptionswellenlänge wird eine
Formel abgeleitet. Dio Formel wird durch Vgl. mit experimentellen Ergebnissen von
M c N a t t an Zn-Krystallen (vgl. C. 1939. ü . 39 33) geprüft. (Physic. Rev. [2 ] 56.
644 — 51. 1 /1 0 . 1939. St. Louis, Washington Univ.)
RlT SC H L.
G. H . Klamer, Feinstruktur von Röntgenabsorptionskanten. ü . (I. vgl. C. 1939II. 3 9 33.) Zusammenfassende Darst.: Absorption durch ein freies Mol.; Faktoren,
die die Feinstruktur beeinflussen; experimentelle Ergebnisse u. Vgl. mit der Theorie;
Unterss. an GeCl4, AsC13, Ni(CO)4, Fe(CO)5 u. SeOCl2. (Nederl. Tijdschr. Natuurkunde 6 . 241 — 52. 16/9. 1939. Groningen, Univ., Naturw. Labor.) R. K . MÜLLER.
Mme. Marcel Rouault (Simone Boudin), Die L-Spektren des Wolframs. Starke
Linien. Dio Zerlegung des Röntgenlichtes erfolgt in einem Spektrographen mit ge­
bogenem Glimmerkrystall mit 6 X E ./mm Dispersion in der zweiten Ordnung. Die
gemessenen Linien werden mit Wellenlängen angegeben u. mit früheren Messungen
verglichen. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 209. 650— 51. 30/10. 1939.) R lT SC H L.
M. Pirani, Strahlungseigenschaften verschiedener Substanzen in dem Temperatur­
bereich von 250— 800°. Es wird eine App. beschrieben zum Vgl. der gesamten Strahlungen
1144
A j. A u fb a u d e r M a t e r ie .
1940. I .
von verschied. Stoffen bei hohen Tempp. unter Benutzung von Quarzglas als Standard­
substanz. Gemessen wurden in dem Bereich von 250— 800° die Strahlungen von opakem
Quarz, Platinfolie, Thoriumoxyd, A120 3, Zirkoniumsilieat, Siliciumcarbid -f- 25% Ballclay, MgO, Osira Glas HZ 6 X , Pyrexglas, Lj-Bleiglas, X,-Natriumglas, HH-Glas,
zwei Sorten Ballclay u. Graphit. Die Vers.-Ergebnisse sind graph. dargestellt. (J. sei.
Instruments 16. 372— 78. Dez. 1939. Wembley, General Electric Co. Ltd., Res.
Labor.)
G o t t f r ie d .
Leo Goldberg und Albert M. Clogston, Berechnung der atomaren Wellenfunktionen.
Vff. erweitern die Berechnungen der atomaren Termwerto von M o r s e , Y o u n g u.
H a u r w i t z auf die 3 p- u. 3 s-EIektronenterme (vgl. C. 1 936 .1. 2030). Die berechneten
Termwerte werden für die Atome He, Li, Be, B, C, N, O, F, Ne tabellar. wiedergegeben.
Weiter werden einige Terme für He I berechnet. Die theoret. Werte stehen in guter
Übereinstimmung mit der Erfahrung. (Physic. Rev. [2] 56. 696— 99. 1/10. 1939.
Cambridge, Mass.)
N it k a .
G.
H . Dieke, Emissionsspektren der Moleküle. Zusammenfassender Bericht.
(J. appl. Physics 10. 780— 99. Nov. 1939. Baltimore, Johns Hopkins Univ.) R i t s c h l .
Wave H. Shaîîer und Harald H . Nilsen, Die Rotationsschwingungsenergien des
nicht-linearen dreiatomigen Moleküls vom T yp X Y„. Das Problem der Rotationsschwingungsenergien des dreiatomigen Mol. vom Typ X Y 2 in Abhängigkeit von den
Energiekonstanten wird quantenmechan. behandelt. Die abgeleitete Gleichung enthält
alle Wechselwrkg.-Terme zwischen Rotation u. Schwingung u. alle anharmon. Terme
der potentiellen Energie als zweite Näherung. Das Mol. wird als anharmon. Oscillator
u. als halbstarrer Rotator behandelt, bei dem die Trägheitsmomente in gewisser Weise
von den Schwingungsquantenzahlen u. den Konstanten der potentiellen Energie abhängen. Es werden Ausdrücke für die effektiven Trägheitsmomente u. die Koeff. der
Zentrifugalausdehn. hergeleitet. (Physic. Rev. [2] 56. 188— 202. 7/8. 1939. Columbus,
Ohio State Univ.)
"
RlTSC H L.
Yoshihiro Asami, Das Spektrum des Flammenbogens. Der sogenannte Flammen­
bogen („torch dischargo“ ) in Luft, wie er bei Ultrahochfrequenz (107—108 Hz) erhalten
wird, wurdo auf sein Spektr. hin untersucht. Der Flammenteil der Entladung besteht
hauptsächlich aus 0 2-Banden (RuNGE-Banden), NO- (y) u. OH-Banden, während in
der Nähe der Elektrode N2- u. N 2+-Banden sowie einige Linien des Elektrodenmaterials
auftreten. Außerdem tritt im Gesamtgebiet des Bogens bei 6000 A eine Bande auf,
die bis in das rote Gebiet des Spektr. reicht, die auf ehem. Rkk. in der Entladung
zurückgeführt wird. Mit zunehmender Stromdichte erscheinen NH-Linien (Q-Zweig
der 3360-A-Bande) u. Metallinien von niedrigem Anregungspotential. Im allg. ent­
spricht der Flammenbogen einer stromstarken Glimmentladung. (Nature [London]
144. 981— 82. 9/12. 1939. Sapporo, Hokkaido, Imperial Univ.)
K lever.
Georges Déjardin und René Falgon, Leuchtende Entladung in einem das in
Gegenwart von Natriumchlorid. Bemerkung über den Ursprung des atmosphärischen
Natriums. Vf. untersucht spektroskop. das Leuchten einer elektrodenlosen Entladung
in N 2 u . Ar in Ggw. einer geringen Menge NaCl. Bei einem N2-Druck von etwa 1 mm
wurden beobachtet die Banden N2 (./ P), N2 (2 P ), N , (4 P), N 2+, NO y, N II, die roten
Banden des CN u. sehr deutlich die D-Linien. Das NaCl färbte sich sehr schnell blau,
was auf die Bldg. von koll. Na hindeutet. Bei einem N2-Druck von etwa 8 mm traten
die CN-Banden nicht mehr auf, die D-Linien waren weniger intensiv als bei dem Druck
von 1 mm. Bei einem Ar-Druck von etwa 1 mm zeigt das Spektr. eine sehr große Anzahl
Ar I- u. Ar II-Linien, die CO-Banden (3 P) u. eine kontinuierliche Bande zwischen 2500
u. 2600 Â. Die D-Linien treten scharf hervor, wobei die D2-Linie mit der Ar I-Linie
5889 Â zusammenfällt. (J. Physique Radium [7] 10. Nr. 11. 123 S— 24 S. Nov.
1939.)
G o ttfr ie d .
D. B. McNeill, Einige Erscheinungen beim Nachleuchten des aktiven Stickstoffes.
Es werden einige Experimente mit Stickstoffentladungsröhren beschrieben, aus denen
der große Einfl. geringer Verunreinigungen hervorgeht. Diese sind von Wichtigkeit
für das Problem des akt. Stickstoffs. Aus der Beständigkeit der auftretenden NHBanden wird auf die Existenz eines stabilen Ions NH- geschlossen. Es wird angenommen,
daß die negativen Stickstoffbanden im Nachleuchten von elektr. Wandladungen angeregt
werden, die sich beim Abbrechen der Hauptentladung von der Wand ablösen. (Philos.
Mag. J. Sei. [7] 25. 471— 75. 1938. Belfast, Queens Univ.)
R lTSCH L.
René Bernard und René Fouillouze, Anregungsfunktion der Banden der ersten
positiven Stickstoffgruppe. Er wurde die Anregungsfunktion des ersten positiven Syst.
von N2 (1 P) untersucht. Der anregendo Elektronenstrahl wurde von 9— 30 V in Stufen
von V jV beschleunigt. Die photograph.-photometr. Messungen erstrecken sich auf
die Bandenköpfe 6546, 6323 u. 6017 À. Alle drei zeigen einen gleichartigen Verlauf,
19 40. I.
A j. A u fbatj d e b M a t e r i e .
1145
allmählichen Anstieg von 7,5— 10,5 V, steiles Maximum bei 13,5 V, dann allmählichen
Abfall. Die Anregungskurven sind unabhängig vom Gasdruck. Das Auftreten eines
Maximums ist eharakterist. für Tripletts. Zusatz von Ne u. He zum Stickstoff ändert
die Anregungsfunktion nicht. (C. R . hebd. Séances Acad. Sei. 2 0 9 . 647 — 50. 30/10.
1939.)
R it s c h l .
Michel Kantzer, Absorptionsspektren von Dämpfen in Gegenwart eines Fremdgases.
Es werden trockene Dämpfe von Jodmonochlorid, die in einem nicht damit ehem.
reagierenden Gas verteilt sind, das in der untersuchten Gegend transparent ist, auf
Absorption untersucht. Spektralapp. ist ein 1-m-Konkavgitter. Als ’Fremdgase dienen
H2, 0 2, N 2 u . C 02. Bei Vio mm JCl-Druck vermehrt sich die Absorption durch den
Fremdgaszusatz bis zu einem vom Gas abhängenden Grenzwert. Bei geringerem
JCl-Druck geht die Absorption mit steigendem Fremdgasdruck durch ein Maximum
u. erreicht danach einen Grenzwert. (C. R . hebd. Séances Acad. Sei. 2 0 9 . 675. 6/11.
1939.)
R its c h l.
Francesco Cennamo, Über die Absorption des Jods in seinen wichtigsten Lösungs­
mitteln. Das Absorptionsspcktr. des Jodmol., gelöst in Bzl., CS2, GGlt , GHGl3, GII.¿OH
u. Aceton, wurde zwischen 8900 u. 2100 A aufgenommen. Die 3 ersten, unpolaren
Lösungsmittel ergaben das gleiche Spektrum. Es zeigt, außer einem nicht genau be­
stimmbaren am kurzwelligen Ende des Beobachtungsbereiches, 3 Absorptionsmaxima :
14100, 19400 u. 33700 cm- 1 u. ist dem Spektr. des Joddampfes weitgehend ähnlich.
Diese Maxima finden sich mit mehr oder weniger erhöhten Wellenzahlen bei den drei
letztgenannten Lösungsmitteln mit einem Dipolmoment > 0 wieder; außerdem weist
das J hier aber noch ein weiteres Absorptionsmaximum auf, das mit 27750 cm- 1 in
den drei Fällen die gleiche Lage hat. (Nuovo Cimento pSf. S.] 1 6 . 354— 59. Aug. 1939.
Neapel, Univ., Inst. f. Experimentalphysik.)
DE SEKE.
René Audubert und Charles Racz, Emission ultravioletter Strahlen und Thermolyse von Thalliumazid. (Vgl. C. 1 9 3 9 . I. 2931.) Bei 2— 10 mm Hg u. 206 ± 5° (ober­
halb von 10 mm Hg erst bei 267° ± 3°) zeigt TIN, Emissionsbanden bei 2040 ± 30 Â,
2140 ± 25 A, 2280 ± 35 Â, 2390 ± 40 Â, 2500 ± 40 A u. vielleicht auch bei 2650 A.
(C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 2 0 8 . 1810— 11. 5/6.1939.)
L in S E K .
W illiam F . Meggers, Das Bogenspektrum von Zinn. Kurze Mitt. über die Neu­
aufnahme des Bogenspektr. des Sn von 1699,40— 12 536,7 A. Eine Reihe neuer Terme
wird identifiziert u. andere wahrscheinlich gemacht. (Bull. Amer, physic. Soc. 1 4 . Nr. 1.
21. 8/2. 1939. National Bureau of Standards.)
L in k e .
Pierre Mesnage, Über die Spektren der Molybdänchloride. Die Emissionsspektren
wurden durch elektrodenlose Hochirequenzentladung angeregt. MoCl3 zeigt eine
Reihe von Intensitätsmaxima in einem sonst kontinuierlichen Spektrum. MoCls zers.
sich bei der Emissionsanregung u. wurde deshalb in Absorption untersucht. Es besitzt
mehrere kontinuierliche Absorptionsbanden im Sichtbaren u. im UV. Man kann zwei
verschied. Spektren darin unterscheiden, die sich durch die Lago der Maxima u. durch
die Anregungsbedingungen unterscheiden. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um
verschied. Polymerisationsgrade von MoCl5. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 208.
1721— 23. 30/5. 1939.)
R it s c h l .
*
H . M. Randall, Die Ultrarotforschung und ihre Anwendungen. Zusammenfassender
Bericht. (J. appl. Physics 10. 768-—79. Nov. 1939. Ann Arbor, Mich., Univ.) R i t s c h l .
Mansei M. Davies, Untersuchung des Absorptionsspektrums von Stickstoffwasserstoffsäure im Ultraroten. Die Unters, des ultraroten Absorptionsspektrums von NH3
zwischen 2 u. 21 u führte zur Einordnung von 5 Grundschwingungen bei 3336, 2139,6,
1271, 1150 u. 540 cm-1 , von denen die beiden kurzwelligsten mit hoher Dispersion
untersucht wurden. Aus den Resultaten ergibt sich eine Struktur, bei der die N3-Gruppe
linear angeordnet ist. Die Auswertung der Kraftkonstanten zeigt, daß beide N-NBindungen n. Doppelbindungen sind. (Trans. Faraday Soc. 3 5 . 1184— 92. Sept. 1939.
Cambridge, Dept. of Phys. Chemistry.)
R its c h l.
A . M. Buswell, Gr. W . McMillan, W . H. Rodebush und F . T. W all, InfmrotabsorptionsuniersuchuTigen. VIII. Stickstoffwasserstoffsäure. (VII. vgl C. 1 9 3 9 . I.
4458.) Aufgenommen wurden die infraroten Absorptionsspektren von N SH u D SH
in CCl4-Lösung. Bei N3H wurden drei Frequenzen beobachtet. Eine bei 4,75 fi wurde
auch bei D3H u. Phenylazid beobachtet. Sie entspricht wahrscheinlich der linearen N-N-NSchwingung. Eine weitere Absorption bei 3,03 ß ist offensichtlich die N-H-Schwingung. Diese Frequenz ist geringer als die sonst beobachtete Frequenz von H in N-HVerbindungen. Die dritte Frequenz bei 4,35 /i muß einer niehtgebundenen H-Frequenz
zugeordnet werden, da sie nur durch Deuterisierung beeinflußt wird. Vff. hatten ge*) Spektrum u. Ramanspektrum organ. Verbb. s. S. 1175, 1176.
1146
A ,. A u f b a u d e b M a t e r i e .
1940. I .
liofffc, daß N3H ein gutes Beispiel für die N-H -> N-Bindung bieten würde, aber die
Säure zeigt keine Anzeichen von Assoziation. Eine genaue Best. der1 Form u. der
Frequenz der H-Bindungsfrequenz ist nicht möglich. Bei dem D3H hegt die D-Frequenz
bei 4,07 /(, was sieh ungefähr aus der H-Frequenz 3,03 /t von N3H errechnen läßt.
Eine Absorption nahe bei 4,63 ft, die nahezu durch die N-N-N-Frequcnz ausgelöscht
ist, muß charakterist. für D:,H sein. Diese Absorption läßt Bindung vermuten,
wenn man sie vergleicht mit der Absorption bei 3,30 ft, die bei N3H auftritt, wenn
W. zugegen ist. Da nicht genügend W . vorhanden ist, um diese Absorption zu geben,
kann man eine N-D ->- N-Bindung vermuten als ein Ergebnis der Association von
D3H-Molekülen. (J. Amer. ehem. Soc. 61. 2809— 12. Okt. 1939. Urbana, Hl., Univ.,
Noyes Chem. Labor.)
G o t t f r ie d .
C. R . Baileyund s. C. Carson, Das ultrarote Absorptionsspektrum von gasförmigem
Dicyan. Das ultrarote Absorptionsspektr. von gasförmigem Dicyan wurde neu ausgemessen. Es wurden 6 Banden zwischen 3 u. 17 ¡i gemessen, von denen eine bei
4,788 fi bisher noch nicht bekannt war. Für die jetzt bekannten Absorptions- u. R a m a n Frequenzen werden Zuordnungen zu den Mol.-Schwingungen gegeben. Es bestehen
aber noch Unstimmigkeiten zu den Werten der spezif. Wärme. (J. ehem. Physics 7.
859— 62. Okt. 1939. London, Univ. College.)
R it s c h l .
D . M. Gage und E . F. Barker, Das ultrarote Absorptionsspektrum von Bortrifluorid. Das ultrarote Absorptionsspektr. von Bortrifluorid wurde zwischen 400 u.
3000 cm- 1 mit hoher Auflsg. untersucht. Die akt. Grundschwingungen v2, v3 u. v.,
u. die Oberschwingung 2 v3 wurden beobachtet. Die parallele Grundschwingung v„
wurde teilweise aufgelöst; der Wert des Trägheitsmomentes A konnte zu 79-10~40 g/qcm
bestimmt werden. Der Atomabstand B —F ist 1,29 A. Der Isotopieeffekt, der durch
die beiden Borisotope bedingt wird, konnte in allen Banden beobachtet werden. Das
Auftreten der unaufgelösten Banden »>4 u. 2 v3 ist, wie sich zeigen läßt, weitgehend
beeinflußt durch die Wecbsclwrkg. zwischen Schwingung u. Rotation. (J. chem. Physics
7 . 455— 59. Juli 1939. Ann Arbor, Mich., Univ.)
R it s c h l .
H.
Kautsky und H . Merkel, Phosphorescenz, Selbstauslöschung und Sensibilisator­
wirkung organischer Stoffe. Vff. geben einen Überblick über den Zusammenhang
zwischen Fluorescenz, Phosphorescenz u. Sensibilisatorwrkg. organ. Farbstoffe in Ab­
hängigkeit vom Mol.-Zustand der Verbindungen. Bei vorwiegend monomol. Verteilung
tritt hohe Fluorescenzausbeute auf, die sich bei Konz.-Erhöhung oder Adsorption an
Grenzflächen zugunsten der Phosphorescenz erniedrigt. In Systemen mit geringer
Fluorescenzausbeute sind im allg., sofern nicht anderweitige Löschvorgänge zu berück­
sichtigen sind, die Moll, auch in verd. Lsg. assoziiert; in diesem Zustand besitzen sie
Phosphorescenzfähigkeit. Die Unterschiede in den Wellenlängen der Fluorescenz- u.
Phosphorescenzstrahlung werden besprochen u. es wird darauf hingewiesen, daß bei
geringen Energieuntersehieden die Umwandlung von Phosphorescenz in Fluorescenz
bereits durch Wärmestöße hervorgerufen werden kann. Da die Phosphorescenz keine
eigene Erregungsbande besitzt, wird die Ansicht ausgesprochen, daß der für die Phos­
phorescenz verantwortliche metastabile Zustand sekundär durch Wechselwrkg. zwischen
einem prim, erregten u. einem unangeregten Mol. entsteht, etwa durch eine Schwingungs­
kopplung unter Abgabe der Energie, die den Unterschied zwischen Phosphorescenz- u.
Fluorescenzwellenlänge ausmacht. Zusammenfassend stellen Vff. die Theorie auf, daß
Selbstauslöschung der Fluorescenz nicht auf Verkürzung der Lebensdauer der prim.
Anregungszustände beruht, sondern im Gegenteil auf der Verlängerung durch Über­
führung in metastabile Zustände durch Wechselwrkg. zwischen vorzugsweise 2 Moll.;
hierdurch wird dann die Phosphorescenz in energet. gut isolierten Systemen (festen
Lsgg., Adsorbaten) begünstigt, bei denen eine Überführung der Anregungsenergie in
Wärme erschwert ist. Auch wird die gute Sensibilisatorwrkg. gerade solcher Systeme
durch diese Vorstellung verständlich, da hier die Anregungsenergie in Form lang­
lebiger metastabiler Zustände bes. lange zur Verfügung steht. (Katurwiss. 27. 195
bis 196. 24/3. 1939. Leipzig, Univ., Chem. Labor.)
V. MÜFFLING.
M. Schön, Über den metastabilen Charakter der „Anlagerungsstellen“ in Krystallphosphoren. Vf. diskutiert an Hand von experimentellem Material die Natur der für
das langdauernde Nachleuchten von Phosphoren verantwortlichen metastabilen Terme.
Der metastabile Charakter dieser Terme, die energet. nur wenig unterhalb des mit
der Lichtemission verbundenen Ausgangsterms liegen, beruht danach nicht auf einem
Übergangsverbot zwischen diesen Termen u. dem Grundterm, sondern darauf, daß
der Grundterm nach der Erregung sofort wieder aufgefüllt wird durch Elektronen des
Störterms S, dem Endzustand des leuchtenden Elektronenübergangs, der energet. so
nahe am unteren Band liegt, daß der Übergang von hier in den unteren Zustand im
Zusammenhang mit den Gitterschwingungen erfolgen kann; daß zwischen dem Grund­
1940. I.
A t. A tjf b a u d e e M a t e b i e .
11 47
term 0 u. dem fraglichen metastabilen Term kein Übergangsverbot besteht, ergibt
sieh auch daraus, daß eine direkto Anregung in diesen metastabilen Zustand beob­
achtet werden kann, die sich durch eine auf der langwelligen Seite der Grundbande
gelegene Absorptionsbande zu erkennen gibt. Die Anregung in dieser langwelligen
Bande führt zu einer Emission von großer Nachleuchtdauer, ferner zeigten weitere
Messungen an Sulfidphosphoren, daß bei der Temp. der fl. Luft die langwellig erregte
Helligkeit im Verhältnis zur kurzwellig erregten viel kleiner ist als bei Zimmertempe­
ratur. Dieso Befunde sprechen für den angegebenen Anregungsprozeß. (Naturwiss. 2 7 .
432. 23/6. 1939. Berlin, Studienges. f. elektr. Beleuchtung, Osramkonzern.) v. MÜFFLING.
V. Antonov-Romanovsky und G. Kochergin, Über die Abklingung von thalliumaktivierten Alkalihalogenidphosphoren. (Vgl. hierz G ü R N E Y , C. 1 9 3 9 .1. 4435.) Während
die durch Bestrahlung mit dem Al-Funken verursachte Verfärbung des nicht akti­
vierten KCl im Dunkeln in 24 Stdn. wieder zurückgeht, entfärbt sich ein KCl/Tl-Phosphor bereits in einigen Stdn. u. scheint somit ein Zusammenhang zwischen Entfärbung
u. der ebenfalls in dieser Größenordnung liegenden Abklingdauer zu bestehen. Bei
Tageslicht geht die Verfärbung schneller zurück, doch bleibt das Verhältnis der hierfür
erforderlichen Zeiten für aktiviertes u. nichtaktiviertes KCl gleich. Auf Grund der
Ergebnisse scheint Vf. die Theorie des monomol. Abklingungsmechanismus für Tl-aktivierte Alkalihalogenide nicht zuzutreffen. Es werden folgende Schlüsse gezogen: bei
hyperbol. Abklingkurve liegt mit großer Wahrscheinlichkeit der Abnahme des Leuchtens
eine bimol. Rk. zugrunde; die Fälle exponentiellen Abklingens können jedoch nicht
ohne weiteres als Beweis für einen monomol. Abklingungsmechanismus dienen. (C. R.
[Doklady] Acad. Sei. URSS 2 4 . 430— 32. 20/8. 1939. Moscow, P. N. Lcbedev, Phys.
Inst., Aeademy of Sciences USSR.)
S tr Ü b in g .
J. T. Randall, Die Fluorescenz von mangarJialtigen Verbindungen. Die Fluorescenz
einiger reiner Mn-Verbb. (M nF2, MnClz, MnOl2■4 H 20, M nB r2, M nB r2 •4 H 20 ) im festen
Zustand sowie einer größeren Anzahl von Verbb. (Oxyde, Chloride, Sulfate, Silicate etc.
von Na, Ca, Sr, Ba, Cd, Zn, Al, Be, TI, Ag, Mg, Si), die Mn als Verunreinigung ent­
halten, wird bei Tempp. zwischen 20 u. 90° absol. bei Erregung durch UV-Strahlung,
oder Niederdruckentladung mittels eines Spektrographen aufgenommen. Die reinen
Mn-Verbb. zeigen eine Fluoresconzbande im Rot bei etwa 6300 A, deren Lage von
der Art der Mn-Verb. ziemlich unabhängig ist. Vf. äußert die Ansicht, daß die Fluores­
cenz eine Eig. des ungestörten Gitters ist u. daß daher alle Mn-Atome an der Emission
teilnehmen; die Fluorescenzbande entspricht einem verbotenen Übergang (2G ->- *F)
des zweiwertigen Mn-Ions. Die übrigen, Mn als Verunreinigung enthaltenden Verbb.
lassen sich nach ihrer Fluorescenz in 4 Gruppen einteilen. In der ersten Gruppe ist
das zugesetzte Mn allein für die Emission verantwortlich; hierbei ist das Fluorescenzspektr. dem der reinen Sin-Verbb. sehr ähnlich. In der 2. Gruppe wird ebenfalls die
Fluorescenz nur durch den Mn-Zusatz hervorgerufen, doch haben die umgebenden
Ionen einen Einfl. auf die Lage der Bande. Bei der 3. Gruppe zeigt nicht nur die MnVerunreinigung, sondern auch das Grundgitter Fluorescenz (z. B. Willemit); in diesen
Fällen muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der Mn-Zusatz nur eine Ver­
zerrung des Grundgitters hervorruft. Die übrigen, in Gruppe 4 zusammengefaßten
Verbb. zeigen überlagerte Einflüsse mehrerer Verunreinigungen; auch sind diese Verbb.
unter Umständen sehr empfindlich gegen Temp.-Behandlung. (Proc. Roy. Soc. [Lon­
don], Ser. A 170. 272— 93. 21/3. 1939. Birmingham, Univ., Phys. Dep.) V. MÜFFLING.
R . Frerichs und E. Krautz, Eine einfache Anordnung zur Messung der Auflade­
potentiale elektronenbeslrahlter Leuchtstoffschichten. Vff. benutzen zur Messung des
Aufladepotentials elektronenbestrahlter Leuchtstoffschichten ein Elektrometer ge­
ringer Kapazität, dessen Nadel mit der Außenseite der Röhre, die durch einen leiten­
den Belag leitfähig gemacht ist, verbunden ist; offenbar ist die durch die Anregung
hervorgerufene Leitfähigkeit des Phosphors zusammen mit der Leitfähigkeit des Glas­
mantels für die Aufladeströme des Elektrometers verantwortlich. Kurven für die
Abhängigkeit des Schirmpotentials von der Anodenspannung werden für verschied.
Schirmmaterialien mit dieser Anordnung aufgenommen. (Physik. Z. 4 0 . 229— 30.
1/4. 1939. Berlin, Osramkonzern.)
V. MÜFFLING.
C.
V. Raman und C. S. Venkateswaran, Optische Beobachtung der Debyeschen
WärmeiceUen in KrystaUen. Im Zuge von Unterss. über die therm. Streuung von Licht
inKrystallen gelang es den Vff., Aufnahmen zu erhalten, welche einwandfrei die physikal.
Realität der D E B Y E selien Wärmewellen in Krystallen erwiesen. Die Aufnahmen
wurden an G ip s durchgeführt, welcher frei von Einschlüssen u. Spannungen war;
eingestrahlte Wellenlänge war Hg-Licht mit 4046 Ä. Ein Vgl. der Interferenzen des
einfallenden Lichtes u. des transversal gestreuten Lichtes ergab, daß die Haupt­
komponente der einfallenden Strahlung, welche nur schwach in dem gestreuten Lieht
1148
A j. E l e k t r i z i t ä t .
M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
1940. I.
vorhanden ist, drei Komponenten auf jeder Seite zeigt, die Abstände von 0,59, 0,36
u. 0,2 cm-1 haben. Unter Anwendung der B R lL L O U IN sch en Formel errechnet s ic h ,
daß diese drei Verschiebungen den akust. Geschwindigkeiten 3350, 2050 u. 1100 m/sec
entsprechen. Die erste entspricht wahrscheinlich longitudinalen Wellen, die beiden
anderen transversalen Wellen. (Nature [London] 1 4 2 . 250. 6/ 8. 1938. Bangalore,
Indian Inst, of Science, Dep. of Physics.)
G o t t f r ie d .
Wiktor Krejczy, Beugung eines aus mehreren Atomen bestehenden Molekular­
strahles. Einem Mol.-Strahl mit Moll, bestimmter M. u. bestimmter Geschwindigkeit
läßt sich nach DE B r o g l i e eine Wellenlänge u. dieser ein Beugungswinkel zuordnen,
unter dem die Materiewelle an einem Strichgitter gebeugt wird. Besteht das einzelne
Mol..des Mol.-Strahles aus zwei Atomen verschied. M., die miteinander nur durch eine
schwache ehem. Bindung verbunden sind, so läßt sich abschätzen, daß diese schwache
Bindung bei einer Streuung am Gitter gelöst wird, vorausgesetzt, daß bei der Streuung
Energie frei wird. (Nature [London] 1 4 3 . 762. 6/5. 1939. Lodz.)
N it k a .
*
Hermann Möller und Helmut Neerfeld, Bestimmung des ebenen Spannungs­
zustandes aus einer einzigen Rö?itgenaufnahme. (Vgl. C. 1 9 3 9 . ü . 3377.) Es wird ein
Verf. aufgezeigt, mit Hilfe dessen es möglich ist, den ebenen Spannungszustand aus
einer einzigen Röntgenaufnahme zu bestimmen. Das Verf. hat infolge der Unscharfe
der Interferenzlinien weite Fehlergrenzen u. ist prakt. nur dann anwendbar, wenn die
Hauptspannungsrichtungen bekannt sind. Die Meth. wurde an einem Rundstab, der
durch Verdrehen in einen zweiachsigen Spannungszustand gebracht wurde, auf ihre
Brauchbarkeit geprüft. Die Messungen stimmten in den Fehlergrenzen, da die
Spannungsrichtungen bekannt waren, mit den theoret. Berechnungen überein. Ab weichungen lassen sich durch Inhomogenitäten im Spannungszustand des Prüf­
stückes hinreichend erklären. (Mitt. Kaiser-Wilhelm-Inst. Eisenforsch. Düsseldorf 2 1 .
289— 93. 1939.)
K u b a s c h e w s k i.
Hermann Möller, Die Verfahren zur Spannungsmessung mit Röntgenstrahlen.
(Vgl. vorst. Ref.) Es werden eingehend die Beziehungen zwischen Spannungen u.
Gitterkonstanten zusammengestellt. Dabei wurden für die verschied. Verff. einheitliche
Ableitungen gewählt u. die Fehler diskutiert. (Mitt. Kaiser-Wilhelm-Inst. Eisenforsch.
Düsseldorf 2 1 . 295— 308. 1939.)
K u b a s c h e w s k i.
R . E . Newton, Zentrifugale Spannungen in rotierenden Scheiben. (Nature [Lon­
don] 1 4 3 . 981. 10/6. 1939. St. Louis, Mo., Washington Univ. — C. 1 9 3 9 . II.
3377.)
G o t t f r ie d .
W . James Lyons, Das M aß der plastischen Verformung von Blei unter Druck.
Vf. zeigt, daß die Geschwindigkeit der plast. Verformung zufriedenstellend durch die
Beziehung v = a exp (6 P ) dargestellt werden kann (au . b — Konstante, P — Druck).
Aus dieser Gleichung folgt durch Integration die Formel:
e = 1 + {l(b P 0) l n {a b P 0 t + C1)
(P 0 — der momentane Druck), dio die Deformation in Abhängigkeit von der Zeit
angibt. Diese Formel gibt die Beziehungen zwischen Deformation u. Kompressionszeit
bei vier verschied, beobachteten Drucken sehr gut wieder. Es wird gefolgert, daß die
plast. Verformung von Pb dem exponentiellen Gesetz der Geschwindigkeit gehorcht.
(J. appl. Physics 10. 651— 53. Sept. 1939. New Orleans, Loyola Univ., Dep. of
Physics.)
'
____________________
W a lte r .
Felix Fritz, Leuchtfarben. Geschichte, Herstellung, Eigenschaften u. Anwend. Umfassende
Gesamtdarstellung der Geschichte der Phosphore . . . Berlin: Bodenbender. 1940.
(228 S.) 8°. M. 18.— .
S. E. Sammartino, Note di divulgazione scientifica. Della materia agli atomi agli elettroni.
SanRemo: G. Gandolfi. 1939. (15 S.) 8°.
A ,. Elektrizität. Magnetismus. Elektrochemie.
* * W . I. Romanow, Zur Theorie der Messung von dielektrischen Konstanten und der
Absorption im Gebiete kurzer Wellen. III. (II. vgl. C. 1 9 3 8 . 1 .4 2 8 5 .) Es werden Formeln
zur Best. der D E . nach der zweiten Meth. von D r u d e unter Berücksichtigung der
Zuleitungen zum Kondensator, zwischen dem sich das Dielektrikum befindet, abgeleitet.
Ähnliche Formeln werden auch zur Best. des Absorptionskoeff. u. des Tangens der
Verlustwinkel abgeleitet. (/Kypna.! SKcnepuMeirrajiBnoft u TeopeuiqecKoii i'iniiKii [J.
exp. theoret. Physik] 8 . 328— 33. März 1938. Moskau, Univ., Physikal. Inst.)
Iv l e v .
*) Krystallstruktur organ. Verbb. s. S. 1176.
**) DE. u. Dipolmoment organ. Verbb. vgl. S. 1176, 1177.
1940. I .
A j. E l e k t r i z i t ä t .
M a g n e tis m u s .
E le k tr o c h e m ie .
1149
K . Morita, Messung dielektrischer Verluste bei ullrahohen Frequenzen. Zur Messung
des Verlustwinkels im Bereiche der Ultrakurz- u. Dezimeterwellen wird die L e c h e r sche Drahtanordnung verwendet. Die nach dieser neuen Meth. erhaltenen Meßergebnisse
stimmen leidlich mit den nach den üblichen Methoden erhaltenen Ergebnissen überein.
(Electrotechn. J. 3. 267— 71. Dez. 1939.)
K o r p iu n .
T. Sakamoto und H. Uno, Messung der dielektrischen Verluste bei Hochfrequenz
nach der Methode des variablen Spaltes. Um bei der Messung des Verlustwinkels den
Fehler auszuscheiden, der durch eine nicht genügend ebene Oberfläche der festen
Proben entstehen kann, werden Messungen bei verschied. Luftspalten zwischen der
Platte des Meßkondensators u. der Probe ausgeführt u. die erhaltenen Werte nach
einem graph. Verf. auf den Luftspalt Null extrapoliert. Die Resultate sind die gleichen
wie bei der Messung mit aufgeklobten Zinnfolien als Kondensatorbelag. (Electro­
techn. J. 3 . 276— 79. Dez. 1939.)
K o r p iu n .
S. Okazaki und B. Itijo, Messung des dielektrischen Verlustwinkels bei höheren
Temperaturen. Beschreibung einer Substitutionsmeth. zur Messung des dielektr. Ver­
lustwinkels von Isoliermaterial, die sieh bes. auch für die Messung bei höheren Tempp.
eignet. (Electrotechn. J. 3 . 287. Dez. 1939. Tokio, Inst, of Phys. and Chem.
Res.)
K o r p iu n .
S. Okazaki und B. Itijo, Temperaturabhängigkeit des dielektrischen Verlustwinkels.
Nach einer besonderen Meßmeth. (vgl. vorst. Ref.) wird die Temp.-Abhängigkeit des
dielektr. Verlustwinkels von Borsilicatglas, Steatit u. M icarex bei verschied. Frequenzen
bis zu Tempp. von 300— 400° gomessen. Die Ergebnisse werden in Form von Dia­
grammen mitgeteilt. (Electrotechn. J. 3 . 287— 88. Dez. 1939.)
KORPIU N .
George L. Lewis und Charles P. Smyth, Die Dipolmomente und Strukturen
von Ozon, Silicobromoform und Dichlorgermaniumwasserstoff. Unter Verwendung der
in ( ) genannten Lösungsmittel wurde von folgenden Substanzen die Mol.-Polarisation
P 0 (bezogen auf die Konz. 0) u. daraus das Dipolmoment /t bestimmt: 0 3 (I, in fl.
Oa bei — 192,4°, Molenbruch von I bis 0,0097): P 0 — 26 ccm, /i — 0,49 DEBYE-Einheiten, Silicobromoform, SiHBrs (II, in Heptan bei 25°) 46 bzw. 0,79, Dichlorgermanium­
wasserstoff, GeH2Cl2 (III, in CC14 bei 25°) 123 bzw. 2,21. Für die DE., P u. // von f l .
0 „ wurde bei — 192,4° gefunden: 1,505 bzw. 3,86 bzw. 0. Da //, > 0 ist, kann das Mol.
nicht symm. gebaut sein. Es wird auf eine gewinkelte Struktur mit einem Winkel
von etwa 140° geschlossen; die beiden O— O-Bindungsmomente, die unter sich gleich­
wertig sind, betragen etwa 0,7 (dieser Wert wird auf das Vorliegen einer Resonanz
zwischen halbpolaren Bindungsformen zurückgcführt). Die //-Werte von II u. III
■iverden mit den //-Werten der entsprechenden C- u. Sn-Verbb. verglichen; hieraus
folgt, daß bei den Si-Vcrbb. /< ein Minimum vorliegt. Der unterschiedliche elektropositive
Charakter der Zentralatome (C, Si, Ge, Sn) wird diskutiert. (J. Amer. chem. Soc. 6 1 .
3063-7-66. Nov. 1939. Prineeton, Univ., Frick Chemical Labor.)
F u ch s.
George L. Lewis und Charles P. Smytli, D ie Dipolmomente und Strukturen
von gewissen Nitroverbindungen und Aminen. (Vgl. vorst. Ref.) Bei 25° wurden nach
der Lösungsmeth. in Bzl. (I) bzw. CC14 (II) als Lösungsmitteln folgende Dipolmomente //
bestimmt: Tetranitromethan (III) /< = 0 (in II), Nilroform (IV) 2,71 (in II), N 2Os (V)
1,39 (in II), Cycloliexylamin (VI) 1,32 (in I) u. Morpholin (VII) 1,58 (in I). Für die
D., Brechungsindex (D-Linie), Mol.-Refraktion R u. Mol.-Polarisation P von III wurde
bei 25° gefunden: 1,62294 bzw. 1,43822 bzw. 31,72 ccm bzw. 41,7 ccm. Würde die
Differenz P — R — 10 ccm als Orientierungspolarisation angesehen, so betrüge /jui —
0,71. Vff. kommen jedoch unter Heranziehung weiteren experimentellen Materials
zu dem Ergebnis, daß diese Differenz auf die (für N 0 2-Verbb. charakterist.) ungewöhn­
lich hohe Atompolarisation zurückzuführen u. daß III somit dipollos ist. III muß
demnach symm. gebaut sein u. kann nicht in der Form des Trinitromethylnitrits vor­
liegen. Die Induktionswrkgg. in IV7 sind wegen der geringeren Polarisierbarkeit der
Atome u. wegen des Verh. der N 0 2-Gruppen bei der Rotation um die C— N-Bindungen
kleiner als im CHC13. Für V wird gewinkelte Struktur angenommen, die Größe des
Winkels am zentralen O-Atom kann jedoch nicht angegeben werden, n von VI ist
normal. Aus fi,Jn folgt, daß das Mol. vor allem in den beiden möglichen Sesselformen
vorkommt, in Übereinstimmung mit P a r t i n g t o n u. C o o m b e r , C . 1 9 3 S . ü . 1932
(diese Autoren fanden für //V1I den Wert 1,48, der Grund für diese verschied. /¿-Werte
kann nicht angegeben werden). (J. Amer. chem. Soe. 6 1 . 3067— 70. Nov. 1939. Prineeton,
Univ., Frick Chemical Labor.)
F u ch s.
M. I. Witenberg, D ie Temperaturkoeffizienten von Kupferoxydulgleichrichtern.
An einer Reihe von Kupferoxydulgleichrichtern wurden die Charakteristiken ermittelt,
aus denen Formeln für die Temp.-Koeff. der Widerstände in der Durchgangs- u. in der
Schließrichtung im Temp.-Bereich von — 20 bis 50° erhalten wurden. Ferner wird
1150
A-2. E l e k t r i z i t ä t .
Ma g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
1940.
I.
eine Formel für den Temp.-Koeff. des Koeff. der Gleichrichterwrkg. angegeben. Die
Größen der genannten Temp.-Koeff. hängen von Temp., von der Qualität des Gleich­
richters u. von der Belastung ab. (JKypnaa Texiiii'iecKoit $h3iikh [J. techn. Physics]
9 . 1315— 24. 1939. Leningrad, Werk „Krassnaja Sarja“ .)
GERASSIMOFF.
R . L. E. Seifert und T. E. Phipps, Nachweis einer periodischen Abweichung von
der Schottky-Oeraden. I. Nach der Theorie von SCHOTTKY besteht ein linearer Zu­
sammenhang zwischen der Änderung des Logarithmus der therm. Elektronenemission
eines Metalles u. der Änderung der Quadratwurzel aus der an der Metalloberfläche
herrschenden elektr. Feldstärke. Bei W u. Ta wird eine period. Abweichung vom
geradlinigen Verlauf gefunden. D ie Lage der Maxima u. Minima hängt nicht von der
Temp. ab, doch nimmt die Größe der Abweichungen mit steigender Temp. ab. Die
Resultate stimmen für W u. Ta innerhalb der Meßfehler überein. (Physic. R e v . [2] 5 6 .
652— 63. 1/10. 1939. Urbana, Univ. of Illinois.)
R lT SC H L.
D.
Tumbull und T. E . Phipps, Nachweis einer 'periodischen Abweichung von der
Schottky-Oeraden. I I . (I . vgl. vorst. R e f .) Die von S e i f e r t u . P h i p p s beobachtete
period. Abweichung von der S C H O T T K Y -G eraden wird bei W ausführlicher bis zu
Feldern von 6,5-IO5V/cm untersucht. Periode u. Amplitude nehmen bis zu den
höchsten untersuchten Feldern zu. Es werden die charakterist. Abstände berechnet,
bei denen die extremen Abweichungen auftreten. Ein Temp.-Koeff. der Lage der
Maxima u. Minima ist kleiner als 5,9 •105 Grad-1 . (Physic. Rev. [2] 5 6 . 663— 67.
1/10.1939.)
~
R its c h l.
H.
M. Mott-Smith, Die periodische Abweichung von der Schottky-Oeraden. Die
Weite des Potentialberges, den zwischen parallelen Platten bewegte Thermionen durch­
dringen, hängt von der an der Kathode herrschenden Stärke des äußeren Feldes ab.
Partiello Reflexion an der Potentialschwelle wird für die von P h i p p s , S e i f e r t u .
T üR N B U L L (vgl. vorst. Reff.) beobachtete Abweichung von der S cH O T T K Y sch en Ge­
raden, die period. mit V E geht, verantwortlich gemacht. Eine Rechnung auf dieser
Grundlage zeigt rohe Übereinstimmung mit den Beobachtungen. (Physic. Rev. [2]
5 6 . 668— 69. 1/10. 1939. Urbana, Univ. of Illinois.)
R its c h l.
V . Rudnitsky, Über den Halleffekt in ferromagnetischen Stoffen. Beim Halleffekt
in ferromagnet. Stoffen hat man erkannt, daß die transversale Potentialdifferenz pro­
portional der Magnetisierung des Ferromagnctikums u. proportional der äußeren
Magnetfeldstärke ist. Diese Erscheinung wird durch die Wrkg. des Magnetfeldes des
Elektronenstroms auf die magnet. Spinmomente der Leitungselektronen, die in einer
Richtung parallel zum äußeren Magnetfeld eingerichtet sind, erklärt. (J. Physics
[Moskau] 1. 247— 50. 1939. Sverdlovslc, Physikal.-Techn. Inst, des Urals.) F a h l .
W . Döring, Reversible Vorgänge in magnetischen Materialien mit kleinen inneren
Spannungen. Die theoret. Beziehung von B eck er u. K e r s te n (C. 1 9 3 0 . ü . 3517)
zwischen Anfangspermeabilität einerseits u. der Sättigungsmagnetisierung, Sättigungs­
magnetostriktion u. dem Betrag der inneren Spannungen andererseits läßt sich experi­
mentell nicht nachprüfen, da die inneren Spannungen mit den heutigen Mitteln der
Meßtechnik nicht zu erfassen sind. Daher ist eine Überprüfung der Theorie nur indirekt
möglich, u. zwar durch die Beziehung der Anfangspermeabilität zu dem A jß-Effekt
u. der Änderung des elektr. Widerstandes unter dem Einfl. von Spannungen, da in
allen drei Größen der Betrag der inneren Spannungen theoret. gleichartig eingehen
muß. Vf. entwickelt, auf diesen Zusammenhängen basierend, theoret. Beziehungs­
gleichungen zwischen dem A ^-Effekt, der reversiblen Permeabilität im Remanenzpunkt
u. der Remanenzänderung durch Zug einerseits u. der Anfangspermeabilität andererseits,
u. zwar für magnet. Werkstoffe, bei denen die Krystallenergie gegenüber dem Einfl.
der inneren Spannungen überwiegt. Die Beziehungen gelten ziemlich allg. u. setzen
allein eino isotrope Verteilung der inneren Spannungen voraus. Ausführliche Rechnungen
werden nur für den Fall von Werkstoffen wie Ni angegeben, wo die Raumdiagonale
Richtung leichtester Magnetisierbarkeit ist. Für die anderen Fälle werden die Formeln
lediglich zusammengestellt. (Z. Physik 1 1 4 . 579— 601. 4/12. 1939. Göttingen, Univ.,
Inst. f. theoret. Physik.)
F a h le n b r a c h .
H.
Polley, Das Einmünden der Magnetisierung in die Sättigxing bei Nickel zwischen
+ 135 und — 253°. Temperaturabhängigkeit der Krystallenergie. Die Frage des Verlaufes
der Magnetisierung bei großen Feldern war bisher noch ungeklärt, da die einen ein Ein­
münden in die techn. Sättigung mit 1¡H, die anderen mit 1/H2 durch Messungen zu be­
legen glaubten. Zur Klärung dieser Frage hat Vf. den Verlauf der differenteilen Susceptibilität d J/d H als Funktion des Feldes H im Einmündungsgebiet der Magnetisierung
an einem polykrystallinen Nickel bis 3000 Örsted untersucht, u. zwar im Temp.-Bereich
zwischen +135 u. — 253°. Danach lassen sich die Messungen befriedigend durch einen
1940. I .
A a. E l e k t r i z i t ä t .
M a g n e t ism u s .
E l e k t r o c h e m ie .
H 51
Ausdruck der Form: (d Jjd II) = (A/H3) + (B f II2) + Xc> '»’obei A , B u. /c noch, von
der Temp. abhängen, darstellen. Es wird weiter gezeigt, daß sich das Glied A/H3
aus der Vorstellung von reinen Drehprozessen im Einmündungsgebiet herleiten läßt.
A hängt dabei mit der Konstanten der Krystallenergie K durch die Beziehung:
A — 0,1524 (K 2jJ) zusammen. Es konnte gezeigt werden, daß die aus A be­
rechnete Krystallenergie K mit den aus Einkrystallen ermittelten Werten sehr gut über­
einstimmt. K nimmt mit abnehmender Temp. stark zu u. erreicht gegen den absol. Null punkt hin einen Sättigungswert. Theoret. ungeklärt bleibt noch das Glied B/H2. Bei
Drehprozessen kommt diese ff-Potenz nicht vor. Die Vorstellung einer therm. Be­
wegung der HEISENBERG-Bereiche nach D ebye führt nicht zu der richtigen Größen­
ordnung u. der richtigen Temp.-Abhängigkeit der Konstanten B. Auch die Annahme
von iimeren Spannungen bringt keine Erklärung dieses Gliedes. Auch die Konstante %c
bleibt theoret. n o c h ungeklärt. Sie zeigt zwar die n a c h der L A N G E V IN -W E IS Zschen
Theorie zu erwartende Temp.-Abhängigkeit, je d o c h n ic h t die zu erwartende Größe.
(Ann. Physik [5] 36. 625— 50. 18/12. 1939. Göttingen, Univ., Inst. f. theoret.
Phys.)
FAHLENBRACH.
N. S. Akulow und L. W . Kirenski, Magnetisches Prüfverfahren der inneren
elastischen Spannungen in ferromagnetischen Metallen. An Hand von Berechnungen
beweisen Vff. die Möglichkeit einer Best. von inneren elast. Spannungen in Ferromagneten bei bekanntem Verlauf der Magnetisierungskurve (nach dem zweiten aniso­
trop. Punkt) in starken Magnetfeldern. Aus den Formeln ergibt sieh nämlich, daß
die Magnetisierbarkeit dem Quadrat der Spannungen direkt proportional ist. Letztere
können somit auf Grund der energet. Anisotropie u. Magnetostriktion quantitativ
ermittelt werden. (JKypuaJi TexiimiecKoft <]>u3iikii [J. techn. Physics] 9. 1145— 50.
1939. Moskau, Univ., Magnet. Labor.)
POHL.
W . Klemm und L. Grimm, Über die Wärmetönung bei der „ paramagnetischen
Curie-Temperatur“ des Vanadindioxyds. H o s c h e k u. K l e m m (C. 1939. II. 2407)
haben gezeigt, daß Vanadinoxydo zwischen VOii8 u. V 0 2>i zwischen 60 u. 70° eine
sprunghafte Zunahme des Paramagnetismus aufweisen; offenbar brechen hier, ähnlich
wie bei der CuRIE-Temp. des Ferromagnetismus, Atombindungen auf. Es ließ sich
nun zeigen, daß bei diesen Tempp. auch eine Wärmeaufnahme stattfindet; sie
beträgt für V 0 li9 u. V 0 2>i 1,1, für V 0 2 0,8 kcal/Mol. (Naturwiss. 27. 787. 24/11. 1939.
Danzig-Langfuhr, Techn! Hochseh.)
K lem m .
A . R . Gordon, Die Extrapolation von Leitfähigkeitswerten fü r die einwertigen
Nilrate und Jodate mit Hilfe der erweiterten Onsager-Shedlovskysehen Gleichung. D u rc h
Vgl. gerechneter u. gemessener Werte wird gezeigt, daß die O n s a g e r -S h e d LOVSKYGleichung in erweiterter Form A 0 = A 0' — B G — D G log G mit der ON SAGERschen
Funktion A 0' — (/I + ß C7j)/(1— a OVi) für die Extrapolation der Leitfähigkeits­
werte der einwertigen Nitrate u. Jodate zutrifft. Dio Leitfähigkeitsanomalien diese)1
Salze bei niederen Konzz. rühren daher, daß das logarithm. Glied bei ihnen wesentlich
kleiner ist als bei den entsprechenden Chloriden. (J. ehem. Physics 7. 221— 22. April
1939. Toronto, Can., Univ., Chemistry Dep.)
E tzrodt.
A.
I. Pankratov, D ie Änderung des Potentialgefälles an der Grenzfläche zwischen
Luft und Lösung in Abhängigkeit von der Alterung der Lösung. Dio Unteres, über die
schon von K l e i n u . L a n g e (C. 1938. II. 3519) beobachtete zeitliche Änderung des
Potentialgefälles werden mit 0,01-n. KOI- u. 2-n. KBr-hagg. nach der Meth. von G ü Y O T F r u m k i n ausgeführt. Die Salze werden entweder ohne Vorbehandlung verwendet oder
zur Zerstörung von oberflächenakt. Stoffen vorher bis zum Schmelzen in Pt-Gefäßen
erhitzt. Bei einigen Vers.-Reihen wird die L s g . während der Messung völlig von der
Außenluft abgeschlossen. Es ergibt sich, daß das Potentialgefälle über einen Zeitraum
bis zu 4 Stdn. konstant bleibt, wenn eine Anhäufung oberflächenakt. Stoffe an der
Oberfläche der Lsg. durch Abdecken u. Verwendung von calciniertem Salz verhindert
wird. Anderenfalls kann die Verunreinigung der Oberfläche entweder aus der Lsg.
oder durch den Staub der mit ihr in Berührung stehenden Luft erfolgen, wobei der Einfl.
des letzteren Faktors wesentlich geringer ist. Die Änderung des Potentialgefälles ist bei
KCl kleiner als bei KBr, was in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Unteres, über
dio Eigg. von Einzelschichten auf Salzlsgg. steht, die besagen, daß die Anwesenheit von
KBr die Ausbreitung solcher Schichten über die Oberfläche begünstigt. (C. R. [Doklady]
Acad. Sei. URSS 24 (N. S. 7). 149— 51. 20/7. 1939. Moskau, State Univ., Elektrochem.
Labor.)
'
BERNSTORFF.
G.
L. de Haas, Osmotischer Druck, Redoxpotential, Affinität. Ausgehend von
den Begriffen der „Parameterpaare“ (Druck—Vol.; Temp.— Entropie; elektr. Potential—
Ladung; thermodynam. Potential— Molzahl) leitet Vf. Gleichungen für den osmot. Druck,
das Redoxpotential, die Affinität u. die Beziehung zwischen den letzteren für Systeme
1152
A j. T h e r m o d y n a m i k .
T h e r m o c h e m ie .
1940. I .
aus 2 Phasen mit je 2 Komponenten ab. (Chem. Weekbl. 36. 782— 85. 25/11. 1939.
Leiden.)
'
R. K. M ÜLLER.
N. D. Tomashow, D ie Änderung der Lösungsgeschwindigkeit des Kupfers während
der anodischen und kathodischen Polarisation. Differenzeffekt. Schutzeffekt. Vf. be­
stimmt die Auflsg.-Geschwindigkeit (AG.) von Cu in i- u. 0,1-n. (N H i)2S2Os-hag. u. in
0,8-n. CuClr Lsg. in Abhängigkeit von der anod. oder kathod. Polarisation bei einer
Temp. von 18— 20° durch direkte Wägung der Cu-Elektrode u. Messung der angelegten
Stromstärke u. des Potentialgefälles gegen die n. Kalomelelektrode. Aus den Ergeb­
nissen, die tabellar. u. graph. dargestellt werden, geht hervor, daß die AG. des Cu in
allen drei Lsgg. mit zunehmender anod. Polarisation steigt u. mit zunehmender kathod.
Polarisation abnimmt. Die nur durch die Wrkg. der Lokalelemente bedingte Selbstauflsg. des Metalles wird in (NH4)2S20 8-Lsg. bei kathod. u. anod. Polarisation verlang­
samt, was einem positiven Differenz- (DfE.) u. Schutzeffekt (SE.) (vgl. z. B . W. M ÜLLER
u. Löw, C. 1937. I. 1264) entspricht. Dagegen ruft die Polarisation in CuCl2-Lsg. nach
beiden Richtungen eine Beschleunigung der Selbstauflsg. u. somit einen negativen DfE.
u. SE. hervor. Aus der verschied, großen Änderung des Elektrodenpotentials bei anod.
u. kathod. Polarisation wird geschlossen, daß die als Kathoden wirkenden Teile der CuOberfläche sich während der Einw. der Lokalelemente stärker polarisieren als die anod.
Teile. Aus den gefundenen Werten der AG. werden die Konstanten für DfE. u. SE. für
die untersuchten Lsgg. im entsprechenden Stromdichteintervall berechnet. (C. R.
[Doklady] Acad. Sei. URSS 24 (N. S. 7). 152— 55. 20/7. 1939. USSR, Acad. of Sei.,
Colloid. Elektrochem. Inst.)
____________________
B ern storff.
J. 0. Linde, Elektrische Widerstandseigenschaftcn der verdünnten Legierungen des Kupfers,
Silbers und Goldes. Eine Experimentaluntersuchung über d. atomaren Widerstands­
erhöhungen u. ihre Temperatur- u. Druckabhängigkeit. Lund: Ohlsson (Gleeruspka
Univ. Bokh.) 1939. (96 S.) gr. 8». Kr. 5.— .
A 3. Thermodynamik. Thermochemie.
Dimitri Riabouchinsky, Über die Beziehung zwischen den, Grundgleichungen der
gasdynamischen u n i der elektromagnetischen Felder. Aus einer Theorie der beim Ultra­
schall auftretenden Relativbewegungen in einer vollkommenen kompressiblen El. folgt,
daß, wenn ein Äther in Form eines idealen Gases existiert, dessen D. bezogen auf die
der Luft von der Größenordnung 10-12 ist, in ihm Gleichungen gelten müssen, die
formal mit den MAXWELLschen Gleichungen ident, sind. (C. R. hebd. Séances Acad.
Sei. 209. 664— 66. 6/11. 1939.)
R it s c h l .
H.
London, Thermodynamik des thermomechanischen Effektes bei flüssigem
Helium I I . Der von A l l e n u. J o n e s (C. 1939. II. 3540) entdeckte Effekt, daß zwei
mit fl. He II gefüllte Gefäße, die mit einer Capillaren verbunden sind u. auf ver­
schied. Temp. gebracht werden, verschied, hydrostat. Druck zeigen, wird thermodynam. behandelt. Die Strömung des fl. Heliums muß mit reversiblen therm. Effekten
verbunden sein. Beim Austritt des Heliums aus der Capillaren wird Kälte, beim Ein­
tritt Wärme erzeugt. Es werden weitere Folgerungen gezogen. (Proc. R o y . Soc.
[London], Ser. A 171. 484— 96. 7/7. 1939. Bristol, Univ.)
R it s c h l .
J. de Boer und A . Michels, Quanlenmechanische Berechnung des 2. Virial­
koeffizienten von Helium, bei niedrigen Temperaturen. (Vgl. C. 1939. I. 2572.) Die Be­
rechnung wird für Tempp. unterhalb von 40° absol. durch numer. Integration unter
Verwendung der früher (1. c.) erhaltenen Wechselwrkg.-Energie zwischen 2 He-Atomen
durchgeführt. Die für die Tempp. 2,58, 3,10 u. 4,22° absol. erhaltenen Werte von
— 123, — 99,6 u. — 69,4 ccm sind in befriedigender Übereinstimmung mit den ent­
sprechenden experimentellen Werten — 117, — 96,7 u. — 74,7 von K e e s o m u . K r a a k
(C. 1935. I. 2143). Das Verh. von B bei Tempp. unterhalb von 1° absol. wird im Hin­
blick auf die nicht ganz sichere Annahme diskutiert, daß bei E = 0 kein diskretes
Niveau existiert. Der Wrkg.-Querschnitt für die Streuung von He an He-Atomen
wird als Funktion der Wellenzahl bzw. der korrespondierenden Temp. berechnet.
(Physica 6 . 409— 20. Mai 1939.)
R e it z .
B.
Bleaney und F. Simon, Die Dampfdruckkurve des flüssigen Heliums unterhalb
des /.-Punktes. Zur Berechnung des Dampfdruckes des fl. He werden nicht die für die
tiefsten Tempp. vorliegenden p-î'-Mcssungen benutzt, da diese aus prinzipiellen
Gründen leicht mit Fehlern behaftet sein können. Die thermodynam. Festlegung der
Dampfdruckkurve geschieht durch Berechnung der Entropien des gasförmigen He
unter Berücksichtigung des zweiten Virialkoeff. u. des fl. He auf Grund des T 3-Gcsetzes
u. Anschluß an bekannte Daten. Für die chem. Konstante wird der theoret. Wert
benutzt. Für den Dampfdruck wird zwischen 0 u. 1,4° K erhalten: log p (cm) =
1940.
I.
A 4. GrBENZSCniCHTFOBSCnUNQ.
KOLLOIDCIIEMIE.
1153
— 3,111/T + 2,5 log T + 1,196. Die berechneten Werte sind vom A-Punkt bis 1,6°
in guter Übereinstimmung mit Werten von S c h m i d t u . K e e s o m (vgl. C. 1938. I.
3441). (Trans. Faraday Soc. 35. 1205— 14. Sept. 1939. Oxford.)
H. S c h ü t z a .
Maurice Parodi, Über eine Erscheinung bei der Ausbreitung von Wellen und eine
thermodynamische Anwendung. (Vgl. C. 1939. II. 33.) Es wird die Ausbreitung von
Schwingungen in einem Syst. aus mit Fl. halbgefüllten U-Rohren, die durch gasgefüllte Ballons miteinander verbunden sind, berechnet. Aus der Frequenz, bei der
benachbarte Fl.-Säulen in Gegenphase schwingen, läßt sich das Verhältnis der spezif.
Wärmen CvjC v des Gases ermitteln. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 208. 1285— 87.
24/4. 1939.)
R its c h l.
*
R. F. Haupt und E . Teller, Die spezifische Wärme von N U 3 und das Problem des
doppelten Minimums im Potential. Ausführliche Darst. der C. 1939. H. 3676 referierten
Arbeit. (J. ehem. Physics 7. 925— 27. Okt. 1939. Washington, Univ.) R i t s c h l .
George M. Murphy und John E . Vance, Thermodynamische Eigenschaften von
Fluorwasserstoff und Fluor aus spektroskopischen Daten. Aus den aus dem Rotationsschwingungsspektr. des zweiatomigen HF bekannten Mol.-Daten werden die Größen
— (F° — H0°)/T, S° u. Cp° von 298— 2000° K berechnet u. tabelliert. Die Wert« be­
ziehen sinh auf den niehtassoziierten HF der Aktivität 1, Kernspinbeiträge werden nicht
berücksichtigt. Von F2 ist das erforderliche Spektrum nicht bekannt, aus Elektronen­
beugungsmessungen ist es aber möglich, die Berechnungen auf Grund der Vereinfachung
harmon. Oscillator—starrer Rotator durchzuführen. Für atomares Fluor werden die
¿d.ff00-Werte einer Durchsicht unterzogen u. für die vorliegenden Rechnungen der Wert
63 300 cal benutzt. Für die Gleichgewichte */s H2 + 1/2 F2 ^ HF u. F2
2 F wird
A F ° in einer Reihe entwickelt u. die Koeff. tabelliert. (J. ehem. Physics 7. 806— 10.
Sept. 1939. New Haven, Conn., Yale Univ.)
H. SCHÜTZA.
Hugh J. McDonald und Harry Seltz, Die Wärmekapazitäten von Titandioxyd
von 68— 298° K . Die thermodynamischen Eigenschaften von Titandioxyd. Die Wärme­
kapazitäten von Titandioxyd (Rutil) werden von 68— 298° K bestimmt. Aus den
Messungen wird die Entropie bei 298,1° K zu 12,45 elstatE. berechnet. Für die Bldg.
des Oxyds ist A <S2B8ll = — 43,18 elstatE. Aus dem Wert für die Standardbldg.-Wärme
A II2l)g = — 225, 300 ± 300 cal. u. der Bldg.-Entropie ergibt sich für die Standardbldg.-Affinität des Oxyds A F °2p8ll = — 212,430 cal. Die Entropie für Ti20 3 (s) ist
<S288jl = 9,0 elstatE. (wahrscheinlich zu niedrig durch Meßfehler bei den Gleichgewichts­
messungen). Die Anwendung der berechneten u. bekannten Daten auf die Desoxy­
dation des Stahls durch Titan führt zu der Gleichung:
2 FeO ( % in Fe) + Ti (°/0 in Fe) = 2 Fe(l) + T i02 (s)
A F ° = — 172,700 + 58,5 T.
Für die Desoxydationskonstanten werden folgende Werte berechnet: 1500°
з,2-10-®; 1600° 4 .3 1 0 -8; 1700° 4.4-10-7. (J. Amer. ehem. Soc. 61. 2405— 07. 8/9.
1939. Carnegie Inst, of Technology.)
R ie d e l .
Kurt H . Meyer, Über die Mischungsentropie von Systemen mit langkettigen Ver­
bindungen und ihre statistische Erklärung. Unter Zugrundelegung der im gleichen Inst,
gewonnenen Unters.-Ergebnisse von Mischungsentropien langkettiger Verbb. werden
Schlußfolgerungen allg. Art gezogen. Bei der Betrachtung von Resultaten anderer
Autoren ergibt sich, daß sich atherm. Systeme (Systeme, für die die Bedingung
A H 1 — H l — Hx° — 0 gültig ist) aus Molekülen ähnlicher Größe wie ideale Lsgg. ver­
halten. Die Aktivität ist gleich ihrem Molenbruch. Dies gilt nicht mehr für die endoи.
exothermen Systeme. Bei hochpolymeren, langkettigen Systemen findet eine starko
Verminderung der Aktivitäten gegenüber den idealen Lsgg. statt. Dies wird durch
eine abnorm hohe Mischungsentropie erklärt. Desgleichen findet für endo- u. exotherme
Systeme eine Abweichung vom n. Verh. statt. Es werden Beispiele hierfür gegeben.
Die den Meßergebnissen zugrunde liegende Gesetzmäßigkeit wird durch eine statist.
Betrachtung erklärt. (Z. physik. Chem., Abt. B 44. 383— 91. Nov. 1939. Genf, Univ.,
Labor, de Chimie inorganique et organique.)
W ALTE R .
A 4. Grenzschichtforschung.
Kolloidchemle.
Giorgio Piccardi und Edmondo Botti, Einfluß der „ T “ - und „ R “ -Aktivierung
auf kolloides Gold. Es wurden Goldsole aus doppelt dest., aktiviertem W. (I) im ,,T“ bzw. ,,R“ -Zustand (vgl. C. 1938. II. 1006), Goldchlorid, Formalin u. wechselnden
Mengen Natriumcarbonat (II) durch Erhitzen im sd. W.-Bad hergestellt u. in jedem
Fall ein Kontrollvers. mit dem gleichen doppelt dest., jedoch nicht aktivierten W.
(III), im übrigen unter genau gleichen Bedingungen, angesetzt. Während die Bldg.*) Thermochem. Unterss. an organ. Verbb. s. S. 1177, 1178.
X X II. 1.
75
1154
A j. G r e n z s c h i c h t f o b s c h u n g .
K o l l o id c h e m ie .
1940. I.
Geschwindigkeit der Solo bei I u. III bei gleicher Konz, an II nicht merklich verschied,
ist, ist ihre Farbe — bei III je nach II-Konz. rot, violett oder blau — bei den ent­
sprechenden Ansätzen mit I nach Blau verschoben u. außerdem intensiver. Bes. stark
ist die Verschiebung des Farbtons beim „ R “ -Wasser. D a s letztere verleiht den Solen
auch erhöhte Stabilität gegen Ausfällung durch weitere II-Zusätze. Im auffallenden
Licht zeigen die Solo mit I geringere Trübung als die entsprechenden mit III. I ergibt
also ein aus zwar größeren, jedoch gleichmäßigeren Teilchen bestehendes Koll., da
weniger grobdisperso Suspension gebildet wird als bei III. (Gazz. chim. ital. 6 9 . 609
bis 614. Sept. 1939. Genua, Univ., Labor, f. physikal. Chemie.)
D eseke.
P. S. Sheleskow, D ie Abhängigkeit des Ausfrierens von der Konzentration von
Agargelen. Aus Unterss., bei denen zwei Agarproben verschied. Herkunft (I von
Archangelsk, II von Japan) bei verschied. W.-Gehh. bei — 18 u. — 8° ausgefroren
werden, ergibt sich für die Abhängigkeit der beim Auftauen ausgeschiedenen W.-Menge
M n (% ) von der Agarkonz, n (% ) die Beziehung: M n = A -K ~ n. Bei I ist A = 100
bei — 18°, A = 95 bei — 8°. Für I wird K = 1,43 gefunden, für II K — 1,59. (Ko.ijohähmü jKypnaji [Colloid J.] 5. 409— 10. 1939.)
R. K . MÜLLER.
V. S. Vrkljan, Theoretische Bemerkungen zu R. S. Krishnans Reziprozitäts­
gesetz der Kolloidoptik. Auf Grund der MlEschen Theorie wird die Frage behandelt,
was man über den Depolarisationsgrad des gestreuten Lichtes für schräge Beob­
achtungsrichtung, die nicht in der Horizontalebene liegt, aussagen kann. Für ein­
fallendes unpolarisiertes Licht wird eine Erweiterung der KlUSHNANschen Beziehung
abgeleitet. (Proc. Indian Acad. Sei., Sect. A 8 . 353— 55. Nov. 1938.)
R lTSC H L.
Theodore Kofman, Die Wirkung von sichtbarem und ultraviolettem Licht auf
periodische Reaktionen. Bestrahlt man LlESEGANGsche Ringe während ihrer Ent­
stehung mit sichtbarem (6500, 5900 u. 4800 Â) oder UV-Licht (A > 3900 u. ungefiltertes
Licht einer Hg-Lampe), so findet man eine Wirksamkeit des Lichtes derart, daß mit
abnehmender Wellenlänge die Abstände zwischen den einzelnen Ringen geringer
werden; dieser Effekt ist um so deutlicher, jo kürzer die Wellenlänge ist. (C. R. hebd.
Séances Acad. Sei. 2 0 8 . 567— 68. 20/2. 1939.)
M. S c h e n k .
F.
Sodemann sen., Plastizität, Fluidität. Der Unterschied zwischen Plastizität
u. Fluidität kann in einfacher Weise dadurch nachgewiesen werden, daß man zeigt, wie
eino Münze im Laufe einer Nacht durch Pech auf den Boden eines Glases sinkt, nicht
aber durch plast., aber nicht fluide Stoffe, wie Wachs oder Butter. Vf. erörtert die
prakt. Bedeutung der beiden Begriffe, z. B. für die Beurteilung eines Baugrundes.
(Ingenieren, 48. Bygningsteknik. 147. 11/11. 1939.)
R. K . M ÜLLER.
Aladär v. Buzägh und Edit Erényi, Uber die Filtrationsfähigkeit und Flüssigkeits­
aufnahme von Sedimenten. Es wird an homodispersen Quarzsedimenten gezeigt, daß
bei den schwach solvatisierten Systemen in wss. Lsgg. von starken Elektrolyten ein
Parallelismus zwischen der Filtrationsfähigkeit, der Fl.-Aufnahme u. der Haftfähigkeit
der Teilchen besteht, indem durch die Elektrolyte sowohl die Filtrationsfähigkeit
wie die Fl.-Aufnahme in dem Sinne beeinflußt wird, wie die Haftfähigkeit zwischen
den Teilchen. In Lsgg. von koagulierend wirkenden Elektrolyten nimmt mit zu­
nehmender Konz, sowohl die Filtrationsfähigkeit wie die Fl.-Aufnahme zu. Es macht
sich die Wertigkeitsregel geltend. Bei den Elektrolyten mit ein- u. zweiwertigen
Kationen kommt auch der Aktivitätskoeff.-Satz zur Geltung, indem die verschied.
Elektrolyte bei gleichen Werten des Aktivitätskoeff. des Kations die beiden Eigg.
in gleichem Maße beeinflussen. Li Lsgg. von umladend wirkenden Elektrolyten zeigen
beide Eigg. ein Maximum im isoelektr. Punkt. Mit der Änderung der Filtrations­
fähigkeit u. der Fl.-Aufnahme zeigt auch die Änderung des Sedimentvol. ein Parallelisraus. Sowohl die Filtrationsfähigkeit wie die Fl.-Aufnahme ist um so größer, je größer
u. somit jo lockerer das Sedimentvol. ist. Es wird aus diesen Vers.-Ergebnissen darauf
gefolgert, daß für die Filtrationsfähigkeit u. für die Fl.-Aufnahme der groben u. schwach
solvatisierten Sedimente nur die Struktur derer maßgebend ist u. daß der Anteil
des W ., der als Solvathülle die Teilchen umgibt, neben der W.-Menge, die die Poren
ausfüllt, vernachlässigt werden kann. (Mat. Természettudomânyi Értesitô, A. M. Tud.
Akad. III. Osztàlyànak Folyôirata [Math, naturwiss. Anz. ung. Akad. Wiss.] 5 8 .
394— 404. 1939. [Orig.: ung.; Ausz.: dtseh.])
S a ile r .
Gust. G. Bring, Adsorption, Flockung und Flotation bei einigen Oxydmineralien.
Mit Na-Oleat, -Palmitat, -Stearat, Monopolseife u. Emulsol x 1 (Laurinsäurederiv.)
werden Adsorptionsverss. an Apatit, Eisenglanz u. Quarz ausgeführt. Die größten
Mengen werden von Apatit, dio geringsten von Quarz adsorbiert. Die von der Oberflächeneinheit adsorbierte Menge ist bei gröberem Korn erheblich größer als bei feinerem
Korn. Mit denselben Mineralien u. Reagenzien vorgenommene Flotationsverss. ergeben
Abhängigkeit von den Flotationsbedingungen. Im allg. flotieren Eisenglanz u. Apatit
B . A n o r g a n is c h e C h e m ie .
1940. I.
11 55
am besten, Quarz schlechter. Eine deutliche Parallelität zwischen Adsorption u.
Flotation ist nicht feststellbar. Der Reagensverbrauch bei der Flotation ist wesentlich
geringer als die bei den Adsorptionsverss. adsorbierte Reagensmenge. Bei Beginn der
Flockung wird im allg. stark gesteigerte Flotation beobachtet; bei starker Flockung
geht jedoch die Flotation wieder zurück. (Jernkontorets Ann. 123. 229 — 65.
1939.)
R . K . Mü ller.
A . van Itterbeek, W . van Dingenen und J. Borghs, Adsorptionsmessungen von
Heliumgas an Aktivholzkohle zwischen 4,220 K und 1,780 K . Inhaltlich ident, mit der
C. 1939. ü . 3388 referierten Arbeit. (Physica 6 . 951— 60. Okt. 1939. Leuven, Belgien,
Natuurkundig Labor.)
Boye.
J. K. Roberts, Some
P r o b le m s
in adsorption. Cambridge: V. P. (X, 120 S.) d 8.
B. Anorganische Chemie.
O.
Schmitz-Dumont und Adele Braschos, Über Phosphornitrilfluoride. II.
(I. vgl. C. 1938. II. 2711.) Es wird eine Meth. zur Herst. von Tetraphosphornitriltetra­
chlortetrafluorid größter Reinheit durch Umsetzung von Triphosphornitrilehlorid mit
Bleifluorid angegeben u. die pliysikal. Eigg. untersucht. Die bei höherer Temp. auf­
tretende Dissoziation wird gemessen. Bei Vgl. des Dissoziationsgrades von N4P4C14F4
mit dem des in einer früheren Arbeit (1. c.) bestimmten von Tetraphospliornitrildichlorliexafluorid folgern Vff., daß der Dissoziationsgrad um so ausgeprägter ist, je mehr
Cl-Atome durch F-Atome ersetzt wurden. Beim Erhitzen auf 300° verwandelt sich
N4P1C11F4 in ein kautschukartiges Produkt. Die Vererackung dieses Prod. ergab als
hauptsächliche Bestandteile N 4P4C14F4 u. N4P4C12F6. (Z. anorg. allg. Chem. 243. 113
bis 126. 8/12. 1939. Bonn, Univ., Chem. Inst., Anorgan. Abt.)
W alter.
G. K . Disstanow, Über einige Eigenschaften von wässerigen Ammoniaklösungen
als gemischles Lösungsmittel. Es werden die tern. Systeme: NaCl-NH3-H20 , NaBrNH3-H20 , NaJ-NH3-H20 in einem großen Temp.-Bereich untersucht u. die Zustandsdiagramme der Systeme aufgestellt. Schon geringe Zusätze von NH3 zu den bin. Syste­
men N aX-H 20 erniedrigen die Löslichkeit erheblich. Bei weiterem Zusatz werden die
Verhältnisse verwickelter. Es werden kryst. Ammoniakohydrate NaBr-x H20 -y NH3
u. Na J -x H 20 -y NH3 gefunden, deren Zus. nicht ermittelt werden konnte. — Die spezif.
Leitfähigkeit im gesätt. tern. Syst. NaCl-H20-N H 3 wird bei 0° u. 20° gemessen. Sie
ist wesentlich geringer, als die der entsprechenden bin. Systeme. Das Minimum liegt
bei 4 0% NH3 u. 60% H*0. Bei 8 5% NH3 zeigt die Kurve x -% N H 3 einen Knick.
(XirMii'iecKuii SKypnaa. CepiiJi A. JKypnaji Oömeü Xiimiiu [Chem. J. Ser. A, J. allg.
Chem.] 8 (70). 783— 803. 1938.)
K angro.
Arrigo Linari, Untersuchung über das Gleichgewicht des Systems NaGl-NaCl0r II20 .
In Lsgg. von je 500 ccm W . mit 200 g NaCl (entsprechend einer gesätt. NaCl-Lsg.)
u. steigenden Mengen NaC103 (200— 700 g) werden Kpp. u. Gehh. an gelöstem NaCl
u. NaC103 beim Kp. bestimmt u. graph. dargestellt. — Ferner werden Proben einer
Lsg. von ca. 110 g NaCl u. ca. 385 g NaC103 in 1 1 W . mittels W.-Dampf von 2 at bei
Drucken von 435, 400, 360, 330 u. 288 mm Hg erhitzt u. beim Sieden die Tempp., DD.
u. Gehh. an gelöstem NaCl u. NaC103 bestimmt. Die Messungen werden an der sd.
u. dabei eindampfenden Lsg. 5— 7-mal in Abständen von je 30 Min. wiederholt u.
für jeden der 5 Drucke das Löslichkeitsdiagramm der beiden Salze aufgestellt. (Ann.
Chim. applicata 29. 189— 95. Mai 1939. Bussi Officine.)
B ohne.
M. T . Sserebrennikowa, Das System N a,fl-A s20 6-Il„0 bei 30°. Das Syst. wird
bis zu den Bereichen 75,73% As20 5 u. 37,77% NaaO untersucht. Als Bodenkörper
werden gefunden: 3A s20 5-5 H 20 , Na2H As04•H3As04•H20 oder NaH5A s04-H 20 ,
NaH2As04-H20 , Na2H As04-7 1I20 , Na3A s04-12 H 20 u. feste Lösungen. — Das ultrasaure Salz NaH2AsÖ4-H 3A s04-H 20 mit dem Molverhältnis Na20 : A s 20 6 gleich 1 :2
steht im Gleichgewicht mit Lsgg. mit 59,12— 67,42% As20 5. Feste Lsgg. entstehen in
den Konz.-Bereichen 3,89— 10,82% A?,20 5 u. 6,53— 8,85% Na20 (Na20 : A s 20 5 =
3,03— 3,33). Von 0,40— 3,22% As20 5 u. 6,40— 26,74% Na20 bildet sich eine feste
Lsg. von Na3A s04 u. NaOH mit einer Grenzzus. 3,33 Na20 : 1 As20 5. Aus Lsgg. von
mehr als 27% NaOH kann sich ein bas. Salz 3 Na3A s04-N a 0H -x H20 ausscheiden. —
Eine Meth. zur quantitativen Best. von Na20 in Natriumarsenaten wird angegeben.
(JKypuaj IIpuKjasHOÄ Xumhu [J. Chim. appl.] 12. 577— 84. 1939.)
K angro.
N. S. Kurnakow, L. G. Berg und I. N. Lepeschkow, D ie Aufnahme von Er­
hitzungskurven als Mittel zur Untersuchung des Charakters von natürlich vorkommenden
Salzen und deren Gemischen. Die Aufnahme von „Erhitzungskurven“ wird durch
75*
1156
B . A n o r g a n is c h e C h e m ie .
1940. I .
Einführung eines selbstregistrierenden Thermoelementpaares vervollkommnet u. auch
im Anheizen völlig automatisiert. — Es werden die Erhitzungskurven Temp. gegen
Zeit für die reinen Salze: NaCl, KCl, K 2SOt , Na2SOt , Na2SOt -10 H 20 , MgSOt -7 H20 ,
MgCl2-6 H 20 , M g S 0 i H 20 , CaSOt -2 H20 u. die reinen Mineralien Astrakanit, Schönit,
GLaserit, Glauberit, CaCÖ3, Kainit, Camallit, Polyhalit u. Syngenit aufgenommen u.
die zeitlichen Haltepunkte für Entwässerung, Umwandlung, Zers. u. Schmelzen festgestellt. Es zeigt sich, daß die meisten dieser Salze bei verschied. Tempp. eindeutig
charakterist. Haltepunkte ergeben. — Wenn beim Erhitzen keine Umsetzungen oder
feste Lsgg. entstehen, bleiben diese charakterist. Haltepunkte auch in Gemischen
erhalten. An Hand der Erhitzungskurven ist es daher möglich, die Anwesenheit von
bestimmten Salzen in Gemischen zu ermitteln. Wasserfrei krystallisierendo Salzo
(NaCl, KCl), dio keine Umwandlungspunkto haben, lassen sich nicht erkennen, da der
F. in Gemischen nicht charakterist. ist. Doch stören bis über 60°/o dieser Salzo dio
Best. anderer Salze im Gemisch nicht. — Aus der Größe der therm. Effekte kann die
quantitative Zus. eines Gemisches angenähert bestimmt werden. Sogar recht kleine
Mengen an Polyhalit, Glauberit, Kiscrit, Astrakanit, Gips, Camallit, Epsomit u.
Thenardit können an ihren Dehydrations- u. Umwandlungspunkten erkannt werden.
(JKypiiajr npirK jasuoft X hmuii f j . Chim. appl.] 12. 525— 35. 1939.)
Iv a n g r o .
G.
C. Finger und Frank H. Reed, Synthetischer Kryolith. Allg. Bemerkungen
(Trans. Illinois State Aead. Sei. 30. 180— 82. 1938. Urbana, Hl., State Geological
Survey.)
B runs.
Herbert N. McCoy, Europiuvisalze. Dargestellt u. analysiert werden: Formiat,
Eu(HCO,)3; Acetat, Eu(C2H30 2)3-4 H20 ; Propionat, Eu(C3H50 2)3-2 H 20 ; Oxalat,
Eu2(C20 4)3-10 H20 ; Malonat. Eu2(C3H20 4)3-6 H20 ; Succinat, Eu2(C4H40 4)3-4 H20 ;
Lactat, Eu(C3H50 3)3-2 H20 ; Tartrat, EuH(C4H50 6)2-2 HsO; Maleat, Eu2(C4H20 4)34 H 20 ; Fumarat, Eu2(C4H20 4)3-4 H20 ; Monochloracetat, Eu(C2H2C102)3-H 20 ; Trichloracetat, Eu(C2Cl30 2)3-H 20 ; Pyruvat, Eu(C3H30 3)3•7 H20 ; Citrat, EuCsH50 , ■4 H 20 ;
Furoat, Eu(C6H30 3)3-7 H ,0 ; Benzoat, Eu(C,H50 2)3-2 H20 ; Pikrat, Eu(C6H2N30 ,)318 II20 ; Salicylat, Eu(C-H50 3)3-H20 ; Cinnamat, Eu(C9H ,0 2)3; Benzilat, Eu(C]4Hn0 3)34H jÖ ; m-Nitrobenzolsulfomat, Eu(C,,H4N S 05)3-6 H20 ; p-Toluolsulfonat, Eu(C,H8S 0 3)38 HjO; bas. Sulfit, E u0H S03-4 H20 ; Jodat, Eu(J03)3-4 H20 ; Carbonat, Eu2(C03)33 HjO. Nicht analysiert werden Perchlorat, Dichloracetat, Bromid u. Sulfamat, da diese
Salze an der Luft äußerst zerfließlich sind, ferner o-Chlorbenzoat, p-Brombenzoat,
Naphthol-6-sulfcmat, Fluosilicat, Hypophosphat u. Chromat. Das Fluorid oxydiert sich
an der Luft derart heftig, daß es das Filtrierpapier entzündet, auf dem es vorher mit
Methanol gewaschen wird. EuSOt wird titrimetr. analysiert. (J. Amer. ehem. Soc. 61.
2455— 56. 8/9. 193g. Los Angeles, Cal., Priv. Labor.)
R ie d e l .
A . Benrath und E. Neumann, Das System CoCL-NHfil-ILX). Es wurden die
Polythermen des Syst. CoCl2-NH4Cl-H20 aufgestellt. Dabei wurden die Salze in W.
gelöst u. unter ständigem Umrühren 2— 3 Wochen in dem Thermostaten belassen u.
dann der Bodenkörper sowie die gesätt. Lsg. analysiert. Bis zu Tempp. von 25° traten
weder Verbb. noch Mischkrystalle auf. Es wurde entweder CoCl2-6 H 20 oder NH4C1
in reiner Form abgeschieden. Oberhalb 30 bzw. 43° treten Komplexverbb. der beiden
Salze [CoC14(H20 )2](NH4)2 u. [CoC13(H20 )2]NH4 auf, die anomale Mischkrystalle zu
bilden vermögen. Als feste Phase treten außerdem die 2-, 4- u. 6-Hydrate des CoCit
auf. Dio Ergebnisse der Unterss. werden mit denen anderer Autoren verglichen.
(Z. anorg. allg. Chem. 243. 174— 84. 8/12. 1939. Aachen, Anorg. u. elektrochem.
Labor.)
W alter.
Livio Cambi und Lamberto Malatesta, Kobaltsalze, der Glyoxime. V. (IV. vgl.
C. 1939. II. 3959.) Zusammenstellung der in den bisherigen Arbeiten u. in der jetzigen
nachgewiesenen Verb.-Reihen aus Co u. Monomethylglyoxim, Dimethylglyoxim,
a-Methylbenzoylglyoxim, a-Diphenylglyoxim, a-Monophenylglvoxim. Die in der
III.
Mitt. (C. 1939. II. 3959) für das grüne Bromid mit Monomethylglyoxim angegeben
Formel wird in [(MmH)2CoBr2]H berichtigt. Folgende neue Verbb. werden beschrieben.
I. M i t a - D i p h e n y l g l y o x i m (C^jHjjNaOj = DfH2). Grünes Bromid [Co(DfH)2
Br2]H (I) aus CoBr2 u. DfH2 in absol. A. bei 6*00 an der Luft auf Zusatz von Bromwasserstoffsäuro. Magnet. Susceptibilität XM = — 320-10-6, x x = + 2 6 - 10-9 (18°). Hydrat
[Co(DfH)2(0H)2]H -H 20 , beim Kochen von I mit Kaliumacetat in absol. A., / n —
208-IO“6, xa. = + 104-10 -« (18°). Anhydrid [Co(H) (DfH),] (II), in Aceton unlösl.,
neben [C o (lII) (D fIl)2OH] (III), in Aceton lösl., aus Kobaltacetat u. DfH2 in Aceton.
Für II: yM = 1512-10-«, xa = 1740-10-«, /Jeff = 2,04 (18°). Für III: XM = — 251 •10-6,
XA = 30-10-ß (18°). Aus I u. Dibenzylamin: Gemisch 0,68 [Co(III) (DfH)Br2]0,32 [Co(IH) (DfH) (OH),]. m = 455-10-«, xa = + 1 6 -1 0 -« (18°). — ü . M i t
1940. I.
B . A n o r g a n is c h e C h e m i e .
1157
a - M o n o p h e n y 1 g 1 y o x i m (C8H8N20 2 = MfH2). Grünes Bromid [Co(MfH)2Br2]H (IV), aus MfH2 in A. mit HBr durch langsame Zugabe von CoBr2 bei 60— 70°.
m = — 209-10-°, XA = + 4 8 -1 0 “ ° (18°). [Co(M/U)2Br(Cu Hn N )] aus IV mit einem
Überschuß von Dibenzylamin in alkoh. Lösung. Hydrat [Co(III) (MfH)2(OH)2]H, aus
IV mit Kaliumacetat in alkoh. Lsg. auf dem W.-Bad. /w = — 202-IO-6, XA —
+ 1 4 -1 0 -“ (18°).
Kobaltokobaltibromid {[Br2Co(III) (MfH)'2]Co(II) [(MfH)2Co(IH)Br(OH)]} (V), mit 6 Krystalläthylalkohol aus MfH2 u. alkoh. CoBr2-Lsg. im offenen
Gefäß bei 50— 60°. y_M = +8944-10-°, xa = + 9 4 7 5 -10“ 15, »eff für 3 Co = 4,7.
Ammin [Co3(Mf)4(NH3)4(HBr)2]-4 H20 , aus V mit alkoh. Ammoniak auf dem W.-Bad.
Bei 120° entwässert. x.M = +8980-10-®, xa — 9487-10-0 (18°). Das NH3 ist an Co(III)
gebunden. Co(II) kann mit Säure entzogen werden unter Bldg. von z. B. [Co(MfH)2(NH3)2]Br, xm = — 263-10-°, yj. = + 1 0 -1 0 -° (18°). Analoge Verbb. mit N 0 3', CI04',
S20 8" , P 04H ". Oxybromid [Co (III) (MfH)2Br(OH)]H, durch Kochen von V mit W.
nach dem Abkühlen kryst. erhalten; Co" bleibt in der Lösung, /m = — 202-IO-8,
yu = + 1 8 -1 0 -° (18°). Pyridinverb. [Co(III) (MfH)2(C6H6N)Br] (VI), durch Kochen
von V mit Pyridin als gelber Nd., xm = — 248-10“°, XA — + 1 7 - 10-6 (18°). Aus der
Mutterlauge von VI durch Kühlung: [C o (IlI) (M fH )2(Ctß !lN )B r}G o(II)B r„. y j j =
9310-10“6, xa = 9625-10“°, //eff = 4 ,7 7 (18°). Wird durch Behandlung mit W.
diamagnet. unter Abgabe des CoBr2. Hydrat [Co.)(MfII)4(OH)1]-4 H„0, aus V mit
Kaliumacetat in A. auf dem W.-Bad. y j j = 9110-10“°, xa = 9523-10“° (18°). Kobaltosalz Co(II) (Mf)2 (? Co(II) (MfH)2, der Referent), aus Co(II)-Acetat u. MfH2 in A.
unter Luftabschluß, rotviolett, unbeständig. y.M ~ 1525-10“°, y,A = 1719-10“°,
//eff = 2,01 (18°). — III. M i t a - M e t h y l b e n z o y l g l y o x i m (C10HI0O3N 2 =
MbH2). Grünes Bromid (VII), aus CoBr2 u. MbH2 in absol.-alkoh. Lsg. an der Luft
auf Zusatz von Bromwasserstoffsäure, nur in teilweise hydrolysiertem Zustand isoliert,
z .B . [Co(MbH)2Br1JE(OH)0,5]H. ^ = — 105-10“°, ^ = + 1 6 4 -1 0 “° (20°). O xy­
bromid [Co(MbH)2BrOH]H, aus der alkoh. Lsg. von VII mit W. gefällt, ym =
— 16 5- 107°, xa — 92-10“° (20°). Hydrat Co2(Mb)3-6 H20 , durch Kochen von VII in
Wasser. Ähnliches Prod. durch Lösen von V II in verd. Natronlauge u. Fällen mit verd.
Essigsäure. Beide Substanzen diamagnetisch. Entwässerung unmöglich, da bei 80°
Zersetzung. (Gazz. chim. ital. 6 9 . 547— 61. Sept. 1939. Mailand, Univ., Ist. di Chim.
Industriale.)
D eseke.
Heinz Möller und Kurt Löschewski, Die Anlagerung von Kohlenoxyd an Ver­
bindungen des einwertigen Kupfers. Es wurde die Anlagerung von CO an komplexo
Verbb. des Cu (anion. Komplexsalze, Cuprohalogenidkomplexe, CuprohalogenidAmmonhalogenidlsg. u. Cuproeupriehloridlsg.) sowie die Einw. von 0 2 sowie C 0 -0 2Gemisch an Cu-Komplexsalzlsgg. untersucht. Die CO-Anlagerung war für die Cuprokomplexverbb. in anion. Form weitaus am größten. Dies findet seine Erklärung darin,
daß die Fähigkeit zur Bldg. einer Nebenvalenz um so größer ist, je stärker die Hauptvalenzbldg. tätig war, d. h. also, daß der Halogenrest ausschlaggebend für die Auf­
nahme von CO ist. Die Anlagerung von 0 2 bei den gleichen Substanzen war wesentlich
schwächer als die des CO. Bei der Aufnahme einer Mischung von CO u. 0 2 wird das
CO weit mehr von anion. Cuprokomplexverbb. aufgenommen. Beim Auftreten von
kation. Cu in Cu-Komplexverbb. ist die Anlagerung von CO ausgeglichen. Es wird
auf dio Beziehungen von Bldg.-Wärme u. CO-Anlagerung an Cu-Halogenide hin­
gewiesen. (Z. anorg. allg. Chem. 243. 185— 208. 8/12. 1939. Berlin, Teohn. Hochsch.,
Anorg.-chem. Inst.)
W alter.
W iktor I. Spitzyn, Über die beim Schmelzen vonNatriumparawolframat auftretenden
Zerfallsprodukte. Es werden die Zerfallsprodd. untersucht, die beim Schmelzen von
Natriumparawolframat auftreten. Aus der Menge u. der Zus. dieser Prodd. soll ein
Schluß auf die Formel des Natriumparawolframats gezogen werden. Nach dem
Schmelzen wird die Substanz mit W. ausgelaugt, wobei ein unlösl. Rückstand u. eine
Lsg. erhalten werden. Im Gegensatz zu der Arbeitsweise früherer Autoren wird diese
Lsg. als Ganzes bis zur Trockne eingedampft, dann erst analysiert. — Beim Schmelzen
von Parawolframat entsteht ein Gemisch von Diwolframat u. Tetrawolframat. Unter
der Einw. von W . hydratisiert sich daa Diwolframat zu einem Gemisch von Para­
wolframat u. n. Wolframat. Das Tetrawolframat wird auch zum Teil hydratisiert u.
vom W . gelöst, jedoch in wesentlich geringerem Maße als das Diwolframat. Die Hydra­
tation wird durch Erhöhung der Temp. u. vor allen Dingen durch Verfeinerung der
Korngröße der Isopolywolframate erheblich beschleunigt. •— Die beim Schmelzen von
Parawolframat abgespaltene Menge von Tetrawolframat läßt für das Parawolframat
die empir. Formel Na10W 12O41 wahrscheinlicher erscheinen als die Formel Na6W 70 24. —
Die hier angewandte Meth. der Hydratation der Isopolywolframate kann durch passende
1158
B . A n o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. I.
Wahl der Korngröße u. der Hydratationstcmp. zur ehem. Unters, des Syst. Me2IW 0 4W 0 3 angewandt werden. (XuMiMecicint JKypnatf. Cepit.'t A. JKypmut OSmeii Xhmim
[Chem. J. Ser. A, J. allg. Chein.] 8 . (70.) 869— 75. Mai 1938. Moskau, 14. 12. 37.) K a n g .
W . I. Spitzyn, A . I. Katschalow und N. I. Ssidorow, Die Reduktion von
Lithiumwolframaten. (Vgl. vorst. Ref.) Die Einw. von H2 auf verschied. Lithiumwolframate wird im Temp.-Bereich von 250— 1200° untersucht. Die Temp. des Beginns
der Umsetzung wächst mit abnehmendem Geh. an W 0 3. Sie beträgt: für Li2W 0 4
425°, Li2W 20 7 350°, Parawolframat u. Metawolframat 275°. Das Li2W 0 4 wird bei
1000— 1200“ quantitativ zu W red., die Red. des Li2W 20 7 erfolgt in zwei Stufen: bei
500— 700° zu Li2W 0 4 u. niederen Wolframoxyden oder W , bei 1000— 1200° zu Wolfram.
Die Red. des Parawolframats u. Metawolframats geht in drei Stufen vor sich: bei 400
bis 500° zu Li2W 20 7 u. niederen Wolframoxydcn, bei 500— 700° zu Li2W 0 4, bei 1000
bis 1200° zu reinem Wolfram. Die Red. geht offenbar über die folgenden Umsetzungen:
Li2W 2Oj
Li2W 0 4 + W 0 3, Li10W i2O41 = 5 Li2W 20 7 + 2 WO,, Li,W 40 13 = Li2W 20 7 +
2 W 0 3. (XirMUHecKiiit /Kypna-T. Cepiifi A. Hypuaji 06meü X iim iiii [Chem. J. Ser. A,
J. allg. Chem.] 8 . 1892— 98. 1938. Leningrad.)
K an gro.
W . I. Spitzyn, I. M. KuleschOW und I. I. Tichomirow, Untersuchung der Iso■polywolframate des Lithiums. (Vgl. vorst. Reff.) Die erstarrte Schmelze des Syst.
Li2W 0 4-W 0 3 wurde mit kaltem u. heißem W . ausgelaugt, was zur Hydratation der
löslichen Bestandteile u. ihrer Umwandlung in Aquopolywolframate führte. Die Unters,
der so erhaltenen Prodd. sowie aufgenommene Debyeogramme ergaben, daß in festem
Zustande nur ein wasserfreies Lithiumisopolywolframat: L i2W „0- beständig ist. Das
Parawolframat u. das Metawolframat gehen nacli dem Entwässern u. Zusammen­
schmelzen in ein Gemisch von Li2W 20 , u. W 0 3 über. Das Lithiumdiwolframat zers.
sich beim Schmelzen zum Teil u. bildet Li2W 0 4 + W 0 3. Bei der Hydratation gibt das
Diwolframat ein Gemisch von n. Li-Wolframat u. Parawolframat. (XiiMii'iecKirit
JKypnax Cepiiii A. >Kypna.i Oömoii X i im iiii [Chem. J. Ser. A, J. allg. Chem.] 8 (70).
1527— 33. 1938. Moskau, Staatl. Liebknecht-Inst. f. Pädagogik.) GERASSIMOFF.
W . I. Spitzyn, N. I. Ssidorow und 1 .1 . Tichomirow, Darstellung von krystallinem
Lithiummetawolframat. (Vgl. vorst. Reff.) Die Lsg. von Lithiummetawolframat wurde
erhalten durch Kochen von Li2Wo4 mit überschüssiger Wolframsäure oder durch Einw.
von Bariummetawolframat auf die berechnete Menge Li2S 04. Die verd. Lsg. wurde
eingedampft u. über P ,0 5 aufgestellt. Wurde nun die Lsg. im richtigen Moment geimpft,
so bildeten sich große Lithiummetawolframatkrystalle. Es sind dies farblose Oktaeder
von der D. 3,53 (bei 25°) u. der Zus. L i3W ß l3-10 H,,0. Die frisch hergestellten Krystalle
sind weich u. plast., an der Luft verwittern sie u. werden spröde. Der Verlauf der
Entwässerung wird beschrieben. Dem Lithiumwolframat wird die Koordinations­
formel LiJi^H ^W /J-,),^-27 ILO zugeschrieben, wobei 3 H 20 bes. fest gebunden sein
sollen. Die Löslichkeit ist sehr groß: die gesätt. Lsg. enthält bei 20° 93,8% Hydrat.
Es bilden sich sehr leicht übersatt. Lsgg. von sirupartiger Konsistenz, die oft sehr
schwer kryst., trotzdem D E B Y E -S cH E R R E R -U n terss. die Anwesenheit von kleinsten
Kryställchen anzeigen.
(XiiMiiieCKiiii >KypHa.i. Cepitn A. JKypnajr Oömeii X iim iiii
[Chem. J. Ser. A., J. allg. Chem.] 8 (70). 1549— 51. 1938.)
G e r a s s im o ff.
S. G. Namoradse und O. Je. Swjaginzew, über die Löslichkeit von Tantalpenlachlorid und Tantalpentabromid in organischen Lösungsmitteln. Die Löslichkeiten von
TaCI5 in CC14, CS2, C2H5Br, C2H4(NH2)2, C6H5N 0 2, CHC]3u. von TaBr5 in CC14u. C2H?Br
werden quantitativ ermittelt. — i° = 0— 25°. — Als gute Lösungsmittel für TaCl5 sind
CC14 u. CS2 anzusehen, die mit TaCl5 nicht reagieren. Die übrigen Lösungsmittel gehen
mit TaCl6 Rkk. ein. In CHClj entstehen koll. Lösungen. — Die Löslichkeit in CC14
beträgt bei 20° 0,8375 g TaCl5 in 100 ccm Lsg., in CS2 3,1175 g. — Die Löslichkeiten
steigen mit der Temp. an. — TaBr5 reagiert nicht mit C2H5Br. Die Löslichkeit von
TaBr6 in CC14 beträgt bei 20° 0,3921 g TaBr5 in 100 ccm Lsg., in C2H6Br 0,3985 g.
Auch hier steigt die Löslichkeit mit der Temperatur. Die Prodd. der Umsetzungen
von TaCl5 mit den übrigen Lösungsmitteln sind nicht näher untersucht worden.
(/Kypna.T ilpiiK-iajiioii Xiimiiii [J. Chim. appl.] 1 2 . 603— 08. 1939.)
K ANGRO.
V . I. Goremykin und K . A . Gladyskevskaja, Oxalate von Ammonium-PyridinPlatinverbindungen. Um die Änderung der physikal. u. chem. Eigg. von AmmoniumPyridinkomplexverbb. mit Änderung des Verhältnisses NH3: Pyridin zu untersuchen,
werdendieTetrammino: [Pt{GJi^N)t]G2Ol ■H20 , [Pt ■NH 3-(C,5/ / 5Ar)3]C,20 1,cw-[/’i(iV//3)2(G5H5iV)2](720 4-2 H „0, lrans-[Pt(NH3)l-(G ,H ,N )lt]CiOi -2 ILO, [Pi(A7/3)3-C5/ / 5/v,]C20,„
ciÄ-[/Ji(C5iisA )2C'20 4] u. [PtNH3■GrJl^N■2 HC/Xi]'4 II20 dargestellt. Sie entstehen
durchweg aus den entsprechenden elektr. neutralen Diamminplatinoxalaten durch Einw.
von NHj oder Pyridin. Die Tetrammine stellen sämtlich farblose Substanzen dar. In
1940. I.
B . A n o r g a n is c h e C h e m ie .
1159
W. oder verd. A. sind sie gut lösl., jedoch bestehen je nach der angewandten Substanz
graduelle Unterschiede; in konz. A. wenig löslich. In reiner Form sind sie sehr schwer dar­
zustellen, da sie weder durch A. noch durch Ä. aus ihren Lsgg. fällbar sind. Im Vakuum
über H 2S 0 4 verdampft, entsteht eine zähe, klebrige M., die erst nach langem Reiben
u. wiederholtem Behandeln mit A. krystallin wird. Mit mit Essigsäure angesäuerten
K 2PtCl4- u. K 2PdCl4-Lsgg. ergeben Lsgg. der Tetramminoxalate vorwiegend wenig lösl.
Chloroplatinite u. Chloropalladite, die an Stelle des C20 ,/'-Amons die Anionen PtCl4"
oder PdCl4" enthalten. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 2 3 (N. S. 7). 242—44.
25/4. 1939. Moskau, Akad. d. Wiss. d. UdSSR, Inst, für allg. u. anorgan.
Chem.)
E rna H offm ann.
V . I. Goremykin, Hydroxylamin-Thiohamstoff-Platinverbindungen. Es wird die
Einw. von Harnstoff auf nichtelektrolyt. Komplexe des Typs [Pt 2 A X 2] u. [PtA[A2X 2],
wobei A bzw. A x u. A2 Hydroxylamin bedeuten, untersucht. Es werden dargestellt:
[Pt(N H 2OH)2Cl2\ (I), [P t ■N H 2O H ■N H 3•672] (II), [ P t ■N II2O II■C .J L ß - Cl2[ (III),
[Pt-NH ^G^H ^N-(?Z2] (IV). Sämtliche Verbb. dürften auf Grund ihrer Darst.-Weise
als trans-Verbb. anzusprechen sein. Die Einw. von Harnstoff, in geringem Überschuß
u. unter milden Bedingungen, führt bei Verwendung von I zu trans-Dihydroxylamin(hiohamstoffplatinchlorid, [P t ■(N II2OII)2■(GS{NTI2}2)2]Cl2 (V), von II zu trans-IIydroxylaminariimoniumdithiohariislojfplalinddorid,
[Pi ■N H 20 H •N H S■(C'»S{AT/ / 2}2)2]672 (VI),
von III zu Irans-Hydroxylaminpyridindithiohamstoffplatinchlorid, [Pt ■N H tOH ■GJI^N •
(GS{NH»}2)2]012 (VII), von IV zu Irans-Ammoniumpyridindithiohamstoffplatinddorid,
[P t■N H 3■C 'f l r ß ■(CS{NH2} 2)2]Cl2 (VIII). V stellt eine weiße, unterm Mikroskop kurze,
dicke Scheibchen oder prismat. Aggregationen bildende Substanz dar, die sich in W.
u. verd. A. gut löst, in höher-°/oig- A. wenig lösl. ist. Wenig lösl. auch in konz. HCl.
Die mol. Leitfähigkeit einer Lsg. der Substanz steht in Übereinstimmung mit der
bei Dissoziation in einen 2-wertigen Pt-Komplex u. 2 Cl-Ionen geforderten. In einer
halbkonz. HCl auf dem W.-Bad 1,5 Stde. erhitzt, färbt sich die Substanz schwach
gelb, die Lsg. deutlich bräunlich. Die Zus. der Substanz scheint aber im wesentlichen
erhalten zu bleiben. Von einer Zers, in 2Diammine, wie sie entsprechend der JÜRGENSONschen Regel erfolgen sollte, kann auch bei wiederholten Verss. nichts festgestellt werden.
— Die Verb. VI ähnelt in den Eigg. der Verb. V stark. Von HCl wird sie noch weniger
zers. wie die Verb. V. — Die erst nach einigem Stehen auskrystallisierende Verb. VII
bildet farblose, dünne Scheibchen. Die mol. Leitfähigkeit ihrer wss. Lsg. entspricht
bei 25° der W E R N E R -M lO L A T Isch en Theorie. — Die nur schwer zu erhaltende Verb.
VIII erfordert zu ihrer Darst. keinen Überschuß von Harnstoff. In den Eigg. ist sie
den Verbb. V bis VII ähnlich. (C. R, [Doklady] Acad. Sei. URSS 23 (N. S. 7). 238— 41.
25/4.1939.)
E rn a H offm ann.
Alan G. Lidstone und W illiam H . Mills, Die Abhängigkeit der optischen Aktivität
von der ebenen Anordnung der Valenzen des koordinativ vierwertigen Palladiumatoms. Zur
Klärung der Frage, ob die Valenzen des koordinativ 4-wertigen Pd in einer Ebene liegen
oder tetraedr. orientiert sind, werden entsprechend wie früher bereits beim Pt (C. 1 9 3 6 .
I. 303) die Isobutylendiaminomesostilbenpalladosalze untersucht, deren Darst. eingehend
beschrieben wird. Das komplexe Jodid wird aus K 2[PdCl4] durch stufenweise Um­
setzung mit Isobulylendiamin (bn) u. der weso-Eorm des Stilbendiamins (sn) gewonnen.
Das Jodid wird mit Hilfe von Diacetylweinsäure opt. gespalten. Bei der fraktionierten
Krystallisation der d-Diacetyltartrate aus wss. A. erhält man als schwerer lösl. Verb.
die linksdrehende Komponente mit der Mol.-Rotation [M]54611E = — 110°. Das Nitrat
tbn-Pd-sn] (N 03)2 wird in Form wasserfreier Krystalle von [M]516115 = — 50,4° dar­
gestellt. Aus den Mutterlaugen des d(— )-Diacetyltartrats wurde in entsprechender
Weise das antimere rechtsdrehende Nitrat mit [M]54ei15 = + 50,5 isoliert. Die Nitrate
sind bei Zimmertemp. opt. sehr stabil, allerdings weniger als die Pt-Salze. Die aus den
Nitraten dargestellten Jodide sind in W. kaum lösl. u. verlieren in methylalkoh. Lsg.
ihre Aktivität. Die Instabilität des Jodids wird auf die Einstellung eines Gleichgewichtes
zwischen der Komplexform u. einer inakt. Form zurückgeführt, bei der der sn-Pd-Ring
gesprengt ist u. an den Platz einer NH2-Gruppe das J tritt. Bei dem Diacetyltartrat u.
dem Nitrat ist die Tendenz für diese Umwandlung offenbar äußerst gering. Der stereochem. Beweis für die ebene Anordnung der Pd-Valenzen wird durch bes. Verss. über die
Stabilität der racem. u. der meso-Form des Stilbendiamins erbracht, die zeigen, daß dieso
Base beim Eintritt in den Pd-Komplex erwartungsgemäß die meso-Form beibehält.
Dieso Ergebnisse werden durch die Unters, des Verlaufes der Zers, bei den komplexen
u. den opt.-akt. Jodiden noch unterstützt. Die Ergebnisse zeigen, daß die untersuchten
Salze ein gemeinsames Kation mit zwei C6H6-Gruppen in cis-Stellung enthalten, das
nur dann spaltbar ist, wenn die vier Valenzen des Pd in einer Ebene liegen. (J. ehem.
Soe. [London] 1 9 3 9 . 1754— 59. Nov. Cambridge, Univ., Chem. Labor.) BERNSTORFF.
1160
C. M in e r a l , ü. g e o l . C h e m ie . — D ^ A l l g . u . t h e o r . o r g . C h e m ie .
1940. I.
C. Mineralogische und geologische Chemie.
O.
H . Erdmannsdörffer, Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. X I. Die
Rolle der Anatcxis. (X. vgl. W ä g e r , C. 1 939 .1. 2944.) Die untersuchten strukturellen
Eigg. verschied. Gesteine weisen auf eine Bldg. unter nietamorphen u. magmat. Be­
dingungen hin, wobei metasomat. Verdrängungen, bes. durch Kalifeldspat, eine wichtige
Rolle spielen. Die dabei herrschenden Tempp. sind mindestens so hoch wie die der
granit. Pegmatite, da solches Material anatekt. mobilisiert wurde. Auflsg. u. Rkk. von
Mafiten im Gneis u. Krystallgranit, die Regeneration von Pyroxen auf Kosten von
Amphibol u. das Vork. von Pyroxen u. Wollastonit in Kalksilicatfelsen weisen sogar
auf weit höhere Tempp. hin. Über das Herkommen der für diese Tempp. erforderlichen
Energien werden Vermutungen angestellt. (S.-B. Heidelberger Akad. Wiss., math.naturwiss. Kl. 1939. Nr. 7. 1— 72. 8/5. 1939. Heidelberg.)
E n s z l in .
V . Charrin, Der Asbest in Frankreich. (Techn. mod. 31. 599— 600. 1/9.1939.) Sk al.
M. Tokuoka und H . Morooka, Untersuchungen von Tonen aus Formosa. [Er­
gänzung.] Eine Reihe von Tonen aus Eormosa ergaben bei der röntgenograph. Unters,
als vorherrschende Tonmineralien Bentonit u. Halloysit. Das endgültige ph lag bei 3,
die Austauschkapazität zwischen 15 u. 40, der isoelektr. Punkt zwischen 1,7 u. 2,6.
(J . Sei. Soil Manure, Japan 13. 396. Juni 1939 [nach dtseh. Ausz. ref.].) J a c o b .
Aladär Vendl, Über den IVehrlit von Szarvaskö (Ungarn). Vork., Genesis, mineralog.
u. ehem. Zus. (22,50— 33,12[%] Si02, 6,07— 18,80 TiO.„ bis 3,21 A120 3, 1,50 bis
21,40 Fe20 3, 19,10— 33,84 FeO, bis 0,87 MnO, 7,95— 15,31 MgO, 1,18— 9,20 CaO,
0,10— 1,57 Na20 , bis 0,22 K 20 , bis 0,14 P20 5, 0,13— 1,24 gebundenes W ., 0,08 bis
0,35 Feuchtigkeit; D. 3,390— 3,835). (Mat. Term&zettudomänyi Ertesitö, A. M. Tud.
Akad. III, Osztdlyänak Folyöirata [Math, naturwiss. Anz. ung. Akad. Wiss.] 58591— 606. 1939. [Orig.: ung.])
Sa il e r .
G.
Berg. Mikrostruktur und Entstehung des Wittekindflözes. Die untersuchten
Bohrproben des Wittekindflözes bei Häverstädt ergaben Eisensilicatoolithe in einer von
koll. Eisenerzen stark durchtränkten mergligen Grundmasse mit geringem Bitumengeh.
u. reichlich Quarzkömem u. organogenen Kalkbruchstücken. Infolge Durchtränkung
mit Bicarbonatlsgg. ist in den meisten Proben der ganze Fe-Geh. in Siderit umgewandelt,
welcher Rhomboederchen in der Grundmasse u. in den Ooiden bildet. Durch S-Zufuhr
tritt in den oberen Schichten des Flözes reichlich Eisenkies auf. (Z. prakt. Geol. 47.
175— 80. Okt. 1939.)
E n s z l in .
V . Grimalschi und VI. Hohor, Untersuchungen über den Chemismus der Raselmseen.
(Vgl. C. 1939. II. 1256.) Der Gesamtsalzgeh., welcher nach der Tiefe im Winter u.
Frühling schichtweise zunimmt, der Ca- u. N20 6-Geh. werden bestimmt. (Bull. Sect.
sei. Acad. roum. 21. 12— 19. 1939.)
ENSZLIN.
Giuseppe Illari und Stefano Beati, Analyse des Mineralwassers von Pieve di Cusignano (Parma). (Vgl. C. 1939. II. 2903. 3259.) Anorgan.-quantitative Analyse des
Mineralwassers; Berechnung des Aktivitätskoeff. der Lsg. u. der einzelnen Ionen aus
den analyt. Daten. (Ann. Chim. applicata 29. 212— 19. Mai 1939. Parma, Univ., Inst,
f. pharmazeut. u. toxikolog. Chemie.)
BOHNE.
Albert Johannsen, A descriptive petrography o f the igneous rocks; v. I. Introduction, textures, classifications and glossary [2nd ed.]. Chicago: Univ. o f Chic. Press. 1939.
(342 S.) 8°. S 4.50.
D. Organische Chemie.
D ,. Allgemeine und theoretische organische Chemie.
Edgar Wöhlisch, Prioritätsfragen in der kinetischen Theorie und Thermodynamik
der kautschukartigen Elastizität. Eine Richtigstellung zu den Arbeiten von K . H. Meyer.
(Vgl. C . 1939. I I . 4205.) Vf. weist darauf hin, daß die kinet. Theorie der kautschukartigen Elastizität bereits 1926 von ihm u. nicht von M E Y E R , v . I n s i c h u . VALKÖ
(vgl. C . 1932. I I . 346) aufgestellt worden ist. Ebenso wurde von dem Vf. erstmalig
1926 die Gleichung von C l a ü SIUS-C l a p e y r o n auf spannungsabhängige Gleichgewichte
angewandt. (Helv. chim. Acta 22. 1358— 62. 1/12. 1939. Würzburg, Univ., Physiol.
Inst.)
G o t t f r ie d .
Kurt H . Meyer, Zur Geschichte der Theorie der Kautschukelastizität. Erwiderung
auf die vorangehende Mitteilung.Erwiderung auf die vorst. referierte Arbeit. (Helv.
chim. Acta 22. 1362— 64. 1/12. 1939. Genf,Univ.,Labor,
de chimie inorganique et
organique.)
G o t t f r ie d .
1940. I.
D j. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
11 6 1
A.
P. Alexandrow und Ju. S.Lasurkin, Untersuchung von Polymeren. I. Hoch­
elastische Deformation von Polymeren. Es wird ein Relaxationsschema entwickelt,
auf Grund dessen der Gesamtverlauf der Deformation liochelast. Stoffe (Kautschuk,
Chloropren, Methylmethacrylat, Ebonit) in Abhängigkeit von Temp. u. Frequenz an­
gegeben werden kann. Für eine Reihe von Stoffen werden Meßergebnisse mitgeteilt,
die mit den Berechnungen qualitativ übereinstimmen. Die Anwendung eines einfachen
Relaxationsschemas gestattet, über die physikal. Seite der Prozesse Aussagen zu
machen, wie am Beispiel der mechan. Verluste gezeigt werden kann. (JKypirajt
TeximiecKoii i'minoi [J. techn. Physics] 9. 1249— 60. 1939. Leningrad, Physikal.techn. Inst.)
GERASSIMOFF.
Ju. S. Lasurkin, Untersuchung von Polymeren. II. Dynamische Methode der
Untersuchung elastischer Materialien. (I. vgl. vorst. Ref.) Beschreibung eines App.
zur Messung der elast. Deformation von Kautschuken u. plast. Massen im Temp.Bereich von — 180 bis 200° u. bei Frequenzen von 1— 2000 Schwingungen/Minute.
Die Messungen können auch stat. erfolgen. Für Kautschuk w'ird eine Meth. angegeben,
mit deren Hilfe von den Ergebnissen stat. Messungen auf dynam. Werte geschlossen
werden kann. — Der Temp.-Koeff. der Deformation hängt bei den untersuchten Stoffen
von der Frequenz ab. (3Kypiia.i Texmi'iecKoft $h 3hku [J. techn. Physics] 9 . 1261
bis 1266. 1939. Leningrad, Physikal.-techn. Inst.)
GERASSIMOFF.
G. Gurewitsch und P. Kobeko, Untersuchung von Polymeren, n i . Zur Methodik
mechanischer Prüfungen der Vulkanisate von Kautschuk und plastischen Massen. (II. vgl.
vorst. Ref.) Unteres, über Vulkanisierung künstlicher Kautschuke führen den Vf.
zu folgenden Ergebnissen. Eine Besonderheit von hochpolymeren Stoffen vom Stand­
punkt mechan. Eigg. wird erblickt im zeitlichen Verlauf der Einstellung ihrer umkehr­
baren hochelast. Deformation. Die für die Einstellung dieser Deformation erforder­
liche Zeit variiert (innerhalb eines bestimmten Temp.-Bereiches) prakt. von 0 bis co.
Der Einfl. der Erhöhung des Vulkanisationsgrades auf die mechan. Eigg. des Kaut­
schuks macht sich in der Erniedrigung der vollständigen elast. Deformation u. in der
Verschiebung der Kurve für die Abhängigkeit des scheinbaren Moduls von der Temp.
nach höheren Tempp. bemerkbar. — Die üblichen Vorstellungen von der plast. u.
elast. Deformation fester Körper in ihrer Anwendung auf hochpolymere Stoffe ohne
Berücksichtigung der eigentlichen Gesetzmäßigkeit ihrer Deformation, ferner einige
Unters.-Methoden werden einer eingehenden Kritik unterzogen. :— Schließlich wird
darauf aufmerksam gemacht, daß beim Pressen von hochpolymeren plast. Massen
die wichtige Rolle der hochelast. Deformationskonstanten berücksichtigt werden muß,
da sie nach längerer Zeitdauer bzw. Temp.-Erhöhung von großem Einfluß sein kann.
(JKyptia.'r TexuimecKoä <&h3hkii [J. techn. Physics] 9. 1267 — 79. 1939. Leningrad,
Physikal.-techn. Inst.)
G e r a s s im o f f .
H . Staudinger und F . Reineeke, Über makromolekulare Verbindungen. 221. Mitt.
über den Polymerisationsgrad verschiedener Zellstoffe. (Vgl. C. 1939. II. 3548.) Poly­
merisationsgrad verschied. Zellstoffe in Abhängigkeit vom Ausgangsmaterial u. vom
Aufschlußverfahren. (Holz als Roh- u. Werkstoff 2. 321— 23. Sept. 1939. Frei­
burg i. Br., Univ.)
•
N eum ann .
H.
Staudinger und Fr. Reinecke, Über makromolekulare Verbindungen. 222. Mitt.
Über den Aufbau der Natur- und Kunstfasern. (221. vgl. vorst. Ref.) In einem Überblick
wird der Aufbau der Natur- u. Kunstfasern geschildert. Da Cellulosefasern aus Makro­
moll. aufgebaut sind, sollte eine Zunahme der Festigkeitseigg. mit wachsender Kettenlänge zu erwarten sein. Unteres, ergaben, daß oberhalb eines gewissen Polymerisations­
grades nur geringe Zunahme der Festigkeit auftritt. Da in Celluloselsgg. die Viseosität
mit steigender Kettenlänge nach anfänglicher Proportionalität steil ansteigt u. so die
techn. Verspinnbarkeit stark beeinträchtigt, ergibt sich ein vom Vf. eutechn. Gebiet
genannter Bezirk, in welchem Fasern höchster Festigkeit hergestellt werden können,
deren Lsgg. noch gut verspinnbar sind. Die Überwindung der Schwierigkeiten in der
techn. Verarbeitung höherviscoser Lsgg. oberhalb dieses Gebietes lohnt sich nicht
gegenüber der erzielbaren geringen Verbesserung der Eigenschaften. Diese Verhältnisse
werden bei Nitro- u. Kupferseiden u. bei Viscose besprochen. (Kunstseide u. Zellwolle 21.
280— 85. Aug. 1939.)
U e b f .r r e i t e r .
G. V . Schulz, Über die Kinetik der Keltenpolymerisationen. VHI. Verzweigungs­
reaktionen. 223. Mitt. über makromolekulare Verbindungen. Aus vergleichenden
Messungen des Mol.-Gew., der Viseosität u. der Strömungsdoppelbrechung an
fraktionierten Polystyrolen kann der Schluß gezogen werden, daß die Moll, des
Polystyrols verzweigt sind. Der Verzweigungsgrad ist um so höher, je höher die
Polymeri8ationstemp. ist. Aus Messungen des Verzweigungsgrades am Beginn u.
am Ende des Polymerisationsprozesses, sowie aus der Gültigkeit der STAU D IN G ERschen
1162
D ,. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n i s c h e C h e m i e .
1940. I .
Viscositätsgleichung für Fraktionen, die aus demselben Polymerisat stammen, wird
gefolgert, daß die Mol.-Gestalt durch, eino Hauptachse aus der kürzere Seiten­
zweige herauswachsen, beschrieben werden kann. Reaktionskinct. ist dieses dann
verständlich, wenn die Seitenzweige paarweise entstehen u. sich gegenseitig abbrechen.
Der Einfl. von Verzweigungsrkk. auf den Polymerisationsverlauf wird besprochen. Es
ergibt sich formal die gleiche Verteilungsfunktion, die früher für die Polymerisation
ohne Verzweigung abgeleitet wurde (C. 1936. I. 3117): mp — lnaa' P a'P ; nur hat a'
eino etwas andere Bedeutung als a in den früheren Rechnungen. Man kann daher sagen,
daß die statist. Verteilung der verschied. Polymerisationsgrade im Rk.-Prod. durch die
Verzwcigungsrk. nicht wesentlich verändert wird. Die Möglichkeiten des Überganges
zum explosiven Verlauf werden erörtert. Die Begriffe „ Verzweigung“ u. „ Vernetzung“
werden unterschieden. Unlösl. Prodd. entstehen im allg. nur bei Vemetzungsrkk.,
während reine Verzweigungsrkk. (oc- u. ß -Verzweigung) lösl. Moll, liefern. Die statist.
Verteilung der Mol.-Geww. kann beim Auftreten von Verzweigungen durch die gleichen
Funktionen beschrieben werden, wie bei n. Polymerisationsverlauf. (Z. physik. Chem.,
Abt. B 44. 227— 47. Sept. 1939.)
U e b e r r e it e r .
G. V . Schulz, Experimentelle Beiträge zur Thermodynamik hochmolekularer
Lösungen. (Über die Löslichkeit hochmolekularer Stoffe. VII.) 224. Mitt. über makro­
molekulare Verbindungen. (223. vgl. vorst. Ref.; VI. vgl. C. 1939. ü . 2035.) Der
osmot. Druck von Lsgg. hochmol. Stoffe zeigt in vielen Fällen starke Abweichungen
vom v a n ’ t HoFFschen Gesetz. Diese Abweichungen können einmal bedingt sein durch
Wechselwrkg. zwischen den beiden Komponenten. Oder die Verdünnungsentropie A sy
könnte größer als die Mischungsentropie A sx* sein. Entscheidung zwischen diesen
beiden möglichen Fällen durch Best. der Temp.-Abhängigkeit der freien Energie. Aus
osmot. Messungen im Konz.-Gcbiet bis zu 5 % findet man, daß A sy — A s,*. Die
Abweichungen von der Idealität beruhen demnach auf energet. Wechselwirkungen
zwischen den Moll, der beiden Komponenten. In hochkonz. Lsgg. tritt in der Gleichung
A F i = A w i — T A st das Entropieglied T A sx gegenüber dem Wärmeglied A w x
zurück. Bei einem Mischungsverhältnis von ungefähr 1 : 1 liegen ideale konz. Lsgg.
im Sinne von N e r n s t vor. Bei noch höheren Konzz. nimmt das Syst. den Charakter
einer Verb. an. — In idealen Lsgg. muß (A p/p)/(A T/T) = 1 sein. Treten Assoziationen
auf, dann muß diese Größe > 1 sein. Man findet, daß diese Größe mit steigender Konz,
kleiner wird. Für die Konz. 0 wird der Wert 1 extrapoliert. Es tritt in den untersuchten
Lsgg. von Nitrocellulose in Aceton u. Polystyrol in Toluol keine Assoziation auf. —
Kryoskop. Messungen, bei denen eino geordnete Phase ausgebildet werden muß, sind
leicht Störungen ausgesetzt, während osmot. Methoden, bei denen Gleichgewichte
zwischen ungeordneten Phasen gemessen werden, unempfindlicher gegen Störungen
sind. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 45. 652— 58. Sept. 1939. Freiburg i. Br.,
Univ.)
L an tzsch .
G.
Schmid und 0 . Rommel, Zerreißen von Makromolekülen mit Ultraschall. P oly­
styrole von verschied. Mol.-Gew. wurden in Toluollsg. bei 70° mit Ultraschall behandelt.
Die Viscositäten der Lsgg. wurden als Funktion der Beschallungsdauer im O s t w a l d Viscosimeter bestimmt. Best. des Mol.-Gew. aus Viscositätsmessungen in verd.
Lösungen. Das Mol.-Gew. nimmt bei Beschallung, unabhängig vom Mol.-Gew. der
Ausgangssubstanz, bis etwa 30000 ab u. bleibt dann annähernd konstant. Dieselben
Beobachtungen wurden auch bei Polystyrol in anderen Lösungsmitteln gemacht, ferner
bei Lsgg. von Schießbaumwolle u. Polyacrylsäureestern. — Die Viscositätsabnahme
beruht auf Trennung von Hauptvalenzen. Es handelt sich nicht um Thixotropie oder
Beeinflussung der Gelstruktur. Die Depolymerisation ist unabhängig von der Ggw.
von Sauerstoff u. vom Auftreten von Hohlräumen. Sie nimmt mit steigendem Druck
etwas ab. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 45. 659— 61. Sept. 1939. Stutt­
gart.)
Lan tzsch .
R . W . Merzlin, Über das Gleichgewicht von 3 flüssigen Phasen in Dreikomponenten­
systemen. Es wurde das Gleichgewicht der 3 fl. Phasen im Syst. W.-Phenol-Bzn. nach
der synthet. Meth. von A l e x e j e w untersucht. Es zeigte sich, daß das von ScH R E IN Em a k e r s u. H i l l vorgeschlagene Schema nicht mit den experimentellen Daten in
Einklang gebracht werden kann. Es wird daher ein neues Schema zu Erklärung der
Entstehung von heterogenen Gleichgewichten zwischen 3 fl. Phasen vorgeschlagen,
das die gleichzeitige Existenz von 2 binoidalen Kurven zuläßt. (XitM inecKiiil >Kypuaji. Cepiiii A . )Kypna.i 06meit X hmuh [Chem. J. Ser. A , J. allg. Chem.] 8 (70). 1742
bis 1755. Nov. 1938. Perm, Univ., Labor, für allg. Chemie.)
K lever.
Je. F. Shurawlew, Homogenisierung der metastabilen Entmischung im Drei­
komponentensystem Anthranilsäure- Wasser-Pyridin. (Vgl. C. 1940. I. 30.) Auf der
Basis der physikal.-chem. Analogie von bin. Grenzsystemen wurde angenommen, daß
1940. I .
D t. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1163
im Syst. W.-Pyridin-Anthranilsüure ein Entmischungsgebiet mit oberem tern. krit.
Punkt besteht. Diese Annahme konnte durch die Verss. bestätigt werden. Es konnte
auch festgestellt werden, daß die metastabile Entmischung in bin. Systemen anscheinend
durch die gleichen Ursachen bedingt ist wie die stabile. Die Verschiedenheit der geometr.
Formeln der stabilen u. metastabilen Entmischung in den Dreikomponentensystemen
ist ausschließlich durch die Natur der einzelnen Bestandteile bedingt. ( X iim ii ' ic c k h ü
JKypiiaj. Cepun A. JKypnajt Ofimeü X iim h h [Chem. J. Ser. A, J. allg. Chem.] 8 (70)
1704— 10. Nov. 1938. Perm, Univ., Labor, für anorgan. Chemie.)
K le v e r .
K . H . Geib, Über den Austausch von Wasserstoffionen zwischen Schwefelwasserstoff
und Methanol. Der Wasserstoffaustausch zwischen Methanol u. Schwefelwasserstoff
wird mit den Ausgangssystemen CH3OD + H2S u. CH30H + D2S bei — 80, — 97
u. — 110° gemessen. Die Halbwertszeit der Gleichgowichtseinstellung ist bei der tiefsten
Temp. von der Größenordnung einer Stde., bei — 97° von derjenigen weniger Min.
u. bei — 80° < 1 Minute. Die Temp.-Abhängigkeit der Einstellungsgeschwindigkeit
entspricht einer Aktivierungsenergie von — 8 kcal; Zusatz von DC1 erhöht die Ein­
stellungsgeschwindigkeit deutlich. In dem erreichten Gleichgewicht ist der D-Geh.
der alkoh. Hydroxylgruppe erheblich höher als der im Schwefelwasserstoff (z. B. im
Methanol 66u/0 OD-Gruppen, im Schwefelwasserstoff 33 % D) entsprechend einem
Isotopenverteilungskoeff. von ~ 4 ,5 .
(Z. Elektrocliem. angew. physik. Chem. 45.
648— 50. Sept. 1939. Leipzig.)
R e it z .
Weldon G. Brown, Alex H . Widiger und Nicholas J. Letang, Beweis der
sterischen Natur des Orthoeffektes in den Wasserstoffaustauschreaktionen aromatischer tertiärer
Amine. An einer Reihe von Substanzen wurde der Austausch von Wasserstoff zwischen
den betreffenden Substanzen u. einer H2S 04-lialtigen Lsg. von schwerem Alkohol unter­
sucht. Die folgenden Substanzen wurden benutzt: o-, m- u. p-Chlordimethylanilin,
o-, m- u. p-Bromdimethylanilin, o-Fluordimethylanilin, N-Dimethyl-o-toluidin, 2-Dimethylamino-m-xylol,
N-Dimethyl-p-xylidin,
5-Dimethylaminotetralin, a.-Dimethylamninonaphthalin, N-Metliylindolin, N-Methyltelrahydrochinolin, N-MethyUicmoletrahydrochinolin. In allen Fällen wurde der Austausch bei den ortho-substituierten Dimethylanilinderiw. verhindert. Eine Bestätigung der Theorie, daß der Orthoeffekt
prim, ein ster. Effekt ist, ergibt sich aus der Beobachtung, daß die Hinderung der
H-Beweglichkeit durch ein o-F-Atom geringer ist als die durch ein o-Cl-Atom. Eine
weitere Bestätigung der Theorie ist, daß N-Mcthylindolin u. N-Methyltetrahydrochinolin, welche nahezu koplanare bicycl. Strukturen besitzen, leicht H austauschen,
während bei N-Methylhomotetrahydrochinolin, bei welchem der heterocycl. Ring ge­
faltet ist, der Austausch stark gehemmt wird. Die genauen Vers.-Ergebnisse sind
tabellar. zusammengestellt. (J. Amer. chem. Soc. 61. 2597— 2601. Okt. 1939. Chicago,
111., Univ., George Herbert Jones Labor.)
G o t t f r ie d .
Irving Roberts und Harold C. Urey, Kinetik des Sauerstoffaustausches zwischen
Benzoesäure und Wasser. Gemessen wurde die Geschwindigkeit des Austausches von
Sauerstoff zwischen Benzoesäure u. W . bei 80° in verd. wss. Lsgg. unter Benutzung
von HCl als Katalysator. Nach dom Vers. wurde die auskrystallisierte Benzoesäure
durch Überleiten über reduziertes Kupfer bei 500° zers. in Bzl. u. C 02 U. die C 02 massenspektroskop. auf das Verhältnis der Blassen 44— 46, entsprechend CI60 2 u. C160 180
analysiert. Gefunden wurde, daß die Geschwindigkeit des Austausches erster Ordnung
ist in bezug auf die 180-Differenz der Rk.-Teilnehmer, erster Ordnung in bezug auf
das H-Ion, unabhängig von der Konz, der Benzoesäure u. frei von Salzeffekten ist. —
Die Geschwindigkeitskonstante für n. HCl beträgt im Mittel 0,0142 ± 0,0004. (J.
Amer. chem. Soc. 61. 2580— 84. Okt. 1939. New York, Columbia Univ., Deptrn. of
Chem.)
G o t t f r ie d .
Irving Roberts und Harold C. Urey, Mechanismus der durch Säure katalytisierten
Esterhydrolyse, Esterifizierung und Sauerstoffaustausch von Garboxylsäuren. Unter Be­
zugnahme auf frühere eigene Arbeiten (vgl. C. 1 9 3 9 .1. 4589 u. vorst. Ref.) zeigen Vff.,
daß die durch Säure katalysierte Estcrhydrolyse, die Esterifizierung u. der Sauerstoff­
austausch von Carboxylsäuren sehr wahrscheinlich im Rk.-Mechanismus sehr ähn­
lich sind. Auf der Basis, daß diese Rkk. allg. durch Säure katalysiert werden u. erster
Ordnung in bezug auf Alkohol oder W . sind, ist es möglich, die Zus. der reagierenden
Komplexe, deren Verschwinden die Rk.-Geschwindigkeiten kontrollieren, nieder­
zuschreiben. Das Kriterium von B o n h o e f f e r des Vgl.-Gewichtes in leichtem u.
schwerem W. wird aus dem Grund kritisiert, weil der angenommene Mechanismus
für die von den Vff. diskutierten Rkk. nicht korrekt ist. (J. Amer. chem. Soc. 61.
2584— 87. Okt. 1939. New York, Columbia Univ., Deptm. of Chem.)
GOTTFRIED.
Louis Chardonnens und Peter Heinrich, Über die Reaktionsfähigkeit der Methyl­
gruppe. V. Nitro- und Dinitrotolwle,. (IV. vgl. C. 1939. II. 3965.) Es ist seit langem
1164.
D ,. A l l g e m e i n e ü . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. I .
bekannt, daß die CH3-Gruppen im o- u. p-Nitrotoluol eine gewisse Rk.-Fähigkeit besitzen
u. daß 2,4-Dinitrotolnol (V) in bes. Maße zu Kondensationsrkk. befähigt ist. Verss.
zur Kondensation von o- u. p-Nitrotoluol mit Nitrosoverbb. u. mit Benzaldehyd
waren zwar bisher erfolglos, doch konnten D ip fy u. Mitarbeiter (C. 1938. II. 2111)
p-Nitrotoluol (I) mit 4-Dimethylaminobenzaldehyd (XVII) zu IV kondensieren, u. Vff.
erhielten aus I u. p-Nilrosodimethylanilin (XVIII) geringe Mengen II. Es wurde weiter
gefunden, daß I mit Benzaldehyd in Ggw. einer ausreichenden Menge Piperidin bei
175— 185° 3— 4 % der theoret. Menge an III liefert; die Ausbeute an IV bei der Konden­
sation mit XV II konnte wesentlich verbessert werden. Mit o-Nitrotoluol ließen sich
die entsprechenden Rkk. nicht durchführen. — Ebenso wie V kondensiert sich auch
2,6-L'initrotoluol (IX) leicht mit Nitrosoderiw. u. Aldehyden; NO, läßt sich bzgl. der
aktivierenden Wrkg. auch durch CN ersetzen (vgl. P f e i f f e r , Liebigs Ann. Chem. 411
[1916]. 111; Bcr. dtsch. chem. Ges. 51 [1918]. 559). Vff. erhielten bei einer systemat.
Unters, der Rk. aus IX u. C0H5-CHO bzw. XV II in Ggw. von Piperidin 2,6-Dinitrostilben in 33%ig. bzw. X in 55%ig. Ausbeute; mit XV III erhält man geringe Mengen X I.
Verss., das 2,3-Dinitrotoluol in entsprechender Weise umzusetzen, waren erfolglos.
Dagegen reagiert 2,5-Dinitrotoluol (XII) in Ggw. von Piperidin mit CsH5-CHO u. X V II
unter Bldg. geringer Mengen X III u. X I V ; mit XV III erhält man geringe Mengen eines
noch nicht charakterisierten Produktes. 3,4-Dinitrotoluol (XV) scheint sich mit C0HS•CHO
u. XV II zu kondensieren, cs gelang aber nicht, aus den Rk.-Gemischen krystallin.
Prodd. zu isolieren. Dies ist vermutlich auf die Beweglichkeit des 3-ständigen NO,
zurückzuführen (vgl. Mangini, C. 1938. I. 3767). Dagegen erhält man mit XV III
geringe Mengen des Anils XVI, das bei der Hydrolyse mit HCl den entsprechenden
Aldehyd liefert. — Nach Tanasescu u . Nanu (C. 1939. II. 376) tritt bei der zuerst
von Sachs (Ber. dtsch. chem. Ges. 35 [1902]. 1224) untersuchten Kondensation von
V mit XV III 2,4-Dinitrobenzaldoxim-N-p-dimethylamiTwphenyläther (VI) als erstes
Rk.-Prod. auf u. kann unter geeigneten Bedingungen ausschließlich an Stelle des
erwarteten VII erhalten werden. Nach den Verss. der Vff. entsteht VII unter den von
Sachs angewandten Bedingungen in weit überwiegender Menge; VI tritt stets als
Nebenprod. auf u. kann durch Chromatograph. Analyse abgetrennt werden. Es läßt
sich unter den angewandten Rk.-Bedingungen nicht in VII umwandeln, sondern iso­
merisiert sich zu VIII u. ist demnach entgegen der Ansicht von Tanasescu u. Nanescu
nicht als Zwischenprod. der Bldg. von VII anzusehen.
II p-OsN •C6H4•C H: N ■C,H4•N(CH3),(p)
I II OjN-C ä -CH i CH-C.H j
IV 0 ,N •C6H4•CH: CH •C6H4•N(CH,),
VI *•«(0,N),C,H8. CH: N(: 0) •CeH4•N(CH,),
V II 2<1(0,N),C9H3»CH; N■C6H4»N(CH,)j V III 2-4(OaN),C6Hs-CO.NH.C9H4-N(CH3)a
X 2>6(0,N),C6Hs•CH: CH •C9H4•N(CH3),
X I “.«^N^CjHä.CHcN-Ce^-NlCH,),
X IH 2'“(0,N),CeHa-CH: CII ■C,Hj
XIV ***(O, N),CeHa•CH: CH •C8H4•N(CH3),
XVI 3>*(OsN)2C6Hs-CH:N-C6H4-N(CH3)S
V e r s u c h e . 4-Nitr6benzaldehyd-4-dimelhylaminoanil, C!5H 150 2N 3 (II), aus I u.
XV III bei 40-std. Kochen mit Na2C03 in A., Ausbeute 1,5 % ; ident, mit dem aus
4-Nitrobenzaldehyd u. p-Aminodimethylanilin erhaltenen Produkt. Bronzeglänzende
rote Nadeln aus A., F. 219°. Bei der Bldg. aus I u. X V III entsteht 4,4’ -Bisdimeihylaminoazobenzol, braune Nadeln aus Bzl., F. 243°, als Nebenprodukt. — 4-Nitroslilben
(III), aus 0,1 Mol I u. 0,1 Mol C6H6-CHO in Ggw. von 0,05 Mol Piperidin bei 175— 185°.
Ausbeute 3,5% . Gelbe Nadeln aus Methanol, F. 155,5°. 4-N üro-4'-dimethylaminostilben (IV), analog aus I u. XVII. Ausbeute 22% . Ziegelrote Blättchen aus Bzl.,
F. 250°. — 2,4-Dinilrobenzaldehyd-4-dimethylaminoanil (VII), aus V u. X V III bei
Ggw. von Na2C 03 in sd. A., Krystalle aus Aceton, F. 209— 210°. Durch fraktionierte
Adsorption der Bzl.-Lsg. an A120 3 u. Elution mit Aceton läßt sich 2,4-Dinilrobenzaldoxim-N-4-dimethylaminophenyläther (VI) abtrennen; Krystalle, F. 194°. 2,4-Dinitrobenzoesäure-4-dimethylaminoanilid, C16HI40 6N4 (VIII), beim Kochen von VI mit
Na2C 03 oder mit XV III u. Na3C03 in A., F. 237— 238° (Zers.) (vgl. T a n a s e s c u u.
Nantj). — 2,6-Diniiro-4'-dimethylaminostüben, C10H15O4N3 (X), aus je 0,1 Mol IX u.
XV II u. 0,05 Mol Piperidin bei 150— 160°. Ausbeute 55% . Violettrote Krystalle mit
dunkelgrünem Metallglanz aus Eisessig, F. 139 °. 2,6-Diniirobenzaldehyd-4-dimeihylaminoanil, CI5Hi10 4N4 (XI), aus 0,1 Mol IX u. 0,033 Mol X V III bei 32-std. Kochen
mit Na2C03 in Äthylalkohol. Nach Reinigung durch Chromatograph. Adsorption
violettrote, grünglänzende Prismen aus A. + Aceton, F. 150°, Ausbeute 1% . —
2,5-Dinitrostüben, CuH10O4N 2 (XIII), aus je 0,1 Mol X II u. C6H6CHO u. 0,05 Mol
Piperidin bei 165— 175°. Ausbeute 16%. Braune Nadeln aus A., F. 149,5°. 2,5-DinitrostUbendibromid, C14H]00 4N2Br2, aus X III u. Br in heißem Eisessig. Gelbliche
1940. I .
D ,. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i b .
1165
Nadeln aus Eisessig, E. 220— 222° (Zers.). — 2,5-Dinitro-4'-dimethylaminostilben,
C16H150 4N3 (XIV), aus X II, XV II u. Piperidin bei 160— 170“. Violette Nadeln aus
Bzl., F. 168°. Ausbeute 14%. — 3,4-Dinitrobenzaldehyd-4-dimethylaminoanil, C15H 140 4N<
(XVI), aus 0,1 Mol XV u. 0,05 Mol XVIII beim Kochen mit Na2C03 in Äthylalkohol.
Dunkelgrüne Nadeln aus Aceton, E. 186— 188°. Ausbeute 9 % . Als Nebenprod. ent­
steht eino Verb. ungewisser Konst., violette Blättchen aus Bzl., E. 220°. 3,4-Dinitrobenzaldehyd, C,H40 5N2, durch Schütteln einer Lsg. von XV I in Bzl. mit 15%ig. HCl.
Gelbliche Nadeln aus PAc. + Bzl., fast farbloso Blättchen aus W ., E. 62,5°. Phenylhydrazon, C13H10O4N4, violettrote, grünglänzende Krystalle aus Bzl., E. 184— 186°.
(Helv. chim. Acta 22. 1471— 82. 1/12. 1939. Ereiburg, Schweiz, Univ.)
Ostertag.
C. S. Marvel, William H . Rieger und Max B. Mueller, Einfluß der Substi­
tution auf die Dissozialion von Hexaaryläthanen. VIII. D ie Disproportionierung
von Tri-p-tolylmethyl. (VII. vgl. C. 1939. II. 3036.) Es wurde zunächst die Dissoziation
von Hexa-p-tolyläthan untersucht. Zu diesem Zweck wurde eine Lsg. von Tri-p-tolylchlormethan in Bzl. 10 Min. mit mol. Ag geschüttelt. Die Lsg. des Radikals wurde
sofort von dem AgCl abfiltriert u. die magnet. Susceptibilität bestimmt. Es ergab sich,
daß dos Hexa-p-tolyläthan in 0,08-mol. Lsg. in Bzl. zu 16 ± 2 % dissoziiert ist. Das
Tri-p-tolylmethyl, erhalten durch Schütteln von Tri-p-tolylmethylchlorid mit mol. Ag
in Bzl., erleidet Disproportionierung unter Bldg. von Tri-p-tolylmethan u. eines glasigen
polymeren Produktes. Die Entfernung aus Tri-p-tolylmethylchlorid durch Einw. von
Pyridin führt zu einem polymeren Prod., welches anscheinend ident, ist mit dem Prod.,
welches bei der Disproportionierung von Tri-p-tolylmethyl erhalten wurde. (J. Amer.
chem. Soc. 61. 2769— 71. Okt. 1939. Urbana, 111., Univ., Noyes Chem. Labor.) GOTTFR.
C. S. Marvel, Max B. Mueller, Chester M. Himel und Julius F. Kaplan,
D ie Disproportionierung von Hexa-p-alkylphenyläthanen und der Einfluß von ortho-,
meta- und para-Alkylgruppen auf die Dissoziation von Hexaaryläthanen. IX . Mitt. über
den Einfluß von Alkylgruppen auf die Dissoziation von Hexaaryläthanen. (VIII. vgl. vorst.
Ref.) Es wurde der Dissoziationsgrad von Ilexa-p-äthylphenyläthan, Hexa-p- n.-propylphenyläthan, Hexa-p-isopropylphenyläthan, Hexa-p-isobutylphenyläthan, Hexa-p-s.-butylphenyläthan u. Hexa-p-isobutylphenyläthan bestimmt. Experimentell wurde derart
vorgegangen, daß die entsprechenden Tri-p-alkylchlormethane in benzol. Lsg. mit mol.
Ag geschüttelt wurden, von dem gebildeten AgCl abfiltriert wurde u. die Susceptibilität
der Radikallsg. gemessen wurden. Es wurde gefunden, daß die Hexa-p-alkylphenyläthane in freie Radikale dissoziieren, welche der Disproportionierung unterliegen.
Der Dissoziationsgrad schwankt bei den einzelnen Verbb. zwischen 17 — 33°/o. Unter­
sucht wurde außerdem noch die Dissoziation von Di-p-tolyltetraphenyläthan, Di-o-tolyltetraphenyläthan, Di-p-isopropxylphenyltetraphenyläthan u. Di-p-tert.-butylphenyltetraphenyläthan. Gefunden wurde, daß diese Verbb. stärker dissoziieren als die Hexap-alkylphenyläthane, jedoch weniger schnell disproportionieren. (J. Amer. chem. Soc. 61.
2771 — 75. Okt. 1939. Urbana, 111., Univ., Noyes Chem. Labor.)
G o t t f r ie d .
Walter Hückel und Maria v. Schalscha-Ehrenfeld, Die Assoziation der Nitrotoluole. Aus den Unters.-Ergebnissen von D a v y u . S lD G W lC K (C. 1933. II. 509),
J e n k i n s u . S u t t o n (C. 1935. II. 1338) u. B e r g e r (C. 1 9 3 4 .1. 2401; 1935. I. 2795)
ist noch keineswegs eindeutig zu ersehen, welche konstitutiven Eigentümlichkeiten
für die Assoziation von Nitroverbb. verantwortlich zu machen sind. Während in
manchen Fällen ein Zusammengehen zwischen Dipolmoment u. cbullioskop. fest­
gestellter Assoziation ( B e r g e r ) beobachtet werden konnto, ist in anderen Fällen ein
solcher Zusammenhang nicht vorhanden. Vff. vermehren das vorliegende Beobachtungs­
material durch kryoskop. u. ebullioskop. Mol.-Gew.-Bestimmungen an den drei Nitrotoluolen, deren Dipolmomente deutlich verschieden sind, in Cyclohexan u. in Benzol.
Es zeigte sich, daß sich die drei Nitrotoluole untereinander völlig gleich verhalten,
ein Einfl. der Größe des Dipolmoments auf den Assoziationsgrad also n i c h t vor­
handen ist. Wie beim Nitrobenzol ist der Anstieg der Mol.-Geww. mit der Konz, in
Cyclohexan viel stärker als in Bzl., u. zwar ist der verhältnismäßige Anstieg in Cyclo­
hexan bei den Nitrotoluolen etwas größer als beim Nitrobenzol, in Bzl. dagegen etwa
g le ic h . — Vff. e rg ä n z e n die B E R G E R sch en Unterss. am a-Nitronaphthalin durch
kryoskop. Messungen in Bzl., sowie kryoskop. u. ebullioskop. Bestimmungen in Cyclo­
hexan. Die Ergebnisse liegen in derselben Richtung wie die von B e r g e r . Der Asso­
ziationsgrad u. seine Änderung mit der Konz, in Bzl. sind beim ^-Nitronaphthalin
größer als beim Nitrobenzol, u. in Cyclohexan größer als in Benzol. Näheres über die
Messungen im Original. — Im Hinblick auf andere Arbeiten wurden noch ebullioskop.
Messungen am trans-ß-Dekalol, F. 75°, in Bzl. u. Cyclohexan, sowie kryoskop. Messungen
in denselben Lösungsmitteln am a-Fenchol, F. 47°, in die Arbeit einbezogen. — Samt-
1166
D i- A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. I .
liehe Messungen in Tabellen. (J. prakt. Chem. [N. F.] 154. 57— 65. 6/12. 1939. Breslau,
Univ., Chem. Inst.)
Gelm roth.
Walter Hückel und Hubertus Pietrzok, Zur Kenntnis der Waldenschen Um­
kehrung. IV. Die ßeaklionsweisen des Phosphorpentachlorids. (III. vgl. C. 1939.
I. 2945.) Während nach den bisherigen Erfahrungen die Substitution von alkoh.
Hydroxyl durch Chlor mittels PC15 unter WALDENscher Umkehrung (WU.) zu ver­
laufen pflegt, fanden Vff., daß l-Menthol (I) bei dieser Rk. überwiegend unter Erhaltung
der Konfiguration reagiert. Eingehendere Unteres, zeigten, daß der ster. Verlauf der
Umsetzung weitgehend vom Reinheitsgrad des PC1Sabhängt (vgl. M e e r w e i n , C. 1924.
I. 764) u. dementsprechend durch Zusätze beeinflußbar ist. Zusätze von FeCl3 oder
AlClj (bzw. der entsprechenden Bromide bei der Substitution mit PBr5) bewirken
fast vollständige Ausschaltung der WALDENschen Umkehrung. So wurdo bei einem
Molverhältnis 1 PC15: 1 FeCl3 fast reines, — 37,3° drehendes l-Menthylchlorid (II) =
l c-Meihyl-3c-chlor-4,-usopro-pi/lc)jclohcxan erhalten. Durch bes. Verss. konnte die
Möglichkeit einer n a c h t r ä g l i c h e n Umlagerung durch das Metallchlorid v e r ­
n e i n t werden. Umgekehrt entsteht nun durch Zusatz größerer Mengen Pyridin
bei der Umsetzung (4 Mol auf 1 Mol PC15) unter prakt. vollständiger W U. prakt. reines
d-Neomenthylchlorid (III) = P-MethylS^chlor-^-isopropylcyclohexan mit der Drehung
+42,29°, allerdings in sehr schlechter Ausbeute infolge der Bldg. von — teilweise
Cl-haltigcn — Phosphoreäureverbindungen. Zur Erklärung dieser Befunde machen
Vff. folgende Annahmen: Das PC15 kann u. a. im Sinne eines Zerfalls in Ionen [PC14]+C1_
reagieren. Dieser Zerfall kann durch Komplexbildner begünstigt werden. Die Art der
Komplexbldg. u. somit auch die Wrkg.-Weise ist nun bei den genannten Metallchloriden
gänzlich verschied, von der des Pyridins: Die Elektronenschale des Fe- bzw. Al-Atoms
in den Chloriden ist unvollständig, so daß sich diese Chloride an Atome mit einsamen
Elektronenpaaren anlagern werden, während umgekehrt das Pyridin, das seinerseits
ein einsames Elektronenpaar am Stickstoff besitzt, mit diesem in eine auffüllbare
Elektronenschale einrücken wird:
PC15 + FeCl3 ^ [PC1.J+ [FeCl4] - ; PC)5 + (2) C5H6N ^ [(C5H5N :)(2)PC14]+C1Das Cl~-Ion in der Pyridinlsg. substituiert das Hydroxyl unter W U .; es liegt nach
I n g o l d u . H u g h e s (C. 1936. I. 744 ff., 1937. II. 3148; vgl. H ü c k e l , C. 1939. I I .
1026) eine n u c l e o p h i l e Substitution vom Typus 2 (S n 2) vor. (Vgl. auch die
Theorie der Substitution von M e e r u . P o l a n y i , C. 1933. I . 1397.) Das komplexe
Kation [C5H5N : PC14]+ kann ebenfalls mit I reagieren u. zwar unter Einlagerung
von I in den Komplex vermittels des einsamen Elektronenpaares am O-Atom u. an­
schließende Abspaltung eines Pyridiniumions, wobei stufenweise durch weitere analoge
Umsetzungen chlorhaltige u. schließlich der neutrale Phosphorsäureester entstehen.
Bei der Rk. mit FeCl3 oder A1C13 ist das freie, unter WU. reagierende Cl_ -Ion mehr
oder weniger unwirksam gemacht. I wird daher auch hier mit dem Kation [PC14]+
unter Anlagerung reagieren. Während jedoch im Falle des Pyridins dieses als Protonacceptor wirkte, fehlt in diesem Falle ein solcher. Vielmehr wird sich unter dem Einfl.,
den die Bindung des 0 an den P in der Anlagerungsverb, auf die Polarität der Menthyl-OBindung ausübt, eine Abspaltung von Menthylchlorid vollziehen. Bei dieser Sub­
stitution nach Typus Sn 1 läßt sich nun zwar von vornherein nicht ohne weiteres
etwas über den ster. Verlauf aussagen (vgl. H Ü CKEL, C. 1938. I . 1759, u. INGOLD,
1. c.), jedoch lehrt die Erfahrung bei der ebenfalls nach Typus Sn 1 verlaufenden Um­
setzung diastereomerer Amine mit H N 02, daß bei ster. nicht behinderten Aminen die
Substitution in Übereinstimmung mit theoret. Überlegungen ohne Konfigurations­
wechsel verläuft. Die gleichen Überlegungen gelten auch für das ebenfalls ster. nicht
behinderte I, so daß man auf Grund der Übereinstimmung zwischen Theorie u. Er­
fahrung bei den Aminen auch hier mit einer Substitution unter Erhaltung der Konfi­
guration rechnen kann: Der neue Substituent rückt von der ster. nicht behinderten
Seite in die Oktettlücke ein. Wie bei der Umsetzung der Amine mit H N 02 bleibt auch
hier, in Übereinstimmung mit der theoret. Vorstellung, die Bldg. von ungesätt. K W stoff — Menthen — aus. — Schließlich wird auch noch mit einem Reagieren des Phosphorpentachlorids als PCI5-M0I. mit I zu rechnen sein, bes. bei Abwesenheit ioni­
sierender Stoffe. Hier dürfte eine analoge Rk.-Weise wie mit dem [PCl4]+-Ion-erfolgen
unter Bldg. von II ohne Konfigurationswechsel. —- Vff. vergleichen ihre Beobachtungen
mit den über die Rk. zwischen d-Octanol-2 u. PC15 vorliegenden Erfahrungen (Houssa,
P h illip s, C. 1 9 3 2 .1. 2008; ygl. auch C. 1929. H . 2173 u. H ughes, In g o ld , M a s t e r m a n , C. 1937. H . 3145): In ä . unter Zusatz von Pyridin tritt prakt. vollständige WU.
ein; in A. unter Zusatz der mol. Menge ZnCl2 bleibt zu fast 30°/o die Konfiguration
erhalten, wobei hier allerdings nicht bewiesen wurde, ob das ZnCl2 nicht etwa nach­
träglich umlagernd gewirkt hat. Bei Verwendung von PC15 in Ä. ohne Zusätze trat im
1940. I .
D i- A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n i s c h e C h e m i e .
11 67
Gegensatz zu I fast vollständige WU. ein. Dies sclireiben Vff. dem Umstand zu,
daß beim Octanol infolgo Fehlens der bei I vorhandenen abschirmenden Isopropyl­
gruppe einmal eine Rk. des Chlorions nach Typ Sk 2 erheblich erleichtert wird im Vgl.
mit I, vor allem aber die Substitution nach Typ Sn 1 nicht so weitgehend nach einer
Richtung hin begünstigt wird. Vff. knüpfen hieran Überlegungen über die Vergleich­
barkeit von Verbb. mit mehreren Asymmetriezentren u. Verbb. mit nur einem Asym­
metriezentrum hinsichtlich des ster. Verlaufs einer Rk. an. Die UnteTss. über die
WU. an beiden Verb.-Typen sind als gleich aufschlußreich für das Problem des ster.
Verlaufs einer Substitution anzusehen. Cycl. Verbb. mit mein- oder weniger unbeweg­
lichem Kohlenstoffgerüst sind für das Studium der WU. bes. geeignet; denn es lassen
sich hier häufig gewisse Voraussagen über den ster. Verlauf einer Rk. machcn, die bei
entsprechenden Verbb. mit beweglicher C-Kette nicht möglich sind. — Vff. unter­
suchen noch die Rk. zwischen PCI5 u. 1-Borneol (IV), das zu den zu Umlagerung
neigenden Alkoholen vom Pinacolinalkoholtyp gehört. Bei der Umsetzung unter Zusatz
von FeClj erhält man — scheinbar im Widerspruch zu den Erfahrungen an I — fast
reines Isobornylchlorid (V). Dieses ist jedoch weitgehend racemisiert u. über das
Camphenhydroehlorid (VI) entstanden, wie sich ergibt, wenn man das Rk -Prod.
schnell u. ohne ionisierende Lösungsmittel aufarbeitet, wobei in der Hauptsache VI
gefunden wird. Es hat eine Substitution nach Typ Sn 1 stattgefunden, bei der zunächst
ein Bornylion entstanden ist, das sich alsbald in Camphenylion umgelagert hat (vgl.
H Ü CKEL u . N e r d e l , C. 1937. I. 3642). Zusatz von FeCl3 beschleunigt sowohl die
Racemisierung als auch die Isomerisierung von VI. Bei den Umsetzungen von I erfolgt
keine Umlagerung in tert. Chlorid, während jedoch W H ITM ORE u . J o h n s t o n , C. 1939.
I. 3711) bei acycl. Alkoholen vom Typ II •CIIOH •CII(CH3)2, dem I als cycl. Alkohol
entspricht, diese Umlagerung beobachteten. Dies dürfte auch wieder mit der Beweglich­
keit der offenen C-Kette Zusammenhängen, die es ermöglicht, daß das reagierende
Mol. verschied. Formen, z. B. auch die dem Neomenthol entsprechende annehmen
kann. — Umsetzungen von I mit HCl ergaben, daß die Ergebnisse der Umsetzungen
mit PC15 nicht etwa der Einw. des gleichzeitig auftretenden HCl zuzuschreiben sind;
denn mit HCl reagiert I außerordentlich träge. Nur mehrstd. Erhitzen im Bomben­
rohr ergab eine gute Ausbeute an Menthylchlorid, u. zwar — ebenfalls im Gegensatz
zu früheren Erfahrungen bzgl. des ster. Verlaufs bei Substitutionen mit HCl —
bestehend aus ca. 7 5% II u. 25% III.
V e r s u c h e . 60 g nicht gereinigtes PC15 u. 40 g I in 180 ccm tiefsd. PAe. bei
Eis-NaCl-Temp. umgesetzt, ergaben 36,6 g II, Kp.16 93— 93,5°; ocd = — 25,63° (bei
anderen Verss. — 25 bis — 30°); [<x]D20 = — 27,36°; nD20 = 1,46265; D .204 0,9371. —
242 g reines PC15 (Merck, ,,p. » .“ ) u. 180 g I in 450 ccm PAe. ergaben 169,5 g
(== 84% der Theorie) II, Kp.14 87— 88°, ocD = — 9,1°, neben sehr wenig Menthen.
Ähnliche Ergebnisse (ocd = — 5 bis — 12°) mit reinem PC15 bei weiteren Verss. in PAe.,
Ä. u. CC14. In Chlf. wurde ein durch süßlich, ätherartig riechende Beimengungen ver­
unreinigtes II vom Kp.0ll5 35— 40° erhalten. — 68 g PC16 (rein) in 50 ccm tiefsd.
PAe. mit 50 g I in 110 ccm ( = 4 Mol; weniger oder mehr Pyridin verschlechtert die
Ausbeute an III) reinem, trockenem Pyridin bei Eis-NaCl-Temp. umgesetzt, ergaben
2.3 g III, C10H19C1, Kp.„,0I 40— 41°; aD = +42,21°; [a]D2° = + 44,72; D .2°4 0,9457;
no20 = 1,46403; M d = 50,95 (ber. 51,05). Die Daten entsprechen der A u w e r s -S k i t a schen Regel. Bei gewöhnlicher Temp. ist die Verb. haltbar, bei höherer Temp. zers.
sie sich. Der nicht kryst. Dest.-Rückstand der Hochvakuumdest. spaltet bei 120— 150°
im Hochvakuum HCl ab unter Bldg. von Menthm, aD = +44,15° (nach Kochen über
Na). Mittels Essigesters lassen sich ferner Krystalle des Orthophosphorsäurementhylesters, F. 84° (vgl. M liO B E D Z K I u. J a n c z a k , C. 1932. II. 1167), daraus isolieren. —
Bei Zusatz von ca. %<> Mol’FeCls (sublimiert; kryst., wasserhaltiges FeCl3 wirkt ähnlich)
auf 1 Mol PC15 + 1 M o l I wurde ein II erhalten vom Kp.0l03 42° (1. Fraktion, mit einer
Spur Menthen), 42— 50° (2. Fraktion, mit einer Spur I); an = — 22,16° bzw. — 28,35°.
Bei Zusatz von ca. Vit Mol FeCl3 ergaben 29 g I bei der gleichen Umsetzung 24,8 g
vom Kp.13 82,5— 83,5°, aD = — 27,75°, u. 2,7 g vom K p.13 83,5— 84°, ocd = — 36,65°.
Bei Anwendung von 1 Mol FeCl3 wurden aus 19,5 g I 11,2 g II, aD = — 37,3°, neben
1.3 g chloridhaltigem Menthen, an = — 4,3°, erhalten. — 50 g PC15 + 2 g A1C13 (wasser­
frei) u. 34 g I in PAe. ergaben neben 2,3 g chloridhaltigem Menthen, Kp.14 55— 60°,
30,5
g II, Iip.14 84,5— 85,5° (13,5 g) u. 85,5° (17 g); aD = — 28,16° bzw. — 35,75°. —
4 g I u. 18 ccm konz. HCl ergaben im Bombenrohr bei 100° II, aD = — 26,2°, D2°4 =
0,9381; prakt. keine Bldg. von Menthen. Bei 8-std. Einleiten von HCl in 20 g I +
3 g ZnCl2 (wasserfrei) sehr unvollständige Umsetzung. Neben unverändertem I (Ent­
fernung als Phthalat) wurde II, Kp.0l0] 41— 42°, an = — 13,5°, gefunden. Ohne Zusatz
von ZnCl2, sowie in äther. oder benzol. Lsg. keine Umsetzung zwischen I u. HCl. —
1168
D j. A l l g e m e i n e d . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. I .
Bei 1-std. Stehen von 15 g II (an — ca. — 9 bis ca. — 8,5°) mit 2 g FeCI3 oder A1C13
bei Zimmertemp., bzw. mit 20 g PC16 + 2 g FeCl3 oder A1C13 bei 0° veränderte sich
II prakt. nicht. Bei 4-std. Erhitzen von 50 g II, an = — 25,12°, mit 60 g frisch dest.
A n i l i n auf 160— 170° entstanden 32,7 g Menthen, Kp.i6 50— 55°, an = + 14,1° (roh)
bzw. +19,85° (über Na dest., VII), u. 2,5 g II, Kp.I5 91,5°, an = — 47,5°; bei 1l2-std.
Erhitzen wurde mehr II erhalten, an = — 35,5°, D.20, 0,9374, m>2° = 1,46294, Md =
51,29 (berechnet 51,05). Die entsprechende Rk. mit C h i n o l i n (b1/2-std. Erhitzen
auf 190— 200°) ist zur Gewinnung größerer Mengen von annähernd reinem II ge­
eigneter; z. B. wurden aus 40 g II, an = — 26,2° erhalten: 6,3 g Menthen, Kp.12 5 51,5
bis 53°, an = +30,25° (roh) bzw. +39,44° (über Na dest., VIII), u. 17 g II, Kp.1!)5 83°,
an = — 45,4°. (Im Original weitere Beispiele für diese Umsetzung). Durch Kalilauge
[a) 30%ig., 3-tägiges Schütteln mit oder ohne Zusatz von Dioxan; b) 1/i-n., 21/ <-std.
Erwärmen auf W.-Bad] wird II (aD = — 25,85° bzw. — 5,1°) nicht verändert; auch
die KOH bleibt quantitativ unverändert. — Die bei der HCl-Abspaltung erhaltenen
Menthene wurden nach einer Meth. untersucht, die im Original beschrieben ist u. dio
darauf beruht, daß durch Toluolsulfonsäure in alkoh. Lsg. zl3-Menthen (an = + 88°)
rasch racemisiert wird, dagegen die Drehung des trans-ii2-Menthens (an = +107°)
fast unverändert bleibt. (Hierüber soll eine besondere Arbeit erscheinen.) Hiernach
besteht V II aus ca. 18°/o trans-A2-Menthen u. 82°/0 prakt. völlig rac. A s-Menihen,
V III aus ca. 15% Irans-As-Menthen, 25% akt. A 3-Menthen u. 60% rac. A 3-Menthen. —
Bei der Umsetzung von I mit PBr5 (Merck, „p. a.“ ) in PAe. wurden in drei Verss.
Menthylbromide, CI0H19Br, mit folgenden Konstanten erhalten: Kp.0 0005 bzw. 0 oos 41°.
41— 42°, — ; aD = +8.87°, — 5,98°, — 4,58°; [aD]20 = +7,67°, — 5,15°, — 3,93°; D20« =
(1,1599, 1,1610, 1,1652; nD20 = 1,48481, 1,48500, 1,48530; MD = 54,12, 54,08, 53,91
berechnet 53,94). Als Nebenprod. war etwas Dibrommenthan, C10H 18Br2, Kp.0l0t|8 80°,
entstanden. Bei Zusatz von (ca. */tt Mol) AlBr3 (sublimiert) wurde bei der Umsetzung
als Hauptprod. ein Menthylbromid, C10H19Br, mit folgenden Konstanten erhalten:
aD = — 24,16, [aD]20 = — 20,14°, D .2°4 1,1600, nD20 = 1,48549, Md = 54,17. — 20 g
IV, [ao] = — 36,99°, mit 27 g reinem PC15 ( + 3 g FeCl3) nach W a lla c h s Vorschrift.
(Liebigs Ann. Chem. 230 [1885]. 231) umgesetzt, ergaben ein Chlorid, Roh-F. 115°
(148°), nach Umkrystallisieren aus Methanol + HCl: F. 140— 142° (162°), an (in A.) =
+ 4 ,8 ° (+ 4 ,3 °); Geh. an V 81 % (97,8%) (analysiert nach M e e r w e i n u . v . E m s t e r ,
C. 1922. III. 1169). Bei Umsetzung von 15 g (7,7 g) IV mit 22 g PC15 in 15 ccm tiefsd.
PAe. u. 15 ccm Ä t h e r , ohne Umkrystallisieren des Chlorids aus Methanol, wurde
dagegen ein Chlorid vom F. 110— 113° (105— 106°). an (in Ä.) = +35,1° (+27,4°),
erhalten, das nach der M E E R W E lN sch en Analysenmeth. 67,2% VI (79,6% VI + V)
enthält. Zusatz von 0,56 g FeCl3 (sublimiert) bei der Umsetzung von 7,7 g IV ([an] =
+36,99° in A.) mit 11 g PC15 in 20 ccm Ä. ergab 4,8 g Chlorid, F. 135— 136°, [ocd] =
+ 8° (in Ä.), das aus 67,2% V, 24,3% VI u. 8,5% Bornylehlorid besteht. (Liebigs Ann.
Chem. 540. 250— 74.26/9.1939. Breslau,Univ.u.Techn. Hochschule,Chem.Inst.) G eLM .
Walter Hückel, Hydrolyse und Alkoholyse. Vf. stellt die verschied, theoret.
Möglichkeiten des Verlaufs einer Hydrolyse oder Alkoholyse zusammen. Seine Über­
legungen nahmen ihren Ausgangspunkt von seinen Arbeiten über die W A L D E N sche
Umkehrung, bes. von der Vorstellung, die er sich von den Rk.-Weisen des PC15 bei der
Substitution von Hydroxyl durch Chlor gebildet hat (vgl. HÜCKEL u. PlETRZOK,
vorst. Ref.) u. gründen sich auf die heutigen Anschauungen über den Verlauf der Sub­
stitutionen am 4-wertigen C-Atom. In vielen Punkten decken sich die Überlegungen
des Vf. mit der P F E IF F E R sch en Theorie der Hydrolyse (C. 1907. II. 1893). Der Kürzo
halber wählt Vf. bei seinen Betrachtungen durchweg Chloride als Beispiele für hydrolysierbare Verbindungen. Die Hydrolyse eines Chlorids (Substitution von CI durch
Ö H ), dessen CI an einem gesätt. C-Atom steht, betrachtet Vf. vom Standpunkte der
von INGOLD für solche Substitutionen entwickelten Systematik. Da bei der Hydrolyso
eines Chlorids CI stets als Ion abgespalten wird, handelt es sich hier um n u c l e o p h i l e Substitutionen (Sn). Dabei gibt es nun noch die beiden Möglichkeiten S y 1:
stufenweiser Verlauf infolge intermediärer Spaltung in Ionen, u. S n 2: wahre Sub­
stitution ohne faßbare Zwischenprodukte. Jedoch bietet das gesätt. C-Atom, das
keine anlagerungsfähige mehrfache oder aromat. Bindung u. auch weder einsame
Elektronenpaare, noch eine unvollständige Elektronenschale besitzt, keine Möglichkeit
zu einer intermediären Anlagerungsverbindung. Für prim. u. teilweise auch für sek.
Kohlenstoffchloride ist der Verlauf der Substitution nach Typus Sjf 2 von INGOLD,
H u g h e s u. Mitarbeitern erwiesen. Das OH-Ion nähert sich dabei dem C-Atom von
der dem CI-Atom entgegengesetzten Seite; die Substitution erfolgt unter W a LDENscher Umkehrung (vgl. INGOLD, H u g h e s u . Mitarbeiter, C. 1937. II. 3148, u. HÜCKEL,
C. 1939. II. 1025). Wahrscheinlich nimmt auch die Alkoholyse des Ghlf. in Ggw. von
194,0. I .
D i- A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
H 69
Alkoholat diesen Verlauf. Bei tcrt. Chloriden, Benzylchlorid, Allylchlorid, teilweise auch
bei sek. Chloriden findet eine Kryptoionenrk. nach Typus S n 1 statt, wobei aber eine
Mitwrkg. dos Lösungsm. erforderlich ist, das wahrscheinlich an einem einsamen
Elektronenpaare des Chloratoms angreift:
(CH3)3C—CI + HOH = (CH,),C;—c i:H —0 —H,
wobei die C— Cl-Bindung polarisiert u. gelockert wird, bis sich schließlich ein hydratisiertes Cl-Ion loslöst. Beim Tetrachlorkohlenstoff, bei dem das C-Atom vollständig
abgeschirmt ist, kommt eine Substitution nach Typ Sn 2 wegen des erforderlichen
hohen Aufwands an Aktivierungsenergie nicht in Frage. Infolge der Symmetrie des
Mol. u. der dadurch bedingten festeren Bindung der Atome ist hier aber auch eine
Einw. des Lösungsm. mit Substitution nach Typ Sn 1 erschwert. So erklärt sich die
große Stabilität des CC14 gegenüber hydrolysierenden Stoffen. Entsprechend liegen
die Verhältnisse beim Schwefelhexafluorid, dessen Zentralatom ebenfalls eine vollständige
Elektronenschale trägt. Dagegen ist Siliciumtetrachlorid trotz seines dem CC14 analogen
Baues außerordentlich leicht hydrolysierbar, da hier die Elektronenschale des Si Atoms,
das als Element der 2. Periode bis zu 12 Elektronen in dio äußere Schale aufnehmen
kann, noch unvollständig ist u. so die Möglichkeit einer intermediären W .- bzw.
Alkoholanlagerung an das Si-Atom mittels eines einsamen Elektronenpaares des
OAtoms gegeben ist:
SiCl4 + HjO --------y H— 0:S iC l, ------ HCl + HO— SiCl, usw.
...-CT.J" i":
;H CI.
Im Falle der Alkoholyse entstehen neben Kieselsäureestern in geringen Mengen organ.
t>
:rr
t>;
ri
Halogenide, da das intermediäre Anlage' ' " 0 ' " ”i
j'^'O-"'
rungsprod. nach zwei Richtungen zeri m .ö‘ i.^1
tt
rn7=o'.m
fallen kann.
Beim Phosphorpentachlorid
1 C1 ; Slh 9L
UDd
1 1 CI. .S. .CI
tritt der Zerfall nach II in den Vordergrund;
Af ■/,,
yi,
außerdem kommt hier auch ein Reagieren
01
als tPCl4]+Cl- in Betracht, (vgl HÜCKEL
u. PlETRZOK, 1. c.). Für Borlrichlorid ist ebenfalls ein Hydrolyse bzw. Alkoholyse
unter Anlagerung nach der PFElFFERSchen Theorie anzunehmen, da dio Elektronen­
schale des B im BCl, unvollständig ist. Umgekehrt besitzt Phosphortrichlorid ein ein­
sames Elektronenpaar, das die Anlagerung eines Protons ermöglichen könnte. Zur
Hydrolyse ist jedoch auch hier noch die Einlagerung eines OH-Ions unter Auffüllung
der Elektronenschale erforderlich. Beim analog gebauten, aber nicht hydrolysierbaren
StickstofftriclUorid mit vollständiger Elektronenschale des Zentralatoms ist eine solche
Einlagerung n ic h t m ö g lic h . — Bei der Hydrolyse der Chloride von Sauerstoffsäuren
ist der Rk.-Verlauf noch mehr oder weniger unsicher. Die Hydrolyse u. Alkoholyse
des Thionylchlorids dürfte entsprechend der des Bortrichlorids verlaufen. Dagegen
kommt bei der Hydrolyse von Sulfurylchlorid, Chlorsulfonsäure u. Phosphoroxychlorid
neben einem Rk.-Verlauf nach der P F E IF F E R sch en Theorie auch die Möglichkeit einer
Substitution nach Typus S y 1 in Frage. Die Langsamkeit der Hydrolyso der Sulfon­
säurechloride läßt bei diesen die Annahme einer Substitution nach S n 1 wahrschein­
licher erscheinen als die einer prim. Anlagerung an das S-Atom. Für die Hydrolyse
der Carbonsäurechloride nimmt Vf. eine intermediäre Anlagerung an die C=0-Doppelbindung an:
a
H
/O H
OTT
C H ,-C < M , 4 - I — *■ C H , - c A ) H — > C H , - C < X tl + HCl,
OH
N C1
bei der Veresterung der Säurechloride in Pyridin nach E i n h o r n ist dagegen aus der
Leitfähigkeit der Lsgg. auf eine Komplexionenbldg. als Zwischenstufe zu schließen, z. B .:
+
+
:ö :
C*HS— C C I -+ ROH ----- y
C.H.N
c 6h
:'d :
— c :o-
c 6h 6n
r CI-
------ >•
ii
C,H6- C < g R + [C*H,NH]+C1-
(Liebigs Ann. Chem. 5 4 0 . 274— 84. 26/9. 1939. Breslau, Univ. u. Techn. Hochschule,
Chem. Inst.).
G elm roth .
Laurence F. King, Die relativen Geschwindigkeiten der Alkoholyse gewisser Aralkyl'p-nitrobenzoate. Die relativen Geschwindigkeiten der Alkoholyse verschied. Aralkyl-pnitrobenzoate werden in Methanol-A. u. A.-A. in schwach alkal. Medium untersucht.
X X I I . 1.
76
1170
D j . A l l g e m e i n e u . t h e o e e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. I
Die Geschwindigkeitskoeff. nehmen durch das Auftreten von Nebenrkk. mit fort­
schreitender Alkoholyse gleichmäßig ab. Es besteht keine einfache direkte Beziehung
zwischen Alkoholysengeschwindigkeit u. Mol.-Gew. des veresterten Alkohols, jedoch ist
die Rk.-Fähigkeit stark von der Länge u. dem Verzweigungsgrad der C-Kette, von dem
Mol.-Gew. des Arylalkohols, von der Natur der funktionellen alkoh. Gruppen u. zu
einem geringeren Betrage von der Stellung des Bzl.-Ringes im Mol. abhängig: mit zu­
nehmender Länge der C-Kette, wachsender Verzweigung am a-C-Atom, ansteigendem
Mol.-Gew. nimmt die Rk.-Geschwindigkeit bei der Alkoholyse ab; sek. Propyl- u. Iso­
propylgruppen werden viel weniger leicht als prim., tert. Äralkylgruppen prakt. kaum
ersetzt. Die Geschwindigkeit der Methanolyse ist weit größer als die der Äthanolyse.
V e r s u c h e . Die relative Rk.-Fähigkeit von Äralkylgruppen bei der Alkoholyse
(Methanolyse, Äthanolyse) von p-Nitrobenzoaten wird an folgenden Verbb. untersucht:
Benzyl- (I), 2-Phenyläthyl- (II), 2-Phenylpropyl- (III), 3-Phmylpropyl- (IV), 1-Phenylpropyl- (V), 1-Phenyläthyl- (VI), 2-Phenylisopropyl- (VII), 1-Phenylisopropyl-p-nitrobenzoat (VIII). Sie nimmt in der angegebenen Reihenfolge ab (Ausnahme: VI zeigt bei
der Äthanolyse auffallend hohen Geschwindigkeitskoeff.). — p - N i t r o b e n z o e s ä u r e e s t e r (FF. korr.), aus den Alkoholen u. Benzoylchlorid in Pyridin [Phenyl­
ester (IX) aus dem Säurechlorid u. Phenol ohne Lösungsm.; Methylester (X) aus I u.
Methanol mit Na, Äthylester (XI) aus Na-Athylat u. Esterrückständen vorst. Verss.]:
X , Tafeln aus Bzl.-Lg., F. 95,5— 96,0°; XI, Nadeln aus wss. A., F. 56,0— 56,5°; IX,
Nadeln aus Aceton-A., F. 129— 130°; I (wie die folgenden aus A. umkryst.), Tafeln,
F. 83,5— 84,5°; VI, Nadeln, F. 42,5— 43,5°; II, Tafeln, F. 61,5— 62,0°; V, Prismen,
F. 56,5— 57,5»; III, Tafeln, E. 64,5— 65,5»; IV, Nadeln, F. 46,5— 47,5»; VIII, lange
Nadeln, E. 136— 137»; VII, Tafeln, F. 61— 62». — 1 -Phenylpropanol, Kp.I3_J4 102— 104»,
Ausbeute 44% . 2-Phenylpropanol (XII): Chloraceton wird mit Phenyl-Mg-bromid zum
Chlorhydrin (Kp.21 129— 132°, Ausbeute 55% ) umgesetzt, das durch Na-Äthylat zu 79%
in Phenylmethyläthylenoxyd, Kp.l0_ 1, 72— 75°, übergeführt wird. HCl isomerisiert diese
Verb. zum Hydratropaldeliyd, Kp.10_ „ 80— 87°. Durch Zn-Staub u. Essigsäure wird
der Aldehyd zu 2-Phenylpropylacetat, Kp.,0_n 95— 105°, Ausbeute 57% , reduziert. Die
Verseifung des Acetats ergibt X II, Kp.n 110— 113°, Ausbeute 70% . — 2-Phenylisopropylalkohol (XIII), Kp.22 105— 107°, Ausbeute 49% . Phenylurethan von X III, F. 87
bis 88°. 1-Phenylisopropylalkohol, Kp.14_15 95— 96°. (J. Amer. ehem. Soe. 6 1 . 2383
bis 2387. 8/9. 1939. Toronto, Univ.)
R lE D E L .
J. R . Velasco, Hydrolyse von Säurechloriden. Mit J. R. Borbolla, I. Acetylchlorid u. Chloracetylchlorid. Es wurden die Hydrolysegeschwindigkeiten von Acetylchlorid u. Chloracetylchlorid in Toluol bei 25» bestimmt. Bezeichnet man mit i , u. k,
die Rk.-Geschwindigkeiten der Hydrolyse von Acetylchlorid u. Chloracetylchlorid u.
mit K x u. K.¿ die Dissoziationskonstanten der Essigsäure u. Chloressigsäure, so besteht
die Beziehung k j k t = V krjk¡. Es ist £, = 100,3 10-3 , k2 = 111,6-10-1 , K t — 1,8610-5, K 2 — 1,55-10-5. — II. Thionylchlorid u. Sulfurylchlorid. Es wurde die gleiche
Beziehung wie in I. gefunden; ebenso war die experimentelle Anordnung die gleiche.
Es ist k¡ (Thionylchlorid) = 17,20 10"2, k„ (Sulfurylchlorid) = 39,67 10~4, K x —
5,0-10-6 , K 2 — 1,15’ 10-2. — Mit A . Ollerö. III. Benzoylchlorid, o-Methylbenzoylchlorid u. Phenylacetylchlorid. Es wird die Hydrolysegeschwindigkeit in Toluol bei 25»
untersucht. Es wurde die gleiche Beziehung wie in I. u. II. gefunden. Es ist k (Benzoyl­
chlorid) = 0,000 80, k (Phenylacetylchlorid) = 0,000 23, k (o-Methylbenzoylchlorid) =
0,00130; ifii-cooH = 2,14-10-4 , .Schj.cooh — 1,86 10-s . — IV. Acetylchlorid, Propionylchlorid u. Butyrylchlorid. Die Verss. wurden wieder in Toluol bei 25 u. 45» durchgeführt.
Zwischen der Hydrolysegeschwindigkeit k u. der Anzahl der C-Atome im Mol. besteht
die Beziehung log (¿2/&j) = 0,30 (?i2— n,). Die Aklivierungswärmen sind für die drei
Chloride fast gleich, zwischen 5000 u. 6000 cal. Beim Übergang vom Acetyl- über das
Propionyl- zum Butyrylchlorid nimmt die ster. inakt. Größe zu, da eine ster. Hinderung
in der Rk.-Fähigkeit des Carbonyl-Cl nicht auftritt. (An. Soc. españ. Física Quim. 3 4.
179—-97. 905— 10. 911— 18. 3 5 . 76— 83. Sevilla, Facultad de Ciencias, Labor, de química
experimental y de química técnica.)
G o ttfr ie d .
J. R. Velasco und J. R . de la Borbolla, Organische Reaktionen: Die Geschwindig­
keit als Mittel zur Abschätzung der sterischen Molekülkonstitution. (Vgl. vorst. Ref.)
Aus den Rk.-Geschwindigkeitskonstanten (fc,, k2) in verschied. Lösungsmitteln (in
Abwesenheit von Katalysatoren) bei verschied. Tempp. kann man unter Berücksich­
tigung der Aktivierungsenergie u. der Rk.-Konstanten (z. B. der Dissoziationskonstanten)
auf die ster. Konst. der Rk.-Teilnehmer schließen. Als Beispiel untersuchen Vff. die
Hydrolyse von Acetyl- u. von Chloracetylchlorid in Bzl., Toluol u. Xylol bei 15, 20,
25 u. 35». Zunächst wird festgestellt, daß die Hydrolyse von CH3COCl u. CHsClCOC!
1940. I .
D i- A l l g e m e i n e ü . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1171
durch H" nicht katalyt. beeinflußt wird; dementsprechend ist die Hydrolysegeschwin­
digkeit in W . u. in D20 gleich. Der Quotient k1/k2 (kt = Hydrolysekonstante von
CH3COCI, k2 von CHjCICOCI) wird in Bzl. = 9,8,in Toluol = 9,15, in Xylol = 8,80
gefunden. Theoret. ist k j k 2 = (KJK^'U. Für die Dissoziationskonstanten ergibt sich
im untersuchten Fall (K 2/K1)'U — 9,15. Aus den Ergebnissen läßt sich der Schluß
ziehen, daß der Abstand des CI vom C bei CH3COCl erheblich größer ist als bei CH2C1C0C1,
ohne daß aber bei letzterem eine funktionelle ster. Hinderung für die Rk.-Fähigkeit
des Carbonyl-Cl vorliegt; vielmehr ist die ster. Hinderung bei gleicher Aktivierungsenergio bei beiden Verbb. gleich. (An. Soc. españ. Física Quim. 3 4 . 603— 36. 1936.
Sevilla, Lab. f. allg. u. techn. Chemie.)
R. K . M ü l l e r .
Paul M. Leininger und Martin Kilpatrick, Die Hydrolyse von Älhylal. Die
Geschwindigkeitskonstantc £ h , 0 + für die Hydrolyse von Äthylal, CH2(OC2fls)2, wird
von 0— 40° bei verschied. HCl-Konzz. gemessen. Im untersuchten Temp.- u. Konz.Bereich ist die Hydrolyse eine Rk. 1. Ordnung. Wie bei anderen Formalverbb. ist die
Rk. von einer Kontraktion begleitet. Die bimol. Konstante wächst mit zunehmender
HCl- u. mit abnehmender Athylalkonz. (der Einfl. der Äthylalkonz. auf kn,Q+ ist
gering).
Für die zwischen Elektrolyt (HCl) u. ¿ 11,0+ herrschende Beziehung
(log i n ,0+ = log fc0H,O+ + ß G für jede Temp. im angegebenen Konz.-Bereich)
werden Gleichungen für — 0,01, 10,00, 15,00, 20,00 u . 25,00° gegeben. Der Elektrolyt­
effekt nimmt mit ansteigender Temp. ab. Die Parameter der A R R H E N IU S -G leichung,
Ea u. 11, wachsen mit ansteigender Temp. u. nehmen mit zunehmender HCl-Konz. ab.
Für 30° in 0,5-mol. HCl ist E a 25,290 cal. Wie bei der Rohrzuckerinversion (vgl.
C. 1 9 3 9 . I. 2987) nimmt mit einer Erhöhung der HCl-Konz. die Aktivierungsenergie ab.
Der Temp.-Effekt auf E a jedoch verläuft in entgegengesetzter Richtung wie bei der
Inversion der Saccharose, d Ea/í T ist positiv u. gleich 31 cal pro Grad. Für die
Änderung von Ea u. B mit der Temp. bei 0,5-mol. HCl-Konz. gilt die Gleichung
ln iu ,o + = 34,175 — (25,304¡B T ) (die nach dieser Gleichung berechneten Werte
weichen durchschnittlich ± l,2°/0 von den beobachteten ab). Entsprechend gilt für die
Rohrzuckerinversion ln ¿11,0+ = 35,33 — (26,250¡R T) (0— 40°) (HCl-Konz. 0; durch­
schnittliche Abweichung 3% ). Die von M o e l w y n - H u g h e s (C. 1 9 3 4 . II. 2789) für
3 Temp.-Bereiche (HCl-Konz. 0,2-mol.) aufgestellten G le ich u n g en ergeben niedrigere
als die von Vff. für E a u. B erhaltenen Werte. Für den Temp.-Bereich 30— 90° (von
J a c k s o n u . G i l l i s 20— 90° gemessen, Bur. Standards J . Res. 1 6 [1920]. 125) gilt
folgende Exponentialgleichung (0,01-mol. HCl): ln ¿ 11,0+ = 34,61 — (25,705/¿? T)
(30— 90°) (B bei 49,85° berechnet). Im Gegensatz zu M o e l w y n - H u g h e s finden Vff.,
daß sieh d E a¡d T zwischen 30— 40° 0 nähert. Zur Erklärung für den Einfl. der Elek­
trolytkonz. auf E a wird das Auftreten eines P rä g le ich g e w ich ts angenommen. (J . Amer.
chem. Soc. 6 1 . 2510— 14. 8/9. 1939. Pennsylvania, Univ.)
R ie d e l.
G.
P. Kane, Der Einfluß von N 0 2 auf die 2-stufige Entzündung von Kohlen­
wasserstoffen. Der Einfl. von Zusätzen von NO» auf die Selbstentzündung von Ge­
mischen von Propan, Butan u. Acetaldehyd mit 0 2 wird untersucht. Es zeigt sich eine
starke Abhängigkeit der Wrkg. von der Temperatur. Bei Tempp. oberhalb des Ge­
bietes, in dem kalte Flammen auftreten, hat X O,-Zusatz in allen Fällen beschleunigen­
den Einfl. auf die Entzündung; dies äußert sich in einer Herabsetzung der unteren
Druckgrenze u. Verkürzung der Induktionsperiode. Bei tieferen Tempp., bei denen
die Entzündung in 2 Stufen vor sich geht, lassen sich verschied. Wrkg.-Weisen des NOs
feststellen. Die Bldg. der kalten Flamme wird durch N 0 2 beträchtlich gehemmt, unter
geeigneten Bedingungen kann das Auftreten einer kalten Flamme überhaupt völlig
unterdrückt werden. Dagegen wird die n. Entzündung gefördert. Als Deutung für
das Verh. des N 0 2 wird angenommen, daß die Oxydation zu den Endprodd. be­
schleunigt wird, während die für die Ausbldg. von kalten Flammen erforderlichen bes.
Zwischenprodd. zerstört werden. (Proc. Roy. Soc. [London], Ser. A 1 7 1 . 251— 69.
19/5. 1939.)
v. M ü f f l i n g .
PaulDumanois, Georges Reutenauer und Marcel Pretter, Über die Verbrennung
von Kohlenwasserstoffgemischen. Gemische von Dekalin und Dicyclopentadien. (Vgl.
C. 1 9 3 9 . I. 4175.) Dicyclopentadien wirkt (im Gegensatz zu Tetralin) hemmend auf
die Entflammung leicht oxydierbarer Kohlenwasserstoffe. (C. R. hebd. Séances Aead.
Sei. 2 0 8 . 1814— 16. 5/6. 1939.)
L in s e r .
J. H. Burgoyne, D ie Verbrennung von aromatischen und alicydischen Kohlen­
wasserstoffen. II. D ie Entzündung von aromatischen Kohlenwasserstoffen bei hohen
Temperaturen. (I. vgl. C. 1 9 3 8 . II. 842.) Die Entzündung von Gemischen von B d .,
Toluol, Äthylbenzol, n-Propylbenzol, o-, m-, p-X ylol u. Mesitylen mit 0 2 in verschied.
Mischungsverhältnissen wird untersucht. Die Anwendbarkeit der Beziehung für die
krit. Daten: log (p/T) = (A /T ) - f B wird geprüft u. im allg. mit den Daten in guter
76*
1172
D ,. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. r.
Übereinstimmung gefunden. Bei Bzl., Äthyl- u. n-Propylbonzol steigt der Wert von
A mit der Temp. an. Die Mischungsverhältnisse von KW-stoff: 0 2 werden zwischen
2 u. 0,2 variiert. Die Entzündung ist bei den fetteren Gemischen von einer Kohleabscheidung begleitet; mit zunehmendem 0 2-Uberschuß wird eine immer stärkere
Hs-Bldg. festgestellt. Verdünnung mit IST2 erniedrigt die untere Entzündungsdruck­
grenze, während Zusatz von He den entgegengesetzten Effekt hat. Dies läßt sich
dadurch erklären, daß die Entzündung zum Teil ein Ketten-, zum Teil oin rein therm.
Vorgang ist, so daß das verschied. Verb. der zugesetzten Inortgase auf dem Unterschied
in den Wärmeleitfähigkeiten u. Diffusionskoeff. beruht. Eine Vergrößerung der Ober­
fläche im Verhältnis zum Vol. erschwert dio Entzündung ebenfalls. Es wird der Schluß
gezogen, daß bei der Entzündung von Bzl. u. seinon höheren Monoalkylderivv. (Äthyl-,
n-Propylbenzol) Kettenvorgänge eine wichtige Rolle spielen, daß dagegen bei den
Mono-, Di- u. Trimethylderiw. mehr therm. Vorgänge vorherrschen. (Proc. Roy. Soc.
[London], Ser. A 171. 421— 33. 6/ 6. 1939. London, Imperial College, Dep. of Chem.
Technol.)
V. M ÜFFLING.
T. Amemiya, Spalten gasförmiger Kohlenwasserstoffe durch Funkenentladung.
I,—n . I. Spalten von Methan. II. Verdünnen von Methan. Es wurde die Spaltung im
elektr. Funken bei etwa 50000 u. 100000 V untersucht. Dio Spaltung wird begünstigt
durch Steigerung der Stromstärke u. Verweilzeit. Die Ausbeute an C2H, ist proprtional der Strömungsgeschwindigkeit u. umgekehrt proportional der Verweilzeit u.
der CHt-Spaltung. H 2 u. CO begünstigen die C2H2-Bildung. N2 ist ohne Wrkg., C 02,
0 2-Dampf hemmen die C2H2-Bildung. (J. Soc. chem. Ind. Japan, suppl. Bind. 41.
371 B— 376 B. Nov. 1938. Saitama Kawaguchi, Japan, Imperial Fuel Research Inst,
[nach engl. Ausz. ref.].)
JÜ. S c h m i d t .
T. Amemiya, Spalten von gasförmigen Kohlenwasserstoffen durch Funkenenüadungen. III. Spaltung einiger Paraffinkohlenwasserskiffe. IV. Spalttmg einiger
Olefinkohlemvasserstoffe. (II. vgl. vorst. Ref.) Es wurde die Spaltung von Äthan,
Propan u. den Butanen u. der entsprechenden Olefine untersucht. Hauptprodd. sind
in allen Fällen C2H2 u. H2. Durch Zusatz von H2 wird die C2H2-Ausbcute in allen
Fällen erhöht. (J. Soc. ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 41. 415 B—^17 B. Dez. 1938.
Saitama Kawaguchi, Japan, Imperial Fuel Research Inst, [nach engl. Ausz.
ref.].)
Jü. S c h m i d t .
D.
N. Andrejew, Polymerisation von Äthylen, Propylen und Butylen-1 durch stille
Entladungen. Unter der Einw. von stillen elektr. Entladungen (15 000 V, 25— 30 mAmp.
u. 50 Hz) polymerisieren Äthylen, Propylen u. Butylen-1 unter Olefinbldg.; bei den bis
160° sd. Fraktionen sind auch gesätt. u. in geringerer Menge aromat. KW-stoffe vor­
handen. 6— 7 1/Stde. Äthylen ergaben als Mittel über 39 Stdn. 1,86 g/Stde. fl. KW stoffe, insgesamt 72,5 g; davon 29% Fraktion 60— 160° mit rfs°4 = 0,7602, nu50 = 1,4252,
mittleres Mol.-Gew. 121,9, JZ. 175,2, enthaltend 78,7% Olefine, 2,8% Aromaton u.
18,5% Paraffine; Fraktion 160— 200°, 13% , nD80 = 1,4530; Fraktion 200— 250°, 14% ,
nDJ0 = 1,4798. Die Polymerisation von Äthylen durch stille Entladungen gibt anders­
artige Prodd., als die mittels Phosphorsäure unter Druck, bei dor größere Mengen
Aromaten u. Naphthene u. nur wenig Olofine entstehen. — Beim Durchsatz von 18 bis
201/Stde. Propylen (Verweilzeit von 0,2— 0,25 Min.) wurde in 61 Stdn. 127,5 g fl.
Kondensat erhalten; die Fraktion 25— 100°, 65% (davon die Hälfte Kp. 50— 80°), hatte
fZ:04 = 0,7215, no20 = 1,4020, mittleres Mol.-Gew. 103,1, JZ. 152,2 u. enthielt 55%
Olefine, 13% Aromaten u. 32 % Paraffine. — Bei dem Polymorisationsprod. des
Butylen-1 hatte die Fraktion 40— 160° (46% des Kondensat«) d2°4 = 0,7350, np*°=
1,4182, mittleres Mol.-Gew. 124,8— 126,6, JZ. 191,4, 82% Olefine, 8% Aromaten, 9 %
Paraffine; die Fraktion 110— 120° (14% des Kondensats) bestand je zur Hälfte aus n.
u. Isooctan u. Octylen; die Bldg. von Äthylen u. Propylen betrug insgesamt weniger als
5 % . Bei höheren Fraktionen steigt der Geh. an ungeeätt. Verbindungen. (Hubccth/i
ÄKaseMH« HayK CCCP. Cepun XHMHiecKa» [Bull. Acad. Sei. URSS, Ser. chim.] 1938.
1039-—53. USSR, Akad. d. Wiss., Inst. f. organ. Chemie.)
AndrUSSOW.
Victor R . Ells und W . Albert Noyes jr., Photochemische Studien. X X I X . Die
Zersetzung von Diäthylketon bei kurzen Wellenlängen. Ein Vergleich von Aceton, Äthylpiethylketon und Diäthylketon bei 3000 A. (X XV III. vgl. C. 1 9 3 9 .1. 4590.) Die Quanten­
ausbeute bei der CO-Bldg. aus Diäthylketon im Wellonlängenbereich 1850—2000 A ist
recht hoch u. scheint sich mit einer Druckemiedrigung dem Einheitswert zu nähern.
Nimmt man für die CO-Bldg. aus Aceton bei 3000 A eine Quantenausbeute von 0,095
an, so zeigt sich, daß die Ausbeute bei Äthylmethylketon nur unbedeutend höher ist
u. bei Diäthylketon ca. 1 beträgt. Die Propionylradikale zeigen also entweder eine
hohe innere Instabilität oder es treten Rkk. auf, die ihre Bldg. einschließen, aber endlich
zur Entstehung von CO führen. In der Nähe des UV dissoziiert Äthylmethylketon
1940. I.
D i- A l l g e m e i n e
ü . t h e o r e t i s c h e o r g a n i s c h e C h e m ie .
1173
wahrscheinlich fast vollständig, aber nicht nur, in Äthylradikale. Im Bereich kurzer
Wellenlängen werden im Primärprozeß nahezu gleiche Anteile Äthyl- u. Methylradikale
gebildet. Am weitaus häufigsten entsteht aus den Äthylradikalen Butan, ein geringer
Bruchteil bildet Äthan u. Äthylen. (J. Amer. chem. Soc. 6 1 . 2492— 96. 8/9. 1939.
Roehester, Univ.)
R ie d e l .
R . Nelson Smith, Philip A . Leighton und Wesley G. Leighton, Die Qvanienausbeute bei der Hydrolyse der Monochloressigsäure. Die Quantenausbeute bei der
Hydrolyse der Monochloressigsäure ist stark temperaturabhängig (2537 Â : 25° 0,31;
69° 0,69). Lichtintensität u. Konzentration sind innerhalb des untersuchten Bereichs
ohne Einfluß. Die Aktivierungsenergie der Dunkelrk. wird zu 24,000 cal/Mol. be­
rechnet. Während bei 25° die Geschwindigkeit der Dunkelrk. nur ca. 1 % der während
der Photolyse beobachteten Geschwindigkeit beträgt, bewirkt Temp.-Erhöhung auf
69° ein Ansteigen auf 57% . Die Änderung der Quantenausbeute mit der Temp. ist
durch das Auftreten von Sekundärrkk. zu erklären, die zu einer Deaktivierung oder
Spaltung führen. (J. Amer. chem. Soc. 6 1 . 2299— 2301. 8/9. 1939. Stanford,
Univ.)
R ie d e l .
Sutezo Oguri, Muneo Takei und Nobutoshi Fujita, Untersuchungen über photo­
chemische Umwandlungen von Gellulosederivaten. I. Abnahme des Stickstoffgehaltes von
Nitrocellulose im ultravioletten Licht. Die Geschwindigkeit des N-Verlustes von Nitro­
cellulosepulver bei UV-Bestrahlung wird mit der Zeit u. mit zunehmender Schicht­
höhe des Pulvers geringer, mit steigender Temp. größer. Die Zers, scheint in örtlicher
Denitrierung u. photochem. Oxydation der Cellulosemoll, zu bestehen. (J. Soc. chem.
Ind. Japan, suppl. Bind. 42. 54 B— 55 B. Febr. 1939. Tokio, Univ. [nach engl. Auaz.
ref.].)
N eum ann.
Thadée Urbanski, Wladyslaw Malendowicz und KamilDybowicz, Über die
Wirkung ultravioletter Strahlen auf Nitroglycerin. Bestrahlt man Nitroglycerin (I) mit UVLicht (10— 60 Min.), so tritt nach der Bestrahlung ein Zerfall ein, dessen Grad von der
Dauer u. der Intensität der vorangegangenen Bestrahlung abhängt. Der Grad der Zers,
wird durch den pn-Wert gemessen. Nach 48 Stdn. etwa erreicht das ph sein Minimum,
später nimmt die Acidität wieder ab, was durch die Bldg. organ. Säuren unter dem
Einfl. des aus dem I entstandenen NOz erklärt wird. Ferner ist bestrahltes I empfind­
licher gegen Wärme: bestrahltes I explodiert bei 245° bereits nach 1,1 Sek., nicht
bestrahltes erst nach 1,6 Sek. ; bei 270° sind die entsprechenden Zeiten 0,25 bzw.
0,4 Sekunden. Die Rk.-Prodd. erreichen bei 110° einen Druck von 300 mm Hg in
160 Min. bei bestrahltem I, u. erst in 215 Min. bei nicht bestrahltem I. Den gleichen
spontanen Zerfall nach Belichtung mit UV-Licht konnten Vff. auch bei anderen
explosiven Salpetersäureestern beobachten (Nitroerythrit u. Nitromannit). (C. R.
hebd. Séances Acad. Sei. 2 0 9 . 103— 05. 10/7. 1939.)
M. S c h e n k .
O. L. Evenson, Wirkung von Licht au f Erythrosin und Bromsäure. Wss. Lsgg.
von Erythrosin (I) bleichen bei Bestrahlung mit direktem Sonnenlicht schnell aus,
während das Ausbleichen in 47%ig. A. viel langsamer vor sich geht. Durch die Wrkg.
des Lichts soheint J aus I abgcspalten zu werden, wie sich auch Br bei Einw. direkten
Sonnenlichts auf trockenes Tetrabromfluorescein (Bromsäure) abzuspalten scheint. In
Ggw. von I werden auch andere Farbstoffe durch Beli< htung als Ergebnis der Einw.
von Licht auf I zere., was an Indigodisulfonsäure (Handelsbezeichnung „Indigotine“ ) u.
einigen anderen ermittelt wurde. (J. Assoc. off. agric. Chemists 2 2 . 773— 77. Nov. 1939.
Washington, U. S. Food and Drug Administration.)
B eh rle.
Lawrence J. Heidt, Photochemische Erzeugung von reduzierenden Zuckern aus
Olykosiden durch ultraviolettes Licht, a- u. ß-Phenylglucopyranosid, a- u. ß-Benzylglucopyranosid, ß-(ß-Phenyläthyl)-glucopyranosid u. ß-Benzylfructopyranosid wurden in
0,02-n. wss. Lsg. bei 23“ mit UV-Licht bestrahlt (Lichtstrom 8,6 X 1018 Photonen
der Wellenlänge ). 254 m/i pro Minute). Die sich durch die Bestrahlung bildenden redu­
zierenden Zucker (Glucosen u. Fructosen) wurden durch Titration mit Natriumthiosulfat
u. durch die Änderung des Drehungsvermögens bestimmt. Die Vers.-Ergebnisse sind
tabellar. zusammengestellt. (J. Amer. chem. Soc. 6 1 . 2981— 82. Okt. 1939. Cambridge,
Mass., Inst, of Technology, Research Labor, of Phys. Chem.)
G o t t f r ie d .
B.
A . Talmud und D. L. Talmud, Die katalytische Aktivität von Fermenten auf
organischen Adsorbentien. Die Addition von Brom an Äthylen wird in Ggw. von
Palmitinsäure als Katalysator untersucht. Verwendet werden 2 Proben von Palmitin­
säure mit verschied. Orientierung der Moll, in der Oberflächenschicht: bei Probe 1
zeigen die KW-stoffketten nach außen, bei Probe 2 („verkehrte“ Palmitinsäure) die
Carboxylgruppen. In Übereinstimmung mit der Erfahrung, daß die Bromaddition
an C,H4 durch polare Katalysatoren beschleunigt wird, ergibt Probe 2 eine stärkere
Rk.-Besehlcunigung als Probe 1. Die Geschwindigkeiten in Ggw. der Katalysatoren
im
D ,. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. I.
werden mit der Geschwindigkeit in einem leeren, mit Paraffin ausgekleideten Gefäß
verglichen. — Die Adsorptionsisothermen von Pepsin u. Urease werden an Palmitin­
säure u. Cetylamin mit ebenfalls verschied. Orientierungen der Moll, in der Oborflächenschicht untersucht. Die „verkehrte“ Palmitinsäure wird durch Niederschlagen aus
wss. K-Palmitatlsg., das „verkehrte“ Cetylamin (Aminogruppen nach außen) mit wss.
Alkali aus der alkoh. Lsg. des Chlorhydrates. Eine wesentliche Adsorption von Pepsin
findet nur an der „verkehrten“ Palmitinsäuro statt (6,9-IO18 Moll./g); an verkehrtem
Cetylamin wird Pepsin nicht adsorbiert, verliert aber durch Schütteln mit dem Amin
seine Aktivität vollständig (vermutlich infolge einer geringen Löslichkeit des Amins
u. seiner Adsorption an den proathet. Gruppen des Fermentes). Urease wird an „ver­
kehrter“ Palmitinsäure stark adsorbiert, bewahrt dabei aber nur etwa 2/a seiner ursprüng­
lichen Aktivität. An der „nicht verkehrten“ Säure wird es anscheinend ebenfalls
adsorbiert, wobei aber die Aktivität völlig verloren geht. (Acta physicochim. URSS
1 0 . 481— 90. 1939. Leningrad, Inst. f. physikal. u. ehem. Forschungen.)
R e it z .
Paul K . Glasoe und L. F . Audrieth, Säurekatalyse in Aminen. I. Die kata­
lytische Wirkung von Cydohexylammoniumsalzcn auf die Reaktion zwischen Cydohexylamin und Estern. Die Ammonolyse von Estern durch fl. NH, wird durch NH4-Salze
katalyt. beschleunigt; dieses Verh. kann als Säurekatalyse aufgefaßt werden (vgl.
A u d r i e t h u . K l e i n b e r g , C. 1 9 3 9 . I. 43 02). Es war hiernach zu erwarten, daß auch
die Bldg. von N-substituierten Amiden durch Umsetzung von Estern mit Aminen
durch Zusatz der entsprechenden Aminsalze beschleunigt wird. Die Verss. wurden
mit Cyclohexylamin (I) ausgeführt, weil dieses stark bas. ist u. viel stärker Protonen
aufnimmt als NH3. Äthylacetat, Phenylessigsäureäthylester, Äthyllactat u. Malonester
setzen sich bei Abwesenheit von I-Salzen nicht oder nur in geringem Umfang mit I
um; setzt man zu einer auf 100 ccm aufgefüllten Lsg. von 0,05 Mol Ester in I 0 ,0 2 Mol
(bei Malonester 0,01 Mol) I-Hydrojodid, so wandeln sieh die Ester in 200 Stdn. zu 11,
12, 81 u. 9 7 % in die entsprechenden Cyclohexylamide um. Die Rk. verläuft offen­
sichtlich nach dem Typ einer Säurekatalyse. — Cydohexylaminsalze: C6H13N + HBr,
E. 196— 197». C6H13N + H N 03, F. 156°. C6H13N + HJ, F. 193— 194». 2C 0H13N +
HJ, F. 185 — 1 8 7 °; geht beim UmkrystalHsieren aus A. in C6H 13N + HJ über. —
Malonsäurebiscydohexylamid, Krystalle aus A. -f- W ., E. 175°. Phenylessigsäurecyclohexylamid, F. 134°. Milchsäurecydohexylamid, Krystalle aus Aceton bei — 3 0 “, F. 59 °.
(J. org. Chemistry 4 . 54— 59. März 1939. Urbana, Hl., Univ.)
Ostertag .
Paul K . Glasoe, J. Kleinberg und L. F. Audrieth, Säurekatalyse bei Aminen.
11. Die katalytische Wirkung verschiedener Butylammoniumsalze auf die Aminolyse von
Äthylphenylacetat in wasserfreiem, n-Butylamin. (I. vgl. vorst. Ref.) Die Aminolyse von
Äthylphenylacetat in n-Butylamin zu Phenylacet-N-butylamid wird durch Butylammo­
niumsalze katalysiert. Die katalyt. Wirksamkeit äquimol. Konzz. verschied. Butyl­
ammoniumsalze nimmt in der Reihenfolge CI' > C2H30 2- > CeH5COO~ > Br“ >
N 0 3~ > CNS- > J~ > C104_ ab. Der Charakter einer pseudobimol. Rk. bleibt nur
unter bestimmten Bedingungen erhalten. Wird z. B. das Verhältnis der mol. Konzz.
zwischen Amin u. Ester vergrößert, so wächst auch der Wert für die Geschwindigkeits­
kontante der Reaktion. (J. Amer. ehem. Soe. 6 1 . 2387— 89. 8/9. 1939. Hlinois,
Univ.)
R ie d e l .
Lois Zucker und Louis P. Harnmett, Der Einfluß von Kern- und Seitenketten­
substitution auf die durch das Oxoniumion katalysierte Jodierung von Acetophenonderivaten.
Nach einer eolorimetr. Meth. wurde die Geschwindigkeit der Jodierung von Aceto­
phenon, p-Bromacetophenon, p-Mdhylacdophenon, 2,4,6-Trimdhylacdophenon, Propiophenon, n-Butyrophenon u. Isobutyrophenon in einer 1,388-mol. wss. Lsg. von HCl04
u. von Acetophenon in einer 0,201-moi. wss. Lsg. von HC104 gemessen. Es wurde
gefunden, daß die Jodierung von Acetophenon genau erster Ordnung in bezug auf
Acetophenon ist mit einer siebenfachen Variation in der anfänglichen Konz. u. nullter
Ordnung in bezug auf Jod mit einer dreifachen Variation in der anfänglichen Konz,
u. einer elffachen Variation in der J-Konz. während des Verlaufes eines einzelnen
Experimentes, im ganzen demnach einer 22-fachen Variation in der J-Konzentration.
Eine ster. Hinderung in der Jodierung von 2,4,6-Trimethylacetophenon wurde nicht
beobachtet. (J. Amer. ehem. Soe. 6 1 . 2779— 84. Okt. 1939. New York, Columbia
Univ., Dept. of Chem.)
GOTTFRIED.
Lois Zucker und Louis P. Hammett, Der Mechanismus der durch Säure kata­
lysierten Enolisierung von Acdophenonderivaten. (Vgi. vorst. Ref.) Der dio Ge­
schwindigkeit b e stim m e n d e Schritt in der Enolisierung von Ketonen ist wahrscheinlich
ein Protonenübertritt. Der Mechanismus dieser durch Oxoniumion katalysierten Rk.
ist I u . II, w o K H die Ketoform des Ketons, EH die Enolform u. JH2+ ein Z w is ch e n io n
d e r Form III bedeuten. Zweck der vorliegenden Unters, war, diesen M ech an ism u s
1940. I.
I
D ,. A l l g e m e i n e u . t h e o k e t i s c h e o b g a n i s c h e C h e m i e .
ICH 4 - OH +
JH2+ +
11,0
III
11 75
- C - 6— h ]+
oh 1
n
JH,+ + H ,0
EH + OH3+
aufzuklären. — Gemessen wurden die Ionisationskonstanten von Propiophenon,
n-Bulyrophenon u. Isobutyrophcnon. Die Jodierung von Acetoplienon zeigt eine allg.
Säurekatalyse. Es wird gezeigt, daß die Entfernung des Protons der dio Geschwindig­
keit bestimmende Schritt bei der durch Säure katalysierten Enolisierung von Ketonen
ist. (J. Amer. ehem. Soc. 61. 2785— 91. Okt. 1939. New York, Columbia Univ., Dept.
of Chem.)
G o t t f r ie d .
L.ois Zucker und Louis P. Hammett, Kinetik der Jodierung von Acetoplienon
in schwefelsaurer und überchlorsaurer Lösung. (Vgl. vorst. Ref.) Untersucht wurde
die Jodierung von Acetophenon in HC104-Lsgg. von 2— 30°/o u. in H2S 04-Lsgg. von
0,5— 66°/0. Die Geschwindigkeit wird bestimmt durch die Geschwindigkeit der Enoli­
sierung von Acetophenon in den verdünnteren Säurelsgg. u. durch die Rk.-Geschwindigkeit des Enols mit Jod in den 51°/ ig. u. höherkonz. H 2S 04-Lsgg.; bei den dazwischen­
liegenden Säurekonzz. sind diese beiden Geschwindigkeiten von vergleichbarer Größe.
In wss. HC104-Lsgg. ist dio Enolisierungsgeschwindigkeit nicht proportional nach h0,
jedoch über einen weiten Bereich hinweg proportional nach CoHj- Rkk., deren Ge­
schwindigkeiten direkt proportional ha sind, wenn dies in großen Grenzen geändert
wird, sind wahrscheinlich Beispiele einer spezif. H-Ionenkatalyse u. nicht einer allg.
Säurekatalyse. (J. Amer. chem. Soc. 61. 2791— 98. Okt. 1939. New York, Columbia
Univ., Dept. of Chem.)
GOTTFRIED.
Kenneth C. Bailey, D ie Verzögerung chemischer Reaktionen. X . Die Wahl von
Verzögerern bei Oxydationen in flüssiger Phase. (IX . vgl. C. 1939. ü . 1266.) Die Er­
gebnisse von annähernd 200 Unterss. über Oxydationen in fl. Phase sind unter Berück­
sichtigung der Rkk., bei denen bes. Gruppen von erfolgreichen oder erfolglosen Ver­
zögerern gefunden werden, in Tabellenform zusammengefaßt. Unter den beschriebenen
Substanzen gibt es keine, die a l l e Typen von Oxydationen in fl. Phase verzögert.
(Proc. Roy. Irish Acad., Sect. B 45. 373— 412. Nov. 1939. Dublin, Univ.) R i e d e l .
G. Canneri und D. Cozzi, Über den Mechanismus der katalytischen Wirkung der
Vanadiumoxyde bei der Umwandlung des Methylalkohols in Formaldehyd. Die Um­
wandlung von CH3•OH in CH20 mittels Vanadinsäureanhydrid ist hach den angestellten
Verss. als charakterist. Rk. der Vanadinsäure anzusehen, die eine intermediäre Verb.,
einen Methylester der Orthovanadinsäure, entstehen läßt. Das spezif. Agens der
Katalyse ist das V20 5, das zur Bldg. der intermediärenVerb. notwendig ist, aber seine
Wirksamkeit hängt ab von der Bldg. niederer Oxyde, die ihrerseits durch Spaltung
der intermediären Verb. entstehen, vgl. Schema I, II u. III. Die zur Erzielung hoher
I 6 CH3•OH + V20 6 = 2 (CH3)3V 0 4 + H 20
II 6 (CH3)3V 0 4 + 2 H20 = V20 4 + 5 CH3- OH + CH20
III
2 (CH3)3V 0 4 + H 20 = V20 3 + 4 CH3■OH + 2 CH20
Ausbeuten an CH20 günstigsten Bedingungen werden dargelegt. (Chim. e Ind. [Milano]
21. 653— 55. Dez. 1939. Florenz, Univ.)
B eh rle.
H . W . Thompson, Das Ultrarotspektrum von Methylamin. (Vgl. C. 1939. I. 2392.)
Das Ultrarotspektr. von Methylamin wurde zwischen 7000 u. 12 000 A mit geringer
Dispersion ausgemessen. Die beobachteten Banden wurden nach Schwingungsquanten­
zahlen eingeordnet. Die Rotationsstruktur einer Bande bei 9950 A wurde mit höherer
Dispersion untersucht. Es ist eine Senkrechtbande. Aus der Analyse ergeben sich
als Atomabstände: rcN ~ 1.47 Ä, ruH ~ 1,02 Ä. Winkel C— N— H 108°, sowie eine
tetraedr. Methylgruppe. Im Methylaminmol. kommt keine innere Rotation vor. (J.
chem. Physics 7 . 448— 52. Juli 1939. Pasadena, Cal., Inst. Teehnol.)
R lT SC H L.
F.
T. W all und W . F. Claussen, Infrarotabsorptionsuntersuchungen einiger Glykole
und Äthoxyalkohole. Es wurden die infraroten Absorptionsspektren in dem Gebiet
der OH-Bande bei 2,8 fi in CCl4-Lsg. verschied. Konz, aufgenommen von Äthylen­
glykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Peniamethylenglykol, Hexamethylenglykol, Decamethylenglykol, Octadecamethylenglykol, 2-Äthoxyäthanol-l (Cellosolve), 3-Äthoxyproganol-l, 4-Äthoxybutanol-l u. 5-Äthoxypentanol-l. Aus den erhaltenen Spektren
ergibt sich, daß die Äthoxyalkohole unter Bldg. von intermol. H-Bindungen sieh
assoziieren. Auch der substituierte Propanol u. Butanol bildet stabile Ringe, während
Äthoxyäthanol keine Anzeichen von Ringbldg. erkennen läßt. Die Glykole zeigen
ebenfalls H-Bindung, sie kann nur nicht genau wegen ihrer geringen Löslichkeit unter­
sucht werden. (J. Amer. chem. Soc. 61. 2679— 83. Okt. 1939. Urbana, Hl., Univ.,
Noyes Chem. Labor.)
G o t t f r ie d .
1176
D j- A l l g e m e i n e d . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1940. I.
H.
W . Thompson, Die ultrarote Bande 7525 A von Ameisensäure. Es wurde die
AbsorptionBbande der Ameisensäure bei 7525 Ä untersucht. Es ist eine Zwitterbande,
bei der die Komponente des Senkrechttyps intensiver ist. Aus einer überschläglichen
Analyse der Rotationsstruktur wird unter plausiblen Annahmen das kleine Trägheits­
moment zu 10,83-IO-40g/qcm ermittelt. Die Bande ist in ihrer Struktur ganz ähnlich
der nächst niederen Harmon. bei 9801 A. (J. ehem. Physics 7. 453— 55. Juli 1939.
Pasadena, Cal., Inst. Technol.)
R lT SC H L.
P. T. W all und W . F. Claussen, Infrarote Absorptionsspektren von einigen Carboxylsäuren und von Dibemoylmethan und verwandten Molekülen. Im Gebiet der H-Bin­
dung wurden die infraroten Absorptionsspektren aufgenommen von Deuteroessigsäure (I), Essigsäure (II), Deuterobenzoesäure (III), Benzoesäure (IV), Deuteropropionsäure (V), Propionsäure (VI), Diäthyhnalonsäure (VII), Azelainsäure (VIII), Dtbenzoylmethan (IX), Diphenylmethan (X) u. Benzil (XI). Ganz allg. ergab sich, daß die Spektren
von I— VI sehr ähnlich sind; die zwischen 3,2 u. 4,0 ß liegende Absorption entspricht
den H-Atomen der H-Bindungen. Die bei III u. IV beobachteten vier Maxima können
als 2 Dublette angesehen werden, hervorgerufen durch innere Effekte. Bei III ist
diese Aufspaltung nicht so deutlich zu beobachten. Die Spektren von V II u. VIII
sind Behr ähnlich dem Spektr. von V I. Auf den Spektren von IX , X u. X I tritt sehr
deutlich die charakterist. aromat. CH-Absorption in der Gegend von 3,24 ß auf. Deut­
lich ist auch die aliphat. CH-Absorption von X zu erkennen. Eine breite Absorption
von IX bei etwa 3,8 u läßt vermuten, daß Enolisierung mit anschließender H-Bindung
eingetreten ist nach dem Schema
0
<j)
0 —H --------y O
C9H5—
CHa—ö —C„H5
*
C„H5—C = C ------- C - C aHs
(J. Amer. ehem. Soc. 6 1 . 2812— 15. Okt. 1939. Urbana, Ul., Univ., Noyes Chem.
Labor.)
GOTTFRIED.
E.
J. Rosenbaum u n d T. A . Ashford, Das Bamanspektrum von Trimethylantimon. Das R a m a n - Spektr. von Trimethylantimon wird durch Quecksilberlinien
erregt. Die beobachteten R A M A N -F requ en zen werden mitgeteilt. (J. chem. Physics 7.
554. Juli 1939. Chicago, Univ.)
R it s c h l .
H . Q. Füller, L. W . Phillips und G. M. Almy, Die Fluorescenz von Diacetyl,
ihre Quantenausbeule und die Auslöschung durch Jod. (Vgl. C. 1 9 3 9 . n . 4212.) Zur
Fluoreseenzerregung diente Hg-Bogenlicht der Wellenlängen 4358, 4047 u. 3650 A.
Eingcstrahlte u. Fluorescenzenergie wurden mit Photozellen gemessen, die beide mittels
einer geeichten Thermosäule kalibriert waren. Die gemessenen Absorptionskoeff. u.
Quantenausbeuten für die drei Hg-Linien werden angegeben. Letztere zeigt für 4047 A
ein Minimum. Zusatz von 0,007 mm J2 zu 49 mm Diacetyl verringert die Fluorescenz
bei 4358 A auf weniger als 3% - Der Auslöschungsquerschnitt von Jod ist 50— 100-mal
so groß wie der von Sauerstoff. Bei mehrstündiger Bestrahlung des Diacetyl-Jodgemisches nimmt die Fluorescenz wieder zu. Die Jodmoll, verlieren ihre auslöschende
Wrkg. durch Resonanz mit den angeregten Diacetylmolekülen. (J. chem. Physics 7.
973. Okt. 1939. Urbana, 111., Univ.)
RlTSC H L.
A . H . Pfund, Dispersion und Durchlässigkeit von Methylmethacrylatpolymeren.
Die Dispersion der Substanz (Lucit) wurde mit einem Prisma von 30° brechendem
Winkel gemessen. Die Auswertung erfolgte photograph. mit den Linien eines Queck­
silberbogens. Dies ergab Dispersionswerte von der Durchlässigkeitsgrenze bei 3130 A
bis zur Plattengrenze bei 10140 Ä. Die Ergebnisse werden mitgeteilt. Die Durch­
lässigkeit wurde im Sichtbaren u. naben Ultrarot mit einem Glasmonochromator mit
Thermosäule, im UV mit einem Quarzspektrophotometer gemessen. Die Durchlässig­
keit ist im UV größer als die von Glas, im Ultrarot geringer, sie reicht bis 2900 A,
bei 0,12 mm Dicke bis unter 2536 A. Im Ultrarot liegen Absorptionsbanden bei 1,16,
1,40 u. 1,72 fi. (J. opt. Soc. America 2 9 . 291— 93. Juli 1939. Baltimore, Johns Hop­
kins Univ.)
R it s c h l .
Maurice L. Huggins, Die Struktur von Insulin. Vf. konstruiert unter Benutzung
bekannter Röntgendaten Projektionen der Elektronendichte von Insulin auf die
Ebene (0001) u. stellt VgU. mit der von WRINCH vorgeschlagenen Insulinstruktur an.
(J . Amer. ehem. Soc. 6 1 . 2982. Okt. 1939. Rochester, N . Y ., Kodak Res. Lab.) G o t t f r .
W . J. Svirbely, D er dirigierende Einfluß des elektrischen Moments au f die Substi­
tution am Benzolring. Es gilt folgende Regel (S v i r b e l y u. W a r n e r , C. 1 9 3 5 . H . 33):
Im allg. wird, wenn das elektr. Moment eines monosubstituierten Bzl.-Deriv. größer
als ~ 2,07 D. ist, die zweite substituierte Gruppe in die m-Stellung dirigiert; ist das
Moment kleiner als ~ 2,07 D., so wird die nächste Gruppe in die o- u. p-Stellung
dirigiert. — In einer Tabelle werden die monosubstituierten Bzl.-Derivv. aufgeführt,
1940. I .
D ,. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n is c h e C h e m i e .
1 1 77
deren Momente seit 1935 bestimmt worden sind. Verbb., die ungesätt. Bindungen in
der monosubstituierten Gruppe enthalten (Styrole, Diazoaminobenzole, Cinnamylderivv. usw.) sind hierbei nicht berücksichtigt. (J. Amer. ehem. Soc. 6 1 . 2555. 8/9.
1939. Univ. of Maryland.)
R ie d e l .
Norman C. C. Li, Dipolveränderung von Äther. Vf. vergleicht die Dipolmomente *
der Reihe C2H5OX, mit X = H, C2H 5, C,H„, iso-C6Hu u. CeHs u. der Reihe C0H,OY.
mit Y = H, CH3, C2H6 u. C6H5. In beiden Fällen nimmt /.i in der genannten Reihenfolge
ab, in Übereinstimmung mit der von B y e r s (vgl. C. 1 9 3 9 . I. 4913) geäußerten An­
nahme. i-i von Äthylbutyläther bestimmte Vf. zu 1,2. (J. ehem. Physics 7 . 1068. Nov.
1939. Peiping, China, Yenching Univ., Dcpartm. of Chem.)
F u ch s.
William 0 . Baker und Charles P. Smyth, Molekulare Freiheilsgrade und Schmelzen
bei Alkylhalogeniden. Gemessen werden die DE. von iso-GzH -Br u. n-C\Bn Br bei
verschied. Frequenzen sowie die dielektr. Verluste bei iso-C3H .B r im fl. u. festen
Zustand. Die frequenzabhängige DE. des iso-C3H,Br deutet auf einen gehemmten
Rotationsfreiheitsgrad im anisotropen Mol.-Gitter über einen 40°-Intervall unterhalb
deB F. hin. Beim n-C5H)1Br wird die monotrope Umwandlung, durch die der F. um
5,9° höher liegt als der E. bestätigt. RotationsfreiheitBgradc werden hier nicht fest­
gestellt. In einer Tabelle werden die FF. u. dazugehörige Entropieänderungen, Um­
wandlungspunkte u. dazugehörige Entropieänderungen, Aktivierungswärme der Viscosität, Verdampfungswärme sowie die Ausdehnung des Temp.-Intervalls, in dem die
Substanzen fl. sind, gebracht, u. zwar von folgenden Verbb.: CH3Br, C\HhBr, n-C3H .Br,
iso-C3HyBr, n-CtH ,B r, iso-C.tHtBr, tert.-GiHtBr, n-OiH n Br, iso-CbH u Br, n-CtH n Br,
GClt , tert.-GtH ,Cl, CBU, C2Cle, C(CH3)t , C2(CH3) „ (CH3)3CC H : CII2, (CH3).fiH (C Ih)sCH3, GH3C H ß H (C iHr) C H .ß H z, CH3C(CH3\ (C H ^ C U Z, (C //3)2C 7/C //2C//(G7/3)2,
CH3CH,C(CHz) f i H £ H 3, (CH3)3CHC(GH3)3. Auf Grund des Zahlenmaterials wird
gezeigt, daß bei Moll., deren verschied. Orientierung wenig Einfl. auf die Gittemachbam
hat, Energieaufnahme durch entstehende Rotationsiteiheitsgrade möglich ist. Der
Schmelzprozeß kann dann zu höheren Tempp. verschoben werden. Solche Stoffe
existieren dann nur in einem verhältnismäßig engen Temp.-Bereich als Flüssigkeit.
Weiter werden Zusammenhänge zwischen Mol.-Symmetrie, F., Umwandlungs- u.
Schmelzentropien besprochen. (J. Amer. chem. Soc. 6 1 . 1695— 1701. Juli 1939.
Princeton, Univ., Frick Chemical Labor.)
H. SchÜTZA.
Dale S. Davis, Wärmeleitfähigkeit von Flüssigkeiten. Es wird die Wärmeleitfähig­
keit einer Mischung von W . mit A., Methylalkohol bzw. Glycerin in Abhängigkeit von
der Konz: bestimmt. (Chem. metallurg. Engng. 4 6 . 356— 57. Juni 1939. Detroit, Mich.,
Univ., Chemical Engineering Department Wayne.)
WALTER.
H.
Constantin Blanck, Zur Thermochemie von Paraffinen und aliphatischen
Alkoholen. Die auf den gasförmigen Zustand bezogenen Verbrennungswärmen der
homologen Alkohole u. Paraffine lassen sich nur in erBter Näherung als lineare Funktion
darstellen. Bes. bei den ersten Gliedern ist die Abweichung zwischen berechnetem u.
beobachtetem Wert groß. Die Abweichungen lassen bei den Alkoholen einen größeren
Energieinhalt der Anfangsglieder gegenüber den höheren Homologen erkennen, während
es bei den Paraffinen gerade umgekehrt ist. Eine genauere Darst. der Verbrennungswärmen ist nun dadurch möglich, daß zur Additivität der Hauptvalenzen eine zweite
andersgeartete Additivität für die innermol. Wechselwirkungen dazutritt.
Hierzu
gehören die gegenseitigen Beeinflussungen der am gleichen wie auch an weiter aus
einanderliegenden C-Atomen sitzenden C— H-Bindungen. Eine quantitative Durch­
rechnung zeigt, daß die Wechselwrkg.-Bcträge ermittelbar sind u. es gelingt, die
homologe Differenz für verzweigte Paraffine innerhalb der Meßfehler mit gleich guter
Genauigkeit anzugeben. In gleicher Weise ist es möglich, die Wcchselwrkg. der
C— 0 — H- u. C— H-Gruppen bei den homologen Alkoholen zu berücksichtigen. Die
großen Abweichungen der homologen Differenzen der tert. Alkohole werden hiernach
zumindest der Größenordnung nach verständlich. Die bei den n. Alkoholen berech­
neten Differenzen stehen ähnlich wie bei den Paraffinen im allg. in guter Über­
einstimmung. Erst bei den höheren Carbinolen treten stärkere Abweichungen auf,
die vielleicht außerhalb der Fehlergrenze liegen. (Z. physik. Chem., Abt. B 43.
153— 72. Juni 1939. Kiel.)
H. S c h ü t z a .
L. Riedel, Dampfdruckmessungen an Monofluortrichlormethan. Es wurde die
Dampfdruckkurve von CFC13 in dem für die Kälteindustrie wichtigen Temp.-Bereich
neu bestimmt; die Messungen wurden in der früher (vgl. C. 1 9 3 9 . I. 3349) für CF2C1CFC12 beschriebenen Weise durchgeführt. Aus Dampfdruckmessungen zwischen — 49,64
u. +55,30° folgt die auf 2°/00 genaue Dampfdruckgleichung:
log Pata = 10,4466— 1995,8/T — 1,7697-10-* T + 0,1753-10~2 T* (T = t + 273,16)
1178
D ,. A l l g e m e i n e u . t h e o r e t i s c h e o r g a n i s c h e C h e m i e .
1940. I .
Mit dieser Formel werden die Dampfdrücke für 5 zu 5° berechnet u. tabellar. zu­
sammengestellt. Für den n. Kp. erhält man nach obiger Gleichung i8 = 23,65“. (Z. ges.
Kälte-Ind. 4 6 . 197— 98. Dez. 1939. Karlsruhe, Techn. Hochsch.)
S c h ic k e .
George E. Moore und George S. Parks, Neue thermodynamische Daten fü r
die Cyclohexan-Methylcydopentanisomerisierung. Verbrennungswärmen: Cyclohexan
11,126 7 (± 2 ,1 ) cal; Methylcyelopentan 11,173-4 (± 3 ,6 ) cal (für 1 g der fl. KW-stoffe
bei 25“ u. 1 at). Aus diesen Werten ergibt sich für die Isomerisierung: A //?9gil9 = 46,7
(± 4,2) cal/g oder 3930 (± 350) cal/Mol.; A -F028Slle = 950 (± 420) cal/Mol’, [wenn
Ä S = 10,0 (± 0 ,8 ) elstatE.]. (J. Amer. ehem. Soc. 6 1 . 2561— 62. 8/9. 1939. California,
Stanford Univ.)
R ie d e l .
R . J. Corruccini und E . C. Gilbert, Die Verbrennungswärme von cis- und transAzobenzol. Gemessen wurde dio Verbrennungswärme von cis (I)- u. trans (II)-Azobenzol. Hieraus wurden die Bldg.-Wärmen berechnet. Folgende Werte werden an­
gegeben: Für I . — A t/^k ca l-M o l-1) 1555,6 ± 0 , 2 , — A U r 1554,6 ± 0,6, — /I II r
1555 ± 0,6, — A H°298,i6 — 85,55, für II in derselben Reihenfolge 1545,7 ± 0,03,
1544,7 ± 0,04, 1545,6 ± 0,4 u. — 75,65. Für die Umwandlungswärme cis
tians
bei 25° ergibt sieh daher 9,9 kcal-Mol- 1 oder 54 ± 4 cal-g-1 . (J. Amer. ehem. Soc.
6 1 . 2925— 27. Okt. 1939. Corvallis, Or., State Coll., Dept. of Chem.)
G o t t f r ie d .
S. W . W an und M. C. Chen, Physikochemische Studien der a- und ß-Eläostearinsäure. I. Molare Refraktion und Parachor. D ., Oberflächenspannung u. Brechungsindex
werden für a-Eläoatearinsäure (I) bei 50 ± 0,01° u. für die ß-Säure (II) bei 75 ± 0,01°
bestimmt: I, F. 49,0— 49,2°, D .60 0,9028, Oberflächenspannung 33,42, Brechungsindex
1,5112; II, F. 71,5— 72,0°, D.75 0,8909, Oberflächenspannung 31,04, Brechungsindex
1,5022. Daraus ergeben sich die Werte für Parachor: I, 741; II, 736,9 (ber. für I u. II
709,0) u. M ol.-Refr.: I, 92,36; II, 92,20 (ber. für I u. II 85,47). (J. Amer. chem. Soc.
6 1 . 2283— 84. 8/9. 1939. Yale in China School of Science, Hua Chung College.) R i e d e l .
G.
S. Hartley, Icmanaggregation in Lösungen von Salzen mit langen Paraffinketten.
(Vgl. C. 1 9 3 9 . I. 3339.) Der Beweis für die Anwesenheit von Aggregationen in verd. be­
weglichen Lsgg. ist einerseits gegeben durch die Tatsache des Auftretens plötzlicher
pliysikal. Erscheinungen u. andererseits durch die Art, wie sich gewisse Eigg. bei einer
Steigerung der Konz, über das krit. Gebiet hinaus ändern. Über die Natur der Paraffin­
kettenaggregation wird die Annahme bestätigt, daß in den klaren beweglichen Lsgg. die
Ketten im Innern der Aggregate in einer regellosen oder fl. Anordnung enthalten sind,
u. etwa die Form von Kugeln haben, dessen Radien etwa gleich der Länge einer voll­
kommen gestreckten Kette sind. Weiter wird die Bldg. der sphär. fl. Micellen theoret.
behandelt. Es werden Richtlinien gegeben, in welcher Weise die aus den Ergebnissen
der Verss. gezogenen Schlüsse auszuwerten sind. Diffusionsmessungen ergeben den
direkten Beweis, daß die durchschnittliche Größe einer Micelle fast unabhängig von der
lonenumgebung ist u. einer Kugel entspricht, deren Radius ein wenig größer ist als die
Länge einer vollkommen ausgestreckten Kette. Weiter werden elektrochem. Probleme
betrachtet, wobei bes. Schwierigkeiten in der Trennung der Effekte, die auf Ionenwolken
zurückzuführcn sind, von denjenigen vorliegen, die durch die Assoziation entgegengesetzt
geladener Ionen zustande kommen. Die Verteilung der Ionen um ein einwertiges Ion
oder um eine sphär. Micelle u. die Wrkg. einer Konz.-Erhöhung des Mediums, bei der
um das Ion u. die Micelle eine beträchtliche Ladungsdichte auftritt, werden besprochen.
Die weitergezogenen Schlußfolgerungen stehen im Einklang mit der äußerst hohen
Empfindlichkeit der Koll. gegenüber der Wertigkeit von Ionen mit entgegengesetzter
Ladung. Die Beweglichkeit der Ionen wird in einem bes. Falle (Cetylpyridiniumbromid)
behandelt. Die weiteren Betrachtungen gelten der Ionenmicelle, dem Neutralkoll. u. den
Leitfähigkeitsanomalien in konz. Lösungen. (Kolloid-Z. 88. 22— 40. Juli 1939.
London.)
B oye.
George C. Nutting und W illiam D. Harkins, D ie Beziehungen zwischen Druck
und Oberfläche sowie Druck und Temperatur bei expandierten Einzelschichten von M yristin­
säure und Pentadecylsäure. (Vgl. C. 1 9 3 9 . II. 832.) Dio untersuchten Oberflächenfilme
werden durch Aufspritzen der in gereinigtem Ligroin gelösten Säuren auf 0,01-n. H2S04
orzeugt. Die Messungen des Druckes p u. der Oberfläche a werden nach einem früher be­
schriebenen Verf. (C. 1 9 3 7 . I. 3783) durchgeführt. Für Myristinsäure (I) werden die
p/a-Kurven für 7 Tempp. zwischen 6,7 u. 25° aufgenommen, wobei die Kurvo für 25“
infolge der bei dieser Temp. schon erheblichen Löslichkeit herausfällt. Die Unterss.
über den Einfl. der Kompressionsgeschwindigkeit ergeben, daß sich die Kurven für die
beiden Säuren in ihrem Verlauf weitgehend ähneln, u. daß eine Abnahme der Kompressionsgeschwindigkeit bei konstantem p eine Zunahme der Mol.-Oberfläche hervor­
ruft. Die für verschied, konstante a-Werte gemessenen Temp./Druckkurven verlaufen
zunächst parallel der Temp.-Achse u. zeigen für I bei 6,5° u. für Pentadecylsäure (II)
1940. I .
D j. P r ä p a r a t i v e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
11 79
bei 17° einen steilen Druckanstieg mit zunehmender Temperatur. Die Neigung der
Kurven (3 pjd T )a beträgt bei I 0,81, bei II 1,21 für etwa den gleichen Wert von a u.
schwankt bei expandierten Filmen zwischen 0,15 u. 0,20. Zwischen dem intermediären
u. dom kondensiert-fl. Film liegt offenbar ein allmählicher Übergang. Bei kondensiert-fl.
Filmen besteht zwischen p u. a eine lineare Beziehung. Der Übergang von kondensiert-fl.
zu plast.-fest, der z. B . bei II scharf ausgeprägt ist, hängt bei Moll, mit langen geraden
C-Ketten im wesentlichen von der Natur des Filmes ab. (J. Amer. chem. Soc. 61. 2040
bis 2046. Aug. 1939. Chicago, Ul., Univ., George Herbert Jones Labor.) B e r n s t o r f f .
Maurice Joly, Über die Existenz von zwei Formen von Oberflächenschichte?i von
Proteinen. (Vgl. C. 1939. I. 4894.) Die Viscosität von Oberflächensehichten von
Proteinen hängt ab von der Art der Bldg. auf der W.-Oberfläche. Bei Drucken, die
einige Zehnteldyn nicht überschreiten, ist die Oberflächenviscosität gering u. in der
gleichen Größenordnung wie bei n. fl. Schichten. Läßt man aber während der Aus­
breitung der Schicht den Druck anwachsen, so findet man bei gleichen Drucken in
diesem Falle eine bedeutend höhere Viscosität als im vorhergehenden. Bei solchen
Schichten ändert sich die Viscosität mit der Zeit u. steigt bei konstantem Druck bis zu
einem Grenzwert, der oft erst nach vielen Stdn. erreicht wird. Diese Erscheinung wird
als Alterung bezeichnet. Die unter schwachem Druck gebildeten Schichten sind sehr
stabil, die unter großen Drucken daVgestellten sind unstabil, u. ihre Oberfläche wächst
bei gleichem Druck in der gleichen Zeit wie die Viscosität. Auf Grund dieser Erschei­
nungen unterscheidet man 2 Arten von Proteinschichten A u. B. A ist sehr stabil u.
wenig viscos, B ist sehr viscos u. zeigt die Erscheinung der Alterung. B zeigt im Gegen­
satz zu A eine irreversible Kompression u. eine beachtliche Hystérésis. Für B ist noch
bemerkenswert, daß die Viscosität mit der Temp. steigt, womit gleichzeitig die Alterung
beschleunigt wird. Wird B von einem bestimmten Druck an komprimiert, so zeigt B
eine gewisse Starrheit u. sehr große Elastizität (Oberflächengelierung). Diese Erscheinung
ist reversibel. Der benötigte Druck ändert sieh mit der Natur des Proteins u. dem pu
der Trägerschicht. Bei gleichem Druck ist daher die Oberflächenkonz. für A u. B ver­
schieden. Für ein Serumalbumin wurde eine Oberflächendichte gefunden, die für B
nach der Alterung 7— 8-mal so groß wie für A bestimmt wurde. (C. R. hebd. Séances
Aoad. Sei. 208. 975— 76. 27/3. 1939.)
B oye.
Dikran Dervichian, Verschiedene physikalische Zustände von Proteinschichtcn.
(Vgl. C. 1939. II. 3971.) Bei den bei Proteinfilmen sich bildenden 2 Schichten A u . B
(vgl. C. 1939. II. 4458) wird zunächst bei A festgestellt: Unterhalb einer bestimmten
Oberflächenkonz. deutet die Messung des Oberflächenpotentials auf Inhomogenität von
A hin. Die A F-Kurven sprechen für homogene Schichten. Die Isotherme zeigt keinen
Sprung, der Druck nimmt bei Vergrößerung der Oberfläche ab, es gibt keine Aus­
dehnungsbegrenzung. Die Proteinschichten sind schließlich in gasförmigem Zustande.
Es besteht ein Kondensationsminimum von etwa 0,2— 0,3 Dyn, unterhalb dessen die
Schicht zu dem gasförmigen Zustand hinstrebt. Bei schwachen Drucken sind die Poly­
peptidketten u. Seitenketten auf der W.-Oberfläche ausgebreitet. Die polaren Gruppen
der Soitenketten bleiben in Kontakt mit der Oberfläche, die Polypeptidkette richtet sich
auf u. fällt wieder zusammen. Die Kondensation oberhalb 0,2— 0,3 Dyn geschieht durch
Aufrichten der unpolaren Seitenketten. Gegen 1,5 Dyn lösen sieh die Peptidgruppen
los u. die Polypeptidkette biegt sich fortschreitend. Dann bleiben die polaren Gruppen
der anderen Seitenketten auf der W.-Oberfläche fixiert. Bis dahin ist A noch flüssig.
Dann treten mol. Zwischenwirkungen ein u. A geliert. Für B wird festgestellt, daß sich
diose Schicht der 3-dimensionalen Form nähert. B ist nur oberhalb 1,5 Dyn stabil im
Gegensatz zu A . Die Viscosität von B ist größer infolge der größeren Dicke u. des Geh.
an akt. Gruppen, welche die Kohäsion erhöhen. Die polaren Gruppen von A , vorerst
wahllos gepackt, ordnen sich langsam in den Zustand geringerer Energie ( = großer
Kohäsion), was maßgebend für die Alterung ist. Die Zahl der in Kontakt mit W . sich
befindenden polaren Gruppen wächst bei B im Gegensatz zu A mit der Zeit. Der relative
Flächonzuwachs ist oberhalb 1,5 Dyn viel größer, wo die Schichtfläche nur von der
Anzahl der im Kontakt mit W . befindlichen polaren Gruppen abhängt, als unterhalb,
wo dio ausgebreitete Peptidkette einen relativ größeren Raum einschließt. (C. R. hebd.
Séances Acad. Sei. 209. 156— 58. 17/7. 1939.)
B oye.
D». P räparative organisch e Chem ie.
Naturstoffe.
Mildred M. Hicks-Bruun, Johannes H . Bruun und W . B. Mason Faulconer,
Isolierung von 2,2-Dimethyllmtan aus Naturgas und Bestimmung seiner physikalischen
Eigenschaften. Als letztes der isomeren Hexane wurde jetzt 2,2-Dimethylbutan (I) in
geringer Mengo durch fraktionierte Dest. aus Naturgas erhalten. Es zeigte Kp. 49,72 ±
0,03° u. schmolz bei — 98,7° zu transparenten festen Krystallen, ohne daß ein flacher
1180
D j. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
1940. I .
Teil in seiner Zeit-Temp.-Abkühlungskurve auftrat. Einen Grad tiefer, bei — 99,7°,
begannen sich weißo klare Krystalle zu bilden, u. auf der Erstarrungskurve erschien ein
horizontales Plateau. Es ist fraglich, ob bei — 99,7° ein erster Ubergangspunkt ist; der
früher in der Literatur angegebene Übergangspunkt bei — 146° wurde bestätigt. I zeigte
D .« 0,6494; D.26., 0,644 75; n02° = 1,3689 u. nD26 = 1,366 15. (J. Amer. chem. Soc. 6 1.
3099— 3101. Nov. 1939. Norwood, Pa., Sun Oil Co., Exp. Div.)
B ehrle.
Masaharu Katuno, Untersuchungen über die Synthese von Isopropyläther. V— VI.
V. Wasserabspaltung aus Isopropylalkohol mit Schwefelsäure unter Druck. VI. Ver­
gleich der katalytischen Wirksamkeit von verdünnter Schwefelsäure, Benzolsulfonsäure,
ß-Naphthalinsulfonsäure, Phosphorsäure und Oxalsäure. (I.— IV. vgl. C. 1 9 3 9 . I. 630.)
Erhitzen der Rk.-Mischungen in Glasröhren in einem Druckgefäß, um das Entweichen
gasförmiger Rk.-Prodd. zu verhindern. Bei 140° erreicht eine Mischung von Isopropyl­
alkohol u. H 2S 04 im Mol.-Verhältnis von 10: 1 nach ca. 2 Stdn. das Rk.-Gleichgewicht,
während noch bei 100° prakt. keine Rk. erfolgt. Bei 170° stellt sich das Gleichgewicht
noch schneller ein. Dabei wird aber dio bei 140° noch geringe Oxydationswrkg. der
H 2S 04 lebhafter. Allg. wird durch Erhöhung von Temp. u. H2S 04-Konz. die Rk.Geschwindigkeit gesteigert. Die Ausbeute an Isopropyläther beträgt durchschnittlich
nur 35% (dagegen in offenen Gefäßen, vgl. I.— IV. Mitt., 1. e., bis zu 55%). Mit zu­
nehmendem W.-Geh. der H 2S04 wird ihre katalyt. Wrkg. geringer. Benzolsulfonsäure,
/J-Naphthalinsulfonsäure u. Phosphorsaure sind nur schwache Katalysatoren. Oxal­
säure zerfällt in CO, C02 u. H20 , ohne die Bldg. von Isopropyläther zu veranlassen.
(J. Soc. chem. Ind. Japan, suppl. Bind. 4 2 . 59 B— 65 B. Febr. 1939. Kawaguti, Saitama, Imperial Puel Res. Inst, [nach engl. Ausz. ref.].)
N eum ann.
Ju. S. Salkind und M. A . Aisikowitsch, D ie Synthese von Alkoholen mit zwei
konjugierten Dreifachbindungen. Zur Synth. von Alkoholen mit konjugierten dreifachen
Bindungen wird die von B a BAJAN (C. 1 9 3 9 . I. 3531) zur Herst. von Acetylcnalkoliolen
angewandte Meth. des Erhitzens von Acetylen-y-glykolen mit Pottasche, MgO, Ba(OH)a
oder CaC2, die unter Abspaltung von 1 Mol. Keton zu Acetylenalkohol führt, angewandt.
Die am 2,7-Dimethyloctadiin-{3,5)-dial-(2,7) durchgeführten Verss. zeigten, daß mit
K 2C03, Ba(OH)2 u. Ca(OH)2 die Rk. in 2 Stufen wie folgt verläuft.
A (CH3)„C(OH)— C = C — CfeC— C(OH)(CH3)2 -> (CH3)3C(0H)—C = C — (feC H +
CH3COCH3
B (CH3)2C(OH>— C = C -G eeC H -> CH3COCH3 + HGehC— CesCH
Schon bei 75° beginnt die Rk., wobei Aceton, Diacetylen u. Diacetylenalkoholabdest.; bei
120— 130° geht die Zers, des Glykols bis zu Ende. Wird die Rk. nach 20— 30 Min. unter­
brochen u. der Rückstand mit Ä. extrahiert, so kann mit 17% Ausbeute Methyl-5-hexadiin-(l,3)-ol-5 (I), Kp., 59— 61°, erhalten werden; I ist sehr unbeständig u. liefert beim
Destillieren farblose Dämpfe, die zu einer roten Fl. kondensiert u. beim Stehen zuerst
zu einem zähen Öl u. weiter zu einer festen dunklen M. polymerisiert werden. I wird
von unverändertem Glykol durch Behandeln der äther. Lsg. mit ammoniakal. Ag20
u. Zers, des Nd. mit 20%ig. H2S 0 4 unter Ä. getrennt. Hydrieren von I mit H2 in Ggw.
von Pt-Schwarz führt unter Anlagerung von 8 H-Atomen zu Dimethyl-n-butylcarbinol,
Phenylurethan, F. 66,5— 67,5°. (JKypnaJi Oömeii Xhmhii [J. Chim. gen.] 9 . 961— 64.
1939. Leningrad, Chem.-Technolog. Krasnossnamenski-Inst.)
v. FÜ N ER.
Fritz Zetzsche und Gerhard Röttger, Ein Nachweis fü r <x-Halogenfettsäuren.
VII. Mitt. über die Kennzeichnung von Carbonsäuren als Ureide mit Hilfe der Carbodiimide. (VI. vgl. C. 1 9 4 0 . I. 701.) Wie a,/?-ungesätt. Carbonsäuren (vgl. C. 1 93 9 H. 3063) bilden auch a-Halogenfettsäuren mit dein bas. Imid (Carbo-bis-[p-dimethylaminophcnylimid]) farbige Ureide des Bis-[4-dimethylamidophenyl]-hamstoffs, während
eine andere Stellung des Halogens eine Farbvertiefung normalerweise nicht hervorruft.
Br u. J in a-Stellung rufen eine stärkere Farbvertiefung hervor als CI; der Unterschied
zwischen Br u. J dagegen ist anscheinend nicht beträchtlich u. tritt am stärksten bei
den Halogenessigsäuren auf. Auffallend ist der geringe Einfl. der Halogenierung bei
den Halogenessigsäuren u. die geringe Farbvertiefung, die der C6H--Rc3t in der Phenyl­
chloressigsäure bewirkt; von der Chloressigsäure aus betrachtet ist sie wesentlich
geringer als die einer CH3-Gruppe, wie Vgl. mit dem a-Chlorpropionsäureureid zeigt.
Für diese Erscheinungen wird eine Deutung gegeben. Der durch den a-Effekt behinderte
Nachw. a,/J-ungesätt. Säuren (vgl. 1. e.) kann unter Umständen durch Umwandlung
in cc,/?-Dibromcarbonsäuren u. deren Überführung in bas. Ureide behoben werden, wie
am Beispiel der aus Tiglinsäure dargestellten a.jS-Dibrom-a-methylbuttersäure gezeigt
wurde. Nicht möglich war dieser Weg bei der a,jS-Dibrom-a,^-dimethylbuttersäure,
dio nicht in das Ureid überführbar war, u. in gleicher W’eise verhielt sich Dibrom-aoyclogeraniumsäure; direkte Bromierung der bas. Ureide ungesätt. Säuren gelang
1940. I .
Dr
P r ä p a r a t iv e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
n g l
bisher nicht. Die Gewinnung u. Keindarst. der bas. Ureide der Di- u. Trihalogcnessigsäuren wird erschwert durch ihren bei Ggw. von W . leicht erfolgenden Zerfall in bas.
Harnstoff u. Säure, u. auch die bas. Ureide der anderen Halogenfettsäuren zeigen beim
Erhitzen auf höhere Tempp. mit oder ohne Lösungsm. häufig Zers.-Erscbeinungen.
Es ist daher zweckmäßig, ihre Darst. nur bei Raumtemp., am besten mit peroxydfreiem
Ä. als Lösungsm., u. ihre Umkrystallisation durch kurzes Erwärmen vorzunehmen.
Versuche.
a.-Chlorpropionsäureureid, C20H25O2NjCI, hellgelbe ICrystalle,
E. 140° (Sintern ab 138°). — #a-Chlor-n-buttersäureureid, C21H 2T0 2N 4C1, hellgelbe Kry­
stalle aus Methanol, E. 146°. — a-CJilorcrotonsäureureid, C21H 250 2N 4C1, gelbe, lichtbrechende Rhomben, aus Aceton, F. 136— 136,5°. — Phenykhlorcssigsäureureid,
C j5H j70 2N 4C1, lichtbrechende hellgelbgrüne Rhomben aus Aceton, F. 141° (Sintern ab
138°). — Monochloressigsäurcureid, C,,H2rl0 2N4Cl, farblose verfilzte Nadeln aus Ä.,
F. 154°. — Dichloressigsäureurcid, C19H220 2N4C12, es schieden sich zunächst hellgelbe
Krystalle aus, dann mit ihnen zusammen farblose Krystalle u. schließlich nur noch
letztere; beim Behandeln mit kaltem Aceton oder sd. Methanol gingen die gelben in
die farblosen Krystalle über, erstere wurden ausgclesen, F. 145— 146° (die Substanz
war nicht ganz rein). —- TricJiloressigsäurcureid, C19H210 2N4C13, Erscheinungen wie bei
vorigem, reines Ureid durch Abgießen von den gelben Krystallen nach einigen Minuten,
F. 122°; aus der abgegossenen Lsg. Bis-[4-dimelhylaminophenyl\-Jiamsloff, C17H22ON4,
farblose Nadeln, F. 265°. Das gelbe Ureid wurde wie das der Dichloressigsäure (u.
auch der Tribromessigsäure) mit Aceton oder Methanol zum bäs. Harnstoff zersetzt. —
a-Brompropicmsäureureid, C20H25O2N4Br, tiefgelbe Tafeln, aus Aceton, F. 141°. —
a-Brom-n-bultersäureureid, C21H270 2N,Br, kräftig gelbe Blättchen aus Aceton, F. 142°.
— a-Bromisovalermnsäureureid, C22H290 2N4Br, hellgelbe, verfilzte Nadeln, F. 151°;
aus Aceton, F. 148,5°. — a.-Brom-n-capronsäureureid, C23H310 2N4Br, strahlenförmig
angeordnete gelbe ICrystalle, aus Methanol, F. 137°. — a-Brom-a.,ß-dimeihylbuttersäureureid, C23H310 2N4Br, hellgelbe verwachsene Krystallblöcke, F. 124°. — a-Brompalmitinsäureurexd, C33H510 2N4Br, hellgelbo verwachsene Nädelchen aus Methanol, F. 101°. —
a-Brom-n-teiracosansäureureid, C41H07O2N4Br, hellgelbe, büschelartig angeordnete
Nädelchen, F. 104°. — a-Brommdissinsäureureid, C4sH8l0 2N4Br, blaßgelbe Krystalle
aus Aceton, F. 97— 98° (Sintern ab 94°); die Säure, warzenförmige Krystalle aus PAe.,
F. 80,5°, wurde nach der von P o n c i o (Gazz. chim. Ital. 34 (II) [1904]. 77) für die
a-Bromstearinsäure gegebenen Vorschrift dargestellt. — a.-Melhyl-a,ß-dibrombuttersäureureid, C22H280 2N4Br2, lichtbrechende, kräftig gelbe Tafeln aus Essigester, Zers.
138° (Sintern ab 117°). — ß-Phenyl-ct,ß-dibrompropioiisäureurcid, C2(.H2S0 2N4Br2,
kräftig gelbe, verfilzte Nadeln aus Aceton, F. 156° (einige Grade darüber Zers.). —
Monobromessigsäureureid, CX9H230 2N4Br, farblose verfilzte Nadeln aus Aceton, Zers,
zwisohen 166— 170° (Sintern ab 153— 155°). — Tribromessigsäureureid, es entstanden
gelbe, strahlig angeordnete Balkon, Zers. 122°, die nicht umkrystallisierbar waren u.
einen nicht abtrennbaren Anteil an 4-Dimethylaminophenylharnstoff enthielten;
letzterer entstand bei Umkrystallisation des Ureids aus Methanol oder Aceton. —
a-Jodpropiomäureureid, C20H25O2N4J, gelbe Nadeln aus Aceton, F. 143°. — a-Jodmelissinsäureureid, C48H810 2I\4J, gelbe, warzige Krystalldrusen aus Aceton, F. 89°;
die Säure, C31H610 2J, wurde aus a-Brommelissinsäure mit KJ in absol. A. dargestellt,
Nädelchen aus PAe., F. 83— 85°. — ilonojodessigsäureureid, C19H230 2N4J, grüngelbe,
verfilzte Nadeln aus Azeton, Zers, bei 165° (bei 153° trübe Schmelze); zeigt in Aceton
schwach grüne Fluorescenz. — ß-Chlorpropionsäureureid, C20H25O2N4CI, farblose Nadeln
aus Ä., F. 158°. — ß-Chlor-n-buttersäureureid, C21H270 2N4C1, weiße Nadeln aus Methanol,
F. 151°. — ß-Brompropionsäureureid, C20H25O2N4Br, farblose Tafeln aus Aceton,
F. 155° (lebhafte Zers, bei 156°). — ß-Brom-n-buttersäureureid, C21H270 2N4Br, farblose,
büschelförmig angeordnete Nadeln aus Aceton, F. 143°. — ß-Brom-ß-phenylpropionsäureureid, C26H290 2N4Br, hellgelbe, zu Büscheln vereinigte Nadeln, Zers.-Punkt 152°;
zur Befreiung von Zimtsäure wurde die Säure wiederholt aus CS2 umkrystallisiert.
Bei J/ a-std. Kochen des Ureids in Aceton färbte sich die hellgelbe Lsg. orangegelb, u.
beim Stehenlassen schieden sich neben den gelben Krystallen des Ausgangsmaterials
farblose Nadeln u. dann Drusen ziegelroter balkenförmiger Krystalle vom F. 172°
Zers.) aus; die rote Substanz ist mit der gelben isomer. — Hexabromstearinsäureureid,
)35H50O2N4Br6, Umsetzung in Dioxan, nach Fällen mit Ä. F. 163° (Sintern ab 147°). —
Brcntifenchancarbonsäureureid, C28H370 2N4Br, zu Drusen vereinigte farblose Krystalle,
F. 160°. — ß-Jodpropionsäureureid, C20H25O2N4J, gelbstichig weiße, zu Büscheln ver­
einigte Krystalle, F. 141° (zors. sich einige Grade über dem F.); nicht unverändert
umkrystallisierbar. — Das bei Umsetzung mit a,/J-Dibrom-a,/9-dimethylbuttersäure
bzw. a-Cyclogeraniumsäuredibromid unverändert bleibende bas. Imid wurde durch
Ausäthern der Na2C03-Lsg. zurückgewonnen, oder durch seine Zers.-Wrkg. auf Oxal-
i
1182
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C h e m ie .
N aturstoffe.
1940. I .
säure (C02-Entw.) nachgewiesen. (Ber. dtsch. ehem. Ges. 73. 50— 56. 10/1. 1940.
Berlin, Univ.)
SCHICKE.
Howard C. Black und Charles A . Overley, Synthetische Glyceride von un­
gesättigten Fettsäuren. 1. Mono- und Trilinolein. Einw. von S0Cl2 auf 9,10,12,13-Tetrabromstearinsäure, P. 115,5°, bei 120° ergibt 9,10,12,13-Tetrabromstearoylchlorid (1),
Platten aus PAe., P. 59,5— 60°. — M ono-9,10,12,13-tetrabromstearin (II), man erhält aus
äquimol. Mengen Acetonglycerin in Chinolin u. I in Chlf. nach 48-std. Stehen ein Acetonkondensationsprod. vom F. 51,5— 52°, aus dem das Monoglycerid mit konz. HCl frei­
gesetzt wird, Platten aus A., F. 101,5— 102°. — Tri-9,10,12,13-tetrabromstearin (III),
aus 1 Mol Glycerin in Chinolin u. 3 Mol I in Chlf., Krystalle aus Ä., F. 81— 81,5°. —
Mcmolinolein (IV), aus II mit Zn-Staub u. A., Krystalle, die bei 14— 15° zu einem viscosen Öl schm., nn20 = 1,4758. — Trilinolein (V), aus III, F. — 5 bis — 4°, no20 = 1,4709.
— Bromierung in PAe. von IV liefert II in 40— 45°/0 Ausbeute neben öligem Material,
Bromierung von V ein gummiartiges, nichthomogenes Produkt. (J. Amer. ehem. Soc. 6 1 .
3051— 52. Nov. 1939. Chicago, 111., Swift & Co., Bes. Labor.)
B eh p.l e .
W . Dayton Maclay, Raymond M. Hann und C. S. Hudson, Das Drehvermögen
von Zinklactat. In Ergänzung einer früheren Arbeit (C. 1 9 3 9 . II. 2651) wird mitgeteilt,
daß die Drehung von Zink-l-lactatdihydrat beträchtliche Veränderung je nach der Konz,
aufweist (Tabelle). I m Gegensatz zu der früher (1. c.) ausgesprochenen Ansicht wird
jetzt der Schluß gezogen, daß das von I r v i n e ( J. ehem. Soc. [London] 8 9 [1906]. 935)
angewandte Verf. zur Darst. der Zn-Lactate keine Racemiaierung zur Folge hat u.
daher dem umständlicheren Verf. der Vff. vorzuziehen ist. (J. Amer. ehem. Soc. 6 1 .
3234— 35. Nov. 1939. Washington, Nat. Inst, of Health, U. S. Public Health Service.)
Behrle.
Th. Schinzel und G.Benoit, Darstellung, Stabilität und physiologische Wirkung
von Schwermetallsalzen der Dithiocarbaminsäuren und der Thiolsäuren. Vff. beschreiben
die Darst. einiger Schwermetallsalze von Thiolsäuren in denen das Metall am S haftet,
sowie von Dithiocarbamaten mit einer 2. Aminofunktion der Zus. (RiR2)N ■(CHjJnNiRäi'CS-SMe; beide Verb.-Reihen wurden als Hydrochloride auf ihre physiol. Wrkg.
untersucht. — Die Dithiocarbaminsäuren wurden aus dem entsprechenden Diamin
mit CS2 in Ä. dargestellt. — Dithiocarbamat des Aminodiäthylaminoäthans (I), das
Diamin, Kp.7S4 142— 147°, wurde aus K-Phthalimid mit Diäthylaminochloräthan
u. Verseifung des Kondensationsprod. mit 5-n. HCl dargestellt; I zeigt F. 150° (Zers.). —
Dithiocarbamat des Methylaminodiäthylamiiwäthans (II), F. 141— 142° (Zers.). Herst.
des Diamins, Kp.741 155— 160°, aus Monomethylamin mit Diäthylaminochloräthan. —
Dithiocarbamat des Aminodiäthylaminopropans (III), F. 150° (Zers.); das Diamin,
Kp.7M 170— 174°, wurde aus Phthalimid-K mit l-Diäthylamino-3-ehlorpropan ge­
wonnen. — Dithiocarbamat des Methylaminodiätliylaminopropans (IV), F. 171— 172°
(Zers.); Darst. des Diamins, Kp.15 66— 70°, aus Monomethylamin mit 1-Diäthylamino3-chlorpropan. -— Dithiocarbamat des Methylaminodiäthylaminodecans (V), F. 76° (Zers.);
das Diamin wurde in folgender Rk.-Folge dargestellt: Sebacinsäuredimethylester ->- Decandiol- (1,10) ->- Chlorhydrin -> lO-Diäthylaminodecanol-(l), Kp.1G 178— 183° -> 1-Diäthylamino-10-chlordecan, Kp.17 173— 176° ->- l-Diäthylamino-10-melhylaminodecan,
Kp.16 169— 173°. — Dithiocarbamat des l-Diäthylamino-2,2-dimethyl-3-methylaminopropans (VI), F. 85— 87°; das Diamin, Kp.i5 76— 79°, wurde aus l-Diätliylamino-2,2dimethyl-3-chlorpropan mit Monomethylamin gewonnen. — Dithiocarbamat des 2-Diäthylamino-4-methylaminohexans (VII), F. 150— 151° (Zers.); Darst. des Diamins,
Kp.25 104°, aus Monomethylamin mit 2-Diäthylamino-4-chlorhexan. — Die Stabilität
der Schwermetallsalze vorst. Verbb. in Form ihrer Chlorhydrate wurde bei 0°, gewöhn­
licher Temp. (in Dunkelheit u. am Licht) u. bei 40° untersucht, unter Beobachtung
der Veränderung der Lsg. mit der Zeit; in gleicher Weise wurde unter Zusatz von 1
u. 3 Mol HCl verfahren. Die Schwermetallsalze wurden durch doppelte Umsetzung
der Alkalisalze oder des NH4-Salzes der Dithiocarbaminsäuren mit Mineralsalzen
der Schwermetalle erhalten. Die von prim.-tert.-Diaminen abgeleiteten Ditliiocarbamate sind weit weniger stabil, als die von sek.-tert.-Aminen; erstere zers. sich unter
Bldg. von Senfölen, Metallsulfid u. H2S. Beim Behandeln der inneren Salze der Aminodithiocarbaminsäuren mit Schwermetallchloriden erfolgt Ringöffnung unter Bldg. der
in W. leicht lösl. Chlorhydrate der Aminodithiocarbamate nach:
H
+
CIMe =
(RjRj)N •CH, •CH, •N(ß»)CSSMe -HCl
Selbst AgCI löst sich unter diesen Bedingungen; aus ihrem Verh. folgt, daß die
Aminodithiocarbaminsäuren in cycl. Form vorliegen. Aus wss. Lsgg. der Chlorhydrate
1940. I .
D a. P r ä p a r a t i v e
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C h e m ie .
Naturstoffe.
1183
erhält man mit NaOH die freien Aminodithiocarbamate, die in organ. Lösungsmitteln,
teilweise auch in öl lösl., u. offenbar weniger stabil als die Chlorhydrate sind. Zur Herst.
wss. Lsgg. der Chlorhydrate der Aminodithiocarbamate mischt man in trockenem
Zustand äquimol. Mengen des Metallchlorids u. der Aminodithiocarbaminiäure u. setzt
etwas W. zu. Die folgenden Angaben beziehen sich stets auf die Ghlorhydrate der
entsprechenden Salze. Ag-, Hg-, Pb-Salz de3 I zers. sich unter S-Bldg. in einigen
Minuten bei gewöhnlicher Temp.; das Gu-Salz ist 20 Tage beständig, bei seiner Zers,
entsteht Cu-S ilfid. Das Ag-Salz von III ist wenig stabil u. liefert nach einigen Min.
Ag2S. Ag-, Cu-, Pb- u. Hg-Salz von II sind bei 5° 1— 6 Monate stabil, sehr unstabil
bei 100°; am beständigsten ist das Cu-Salz. Ag-, Hg-, Cu- u. Pb-Salz von IV sind
weit stabiler als die entsprechenden Salze von III. Ag-, Hg- u. Cu-Salz von V sind
mehrere Monate haltbar. Ag-, Hg- u. Cu-Salz von VI sind mehrere Monate beständig.
Ag-, Hg- u. Cu-Salz von VII werden in 10 Monaten nicht verändert. Hieraus folgt,
daß die Stabilität der Salze in der Reihenfolge Cu, Hg, Ag, Pb abnimmt, die Äthylenderivv. weniger stabil als die Propylenderivv. sind u. daß die Zers, der Aminodithiocarbamato im allgemeinen in Ggw. von freier HCl schneller erfolgt. — Zur Darst. der
oc-Thiolsäuren wurde nach RCH2COOH ->- RCH2-COCl
RCHBr-COBr der a-bromierte Fettsäureester RCHBr-COOC2H5 dargestellt, dieser mit Thioharnstoff zu
Pseudothiohydantoinen umgesetzt u. letztere alkal. verseift. Dargestellt wurden:
a-Mercaptobuttersäure (VIII), aus 5-Äthylpseudothiohydantoin (F. 196— 198° Zers.), Kp.22
123— 128°; a-Mercaptopelargonsäure (IX), aus 5-Heptylpseudothiohydantoin (F. 191,5°),
Kp-o,88 140— 145°, F. 33°; a-Mercaptoundecylsäure (X), Undecylsäurechlorid, Kp 16_10
127,5— 132° -y a-Bromundecylsäureäthylester, Kp.14 155— 163° ->- 5-NonylpEeudothiohydantoin, F. 182,5° -X X , Kp.1>8 165— 166°, F. 49— 50°; a-Mercaptoslearinsäure (XI),
aus 5-Hexadeeylpseudothiohydantoin (F. 174,5°), F. 70,5°. Die folgenden Doppelsalze
der a-Thiolsäuren wurden durch Lösen der Säuren in 1 Mol Alkali u. Einführung des
Schwermetalls dargestellt: Na-Hg- -Ag-, -Cu- u. -Pb-Salz der VIII, leicht lösl. in W .;
Na-Hg-Salz der IX lösl., Na-Ag-, -Cu- u. -Pb-Salz unlösl.; die nicht dargestellten Doppel­
salze von IX u. X sind in W. sicher unlöslich. Ag-Salz der VIII sehr stabil, Hg-Salz
der IX 2 Monate bei 20°, mehr als 4 Monate bei 5° beständig. In den Cu-Salzen der
Thiosäuren kann das Metall die Rolle eines H2-Überträgers spielen, wodurch die Oxy­
dation der Mercaptosäuren zu Disulfiden katalysiert wird. — Die physiol. Wrkg. der
dargestellten Schwermetallsalze wurde durch subcutane Injektion geprüft. Es zeigte
sich, daß die Salze der Aminodithiocarbaminsäuren weit tox. sind als die Mineral­
salze des gleichen Metalls, obgleich die freien Säuren selbst relativ wenig tox. wirksam
sind; bei den Salzen der Thiolsäuren zeigte sich, wenn auch in schwächerem Maße,
die gleiche Erscheinung. (Bull. Soc. cliim. France, M6m. [5] 6. 501— 09. März
1939.)
S c h ic k e .
Ja. I. Denissenko, Hydrierungskatalyse des Phenylcyclopentans und seiner Homo­
logen. Vf. stellte fest, daß in Wasserstoffatmosphäre bei 300— 310° in Ggw. von Platin­
kohle unter Aufspaltung des Pentamethylenringes aromat. KW-stoffe gebildet werden.
Die Rk.-Prodd. wurden identifiziert durch die Elementaranalyse u. Bestimmen der
physikal. Konstanten ihrer Fraktionen. Es lieferten: Phenylcyclopentan u. ebenso
Cyclohexyleyclopentan — die isomeren Amylbenzole, Phenylcyclopentylmethan u.
Cyclohexylcyclopentylmethan — Hexylbenzol; aus den Isomeren abgeschieden n-Hexylbervzol, Phenylcyclopentyläthan — ein Gemisch der Heptylbenzole, Phenyleyclopentylpropan [C14H20, Kp.;43 271— 272,5°, D.l94 0,9233; nn19 = 1,5130; zur Darst. aus Mgy-chlorpropylbenzol u. Cyelopentanon das l-Phenyl-3-(cyclopentanol-l)-propan u. daraus
durch Dehydratisieren mit konz. Oxalsäurelsg. Phenylcyclopentenylpropan herstellen,
letzteres nach A d a m s hydrieren] — ein Ocif/iierozoMsomerengemisch, Phenylcyclopentylbutan (C]5H22, Kp.764 289— 290°, D .204 0,9237; nD20 = 1,5140; aus Phenylchlor­
butan entsprechend dem Vorigen) — Nonylbmzole, Phenylcyclopentylpentan (C,eHj4,
Kp.748 304— 305°, D .2°4 0,9181, nD20 = 1,5110; Darst. analog den Vorigen) — Decylbenzole. (>Kypna.i 06meä Xhmuu [J. Chim. gen.] 9 . 1068— 74. 1939. Moskau, Akad.
der W iss.)
S c h m e is s .
W . E. Hanby und William A . Waters, Zersetzungsreaktionen der aromatischen
Diazoverbindungen. VII. Einige Reaktionen von Diazoniumchloriden mit Estern und
Nitrilen. (VI. vgl. C. 1 9 3 9 . II. 2043.) Feste Diazoniumohloride wurden in verschied,
aliphat. Estern u. Nitrilen in Ggw. von CaC03 mit oder ohne Zusatz von Metallen
(Zn, Sb oder Hg) zersetzt. In allen Fällen bildeten sich entsprechend den Rkk. AtN2C1 ->ArH u. ArNjCl ->- ArCl KW-stoffe u. deren Chlorderivv., in der Hauptsache wurde
jedoch ein schwarzer Teer erhalten. Bei den Zers.-Rkk. verschied. Diazoniumchloride
in Acetonitril konnten auch geringe Mengen der zugehörigen Arylaeetamide, Ar-NHCO-CIL,, u Ketone, Ar-CO-CHs, isoliert werden, die wahrscheinlich durch Addition
.
1184
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C h e m ie .
N atu rstoffe.
1940. I .
neutralor Aryl- u. Chlorradikale an die CN-Gruppe entstanden sind. In allen Fällen,
wo Ä. bei den angeführten Rkk. zugegen war, konnte die Bldg. von Acetaldehyd nach­
gewiesen werden. Bagegen scheinen höhere Äther nicht angegriffen zu werden, wie
überhaupt in homologen Reihen mit zunehmendem Mol.-Gew. die Rk.-Fähigkeit
abnimmt. So entspricht die Zers, in Amylacetat vollkommen der in Paraffinöl. Alle
Rk.-Ergebnisse stimmen zu der Anschauung, daß bei der Zers, der Diazonmmchloride
neutrale Radikale auftreten können. (J. ehem. Soc. [London] 1939. 1792— 95. Nov.
Durham, Univ.)
H e im h o l d .
Oliver Stephenson und W illiam A . Waters, Zersetzungsreaktionen der aroma­
tischen Diazoverbindungen. VIII. D ie Diazocyanide. (VII. vgl. vorst. Ref.) antiDiazocyanide (II) werden, obwohl therm. vollkommen beständig, durch Belichten
ihrer Lsgg. zum Teil in syn-Diazocyanide (I) umgelagert. Der hierbei erreichte Gleich­
gewichtszustand liegt weitgehend auf der Seite der anit-Verbindung. In ionisierenden
Lösungsmitteln, wie A. oder Aceton, befinden sich die syn-Diazooyanide im Gleich­
gewicht mit den Diazoniumcyaniden (IV), deren Vorhandensein durch Fällung von
AgCN mit AgN03-Lsg. nachgewiesen werden kann. In neutraler, wss. Lsg. zers. sich
die syn-Diazocyanide unter Freiwerden von HCN u. Bldg. von Polymerisationsprodd.,
eine Rk., die durch Cu deutlich katalysiert wird. In nicht ionisierenden Lösungsmitteln,
wie CC14, Bzl., Cyclohexan u. Ä., gehen die syn-Diazocyanide in die anii-Verbb. über.
Dieser Vorgang ist keine photochem. Rk., da er auch im Dunkeln stattfindet. Dagegen
verfallen die syn-Diazocyanide in Ggw. von Cu auch in nicht ionisierenden Lösungs­
mitteln der Zersetzung. Diese Rkk. wurden an den gereinigten syn-Diazocyaniden
aus o- u. p-Ohloranilin, p-Bromanilin, 4- u. 5-Chlor-o-toluidin untersucht. In CC14
entstanden die Arylchloride in Ausbeuten von 10— 20 % neben etwas HCN, dagegen
keine nachweisbaren Mengen Nitrile. In Bzl. konnten bis zu 2 % der asymm. Diarylverbb. R ■CeH,, ■C6H5 isoliert werden. Nur in Cyclohexan wurden auch Nitrile erhalten.
In Ä. bildeten sich neben 3 % Nitril bis 10% KW-stoffe C6H5-R neben Acetaldehyd.
Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß bei dem durch Cu katalysierten Zerfall der
syn-Diazoevanide neutrale Radikale auftreten, von denen sich das CN-Radikal auch
mit aromat. Verbb. im Sinne der Gleichung -CN + H X -> HCN + X - (aromat.
Radikal) umsetzen kann. Die bei den Zers.-Rkk. als Hauptprodd. anfallenden teerigen
Massen sind keine Polyazoverbb., da ihr N-Geh. dafür zu gering ist. Wie bei den nichtioniden Zers.-Rkk. der Diazohydroxyde u. Diazoniumchloride ist auch der Zerfall
der syn-Diazocyanide in nicht ionisierenden Lösungsmitteln ein Zerfall in freie Radikale,
der für die kovalenten Diazoverbb. charakterist ist. — Folgende bisher noch nicht
I
R -<
> -N
II R <
'S— N
IV R -<
> -N +
----||
X—
||
NI (CN)N C -N
N -C N
N
beschriebenen Diazocyanide wurden hergestellt:
o-CMorbmzol-syn-diazocyanid,
C7R ,N 3CI, orangefarben, F. 49°. — o-Cldorbenzol-anti-diazocyanid, leuchtend rot,
F . 78°. — 4-Ohlor-o-toluol-syn-diazocyanid, C8H6N3C1, orangegelb, F. 49°. — 4-Chloro-toluol-anti-diazocyanid, rot, F. 68°. — 5-Chlor-o-toluol-syn-diazocyanid, orangefarben,
F. 60°. — 5-Chlor-o-toluol-anti-diazocyanid, rot, F. 75°. (J. ehem. Soc. [London] 1939.
1796— 1804. Nov. Durham, Univ.)
H e im h o l d .
William A . Waters, Zersetzungsreaktionen der aromatischen Diazoverbindungen.
IX . Eine Bemerkung über den Oxydationsmechanismus. (VIII. vgl. vorst. Ref.) Bei der
Zers, von Benzoldiazoaeetat in Cydohexen (I) entstand neben viel Teer etwas A s-Cydohexenylacetat, während mit Benzoldiazoniumchlorid in Ggw. von CaC03 u. Aceton aus I
.'Sr-Cydohzxtnylchlorid gebildet wurde. Nach Ansicht des Vf. handelt es sich bei diesen
Rkk. um Substitutionen der reakt. CHr Gruppe von I durch neutrale Acetoxy- u. Chlorradikale, die bei der Zers, der Diazoverbb. entstanden sind. Den beschriebenen Um­
setzungen der Diazoverbb. mit I entspricht das Verh. von I bei gewissen Oxydationen.
So erhielten W lLLSTÄ TTE K u. SONNENFELD (Ber. dtsch. ehem. Ges. 4 6 [1 9 1 3 ]. 2952)
aus I mit atmosphär. 0 2 in Ggw. von Os zl3-Cyclohexenol, während bei der Oxydation
von I mit Pb-Tetraacetat nach C r i e g e e (C. 1930. n . 2258) in der Hauptsache <d2-Cyclohcxenylacetat entsteht. Es ist daher anzunehmen, daß auch bei diesen Prozessen neu­
trale Radikale eine wesentliche Rolle spielen. (J. ehem. Soc. [London] 1939. 1805 — 07.
Nov. Durham, Univ.)
H e im h o l d .
Enrique V. Zappi und Juan F. Salelias, Beitrag zur Kenntnis neuer aromatischer
Arsenderivate. II. Einige Säuren und Arsenoverbindungen des Benzophenons. (Vgl.
C. 1937. I. 1927.) Benzophenon-p,p'-diarshisäure, C13H120 7As2 (I), wird entweder aus
der Diazoverb. des p,p'-Diaminobenzophenons (IV) oder besser durch Oxydation der
Diphenylmethan-p,p'-diarsinsäure (V) mit Cr03 oder KMnO, dargestellt. Benzophmon-
1940. I .
D s- P r ä p a r a t i v e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
1185
0,0'-dinitro-p,p'-diarsinsäure, C13H 10OuNjAs2 (II), läßt sich nicht durch Nitrierung von I
gewinnen, sondern wird durch Oxydation von o,o'-Dinitrodiphenylmethan-p,p'-diarsinsäure (VI) mit KMn04 erhalten. Red. von I mit Hypophosphit ergibt p,p'-Arsenobenzophenon-p,p'-diarsinsäure, C20H20OgAs4 (III).
V e r s u c h e . Darst. von I. a) 2 0 g IV in HCl mit 16g N aN02 diazotieren, nach
Verdünnen der Lsg. auf 1 1 u. Neutralisieren auf kongosauer mit 47 g As20 3 in 480 ccm
2-n. KOH u. etwas CuO u. CuS04 über Nacht stehen lassen. Nach Ansäuern u. Einengen
fällt I aus. —■ b) 1 g V in 10 ccm Eisessig mit 0,626 g Cr03 in 1,5 ccm W. 1V2 Stdn.
kochen, wobei I ausfällt. — e) 1 g V in 5-n. NaOH lösen u. mit 0,5 g KMnO, in 12,6 ccm
W. oxydieren. Nach Kryatallisation aus HCl bildet I feine Nadeln oder dünne Blättchen.
Verkohlt beim Erhitzen ohne zu schmelzen. — Benzophenon-p,p'-diursinsäuresemicarbazon, C14H150 ,N 3As2. Nicht schmelzbare Krystalle. — Darst. von II. 1 g VI mit 0,42 g
KMn04 in verd. NaOH kochen. Nach Krystallisation aus verd. HCl gelbe Blättchen.
— Darst. von III. 1 g I in 50 ccm verd. HCl 1: 3 mit 2,5 g Na-Hypophosphit 1 Stde.
kochen. Citronengelbes, unlösl. Pulver fällt aus. (An. Asoc. quim. argent. 2 6 . 21— 29.
1938. La Plata, Argent., Facultad de Quimica y Farmacia, Dep. de Quim. Organica.)
B oh le.
G.
I. Bras und N. W . Tuturin, Dichlorsubstituierte Phenylarsonsäurcn und deren
Derivate. Die Herst. erfolgt nach der von S c h e l l e r im D.R.P. 522892 (C. 1 9 3 1 . 11.313)
beschriebenen Meth. der Arsonierung von aromat. Aminen in wasserfreiem oder wasser­
armem Medium. Dichloranilin wird in konz. CH3COOH gelöst, mit überschüssigem
AsC13 versetzt, bei ca. 5° in Ggw. von wenig CuCl mit konz. NaNOa-Lsg. diazotiert,
das Diazoniumsalz durch Verkochen zers., CH3COOH u. AsC13 abgedampft, der Rück­
stand mit heißer Sodalsg. ausgelaugt u. durch Ansäuern Dichlorphenylarsonsäure ab­
geschieden. — 2,5-Dichlorphenylarsonsäure, schm, nicht bis 250°, farblose Blättchen,
Darst. aus 2,5-Dichloranilin mit 7 0% Ausbeute. — 2,5-Dichlorphenyldichlorarsin, F. 56
bis 57°, farblose Blättchen, Darst. aus der in konz. HCl gelösten Säure durch Red.
mit S 0 2 in Ggw. von geringen Mengen J2 u. KJ. — 2,4-DiMorphenylarsonsäure, farb­
lose Nadeln, schmelzen nicht bis 250°, Darst. aus 2,4-Dichloranilin wie oben mit 62%
Ausbeute. — 2,4-Dichlorphemjldichlorarsin, Kp.12 167— 168°, Darst. durch Red. der
Säure wie oben mit 86% Ausbeute. — 3,4-Dichlorphenylarsonsäure, schm, nicht bis 250°,
Darst. mit 60 % Ausbeute aus 3,4-Dichloranilin wie oben. — 3,4-Dichlorphenyldichlorarsin, Kp.12175— 176°, leicht hydrolysierbar schon beim Lagern an der Luft. (JKypHaji
Oöincft Xhmuii [J. Chim. gen.] 9 . 992— 95. 1939.)
V. F ü n e r .
S. W . Lee und Gregg Dougherty, Einige Eigenschaften des Thiomelhylenradikals. Verhalten gegen Aluminiumchlorid in Benzol. Organ. Sulfide u. Mercaptane
bilden mit A1C13 Additionsverbb., denen vermutlich die Elektronenformel I zukommt.
Es wäre anzunehmen, daß die Anlagerung von A1C13 die Bindung zwischen C u. S
schwächt; dies ist indessen nicht allg. der Fall. Die AlCl3-Verb. des Diphenylsulfids
reagiert auch in Ggw. von überschüssigem A1C13 nicht mit Bzl. (BÖESEKEN, Recucil
Trav. chim. Pays-Bas 2 4 [1905]. 213), Di-n-amylsulfid bleibt bei 2-std. Kochen mit
Bzl. u. > 1 Mol A1C13 unverändert; Äthyl- u. n-Amylmercaptan reagieren bei ge­
wöhnlicher Temp. kaum mit Bzl. u. A1C13; beim Kp. wird etwas H 2S entwickelt,
jedoch wird Bzl. nicht oder nicht in erheblichem Umfange alkyliert. Die Aktivität
der AlCl3-Komplexe wird erhöht, wenn eine der an S gebundenen Gruppen negativ
ist. Benzylmercaptan gibt mit Bzl. u. 1 Mol A1C13 bei gewöhnlicher
j R :S :R '
Temp. Diphenylmetlian u. oberhalb 360° sd. KW-stoffe. DibenzylsiUfid
ÄlCl
(II) wirkt in Ggw. von 1 Mol A1C13 bei gewöhnlicher Temp. nicht auf
3
das Bzl. ein, sondern wandelt sich, offenbar unter Abspaltung u. intram
Wiederanlagerung von C6H5-CH2C1, in Tribenzylsulfoniumchlorid (III) um; hierbei
wird die Wiederanlagerung wahrscheinlich durch das nicht an der Rk. beteiligte A1C13
beschleunigt; vgl. H oF JlA N N u. O t t (Ber. dtsch. ehem. Ges. 4 0 [1 9 0 7 ]. 4933) über
katalyt. Wrkg. von FeCl3 auf diese Reaktion. Verwendet man > 1 Mol A1C13, so bildet
Diphenylmethan das Hauptprod., u. man erhält entsprechend geringere Mengen III u.
Benzylmercaptan. — Symm. Trithian enthält die Struktureinheit S— CH2— S. Der
Verlauf der Einw. von Bzl. u. A1C13 bei gewöhnlicher Temp. hängt stark von der A1C13Menge ab. Bei den Mol.-Verhältnissen 4 Trithian: 3 A1C13, 1 : 1 u. 2 : 3 beteiligt sich
A1C13 nur wenig an der R k .; man erhält bei der Zers, des Rk.-Prod. mit W. S u. Trithianchlormethylat. Bei den Molverhältnissen 1: 2 u. 1: 3 erhält man dagegen II u. Diphenyl­
methan als Hauptprodukte. Vermutlich bildet sich unter n. Verhältnissen die Additions­
verb. CsH12S3 + 2 A1C13; solange das Molverhältnis 1: 2 nicht überschritten wird u.
A1C13 nur in geringem Überschuß vorliegt, tritt Bzl. nicht in die Rk. ein. Überschüssiges
AICI3 spaltet das Trithianmol. auf, u. das entstandene CH2(SH)2 reagiert mit Benzol. —
TribenzylsulfoniumMorid (I), krystallin., P. 82— 84°, liefert ein Chloroplatinat, F. 189°,
X X II. 1.
77
11 86
D s. P r ä p a r a t i v e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N a tu r s to ffe .
1940. I.
u. ein Pikrat, C21H21S •0 'C 6H20 6N3, P. 142°, u. gibt mit Ag20 in W. Tribenzylsulfoniumhydroxyd, C21H22OS, F. 133°. — Nachw. von Benzylmercaptan durch Überführung in
Benzyl-2,4-dinitrophenylsulfid, F. 130°. — Dibenzylsulfid, F. 49°, liefert bei der Oxy­
dation Dibenzylsulfon, F. 149°, bei der Pyrolyse Stilben; F. 125°. — Trithianjodmethylat,
C4H9JS3, durch Umsetzung des aus Trithian u. < 2 Mol AIC13 in Bzl. entstehenden
Chlormethylats oder der Verb. aus Trithian u. Dimethylsulfat mit K J in warmem W.
Tafeln, nur in reinem Zustand längere Zeit haltbar. Pikrat, F. 135— 137°. (J. org.
Chemistry 4 . 48— 53. März 1939. Princeton, N. J., Frick Chem. Labor.) OSTERTAG.
Fritz Zetzsche und Werner Büttiker, Ester der Mono- und Dianilidophosphorsäure. VII. Mitt. zu „Untersuchungen über organische Phosphorsäureverbindmigen“ .
(VI. vgl. Helv. chim. Acta 9 [1926]. 979.) Im Hinblick auf die Synth. von Estern der
Diphenylphosphorsäure durch B r i g l u . M ÜLLER (vgl. C. 1 9 4 0 . I. 865) berichten
Vff. über die Darst. von Estern der Mono- u. Dianilidophosphorsäure. Nach etwas
abgeänderter Vorschrift von M i c h a e l i s (1893 u. 1896) wurden Monoanilidophosphorsäuredichlorid (I) u. Dianilidophosphorsäuremonochlorid (II) in guten Ausbeuten ge­
wonnen u. aus diesen mit Alkoholen oder Phenolen in Ggw. von Pyridin die Ester
erhalten. Die beiden Phosphorsäurcderivv. wurden gewählt in der Hoffnung, daß sich
die Anilidgruppen leicht durch Säuren abspalten lassen würden. So ließ sich z. B. der
Bis-[dianilidophosphorsäure]-ester des Brenzcatechins in Eisessig, 90%ig. u. 50%ig.
Essigsäure durch Erwärmen spalten, wobei in den beiden ersten Fällen der größte
Teil des Anilidrestes als Acetanilid gefaßt wurde; dagegen wurde der gleiche Ester
durch 3-std. Erwärmen in A. auf 60— 70° unter Zusatz der den Anilidgruppen äqui­
valenten Menge n-H2S 04 nicht verändert. Bei einigen der dargestellten Anilidcster
machte sich die Empfindlichkeit gegen Essigsäure schon beim Ümkrystallisieren aus
gewöhnlichem (essigsäurehaltigem) Essigester bemerkbar.
V e r s u c h e . Monoanilidophosphorsäuredichlorid (I), C0H5NHPOCI2, aus 129g
Anilinchlorhydrat mit 153 g P0C13 am Rückfluß bei 120° (2 Stdn.), dann 135— 140°
(21/2 Stdn.), nach Zusatz von Lg. (Kp. 70— 80°) erstarrte die M., aus CC14 + 5— 10% Lg.,
F. 87°. — Dianilidophospliorsäuremonochlorid (II), (C„H5NH)2POCI, es wurde zunächst
voriges dargestellt u. das Rohprod. nach Zusatz von weiteren 129 g Anilinsalz 4 Stdn.
auf 145— 150° erhitzt, nach Eingießen in W ., Absaugen u. Trocknen über P20 5 im
Vakuum wurde aus A., besser aus Chlorbenzol oder Eisessig umkryst., F. 176°. —
Dicholesterylphosphorsäuremorwanilid, C0pH9cO3NP, aus Cholesterin mit I in Pyridin,
nach Behandlung mit 10%ig. wss. Na-Bisulfatlsg. verfilzte Nadeln aus Nitrobenzol,
F. 196— 197°. — Monocholesterylphosphorsäuredianilid, C39H5, 0 2N2P, wie voriges mit
II (3 Tage bei 50°), verfilzte Nadeln aus Nitrobenzol, E. 182°. — Bis-[dianilidophosphorsäure]-esler des Glykols, C26H280 4N4P2, aus Äthylenglykol mit 2 Mol II wie vorige,
Nadeln aus A., F. 180°. — Tri-\dianilidophosphorsäure]-ester des Glycerins, Cj9H,tlOaN<,P3,
entsprechend vorigem, Nadeln aus A., Aceton oder Nitrobenzol, F. 206°. — Dianilidophosphorsäureester des a-[p-Nilrobenzoyl]-glycerins, C22H220 ;N3P, durch allmähliches
Einträgen von II in p-Nitrobenzoylglycerin. in Pyridin u. 12-std. Erwärmen auf 50°,
Nädelchen u. Blättchen aus Methanol, die sich in Blättchen, F. 220°, umwandelten;
wahrscheinlich steht der Phosphorsäurerest in der a'-Stellung. — Octa-[dianilidophosphorsäure]-esler der Saccharose, ClosH11()0 ]9NjePs, aus 0,08 Mol II mit 0,01 Mol
Rohrzucker in Pyridin bei 40°, aus absol. A. F. 219— 220°. — Bis-\dianilidophosphorsäure]-ester des Brenzcatechins, C30H28O4N4P2, aus II mit Brenzcatechin wie vorige
bei 45°, aus A., besser aus Nitrobenzol, Chlor- oder Brombenzol F. 192°. (Ber. dtsch.
chem. Ges. 73. 47— 49. 10/1. 1940. Bern, Univ.)
SCHICKE.
W . Kimura und J. Tsurugi, Arylierung der Öle und Fette. 3. Synthese von Tolylstearinsäure, Tolylstearinsäuremethylester und Tolylstearinsäure-p-xenylamid. (2. vgl.
C. 1 9 3 9 . H. 4469.) Fraktionierte Dest. der bei der Tolylierung von Camelliaöl, das
als geeignetster Rohstoff für Ölsäure dient, nach C. 1 9 3 9 - I I . 3210 erhaltenen MethylCD)
(9)
(9)
•CH,-CH-
-CHs-CH-
-CHi-CH-
CH,
1940. I .
D f
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C h e m ie .
N atu rstoffe.
11 87
eBter der tolylierten Camelliaölfettsäuren im Vakuum ergab die ein schwach gelbes
zähes öl darstellende Tolylstearinsäure in Form ihres Methylesters, Kp.3 232— 245°;
np30 = 1,4754— 1,4781; D .30 0,9 153— 0,9167. Auf diese Art u. Weise ist ein neues
Verf. zur Trennung der gesätt. u. ungesätt. Bestandteile der öle u. Fette geschaffen.
Für die Tolylstearinsäure sind 6 Isomere (I— VI) zu erwarten. Es wurde aus ihr nach
K i m u r a u . N i h a y a s h i (C. 1 9 3 6 . I. 537) ein p-Xenylamid vom F. 86,5° als Hauptprod. neben geringen Mengen eines p-Xenylamids vom F . 79® erhalten. Das dem
p-Xenylamid vom F. 86,5° entsprechende Isomere entsteht also in größter Menge
neben wahrscheinlich einigen anderen Isomeren. (J. Soc. ehem. Ind. Japan, suppl.
Bind. 4 2 . 390 B — 91 B. Nov. 1939. Kioto, Univ. [nach dtsch. Ausz. ref.].) B e h r l e .
Robert E. Lutz, Daniel T. Merritt und Monroe Couper, cis-ß-(p-Brombenzoyl)a.-methylacrylsäure und ihre Ester. (Vgl. C . 1 9 3 4 . II. 1920.) Von den beiden möglichen
stereoisomeren /?-p-Brombenzoyl-a-methylacrylsäuren ist bisher nur die trans-Form (1)
beschrieben; sie wurde aus Mesaconylchlorid u. C6H5Br nach F r i e d e l -C r a f t s
erhalten. Die entsprechende Umsetzung mit Citraconsäureanhydrid liefert überwiegend
die cis-/?-Methylsäure u. nur wenig a-Methylsäure, in der infolge stcreochem. Inversion
die trans-Form vorliegt. Die cis-Form (II) wurde nun durch Belichtung von I in A.
erhalten u. geht bei Belichtung in jodhaltigem Chlf. oder bei Einw. von verd. wss.alkoh. NaOH wieder in I über. Mit mcthylalkoh. H 2S04 liefert I den Ester III, II
das Methoxylacton V I; der zu II gehörige Ester IV entsteht aus II u. CH2N2 oder bei
Belichtung von III in A .; Belichtung in jodhaltigem Chlf. führt IV wieder in III über.
Bei der Verseifung mit NaOH liefern beide Ester I; indessen gelang bei einem einzelnen
Vers. eine Verseifung von IV ohne Konfigurationswechsel. — Red. mit Zn u. Essig­
säure führt sowohl I als auch II in V über. — Die früher durch Hydrolyse von I zu
p-Bromacetophenon bewiesene Stellung der CH3 wurde durch Synth. von I-Äthylcster aus Mcthylacetessigester (über V II u. VIII) bewiesen. — Die Konst. von VI
folgt einerseits aus der Lichtbrechung, andererseits aus dem Ausbleiben einer Um­
lagerung beim Belichten in Jodchloroform. Bei der alkal. Hydrolyse entsteht I. —
Die cis-Konfiguration ist sowohl in der a- wie auch in der /J-Methylreihe die unbestän­
digere. Die cis-/S-Methylsäure (IX) löst sich in NaHCOa-Lsg. im Gegensatz zur transForm (XI) nur langsam u. existiert demnach größtenteils oder ausschließlich in der
cycl. Lactonolform X . Dementsprechend wird sie durch Belichtung in Jodchlf. nicht
in X I umgelagert, während X I im Licht in IX bzw. X übergeht.
I (ß = H ) C„H,Br.CO-CH
I I (R = H
HC-CO-C6H4Br
I I I (R =C H 3)
CH.-C-CO .R
IV (R =CH 3) CH3-C-COsR
V
C6H4Br* CO •CH, •CH(CHS)* CO,H
HC-------- C(0-CHs).C6H4Br
HO.C-CH
VI
ii
i
V1 1
ii
C H j-C -CO -O
CH3-C .C O A H 5
C10C-CH
TV CH3- C- CO- C8H4Br
V1 1 1
ii
IX
ii
CH3.C -C O sCiH6
HC-COjH
v CHj-C-------- C(OH)-C,,H4Br
_
CH8.C -C O -C 6H4Br
X
ii
i
XI
ii
H C-CO-O
HO„C-CH
V e r s u c h e . trans-ß-Bronibenzoyl-<x-meihylacrylsäure (I) wird am besten aus
Mesaconylchlorid, Brombenzol u. A1C13 in Nitrobenzol bei gewöhnlicher Temp. erhalten.
Ausbeute 40% . Synth. durch Überführung von a-Methvlacetessigester in Mesacon
säure-a-äthylester (VII) nach A n s c h ü t z (Liebigs Ann. Chem. 3 5 3 [1907]. 149), Be
handlung mit PC13, Umsetzung des Chlorids VIII mit CGH-Br u. A1C13 in CS2 u. Ver
seifung des Äthylestcrs. — cis-ß-Brombenzoyl-a-methylacrylsäure, CnH90 3Br (II), bei
12-std. Einw. von Sonnenlicht auf I in A. Krystalle aus Bzl., F. 97“. In alkoh. Lsg.
lagert sich I nicht um. Methylester, C12H n0 3Br (IV), durch Belichten des trans-Esters III
in A . oder aus II u. CH2N2 in A ., Kp. 146°; geht bei höheren Drucken oder bei längerem
Erhitzen teilweise in III über; nach Dcst. im Hochvakuum nn!i = 1,5763— 1,5765. —
4-p-Bromphmyl-4-methoxy-2-methylcrotonlacton, C12Hn 0 3Br (VI), beim Kochen von II
mit methylalkoh. H2S 04. Kp.2 162®, nn25 = 1,5675; enthält stets etwas III. Wird durch
wss.-alkoh. NaOH langsam unter Bldg. von I verseift. — ß-p-Brombenzoylisobutlersäuremethylester, C12H130 3Br, aus V u. CH2N2 in Äthyläther. Kp.2 147— 148°, no2S =
1,5460. (J. org. Chemistry 4 . 95— 100. März 1939. Virginia, Univ.)
Ostertag.
W . M. Rodionow und A . M. Fedorowa, Beitrag zur Untersuchung der Monound Dimethoxyanthranilsäure und ihrer Derivate. Zur Unters, der narkot. Eigg. von mit
Damascenin isomeren oder analogen Verbb. stellten Vff. die Methylester von mono- u.
77*
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N aturstoffe.
1940. I .
dimethoxylierten N-Methylanthranilsäuren dar. 2-Methylamino-4-methoxybenzoesäurcmethylester (I) wurde, ausgehend von der 4-Nitrophthalsäure, gewonnen. Zur Darst. der
bereits früher (vgl. C. 1934. II. 3250) beschriebenen 2-Amhio-3,4-dimethoxybenzoesäure
(II) u. 6-Amino-2,3-dimethoxybenzoesäure (III) wurde die Darst. des Hemipinsäureimids
verbessert, u. gefunden, daß allg. zur Herst. von Imiden von Dicarbonsäuren Erhitzen
der entsprechenden Säuren mit (NH4)2C 03 in Eisessig vorteilhaft ist. II u. III wurden
dann in ihre Methylester übergeführt. Während bei Einw. von Methanol ( + konz.
H2S 04) II mit guter Ausbeute verestert wird, reagiert III unter diesen Bedingungen
nicht. Der Methylestcr von III war jedoch ohne Schwierigkeiten zu erhalten, wenn die
Benzylidenverb. von III mit Methanol erhitzt wurde, wobei gleichzeitig Benzaldehyd
abgespalten wurde. II reagiert dagegen nicht mit Benzaldehyd, u. ganz allg. geht die
NH2-Gruppe dieser Säure nur träge u. mit schlechten Ausbeuten Kondensationsrkk. ein.
Aus den Methylestem von II u. III wurden mit Toluolsulfonsäuremethylester die ent­
sprechenden N-Methylderivv. dargestellt. Es wurde versucht, aus II u. III Farbstoffe,
Anthranile, u. aus diesen die entsprechenden Chinazoline zu gewinnen. Das aus II mit
Aeetanhydrid erhaltene Dimethoxyanthranil der wahrscheinlichen Konst. IV lieferte mit
konz. NH3 7,8-Dimethoxy-2-methylchiwzoliii (V); in gleicher Weise ergab auch III das
entsprechende Anthranil, das jedoch nicht in das Chinazolinderiv. überführbar war.
Durch NH3 erfolgt Spaltung dos heteroeyel. Ringes unter Bldg. des Säureamids der
Acetyldimethoxyanthranilsäure, u. es wird hieraus geschlossen, daß ein wahres Anthranilderiv. der Konst. VI vorlag. Es wurde schließlich festgestellt, daß das aus II erhaltene
acetylierte Dimethoxyanthranil auch mit prim. Aminen N-alkylierte Chinazolinderivv.
liefert; über diese Verss. soll später berichtet werden.
CO
CO
jC v *
N-COCH,
JQ 1
‘ =cs'
IV ölt
"
T OB.
VI OK
V e r s u c h e . Phthalimid, aus Phthalsäure oder ihrem Anhydrid mit (NH,)2COn
in Eisessig. — 4-Aminophtholimid, durch Red. von 4-Nitrophthalimid mit SnCl2konz. HCl u. Hydrolyse des Hydrochlorids, gelbe Nadeln, Ausbeute 70% . — 4-0 xyphthalimid, aus vorigem durch Diazotieren u. Verkochen unter gleichzeitiger Hydrolyse
4-Oxyphthalsäure, die mit (NH4)2C 03 in Eisessig umgesetzt wurde, Ausbeute 60% . —
2-Amino-4-oxybenzoesäure, aus vorigem in KOH mit NaOCl, Ausbeute 30% . — 2-Amino4-methoxybenzoesäuremelhylester, 1. aus voriger mit dem mit C2H5ONa behandelten
Methyltoluolsulfonat des Dimethylanilins in früher (vgl. Bull. Soc. chim. France, Mem.
[4] 39 [1926]. 305) beschriebener Weise, nach Ausziehen mit Na2C 03 wird das durch
Ansäuern erhalteno Prod. mit Methanol ( + konz. H2S 04) erhitzt, nach Eingießen in
W . wird ausgeäthert u. die äther. Lsg. eingedampft, F. 116— 118°, Ausbeute 24% ;
2. durch Verestem der vorigen mit Methanol ( + H2S 04) u. Methylierung des Aminooxybenzoesäuremethylesters (F. 154— 155°) mit alkal. (CH3)2S 04. — 2-Methylamhw-4methoxybenzoesäuremethylester, aus vorigem mit p-Toluolsulfonsäuremethylester, das
ölige Rk.-Prod. wurde in das Hydrochlorid, Nadeln vom F. 81— 83°, übergeführt. —
Hcmipinsäureanhydrid, aus der Säure mit Aeetanhydrid, Nadeln, F. 168— 170°; die
Überführung in Hemipinimid, F. 227— 229°, erfolgte in oben beschriebener Weise. —
Zur Darst. der Aminoveratrumsäuren vgl. C. 1934. II. 3250. — 2-Amino-3,4-dimethoxybcnzoesäuremdhylester, C10H 13O4N, aus der Säure mit Methanol ( + H 2S 04), Prismen aus
A., F. 69— 70°. — 2-3Ionmnethylaniino-3,4-dimethoxybenzoesäuretnetkylesler, aus vorigem
mit p-Toluolsulfonsäuremethylester, wurde als Chlorhydrat isoliert.— Benzylidenderiv.
der 6-Amino-2,3-dimethoxybenzoesäure, C16Hi50 4N, aus I II mit Benzaldehyd in A.,
Nadeln aus A., F. 145— 150°. — 6-Amino-2,3-dimethoxybenzoesäurcmethylesler, 1. aus
vorigem mit Methanol ( + konz. H 2S 04) auf dem W.-Bad, nach Reinigung über das
Hydrochlorid (F. 185— 186°) F. 49— 50°; 2. aus III mit CH2N2. — 6-Monomethylamino2,3-dirruUhoxybenzoesäuremethylester, wie oben, Nadeln, F. 61— 62°; Hydrochlorid, F. 173
bis 174°. — Acetyliertes Dimethoxyanthranil, aus II mit Aeetanhydrid, F. 16fr—168“;
beim Vers., die Verb. aus Eisessig umzukrystallisieren, entstand das Hydrolysenprod., die
acetylierte Dimethoxyanthranilsäure, Nadeln, F. 193-—195°. — 7,8-Dimethoxy-2-methylchinazolin (V), durch Lösen des Dimethoxyanthranils in NH3 u. Eindampfen, Nadeln
aus W ., F. 223— 224°; im Filtrat fast 4 0% der Acetylaminoveratrumsäure. Hydro­
chlorid von V, F. 226— 228°. — III lieferte ein acetyliertes Dimethoxyanthranil, Nadeln,
F. 114— 115°, das bei Krystallisation aus Eisessig unter Hydrolyse das Acetylderiv. von
III, Platten, F. 179— 180°, ergab; beim Vers., das Dimethoxyanthranil in das ent­
sprechende Chinazolinderiv. überzuführen, entstand unter Spaltung des heteroeyel.
Ringes das Amid der acetylierten Säure, F. 236— 237°. (Bull. Soc. chim. France, Mem.
1940. I.
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N aturstoffe.
1 1 89
[5] 6 . 478— 86. Mürz 1939. URSS, Labor, f. organ. Chemie u. Inst. f. experimentelle
Medizin.)
SCHICKE.
I. P. Zuckerwanik und N. G. Ssidorowa, Über die Kondensation von Alkoholen
mit aromatischen Verbindungen bei Gegenwart von Aluminiumchlorid. IX . (Vgl. C. 1939.
I. 4929.) Bei Kondensation von 1,2-Methylcyclohexanol, Menthol u. Borneol mit Bzl.
oder Toluol bei Ggw. von % —-1 Mol A1C13 entstehen unter den früher beschriebenen
Bedingungen zu 30— 65% cycloalkylierte u. daneben nicht näher untersuchte polyalkylierte KW-stoffe. Die Rk. führt über gemischto Alkoholate A1C120 R u. Cycloalkene. Durch dieses schon früher aufgestellte Schema (C. 1936. II. 2896) ist gut
erklärlich, daß die Rkk. fast nur zu Verbb. des Typus I führen, wobei allerdings die
Entstehung von Verbb. II nicht ausgeschlossen ist. Neu beschrieben werden Methylcycloliexylbenzol u. -toluol sowie Mcnthylloluol. Das erhaltene Phenylcamphan besitzt
wahrscheinlich die Formel III.
CU,
CH,
t
CH,
i
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CH,
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III
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CH,
V e r s u c h e . Methylcydohexylbenzol, C]3HIft; Kp.3c 142— 143°; D .254 0,9368;
nu25 = 1,5200. Die Veresterung des mit verd. H N 03 im Rohr erhaltenen Oxydationsprod. mit CH2N2 gibt Tereplithal- u. Isophthalsäuredimethylester. — MethylcydohexyltoluoV, C14H20; Kp.32 152— 153°; D.184 0,9206; nD18 = 1,5205. Aus den Nebenprodd.
Terephthal-, Isophthal- u. Trimesinsäuremethylester. — Menthylbenzol, CI9H24; Kp.22 151
bis 154°; D .u 4 0,9342; nD" = 1,5207. Mit weniger A1C13 (11,5 statt 17 g auf 20 g
Menthol u. 100 ccm Bzl.) entstehen hauptsächlich Menthen-3 (Kp. 165— 169°;
D.174 0,8103; ne17 = 1,4470) u. tert. Menthylchlorid, C10H19C1; K p .„ 117— 118°;
D.154 0,9405; nD15 = 1,4670. — Menthyltoluol, C ^H ^; es entstand eine Mischung von
p- u. m-Verb.; Kp. 183— 188°; D .18, 0,9244; nD>° = 1,5185; aD = — 2,5°. — Bom ylbenzol, C,0H22; Kp.35 165— 168°; D .224 0,9535; nj)22 = 1,5250. — Mit Toluol entstehen
p- u. m-Bornyltoluol, C17H2I; Kp.6 131— 133°; D.2°4 0,9509; ny20 = 1,52 75. (XhmuuecKiiii /Kypriaj. Cepus A. /Kypiiaj Oöiueii Xuuuu fChcm. J. Ser. A. J. allg. Chem.j
8. 1899— 1902. 1938. Mittelasien, Staatl. Univ.)
S c h m e is s .
Wilfred Herbert Linnell und Vijay Ratna Sharma, Untersuchung von Methoden
zur Darstellung von Slilbcnderivateti. Vff. versuchten, 4,4'-Dioxy-y.,ß-diäthyUtilben
(Stilböstrol) (I) darzustellen, indem sie das Thioketon aus p-Oxypropiophenon (II) mit
Cu umsetzten. Durcli Behandlung von II mit H2S entstand jcdoch ein stark poly­
merisierter Komplex, aus dem sich der S nicht entfernen ließ. Mit p-Methoxypropiophenon (III) u. H2S wurde ein Thioketon der wahrscheinlichen Konst. A gebildet, das
durch Umsetzung mit Cu in das S-ärmere Prod. B übergeht. Vollständige Entfernung
des S war nicht möglich. — Eine zweite Möglichkeit zur Darst. von I bestand in der
Entfernung von N2 aus dem Azin HOC0H4C(C2H5)= N — N =C (C 2H5)C6H4OH. Das
Hydrazon von II wurde durch Erhitzen im Vakuum in das Azin übcrgefiilirt. Dieses
verkohlte jedoch beim Erhitzen unter gewöhnlichem Druck; im Vakuum blieb es zum
größten Teil unverändert. Das Azin von III zers. sich nicht beim Erhitzen. Der Vers.,
das Hydrazon von II mit HgO oder P b02 zum Azomcthylen zu oxydieren, um dieses
nach S t a u d i n g e r (Ber. dtsch. ehem. Ges. 49 [1916]. 1942) durch Behandlung mit
S02 in das Ringsulfon u. dieses durch Kochen in I überzuführen, mißlang. Aus dem
Hydrazon von III entstand mit Oxydationsmitteln zwar das Azomcthylen, das jedoch
CjHs^^^^^CsHiOCHa
C
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7
‘p'C .H .O C H ,
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C,H.-^ >C«H,OCH,
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1190
D ,. P r ä p a r a t i v e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
1940. I
mit S 02 in das Azin von III überging. — Die dritte Möglichkeit zur Gewinnung von I
bot die "Behandlung des Pinakons aus II mit P2J4. Da dieses durch Red. von II nicht
mit genügender Ausbeute entstand, wurde p-Acetoxypropiophenon nach G o m b e r g
u. B a c h m a n n (J. Amer. ehem. Soe. 49 [1927]. 236) mit Mg u. J umgesetzt. Es erfolgte
aber keine Reaktion.
V e r s u c h e . E i n w . v o n H2S a u f II i n 6 g w. v o n HCl. Sättigung einer
alkoh. Lsg. von II (aus Phenylpropionat durch FRIESsche Verschiebung) mit HCl
bei — 18°, Einleiten von H„S (28 Stdn.) u. HCl (4 Stdn.), Entfernung der Gase durch
C 02-Strom u. Verdampfung. Rotes, nicht krystallisierbares Prod., F. zwischen 120
u. 140°. Durch 1-std. Erhitzen mit Cu-Pulver auf 150° in C 02-Atmosphäre u. Extraktion
mit heißem Benzol Isolierung von II, F. 148— 149°. — E i n w . v o n H 2S a u f III
i n G g w. v o n HCl. ■Behandlung von III (aus Anethol, Kp.ic 135— 140°) mit HCl
bei — 15° (V2 Stde.) u. mit HCl u. H2S (3 Stdn.). Abscheidung A aus Essigester + Lg.
umkryst., F. 162°. Durch Erhitzen mit Cu-Bronze u. Äthylenglykol in N2-Atmosphäre
auf 165° u. Vj-std. Kochen, Extraktion der Abscheidung mit heißem Aceton, Ver­
dampfung u. Umkrystallisation aus CIL OH Nadeln von B, F. 115— 116°. — Hydrazon
von II. 1-std. Kochen von II u. Hydrazinhydrat in 80%ig. A., F. 96°. — Azin von II.
Erhitzen vorst. Verb. auf 96° bei 3 mm, Erhöhung auf leO“ während 2 Stdn. u. Krystallisation aus A. Prismen, F. 167— 168°. — V e r s s. z u r Z e r s . d e s A z i n s v o n II.
Beim Erhitzen des Azins Verkohlung. Beim Erhitzen auf 220° bei 3 mm Sublimation,
durch 24-std. Erhitzen in Tetralin auf 190° geringe Verkohlung. Durch Einleiten von
trockenem HBr in Xylollsg. Isolierung von II. Bei 10 Min. langer Behandlung mit
HBr Isolierung einer Substanz, aus A. + Lg. feine Nadeln, F. 83— 85°. Nach 4-std.
Erhitzen des Azins mit Mg-Spänen oder Li auf 180° in C 0 2 unveränderte Rückgewinnung.
— Hydrazon von III. Durch 4-std. Kochen von III mit Hydrazinhydrat u. 97%ig. A.,
Verdampfung des A. im Vakuum, Extraktion mit Lg. u. Konz. F. 60°. — Azin von III.
Ebenso wie Azin von II. F. 132— 133°. — V e r s s. z u r O x y d a t i o n d e r H y d r a z o n e . 50-std. Schütteln des Hydrazons von II in Ä. mit HgO oder Pb02, Auf­
nahme des Verdampfungsrückstandes in Ä., Sättigung mit S 0 2 bei — 8° u. Kochen
des Nd. mit W. Isolierung von II. Aus dem Hydrazon von III nach analoger Behand­
lung Isolierung des Azins von III. — V e r s . z u r D a r s t . d e s P i n a k o n s v o n
p - A c e t o x y p r o p i o p h e n o n . Zugabe von p-Acetoxypropiophenon in Bzl. zu
Lsg. von J u. Big-Spänen in Ä. u. Bzl., Extraktion des Nd. mit Ä. u. Bzl. (1: 2), Waschen
mit NaHS03 u. W . u. Verdampfung. Isolierung von p-Acetoxypropiophenon, aus A.,
F. 60— 61°. (Quart. J. Pharmac. Pharmacol. 12. 263—70. April/Juni 1939. London,
Univ.)
R lE N Ä CK ER .
E . D . Venus-Danilowa und A . I. Bolschuchin, Die Isomerisierung des Phenylcyclohexylaceta Ideh yds. Von DAN ILOW u . V e n U S-D a n i l o w a (vgl. >Kypna.i Oömcit
Xhmhu [J. Chim. gen.] 61 [1929]. 53 u. früher) wurde beobachtet, daß zweifach sub­
stituierte Acetaldehyde (Diphenyl-, Di-p-tolyl-, Methylphenyl- u. Dicyclohexylacetaldehyd) in Ggw. von konz. H 2S 0 4 in der Kälte oder beim Erhitzen mit Hg-Salzen zu ent­
sprechenden Ketonen isomerisiert werden. Die Isomerisierung von Phenylcyclohexylacelaldehyd (I) (C. 1938. II. 3391) könnte entweder zu Benzylcyclohexylketon (II) oder
zu Phenylhexahydrobenzylketon (III) führen; die Unters, ergab nur die Ggw. von II;
III konnte nicht festgestellt werden. Die Isomerisierung erfolgt schwieriger als in den
oben genannten Fällen u. wird durch weitgehende Kondensation begleitet. Zur Identi­
fizierung wurden die beiden fraglichen Ketone aus den entsprechenden sek. Alkoholen
durch Oxydation mit Chromsäure dargestellt.
V e r s u c h e . Die Isomerisierung erfolgte 1. mit konz. H2S 04 bei — 10 bis — 12°;
bei Zugabe von I stieg die Temp. nicht über — 5°; neben Benzylcyclohexylketon (II)
wurden aus den harzigen Rk.-Prodd. glänzende Nadeln, F. 150— 151°, der Zus. C,4H 180
erhalten. Ausbeute an II als Semicarbazon 2 9 % ; 2. mit HgSO,, A. u. HsS 04 in zu­
geschmolzenem Rohr bei 128— 135°; die Isolierung von Benzylcyclohexylmrbinol (IV)
u. Phenylessigsäure aus den mit Lauge verseiften Rk.-Prodd. ergab 60%ig. Isomeri­
sierung zu II u. 40%ig. Umwandlung zu höheren Kondensationsprodukten. IV, F. 58
bis 59°, Darst. nach Gp.IGNARD aus Benzylmagnesiumchlorid u. Hexahydrobenzaldehyd
(Kp.ls 59— 62°) durch 7-tägiges Stehenlassen; Ausbeute 76% . II, Kp.10 163— 165°,
D .204 1,0094, no20 = 1,5285, Darst. mit 6 0% Ausbeute durch 6-std. Oxydation von IV
mit K 2Cr20 - u. H 2S 04; Semicarbazon, F. 139— 140°; Oxim, F. 117— 118°. — Phenylhexahydrobenzyicarbinol (V), Kp.5 156— 157°, D.20, 1,0115, nD2° = 1,5370, ktyst. nicht,
Darst. nach G rign ard aus Hexahydrobenzylmagnesiumjodid u. Benzaldehyd durch
Stehenlassen (6 Tage). —
Phenylhexahydrobenzylketon (III), Kp.10 161— 162°,
D.204 1,0174,
— 1,5360, Darst. aus V durch Oxydation mit Chromatgemisch;
Semicarbazon. F. 192— 193°. Oxim, F. 99°. Die Zers, von II mit alkoh. KOH führt
1940. I .
D s. P r ä p a r a t i v e
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C h e m ie .
Naturstoffe.
1191
beim Erhitzen während 6 Stdn. im Einschmelzrohr bei 145— 148° zu Phenylessigsäure
(33%) u- IV (64°/0) ; die gleiche Behandlung bei III führt zu 80% V. — Phenylcyclohexylbrommethan (VI), P. 41— 42°, Darst. aus Phenylcyelohexylearbinol u. PBrs.
Wird VI unter den Bedingungen der G R IG N A R D -R k. in Ggw. von J2 u. Mg mit Orthoameisensäureester behandelt, so entsteht symm. Diphenyldicyclohexyläthan, P. 199 bis
201°. (/Kypnajr OGmeft Xhmhh [J. Chim. gen.] 9. 975— 84. 1939. Leningrad, Chem.Technoiog. Krassnosnamenski-Inst.)
V. F ü n e r .
W . M. Tolstopjatow und A . T. Rysskaltschuk, Über die gemischten Magnesiumalkoholate und ihre Molekülverbindungen. IV. Die Einwirkung einiger Ketone auf
ätherische Magnesiumjodbulylatlösung. (III. vgl. C. 1 9 3 6 . II. 2892.) Phenyl-p-tolylketon
liefert eine Mol.-Verb. mit MgJ2, während Fluorenon u. Dibenzalaeeton, wie die Aldehyde
•u. Benzil auch, mit den Magnesiumjodalkoholaten n. Mol.-Verbb. geben. Die Verbb.
werden aus der äther. Lsg. der Komponenten erhalten u. haben die Zus. MgJa . . .
3CO(C6H5)(C6H ,-CH 3) bzw. C4H„0-MgJ . . . C13H 180 u. C4H„OMgJ . . . CJ7H 140 .
(5Kypna* Oömeii X umhh [J. Chim. gen.] 9. 1148— 50. 1939. Leningrad, Staatsuniv.)
ScHMEISS.
Kurt Brand und Hans Werner Stephan, Zur Kenntnis des Diphensuccinden(10)-dions-(9,12). XV II. Mitt. über Verbindungen der Diphensuccindenrcihe. (XVI. vgl.
C. 1939. II. 4472.) Für die an Stelle des noch nicht bekannten Dipliensuccinden10-dion-9,12 entstehende rote Verb. G3lH leOs vom F. 284° kann Formel III an­
genommen werden. Ihre Aufspaltung mit alkoh. KOH führte u. a. zu einer Dicarbonsäure (F. 343— 344°), die zum 1,2,3-Triphenylnaphthalin abgebaut werden konnte.
Diese Dicarbonsäure dürfte durch öffnen der beiden fünfgliedrigen Ringe B u. C
(Formel III) entstanden sein. Ob mit dieser Spaltung eine Dehydrierung verbunden
ist oder nicht (entsprechend Formel C3lH 180 5 oder C31H20O6) kann durch Analyse
nicht entschieden werden. Es werden daher für die Dicarbonsäure verschied., von III
abgeleitete Strukturformeln (IV— VIII) in Betracht gezogen. Die Analyse ihres Dimethylesters spricht für C31H20O5 für die Dicarbonsäure. — Die Verss. sind mit der
für die rote Verb. C31H 1G0 3 zunächst aufgestellton Formel III in Einklang zu bringen
u. sprechen für die Auffassung, daß sie im Sinne einer D lE L S -A L D E R sch en Synth.
aus 2 Moll, von zunächst gebildetem Diphensuccinden-10-dion-9,12 entsteht.
O
n
C,HS
V e r s u c h e . Die durch Dehydrierung von Diphensuccindandion-9,12 mit Selenigsäureanhydrid dargestellte Verb. G31H leOs gibt bei Spaltung mit 10%ii?- alkoh. KOH
auf dem W.-Bade eine Dicarbonsäure G31HisOs oder G3lH20Os ; gelbe Täfelchen oder
Nädelchen, aus Chlf.-Bzl., F. 343— 344°; leicht lösl. in NaOH, Sodalsg. u. NH3-F1.
mit orangeroter Farbe; fällt daraus mit Mineralsäuren wieder aus. Aus dem von sd.
Sodalsg. nicht gelösten Teil des Rk.-Prod. wird eine Verb. G3lH lsOt erhalten; orangerote Blättchen, aus Eisessig, F. 312— 313,5°. Die Verb. geht bei kurzer Einw. von
alkoh. KOH vollkommen in Lsg. u. fällt beim sofort anschließenden Ansäuern der Lsg.
mit HCl unverändert aus; bei 15 Min. langem Erwärmen in alkoh. KOH wird sie in
eine in Soda lösl. Verb. übergeführt. — Dimethylester G^H^O^, aus der Dicarbonsäure
C3iH20O5 in sd. CH3OH + HCl; orangegelbe Stäbchen, aus sd. CH3OH, F. 216°; unlösl.
in wss. Soda- u. Alkalilsg.; enthält 2 Methoxylgruppen (nach W e ish u t in Ggw. von
Phenol). — Die Dicarbonsäure C31H20O5 gibt in Chinolin mit Naturkurpfer C bei Siedetemp. 5,6-Diphenylchrysofhwrenon, C29H180 (IX ); orangefarbene Nadeln, aus Essigester + CH3OH, F. 247,5— 248,5°. — Gibt mit schm. KOH bei 320— 330° anscheinend
ein Gemisch der beiden isomeren 1,2,3-Triphenylnaphthalincarbonsäuren, C2eH20Oe
(X- J- XI); Krystalle, trotz häufigem Umkrystallisieren, F. unscharf 238— 243°. —
Das Gemisch X + X I gibt in Chinolin u. Naturkupfer C bei Siedetemp. das 1,2,3-Triphenylnaphthalin, C2SH2(); Nadeln, aus A., F. 152— 153,5°. (Ber. dtseh. ehem. Ges. 72.
2168— 75. 6/12. 1939. Marburg, Univ.)
B ü sch .
D ä. P r ä p a r a t i v e
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C h e m ie .
Naturstoffe.
1940. I.
Kurt Brand und Hans Werner Stephan, Über das 9,12-Bis-(p-diphenylyl)diphensiuxindadien-(9,ll). X V M . Mitt. über Verbindungen der Diphensuccindenreihe.
(XV II. vgl. vorst. Ref.) Um den Einfl. des Diphenylrestes in 9,12-Stellung auf die
Farbe der 9,12-Diaryldiphensuccindadiene-9,11 kennenzulernen, wurde das 9,12-Bisp-diphenylyldiphensuceindcidien-9,11 (VI) dargestellt. — Es wurde aus V durch Ab­
spaltung von W., die schon bei unvorsichtigem Aufarbeiten erfolgte, erhalten u. durch
Oxydation mit Cr03 in VII u. VIII übergeführt.
CeHi
CsHi
C,H,
C.H.
V e r s u c h e . 4-Aminodiphenyl, aus 4-Nitrodiphenyl mit Na-Sulfhydrat; gelblich
■weißes, lockeres Pulver, aus stark verd. A ., F. 48— 49“. — Gibt nach ScHLENK das
4-Joddiphenyl (III); Kp.og 207°, F. 113°. — Die aus dem durch Vakuumdest. ge­
reinigten 4-Joddiphenyl, Ä. u. Mg erhaltene Lsg. gibt mit der sd. Bzl.-Lsg. von Diphcnsuccindandion 9,12 (III) neben einer geringen Menge Qualerphenyl, F. 312— 313° u.
anderen nicht näher untersuchten Verbb. das 9,12-Bis-p-diphenylyldiphensuccindandiol-9,12, C40H30O2 (V), schwach gelbliche Krystalle, aus Essigester u. Bzl.-A., F. 249
bis 250°. — Nimmt schon beim Kochen mit Eisessig unter Abspaltung von W . u. Bldg.
von VI braune Farbe an u. wird durch Kochen in Eisessig mit Ameisensäure vollständig
in 9,12-Bis-p-diphenylyldiphensuccindadien-9,ll, C40H26 (VI), übergeführt, bronze­
glänzende, braune Nadeln, aus sd. Brombenzol, F. 367— 368°. — Gibt in Eisessig mit
Cr03 in wenig W. bei Raumtemp. (in 42— 75 Tagen) 2-p-Phenylbenzoyibenzoesäure (VIII),
unveränderten KW-stoff u. das 2,2'-Bis-p-phenylbenzoylbenzil, C10H J6O4, gelbe Nadeln,
aus Eisessig, F. 235°. — 2-p-Phenylbenzoyibenzoesäure, C20H 14O3 (VIII), aus VI mit
Cr03 in W . u. Eisessig bei Siedetemp. (2 Stdn.), farblose Nadeln, aus Eisessig, F. 230
bis 231°. (Ber. dtsch. ehem. Ges. 72. 2175— 80. 6/12. 1939. Marburg, Univ.) B u s c h .
Gh. N. Gheorghin, Einige neue Fälle von Isomerisierung in der Reihe der 2,2-disubstituierten Indandione. Nachtrag der experimentellen Daten zu der C. 1 9 3 4 . I.
2926 referierten Arbeit über die Isomerisierung von 2,2-disubstituierten Indandionen
zu den entsprechenden Dioxynaphthalinen durch absoi. Na-Äthylat.
V e r s u c h e . 2-Methyl-3-carbäthoxy-l,4-dioxynaphthalin, C14H140 4, aus 2-Methyl[indandion-l,3-yl]-2-essigsäureäthylester mit C2H5ONa unter W.-Ausschluß im H2-Strom
auf dem W.-Bad, nach Ansäuern mit HCl, Einträgen in W . u. Lösen in A. durch Zu­
satz von warmem W. bis zur beginnenden Trübung Krystalle, die in gleicher Weise
wiederholt umkrystallisiert werden, F. 96— 97° (ohne Zers, unter Bldg. einer klaren,
roten FL); Diacelylderiv., C16Hls0 6, mit Acetanhydrid -f- wenig lionz. H2SO,, perl­
mutterglänzende Krystalle aus A.-W ., F. 126— 127°. — 2-Methyl-3-carbäthoxy-l,4naphthochinon, C14H 120 4, durch Oxydation des vorigen an der Luft in alkoh. Lsg. oder
in wss.-alkoh. Alkali (in letzterem Falle entsteht hierbei auch die folgende Verb.), aus
A. citronengelbo Tafeln, F. 100— 101°; liefert bei reduzierender Acetylierung mit NaAcetat -j- Zn-Pulver in Essigsäureanhydrid voriges Diacetylderivat. — 2-Methyl-3-oxy1.4-naphthochinon, CuH80 3, durch Ansäuern der alkal., bei der Darst. des vorigen
verbleibenden Lsg., mit Essigsäure, gelbe Nadeln aus A., F. 172— 173°; Monoacelylderiv., C13H 10O4, mit Acetanhydrid + etwas konz. H 2S 04, aus A.-W . schwach creme­
farbige Krystalle, F. 107— 108°; Triacetylderiv., CI7H160 6, durch reduzierende Aectylierung wie oben, Prismen aus A ., F. 146— 148“, in alkoh. Lsg. werden die Acetylreste
abgespalten; Phcnylhydrazon, C1;H I40 2N2, dunkclrote, mikrokryst. Nadeln aus A.
oder Essigester, F. 182— 183°. — 2-Methyl-3-carbomethoxy-l,4-dioxynaphthalin, C,3H l20 4,
neben folgender Verb. aus 2-Methyl-[indandion-l,3-yl]-2-essigsäuremethylester wie
oben, Nadeln, F. 94— 96°; liefert bei Oxydation in wss.-alkoh. Alkali 2-Methyl-3-oxy1.4-naphthochinon (s. oben). — 2-Methyl-3-carbomethoxy-l,4-naphthochinon, C13H 10O4,
1. als Nebenprod. der Darst. des vorigen, 2. durch Oxydation des vorigen in A., gelbe
1940. I .
Da- P r ä p a r a t i v e
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C h e m ie .
N aturstoffe.
1193
Tafeln, F. 96— 97°. — 2-Phenyl-3-acetyl-l,4-dioxynaphthalin, C18H140 3, aus 2-Phenyl2-acetonylindandion wie oben, aus A. F. 131— 132°, die Farbe der Krystalle hängt
von der Krystallisationsart ab, im allg. sind sie bei langsamem Verdunsten der alkoh.
Lsg. orangerot; bei der Isomerisierung ist Arbeiten im H 2-Strom nicht nötig. Diacetylderiv., C22H 180 5, mit Aeetanhydrid (-{- Na-Acetat), aus A.-W. mikrokrystallin. Nadeln,
F. 165— 166°; Dimethoxyderiv., C20H18O3, durch Veresterung mit alkal. (CH3)2S 04,
gelbliche Nadeln aus A., F. 160— 162°. — 2-[2,3-Diphenylpropionyl]-benzoesäure, aus
2-Phenyl-2-benzylindandion mit C2H6ONa wie oben unter Ringöffnung, mikrokrystallin.
Pulver aus A ., F. 166— 167°; Ag-Sah, C22H 170 3Ag, durch Fällen aus wss. Lsg. mit
AgN03; unlösl. in W. u. Äthanol. (Bull. Soc. chim. France, Mem. [5] 6 . 493— 501.
März 1939. Cluj, Rumänien, Inst, de Chimie.)
SCHICKE.
Robert Robinson und w. M. Todd, ß-Phenylfuryläthylamin und analoge Derivate
des Thiophens und Pyrrols. Als Ausgangsstoffe für die Synth. von heteroeyel. Verbb.
mit einer Äthylaminseitenkettc, von denen entsprechend dem Histamin wertvolle
physiol. Wirkungen erwartet wurden, dienten 4,7-Diketo-7-arylheptansäuren, die nach
K e h r e r u . I g l e r (Ber. dtsch. ehem. Ges. 32 [1899]. 1178. 34 [1901]. 1263) aus
Furfurylidenketonen erhalten werden könnten. So wurde 4,7-Dikcto-7-phenylheptansäurc durch Ringschluß u. C uR T IU S sehen Abbau in /?-2-(5-Phenylfuryl)-, /?-2-(5-Phcnylthienyl)- u. jS-2-(5-Phenylpyrryl)-äthylaminhydrochlorid übergeführt. Ausgehend von
p-Methoxyacetophenon konnten analog /?-2-(5-p-Methoxyphenylfuryl)-äthylaminhydrochlorid u. das entsprechende Thiophenderiv. hergestellt werden. Verss. zur Anwendung
der gleichen Verff. auf die 4,7-Diketooctansäure schlugen fehl. /?-2-(5-Phenylfuryl)äthylaminhydrochlorid wurde zur Tetrahydrofurylverb. hydriert.
V e r s u c h e . ß-2-(5-Phenylpyrryl)-propionsäure, aus Diketoplienylheptansäure
u. Ammonaeetat; Ausbeute 87%- Aus W . dendrit., krystallin. Aggregate vom F. 140
bis 141°. — ß-2-(ß-Phenylpyrryl)-propionsäureäihylester, C15H 170 2N, aus der Säure
mit A. u. H2S 0 4; Ausbeute 82%- Kleine, rötlich weiße Nadeln vom F. 103° aus
Methanol. — ß-2-(5-Phenylpyrryl)-propionhydrazid, C13H I5ON3, aus dem Äthylester
mit überschüssigem Hydrazinhydrat; Ausbeute 80°/o. Aus W. feine Nadeln vom
F. 137°. — ß-2-(5-Phenylpyrryl)-äthylaminhydrochlorid, C12H14N2-HC1, aus dem Hydrazid über das Azid u. das Methylurethan; Ausbeute schlecht. Aus A.-Ä. schwach rosa­
farbene Krystalle vom F. 225°. — ß-2-(5-Phenylfuryl)-propionsäure, C13H120 3, aus
4,7-Diketo-7-phenylheptansäure mit P20 5 in Bzl.; Ausbeute 88% . Längliche, hexa­
gonale Platten vom F. 116° aus Toluol. Äthylester, C15H160 3, aus der Säure mit A.
u. H2S 04 neben etwas 4,7-Dikelo-7-phenylkeptansüureMhylester (Kp.2_3 200— 210°;
Nadeln vom F. 23— 25°); Ausbeute fast quantitativ. Kp.2_3 165— 167°; F. 20— 21°;
nn28 = 1,5508. — ß-2-(H-Phcnylfuryl)-propionhydrazid, C13H140 2N2, aus dem Äthyl­
ester mit Hydrazinhydrat; Ausbeute theoretisch. Aus W. feine, fedrige Nadeln vom
F. 110°. — Methyl-ß-2-{5-phenylfuryl)-äthylcarbamat, C14H1S0 3N, aus dem Hydrazid;
Ausbeute 80— 90%- Aus PAe. fedrige Aggregate vom F. 59— 60°. — ß-2-(5-PhenylJuryl)-äthylaminhydrocMorid, C12H ]30N-HC1, aus dem vorst. beschriebenen Uretlian
durch Kochen mit gesätt., methan. Ba(OH)2-Lsg.; Ausbeute 50— 60% . Aus Chlf.
perlmutterglänzende Platten vom F. 205— 206°. Pikrat, aus A. F. 200°. Benzoylderiv., CI8H 170 2N, aus wss. A. feine Nadeln vom F. 121°. Acetylderiv., diamantartige
Platten vom F. 72°. — 4,7-Dikelo-7-phenylheptansäuremethylester, C14H160 4, aus der
Säure in Ä. mit Diazomethan; Ausbeute 88% . Kp.a 197° ¡vierseitige Platten vom F. 41°;
no28 = 1,5180. — ß-2-(5-Phenylthienyl)-propio7isäuremethylester, C14H140 2S, aus der
vorigen Verb. mit P2S5 bei 95°; Ausbeute ca. 50% . Aus A. perlmutterglänzende Platten
vom F. 75°. — ß-2-(5-Phenytihienyl)-propionsäure, C,3H 120 2S, aus dem Methylester
mit wss. NaOH; aus Bzl. Platten vom F. 148°. — ß-2-(5-Phetiylthienyl)-propionhydrazid,
Cl3H 14ON2S, aus dem Methylester; Ausbeute theoretisch. Aus A. lange Prismen vom
F. 151°. — Methyl-ß-2-(5-phenylthienyl)-äthylcarbamat, C,4H150 2NS, aus dem Hydrazid;
aus PAe. Krystalle vom F. 100°. — ß-2-(5-Phenylthienyl)-äthylaminhydro<Morid,
C12H13NS-HC1, aus dem Urethan mit konz. HCl; Ausbeute 50— 60% . Aus A. perlmuttergl&nzende, rhomb. Platten vom F. 266°. Pikrat, aus A. scharlachfarbene Stäbe
vom F. 217°. Benzoylderiv., C19H 17ONS, F. 141°. Acetylderiv., C14H15ONS, F. 128°. —
Furfuryliden-p-methoxyacetophenon, Ci4H120 3, aus Furfurol u. p-Methoxyacetophenon
mit methanol. Na-Methylatlsg.; Ausbeute 80— 90% . Aus PAe. strohgelbe Nadeln
vom F. 79°. — 4,7-Dikeio-7-p-melhoxyphenylheptamäure, C14H 160 5, aus der vorigen
Verb. mit heißer, alkoh. HCl; Ausbeute 50— 55% . Aus W . Nadeln vom F. 119°. —
ß-2-(5-p-Methoxyphenylpyrryl)-propionsäure, C14Hi50 3N, aus der Diketosäure mit
Ammonacetat; Ausbeute 80% . Platten vom F. 170—171° aus verd. Essigsäure. Äthyl­
ester, CjSH ,90 3N, hexagonale, prismat. Nadeln vom F. 103° aus Methanol. —
ß-2-(5-Methoxyphmylpyrryl)-propionhydrazid, C14H170 2N3, aus dem Ester in theoret.
1194
D._.. P r ä p a r a t i v e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
Naturstoffe.
1940. I.
Ausbeute; aus W . Krystalle vom P. 169°. Verss., das Hydrazid nach C u r t i o s ab­
zubauen, schlugen fehl. — ß-2-(5-p-Methoxyphenylfuryl)-propionsäure, C14H 140 4, aus
der Diketosäure mit P20 5 in sd. Bzl.; Ausbeute 70— 75°/0. Aus Bzl. lange, hexagonale
Platten vom P. 141°. Äthylester, ClcH180.t, aus ivss. Methanol ldeine, fedrige Nadeln
vom F. 52°; Kp.2 189— 195°; Ausbeute 80— 90% - Hydrazid, C11H160 3N2, aus W.
Nadeln vom F. 136°. — Methyl-ß-2-(5-p-7nethoxyphenylfuryl)-äthylcarbaTnat, C15H170 4N
Darst. analog dem Phenylfurylderiv.; aus PAe. fedrige Biischcl vom F. 89°. —
ß-2-(5-p-Methoxyphenylfuryl)-äthylaminJiydrochlorid, C13H 150 2N-HC1, aus dem Urethan
durch Kochen mit gesätt., mcthanol. Ba(OH)2-Lsg.; Ausbeute schlecht. Aus A. perlmutterglänzonde Platten vom F. 240°. — 4,7-Dikdo-7-p-methoxyphenylheptansäuremethylester, C15H180 5, aus der Säure in Ä. mit Diazomethan; Ausbeute 90% - Kp.3 248°;
lange Nadeln vom F. 48°. — ß-2-(5-p-Methoxyphenylthienyl)-propionsäuremethylester,
C15H 160 3S, aus dem Methylester mit P2S6 bei 90— 100°; Ausbeute 50— 60% . Aus A.
Platten vom F. 94°. — ß-2-(5-p-Methoxyphenylthienyl)-propionsäure, C14H||Ö3S, aus
Bzl. glitzernde Platten vom F. 178°. — ß-2-{5-p-Methoxyphenylthienyl)-propionhydrazid,
C14H,eOoN2S, aus dem Methylester in tlieoret. Ausbeute; aus A. Büschel rhomb. Platten
vom F. 165°. — Melhyl-ß-2-{5-p-methoxyphenylthienyl)-äthylcarbamat, ClsH170 3NS, aus
dem Hydrazid ¡Ausbeute 80% . Aus PAe. hellgelbes Pulver vom F. 112°.— ß-2-(5-p-M dhoxyphenylthienyl)-äthylaminhydrochlorid, G'i3H 15ONS-HCl, aus dem Urethan mit konz.
HCl oder alkoh. Barytlsg.; Ausbeute 60% . Aus A. perlmutterglänzende Platten vom
F. 283°. Acelylderiv., aus verd. Essigsäure Krystalle vom F. 145°. — 4,7-Dikdoodansäure, Darst. analog der Diketophenylhcptansäure; Ausbeute 20— 25% . Aus A. hexa­
gonale Platten vom F. 75°. — ß-2-{5-Methylfuryl)-propionsäure, C8H ,„03, aus der
vorigen Verb. mit P20 5 in Bzl.; aus W . Nadeln vom F. 54— 55°. Ausbeute 50% . —
ß-2-(5-Methylfuryl)-propionsäureäthylester, C10H14O3, aus der Säure mit A. u. fi 2S04
neben dem sich in der Hauptsache bildenden Diketosäureester vom Kp.2_3 136° (no!l =
1,445); Kp.2_ 3 97°, uds1 = 1,457. — ß-2-(5-Mdhylfuryl)-propionsäuremdhylester,
C9H 120 3, aus der Säure mit Diazomethan in A .; Kp.2_3 83°; nc20 — 1,465. — 4,7-Diketoodansäuremdhylester, C„H140 4, aus der Säure mit Diazomethan in A .; Kp.4 140°;
nn23 = 1,4458. — ß-2-(5-Phenyltetrahydrofuryl)-äthylaminhydrochlorid, CI2H170N-HC1,
aus dem /?-2-(5-Phenylfuryl)-äthylaminhydrochlorid in A. mit Pd-C-H2; aus A.-A.
Krystalle vom F. 122°. (J. ehem. Soc. [London] 1 9 3 9 . 1743— 47. Nov. Oxford, Univ.,
Dyson Perrins Labor.)
H e im h o l d .
V. V. Virkar und T. S. Wheeler, Chromone der Naphthalinreihe. I. Umwandlung
von o-Aroyloxyacetoarmen in o-Oxydiaroylmethane. Zur Umlagerung von o-Aroyloxyacetophenonen in o-Oxydiaroylmethane, die Ausgangsstoffe für Flavone sind, ist fein­
verteiltes Na in A. oder Toluol ein geeignetes Reagens. Auf diese
Weise wurden o-Oxy- u. 2-Oxy-4-benzoyloxydibenzoylmethan, sowie
Benzoyl-(l-oxynaphthoyl-2)-methanu. (l-Oxynaphthoyl-2)-aceton hergestellt. 2,6-Dibenzoyloxyacetophenon gab mit Na in Toluol direkt
5-Oxy-3-benzoylflavon. Der Flavonringschluß konnte im allg. durch
Einw. von HBr in Eisessig auf die o-Oxydiaroylmethane bewirkt
werden. Im Vers.-Teil wird die Darst. einiger 2-Naphthylbenzochromone der Formel I
beschrieben.
V e r s u c h e . l,l'-Na,phthoyloxy-2-acetonaphthon, C23H180 3, aus l-Oxy-2-acetonaphthon u. a-Naphthoylchlorid in Pyridin; F. 135°. — l,2'-Naphthoyloxy-2-acelonaphthon, C23H 160 3, Darst. analog der vorigen Verb.; F. 113— 114°. — l,3'-M ethoxy-2'naphtlioyloxy-2-acelonaphthon, C24H180 4, F. 119°. — l-Oxy-2,l'-dinaphthoylmelhan,
C^H^O;,, aus l,l'-Naphthoyloxy-2-acetonaphthon mit Na in Toluol; gelbe Nadeln vom
F. 142° aus Aceton. — 2-l'-Naphthyl-7,8-benzochromon, C23H 140 2, aus der vorigen Verb.
mit HJ in Acetanhydrid; aus A. F. 205°. — l-Oxydi-2-naphthoylmethan, C23H 160 3, aus
l,2'-Naphthoyloxy-2-acetonaphthon mit Na in Toluol; gelbes Pulver vom F. 164° aus
Aceton. — 2,2'-Naphthyl-7,S-benzochromon, C23Hl40 2, aus der vorigen Verb. mit HBr
in Eisessig; F. 190— 191° aus Essigsäure. — ~i-Oxy-3'-methoxy-2,2'-dinaphthoyhnethan,
C24Hlg0 4, aus l,3'-Methoxy-2'-naphthoyloxy-2-acetonaphthon mit Na in Toluol; orange­
farbene Nadeln vom F. 163° aus Aceton. — 2-(3'-Methoxy-2'-naphthyl)-7,S-benzochromon,
C24H160 3, aus der vorigen Verb. mit HBr in Eisessig; F. 204— 205° aus Essigsäure. —
2-(3'-Oxy-2'-naphthyl)-7,8-be.nzodiromon, C23H i40 3, aus dem Methoxychromon in Acet­
anhydrid mit H J ; grünlichgelbes Pulver vom F. über 300° aus Essigsäure. Acelylderiv.,
C25H 160 4, aus der Oxyverb. mit Acetanhydrid in Pyridin; aus A. gelbe Platten vom
F. 180— 181°. — o-Oxydibenzoylmethan, aus o-Benzoyloxyacetophenon mit Na in A.;
aus A. F. 122°. Mit HBr in Eisessig gab die Verb. Flavon. — l-Oxy-2-naphthoylaceton,
C14H 120 3, aus l-Acetoxy-2-acetonaphthon mit Na in Toluol; aus A. gelbes Prod. vom
F . 117— 118°. — 2-Methyl-7,8-benzochromon, C14H10O2, aus der vorigen Verb. mit HJ in
1940. I.
Da- P h ÄPABATIVE ORGANISCHE CHEMIE.
NATURSTOFFE.
1195
Acetanhydrid; aus A. F. 178— 179°. (J. ehem. Soc. [London] 1939. 1679— 81. Nov.
Bombay u. Dublin.)
H e im h o l d .
V.
V. Virkar und T. S. Wheeler, Chromonc der Naphthalinreihe. II. Synthese,
von linearem Naphtliaflavon (6,7-Benzoflavon). (I. vgl. vorst. Ref.) o-Alkoxydiaroylmethane der Naphthalinreihe konnten durch Einw. von HBr in Eisessig oder HJ in
Acetanhydrid in Chromone übergeführt werden. 6,7-Benzoflavon (II; R = H), das auf
diese Weise aus Benzoyl-(2-methoxynaphthoyl-3)-methan (I; R = H) hergestellt worden
war, u. sein 2-Methoxyderiv. (II; R = OCH3) (aus I ; R = OCH3), wurden durch Be­
handlung mit alkoh. Na-Äthylat in 2-Oxy-3-aeetonaphthon u. 2-Oxy-3-naphthoesäure
gespalten. Diese Rk. ist ein Beweis für den Verlauf des Ringschlusses von I (R = OCH,).
— Im Vers.-Teil wird ferner die Darst. von einigen 2-Naphthylbenzochromonen be­
schrieben. — Dem aus 2,3'-Dimethoxy-l,2'-dinaphthoylmethan durch Ringschluß ent­
standenen Chromon kann entweder die Konst. V oder VI zugeschrieben werden. Eine
definitive Entscheidung war nicht möglich, da eine Spaltung des Chromons mit NaÄthylat oder alkoh. KOH nicht gelang. Doch bevorzugen Vff. VI.
o
E
co
V e r s u c h e . Benzoyl-2-methoxy-3-naphthoylmcthan, C2#H160 3, aus Aeetophenon
u. Methyl-2-methoxy-3-naphthoat in Ä. mit Na; aus A. gelbe Platten vom F. 98°. —
o-Anisoyl-2-methoxy-3-naphthoylmelhan, C=1H 180 4, aus o-Methoxyacetophenon u.
Methyl-2-methoxy-3-naphthoat analog der vorigen Verb.; aus PAc. gelbe Krystalle vom
F. 120— 122°. — 3-Meihoxydi-2-naphthoylmelhan, C24H 180 3, aus 2-Acetonaphthon u.
Methyl-2-methoxy-3-naphthoat; F. 160° aus Aceton. — Di-(l-melhoxy-2-naphthoyl)methan, C25H,,()0 1, aus l-Methoxy-2-acetonaphthon u. Methyl-l-methoxy-2-naphthoat;
aus A. F. 122°. — 2,3'-Dimethoxy-1,2'-dinaphthoylmelhan, C2SH20O4, aus 2-Methoxy-lacetonaphthon u. Methyl-2-methoxy-3-naphthoat; aus Bzl.-A. gelbe Krystalle vom
F. 163°. — Brom-o-anisoyl-2-meihoxy-3-naphthoylmethan, C21H170 4Br, aus o-Anisoyl-2methoxy-3-naphthoylmethan mit Br„ in Chlf.; F. 152° aus Essigsäure. — 6,7-Benzoflavon.
(II; R = H), C18H120 , , aus Benzoyl-2-methoxy-3-naphthoylmethan in Acetanhydrid
mit HJ oder in Eisessig mit HBr; aus Bzl. F. 171— 172°. Durch Behandlung mit NaÄthylat in sd. A. wurde II (R = H) in 2-Oxy-o-aceUmaphthon (F. 112°; Acetylderiv.,
F. 100°) u. 2-Oxy-3-naphthoesäure gespalten. — 2'-Methoxy-6,7-benzoflavon (II; R =
OCH,), C20H14O3, aus o-Anisoyl-2-methoxy-3-naphthoylmethan mit HBr in Eisessig;
aus A. F. 165°. — 2 ’-Oxy-6,7-benzoflavon (II; R = OH), C19H120 3, aus der vorigen Verb.
mit HJ in Acetanhydrid; aus Nitrobenzol grünlichgelbe Verb. vom F. 256— 257°. —
2'-Aceloxy-6,7-benzoflavon (II; R = OCOCH3), C2lH140 4, aus der vorigen Verb. mit
Acetanhydrid-Pyridin; aus A. F. 136— 138“. — 2,2'-Naphthyl-6,7-benzochromon,
C23H140 2, aus 3-Methoxydi-2-naphthoylmethan in Acetanhydrid mit H J ; aus Aceton
geibliehe Platten vom F. 193°. — 2-(l'-Methoxy-2'-naphthyl)-7,8-benzochromon, C24H160 3,
aus Di-(l-methoxy-2-naphthoyl)-methan in Eisessig mit HBr oder in Acetanhydrid mit
H J; aus A. F. 151— 152°. — 2-(l'-Oxy-2'-naphthyl)-7,8-benzochromcm, C23H 140 3, aus der
vorigen Verb. mit H J ; aus Chlorbenzol grünlichgelbes Pulver vom F. über 280°. Acetyl­
deriv., C25H 160 4, aus A. F. 174°. — 2-(3'-Methoxy-2'-naphthyl)-5,6-benzochromon (V) oder
2-(2'-Mcthoxy-l'-na.phthyl)-6,7-benzochromon (VI), C24H160 3, aus 2,3'-Dimethoxy-l,2'dinaphthoylmethan mit HJ in Acetanhydrid oder besser mit HBr in Eisessig; aus A.-Bzl.
F. 197°. -— 2-(Oxynaphthyl)-benzochromon, C23H140 3, aus der Methoxyverb. mit H J; aus
Nitrobenzol grünlichgelbes Pulver vom F. 28S—285°. Acetylderiv., C25H ]60 4, aus A.
F. 148— 150°.
(J. ehem. Soc. [London] 1939- 1681— 83. Nov. Bombay u.
Dublin.)
H e im h o l d .
S. N. Chitrik, Über die Einwirkung des Acetessigesters auf das 2-Aminopyridin.
Dio Umsetzung führt hauptsächlich zum „Anilid-“ I; bei höheren Tempp. entsteht
auch das ,,Anüoanilid“ II u. schließlich setzt auch die Bldg. eines cycl. Prod., des
l,2-Divinylen-6-methylpyrimidons-4 (III), ein. N-(2-Pyridyl)-ß-aminocrotoncster wird
seiner geringen Bldg.-Geschwindigkeit wegen nicht erhalten. III gibt 1,2-Divinylen5-nitro-6-methylpyrimidon-4 (IV), das mit 20%ig. HCl 2-Aminopyridin tu mit Alkali
D a. P r ä p a r a t i v e
1196
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
1940. I .
NH3 liefert. I gibt mit konz. H 2S 04 in 24 Stdn. III. II u. verd. Säuren setzen sich zu
2-Aminopyridin u. I um. II bildet sich auch aus Aminopyridin u. I bei 140° innerhalb
4 Stunden.
I
II
NC.H.—NH—CO—CH-—CO—CH,
NCjH ,—NH—CO—CH=C(CH,)—NH—C,H<N
III
CH
V e r s u c h e . l,2-Divinylen-6-methylpyriniidon-4 (III), C3H8ON2: 20g Amino­
pyridin u. 38 g Ester 4— 5 Stdn. auf 150— 160° erwärmen; Kp.3>4 143— 153°; aus W.
Würfel, die l 1/., Moll. Krystallwasser enthalten, E. 84°. Aus Toluol + Lg. wasserfrei
(über P2Os getrocknet), E. 122°. Chlorhydrat, C9H8ON2' HCl: aus der Base u. alkoh.
HCl; aus A. kleine Prismen, F. 315°, unter teilweiser Sublimation ab 280°. Chloroplalinat, C9H8ON2-H 2PtCl6 + H 20 : braune rhomb. Blättchen bei Fällen aus HCl-Lsg.;
aus W . + A. orangerote Blättchen oder Nadeln, F. 229° (Zers.). Pikrat, C9HsON2C8H30 ,N 3: aus A. gelbe Nadeln, F. 177° (Zers.). Jodmethylat, C10HUON2J: mit CH3J
im Rohr bei 100° in 2 Stdn.; aus W . Prismen, die bis 280° nicht schmolzen. Die D lE L S A L D E R -R k. mit Maleinsäureanhydrid gibt Nadeln, C13H ,0Ö4N2, aus Methanol, F. 135
bis 136°. — l,2-Divinylen-5-nitro-6-methylpyrimidon-4, C8H ,0 3N3: in H2S 0 4 durch
Zugeben von H N 03 (D . 1,4) + H2S 04 (1: 3) bei 0° nitrieren. Aus viel W . vierseitige
Prismen, F. 184°. — Acetessigsäure-2-pyridylamid („Anilid“ ) (I): aus 9,4 g Amino­
pyridin u. 26 g Ester bei 100° in 4 Stdn.; den Dest.-Rückstand (3— 4mm!) mit A.
übergießen u. kühlen; F. 113°. Kp.3_ 4 150— 160° unter teilweiser Zersetzung. Jodmethylat (wie oben), C,0H13O2N2J : aus A. gelbe Prismen, F. 133— 134° (Zers.). —
ß-(2-Pyridyl)-aminocrotonsäure-2-pyridylamid, Ci4HI4ON4: aus 9,4 g Aminopyridin u.
6,5 g Ester bei 130° in 4 Stdn.; R k .-P r o d . mit auf 35° erwärmtem W . behandeln, sofort
filtrieren; aus Toluol oder A. Nadeln, F. 166°. (/Kypuaj Oßweit X hmuu [J. Chim. gen.]
9. 1109— 17. 1939.)
S c h m e is s .
Giovanni Jacini und Augusta Salini, Derivate des 3,3'-Dipyridyls und des
3,3'-Diptjridylenoxyds. (Vgl. C. 1939. Ü . 2784.) Beschreibung der Oxydation von
2,7-Dimethyl-4,5-dioxy-l,8-phenanthrolin. Die erhaltenen Verbb., Abkömmlinge des
з,3'-Dipyridyls u. des 3,3'-Dipyridylenoxyds, bestätigen die für Phcnanthrolin an­
genommene Struktur.
V ersuche.
6,6'-Dimethyl-4,4'-dioxy-3,3'-dipyridyl-2,2'-dicarbonsäure
(I),
Cj4HJ2N 20 6, aus Phenanthrolin in KOH mit KMn04, F. über 350°. — 6,6'-Dimethyl-3,3'dipyrtdylen-4,4'-oxyd-2,2'-dicarbonsäureanhydrid (II), C14Hs0 4N2, aus I u. konz. H 2S04,
aus o-Diehlorbenzol Prismen, F. 330° (Zers.). — 6,6'-Dimethyl-3,3'-dipyridylen-4,4'oxyd-2,2'-dicarbonsäureamid, C14H jj04N3, aus I u. NH3, aus absol. A. kleine Prismen,
F. 290° (Zers.). — 6,6'-Dimethyl-3,3'-dipyridylen-4,i'-oxyd-2,2'-dicarbonsäurephenyl-,
hydrazid, C20H16N4O4, aus II u. Phenylhydrazin, Nadeln aus 50%ig. A., F. 310° (Zers.),
— 6,6'-Dimethyl-3,3'-dipyridylenoxyd, C,2H10N2O, aus I u. Glaspulver; aus W ., Lg.,
Ä. kleine Nadeln, F. 156°. (Gazz. chim. ital. 69. 717— 21. Nov. 1939. Milano.
Univ.)
R E STE LLI.
Lydia Monti und Caporciano Giuliana Ferrari, Über einige Chinolinverbindungen.
IV. (III. vgl. C. 1938. I. 3048.) Es wird die Darst. des 5-Amino-6-melhoxy-4-methyl-2oxychinolins aus 6-Methoxy-4-methyl-2-oxychinolin u. seine Umsetzung mit Aldehyden
beschrieben.
Versuche.
6-Meihoxy-5-nitro-4-methyl-2-oxychinolin (I), CuH J0O4N2, aus
6-Methoxy-4-methyl-2-oxychinolin in Eisessig mit nitrosen Gasen, aus A. seiden­
glänzende hellgelbe Nadeln, F. 278— 280° (Zers.). — 6-Methoxy-5-amino-4-methyl-2-oxychinolin (II), Ci,H120jN 2, aus I in Eisessig mit Zn-Pulver, aus A. haselnußfarbige Tafeln,
F. 270— 272°; Chlorhydrat, F. 240— 242°; Acetylderiv. mit Essigsäureanhydrid u. NaAcetat, F. 260— 262°; Pikrat, F. 198— 200°. — Verb. C»0H2lO2JY3, aus II u. p-Dimethylaminobenzaldehyd, aus A. mikrokrystallin. stark gelbes Pulver, F. 260— 262°. — Verb.
Cn H170 2N3, aus II u. a-Chinolinaldehyd rostfarbenes mikrokrystallin. Pulver, F. 220
bis 222° (Zers.). (Gazz. chim. ital. 69. 745— 49. Nov. 1939. Rom, Univ.) RE STE LLI.
Lydia Monti, Über einige Derivate des 9-Acridinaldehyds. Es werden die Kondensationsprodd. des 9-Acridinaldehyds (I) mit Acetophenon, 2-Oxy-4-methoxyaeetophenon
и.
2-Oxy-3,4-dimethoxyacetophenon beschrieben; ebenfalls die S c H lF F sc h e Ba
9-Acridinaldehyd u. p-Amidobenzolsulfonamid.
V e r s u c h e . 9-Acridalaceiophencm, C22H16ON, aus I u. Acetophenon, aus A. kleine
goldgelbe Krystalle, F. 212— 214°; in konz. H2S 04 gelbgrüne Fluorescenz. — Acridcd(2-oxy-4-meihoxt/)-acetophenon., C23H1T0 3N, aus I u. 2-Oxy-4-methoxyacetophenon, aus
1940. I.
D s. N a t u r s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e .
1197
A. goldgelbe Krystalle, F. 196— 198°. — Acridal-(2-oxy-3,4-dimelhoxy)-acetophenon,
C21Hj90 ,N , aus I u. 2-Oxy-3,4-dimethoxyacetophenon, aus A. seidenförmige hellgelbe
Nadeln, F. 238— 240°. — 9-Acridhtaldehyd-(p-sulfonamid)-anil, C20HlsO2N3S, aus
p-Amidobenzolsulfonamid u.I oder derBisulfitverb. des T, aus Eisessig hellgelbe Nadeln,
F. 240— 242°, aus Aceton u. W. citronengelbe Nadeln, F. 248— 250°. (Gazz. chim. ital.
69. 749— 52. Nov. 1939. Rom, Univ.)
R e s t e l l i.
Raymond Blundell und John Graymore, D ie cyclischen Methylenimine. II. Hydro­
lyse quaternärer Verbindungen und Darstellung aliphatischer, sekundärer Amine. (I. vgl.
C. 1938. II. 4069.) N,N',N"-Trimethyltrimcthylentriamin gibt mit Alkyljodiden glatt
die quaternären Salze, denen bes. bei träger Rk. Dijodide beigemischt sind. Durch
Hydrolyse der quaternären Verbb. wurden in mäßiger Ausbeute sek. Amine erhalten.
Äthyl-, Propyl- u. Butylchlorid scheinen keine quaternären Salze zu bilden. — N ,N ',N "Trimethyltrimethylentriaminäthojodid, C8H20N3J, aus den Komponenten; Krystalle vom
F. 72° (Zers.). Bei der Hydrolyse des Äthojodids durch Dest. über NaOH entstand neben
Methylamin, das als in Chlf. unlösl. Hydrochlorid vom F. 226° abgetrennt wurde, Methyläthylflmin, C3H9N, dessen Hydrochlorid bei 124° schmolz. — N,N',N''-Trimethyltrimeihylentriamin-n-propiojodid, C„H22N3J, vom F. 105° (Zers.), lieferte bei der liydrolyt.
Spaltung neben Methylamin Methyl-n-propylamin, C4H UN, vom Kp. 62— 65°, dessen
Hydrochlorid bei 140° schmolz. Die Base wurde durch Umsetzung mit 2,4-Dinitrochlorbenzol zu 2,4-Dinitrophenylmethyl-n-propylamin, C10H13O4N3, vom F. 72— 73°
identifiziert. — Methylenbismethyl-n-propylamin, C9H22N2, aus Methyl-n-propylamin
mit Formaldehyd; Kp. 170— 171°, D .19* 0,795. — N,N',N''-Trimethyllrimethylentriaminnatriumjodid, C0H 15N3-NaJ, aus den Komponenten; Nadeln. — N,N',N"-Trim ethyltrimethylentriamin-n-butojodid, C10H24N3J, aus der Base mit frisch dest. n-Butyljodid;
F. 123— 125° (Zers.). Durch Hydrolyse des quaternären Salzes mit HCl entstanden
Methylamin, Methyl-n-butylamin (C6H 13N, Kp. 90— 92°. Hydrochlorid, F. 171°. Nitros­
amin, Kp. 195— 198°) u. Dimethyl-n-butylamin (C6H1BN. Hydrochlorid, F. 183—-185°.
Pikrat, Nadeln vom F. 99,5— 100,5°). —
2,4-Dinitrophenylmeihyl-n-butylamin,
CuHi50 4N3, aus den Komponenten in wss. A .; goldgelbe Nadeln vom F. 81°. — N ,N ',N "Trimethyltrimethylentriamindijodid, C6H 15N3J2, aus der Base mit J in Chlf.; F. 162°.
(J. ehem. Soc. [London] 1939. 1787— 89. Nov. Stockport College.)
H e im h o l d .
Friedrich Klages, Fritz Kircher und Julius Fessler, Über aiwrmale osmotische
Effekte an KettenmolekiUen. II. Synthese und kryoskopisches Verhalten von Polydepsiden. (I. vgl. C. 1936. I. 340.) Synth. von Polydepsiden durch Kondensation
eines Säurechlorides mit einem Phenol in Acetonlsg. durch wss. NaOH. Säuren mit
gerader Kette: Trimethylgallussäure + Thionylehlorid -y Trimethylgalloylchlorid (I).
I + 3,5-Diacetylgallussäure ->- a-Trimelhyl-ß-diacetyldigallussäure (II), C21H20On (448).
F. 218°. — Chlorid von II + Diacetylgallussäure ->- tx-Trimethyl-ß,y-tetraacetyUrigallussäure (III), C32H280 17 (684). F. 223— 224°. — Chlorid von III + Diacetylgallussäure
a.-Trimethyl-ß,y,ö-hexaacetyltetragallussäure (IV), C13H380 23 (920). F. 235°. — Neutrale
Verbb. mit gerader Kette: I + Hydrochinon
Di-(trimelhylgalloyl)-hydrochinon (V),
C2SH26O10 (498). F. 224°. — Triacetylgallovlchlorid + Hydrochinon
Di-(triacetylgalloyl)-hydrochinon (VI), C32H20O16 (666). F. 250°. — Chlorid von II + Hydrochinon ->Di-(a-trimethyl-ß-diacetyldigalloyl)-hydrochi'non (VII), CJ8H ,20 22 (970).
F. 248°. —
Neutrale Verbb. mit verzweigter Kette: I '4- Phioroglucin ->- Tri-(trimethylgalloyl)phloroglucin (VIII), C36H380 i5 (708). F. 180°. — Triacetylgalloylchlorid + Phloroglucin ->- Tri-(triacetylgailoyl)-phloroglucin (IX), C^H^O^ (960). F. 210°. — Chlorid
von II + Phioroglucin ->- Tri-{<x-trimethyl-ß-diacetyldigalloyl)-phloroglucin (X), Ca9lI00O33
(1416). Amorph. Erweichungstemp. 150— 175°. — Pentaacetyldigalloylchlorid -f~
Phioroglucin ->- Tri-(pent<iacetyUl.igalloyl)-phloroglucin (XI), C78H60O42 (1668). Amorph.
Erweichungstemp. 150— 175°.
Bei den kryoskop. Messungen wurden Lsgg. nachstehender Verbb. in Dioxan,
Eisessig u. Bromoform verwendet. In Dioxan gaben Trimethylgallussäure II, VIII,
IX , X u. X I die den Formeln entsprechenden Mol.-Geww., die übrigen Verbb. viel zu
niedrige. Verbb. mit 1 u. 2 Ringen verhielten sich n .; der scheinbare Zerfall trat erst
bei 3-gliedrigen Moll, mit unverzweigter Kette ein, nahm mit der Verdünnung der Lsgg.
zu u. hörte nach Durchlaufen von (über jeweils ein breiteres Konz.-Intervall konstanten)
Zwischenstufen auf, wenn Dreiteilung des Mol. erreicht war (Konz. 0,1— 0,05%).
Bei keiner dieser Verbb. wurde im Gegensatz zu den Kohlenhydraten das n. Mol.-Gew.
beobachtet. In Eisessig verhielten sich n. II, V, M II u. IX , anormal die übrigen Verbb.,
auch die verzweigten X u. XI. Verzögerungserscheinungen (Abhängigkeit der Gefrier­
punktserniedrigung von der Vorbehandlung der Lsg., z. B. Erwärmen) traten im
Gegensatz zu Dioxan in Eisessig nicht auf. Der Übergang zwischen den einzelnen
Mol.-Gew.-Stufen erfolgte bei prakt. konstantem osmot. Druck, weshalb es sich um
1198
Ds. N a t u r s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e .
1940. I.
\ ---- x
N-----x
X bzw. XI
X R = OCH,
\V
A<r
XI R = O-COCH.
keinen Dissoziationsvorgang handeln konnte. Bei graph. Darst. wurden nicht S-förmige,
sondern geknickte Kurven erhalten. In Bromoform zeigten alle Verbb. das n. Mol.Gewicht. — Allg. erkennen Vff. folgende Regelmäßigkeiten: Der scheinbare Mol.Zerfall tritt stets dann ein, wenn die Moll, aus größeren ringförmigen Bausteinen be­
stehen, dio durch Brückenatome miteinander verbunden sind („Perlschnurform“ ,
z. B. bei Kohlenhydraten, Depsiden, Polyanetholen), weiter dann, wenn das durch­
schnittliche Mol.-Gew. des Lösungsm. kleiner ist als das durchschnittliche Baustein­
gewicht. (Liebigs Arm: Chem. 541. 17— 53. 13/10. 1939. München, Bayer. Akademie
der Wissenschaften.)
N eumann .
A . M. Kusin, Die heutigen Anschauungen in der Chemie der einfachen Kohlen­
hydrate. Zusammenfassende Übersicht über die Chemie der Kohlenhydrate unter
bes. Berücksichtigung ihrer biochem. Bedeutung, (ycnexii Xiimhh [Fortschr. Chem.J 8.
1117— 42. 1939.)
K le v e r .
Maxwell P. Schubert, Die Vereinigung von Cystein mit Zuckern. (Vgl. C. 1936.
II. 4121.) In wss. Lsg. u. bei Zimmertemp. vermag Cystein mit d-Arabinose (I),
d-Xylose (II), d-Glucose (III), d-Mannose (IV), d-Oalaktose (V) u. Lactose (VI) unter
Abspaltung von 1 Mol H 20 Verbb. zu bilden, die mit A. gefällt werden können u. den
aus Cystein u. einfachen Aldehyden gebildeten Thiazolidinen ähneln. Die Verb. aus I,
CsH lbOsNS, F. 153° (Zers.), gibt in neutraler Lsg. ein unlösl. kryst. Zn-Salz. Die Verbb.
aus IV, C0H „O 7NS, F. 171° (Zers.), u. V, C^H^O-NS, F. 138° (Zers.), können aus
heißem W. umkryst. werden; die Verb. aus IV liefert ein Acetat, C9H110 7NS(C0CH3)6,
F. 150— 152°. Dio Verb. aus V reagiert mit Jodessigsäure in NaHC03-Lsg. unter Bldg.
von S-Carboxymethylcystein. Keine der Verbb. gibt in überschüssiger NaHCOa-Lsg.
eine positive Nitroprussidrk., wohl aber zeigen eine solche in verd. Lsgg. von NH4OH +
(NH4)2S 0 4 die Verbb. aus III, CaH „0 ,N S , F. 167° (Zers.), u. aus VI, C^H ^O ^N S,
F. 130“ (Zers.). Mit Jod reagieren alle Verbb. unter Bldg. von Cystin. Während V
mit 2,4-Dinilrophenylhydrazin ein Hydrazon, F. 171— 173°, gibt, reagiert dio ent­
sprechende Verb. mit Cystein nicht. Fructose reagiert nicht mit Cystein. Ein Ersatz
des Cysteins in den obigen Fällen durch Thioglykolsäureanilid bzw. Thiobenzilsäure
führt nicht zur Verb.-Bildung. Verb. aus II u. Cystein, CsH15OeNS, F. 133° (Zers.).
(J. biol. Chemistry 130. 601— 03. Okt. 1939. New York, Roekefeller Inst. f. Med.
Res.)
B e r s in .
1940. I.
D j. N a t u r s t o f f e : N a t ü r l i c h e F a r b s t o f f e .
1199
Clarence W . Klingensmith und William Lloyd Evans, Die Darstellung von
d- und l- Ribosidodioxyacdontetraacetat mit einer OrthoesterStruktur. (Vgl. C. 1936. II.
1346.) d-Ribosetetraacetat, F. 109,5— 110° (korr.); [a]o28 = — 56,0° (Chlf.). — Acetobromd-ribose, F. 94,5—95,5° (korr.);
v /0 - C H ,.C 0 .C H s.0 -C 0 .C H 3 M d 25 = — 223,9° (Chlf.). —
1IC-------- O-------/C \ „ TT
1- Ribosetetraacelat, C5H0O6(COHC-------- O-------3
CH3)4,KrystalleausA.,F. 109,5
bis 1 1 0 ° (korr.); [<x ] d 3° =
H C-O -CO -CH ,
+56,0° (Chlf.). — d,l-Riboser A .
HC•O' C O ■CHS .
tetraacetat, aus gleichen Teilen
C H ,____________ *
der d- u. 1-Form, Krystalle aus
A., F. 90,5° (korr.). — Acetobrom-l-ribose, CnH 150,Br, Rrystallo aus PAe., F. 94,5— 95,5° (korr.); [a]n23 = +224,8°
(Chlf.). — Diacetyl-d-ribose-l,2-ortho-3'-acetoxyacelonylacetat, C8H10Ö,(CO-CH3)4 (I), aus
Acetobrom-d-riboso u. Dioxyacctonmonoacetat in Ggw. von Jod, Krystalle aus Chlf.
oder Bzl., F. 97— 98° (korr.); [a]D24 = — 11,6° (Chlf.), bei Einw. von HCl in Chlf. sinkt
die Drehung rasch (auf — 3° nach 6 Min.) unter Entstehung von Acetochlor-d-ribose. —
Diacdyl-l-ribose-l,2-ortho-3'-acdoxyacetonylacetat, C8H 10O,(CO-CH,)4, F. 97— 98° (korr.);
M d 25 = +11,8° (Chlf.), zeigt nach 5 Min. langer Einw. von HCl in Chlf. +9,45°. —
Diaedyl-d,l-ribose-l,2-ortho-3'-acdoxyacetonylacetat, F. 124,5— 125° (korr.). (J. Amer,
ehem. Soc. 61. 3012— 15. Nov. 1939. Columbus, O., State Univ.)
B e h rle .
Géza Zemplén, Synthese der Isoprimverose (a.-l-d-Xrjlosido-6-d-glykose) des a-Isomeren der Primverose und ihrer Derivate. Inhaltlich ident, mit der C. 1939. ü . 1072
referierten Arbeit. (Mat. Természettudomânyi Értesitô, A. M. Tud. Akad. III,
Osztâlyânak Folyöirata [Math, naturwiss. Anz. ung. Akad. Wiss.] 58. 356— 78. 1939.
Budapest, Techn. Hochsch. [Orig. : ung. ; Ausz. : dtsch.])
Sa il e r .
Christian Dumazert und Georges Santoni, Über Konstitution und Eigenschaften
der löslichen Stärken. Aus natürlichen Stärken verschied. Pflanzenarten wird durch
Behandlung mit Soda in der Kälte ein lösl. Prod. erhalten, dessen Eigg. einem Polyhaloid mit 20 Glucoseeinheiten entsprechen (Mol.-Gew. etwa 3258). (C. R. hebd.
Séances Acad. Sei. 209. 127— 29. 10/7. 1939.)
L in s e r .
W . G. Campbell und J. C. Mc Gowan, Farbreakticmen von Lignin und Tannin.
Die Gallotanninrk. von M i t c h e l l (Analyst 48 [1933]. 2) scheint ident, zu sein mit
der CI2-Na2S03-Rk. von Harthölzern. Bei der M lT C H E L L -R k. wird zuerst Fe II zu
Fe III oxydiert u. dieses oxydiert dann das Tannin. Bei der Ligninrk. muß das über­
schüssige Cl2 unschädlich gemacht werden (z. B. mit Harnstoff), bevor die Lsg. alkal.
gemacht werden kann; anderenfalls bleibt die Färbung aus. Bei Anwendung von Na2S 03
wird gleichzeitig Cl2 entfernt u. dio Lsg. alkal. gemacht. Verschied. Beobachtungen
deuten weiter auf die Identität der Tannin- u. der Ligninreaktion. (Nature [London] 143.
1022. 17/6. 1939. Princes Risborough, Aylesbury, Bucks, Forest Prod. Labor.) Neum.
Géza Zemplén, Synthese der „Rubierythrinsäure“ , des Hauptglykosids der Krappwurzel. Inhaltlich ident, mit der C. 1939. I. 4613 referierten Arbeit. (Mat. Természet­
tudomânyi Értesitô, A. M. Tud. Akad. III, Osztâlyânak Folyöirata [Math, naturwiss.
Anz. ung. Akad. Wiss.] 58. 380— 92. 1939. Budapest, Teehn. Hochsch.)
Sa il e k .
F.
V. Wessely und Shiu W ang, Über einen neuartigen natürlichen Chinonfarbstoff
aus der Klasse eines Plienanthrofürans. Das Tanshincn I, ClsH120 3 (I), braunglänzende
Krystalle, F. 232— 234°, das zuerst von N a k a o u. FüKU SH IM A (C. 1935. I. 580) be­
schrieben ist, wurde als o-Chinon eines Phenanthrofurans erkannt. Von den auf Grund
der folgenden Befunde nach 8 möglichen Formeln sei eine (A) als Beispiel aufgeführt.
Reduzierende Acetylierung von I mit Essigsäureanhydrid, Na-Acetat u. Zn-Staub bei
140— 150° ergab dio Diacetylverb. C22/ / 180 5, Krystalle aus A., F. 209° (ab 207° Sintern).
— Dimdhyläther C2aH u 0 3, durch reduzierende Methylierung von I mit A., NaOH, ZnStaub u. Dimethylsulfat, schwach gelbe Krystalle aus verd. A., F. 93— 94,5 °.— Ohinoxalinderiv. G2iH laON2, aus I u. o-Phenylendiamin, braune Krystalle aus A., F. 221
bis 222°, schm, nach dem Erstarren bei 196°; ist dimorph, da diese Schmelze nach
Impfen mit der bei 222° schm. Form wieder bei 222° schmilzt. — Oxydation von I mit
Chromschwefelsäure u. Aufarbeitung
j3®’
führte zu 1-Mdhylnaphthalindicarbonsäure-(5,6)-anhydrid,
C13H80 3
(II), gelbe Krystalle, F. 196,5°,
CHj
\eo
dessenKonst.durchSynth.(s.unten)
aufgeklärt wurde, u. 1-Mdhylnaphthalindicarlonsäure-(5,6), *-'l3H10O4,
farblose Nadeln, F. 192° (Zers.), dio
1200
D 2. N a t u r s t o f f e : N a t ü r l i c h e F a r b s t o f f e .
1940. I.
sich leicht in II zurückverwandelt u. bei der Decarboxylierung in der Hitze 1-Methylnaphthalin lieferte. — y-o-Tolyl-a-carboxy-n-butlersäure, C12H,,,04 = CHj-CjH^CHjCH2-CH(C02H)3 (III), man erhitzt /3-o-Tolyläthylchlorid mit Na-Malonester in A. u.
verseift den entstandenen Ester mit warmer wss.-alkoh. KOH, Krystalle aus Bzl.,
F. 139° (ab 136“ Sintern). — y-o-Tolyl-n-buttersäure, CuH 140 2, aus III bei 160°,
F. 70,5° (ab 67° Sintern). Der Äthylester, Kp.9 140— 150°, gibt mit K-Alkoholat u.
Oxalsäurediäthylester den nicht näher beschriebenen Diäthylester CH3-CsH4-CH2CH„ •CH(C02•C2H5) ■CO•C 02- C2H5 (als K-Salz), der beim Stehenlassen in konz. H2S04
überging in 1 - Methyl -7 ,8 -dihydronaphthalindicarbonsäure -(5,6) -anhydrid, C13H 10O3,
schwach gelbe Krystalle aus Bzl., F. 161° (ab 169° Sintern), das beim Erhitzen mit
S II lieferte. — Äthylimid von II, schwach gelbe Krystalle, F. 181,5°. (Ber. dtsch.
ehem. Ges. 7 3 . 19— 24. 10/1. 1940. Wien, Univ.)
B ehrle.
Josef Tischer, Über die Polyenpigmente der Blaualge Aphanizomerum flos-aquae.
VII. Teil. Carotinoide der Süßwasseralgen. (VI. vgl. C. 1 9 3 9 . II. 1881.) Neuere Unteres,
des Aphanins ergabon: F. 180°, aus Bzl.-Bzn.-Gemisch wetzsteinförmigo Krystalle,
Zus. C40HmO (unter Berücksichtigung des früher gefundenen Mol.-Gew.). Bldg. einos
Aphaninoxims, C10H55ON, F. 208°, beweist, daß der Sauerstoff in Form einer Carbonylgruppe vorliegt. Auf Grund spektroskop. Unteres, steht diese nicht in Konjugation
mit der Polyenkette. Mikrohydrierungen ergaben das Vorhandensein von 12-Doppelbindungen für 1 Mol. Wie die /sopropj/Kiengruppenbest. zeigt, liegt dom Aphanin
nicht die y-Garotinformel zugrunde. Mittels Al-Isopropylat wird das Aphanin zum
Aphanol reduziert. Aus der Vitamin /1-Wrkg. des Aphanins wird geschlossen, daß
eine Mol.-Hälfte den gleichen
H,C^___.CH.
Aufbau besitzt wie ß-Carotin.
C
CH,
Die opt. Inaktivität spricht,
HiCf^NiC—CH=CH-C=CH
dafür, daß in der anderen
H ,C LJ!C -C H ,
CH CU
Mol.-Hälfte ein durch eine
CH,CHf^ / N C - C H ,
CO-Gruppe
substituierter
ß-Jononring vorliegt. Best.
I
H,C-CL
JcH
CH,
der Methylseitenketten sowie
weitere opt. Unteres, führten
CH CH
H,C—Ci|
^iC
"|CO
C
HC=C—CH=CH—C'I^JCH, für das Aphanin zur Auf­
stellung der Strukturformel I.
CH,
C
Für das Aphanicin wurde der
HiC
CHi
F.
hydrierung ergab auch bei ihm 12 Doppelbindungen. Ebenso konnte ein Oxim (F. 241°)
erhalten werden. Die Carbomylgruppc steht auch hier nicht in Beziehung zum kon­
jugierten System. Die Vitamin .4-Wrkg. ist nur J/ 2 von der des Aphanins u. 1/4 von
der des ß-Garotins. Die Eigg. des Aphanicins w'erden durch die Annahme eines „Dicarotinoids“ von der Zus. C80H 1060 3 erklärt. — Aphanizophyll konnte mit Palmitinsätirechlorid verestert werden u. enthält somit OH-Gruppen. Das Farbwachs ist orange­
farben u. besitzt die Absorptionsmaxima 509, 477 u. 446 m/i in Bzn.; 547, 506 u. 474m//
in CS2 u. 524, 489 u. 457 rau in Benzol. Das Oxim zeigt dio gleiche Absorption. Es
wird eine Verwandtschaft des Pigments zum Lycopin vermutet. — Als Begleitsubstanz
des Aphanizophylls wurde Palmitinsäure festgcstellt. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem.
2 6 0 . 257— 71. 17/8. 1939. Tetschen-Liebwerd, Landw. Hochschule.)
SlEDEL.
Charles D. Coryell, Linus Pauling und Richard W . Doflson, D ie magnetischen
Eigenschaften von Zwischenprodukten bei den Reaktionen des Hämoglobins. Aus magnet.
Messungen, ausgeführt während der Titrationsumwandlung von Oxyhämoglobin in
Ferrohämoglobin u. von Ferrohämoglobin in NO-Hämoglobin, wird geschlossen, daß
die vier Häme des Ferrohämoglobinmol. vier unpaarige Elektronen enthalten u. daß
die magnet. Momente der Häme unabhängig sind. Magnet. Titrationen bei Raumtemp.
ergaben keinen Beweis für einen magnet. Effekt bei chem. Zwischenrkk. zwischen
Ferrohämen. Die magnet. Suseeptibilität intermediärer Prodd. bei Rkk. des Hämo­
globins steigt linear mit der Anzahl der reagierenden Häme. (J. physie. Chem. 43.
825— 39. Okt. 1939. Pasadena.)
SlEDEL.
Charles D. Coryell, Die Existenz chemischer Zwischenreaktionen zwischen den
Hämen in Ferrihätnoglobin (Methämoglobin) und die Rolle von Zwischenreaktionen bei
der Erklärung von Ferro-Ferrihämoglobinelektrodenpolentialmessungen.
Unters, der
Gleichgewichtsdaten für die Rkk. zwischen Ferrihämoglobinu. H2S u. Azid-Ionen führten
zu dem Schluß, daß stabilisierende Häm-Hämznischenrkk. in diesen Systemen auftreten, ähnlichen denen im Syst. FerrohämoglMn-02. Es wird eine Meth. beschrieben,
mit der das empir. n von H i l l s Gleichung für das Äämo<?fo£>t'n-Sättigungsgleichgewicht
in Übereinstimmung gebracht wird mit dem entsprechenden Wert a für P a u l i n g s
1940. I.
D,. N a t u r s t o f f e : G a l l e n s ä u r e n .
S t e r in e .
1201
theoret. Behandlung ehem. Zwischenrk. zwischen benachbarten Hamen. Die Werte
der effektiven Zwischenrk.-Energie (4 R T lna.) von vier Gleichgewichten wurden
bestimmt. S ie betragen in cal/Mol. 33G0, 3120, 0 u. 0 für die Gleichgewichte mit Hydrosulfid-, Azid-, Fluorid- u. Hydroxylionen. In den beiden ersten Gleichgewichten werden
Komplexe mit kovalenten Ferriatomen gebildet, in den beiden letzten Komplexe mit
ionisierten Ferriatomen. (J. physic. Chem. 43. 841— 52. Okt. 1939. Pasadena.) S lE D E L.
Alan Hisey und Dernpsie B. Morrison, Die Sauerstoffaufnahme von getrocknetem
Hämoglobin. Mittels des WARBüRGschen Mikrorespirometers wurde festgestellt, daß
trockenes, red. Hämoglobin in Luft schneller, aber in reinem Sauerstoff eine bedeutende
Menge Sauerstoff aufnimmt, unter Übergang in Methämoglobin. In Sauerstoffatmosphäre
belassen, werden Hämoglobin u. Methämoglobin deniituriert, nehmen aber beide noch
Sauerstoff auf. Die Adsorption scheint jedoch ein zu vernachlässigender Faktor im
Prozeß zu sein. Getrocknetes, red. Hämoglobin nimmt in den ersten Stdn. schnell CO auf,
dann außerordentlich langsam. Getrocknetes Methämoglobin absorbiert nur eine sehr
geringe Menge CO. (J. biol. Chemistry 130. 763— 75. Okt. 1939. Memphis, Univ.) SlEDEL.
Robert Robinson und J. M. C. Thompson, Versuche zur Synthese sterinähnlichcr
Substanzen. X X V III. (X X V II. vgl. C. 1940.1. 556.) y-l-Naphthylbutyrylchlorid setzte
sich mit Na-Acetylbernsteinsäureester oder Na-a-Acetylglutarsäureester glatt zu 4-Keto7-OL-naphthylheptansäure (I; n = 2) bzw. 4-Keio-8-a.-naphthyloclansäure (I; n = 3) um.
Alle Verss. jedoch, dieselben Rkk. aufy-l-Naphthyl-a-methylbutyrylchlorid anzuwenden,
schlugen fehl. — Ringsehluß des Methylesters von I (n = 3) ergab ß-l-Naphthyläthylcyclohexan-2,G-dion, das zum Tetrahydrochrysenderiv. III (R = H) dehydratisiert
werden konnte. Die Behandlung des Methylesters von I (n = 2) mit Na-Äthylat lieferte
keine krystallin. Verbindung. Trotzdem konnte aus dem rohen Rk.-Prod. durch W.-Abspaltung 3'-Keto-3,4-dihydro-l,2-cyclopentenophenanthren erhalten werden. Vff. ver­
muten einen doppelten Ringschluß, der auch dadurch wahrscheinlich gemacht wird, daß
es gelang, I (n = 3) durch Einw. von P20 5in feuchtem Bzl. in III (R = H) überzuführen.
Analog dem Keton III (R = H) wurde auch die Methoxyverb. III (R = OCH3) hergestellt. Zur Synth. des x-Norequilenins aus III (R = OCH3) wäre die Red. der Äthylen­
bindung u. der Abbau des Cyclohexanon- zum Cyclopentanonring erforderlich. Nur die
1. Stufe dieses Rk.-Ablaufs wurde untersucht. Die Red. von III (R = OCH3) führte zur
Bldg. der Verb. IV (R — OCH3 oder OC2H5), die als p-Nitrobenzoat isoliert werden
konnte.
V e r s u c h e . 4-Keto-7-a.-naphthylheptansäure (I; n = 2), Cl7H180 3; y-l-Naphthylbuttersäure wurde durch Einw. von S0C12 in Chlf. in das Säurechlorid übergeführt, das
in Ä. mit Na-Acetylbernsteinsäureäthylester die Säure ergab, die, über den Methylester
(Kp.0ll 193— 198°; nd21 = 1,5685) gereinigt, aus Ä.-PAe. in Nadeln vom F. 123— 124°
krystallisierte. Semicarbazon, C18H210 3N3, aus wss. A. seidige Nadeln vom Zers.-Punkt
ca. 170°. — 3'-Keto-3,4-dihydro-l,2-cyclopentenophenanthre?i; I (n = 2) in Ä. ergab mit
Na-Äthylat ein sirupöses Rk.-Prod., das durch Behandlung mit P20 6 in feuchtem Bzl.
in das Cyclopentenophenanthren überging. Dieses wurde durch Chromatograph. Ad­
sorption gereinigt u. kryst. aus A. in gelben Schuppen vom F. 212— 213° (Literatur 210°).
— ,r)-Keto-S-x-naphthyloctansäure (I; n = 3), ClsH200 3, aus ^-1-Naphthylbutyrylchlorid
mit Na-a-Acetylglutarsäureäthylester analog I (n = 2); aus Ä.-PAe. kurze Prismen vom
F. 66— 67°. Methylester, blaßgelbes öl vom Kp.„,i 200— 205°; no20 = 1,5625. Semi­
carbazon, C19H2n0 3N3, aus A. Platten, die bei ca. 148° sinterten. — ß - l ’-Naphthyläthylcyclohcxan-2,6-dio7i, C,8H180 2, aus dem Methylester von I (n = 3) in Ä. mit äthylalkohol­
freiem Na-Äthylat; aus G0&/0ig. A. Platten vom F. 199— 200°. — 3-Keto-l,2,3,4,5,0Mxdhydrochrysen (III; R = H ),C lsH xeO, aus der vorigen Verb. mit P20 5in sehr feuchtem
Bzl.; Ausbeute 16% . Aus A. Blättchen vom F. 154— 156°. III (R = H) konnte auch
au3 dem Methylester von I (n = 3) direkt durch Behandlung mit P20 6 u. feuchtem Bzl.
gewonnen werden. 2,4-Dinitrophenylhydrazon, C24H20O4N4, dunkelrote Prismen vom
F. 284° (Zers.) aus Essigester. — ö-Keto-8-m-methoxyphcnylodansäuremethylester, aus
y-m-Metlioxyphenylbutyrylchlorid u. Na-a-Acetylglutarsäureäthylester wie I (n = 3);
Ausbeute 41,9%. Blaßgelbes, viscoses öl vom Kp.0,25 182— 188°. — y-{0-Methoxy-3,4dihydro-l-naphthyl)-buttersäure, aus dem Methylester (Kp.0,„ 175— 178°); aus PAe.
Prismen vom F. 79°. — ß-(fi'-Methox!/-1'-nnphlhyl)-nthylcyclohexav-2,0-dion; y-(6-MethX X II. 1.
7S
1202
D ,. N a t u r s t o f f e : H o r m o n e * ) .
V ita m in e * * ).
1940. I.
oxy-l-naphthyl)-buttersäure vom F. 149— 150° wurde in 75%ig. Ausbeute durcli
Dehydrierung der 3,4-Dihydrosäure mittels S gewonnen. Das Säurechlorid ergab durcli
Kondensation mit Na-a-Acetylglutarsäureäthylester 5-Keto-8-(6'-mcihpxy-l'-naphthyl)octansäure, deren Methylester vom Kp.0>2 175— 220° mit Na-Äthylat in Ä. in das Diketon
überging, das aus Ä. in Nadeln vom F. 170— 172° krystallisierte. — 3-Keto-10-meihoxy1,2,3,4,5,6-hexahydrochrysen (III; R = OCH3), CJOH IS0 2, aus dem vorigen Diketon mit
P20 3 in sehr feuchtem Bzl.; aus A. blaßgelbc Platten vom F. 177— 178°. Ausbeute
53,8“/o- 2,4-Dinitrophenylhydrazon, C25H2i0 5N4, carminrote Prismen vom F. 284°
(Zers.) aus Essigester. — p-Nitrobenzoylderiv. des 3-Oxy-10-methoxy-(oder äthoxy)1,2,3,4,5,6,15,16-octahydrochrysen (IV), C20H25O6N oder C27H270 6N, aus III (R = OCH3)
mit Na u. A. das Keton, das mit p-Nitrobenzoylchlorid in Pyridin verestert wurde; gelbe
Blättchen vom F. 218— 219° aus Essigester. (J. ehem. Soc. [London] 1939. 1739— 42.
Nov. Oxford, Univ., Dyson Perrins Labor.)
H e im h o l d .
W . H . Peariman und O. Wintersteiner, Östrogene mit Sauerstoff in Bing B.
I. 7-Ketoöstron und 7-Oxyöstron. Equilimcetat (I) wird mit 0 s 0 4 in 7,8-Dioxyöstron (II)
übergeführt (vgl. Serini u . Logemann, C. 1938. I. 1985), das bei Hochvakuumdest.
unter W.-Abspaltung ein Oxydiketon, C18H20O3, liefert. Das Oxydiketon bildet ein
Dioxim u. ein amorphes Disemicarbazon u. stellt wahrscheinlich 7-Ketoöstron (III) dar.
Beim Behandeln mit Na-Acetat u. Acetanhydrid bildet III unter Enolisierung der
7-ständigen Ketogruppe ein Diacetat (IV), dessen UV-Absorptionsspektr. zeigt, daß
eine p konjugiert zum Bzl.-Ring liegt, während das Spektr. von III dem des Östrons (VI)
gleicht. Das beweist die 7-Stellung der neuen CO-Gruppe. IV liefert bei saurer Hydro­
lyse III zurück. Da die W.-Abspaltung aus II vielleicht über ein ¿F|8-Enol führt,
ist hierbei eine Umkehr der Konfiguration an C8 möglich, was die geringe öatrogene
Aktivität von III, die nur 1/ 300 der von VI beträgt, erklären würde (vgl. Serin i u .
Logemann. 1. c.). Eine solche Umlagerung ist jedoch unwahrscheinlich, da III bei
Red. nach W o lff-K is h n e r das gleiche 17-Desoxoöstron (V) liefert, wie VI. Die,
Möglichkeit, daß bei Red. von III eino zweite Umlagerung an C3 unter Rückbldg. der
ursprünglichen Konfiguration eintritt, konnte bisher nicht mit Sicherheit ausgeschlossen
werden, doch sollte das C8-Epimere, in Analogie zum Isoöstron, eine erheblich geringere
Rechtsdrehung zeigen als die n. Stoffe. III ist in alkal. Lsg. gegen Luft äußerst emp­
findlich. Mittels Pd-Schwarz läßt sich IV leicht unter Aufnahme von 1 Mol. H zum
Diacetat des 7-Oxyöstrons (VII) hydrieren. VII zeigt das gleiche Spektr. wie Östron­
acetat, bildet 2 polymorphe Formen u. ist gegen Luft auch in alkal. Lsg. beständig.
Seine Östrogene Wirksamkeit ist etwa gleich groß, wie die von III.
O
V e r s u c h e . (Sämtliche FF. korr.) Equilinqlykol, C18H210 4 (II). Das aus Stuten­
harn gewonnene Equilin, F. 237— 239°, [<x ] d 35 = + 3 0 4 “, Acetat, F. 125,5— 126,5°,
mit 0 s 0 4 behandeln. Bei Verseifung des Osmiumsäureesters mit Na2S 03 tritt gleich­
zeitig Verseifung der Acetylgruppen ein. Das rohe Glykol schm, bei 250— 260°, beim
Umkrystallisieren werden daraus auch niedriger schm., polymorphe Formen, F. 209
bis 226°, erhalten. Sämtliche Fraktionen zeigen die Drehung [ajo23 = + 135— 139°
(Dioxan) u. geben das gleiche Acetat, F. 211,5— 212°, [<x] d S8 = + 9 0 — 92° (A.). —
7-Ketoöstron, C18H 20O3 (III). Durch Dest. von II bei 205— 210°/0,003 mm, F. 212 bis
212,5° (Zers.), [ cc] d 23 = +167° (Dioxan). D ioxim ,C18H220 3N2. Aus 20°/„ig. A. Plättchen,
*) Siehe auch S. 1206,1218,1220 ff., 1231,1232; Wuchsstoffe siehe S. 1214.1218ff.
**) Siehe auch S. 1213, 1223 ff.
1940. I.
IX . N a t u r s t o f f e :
An d ere Naturstoffe.
1203
F. 252— 253° (Zers.). Discmicarbazon, C20H20O3N6, aus A. amorphe Körner, F. über
295°. — Enoldiacetat von III, C22H210 . (IV). Durch 1-std. Kochen mit Aeetanhydrid
u. Na-Acetat. Aus absol. A. Nadeln, F. 171— 171,5°. — Desoxoöstron, C18H 210 (V).
Durch 12-std. Erhitzen des Disemicarbazons von III bzw. des Semicarbazons von VI
mit Na-Alkoholat auf 185°. Nach Krystallisation aus A. schm, das aus III erhaltene
Prod. bei 135,5— 136,5°, [a]D22 = + 7 2 ° (A.), das Prod. aus VI bei 135,5— 136°,
M d 21 = + 7 7 °. Die Stoffe geben gemischt keine Depression des F., die geringe Differenz
in der Drehung beruht wohl auf einer stark drehenden Verunreinigung des aus III
erhaltenen Stoffes. Benzoat C25H280 2, F. 172,5 bzw. 173,5°, Misch-F. 173°. — 7-Oxyöstrondiacetat, C22H290 6 (VII). Aus A. entweder Nadeln, F. 131— 131,5°, oder stumpfe
Prismen, F. 122— 123°. — 7-Oxyöstron, Ci9H220 3. Durch Verseifung von VII mit KOH
in CHjOH in der Wärme. Aus A. Nadeln, F. 265— 267° (Zers.), [a]d26 = +134,5°
(Dioxan). Monobenzoat, C25H260 i. Aus A. Tafeln, F. 181°. (J. biol. Chemistry 130.
35— 45. Sept. 1939. New York, Columbia Univ., Coll. of Physicians ahd Surgeons, Dep.
of Biol. Chem.)
B ohlf .
Adolf Butenandt und Thomas F. Gallagher, Zur experimentellen Verknüpfung
der pflanzlichen Herzgifte mit der Östrongruppe. Strophanthidin (I) wird durch Oxydation
mit KMn04 in neutraler Lsg. zu Slrophanthidinsäurc (II) oxydiert u. diese mittels
KMnOj in alkal. Lsg. in eine Lactonketocarbonsäure, C21H290 7 (III) übergeführt. 111
geht bei alkal. Verseifung in die freie Ketodicarbonsäure (IV) über, aus der sieh durch
Oxydation mit alkal. H 20 2 die Trioxydicarbonsäure, C20H30O7 (V), darstellen läßt (vgl.
J a c o b s , C. 1924. I. 917", u. E l d e p . f i e l d , C. 1936. II. 993). Aus V oder seinem
Dimethylester erhält man durch Abspaltung von 1 Mol. W . mittels alkoh. HCl die
A ll’ ls-ungesätt. Säure VI bzw. ihren Ester, die katalyt. zur gesätt. Dioxydicarbonsäure VII hydriert wird. V II wird durch Cr03 in die Oxydicarbomäure VIII übergeführt,
die beim Erhitzen mit alkoh. HCl 1 Mol. W . u. 1 Mol. C 02 verliert u. dabei ein Deriv.
des Östrans (X), nämlich 3-Oxo-Ai-östrencarbonsäure-17 (IX), liefert. IX zeigt im UV
die typ. Absorption «,/?-ungesätt. Ketone, ist im Hochvakuum unzers. sublimierbar
u. besitzt keine Östrogenen Eigenschaften.
V e r s u c h e . Darst. von V geschah nach J a c o b s u. E l d e r f i e l d . — Darst. der
Anhydrodicarbonsäure, C2()H280 6 (VI). 1,28 g V in 120 ccm 0,1-n. alkoh. HCl lösen u.
bei n. Druck auf 10 ccm einengen. Nach Zugabe von W . u. weiterem Eindampfen
Y oH
—
HO
HO
C H a^C O -C O O H
on
XV
CH. ^ -C O O H
H° o(i
COOH
78*
1-20-1
D 2. N a t u r s t o f f e :
An dere N aturstoffe.
1940. I.
fallen 725 mg VI aus. Aus wss. CH3OH Plättchen, P. 260° (Zeis.) nach Sintern u.
Bräunung bei 250°, [a]o23 = + 122° (A.). Dimelhylcster, C22H ,2Oc. Aus VI u. Diazomethan oder aus dem Dimcthylcster von V durch W.-Abspaltung. Aus wss. CH3OH
Blättchen, P. 150°, [a]D22== +108° (A.). — Darst. der Dioxydicarbonsäure, C20H,0O0 (VII).
Durch Hydrierung von VI mittels P t02 nach Adam s-Shriner in A.-Eisessig. Aus
wss. A. Nadeln oder Prismen, F. 255— 256° (Zers.), [a]D1(i = + 3 5 ° (A.). Dimethylester,
C,,H 3lO0. Aus wss. A. Nadeln, F. 164— 165° (Zers.). — Oxyketodicarbonsäure, C20H2gO6
(V iii). 230 mg V II in 10 ccm Eisessig mit 66 mg Cr03 in 6 ccm Eisessig 15 Stdn. bei
4" oxydieren. Nach Zugabe von CH3OH u. NaCl-Lsg. mit Essigester ausschütteln.
Aus Aceton-PAe. oder wss. CH3OH Prismen, F. 193— 194° (Zers.), Ausbeute 32 mg. —
Darst. von o-Oxo-Ai -östrenmrbo>isüure-17, C19H20O3 (IX). 68 mg VIII in 3 ccm CH3OH
u. 1 ccm 0,1-n. alkoh. HCl 12 Min. kochen, dann mit W . verdünnen. Nach Entfernen
eines gummiartigen Nd. fällt IX in Plättchen, F. 186°, aus. [ oc] d 23 = + 8 3 ° (A.). (B er.
dtsch. ehem. Ges. 72. 1866— 69. 4/10. 1939. Berlin-Dahlem, Kaiser-Wilhelm-Institut.)
B o h le .
L. H. Goodsou und C. R . Noller, Saponine und Sapogcnine. X I. Neotigogenin,
ein neues Sapogenin der Steringmppc.
Bei der Darst. von Tigogeninacetat mittels
Essigsäureanhydrid u. Pyridin wurde eine niedriger schm. Fraktion angereichert,
die anscheinend ein Gemisch darstellt, aber sich durch Umkrystallisieren nicht
auftrennen läßt. Beim langsamen Eindunsten einer Lsg. dieser Fraktion in A.
scheiden sich neben einem weißen Pulver oktaedr. Ivrystalle ab, die mechan. abgetrennt
u. aus Isopropylalkohol umkryst. w'erden. Das Pulver erweist sich als Tigogeninacetat,
die Krystalle sind nach F. u. Misch-F. davon verschied, u. stellen ein Isomeres dar.
Das bei Verseifung entstehende Genin hat den gleichen F. wie Tigogenin (I), doch zeigt
eine Mischung eine deutliche Depression. Es ist nicht ident, mit Sarsa-sapogenin, Isosarsasapogenin u. epi-Sarsasapogenin u. w'ird als Neotigogenin (II) bezeichnet. Bei
Oxydation entstellt ein mit Tigogenon nicht ident. Keton, die Isomerie liegt also nicht
an dem C-Atom, das die OH-Gruppe trägt. Es ist noch unentschieden, ob sich II bei
der Acetylierung aus I bildet oder schon in den ursprünglichen Hydrolyseprodd. aus
Chlorogalum ■pomeridianum enthalten ist.
V e r s u c h e . (Drehungen in Chloroform.) Neotigogeninaeetat, C2,H 10O4. Aus
10 g I 40 mg, F. 174— 176», [a]D26 = — 73,4°. — Neotigogenin, C2;H u0 3 (II). Daraus
durch Verseifung mit Alkali. Aus CH3OH Nadeln, F. 202— 203°, [a]ir8 = — 64,9°. —
Neotigogenon, C2;H120 3. Aus Lg. Nade'n, F. 196— 205°, [<x ] d 25 = — 60,0°. Oxim,
C27H430 3N. Aus Aceton Nadeln, F. 231— 23ü° (Zers.). — Vers. zur Isomerisierung von I.
1 g I mit 166 ccm A. u. 30 ccm konz. HCl 36 Stdn. kochen. Neben Ausgangsmaterial
werden 5 mg einer bei 189,5— 194,5° schm. Fraktion gewonnen, aus der II nicht isoliert
werden konnte. (J. Amer. ehem. Soc. 61. 2420— 21. Sept. 1939. Cambridge, Mass.,
Converse Memorial Labor.)
B oh le.
R . Norman Jones, David Todd und C. R . Noller, Saponine und Sapogenine.
X II. Das Produkt der direkten Oxydation vonEchinocystsäure mit Dichromsäure. (X I. vgl.
vorst. Ref.) Norechincystsäuremethylester liefert bei Oxydation mit CrOa in Eisessig
einen Dikctosäureester, der bei Verseifung unter C 02-Verlust in ein Diketon, Norechinocystindion (I), übergeht (vgl. W h i t e u . N o l l e r , C. 1939. II. 851). Die freie
Echinocystsäure gibt dagegen unter den gleichen Bedingungen ein isomeres Diketon,
„Isonorechinocystindion“ (II). Die UV-Absorptionsspektren von I u. Norechinoevstenon (III) zeigen das Vorhandensein von CO-Gruppcn, schließen aber die Möglich­
keit einer zur CO-Gruppe konjugiert liegenden f— aus. Das Spektr. von II zeigt, daß
in äther. Lsg. keine CO-Gruppe vorliegt, wohl aber in alkal.-alkoh. Lösung. Beim
Kochen mit alkoh. KOH geht II in I über, beim Umsatz mit NH2OH in essigsaurem
wss. A. liefert es nur ein Monoxim. Vff. nehmen an, daß in II ein cycl. Halbacetal der
Monoenolform des Diketons vorliegt, das mit NH2OH in saurer Lsg. unter W.-Austritt
zwischen NH2OH u. der OH-Gruppe des Halbacetals reagiert.
V e r s u c h e . Isomerisierung von II. 0,5 g „Isodion“ u. 0,5 g KOH in 50 ccm
96%ig. A. 90 Min. kochen, Rk.-Prod. in W. gießen u. einengen. Der ausfallende Nd.
ist nach F., Misch-F. u. Drehung mit I identisch. — M onoxim des „Isonorechinocystindions“ , C29H450 2N. Aus CH3OH, F. 254— 257° (nach Vorheizung des Bades auf ?40°).
— Dioxim von Norcchinocystindion, O29H10O2N2, F. 248— 249°. —■Oxim von Norechinocystenon, C29H47ON, F. 253— 253,5°. (J. Amer. ehem. Soc. 61. 2421— 23. Sept. 1939.
Cambridge, Mass., Converse Memorial Labor.)
B oh le.
Nathan L. Drake und John K . W olfe, Cerin und Friedelin. 5. Eine Unter­
suchung von Friedonsäure. (4. vgl. C. 1936. II. 3685.) Friedonsäure, auf deren Darst.
durch Oxydation von Friedelin (vgl. D r a k e u . C a m p b e l l , C. 1936. II. 3685) nochmals
genauer eingegangen wird, ergab sich als f-Ketosäure (vgl. Teilformel I) mit stark
1940. I.
Da. N a t u r s t o f f e : A n d e r e N a t u r s t o f f e .
1205
blockierter Carbonylgruppe. Sie geht bei langem Aufbewahren in NaOC!2H5 enthaltender
alkoh. Lsg. teilweise über in eine als „Isomeres A “ bezeichnete Verb. C30H60O3, Krystalle
aus A., F. 126— 127°; die auch einmal bei einer der vielen Oxydationen von Friedclin
erhalten worden war, u. für die eine Formulierung als Oxylacton (vgl. II) in Betracht
gezogen wird. Sie gibt mit NrOCH3 u. Dimcthylsulfat den auch nach verschied. Verff.
aus Friedonsäure erhaltenen Friedonsäuremcthyleslc.r, C31H520 3, Nadeln aus Methanol,
F. 157— 158°. — Friedololacton (vgl. 3. Mitt.) wurde aus Friedonsäure jetzt auch mit
IL (-(- PtO») in Eisessig erhalten. — Das Absorptionsspektr. von Friedonsäure im nahen
UV zeigte ein Maximum der Absorption (log e = 1,55) bei 2900 Ä. — Norfriedelen,
C2aH 18 (vgl. III), aus Friedonsäure bei 250° in N-Atmosphäre (21/ 2 Stdn.), Krystalle aus
V
TI
VII
Essigester + Bzl., F. 228,5— 230°. Gibt mit H 2( +Pt O„ ) in A. + Essigester Norfriedelan, C29H50 (vgl. IV), Nadeln aus Bzl., F. 220"—221°. — Norfriedonsäure, C20H48O3
(vgl. V), aus Norfriedelen mit KMnO., in Eisessig, Nadeln aus A., F. 215— 217°; Oxim,
C29H 10O3N, Nadeln, F. 270,5— 273°; Mdhylester, CM>Hw0 3, F. 166— 167°; Oxim des
Methylesters, C30H51O3N, Prismen aus CH30H , F. 193— 195°; 2,4-Dinitrophenylhydrazon
des Methylesters, C38H510 6N4, hellgelbe Prismen, F. 233— 234°. — Norfriedololadon (vgl.
3. Mitt.) (vgl. VI), aus Norfriedonsäure mit Na in Propanol, Krystalle, F. 288— 290°. —
V2-std. Erhitzen von Friedonsäure mit SOCl2 ergab amorphes Säurechlorid, dessen Bed.
mit II2 (-J- Pd-BaSOj-Katalysator) in Xylol (7 Stdn.) Norfriedelanylforinaldehyd,
CjoHüoO (vgl. VII), lieferte, Prismen aus Essigester, F. 222— 225°; Oxim, C30H51ÖN,
Krystalle, F. 255— 259°; 2,4-Dinitrophenylhydrazon, C3CII51OlN',t, hellgelbe Nadeln,
F. 312— 314° (Zers.). — Norfriedelanylameisensäure, C30H500 2, aus VII mit Cr03 in Eis­
essig, Nadeln aus Eisessig, F. 307— 308°; Melhylester, C31H520 2, Platten aus Pyridin +
Methanol, F. 230— 231,5°. — Nach den bisherigen Befunden muß Friedelin die Struktur­
einheit VIII enthalten. (J. Amer. ehem. Soe. 6 1 . 3074— 78. Nov. 1939. College Park,
Univ. of Maryland.)
B ehrle.
Em st Späth und Elisabeth Tyray, Über die Konstitution des Nodakenins aus
Peucedanum decursimm Maxim. L. Mitt. über natürliche Cumarine. (IL. vgl. C. 1 9 3 9 .
II. 2763.) Während S p ä t h u . K a i n r a t h (C. 1 9 3 6 . II. 3105) zur Annahme neigten,
daß dem Aglucon Nodakenitin die Formel VI eines prim. Alkohols zukommt, wurde
nunmehr seine Formel V dadurch bewiesen, daß es bei vorsichtiger Oxydation 35,7%
des nach V möglichen Acetons gibt, was bei der Konst. VI ausgeschlossen erscheint. —
Die Formel V steht gut in Einklang damit, daß einige natürliche Cumarine, z. B. das
Toddaloladon (vgl. S p ä t h u . a., C. 1 9 3 9 . I. 2211), ebenso wie das Nodakenitin an
Stelle 6 des Cumarinkomplexes eino Seitenkette mit 5 C-Atomen haben, mit der An­
ordnung V a. — Wahrscheinlich werden noch eine Anzahl Cumarine ähnlicher Bauart
als Naturstoffe aufgefunden. — Durch Vereinigung des Nodakenitins mit der Zucker­
komponente wurde eine Partialsynth. des Glucosids Nodakenin (VII) durchgeführt,
das über die Tetraacetylverb. VIII erhalten wurde.
HiCj-------- ji
X CH,'><i-HC\
Y
/ ' O
O
CH
^ -¡C H
\
/ C0
O
v
VI
X = H, Y = OH
X = OH, Y = H
VU S = H > Y = 0 -C .H „0 i
V III X = H, Y = 0-C,HI0(0-C0-CH,),
p 5 *> C ■CH - CHi—
’ OO
1 1
V e r s u c h e . Nodakenitin (V) gibt mit 2%'g-, wss. KOH auf dem W.-Bade bei
20° mit einer 0,8562°/oig. wss. KMnO.,-Lsg. Aceton; dieses wurde durch Übertreiben von
etwas Fl. aus dem Rk.-Gemisch entfernt; nach Abkühlung des Rk.-Gemisches wurde
die Oxydation mehrere Male wiederholt u. das Aceton als p-Nitrophenylhydrazon
isoliert. — Tdraacetylnodakenin, C23H320 13 (VIII), aus Nodakenin in Pyridin mit
Essigsäureanhydrid; weiße Krystalle, aus CH3OH, F. 195— 196°. — Nodakenitin,
1206
E. B io l . C h e m ie . P h y s io l . M e d . —
Ex. A l l g . B i o l . ü . B i o c h e m i e .
1940. I .
erhalten durch Hydrolyse von natürlichem Nodakenin (VII), gibt mit ß-Pentaacetyld-glucose in Ggw. von p-Toluolsulfonsäure bei 125— 130° das Tetraacetylnodakenin,
das mit obigem ident, war u. beim Verseifen mit methylalkoh. NH3 bei 0° das Nodakenin
gibt; ICrystalle aus W ., P. 221,5— 222° (im Vakuumröhrchen), ident, mit natürlichem
Nodakenin; [ oc] d 18 = +57,7° (0,0208 g auf 10 ccm W.). (Ber. dtsch. ehem. Ges. 72.
2089— 92. 6/12. 1939. Wien, Univ.)
B u sch .
Ernst Späth und Robert Hillel, Die Synthese des Xanthyletin^. LI. Mitt. über
natürliche Cumarine. (L. vgl. vorst. Ref.) Bei der von SPÄTH u. H lL L E L (C. 1939.
II. 867) durch Einw. von 2-Methylbutin-3-ol-2 auf Umbelliferon durchgeführten Synth.
des Seselins konnte bei Verwendung der 10-fachen Menge des früheren Ansatzes u.
Durchführung der Aufarbeitung nach einem ver­
besserten Verf. die Ausbeute an Seselin auf das
Doppelto gesteigert werden. Aus seiner Mutterlauge
wurde ein Rückstand erhalten, der durch Hochvakuumdest. u. aus Ä.-PAe., dann aus Ä., Krystallc,
F. 131— 132°, gab, die mit dem linearen Isomeren des Naturstoffs Seselin, dem
Xanthyletin (IV) ident, waren. Mischprobe mit natürlichem Xanthyletin aus L u v u n g a s c a n d o n a H a m . zeigte den gleichen F., wodurch das Vorliegen dieses
natürlichen 2,2-Dimethylehromenocumarins bewiesen erscheint. — Die Ausbeuten an
Seselin u. Xanthyletin verhielten sich ungefähr wie 1: 10. (Ber. dtsch. ehem. Ges. 72.
2093— 94. 6/12. 1939. Wien, Univ.)
,
Busch.
Th. M. Meijer, Neue Bestandteile von Derriswurzel. 3. (2. vgl. C. 1939. II. 2932.)
Die Konst. von Derrid (I) wird durch weitere Unteres,
gestützt. — 4-std. Erhitzen von I mit alkoh. KOH
führte zu 4-Oxycurmroncarbonsäure-(5), C3H60 4,
F. 214°. — Oxydation von Derridenon mit H20 2
in KOH ergab Furan-2,3-dicarbcm$äure, C6H40 5,
neben anderen Produkten. — Oxydation von Dehydroderrid mit KMnO., in Aceton lieferte 2-Oxy1,5-dimethoxybenzoesäure, C7H40 3(0-C H .)2, F. 209
bis 211,5°, u. Rissäure, CuH120 „ F. 256°. (Recueil
Trav. chim. Pays-Bas 58. 1119— 23. Dez. 1939. Buitenzorg, Nied. Indien, Labor, für
wiss. Untersuchungen.)
B ehrle.
Haruya Simada, Ein Bestandteil der Blätter von Leucothoe Keiskei Miq. Durch
Extraktion mit Ä. wurde aus den Blättern von Leucothoe Keiskei Miq. (Ericaceae),
eines in Japan auf Bergen wachsenden, immergrünen Strauchs, TJrsdsäure u. Uvaol,
G,0H60O2, F. 232— 233°; Acetat, F. 157— 159°, erhalten. (J. pharmac. Soc. Japan 59242— 44. Okt. 1939. Kyoto, Pharm. Hochsch. [nach dtsch. Ausz. ref.].) B e h r l e .
Fortschritte der Chemie organischer Naturstoffe. Bd. 3. Wien: Springer [Auslfg.: J. Springer,
Berlin], 1939. gr. S°. 3. Bearb. v. Rudolph J. Anderson. (VI, 252 S.) M. 19.60.
E. Biologische Chemie. Physiologie. Medizin.
E ,. A llg e m e in e B io lo g ie u n d B io c h e m ie .
Robert Ballenegger, Die Farbstoffe der Blumen und ihre Vererbung. Es wird der
Zusammenhang zwischen der Farbe u. der Zus. bzw. der Konst. der Antocyanin- u.
Anthoxanthinfarbstoffe sowie die Natur der farbstoffbildenden Gene geschildert.
(Termeszettudomdnyi Közlöny 71. 605— 10. Nov. 1939. [Orig.: ung.])
Sa il e r .
* Edward L. Tatum und G. W . Beadle, Die Entwicklung der Augenfarben bei
Drosophila-, einige Eigenschaften der dabei beteiligten Hormone. Die Augenfarbe der
Drosophila mdanogaster-V>as&e.n werden durch hormonal wirkende Stoffe {v+- u. cn+Hormon) bestimmt, denen die vorliegende Arbeit gewidmet ist. Da zwischen dem Log­
arithmus der Dosis u. der Tönung des Fliegenauges lineare Zusammenhänge bestehen,
können die Vff. zunächst einen einfachen quantitativen Test ausarbeiten. Es zeigt sich,
daß die Wirkstoffe aus Puppen durch 95%ig. A. gewonnen werden können, aus dessen
Trockenrückstand ein hochakt. wss. Auszug dargestellt wird ( l g — 280 000 Einheiten).
— Die Wirkstoffe sind beständig gegen W ., n-H2S 04 u. verd. eisenfreies H20 2 bei 100°
während 60—30 Min., unbeständig gegen heißes Alkali. Sauerstoffgas greift selbst bei
100° nicht an. Inaktivierung auf enzymat. Wege gelingt mit solchen Enzymen, die i 11
den intakten Zellen der Larven oder Puppen, nicht in den somat. Fll. enthalten sind. —
Die Wirkstoffe sind leicht lösl. in W ., 95°/oig. A., 50%ig. Aceton, schwer lösl. in 95°/oig.
Aceton u. unlösl. in absol. Aceton u. in Äther, Bzl., Chloroform. Sie lassen sich mit
1940. I.
E j. A l l g e m e i n e B io l o g i e ü n d B i o c h e m i e .
120T
Butylalkohol beim p h = 6 aus was. Lsg. ausschütteln u. durch spezif. Aminosäure­
reagenzien fällen. Durch Diffusion in Agar-Agar gemessen, beträgt das Molgewicht
beider Faktoren etwa 400— 600. Es dürfte sich um Aminosäuren oder Polypeptide
handeln. Das reinste Konzentrat hat die Einheit in 0,23 y. (J. gen. Physiol. 22. 239— 53.
1938. Stanford Univ., School of Biological Sciences.)
H. D a n n e n b a u h .
Yoshio Nishina und Daigoro Moriwaki, Durch Neutronenslrahlen eines Cyclotrons
hervorgerufene geschlechtsgebundene Mutationen an Drosophila melanogaster. Vff. er­
zeugen mittels Cyclotron 2,8 MeV Deuteronen, die in einer Be-Platte schnelle Neu­
tronen auslösen. Mit diesen wurden erwachsene Mämichen, Puppen u. Larven von
Drosophila melanogaster bestrahlt mit abgestuften Dosen. Untersucht -wurde die
Rate geschlechtsgebundener Mutationen. Sie erwies sich bei den ausgewachsenen
Tieren als wesentlich größer (5,5% gegenüber < 1%). Zwischen Dosis u. Mutations­
rate ergab sich lineare Proportionalität. (Sei. Pap. Inst, physic. ehem. Res. 36. 419
bis 425. Okt. 1939. [Orig.: engl.])
Sc h a e fe r .
Karl Sax, Der Zeitfaktor bei der Erzeugung von Chromosomenaberrationen durch
Röntgenstrahlen. Vf. untersucht an Tradescantiamikrosporen die Rolle des Zeitfaktors
bei der Erzeugung von Aberrationen durch Röntgenstrahlen. Es ergibt sich eine deut­
liche Abweichung vom B U N SE N -R O SC O E -G esetz, u. zwar erweisen sich Bestrahlungen
hoher Intensität als wirksamer. Dies deutet sich aus der Annahme, daß im Sinne der
Treffertheorie zwei wirksame Absorptionsakte zur Erzeugung einer Aberration er­
forderlich sind. (Proc. nat. Acad. Sei. USA 25. 225— 33. Mai 1939. Boston.) S c h a e f e r .
A . Glücksmann und F. G. Spear, Wirkung der y-Strahlen auf Zellen in vivo.
Teil II. (I. vgl. C. 1939. I. 1776.) Vff. berichten über vergleichende Verss. an Kaul­
quappen über die Wrkg. von Ra-y-Strahlen (368 r) a) unter n. Bedingungen, b) an
hungernden, c) an Tieren bei niedrigen Temperaturen. Hunger u. Kälte bewirken
schon ohne Bestrahlung ein Nachlassen u. Aufhören der Mitosen. Bestrahlung solcher
Tiere ergab einen stark verringerten Hundertsatz degenerierter Zellen, d. h. die
hungernden u. in der Kälte gehaltenen Tiere sind strahlenresistenter entsprechend
der Ansicht, daß die Mitose ein bes. strahlenempfindliches Stadium der Zelle ist. Einzel­
heiten bzgl. der Erscheinungsformen der Strahlenschädigung in den berschied. Teilungs­
phasen. (Brit. J. Radiol. [N. S .] 12. 486— 98. Aug. 1939. Cambridge.)
Sch aefer.
G. Florence, Andrée Drilhon und Dien-Siang W ang, Beitrag zum Studium
über die Wirkung der ultravioletten Strahlen au f die Proteine. Aus der Gruppe der
Aminosäuren kommt dem Tryptophan eine große Empfindlichkeit gegen ultraviolette
Strahlen zu, wobei die Intensität vom pH abhängig ist. (Bull. Soc. Chim. biol. 21298— 317. 1939. Lyon, Fac. de Méd., Labor, de chimie biologique.)
K a n it z .
Thomas F. Anderson und B. M. Duggar, Über durch UV-Licht und Wärme
hervorgerufene physiologische Veränderungen der Hefe. Kurze Mitt., daß Verss. an
Hefe (Saccharomyces cerevisiae) ergaben, daß UV-Bestrahlung mit 2650 A u. an­
schließende Erwärmung eine im Verhältnis 2: 5 geringere schädigende Wrkg. haben
als die umgekehrte Folge genannter Einwirkung. Beobachtet wurde die Teilungs­
fähigkeit (Kolonienbildung) u. die Färbbarkeit als Maß für das Intaktsein. (Science
[New York] [N. S.] 90. 358. 13/10. 1939. Wisconsin.)
Sc h a e f e r .
Hans Barth und Otto Glasser, Weitere Studien zum Problem der mitogenetischen
Strahlung. Verss. zur Nachprüfung der von G u r w i t s c h mitgeteilten Beobachtungen
zur mitogenet. Strahlung. Es .wird dazu ein genau dem Leningrader Modell naehgebildetes Zählrohr benutzt u. damit verschied. Strahler, bes. die von GURWITSCH
als positiv bezeichnete Rk. zwischen FeS04 u. K 2Cr20 , untersucht. Es ergab sich
fast nie ein die stetist. zufallsmäßig zu erwartenden Schwankungen überschreitender
Effekt. Die wenigen Ausnahmen waren nur schwache Andeutungen. Vff. weisen als
mögliche Ursache für ihr negatives Ergebnis auf die merkliche radioakt. Verseuchung
ihrer Laboratorien hin. (Radiology 33. 25— 33. Juli 1939. Cleveland.)
Sch aefer.
Werner W . Siebert und Heinz Seîîert, Die Blutstrahlung und die Auslöschung
mitogenetischer Strahlen bei Krankheiten. Vff. berichten über weiteres Material zur
Frage der Blutstrahlung. Als Detektor diente Hefe. Es ergab sich: das Blut Gesunder
zeigt eine deutliche mitogenet. Strahlung, das Serum unterdrückt die mitogenet. Strah­
lung anderer Strahler nicht. Das Blut Tumorkranker strahlt nicht u. hat die Eig.,
anderen Strahlern zugesetzt, deren Strahlung zu löschen. Das Blut Tumorkranker,
die radiolog. behandelt w u rd e n , verhält sich meist wie das Gesunder. Andere Krank­
heiten zeigen meist zwar ein Fehlen der Strahlung, nicht aber den Löscheffekt. Er­
gänzende Verss. an Leuchtbakterien ergeben auch hier ein deutliches Löschvermögen
des Tumorblutes. (Biochem. Z. 301. 301— 14. 3/7. 1939. Berlin.)
S ch a e fe r.
1208
E ,. E n z y m o l o g i e .
GÄRUNG.
E ,.
G äru ng.
E n z y m o lo g ie .
1940 I.
A.
K . Balls und Hans Lineweaver, Isolierung und Eigenschaften von krystallisiertem Papain. Vff. beschreiben die Gewinnung eines kryst. Proteins von hoher enzymat. Wirksamkeit aus dem Milchsaft von Cariea papaya. Das kryst. Enzym wird
durch Cyanid, SH-Verbb. usw. aktiviert. Es spaltet Hämoglobin etwa mit der gleichen
Geschwindigkeit wio Pankreasproteinase. Es koaguliert Milch u. hydrolysiert Hippurylamid. Es ist vollkommen stabil in verd. Alkali (bis zu pn
10,5), aber unstabil in
verd. Säure (unter pH = 4,5). Das erhaltene Protein ist leicht lösl. in verd. Salzlssg.
u. verhält sich wie ein Prolamin. Isoelektr. Punkt: ph = 9,0; Mol.-Gew. etwa 27000;
15,5°/o N ; 1,2% Gesamt-S; 1,0% Cystin-S; frei von P. — Vff. bezweifeln die Brauch­
barkeit der Porphyrindin- u. Nitroprussid-Rk. auf SH-Gruppen in Proteinen, da hierbei
mit Papain negative Rkk. erhalten wurden, wogegen mit anderen Methoden die Ggw.
von SH-Gruppen angezeigt wurde. (J. biol. Chemistry
1 3 0 . 669— 8ö. Okt. 1939.
Washington, U. S. Dep. of Agrieulture.)
H esse.
T. C. Manchester, Notiz über Beschleunigung und Verlangsamung der Saccharasewirkung. Die Wrkg. der Saecharase wird im Bereich von pf[ = 2,7— 9 durch Zusatz
von KCN vergrößert. Zusatz von Citruspektin ist in Ggw. wie in Abwesenheit von
KCN ohne Einfl. auf Saccharasc. — Die hemmende Wrkg. von HgCl2 wird anscheinend
durch Pektin aufgehoben. (J. biol. Chemistry 1 3 0 . 439— 41. Okt. 1939. Ontario, Cal.,
California Fruit Growers Exchange.)
H esse.
Theodor Ploetz, Vergleichender enzymatischer Abbau einiger isolierter Holzbestand­
teile mit Schneckenferment. IV. Mitt. über den enzymatischen Abbau polymerer Kohlen­
hydrate. X X X . Mitt. über Lignin von K . Freudenberg u. Mitarbeitern. (III. vgl.
C. 1 9 3 9 . II. 3838; vgl. auch
C. 1 9 3 9 . II. 3282.) Untersucht wird die Frage, ob die
aus der III. Mitt. bekannte schwere Angreifbarkeit der Cellulose durch Enzym als
Ursache für die schwere Angreifbarkeit der Hölzer anzusehen ist. Hierzu wurden die
beim Chlordioxydaufschluß nach E. S c h m i d t anfallenden Skelettsubstanzen (frei von
Lignin) der Einw. von Schneckenfermenten unterworfen. Es ergab sich, daß diese
Zellstoffe jo nach der Aktivität der Enzyme mit Geschwindigkeiten abgebaut werden,
die der des Abbaues von Cuprophan ( = umgefällte, leicht abbaubare Cellulose) wenig
nachstehen u. ihr sogar gleichkommen können. Buchenholzskelettsubstanz wird halb
so rasch abgebaut wie die gleiche Menge Cuprophan; Fichtenholzskelettsubstanz ist
noch leichter angreifbar. (Bemerkenswert ist, daß ein cellulosefreies Enzympräp., das
aber eine gut wirksame Lichenasc enthält, die Buchenholzskelettsubstanz trotz ihres
Geh. an Heraicellulosen nicht angreift.) Daß der enzymat. Abbau des komplexen
Polysaccharidgemisches der Buchenholzskelettsubstanz auswählend erfolgt, geht daraus
hervor, daß der C-Geh. des ungelösten Rückstandes im Verlauf des Abbaues ansteigt. —
Hiernach kann zur Erklärung der schweren Angreifbarkeit des Holzes nicht etwa eine
erhöhte Resistenz der nativen Kohlenhydrate angenommen werden. Es bleiben zwei
Erklärungsmöglichkeiten: Entweder ist die Cellulose bzw. der größere Teil der Kohlen­
hydrate durch das Lignin rein mechanisch so abgedeekt, daß dem Enzym der Zutritt
verwehrt ist oder es sind die in Frage stehenden Polysaccharide mit dem Ligninanteil
ehem. verknüpft u. das Enzym ist außerstande, diese anders gearteten Bindungen
zu lösen. (Ber. dtscli. ehem. Ges. 7 3 . 57— 60. 10/1. 1940. Heidelberg, Univ.,
Chem. Inst.)
H esse.
Theodor Ploetz, Enzymatischer Abbau einiger nativer ligninhalliger Materialien.
V. Mitt. über den enzymatischen Abbau polymerer Kohlenhydrate. X X X I . Mitt. über
Lignin von K . Freudenberg und Mitarbeitern. (V. bzw. X X X . Mitt. vgl. vorst.
Ref.) Es gelingt, verholztes Material mit isolierten Enzymen zum Teil weitgehend
abzubauen, wenn an Stelle der sehr resistenten Hölzer der Stämme jüngeres lebendes
Gewebe, wie Pfianzenmark (Hollunder, Araucaria) oder Bast (Arauearia) verwendet
wird. Der enzymat. Abbau führt zu Rückständen, in denen C und — OCH3 gegenüber
dem Ausgangsmaterial angereichert sind, womit die Existenz von Körpern mit höherem
C-Geh-, als Kohlenhydrate ihn besitzen, also Lignine, im nativen Holz eindeutig bewiesen
ist. Die chem. Unters, der Abbaurüekständo bestätigt die Ligninanreicherung. Beim
Abbau geht ein je nach Abbaugrad und -material mehr oder weniger großer Teil des
— OCH3-Geh. der Hölzer mit den Zuckern in Lösung. Tritt durch den enzymat. Abbau
kein Ligninschwund ein, so dürfte das in Lsg. gehende OCH3 wohl hauptsächlich in
Form von Methylzuckern (Pentosen) vorliegen u. nicht dem Lignin angehören. Die
enzymat. Abbaubarkeit eines Materials hängt neben Alter u. Verholzungsgrad in noch
ungeklärter Weise von den angewendeten Enzymen ab: das gleiche Material, das sich
bei Anwendung kräftiger Enzyme als weitgehend abbaubar erweist, kann nämlich bei
Anwendung schwächerer Enzyme einen geringeren Angriff bis zu einem Punkt erleiden,
1940. I.
Ea- E n z y h o l o g i e .
Gärung.
1209
bei dem nachträglich auch die starken Enzyme nicht mehr anzugreifen vermögen. —
Auch bei dem jüngeren, aus noch grünen diesjährigen Trieben stammenden Präpp.
des Hollundermarkc8, die verhältnismäßig am leichtesten abzubauen sind, gelingt
eine vollständige Abtrennung der Kohlenhydrate vom Lignin nicht. Jedoch gelangt
man zu Rückständen, welche bestimmte ganzzahlige Verhältnisse von Kohlenhydrat :
Lignin aufweisen. (Ber. dtsch. ehem. Ges. 73. 61— 73. 10/1. 1940.)
H esse.
Theodor Ploetz, Über den Bindungszustand des Lignins im Holz. VI. Mitt. über
den enzymatischen Abbati 'polymerer Kohlenhydrate. X X X II. Mitt. über Lignin von
K . Freudenberg und Mitarbeitern. (V. bzw. X X X I . Mitt. vgl. vorst. Ref.) Bei
Behandlung von Lindenstammholz mit Äthylendiaminkupferoxyd wurden (III. Mitt..
C. 1939. II. 3838.) ein unlösl. Anteil R u. eine aus der Lsg. mit Säure ausfällbare
Fraktion F erhalten. F ist anfänglich leicht durch Enzyme abzubaucn. Ist aber im
Abbaurückstand das Verhältnis Kohlenhydrat : Lignin = 1 :1 geworden, so geht der
Abbau nur noch äußerst langsam weiter. Dasselbe wird bei leicht abbaubaren Materialien
(Hollundermark) gefunden. Es wird daher eine Art Komplex der beiden Komponenten
angenommen, dessen Natur noch unbekannt ist. Anscheinend entsteht der Komplex
mit dem Verhältnis 1: 1 aus einem anderen, in dem Kohlenhydrat: Lignin = 3 :1 ist.
Möglicherweise wird durch schwächere Enzyme zunächst der Komplex 3 : 1 herausgcschält, während stärkere Enzyme sofort zu 1: 1 führen. (Ber. dtsch. ehem. Ges. 73.
47— 78. 10/1. 1940. Heidelberg, Univ.)
H esse.
Antonio Risi, D ie Oxydase von Cynara scolymus Linné. Aus den Blütenstengeln
der Artischocke (Cynara scolymus L.) wurde eine Oxydase erhalten, welche gegen
Tyrosin wirksamer ist als die Oxydase der Kartoffel.(Solanum tuberosum). (Beih. bot.
Zbl., Abt. A 59. 437— 44. Okt. 1939. Neapel.)
H esse.
R. Junowicz-Kocholaty und T. R . Hogness, Die spektroskopische Bestimmung
von Cytochrom C und dessen Verteilung in einigen Säugetiergeweben. Eine Richtigstellung.
In der Arbeit der Vff. (0. 1940. T. 571) beruhte die Berechnung des Cytochromgeh.
auf der Annahme, daß dieses 0,34% Fe enthält. Nachdem T h e o r e l l (C. 1939. ü .
2934) einen Fe-Geh. von 0,43 gefunden hat, sind alle Werte mit dem Faktor 0,34/0,43 =
0,79 zu multiplizieren. (J. biol. Chemistry 131. 187. Nov. 1939. Chicago, Univ.) H e s s e .
D . Keilin und E. F. Hartree, Cytochromoxydase. (Vgl. C. 1939. II. 1497.) Es
wird festgestellt, daß das Maß der katalyt. Oxydation von Diaminen u. Polyphenolen
[p-CGH4(NH2)2, p-NH2-C6H4-OH, o- u. p-C„H4(OH)2, Adrenalin usw. ] durch Herzmuskeloxî/fiase wesentlich durch Zusatz von IO-5 bis 10-4 Mol. Cytochrom c erhöht
wird. Diese Substanzen reduzieren leicht eine Lsg. von oxydiertem Cytochrom c. —
Vff. schreiben die langsame Oxydation dieser Verbb. ohne Zusatz von Cytochrom c
dem Cytochrom zu, das immer in den Oxydasepräpp. enthalten ist, u. nicht der direkten
Wrkg. der Indophenoloxydase. Die einzige katalyt. Eig. der Indophenoloxydase ist die
Oxydation von red. Cytochrom. Deshalb wird für sie die Bezeichnung Cytochromoxydase
vorgeschlagen. (Proc. Roy. Soc. [London], Ser. B 125. 171— 186. 1938. Cam­
bridge, Univ.)
S ie d e l .
M. O. Schultze, Der Einfluß des Mangels an Kupfer und Eisen au f die Cytochrom­
oxydase der Rattengewebe. Beim Mangel an Cu wird (wenn Fe gefüttert wird) die Wrkg.
der Cytochromoxydase von Leber u. Herz erheblich verringert. Beim Mangel an Eisen
(Cu im Futter) wird die Cytochromoxydase nicht vermindert, in schweren Fällen sogar
erhöht. Cu ist für Bldg. u. Erhaltenbleiben der Cytochromoxydase wesentlich. (J. biol.
Chemistry 129. 729— 37. Aug. 1939. Pittsburgh, Univ.)
H esse.
I. Banga, M. Gerendäs, K . Laki, G. Papp, E . Porges, F. B. Straub und
A . Szent-Györgyi, Über die dehydrierende Autoxydation und die biologischen O xy­
dationen. Neutralo Lsgg. von Ascorbinsäure, Brenzcatechin oder Dioxymalcinsäurc
entwickeln unter der Wrkg. von 0 2 bei Zusatz von Fe"-Salz eine violette Farbe. Durch
Zusatz geringer Mengen von Na2S20 4 wird der Farbstoff red., durch Schütteln der
Leukoform mit Luft wird diese wieder oxydiert. Bei Verwendung von Brenzcatechin u.
Fe"-Salz in alkal. Lsg. entsteht ein roter, in saurer Lsg. ein grüner Farbstoff. Der rote
Farbstoff ist eine Fe"'-Verb. der Formel Fe(CeH40 2)K3, H20 ; der violette enthält 2 Mol
Brenzcatechin u. 1 Mol N. Der violette Fe -Komplex zeigt nur geringe Neigung zur
Dissoziation. Wird die Komplexbldg. in Ggw. von Dipyridyl vorgenommen, so erhält
man eine rote Färbung, weil das Fe'' als Ferrodipyridyl abgefangen wird. F e '" vermag
Brenzcatcchin mit beträchtlicher Geschwindigkeit zu oxydieren. Auch bei alkal.
Rk. ist der Komplex prakt. nicht dissoziiert. Der Stoff besitzt ein stärker negatives
Redoxpotential, als dies bei einer Mischung von Brenzcatechin u. Fe"'-Saiz erwartet
werden kann, gemessen mit der blanken Au-Elektrode. Durch Cystein oder Ascorbin­
säure wird er nicht reduziert. — Das der Brenzcatechinlsg. zugesetzte F e " wird sogleich
gebunden u. mit großer Geschwindigkeit zu F e '" oxydiert, was durch eine intramol.
1210
E .j. E n z y m o l o g i e .
Gärdng.
1940. I .
Elektronenverscliiebung zwischen Brenzcatechin u. F o '" zustonde kommt. Die Autoxydation des Fe"-BrehzcatechinkompIexes ist durch CO stark hemmbar. 0 2 wird zunächst
reversibel in den Komplex eingebaut u. dadurch aktiviert. Dann erfolgt die Elektronenverschiebung, wobei unter Bldg. von W. das Brenzcatechin zum Chinon oxydiert
u. Fe" in F e '" übergeführt wird. Auch CN hemmt die Autoxydation des Komplexes,
aber dadurch, daß es mit dem Brenzcatechin um das Fo konkurriert. Die 6 koordi­
nativen Valenzen des Fe sind also nicht gleichwertig. Vff. stellen eine Rk.-Kette auf.
1. Brenzcatechin dissoziiert gemäß: C0H,(OH)2 ^ C0H4O3" + 2 H ‘ ; 2. Bldg. des
Brenzcatechin-Fe-Komplexes j ^ 0
zum
Bindung des 0 2 in den Komplex
; 4. Elektronenverschiebung von F e " auf 0 2, wobei F e "' entstellt ;
5. Elektronenverschiebung von Brenzcatechin auf F e '", wobei wieder F e " gebildet
wird. Durch 4-malige Wiederholung von 4 u. 5 sind die 2 Brenzcatechinanionen ent­
laden u. zu Chinon stabilisiert. Der aufgoladeno 0 2 verbindet sich mit den H-Ioncn
des Lösungsm., so daß die eigentliche Oxydored. aus einer Elektronenübertragung
besteht. — Die mit Fe komplexbildenden Stoffe teilen Vff. in 2 Gruppen: 1. prim.,
die unter Abdissoziieren von H mit einer prim. Valenz in den Komplex treten, das sind
— COOH, enol. OH u. aromat. OH; 2. sek., die durch eine Sekundärvalenz gebunden
werden, das sind alkoh. OH u. =C O . Bei Bldg. organ. Komplexe wird das F o" als
Zentralatom stark autoxydabcl, wobei dio Autoxydation durch CO hemmbar ist. Bei
anorgan. oder gemischten Komplexbildnern braucht dio Fe-Aktivierung nicht statt­
zufinden. Als biol. Katalysatoren kommen nur solche Stoffe in Betracht, bei denen
die Autoxydation reversibel ist. COOH scheidet hier aus. Wirksam sind Stoffe wie
Diphenole, z. B. Brenzcatechin, oder Dienolc wie Ascorbinsäure. Dio Wrkg. des Sulfits
erklärt sich als Oxydored., bei der 0 2 als Oxydans wirkt. — Zwischen Ascorbinsäure
u. Methylenblau ist eine Oxydored. sowohl durch Vermittlung von Metall als auch
eine unmittelbare möglich. Die letztere ist schwach, wird aber durch Belichtung in
hohem Maße gesteigert. Durch Zusatz von Cu zum Ansatz wird durch Eintritt des
Metalls in den Farbstoff die unmittelbare Autoxydation stillgelegt u. durch die metall­
katalysierte ersetzt. — Auch in den Brenzcatechinkomplexen übt Cu eine dem Fo
ähnliche Wrkg. aus. Das Vorhandensein einer Ascorbinsäureoxydase wird bestätigt. —
Vff. schließen aus ihren Verss., daß auch manche Dehydrogenasen eine Metallkoordi­
nation zur Gundlago haben, u. auch Dehydrasen Metallproteide sein können. (HoppeSeyler’s Z. physiol. Chem. 254. 147— 206. 1938. Szeged, Univ., Inst. f. med.
Chemie.)
'
Geh rke.
I. Banga und A . Szent-Györgyi, Dioxymaleinsäureoxydase. Die Vorstellung,
daß Dioxymaleinsäure [deren Farbrk. mit Fe (s. vorst. Ref.) beschrieben wurde]
eine ähnliche zentrale Stellung in einem (noch unbekannten) pflanzlichen Oxydationssyst. einnehmen könnte, wie dies Ascorbinsäure u. Brenzcatechin tun, veranlaßte zum
Aufsuchen eines spezif. Enzymsystems. Dieses Ferment, welches nur Dioxymaleinsäure,
nicht aber Ascorbinsäure u. Brenzcatechin oxydiert, konnte nachgewiesen werden in
Meerrettichwurzel, grünen Paprikafrüchten u. Spargel. Zwiebel (Blatt sowie Knollen)
enthält wenig Dioxymaleinsäureoxydase (I) sowie Spuren von Ascorbinsäureoxydase (II).
Kohlrübenknollen enthalten viel I und wenig II; in den Blättern war das Verhältnis
umgekehrt; Brenzcatechinoxydase (III) fehlt. Gurkensaft enthält wenig I, viel II,
keine III. Grünes Gras oxydiert Brenzcatechin u. Dioxymaleinsäure stark, Ascorbin­
säure nur wenig. — Nach diesen Vorverss. findet man also die gesuchte Dioxymaleinoxydase in einigen Pflanzen allein oder wenigstens stark im Vordergrund, während sie
in anderen Pflanzen zusammen mit den anderen Fermenten vorkommt. Diese Ver­
hältnisse sind also ähnlich, wie sie für II u. III schon bekannt sind. (Hoppe-Seyler’s Z.
physiol. Chem. 255. 57— 60. 1938. Szeged, Univ.)
H esse.
I.
Banga und E. Phillippot, Über die Dioxymaleinsäureoxydase. V ff. untersuchten
25 verschied. Pflanzen auf ihren Geh. an Dioxymaleinsäureoxydase (I), Ascorbinsäure­
oxydase (II) sowie Polyphenoloxydase (III). I fand sich in allen untersuchten Pflanzen
II nur in 4, III in etwa der Hälfte. — Pfianzensaft behält seine Aktivität an I im Eis­
schrank längere Zeit, z. B. bei Sauerampfer u. Kresse 3— 4 Wochen. — Bei einigen
Pflanzen kann das Ferment mit der 5-fachen Menge Aceton ohne Verlust ausgefällt
werden. Bei den meisten Pflanzen erfolgt eine Verminderung der Aktivität. — Nach
der ph-Abhängigkeit gibt es 2 Haupttypen der Dioxymaleinsäureoxydase: Typus
des Sauerampfers mit scharfem Optimum bei Ph = 4,1; Typus der Kresse zeigt bei
steigendem ph eine zunehmende Aktivität. Dem ersten Typus entsprechen die Enzyme
in Spinat u. Kartoffeln; dem Typus der Kresse entspricht die I von Gras, Gurke,
Blumenkohl, Kohl, Kerbel, Petersilie, Radieschen, Schwarzwurzel, Schwertlilie u.
1940. I.
E 2. E n z y m o l o g i e .
Gärüng.
Mohrrübe. Dns Ferment ist zwischen pH = 3 u. Ph = 11 stabil. Bei 100° verliert es
seine Wirksamkeit in 10 Min. — Bei der Oxydation von Dioxymaleinsäure entsteht
das entsprechende Diketon + Peroxyd. Im Pflanzensaft wird Peroxyd zur Oxydation
eines weiten Moleküls der Säure verbraucht. H20 2 allein oxydiert die Säure auch in
Ggw. von Peroxydase nur sehr langsam. Jedoch ist die Dioxymaleinsäureoxydase
stets von einer sehr akt. Peroxydase + Polyphenol begleitet. Peroxydase + Peroxyd
oxydieren dann das Phenol zum Chinon, welches seinerseits ein zweites Mol. Dioxymaleinsäure oxydiert. — Mit der 5-fachen Menge Aceton wird ein Nd. erhalten, welcher
Peroxydase + Dioxymaleinsäureoxydase enthält. Infolge der Entfernung der Poly­
phenole zeigt der aufgelöste Nd. eine verminderte Aktivität, da nun das gebildete
H20 2 nicht genügend schnell zur Oxydation eines zweiten Moleküls der Dioxymalein­
säure verwertet werden kann. Durch Zusatz von Kochsaft oder von Brenzcatechin
kann die ursprüngliche Geschwindigkeit der Oxydation wieder hergestellt werden. —
Gegen HON zeigt die I je nach den Pflanzen verschied. Verh, : bei einigen vollständige
Hemmung, bei anderen teilweise Hemmung u. in einigen Fällen sogar Förderung der
Wirkung. — Dioxymaleinsäureoxydase wird durch Ascorbinsäure stark gehemmt ;
die Empfindlichkeit des Enzyms ist bei den verschied. Pflanzen verschieden. (HoppeSeyler’s Z. physiol. Chem. 258. 147— 59. 1939. Lüttich, Univ.)
H esse.
I. Banga, E. Philippot und A . Szent-Györgyi, Dioxymaleinsäureoxydase. Die
von B a n g a (vgl. vorvorst. Ref.) beschriebene Dioxymaleinsäureoxydase ist entgegen
den früheren Angaben des Vf. sehr empfindlich gegen Cyanid. Das Enzym (aus Rumex
acetosa) wird durch 0,001-mol. HCN bei pH = 4 (Optimum) völlig gehemmt. Das Enzym
bildet mit Polyphenoloxydase u. Aseorbinsäureoxydase die 3 Grundformen der pflanz­
lichen aeroben Oxydasen. (Nature [London] 142. 874. 1938. Liège, Inst, de Therapeut.
Expérim.)
HESSE.
L. Massart, R. Dufaitund G. van Grembergen, Über die Pyrophosphathemmung
der Succinodehydrogenase. Im Anschluß an die Unters, der Hemmung von Succinodehydrogenase durch Fluorid wird die Hemmung durch Pyrophosphat untersuoht.
Von dieser geben L e l o i r u . D i x o n (C. 1937. H . 2020) an, daß sie der Hemmung
durch Malonat sehr ähnlich sei. Vff. finden demgegenüber für dio Pyrophosphathemmung einen anderen Mechanismus, wobei sie sich auf folgende Befunde stützen.
Bei Unters, der pH-Abhängigkeit findet man die Pyrophosphathemmung nach der
sauren Seite stärker werden, ebenso wie dio Fluoridhemmung. Die Malonathemmmig
bleibt jedoch bei Änderung des pH fast konstant. Ferner wird die Pyrophosphathemmung
der Atmung im Gegensatz zur Malonathemmung niemals durch Fumarat aufgehoben.
Vff. schließen, daß die Succinodehydrogenase entsprechend der Annahme von SzENTG lY Ö R G Y I die Eigg. eines Metallproteids besitzen. (Hoppe-Seyler’s Z . physiol. Chem.
262. 270— 74. 5/1. 1940. Gent, Univ.)
H esse.
Charles R . Dawson und J. M. Nelson, Über den Mechanismus der BrenzcatechinTyrosinasereaktion. Die zur vollständigen enzymat. Oxydation von Brenzcatechin durch
Tyrosinase aufgenommenen 2 Atome Sauerstoff sind an mindestens 2 aufeinander­
folgenden Rkk. beteiligt. Der Verlauf des Rk.-Mechanismus ist abhängig von der Konz,
des Substrats im Verhältnis zu der des Enzyms. Reicht die verwendete Enzymmenge
nicht aus, um eine schnelle u. vollkommene Oxydation des Brenzcatechins (bes. in konz.
Lsgg. des letzteren) zu bewirken, so wird die enzymat. Rk. durch Sekundärrkk. zwischen
nichtoxydiertem Brenzcatechin u. Chinon beeinflußt. Die schnellste u. vollständige Oxy­
dation des Brenzcatechins, gemessen an dem Ausmaß der Chinonbldg., findet in schwach
sauren Lsgg. (pu = 5— 6) bei Verwendung von ausreichenden Enzymmengen statt. In
alkal. Milieu herrschen störende Nebenrkk. vor. Wenn die verwendete Enzymmenge zu
gering ist, um eine schnelle u. vollständige Oxydation des Brenzcatechins zum Chinon zu
verursachen, so tritt in saurer Lsg. Inaktivierung des Enzyms ein. Diese Inaktivierung
scheint durch ein früheres Oxydationsprod. des Brenzcatechins, vielleicht o-Chinon, be­
wirkt zu werden. Der Enzyminaktivierung kann entgegengewirkt werden entweder durch
weitere Oxydation des ersten Oxydationsprod. des Brenzcatechins in saurer Lsg., oder
durch Entfernung desselben durch Sekundärrkk. in stärker alkal. Lösungen. Wasserstoffsuperoxvd scheint bei der enzymat. Oxydation von Brenzcatechin nicht gebildet
zu werden. (J. Amer. ehem. Soc. 60. 250— 56. 1938. New7York, Columbia Univ., Dep.
of Chemistry.)
K obel.
Harry Wagreich und J. M. Nelson, Über den Mechanismus der BrenzcatechinTyrosinasercalction. Bei der enzymat. Oxydation von Brenzcatechin durch Tyrosinaso
wird ein Atom Sauerstoff mehr als zur Bldg. von o-Benzoehinon nötig ist, verbraucht.
Es kann gezeigt werden, daß zunächst nur 1 Atom Sauerstoff unter Bldg. von o-Benzochinon aufgenommen wird. o-Benzochinon ist jedoch in wss. Lsg. nicht beständig;
cs setzt sich mit W. zu einer neuen oxydablen Verb. um, deren Oxydation gleichfalls
1212
E a. E n z y m o l o g i k .
G-ä r u n g .
1940. I.
durch Tyrosinaso beschleunigt wird. Auf dieser Umsetzung dürfte die Aufnahme des
zweiten Sauerstoffatoms bei der enzymat. Oxydation des Brenzcatechins beruhen.
(J. Amer. ehem. Soc. 60. 1545— 48. 1938. New York, Columbia Univ., Dep. of
Chemistry.)
H OFSTETTER.
Charles R . Dawson und Bernard J. Ludwig, Über den Mechanismus der Brenzcatechin-Tyrosinasereaktion. II. D ie Wasserstoffsuperoxydfrage. Wie Verss. mit per­
oxydasefreien u. prakt. auch katalysefreien Tyrosinasepräpp. zeigen, kann die Auf­
nahme des zweiten Sauerstoffatoms bei der enzymat. Oxydation von Brenzcatechin
durch Tyrosinaso weder durch Katalase noch durch Peroxydase beeinflußt werden.
Die Aufnahme des zweiten Sauerstoffatoms kann somit nicht mit der Bldg. von H 20 2
während der Rk. erklärt werden. (J. Amer. ehem. Soc. 60. 1617— 21. 1938. New York.
Columbia Univ., Dop. of Chemistry.)
HOFSTETTER.
Emil Baur, Inhibitoren der Katalase und Tyrosinase. Der hemmende Einfluß
von organ. u. anorgan. Redoxmitteln auf die Aktivität der Leberkatalase, Rübenperoxydaso u. Tyrosinase aus Kartoffelschalen wird gemessen. Als Maß der Inhibitor wrkg. gilt der Faktor \jß aus dem Desensibilisierungsgesetz von B a u r -O u e l l e t
(C. 1 9 3 0 .1. 943; 1931. II. 3080): v = 1/[0,01 + ß (D )], worin v die verminderte R.G..
(Z>) dio Inhibitorkonz, bedeutet. Die antikatalat. Wrkg. anorgan. Inhibitoren nimmt
in der angeführten Reihenfolge von ß — 12 bis ß = 240 zu: A g', P b ", H ', H g ", CN',
die organ. Inhibitoren von ß = 25 bis ß = 360: Barbitursäure u. Thiomilchsäure,
Cystcin, Hydrochinon, Ascorbinsäure, Metol u. Phenol. Die antityrosinat. Wrkg. folgen­
der Inhibitoren nimmt von ß = 12 bis ß = 820 zu: Kelotrioxxyabietinsäure, Ag", Resorcin,
Oystein, l-Cystin, S ", CN'. Auch Glykokoll u. F ' zeigen Inhibitorwirkung. Bedeutsam
ist dio Maximalwirksamkeit von CN' in beiden Fällen. Auch die katalat. Wirksamkeit
von Peroxydase aus weißen Rüben nimmt bei Ggw. starker Inhibitoren ab. (Helv. chim.
Acta 22. 810— 18. 1/7. 1939. Zürich, Eidgenöss. Techn. Hochschule, Physikal.-chem.
Labor.)
G r ÜNLEH.
Howard D. Lightbody und Abram Kleinman, Veränderungen des Arginasegehaltes der Leber weißer Ratten durch Futterunterschiede. Mit steigendem Eiweißgeh. des
Futters nimmt bei weißen Ratten das Lebergewicht u. bei längerer Fütterung auch der
Arginasegeh. zu. (J. biol. Chemistry 129. 71-—78. Juli 1939. Washington, United States
Dep. of Agriculture, Division of Pharmacology.)
Z ip f .
M. Kunitz, Isolierung eines krystallisierten Proteins, das Ribonucleasewirkung
besitzt, aus Rinderpankreas. Frisches Rinderpankreas wird mit kalter 0,25-n. H2S04
behandelt, wie früher zur Gewinnung von Chymotrypsinogen u. Trypsinogen be­
schrieben. Das saure Extrakt wird auf 70% Sättigung mit Annnonsulfat gebracht u.
filtriert. Das Filtrat wird auf 80% Sättigung mit (NH4)2S 04 gebracht u. abermals
filtriert (absaugen!). Krystallisation erfolgt bei pn = 4,2 (nachdem vorher über
Super-Cel filtriert u. auf pa = 5,0 eingestellt war). Es fällt zunächst ein amorpher Nd.,
der in einigen Tagen kryst. wird. Die Krystalle enthalten 16% N ; 7 % des Gesamt-N
liegt als Amino-N vor. Die Krystalle geben die n. Proteinreaktionen. Der Geh. an
Tyrosintryptophan beträgt- 15% des Trockengewichtes. — Die Wirksamkeit der Ribonucleaso wird nach der zweiten Krystallisation konstant. (Science [New York] [N. S.]
90. 112— 13. 1939. Prineeton, N. J., Rockefeller Inst, for Medical Research.) H e s s e .
Julius Berger und Marvin J. Johnson, Metallaktivierung der Peptidasen. Leucylpeptidase verschied. Herkunft wird durch M n " oder Mg"-Ionen aktiviert, u. zwar
durch Mn“ stärker als durch M g ". — Die Hydrolyse von Diglycin durch Enzympräpp.
verschied. Herkunft w'ird durch Mn- u. Co-Salze aktiviert. — Polypeptidasen von
Bakterien werden durch Zn-Salze sowie durch Red.-Mittel aktiviert. (J. biol. Chemistry
130. 641— 54. Okt. 1939. Madison, Wis., Univ.)
H esse.
Julius Berger und Marvin J. Johnson, Die Leucylpeptidasen von Malz, Kohl
und Spinat. Malz, Kohl und Spinat enthalten eine Leucylpeptidase, welche Leucylglycin u. Leucyldiglycin etwa in gleichem Ausmaße hydrolysieren; diese Hydrolyse
wird durch Mg''- oder Mn "-Ionen aktiviert. Die Peptidasen in rohen Malzextrakten
spalten d-Leuoylglycin in wesentlich geringerem Ausmaß als d,l-Leucylglycin. — Leucyl­
peptidase von Malz u. Kohl sind in der Spezifität der Leucylpeptidase des Schwreines
sehr ähnlich; abweichend ist bei ihnen, daß sie Glycyl-d,l-leucylglycin u. Alanyldiglycin nicht so rasch wie das Enzym des Schweines zu spalten vermögen. (J. biol.
Chemistry 130. 655— 67. Okt. 1939. Madison, Wis., Univ.)
H ESSE.
Giunio Bruto Crippa und Silvio Maifei, Untersuchungen über biochemische Kata­
lysatoren. V. Veränderungen bei der Pepsinproteolyse durch Verbindungen der Hamstoffgruppe. (IV. vgl. C. 1939. H . 3437.) Die Pepsinproteolyse in vitro wird durch verschied.
Substanzen verändert. Im Zusammenhang mit der Aktivierung durch Harnstoff werden
andere Glieder dieser Gruppe untersucht u. Schlüsse über ehem. Struktur u. Einfl.
1940. I.
E s. E n z y m o l o g i e .
G ärung.
1213
auf das „hydrolas. Phänomen“ gezogen. Durch Änderung im Harnstoffmol. kann die
fördernde Wrkg. vergrößert, aufgehoben oder auch umgekehrt werden, u. zwar bis zur
Inhibition. Aktivatoren sind, außer Harnstoff, symm. u. asymm. Dimethylharnstoff u.
Thioharnstoff, letzterer am stärksten. Ohne Einfl. sind Äthylurethan, Biuret, Alloxan,
Barbitursäure. Als Inhibitoren wirken Guanidin, Kreatinin u. Kreatin. In der Akti­
vatorengruppe bemerkt man, daß Harnstoff seine Wrkg. auf Substrat u. Enzym einzeln
ausübt mit sieh summierenden Wirkungen; Thioharnstoff dagegen, dessen anregende
Wrkg. viel größer als die des Carbamids ist, verändert das Ferment in inaktivierender
Richtung. Wie aus dem Verh. des Guanidins geschlossen wird, hat man in der Inhibi­
torengruppe eine ähnliche Wrkg., weil die große Abnahme durch den Inhibitor als
Resultat der Differenz zwischen der anregenden Wrkg. auf das Substrat u. der depri­
mierenden auf das Enzym zu sehen ist; die letztere Wrkg. ist quantitativ größer. —
Tabellen u. Diagramme. (Gazz. chim. ital. 69. 731— 39. Nov. 1939. Pavia, Univ.) R e s t .
Erwin W . Sizer, Temperaturaktivierung des Ureasc-Harnsloffsystems. Im An­
schluß an die Befunde an anderen Enzymen (C. 1938. II. 701. 1974) wird für Ureasq
gezeigt, daß die Aktivierungsenergie im Syst. Urease-Harnstoff unabhängig von der
Reinheit des Enzyms ist (verglichen wurde rohes Jackbohnenmehl mit kryst. Urease).
Der bisher in der Literatur angegebene Wert für Aktivierungsenergie (// der Gleichung
von A r r h e n i u s ) mit /< = 20 800 ist unzutreffend; er beträgt für Urease aus Soja­
bohnen wie aus Jachbohnen 11 700. Er ändert sich in voraussagbarer Weise mit dem
Oxydations-Red.-Potential des Systems. (Nature [London] 143. 942— 43. 3/G. 1939.
Cambridge, Mass., Massachusetts Inst, of Techn.)
H esse.
David B. Hand, Molekulargewicht und Assoziation des Enzyms Urease. Das
durchschnittliche Mol.-Gew. der krystall. Urease beträgt (gemessen am osmot. Druck
wss. Lsgg.) 700000. Bei Diffusionsverss. zeigt sich aber, daß auch Teilchen mit Mol.Gew. < 17000 Ureasewirksamkeit aufweisen. Es kann nicht gesagt werden, in welcher
Form die Urease während ihrer katalyt. Wrkg. existiert. (J. Amer. ehem. Soe. 61.
3180— 83. Nov. 1939.Ithaca, N. Y ., Cornell Univ.)
H esse.
Anton W . Oelgoetz, Paul A . Oelgoetz und J. Wittekind, Pankreasenzyme und
Nahrungsallergie. Nach Auffassung der Vff. werden normalerweise während des Ver­
dauungsvorganges geringe Mengen Eiweißbestandteile u. auch Pankreasenzyme resor­
biert. Die nun im Blutstrom kreisenden Enzyme spalten die zur Resorption gelangten
Nahrungsbestandteile. Erfolgt keine Aufnahme von Pankreasenzymen in das Blut,
z. B. weil sie im Verdauungsvorgang restlos adsorbiert sind, so werden die resorbierten
Nahrungsbestandteilo nicht gespalten u. verursachen allerg. Erscheinungen. — In
Leberbrei vom Schwein läßt sich die Anwesenheit von Trypsin, Amylase u. Lipase des
Pankreas nachweisen. — Ein Test, um einen Mangel von Pankreasenzymen im Blut
nachzuweisen, wird angegeben. (Med. Rec. 150. 276— 79. 18/10. 1939. Columbus,
Ohio.)
W adehn.
W . Roman, Die Bestimmung von Stickstoff und Phosphor in enzymatischen Ver­
dauungsgemischen mit Hilfe des photoelektrischen Colorimeters. Beschreibung von
Arbeitsweisen zur Best. von N bzw. P im photoelektr. Colorimeter. Dabei wird für N
die N E S S L E R -R k ., für P die blaue Phosphormolybdänfarbe verwendet. (Enzymologia
[Den Haag] 6. 89— 93. 1939. London, Brit. Post graduate Medical School.) H e s s e .
A.
E . Axelrod und C. A . Elvehjem, Die Bestimmung von Coenzym I in tierischen
Geweben. Vff. beschreiben eine Abänderung der Meth. von V. E u l e r bzw. M y r b ä CK
u. teilen eine Anzahl von so ermittelten Werten für Coenzym I in n. tier. Geweben
mit. (J. biol. Chemistry 131. 77— 84. Nov. 1939.)
H esse.
*
A . E. Axelrod, Robert J. Madden und C. A . Elvehjem, Die Wirkung eines
Mangels von Nicotinsäure au f den Gehalt tierischer Gewebe an Coenzym I. Mangel
an Nicotinsäure wirkt sich bei Hunden u. Tauben in einer Erniedrigung des Geh. von
Coenzym I in Leber u. Muskel aus. Dagegen wird ein Einfl. auf den Coenzym­
geh. von Gehirn, Nierenrinde u. Blut nicht beobachtet. — Der Geh. an Coenzym I
in den Geweben der Ratte kann auch durch übermäßige Mengen von Nicotinsäure
nicht erhöht werden. (J. biol. Chemistry 131. 85— 93. Nov. 1939. Madison, Univ. of
Wisconsin.)
H esse.
Fritz Klemm, D er Einfluß von blankem Kupfer auf die Hefegärung. Blankes Cu
bewirkte verlängerte Anlaufzeit u. zeitliches Hinausschieben des Maximums der Gärung,
Herabsetzung der Gärintensität (erniedrigtes Maximum) u. verbreiterten Kurvengipfel,
da die Gärintensität längere Zeit auf maximaler Höhe verbheb. Der Endeffekt der
Gärung blieb damit fast unbeeinflußt. Für den Grad der Cu-Wrkg. waren von Bedeu­
tung: die Konz, der Nährgrundsubstanzen, die Zuckerkonz. u. die Temperatur. Die
Verringerung der Keimzahl hatte zunehmende Schädigung der Cu-beeinflußten Gärung
zur Folge. Die Hemmung war um so stärker, je länger das Cu im W . verblieb u. je
1214
Es- M i k r o b i o l o g i e .
B a k t e r io lo g ie .
Im m u n o lo g ie .
1940 . I .
größer seine Oberfläche war. Einlagerungszeiteil von nur 1— 2 Tagen brachten keine
Hemmung, sondern höheren Vergärungsgrad mit sich. Geringe Zusätze organ. Sub­
stanzen setzen die Cu-Wrkg. herab. Die Widerstandskraft der Hefe gegen Cu läßt
sich durch öftere Passagen durch Cu-haltige Medien erhöhen. (Zbl. Bakteriol., Parasiten­
kunde Infektionskrankh.. Abt. II 101. 287— 324. 12/12. 1939. Hamburg-Eppendorf,
Pilzforschungsinst.)
L in s e r .
E 3, M i k r o b i o l o g i e .
B a k t e r io lo g ie .
I m m u n o lo g ie .
Lloyd Arnold, Die baktencide Wirkung von Pektin und Metallpektinen. Es wurden
die Pektinvcrbb. von Xi, Co, M11, Pb, Zn, Cu, Ca u. Ag in ihrer Wrkg. bei B. typhosus,
Staphylococcus albus u. aureus, sowie bei B. coli untersucht. Cu-Pektin wirkte bei
St. aureus am stärksten mit Ausnahme der Ag-Verb., die allg. die stärkste Wrkg. besaß.
(Amer. J. digest. Diseases 6. 104— 05. 1939. Chicago, 111.)
R oth m ann .
H.
0 . Hettche und B. Weber, Die. Ursache der baktericiden Wirkung von Mesenlericusfiltralen. Die baktericide Wrkg. von Mesentericus-Bouillonkulturen, bzw. keim­
freien Filtraten beruht auf dem Geh. an petrolätherlösl. Fettsäuren. Die durch das
Bleisalzverf. dargestellten, in geringer Menge vorhandenen fl. Fettsäuren (Ölsäure) ver­
hielten sich vermutlich zufolge der vorhandenen Doppelbindung stärker baktericid als
Isovaleriansäure. Das wechselnde Hämolysevermögen des Bac. mesentericus beruht
auf der Bldg. wechselnder Ölsäuremengen. Die durch Erhitzen eintretende Zerstörung
der Doppelbindungen entspricht, der beobachteten Abschwächung der baktericiden
Wrkg. der Mesentericusfiltrate, wenn diese 1 Stde. auf 100° erhitzt wurden. (Arch.
Hyg. Bakteriol. 123. G9— 80. 24/11. 1939. München, Univ.)
Manz.
Wesley W . Spink, Die baktericide Wirkung von Sulfanilamid bei ‘pathogenen und
nichtpathogenen Staphylokokken wurde in verschied. Kulturmedien untersucht. Als
solche dienten Pcptonlsg. einerseits u. steriler menschlicher Ham andererseits. Diese
wurden auf Konzz. von 1, 0,5 u. 0 ,2% Sulfanilamid (I) gebracht u. nach der Beimpfung
bei 37 u. 40° gehalten. Als Maß des Bakterienwachstums diente die Trübung der KulturIsg. nach 24 u. 72 Stunden. In Pcptonlsg. verursachte I bei 37° prakt. keinen, bei 40°
einen geringen baktericiden Effekt. In Ham zeigte I dagegen für alle untersuchten
Stämme (12 pathogene, 7 nichtpathogene) pH-unabhängig, bes. bei 40°, beträchtlichc
baktericide Wirkung. Vf. führt diese Erscheinung auf bestimmte Substanzen (II) aus
Pepton, vermutlich Redoxsysteme, zurück, denn die Wrkg. von I in Ham kann durch
Zugabe geringer Peptonmengen vollkommen unterdrückt werden. Es ist wahrscheinlich,
daß II die Oxydation von I hemmt, welche zur Entfaltung der baktericiden Wrkg. von I.
notwendig erscheint. Die Bedeutung des obigen Befundes wird ausführlich erörtert.
Auf den bes. günstigen Effekt von I bei der Desinfektion der Hamwege im Falle von
Staphylokokkensepsis wird hingewiesen. Das Auftreten von II (bei Staphylokokkeninfektion) in vivo hält Vf. für wahrscheinlich, wodurch die widersprechenden Er­
gebnisse mit I in der Therapie erklärt werden können. (J. Immunology 37. 345— 58.
Okt. 1939. Minneapolis, Minn., Univ. of Minnesota, Med. School and Hosp., Division
of Intern. Med.)
O. W e s t p h a l .
D . W . Woolley, L. E. Mc Daniel und W . H . Peterson, Baktericmouchsstoffe.
IX . Über einen Wuchsfaktor fü r Glostridia. Clostridium, butylicum u. andere Clostridium­
stämme benötigen zum Wachstum auf Glucose-, Asparagin- u. anorgan. Salzlsg. einen
Wuchsfaktor, der in saurem wss. Grasextrakt („Galen B “ ) enthalten ist. Als Einheit (E.)
wird die Menge an Wuchsstoff bezeichnet, die im photoelektr. Colorimeter eine Bakterien­
trübung hervorruft, die 50% des eingestrahlten Lichtes absorbiert. — Anreicherung:
Saure Butanolextraktion, saure Essigesterextraktion, Adsorption an Norit u. Elution
mit alkal. Äthylalkohol. Das Eluat enthält 1 E. in 0,05 y. Von hier aus führen Acetylierung u. Abtrennung der wasserunlösl., ätherlösl. Fraktion mit Chlf. u. Aceton, oder
fraktionierte Adsorption an Norit zu wirksamsten Konzentraten (1 E. in 0,008 y).
Fällung der Ba-Salze aus W. mit A. liefert ein Ba-Salz. — Eigg.: Der Faktor ist schwer
veresterbar; Umsetzung mit Alkali + JCH3 liefert einen akt. Methylester, der sich
ebensowenig wie dio freie Säure dest. läßt. Der Faktor wird aus Ä. nicht an Fullererde
adsorbiert. Schwermetallsulfide adsorbieren ihn, jedoch nicht eluierbar. Er ist in PAe.
unlöslich. Verss., ein Brucinsalz aus Chlf. oder Aceton zu gewinnen, schlugen fehl. Alle
geprüften Schwermetallsalze waren in W. löslich. Die besten Konzentrate enthalten
2 ,5 % N u. scheinen keine OH- oder NH2-Gruppe zu enthalten, da Acetylierung die
Aktivität nicht beeinflußt. — Es wurden Gärungsverss. in reinem Nähnnedium mit
Clostridium angestellt, die Aceton, Isopropylalkohol, A. u. Butanol in n. Ausbeuten
gaben. (J. biol. Chemistry 131. 381—-85. Nov. 1939. Wisconsin, Univ.) W i e l a n d .
K . Konishi und A . Imanishi, Über die Atmung der Knöllche.nbakterien. Teil IV.
(ITI. vgl. C. 1939. I. 2002.) Die Konz, von Cyanid, die eine merkliche Verminderung
1940. I.
E 3. M i k r o b i o l o g i e .
B a k t e r io l o g ie .
I m m u n o l o g ie .
12 15
des Sauerstoffverbrauchs durch Knöllchenbakterien bewirkt, hängt ab von der Art
der Bakterien, von der Art des in der Pufferlsg. enthaltenen Zuckers u. von der Konz,
des zum Färben benutzton Methylenblaus. ( J. Sei. Soil Manure, Japan 13. 380. Juni
1939 [nach engl. Ausz. ref.].)
Jacob.
Serge Winogradsky, Über die biogene Synthese von Ammoniak im Boden und
Wasser. Verss. mit Azotobacter auf einem Silicagelnährboden mit geringen Mengen
Alkohol ergaben, daß die entwickelte Ammoniakmenge wesentlich größer war als die
Differenz zwischen dem am Anfang u. am Ende vorhandenen gebundenen Stickstoff.
Es wird daraus geschlossen, daß das entwickelte Ammoniak aus der Atmosphäre u.
nicht aus der Zers, der Zellen stammt. Ammoniak ist ein Zwisehcnprod. der Bakterien­
tätigkeit bei Ggw. von energieliefernder Substanz. Hört die Bldg. von Plasma infolge
Mangels an Nährstoffen auf, so wird das Ammoniak zum stabilen Produkt. Der für die
Ammoniakbldg. nötige Wasserstoff wird durch Zers, der Zellen geliefert. Dio Bldg.
von Ammoniak geht auch nach Aufhören der Lebenstätigkeit der Zellen noch lange
Zeit weiter; sie ist also ein enzymat. Prozeß, der auch getrennt vom eigentlichen Lebens­
prozeß der Zellen erfolgt. Sehr geringe Mengen von organ. Substanz genügen, um
für die beobachtete Ammoniakcntw. den notwendigen Wasserstoff zu liefern. Im W.
führt die Ggw. von Azomonaden in der gleichen Weise zur Ammoniakbldg., wie die
Ggw. von Azotobacter in Böden. (C. R. liebd. Séances Acad. Sei. 2 0 9 . 616— 20. 23/10.
1939.)
J a cob .
Jane Meilklejon, Eine lichtempfindliche Art von Pseudomonas aeruginosa. Aus
Molkereiabgängen wurde eine bes. Art von Pseudomonas aeruginosa (Bact. pyocyaneum)
isoliert, deren Pyocyaninbldg. bei Tageslicht geringer ist als im Dunkeln. Tageslicht
beschleunigt bes. bei älteren Kulturen die Oxydation des Pyooyanins in ein rotbraunes
Pigment. (Nature [London] 144. 908. 25/11. 1939. Harpenden, Rothamsted Exper.
Station, Dep. of General Microbiology.)
Klever.
Max Heinrich Schröer, Über die Darstellung von Ekto- und Endotoxinen mit Ver­
suchen zur Gewinnung dieser Gifte aus Schmitz-Ruhrbacillen. Übersicht über die Er­
gebnisse der Toxinforschung, Einteilung der Bakteriengifte in Endo- u. Ektotoxin u.
die Methoden zur Darst. b e s. aus S H IG A -K R U S E -R u h rbacillen . In den Bacillen der
F l e x n e r - Y - Gruppe sind nur Endotoxine, bei den übrigen giftarmen Ruhrbacillentypen keine echten Toxine festgestellt. Von den SC H M ITZ-B acillen konnten ebenso
wie von den S H IG A -K R U S E -B acillen starko Endotoxine mittels der Trichloressigmeth.
aus einem Stamm ein schwaches, aber wirksames, mittels der Dreihalskolbenmeth.
ein sicher wirksames Ektotoxin gewonnen werden. Die SC H M ITZ-B acillen sind als
Übergangsstufe zwischen stark giftigen u. giftarmen Ruhrbacillen anzusehen, womit
die Zusammengehörigkeit aller Ruhrtypen gesichert ist. Alle Ruhrbaeillen enthalten
die typ. Darmerscheinungen der Ruhr bewirkende Endotoxine, während die Ektotoxin­
produktion von den S H IG A -K R U S E -B acillen bis zu den atox. Ruhrbacillentypen
schwächer wird. (Arch. Hyg. Bakteriol. 1 2 3 . 193— 238. 24/11. 1939. Münster,
Univ.)
'
M anz.
F. M. Belousskaja, Einfluß verschiedener NaCl-Konzentraticmen auf das Toxin von
B. Botulini und die toxinbildende Eigenschaft. I. Mitt. In 0,5%ig. NaCI-Lsg. wird das
Toxin von B. Botulini bei 16— 20° langsam u. bei 35— 37° sehr rasch zerstört. In künst­
lichen Nährlsgg. findet sowohl bei Raumtemp. als auch bei 35— 37° eine Konservierung
des Toxins bei NaCl-Konzz. von 5,5% bis zur Sättigung statt. Einige Stämme ent­
wickeln das Toxin bei 35— 37° selbst bei einer 8,5%ig. NaCl-Konz., andere wiederum
sind in dieser Hinsicht salzempfindlich. In der Regel beobachtet man mit zunehmender
Salzkonz, von 2,5 auf 5,5% eine Schwächung sowohl der Toxinzerstörung als auch
der Toxinbildung. (Bonpocsi üirraHUii [Problems Nutrit.] 8. Nr. 4. 58— 67. 1939.
Moskau, Nahrungsinst., Abt. f. Gesundheitswes. u. Hygiene.)
POHL.
G. A . Kausche und H. Ruska, Die Struktur der ,,1ery stallinen Aggregate“ des
Tabakmosaikvirusproteins. Vff. haben die Struktur der „Krystallnadeln“ , die durch
Ammonsulfatfällung aus Tabakmosaikviruslsgg. erhalten werden, elektronenopt. auf­
gelöst. Sie konnten zeigen, daß in den Nadeln linear u. lateral aggregierte, längliche,
stäbchenförmige Teilchen von mol. Charakter u. krystalliner Eigenstruktur zusammen­
geschlossen sind. Die „Krystallmoll.“ sind als unabhängige Moll., also ohne geordnete
Gitterbereiche, zu einem übermol. Aufbau vereinigt. Vff. bezeichnen die Nadelgebilde
als parakrystalline Aggregationen von Krystallmolekülen. (Biochem. Z. 3 0 3 . 221— 30.
21/11. 1939. Berlin-Dahlem, Biolog. Reichsanstalt für Land- u. Forstwirtschaft, Dienst­
stelle für Virusforsch, u. Siemens & Halske A .-G ., Labor, für Elektronenoptik.) Lynen.
C. V. Seastone, Messung von Oberflächenfilmen, die aus Hämocyanin, Tabak­
mosaikvirus, Vaccinia oder Bakterium Gallinarum bestehen. Vf. hat Lsgg. von Pepsin,
Ovalbumin, Hämocyanin, Tabakmosaikvirus u. Vaccinia, sowie eine Suspension von
1216
E4.
P f LANZENCHEMIE UNI) -PHYSIOLOGIE.
1940. I.
Bakterium Gallinarum auf dio Oberfläche einer 90%ig. Ammonsulfatlsg. gebracht, die
Ausdehnung der dabei auftretenden Filme gemessen u. die dabei erhaltenen Werte
mit den aus den Teilchendurchmessern b e r e c h n e t e n Flächenausdehnungen einer
monomol. Schicht aus kugeligen Teilchen verglichen. Bei Pepsin u. Ovalbumin ist
die gemessene Fläche 4-mal so groß, bei Hämocyanin 2-mal so groß, bei Vaccinia u.
ß. gallinarum ebenfalls größer, bei Tabakmosaikvirus aber kleiner als die berechnete
Fläche. Vf. nimmt deshalb an, daß im Film aus Tabakmosaikvirus die stäbchenförmigen
Virusmoll., so wie in einer monomol. Schicht aus Stearinsäuremoll. (vgl. C. 19i8.
[. 984), vertikal orientiert angeordnet sind. (J. gen. Physiol. 21. 621— 29. 1938.
Princeton, N. J., The Rockefeiler Institute for Medical Research, Department of Animal
and Plant Pathology.)
Lynen.
E.,. P f l a n z e n c h e m l e u n d - p h y s i o l o g i e .
Donald R . Willard und John B. Smith, D ie Eichung eines fortwährend regi­
strierenden Belichtungsmessers mit horizontaler empfindlicher Oberfläche. Der von
W a l l a c e (C . 1938. I . 90) beschriebene Belichtungsmesser wurde, verglichen mit den
Bclichtungsmessern von M a c b e t h u . W e s t o n , a u f übliche Beleuchtungseinheiten
geeicht, wobei nur Fehler bis zu 7°/0 festgestellt wurden. Die Eichung muß von Zeit
zu Zeit wiederholt werden. (Plant Physiol. 14. 595. Juli 1939. Kingston, R. I., Agric.
E x p . S ta t.)
'
L in s e r .
George H. Carroll, Pyrex-Sinterglasbelüfler. Anleitung zur Selbstherst. von
Glasbelüftungsrohren mit Glasfilterplatten für W.-Kulturen. (Plant Physiol. 14.
603— 05. Juli 1939. Chicago, 111., Univ.)
L in s e r .
Albert L. Weber und Harry C. McLean, Kupfergehalteiniger
in New Jersey
gewachsener Tomaten. Tomaten aus New Jersey enthielten — auf Trockensubstanz be­
zogen — 9,8— 22,3 Teile Cu pro 10°-Teile. Der Cu-Geh. hing von der Reife der Tomaten
u. dem Typ u. dem ph des Bodens ab. (Proc. Amer. Soe. horticult. Sei. 36. 705— 07.
April 1939. New Brunswick, N. J.,New Jersey Agric. Exp. Station.)
SCHICKE.
Paul Ehrenberg, Das Eisen im, Leben der höheren P f tanzen. Übersicht. (Umschau
Wiss. Techn. 4 3 . 1093— 96. 24/12. 1939. Breslau.)
L lN SE R .
Martial-Félix Taboury und Odette Courday-Viau, D er Einfluß der Selen­
speicherung bei einigen Gruciferen auf die quantitativen Verhältnisse bestimmter Elemente
in diesen Pflanzen. Brassica nigra, Sinapis alba u. bes. Raphanus sativus nehmen aus
selenhaltigen Böden Selen auf u. speichern es; bei der erstgenannten Pflanze wird
dadurch die Aufnahme der übrigen Elemente nicht wesentlich beeinflußt, bei Sinapis
wird die Eisenspeicherung erhöht u. bei Baphanus dio Aufnahme von Fe, Mn, Mg u.
Li im Vgl. zu der an Na oder K vermindert, jene von Ca, Sr u. Ba dagegen erhöht.
(C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 209. 121— 23. 10/7. 1939.)
L in s e r .
Carsten Olsen, Calciumaufnahme und Oxalsäurebildung bei höheren grünen Pflanzen
Die meisten oxalsäurebildenden Pflanzen enthalten Ca-Oxalat, wobei eine bestimmte
Beziehung zwischen Ca-Aufnahme u. Oxalsäurebldg. besteht. Je nach der Art der
Pflanze wird ein kleinerer oder größerer Teil des aufgenommenen Ca als Oxalat gefällt.
Bei manchen Pflanzen (z. B. bei Picea cxcelsa) ist der Geh. an Nichtoxalat-Ca prakt.
konstant u. davon unabhängig, ob mehr oder weniger Ca aufgenommen wird, bei anderen
Arten steigt er an, wenn eine bestimmte Höhe der Ca-Aufnahme überschritten wird;
in solchen Fällen reicht die Oxalsäurebldg. nicht aus. Bei Fagus silvatica liegen 62%
des Gesamtcalciums als Oxalat u. 9 % im Zellsaft gelöst vor. Bei Tussilago farfarus
(kein Oxalsäurebildner!) liegen 3 5% des Gesamt-Ca im Zellsaft gelöst vor. Im Sommer
steigt der Ca- u. der Oxalsäuregeh. an. Mit N H / als N- Quelle wird mehr Oxalsäure
gebildet (Diatühus, Spinacia,) als aus N O /. N H / hemmt die Ca-Aufnahme der Pflanze
mehr als K '. Die Pflanzen vermögen sieh jedoch trotz geringen Ca-Geh. gut zu ent­
wickeln. (C. R. Trav. Lab. Carlsberg, Sér. chim. 2 3 . 101— 24. 1939. Kopenhagen. )L lN S .
Albert Goris und Henri Canal, Über die Möglichkeit der Bildung von Äthylcslem
im Verlauf der Stabilisierung von Pflanzen. Beim Eintauchen pflanzlichen Materials
in kochenden Alkohol in Ggw. von Calciumcarbonat werden nicht nur die Fermente
zerstört, sondern der A. fungiert zugleich auch als reagierende Substanz: so wird z. B.
bei Pfingstrosen nach der A.-Behandlung ein Äthylester der Gallussäure gefunden,
der in der Pflanze ursprünglich gar nicht vorhanden war, sondern erst im Verlauf der
Behandlung durch Veresterung u. Abspaltung der Säure aus einer Verb. mit Benzoesäure
gebildet wird. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 209. 125— 27. 10/7. 1939.) L i n s e r .
B.Bleyer, W .D iem air und K . Weiss, Beitrag zur Kenntnis pflanzlicher Phosphatide und Lecithine. 6. Das Phosphatid des Rapses. (5. vgl. C. 1 9 4 0 . I. 71.) Aus
aus Raps techn. gewonnenem Rohlecithin „Rapsithin“ , das längere Zeit der Einw.
des Luft-0 ausgesetzt war, wurden „Phosphatide“ mit relativ niedrigem N-Geh. isoliert.
1940. I.
E4.
P f l a n z e n c h e m i e UND - p h y s i o l o g i e .
1217
Außer der Ölsäuro konnten daraus keine anderen ungesätt. Fettsäuren erhalten werden
(autoxydative Veränderung der mehrfach ungesätt. Fettsäuren). An festen Fettsäuren
wurde Palmitinsäure isoliert. Das Verhältnis a-Glycerinphosphorsäure: /?-Glycerinphosphorsäure = 74,8% : 25,2% = 3,36: 1,0. (Biochem. Z. 302. 167— 72. 27/9. 1939.
München, Univ.; Frankfurt a. M., Univ.)
Behrle.
K . Weiss und W . Diemair, Beitrag zur Kenntnis des Bitterwerdens von Phospliatiden. Da Lecithin wie auch reine Linolsäure bei längerem Aufbewahren an der Luft
einen bitteren Geschmack annimmt, der neben einem ranzigen Geschmack deutlich
hervortritt (Ölsäure zeigt diese Erscheinung nicht), wird geschlossen, daß das Bitter­
werden der Phosphatide an der Luft auf die Oxydation der Linolsäure durch den
Luft-0 bzw. auf das Auftreten von Oxydationsprodd. der Linolsäure zurückzuführep
ist. Durch H20 2 kann das Bitterwerden künstlichbeschleunigt bzw.hervorgerufen
Beh rle.
werden. (Biochem. Z. 302. 173— 76. 27/9. 1939.Frankfurt a. M., Univ.)
Oskar F . Kaden, Untersuchungen des Qerbstoffgehaltes der Kakaobohnen. Versuch
einer chemischen Zuchtwahl der Kakaobäume. Chem. Methoden (Best. von W.-Geh.,
Rohrzuckergeh., Gerbstoffgeh. u. Fettgeh. der Kerne bzw. Früchte neben deren Aus­
maßen u. Gewichten) ermöglichen eine Systematik der Kakaobäume, bzw. die Unter­
scheidung von Theobroma grandiflorum, bicolor u. cacao sowie der Lokalsorten der letzt­
genannten Art untereinander u. vermögen auch über unterschiedliche Widerstands­
fähigkeit gegen Krankheiten aufzuklären. (Tropenpflanzer 42. 409— 18. Nov./Dez.
1939.)
L in s e r .
Fnkuziro Fuzikawa, Yutaka Kndo und Hiroshi Sengoku, Über die Bestandteile
von Veronicaarten. Im ganzen Kraut einer Reihe von Veronicaarten, nämlich Veronica
agrestis L., Buxbaumii Ten., arvensis L., laxa Benth., Miqueliana Nakai, serpyllifolia L., Stellen Pall. u. senanensis Maxim wurde d-Mannit festgestellt. (J. pharmac.
Soc. Japan 59. 241— 42. Okt. 1939. Kyoto, Pharm. Fachsch. [nach dtsch. Ausz.
ref.].)
B ehrle.
B.
R . Nebel, Colchicin und Acenaphthen als Polyploidie erzeugendes Agens. Die
Verss. an Tradescantia mit Acenaphthen ergaben keine Bestätigung der Verss. von
K o s t o p p (vgl. C. 1938. II. 2603. 1939. I. 698. 978) über eino dem Colchicin analoge
Wrkg. von Acenaphthen auf das Auftreten von Mitosen bei verschied. Pflanzen.
(Nature [London] 142. 257. 6/8. 1938. Geneva, N. Y., Agricultural Experiment
Station.)
K lever.
L. I. Sergeyev und K . A . Sergeyeva, Einfluß von Aluminium- und Phosphor­
säureionen auf biologische Eigenschaften des pflanzlichen Protoplasmas. Al-Ionen erhöhen
die Viscosität bei Zwiebelepidermiszellen (plasmolyt. Meth.), senken die Permeabilität
(Leitfähigkeitsmessungen) u. vermindern den W.-Geh. des Plasmas. Phosphorsäure­
ionen wirken in entgegengesetztem Sinne. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 22
(N . S. 7). 626— 29. 2 5 /3 . 1939.)
L in s e r .
L. I. Sergeyev und K . A . Sergeyeva, Ionenwirkung als Mittel zur Beeinflussung
der Widerstandsfähigkeit und des Wachstums von Pflanzen. (Vgl. vorst. Ref.) Die Anzahl
der eino Kälteeinw. von 5° während 25 Min. überlebenden Keimlinge (Weizensorten)
wurde bei Kultur mit Al-Ionen gegenüber Kontrollen, die in dest. W . gewachsen waren,
erhöht, durch Phosphorsäureionen dagegen herabgesetzt. Die Größe der oberird. Organe
wurde in umgekehrtem Sinne beeinflußt. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 22
(N. S. 7) 630— 32. 25/3. 1939. Belachew Pedagogic Inst.)
L in s e r .
Luciano Mazzanti, Der Einfluß von Metallionen au f die Samenkeimung und die
Anfangsenlwicldung der Pflanzen. Die Acetate von TI, Pb, Hg, Cu, Zn u. Na wurden
in äquimol. Mengen bei Lupinus u. einigen anderen Pflanzen in ihrer Wrkg. auf Keimung
u. Keimlingsentw. geprüft, wobei teils Hemmungs-, teils Stimulationseffekte beobachtet
werden konnten. (Arch. int. Pharmaeodynam. Th6rap. 58. 249— 66. 31/3. 1939. Siena,
Univ.)
L in s e r .
A . S. Crafts, Lösungstransport in Pflanzen. (Science [New York] •[N. S.] 90.
337— 38. 6/10. 1939. Davis, Cal., Univ.)
L in s e r .
R . Hill, Sauerstoffabgabe isolierter Chloroplasten. Hämoglobin diente der Verb.
mit spektroskop. Methodik zum Nachw. kleiner Mengen von Sauerstoff aus zellfreien
Suspensionen von Chloroplasten verschied. Angiospermen, die durch Verreiben in
isoton. Zuckerlsg. erhalten worden waren. Es konnte bestätigt werden, daß isolierte
Chloroplasten 0 2 abgeben. Sie tun dies nur im Licht u. in Ggw. von Blattextrakt oder
bestimmten Eisensalzen (Ferrioxalat), wobei letztere zu Ferrosalzen red. werden,
wobei entsprechende Mengen 0 2 (bis zu 4 mm Hg-Druck) frei werden. C 02 wird nicht
reduziert. (Proc. Roy. Soc. [London], Ser. B 127. 192. 18/5. 1939. Cambridge, Bio­
chem. Labor.)
L in s e r .
XXII. 1.
79
1218
E 4. P f l a n z e n c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e .
1940. I .
G.
Bond, Nutzbarmachung von Kohlenhydraten bei der Leguminosensymbiose.
Respirationsverss. au Wurzeln mit Knöllchen u. an knöllehenireien Wurzeln von Soja­
bohnen, die mit Natriumnitrat in W.-Kulturen ernährt wurden, ergaben, daß die
C 02-Ent\v. bei den Knöllchen etwas größer war als bei den Wurzeln allein. Wenn,
wie es ALLISON u . Mitarbeiter (C. 1939. II. 4262) fanden, die Atmung der Knöllchen
partiell anaerob ist, so ist anzunehmen, daß in den untersuchten W.-Kulturen die
Menge der bei der ICnöllchenatmung verbrauchten Kohlenhydrate wesentlich höher
ist als bei den Wurzeln Belbst. Die Atmung ist dabei vorwiegend bakterieller Natur.
(Nature [London] 144. 906— 07. 25/11. 1939. Glasgow, Univ., Botany Dep.) K l e v e k .
V . P. Nilova, D ie Rolle der Blätter bei der Stärkespeicherung von Kartoffelknollen
in Abhängigkeit von ihrer Stellung an der Pflanze. Entfernung der obersten u. untersten
Blätter von den Kartoffelsprossen bewirkt Erhöhung des Stärkegeh. der Knollen
gegenüber Pflanzen, denen ihre mittleren Blätter genommen werden. Die hydrolyt.
Aktivität der Invertase zeigte sich bei allen untersuchten Sorten in den Mittelblättern
höher als die synthct. Aktivität, was in Zusammenhang mit der bes. Rolle dieser Blätter
bei der Stärkcspcicherung der Knollen zu stehen scheint. (0. R. [Doklady] Acad.
Sei. URSS 22 (N. S. 7). 633— 36. 25/3. 1939. All-Union-Inst. of Plant Ind.) L i n s e r .
M. Tokuoka und 0 . Gyo, Über den Einfluß des Zinks auf das Wachstum der Reis­
pflanze. W.-Kulturverss. zeigten, daß Zn-Gaben bis l ° /00 auf Wachstum, Ertrag u.
Komqualität günstig wirken, während bei Gaben von 5 % 0 bereits Giftwirkungen,
bei 10% o Blühhemmung u. bei 20%o tödliche Wirkungen beobachtet wurden. Der
Zn-Geh. der Pflanzen bei Kenntliehwerden von Giftwirkungen betrug in der Wurzel
0,00278%, im Stengel 0,0012% u. im Blatt 0,00076%. Der N-Geh. der Organe ändert
sieh in umgekehrter Proportionalität, das C/N-Verhältnis direkt proportional mit der
Zn-Gabe; die Beziehung zwischen Zn-Gabe u. C-Geh. ist unklar. (J. Sei. Soil Manure,
Japan 13. 216. April 1939. Taihoku, Univ. [nach dtsch. Ausz. ref.].)
L in s e r .
*
P. Boysen- Jensen, Die Rolle des A uxins während des Wachstums und der Wachs­
tumsbewegungen bei höheren Pflanzen. Übersieht. (Seientia [Milano] 66 ([4] 33).
233— 40. 1/12. 1939. Kopenhagen, Univ.)
L lN SE R .
Jovan Juri§i6, Steigerung der Lebensfähigkeit dekapilierter Frucht- und Fruchtstandstiele mittels Heteroauxins. (Vgl. C. 1938. II. 1795.) Vf. zeigt, daß dio Lebensdauer
dekapitierter Frucht- u. Fruchtstandstiele von Saintpaulia ionaniha, Streptocarpus
kewensis u. Rhytidophyllum tomentosum bei Applikation von ß-Indolylessigsäurc in
Pastenform bis um 500% verlängert wird. Dio Wrkg. ist streng lokalisiert u. äußert
sich noch in Kallusbildung. Auftreten von Adventivwurzeln u. epinast. Krümmung.
(Anz. Akad. Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl. 1939. 72— 74. 22/6. 1939.) W i e l a n d .
Louis Duhamet, Die Wirkung des Heteroauxins auf das Wachstum isolierter
Wurzeln von Lupinus albus. Isolierte Lupinuswmzela zeigten in K N O P sch er Lsg.
mit Zusatz von 2 % Glucose u. 10-5 bis 10~7-mol. Heteroauxin eine Hemmung sowohl
der Zellstreckung als auch der Zellteilung. Bei Verdünnungen zwischen 10“ s u. 10-14-mol
Heteroauxin liegt eine Zone deutlicher Förderung beider Vorgänge, deren Maximum
(gemeinsamer E ffe k t etwa 100%) bei einer Heteroauxinkonz, von etwa 10-11-mol.
liegt. (C. R. hebd. Seances Acad. Sei. 208. 1838— 40. 5/6. 1939.)
L in s e r .
*
N. H . Grace, Einflüsse pflanzlicher und tierischer Hormone au f die Bewurzelung
staub- und lösungsbehanddter, ruhender Zweigstecklinge. Bei Ribes odoratum wurde durch
/?!^oijfföK«e?-.sä-iirestaubbehandlung ein Bewurzelungseffekt von 62% , bei Behandlung
mit entsprechender Lsg. ein solcher von nur 4 2% erzielt, wobei in erstgenanntem Falle
auch stärkere Laubbldg. an den Stecklingen erhalten wurde. Östron blieb ohne nennens­
werten Einfl. auf die Bewurzelung, förderte jedoch in geeigneter Konz, die Blattgewichte.
Auch bei anderen Pflanzen erhöhte die Indolylbuttersäureheha.ndl\mg Wurzelzahl,
Wurzellängo u. die Anzahl an bewurzelten Stecklingen. (Canad. J. Res., Sect. C 17.
305— 11. Sept. 1939. Ottawa, National Res. Labor.)
L lN SE R .
N. H . Grace, Wirkungen von Rohrzucker, Äthylmercuriphosphat und Indolylessigsäure in Talk au f die Bewurzelung von Stecklingen. Bei Coleus Blumei, Iresine Lindeni
u. Lonicera tartarica waren alle drei im Titel genannten Stoffe von günstigem Einfl.
auf die Wurzelbldg., bei Physocarpus opulifolius dagegen nur die beiden erstgenannten,
während Indolylessigsäure hier ohne besondere Wrkg. blieb. Rohrzucker u. Äthyl­
mercuriphosphat vermögen also ebenfalls die Bewurzelung von Pflanzen zu beeinflussen.
(Canad. J. Res., Sect. C 17. 321— 33. Okt. 1939. Ottawa, Nat. Res. Labor.) L i n s e r .
N. H . Grace, Reaktionen ruhender Stecklinge von Lonicera tartarica auf Behandlung
mit Lösungen von Rohrzucker und Indolylessigsäure. (Vgl. vorst. Ref.) Ruhende Steck­
linge von Lonicera tartarica (die im März gesammelt worden waren) ließen einen deutlich
günstigen Einfl. verschied. Konzz. (0— 100%o) von Indolylessigsäure auf die Anzahl
sieh bewurzelnder Exemplare, die Anzahl u. Länge der gebildeten Wurzeln je Steckling,
1940. I.
E6. T i e b c h e m i e UND - p h y s i o l o g i e .
1219
das Wurzelirisehgewicht u. das Blattfrischgewicht erkennen. Rohrzucker allein oder
in Verb. mit Indolylessigsäure blieb ohne Einfl., wahrscheinlich weil genügend Kohlen­
hydratreserven vorhanden waren. (Canad. J. Res., Sect. C 17. 334— 38. Okt. 1939.
Ottawa, Nat. Res. Labor.)
L in s e r .
W . Döpp, Versuche über die Bewurzelung von Sproßstecklingen von Populus tremüla L. Zu verschied. Jahreszeiten geschnittene Stecklinge von Populus tremula
bilden ohne bes. Behandlung nur Callus, der bald durch Fäulnis zugrunde geht. Durch
Behandlung mit j9-Indolylessigsäure (0,04— 0,005°/o) bzw. Belvitan (Konz. V) in was.
Lsg. wurde Wurzelbldg. erzielt. (Angew. Bot. 21. 382— 91. Sept./Okt. 1939. Mar­
burg/Lahn.)
L in s e r .
N. H . Grace, Vegetative Vermehrung von Ooniferen. II. Einfluß von Nährlösung
und Phytohormonstaub auf die Bewurzelung von Stecklingen der norwegischen Fichte.
(I. vgl. C. 1940. I. 401.) Stecklinge der nonveg. Fichte wurden nach Behandlung mit
Tale + /3-Indolylessigsäure (in verschied. Konzz.) in Sand gesteckt u. mit Nährlsgg.
versorgt. Durch die Nährlsg. wurde der Anteil an absterbenden Stecklingen vermindert
u. die der sich bewurzelnden erhöht. Heteroauxin hatte auf diese Anteile keinen deut­
lichen Einfl. u. verminderte die Länge der Wurzeln. (Canad. J. Res., Sect. C 17. 312— 16.
Sept. 1939. Ottawa, National Res. Labor.)
L in s e r .
R . Snow, Eine aus Erbsenblättern extrahierte wachstumshemmende Substanz. Vf.
gelang es, analog dem Befunde von S t e w a r t , B e r g r e n u . R e d e m a n n (vgl. C. 1939.
I. 4346) nach der Meth. von VAN OVERBECK (C. 1939. I. 449) durch Ä.-Extraktion
eine in W. Iösl., in t r o c k e n e m Ä. jedoch unlösl. Substanz zu isolieren, die das
Wachstum von deeapitierten Hafercoleoptilen hemmt. (Nature [London] 144. 906.
25/11. 1939. Oxford, Magdalen College.)
K le v e r .
C. Stapp und Heinr. Müller, Der Pflanzenkrebs und sein Erreger Pseudomonas
tumefaciens. VII. Untersuchungen über die Möglichkeit einer wirksamen Bekämpfung
an Kemobstgehölzen. (Unter Mitarbeit von F . Dame.) Die Inkubationsdauer ist ab­
hängig von der Jahreszeit u. Ende Juni/Anfang Juli am kürzesten. Durch Vorüber­
gehendes Belassen virulenter Kulturen in einem aus den äußeren Gewebepartien von
Apfeltumoren frisch hergestellten Auszug oder durch längeres Fortzüchten in cc-Alaninnährlsg. wurde teilweiser oder völliger Virulenzverlust erreicht. Da der Erreger im
gesunden Teil der Pflanze über lange Strecken hin zu wandern vermag, sind mechan.
Bekämpfungsmaßnahmen unzureichend. Als ehem. Mittel kommen Schwefel, Phenol,
Formalin, HgCl2 sowie Tauchmittel wie Abavitnaßbeize, Ceresahnaßbeize, Uspulunsaatbeize u. Uspulun Universal in Frage. 15— 20 g/qm Sublimat ist das einzige, auf
stark verseuchten Flächen noch wirksame Mittel. Ceresannaßbeize l% ig in Lehm
bewährte sich ebenfalls gut. (Zbl. Bakteriol., Parasitenkunde Infektionskrankh.,
Abt. ü . 99. 210— 76. 1/11. 1938. Berlin-Dahlem, Biol. Reichsanstalt.)
L lN SE R .
C.
Stapp und E. Pfeil, Der Pflanzenkrebs und sein Erreger Pseudomonas tume­
faciens. VIII. Mitt. Zur Biochemie des Krebsgewebes. (VII. vgl. vorst. Ref.) Im Tume/acserw-Tumor waren gegenüber dem „Normal“ -Gewebe die Wasserstoffionenkonz.,
der Gesamtzuckergeh., das Gärvermögen sowie der Geh. an Ca u. Mg erniedrigt, die
Katalaseaktivität, der Geh. an Glucose, N, P u. K sowie meist auch an Trockensubstanz
dagegen erhöht. Die Art der Düngung blieb ohne nennenswerten Einfl. auf die Unter­
schiede zwischen Tumor- u. ,,Normal“ -Gewebe. (Zbl. Bakteriol., Parasitenkunde
Infektionskrankh., Abt. II. 101. 261— 86. 12/12. 1939. Berlin-Dahlem, Biol. Reichs­
anstalt.)
____________________
L in s e r .
Ethel Mairet, Vegetable dyes. New York: Chemical Pub. Co. 1939. (68 S.) 8°. §2.00.
E 6. T i e r c h e m i e u n d - P h y s i o l o g i e .
Satoru Kamegai, Über das Kupfer im Organismus, beobachtet vom Standpunkt
seines phylogenetischen, ontogenetischen und geschlechtlichen Unterschiedes aus. I. Mitt.
Die phylogenetische Untersuchung des Kupfers im Blut. Polarograph. Cu-Bestimmung
bei 13 verschiedenen Tierarten des Syst. zeigen, daß die Avertebraten, zumal die
niederen, erheblich mehr Cu im Blut enthalten als die Vertebraten. Von den Ge­
schlechtern hat meist das weibliche den höheren Cu-Gehalt. (J. Biochemistry 29.
439— 51. 1939. Nagasaki, Medizin. Fakultät, Physiol. Inst.)
H. D a n n e n b a u m .
Satoru Kamegai, Über das Kupfer im Organismus, beobachtet vom Standpunkt
seines phylogenetischen, ontogenetischen und geschlechtlichen Unterschiedes aus. IL Mitt.
Die phylogenetische Untersuchung des Eisens und Fe/Cu-Index in Blut. Polarograph.
Bestimmungen zeigen, daß die Vertebraten mehr Fe im Blut enthalten als die Averte­
braten; offenbar tritt Fe um so mehr in den Vordergrund u. Cu zurück, je höher die
betreffende Tierart organisiert ist. Weibliche Tiere haben meist mehr Fe im Blut als die
79*
1220
E5.
T ie r c h e m ie u n d -p h y s io l o g ie .
1940. I.
Männchen der gleichen Art. Der Fe/Cu-Indox steigt im allg. nach höheren Tierarten
zu an u. ist bei männlichen Tieren meist größer als bei weiblichen. (J. Biochemistry 29.
453— 65. 1939. Nagasaki, Medizin. Fakultät, Physiol. Inst.)
H. D a n n e n b a u m .
Paul H . Phillips, Kcmservierung von Stiersperma. Stierspermatozoen, die bei
etwa 10° in einer Mischung von 1 Teil Eigelb u. 2— 3 Teilen 12- bis 15-mol. Phosphat­
puffer, pH = 6,70, aufbewahrt werden, bleiben 150— 300 Stdn. lang lebensfähig. (J. biol.
Chemistry 130. 415. Sept. 1939. Madison, Wis., Univ., Coll. of Agriculture, Dep. of
Biochem.)
B o h le .
A . J. Clark und J. Raventös, Freisetzung von Acetylcholin durch Vagusreizung.
Bei Vagusreizung wird im Froschvorhof eine Acetylcholinkonz. von wenigen Teilen auf
100 Millionen freigesetzt. Die Esteraseaktivität des Skelettmuskels ist nicht mehr als
10-mal größer als diejenige des Vorhofs. (Quart. J. exp. Physiol. 28. 177— 93. 1938.
Edinburgh, Univ., Dep of Pharmacology.)
Z ip f.
A . V . Soloviev, NacJiweis von Adrenalin mit der Manoilov-Metkode. M a n o i l o v
zeigte mit Hilfe seines Reagenses, daß sich das sympath. u. das parasympath. Syst.
auch in ehem. Hinsicht unterscheiden. Seine Annahme, daß die sympath. Nerven eine
Substanz sezernierten, die die Entfärbung des Reagenses beschleunigte, wird bestätigt
durch Verss. mit Adrenalin, das in Verdünnung bis 1: 15 000 000 einen deutlichen Effekt
im Vgl. zur Kontrolle aufweist. Die Frage, ob nicht nur Adrenalin sondern auch die
vom gereizten sympath. Nerven sezernierten Substanzen Entfärbung bewirken, wurde
am Froschherz, das zuvor in R iN G E R -L sg . mit einem gewissen Atropingeh. gewaschen
worden war, untersucht. Der vagosympath. Nerv wurde eine Zeitlang erregt u. das
Herz anschließend sofort in die Reagenslsg. getaucht. Als Kontrolle dient ein in gleicher
Weise behandeltes Herz, aber ohne Nerverregung. Nach vorangegangener Nerv­
erregung war der Effekt deutlich positiv, während die Ergebnisse mit Acetylcholin
nicht eindeutig verliefen. Der Unterschied in der Entfärbungsgeschwindigkeit läßt
sich photograph. aus der Schwärzung im Vgl. zur Kontrollsg. ermitteln. (Bull. Biol.
Méd. exp. URSS 7. 430— 31. Mai 1939. Leningrad, Inst. f. exp. Medizin.)
Löw.
*
A . Winterstein, Über die Beziehungen zwischen cancerogenen Stoffen und den
Sexualhormonen. Zusammenfassender Bericht. (Vgl. C. 1939. I. 2794.) (Congr. Chim.
ind. Nancy 18. I. Conferences Nr. 9. 10 Seiten. 1938.)
B o h le .
G. V . Smith, 0 . W . Smith, M. N. Huîîman, Sidney A . Thayer, D . W . MaeCorquodale und Edward A . Doisy, Isolierung von Dihydrotheelin aus menschlichem
Schwangerenham. Aus Frauenham, der vor u. während der Wehen gesammelt wurde,
ließ sich neben Theelin u. Theelol Dihydrotheelin isolieren. (J. biol. Chemistry 130431— 32. Sept. 1939. Brooklin, Mass., Free Hosp. f. Women, Fearing Research Labor.,
u. St. Louis, Univ. School of Med., Dep. of Biochem.)
B o h le .
J. Varangot, Die Wirkung einer einzelnen Dosis von Östradiol auf den Uterus
der infantilen Batte. Der Uterus infantiler Ratten, denen 0,1 y östradiol injiziert wurde,
zeigt nach 6 Stdn. einen Gewichtszuwachs von 47°/0, nach 24 Stdn. von 76% . Die in
den ersten Stdn. beobachtete Gewichtszunahme beruht hauptsächlich auf einer W.-Aufnahme, das Trockengewicht nimmt erst später deutlich zu. Nach 96 Stdn. ist die
Wrkg. des östradiols wieder völlig abgeklungen. (C. R. Séances Soc. Biol. Filiales
Associées 130. 13— 15. 1939.)
B o h le .
Jacques Mahaux, Verminderung der calorigenen Wirkung von Thyroxin durch
gleichzeitige Injektion von hohen Dosen Östradiol beim Kaninchen. Injektion von 12500
bis 50000 Einheiten Östradiolbenzoat setzt den Grundumsatz etwas, die Wirkungen
von gleichzeitig injiziertem Thyroxin deutlich herab. (C. R. Séances Soe. Biol. Filiales
Associées 130. 77— 80. 1939. Bruxelles, Univ., Institut Solvay de Physiol., Labor, de
Biochimie.)
B o h le .
H . Hirschmann, Atidrogene Stoffe aus dem H am ovariektomierter Frauen. Aus
dem Ham ovariektomierter Frauen wurden Dehydroisoandrosteron, Androsteron u.
<x-3-Oxyätiocholanon-17 in Ausbeuten isoliert, die nur wenig hinter den Mengen Zurück­
bleiben, die C a l l o w u . C a l l o w (vgl. C. 1939. II. 4503) aus dem Ham n. Frauen
gewonnen haben. Es scheint danach, daß diese Stoffe wenigstens teilweise in der Nebennierenrinde gebildet werden. (J. biol. Chemistry 130. 421— 22. Sept. 1939. Phila­
delphia, Pa., Univ., Dep. of Obstetrics andGynecology.)
B o h le .
Gerson R . Biskind und Jerome Mark, Inaktivierung von Testosteronpropionat
und Östron bei der Batte. Krystalle von Testosteronpropionat oder Östron, die kastrierten
männlichen oder weiblichen Ratten in die Milz implantiert werden, zeigen keinerlei
Wrkg. auf den Genitaltrakt. Die spezif. Wirkungen treten wieder auf, wenn die die
Hormonstückchen enthaltende Milz transplantiert wird. Ob die Leber bei dieser Inaktivierung eine Rolle spielt, ist bisher nicht sicher entschieden. (Bull. Johns Hopkins
Hosp. 65. 212— 17. Aug. 1939. Johns Hopkins Univ.,Dep. of Pathology.) B o h l e .
1940. I.
E6.
T i e r c h e m i e u n d -P h y s i o l o g i e .
1221
Ralph I. Dorfman, J. W . Cook und James B. Hamilton, Umwandlung des
Testishormons Testosteron in Androsleron im menschlichen Körper. Aus dem Harn von
3 Patienten mit mangelnder Testissekretion, die intramuskulär oder peroral Testo­
steronpropionat erhielten, läßt sieh Androsteron (I) isolieren. Da I in n. Männerham
vorkommt, wird dieser Befund als Beweis für die bisher nicht bewiesene Ansicht be­
trachtet, daß Testosteron auch beim Menschen das Testishormon darstellt. Die mög­
lichen Zwischenstufen der Umwandlung von Testosteron in I werden diskutiert. (J. biol.
Chemistry 130. 285— 95. Sept. 1939. New Haven, Yale Univ., School of Med., Adolescenee Study Unit, Labor, of Physiol. Chem. u. Dep. of Anatom., u. London, Royal
Cancer Hosp.)
B o h le .
Arthur Guirdharn, Behandlung von Geistesstörungen mit männlichem Sexualhormon.
Mitt. günstiger Behandlungsergebnisse mit Testosteronpropionat (Testoviron) u. Androsteronbenzoat (Proviron) bei verschied. Geistesstörungen. (Brit. med. J . 1 9 4 0 .1. 10— 12.
6/1. 1940. Bath, Bailbrook House.)
Junkm ann.
L. N. Daineko, Dynamik des Anwachsens der gonadotropen Aktivität des H ypo­
physenvorderlappens beim Schweineembryo. Durch Implantation an infantile Mäuse
wird der Geh. der Vorderlappen von Schweineembryonen an gonadotropen Hormonen
in Beziehung zu deren Alter (Körperlänge) untersucht. Die Menge steigt von 0,3 Mäuse­
einheiten bei Föten von 20 cm Länge bis zu 3,5 Einheiten bei solchen von 30 cm Länge
je Drüse an. Hypophysen erwachsener Tiere enthalten weniger gonadotropes Hormon.
Der Nachw. gelang auch im Hypophysenstiel, aber nicht im Hinterlappen oder Tuber
cinereum. (Bull. Biol. Med. exp. URSS 8. 301— 04. Sept./Okt. 1939. Moskau, Agricult. Res. Acad., All-Union Inst, of Animal Husbandry and Perm, Pedagogic. Inst.,
Chair of Physiol.)
JUNKMANN.
Heinz Fraenkel-Conrat, Miriam E. Simpson und Herbert M. Evans, Die
Wirkung von Cystein auf gonadotrope Hormone. Man läßt einen großen Überschuß von
Cystein bei ph = 7,7 u. 23° 2 Tage lang auf verschied, gonadotrope Hormone einwirken.
Als Kontrolle dienen Hormonlsgg., vom gleichen pn ohne Cysteinzusatz. Hormonpräpp.,
die schon beim Stehen in alkal. Lsg. an Wirksamkeit verlieren, wie Follikelreifungshormon aus Hypophysen, alle Präpp. aus Schwangerenham u. Gonadogen (aus Stuten­
serum), werden durch Zusatz von Thymol oder 2 % Butanol konserviert, die anderen
(unfraktionierte Hypophysenpräpp., das die interstitiellen Zellen stimulierende Hormon
u. Gonadin aus Stutenserum) bleiben ohne diesen Zusatz. Cystein inaktiviert sämtliche
Präpp. aus Hypophysen u. setzt die Wirksamkeit der gonadotropen Hormone aus n.
Männerham u. Menopauseham auf weniger als 10% des ursprünglichen Wertes herab.
Dagegen werden die gonadotropen Extrakte aus Stutenserum u. Schwangerenham
durch Cystein nicht geschädigt. (J. biol. Chemistry 130. 243— 49. Sept. 1939. Berkeley,
Cal., Univ., Inst, of Exper. Biology.)
B o h le .
Hidemaru Imase, über pharmakologische Wirkung des Pituitrins auf den Darmtraktus. Am isolierten Kaninchendarm wirkt Pituitrin erst hemmend, dann erregend.
(Sei-i-kai med. J. 56. 2. 1937. Tokyo, Jikeikway Medizin. Fakultät, Pharmakol. Inst,
[nach dtseh. Ausz. ref.].)
Z lP F .
Heinz-Joachim Kraetsch, über die hormonale Behandlung des Kryptorchismus.
Der Vf. spricht sich entschieden gegen eine operative Behandlung des Kryptorchismus
aus, die nur dann indiziert ist, wenn mechan. Hindernisse im Leistenkanal den Abstieg
des Hodens hemmen. Dagegen erzielt man durch Behandlung mit Prolan u. Preloban
eine sehr viel höhere Erfolgsziffer. Es werden je 8— 10 Injektionen zu je 100— 500 RE.
gegeben u. damit u. a. Fälle geheilt, bei denen die Operation versagt hatte. (Münchener
med. Wschr. 86. 1638— 40. 17/11. 1939. Breslau, Krankenhaus Allerheiligen, Chirurg.
Abtlg.)
H. D a n n e n b a u m .
Robert W . Bates, Oscar Riddle und Emest L. Lahr, Der rassische Faktor beim
Taubenkropftest des Prolaktins. Bei der Prüfung verschied. Taubenrassen auf ihre
Eignung für den Prolaktintcst stellen die Vff. ganz außerordentlich große Unterschiede
zwischen einzelnen Rassen u. Stämmen fest, die noch bes. bei hohen Prolaktindosen
ins Gewicht fallen. Es empfiehlt sich daher, die jeweils zum Test zu verwendende
Rasse mit bekannten Prolaktinmengen auf den optimalen Wrkg.-Bereich abzutasten
u. mit Standardprolaktin einen rass. Korrektionsfaktor zu ermitteln. (Amer. J. Physiol.
125. 722. 1939. Cold Spring Harbor, N. Y ., Carnegie Institution of Washington, Station
for Experim. Evolution.)
H. D a n n e n b a u m .
Walter Koch, Das Laclationshormon. Z u sa m m e n fa ssu n g. (D ts c h . tierä rz tl.
Wschr. 47. 741— 43. 23/12. 1939. München.)
H. D a n n e n b a u m .
M. Rokhlina und 0 . Petrovskaia, Einfluß der Nebennierenrinde auf die Meta­
morphose des Axolotls. Es wird versucht, die durch die Nebennierenrindenimplantation
hervorgerufenen Erscheinungen zu erklären. Die für jede Metamorphose notwendige
1222
E6.
T ie r c h e m ie u n d -p h y s i o l o g ie .
1940. I.
Acidóse soll durch Resorption des implantierten u. des angrenzenden Gewebes hervor­
gerufen werden. Das im Verlaufe dieses Prozesses freiwerdende Nebeimierenrindenhormon hemmt dann die Thymusdrüse, so daß die anfängliche Metamorphose zum
Stillstand kommt. (Bull. Biol. Méd. exp. URSS 7. 418— 21. Mai 1939. Moskau.) LÖW.
0 . M. Helmer und Irvine H. Page, Reinigung und Eigenschaften des Renins.
Prische Schweinenierenrindcn werden mit Aceton bei 0° getrocknet, gemahlen u. mit
2%ig. NaCl-Lsg. extrahiert. Aus der Lsg. werden inakt. Proteine durch Eisessig bei
Ph = 4,5 gefällt, die Lsg. wird mit dem halben Vol. 3-mol. Phosphatpuffer, pH == 6,5,
versetzt, zentrifugiert u. die wirksame Substanz durch Erhöhung der Phosphatkonz,
auf das Doppelte gefällt. Reinigung durch Umfällen mit Phosphat oder durch Lösen
in 0,9%ig. NaCl-Lsg. u. Fällen von Verunreinigungen mit dem gleichen Vol. ein
Lsg. von 10°/o NaCl u. 5°/0 Eisessig. Nach Dialyse u. Entfernung inakt. Proteine bei
pH = 6,5 erhält man eine farblose, klare Lsg. von Renin mit 0,4 mg N pro ccm. Am
Hund steigert Renin in Dosen von 0,027 mg N bei der wirksamsten Fraktion den Blut­
druck um 30 111111 Hg, bei der Katze ist es 3-mal so wirksam. Es ist fällbar mit R e i n e c k e Pikrin- oder Flaviansäure u. gibt positive Farbrkk. auf Guanidin u. Pentose. Die
Blutdruckwirksamkeit wird durch Ergotamin nicht vernichtet, durch Cocain nicht
verstärkt. Zur Austestung ist die mit Pentobarbital anästhesierte Katze geeignet.
(J. biol. Chemistry 127. 757— 63. 1939. Indianapolis, City Hospital, Lilly Labor, f.
Clinical Research.)
B o h le .
J. M. Muñoz, E. Braun-Menéndet, J. C. Fasciolo und L. F. Leloir, Hyperlensin, eine Substanz, die eine renale Hypertension hervorruft. Eine Zunahme des Blut­
druckes der Renalarterie wird durch Kompression oder durch Injektion von venösem
Nierenblut hervorgerufen. Nach den Verss. der Vff. enthält nach Zusatz der dreifachen
Menge Aceton das Filtrat des Serums des venösen Blutes eine pressor. Substanz, die
in Ä. u. Amylalkohol unlösl., dagegen in Eisessig lösl. ist. Sie wird nach 3-std. Kochen
in n. HCl zerstört. Die gleiche Substanz entsteht in vitro bei der Rk. des Nierenproteins
Renin mit Blutserum oder der Pseudoglobulinfraktion. Diese Substanz, die Hypertensin
genannt wird, unterscheidet sich von Adrenalin, Tyramin, Pitressin u. Urohypertensin.
Das Renin scheint nach den vorliegenden Verss. ein proteolyt. Enzym zu sein, welches
das Hypertensin vom Blutprotein, das aus dem Pseudoglobulin stammt, abspaltet.
(Nature [London] 144. 980. 9/12. 1939. Buenos Aires, Inst, de Fisiología.) K l e v e r .
Milan A . Logan, Frühwirkungen von Parathyreoideahormon auf Blut und Ham.
Hunde zeigen 1 Stde. nach subcutaner Injektion von Parathyreoideahornion (6,6 bis
34 Einheiten pro kg) Ansteigen der Phosphatausscheidung im Harn u. Absinken des
anorgan. Phosphats im Blut. Ebenso wirkt intravenöse Injektion hoher Hormondosen,
während bei kleineren Dosen (8,3 Einheiten pro kg) die Wirkungen langsamer auftreten.
Gleichzeitig steigt bei allen Tieren der Ca-Geh. des Blutes an, die Ca-Ausscheidung im
Ham ist in der ersten Stde. nur bei einigen, später bei allen Tieren stark erhöht. Die
ersten Wirkungen des Parathyreoideahormons scheinen danach in einer akt. Phosphat­
ausscheidung durch die Niere u. Auflsg. der Knochen zu bestehen. (J. biol. Chemistry
127. 711— 19. 1939. Boston, Harvard Med. School, Dep. of Biol. Chem. u. Forsyth
Dental Infirmary.)
B o h le .
Max Kleiber und H. H . Cole, Körperzustand und Energieaustausch bei Ratten
unter dem Einfluß von Wadistumshonnon. Die Arbeit prüft eine Anzahl zahlenmäßig
erfaßbarer Größen bei n. u. mit Wachstumshormon (Präp. nach E v a n s ) behandelten
Ratten. Unter anderem wird festgestellt, daß bei den Vers.-Tieren der Stoffwechsel
pro Gewichts- u. pro Oberflächeneinheit u. ebenso der 0 2-Verbraueh pro Einheit Gewebstroekengewicht niedriger ist als bei den erheblich kleineren Kontrolltieren. Diese
Tatsachen lassen sich nicht aus genet. bedingten Unterschieden erklären, sondern
werden von den Vff. als somat. Adoption an den Gesamtzustand, bes. an dio endokrinen
Vorgänge der Vers.-Tiere, gedeutet. (Amer. J. Physiol. 125. 747— 60. April 1939.
Davis, Univ. of California, College of Agriculture.)
H. D a n n e n b a u m .
G.
W . Parade und H . Otto, Alkalireserve und Leistung. I. Mitt. Ist die Höhe
der Alkalireserve des Blutes maßgebend f ür die körperliche Leistung ? Die Verss. ergaben,
daß die absol. Größe der Alkalireserve keinen Aufschluß über die körperliche Leistungs­
fähigkeit des Menschen gibt. (Z. klin. Med. 137. 7— 9. 18/12. 1939.) R o t h m a n n .
G.
W . Parade und H. Otto, Alkalireserve und Leistung, ü . Mitt. D ie Bedeutung
der Abnahme der Alkalireserve nach körperlicher Belastung fü r die Beurteilung des Trainingszustandes. (I. vgl. vorst. Ref.) Einer starken Abnahme der Alkalireserve entspricht eine
geringere Leistungsfähigkeit; beim Trainierten wird die Alkalireserve viel weniger in
Anspruch genommen. (Z. ldin. Med. 137- 10— 12. 18/12. 1939.)
ROTHMANN.
G.
W . Parade und H . Otto, Alkalireserve und Leistung. III. Mitt. Zur Frage der
Beeinflussung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch künstliche Zufuhr von Alkalien
1940. I.
E j. T i e r c h e m i e UND - p h y s i o l o g i e .
1223
und durch Säuerung, (ü . vgl. vorst. Rof.) Die Alkalizufuhr übt keinen die Leistung ver­
bessernden Einfl. aus. (Z. klin. Med. 137. 13— 17. 18/12. 1939.)
R o th m a n n .
G.
W . Parade und H . Otto, Alkalireserve und Leistung. IV. Die Beeinflussung
der Leistungsfähigkeit durch Höhensonnenbestrahlung. (III. vgl. vorst. Ref.) Die Höbensonnenbestrahlung bewir kt eine Leistungssteigerung, was wahrscheinlich auf einer ver­
besserten Resynth. der Milchsäure zu Glykogen beruht. (Z. klin. Med. 137. 17— 21.
18/12. 1939.)
R o th m a n n .
G.
W . Parade, Alkalireserve und Leistung. V. Zur Frage der Leistungssteigerung
durch Digitaliskörper. (IV. vgl. vorst. Ref.) Die Zufuhr von Digitaliskörpem fülirt beim
Gesunden zu einer Leistungssteigerung. (Z. klin. Med. 137. 21— 25.18/12.1939.) R o t h m .
G.
W . Parade, Alkalireserve und, Leistung. VI. D ie Bedeutung des Nebennieren­
hormons fü r die körperliche Leistungsfähigkeit. (V. vgl. vorst. Ref.) Die Verabfolgung
von Nebennierenrindenhormon (Cortidyn) im Belastungsvers. vermindert den Alkali­
reserveabfall; offenbar wird in der Muskulatur weniger Milchsäure frei; wahrscheinlich
wird auch in der Leber Glykogen fixiert. Vf. diskutiert die Beziehungen zwischen Nebennierenrindenhormon, Digitalis u. Vitamin D (UV-Bestrahlung), deren Grundstruktur
das Cyclopentophenanthren bildet. (Z. klin. Med. 137. 25— 28. 18/12. 1939. Breslau,
Univ., Medizin. Klinik.)
R o th m a n n .
K . Gutzeit und G. W . Parade, Blutjodstudien. 12. Mitt. Über den Einfluß des
Zigarettenrauchens auf den Blutjodspiegel. Bei Nichtrauchern erfolgt eine Erhöhung
des Gesamtblutjods, der Blutjodquotient steigt nach dem Rauchen regelmäßig an.
Bei Rauchern ist die Erhöhung geringer; der Jodquotient ist nur gering oder gar nicht
gesteigert. (Z. klin. Med. 137. 1— 6. 18/12.1939. Breslau, Univ., Med. Klinik.) R o t h m .
L. E . Walbum, Die Wichtigkeit der Wasserstoffiorienkonzentration fü r die Hämolyse.
[Welchiilysin (Perfringens), Vibrion Septiquelysin, Ödematienslysin und- Tetanolysin.]
Die Wichtigkeit des Ph des Nährmediums bei Hämolyseverss. (Pferdeblut) wurde für dio
Lysine der oben erwähnten Bakterien erwiesen. Das Stabilitätsoptimum lag für
Welchiilysin u. Vibrion Septiquelysin bei Ph = 5, für ödematienslysin bei pa = 6 u. für
Tetanolysin bei pn = 8. (C. R. Trav. Lab. Carlsberg, Ser. chim. 22. 540— 46. 1938.
Copenhagen, State Serum Institute.)
K a n itz .
Gen-Ichiro Imamura, Beiträge zur Kenntnis der Embryochemie der Meerschild­
kröte. (J. Biochemistry 29. 391— 402. 1939. Kagoshima, Landwirtschaftl. Hoehsch.,
Biochem. Labor.)
H. D a n n e n b a u m .
Gen-Ichiro Imamura, Untersuchungen über die physikalischen Eigenschaften
der Amnios- und Allantoisflüssigkeit des Meerschildkrötenembryos. (J. Biochemistry 29.
403— 07. 1939. Kagoshima, Landwirtschaftl. Hochsch., Biochem. Labor.)
H. D a n n .
J. B. Christiansen, J. G. Halpin und E. B. Hart, Eine mögliche Beziehung
zwischen Mangan, Sonnenlicht und Winter fü r die Brutfähigkeit des Hühnereies. Vff.
berichten über Beobachtungen zum Thema, bei denen Fütterungsverss. mit einem
Standardfutter durchgeführt wurden, dem 0,085%o Sin zugesetzt wurden. Die Eier
der hiermit gefütterten Hühner wiesen im Winter gegenüber den Kontrollen eine deut­
lich höhere prozentige Brutfähigkeit auf (62: 48), wälirend in sonnenscheinreicheren
Monaten dieser Unterschied fast vollkommen vcrschwand. Eine Deutung des Befundes
steht noch aus. (Science [New York] [N. S .] 90. 356— 57. 13/10. 1939. Wis­
consin.)
SCHAEFER.
*
Paul Nicholas Leech und Franklin C. Bing, Der Stand gewisser Fragen Vitamine
betreffend auf Qrund der Empfehlung des Kooperativen Vitaminkomitees. Zusammonfassende Darst. der Ansichten des Komitees über Vitamine, ihre Bedeutung u. ihre
klin. Anwendung sowie über vitaminhaltige Nahrungsmittel u. Präparate. (J . Amer.
med. Assoc. 113. 589— 95. 12/8. 1939. Council on Pharmacy and Chem. and Council
on Foods.)
Junkm ann.
R . G. Linton und A . Brownlee, Der Vitamin A-Oehalt der Leber von hundert
gesunden Hunden. Die Best. der Vitamin A-Rcserve des Lebergewebes von 100 gesunden
Hunden ergab einen Durchschnittswert von 678 BE. pro g, wobei dieser Wert großen
Schwankungen unterworfen ist. (Nature [London] 144 . 978— 79. 9/12. 1939. Edin­
burgh, Royal [Dick] Veterinary College.)
K le v e r .
J. T. Irving und M. B. Richards, Der Einfluß des Alters auf den Vitamin A Bedarf. Verss. an Ratten zeigten, daß kleine Gaben von Vitamin A, die zur Ver­
meidung von patholog. Veränderungen bei jungen Tieren ausreichend waren, sich bei
älteren Tieren als ungenügend erwiesen. Demnach steigt der Vitamin A-Bedarf mit
dem Alter, was in Übereinstimmung mit der Annahme von GUILBF.RT u. H a r t
(vgl. C. 1 9 3 6 .1. 1044) steht, daß der Vitamin A-Bedarf eine Funktion des Tiergewichtes
ist. (Nature [London] 144. 908— 09. 25/11. 1939. Aberdeen, Rowett Research
Inst.)
K le v e r .
1224
E6. T x e r c h e m i e
und
-p h y s io l o g ie .
1940. I.
Ove Boje, Untersuchungen über den Vitamin-C-Mangel in Grönland. Unter
219 Personen wurden 22 Fälle ermittelt; bei Jägern, dio hauptsächlich von Fleisch
u. Fischen leben, zeigt sich keine Vitamin-C-Mangelkrankheit. Die Nahrung, welche
die Eskimos 7.u sich nehmen, enthält genügend Vitamin C. (Nordisk Med. 1. 740— 43.
1939. Kopenhagen.)
Rothmann.
L. A . Arutjunjan, Die antiskorbutischen Eigenschaften von Wcintraubenblättem.
Zahlreiche Verss. an Meerschweinchen ergaben, daß die minimale akt. Dosis von frischen
Weintraubenblättern zwischen 0,25 u. 0,1 g liegt, das heißt, daß auf 1 kg des Prod.
mehr als 4000 biol. Einheiten entfallen. Die minimale wirksame Dosis eines wss. Extrak­
tes (1: 1) beträgt 2 ccm, das heißt 1 kg des Extraktes enthält 500 SIE. Weiter konnte
eine enge Beziehung zwischen dem Vitamingeh. des Prod. u. der Berieselung festgestellt
werden, u. zwar in dem Sinne, daß nach dem Berieseln die Aktivität der Blätter ansteigt.
(Bonpocii UiraainiÄ [Problems Nutrit.] 8. Nr. 2. 54— 57. 1939. Eriwan, Armen.
Sowjet-Republik, Sanitär.-bakteriolog. Inst.)
K le v e r .
F.
Rubini, Vitamin O und Therapie der Tuberkulose. 30 Tuberkulöse erhielten.
1 Monat lang täglich 100 mg Ascorbinsäure intramuskulär ohne jede weitere Behand­
lung. In 25 Fällen besserto sich das Allgemeinbefinden u. der Blutbildbefund. Da
offenbar durch die Ascorbinsäure die Abwehrkräfte des Organismus gesteigert werden,
empfiehlt Vf. ihre Anwendung zur allg. Therapie der Tuberkulose. (Athena [Rass.
mens. Biol., Clin. Terap.] 8. 499— 501. Dez. 1939. Bari, Kinderkrankenhaus, In- fektionsabt.)
G eh rk e.
S. F. Dronow und s. Manko, Eine einfache Methode zur Bestimmung des Vita­
min C in Hagebutten. Beschreibung eines Verf. zur Berechnung des Ascorbinsäuregeh.
in rohen u. getrockneten Hagebutten. (Bonpoci.i Iliirainra [Problems Nutrit.] 8.
Nr. 2. 45— 53. 1939.)
K le v e r .
Franklin Bicknell, Vitamin E bei der Behandlung von Muskeldystrophien und
Nervenkrankheiten. Durch langdauernde Behandlung einer Anzahl Fälle von Muskel­
dystrophie, amyotroph. Lateralsklerose u. Amyotonia congenita wurden klin. eindeutige
Besserungen erzielt, so daß die Auffassung dieser Erkrankungen als heilbare Vitamin-EMangelkrankhoiten gerechtfertigt erscheint. Vf. glaubt, trotzdem er selbst bei 2 Fällen
von Tabes keine Besserung erzielen konnte, auch bei dieser Erkrankung an Erfolgsmöglichkeiten der Behandlung mit Vitamin E. (Lancet 238. 10— 13. 6/1. 1940. London,
Farringdon Dispensary.)
JUNKMANN.
Jözsef Marek, Durch Störungen des Mineralstoffwechsels erzeugte Knochen­
erkrankungen. (Vgl. C. 1939. II. 455.) Auf Grund der Vers.-Ergebnisse vom Vf. u.
seinen Mitarbeitern (O. W ELLM ANN u . L. Ü R B A N Y l) werden Ätiologie, Pathogenese
u. Biochemie der Bachitis, Osteomalazie, fibrösen Osteodystrophie u. Osteoporose aus­
einandergesetzt. Hinsichtlich der Ätiologie der Bachitis ließ sich dio ursächliche Be­
deutung einer absol. ungenügenden oder einer gegenseitig unzweckmäßig proportionierten
Ca- u. P-Versorgung des Körpers, dio den Ca- u. P-Spiegel des Blutserums kenn­
zeichnend verändern, auch versuchsmäßig sicherstellen. Je nach der nicht zusagenden
mineralstofflichen Zus. der Nahrung kann man in ursächlicher Beziehung eine
achalikot., aphosphorot., alkalot. u. acidote Rachitis unterscheiden. D-Vitamin
wirkt lediglich als ein Sicherheits- oder Ausgleichsfaktor bei ungenügender oder un­
zweckmäßig proportionierter Ca- u. P-Versorgung, während bei richtig bemessener
optimaler Ca- u. P-Zufuhr sein Mangel keine Rachitis zur Folge hat. Über allein durch
hormonale Störungen veranlaßte Rachitis liegen keine einwandfreien Beobachtungen
vor. — Die Osteomalazie, als eine mit der Rachitis wesensgleiche Erkrankung des
erwachsenen Alters, hat im allg. eine mit der Rachitis gemeinsame Ätiologie, es müssen
aber oft auch noch bes. Begünstigungen mitspielen, wie Ca- u. P-Verluste infolge von
Milchleistung oder während der Schwangerschaft, Ca- u. P-Armut der Nährpflanzen
in trockenen Jahren oder in Ca- u. P-armem Erdboden. — Die Osteoporose hat bloß
in ihren nicht selten zur Rachitis u. Osteomalazie hinzutretenden Fällen eine Mineral­
stoffwechselstörung zur Grundlage, während sie sonst ohne solche zustande kommt. —
Auch die fibröse Osteodystrophie kann jeweils verschied. Herkunft sein. Im Anschluß
an Rachitis, Osteomalazie u. Osteoporose entwickelt sie sich unter den gleichen ätiolog.
Verhältnissen. Hingegen liegt der RECKLIN GH AU SEN schen Osteodystrophie eine
durch Hyperplasie oder Adenombldg. bedingte hormonale Übertätigkeit der Neben­
schilddrüse zugrunde, wobei der Ca-Spiegel im Blutserum übermäßig gestiegen, der
P-Spiegel stark erniedrigt wird. — Die P A G E Tsche Ostitis deformans ist keine Stoff­
wechselkrankheit, sondern wahrscheinlich entzündlicher Natur. (Mat. Termiszettudomänyi Ertesitö, A. M. Tud. Akad. III, Osztälyänak Folyöirata [Math, naturwiss.
Anz. ung. Akad. Wiss.] 58. 429— 45. 1939. Budapest, Univ. f. techn. u. Wirtschafts­
wissenschaften, Veterinär. Abt. [Orig.: ung.; Ausz. dtsch.])
SAILER.
1940. I.
E6. P h a r m a k o l o g i e . T h e r a p i e . T o x i k o l o g i e . H y g i e n e .
1225
Morihisa Tukamoto, Über die Bildung der ß-3-Oxy-6-keto-allocholansäurc aus
з,6-Diketocholsäure im Krötenorganismus und aus a.-3-Oxy-ßrkelocholansäure im
Kaninchenorganismus. Um den Mechanismus der Epimerisierung der OH-Gruppe an
C3 u. der Umlagerung des H-Atoms an C5 des Gallensäure- bzw. Sterinmol. im Tier­
körper weiter klarzustellen, wird Kröten 3,6-Diketocholansäure u. Kaninchen a-3-Oxy6-ketocholansäure injiziert. Aus dem Kröten- u. Kaninchenharn ließ sich dann ß-3-Oxy6-keloaUocholansäure (I) isolieren, die durch P., Misch-F., Methylester, Acetat u. Semicarbazon charakterisiert wird. Im Tierkörper ist also außer der Red. bzw. Epimeri­
sierung der CO- bzw. OH-Gruppe an C3 eine ster. Umlagerung an C6 erfolgt. Man könnte
erwarten, daß dann neben I auch a-3-Oxy-6-kctoallocholansäure, a-3,6-Dioxycholansäure u. a-3-Oxy-6-ketocholansäure gebildet u. ausgeschieden würden. Da dies nicht
der Fall ist, darf man annehmen, daß diese Säuren zwar gebildet wurden, jedoch im
Körper anderweitig benutzt worden sind u. daher nicht zur Ausscheidung gelangten.
(Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 260. 210— 16. 4/8. 1939.)
B o h le .
Yuji Hosoya und Tomio Sasaki, Über die Regeneration des extrahierten Seh­
purpurs. Sehpurpur kann nicht nur in der Retina, sondern auch im Extrakt unter
bestimmten Bedingungen aus dem Bleichungszustand regenerieren. Notwendig ist
dazu die Anwesenheit gewisser Stoffe aus dom Pigmentepithel. Pigmentkörner selbst
können fehlen. (Tohoku J. exp. Med. 32. 447— 59.1938. Sendai, Kaiserl. Tohoku-Univ.,
Physiol. Inst. [Orig.: dtsch.])
Z lP F .
James Murray Luck, John Eudin und Charles C. Nimmo, Autolytische Ver­
änderungen im Protein- und Aminosäuregehalt der Leber. Vff. untersuchen die Wirkungen
der Autolyse auf die verschied. Proteine der Leber, auf den Gesamtaminostickstoffgeh. u. auf das autolyt. in Freiheit gesetzte Tyrosin. Bei pH = 5,0 dienen dio Globuline
der salzlsöl. Fraktion als Hauptsubstrat für die proteolyt. Enzyme. Außer dem Auf­
treten der Aminosäure tritt eine partielle Denaturierung zu einem weniger lösl. Protein,
das sich in der Globulin-II-Fraktion befindet, ein. Der Grad der Autolyse nach den
ersten zwei Tagen wird durch den Zusatz von K-Jodat beträchtlich vermindert. Bei
pH = 7,3 vollzieht sich die Autolyse viel langsamer. Im Gegensatz zu den Erscheinungen
bei ph = 5,0 dient Globulin II als Hauptsubstrat für die Proteolyse bei ph = 7,3.
Außer dem Auftreten von Aminosäure verschwindet etwas Globulin II durch Um­
wandlung in löslichere Globuline der salzlösl. Fraktion. Tyrosin tritt weniger rasch
als bei pn = 5,0 auf u. ist einer Sekundärrk. ausgesetzt, in der es abgebaut wird. Die
Proteolyse bei ph = 7,3 wird durch Zugabe von K-Jodat noch weiter verringert.
(J. biol. Chemistry 131. 201— 09. Nov. 1939. California, Stanford Univ., Biochem.
Labor.)
SCHOLTIS.
Kg. P h a r m a k o l o g i e .
T h e r a p ie .
T o x ik o lo g ie .
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(Amer. J. Physiol. 125. 688— 98. 1939. John Hopkins Univ., Otolog. Research
Labor.)
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Hans Siedek, Über die Wirkungsweise von Kaliumjodat bei Hypertonien. Aus­
führliche Verss. mit K J bei Kranken, dio durch Tage hindurch konstante Blutdruck­
werte zeigten, ergaben, daß der elast. u. periphere Widerstand inder Mehrzahl der
Fälle abnimmt, also eine periphere Gefäßerweiterung anzunehmenist. (Z. klin. Med.
137. 170— 80. 18/12. 1939. Wien, Univ., I. Medizin. Klinik.)
R o th m a n n .
C.
J. Tidmarsh und Robert G. Baxter, Magnesiumtrisilicat in der Behandlung
von Geschwüren im Verdauungstractus. Bericht über günstige Erfahrungen; ein Zusatz
von geringen Mengen Atropin oder Phanodorm hat sich öfters bewährt. (Canad. med.
Assoc. J. 39. 358— 60. 1938. Montreal.)
R o th m a n n .
Gerhard W olf, Wismuttherapie der Mandelentzündung. Die Wismutbehandlung
(Präp.: Spirobismol = Kombination von wasserlösl. Kalium-Natrium-Bismutyltartrat
mit unlösl. Wismut-Chininjodid, feinst verteilt in öliger Suspension) der verschiedensten
Anginen, teils durch Injektion u. teils als Suppositorium, hat sich außerordentlich bewährt
и.
leistet sogar bei katarrhal. Zuständen der Mandeln bei Scharlach Bedeutendes
Rüekgang, Rückgang der katarrhal. Erscheinungen). (Hippokrates 10. 1356— 59. 28/12.
1939. Nimptseh, Schles.)
H. D a n n e n b a u m .
Frederick Bemheim und Mary L. C. Bernheim, D ie Wirkung von Vanadium
au f die Oxydation von Phospholipoiden durch gewisse Gewebe. (Vgl. C. 1939. II. 1913.)
Bei ph = 6,7 steigert Zusatz von 20— 40 fig Vanadiumnatriummetavanadat oder
Vanadiumacetat zu Ratten- oder Meerschweinchenlebersuspension die Sauerstoff-
1226
Es.
P h a r m a k o l o g ie . T h e r a p ie . T o x ik o l o g ie . H y g ie n e .
1940. I.
aufhahme. Ebenso wird die 0 2-Aufnahme von Nierengewebe leicht erhöht, während
Hirngewebc nicht beeinflußt wird. Bei Zusatz von Phospholipoiden zu sorgfältig ge­
waschener Lebersuspension mit Vanadium steigt die 0 2-Aufnahme rasch an. Vanadium
allein hat keinen merklichen Einf 1.; Lebersuspension allein oxydiert Phospholipoide nur
langsam. Andere Substrate werden durch das Vanadium-Eiweißsyst. nicht oxydiert.
Die Oxydation greift an den Fettsäuren an. Die Oxydation der Phospholipoide wird
durch Hämoglobin in gewissem Ausmaß katalysiert. Dieser Vorgang wird durch
Vanadium nicht beeinflußt. (J. biol. Chemistry 127. 353— 60. Febr. 1939. Durham,
N. C., Duke Univ. School of Meclieine, Dep. of Pharmacology and Biochemistry.) ZlP F .
C. Weyrich, Über die therapeutische Anwendung von Elityran in der Praxis.
(Therap. d. Gegenwart 80. 483— 86. Nov. 1939. Neustadt a. d. Weinst.)
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Leroy D. Edwards, Die Pharmakologie der Seifen. Verschied. Seifen der Laurin-,
Myristin-, Palmitin- u. Stearinsäure wurden in bezug auf ihre Wrkg. auf rote Blut­
körperchen u. auf Segmente von Regenwürmern untersucht. Die hämolyt. Wrkg.
war mäßig, nur bei Verminderung der H-Ionenkonz. fand eino beträchtliche Erhöhung
statt. K - u. Na-Seifon sind in ihrer hämolyt. Wrkg. fast gleich. Na-Laurat ist für die
Segmente der Regenwürmer am giftigsten. (J. Amer. pharmac. Assoc. 28. 209— 15.
1939. Western Reserve Univ., School of Medizin, School of Pharmacy.) R o t h m a n n .
Vincent J. O’Conor, Prostigmin als Hilfsmittel zu Ausstoßung von Urethersteinen.
Mitt. von 5 Fällen älterer Uretherstcine, deren Abgang durch ein- oder mehrmalige Be­
handlung mit einer Serie von Pros%m»ninjektionen (je 1 ccm 0,5°/oOig. in 3-std. Ab­
ständen) herbeigeführt oder erheblich beschleunigt wurde. (Brit. J . Urol. 11. 325— 31.
Dez. 1939. Chicago.)
JUNKMANN.
D. M. Samachowski, Magnesiumblockade bei der Behandlung von Geschwüren der
Extremitäten. 60 Hunde mit experimentellen ülcera an den hinteren Extremitäten
wurden prophylakt. u. curativ mit 1,5 ccm einer 10°/oig. wss. MgS-Lsg. nach Art der
Novocainblockade behandelt, wobei eine beschleunigte Abheilung der Wunden ohne
Reizerscheinungen beobachtet wurde. Vf. kommt zum Schluß, daß die Mg-, zum Unter­
schied zur Novocainblockade die neurotroph. Prozesse auch des Zentralnervensyst.
beeinflußt. (Bcctiiiik Benepcuioruu u ylepMa-ro-ionm [Nachr. Venerol. Dermatol.] 1939.
Nr. 9/10. 44— 46. Charkow, I. Med. Inst.)
R oh rba ch .
Wesley Boume und A . J. Pauly, Thiobarbitursäuren in der Geburtshilfe-. Pentothal
und Thioethamyl. Günstiger Bericht über die Anwendung von Thioethamyl = Isoamyläthylthiobarbitursäure u. Pentothal = Na-Salz der 1-Methylbutyläthylthiobarbitursäuro. (Canad. med. Assoc. J. 40. 437— 40. 1939. Montreal, Royal Victoria
Montreal Maternity Hospital.)
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Helene Arnold, Unsere Erfahrungen mit dem Quecksilberdiuretikum Esidron
„Giba“ . Esidron „ Giba“ ist ehem. das Na-Salz des Chinolinsäuremonooxypropylamidmercuritheophyllins u. enthält 31,21% Hg. Es erwies sich als ein zuverlässiges, gut
verträgliches u. ungiftiges Diuretikum. (Fortschr. Therap. 15. 604— 06. Dez. 1939.
Köln, St. Franziskus-Hospital.)
R o th m a n n .
James Flexner, Die Verwendung von Quecksilbersuppositorien als Diuretikum.
Mercurinsuppositorien eignen sich vor allem in Kombination mit Ammoniumchlorid in
geeigneten Fällen zur Herbeiführung starker Diurese. Wegen der nierenreizenden Wrkg.
des Hg sind häufige Hamunterss. angezeigt. (Ann. intern. Med. 11. 1962— 72. 1938.
New York, Post-Graduate Medical Sehool and Hospital, Dep. of Medicine.) Z i p f .
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Domagk, Der derzeitige Stand der Chemotherapie der bakteriellen Infektionen.
(Vgl. C. 1939. I. 3220.) Überblick über die Entw. der Sepsismittel vom Typus der
Prontosile u. Diseptale. (Z. klin. Med. 136. 167— 99. 1939. Elberfeld, I. G. Farben­
industrie Akt.-Ges.)
O e s t e r lin .
J. L. Kramp, Der Einfluß von Sulfanilamiden au f das p u des Harns. Bei Fällen
von Pyurie wurde nach der Behandlung mit Sulfanilamid eine Erhöhung des ph im Harn
gefunden, dagegen bei Fällen von Gonorrhöe, die mit großen Mengen Sulfanilamid be­
handelt wurden, eine Verminderung des p H -W ertes. (Nordisk Med. 1. 581— 84. 1939.
Kopenhagen.)
R o th m a n n .
G.
V . James, Ausscheidung von Sulfapyridin (M . u. B . 693). Bei Best. der Aus­
scheidung von Sulfapyridin in Harn u. Kot von 3 Patienten u. an Mäusen wurden ins­
gesamt etwa 90% der verabreichten Menge im Lauf einiger Tage wiedergefunden. Ein
Oxydationsprod., ähnlich wie bei der Ausscheidung von Sulfanilamid, konnte nicht auf­
gefunden werden. Vf. denkt an die Möglichkeit einer Entgiftung durch Methylierung
am Ring-N des Pyridinringes. (Lancet 238. 25— 27. 6/1. 1940. London, Queen Char­
lotte’s Maternity Hosp.)
JUNKMANN.
Stanton T. Allison und Robert Myers, D ie Behandlung der Lungentuberkulose
■mit Sulfapyridin. 2 Patienten mit Lungentuberkulose wurden längere Zeit mit Sulfa-
1940. I.
Eä.
P h a r m a k o l o g ie . T h e r a p ie . T o x ik o l o g ie . H y g ie n e .
1227
pyridin behandelt. Der eine Fall stellte eine akute Miliartuberkulose dar. Ein Effekt
war nicht vorhanden. (J. Amer. med. Assoc. 113. 1631— 34. 28/10. 1939. New
York.)
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R . Mancke, K . Plötner und w. Siede, Die Prontosilbehandlung der Cholangitis
und ihre experimentelle Grundlage. (Münchener med. Wsehr. 86. 1550— 55. 27/10. 1939.
Leipzig, Med. Univ.-Klin.)
PFLÜCKE.
John A . Toomey und W illiam S. Takacs, Sulfapyridin (Dagenan) und experi­
mentelle Polyomyelitis. Nach früheren Unteres, der Yff. hatte Sulfanilamid bei Polyomyelitis keine Wirkung. Sie untersuchen jetzt an 2 Macaccusaffen Sulfapyridin (I).
Sie wurden mit 0,5 ccm einer l% ig . Virussuspension geimpft, 2 Tage später erhielten
sie je 0,5 g I zweimal täglich. Diese Dosis wurde 7— 10 Tage lang gegeben. Die Be­
handlung hatte keinen Einfl. auf den Infektionsverlauf. Der Blutspiegel schwankte
zwischen 1,2 u. 8,3 m g-% . (Arch. Pediatrics 56. 384. Juni 1939. Cleveland.) OESTER.
■ Alex E . Brown, Wallace E. Herreil und J. Arnold Bargen, Neoprontosil (oral)
zur Behandlung der chronischen ulcerativen Colitis. Vff. behandeln 29 Patienten mit
chron. ulcerativer Colitis mit Neoprontosil (I) allein, weitere 19 mit I u. Serum oder
Vaccine. Es zeigt sich, daß die erste Gruppe in 4 5% der Fälle gute Resultate aufweist,
während die zweite nur 4 2% zu verzeichnen hatte. (Ann. intern. Med. 13. 700— 14.
Okt. 1939. Bochester, Minn.)
O e s t e r lin .
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G. Piper, Bericht über Stuhhintersuchungen bei Prontosilalbum- und Diseptalkörpem und über colorimetrische Studien. (Dermatol. Wschr. 109. 1307— 10. 1939.
Leipzig, Univ.-Hautklin.)
PFLÜCKE.
Hermann Ehlert, Versuche über die Bactericidie des Vetrens. Zusatz von Vetren
zu Normalblut wirkt gegen Staphylokokken stärker wachstumshemmend als Zusatz
von Natriumcitrat. Die wachstumshemmende Wrkg. von physiol. NaCl-Lsg. wurde
erneut bestätigt. (Klin. Wschr. 18. 720— 22. 1939. München, Univ., Chirurg.
Klinik.)
Z ip f.
J. Fegler und H . Kowarzyk, über den rvechselseitigen Antagonismus von Physo­
stigmin und Curare. Der Antagonismus Physostigmin-Curare steht im Zusammenhang
mit dem Syst. : Acetylcholin-Cholinesterasc-rezeptive Substanz im Muskel. Die Ver­
hältnisse werden eingehend diskutiert. (C. R. Séances Soc. Biol. Filiales Associées
127. 1149— 52. 1938. Krakau.)
W a d e iin .
Paulo de Berredo-Carneiro, Strychnolethalin, Curare und Curarisation. Aus­
einandersetzung mit L aPIC Q U E (C. 1940. I . 595) über die curarisierende Wrkg. von
Strychnolethalin mit eigenen Versuchen. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 208. 1249— 51.
7/4. 1939.)
B e h r le .
J. Konorski und L. Lubińska, Die Wirkung von Strychnin au f Nerven-Muskel­
präparate. Der Einfl. von R lN G E R -L sg g. mit einem Geh. von 0,03— 0,2% Strychnin­
nitrat wird an Rheobase u. Chronaxie ausgewertet. Einw. des Strychnins nur auf den
Nervenstamm bewirkt Anwachsen der Rheobase u. späte Abnahme der Chronaxie;
hei Einw. nur auf den Muskel tritt gleichzeitig Zunahme der Rheobase u. Abnahme
der Chronaxie ein. Die Strychninkonz, bleibt oberhalb eines Schwellenwertes ohne
Einfluß. Bei Einw. auf das gesamte Präp. treten Sekundärwirkungen u. Überlagerungs­
erseheinungen auf. (Acta Biol. exp. [Varsovie] 12. 13— 21. 1938. Warschau, Inst.
Nencki, Labor, für Physiologie.)
G rÜ N LE B .
Ralph H . Cheney, Wirkung des Coffeins au f die Tätigkeit der längsgestreiften
Muskeln des Dünndarms. Einzelne Abschnitte des isolierten Kaninchendünndarms ver­
halten sich unter der Einw. einer 2%ig. Coffein-Tyrodelsg. verschieden. Am Duodenum
tritt zunächst eine geringe Zunahme des Tonus u. Abnahme der Amplitude ein; der
eigentliche Effekt entwickelt sich verzögert erst nach Absetzen des Coffeins mit einer
rapiden Zunahmo des Tonus u. Abnahme der Amplitude. Rückkehr zur Norm tritt
verhältnismäßig spät u. ganz plötzlich ein. Am Jejunum stellen sich die Effekte viel
schneller, aber nicht gleichzeitig ein: zuerst Zunahme des Tonus, dann Abnahme der
Amplitude, während gleichzeitig der Tonus annähernd zur Norm zurückkehrt. Völlige
Erholung tritt schneller als am Duodenum u. kontinuierlich ein. Am Ileum treten die
Erscheinungen sofort u. gleichzeitig ein. Die Zunahme des Tonus ist geringer, die
Abnahme der Amplitude größer als am Jejunum. Rückkehr zur Norm tritt nach Ab­
setzen des Coffeins noch schneller als am Jejunum ein. Geringere Coffeinkonzz. zeigen
keine eindeutigen Effekte. (J. Arner. pharmac. Assoc. 28. 271— 77. 1939. Brooklyn,
L. I. Univ., Brooklyn Coll. of Pharm.; Woods Hole [Mass.], Marine Biological
Labor.)
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Gustave Derouaux, Einfluß der Cocainisierung auf die hämostatische Wirkung des
Adrenalins und Ephedrins. Die blutstillende Wrkg. von Adrenalin u. Ephedrin wird
1228
P . P h a r m a z ie .
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durch Cocain verstärkt. (Acta brevia ncerl. Physiol., Pharmacol., Microbiol. E. A. 9.
266— 68. 1939. Liège, Méd. Univ., Lab. Path.)
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Popoviciu, Beitrag zur Alkalosetherapie der Chorea in Kombination mit Adrenalin
und Ephetonin. (Acta Paediatrica [Upsala] 22. 67— 68. 1937.)
Zipf.
Arthur Harris, Cardiazolbehandlung der Schizophrenie.
(J. mental Sei. 84.
735— 75. Sept. 1938.)
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Je. Ja. Chessin, Materialien zur Untersuchung von Biochinol mit verändertem
Molekül. Nach seiner Wrkg. auf Spirochaete pallida u . auf klin. behandelt© Fälle von
Syphilis erwies sich das Biochinol mit verringertem Chiningeh. 18% (an Stelle von 30%)
im allg. als ebenso ■wirksam wie das gewöhnliche Biochinol. Das untersuchte neue
Biochinolpräp. enthält auf 1 Mol Chinin 2 Moll, des Wismutkomplexes u. hat die Zus.
C20H24N2O2-2BiJ4H. Das in öl suspendierte Präp. erwies sich seiner spirochaetociden
Wrkg. nach als etwas schwächer als das übliche Biochinol. (Bccthhk Benepojrorjm h
/lepMaTO.ionin [Nachr. Venerol. Dermatol.] 1939. Nr. 8. 28— 31.)
KLEVER.
Bernhard Siegmund, Können die Ergebnisse der Wtdmarkschen BlutalkoholUntersuchung durch Medikamente beeinflußt werden? II. Pervitin. Pervitin ist d-Phenyl2-methylaminopropan, seine Wrkg. ist in bezug auf eine Ernüchterung verschied.,
das subjektive Empfinden war in keinem Falle wesentlich verändert. (Dtsch. med.
Wschr. 65. 754— 56. 1939. Berlin, Staatskrankenhaus der Polizei, Innere Abt.) K a n i t z .
A . Buschke und Wladimir Konheim, A T 10 und Thallium. AT 10 hebt die
Wachstumsstörung von Batten durch Thallium auf. Das Haarwachstum wird nicht
beeinflußt. (Schweiz, med. Wschr. 69. 702— 03. 5/8. 1939.)
Z ip f.
A.
T. Timofejew, Änderungen des Blutkomplementes von Kaninchen bei Inhalaticmsvergiftung mit Stickoxyden.. Bei der Inhalationsvergiftung mit Stickoxyden erfährt
der Komplementgeh. des Blutes von Kaninchcn eine merkliche Senkung, überleben
die Tiere die Vergiftung, so stellt sich im Verlaufe der Zeit der Ausgangskomplementgeh.
wieder ein. (Bull. Biol. Méd. exp. URSS 7. 478— 82. Juni 1939. Kasan, Labor, f.
Arbeitshygiene u. Forschungslabor, f.Gewerbekrankheiten.)
G eh rk e.
Karl Müller, Arsenvergiftungen bei Winzern. Bericht über Vergiftungsfälle in
Gemeinden am westlichen Kaiserstuhl, hervorgerufen durch Unachtsamkeit im Umgang
mit arsenhaltigen Bekämpfungsmitteln. (Angew. Bot. 21. 189— 209. März/April
1939. Freiburg i. Br.)
SCHICKE.
Greta Hammarsten und Oloî Nordenfeit, Ein Fall von chronischer Acetanilidund Phenacetinvergiftung. Eine 46-jährige Frau nahm 7 Jahre lang gegen Kopfschmerzen
große Mengen von Acctanilid- u. phenacetinhaltigen Pulvern. Sie wurde dyspnoisch
u. cyanotiseh. Das Blut zeigte hohen Sulfhämoglobingeh. u. dementsprechende Senkung
der 0 2-Kapazität. 14 Tage nach Aussetzen der Mittel wurde die Frau fast symptomfrei.
(Nordisk Med. 1. 773— 75. 1939.Lund, Medizin. Klinik.)
ROTHMANN.
S. Kalliner und T. Rudberg, Pentamethylentetrazol in der Behandlung von- Ver­
giftungen durch Barbitursäureverbindungen. Bericht über einen Vergiftungsfall durch
Einnahme von 46 ccm Somnifen u. vollständige Heilung durch 237 ccm Pentamethylen­
tetrazol. (Nordisk Med. 4 . 3006— 07. 7/10.1939. Stockholm, Serafimerlazarett.) ROTHMFerdinand Schoen, Tödliche medizinale Vergiftungen durch Pantocain. Ivrit.
Zusammenstellung von 21 Fällen, von denen 18 tödlich endeten. (Wiener klin. Wschr.
52. 505— 11. 26/5. 1939. Wien, Univ., Inst. f. gerichtliche Medizin.) ROTHMANN.
Pierluigi Borsetto, Das Blut bei Vergiftungen mit Colchicinalkaloid. Nach subcutaner Injektion von 3 mg/kg Colchicin an Hunden beobachtete Vf. zuerst Leukopenie,
dann etwa 3 Stdn. nach der Injektion Leukocytose, wobei etwa das Doppelte des
Ausgangswertes erreicht wird, dabei aber Rückgang der polynucleären Neutrophilen.
Daneben läuft eine Vermehrung der Erythrocyten u. des Hämoglobingeh. u. des Vol.
der roten Blutkörperchen. Das deutet auf eine Abnahme des W.-Geh. des Blutes.
(Arch. Farmacol. sperim. Sei. affini (38) 68. 235— 42. 1/12. 1939. Padua, Bürger­
hospital, Medizin. Abt.)
G eh rk e.
F. Pharmazie.
Desinfektion.
Johannes Bämer, Einwirkung von Kalium, Stickstoff und Phosphorsalzen auf
den Alkaloidgehalt von Lobelia inflaia L. Vegetationsverss. zeigten, daß Lobelia
inflata sich am besten bei reichlicher Kalidüngung entwickelt. Die Ausbeute an Droge
wurde durch K nicht gesteigert, doch war deren Alkaloidgeh. beträchtlich erhöht
(0,277% bei doppelter K-Gabe gegenüber 0,233% bei Normaldüngung u. 0,152%
bei K-Mangel). (Angew. Bot. 21. 391— 97. Sept./Okt. 1939.)
L in s e r .
J. Bouquet, Einige Untersuchungen über den indischen Hanf. Nach E x tr a k tio n
m it PAe. u. A.-Ä. v e r b le ib e n n u r n o c h Spuren v o n Harz in d e r Droge, d ie s ic h a u ch n o ch
1940. I.
F . P h a r m a z ie .
D e s in f e k t io n .
1229
durch Extraktion mit A. gewinnen lassen. Die alkal.-alkoh. Harzlsgg. sind in braunen
u. verschlossenen Flaschen unter völligem Lichtabschluß aufzuheben, wenn sie für eine
spätere Amylalkoholrk. zurückgehalten werden. Weiterhin wird über die Wirkungen
der Verfütterung von Hanfsamen auf Vögel (Stieglitze, Kanarienvögel) berichtet. Ab­
schließend werden Nomenklaturfragen (Vereinfachung) besprochen. (Bull. Sei. pharmacol. 45. (40) 161— 73. 1938.)
M ahn.
F.
Schlemmer und L. Beck, Zur Pharmakognosie von Rhizoma Sanguinariae.
Pharmakognost.-mkr. Unters, der genannten Droge. — Die Wrkg. der Droge ist haupt­
sächlich durch das Alkaloid Sanguinarin u. Nebenalkaloide bedingt. Für das Pulver
von Rhizoma sanguinariae kann die Form der Stärkekörner u. der Milchsaftzellen
als Hauptmerkmal angesprochen werden. (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges.
277. 355— 59. Nov. 1939. München, Univ.)
B u sch .
W . Peyer und U . Weber, Tanacetum balsamita. Vff. beschreiben die Komposite
Tanacetum balsamita (Chrysanthemum balsamita) u. ihre Inhaltsstoffe, darunter
äther. öl, Alkaloide u. saponinähnliche Stoffe, durch die aber Hämolyse nicht fest­
gestellt werden konnte. Die Pflanze wird u. a. als Mittel gegen Gallenleiden empfohlen.
(Süddtsch. Apotheker-Ztg. 79. 668— 72. 26/8. 1939.)
L ie b n e r .
B.
Rajewsky und E . Burkhardt, Eine Apparatur zur technischen Herstellung von
emanations-, riechstoff- und pharmakahaltigen Salben und Emulsionen. Die App. soll in
erster Linie für die Herst. Rn-haltiger Salbe (Vaseline) dienen. Eine Düse zerstäubt
die durch Erwärmen verflüssigte Vaseline in Rn-haltiges W . hinein. Hier diffundiert
wegen der viel größeren Löslichkeit (27: 1) der Vaseline gegenüber W . für Em letztere
in die Fetttröpfchen. Die fein disperse Form läßt das neue Gleichgewicht trotz der
geringen Diffusionsgeschwindigkeit der Rn schnell einspielen. Die Arbeit enthält
genaue Konstruktionszeichnung der Apparatur. Beschrieben wird ferner eine bes.
Düsenform, die eine zusätzliche elektr. Beladung der Teilchen des zu dispergierenden
Stoffes gestattet. (Kolloid-Z. 89. 320— 24. Nov.1939. Frankfurt a. M.) ScH A E FE R .
M. de Keghel, Die medizinischen Peroxyde. Wasserstoffsuperoxyd, Zinkperoxyd,
Magnesiumperoxyd, Calciumperoxyd. Übersicht.
(Arch. Droguerie pharmac. 6. 136
bis 137. 163— 64. 191— 93. 219— 21 u. folgende.
1938.)
SCHICKE.
R . W . Vierthaler, Ist die chemische Reinigung ein Defektionsvorgang ? Wasch­
mittel, wie Bzn., Trichloräthylen, Perawin u. Asordin, besitzen bei Abwesenheit von W .
keine desinfizierende Eigg.; bewährt hat sich eine Emulsion von W. im Waschmittel,
sowie Zusätze von Emulgatoren, die die Emulsion stabilisieren u. den Desinfektionserfolg
erhöhen. Sehr gut bewährte sich Allylsenföl. (Z. Hyg. Infekt.-Krankh. 121. 447— 64.
1939. Berlin, Univ., Hygien. Inst.)
R o th m a n n .
D. Schmaltz, Weiteres zur Peroxydasefrage. (Vgl. auch C. 1 9 3 9 .1. 4504. H. 2684.)
Stellungnahme zu B r a n d r u p (C. 1 939 .1 .4505.) Beschrieben werden Verss. hinsichtlich
der A.-Empfindlichkeit des Enzyms u. der Hemmung der Peroxydaserk. (Tannin- u.
KCN-Hemmung). (Süddtsch. Apotheker-Ztg. 79. 801. 4/11. 1939.)
L ie b n e r .
E . A . MacLachlan, B . W . Careyjr. und
Allan M. Butler,_ Die Bestimmung
von p-Aminobenzolsulfonamid (Sulfanilsäureamid). Mikrometh., Kuppelung mit Dimethyl-a-naphthylamin u. Best. im photoelektr. Colorimeter mit einem Filter 495 bis
550 m/t. Der Fehler ist kleiner als bei der Makromethode. Bestimmt w'erden das freie
u. gebundene Sulfanilamid. (J. Lab. clin. Med. 23. 1273— 77. 1938. Boston, Harvard
Medical School, Dep. of Pediatrics.)
K a n itz .
Chemische Fabrik Schurholz, Köln-Zollstock, Stabile und konzentrierte Lösungen
von schwerlöslichen pharmazeutischen Produkten, gek. durch die Verwendung eines
Lsg.-Vermittlers, der aus einem Gemisch von Urethanen, W. u. hydrophilen Alkoholen
oder Estern besteht.
(Belg. P. 432209 vom 17/1. 1939, Auszug veröff. 9/8.
1939.)
H e in z e .
N. V . Orgachemia, Oss, Holland, Stabile und konzentrierte chininhaltige Lösungen.
Chininbase wird in Ggw. eines Chininmonosalzes mit 1,2-Endiolen in Lsg. gebracht.
(Belg. P. 432 367 vom 26/1. 1939, Auszug veröff. 9/8. 1939. Holl. Prior. 28/1.
1938.)
H e in z e .
Chinoin Gyögyszer 6s Vegyiszeti Termökek Gyära R . T. (Dr. Kereszty und
Dr. W olf), Ujpest, Ungarn, Aminobenzolsulfonamidabkömmlinge. Man erhält in W.
leicht lösl. Abkömmlinge des Sulfanilsäureamids (I) oder seiner Kemsubstitutionsprodd.
durch Umsetzen mit Formaldehydalkalisulfoxylaten in Ggw. von NaOH. Die wss. Lsgg.
eignen sich zur Injektion. — 50 (g) I wrerden in 70 ccm W. u. 25 ccm 47°/oig- NaOH auf
dem W.-Bad gelöst, nach dem Abkühlen mit 100 Formaldehydnatriumsulfoxylat in
200 ccm W . 1 Stde. auf 60° erwärmt, die gekühlte u. filtrierte Lsg. mit HCl neutralisiert,
Nd. unter Luftabschluß mit A. u. A. gewaschen, getrocknet u. mit NaOH eine 50%ig.
1230
P . P h a b m a z ie .
D e s in f e k t io n .
1940. I.
wss. Lsg. des ATa-Salzes horgestellt. Na-Salz kann aus dieser Lsg. durch A. oder Aceton
ausgefällt werden. (E. P. 500 674 vom 10/2. 1938, ausg. 16/3. 1939. Ung. Prior. 13/2.
1937.)
G a n z lin .
Chinoin Gyögyszer 6s Vegyöszeti TermGkek Gyära R . T. (Dr. Kereszty und
Dr. W oli), Ujpest, Ungarn, Aminobenzolsulfonamidahkömmlinge. In W . leicht lösl.
Abkömmlinge des Sulfanilsäureamids (I) oder seiner Kemsubstitutwrwpxodd. erhält man
durch Einw. von mindestens 2 Mol eines FomuMehydalkalisidfoxylats auf 1 Mol I in
Abwesenheit von Alkalihydroxyd. Prod. enthält an 1 Mol I 2 Sulfoxylatgruppcn ge­
bunden. Seine wss. Lsg. ist zur Injektion geeignet. Sie gibt keinen Nd. beim Ansäuern
mit HCl. — 50 (g) I, 75 Formaldchydnatriumsulfoxylat (krystallwasserfrei) u. 100 ccm
W. werden auf dem W.-Bad etwa 20 Stdn. auf 70— 90° erwärmt. Durch Eingießen in
500— 800 absol. A. erhält man eine gummiartige M., die mit frischem A. in ein weißes
Pulver übergeht; nach Trocknen sehr lösl. in W .; wss. Lsg. zeigt größere Beständigkeit
an der Luft als Lsgg. von Prodd., die nur eine Sulfoxylatgruppe im Mol. enthalten.
(E. P. 503 271 vom 10/2. 1938, ausg. 4/5. 1939. Ung. Prior. 22/1. 1938.)
G a n z lin .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Darstellung einer Aminobcnzolsulfonsäureamidverbindung. (Vgl. F. P. 816 988; C. 1937. II. 3628 u. Schwz. P. 199 315;
C. 1939. I. 3225.) Aus 4-Aminobenzolsulfonsäureamid, z. B. 20,8 g seines Hydro­
chlorids, u. Plienoxyessigsäurechlorid, z. B. 17 g davon, erhält man, zweckmäßig in
Ggw. von W ., z. B. von 200 ccm, sowie unter Erwärmen, z. B. auf dem W.-Bad, das
Phenoxyaceiylamin6benzol-4-svlfonsäureamid. Farblose Krystalle, F. 205°. Es soll
therapeut. Verwendung finden. (Schwz. P. 2041 58 vom 12/1. 1937, ausg. 17/7. 1939.
D. Prior. 6 /2 . 1936.)
M . F . M ÜLLER.
Winthrop Chemical Co. Inc, New York, N. Y ., übert. von: Harry Klingel und
W illiam C. MacLennan, Rensselaer, N. Y ., V. St. A., p-Aminobenzolsulfonamidmaltosid (I). Man erhitzt 1 Mol p-Aminobenzolsulfonamid u. 1 Mol Maltose in einer
Lsg. von Methanol 3 Stdn. unter Rückfluß. Es entsteht reehtsdrehendes, in W . lösl. I.
Dasselbe Prod. erhält man, wenn man in Ggw. geringer Mengen NHjCl arbeitet. Führt
man dagegen die Kondensation in Ggw. von 3 oder mehr % NH4C1 aus, so entsteht
linksdrehendes, in W . unlösl. I. Dieses wird durch Erhitzen mit W . u. etwas HCl
wieder in die andere Form übergeführt. Therapeutica. (A. P. 2 1 6 7 719 vom 6/8.
1938, ausg. 1/8. 1939.)
N o u v e l.
Calco Chemical Co., Inc., übert. von: Elmore H . Northey, Bound Brook, N. J.,
V. St. A., Aminoarylsulfonamidoaryl-o-sulfonsäuren und deren Salze sind im Tiervers.
von größerer Wrkg. gegen Streptokokken als entsprechende m- oder p-Sulfotisäuren u.
Sulfanilsäureamid. Substituenten setzen die Wrkg. herab. — Z. B. werden zu
1730 (Teilen) o-Aminobenzolsulfonsäure in 8000 W ., 400 NaOH u. 200 Na2COs unter
Rühren 2330 Acelylsulfanilsäurechlorid (I) gegeben u. Lsg. durch Zusatz von 50%ig.
NaOH auf ph = 8— 10 gehalten. Temp. soll 40— 50° nicht übersteigen. Danach wird
angesäuert, die ausfallende Acetylverh. verseift u. die so erhaltene Aminobenzolsulfonanilido-o-sidfcmsäure (N-Sulfanilylortlianilsäure) (II) aus heißem W . umkryst., iVo-Salz
sehr lösl. in W . u. Alkohol. — Aus II u. I in entsprechender Weise: Aminobenzolsulfonamidobenzolsulfonanilido-o-sulfonsäure (Strepto-N-disulfanilylortJianilsäure); aus dieser
u. I: Aminobenzolsulfonamidobe7izolsulfonamidobenzolsidfonanilido-o-8ulfonsäure (StreptoN-trümlfanilylorthanilsäure). Aus 4-Aminotoluol-5-sulfonsäure u. I : 1-Methyl-N-sulfanilylortlianilsäure; unter Verwendung von 4-Aminochlorbenzol-5-sulfonsäure: 1-Chlor-Nsulfanilylorthanilsäure. (A. P. 2 1 5 4 248 vom 27/10. 1938, ausg. 11/4. 1939.) G a n z l i n .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von 3-(Bisdioxypropyl)-amino-4-oxy-5-acelylamino-3'-amino-4'-oxyarsenobenzolmonoformaldehydnatriumsxdfoxylat, dad. gek., daß man 3,3'-Di-(bisdioxypropyl)-amino-4,4'-dioxy-5,5-di-(acetylamino)-ars&nobenzol u. 3,3'-Diamino-4,4'-dioxyarsenobenzol zu der entsprechenden asymm.
Arsenobenzolverb. kondensiert u. letztere mit Fonnaldehydnatriumsulfoxylal umsetzt.
Die rieue Verb. stellt ein in W . leicht lösl. , in Ä. u. A. unlösl. gelbes Pulver dar. Sie
soll als Heilmittel verwendet werden. (Schwz. P. 204 643 vom 10/12. 1936, ausg.
1/8. 1939. D. Prior. 19/12. 1935.)
M . F. M ü l l e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-G es., Frankfurt a. M. (Erfinder: Arno Grosse,
Ludwigshafen, Rhein), Herstellung von Harnstoffen aus <x,o>-Diaminocarbonsäuren.
Weiterbldg. des Verf. des Hauptpatents 600 707, darin bestehend, daß man auf in
der a-Aminogruppe substituierte, in der cu-Aminogruppe mindestens ein an Stickstoff
gebundenes H-Atom enthaltende aliphat. a,(u-Diaminocarbonsäuren in wss. Medium
Cyansäure oder deren Salze einwirken läßt u. gewünschtenfalls die entstandenen, in der
a-Aminogruppe substituierten Carbamide von vorhandenen Substituenten befreit. —
Z. B. läßt man auf die in wss. oder wss.-alkal. Lsg. suspendierten a.-Monobenzoyl<x,(o-diaminocarbonsäuren vorzugsweise in der Wärme KCNO in geringem Überschuß
1940. I.
P . P h a r m a z ie .
D e s in f e k t io n .
1231
einwirken. — Eine Suspension von 1 Mol a-Monobcnzoylomithin in W . wird zum Sieden
erhitzt u. mit 1,25 Mol frisch zubereitetem K-Cyanat in Anteilen im Verlauf von
15 Min. versetzt. Man erhält die Lsg. weitere 15 Min. lang im Sieden, kühlt mit W.
u. filtriert gegebenenfalls. Hierauf versetzt man die Lsg. mit 10°/oig- H2SO., bis zur
schwach sauren Reaktion. Nach 1-std. Stehen filtriert man das ausgefallene tx-Monobenzoyl-ö-carbamidoornithin (I) ab, wäscht es zweimal mit kaltem W . aus u. trocknet
es. Es schm, bei 185°. Die Ausbeute beträgt 95— 98% . Das I wird mit der 15-fachen
Menge 30%ig. 11,80., etwa 18 Stdn. lang am Rückflußkühler erhitzt. Die beim Ab­
kühlen der Lsg. ausgeschiedene Benzoesäure wird abfiltriert u. aus dem Filtrat die
noch gelöste Benzoesäure mit Ä. extrahiert. Um die vorhandene H 2S 04 zu entfernen,
versetzt man das Filtrat unter Kühlung mit Eiswasscr mit konz. Ba(OH)2-Lsg. bis
zur ganz schwach sauren Rk., filtriert von dem gebildeten BaS04-Nd. ab u. wäseht
diesen mit heißem W . aus. Das Filtrat engt man durch Abdampfen des W . im Vakuum
auf etwa 200 ccm ein. Durch Zusatz von etwa 2 1 Methanol fällt man das d-Carbamidoornitliin vollständig aus. F. 223°. (D. R. P. 683 846 Kl. 12 o vom 22/1. 1936, ausg.
16/11. 1939. Zus. zu D. R. P. 600707; C. 1934. II. 4497.)
M . F. M ü l l e r .
* Schering A .-G ., Berlin, Organometallverbindungen (I) der Cyclopentanopolyhydrophenavihrene (II) erhält man in bekannter Weise durch Umsetzen von fein verteilten
Alkalimetallen (Na, K , Li, auch Mg) mit Halogeniden (CI, Br) der II (Sterine, Gallen­
säuren, Saponine, Herzgifte, Polyterpene, ihre Derivv., Androsteron, Testosteron, Östron,
Progesteron, Corticosteron, Sterinoide) in Ggw. von Lösungsmitteln (A ., Bzl., KW-stoffe
oder fl. N H 3) in inerter Atmosphäre in bes. App. (Zeichnung), gegebenenfalls in Ggw.
von Schall- oder UUraschallweilen. Die I der II können mit den verschied, organ.
Verbb. (z. B. C02) in üblicher Weise umgesetzt werden. Man erhält aus Cholesterylchlorid (III) ->- Gholesten, F. 87° [a ]n = — 56°. — Aus III ->- eine Mischung epimerer
Cholesterincarbonsäuren, F. 150 — 160° u. 210 — 220°. — Aus 3-Chlor-A5-androsten17-on - y A s-Androsten- 17-on-3-carbonsäure, F. 120 —-210°. — Ferner wurden hergestellt:
epimere 3-Carboxyandrostan-17-on, F. 150 — 250°. — 3-Oxy-As-äliocholen-17-carbon­
säure, F. 280°. (F. P. 844 222 vom 7/7. 1938, ausg. 20/7. 1939. D. Priorr. 7/7., 15..
15/11. 1937 u. 31/3. 1938.)
K rau sz.
Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel, Basel (Erfinder: R. Oppenauer,
K . Miescher und H . Kägi), Herstellung von Derivaten der Cyclopentanpolyhydrophenanthrenreihe. Man setzt gesätt. u. ungesätt. Ketone dieser Reihe, wie Androstenolone,
wie Dehydroandrosterone, Androstanolone, wie Androsterone, Östrone, Hexahydroöstrone, Equiline, Equilenine, Androstendione, Androstandione, Adrenosteron, Androstan-17-on, mit a,a-Dihalogencarbonsäureestern, -amiden oder -nitrilen, z. B. von Dichloressigsäure, Dibromessigsäure, Dichlor- oder Dibrompropionsäure, Dichloracyloxypropionsäure, Dichlorbuttersäure, Dichlormalonsäure, Dichlorphenylessigsäure, Dibromeyanessigsäure mit Mg oder Mg-Amalgam um, spaltet aus den Prodd. Halogenwasserstoff
oder W . ab u. verseift u. deearboxyliert. 1. 2,5 (Teile) Mg-Amalgam werden mit 6,6
trans-Dehydroandrosteronacetat (I), gelöst in 125 absol. Ä., u. 17,5 a,a-Diehlorpropionsäureäthylester umgesetzt. Der anfallende Chlorhvdrinester (F. 162— 163°) wird mit
alkoh. NaOH kurz zur HCl-Abspaltung erhitzt, wobei der hierbei entstehende Glyeidester gleich verseift wird zu Ai ’e-3-Oxypregnen-17,20-oxydo-20-carbonsäure, feines
Krystallpulver, F. 186— 187°. Die Säure wird durch Erhitzen mit Chinolin auf etwa
180— 200° deearboxyliert. Man erhält ein gelbliches Prod., das Chromatograph, getrennt
werden kann in Pregnenolon, F. 192— 193°, an = + 2 8 °, u. ein neues Oxyketon, Neopregnenolon, F. 223— 224°, [a]D = — 124°, Acetat, F. 178— 179°, aD = — 114°. 2. Setzt
man I mit Chlor- oder Dibromessigsäureester um, so erhält man das Acetat vom Ah-Pregnen-3,17-diol-20-chlor-21-carbonsäureester, F. 170— 175°, ferner hieraus durch HCl-Ab­
spaltung u. Decarboxylierung A*-Androsten-3-ol-17-aldehyd. In analoger Weise erhält
man aus Androsteronestern oder -äthem EpiandrosUin-3-ol-17-aldehyde. 3. Man setzt
3,5 Androsten-3,17-dion-3-enolbenzoat mit 13 a.a-Dibrompropionsäureäthylester in Ggw.
von Mg-Amalgam um, spaltet durch Erhitzen mit alkoh. NaOH, HCl, Benzoesäure u. A.
ab, u. deearboxyliert zu einem Gemisch von Progesteron u. einem neuen A i-Pregnen3,20-dion, F. 217— 218° (Neoprogesteron). 4. Dibromphenylessigsäureäthylester wird in
analoger Weise nach Herst. einer metallorgan. Verb., durch Umsetzen mit Zn in A., mit
4 Androsteronbenzoat umgesetzt zu 3-Oxyandrostanyl-17-phenylketon. (Schwed. P.
96 375 vom 28/5. 1938, ausg. 1/8. 1939. Schwz. Priorr. 29/5. u. 28/6. 1937 u. 2/3. u. 13/5.
1938.)
J. S c h m i d t .
Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Cyclopenianopolyhydrophenanihrencarbonsäureamide bzw. -Säuren erhält man durch Behandlung der
entsprechenden ix-Oxynitrile (z. B. von Androstan, Pregnan, Östron, ihren Stereoiso­
meren, Derivaten u. Homologen) oder ihrer Ester mittels Säuren (HCl, H2SO,, H3PO.„
1232
F . P h a r m a z ie .
D e s in f e k t io n .
1940. I.
HCOOH) gegebenenfalls mittels Alkalien in Ggw. eines Lösungsm. (A., A., Chlf., Chlor­
benzol, Eisessig u. a.). Die Oxynilrile werden aus den entsprechenden Carbonylverbin­
dungen mit HCN in Ggw. von Alkalien dargestellt. — Man erhält aus trans-Dehydroandrosteroncyanhydrindiacetat (F. 215— 217°) mittels 50%ig. alkoh. HCl u. durch Ver­
seifen mit mothanol. KOH A s-3-trans-17-dioxyätiocholensäure (F. 250°) u. A 5-3-trans17-Dioxyätiocholensäureamid, F. 294— 296°. (F. P. 8445 94 vom 11/10. 1938, ausg.
27/7. 1939. Schwz. Priorr. 17/3. u. 27/9. 1938.) _
K R A U SZ.
Schering A .-G ., Berlin, Umwandlung der 17-cis-Alkohole (I) der Cydopentanopolyhydrophenanthrene in die entsprechenden 17-trans-Alkohole. Man oxydiert die I oder
ihre Derivate in bekannter Weise zu den entsprechenden Ketonen u. red. diese wieder,
wobei eine Mischung von cis- u. trans-Alkoholen entsteht, aus der die weniger akt.
eis-Form abgetrennt wird. Vorhandene OH-Gruppen u. Doppelbindungen können in
üblicher Weise geschützt werden. — Man benzoyliert nach S c h o t t e n - B a u m a n n
0,36 g einer Mischung aus cis- u. trans-Öslradiol, löst dann in 100 ccm Eisessig, gibt
tropfenweise 106 mg Chromsäure (1,2 Mol.) in 100 ccm Eisessig zu, läßt eine Nacht
stehen, gießt in W ., äthert aus, wäscht den A. mit Na2C03-Lsg., W ., trocknet u. verjagt
ihn. Man erhält 70— 80% Östronmonobenzoat, F. 200— 210°. Dieses wird direkt oder
nach vorheriger Verseifung in üblicher Weise zum Östradiolmonobenzoat red., wobei
man je nach Wahl des geeigneten Red.-Mittels ungefähr 15% cis- u. 85 % trans- Östradiol
erhält. — Als weitere Ausgangsstoffe sind genannt: Androsten-3-trans-17-cis-diol,
17-cis-Acetoxyandrosten-3-trans-ol. (F. P. 843072 vom 1/3. 1938, ausg. 26/6. 1939 u.
E. P. 506 859 vom 1/3. 1938, ausg. 6/7. 1939. Beide D. Prior. 1/3. 1937.)
K rau sz.
Schering A .-G ., Berlin, Pregnendion erhält man durch Oxydation von 17-Isopregnenolon (I) mit solchen oxydierenden Mitteln, dio geeignet sind, eine sek. AlkoholGruppe in eine Ketogruppe umzuwandeln (CrÖ3, Bichromat, Ghromylchlorid, Permanganat u. a.). Vorhandene Ringdoppelbindungen werden vorher geschützt. —
0,5 g I, F. 172— 173°, [a]n20 = — 140,5° (hergestellt durch Isomerisierung von Pregnenolon mittels mothanol. KOH u. WALDENscher Umkehrung, aus der Lsg. wird
das n. Pregnenolon mittels Digiionin ausgefällt) löst man in 15 ccm Eisessig, gibt
0,080 ccm Br2 in 5 ccm Eisessig zu, dann die 3 Atomen O entsprechende Menge Cr03
in 9,15 ccm Eisessig, nun läßt man 14 Stdn. stehen, gießt in W ., äthert aus u. dest.
den A. bei 30° ab. Man entbromt mit 1 g Zn-Staub in 30 ccm Eisessig bei 15°. Aus
A. erhält man 102 mg, F. 116— 119°, nach nochmaligem Umkryst-allisieren F. 128°,
[<x] d 20 — +192°. Der Mischschmelzpunkt mit Progesteron zeigt keine Depression.
(E. P. 508 305 vom 24/12. 1937, ausg. 27/7. 1939. D. Prior. 31/12. 1936. Zus. zu
E. P. 445 189; C. 1936. II. 1209.)
K rau sz.
Schering A .-G ., übert. von: Adolf Butenandt und W illy Logemann, Berlin,
Sauerstoffreichere ungesättigte Androstan- und Pregnanverbindungen (I) erhält man
durch Behandeln von I, welcho in NachbarStellung zur Kohlenstoff-Kohlenstoffdoppel­
bindung eine Methylengruppe enthalten, mit solchen Oxydationsmitteln (Cr03,
SeOs u. a.), die diese Methylengrappe zu einer CarbonyIgruppe zu oxydieren vermögen,
ohne daß die vorhandene Doppelbindung geschützt werden muß. Die Carbonylverbb.,
die wenigstens 3 O-Atome enthalten (7-Oxo- u. 7-Oxyandrostenolone, 7-Oxo- u. 7-Oxyandrostendione, 7-Oxo- u. 7-Oxypregnane, 7-Oxo- u. 7-Oxyandrostanolone, 7-Oxo- u.
7-Oxypregnanolone u. deren Deriw., auch die entsprechenden 6-Oxo- oder 6-Oxyverbb.),
können zu den entsprechenden Carbinolen mittels Al-Isopropylat, Isopropyl-Mg-Halogenid oder katalyt. H2 (Pt, Pd, Ni) red. werden, auch die Doppelbindung kann dabei
gegebenenfalls hydriert werden. Aus den Prodd., welche an dem der C,C-Doppelbindung
benachbarten C-Atom eine OH-Gruppe enthalten (As-Androslentriol-3,7,17), kann
nach üblichen Methoden W . abgespalten werden, wodurch man dann die entsprechenden
Diene erhält. OH-Gruppen können vor der Oxydation geschützt werden. Man erhält
aus Androstendioldiacetat über A s-7-Oxoandrostendioldiacetat-3,17, F. 219— 220°, das
A &-7-Oxoandrostendiol-3,17, F. 201°, [cc]d2° = — 132,8° in Alkohol. — Aus Androstendiolmonoacetat - y 6-Oxotestosteron, F. 203— 205°, [<x ] d 22 = — 58° in Aceton. — Aus
Dehydroandrosleron - r Androst-entrion, F. 216— 217°, [<x ] d 22 = + 42 ,1 ° ± 1,4°. —
Aus 7-Oxoandrostendioldiacetat ->- 7-Oxyandrostendioldiacetat, F. 241— 242°.
Aus
¿'■>-7-0xoandrostend iol-3,17-d iacetat -y- A 3-A 6-Androstandienol-17-on-7, F. 171— 172°,
[a]D20 = — 375° in Alkohol.
(A. P. 2 1 7 0 1 2 4 vom 5/12.1936, ausg. 22/8. 1939.
D. Prior. 7/12. 1935.)
K rau sz.
Roche-Organon Inc., Nutley, N. J., V. St. A., übert. von: Tadeno Reichstein,
Zürich, Schweiz, Reines, krystaüisiertes Corticosteron (I), Oxycorticosteron (II) und Desoxycorticosteron (III) ans Nebennierenextrakt, der z. B. nach der Meth. von PFIFFN ER
u. SwiNGLE erhältlich ist. Mittels Ketonreagenzien werden zuerst die Ketone ab­
geschieden. Aus dieser Ketonfraktion erhält man durch Acylierung die Oxyketone.
1940. I .
G.
Analyse.
L a b o r a t o r iu m .
1233
Die acylierten Oxyketone werden aus einem mit W . nicht mischbaren Lösungsm. (Ä.)
mittels Na2C03-Lsg. extrahiert, wobei die hydroxylfreicn Ketone nicht extrahiert
werden. Die Oxyketonfraktion wird fraktioniert kryst. aus Aceton-Ä., die Mutterlauge
wird verestert u. über Ala0 3 oder Fullererde chromatographiert. Die Eluierung mit
Bzl. u. Bzl.-Ä., Ä.-Aceton u. Aceton gibt verschied. Fraktionen, aus denen kryst. Prodd.
erhalten werden. Die Bzl.-Fraktion enthält Desoxycorticostermi. F. des I 180— 182°,
M d 16 = + 223° (c = 1,12 in absol. A.), F. des II 207— 210°, [a2] D22 = +167,2 ± 2"
(c = 1,029 in absol. A.), F. des III 140°. (A. P. 2 166 877 vom 19/9. 1938, ausg. 18/7.
1939. Holl. Prior. 28/9. 1937.)
K raü sz.
Dr. Salsburys Laboratories, übertr. von: Orley J. Mayiield, Charles City, J.
V. St. A., Gewinnung einer Vaccine fü r Geflügelkrankheiten dadurch, daß Kulturen von
Oidium pvllorum, Monilia albicans, Monilia candida u. Monilia krusei auf künstlichen
Nährböden gezüchtet u. dann z. B. mit Formaldehyd abgetötet werden. Die Vaccine
wird den Tieren subcutan injiziert. (A. P. 2 173 440 vom 8/4.1937, ausg. 19/9.
1939.)
H e in z e .
Catharina Weidner geb. Ratjen, Berlin-Charlottenburg, Haltbare, Schwefel­
wasserstoff nicht abspaltende Desinfektionsmittel aus sauren Rhodanidcn nach Hauptpatent. Es werden solche Metalle oder Metallverbb. zugesetzt, die Sulfide bilden,
welche in Säuren schwer lösl. sind. Z. B. 1 (kg) Pflanzenschleim, 1,25 Natriumrhodanid
u. Kaliumbisulfat u. 5— 6 g Kupfer oder Silber. (D .R .P . 684 671 Kl. 30 i vom 19/2.
1936, ausg. 2/12. 1939.
Zus.zu D. R. P.677675; C.1939. II. 3603.)
H e in z e .
Howett Laboratories Inc., übert. von: Charles E. Howett, Lancaster, Pa.,
V. St. A., Desodorieningsmittel fü r Räume und dergleichen aus Ammoniumsahen u.
äther. ölen. Z. B. 0,34 g Ammoniumcarbonat, 0,9 (ccm) Ammoniaklsg., 0,1 Citronenöl,
0,01 Lavendelöl, 0.01 Myristinöl, 7 Alkohol. (A. P. 2 1 7 1 7 0 1 vom 1/6.1937, ausg.
5/9. 1939.)
H e in z e .
6. Analyse.
Laboratorium.
John A . Quense und W illiam M. Dehn, Ein Halter fü r Flaschen und Gläser.
Beschreibung u. Abbildung. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11. 483. Sept. 1939.
Seattle, Wash., Univ.)
E c k s te in .
A . Haynes und R . A . Mccance, Ein einfacher elektrischer Apparat zum Erhitzen
einzelner Tiegel. Anleitung zur Anfertigung einer elektr. Heizvorr. für kleine Tiegel
wird gegeben, die sich bes. zu Veraschungen bei konstanten mäßig hohen Tempp.
(z. B. 450°) eignet. Die wesentlichen Bestandteile des Geräts sind ein Eisentiegel als
äußere u. ein Nickeltiegel als innere Wandung; der Zwischenraum wird mit Asbest,
gebranntem Gips u. feuerfestem Kitt ausgefällt u. enthält den Chromnickelheizdraht.
(Analyst 64. 584— 86. Aug.1939.Cambridge,Univ., Abt. f.Medizin.)
BOHNE.
A . C. Bratton, Ein einfacher mechanischer Thermoregulator. Beschreibung von
3 Typen eines Thermoregulators mit den Empfindlichkeiten von ±0,01° u. ±0,003°.
(Science [New York] [N. S.] 89. 589— 90. 23/6. 1939. Johns Hopkins Medical
School.)
B om m er.
L. G. Bean, Röhrenfederthennometer. Eine Beschreibung der Grundtypen von
Röhrenfederthermometern (B O U R D O N -F ed em ) behandelt Vorzüge, Nachteile ti. Be­
sonderheiten sowie Kompensationsmöglichkeiten in der Anwendung auf bestimmte Auf­
gaben der Temp.-Meßtechnik. (Instruments 12. 298— 300. Nov. 1939. Waterbury,
Conn., Bristol Co.)
W u lff.
G.
Rosenthal, Uber den Bau eines hochempfindlichen Thermoelementes fü r Strahlungs­
messung. Es werden Theorie u. Technik der Herst. eines hochempfindlichen Thermo­
elementes für Strahlungsmessungen an Spektralapp. (Ultrarot u. UV) 'beschrieben u. die
optimalen Bedingungen ermittelt, die für die Auswahl der schließlich verwendeten
Legierungen (Sb gegen Bi + 3 % Sb) entscheidend waren. Dünne Drähtchen wurden
mit einer geschwärzten 1— 2 qmm großen Blattgoldbrücke nach einem ausführlich er­
läuterten Kondensatorschweißverf. verbunden. Empfindlichkeit u. andere Eigg. des
im Vakuum zu benutzenden Thermoelementes werden im Vgl. mit anderen Konstruk­
tionen als bedeutend überlegen ermittelt. (Z. Instrumentenkunde 59. 432— 39. 457— 63.
Nov./Dez. 1939.)
W u lff.
Ellis Blade, Die Eichung der Gewichte. Ausführliche Beschreibung des Wäge­
vorganges u. mathemat. Ableitung der zur Berechnung erforderlichen Formeln. (Ind.
Engng. Chem., analyt. Edit. 11. 499— 501. Sept. 1939. New York, Columbia
Univ.)
E c k s te in .
J. Donau, Beiträge zur Behandlung kleiner Niederschlagsmengen. Vf. verbesserte
sein C. 1932. II. 3122 beschriebenes Filterschälchen, indem er als Material dafür
XXII. 1.
80
1234
G. A n a l y s e .
L a b o b a t o b iu m .
1940. I.
faltenlos zu bearbeitendes u. formbeständiges Pt-Bleeh an Stelle der leicht deformier­
baren Pt-Folie benutzt. Die Filtermasse besteht aus gepreßtem Pt-Schwamm. Als
Fällungsgefäß dient ein ganz flaches Schälchen aus Pt-Blech, das gerade in das Filterschälchen hineinpaßt u. mit diesem zusammen austariert wird. Der Inhalt dos Fällungs­
schälchens wird durch langsames Zutropfen von Waschfl. zum Überfließen gebracht
u. der Nd., der dabei nur zum Teil auf das Filter gelangt, auf diese Weise gewaschen.
Das Fällungsschälchen wird nur bei geringen Fl.-Mengen benutzt. Bei größeren Mengen
dagegen oder bei Fällung des Nd. durch ein Gas wird als Fällungsgefäß ein Hahnrölirchen aus Jenaer Glas verwendet, aus dem der Nd. durch Abtropfen u. unter Zu­
hilfenahme einer kleinen Federfahno quantitativ auf das Filter übergeführt wird.
(Mikrochem. 27. 189— 94. 11/8. 1939. Graz, Techn. Hochsch., Biochem. Inst.) W OECK.
A . 0 . Gettler und J. Fine, Eine Destillationscapillare. Es wird eine Dcst.Capillare beschrieben, die die Fraktionierung von sehr geringen Mengen (0,02— 0,1 ccm)
niedrigsd. Fll. gestattet. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11. 469— 70. Aug. 1939.
New York, N. Y ., Univ., Washington Square College.)
W OECKEL.
S. Palkin und T. C. Chadwick, Eine Anordnung zum Verhindern des Stoßens
und zur Beschleunigung des Kochens. Ausführliche Beschreibung u. Abb. eines elektr.
Heizkörpers bes. Bauart, die ein rasches Erhitzen der Dest.-Fl. bei Vermeidung jeglichen
Stoßens gestattet. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11. 509— 10. Sept. 1939.
Washington, D. C., U. S. Department of Agriculture.)
E c k s te in .
Jaques Bourdillon, Ein Apparat zur raschen und exakten Bestimmung niedriger
osmotücher Drucke. Es wird ein App. beschrieben, mit dem niedrige osmot. Drucke
an 0,2 ccm Lsg. u. in weniger als 8 Stdn. exakt bestimmt werden können. Bis herab
zu Konzz. von 0,025 Millimol werden befriedigende Werte erhalten. Als Anwendung
der Meth. wird die Mol.-Gew.-Best. an menschlichem Hämoglobin demonstriert.
(J. biol. Chemistry 127. 617— 25. März 1939. New York, Hospital of the Rockefeller
Inst, for Medical Research.)
M lSCH KE.
C. H . W . Brookes-Smith und J. A . Colls, Die Messung von Druck, Bewegung,
Beschleunigung und anderen mechanischen Größen durch elektrostatische Größen. Es
werden einige App. beschrieben zur elektrostat. Messung der oben angegebenen Größen.
(J . sei. Instruments 1 6 . 361— 66. Dez. 1939. London, Southern Instrum. Ltd.) G o t t f r .
Miklós Vermes, Das Cyclotron, ein neues Gerät zur Atomzertrümmerung. Kurze
Beschreibung des Cyclotrons u. seiner Arbeitsweise. (Természettudom&nyi Közlönv
7 1 . 610— 13. Nov. 1939. [Orig.: ung.])
Sa il e r .
J. Juilfs, Zur Berechnung der zufälligen Mehrfachkoinzidenzen. Die Berechnung
der zufälligen Zwei- u. Mehrfachkoinzidenzen von Zählrohranordnungen wird durch
Zusammenschieben der Elemente des einen Systems auf der Zeitachso ausgeführt.
(Physik. Z. 40. 697— 701. 15/12. 1939. Berlin, Univ., Inst. f. theoret. Physik.) D lT TR IC H .
L. Hartshorn und E. Rushton, Ein Kondensator zur Untersuchung von flüssigen
Dielektrika. Es wird ein Kondensator beschrieben zur Messung der DE. von Flüssig­
keiten. Bei einer Luftkapazität von 85 (ift F sind zur Messung nur 1,5 ccm Fl. not­
wendig. Die Elektroden bestehen aus Messing, die Oberflächen, welche mit der Fl.
in Kontakt kommen, sind platiniert. (J. sei. Instruments 16. 366— 68. Dez. 1939.
Teddington, Middlesex, National Phys. Labor.)
G o ttfr ie d .
S. L. Simon, P. R . Bell, R. J. Moon und L. Slotin, Untersuchung eines Hochfrequenzkraftverstärkers der Klasse C. Es wird ein Verf. zur vollständigen Messung
der Charakteristiken von Trioden, wie sie beim Cyclotron Verwendung finden, angegeben.
(Bull. Amer. physic. Soc. 14. Nr. 5. 11— 12. 13/11. 1939. Chicago, Univ.) F l e i s c h m .
T. E. Allibone, F. E. Bancroft und G. S. Innes, Röntgenröhre fü r eine Million
Volt im St. Bartholomew-Krankenhaus. Beschreibung der Röntgenanlage in dem obigen
Krankenhaus. Ausführlich wird die Röntgenröhre, welche mit einer Million Volt be­
trieben werden kann, beschrieben. (J. Instn. electr. Engr. 85. 657— 73. Dez.
1939.)
G o ttfr ie d .
Friedrich Malsch, Erzeugung stark vergrößerter Röntgenscliattenbilder. Vf. be­
schreibt eine „Feinfokusröhre“ , in der ein sehr kleiner Brennfleck von etwa 0,1 mm
Durchmesser mit außerordentlich hoher spezif. Antikathodenbelastung durch elektronenopt., stark verkleinerte Abb. des Brennfadens oder einer Zwischenblende auf der Anti­
kathode erzeugt wird. Die Verwendung dieser Röhre für stark vergrößerte Röntgen­
schattenbilder wird beschrieben. (Naturwiss. 2 7 .8 5 4 — 5 5 .2 2 /1 2 . 1939. Berlin.) G o t t f r .
R . L. Graham und R. H . Müller, Spektroradiographie mit Hilfe der Kathoden­
strahlröhre. Kurze Beschreibung einer Vorr., die es gestattet, ein Spektr. mit einer
B R O W N sch en Röhre auszuwerten. (Bull. Amer. phvsie. Soc. 14. Nr. 1. 21. 8/2. 1939.
New York. Univ.)
L in k e .
1940. I
Gr. A n a l y s e .
L a b o b a Tö b i u m .
1235
Wallace R. Brode, Anwendung der Absorptionsspektren au f die Identifizierung
und Strukturanalyse von Molekülen. Zusammenfnssender Bericht. (J. appl. Physics 10761— 59. Nov. 1939. Columbus, 0 ., State Univ.)
RlT SC H L.
George R . Harrison, Über spektroskopische Sammelwerke (Tabellen und Atlanten).
(Vgl. C. 1939. II. 2568.) Zusammenfassend vergleichender Bericht. (.1. appl. Phvsics
10. 760— 67. Nov. 1939. Cambridge, Mass., Techn. Inst.)
RlT SC H L.
Ralph A . Sawyer, Qualitative und quantitative chemische Analyse mit Hilfe von
Emissicnslinienspeklren. Zusammenfassonde Darst. der qualitaliven u. quantitativen
Emissionsspektralanalyse u. ihrer neuesten Entwicklung. (J. appl. Physics 10. 741
bis 750. Nov. 1939. Ann Arbor, Mich., Univ.)
RlTSCHL.
Roberto Intonti, Spektralanalyse des Quellwusscrs von Fiuggi. App. u. Meth. der
quaHtativen Spektralanalyse des Quellwasserrückstandes. (Ann. Chim. applicata 29.
205— 12. Mai 1939. Rom, Staatl. Gesundheitsamt, Chem. Labor.)
B ohne.
W . V. Houston und S. Rubin, Adsorbierte Filme auf Interferometerspiegeln. Eine
der Methoden, den Brechuugsindex von Luft zu messen, beruht auf der Messung der
Interferenzordnung in einem FaBRY-PeROT-Interferometer in Luft, sowie nach Ent­
fernung der Luft. Die Berechnungen fußen gewöhnlich auf der Annahme, daß die
Phasenänderung nach Reflexion unabhängig von der Ggw. von Luft ist. Eine Reihe
von Beobachtungen zeigte, daß die Ordnung der Interferenz sich stetig ändert nach
Entfernung oder Zulassung von Luft, wobei das Gleichgewicht noch nicht nach 8 Tagen
erreicht ist. Dieser Effekt muß bei Messungen des Brechungsindex berücksichtigt
werden u. seine Vernachlässigung ist die Ursache für Diskrepanzen. (Bull. Amer.
physic. Soc. 14. Nr. 4. 9. 15/6. 1939. California, Inst, of Technology.)
G o ttfk ie d .
I.
Lin, Bemerkungen über Titration. Vf. gibt einige prakt. Winke für die Aus­
führung von Titrationen. (J. chem. Educat. 15. 293. Juni 1938. Foochow, China,
Fukien Christian Univ.)
GOTTFRIED.
Alfred Neuberger, Die Titration mit polarometrischer Endpunktsanzeige. (Vgl.
C. 1939. II. 2120.) Ausführliche Beschreibung der polarometr. Titration an Hand von
Kurven. Als prakt. Beispiel wird der Endverlauf der Titration von Cu mit Salicylaldoxim in einem Schaubild gezeigt. (Arch. Eisenhüttenwes. 13. 171— 74. Okt. 1939.
Hamborn, August-Thyssen-Hüttc.)
E c k s te in .
A.
van Kreveld, Eine verbesserte Agarbrücke fü r pjj-Messungen. Bei der be­
schriebenen Anordnung sind zwei am oberen Ende mit Trichter u. Hahn versehene, am
unteren Ende nach oben gebogene Glasrohre (A, B) unterhalb der Hähne durch eine
Glasrohrbrücke verbunden, die zunächst durch einen an ihr angebrachten Hahn mit
warmer Agar-KCl-Lsg. (2 g Agar, 40 g KCl, 100 g W .) zum großen Teile gefüllt wird;
nach Erstarren der Lsg. werden A u. B mit gesätt. KCl-Lsg. beschickt. Außer Gebrauch
tauchen die unteren Enden von A u. B in gesätt. KCl-Lösung. (Chem. Weekbl. 36.
786— 87. 25/11. 1939. Leeuwarden, Coöp. Condensfabriek .,Friesland“ .) R. K. MÜLLER.
John H . Yoe und George R . Boyd jr., Patentblau V als Bedoxindicator und
zur pjj-Bestimmung. Patentblau V, C27H310 7N2S2Na, ist in wss. Lsg. als OxydationKed.-Indieator bei Titrationen mit KMnO., oder Ce(S04)2 verwendbar. HCl darf nicht
zugegen sein; für Titrationen mit Ii2Cr20 7 ist es nicht geeignet. — Der Farbstoff ist
ferner als Indieator bei der colorimetr. pH-Best. im Bereich von 0,8— 3,0 anwendbar.
Die Farbe schlägt von Gelb über Grün nach Blau um u. ist 5 Tage haltbar. — Das Redox­
potential des Indicators beträgt + 0,77 Volt. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11.
492— 93. Sept. 1939. Cliarlottesville, Univ. of Virginia.)
ECKSTEIN.
Joseph Kaminsky und B. Edwin Blaisdell, Bestimmung des inneren Volumens
von Stahlcapillaren fü r Messungen mit Oasen. Experimentell wurden die beiden be­
kannten Methoden zur Messung des Vol. von Capillaren an Stahlcapillaren verglichen.
Es handelt sich bei diesen Methoden um die sogenannte Hg-Meth. u. die Gasausdehnungsmethode. Gefunden winde, daß korrekte Werte bei Stahlcapillaren nur nach der zweiten
Meth. erhalten werden. (Rev. sei. Instruments 10. 57— 58. Febr. 1939. Cambridge, Mass..
Inst, of Technology.)
G o ttfr ie d .
J. Kaminsky und B . E. Blaisdell, Druckfehlerberichtigung: Die Bestimmung dejs
inneren Volumens von StahlcapiUaren fü r Messungen m it Oasen. Druckfehlerberichtigung
zu vorst. referierten Arbeit. (Bev. sei. Instruments 10. 151. Mai 1939.
GOTTFRIED.
A.
S. Moissejew und N. M. Brikmann, Eine Methode zur Bestimmung des freien
Sauerstoffs in Luft und Gasgemischen. Es wird eine Meth. zur schnellen Best. von O.,
in Luft u. Gasgemischen im Konz.-Bereich von 0— 97% O2 ausgearbeitet. Sie beruht"
auf der depolarisierenden Wrkg., die das 0 2 im Zink-Kohleelement an Stolle des üb­
lichen Mn02 ausübt. — Die in Frage kommenden Fehlerquellen u. die Wrkg. von Fremd­
gasen, wie H2, werden eingehend diskutiert. — Im Ergebnis wird eine tragbare Vorr.
beschrieben, die es gestattet, den Geh. an 0 2 in Luft in etwa 2— 5 Min. aus der Spannung
1236
G.
A nalyse.
L a b o r a t o r iu m .
1940. I.
des Zn-C-Elements zu ermitteln. — Die Zn-Elektrode liegt horizontal am Boden des
Gefäßes, darüber ist senkrecht ein Kohlestab von 5 mm Durchmesser angeordnet.
Elektrolyt ist angefeuchtetes festes NH4C1. — Die Empfindlichkeit der Meth. hängt
vom O.-Geh, ab; nicht von der Temperatur. Ablesbar sind z. B .: bei 0— 5 % 0« noch
0,05% 0 2, bei 5— 10°/0 noch 0,08%- bei 10— 20,8% noch 0,15%, bei höheren 0 2-Gehh.
beträgt die Genauigkeit etwa 1 % O». (>KypHa-t npmuasBofi X hmhk [J. Chim. appl.]
13. 620— 32. 1939.)
K an gro.
— , Der Nachweis von Schwefelkohlenstoffdampf. CS2-Dampf kann in einer Konz,
von 1: 120 000 in Luft nachgewiesen werden, wenn diese mittels einer Pumpe durch eine
alkoh. Lsg. von Diäthylamin u. Cu-Acetat hindurchgesaugt wird. Die entstehende
Färbung (Bldg. von Cu-Diäthyldithiocarbamat) wird mit einer Reihe von Standardlsgg.
verglichen, die mit Hilfe von alkoh. CS2-Lsgg. bestimmter Konz, hergestellt sind.
(Engineering 148. 122. 28/7. 1939.)
R. K . M ÜLLER.
a ) E le m e n te u n d a n o rg a n is c h e V e r b in d u n g e n .
M. Niessner, Mikroanalytische Forschungen in der Metallkunde. Zusammen­
fassender Bericht. (Angew. Chem. 52. 721— 26. 30/12. 1939. Wien, Techn. HocliB ru n s.
schule.)
H osm erW . Stoneund David N. Hume, Reduktion durch amalgamiertesZink. Zur
Erklärung der Abnahme der Aktivität von Zn-Amalgam bei Redd. wurden verschied.
Einflüsse, wio die Natur des Oxydationsmittels, der Grad der Ionisation, die Stabilität
von Komplexen, die Neigung zu hydrolysieren, der Grad der Amalgamierung, die Ab­
hängigkeit des Amalgams von der Alterung, vom vorherigen Gebrauch u. die Art seiner
Herst. u. Aufbewahrung untersucht. Auf Grund dieser tinterss. werden Ratschläge zur
Amalgamierung für verschied. Lsgg. gegeben. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11.
598— 602. Nov. 1939. Los Angeles, Univ. of California.)
B ru n s.
D.
Balarew, Allgemeine Theorie der Verunreinigung fester Systeme. II. (Vgl.
C. 1939. I. 1138.) Vf. weist darauf hin, daß es zweckmäßig ist, zwischen äußerer u.
innerer Adsorption zu unterscheiden. Unter äußerer Adsorption versteht man die
Adsorption auf einzelnen freien Elementarkryställchen oder auf den äußeren Ober­
flächen der Elementarkryställchen. Unter innerer Adsorption versteht man die Ad­
sorption auf den inneren Oberflächen eines festen Realkrystallsystems. Es wird ferner
gezeigt, daß das Verf. von W lN K L E R (Z. analyt. Chem. 73 [1928]. 271) zur quanti­
tativen Analyse mit nicht geglühten Ndd. sehr beschränkte Anwendbarkeit u. Genauig­
keit besitzt u. daß das Verf. von NJEGOVAN (Die chem. Analyse X X I X [1931]) zum
Fällen aus extrem konz. Lsgg. ein ausgesprochenes Kompensationsverf. ist. Vf. führt
weiter aus, daß die neue Meth. der Bearbeitung der gewichtsanalyt. Fragen, die auf
den koll.-dispersen Bau aller Realkrystallsysteme aufbaut, neue Vorzüge besitzt
gegenüber der alten Methodik. (roainuniiKt na Cch-huckuîi yHiinepciiTeTt. <I>i!3hkoMaTeMaTiHecKit ï'aKy.rrerj. [Annu. Univ. Sofia, Fac. physico-math.] 35. Nr. 2.
233— 48. 1938/39.) ’
*
G o ttfr ie d .
B.
Sagortschew, Über das thermische Verhalten mancher fü r die analytische Praxis
wichtiger Verbindungen. II. C'aC20 4 und SrC10 4. (I. vgl. C. 1939. II. 1340.) Inhaltlich
ident, mit der C. 1939. ü . 1825 referierten Arbeit. (roaimmiiKt na Coi-iiiicKiia YnuBepcirreTi. 'I>ii3«i;o-}latemax¡1ueck11 <I>ai;y.rreï7) [Annu. Univ. Sofia, Fac. physico-math.]
35. Nr. 2. 149— 67. 1938/39. Sofia.)
G o ttfr ie d .
Joseî Bitskei, Über die Volhardsche Methode und die grammetrische Bestimmung
des Chloridions. Die mit einigen Tropfen verd. H N 03 angesäuerte u. mit 2 g festem
NH jN03 versetzte Cl'-Lsg. wird tropfenweise unter ständigem Umrühren mit 20— 30 ccm
0,1-n. AgN03-Lsg. versetzt. Nach 5 Min. — unter ständigem Umrühren — gießt man
die Fl. sowie das zur 2— 3-maligen Dekantierung verwandte Waschwasser durch ein
vorbereitetes Filter ab. Darauf versetzt man die Fl. mit 1— 2 ccm Fe2(S04)3- (NH4)2S 04Lsg. u. titriert den AgN03-Überschuß mit 0,1-n. NH4CNS-Lsg. zurück. — Der Zusatz
von NH4N 03 verhindert die Adsorption von Ag fast vollständig. — Dieser Kunstgriff
ist auch für die gewichtsanalyt. Cl'-Best. verwertbar. Als Schutzlsg. zur AgCl-FäUung
empfiehlt Vf. eine Lsg. von je 4 g Thymol in 100 ccm Ä. oder Amylalkohol. Die Probelsg.
wird mit 10 ccm einer dieser Schutzlsgg. versetzt u. unter ständigem Umrühren nach
V o l h a r d titriert. (Z. analyt. Chem. 118. 164— 69. 1939. Budapest, Kgl. Ungar.
Pazmâny Péter Univ.)
E c k s te in .
J. H. van der Meulen, Bromojodometrische Untersuchungen. X I. Ist die Fluoresceinreaktion von Hahn spezifisch fü r Brcm ? (X . vgl. C. 1939. II. 1537.) Die von H a h n
(C. 1935. II. 2705) angegebene Rk. zum Nachw. geringer Br'-Mengen mit Fluorescein
in Ggw. von Chloramin u. Pufferlsg. (Vf. verwendet statt Na-Acetat + Essigsäure eine
0,5-iuol. H 3B 0 3-Lsg.) wird nachgeprüft u. bestätigt. Die Rk. ist aber nicht spezif. für
1940. I.
G- A n a l y s e .
L a b o b a t o b iu m .
1237
Br', sondern tritt auch mit Spuren J' ein, u. zwar noch leichter als mit Br'. Durch Be­
lichtung mit direktem Sonnenlicht oder hellem Tageslicht wird die Rotfärbung inten­
siver. Eine Unterscheidung von Br' u. J' ist dadurch möglich, daß bei geringer Er­
höhung des ph (Pufferlsg. von 31 g H3B 0 3 + 8 ccm n. KaOH im Liter) Br' keine Kot­
färbung mehr liefert, während mit J' sofort eine Braunfärbung entsteht, die rasch in
Rot übergeht. Wenn eine Lsg. neben J' nur wenig Br' enthält, ist letzteres meist seinschwer mit der Fluoresceinrk. nachweisbar. (Chem. Weekbl. 36. 702— 05. 21/10.
1939.)
R. K . M ü l l e r .
L. D. McVicker, Methoden zur Fluorbestimmung. Übersicht über die verschied.
Methoden. (Trans. Illinois State Acad. Sei. 30. 190— 91. 1938. Urbana, Hl., State Geological Survey.)
B runs.
H.
Spielhaczek, Beitrag zur Bestimmung des Fluors iniKryolilh nach der Methode
von A . Grreeff. Bei dem Verf. von G r e e f f (Ber. dtsch. ehem. Ges. 46 [1913]. 2511)
täuscht die Titration des F ' durch FeCl3-Lsg. in Ggw. von Si02 als jSTd. einen höheren
F'-Geh. vor, weil FeCl3 durch SiO, adsorbiert wird. Unbrauchbar wird das Verf., wenn
man mit einer größeren Menge SiO., — 2,5 g/g Kryolith, wie die Analysenvorschrift
lautet — aufschließt. Die Fehlerquelle, die durch Adsorption von FeCl3 an Si02 ver­
ursacht wird, läßt sich ausschalten, wenn man die Si02 vor der Titration abfiltriert. Li
diesem Falle erhält man völlig konstante, von der zum Aufschluß angewandten SiO„Menge unabhängige F'-Werte. (Z. analyt. Chem. 118. 161— 64. 1939. Aussig-Falkenau,
Chem. Werke.)
E c k s te in .
B.
Wurzschmitt und W . Schuhknecht, Nachweis und Bestimmung von Ortho-,
Pyro- und Metaphosphation nebeneinander. Zum qualitativen Nachw. der verschied.
Hydratationsstufen der Phosphorsäure nebeneinander wird zunächst durch Auflösen
von 0,2 g in 50 ccm W ., ohne zu erhitzen, eino Probelsg. hergestellt. Die Lsg. ist sofort
zu prüfen. Zur Prüfung auf Orthophosphat gibt man zu 5 ccm LoRENZscher MolybdatIsg., auf 0— 5° gekühlt, 2 ccm der ebenfalls gekühlten Probelsg.; bei Anwesenheit
von PO*3 - entsteht binnen 30 Sek. Gelbfärbung bzw. Trübung, während (P03_ )x erst
nach etwa 90 Sek. u. P20 , 4- noch später reagiert. Die Rk. gestattet noch 0,5°/o P 0 43~
im Gemisch mit anderen Phosphaten nachzuweisen. Zur Prüfung auf Pyrophosphat
werden 10 ccm der Probelsg. mit festem NH4J gesätt., mit einigen Tropfen Brom­
phenolblau u. solange mit HCl oder NaOH versetzt, bis eben Blaufärbung auftritt.
Hierauf fügt man 5 ccm 10%ig. ZnJ2-Lsg. (ebenfalls auf Bromphenolblau eingestellt) zu
u. erhitzt zum Sieden. P „0,4_ gibt einen weißen, flockigen Nd. u. zugleich muß infolge
des Freiwerdens von Säure die Farbe der Lsg. nach Gelb Umschlägen. Nachw. bis zu
0,5°/0. Bei der Prüfung auf Metaphosphat wird unterschieden zwischen Trimeta- u.
Hexametaphosphat. 10 ccm der Probelsg. werden mit Bromphenolblau u. mit 30%ig.
CHa-COOH bis zum Umschlag nach Gelb versetzt u. nach Zugabe von 1 ccm 10%igBaCl2-Lsg. aufgekocht. Hexametaphosphat gibt eine flockige, voluminöse Fällung,
während PO.,3- u. (P 03_ )3 keine, u. P20 74- nur in größerer Menge einen geringen
kryst. Nd. gibt. Ob (PÖ3“ )3 vorhanden, wird in einer gesonderten Lsg. gegen Phenol­
phthalein neutralisiert u. mit BaCl2-Lsg. in der Hitze P 0 43-, P20 74- u. (P 03- )„ aus­
gefällt u. im Filtrat das (P03“ )3 nach dem Ansäuern mit H N 03 als P 0 43- mit Molybdat
nachgewiesen. Zur quantitativen Best. der Phosphate nebeneinander wird eine GesamtP20 5-Best. nach L oren z vorgenommen, PO.,3- u. P20 74- werden gesondert bestimmt,
aus der Differenz ergibt sich der (P03~)x-Gehalt. Die titrimetr. Best. des Ps0 74- nach
B ritzke u . D ragunow (vgl. C. 1927. II- 1983) wird abgeändert. Die Lsg., ~ 100 ccm,
wird mit 6— 10 Tropfen eines Dimethylgelb-Methylenblau-Mischindicators versetzt u.
auf rein grünen Farbton neutralisiert. Dazu gibt man 25 ccm einer Zn-Salzlsg. (100 g
ZnJ2
200 g NH, J in 11), die ebenso neutralisiert wurde, u. titriert die bei der Um­
setzung zu Zn2P20 7 entstehende Säure mit NaOH zurück. Die Titerstellung der Lauge
erfolgt gegen bekannte Pyrophosphatlösung. Die Best. der H3P 04 beruht auf der
Extrahierbarkeit der mit Molybdat entstehenden Phosphormolybdänsäure mit organ.
Lösungsmitteln wie Essigester, A., Amylalkohol, Cyclohexanon u. Cyclohexanol. Hierbei
sind Pyro- u. Metaphosphorsäure genau wie Arsen- u. Kieselsäure nicht extrahierbar.
Zur Abtrennung der H3P 0 4 werden 100 ccm der klaren Lsg. in einen Scheidetrichter
mit Zweiweghahn gebracht, mit 15 g NaCl, 50 ccm 10%ig. NaiMo04-Lsg. u. 30 ccm
Essigester versetzt, kräftig durchgeschüttelt u. 15— 20 Min. in Eis gekühlt. Darauf
wird mit 50 ccm eiskalter n-HCl durchgeschüttelt, gekühlt, bis die Esterschicht klar
getrennt hat. Nach der Trennung wird die wss. Phase noch 3-mal mit je 30 ccm gekühltem
Ester ausgeschüttelt. Die Esterauszüge werden zur Trockne gedampft u. wie üblich
das Phosphat mit Molybdat bestimmt. Es wird ferr.er festgestellt, daß sich der P 0 ,3_Rest in Lsgg. von käuflichen, prim., sek. u. tert. Alkaliphosphaten z. B. gegen Zn2+
ganz verschied, verhält, auch wenn die Lsgg. durch Zugabe von Lauge oder Säure
1238
G.
An alyse.
L a b o k a x o b id m .
1 9 4 0 . T.
auf gleichen pn-Wert gestellt werden. Es wird auf das Vorliegen verschied. Polymere
geschlossen. (Angew. Chem. 52. 711— 15. 23/12. 1939. Ludwigshafen, I. G. Farben­
industrie Akt.-Ges., Unters.-Labor.)
B om m ek.
R . S. Manly, Eine Zusammenstellung von Mikromethoden fü r die Bestimmung von
Calcium und Phosphat. In 2 Tabellen sind Mikromethoden, die für die Best. von
weniger als 1 mg Ca oder P in Frage kommen, mit ihren wichtigsten Daten wie Ge­
nauigkeit, Art des Analysenmaterials usw. zusammengestellt. (Mikrochem. 27. 145
bis 153. 11/8. 1939. Bochester, New York, Univ., School of Medicine and Dentistry,
Dept. of Biochem. and Pharmacology.)
W OECKEL.
H.
A . Fredianiund B. J.Babler, ColorimetriscJiesVerfahrenzur Bariumbestimmung
Die neutrale Ba-Lsg. wird mit 3 Tropfen Eisessig u. 10 ccm 3 0 % ig - NH.,-Acetatlsg.
versetzt u. zum Sieden erhitzt. Dazu gibt man tropfenweise einen Weinen Überschuß
10°/oig. (NH4)2Cr04-Lsg. u. filtriert nach 30 Min. durch einen Glasfiltertiegel. Der Nd. wird
mit heißem W . gut ausgewaschen, in 10 ccm kalter HCl ( 1 : 1) gelöst, die Lsg. auf 100 ccm
aufgcfüllt u. die Gelbfärbung mit einer Vgl.-Lsg. bekannten BaCr04-Geh. verglichen.
Das Verf. eignet sich zur Best. kleiner Ba-Mengen bis zu 0,2 mg Ba/cem herab. Sr stört,
kann jedoch durch doppelte Umfällung entfernt werden. (Ind. Engng. Chem., analyt.
Edit. 11. 487— 89. Sept. 1939. Louisiana, State Univ.)
ECKSTEIN.
H.
Ginsberg, Die Grundlagen zur colorimetrischen Magnesiumbestimmung mittels
..Titangelb“ . Bei der colorimetr. Best. des Mg mit Titangelb, dem Na-Salz der Dihydrothio-p-toluidinsulfosäure wird die Fällung von Mg durch Alkalien bei gleichzeitiger Ggw.
dieses Farbstoffs u. eines Schutzkoll. ausgeführt. Die auftretende Farbe wird durch
das Vorhandensein von Farblack u. überschüssigem Farbstoff verursacht. Wie sich
aus den aufgestellten Farbkurven ergibt, liegt das Adsorptionsmaximum für dieses
Syst. bei 5460 A. Um die Eichkurve zu finden, werden für verschied. Mg-Konzz. die
Extinktionskurven bei wachsender Farbstoffkonz, ermittelt. Man erhält auf diese
Weise für jede Mg-Konz. eine anfangs gekrümmt, dann geradlinig verlaufende Kurve.
Die gerade Linie, die durch Verb. aller Anfangspunkte des geradlinigen Verlaufs der
verschied. Kurven resultiert, stellt die Eichkurvo dar. Allo auf ihr liegenden Punkto
entsprechen einem bestimmten eindeutigen Gleichgewicht zwischen Farbstoff u. Mg.
jedoch keiner stabilen Farblackbldg., denn bei Zusatz von Farbträger wird die Farb­
intensität erhöht u. strebt einem Maximum zu. Es handelt sich also hier nicht um
ehem., sondern um rein adsorptive Bindung, was auch für die Farblackbldg. zwischen
Al u. Eriochromcyanin-B nachgewiesen wurde. Zum Schluß wird durch rechncr. Über­
legungen die berechtigte Anwendung der entwickelten Meth. zur Mg-Best. bewiesen,
wobei jedoch immer mit Farbstoffüberschuß gearbeitet werden soll. (Z. Elektrochem
angew. physik. Chem. 45. 829— 33. Nov. 1939. Berlin.)
STRÜBING.
A.Beerwald, Über die Bestimmung geringerBerylliumkonzentrationen in Magnesiumlegierungen auf spektrographischem Wege. Zum spektralanalyt. Nachw. geringster BeKonz. (tausendstel °/„) nach der Meth. von S c h e i b e u . R i v a s (C. 1937. I. 4267) wird
die Analysenlsg. auf spektralreino Kohle (0,5 mm) gebracht, nach dem Trocknen mittels
des FE U SZN E R schen Funkenerzeugers bei voller Selbsinduktion u. Kapazität angeregt
u. sodann die Intensität des Be-Dubletts 3131,06 u. 3130,42 A untersucht. Trotz
g leich ze itig e r Anwesenheit von 8 % Al zeigt die Meth. bei g leich er Konz, der Lsgg.
gute Reproduzierbarkeit u. gute Empfindlichkeit für das Dublett in Abhängigkeit von
der Konzentration. Von Bedeutung ist außerdem das F e h le n jeglicher Schleierbildung.
Eine Vorfunkzeit von 2 Min. führt zu konstanter Intensität. Das gilt auch für die
Al-Linie 3050,07 A, weshalb bei Anwesenheit von Al auch das Linienpaar Be 3131,06/
Al 3050,07 A für die photoinetr. Auswertung benutzt werden kann. (Z. Elektrochem.
angew. physik. Chem. 45. 833— 35. Nov. 1939. Wintershall Akt.-Ges., Werk He­
ringen II.)
S trÜ B IN G .
Charles A . Peters, Majel H . Mae Masters und Chester L. French, Wasserstoff­
superoxyd bei der colorimetrischen Eisenbestimmung mit Bhodanid. Vff. empfehlen an
Stelle der üblichen KMn04-Lsg. zur Oxydation des F e " wechselnde Mengen H20 2. Bei
Verblassen der Botfärbung verursacht weiterer H20 2-Zusatz erneute Botfärbung.
Zuviel H20 2 dagegen führt zu einer störenden Gelbfärbung infolge Oxydation des CNS'.
(Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11. 502— 03. Sept. 1939. Amherst, Mass., State
College.)
E c k s te in .
Paul Klinger, D ie Bestimmung des Aluminiums im Stahl. II. Die Bestimmung
als Oxyd und Oxychinolat. (I. vgl. C. 1935. I. 3819.) Vf. prüfte an Hand eingehender
Unterss., bzgl. deren Einzelheiten auf das Original verwiesen werden muß, die Brauchbar­
keit folgender Reagenzien zur Al-Fällung nach: NH-, K J -K J 03, NH,NOs u. Oxin.
Gleichzeitig wurden die verschied. Möglichkeiten der Abtrennung des Fe vom Al (Ausäthem, Cupferronfällung u. Elektrolyse) sowie die NH3-Fällung in Fe-haltigen Lsgg.
1940. I.
G. A n a l y s e .
L a b o r a t o r iu m .
1239
untersucht. Anschließend wurde der Einfl. der üblichen Legierungsbestandteile, wie
Cu, Mn, Ni, Cr, Ti, V, Mo u. W , an einfach u. mehrfach legierten, bes. für diesen Zweck
erschmolzenen Stahlproben nach ausführlich beschriebenen Arbeitsvorschriften unter­
sucht u. ausgewertet. Die Unteres, zeigen, daß die Al-Best. als Oxyd sowie die als Oxychinolat nach den angegebenen Vorschriften sehr gute Werte liefern. (Arch. Eisenhüttemves. 13. 21— 36. Juli 1939. E sse n .)
E c k s t e in .
R . P. Forsyth und W . F. Barioot, Mangan und Chrom in Stahl. Modifizierte
Persulfatarsenitmethode. 0 s 0 4 wird als geeigneter Katalysator für die Persulfatarsenitmeth. bei Mn-Bestimmungen in Stahl angegeben. In Beincr Ggw. wird allerdings Cr8+
zu Cr3+ red., so daß bei Anwesenheit von Cr dieses bes. bestimmt werden muß, u. auf den
Mn-Geh. nur indirekt geschlossen werden kann. Eine Arbeitsvorschrift ist angegeben.
(Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 1 1 . 625. Nov. 1939. Cermiston, Südafrika, Chamber
of Mines Steel Producta, Ltd.)
B ru n s.
F.
M. Schein]akin und W . A . Pilipenko, Über Reaktionen des Resorcins mit
Niob- und Tantalverbindungen. Resorcin gibt mit Niob- u. Tantalverbb. in alkal.
-Medium gelbe, grüne u. blaue Verfärbungen, die jedoch nicht charakterist. sind, da
sich auch reine Resorcinlsgg. im alkal. Gebiete ähnlich verfärben. — Zum Vgl. werden
die Verfärbungen von Resorcinlsgg. mit Ce1+, Ce3+, Th, Pr, L a , Sr u. U untersucht.
Auch diese Verfärbungen sind nicht charakterist. u. hängen außerdem noch von der
Art der Base (NH4OH oder NaOH) ab. (Xumhicckhh JKypnaj. Ceprni A. JKypna.1
Oörneft Xhmuu [Chem. J. Ser. A, J. allg. Chem.] 8. (70.) 824— 27. Mai 1938. Lenin­
g r a d .)
K angro.
0 . Je. Swjaginzew und S. G. Namoradse, Bemerkungen zu der Abhandlung von
M . S. Platonow, N. Th. Kriwoschlykow und A . A . Marakajeio: „N eue qualitative Re­
aktionen auf Niob und Tantal.“ Die von P l a t o n o w u . Mitarbeitern (vgl. C. 1 9 3 7 .
II. 2719) zum qualitativen Farbnachw. von Nb, Ta u. Ti empfohlenen Reagenzien
Pyrogallol u. Resorcin w'erden geprüft. Während sich Pyrogallol gut bewährt, ist das
Resorcin als Reagens zu verwerfen, da die Verfärbungen für die genannten Metalle
nicht charakterist. sind (vgl. vorst. Ref.). (XiniHiecRun HCypHaji. Cepmt A. /Kypiia-i
Ofimeft XiiMinr [Chem. J. Ser. A, J. allg. Chem.] 8. (70.) 829. Mai 1938. Lenin­
grad.)
K angro.
b) O r g a n is c h e V e r b in d u n g e n .
Douglass F. Hayman, Eine modifizierte Beilstein-Probe au f Halogene in organischen
Verbindungen. Die auf Halogen zu prüfende Substanz wird in einem Schwalbenschwanz­
brenner 1 cm unter ein auf Rotglut erhitztes Rohr aus Monelmetall gehalten. Bei Ggw.
von Halogen färbt sich die Flamme grün bis blau. Bei einiger Übung oder mit Hilfe von
Kontrollproben läßt sich der Halogengeh. einigermaßen genau schätzen. Diese Probe
hat vor der von B e i l s t e i n angegebenen den Vorzug, niemals halogenfreie Stoffo als
halogenhaltig anzuzeigen. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 1 1 . 470. Aug. 1939.
Rahway, N. J., Merck & Co.)
W oeckel.
1. I. Strishewski, Bestimmung von Acetylen in flüssigem Sauerstoff. Der fl. 0.>
wird in einem Sonderapp, verdampft, 4— 5 Min. u. ein zweites Mal 10 Min. lang NH3
durchgeleitet u. das gasförmige Acetylen in 10 ccm eines Absorptionsmittels aufgefangen,
das aus 1 g Cu(N03), in 10 ccm W . durch Zusatz von 4 ccm 20— 21 °/0ig. NH3, 3 g salzsauren Hydroxylamins sowie 6 ccm 3%ig. Gelatinelsg. u. rasche Verdünnung mit W .
bis 50 ccm hergestellt wird. Die auftretende rotviolette Farbe wird mit einer Vgl.-Lsg.
von bekanntem Acetylengeh. verglichen. Bei einem Acetylengeh. von
1,12 ccm/1 Ö2
wird das Absorptionsmittel ohne Gelatine hergestellt, der gebildete Nd. filtriert u.
nach STRISHEW SKI (C. 1 9 3 7 . n . 3785) gewichts- oder maßanalyt. weiter bestimmt.
(ABTorenaoe /lejo [Autogene Ind.] 1 0 . Nr. 9. 30— 31. Sept. 1939. Moskau,
I. Autogenfabrik.)
POHL.
Aristid V . Grosse und Richard C. Wackher, Eine quantitative Bestimmung von
aromatischen Kohlenwasserstoffen durch eine neue Methode. Eine einfache Meth. zur
schnellen quantitativen Best. von aromat. KW-stoffen in KW-stoffgemischen mit einem
Kp. zwischen 70 u. 125° wurde entwickelt. Das rein physikal. Verf. fußt darauf, daß
alle gesätt. KW-stoffe, Paraffin sowohl wie mono- u. polycyol. Naphthene, unabhängig
von ihrem Mol.-Gew. prakt. eine konstante spezif. Dispersion von 99 ± 1 zeigen. Die­
jenige der aromat. KW-stoffe u. der Olefine ist wesentÜeh höher. In 1. Annäherung ist
die Zunahme der spezif. Dispersion der aromat. KW-stoffe u. der Olefine eine gradlinige
Funktion ihrer Konzentration. Bei Olefinen ist die Zunahmo mit annehmbarer Ge­
nauigkeit der Bromzahl proportional, ganz gleich, ob die Konz, durch Mischen eines
Olefins mit gesätt. KW-stoffen geändert oder die Veränderung durch Änderung der
1240
G.
A n alyse.
L a b o k a t o b iu m .
1940. I.
Anzahl C-Atome im Mol. selbst hervorgerufen wird. Die einzigo Ausnahme sind Diolefino
mit konjugierter Doppelbindung. Konjugation ergibt abnorm hohe spezif. Dispersion.
Es muß also auf konjugierte Doppelbindungen geprüft werden. Solche Olefine können
nach der D lE L S -A L D E R -R k . entfernt werden. — Die spezif. Dispersion wird mit einem
gewöhnlichen A b b e - , oder für genauere Messung mit einem P U L F R IC H -R efra k tom eter
gemessen. — Die Theorie wird a n einer Reihe synthet. Gemische geprüft, der Einfl. der
Temp. u. der von 0 , S, N u. Halogen wird untersucht. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit.
11. 614— 24. Nov. 1939. Riverside, 111., Universal Oil Products Company.) B r u n s .
P. Duquenois und Faller, Nachweis und Bestimmung von organischen stickstoff­
haltigen Basen und Alkaloiden mit Hilfe von Reineckes Salz. Das von CHRISTENSEN
(J. prakt. Chem. 45 [1892], 456) als Alkaloidfällungsmittel vorgeschlagene REINECKESalz, [Cr(NH3)2(SCi\).1]NH1 + 1I20 , gibt mit aliphat. u. aromat. Aminen, vielen
heterocycl. Basen u. zahlreichen Alkaloiden unlösl. oder sehr schwer lösl. Ndd., die
zur quantitativen Best. dienen können. Quaternäre Ammoniumsalze (Neurinbromid,
Cholinchlorid) geben die am schwersten lösl. Prodd.; tert. Amine u. die meisten Bek.
aliphat. Amine werden sofort gefällt. Die Reineckatc der prim, aliphat. Amino fallen
erst nach 24 Stdn. quantitativ aus, Anilin reagiert sofort. Heterocycl. Basen geben
teilweise nur in schwach saurer Lsg. quantitative Fällungen. Proteine geben sofort
Trübungen, die sich beim Erwärmen koagulieren. Phenylhydrazin gibt naoh einigen
Stdn. einen Nd., Hydroxylamin gibt eine schwache Trübung, Aldoxime, Hydrazin­
salze, Amide, Uretban, Barbitursäuren, Kreatin, Purinbasen liefern negative Resultate.
Amino, die außer NH2 saure Gruppen enthalten, wie Pikramidsäure, Adrenalin, geben
keine Ndd.; über das Vcrh. von Aminosäuren vgl. D a k i n (C. 1 9 3 3 .1. 2673). Guanidin
u. Methylguanidin werden vollständig gefällt; die Fällung des Arginins beginnt nach
10 Min. u. ist nach 24 Stdn. vollständig. — Atropin, Hyoscyamin, Homatropin, Scopolamin, Cocain, Emetin, Chinin, Chinidin, Cinchonin, Cinchonidin, Morphin, Papaverin,
Strychnin, Brucin, Pilocarpin, Spartein, Stovain, Nicotin, Cicutin, Pyridin, Trigonellin,
Cholin u. Cadavenin lassen sich mit R E IN E C K E -S alz quantitativ bestimmen; das Verf.
ist in manchen Fällen, bes. bei Morphin, der Best. als Silicowolframat überlegen. —
Auf mikrochem. Wege läßt sich 1 Teil Brucin neben 500 Teilen Strychnin u. 1 Teil
Strychnin neben 10 000 Teilen Brucin nachweisen; Bcnzoylekgonin, Ekgonin u. Methyl­
ekgonin geben Ndd., deren Krystallform sich von denen des Cocains sehr charakterist.
unterscheiden. Morphin gibt in neutraler Lsg. große Rhomben, während die übrigen
Opiumalkaloide in neutraler Lsg. amorph gefällt werden. (Bull. Soc. chim. France,
M6m. [5] 6 . 998— 1008. Juni 1939. Straßburg, Faculte do Pharmacie.) O s t e r t a g .
Angelo Castiglioni, Über eine quantitative Bestimmung von Schwefelkohlenstoff.
(Vgl. C. 1939. I. 3427.) Zur Best. von CS2 in alkoh. Lsg. eignet sich Piperazin, das
in der ca. 4— 5-fachen Menge des CS2, in möglichst wenig konz. A. gelöst, unter Um­
rühren zugesetzt wird. Nach 30 Min. Stehen wird der gelbliche Nd. (Additionsverb.
C4H 10N2 CS2) abfiltriert, mit A. u. A. gewaschen, bei 105° getrocknet u. gewogen.
Gasförmiges CSa, auch in Gasgemischen, wird gleichfalls beim Durchperlen durch
wss.-alkoh. Piperazinlsg. quantitativ in genannter Form ausgefällt. (Ann. Chim.
applicata 29. 196— 98. Mai 1939. Catania, Kgl. Univ., Inst. f. Warenkunde.) B o h n e .
William Seaman, Die Bestimmung von Anthrachinon-l,8-disulfosäure. Eine mikro­
skopische Methode, die in Gegenwart von bestimmten anderen Anthrachinonsulfosäuren und
Schwefelsäure brauchbar ist. Dio Meth., die die Best. von Anthrachinon-l,8-disulfosäure
in Ggw. von Anthrachinon-l,5-disulfosäure u. H,S0., gestattet, beruht darauf, daß
beim Behandeln dieses Säuregemisches mit BaCl2 unter bestimmten Bedingungen das
Ba-Salz der 1,8-Säure in einer Form gefällt wird, die seine Unterscheidung von den
beiden anderen Ba-Salzen unter dem Mikroskop erlaubt. Es bildet nämlich anisotrope,
prismat. Krystallo mit paralleler Extinktion, während die beiden anderen Ba-Salze bei
gowöhnlichen Vergrößerungen amorph erscheinen. Beim Betrachten der Fällung
zwischen gekreuzten Nicols erscheint das Ba-Salz der 1,8-Säure in Form von glitzernden
Flecken oder Prismen, die neben den schwarzen oder grauen Aggregaten der beiden
anderen Ba-Salze leicht gezählt werden können. Wird diese Zählung nach einem be­
stimmten Syst. durchgeführt, so besteht eine quantitative Beziehung zwischen der
Zahl der Krystalle u. dem Prozentsatz der 1,8-Säure in dem Ausgangs gemisch. Diese Be­
ziehung wurdo für Gemische mit 20% H2S 04, 0— 20% 1,8-Säure u. 60— 80% 1,5-Säure
festgelegt. Der wahrscheinliche Fehler für eine Einzelbest, beträgt ± 0 ,5 % (absol.)
1,8-Säure. Anthrachinon-2,6-disulfonsäuro stört, da ihr Ba-Salz anisotrope Nadeln
bildet, dio mit den Krystallen der 1,8-Säure mitgezählt werden. Bei Ggw. von Anthraohinon-2,7-disulfosäuro u. Anthrachinon-2-sulfosäure fallen die Werte für die 1,8-Säure
zu niedrig aus. Für die Best. von Anthrachinon-l-sulfosäure in Ggw. von Anthrachinon-
1940. I.
G.
Analysk.
L a b o r a t o r iu m .
1241
2-sulfosäure läßt sich wahrscheinlich eine auf dem gleichen Prinzip beruhende Meth.
entwickeln. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 1 1 . 465— 69. Aug. 1939. Bound Brook,
N . J., Calco Chem. Comp., Inc.)
W OECKEL.
A . Eitel und G. Lock, Beitrag zur Bestimmung aromatischer Aldehyde. Die Meth.
von H oughton (C. 1 9 3 4 . I. 3891) zur Best. von Aldehyden als 2,4-Dinitrophenylhydrazone wurde von Vff. verbessert u. lieferte genaue Besultate (vgl. Tabellen im
Original). Vff. arbeiteten in alkoh. oder Dioxanlsg. u. verwendeten pro Millimoi
Aldehyd 100 ccm eines Beagens, das durch Lösen von 2,5 g Dinitrophenylhydrazin in
50 ccm konz. H2S 04 u. Verdünnen mit 950 ccm W . hergestellt wurde. — B e s t . v o n
B e n z a l d o h y d . In säurefreiem A. oder Dioxan gelöster Benzaldehyd (durch Aus­
schütteln der äther. Lsg. mit Soda u. Dest. im N2-Strom entsäuert) wird zu der Dinitrophenylhydrazinlsg. gegeben, mit W . verd. u. gerührt. Abtrennung des Nd.,
Waschen mit H2S 04 u. W. oder nur mit W. u. Trocknen bei 110°. Ebenso wurden
o-Chlorbenzaldehyd (Reindarst. durch Verseifen von o-Acettoluidid, Überführung in
o-Chlortoluol, Bromierung zu o-Chlorbenzalbromid u. Verseifung mit Gemisch aus
konz. u. rauchender H sS 04, Entsäuerung der äther. Lsg. mit Soda u. Dest. im N,Strom), m-Chlorbenzaldehyd (Darst. ans m-Nitrobenzaldehyd) u. p-Chlorbenzaldehyd
bestimmt. — 2,4-Dinitrophenylhydrazon von Benzaldehyd, rotgelbe Krystalle, F. 238°,
von o-Chlorbenzaldehyd, ziegelrote Krystalle, F. 209°, von m-Chlorbmzaldehyd, bordeaux­
rote Krystalle, F. 248°, von p-Chlorbenzaldehyd, hellbraune Krystalle, F. 264°. Sämt­
liche Hydrazone aus Xylol umgelöst; FF. = korrigiert. (Mh. Chem. 7 2 . 385— 91.
Sept. 1939. Graz u. Wien, Techn. Hochsch.)
RlE N A CK ER .
A . P. Dunlop und Floyd Trimble, Bestimmung von Furfurol in einer Furfurolfurfurylalkohollösung. Unterss. der Einflüsse von Temp., pri, Aldehydkonz, bei der
Best. von Furfurol mittels NaIIS03 führte zur Verbesserung der Methode. Nach an­
gegebener Arbeitsvorschrift ist es möglich, den Furfurolgeh. in Furfurylalkohollsgg.
sohneil u. hinreichend genau zu bestimmen. Bei Lsgg. mit hohem Furfurolgeh. liegt die
Genauigkeit innerhalb von 1 % . Größere Abweichungen wurden beim Arbeiten mit
Lsgg. niederen Furfurolgeh. gefunden. — Die Unterss. zeigten, daß Furfurol in Furfurylalkohol beim längeren Stehen Veränderung erleidet, die die Löslichkeit in W . beeinflußt
u. zu hohe Ergebnisse liefert. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 1 1 . 602— 03. Nov. 1939.
Chicago, Quaker Oats Company.)
B ru n s.
Alexander Schönberg und Abdel Fattah A ly Ismail, Eine Farbreaktion von
Maleinsäureanhydrid, p-Benzochinon und ihren partiell substituierten Derivaten. Wird
eine Spur von Maleinsäureanhydrid (I) zu einer farblosen Lsg. von Triphenylphosphin
in Chlf. oder Bzl. hinzugefügt, so entsteht sofort eine orangerote Färbung. Der gleicho
Effekt wird mit monosubstituierten Deriw. von I, wie Cüraconsäure-, Monochlormaleinsäure- u. cis-Aconitsüureanhydrid beobachtet. Dagegen geben die disubstituierten
Deriw. von I, wie Dimethyl-, Diphenyl- u. Diacetoxymaleiniäureanhydrid, diese Rk.
nicht. Ebenso fehlt diese Bk. bei der Maleinsäure, ihrem Dimethylester, Succinanhydrid
0
u. trans-Aconitsäureanhydrid. Dagegen tritt die Rk. bei p-Benzou
chinon u. den Deriw. desselben auf, bei denen nicht alle H-Atome
“
C
C
substituiert sind, wie 2,6-Dichlorchinon u. Thymochinon (3-Isopropyl__C___ c _
p-benzochinon). Die Farbrk. scheint für die nebenst. Gruppierung
u
charakterist. zu sein, wenn sie einen Teil der oben erwähnten Ringsystemo bildet. Das Auftreten der Farbrk. beim Itaconsäureanhydrid
kann durch eine Isomerisierung der letzteren zu Citraconsäureanhydrid erklärt werden.
D:o Farbrk. wurdo bei Anthrachinon, 2,3-Diehlornaphthochinon, Phenanthrenchinon
u. 2,6-Dimethylpyron nicht beobachtet. (Nature [London] 1 4 4 . 910. 25/11. 1939.
Abbassia, Cairo, Fouad I-Univ.)
K le v e r .
Edward T. Illing, Zum Nachweis von Benzoesäure nach Mohler. Das schnelle
Verblassen der Farbe nach Verdünnen der Lsg. beim Nachw. von Benzoesäure nach
M o h l e r (vgl. hierzu I l l i n g , C. 1 9 3 2 . H. 463) beruht auf Bldg. von m-Diaminobenzoesäure. Dies läßt sich vermeiden, wenn an Stelle von W . eine Lsg. zugesetzt wird, die
bereitet wird wie folgt: 2 g K N 0 3 in 40 ccm W . werden versetzt mit 20 ccm konz.
H2SO<, dann unter Kühlung mit einer Mischung von 200 ccm W. u. 100 ccm NH3
(D. 0,880) u. endlich mit einer Lsg. von 0,8 g Hydroxylaminchlorhydrat in 40 ccm
Wasser. (Analyst 6 4 . 586. Aug. 1939. Taunton, Somerset.)
B ohne.
Raybum Dunn, Kaoru Inouye und Paul L. Kirk, Die Mikroskopie der Amino­
säuren und ihrer Verbindungen. IV. Pikrolonate. (III. vgl. CUNNINGHAM, C. 1 9 3 7 .
H. 2223.) Pikrolonsäure ist ein sehr geeignetes Reagens auf Aminosäuren. Von den
2? untersuchten Aminosäuren, natürlich vorkommenden u. synthet., bildeten alle mit
Pikrolonsäure krystallin. Rk.-Prodd., die allerdings auf Grund ihrer Kryetallform, es
1242
Gr- A n a l y s e .
L a b o b a t o b iu m .
1940. I.
sind meist in Rosettenform angeordnete Nadeln, nicht immer zu unterscheiden sind,
wohl aber durch ihre Brechungsindices. Die Darst. der Pikrolonate erfolgte gewöhnlich
durch Erwärmen von einigen Krystallen der Aminosäure u. etwas Pikrolonsäurc in
einigen Tropfen W . auf einem Objektträger bis zur Lösung. Beim Erkalten kryst. das
Salz aus u. wurde gewöhnlich direkt, manchmal aber erst nach dem Umkrystallisieren
untersucht. Alanin-. Bündel von langen, gelben, nadelförmigen Prismen, anisotrop,
parallele Ext., negativo El. (Ext. = Extinktion, El. = Elongation). Nt = 1,575.
N2 = 1,580. Arginin: a) Peine fast farblose bis gelbbraune Nadeln. Nj = 1,716,
Nj — 1,580. b) Rosetten von hellgelben Nadeln, anisotrop, parallele Ext., positive
El. wie auch bei a. c) Gelbbraune, gefiederte, isotope Krystalle, N = 1,578. Asparaginsäürc: a) Derbe, gelbe, nadelförmige Prismen, anisotrop, parallele Ext., positivo El.,
Nj < 1,527, 1,527 > N„ > 1,512. b) Rosetten von feinen gelblichbraunen Prismen,
anisotrop, parallele Ext., negative El., Nj u. N2 > 1,740. Cystein: Bündel von kurzen,
nadelförmigen, gelblichbraunen Prismen, anisotrop, parallele Ext., negativo El., Ni ü.
X 2 > 1,740. Cystin: Büschel von feinen, bräunlichgelben Nadeln, anisotrop, parallele
Ext., positive EI., N, = 1,600, N 2 = 1,548. Dibronüyrosin: a) Garben von feinen,
bräunlichgelben Nadeln, anisotrop, parallele Ext., positive EL, Nj > 1,740, 1,616 >
Na > 1,549. b) Unregelmäßige Gruppen von fast farblosen, nadelförmigen Prismen,
anisotrop, schiefwinklige Ext. bei ca. 44°, negative EL, Nj < 1,549, N 2 > 1,580. Dichlortyrosin: Aus dem zunächst öligen Pikrolonat scheidet sich nach dem Erhitzen
u. teilweisen Abkiihlen ein feinkörniger Nd. ab, der bei weiterem Abkühlen auf Zimmertemp. in dichte sphär. Rosetten von fast faserigen Krystallen übergeht. Anisotrop,
parallele Ext., positive EL, 1,740 > N, > 1,698, 1,633 > N2 > 1,618. Dijodlyrosin:
Scheidet sich wie Dichlortyrosin zunächst ölig ab u. geht schließlich in ungefähr kreis­
runde Rosetten von feinen, gelblichbraunen Nadeln über. Anisotrop, parallele Ext.,
positive EL, Nt u. N„ nicht meßbar. Glutaminsäure: Kleine Prismen, anisotrop, parallele
Ext., negative EL, N, = 1,574, N2 = 1,596. Glycin: Dichte Rosetten von feinen,
nadelförmigen, gelblichbraunen Prismen, anisotrop, parallele Ext., positivo EL, N, =
1,616, N2 — 1,531. Histidin: Die Fällung von Histidin erfolgt sofort u. wahrscheinlich
quantitativ in gelblichbraunen, kreisrunden Rosetten von feinen nadelförmigen Prismen,
anisotrop, parallele Ext., positive EL, Nt = 1,616, N2 = 1,557. O xypyrdin: Rosetten
von feinen nadelförmigen Prismen, anisotrop, parallele Ext., positive El., N, = 1,658,
N2 = 1,493. Oxyvalin: Aus öligen Tropfen entstehen beim Rühren unregelmäßige
Rosetten von derben nadelförmigen, gelbbraunen Prismen, anisotrop, parallele Ext.,
positive EL, Nj = ca. 1,56, N2 = ca. 1,54. Isoleucin: Rosetten von fast faserigen,
gelben Prismen, anisotrop, parallele Ext., positivo EL, Ni == 1,610, N» = 1,520. Iso­
serin: a) Kurze, gelbe, starkbrechende, sechsseitige Prismen, anisotrop, parallele Ext.,
Vorzeichen der El. nicht bestimmbar. Nj > 1,740, N2 = ca. 1,70. b) Kurze, fast
faserige, braune Nadeln, anisotrop, parallele Ext., positive EL, N, = 1,608, Na = 1,520.
c) Garben von kurzen, braunen, nadelförmigen Prismen, anisotrop, parallele Ext.,
positive EL, Nj = 1,660, N™ = 1,529. Leucin: Aus der öligen Abscheidung entstehen
beim Rühren asymm. Rosetten von langen, gelben, nadelförmigen Prismen, anisotrop,
parallele Ext., positivo EL, Nx = 1,617, N2 = 1,527. L ysin: Büschel von kleinen
bräunlichgelben Nadeln, die in unregelmäßige Rosetten von ziemlich langen, rötlich­
braunen Krystallen übergehen, anisotrop, parallele Ext., positive EL, Nj = 1,645.
N« = 1,520. Methionin: Bündel von dunklen, spitzen, nadelförmigen Prismen, anisotrop,
parallele Ext., positive EL, N , = ca. 1,62, N 2 = 1,494. Norleuzin: Dichte Rosetten
von ziemlieh groben prismat. Nadeln, anisotrop, parallele Ext., negative EL, 1,740 >
Ni > 1,658, 1,740 > N2 > 1,658. Norvalin: a) Bündel von gelblichbraunen Nadeln,
anisotrop, parallele Ext., positive EL b) Rosetten von derben nadelförmigen Prismen,
anisotrop, parallele Ext., negativo EL, N, = 1,684, N , > 1,74. Phenylalanin: a) Ro­
setten von braunen Nadeln, anisotrop, parallele Ext. b) Gelbe, sechsseitige Platten,
anisotrop, Nj u. N2 > 1,74. Prolin: Gelblichbraune Dendriten von feinen Nadeln,
anisotrop, parallele Ext., Nj = 1,530, N 2 = 1,605. Serin: a) Gelbbraune Nadeln,
anisotrop, schiefwinklige Ext., bei 35— 40°, positive EL, N, = 1,567, N2 = 1,530.
b) Rosetten von hellgelben Nadeln, anisotrop, parallele Ext., negative El. Tryptophan:
Starkbrechende isotrope M. von unbestimmter Form, N = 1,712. Tyrosin: Unvoll­
ständige Rosetten von spitzen nadelförmigen, dunklen Prismen, anisotrop, schief­
winklige Ext. bei 35— 37°, positive EL, Nj = 1,596, N2 = 1,529. Valin: Unvollständige
Rosetten von langen, nadelförmigen, gelblichbraunen Prismen, anisotrop, parallele
Ext., negative EL, Nx = 1,549, N2 > 1,740. d,l-a-Amino-n-valeriansäure: Bündel von
nadelförmigen Prismen, anisotrop, parallele Ext., negative EL, Nr = 1,685, N2 > 1,740.
(Mikrochem. 27. 154— 60. 11/8. 1939. Berkeley, Univ. of California, -Medical School,
Div. of Biochem.)
W OECKEL.
1940. I .
Gr- A n a l y s e .
L a b o r a to r iu m .
1243
c) B e s t a n d t e i le v o n P f l a n z e n u n d T ie r e n .
G.
Barac, Einzelheiten über die Technik der Phosphorbestimmung nach Bell-DoisyBriggs. Die Meth. von B e l l - D o i s y - B r i g g s ist für die Best. des P selbst in Komplexen
biol. Medien spezifisch. Sie ist quantitativ, wenn man beim Arbeiten mit 2 ccm Sulfomolybdänsäure u. 1 ccm Sulfithydrochinonreagens zu große Verdünnungen über 40 ccm
vermeidet. Zusatz von gerinnungshemmenden Mitteln in n. Ausmaße zu biol. Fll.
beeinflußt die Genauigkeit der Meth. nicht. (Bull. Soc. Chim. biol. 21. 139— 42. 1939.
Lüttich, Univ., Medizin. Klinik u. Poliklinik.)
G eh rk e.
F.
E . Read, D ie Bestimmung von Mangan, besonders in biologischem Material.
Verbesserungen an Methoden der Mn-Best., die auf Oxydation mittels Perjodat u.
Best. des gebildeten MnO.,'-Ions beruhen. (Analyst 64. 586— 87. Aug. 1939. Greenford,
Middlesex.)
'
B ohne.
J. T. Sullivan, Bestimmung von Cyanwasserstoff mit der Pikrinsäuremethode und
dem KWSZ-Photometer. Es wird ein Verf. zur B e s t. kleiner Mengen HCN in einzelnen
Weißkleepflanzen vorgeschlagen, das das KWSZ-Photometer zur Messung der Farb­
änderung in der alkal. Pikrat-HCN-Rk. verwendet. HCN kann so in Mengen von
0,01— 0,20 mg ermittelt werden. (J. Assoc. off. agric. Chemists 22. 781— 84. Nov. 1939.
Pennsylvania, State Coll., U. S. Regional Pasture Res. Labor.)
B e h r le .
Robert Henry Aders Plimmer und John Lowndes, Analyse von Proteinen
X . Weitere Prüfung der van Slykeschen Methode, und Bestimmung von Tryptophan
durch Bromierung. (IX. vgl. C. 1938. I. 4 1 9 5 .) Vff. bestätigen die Beobachtung,
daß Cystin beim Kochen mit 2 0 % ig - NaOH-Lsg. NH3 abgibt u. finden, daß andere
Oxyaminosäuren (Serin, Isoserin usw.) unter diesen Bedingungen auch NH3 abgeben.
Arginin kann deshalb aus der Summe der Werte der Diamino- u. Monoaminofraktion
nicht bestimmt werden. Die direkte B e st. von Lysin in der v a n S L Y K E schen Fraktion
nach Entfernung von Histidin, Arginin u. Cystin wurde versucht. Vff. finden, daß
Tyrosin nach der Meth. von F o l i n -C i o c a l t a u (J. biol. Chemistry 7 3 [1 9 2 7 ]. 627)
in der Monoaminofraktion der v a n S L Y K E schen Meth. bestimmt werden kann. Die
Best. von Tryptophan durch Bromierung ergibt dieselben Resultate wie die colorimetr. Meth. von F o l i n -C i o c a l t a u . (C . R. Trav. Lab. Carlsberg, S6r. chim. 2 2 .
434— 40. 1938. London, St. Thomas’s Hosp., Med. Sehool, Chcm. Dep.) S c h o l t i s .
Hans H. Ussing, Analyse von Proteinen mit H ilfe von deuteriumhaltigen Amino­
säuren. (Vgl. C. 1939. I. 689.) Es wird eine Meth. zur Best. von Aminosäuren in
Proteinen durch Zusatz von entsprechenden D-haltigen Aminosäuren u. nachfolgender
Berechnung des Verhältnisses der schweren u. der n. Aminosäure angegeben. Als Bei­
spiel wird die Best. von Leucin in hydrolysiertem Protein u. Hämoglobin unter Zu­
satz von D-haltigem d,l-Leucin beschrieben. Es ist anzunehmen, daß diese Meth.
sich auch zur Best. von Alanin, Valin, Isoleucin u. Asparaginsäure eignet. (Nature
[London] 144. 977. 9/12. 1939. Kopenhagen, Univ., Lab. of Zoophysiologie.) K l e v .
A . Schramme, Zur Bestimmung der Sterine. Vf. empfiehlt zur Best. des Unverseifbaren, nur peroxydfreien A. zu verwenden u. keinen PAe., der oft zu niedrige
Werte ergibt. Die Best. der Sterine erfolgt im isolierten Unverseifbaren nach erneuter
Verseifung des zuerst erhaltenen A.-Extraktes. Das Unverseifbare wird nach dem
Trocknen bei 105° in Chlf. gelöst u. mit A. auf 100 ccm aufgefüllt. Zur Fällung wird
dann eine Lsg. davon verwendet, die ca. 10 mg freier Sterine enthält, während bei
techn. Sterinen 0,2— 0,25 g in 100 ccm Chlf.-A. gelöst werden. Von dieser Lsg. werden
5 ccm zur Analyse verwendet. Die sterinhaltige Lsg. wird mit 5 ccm heißer DigitoninIsg. (1: 100/A. 80°/oig) auf dem W.-Bad erwärmt u. nach 20 Min. auf ca. 5 ccm eingedampft. Nach dem Stehen über Nacht wird der Nd. mit 80°/oig. A. auf einen Sinter­
tiegel gespült, mit Aceton u. heißem W. digitoninfrei, mit Aceton nachgewaschen u.
bei 105° getrocknet. Bei unreinen Sterinen wird empfohlen, auch noch mit Chlf. nach­
zuwaschen. Zur Überführung der Digitonide in die Acetate wird nach den üblichen
Methoden acetyliert. (Fetto u. Seifen 48. 443— 44. Aug. 1939. Hamburg, Labor, d.
Hansa-Mühle A.-G.)
Neu.
d)
M e d iz in is c h e u n d t o x ik o lo g is c h e A n a ly s e .
Frederick Proescher und A . M. Moody, Die Ermittlung des Blutes mittels Chemiluminescenz. Das 3-Aminophthalsäurehydrazid (Luminol) in alkal. Lsg. ist in Ggw.
geringer Mengen von H20 2 ein aUg. Reagens auf Peroxydasen wie Leukomalachitgrün,
Benzidin, Phenolphthalein u. andere. Während Leukomalachitgrün eine Farbrk.
mit H 20 , gibt, löst Luminol eine briUante Luminescenz im Dunkeln aus. Diese kann
photograph. auf orthochromat. Platten festgehalten werden mit einer Belichtungszeit
von Eh-6 Sekunden. Es ist außerordentlich reaktiv auf Hämatin. Anorgan. Kataly-
1244
Cr- A n a l y s e .
L a b o b a t o b iu m .
1940. I.
satoren, wie Hypochlorite, Manganperoxyd, Ferricyanid. Koll. Pt, Osmiumtetroxyd
sowie Goldchlorid kommen bei forens. Unteres, nicht in Betracht. Das zu unter­
suchende Blut wird auB dem Material mit 10— 15% HCl extrahiert u. nach Filtration
alkal. gemacht u. mit dem Reagens gemischt. Vff. geben eine ehem. Erklärung für
den Rk.-Mechanismus. (J. Lab. clin. Med. 24. 1183— 89. Aug. 1939. San Jose, Santa,
Clara County Hosp. San Francisco.)
B a e r tic h .
A . Eldahl, Messung von p u im Blut durch eine Glaseleklrode. Ausführliche Be­
schreibung einer für dio Klinik geeigneten Apparatur. (Nordisk Med. 3. 2935— 38.
30/9. 1939.)
R o th m a n n .
A . Eldahl, Bestimmung von p u im Blut in verschiedenen Altern, bei Krebs und bei
Hypertensionen. Mit zunehmendem Alter steigt die pu im Blut; bei Patienten mit
Krebs u. Hypertensionen konnte keine Steigerung gefunden werden. (Nordisk Med.
3 . 2938— 40. 3 0 /9 . 1939. Kopenhagen, Bispebjerg Hospital.)
ROTHMANN.
Rsué WMf£, Eine niue Mzthoie zur Mikrobestimmung von Magnesium im Blut­
serum mittels der photoelektrischen Colorimetrie. Mit Oxychinolin gibt Mg eine Komplex­
verb., die ausfällt u. mit FeCl3 eine tief grünschwarze Färbung gibt, deren Intensität
dann im photoelektr. Colorimeter von M e u n i e r gemessen werden kann. (C. R. Séances
Soo. Biol. Filiales Associées 127.1445— 16. 1938. Faculté de médecine, Labor, de chimie
médicale.)
ABDERHALDEN.
Clifîord C. Franseen, Channing C. Simmons und Regina McLean, Die Phos­
phatasebestimmung zur Differenlialdiagiwse bei Knochenerkrankungen. Phosphatase­
bestimmungen im Blut bei Fällen von Ostitis doformans, Myelom, Hyperparathyreodismus, Carcinommetastasen in den Knochen, Knochensarkomen u. E w i n g s Tumoergaben, daß diese Meth. für differentialdiagnost. Zwecke brauchbar ist. Eine Phos­
phatasevermehrung kommt durch die intrazelluläre Aktivität der Osteoblasten zu­
stande. Die Beziehungen zwischen Phosphataseaktivität u. Ca-, P- u. Serumeiweiß­
spiegel des Blutes bei den genannten Krankheiten werden erörtert. (Sugery, Gynecoi.
Obstetr. 68. 1038— 46. 1939. Boston, Mass., Harvard Univ.)
ABDERHALDEN.
Joseph M. Looney und Anna I. W alsh, Die Bestimmung von Globulin und
Albumin im Blutserum mit dem photoelektrischen Colorimeter. Die Meth. soll für diagnost.
Zwecke an Stelle der Arbeitsweise von H o w e (J. biol. Chemistry 49 [1921]. 109)
verwendet werden. — Das Gesamtprotein wird in l% ig . Verdünnung des Serums in
Ggw. von Gummi Ghatti ausgefällt. Das Globulin wird in 10%ig. Verdünnung durch
halbe Sättigung mit (NH1)sS 01 in Ggw. desselben Schutzkoll. erhalten. Die Meth.
kann in 0,2-moI. Serum in 5— 10 Min. durchgeführt werden. (J. biol. Chemistry 130.
635— 39. Okt. 1939. Worcester, Worcester StateHospital.)
H esse.
A . Marenzi und E. Lida, Vergleichende Studie über die Methoden zur Bestimmung
des Hämoglobins. Vff. vgl. die Genauigkeiten der Methoden zur Best. des Hämoglobins
nach VAN SLYK E u. H i l l e r , S e n d r o y , W o n g , B ü R K E R , mit dem Hämometer von
Z e i s z - I k o n , nach NEWCOMER u. nach H e l l i g e . Als wahrscheinlicher Fehler der
Einzelbest, finden sie für die Methoden in der angegebenen Reihenfolge: 0,06, 0,06, 0,05,
0,09, 0,09, 0,50, 0,18. Sie empfehlen für laufende Verss. die Anwendung der Meth.
von W ONG, u. zur Eichung der Hämatometer die Meth. nach v a n S l y k e u . H i l l e k .
(C. R. Séances Soc. Biol. Filiales Associées 129. 1267— 69. 1939. Buenos Aires, Med.
Fakultät, Physiol. List.)
G eh rk e.
Augustin Boutaric, Über die Fixierung von Farbstoffen an verschiedene, Bestand­
teile des Blutserums. (C. R. Séances Soe. Biol. Filiales Associées 130. 132— 34. 1939.
Dijon.)
O e s t e r lin .
Maurice Doladilhe und Marcel Mazille, D ie Fixierung eines einzigen Bestandteile
des Serums durch Farbstoffe in vitro. In einer früheren Mitt. des einen ( M a z i l l e ) ist
gezeigt worden, daß bestimmte Farbstoffe, dem Serum zugesetzt, sich vorzugsweise
an das Euglobulin binden. Vff. untersuchen nun verschied, elektropositive Farbstoffe,
wie Viktoriablau, Malachitgrün, Neutrahot, Gentianaviolett etc., sowio elektronegative,
wie Säureviolett, Diaminblau usw. in ihrem Verh. im Serum bei der Elektrodialyse.
(C. R. Séances Soo. Biol. Filiales Associées 130. 128— 29. 1939. Dijon, Inst. d.
Hyg.)
O e s t e r lin .
Paul F. de Gara, Samuel C. Kubantz und Jesse G. M. Bullowa, Kapselpoly­
saccharide der Pneumokokken im menschlichen Ham-, Bestimmung durch Präcipitation
und Zentrifugieren. Pneumoniekranke scheiden im Ham typenspezif. Pneumokokken­
polysaccharide aus. Hierauf bauten D oC H E Z u. A v e r y in USA (1917) eine Meth. zur
Erkennung der im speziellen Krankheitsfall vorliegenden Pneumokokkentypen auf. Sie
beruht auf der spezif. Präcipitation der gelösten Polysaccharide mit h o m o l o g e m
Antiserum (welche n u r mit diesem eintritt) u. hat sich in deu folgenden Jahren klin.diagnost. bewährt. Wird Harnkonzentrat (1 ; 10) mit A. gefällt, so enthält diese Fällung
1940. I.
Er. A n a l y s e .
L a b o r a t o r iu m .
1245
die typenspezif. Substanzen, welche anschließend in pliysiol. NaCl-Lsg. gegen Anti­
serum getestet wird. Hierdurch wird die Empfindlichkeit des Verf. erhöht. Vff. über­
prüfen nun die Grenzen dieser Methode. Die gereinigten spezif. Polysaccharide der
Pneumokokkentypen I, II, III, IV, V, VII, VIII u. X IV wurden in fallenden Konzz.
( 1: 25 000 bis 1: 800 000) in sterilem menschlichem Ham gelöst, u. je 1 ccm dieser
Lsgg. mit je 1 ccm Antiserum (verschied. Konzz.: 1000— 15 Einheiten/ccm) in den
üblichen Glasröhrchen versetzt. Bei einer Konz, von 1: 200 000 u. optimaler Antiserumverdiinnung war die spezif. Rk. noch vollkommen deutlich zu beobachten
(Präcipitat), fast immer sogar bis 1: 400 000, selten bis 1: 800 000. Durch Konzen­
trieren (1: 10) u. Fällen (mit A.) solcher Hamlsgg. geht prakt. keine spezif. Substanz
verloren, während die Empfindlichkeit des Verf. prinzipiell auf das 10-fache steigt. Zur
Beschleunigung der Erkennung des Präcipitats wurde das ältere Verf. (2 Stdn. Be­
brütung, 20 Stdn. Eisschrank) ohne merkliche Einbuße an Genauigkeit durch die so­
genannte „Zentrifugiermeth.“ ersetzt, bei welcher das feine Präcipitat nach
Zentrifugieren am Boden des Röhrchens deutlich erkannt werden kann. Für klin.
Zwecke ist folgendermaßen zu verfahren: 100 ccm Ham werden 5 Min. lang zentri­
fugiert. 1-ccm-Proben werden sodann mit einer Reihe polyvalenter Antisera — das sind
standardisierte, im Handel erhältliche Mischsera, welche die spezif. Antikörper von
4— 6 bestimmten Pneumokokkentypen enthalten — getestet. Auf Grund dieser Vor­
best. folgt der Ansatz einzelner Hamproben mit jenen typenspezif. Antiseren, welche
als bekannte Komponenten in dem zuvor positiv reagierenden Mischserum Vorlagen.
Verlaufen alle Prüfungen negativ, so wird mit Hamkonzentrat (wie oben) in sonst gleicher
Weise gearbeitet. Die volle Einzelbest, dauert 1— l l/ s Stunden. Die Spezifität bzgl.
der einzelnen Pneumokokkentypen ist außerordentlich groß. Das Verf. ist vielfach allen
anderen klin.-diagnost. Methoden überlegen. (J. Immunologv 37. 305— 20. Okt. 1939.
New York City, Med. Service, Harlem Hosp., Dop. of Hosp., u. New York, Univ..
Littauer Pneumonia Res. Fund, College of Med.)
O. W ESTPHAL.
Robert H . Oster, Elektrodialyse der Gewebschloride. I. Die Methode und die
Kontrollen. Eine durch Abänderung der Kammer, der Elektrodengefäße u. der Konz,
der angewandten Lsgg. modifizierte App. von J o s e p h u . S t a d i e (C. 1 9 3 9 .1. 1017)
wurde zur Best. der Gewebschloride verwandt. Beim Vgl. mit den durch Aschenanalyse
erhaltenen Werten ergaben sich wichtige methodische Hinweise. (J. biol. Chemistry
131. 13— 18. Nov. 1939. Baltimore, Univ. of Maryland.)
B e r s in .
Robert H. Oster und William R . Amberson, Elektrodialyse der Gewebschloride.
II. Kinetik der Überführung der Chloride aus den Geweben des Hundes. (Vgl. vorst. Ref.)
Aus der verschied. Geschwindigkeit, mit der die Cl-Ionen mittels Elektrodialyse aus
verschied. Geweben entfernt werden können, wird geschlossen, daß im Gegensatz zum
Skelettmuskel, wo dio Chloride im extrazellulären Gewebe vorliegen, im Gehirngewebe
intracelluläre Chloride, von denen ein Teil vermutlich organ. gebunden ist, überwiegen.
(J. biol. Chemistry 131. 19— 24. Nov. 1939. Baltimore, Univ. of Maryland.) B e r s i n .
— , Methoden zum Nachweis giftiger Gase in der Industrie. V. Nitrose Gase.
(I.— IV. vg!. C. 1939. II. 2357.) Angaben über Auftreten in verschied. Industrie­
zweigen, Toxikologie, Nachw.-Methoden u. deren Empfindlichkeit. (Analyst 64. 347
bis 349. Mai 1939.)
SCHICKE.
Gesellschaft ïiir Linde’s Eismaschinen A .-G ., Höllriegelskreuth b. München,
'Thermometer fü r tiefe Temperaturen, gek. durch die Verwendung einer Thermometerfl.,
deren Sättigungsdruck bei Raumtemp. Atmosphärendruck übersteigt. Als Füllfl. dient
z. B. Propan oder Propylen, aber auch Butan oder Deriw. der KW-stoffe mit wenigen
C-Atomen, wie Dichlordifluormethan, mit einem F. von — 155°, sind geeignet. Zur Er­
niedrigung des F. können auch Gemische der genannten Verbb. benutzt werden.
Wesentlich ist, daß der Hauptbestandteil der Thermometerfl. ein unter Normal­
bedingungen gasförmiger Stoff ist. (D. R. P. 6 8 45 42 Kl. 42 i vom 13/12. 1935, ausg.
30/11. 1939.)
M . F. M ü l l e r .
Zeiß-Ikon Akt.-Ges., Berlin-Zehlendorf (Erfinder: Hans Lapp, Kleinmachnow),
Herstellung von Polarisationsfiltern durch Aufgießen von mehreren Schichten einer
parallel gerichteten, dichroit. Krystalle enthaltenden lackartigen M. auf eine geeignete
Unterlage unter Verwendung der Richtwrkg. eines Schlitzes gemäß Patent 681 347,
dad. gek., daß die einzelnen Schichten übereinandergegossen werden, ohne daß sie
zur Erstarrung oder Trocknung kommen. — Zeichnung. (D. R. P. 683341 Kl. 42 h
vom 3/10. 1937, ausg. 4/11. 1939. Zus. zu D. R. P. 681 347; C. 1939. 1!. 4042.) M.F.MÜ.
Frederick John Nevison, The Bank, Barnard Castle, England, Konservieren von
Fischen, Reptilien und dergleichen fü r Museumszwecke dadurch, daß die Tiere noch
lebend in A. getan u. 7— 30 Tage aufbewahrt werden. Sodann werden die Eingeweide
1246
H . A n g e w a n d t e C h e m ie . — H ,. A l l g . c h e m . T e c h n o l o g i e .
1940 . I .
entfernt u. durch ein Gemisch von Baumwolle u. lösl. Cellulosederivv. ersetzt.. Zum
Schluß wird das ganze Tier in eine Gelluloselsg. getaucht 11. damit durch 11. durch im­
prägniert u. dann getrocknet. (A. P. 2 1 6 9 811 vom 14/12. 1937, ausg. 15/8. 1939.
____________
'
H k INZE.
E. Prior. 12/2. 1937.)
C. J. Van Niewenburg and G. Dulier, A short manual of systematic qualitative analysis
by means of modern drop reactions. New York: Nordemann. (96 S .) $ 2.50.
W. G. Burgers, Röntgen- cn eleetronenstralcn als hulpmiddel bif het chemisch 011 metnllografigeh onderzoek. Delft : Uitgeverij Waltman. (24 S.) 8°. fl. 0.r>0.
H. Angewandte Chemie.
I. A llgem ein e chem ische T echnologie.
S. L. Barron, 'Temperaturregelung. Typen von automatischen Regdapparaten.
Beschreibung verschied, techn. Temp.-Reglcr für Öfen. (Elcctr. Bev. 1 2 5 . 487— 89.
13/10. 1939.)
SKALIKS.
Shirö Nukiyama und Yasusi Tanasawa, Versuch über die Zerstäubung einer
Flüssigkeit durch einen Luftstrom. 2. (1. vgl. C. 1 9 3 8 . II. 566.) Die Zerstäubung eines
W.-Stromcs in Abhängigkeit von der Belativgeschwindigkeit der Luft u. des W . u.
von der Düsenform wird untersucht. Ergebnisse vgl. Original. (Trans. Soc. mechan.
Engr. Japan 4 . 24— 25. 1938 [nach engl. Ausz. ref.].)
SKALIKS.
Shirö Nukiyama und Yasusi Tanasawa, Ein Experiment über die Zerstäubung
von Flüssigkeiten. 3. über die Verteilung der Tropfengröße. (2. vgl. vorst. Bef.) Es
werden Formeln angegeben, mit deren Hilfe aus den gegebenen Größen der Ge­
schwindigkeit u. der Menge des zerteilenden Luftstromes die Verteilung der Unregel­
mäßigkeit der Tropfengröße berechnet werden kann. (Trans. Soc. mechan. Engr.
Japan 5 . 14— 15. Febr. 1939 [nach engl. Ausz. ref.].)
SCHOBER.
Shirö Nukiyama und Yasusi Tanasawa, Ein Experiment über die Zerstäubung
von Flüssigkeiten. 4. Die Wirkung der Flüssigkeitseigenschaften au f die Tropfengröße.
(3. vgl. vorst. Bef.) Die Best. der Tropfengröße, von Gasolin- oder öltropfen ist experi­
mentell schwierig. Deshalb wird vorgeschlagen, sic durch Extrapolation aus den mit
A.-Glycerin-W.-Gemischen erhaltenen Werten zu ermitteln. Es sind Formeln angegeben,
aus denen die mittlere Tropfengröße durch Einsetzen der jeweiligen Werte der Ober­
flächenspannung, der Viscosität u. der D. berechnet werden kann. (Trans. Soc. mechan.
Engr. Japan 5. 15— 17. Febr. 1939 [nach engl. Ausz. ref.].)
SCHOBER.
J. B. Aninga, Magnetische Ölfilter. Entspricht im wesentlichen der C. 1 9 3 9 . I I .
2825 referierten Arbeit. (Machinery [London] 5 4 . 685— 89. 31/8.1939.) R. K. MÜLLER.
Je. Ja. Ssokolow, Energetische Grundlagen der Kälteerzeugung. Eine Unters, der
theoret. u. prakt. Wärmekoeff. von Kompressions- u. Absorptionskältemaschinen ergibt
für die letzteren gegenüber ersteren energet. Vorteile bei tiefen Verdampfungs- u . hohen
Kondensationstempp. (über 30°). Bei geringer Komplizierung kann der Wärmekoeff.
von Absorptionsmaschinen um 15—<20% erhöht u. ihr Kühlwasserverbrauch demjenigen
der Kompressionsmaschinen augeglichen werden. (Tcn.Tocii.TOr.oe Xo3jihctbo [Wärmewirtsch.] 1 9 3 9 . Nr. 7. 34— 41. Juli. M o sk a u .)
R. K. M ÜLLER.
W . L. Leltschuk, Wärmeaustausch und hydraulischer Widerstand bei Strömung
mit hohen Geschwindigkeiten. (Vgl. C. 1 9 3 8 . I. 4427.) Vf. untersucht experimentell
die Gesetze des hydraul. Widerstandes u. des Wärmeaustausches beim Strömen von
heißer Luft durch ein gerades, von außen mit W. gekühltes Rohr mit Geschwindig­
keiten bis zur Größenordnung der Schallgeschwindigkeit (Nu 200— 500, Pe 50 000 bk
300 000, Re 70 000— 420 000); Temp. am Rohranfang 400°, am Rohrende 140°. Die
theoret. Formel für den Wärmeaustauschkoeff. Nu/Pe = f/8 wird bestätigt. Die
gefundenen Werte stimmen auch gut überein mit der Formel von NikURADSE
f = 0,0032 + (0,221/Re°>237). (2Cypna.i TexnuiecKoii ‘5h3hkh [J. techn. Physics] 9.
808— 18. 1939. Moskau, Wärmeteclin. Inst., Physikul.-techn. Labor.) R. K. MÜLLER.
Hundt & Weber G. m. b. H ., Geisweid, Entfernen fester oder fiissiger Ver­
unreinigungen aus Gasen, Dämpfen, Luft und Flüssigkeiten mittels eines konzentr. in
einem Behälter angeordneten Filters, der z. B. aus Koks oder Diatomit besteht. Der
Adsorptionsstoff wird zwischen zwei ineinandergesteckten, oben u. unten geschlossenen
Rohren untergebracht, die mit großen Durchtrittsöffnungen versehen sind u. auf den
dem Adsorptionsstoff zugekehrten Seiten Metallgewebe aufweisen. Der Gaseintritt
erfolgt mittels eines mit zahlreichen Öffnungen versehenen zentralen Rohres. Die
Geschwindigkeit des zu reinigenden Stoffes beträgt am Außenmantel des Adsorptions-
1940. I .
H u- F e u e r s c h u t z .
R ettu ngsw esen.
1247
filters l/ w der Geschwindigkeit in der Zuführung u. Vis der an dem Innenmantel
herrschenden Geschwindigkeit, wodurch eine fortschreitende Reinigung gewährleistet
wird. ( I t . P. 366 015 vom 17/8. 1938. Belg. Prior. 15/4. 1935.)
H a u s w a ld .
Baugh & Sons Co., Philadelphia, Pa., übert. von: Stansbury M. W ilson und
W illiam H. Waggaman, Baltimore, M d ., V. St. A., Herstellung von hartem körnigem
Filtermaterial zum Klären, Reinigen und Entfärben von Flüssigkeiten durch Erhitzen
u. Verkoken eines Gemisches aus Knochenkohle (I), einem Kohlenhydrat, Bindemittel
u. NH4-Phosphat, das mit etwas W . angerührt wurde. — Z. B. wird ein Gemisch aus
100 (Teilen) körniger Knochenkohle, 10 Stärke u. 3 Na-Fluorsilicat mit einer Lsg.
von 10 (Teilen) (NH4)3P 04 in 80 W . angerührt. Die erhaltene Paste wird gekörnt,
u. allmählich so hoch erhitzt, daß die Stärke verkohlt u. das NH,-Phosphat sich zer­
setzt. — Ein anderes Mittel wird z. B. erhalten aus 100 gefälltes Ca3(P04)2, 3 bituminöses
Kohlepulver, 7 Sägespäne, 15 Stärke. 3 Na-Fluorsilicat, 12 (NH,)3P 04 u. 85 Wasser.
(A. P. 2 170601 vom 8/1. 1937, ausg. 22/8. 1939.)
' M . F. M ü l l e r .
Curt Frederick Rosenblad, Sodertälje, Schweden, Kondensieren von Gasen oder
Dämpfen. Bei der Kondensation von Gasen oder Dämpfen durch indirekte Kühlung
werden Schwankungen vermieden, indem man einen Teil des ablaufenden Kühlmittels
mit dem frischen Kühlmittel wieder in den Wärmeaustauscher einführt, u. das Ver­
hältnis von altem u. frischem Kühlmittel selbsttätig so regelt, daß die Temp. des ab­
laufenden Kühlgutes konstant bleibt, wobei nach Mögliclikeit die Geschwindigkeit des
Kühlmittels im Wärmeaustauscher ebenfalls konstant bleiben soll. (N. P. 60 954 vom
11/9. 1936, ausg. 12/6. 1939.)
-I. S c h m i d t .
II. Feuerschutz. Rettungsw esen.
M. B. Donald, Sicherheit in der chemischen Industrie. Kurzer Überblick über Gas­
vergiftungen u. ihre Verhinderung, über das Staubproblem in der ehem. Industrie,
über Feuerlöschmethoden u. schließlich über Schutzkleidung. (Chem. Age 41. 242— 43.
30/9. 1939.)
G o ttfr ie d .
M. Świderek, Die Berechnung des Widerstandes von Filterschichten in Gasmasken­
einsätzen. Der Widerstand von Filterschichten (r mm W.-Säule) läßt sieh aus der in
1 Min. durchgehenden Luftmenge V (ecm), dem Durchmesser D (cm) der zylindr.
Filterschicht, der Dicke h (mm) der Schicht, dem Korndurchmesser d (mm) u. dem
%-Geh. a an Teilchen von verschied, d berechnen nach einer Gleichung:
r = 7 , 8 5 . io -= .
D 2,OS
y11
—
•d7^
'
100
lt. . . n
Die Genauigkeit der Berechnung hängt von der Regelmäßigkeit oder Unregelmäßigkeit
der Korngrößen ab; bei unregelmäßigen Körnern von Kugel- oder Parallelepipedform
ist sie bis 200 mm, bei regelmäßigen (zylindr.) Körnern bis 50 mm genau. (Przemyśl
chem. 22. 497— 500. 1938.)
R. K. M ü l l e r !
Philip Drinker, Verschmutzung der Luft. Es werden Beispiele für natürliche
u. durch gewerbliche Betriebe verursachte Verunreinigung der Luft gegeben u. der
Stand der Gegenmaßnahmen, Verminderung von Rauchgasschäden, die Wrkg. der
Luftbefeuchtung hinsichtlich Heufieberschutz u . die Notwendigkeit von Maßnahmen
zur Beseitigung der Auspuffgase erläutert. (Ind. Engng. Chem., ind. Edit. 31. 1316— 20.
Nov. 1939. Boston, Mass., Harvard School of Public Health.)
M anz.
A . Bouron und L. Bouron, Die Zerstörung von Kohlenoxyd durch katalytische
Verbrennung. Kurze Beschreibung von Verff. zur Entfernung von CO aus der Luft
ul aus Gasen, bes. Leuchtgas, durch katalyt. Verbrennung an verschied. Katalysatoren,
wie Hopcalit u. Eisenoxyd. (Nature [Paris] 1939. II. 210. 15/12. 1939.)
K le v e r .
H.
Maskow, Das Versuchsfeld fü r Explosions- und Schlagwetterschutz. Beschreibung
des Vers.-Feldes der S lE M E N S -W erke, das v o r allem für Verss. über die Verwendung
von Elektrizität in explosionsgefährdeten Betrieben bestimmt ist. (Siemens-Z. 19.
400— 06. Aug. 1939. Schaltwerk d. SSW.)
S k a lik s .
— , Gefahren beim Ansetzen von Aluminiumlegierungen. Mitt. des Berichtes von
WUNDERLICH (Reichsarbeitsblatt 1939. H I . 182) über einen tödlichen Unfall beim
Ansetzen einer Al-Legierung. Beim Zusatz eines von der Lieferfirma als „oxyd. Ni-CoLegierung“ bezeiehneten Pulvers (aus den Oxyden bestehend) zum geschmolzenen
Al trat eine heftige Rk. mit Stichflamme auf, die zu schweren Verbrennungen der
Arbeiter führte. (Chemiker-Ztg. 63. 702. 15 /11. 1939.)
S k a lik s .
— , Neue Löschflüssigkeit und Löschgerät zur Bekämpfung von Magnesiumbränden.
Als Löschfi. fü r Mg-Brände wird das von JUNKERS in Dessau entwickelte Magnexin
empfohlen. Die Löschfi. ist aus hochfinmmenden Mineralölen zusammengesetzt, sowie
1248
H m . E l e k t r o t e c h n ik .
1940. I.
aus Zusätzen, die eine gesteigerte Löschwrkg. gewährleisten. Ein neu entwickeltes
Löschgerät für diese El. wird beschrieben. (Werkstattstechn. u. Werksleiter 33. 511— 12.
1/11. 1939.)
G o ttfr ie d .
Charles Duîraisse und Manuel German, Untersuchung über den Mechanismus
der Trockenlöschung mit Staub. Kaliumnitrat, -M oral und -perchlorat und andere ver­
brennbare. Stoffe als Feuerlöschmittel. XaHCOn, K H C03, KC103, NaC103, KC104, KNO,.
NaN03, Talk, Na,B40 : - 10 H20 , Na2S04- 10 H20 , Na2S 04 wilden zur Auslöschung
in die Flamme gebracht. Es zeigte sich, daß 1. die verbrennbaren u. gegen Hitze
empfindlichsten Substanzen (KC10S, NaC10s, KC104) sich teils als Beschleuniger der
Verbrennung (bei Hs- u. Leuchtgasflammen), teils als Löschmittel (CH4- u. COFlammen) verhalten, je nachdem die Flamme mehr oder weniger heiß war; 2. die in
der Hitze weniger empfindlichen verbrennbaren Stoffe (K N 03, NaNO.) alle Flammen
löschten; 3. die verbrennbaren Substanzen, wie KjNt0 3, NaN03, KCIO., NaC103. KC104
eine bessere Auslöschung als die indifferenten Verbb. erreichten. KNCh wurde zu
2— 4-mal so wirksam wie NaHC03 gefunden. — Es wird ein spezif. Löschvermögen
der Substanzen angenommen, das nicht von ihrer meclian. oder ehem. Beschaffenheit
abhängt, sondern das auf antioxvgener Katalyse beruht. (C. R. hebd. Séances Acad.
■Sei. 207. 1221— 24. 12/12. 1938.)
‘
B ru n s.
James John Denny und W ilm ot Douglas Robson, Schumacher, Ontario, Can.,
Verfahren zum Unschädlichmachen, der Lungenfibrose hervorrufenden Eigenschaften von
fein verteilten kieselsäurchaltigm Stoffen, dad. gek., daß man die gepulverten kiesel­
säurehaltigen Stoffe mit einer gewissen Menge von fein verteiltem Al oder Al-Verbb.
zusammenbringt. Als Al-Verbb. können Tonerde, Al(OH)3 benutzt werden. (D. R. P.
683 869 Kl. 36d vom 21/4.1938, ausg. 17/11. 1939. A. Prior. 28/5.1937.) E r i c h W o l f e .
fruss.] E. G. Leitess, B. I. M arzinkowski und L. K . Chotzjanow, Lehrbuch der industriellen
Hygiene und der Gewerbeerkrankungen. Moskau-Leningrad: Medgis. 1939. (296 S.)
3.30 Rbl.
Hanns Pfänner, Flammensehutz. Berlin, Leipzig, Wien: Elsner Verlagsges. 1940. (72 S.)
kl. S° = Elsners chemische Taschenbücher. Bd. 17. M. 3.20.
HI. E lektrotechnik.
Charles Blake W illm ore, New Kensington, Pa., V. St. A., Herstellung von Kohleartikeln, z. B. Elektroden. C-haltiges Material, z. B. Graphit, Petrolkoks, calcinierte
Authrazitkohle, Pechkoks oder metallurg. Koks, wird gemahlen u. dann mit einem
Bindemittel vermischt, das einen F. zwischen 60 u. 200° hat, z. B. Kohlenteerpech,
Petroleum, Pech, Kolophonium oder ein künstliches Harz, das einen harten, zusammen­
hängenden, elcktr. leitenden Rückstand ergibt. Ferner werden Lösungsmittel (I) für
das Bindemittel beigegeben. Als I sind genannt: Deriw. der Kohlenteerdest., wie
Kreosot, öl u. Bzl.; ferner I aus der Klasse des Pyridins, Nitrobenzols, o-Nitrotoluols.
Furfurals, Terpentins, Anilins, Butylalkohols; chlorierte Verbb., wie CC14, Monochlor­
benzol, Dichloropentan. Auch Mischungen der gesamten Stoffe kommen in Betracht.
Die I werden in solcher Menge zugesetzt, daß sie auf die Oberfläche der Teilchen des
Bindemittels einwirken, ohne es plast. zu machen u. ohne den körnigen Zustand der
Mischung zu zerstören. Die Formgebung des herzustellenden Gegenstandes erfolgt
durch Pressen ohne Anwendung von Hitze. (E. P. 510 256 vom 29/1. 1938, ausg.
25/8. 1939. A. Prior. 30/1. 1937.)
' BOEDER.
Dow Chemical Co., übert. von: Gerald H. Coleman und Luther F . Berhenke,
Midland, Mich., V. St. A., Dielektrische Flüssigkeit, bestehend aus halogeniertem Diphenyloxyd (I) mit einem Halogengeh., der wenigstens 4 Atomen Halogen auf ein
Mol. entspricht, u. einem wesentlichen Anteil eines I, bei dem ein oder beide Bzl.-Keme
durch eine oder mehrere Alkylgruppen substituiert sind, u. zwar so, daß im Durch­
schnitt nicht mehr als 4 Alkylgruppen im Mol. enthalten sind. Als halogeniertes 1
eignen sich Tetra-Br-I, Hepta-Br-I, Okta-Cl-I usw., bes. aber Penta- u. Hexa-CM,
wegen ihrer guten dielektr. Eigenschaften. Tabelle der dielektr. Daten bei verschied.
Zuss. der Isolierflüssigkeit. (A. P. 2 169 995 vom 24/2. 1938, ausg. 22/8.1939.) B o e d e r .
General Electric Co., New York, N. Y., übert. von: Frank M. Clark, Pittsfield.
Mass., und Walter M. Kutz, Pittsburgh, Pa., V. St. A., Halogenierte Flüssigkeit, bes.
für Isolier- u. dielektr. Zwecke, z. B. für Kondensatoren, Kabel, Transformatoren usw.
Sic besteht im wesentlichen aus einem halogenierten KW-stoff, der bei den üblichen
Umgebungstempp. erstarrt. Um dies zu verhindern u. eine Krystallbldg. zu vermeiden,
werden der Fl. mehr als 10% 1.2,3.4- oder 1.2,3.5-Tetraehlorbenzol (I) zugegeben, das
1940. I.
Hm.
E l e k t r o t e c h n ik .
1249
in der Fl. gelöst wird. Beispiele: 1. Eine Mischung von 25— 30 (Gewichts-%) I mit
75— 70 Pentachlordiphenyl hat einen Verflüssigungspunkt (II) von ca. — 9° u. einen
noch tiefer liegenden Erstarrungspunkt. Die Mischung zeigt nach 14 Tagen bei — 7°
noch keine Krystallisation. — 2. Wird eine Mischung der Isomeren des Pentachlordiphenyloxyds mit I versetzt, im Verhältnis von 75: 25, so sinkt der II auf ca. — 10°.
— 3. Eine Mischung von 49 Pentachlordiphenylketon, 21 Trichlorbenzol u. 30 I zeigt
bei längerer Abkühlung auf — 25° noch keine Kristallbildung. — 11 weitere Beispiele.
(A. P. 2169 872 vom 3/9. 1938, ausg. 15/8. 1939.)
B oed er.
Felten & Guilleaume Carlswerk Akt.-Ges., Köln-Mülheim, Selbstinduktions­
spule, bes. Pupinspule, für induktive Belastung von Fernkabeln. Die Isolation des
Wickeldrahtes soll neben einem kleinen Verlustwinkel eine kleine DE. haben u. nicht
hygroskop. sein. Als Isolationsmaterial wird, ganz oder zum Teil Polystyrol verwendet,
zweckmäßig mit einem Lacküberzug zwischen Leiter u. Isolation. (It. P. 366 260 vom
7/11. 1933 (?)• D. Prior. 10/11. 1933.)
R oed er.
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Dietz, Kronberg, und Franz Privinsky, Hofheim, Taunus), Isolatorkülung. Als Kitt werden
Zementmörtel venvendet, denen Emulsionen von plast. verformbaren Körpern, z. B.
Bitumen, zugesetzt sind. (D. R. P. 682857 Kl. 80 b vom 8/12.1937. ausg. 24/10.
1939.)
H o ffm a n n .
Bumdept Ltd., London, und John O’Dwyer, Erith, England, Trockcnzdlc.
Der aus Ammoniumchlorid u. einer geringen Menge Zinkchlorid bestehende, wss.
Elektrolyt ist durch unlösl. Stärke in Gelform umgewandclt. Seine Viscosität ist durch
Zusatz von Tragant oder lösl. Stärke so geändert, daß sein Eindringen in die aus Braun­
stein bestehende Depolarisationsmasse gehemmt, aber sein freies Fließen nicht behindert
ist. (E. P. 509 996 vom 16/1. 1939, ausg. 25/8. 1939.)
K ir c h r a th .
National Carbon Co., In c., N. Y ., übert, von: Paul A . Marsal, Lakewood, O.,
V. St. A., Trockenzeit, bei der der Spielraum zwischen der inneren u. äußeren Elektrode
sowie der Umhüllung durch eine Platte aus thermoplast., Fl. abweisender M. abgedeckt
iBt. Die M. besteht aus 5 (Gewichtsteilen) weichem Asphalt, 5 Montanwachs, 4 Talkum,
1 weißem Paraffin u. 2 ccm Holzöl auf 100 g Masse. (A. P. 2169 702 vom 18/3. 193G,
ausg. 15/8.1939.)
K ir c h r a th .
Albert R eiffer, Frankreich, Außenanode für Bleisammler, bei der die kapillare u.
ehem. indifferente Auflage, z. B. Glaswollesehieht, auf die äußere, den lonenfluß
nicht erhaltende Seite des porösen u. alct. Anodenteils angeordnet ist. (F. P. 49 835
vom 31/3. 1938, ausg. 8/8. 1939. Zus. zu F. P. 843635; C. 1939. II. 2828.) K i r c h r a t h .
N. V. Philips Gloeilampeniabrieken, Eindhoven, Elektrische Entladungsrohre.
Bei Verwendung von Cu als Elektrodenmaterial oder für Stütz- oder Kühlelemente in
Entladungsrohren gibt das Cu beim Betrieb unerwünschte Gasmengen (CO) ab. Diese
Gasabgabe wird auf etwa 10% ihrer Menge red., wenn man Cu mit einem Geh. an Zr
von etwa 0,3— 0 ,1 % verwendet.
(N. P. 61276 vom 2/10. 1937, ausg. 14/8.
1939.)
J. S c h m i d t .
N. V. Philips’ Gloeilampeniabrieken, Eindhoven (Erfinder: J. H. de Boer
und G. B. Jonas), Elektrode fü r elektrische Entladungslampen, bestehend aus Ni mit
einem Geh. von 0,05— 3 % Zr, jedoch frei von Mn u. Si. Diese Metalle geben leicht
Anlaß zu Störungen, da sie sich während des Betriebes aus dem Ni ausscheiden.
(Schwed. P. 96 599 vom 13/2. 1937, ausg. 22/8. 1939. D. Prior. 1 7 /2,193C.) Ji S c h m i.
Radio Corp. o f America, New York, N. Y ., übert. von: Em est A . Lederer,
Essex Fells, N. J., V. St. A ., Aktive Metallverbindung fü r Vakuumröhren, zwecks Gette­
rung. Das Oxyd einesErdalkalimetalles, wie Ba, Sr, Ca oder von Mg, wird ehem. an BcO,
ohne Krystallwasser, gebunden, etwa entsprechend der Formel BaBe02. Diese Verb.
wird auf einen Träger aus Ta gebracht u. gibt, bei Erhitzung auf 1200— 1400°, Ba frei,
unter Hinterlassung eines Rückstandes von stabilem Be-Tantalat von niedrigem Dampf­
druck. Beispiel für die Herst.: 216 g BaC03 u. 66g BeO werden in einer Kugelmühle
2— 3 Stdn. lang vermischt u. die gepulverte Mischung 30— 60 Min. in H . bei ca. 1065°
geglüht. Das BaCO, geht zunächst in Ba(OH)2 über u. reagiert dann mit dem BeO unter
Bldg. einer Ba-Be-Oxydverbindung. Die M. wird dann bei 1250— 1300° gesintert u.
nach Abkühlung gepulvert. Nach Mischung mit einem organ. Bindemittel, z. B. einer
Lsg. von Nitrocellulose in Dimethylphthalat, wird der Getter auf den Träger auf­
gebracht. Statt aus Ta kann der Träger auch aus Zr, Ti, Hf, V, Nb, W oder Mo bestehen.
Nach A. P. 2 173 259 wird der so hergestellte Getter durch Mischung mit einem redu­
zierenden gepulverten Stoff (Al, Ta, Si) red. u. auf einen Träger aus Fe oder Ni auf­
gebracht. Als reduzierende Stoffe kommen noch in Betracht: Nb, W , Mo oder Th;
XXII. 1.
81
1250
! ! „ . W asser.
A bw asser.
1940. I.
als Träger: Nb, Cr-Fe, Ni-Fe-Cr, Mo, W oder Mo-W-Legierungen. Bei der Verwendung
von Al zur Red. verläuft die Rk. nach der Formel:
3 BnBcOj + 2 Al = A120 3 + 3 Ba + 3 BeO — (25 + x Cal)
wo x die benötigte Wärmemenge zur Spaltung der Verb. u. zur Erhitzung des BeO auf
die Rk.-Temp. darstellt. Sie beträgt 37— 40 Cal je g Mol. (A. PP. 2173 258 vom 27/11.
1937. u. 2173 259 vom 29/3. 1938, beide ausg. 19/9. 1939.)
B oed er.
Patent-Treuhand-Gesellschaft für elektrische Glühlampen m. b. H., Berlin
(Erfinder: G. E. Inman), Elektrische Quecksilberdampfröhre. D io Röhre, die mit Edel­
gasfüllung betrieben wird, enthält eine Luminophorschicht aus einem mit Mn akti­
vierten Zn-Be-Silicat (BeO; ZnO: S i 0 2 = 1: 1: 1), die mit Cd-Borat u. Mg-Wolframat.
vorzugsweise im Verhältnis 60: 30: 10 versetzt ist. Hierdurch wird ohne Beeinträchti­
gung der Rotstrahlung die Ausstrahlung von blauem Licht verstärkt, so daß rein
weißes Lieht erhalten wird. (Schwed. P. 96 329 vom 22/10. 1938, ausg. 25/7. 1939.
Zus. zu Schwed. P. 91620; C. 1938. I. 4784.)
J. S c h m id t .
Fides Ges. für die Verwaltung und Verwertung von gewerblichen Schutz­
rechten m. b. H ., Berlin, Gasgefüllte Photozelle. Zur Grundgasfüllung, die aus einem
Edelgas besteht, wird ein geringer Zusatz (0,01— 1% ) eines anderen Gases zugegeben,
z. B. H2, Kr oder Hg-Dampf zu Ar; Ar zu He; Ne zu He; Ne zu Ar. — Es wird dio
ionisierende Wrkg. der metastabilen Atome herabgemindert. (It. P. 365166 vom 2/9.
1938. D. Prior. 13/9. 1937.)
R oed er.
Max Baermann jr., Köln, und Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel, Trois­
dorf, Herstellung permanenter Magnete nach Patent 656 966, dad. gek., daß der aus
Permanentmagnet. Krystallen u. einem Bindemittel bestehenden Mischung ferromagnet.
Stoffe beigegeben werden, deren Permeabilität mit wachsender Temp. abnimmt. —
3 weitere Ansprüche. — Die Preßmagnete dienen bes. zur Herst. elektr. Meßinstrumente,
bei denen vielfach ein Bedürfnis nach Magneten mit einer gewissen Temp.-Abhängigkeit
besteht. (D. R. P. 683 642 Kl. 21 g vom 4/1. 1936, ausg. 10/11. 1939. Zus. zu D. R. P.
6569SS; C. 1938. I. 4751.)
R oed er.
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Holland, Koniaktteil, dad. gek..
daß der Kern in der Hauptsache aus Cu u. die Außenwand in der Hauptsache aus Ag
besteht, wobei von dem Kern nach der Außenwand der Cu-Prozentsatz allmählich ab
u. der Ag-Prozentsatz allmählich zunimmt. Hergestellt wird der Kontakt durch Glühen
eines Ag-überzogenen Cu-Kernes bei etwa 750°. Dio Kontaktoberfläche ist abnutzungs­
fest. (D. R. P. [Zweigstelle Österreich] 157381 Kl. 48b vom 3/7. 1936, ausg. 10/11.
1939. Holl. Prior. 4/7. 1935.)
V ie r .
IV. W asser. Abwasser.
C. H. Pape, Gebrauchswasser und natürliches Mineralwasser. II. (I. vgl. C. 1939.
II. 34 60.) Bei der Aufarbeitung von 10 verschied. Wässern ergibt sich, daß Schwierig­
keiten in der Reinigung u. Verteilung stets zugleich mit einer Übersättigung an
Ca(HC03)2 auftreten. Es scheint, daß in diesen Fällen die Wachstumsenergie der Bak­
terien aus der Spaltung des Ca(HC03)2 geliefert wird; die Größe des Vorfilters u. die
zuzuführende 0 2-Menge ist im Hinblick auf die biol. Prozesse zu bestimmen. Eino
Erweiterung der Kenntnisse von den Lebensverhältnissen der Bakterien in W . erscheint
wünschenswert. (Ingenieren 4 8 . K 41 — 45. 1 0 /6 . 1939.)
R. K . M ü l l e r .
Paul Keim, Ein ungewöhnliches Fischsterben. Hoher Luftgeh. an einem erst
halbentleerten, dann aufgefüllten Leitungsstrang u. Vermischung mit Warmwasser
ergab eine hochdisperse u. beständige Form von Gasbläschen, die in Zuchtbeeken trotz
genügendem 0 2-Geh. infolge mechan. Behinderung der Kiementätigkeit durch Gasbelag
Fischsterben hervorrief. (Gesundheitsing. 63. 20— 21. 13/1. 1940. Hamburg, Hygien.
Inst.)
MaNZ.
G.
Batta, J. van Beneden, Edm. Leclerc und H. Damas, Untersuchung der
Verschmutzung einiger Wasserläufe der Gegend von Lüttich. Beschreibung der Vers.Strecke der Maas u. Mitt. der ersten Ergebnisse der ehem., biol. u. bakteriolog. Über­
wachung. (Rev. univ. Mines, Metallurg., Trav. publ., Sei. Arts appl. Ind. [8 ] 15 (82).
647 — 52. Dez. 1939. Lüttich, Univ.)
M anz.
Robert Sperr Weston, Verschmutzung des Wassers. Überblick über die durch
Abwässer gewerblicher Betriebe gesteigerte Belastung der Flußläufe mit Abfallstoffen
u. das Ergebnis der bisherigen staatlichen Maßnahmen zur Reinhaltung; Auflagen
hinsichtlich Abwasserreinigung sollen auf die Selbstreinigungskraft des Vorfluters u.
dio Art der Nutzung im Unterlauf abgestellt werden, wobei für Flüsse, die der Trink­
wasserversorgung dienen, ein Sauerstoffgeh. von 4 mg/1. im übrigen von 2 mg/1 als
1940. I.
H IV. W a s s e r .
A bw assk k .
1251
Grundlage vorgeschlagen wird. (Ind. Engng. Chem., ind. Edit. 31. 1311— 15. Nov.
1939. B o s t o n , M ass.)
Ma n z.
I.
F. Harlow, Abfallprobleme eines chemischen Werkes. Die Abwässer werden je
nach Beschaffenheit getrennt behandelt, Trübwässer geklärt, Salzablaugcn gespeichert
u. je nach W.-Führung in den Vorfluter abgelassen, Waschwässer von Spaltungs­
prozessen geklärt u. wiederverwandt, dünne, phcnolhaltige Abwässer geklärt u. über
Tropfkörper unter 98%>g- Phenolabbau geklärt, schädliche Abgase durch Absorptions­
türme mit Alkalien, Säuren, Holzkohle zurückgehalten. (Ind. Engng. Chcm., ind.
Edit. 31. 1346— 49. Nov. 1939. Midland, Mich., The Dow Chemical Comp.)
Manz.
C.
L. Knowles, Gewerbliche Abwässer vom Gesichtspunkt des Apparatehauers.
Überblick über dio konstruktive Entw. der Großtechnik der Abwasserreinigung. (Ind.
Engng. Chem.. ind. Edit. 31. 1338— 45. Nov. 1939. New York, N. Y. The DonCompany.)
Man z.
A. M. Buswell, Biologische Verfahren fü r Abwasserreinigung.
Biol. Verff.
kommen hauptsächlich für organ. verschmutzte Abwasser in Betracht; bei hohem
Schlammgeh. u. starker Verschmutzung ist zumindest als erste Stufe Ausfaulung
zweckmäßig, während der Ablauf auf Tropfkörpern nachgereinigt wird. (Ind. Engng.
Chcm., ind. Edit. 31. 1349— 51. Nov. 1939. Urbana, 111. State Water Survey,
U n iv .)
Ma n z.
P.-G. Liegeois, Einfluß der Wasscracidität auf das Verhallen biologischer Klär­
anlagen, sogenannter Tropfkörper. Die Acidität weicher Abwässer beeinträchtigt die
Funktion von Tropfkörpern unter H2S-Entw., Neigung zur Verstopfung; als Abhilfe
ist zeitweiliger Zusatz von verd. Kalkmilch oder Verwendung von Marmorbrocken als
Füllmaterial an Stelle von Koks geboten. (Rev. univ. Mines, Metallurg., Trav. publ.,
Sei. Arts appl. Ind. [8] 15 (82). 597— 99.Dez. 1939.Charleroi.)
Man z.
Adolphe Heitmann, Dia Verwertung der Abwässer und des Abwasserschlamms.
Inhaltlich ident, mit der C. 1939. II. 4548 referierten Arbeit. (Rev. univ. Mines,
Metallurg., Trav. publ., Sei. Arts appl. Ind. [8] 15 (82). 636— 40. Dez. 1939.
Berlin.)
M an z.
Hans-Joachim Bandt, Sauggasanlagen als Abwasserquelle. Das mit etwa 121
je cbm Sauggas aus N- u. S-armcn Brennstoffen anfallende Wasohwasser enthält bis
zu 50 mg/1 H2S, 90 mg/1 KCN u. 80 mg/1 NH, neben wasserlösl. Phenolen bis zu 3 mg/1
u. ist zur Vermeidung von Fischschäden durch Belüften (Gradierwerke, Düsen, Druck­
luft) oder durch Behandlung mit den heißen Abgasen der Kraftmaschinen zu entgiften.
Belüftung ermöglicht nur bei Ansäuerung vollständige Beseitigung der CN-Verbb., bei
den Entstinkungsanlagen ist ein passendes Verhältnis zwischen Abtvassermenge zu
den S 0 2-haltigen Abgasen einzuhalten, um einen schädlichen S 02-überschuß zu ver­
meiden. (Gesundheitsing. 63. 19— 20. 13/1. 1940. Magdeburg, Flußwasserunters.Amt.)
'
Ma n z.
C. S. Howard, Eine Eintauchzelle zur Messung der Leitfähigkeit. Beschreibung
u. Abb. der einzelnen Stufen der Herst. der Zelle aus Lucit mit Pt-Elektroden, die zur
Messung mittlerer bis hoher Leitfähigkeit von Wässern im Felde oder im Labor, ge­
eignet ist. (Ind. Engng. Chem., analyt.Edit.11. 511. Sept.1939. Washington, U. S.
Department of the Interior.)
E c k s t e in .
F.
W . Gilcreas und F. J. Hallinan, Jodtechnik fü r colorimetrische Bestimmung
von Chlor im Wasser. An Stelle der durch Mn u. Nitrite gestörten o-Tolidinrk. wird
a-Naphthoflavon als Adsorptionsindicator vorgeschlagen, der mit KJ gesätt. eine blaue,
koll. suspendierte, 5— 15 Min. beständige Färbung ergibt. Man setzt zu 50 ccm W.-Probe
von mindestens 10° mittels eines calibrierten Löffels 1,8— 2,0 g einer Mischung aus
1 Teil diäthylbarbitursaurem Na, 0,1875 Teilen Seignettesalz, 0,0625 Teilen Weinstein
u. 1,25 Teilen KJ, nach Auflsg. 0,5 ccm 0,2%'g- Lsg. von a-Naphthoflavon in 95°/0ig.
A., mischt durch u. vergleicht nach 3 Min. Stehen unter Ausschluß von Sonnenlicht
mit Dauervergleichslsgg. nach Sondervorschrift. Empfindlichkeit bis 0,1 mg/1 CI,
0,5 mg/1 Mn u. 5 mg/1 Fe oder Nitrit stören nicht. (J. Amer. Water Works Assoc. 31.
1723— 33. Okt. 1939. Albany, N. Y ., State Dep. of Health.)
Ma n z .
S. B. Gomberg und M. I. Lapschin, Methode zur Bestimmung des ps-W ertes
in Wasserbehältern beim Einlassen von sauren Abwässern. Vff. geben ein Nomogramin
zur Best. des pn aus der Konz, der freien C02 (.fl), der Konz, der Bicarbonate (B ) u.
M = A : B u. erläutern die prakt. Anwendung des Nomogramms. (Bojocnaftaieiuie
lt CauirrapHait Tcxiihk» fWasserversorg. sanit. Techn.] 14. Xr. 7. 12— 15. Juli
1939.)
R. K. Mü ller .
81 *
1252
H t . A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e ,
19 40. I.
Ivo Ubaldini, Carlo Garbato und Cesare Siniramed, Mailand, Enthärten von
lrasser durch Zusatz von fossile u. künstliche Huminsäuren in größerer Menge
enthaltenden Stoffen. Genannt sind z. B. mehrere italien. Torfsorten. (It. P. 364060
M. F. M ü ller.
vom 22/7. 1938.)
V. A norganische Industrie,
Jözsef Finkey, Die Flotation des „BlauschieJ'ers“ von Recsk (Ungarn). Der „Blauschiefer“ ist ein stark zere. Andesittuff mit hohem Kaolingeh., enthält hauptsächlich
Pyrit, 5— 15 g/t Au u. violo wasserlösl. Sulfate, bes. Al2(SO.,)3. Die dreiwertigen Kationen
des Al verursachen bei der Flotation sehr starke elektr. Umladungen, verhindern
daher die Koagulation des Erzschaumes u. stören den Flotationsprozeß (Flotations­
gift). Es konnten durch Anwendung von Na2C 03 die Wrkg. der Al-Kationen zurückgedrängt u. gute Erfolge erreicht werden: ein Pyritkonzentrat mit 4 0% S-Geh. bei 78%
Pyritgeh. auszubringen. (Mat. TermöszettudomAnyi firtesitö, A. M. Tud. Akad. III.
Osztälyänak Folyöirata [Math, naturwiss. Anz. ung. Akad. Wiss.] 58. 608— 17. 1939.
Sopron, Ungarn, Univ. f. techn. u. Wirtschaftswissenschaften, Berg- u. hüttenmänn.
Abt. [Orig.: ung.; Ausz.; dtsch.])
SAILER.
Hans Lohfert, Versuche zur Verringerung des Bleiverschleißas beim Schwefel­
säure-Turm- und Kammerverfahren. Es wird geprüft, ob die Pb-Verlusto bei der H2SO.,Fabrikation dadurch herabgesetzt werden können, daß der Angriff durch die nitrose­
haltige Betriebssäure mittels einer vorher aufgebrachten festhaftenden u. dichten
PbSO.,-Schicht gehemmt wird. Zu diesem Zwecke werden Pb-Streifen mit 0,0013 (% )
Fe, 0,0009 Cu, 0,0140 Bi u. 0,0029 Sb mit H,SO., verschied. Konz. 8, 16 u. 29 Tage ge­
beizt, dann bis zu 16 Wochen der Einw. verschied. Betriebssäuren von erhöhter Temp.
ausgesetzt u. in Abständen von joweils einer Woche die Gewichtsabnahme bestimmt .
Es zeigt sich, daß der erzielte Korrosionsschutz um so besser ist, je länger die Beizzeit
ist, wobei allerdings durch 8-tägige Beizung noch keine nennenswerte Schutzwrkg. er­
reicht wird. Hinsichtlich der günstigsten Konz, der Beizsäure, derep DD. zwischen 10
u. 30° Be variiert werden, ergibt sich, daß verd. Beizsäuren gegen ehem. u. mechan. Be­
anspruchung erheblich widerstandsfähigere Sulfatschichten liefern als konzentrierte.
Die Schutzwrkg. erstreckt sich auf ca. 15 Wochen. Nach dieser Zeit sind die Gewichts­
verluste der gebeizten u. ungeheizten Platten gleich. Auffallend ist, daß eine Betriebssäurc von 58,4° B e , 90 g/1 H N 0 3, 36° Be als Nitrose nach einigen Wochen von selbst
eine Schutzschicht auf dem Pb bildet. Durch bes. Verss. mit ehem. u. techn. reinen
Beizsäuren wird festgestellt, daß die Reinheit der Beizsaure keinen Einfl. auf die Eigg.
der Schutzschicht ausübt. Eino Verkürzung der Beizzeit durch Beizen bei erhöhter
Temp. konnte bislang nicht erreicht werden. (Chem. Fabrik 12. 499— 502. 6/12. 1939.
Bochum, Chem. Ind. A .-G ., Labor.)
BERNSTORFF.
Paul A . Keene, Herstellung und Verwendung von Chlor, übersieht. (Paper Trade .1.
N eum ann .
109. Nr. 11. 86— 92. 14/9. 1939.)
N. M. Indjukow, T. W . Prokof jewa und M. A . Lempert, Halbfabrikmäßigc
thermische Zersetzung des Methans bis zum Buß. (Vgl. C. 1938. II. 913.) Zur Unters,
wurde das Erdgas aus Baku mit 92— 9 8% Methan verwendet. Auf der von Vff. ent­
wickelten Anlage wurden bei der Durchführung der Verss. folgende Ergebnisse erzielt:
1. Bei der therm. Zers, von Methan wurde bis zu 40% Buß, bezogen auf den C-Geh. des
Gases, von guten Eigg. gewonnen. 2. Als optimale Temp. ergab sich 1150— 1250° bei
einer Strömungsgeschwindigkeit von 20 cbm/Stunde. 3. Das Generatorsyst. der Anlage
hat sieh als fehlerlos erwiesen, so daß für dessen Verwendung im fabrikmäßigen Maßstabc
keine Bedenken bestehen. 4. Durch Verkleiden der Innenwände der Kühler sowie der
Filter mit nichtrostenden Metallen, wie Pb, Zn oder verzinktem Eisen, kann Ruß mit sehr
geringem Aschegeh. gewonnen werden. 5. Die Abgase enthalten bis zu 82,2% H 2, so
daß sie ohne weiteres zur Hydrierung verwendet werden können. (Kaynyu ii Pernio
[Kautschuk u. Gummi] 1938. Nr. 7. 36— 44. Juli.)
T o l k m it t .
E.
Papasogli, Ein neues Verfahren zur Darstellung von Natriumsulfid. Be­
schreibung des von L a n z e t t i (C. 1937. I. 2842) entwickelten elcktrolyt. Verfahrens.
(Chim. Ind., Agrie., Biol., Realizzaz. corp. 15. 539— 41. Aug. 1939.) R. K. M ü l l e r .
L. W . Morosow, Glaukonit und seine Gewinnung im Phosphoritbergwerk von
Lopalinsk. Beschreibung des Vork., der Gewinnung, Qualität u. Aufarbeitung des
Glaukonits.
(Tea-iocu.ioBoc Xo3j»icriso [Wärmewirtsch.] 1939. Nr. 7. 44— 48.
Juli.)
R. K. M ü l l e r .
A . J. van Duuren, Neuere technische Anwendungen von Bleicherde oder Bentonit.
Überblick über die auf der chem. Aktivität, dem selektiven Adsorptionsvermögen u. den
koll. Eigg. der Bleicherden beruhenden Anwendungen, u. a. in der Riechstoff-, Zucker-
1940. I .
A n o r g a n is c h e I n d u s tr ik .
1253
u. Kautscliukindustrie u. bei der W.-Reinigung. Literaturangaben. (Chem. Weekbl. 36.
643— 46. 23/9. 1939. Leiden, Univ., u. Amsterdam, Kolonialinst., Abt. HandelsmuBeum.)
R. K. M ü l l e r .
R . F. Bacon, Bronseville, V. St. A., Gewinnung von Schwefeldioxyd. Als Absorptionsfl. für die Gewinnung von Schwefeldioxyd wird wss. Boratlsg. angewandt,
die festes Borat als Bodenkörper enthält. (Belg. P. 4315 82 vom 24/12. 1938, Auszug
veröff. 22/6. 1939. A. Prior. 21/1. 1938.)
<
G rassh off.
Tadeusz Chmura, Frankreich, Oxydation von Ammoniak und Gewinnung vom
Salpetersäure. Die zur Oxydation des N H, erforderliche Luft wird vorher mit Stick­
oxyden (I) bzw. Gemischen solcher mit W.-Dampf gesättigt. Sollen wasserdampffreie
Luft-Slickoxydgemisclio verwendet werden, so erfolgt vorher eine Trocknung mit den
bekannten Mitteln, z. B. Kühlen, Ausfrieren, Behandeln mit H2SO., oder CaO. Der
Stickoxydgeh. der Luft kann bis zu 15% betragen. Das erforderliche NH3 wird durch
Verdampfen von fl. NH3 in gekühlte Luft gewonnen. Dio Anreicherung der Luft mit
I kann auch stufenweise erfolgen, z. B. durch Berührung mit FJ1.. die wenig freie I
enthalten, Entfernen des W.-Dampfes u. anschließende Sättigung in Berührung mit
Fll. mit hohem Geh. an freien I. Gleichzeitig kann auch die Sättigung der Luft mit
S03 erfolgen. Dio Verdampfungskälte bei der NH3-Verflüchtigung kann zur Ver­
flüssigung u. Verfestigung des in den Gasen enthaltenen C 02 nutzbar gemacht werden.
Die zur Sättigung der Luft erforderlichen Stickoxyde werden einerseits aus dem bei
der Abscheidung des W.-Dampfes nach der NH3-Verbrennung entstehenden Kondensat,
andererseits aus den nicht absorbierten Abgasen der Anlage entnommen. Zeichnungen.
(F. P. 4886 2 vom 24/2. 1937, ausg. 19/9. 1938. Poln. Prior. 24/2. 1936.) H o l z a m e e .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Wiedersättigung von A lkali­
salzlösungen, die der Elektrolyse unterworfen wurden. Bevor man die ausgebrauchten
Lsgg. wieder mit Alkalisalzen sättigt, entfernt man das darin enthaltene Hypochlorit
u. das CI,. Zur Entfernung von Hypochlorit setzt man geringe Mengen Säure, bes.
HCl, zu. Zur Entfernung des Cl2erwärmt man gelinde oder setzt die Lsg. unter Vakuum.
Wenn wenig CI» vorhanden ist, kann man auch ein Gas zusetzen, das dann während
der Elektrolyse Säure entwickelt, wie C 0 2 oder auch etwas SO», Sulfit oder H2S, wo­
durch auch Chloratreste zerstört werden. (Dfin. P. 5621 7 vom 2 9 /1 2 .1 9 3 7 , ausg.
3 0 /5. 1939. D . Prior. 3 1 /1 2 . 1936.)
J . S c h m id t .
E.
I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., V. St. A., Elektrolytische
Herstellung von Alkalimetallen. Man elektrolysiert eino wss. Alkalisalzlsg. unter Ver­
wendung einer Kathode aus fl. Metall, z. B. Hg. Das mit Alkali angereicherte Hg wird
in einer 2. Elektrolytzelle erneut elektrolysiert, wobei das Hg als Anode dient u. als
Elektrolytfl. ein niedrigschm. Gemisch von Alkalihydroxyden oder -oxyden mit -halogeniden, z. B. eutekt. Gemische aus NaOH u. NaJ (55: 45), NaOH u. NaBr, KOH u. KJ,
KOH u. KBr, LiOH u. LiJ, LiOH u. LiBr, LiOH u. LiCl, verwendet werden. Als
Kathode dient in der 2. Zello z. B. Fe. NachN. P. 61081 werden Elektrolytfl. u. Schmelzelektrode durchgerührt mittels eines Rührwerkes, das wechselweise in die Elektrolytfl.
u. die Schmelzelektrode eintaucht, sich hierbei in der Schmelzelektrode oberflächlich
amalgamiert u. dann, wenn es in der Elektrolytlsg. oder -schmelze ist, geringe Mengen
Alkali aufnimmt. Man führt die Elektrolyse in der 2. Zelle bei etwa 230— 250° durch.
Das Hg läuft im Kreislauf zwischen beiden Elektrolytzellen um. (N. PP. 6108 0 vom
9/3. 1937, ausg. 3/7. 1939. A. Prior. 11/3. 1936, u. 6108 1 vom 10/3. 1937, ausg. 3/7.
1939. A. Prior. 11/3. 1936.)
J. S c h m i d t .
Frank K . Cameron, Chapel Hill, N. C., Ernest 0 . Huifmann, Kingsport, Tenn.,
und Joseph A . Taylor, Chapel Hill., V. St. A., Zersetzung von Alunil zwecks Gewinnung
von Tonerde und von Alkalisalzcn. Der zerkleinerte Alunit wird mit Alkalisulfid oder
mit einem Stoffgemisch gemischt, das beim Erhitzen Alkalisulfid liefert, z. B. Alkali­
sulfat u. Kohle, wobei die Alkalimenge größer sein soll als die beim nachfolgenden Er­
hitzen auf über 700° unter Aluminatbldg. gebundene Alkalimenge. Durch Auslaugen
des erhitzten Gemisches mit W . erhält man eine Lsg. von Aluminat u. Sulfat. In diese
Lsg. leitet man die beim Erhitzen des Gemisches freiwerdenden Gase, die S 0 2 u. CO»
enthalten u. deshalb Al(OH)3 ausfällen. Dieses wird abgetrennt u. das Filtrat ein­
gedampft u. durch Krystallisation oder Einleiten von C 02 zwecks Bldg. eines schwer
lösl. Bicarbonats auf Carbonat verarbeitet, oder mit dem aufzusehließenden Alunit ge­
mischt. (A. P. 2 1 7 4 6 8 4 vom 9/9. 1936, ausg. 3/10. 1939.)
ZÜBN.
Nathanas Griunsteinas, Haifa, Palästina, Herstellung von reinem, basischem
Aluminiumsulfat. In eine techn., mindestens 45 Gew.-% A12(S04)3-18 H20 enthaltende
Lsg. wird während dem Erhitzen auf Siedetemp. allmählich metall. Eisen eingetragen,
was auch im Gegenstrom durchgeführt werden kann. Der heißen Lsg. können noch
1251
H V1. S i l i c a t c h e m i e .
B a u s to ffe .
1910 .
I.
reduzierende Yerbb., z. B. Sulfite, zugesetzt werden: Die Lsg. wird noch heiß vom
überschüssigen Eisen durch Filtration getrennt u. entweder zur Krystallisation ge­
bracht u. das Krystallisat mit heißem W . zers. oder sie wird unmittelbar ohne Ab­
kühlung verd., so daß reines bas. Aluminiumsulfat ausfällt, das abgetrennt, gewaschen
u. mit einer Ausbeute von 95% erhalten wird. Aus dem Filtrat kann Fcrrosulfat ge­
wonnen werden. (A. P. 2 1 6 7 238 vom 11/3. 1937, ausg. 25/7. 1939.
E. Prior.
1C/3. 193G.)
G rassh o ff.
Monsanto Chemical Co., St, Louis, Mo., V. St. A ., Herstellung von Alvviiniumsulfat. Bauxit oder ähnliches Material einer Korngröße von mindestens 60 Maschen/inch
wird mit mindestens 60%ig. H2S 0 4 so rasch gemischt, daß eine fl. M. erhalten wird.
Sic wird mit einem Gefäß unter Ausschaltung von Wärmeverlusten unter solchen
Bedingungen zur Rk. gebracht, daß das Prod. ein Verhältnis von A120 3:H 20 hat.
welches größer ist als dasjenige des wasserhaltigen, dem F.-Minimum entsprechenden
Aluminiumsulfats, u. daß die Rk.-Wärme ausreicht, das überschüssige W . zu ver­
dampfen. Je feinkörniger das Ausgangsmaterial desto höher °/0ig. H2SO., kann an­
gewandt werden. Das Prod. hat weniger als 35% H20 u. kann bei Tempp. von 175
bis 500°, jedoch unterhalb des jeweiligen F. dehydratisiert werden. Sofern die Bldg.
von Agglomeraten gewünschtist, wird imDrehofen beiTempp., die eben über dem
F. liegen, dehydratisiert. (E. P.506 034 vom 17/11. 1937, ausg.15/6. 1939. A. Prior.
18/11. 1936.) '
Grassh o ff.
Ashai Bemberg Kenshi Kabushiki Kaisha, Osaka, Japan, Elektrolytische Dar­
stellung reiner Metallhydroxyde. Bei der elektrolyt. Herst. der Hydroxyde von Cu u.
Xi aus den Metallen in wss. Lsgg. von Alkalisalzen, wie Na2SOj, tritt als unerwünschte
Nebenrk. leicht die Bldg. bas. Salze ein. Dieser Vorgang wird vermieden, wenn man
den Elektrolyten in geeigneter Weise zirkulieren läßt. Hierzu wird die oben befind­
liche Metallanode mit zahlreichen Kanälen versehen, durch die der Elektrolyt eintritt.
Über den Kathoden befinden sich Glocken, unter denen der entstehende H2 aufgefangen
u. von Zeit zu Zeit abgelassen wird, so daß keine Gasblasen den Kreisfauf der Lsg.
stören. Auf diese Weise wird erreicht, daß die kathod. entstehende NaOH niemals
in die Nähe der Anode gelangt, wo die Lsg. sehr konz. an Metallsalz ist. Die Durchlaufs­
geschwindigkeit des Elektrolyten wird mit Rücksicht auf die Diffusion der NaOH
so geregelt, daß sich die Rk.-Zone für die Bldg. der Hydroxyde in der Nähe der Kathode
befindet. Die Lsg. mit dem suspendierten Hydroxyd wird unten abgepumpt, von den
gröberen Bestandteilen durch Filtration befreit u. zusammen mit den feineren Par1ikeln durch die oben beschriebenen Kanäle der Anode wieder zugeführt, (It. P. 366 495
vom 28/9. 1938.)
K a l ix .
Ruhrchemie Akt.-Ges., Oberhausen-Holten (Erfinder: Otto Roelen, Oberhausen-Holten, und Paul Schaller, Oberhausen-Sterkrade), Entkalken von Kobalt­
lösungen durch Ausfällen des Kalkes als CaF2, dad. gek., daß die Lsgg. in Ggw. von
Mg-Salzen mit lösl. Fluoriden behandelt werden. Die Co-Mg-Lsg. soll zweckmäßig
vor dem Zusatz des Fluorids bis auf einen pH-Wert von etwa 2— 4 angesäuert werden.
(D. R. P. 683 691 Kl.12 n vom 21/9.1938, ausg. 13/11. 1939.)
H orn.
Chininfabrik Braunschweig Buchler & Co., Braunschweig, Gewinnung von
Radium und Uran aus Pechblende durch Behandlung der Pechblende bei erhöhter Temp.
mit Salzsäure. iBelg. P. 431 025 vom 9/11. 1938, Auszug veröff. 22/6. 1939. D. Prior.
13/11. 1937.)
ZÜRN.
VI. Silicatcliem ie. Baustoffe.
H.
Lang, Aus der Praxis des Emaillierers. Erfahrungen mit borfreien Emails.
Borax wurde schon vor 20 Jahren durch Soda ersetzt. Die bei Soda auftretenden
Schwierigkeiten ähneln denen, die bei der Herst. säurefester Emails beobachtet werden:
im allg. läßt sich sagen, daß sie heute als durchaus überwindbar zu gelten haben. Neben
Soda kann aber auch Na-Phosphat verwendet werden. Sehr gut ist eine Mischung aus
Soda, Na-Phosphat u. Flußspat. Auch Emaillierglasmehl u. Bims sind als Austausch­
stoffe für Borax vorgeschlagen worden. Die für Weißtrübungen benötigten Mengen an
Sn, Sb u. Ce stehen nicht mehr zur Verfügung; man kann sich indessen gut behelfen
mit Feldspatemails, da als Vortrübungsmittel inländ. Kryolith u. Na2SiF6 zur Verfügung
stehen. (Keram. Rdsch.Kunst-Keram. 47. 525— 27. 13/12.1939.)
Platzm an n .
H.
Lang, Einsparungen bei weißen Majolikaemaillierungen. Es werden Majolika­
emaillierungen im Naß- u. Puderverf. behandelt. (Keram. Rdsch. Kunst-Keram. 48.
5— 6. 3/1. 1940.)
P latzm an n .
Vielhaber, Blechgrundemails. (Vgl. C. 1940. I. 268.) Dcckemails lassen sich heute
bereits ohne Borax- oder Borsäurezusatz hersteilen. Dagegen ist das Problem bei
1940.
I.
H T|. S i l i c a t c h e m i e .
B a u s to ffe .
1255
Puderemails u. Blecbgrundemails bisher ungelöst, weil die Verunreinigungen des
Grundes nicht gelöst werden u. dadurch Stippen- bzw. Kupferkopfbldg. auftritt. Ver­
mahlt man borhaltige mit borfreien Emails, so kann man den Borsäuregeh. auf unter
10% herunterdrücken. Der Einfl. der Verunreinigungen kann auch ausgesehaltet
werden durch das Blankbeizverf. oder durch das Ni-Tauchen. Eine weitere Mög­
lichkeit ergibt sich durch Auftragung von zwei Grundemails, von denen das erste bor­
haltig, das zweite borfrei ist. „Sioglur“ u. „Lentulus“ als Stellmittel liefern zwar sehr
borsäurcarme Emails, schalten aber den Zusatz von Borax u. Borsäure trotzdem nicht
völlig aus. (Emailwaren-Ind. 16. 259— 60. 7/12. 1939.)
P latzm an n .
J. E. Hansen, Brauchbare Prüfverfahren und ihre Vorteile fü r den Emaillierbetrieb.
überblick über die neuzeitlichen Prüfverff. der Emailtechnik. (Foundry Trade J. 61.
238. 242. 307— 10. 2/11. 1939.)
M ap .k h o f f .
H.
Jebsen Marwedel, Einfluß der Lösung von Kieselsäure auf den Gasgehalt von
Glasschmelzen. (Verdrängung von S 03 durch S i02.) Zur Entscheidung, ob u. in welchem
Maße zusätzliche Si02 eine Verminderung des Gasgeh. bzw. eine Verstärkung der Ent­
gasung einer Glasschmelze herbeizuführen vermag, wurden Vers.-Ticgelschmelzen mit
je 400 g Gemenge angesetzt, die auf Gläser mit 61, 64, 67, 70, 73, 76 u. 79% Si02 abgestimmt waren; nach 5- bzw. 71/ 2-std. Schmelzen bei 1380— 1400° wurde der Geh. an
S03 analyt. ermittelt. Der stufenweisen Steigerung des Si02-Geh. entsprach eine Ver­
minderung des S 03-Geh. um je ca. 0,03% für jedes zunehmende Prozent an Si02.
Größenordnungsmäßig entsprechen diese 0,03% S 03 bei einer 100-g-Sehmelze etwa
15 000 Blasen von 1 mm Durchmesser. Für den Verlauf der Gasausscheidung ist auch
die Korngrößenverteilung des Sandes maßgebend. (Glasteehn. Ber. 17. 325— 27. Dez.
1939. Gelsenkirchen.) '
H entschel.
A . E. Badger, W . W eyl und H. Rudow, Der Einfluß der Wärmebehandlung
auf die Färbung von Goldrubinglas. Nach einem Überblick über die Kolloidchemie des
Goldes beschreiben Vff. die Prüfung von Goldrubingläsern, die auf Na20-C a0-Si02- bzw.
K20-P b0-Si02-Basis zum Teil mit Al20 3-Zusatz u. 0,0075% Au gewonnen wurden. Bei
den nach dem Schmelzen farblosen Gläsern tritt die Rubinfärbung erst nach 9-std. Er­
hitzen auf 450—:750o auf. Die — bei den K 20-lialtigen Gläsern sattere — Rubinfärbung
wird bei 575° deutlich, vertieft sich bis etwa 675°, u. oberhalb von 700“ entstehen blau­
gefärbte Gläser mit einem leberbraunen Reflex. Es werden die bei den einzelnen Temp.Gebieten bei verschied, langer Glühdauer auftretenden Färbungen spektrometr. hin­
sichtlich der Lage ihres Absorptionsmaximums u. der Extinktion gemessen. (Glass Ind.
20. 407— 14. Nov. 1939.)
H entschel.
Theo Ziener, Propan und Acetylen in der Lampenglasbläserei. C3H8 ist für sich
allein wegen seiner geringeren Zündgeschwindigkeit für die Lampenglasbläserei wenig
geeignet, C2II2 (am besten als Dissousgas, für Herst., Reinigung, Trocknung u. Vorsichts­
maßnahmen bei Carbid als Ausgangsmaterial werden genauere Angaben gemacht) läßt
sioh mit Luft zum Blasen von Geräteglas benutzen, erfordert aber bes. Geschick.
Empfehlenswert ist bei Fehlen von Leuchtgas ein Gemisch aus C3HS u. C2H2, das erst
unmittelbar vor der Lampe gemischt wird, zusammen mit Druckluft. (Glasteehn. Ber.
17. 329— 35. Dez. 1939.Melsungen.)
H entschel.
Paul Wiessner, Keramische Werkstoffe und Glas fü r Zwecke der chemischen Indu­
strie. Übersicht. (Chemiker-Ztg. 63. 761— 63. 27/12. 1939. Gelnhausen.) PLATZMANN.
Otakar Kallauner, Einheitliche Klassifizierung von keramischen plastischen Tonen.
(Bull. Amer. ceram. Soc. 17. 251— 53. 1938. Brünn. — C. 1 9 3 9 .1. 4822.) S k a l i k s .
— , Zur Aufbereitung zäher,fetter Tone. (Tonind.-Ztg. 63. 951— 53. 20/12.
1939)
Pl a t z m a n n .
H.
G. Schurecht und John Reid, Abstufung der Tonteilchengrößen zur Ver­
besserung dis Enderzeugnisses. Durch passende u. für jeden Ton spezif. Kornabstufung
läßt sich Verbesserung der Festigkeit u. Verminderung der W.-Aufnahme erzielen.
(Brick Clay Rec. 95. Nr. 5. 18— 19. Nov. 1939. Alfred, N. Y., New York State
College of Ceramics.)
P latzm an n .
George J. Barker und Emil Truog, Faktoren fü r die Verbesserung von Tonen
durch Regelung des p¡¡- Wertes. Die C. 1938. II. 3730 referierte Arbeit ist in Labor.- u.
Betriebsversá. an verschied. Tonen fortgeführt worden. Die in zahlreichen Verss.
erhaltenen pH-Kurven (Ordinate — pn-Wert, Abszisse = Menge des zugesetzten Na2C 03)
können in 3 Typen eingeteilt werden. Die zunächst stark ansteigende Kurve des
Typs A wird von einer bestimmten Stelle an flacher u. verläuft schließlich fast horizontal.
Beim Typ B (stark salzhaltige Tone) tritt eine vorübergehende Abflachung auf, bevor
die Kurve endgültig flach-horizontal weiterverläuft. Andere, bes. sandige Tone zeigen
Kurven vom Typus C, deren Anstieg sich nur wenig mit wachsendem Na2C03-Zusatz
vermindert. Die Stelle auf der 4-Kurve. an welcher der ausgesprochen flache Kurventeil
12 56
Hy,. S i l i c a t c h u m i e .
B au stoffe.
1 9 4 0 . I.
beginnt, gibt den für die Tonverarbeitung günstigsten pa-Wert bzw. die günstige
Na2C 03-Menge an. Bei den salzhaltigen T o n e n , die Kurven vom Typ B liefern, müssen
dio Salze erst unschädlich gemacht werden, bevor die pn-Regelung mit Erfolg angewandt
werden kann. Die zu den C-Kurven gehörenden Tone reagieren im allg. nicht so stark
auf dio pu-Vcrändcrung. — I n den Betriebsverss. hat sich die p H -R eg elu n g in den
meisten Fällen als günstig u. wirtschaftlich erwiesen. (J. Amer. ceram. Soc. 22. 308— 12.
Sept. 1939. Madison, Wis., Univ.)
Sk a l ik s .
T. C. Vaughan, H . E . Revercomb, W . A . Murray und J. W . Whittemore, Das
Trocknen keramischer Erzeugnisse unter Venoendung von elektrischer Ultra-Hochfrequenzenergie. Es wird ein Labor.-Trockner, ähnlich dem von N o r t o n (C. 1933. I. 2595)
angegebenen, beschrieben, in welchem Temp., Feuchtigkeit ui Geschwindigkeit der
Luft geregelt werden können. Dio Erhitzung erfolgt induktiv durch Wechselstrom
der Frequenz von etwa 43 Megacyelen. Der zu trocknende Tonkörper befindet sich
zwischen 2 Elektroden, denen die Hochfrequenzspannung zugeführt wird. Mit der
beschriebenen Anordnung lassen sich kompliziert geformte Tonkörper ohne Gestalts­
änderung in 3 0% der Zeit trocknen, die zur Trocknung erforderlich ist, wenn die Körper
nur durch Widerstandswickelungen erhitzt werden. (J. Amer. ceram. Soc. 22. 281— 85.
Sept. 1939. Blacksburg, Va., Polyteclin. Inst.)
Sk a l i k s .
Walter Marsehner, Ausblühungen an keramischen Erzeugnissen. Vf. wendet sich
gegen eine Veröffentlichung von S i m o n (C. 1938. II. 3139), in der dieser den Wert der
Behandlung mit BaCOa bestritten hat. Nach Verss. des Vf. hat sich ergeben, daß durch­
schnittlich über 50% des BaC03 umgesetzt wurde. Ein Aufschluß von gebildetem
BaSOj wurde nicht beobachtet. Die Ziegel waren sämtlich reinfarbig, was bereits auf
einen stattgefundenen Umsatz von BaC03 mit den Sulfaten hinweist, während die
gleichen Massen ohne Zusatz von BaC03 nach dem Verziegeln Verfärbungen durch die
zugesetzten Sulfate aufwiesen. Dieses war auch der Fall, wenn die Mischungen sofort
nach dem Anmachen mit W. verformt wurden. Solches deutet darauf hin, daß ein
Umsatz mit den schwefelsauren Salzen eintritt, ohne daß Dünnschlamm vorliegt.
(Ziegelwelt 70. 317— 19. 14/12. 1939.)
P latzm an n .
Berdel, D ie Verminderung und Ausmerzung von Blei und Bor in feinkeramischen
Glasuren. Bei der Einsparung von Borsäure muß mau zwischen der Schwerschmelzbar­
keit erdalkalireicher, borfreier Glasuren u. ihrer Haarrissefreiheit lavieren, also die
größtmögliche Menge an Kalk, Magnesia u. Zinkoxyd zugleich mit der größtmöglichen
Menge an Kali u. Natron ausprobieren. Hinsichtlich der Einsparung von Bleioxyd
kommt man zurecht, wenn mau von der typ. bleifreien Glasur, der Porzellanglasur,
ausgeht u. den SEGER-Kegel 4 zugrunde legt. Vf. liefert Beispiele für derartige Glasur­
versätze. (Keram. Rdsch. Kunst-Keram. 47. 515— 18. 6/12. 1939. Bunzlau.) P l a t z m .
Johannes Wollinger, Zur Herstellung sanitärer Waren aus Vitreous China. Zur
Herst. von Vitreous China verwendet man fette, möglichst hellbrennende, früh sinternde
Tone u. gute Kaoline. Unter den Feldspaten wählt man solche, die eingesebm. ein
opakes, reinweißes, blasenfreies Glas bilden u. einen niedrigen F. besitzen. Bei einer
mineral. Zus. von etwa 4 5 % Tonsubstanz, 3 0 % Quarz u. 2 5% Feldspat wird man
bei einer Brenntemp. von 1200— 1300° hinreichende Verdichtung erhalten. Als Ver­
flüssigungsmittel ist Wasserglas statt Soda geeignet. Das Herat.-Verf. wird beschrieben.
Als Öfen kommen Tunnel- wie Rundöfen in Frage. Eine geeignete ungefrittete Feld­
spatglasur für S.K . 6 ist folgende: 0,30 K ,0 , 0,500a0, 0,10 BaO, O.lOZnO, [0,35 A l,0 3].
3,20 Si02, 0,15 SnO». (Keram. Rdsch. Kunst-Keram. 47. 549. 27/12. 1939.) P l a t z m .
Woldemar A . W eyl, Wärmevorgeschichte der Glasphase und ihre Wirkung auf die
physikalischen Eigenschaften. Die Eigg. keram. Erzeugnisse hängen von der Art des
Brandes wie der Abkühlung ab. Beim Brennen gehen Rkk. in Richtung eines be­
stimmten Gleichgewichtes vor sich, das aber nicht erreicht wird. Wird abgekühlt,
so wird der Verlauf dieser Rkk. aufgehalten, u. der „eingefrorene“ Nichtgleichgewichts­
zustand bestimmt die Eigg. des Erzeugnisses. Die Bldg. eines Glases spielt hierbei
als Bindemittel eine bedeutende Rolle. Die Bldg. eines Glases u. der Einfl. der Wärme­
behandlung auf die Eigg. der Gläser werden erörtert. (Bull. Amer. ceram. Soc. 18.
416— 19. Nov. 1939. Pennsylvania, State College, Dept. of Ceramics.) PLATZMANN.
E.H .FritzundH .C.H arrison, Einfluß der Wärmevorgeschichte au f die physikalischen
Eigenschaften von elektrischem Porzellan. Es wird eine kurze Übersieht über die Brermbedingungen für die Herst. von elektr. Porzellan geliefert. Zus. der M., Wärmevor­
geschichte u. Wärmeausdehnungskoeff. der gebrannten M. sind Faktoren, die auf die
Biegefestigkeit der mit Glasur versehenen M. von Einfl. sind. (Bull. Amer. ceram. Soc.
1 8 . 420 — 21. Nov. 1939. Derry, P a ., Westinghouse Electric & Manuf. Co.) P l a t z m .
Bertil Stälhane und Valter Anderson, Das Ausfütterungsproblem bei Wirbelstrom­
öfen. Vff. untersuchen die bisher vorgescblagenen Tiegeltypen, geben einen Vgl.
1 9 4 0 . 1.
H y ,. S i l i c a t c h e m i e «
B au stoffe.
1257
zwischen Quarz- u Magnesitausfütterung u. erörtern die Möglichkeit, die Anwendbar­
keit der bas. Fütterung zu erhöhen. Das Tiegel material sollte in seinen ehem. Eigg.
sich möglichst dem MgO armähern. Zus. u. Bau des Tiegels sind so zu wählen, daß
größerer Sinterungsschwund vermieden wird. Die Tiegelmasse muß einen geringen
Ausdehnungskoeff. haben, bes. oberhalb 1300°, bei hoher Temp. muß sie eine gewisse
Plastizität u. Nachgiebigkeit aufweisen. Einige neuo Tiegelformen werden beschrieben.
(Jernkontorets Ann. 123. 386— 412. 1939.)
R. K. MÜLLER.
W . H . Evans, Armierte. Betonbolzen. Die Herst. der im Kohlenbergbau zum Ab­
fangen verwendeten Bolzen wird beschrieben: Rohstoffe, Auswahl des Zements,
Mischung, Formen, Armierung, Nachbehandlung. (Iron Coal Trades Rev. 139. 787— 89.
8/12. 1939.)
Sk a l ik s .
Heinrich Müller, Über die Wichtigkeit der Untersuchung des Baugrundes auf
betoimggressive Stoffe und über die Technik der Probenahme. Die Unters, des Baugrundes
auf betonschädliche Stoffe, aggressive C 02, organ. oder Mineralsäuren bei Moorböden,
Vorhandensein von Industrierüekständen, Müll- oder Aseheschutthalden u. von Sulfaten
erfordert Probebohrungen u. Unters, von Boden- u. W.-Proben jeder Schicht, deren
Häufigkeit nach der Gleichmäßigkeit des Untergrundes abzustellen ist. Es werden die
Technik der Entnahme u. Behandlung von W.-Proben u. Einzelfälle von Betonzerstörung
besprochen.
(Gesundheitsing. 62. 733— 37. 30/12. 1939.
Hamburg, Hygien.
Inst.)
Ma n z.
E.
F. G. Emery, Berechnung der Wärmeisolierung. Besprechung der Methoden
zur Berechnung des Wärmeüberganges von ebenen u. zvlindr. Oberflächen mit verschied.
Isolierstoffen. (Engng. Boiler House Rev. 53. 204— 06. 318— 20. Dez. 1939.) SKALIKS.
Ezer Griffiths, Isolierstoffe fü r Kälteanlagen. Kurze Angaben über die im
N a t i o n a l P h y s i c a l L a b o r , angewandten Methoden zur Best. der Wärmeleitfähig­
keit von Isolierstoffen u. Mitt. einiger typ. Werte. (Instn. mechan. Engr., J. Proc. 142.
187— 88. Nov. 1939. Teddington, Middlesex, Nat. Physic. Labor.)
Sk a l ik s .
M. McWilliams, Kork. Was Kork ist, wo er gefunden wird, seine Gewinnung, Ge­
schichte und warum er als Isolierstoff verwendet wird. Übersicht. (Refrigerat. Air Condit.
5. Nr. 10. 13— 14. Okt. 1939. Montreal, Queb., Canadian Cork Co.)
Sk a l ik s .
Titanium Alloy Manufacturing Co., New York, übert. von: Charles I. Kinzie
und Donald S. Hake, Niagara Falls, N. Y., V. St. A., Herstellung von wasserfreiem,
krystallisiertem Zirkonoxyd. Um ein für Emaillen bes. geeignetes Zirkonoxyd mit einer
Korngröße von 0,40— 1,50 ¡i zu erhalten, wird ZrSi04 einer Korngröße von 80 Maschen/
sq. in. mit Petroleumkoks gleicher Korngröße im Verhältnis 100: 25 gemischt u. weitere
25 Teile Koks einer Korngröße von J/io— lU " zugemischt. Diese Mischung wird im
Widerstandsofen auf 1800— 2000° erhitzt, wobei das Si überwiegend unter Bldg. von
SiC in den gröberen Koks geht, so daß es nebst dom überschüssigem, gröberem Koks
nach dem Erkalten abgesiebt werden kann. Diese Fraktion wird durch Abbrennen.
Zerkleinern u. Waschen auf SiC aufgearbeitet. Aus der feinkörnigen Fraktion wird
durch Abbrennen u. eine geeignete Schweretrcnnung sowie durch Behandlung von je
100 Teilen des dabei erhaltenen Prod., mit 3 Teilen Na2C03 u. 2 Teilen NaN03 bei
800— 950°, zur Entfernung der adsorbierten Gase, ein 96,99%ig. Zr02, frei von SiC,
erhalten. (A. P. 2 168 603 vom 2/9. 193G, ausg. 8/8. 1939.)
G rassh off.
Joseph Carlier, Brüssel-Anderlecht, Yeringerung der Wärmeleitfähigkeit von Glas.
Auf der einen Seite einer Glastafel oder zwischen zwei solchen wird eine Schicht von
durchsichtigem Phenol-Formaldehydliarz angebracht. Vorzugsweise werden hierzu
solche Harze angewandt, die unter dem Handelsnamen „Novolak“ bekannt sind. Um
Trübungen der Harzzwischenschicht zu vermeiden, die durch allzustarkc Feuchtigkeit
eintreten könnten, empfiehlt es sich, an den Rändern einen Kitt aus Glaspulver auf­
zutragen, der als Bindemittel ein Gemisch aus 13% Vinylacetat + 87% Trichlorätliylen enthält. Dem Harz können auch Farb- u. Leuchtstoffe zugesetzt werden. Eine
bes. vorteilhafte Verwendung findet derartig therm. isoliertes Glas bei der Herst, von
elektr. Glühbirnen. (It. P. 366152 vom 27/9. 1938. Belg. Prior. 15/10. 1937.) K a l i x .
Franz Skaupy und Gustav Josef Weißenberg, Berlin, Herstellung von Gegen­
ständen aus glasigem, gesintertem Quarz gemäß dem Verf. des Hauptpatents, darin
bestehend, daß die Gegenstände innerhalb der Temp.-Zono der Cristobalitbldg. (1470
bis 1710°) nur solange erhitzt werden, bis sich noch keine wesentlichen Mengen Cristobalit gebildet haben. Im allg. wird die Zeit 15 Min. übersteigen. Zweckmäßig werden
die Gegenstände auf etwa 600— 800° vorerhitzt. Vgl. F. P. 830 931; C. 1939. I. 1629.
(E. P. 510 081 vom 20/12.1937, ausg. 25/8.1939. Zus. zu E. P. 508013; C. 1939.
II. 4664.)
M . F. M ü l l e r .
1 2 5 8 H VI- SlI.ICATCBKMIK.
BAUSTOFFE.
1 9 4 0 . J.
General Electric Co., New York, V. St. A., übert. von: Hans Pulîrich, Berlin,
Zusammengesetzter Körper, bestellend aus einem metall. Teil, einem angeschmolzenen
Glasteil u. einem keram. Stoff (I) von geringen dielektr. Verlusten (tg <5 < 10-10—*) u.
einem linearen Ausdelinungskoeff. zwischen 4 0 -IO-7 u. 50-10” 7. Der I besteht aus
einer bei hoher Temp. (1300— 1400°) geglühten Mischung von 10— 40 (Gewichtsteilen)
BeO, 15— 36 wss. Mg-Silicat (Seifenstein, Steatit oder Talkum) u. 36— 67,5 wss. AlSilicat (Kaolin oder Kaolinit). (A. P. 2 1 7 4 390 vom 22/6. 1937, ausg. 26/9. 1939.
D. Prior. 12/8. 1936.)
B oeder.
Dino Canigiani, Livorno, Zementrohr, bestehend aus einem Gemisch aus Port­
land- u. Schmelzzement als Bindemittel u. einer spiralförmig aufgewickelten Einlage
aus Glasgespinst. (It. P. 366 267 vom 23/7. 1938.)
H offm ann.
Antoine Ortelli, Vouvry, Schweiz, Überzugsmasse fü r geformte Betongegenstände,
bestehend aus einem Gemisch aus weißem Portlandzement u. Füllstoffen, welches
mit gefärbtem W. angemacht ist. (Schwz. P. 204185 vom 27/5. 1938, ausg. 1/7.
1939.)
H offm ann.
Guido Merli und Piefcro Zaina, Mailand, Bauelement, bestehend aus einer Holz­
platte, welche auf der einen Seite unter Zwischenschaltung einer undurchlässigen Schicht
mit einem isolierenden Überzug aus leichten pflanzlichen Stoffen u. Zement oder Magnesit
als Bindemittel bedeckt ist. (It. P. 366 350 vom 8/10. 1938.)
H offm ann.
Arnold von Sprecher, Caslano b. Lugano, Schweiz, Herstellung von Bauelementen
aus einem Gemisch aus bei der Gerbstoffextraktion anfallenden Holzrückständen,
Zement, feinkörnigem Gestein u. Wasser. (Schwz. P. 203 902 vom 30/11. 1937, ausg.
1/7. 1939.)
H offm ann.
N. V . Industrieele Handelmaatschappij „Acoliet“ ,Bilthoven, Holland, Her­
stellung von Bauelementen. Mindestens eine aus Asbestzement bestehende Lage wird
unter Verwendung eines Bindemittels unter Druck mit einem Isoliermatcrial, wie
Holz, Kork, Pappe oder dgl., verbunden. Als Bindemittel wird eine Mischung aus einem
eiweißhaltigen Stoff (Casein), weißem Zement u. einem Erhärtungsmittel verwendet.
(Schwz. P. 205467 vom 28/9. 1937, ausg. 1/9. 1939.)
H offm ann.
T. O. Hillbom, Lulea, Schweden, Herstellung von Faserplatten. Man verformt
die wasserhaltigen Aufschlämmungen der Fasermassen unter Druck in Formpressen, ent­
fernt hierbei aber zunächst einen Teil des W . durch Schwerkraft unter Vakuum, indem
man zwischen den Räumen über u. unter den Fasermassen eine Druckdifferenz herstellt
u. das ablaufende W . entfernt, worauf man erst unter Druck verpreßt. Man kann so
unter besserer Ausnutzung der Fasermassen z. H. Holzschliff, porösere Gegenstände
von höherem Wärmeisolationsvermögen herstellen. (Schwed. P. 96 288 vom 30/4.
1937, a u sg. 18 /7. 1939.)
"
J. S c h m id t .
Comp, générale des Goudrons, Soc. an., Luxemburg, Reinigen von Gebäude­
fassaden, Steindenkmälern oder dergleichen. Als Reinigungsmittel wird eino Säurelsg.
verwendet, welche die Si02-haltigcn Bestandteile des Schmutzes oder Rußes auflöst;
dio ehem. Einw. dieser Lsg. auf das Gestein wird durch Zusatz eines Metallsalzes be­
grenzt. (Belg. P. 426 667 vom 28/2. 1938, Auszug veröff. 26/1. 1939. Lux. Prior. 5/2.
1938.)
H offm ann.
G. de Becze, V. St. A., Voluminöse Masse. Auf einen 75° heißen wss. Schlamm
aus gebranntem Dolomit wird C02 so lange zur Einw. gebracht, bis die alkal. Rk. ver­
schwindet. Die M. wird getrocknet u. gepulvert. (Belg. P. 4324 02 vom 27/1. 1939,
Auszug veröff. 9/8. 1939. Ung. Prior. 28/1. 1938.)
H offm ann.
Deutsche Eisenwerke, Mühlheim/Ruhr, Herstellung von Formlingen aus Mincralivolle. Mineralwolle wird in einer großen W.-Menge suspendiert; der Mischung wird
ein in W. suspendiertes Bindemittel, wie Zement, zugesetzt. (Belg. P. 431 921 vom
30/12. 1938, Auszug veröff. 9/8. 1939. D. Prior. 31/12. 1937.)
HOFFMANN.
Coming Glass Works, Corning, N. Y ., V. St. A., Poröser Körper, bestehend aus
Silicat-, bes. Glasfäden, die durch reinen C als Bindemittel zusammengehalten sind.
Zur Herst. des Körpers werden die Fäden mit einem organ. Stoff vermischt, der dann
durch Erhitzen verkokt wird. (It. P. 365 356 vom 24/8. 1938. A. Prior. 25/8.
1937.)
H offm ann.
Monsanto Chemical Co., übert. von: William S. Wilson, Brookline, Mass.,
Y. St. A., Anorganische Wärmeisoliermasse, bestehend aus einem anorgan. Wärme­
isolierstoff, wie schaumige Kieselsäure (Aerogel), in welchem feinvertciltes elementares
Si eingebettet ist. (A. P. 2 1 7 4 7 7 0 vom 18/1. 1936, ausg. 3/10. 1939.)
H offm ann.
Henry Jensen, Fredericksberg, Herstellung von Isolier platten gegen Schall und
Wärme aus einem Brei körniger Materialien, wie Korkmehl, Sägemehl u. aus Faser­
stoffen. Man setzt dem Brei zunächst ein wasserbindendes Mittel, wie Gips oder
Zement, zur Bindung des überschüssigen W . zu u. fügt erst dann die Faserstoffe hinzu.
1 9 4 0 . T.
H VII. A g b i k u l t u r c u e m i e .
S c h ä d lin g s b e k ä m p fu n g .
1259
Die Platten trocknen schneller u. lassen sich besser aus den Preßformen entfernen,
als wenn ohne Zusatz wasserbindender Stoffe gearbeitet wird. (Dän. P. 56 277 vom
31/1. 1938, ausg. 6/G. 1939.)
J. S c h m i d t .
A . P. Bendrischew und A . D . Schapiro, USSR, Schalldämpfende Pappe. Eine
Mischung aus 30— 40 (Teilen) Baumwolle, 30— 40 Cellulose, 20— 30 Holzschliff u. 5 bis
10 Wolle wird unter Anwendung von Vakuum zu Pappblättern gegossen, mit einer
Kautschukdispersion imprägniert, vulkanisiert u. von beiden Seiten teilperforiert.
(Russ. P. 55 397 vom 31/8. 1937, ausg. 31/7. 1939.)
R ic h t e r .
Sprechsaal-Kalender für Keramik, Glas, Email 1940. Coburg: Müller & Schmidt.
(71 Bl., 476 S.) kl. S". M. 2.50; für Sprechsaal-Bczieher M. 2.25.
1939.
VII. A grikulturchem ie. Schädlingsbekäm pfung.
C.
Krügel und H . Heinrich, Teichdüngung. Zusammenfassende Darst. unter
bes. Berücksichtigung der Anwendung von Superphosphat. (Superphosphate 12.
101— 06. Juni 1939. Hamburg.)
SCHICKE.
E.
Mantel, Mehrungsmist als Packstoff fü r die biologische Beheizung von Treib­
küsten im Vergleich zu Pferdemist. Mehrungsmist, hergestellt aus Stroh mit Zusatz
von Kalkstickstoff oder Kalkharnstoff, wurde als Packstoff für die biol. Beheizung
von Treibkästen mit Pferdemist verglichen. Es zeigte sich, daß dio Treibkästen als
Gärstätte zur Einleitung der biol. Zers, des Strohes selbst in den Wintermonaten ge­
eignet sind u. ein Stapeln des Stroh-Stickstoffgemisches im Freien unzweckmäßig
ist. Mist mit Zusatz von Harnstoff ging vor allem im Winter schneller in Gärung über
als Mist mit Kalkstickstoffzusatz, vorausgesetzt, daß er rechtzeitig festgetreten wurde.
In dem Luftraum der Treibkästen war eine C 02-Anreicherung bis zu 3,05 V ol.-% fest­
zustellen. Die COj-Produktion war bei Pferdemist am stärksten. Die Ernte verzögerte
sich in den Kästen mit Mehrungsmist. In diesen Beeten wurden Kalimangclerscheinungen beobachtet, spätere Analysen der Miste bestätigten die Nährstoffarmut der­
selben. Dio Gesamtcrnto an marktfähigen Gurken war im großen u. ganzen gleich
u. der Mehrungsmist ist somit als Packstoff in der Frühjahrstreiberei dem Pferdemist
ebenbürtig; Mehrkosten ergaben sich nicht. Nach Benutzung im Frühbeet wird der
Mist als Humusdünger für das Freiland bzw. für dio Herst. von Mist u. Komposterde
weiter benutzt. Die Mehrungsmiste zeigten ausnahmslos größere Trockensubstanzabnahme während der Gärung im Treibkasten als der Pferdemist. Der Humifizierungsgrad war im übrigen als günstig zu bezeichnen. Da der Pferdemist bzgl. der eingebrachten Gewichtsmenge u. des Geh. an Trockensubstanz größere Unterschiede
aufweist, wird der Vorschlag gemacht, als Standardpackung für Erwärnmngsvcrss.
durch biol. Heizung Mehrungsmist zu verwenden. (Bodenkunde u. Pflanzenernähr.
16. (61.) 59— 89. 1939. Berlin.)
Jacob.
W . L. Powers, Bor als Dünger auf Böden von Westorcyon. In Westoregon wird
durch 30 pound B20 3/acre Gelbspitzigkeit von Alfalfa überwunden u. der Ertrag ver­
dreifacht; n. Farbe kehrt zurück im Feld nach 30 Tagen u. im Gewächshaus nach wenigen
Tagen. B fördert Verzweigung u. Langlebigkeit. 0,5 p. p. m. genügen in W.-Kultur.
Auf B-armen Böden wurden durch B-Gabe der B-Geh. der Pflanzen verdoppelt, der
Proteingeh. leicht beeinflußt u. das Chlorophyll um 50% vermehrt. B-Gaben bei Oberflächcnkrebs von Tafelrüben, Stengelrissen von Sellerie, Braunwerden der Spitzen
u. Knotcnbrüchigkeit bei Astern, Blumenkohl u. Kohl waren erfolgversprechend.
B fördert Knöllehenentw. bei Leguminosen, erhält Leitungsgewebe u. wachsende
Spitzen elast. u. ist für n. Zellteilung erforderlich. Salat entwickelt sich schlecht
bei B-Mangel. B kann Eisen- u. W.-Aufnahme verbessern. In den (nach Säureaus­
zug) untersuchten Bodenprofilen ist der B-Geh. ziemlich gleichmäßig verteilt, viel­
leicht aus den oberen Schichten leichter aufzunehmen; 1,5 p. p. m. in Torf bis
7 p. p. m. im tonigen Lehm von Williamette. Im Westen von Oregon ist B-Mangel
viel häufiger als im Osten; er kann durch gleichmäßig verteilte Gaben von Borax
(z. B. mit der gleichen Menge sandigem Lehm gemischt) behoben werden. (Science
[New York] [N. S.] 90. 36— 37. 14/7. 1939. Oregon, Agric. Exp. Stat.)
K arl Me y e r .
W . S. Anderson, Der Einfluß von Stickstoff auf Größe und Gestalt von Triumplibataten in Mississippi. Erhöhung des N-Geh. des Düngemittels von 2 auf 8 % war
ohne Einfluß. (Proc. Amer. Soc. horticult. Sei. 36. 605— 08. April 1939. Mississippi
State College.)
_
S c h ic k e .
Hajime Ishibashi, über die Beziehung zwischen den Einflüssen von Kieselsäure
und Phosphor sowie Kieselsäure und Stickstoff bei der Ernährung der Reispflanze. (Vgl.
C. 1938. ü . 1470.) Bei N-Gaben von 4— 70 mg/1 in Nährlsgg. bewirkten zusätzliche
12 60
Htii.
A g r ik u ltu r c h e m ie .
S c h ä d lin g s b e k ä m p fu n g .
1940.
I.
Kieselsäuregaben ein starkes Ansteigen der Wachstunisintensität, der Korn- u. Stroh­
produktion sowie des Kieselsäuregeh. der Pflanzen, u. zwar um so mehr, je höher
die N-Gabe war. Bei hohen N-Gaben ohne Kieselsäure waren auf den Körnern braune
Plecken zu beobachten; bei gleichzeitiger Si02-Gabe traten diese nicht auf. Bei PGaben von 0— 50 mg/1 bewirkten zusätzliche Kieselsäuregaben ebenfalls erhöhtes
Wachstum, doch verkleinerte sich dieser Effekt bei ansteigenden P-Gaben; auch auf
die Ausbldg. der braunen Punkte auf den Körnern blieb P ohne Einfluß. Si02 vermochte
zu einem gewissen Teil in diesen Verss. die Rolle des Phosphors zu übernehmen.
(J. Sei. Soil Manure, Japan 13. 242. April 1939 [nach engl. Ausz. ref.].)
LlN SE R .
P. G. de Haas, Über die Wirkung von Stickstoff, Kali und Phosphorsäure auf
Wachstum, Ertrag und Emtegütc bei Kern- und Steinobst. Besprechung bisheriger
Vers.-Ergebnisse über die Wrkg. von Stickstoff, Kali u. Phosphorsäure. Ertrags­
steigerung war vor allem durch Stickstoff erreicht worden, doch sind zur Erhaltung
der Erntegüte gleichzeitige Gaben von Kali u. Phosphorsäure notwendig. Ernährungs­
störungen machen sieh bei Stickstoff u. Kalimangel am schädlichsten bemerkbar;
sie sind bei Stickstoff krasser, aber leichter zu beheben als bei Kali, bei Phosphor­
säure erst im vorgerückten Stadium zu erkennen. (Forschungsdienst 7. 607— 15.
Juni 1939. Bad Köstritz.)
Sc h ic k e .
S.
Morita, Untersuchungen über das Oxydations-Reduktionspotential von Böden.
I. über das Oxydations-Reduktionspotential von Obst- und Teeböden und ihre Ertrags­
fähigkeit. Bei alluvialen Obstböden hatten geringere Böden stets ein niedrigeres Poten­
tial als reichere Böden, bes. in don tieferen Horizonten des Profils. Das gleiche zeigte
sich bei alluvialen u. diluvialen Teeböden. (J . Sei. Soil Manure, Japan 13. 460. Juli
1939. Kyoto, Univ. [nach engl. Ausz. ref.].)
JACOB.
Isenosuke Onodera, Ein mathematischer Ausdruck f ü r das Gesetz vom Minimum
und eine Methode zur Berechnung der wirtschaftlichen Höhe der anzuwendenden Düngung
unter Berücksichtigung des Gesetzes vom abnehmendem Ertrage. Als quantitativer Aus­
druck für das Gesetz vom Minimum wird die Formel vorgeschlagen:
y = A ~r B x -r C x 2- ■■
in welcher A , B, C usw. Konstanten sind, während x die Menge des im Minimum be­
findlichen Nährstoffes u. y der dadurch zu erzielende Ertrag ist. Diese Formel erlaubt
gleichzeitig die Berechnung der wirtschaftlichen Menge. (J. Sei. Soil Manure, Japan
13. 415. Juli 1939 [nach engl. Ausz. ref.].)
JACOB.
Amar Nath Puri und M. L. Puri, Wechselwirkungen zwischen Carbonaten und
Boden. (Vgl. C. 1940. I. 274.) Die Verss. zeigten, daß Bodenacidoide u. Einbasen­
böden sich gegenüber den Carbonaten der Alkalien u. alkal. Erden genau so verhalten
wie echte Säuren u. Salze. Diese Erkenntnis gestattet wertvolle Rückschlüsse auf die
Best. des Kalkbedürfnisses von Böden. Näheres im Original. (Soil Sei. 46. 401— 08.
Nov. 1938. Lahore, Indien.)
G r im m e .
Amar Nath Puri, R . C. Hoon und C. L. Dhawan, Untersuchungen über die
Bodenelcktrodialyse. IV. Einfluß von Temperatur, pu-W ert und Alkalisationsgrad.
(III. vgl. C. 1940. I. 452.) Vff. berichten über die Elektrodialyse von Böden bei
steigender p h u . steigendem Alkaligehalt. Hierbei ergab sich generell eino Intensivierung
des Elektrodialysierungsverlaufs mit steigender ph ■Die Änderungen im Ca/Na-Verhältnis
im Elcktrodialysat von Alkaliböden machen es wahrscheinlich, daß die Unfruchtbar­
keit dieser Böden auf einem Mangel an ausnutzbarem Ca herrührt. Die Elektrodialyse
verläuft am besten bei 30°, doch ist der Einfl. der Temp. auf ihren Verlauf im ailg.
gering. (Soil Sei. 47. 479— 85. Juni 1939. Lahore, Indien.)
G r im m e .
Yutaka Karnoshita und Masatada Oyama, Entfernung von absorbierter Phos­
phorsäure und Kalium aus Böden durch Elektrodialyse. (J. Sei. Soil Manure, Japan 13197. April 1939 [nach engl. Ausz. ref.].)
L lN SE R .
N .R .D h a r und S. K . Mukerji, Denitrifizierung im Sonnenlicht mul ihre Ver­
zögerung. Teil IV. (III. vgl. C. 1937. I. 3392.) Vff. mischen (NH4)2SO,-L?gg. mit
TiO., ZnO, Si02, steriler oder gewöhnlicher Gartenerde u. stellen dabei, selbst im
Dunkehi u. unter sterilen Bedingungen, erhebliche N-Verlusto durch Nitrifizierung
fest. Dieser N-Verlust nimmt bei Belichtung der Gemische oder bei Erhöhung der
Vers.-Temp. noch zu. An der Oberfläche der Boden- usw. Teilchen vollzieht sich eine
langsame Oxydation des N H ,’, die über NH4N 0 2 zum Nitrat führt. NH4N 0 2 zers.
sich jedoch leicht, so daß die gefundenen N 0 3'-Mengen stets erheblich kleiner sind als
der Gesamtverlust an N. Nur sehr wenig N geht in der Form von NH3 verloren.
Mischungen von N 0 3' mit Glucose zeigen nur sehr geringe N-Verluste, selbst bei Be­
lichtung mit Sonnenlicht. Organ. Substanzen vermögen den N im Boden festzuhalten
u. vermehren somit den N-Geh. der Erdo (natürlicher Dünger). (J. Indian ehem. Soc.
15. 583— 98. Nov. 193S. Allahabad, Univ., Chem. Labor.)
Sc h en k .
1940. I .
H Vu- A g r i k u l t u r c h e m i k .
Sc h ä d l in g s b e k ä m p f u n g .
1261
Heinrich Dittrich, Untersuchungen über die Bodengare. Von verschied. Böden
wurde jeweils eine garo u. eine ungare Bodenprobe untersucht. Die garen Böden
scheinen den Humus in einer leichter angreifbaren Form zu enthalten als die ungaren;
die Humusoxydation führt zu einer Zusammenballung der koll. Teilchen. Ein Unter­
schied in der Flockung durch Ca bei garen u. ungaren Böden ist höchstens bei Kalkmangel festzustellen. Die ungaren Böden zeigen beim Schütteln sowio beim Behandeln
mit dest. W. einen leichtcren Zerfall als die garen. Bei der nassen Siebung des Bodens
ergab sich, daß etwa 40— 45% des Bodens aus feineren Bestandteilen zu Krümeln
von der Größe 3— 1 mm Durchmesser aufgebaut sein müssen, um eine günstige Krümel­
struktur zu erreichen. Die ungaren Proben blieben beim Naßsieben entweder in un­
günstiger Struktur erhalten oder zerfielen überwiegend in Krümel kleiner als 0,25 mm.
(Bodenkunde u. Pflanzenernähr. 16. (61.) 16— 50. 1939. Breslau.)
JACOB.
Wilbur H. Duncan, Welkekoeffizient und Welkeprozentsatz von 3 Waldböden des
Duke Forest. Die Werte für die Welkeprozente werden anscheinend durch die gleichen
Faktoren beeinflußt wie die minimale W.-Kapazität. Das Verhältnis der minimalen
W.-Kapazität zu den Welkeprozenten (als Welkekoeff. bezeichnet) schwankt zwischen
1,57 u. 5,65. Die Wcrto für den Welkekoeff. weichen beträchtlich von denjenigen für
die Welkeprozento ab, der Welkekoeff. erwies sich nicht als guter Maßstab für die
untere Grenze des aufnehmbaren W. auf den untersuchten Böden. (Soil Sei. 48.
413— 20. Nov. 1939. Georgia, Univ.)
Jacob.
W . Kintzel, Die Bedeutung der Saatgutbeize fü r tropische und subtropische Gebiete,.
Übersicht. (Tropenpflanzer 42. 229— 46. Juni 1939. S ä o Paulo.)
S c h ic k e .
— , Fortschritte au f dem Gebiet der Insektenvertilgungsmittel. (Fette u. Seifen 46.
591— 94. Sept. 1939.)
'
Neu.
G.
Peters und w. Ganter, Entlausung mit Blausäure. Es wird über die Best.
der absol. Blausäureempfindlichkeit von Läusen, Läusclarven u. -eiern u, deren Temp.Abhängigkeit, sowio die Mindestbedingungen für Konz. u. Einw.-Zeit in behelfsmäßigen
u. ortsfesten, beheizbaren Begasungsaulagen berichtet. (Z. hyg. Zool. Schädlings­
bekämpf. 31. 317— 25. Dez. 1939. Frankfurt a. M., Dtsch. Ges. f. Schädlingi-bekämpf.)
M anz.
D.
E. H. Frear, Die Bestimmung kleiner Kupfennengen in Spritzrückständen.
Zur Cu-Best. von Mengen über 2 mg werden 2— 20 g des getrockneten Pflanzenmaterials
bei höchstens 450° verascht, die Asche in H N 03 1: 1 gelöst, die Lsg. mit 10 ccm gesätt.
NH4N 0 3-Lsg. u. 1 g Harnstoff versetzt, auf 100 ccm verd. u. in bekannter Weise
elektrolysiert. — Zur Best. kleinerer Cu-Mengen wird die Probe durch Behandeln mit,
H2SOj u . H N 03 von den organ. Bestandteilen befreit, die Lsg. mit NH, im Überschuß
versetzt, aufgekocht u. nach 30 Min. filtriert. Das Filtrat oder einen Teil davon versetzt
man im NESZLER-Rohr mit 25 ccm konz. NH3, füllt auf 100 ccm auf, stellt in einem
photoelektr. Colorimeter die höchste Lichtintensität ein, fügt 1 ccm l% ig. Na-Diäthyldithiocarbamatlsg. hinzu, schüttelt kräftig u. liest nochmals ab. Das Colorimeter wird
mit Cu-Lsgg. bekannten Geh. geeicht. Das Verf. gestattet die Cu-Best. bis zu 0,05 mg
herab. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11. 494— 95. Sept. 1939. Pennsylvania, Agri­
cultural Experiment Station.)
E c k s te in .
Bayerische Stickstoff-Werke-Akt.-Ges., Berlin, Vorbereitung von Bohphosphaten
fü r die Herstellung von Glühphosphaten unter Hindurchführen des angefeuchteten,
pulverförmigen Bohphosphats durch Walzenpaare u. Abheben der erhaltenen Preß­
linge, die dem Glühaufsehluß unterworfen werden, dad. gek., daß das angefeuchtete
pulverförmige Bohphosphat zwischen ebenfalls angefeuchteten,. dichtmaschigen,
zweckmäßig endlosen Bänden durch ein die Verformung auf die gewünschte Stärke
von etwa 0,5— 5 mm bewirkendes Walzenpaar geführt wird, worauf die Zerteilung des
erhaltenen Gutbandes in Plättchen gleichmäßiger Dicke u. Form mittels geriffelter
Walzen erfolgt u. die Formstücke schließlich von der Unterlage, bes. durch Umlenken
derselben, abgenommen werden. Man gewinnt sehr dünno Plättchen, die sich wegen
ihrer geringen Dicke u. auch regelmäßigen Form sowie wegen des Fortfalls jeglicher
Fremdstoffbeimischung für den Glühaufsehluß bes. gut eignen. (D. R . P. 684 059
K l. 16 vom 28/8. 1936, ausg. 21/11. 1939.)
K arst.
Chemische Werke Albert, Mainz-Kastel (Amöneburg) (Erfinder: Ferdinand
Bornemann und Hans Huber, Wiesbaden-Biebrich), Herstellung eines citronensäureund ammoncitratlöslichen Phosphatdüngemittels nach Pat. 681645, dad. gek., daß
Tempp. über 1200° angewandt werden. Der Brennstoffverbrauch des Verf. ist sehr
gering u. die S 0 2-Konz. der Abgase so hoch, daß diese ohne Schwierigkeit auf H 2S 04
verarbeitet werden können. (D. R. P. 682 258 Kl. 16 vom 1/5.1937, ausg. 11/10.
1939. Zus. zu D. R. P. 681 645; C. 1939. II. 4065.)
K arst.
1262
Hto!- M k ta lIiT O O IB .
M e t a llo g r a p h ie . M e ta llv e r a r b e it u n g .
1940.
I.
Chemische Werke Albert, Mainz-Kastel (Amöneburg) (Erfinder: Hans Huber.
Wiesbaden-Biebrich), Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung
eines Phosphatdüngemittels nach Pat. 681644, dad. gek., d a ß die A uB gan gsm isch ung
unter Zusatz so großer Mengen CaSO., u. Ferrophosphor erhitzt wird, daß der GesamtH3P04-Geh. der Mischung bis zur Hälfte aus dem Ferrophosphor stammt u. der Geh.
an Ferrophosphor bis zu 20— 25% des gesamten CaS04-Geh. beträgt. (D. R. P. 682 259
K l. 16 vom 1/7.1937, ausg. 11/10. 1939.
Zus. zu D. R. P. 681644; C. 1939. II.
4648.)
K arst.
Chemische Werke Albert, Mainz-Kastel (Amöneburg) (Erfinder: Ferdinand
Bomemann und Hans Huber, Wiesbaden-Biebrich), Herstellung von Schwefeldioxyd
unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatdüngemittels nach Pat. 681644, dad. gek.,
daß das Gemisch der Ausgangsstoffc geschmolzen wird. Die Schmelztemp. des Ge­
misches kann durch Zusatz von Bauxit, Ton oder Fe-Verbb. erniedrigt werden. Die
Schmelzung kann auch in Ggw. von W.-Dampf durchgeführt werden. (D. R. P. 682 260
Kl. 16 vom 15/10. 1937, ausg. 11/10. 1939. Zus. zu D. R. P. 681644; C. 1939. II.
4648.)
K arst.
Chemische Werke Albert, Mainz-Kastel (Amöneburg) (Erfinder: Hans Mengele,
Wiesbaden-Biebrich), Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung
eines Phosphatdüngemittels nach Pat. 681644, gek. durch Erhitzen der Mischung von
CaS04, Rohphosphat, Si02 u. Brennstoff in einer Sintcrapp. nach dem Saugzug­
verfahren. Die Ausgangsstoffe lassen sich ohne Schwierigkeit bis zur starken Sinterung
erhitzen. (D. R. P. 682261 KI. 16 vom 16/1. 1938, ausg. 11/10. 1939. Zus. zu D. R. P.
681 644; C. 1939. II. 4648.)
K arst.
Bergwerksgesellschaft Hibemia, Herne (Erfinder: Friedrich Jost, Gelsenkirchen-Buer, und Ermbrecht Rindtorff, Wanne-Eickel), Herstellung eines lager­
beständigen und streufähigen Mischdüngers durch Aufschluß von Rohphosphaten mit
H N 03 u. anschließender Neutralisation der Aufschlußmasse mit NH3, dad. gek., daß
die beim Aufschluß der Rohphosphate mit H N 03 gewonnene Lsg. einer NH,,NOaSchmelze zugeführt wird u. der Schmelze, entsprechend dem Zulauf der Aufschlußlsg.,
kontinuierlich die zur Neutralisation erforderlichen Mengen NH3 zugeleitet werden,
worauf die erhaltene M. in den streufähigen Zustand übergeführt wird. (D. R. P.
6801 01 Kl. 16 vom 9/10. 1930, ausg. 9/12. 1939.)
K arst.
Hugo Neubauer, Die Kcimpflanzcnmethode. Ein physiol.-chem. Verfahren zur Bestimmung
der den Pflanzen zugänglichen Bodennährstoffe Kalium u. Phosphor. Berlin: Verlagsges. für Ackerbau. 1939. (167 S.) 8°. M. 4.60.
VIII. M etallurgie. M etallographie. M etallverarbeitung.
G.
L. Bailey, Fehler in Barren von Nichteisenmetallen. Überblick über beim Guß
von Nichteisenmetallen auftretende Fehler, ihre Ursachen u. Vermeidung. 1. Ober­
flächenfehler, 2. Fehler im Innern der Barren, 3. allg. Ratschläge zum Schmelzen u.
Gießen. 4. abnormale Gußmethoden. (Metal Ind. [London] 54. 239— 42. 269— 71;
Iron Age 144. Nr. 5. 46— 49. 1939.)
R otter.
Karl Knaup, Die Gruben des Konsortiums Fortuna am Salzgitterer Höhenzug uiul
die dort angewandten Aufbereitungsverfahren. (Stahl u. Eisen 59. 1169— 74. 26/10.
1939. Groß-Döhren [Goslar Land].)
K otyza.
Willard W . Hodge, Abfallproblemeinder Eisen- und Stahlindustrie. Die Beseitigung
des Flugstaubes u. der Phenole aus den Abwässern der Kokereien sowie die Verwertung
der Schlacke, nicht aber die Verwertung der Beizereiabwässer haben eine befriedigende
Lsg. gefunden; von den 40 bekannten Vorschlägen zur Ausnutzung der Beizereiablaugen
werden 12 Verff. derzeit einer weiteren Prüfung unterzogen. (Ind. Engng. Chem.,
ind. Edit. 31. 1364— 80. Nov. 1939. Pittsburgh, Pa., Mellon Inst, of Industrial
Research.)
Manz.
D. Forbes, Tempergußeisen mit körnigem Perlit. (Fonderia 14. 293— 97. Aug.
1939. — C. 1939. II. 715.)
R. K . M ü l l e r .
E. Smith, Chromlegiertes Gußeisen. (Fonderia 14. 225— 27. Juni 1939. — C. 1939.
1. 2858.)
R. K. M ü l l e r .
M. P. Ssaweljew und A . A . Arutjunow, Gewinnung von schwefelarmen Guß­
eisen aus Kupolöfen. Zur Herst. von Gußeisen mit nur 0 ,1% S im Kupolofen ohne
Verwendung von ealcinierter Soda müssen folgende Betriebsbedingungen eingehalten
werden: Der S-Geh. des Kokses darf 1,1% nicht übersteigen, der Koks für die leere
Koksgicht soll aus 200— 250 mm dicken Stücken bestehen, die Höhe der leeren Koks­
gicht vom oberen Rande der Formen muß 1000 mm betragen, der Kalksteinsatz soll
1 9 4 0 .1.
Hyin. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1263
35— 40% vom Gewicht des Satzkoksbedarfes betragen u. schließlich müssen die in
den Kupolofen aufgegebenen Rohstoffe über den Querschnitt gleichmäßig verteilt
werden. Das Schmelzen soll sehr schnell bei minimalem Koksverbrauch ausgeführt
werden. (jliiTcifiioe äcjio [Gießerei] 10. Nr. 2/3. 32— 35. Febr./März 1939. Rosstelmasch „Stalin“ , Rostow a. Don.)
H o c h s t e in .
— , Oberflächenhärten von Stahlgegenständen. Eine Härtung der Oberfläche kann
erzielt werden, entweder durch Anreicherung der Oberfläche an C, N, C -f- N (cyaniding)
oder bis 14% Si (ihrigizing) oder nur durch Gefügeänderungen in der Oberfläche
durch Flamm- oder Induktionshärten, bei welchem nur die Oberfläche auf Härtungstemp. gebracht u. abgeschreekt wird. Überblick über die Durchführung dieser einzelnen
Verff., die hierbei erzielten Härtegrade, die verwendbaren Stähle, die Anwendungs­
gebiete u. die Härtungsmittel. (Machinist 83. 689— 90. 14/10. 1939.)
H abbel.
W . E. Warner, Abdeckmittd gegen Nitrierhärtung Gute Wrkg. erzielt ein dünner
Überzug aus Lot mit 80 % Pb u. 20% Sn; zu dessen Aufbringen wird eine Lsg. ver­
wendet aus 500 ccm HCl, 250 ccm W . u. 15 g NH,C1; reines Zn kann zugegeben werden,
bis die Rk. eintritt. Bei Verwendung von Ni-Plattierungen muß die Ni-Sehicht ver­
hältnismäßig dick sein. Hinreichend wirken auch Anstriche mit einer Mischung aus
Glycerin, SnO„, Na-Silicat u. wenig Cr-Erz bzw. aus feinzerteiltem Sn
Pb. (Machinist
83. 469 E. 21/10. 1939.)
H abbel.
Martin Alexander, Kupferhaltiger Stahlguß. (Foundrv Trade J. 59. 345—48.
1938. — C. 1939. H. 1562.)
K lever.
J. E. Deering, Fehler an Kupferleitern. Ursachen in verschiedenen Stufen des
Herstellwigsverfahrens. Besprechung verschied, durch den Prozeß des Drahtziehens
bedingter Fehler. (Electr. Rev. 125.576. 3/11. 1939.)
Sk a l ik s .
W illi Claus, Messungen an Kokillenformguß von Kupferbasislegierungen. Es
wird über Messungen der stat. Festigkeitseigg. (Zugvers., Härteprüfung) von Kokillen­
formguß aus Cu-Basislegierungen bei Raumtemp. u. Tempp. bis 600° berichtet. Die
Unterss. erstreckten sich auf die Werkstoffe: Gußmessing, Rotguß, Zinnbronze u. ge­
gossene Aluminiumbronze sowie Nickelbronze. Die Ergebnisse werden tabellar. dar­
gestellt u. miteinander sowie mit Ergebnissen der Literatur verglichen. Die gesetz­
mäßigen Beeinflussungen von in Kokillen erstarrten, höher schmelzenden Schwer­
metallegierungen werden an den untersuchten Legierungen erörtert u. die Eigenarten
des Herst.-Verf. gekennzeichnet. Die Notwendigkeit einer Gruppierung u. Systematik
der höher schmelzenden Schwermetallegierungen für Kokillenformguß infolge der für
die gießteclin. Verarbeitung notwendigen Al-Gehh. werden sowohl für die allg. Technik,
als auch für die Normung kurz herausgestellt. (Z. Metallkunde 31. 335— 38. Nov.
1939. Berlin.)
K u b a s c h e w s k i.
W . B. Sallitt, Die Bearbeitungseigenschaften von Kupferlegierungen. Inhaltlich
ident, mit der C. 1939. II. 4571 referierten Arbeit. (Machinist 83. 458 E— 59 E. 470 E
bis 471 E. 503 E— 04 E. 11/11. 1939.)
H abbel.
J. Laing und R. T. Rolfe, Siliciumbronzen und -messinge. (Fonderia 14. 301— 02.
Aug. 1939. — C. 1939. II. 3177.)
R. K. M ü l l e r .
J. Laing und R . T. Rolfe, Die Praxis der Gießerei von Phosphorbronzen. (Fonderia
14. 289— 92. Aug. 1939. — C. 1939. II. 2966.)
R. K. M ü lle r .
H.
Miller, Das Gießen von Aluminiumbronze. (Vgl. C. 1939. II. 3876.) (Fonderia
14. 213— 15. Juni 1939. — C. 1939. I. 521.)
R. K. M ü l l e r .
Albrecht Harr, Die Gewinnung hochprozentiger VanadinscJilacke im ThomasKonverter und ihre Verwendung im Lichtbogenofen. Das zur V-Gewinnung vornehmlich
aus Dachstaub unter möglichst bas. Schlackenführung u. mit geringer Schlacken­
menge erblasene Roheisen wird im bas. Konverter auf eine hochprozentige V-Schlackc
mit über 10% V V erblasen . Unterss. über den Frischverlauf e rg a b en , daß das V von
Anfang an, spätestens aber im Verlaufe der Si-Verbrennung verschlackt u. daß diese
Verschlackung spätestens gleichzeitig mit der C-Verbrennung beendet ist. Bei niedrigem
V-Geh. des Roheisens oder bei Zusatz von Walzsinter ist V bereits vor dem C aus
dem Metallbad entfernt. Neben der ehem. Aufarbeitung ist die gewonnene Schlacke
zum Legieren niedrigprozentiger V-Stähle im Lichtbogenofen durch Red. des V- u.
Mn-Geh. der Schlacke geeignet. (Stahl u. Eisen 59. 1145— 54. 1174— 81. 26/10. 1939.
Dortmund.)
K oty za .
A . G. C. Gwyer und P. C. Varley, Das Tiefziehen von Aluminium. Die Tiefzieheigg. von Al werden mittels einer von Hand betriebenen Ziehpresse festgestellt. Es
werden zwei Züge gemacht, da Verss. ergaben, daß bei einem Einzelvers. keine ein­
wandfreien Ergebnisse zu erzielen sind. (Aluminium and non-ferrous Rev. 4. 335;
Metal Ind. [London] 55. 465— 69. 1939. Warrington. England. British Aluminium
Co., Ltd.)
Markh o ff.
1264
H y,,,. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1940 . 1.
Georg Goldbach, Prüfung der Kaufbarkeit von Leichtblechmetallen. Verschied.
Verff. werden beschrieben u. miteinander verglichen. (Aluminium 21. 707— 10. Okt.
1939. Berlin, AEG., Fabvikenoberlcitung.)
KUBASCHEWSKI.
W . D ’ isinger, Herstellung und Eigenschaften von Aluminiutnkabelmänteln. Inhalt­
lich ident, mit der C. 1940. I. 128 referierten Arbeit. (Metallwirtsch., Metallwiss..
Metalltechn. 18. 963— 68. 1/12. 1939. Berlin-Siemensstadt.)
S KALIKS.
— , Lzichtlegierungen und Herstellung. Beschreibung der Herst.-Methoden u. der
Bearbeitung von Al- u. Mg-Legierungen. (Aeroplane 57. 704— 06. 8 /1 2 . 1939.) G o t t f r .
— , Die Herstellung und Anwendung von Blechen und Streifen aus Aluminium­
legierungen. Vorschläge zur Gußtechnik von Barren, Hitzebehandlung von Legierungen,
Walzen von Blechen, Temp. des Kühlwassers usw.; Mikrophotographien von Schliffen
verschied. Legierungen. Al-bas. Legierungen zeigen wirklich hohe mechan, Festigkeit
nicht, obwohl manche Glieder der Al-Mg-Gruppe dieser Anforderung nahekommen.
(Light Metals [London] 2. 98— 101. März 1939.)
B otter.
R . Irmaun, Die gießtechnischen Eigenschaften der Ai-Gußlegierungen. (V g l. C . 1939.
II. 2371.) Vf. behandelt die „Gießbarkeit“ der Al-Gußlegierungen u. versteht darunter
die Summe ihrer gießtechn. Eigenschaften. Im einzelnen werden Formfüllungs­
vermögen u. Schrumpfungsvorgänge (Schwindung, Gußspannungen), dio für jedes
Metall u. jede Legierung verschied, sind, besprochen. Vf. gibt Hinweise, in welcher Weise
man schmelztechn., aber auch form- u. gießtechn. diese Eigg. berücksichtigen u. den
in der Praxis auftretenden Schwierigkeiten begegnen kann. (Gießerei 26 (N. F. 12).
V ogel.
329— 35. 30/6. 1939. Neuhausen, Schweiz.)
G.
Sachs, Beobachtungen beim Verformen fester Aluminiumlegierungen. (Vgl.
C. 1 9 4 0 .1. 623.) Die Schwierigkeiten bei der Herst. verwickelter Leichtmetallpreßteile,
bes. das Auftreten von Bissen infolge Spannungen u. ungünstigem Materialfluß, werden
eingehend besprochen u. Wege zur Vermeidung derselben gewiesen. Biehtige Auswahl
des Legierungstyps vermindert die häufig sehr starke Bichtungsabhängigkeit der mechan.
Eigenschaften. (Heat Trcat. Forg. 25. 117— 22. März 1939.)
REIN BACH .
Frank E . Love, Der Amalgamierungsprozeß. Allg. Bericht. (Mines Mag. 29.
05 — 67. Febr. 1939. Boulder, Col., Slido Mines.)
W alter.
— , Die zahlreichen Verwendungen des Metalls, das kostbarer ist als Gold, des Platins.
Überblick über das Vork. von Pt-Sand, die Waschung u. Behandlung mit Königswasser,
die Herst. von Pt-Draht u. -Blech, die Verwendung von Pt bei elektr. Öfen u. Düsen für
die Kunstseidespinnerei. (Fonderia 1 4 . 298 — 30 0. Aug. 1939.)
B. K . MÜLLER.
George K . Herzog, Einflüsse au f die Werkstoffauswahl. Überblick über dio Be­
deutung der Konstruktionsfragen, der Verunreinigungen, der verwendeten Tempp.
u. ihrer Änderungen u. der Bearbeitbarkeit für die Eignung von metall. Werkstoffen
für bestimmte Zwecke. (Chem. metallurg. Engng. 46. 293 — 96. Mai 1939.) B. K. Mü.
J. D. Jevons, Neue Anwendungxmöglichkeiten fü r das Pressen von Metallteilen.
Zusammenfassende Übersicht.. (Metal Ind. [London] 53. 389 — 92. 467 — 70. 541 — 44.
565— 6 9 . 9 /1 2 . 1938.)
V ogel.
Theodore J. Salow, Metalldrücken setzt sich durch. Die Formgebung von Metallen
(Al, Cu, Sn, Zn, Messing u. auch rostfreiem Stahl) auf der Drückbank sowio die Eigg.
n. Verwendung der Prodd. werden besprochen. (Iron Age 144. 30— 35. 24/8. 1939.
Milwaukee Metal Spinning Co.)
IvUBASCHEWSKI.
D.
O. Noel, J. D. Shaw und E. B. Gebert, Erzeugung von Metallpulvem.
(Metal Ind. [London] 53. 315— 18. 349— 53. 193S. — C. 1939. II. 4076.) W i e c h m a n n .
R. N. Chapin, Löten bei niederer Temperatur. Während mit Messing, Mn-Bronze u.a.
bei ungefähr 900° gelötet wird, sind für Legierungen zum Löten bei niedrigerer Temp.
nur Tempp. von 635— 833° nötig. Die bekanntesten auf dem Markte befindlichen
Legierungen bestehen aus: 93 (% ) Cu u. 7 P : 80 Cu, 15 Ag u. 5 P; 50 Ag, Best Cu.
Cd u. Zn. Die Vorteile dieser Legierungen werden an Beispielen u. Abb. gezeigt.
(Weid. J. 18. 137— 10. März. 1939.)
^
B otter.
— , Die Verbindung von Aluminium durch Weichlöten. Überblick: Anwendung von
LiCl, Lötmittel, Korrosionsgefahren.
(Light Metals [London] 1. 231. Aug.
19 38.)
B. K . Müller.
L. Rostosky, Das Hartlöten von Rohrleitungen aus Aluminium. Hinweis auf die
Vorteile der Hartlötung von Rohrleitungen u. anderen Teilen aus Al. Bei sachgemäßer
Durchführung des Verf. werden hinsichtlich Korrosionsfestigkeit u. stat. Festigkeit sehr
günstige Ergebnisse erzielt. Beschreibung verschied. Hartlöttechniken u. der entstehen­
den Gefügeausbildung. (Metallwirtsch., Metallwiss., Mctalltechn. 18. 969— 70. 1/12.
1939.)
W ern er.
I. T. Hook, Die Herstellung von Verbindungen bei Kupferlegierungen. V.— IX.
Bleche. (IV. vgl. C. 1938. TI. 3454.) Überblick über die verschied. Verff.: Dichtfalzen,
1940. I .
H vm. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1265
Nieten, Weichlöten, Hartlöten, Silberlöten u. Schweißen. (M eta l Ind. [New York] 36.
174— 76. 275— 78. 382— 84. 427— 29. 472— 74. Okt. 1938.)
R. K . M ü l l e r .
I.
T. Hook, Grundlagen der Herstellung von Verbindungen bei Kupferlegierungen.
(Vgl. vorsfc. Ref.) Überblick über die Eigg. der verschied. Cu-Lcgierungen u. die ver­
schied. Schweißverfahren. (Ind. and Weid. 1 1 . Nr. 4. 39— 40. 42-—44. 46. M ai
1938.)
R. K. M ü l l e r .
G.
P. Michailow und Ja. A . Larionow, Das Schweißen mit Dreiphasenslrom nach
einem neuen Verfahren. (Vgl. C. 1938. II. 1479 u. 1939. I. 4113.) Eine weitere Ver­
besserung der Dreiphasenstromschweißung ergab ein Verf., bei dem die umhüllte Elek­
trode auf die Schweißstelle gelegt u. nur die zweite nackte Elektrode bewegt wird. Be­
dingungen für eine zufriedenstellende Schweißung sind: 1. die Umhüllung der ersten
Elektrode muß zentr. zum Elektrodenstab sein (dies erzielt man durch Bewicklung
des Stabs mit einem Eaden bis zu einer der Umhüllungsstärke entsprechenden Dicke
u. Auftragung der Umhüllung unter Druck) u. 2. Stromstärke
180 Amp., da sonst
infolge Metallüberhitzung ungleichmäßige Nahtoberflächen entstehen. Die Vorteile
des Verf. sind: hoher cos <p, Leistungssteigerung (um das 2— 2Vii-fache), Stromersparnis
(um 20— 25°/0)> große Beständigkeit des Lichtbogens u. beträchtliche Länge der um­
hüllten Elektrode. (AB-rorounoe Aejio [Autogene Ind.] 10. Nr. 8. 3— 5. Aug. 1939.
Ural, Industrieinst. „Kirow“ .)
P o h l.
G.
W . Nedswetzki und E. G. Dumler, Untersuchung des Prozesses der Wider­
slandsstoßschweißung von kohlenstoffarmem Stahl. Schweißverss. an C-armen Stahl­
proben (Durchmesser 16 mm) mit russ. Schweißautomaten ergaben, daß bei 50Amp./qmm
u. 0,6 kg/qmm sich zu hohe Schweißtempp. unter Bldg. von grobdendrit. Nahtgefüge
einstellen. Mit zunehmendem Druck nimmt die Schweißtemp. sowie die Ausdehnung
der w'ärmebeeinflußten Zone ab, u. das Nahtgefüge wird feinkrystallin. Beste Erzeugnisse
erzielt man bei 1,5— 2,5 kg/qmm, während bei 6 kg/qmm die Erhitzung bereits eine
ungenügend starke ist, so daß unvollständig durchgeschweißte Abschnitte auftreten.
Bei einer Erhöhung der Stromdichte bis zu 80 Amp/qmm (Druck 0,6 kg/qmm) ist
eine Überhitzung des Metalls unter Bldg. von grobdendrit. Nahtgefüge zu beobachten.
Bei Probendurchmessern von 5 mm ergaben Unterss. der Schweißdauerbeeinflussung
gleiche Ergebnisse bei geringer Stromdichte u. hoher Schweißdauer bzw. geringer
Schweißdauer u. hoher Stromdichte; auch hier war der Schweißdruck für die Schweißgüte
maßgebend. Bei Probendurchmessern von 30 mm wurden bei konstantem Druck bei
33 Amp./qmm gefügetechn. bessere Nähte als bei 18,3 Amp./qmm erzielt, was durch
eine Verlängerung der Sehweißdauer im zweiten Fall erklärt wird. (A B iorem ioe Äejro
[Autogene Ind.] 10. Nr. 9. 8— 12. Sept. 1939.)
P oh l.
F.
R . Hensel, E. I. Larsen und E. F. Holt, Angaben über Punktschweißen von
rostfreiem lS-8-Stahl an Gelbmessing. Rostfreier Stahl kann an Messing geschweißt
werden. Vff. erörtern die Gesichtspunkte für die Wahl geeigneter Elektroden, Elek­
trodenstärken u. Schweißbedingungen beim Punktschweißen von Messing an Messing,
rostfreiem Stahl an rostfreien Stahl u. rostfreiem Stahl an Messing. Um Carbidausscheidung u. Brüchigwerden im rostfreien Stahl zu vermeiden, wird Zusatz von
Ti oder Nb empfohlen. (Wold. J. 18. 167— 75. März 1939.)
R otter.
F.
S. Bugri, Ausarbeitung einer Elektrodenumhüllung zum Schweißen von hochtemperaturbeansprucJilen Apparaturen. Schweißverss. wurden an Stahlproben mit (% ):
0,2 C, 0,5 Mn, 0,03 Si, 0,03 P u. 0,01 S u. verschied. Elektrodenumhüllungen durch­
geführt. Die meehan. Prüfung der Schweißen bei 15— 800° ergab, daß zur Schweißung
von hochtemperaturbeanspruchten App. nur die Umhüllung „KSB-T“ brauchbar ist. Zu
ihrer Herst. wird Stahldraht mit (% ) 0,16 C, 0,4 Mn, 0,06 Si, 0,04 P u. 0,03 S mit einer
Schicht aus 2,8— 3 % des Drahtgewichtes an (% ) 32,5 Ferromolybdän u. 67,5 CaC03 (mit
Wasserglas von 1,4 D. angerührt) bedeckt. Man trocknet 3 Stdn. bei Rauintemp.,
glüht bei 180— 200°, trägt eine zweite 1,5— 1,8 mm starke Schicht aus (% ) 24,9 Ilmenit,
22,3 Pyrolusit, 19 Kaolin, 27 K 2C03, 19,1 Ferromangan, 0,9 Holzkohle u. 11,1 Wasser­
glas auf, trocknet 6 Stdn. bei Raumtemp. u. 3— 5 Stdn. bei 180°. Die Schweiße hat
folgende Zus.: (% ) 0,05 C, 0,09 Si, 0,6 Mn, 0,089 P, 0,02 S u. 0,32 Mo, ferritperlit.
Gefüge u. sehr wenig Schlackeneinschlüsse. Verss. mit Cr-Zusatz zur Umhüllung
ergaben Schweißen mit erhöhter Festigkeit, aber bei n. Temperatur stark verringerter
Zähigkeit. (ABToremjoe ßejio [Autogene Ind.] 10. Nr. 8. 5— 8. Aug. 1939. Kiew,
Fabr. „Bolschewik“ , Zentr. Labor., Schweißabt.)
P o iil.
A . W . Naumann und G. D. Grinzer, Sprünge in Elektrodenumhüllungen u n i
ihre Bekämpfung. An Hand von 4 russ. Elektrodenumhüllungen u. 9 Wasserglassorten
mit einem Si02: Na20-Modul von 1,89— 3,14 wurde eine Kurve aufgestellt, aus der
sich die umgekehrt proportionale Abhängigkeit zwischen Wasserglasmodul u. ge­
ringster, Rißbldg. vermeidender Wasserglasmenge ergibt. Bes. empfehlenswert ist ein
xxn . 1.
82
1266
H vm - M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1940 . I .
Modul von 2,6— 2,8 u. für kaolinhaltige bzw. -freie Umhüllungen eine Wasserglasmenge
von 24 bzw. 12,3% des Rohstoffgewichtes. Letzteres beweist die Beeinflussung der
Rißbldg. durch den Kaolingeh., d. h. den Grad der Vol.-Verringerung der trockenen
Umhüllung. Eine z. B. durch unzentr. Lage des Elektrodenstabes in der Umhüllung
bedingte, ungleichmäßige Trocknung der letzteren oder Temp.-Schwankungen bzw.
ungenügender Luftzutritt zu den Elektroden während ihrer Trocknung sowie Rkk.
zwischen den Umhüllungsbestandteilen (Ferromangan, Wasserglas u. W .), die infolge
CHr u. H2-Entw. Blähungen verursachen können, sind des öfteren an den Sprüngen
in der Umhüllung schuld. (Anroreuuoe äojo [Autogene Ind.] 1 0 . Nr. 9. 15— 17.
Sept. 1939.)
P o h l.
T . S. Roshdesstwenskaja und Nikiforow, mnwendung von Elektroden mit der
MWS-Umhüüung. Vgl.-Prüfungen der Schweißergebnisse bei der Anwendung verschied.
Umhüllungsarten erwiesen die Vorzüge der ,,MWS“-Umhüllung (Zus. nicht genannt).
Als Nachteil wird die Entstehung von ziemlich porigen Nähten hervorgehoben, was
durch Mehrlagensehweißung verbessert werden könnte. (Airroreinioo .fle.'io [Autogene
Ind.] 1 0 . Nr. 8. 27— 29. Aug. 1939. Kalinino, Waggonfabrik.)
POHL.
I.
S. Kagan, Geschweißte Heizrohre fü r Dampfkessel. Für lichtbogengeschweißte
Heizrohre wird von einem Stahl mit (% ) 0,1— 0,14 C u. 0,3— 0,6 Mo ausgegangen.
Die Elektroden enthalten eine 1,1— 1,2 mm starke Umhüllung aus (% ) 30 Ilmenit mit
50— 57 T i02, 12 Pyrolusit mit 25— 30 Mn, 30 Feldspat mit 64— 66 Si02, 15 Ferro­
mangan mit 76— 82 Mn, 5 Ferromolybdän mit 50— 60 Mo u. 5 Stärke, die mit Wasser­
glas (D. 1,5) u. W . (2 :1 ) angerührt in senkrechter Lage 18 Stdn. bei 15— 25° vor­
getrocknet u. 1,5— 2 Stdn. bei 180— 200° geglüht wird. Beim Schweißen beobachtet
man gute Schmelzung der Elektroden u. rasches Aufsteigen der Schlacken an die Ober­
fläche. Als Nachbehandlung wird 20 Min. langes Erhitzen der Schweiße auf 850° u.
Abkühlung an der Luft empfohlen. Die Nähte haben dabei Biegewinkel (ohne Riß­
bldg.) von 180°, eine Zugfestigkeit von 37,8— 46 kg/qmm, einen C- bzw. Mo-Geh. von
0,1— 0,13 bzw. 0,34— 0,56% u. nur geringe Krystallvergrößerung in der Übergangs­
zone bei gleichmäßigem, feinkryst., schlacken- u. porenfreiem Gefüge der Schweiße.
(ABTorentHoe ÄeJio [Autogene Ind.] 1 0 . Nr. 9. 24— 25. Sept. 1939. Suma, Maschinenbaufabr. „Frunse“ .)
POHL.
Ja. D. Rinski, Über das elektrische Lichtbogenschneiden. Zu den Nachteilen des
Lichtbogenschneidens gehört das Erstarren ungleichmäßiger Metallansammlungen auf
der unteren Blechseite. Als Abhilfe wird das Schneiden unter einem Neigungswinkel
von 70 oder sogar von nur 30— 40° genannt, w’obei das fl. Metall ohne Erstarrung auf
der Schnittkante abfließen kann. Auch die magnet. Ablenkung des Lichtbogens kann
die vollständige Reinheit eines der geschnittenen Blechteile bewirken. Es sind 12— 14 mm
starke Kohle- oder Graphitelektroden mit einer 30— 35 mm langen, kegelförmigen
Zuspitzung zu verwenden. Die Umhüllungsart der Elektrode ist für das Schnittergebnis
unwesentlich; stärkere Kreideumhüllungen haben sich gut bewährt. Das 0 2-Schneiden
mit Vorwärmung mittels Lichtbogens ist möglich, aber unwirtschaftlich (zweimal so
teuer wie das Acetylen-Oj-Schneiden). (ABToremioe
[Autogene Ind.] 1 0 . Nr. 8.
8— 11. Aug. 1939. Moskau, Gewerbeschule f. Schweißtechn.)
POHL.
Wallace G. Imhoff, Moderne Beizpraxis. Zusammenfassende Besprechung: Ein­
richtung einer Beizerei, Auswahl von Beizlsgg,, Beizbedingungen, Aufarbeitung von
verbrauchten Beizen. (Metal Clean. Finish. 1 0 . 258. 39 Seiten bis 738. Nov. 1938.
Vineland [N. J.], Wallace G. Imhoff Co.)
M a r k h o ff.
John E . Hyler, Winke fü r die Metallreinigung. (Machinist 83. 685. 14/10.
1939.)
H abbel.
P. Mabb, Verwendung von Alkalien in Reinigungsbädern. Überblick. (Machinist
8 3 . 468 E— 69 E. 21/10. 1939.)
H abbel.
H . Leroy Beaver, Trommelbehandlung von Metallgegenständen. (Vgl. C. 1 9 3 9 .
II. 2153.) Zn- u. Ai-Spritzguß lassen sich in der Trommel galvan. überziehen. Hierzu
werden die Teile zunächst an der Schleifscheibe von Ansätzen befreit, die vom Guß
herrühren u. dann trocken in einer Trommel zusammen mit Ahornspänen, groben
Textilien oder ähnlichem (1 :4 ) behandelt; auch fein gemahlener Bimsstein (ITeil
auf 4 Teile Späne) wird zugesetzt. Behandlungsdauer 5 Stunden. Hieran kann sich
noch eine Behandlung mit Diatomeenerde anschließen. Der Zn-Spritzguß wird dann
in einer Lsg. von 4 Unzen/Gallone Na2C03, 4 Na3P04 u. 2 NaOH gereinigt u. an­
schließend im cyankal. Badlsg. verkupfert. Der Al-Spritzguß verlangt etwas härtere
Scheuermatcrialien als der Zn-Spritzguß. Als Reinigungslsg. dient hier eine Lsg. von
1— 3 Unzen/Gallone Na2C03, 1— 3 Na3PO,. Temp. 180— 200° F. Nach dieser Be­
handlung wird der Al-Spritzguß noch kurze Zeit in 5%ig. HF-Lsg. gebeizt, bevor die
galvan. Behandlung erfolgt. (Prod. Finishing 3 . Nr. 4. 28— 34. Jan. 1939.) MARKHOFF.
1940. I .
Hyin- M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1267
H.
Leroy Beaver, Trommelbehandlung von Metall gegenständen. (Vgl. vorst. Bef.)
Vf. weist auf das unterschiedliche Verh. von weichen u. harten Metallen bei Trommel­
behandlung. So läßt sich dio Porigkeit von Oberflächen aus Cu oder Messing durch eine
Behandlung im Bollfaß beseitigen, bei Teilen aus Fe aber nicht. (Prod. Finishing 3.
Nr. 5. 18— 24. Febr. 1939.)
Mark h o ff.
H.
Leroy Beaver, Trommelbehandlung von Metallgegenständen. (Vgl. vorst. Bef.)
Die Trommelbchandlung bes. von galvan. mit einem Metallüberzug versehenen Gegen­
ständen hat den großen Vorteil, daß alle Poren des Überzugs verschwinden u. eine,
erhöhte Korrosionssicherheit erreicht wird. Vf. erörtert dann noch die verschied,
hierbei gebrauchten Vorr. u. ihre Anwendung für die verschied. Arten von Gegenständen.
(Prod. Finishing 3. Nr. 6. 38— 47. März 1939.)
Mark h o ff.
H.
Leroy Beaver, Trommelbehandlung von Metallgegenständen. (Vgl. vorst. Bef.) Vf.
weist auf dio große Bedeutung des Härtegrades des in der Galvanik verwendeten W.
hin. Bei der Trommelbehandlung soll das W. möglichst 0° Härte besitzen. Zur Ent­
härtung des W. schlägt Vf. vor, auf 1 Grain Härte/100 Gallonen W. 1 Unze Na3P 04
zu verwenden. Ferner ist eine gründliche Entfettung vor jeder galvan. Behandlung
erforderlich. (Prod. Finishing 3. Nr. 7. 38— 41. 44— 45. April 1939.) M a r k h o f f .
H.
Leroy Beaver, Trommelbehandlung von Metallgegenständen. (Vgl. vorst. Bef.) Vf.
erörtert verschied, bei der Trommelpolierung von Metallwaren zu beachtende Gesichts­
punkte. 1. Das Anrosten der Ware muß durch geeignete Lagerung verhindert werden;
tritt Bostbldg. ein, hilft häufig eine Trommelbehandlung mit Wiener Kalk. 2. Als
Werkstoff für die Trommelwände ist junges Fichtenholz geeignet. Vor Inbetriebnahme
muß dio Trommel mit einer 4%ig. NaOH-Lsg. behandelt werden. 3. Dio Trommel
muß gut vollgepackt werden, da der Druck der aufeinanderliegenden Ware ein wesent­
licher Faktor für die Polierwrkg. ist.
(Prod. Finishing 3. Nr. 8. 18— 27. Mai
1939.)
Markh off.
Paul A . Oldam, Endbehandlung von Goldwaren. Überblick über die verschied.
Verff., wie Beizen, Reinigen, Polieren, Plattieren u. Färben von Goldwaren. (Metal
Ind. [New York] 37. 72— 75. Febr. 1939.)
Ma r k h o f f .
— , Neues Plattierverfahren enthält bedeutsame Möglichkeiten. Dünne Platten oder
Bänder aus nichtrostendem Stahl werden elektr. auf entsprechende Unterlagen aus
anderen Metallen aufgeschweißt, indem beide Teile durch ein Walzenpaar aus Cu durch­
geführt werden, die den Schweißstrom zuführen. Da sich durch dieses Verf. nur sehr
dünne Schichten (V32 Zoll) mit gutem Erfolg aufschweißen lassen, muß man — wenn
dickere Überzüge verlangt werden — mehrere dünne Platten aufschweißen. Außerdem
ist es bei Stahl als Grundlage zweckmäßig, eine dünne Zwischenschicht aus Ni anzu­
ordnen, um eine Diffusion des C aus dem Stahl in die Auflage aus nichtrostendem Stahl
zu verhindern. (Steel 105. Nr. 14. 42— 43. 63— 64. 2/10. 1939.)
Ma r k h o ff.
Phil Ritzenthaler, Die Wirkungen der Temperatur auf Plattierungen. 1. Cd-Über­
züge auf Messing, Bronze u. Cu: Ansteigen der Temp. bewirkt Bldg. eines braunen
Films von CdO. Die Bldg. erfolgt bei 190° sehr schnell. 2. Nickelüberzüge auf Messing,
Bronze u. Cu: Geringe Wrkg. der Temp.-Erhöhung, keine Diffusion, kein Abblättern.
з. Sn auf Cu, Messing oder Bronze: Infolge des niedrigen F. nur geringe Temp.-Erhöhung
möglich, leichte Legierungsbldg. mit Cu. 4. Zn auf Cu, Messing u. Bronze: Bei 130°
vollständiges Abplatzen der Schicht unter Zurücklassung einer schwarzen widerstands­
fähigen Schicht. (Metal Ind. [New York] 37. 469. Okt. 1939. Milwaukee, V. St. A .,
Cutler-Hammer Inc.)
Ma r k h o f f .
Frederick C. B. Marshall,Oberflächenbehandlung zum Schutz von Metallen gegen
Korrosion. Überblick über die Verff. zum Schutz von Fe u. Stahl gegen Korrosion
durch ehem. Mittel, wie Metallüberzüge, Anstriche, Phosphatüberzüge. (J. Oil Colour
Chemists’ Assoc. 22. 242— 55. Okt. 1939.)
Mark h o ff.
— , Oberflächenvorbereitung beim Melallspritzverfahren. ü . Beim Aufbringen von Metall­
schichten nach dem Metallspritzverf., bes. beim Ausfüllen von Vertiefungen u. Bissen
der Metalloberfläche, muß diese mit Unterschneidungen oder anderen Verankerungs­
möglichkeiten für das aufgespritzto Metall versehen werden. Außerdem ist eine Auf­
rauhung durch Sandstrahlen zu empfehlen. Nichtmetall. Oberflächen, die an sich rauh
sind, bedürfen keiner Vorbehandlung. Glas wird in erhitztem Zustand bespritzt u.
bedarf dann ebenfalls keiner weiteren Vorbehandlung. (Machinist 83. 575— 76. 2/9.
1939.)
Ma r k h o f f .
— , Metallspritztechnik. Die für die Spritzpistole verwendete Preßluft muß sorg­
fältig von W . u. öl befreit werden. Die Zeit zwischen Vorbehandlung der Oberflächo
и. Aufspritzen der Metallschicht muß so kurz wie möglich bemessen werden. Um dio
beim Abkühlen der gespritzten Metallschicht auftretenden Spannungen in dieser
Schicht so gering wie möglich zu halten, sollen beim Aufspritzen mehrerer Schichten.
82*
1268
H ynl. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1940. I.
die einzelnen nicht dicker als 0,002— 0,004 Zoll sein. Es wird empfohlen, die Rückseite
der bespritzten Flächen zu kühlen. Zur Beseitigung der Porigkeit der Schichten be­
arbeitet man diese je nach dem Härtegrad der verwendeten Metalle durch Bürsten
oder Polieren oder durch Behandlung mit entsprechenden ehem. Lösungen. (Machinist
83. 611— 12. 637. 16/9. 1939.)
’
Markhoff.
Charles C. Conley, Bestimmung des Verlustes an Badflüssigkeit beim Herausheben
der Waren aus den BadbehäUem. (M e ta l Ind. [London] 55. 297— 98. 29/9. 1939. —
C. 1939. II. 1766.)
Mark h o ff.
— , Elektrolytische Erzeugung von Metallniederschlägen auf Aluminium und seinen
Legierungen. Kurzer Überblick über die neuesten Verff. unter bes. Berücksichtigung
des Elytalverfahrens. (Light Metals [London] 1. 314— 16. 368— 71. Nov. 1938.) M a r k h .
C. Lebrun, D ie elektrolytische Verbleiung. Überblick über die gebräuchlichen
Verbleiungsbäder. Am besten haben sich die Fluorboratbäder erwiesen (126 g/1 bas.
Pb-Carbonat, 201 HF, 50%ig-> 88 H3B 03, 0,16 Leim). (Galvano [Paris] 1939. Nr. 91.
11— 13. Nov. 1939.)
Mark h o ff.
Frank C. Mathers und Lyle I. Gilbertson, Porosität von galvanisch au f Stahl
aufgebrachtem Silber. (Metal Ind. [London] 55. 295— 96. 29/9. 1939. — C. 1939. H.
2267.)
K lever.
Heinz Bablik, Die Reaktion von Eisen und Zink bei der Feuerverzinkung. Das
Gleichgewichtsdiagramm von Fe u. Zn zeigt folgende homogene Phasen: rj feste Lsg.
von Fe in Zn (0,03o/° Fe); £ (6— 6,2 Fe); «5t (6,2— 11,5 Fe); P (20— 27 Fe). Das Schliff­
bild zeigt 5 Schichten u. zwar die Fe-Schicht, die „an“ -Schicht, die ,,pal“ -Schieht,
die „ab“-Schieht u. dio Zn-Schicht. Die „an“ -Schicht enthält etwa die f3r u. J'-Phase,
die „pal“ -Schicht, die <5r Phase, die „ab“ -Schicht die C-Phaso u. die Zn-Schicht die
r;-Phase. Dio Dicke der einzelnen Schichten hängt von der Tauchdauer des Fe im
fl. Zn u. von der Temp. des Zn ab. Alle Schichten werden mit ansteigender Tauch­
dauer dicker, bes. aber die „pal“ -Schicht. Diese wird auch bei steigender Temp. bes.
dick. Bei 490° ist die ,,ab“ -Schicht fast ganz verschwunden. Bei 495° existiert nur
noch eine sehr dünne ,,an“ -Schicht, während der Hauptteil der Legierungsschicht die
„pal“-Schicht ist. Überraschenderweise wurde aber gefunden, daß bei dieser Temp.
die Krystalle dieser Schicht nicht der <5r Phase angehören, sondern der £-Phase. Bei
500— 515° scheint die „pal“ -Schicht ganz verschwunden zu sein, u. nur eine „an“Schicht ist vorhanden. Ferner wurde gefunden, daß die Struktur der Legierungs­
schicht verändert wird, je nachdem die Fe-Oberfläche konvex oder konkav ist. (Iron
and Steel 13. 2— 6.
46— 49. Nov. 1939.)
Markhoff.
E.
S. Sarkisov, Aluminium- und Chromschutzschichten, die aus ihren Salzdämpfen
erhallen wurden. (Vgl. C. 1 9 3 9 .1. 1443.) Die durch Zers, von A1C13- bzw. CrCl3-Dämpfen
an heißen Proben von Stahl erhaltenen Überzüge von Al bzw. Cr werden auf ihre
Schutzwrkg. untersucht. Sie entstehen immer als Folge zweier Rkk.: der ehem. Zers.Rk. u. der Diffusion des Al bzw. Cr in den Stahl. Bldg.-Dauer der Schutzschichten
in jedem Falle 4 Stunden. — Die bei 850° erhaltenen Al-Überzüge sind sehr instabil
u. blättern leicht von den Stahlproben ab, die bei 1000° erhaltenen sind von hellgrauer
Farbe, äußerst stabil, springen auch bei stärkerer Beanspruchung nicht ab. Die Ober­
fläche ist vollkommen eben u. weich. Bei 1150° dargestellte Überzüge sind dem Fest­
haften nach noch besser, jedoch von dunkelgrauer Farbe u. etwas rauh. Mit steigender
Temp. nimmt die in gleichen Zeiten erhaltene Dicke der Schutzschichten beträchtlich
zu. Bei Stählen mit mittlerem Kohlenstoffgeh. kann eine in 4 Stdn. bei 1000° erhaltene
Schicht Al als genügend angesehen werden. — Gegenüber Leuchtgas (techn. Leucht­
gas + Zusatz von CO) sind die bei 1000 u. 1150° erhaltenen Schichten auch bei 7-std.
Behandlung bei 700— 800° stabil, während bei 850° erhaltene beträchtliche Korrosion
aufweisen. Auch bei 900° sind die bei 1000° erhaltenen Al-Überzüge gegenüber Leucht­
gas stabil. Dagegen sind die bei 1150° erhaltenen Überzüge der Korrosion bei 900°
gegenüber weniger stabil als die bei 1000° erhaltenen. Ätzverss. ergeben, daß bei 1000°
dargestellte Al-Schichten aus 2 Schichten bestehen, einer äußeren, sehr dünnen,
blanken, die keine Ätzeinw. zeigt u. einer inneren, dickeren, mit deutlichen Ätzfiguren,
deren charakterist. lamellar-dendrit. Struktur für eine feste Lsg. von Al in Fe spricht.
Dio bei 1150° erhaltenen Al-Überzüge bestehen aus einer einzigen Schicht polyedr.
Körner, die senkrecht zu der Probenkante orientiert sind. — Unter gleichen Bedingungen
hergestellte Schutzschichten aus Cr sind wesentlich dünner als die von Al. Auch wächst
die Schichtdicke im Falle des Cr mit der Temp. wesentlich langsamer an als im Falle
des Al, was auf die geringere Diffusionsgeschwindigkeit des Cr im Stahl gegenüber
dem Al zurückgeführt wird. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 22 (N. S. 7). 318— 22.
25/2. 1939. Moskau, Akad. d. Wiss. d. UdSSR, Kolloid-elektrochem. Inst.) E r n a H o f f .
1940.
I.
Hym. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
12 69
Lionel Cinamon und Eugene Epstein, Plattieren von Blei-Antimonlegierungen.
Verss. zum Versilbern von Pb-Sb-Legierungcn ergeben, daß bei Anwendung bestimmter
Reinigungslsgg. vor dem Plattieren (bes. solcher, die Laurate enthalten) Bestandteile
dieser Lsg. mit dem Pb unter Bldg. unlösl. Verbb. reagieren, die eine Schicht auf der
zu überziehenden Metalloberfläche bilden. Diese Schicht wird durch HCl nicht gelöst,
wohl aber meist durch H N 03 oder durch kathod. u. anod. Behandlung. Beispiel: 1. Vor­
reinigung, 2. kathod. Behandlung, 3. anod. Behandlung in einer Lsg. von 4 Unzen/Gallone
NaCN(15 Sek.; 5 V ; 150° F.), 4. elektrolyt. Erzeugung einer Zwischenschicht aus Cu,
Zn u. Sn, 5. galvan. Abscheidung der Ag-Schicht in 3 Stufen u. zwar zuerst aus einer Ltg.
von 0,5 Unzen/Gallone Ag, 10 freies Cyanid, 4 K 2C03(15 Sek., 30 Amp./Quadratfuß),
dann aus einer Lsg. mit 0,75 Ag, 8 freiem Cyanid u. 4 K 2C03 (16 Sek., 20 Amp./Quadrat­
fuß, 30° F.) u. schließlich aus einer Lsg. mit 0,75 Ag, 4,5 freiem Cyanid u. 6 K 2C 03
(5 Amp./Quadratfuß, 80° F.). (Metal Ind. [New York] 37. 458— 60. Okt. 1939. New
York.)
Markhoff.
Joseph B. Kushner, Aufhängegestelle und Drähte in der Vergoldungsindustrie.
Vgl.-Verss. ergaben, daß Aufhängegestelle vorteilhafter sind als Drähte. Das Auf­
hängen der zu überziehenden Teile ist einfacher, es wird weniger Badfl. mit hcrausgezogen, der Metallverlust ist geringer. (Metal Ind. [New York] 37. 465— 68. Okt.
1939.)
Markh o ff.
A.
Wogrinz, Elektrolytische Niederschläge von Goldlegierungen. Bemerkungen zur
Abseheidung von Goldlegierungen bestimmter u. gleichbleibender Zusammensetzung.
(Dtsch. Goldschmiede-Ztg. 42. 199— 200. 20/5. 1939.)
van D runen.
— , Bronzieren und Oxydieren. Beschreibung einiger bekannter Färbeverff. für
Fe, Al u. Cd. (Galvano [Paris] 1 9 3 9 . Nr. 91. 14— 16. Nov. 1939.)
M a r k h o ff.
A.
G. C. Gwyer und N. D. Pullen, Aluminiumreflektoren. Es wird über die
Reflexion von anod. behandeltem Al für infrarote Strahlen bis zu einer Wellenlänge
von 30 000 Ä berichtet. Es wird dargelegt, daß durchsichtige anod. Filme auf Al,
die in bekannter Weise oxydiert u. in sd. W. nachbehandelt worden sind, ein sehr stark
markiertes Absorptionsband bei 30 000 Ä besitzen. (Aluminium and non-ferrous
Rev. 4 . 335. Okt. 1939. Warrington, England, British Aluminium Co., Ltd.) M a r k h o f f .
Eugen Werner, Die Oberflächenbehandlung von Magnesium und seinen Legierungen.
Überblick über die Verff. zur Erzeugung von Oxyd- oder Fluoridschichten auf M g
u.Mg-Legierungen. (Werkstattu. Betrieb 72. 276— 78. Nov. 1939. Karlsruhe.) M a r k h .
Curt Marensky, Das Bläuen von Blechen. Kurze prakt. Angaben über das Bläuen
von Blechen: a) während des Walzprozesses, b) nach dem Walzen durch anschließende
Wärmebehandlung. (Kalt-Walz-Welt 1 9 3 9 . 85— 86. Dez. 1939.)
M a r k h o ff.
— , Phosphatuberzüge au f Eisen. Kurzer Überblick über die ehem. Vorgänge bei
der Phosphatierung von Fe u. über seine prakt. Durchführung. (Metallwaren-Ind.
Galvano-Tcchn. 37- 509— 10. 15/12.)
M ARKHOFF.
G. A . Tomlinson, P. L. Thorpe und H . J. Gough, D ie Reiboxydation (Reib­
korrosion) von dicht aufeinanderpassenden Flächen. Die bei leichter Vibration an den
Berührungsflächen eng aufeinander passender Maschinenteile auftretende gegen­
seitige Korrosion wird an einer Vers.-Einrichtung studiert. Die Ergebnisse an unter
wechselnder Last u. leichter Reibung stehenden Flächen von weichem Stahl, an­
gelassenem Werkzeugstahl u. nichtrostendem Stahl werden beschrieben. Es werden
teils ebene, teils zylindr. Probestücke auf ebene Probestücke gedrückt; dabei wird mit
polierter trockener oder geölter Oberfläche gearbeitet.- (Engineer 167. 324— 26. 355
bis 356. 17/3. 1939.)
'
R otter.
G.
A . Tomlinson, P. L. Thorpe und H . J. Gough, Eine Untersuchung über
Reiboxydation (Reibkorrosion) bei dicht aufeinanderpassenden Flächen. Inhaltlich ident,
mit der vorst. referierten Arbeit.
Gekürzt. (Engineering 1 4 7 . 293— 95. 10/3.
1939.)
R otte r.
I.
Brenner, Der Korrosionswiderstand- von geschweißten Leichtmetallegierungen.
Die Vgl.-Verss. wurden in einer 3%'g- NaCl-Lsg. mit 0,1 H20 2-Zusatz durchgeführt.
Die Lsg. wurde ständig gerührt. Die Vers.-Dauer betrug 2 Jahre. Reines Al u. AlLegierungen, welche nicht mit solchen Komponenten übersatt, waren, die Mischkrystalle bilden, verhielten sich prakt. im geschweißten u. im nicht geschweißten
Zustand gleich. Dasselbe Ergebnis wurde bei den Verss. mit Al-Mn- u. Al-Mg-MnLegierungen erzielt, bei denen der Mn-Geh. höher ist als die Löslichkeitsgrenze bei
Zimmertemperatur. Auch bei Al-Mg-Legierungen mit hohem Mg-Geh. (7°/„) wurde kein
Unterschied beobachtet. Bei gehärteten Legierungen vom Typus Al-Mg-Si u. AlCu-Mg zeigten sich in einem gewissen Abstand von der Schweißnaht Korrosions­
erscheinungen elektrochem. Art. Bei einer Nachhärtung der geschweißten Teile treten
1270
H y ,,,. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e b a b b e i t u n g .
1940. I.
diese Erscheinungen nicht mehr auf. (Aluminium and non-ferrous Rev. 4. 334. Okt.
1939. Hannover, Voreinigto Leichtmetallwerke.)
MABKHOFF.
Willard Mutehler, Die Wirkung langdauemder Bewitterung au f in der Luftfahrt
gebräuchliche Leichtmetallegierungen. Es wurden 20 verschied, handelsübliche Al-Legierungen im Freiluftvers. auf ihren Widerstand gegen atmosphär. Angriff geprüft, u. zwar
in gemäßigtem Land- u. Seeklima unter gelegentlicher Berührung mit Seewasser u. in
trop. Küstenklima. Zum Vgl. wurde auch das Verh. der Legierungen in trockener Luft
u. im Salzsprühgerät festgestellt. Die Proben wurden in Form von Blechstreifen oder
als Zugstäbe, bei einigen Legierungen auch in Form von Nieten, verwendet. Die Vers.Dauer betrug maximal 5 Jahre. Der Verlauf der Korrosion wurde verfolgt durch direkte
Beobachtung, an der Veränderung von Zugfestigkeit u. Dehnung u. durch Messung der
Tiefe u. Oberfläche der korrodierten Teile an mkr. Schliffbild'ern. Zum Vgl. mit den
ungeschützten Proben wurde die Wrkg. von nach 12 verschied. Verff. oberflächlich
aufgebrachten Oxydschichten u. der schützende Einfl. zahlreicher Farb- u. Lackanstriche
untersucht. In ähnlicher Weise wurden auch 8 Legierungen auf Mg-Basis geprüft, bei
denen die als Grundlage für den Schutzanstrich dienende Oberflächenbehandlung ent­
weder mit Chromsäure oder Phosphorsäure vorgenommen wurde. Hinsichtlich der
Einzolergebnisse der sehr umfassenden Arbeit muß auf das Original verwiesen werden.
(Nat. Advisory Committee Aeronaut., Rep. Nr. 663. 1— 27. 1939. Washington, D. C.
National Bureau of Standards.)
B ern storff.
F.
L. Miller, Die Korrosion von Lagermetallen im Laboratoriumsversuch. In erster
Linie tritt Korrosion ein, wenn entweder Temp., Geschwindigkeit oder Belastung bes.
hoch sind; ferner wenn das Schmieröl erheblich sauer u. verseifbar ist. Korrosion tritt
ferner bei solchen Lagermetallen ein, die Cd oder Pb (in Cu-Pb-Legierungen oder in
Satco-Lagem) enthalten. (Nat. Petrol. News 31. Nr. 12. Befin. Technol. 102— 06.
22/3. 1939. Standard Oil Development Co.)
Ma r k h o f f .
W . G. Radley und C. E. Richards, Korrosion von Untergrundkabeln. Zusammenfassender Vortrag: Das Untergrundkorrosionsproblem in verschied. Ländern; Methoden
der Kabelverlegung; Theorie der Untergrundkorrosion; Aussehen korrodierter Kabel;
Analyse von Korrosionsprodd.; Feldunterss.; Schutz gegen die Korrosion. (J. Instn.
electr. Engr. 85. 685— 704. Dez. 1939.)
G o t t f r ie d .
L. G. Vande Bogart, Bekämpfung der Korrosion in Böhren und Ventilen von
Kälteanlagen. Für die in Kälteanlagen vorkommenden korrodierenden Mittel in alphabot.
Aufzählung werden Metalle genannt, dio als korrosionsfeste Baustoffe zu empfehlen
sind. (Refrigerat. Air Condit. 5 . Nr. 10. 12. Okt. 1939. Chicago, Crane Co.) S k a l i k s .
Edward Ingham, Chemische Versprödung von Kesselblechen. Zusammenfassende
Besprechung über die Ursachen der Versprödung der Stahlbleche durch Einw. des
Speisewassers (meist Wrkg. des im Betrieb gebildeten NaOH) u. die Maßnahmen zu
ihrer Verhinderung. (Colliery Guard. J. Coal Iron Trades 159. 933— 34. 21/12.
1939.)
____________________
Sk a l ik s .
Fohs Oil Co., übert. von: Howard L. Reed, Houston, Tex., V. St. A., Metall­
gewinnung unmittelbar aus Lagerstätten. Durch die Lagerstätte wird geschmolzener S
gepumpt, wodurch gewisse Metalle, z. B. Cu, in Sulfide übergeführt u. von der S-Schmelze
aufgenommen werden, aus der man die Metalle abscheidet. Zu diesem Zweck kann
man einen Teil des S durch Verdampfung entfernen u. aus dem Bückstand die Metalle
elektrolyt. gewinnen. (A. P. 2 1 7 2 6 8 3 vom 10/8. 1937, ausg. 12/9. 1939.) G e i s z l e r .
Birdsboro Steel Foundry & Machine Co., Birdsboro, übert. von: John Howe
Hall, Philadelphia, Pa., V. St. A., Gießform, bes. für Legierungen, die bei hohen
Tempp. vergossen werden, z. B. Manganstahl, bestehend aus einer durchlässigen, etwa
1,3— 1,9 cm dicken Auskleidung aus körnigen Oxyden oder Silicaten von Zr oder Al
oderTiOj, die mit Zement gebunden sind, u. einer mit der Auskleidung fest verbundenen
porösen Hinterstampfung aus mit Zement gebundenem Sand. Durch die Auskleidung
soll eine Schlackenbldg. aus dem etwa 60°/0 CaO enthaltenden Zement u. dem Sand
verhindert werden (vgl. A. P. 1918089; C. 1933. II. 2450). (A. PP. 2 1 6 9 384, 2169 385
u. 2 1 6 9 386 vom 5/11. 1938, ausg. 15/8. 1939.)
G e is z l e r .
Deutsche Eisenwerke Akt.-Ges., Mülheim, Ruhr (Erfinder: Max Langenohl
und Johannes Eicke, Gelsenkirchen), Nichtmetallische Auskleidungsmasse mit ge­
ringem Wärmeleitvermögen für Kokillen zur Herst. von Schleudergußstücken mit
weicher Außenhaut, bes. Rohren nach D. R. P. 612 215, unter Benutzung von Schlacken­
wolle, gek. durch die Verwendung von Schlackenwolle in loser Form, vorzugsweise in
Gestalt von Bällchen, Körnern bzw. Kugelschrot. — Die in die Kokille eingeschleuderten
Bällchen verspannen sich gegeneinander u. bilden eine fast zusammenhängende, gegen
die ausspülende Wrkg. des einfließenden Gießwerkstoffes widerstandsfähige Auskleidung.
1940. I .
H vm. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1271
(D. R. P. 683 757 Kl. 31 c vom 1/10. 1938, ausg. 15/11. 1939. Zus. zu D. R. P. 6122(5;
C. 1935. II. 916.)
G e is z l e r .
Kohle- und Eisenforschung G, m. 1). H ., Düsseldorf (Erfinder: Karl Daeves,
Georg Kowarsch, Düsseldorf, Wilhelm Mühlendick, Georg Speckhardt, Dortmund,
Max Pemecker, Wattenscheid, und Hans Schlumberger, Wanne-Eikel), Anstrichund Spritzmittel fü r Stahlwerkskokillen unter Verwendung kohlenstoffhaltiger Stoffe
gek. durch die Benutzung der eycl. Rückstände der Steinkohlendest., z. B. Cumaronharzpech, Hartpech, Säureharzpech u. dgl., die bei Atmosphärendruck u./oder Überoder/u. Unterdrück durch teilweise zersetzende Dost, so behandelt sind, daß die nach
Abtrennung der entstehenden leicht sd. Spalterzeugnisse verbleibenden Rückstände
einen Erweichungspunkt haben, der oberhalb 80° liegt. — Die Peche können als Lacke,
z. B. gelöst in Solventnaphtha, Schwerbenzin u. dgl., oder auch in W . aufgeschlammt
zur Anwendung kommen. (D. R. P. 684 008 Kl. 31 c vom 14/5. 1937, ausg. 20/11.
1939.)
G e is z l e r .
Bell Telephone Laboratories, Inc., New York, übert. von: George M. Bouton,
Lynbrook. N. Y ., und Earle E . Schumacher, Maplewood, N. J., V. St. A., Blei­
legierung für Sammlerplatten u. -gitter, bestehend aus 0,01— 0,15 (% ) Ca, 0,005 bis
0,05 Ba, gegebenenfalls 0,005— 0,2 Cu, Rest Pb. Beispiel: 0,1 Ca, 0,02 Ba, 0,06 Sr,
Rest Pb. Die Legierungen können durch Glühen, Abschrecken u. Anlassen in ihren
Eigg. verbessert werden. (A. P. 2 1 7 0 650 vom 2/9. 1936, ausg. 22/8. 1939.) G e i s z l e r .
Comell Joel Grossmann, Millbum, N. J., V. St. A., Legierung für zahnärztliche
Zwecke, bestehend aus 3— 10 (% ) Cr, 3— 10 Ti, 1— 10 B, Rest Co. Die gut gießbare
Legierung kann außerdem noch Mn oder Si oder beide zur Desoxydation oder zur Be­
seitigung des schädlichen Einfl. von S oder C sowie Pe bis zu l ° /0 enthalten. Zur
Steigerung der Festigkeit kann man der Legierung außerdem noch Mo oder W zusetzen.
(A. P. 2 1 7 1 7 4 4 vom 23/5. 1939, ausg. 5/9. 1939.)
G e is z l e r .
Karl Schmidt, Stuttgart, Einschmelzen von Altaluminium oder Aluminiumabfällen,
-rückständen und -kratzen in einem Salzbad, bestehend aus einer Mischung von NaCl
u. KCl mit einem F. von höchstens 750°. Ein geeignetes Gemisch besteht z. B. aus
56 Teilen NaCl u. 74 Teilen KCl. Sein F. beträgt nur 664°. Die Gemische können
außerdem kleine Mengen anderer Salze, bes. Chloride von Li, Ca, Sr oder Ba enthalten.
Das Einschmelzen geschieht zweckmäßig im Drehofen. Infolge der niedrigen Arbeitstemp. nimmt das geschmolzene Al keine Verunreinigungen auf. (F. P. 8451 33 vom
24/10. 1938, ausg. 11/8. 1939. It. P. 367863 vom 22/10. 1938. Beide D. Prior. 27/10.
1937.)
G e is z l e r .
Electro Metallurgical Co., W . V., übert. von: Emest F. Doom, Niagara Fall,
N. Y ., V. St. A., Oxydationsschutz von gepulverten Siliciumlegierungen mit mehr als
35% Si. Zur Herst. eines Oxydüberzuges wird das Pulver bei einer Temp. von 300
bis 1000° so kurze Zeit erhitzt, daß eine Oxydation von größeren Anteilen des Pulvers
verhindert wird. Das Pulver ist bes. als Bestandteil von Schweißmischungen u. zum
Auskleiden von Gießformen geeignet. (A. P. 2 1 7 1 1 0 8 vom 29/6. 1937, ausg. 29/8.
1939.)
G e is z l e r .
Ture Robert Haglund, Stockholm, Schweden, Verringerung des Kohlenstoffgehalts
von Siliciumlegierungen, die unter Verwendung von C als Red.-Mittel hergestellt wurden,
dad. gek., daß eine mehr als 10% Si enthaltende Legierung in geschmolzenem Zustand
unter Bewegung mit freier oder lose gebundener Si02 ( Quarz, saure Silicate) bei solchen
Tempp., vorzugsweise oberhalb des F. des Kieselsäurerohstoffs, in Berührung gehalten
wird, daß der Kieselsäurerohstoff eine beträchtliche Entkohlungswrkg. auf die SiLegierung ausübt, während der Si-Geh. der Legierung während der Dauer der Ent­
kohlungsbehandlung oberhalb 10% gehalten wird. — Falls es sieh um Legierungen mit
hohem Geh. an Cr handelt, wird zweckmäßig der Si-Geh. über 20% bemessen (vgl.
Schwed. P. 93 846; C. 1939. I. 3796). (D. R. P. 682 997 Kl. 40 a vom 1/8. 1937, ausg.
27/10. 1939. Schwed. Priorr. 29/9. 1936 u. 3/7. 1937.)
G e is z l e r .
Artur Schoeller, Hellenthal-Eifel, Eivschließen von leicht oxydierbaren Metallen
in zur Unterteilung in kleine Mengen dienende Metallröhrchen, dad. gek., daß die Metall­
röhren unter Vakuum mit dem geschmolzenen, leicht oxydierenden Metall ausgegossen
werden. — Die mit dem leicht oxydierenden Metall, z. B. Ba, gefüllten Röhren werden
auf den für die Unterteilung in kleine Mengen geeigneten kleinen Durchmesser in
Ziehwerkzeugen verjüngt. Durch das Eingießen des Ba in die Metallröhre wird seine
Oxydation bei der Verarbeitung der Röhre verhindert. (Schwz. P. 204069 vom 17/6.
1938, ausg. 1/7. 1939. D. Prior. 23/6. 1937.)
G e is z l e r .
Utah Alloy Ores, Inc., Village of Thompsons, übert. von: Ralph D . Nye und
Dana J. Demorest, Columbus, O., V. St. A ., Gewinnung von Uran und Vanadium aus
Erzen. Die Erze werden gemahlen, worauf man den Staub, z. B. durch Wind-
1272
H y ,,,. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g .
1940. I.
aufbereitung, abscheidet. Der Staub enthält U u. V in größeren Mengen als das Erz
(bei einem Erz mit 2— 3 % U u. V z. B. 5— 15%) sowie alkal. Säure bindende Stoffe,
welche bei der späteren Säurebehandlung Säure verbrauchen würden. Den groben
Rückstand behandelt man mit verd. H2SO.„ worauf man ihn mindestens 20 Tage lang
in Haufen stehen läßt u. dann mit W . auswäscht. Aus der Lsg. gewinnt man, z. B.
durch Ausfällung mit Alkalien oder H 2S, die Metalle. (A. P. 2 1 7 3 523 vom 5/6. 1930,
ausg. 19/9. 1939.)
*
G e is z l e r .
Phillip W illiam Nevill, East Perth, Wcstaustralien, Behandlung von Golderzen.
Die Erztrübo wird in Ggw. einer lösl. Cu-Verb. mit Acetylen behandelt, worauf man
das Au durch Flotation gewinnt. (Aust. P. 107 068 vom 18/7. 1938, ausg. 4/5.
1939.)
Ge is z l e r .
Gold Treatment Ltd., Perth (Erfinder: Phillip William Nevill), Westaustralien,
Ausfüllung von Gold aus Lösungen. In die Fl., z. B. Cyanidlsg., wird ein C in Suspension
enthaltendes Gas eingeleitet, welches man durch unvollkommene Verbrennung von
KW-stoffen, z. B. Rohöl, erhalten hatte. Die Gase können auch in Cyanidlaugen
eingeleitet werden, die von dem ausgelaugten Gut nicht getrennt wurden. Aus der
erhaltenen Trübe gewinnt man das ausgefällte Au durch Flotation. (Aust. P. 107 071
vom 12/10. 1938, ausg. 4/5. 1939.)
G e is z l e r .
W . C.Heraeus G . m . b . H . , Hanau a. M. (Erfinder: Albrecht Kussmann,
Potsdam), Platinlegierung fü r Formstücke geringer Wärmeausdehnung, bestehend aus
35— 40% Fe, Rest Pt. Die Legierungen können auch bei verhältnismäßig hohen Tempp.
Verwendung finden. (D. R. P. 6812 33 Kl. 40 b vom 18/10. 1936, ausg. 19/9.
1939.)
G e is z l e r .
W . C. Heraeus G. m. b. H ., Hanau (Erfinder: Albrecht Kussmaun, Potsdam,
Max Auwärter und Kourad Ruthardt, Hanau), Legierungen für Formstücke, die
bei Temp.-Erhöhung eine Kontraktion erfordern, z. B. in Relais oder Meßvorr., be­
stehend aus 40— 47% Fe, Rest Pt. An beigegebenen Kurven sind für jeden gewünschten
Temp.-Bereich die Gchh. der Legierung abzulesen, die den erforderlichen negativen
Ausdehnungskoeff. besitzen. (D. R. P. 683445 Kl. 40 b vom 25/3. 1937, ausg. 7/11.
1939.)
G e is z l e r .
Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt vorm. Roessler, Frankfurt a. M.
(Erfinder: Jakob Spanner, Neu Isenburg, und Rudolf Sobeck, Frankfurt a. M.),
Palladiumlegierung für Dentalzwecke, bestehend aus 20— 60, vorzugsweise 30— 45% Pd,
Rest Fe, Ni, Co einzeln oder zu mehreren. Das Pd kann auch ganz oder teilweise durch
Au oder Pt oder beide ersetzt sein, wobei zweckmäßig je 1 Gewichtsteil Pd 1,3 Gewichts­
teile Au bzw. Pt ersetzen. Für Guß- u. Lötzweckekanndie Legierung noch Gehh. an
üblichen Zusatzmetallen, wie Cu, Ag, Zn,Cd, Mn, Cr, Sn einzeln oder zu mehreren in
Mengen bis zu 15, vorzugsweise bis zu 10% , enthalten. Die Werkstoffe sind bes. anlauf­
beständig u. widerstandsfähig gegen den Angriff von Mundsäuren. (D. R. P. 684186
KL 40 b vom 13/5. 1937, ausg. 23/11. 1939.)
Ge is z l e r .
James A . Kilgallon, Chicago, Ul., V. St. A., Edelmetallegierung für zahnärztliche
Zwecke, bestehend aus 1,5-—1,7 (% ) Al, 10— 15 Cu, 30— 45 Ag u. 58— 38 Pd. Eine
geeignete Legierung besteht z. B. aus 1,5 Al, 13,5 Cu, 40 Ag, Rest Pd. Die gegen
Mundsäuren vollkommen beständige Legierung ist bes. gut gießbar. (A. P. 2 1 7 2 512
vom 15/9. 1938, ausg. 12/9. 1939.)
G e is z l e r .
General Motors-Holden’s Ltd., .Melbourne, Victoria, Australien, übert. von:
General Motors Corp. (Erfinder: Alfred L. Boegehold), Michigan, V. St. A., Her­
stellung von Lagern. Auf einem verkupferten Blech aus kohlenstoffarmem Stahl wird
eine poröse Schicht aus einer Cu-Ni-Legierung, zweckmäßig durch Sintern einer aufgestreuten Mischung aus Cu- u. Ni-Pulver u. gegebenenfalls Salicylsäure aufgebracht,
welche man mit einer Legierung aus je 2— 15, vorzugsweise je 2— 4 % Sn u. Sb, Rest Pb,
zweckmäßig im Vakuum tränkt. Die Schicht aus der Pb-Legierung wird dann zweck­
mäßig bis auf eine Dicke von etwa 0,08 mm abgedreht. Die bes. für Lager von Kraft­
fahrzeugmotoren geeigneten Legierungen sind sehr widerstandsfähig gegen ehem. Ein­
flüsse. (Aust. P. 107169 vom 12/10. 1938, ausg. 11/5. 1939.
A. Prior. 13/10.
1937.)
G e is z l e r .
Georg Fischer, Berlin-Tempelhof, Lötwasser, gek. durch einen Geh. von mindestens
0,25 g FeCl3 je Liter u. ein Verhältnis von NH4C1 u. ZnCl2 von 0,5 bis 1: 1. Zur Herst.
löst man in 100 g käuflicher HCl soviel Zn wie möglich, löst dann 35— 40 g NH4C1
darin, fügt die erforderliche Menge FeCl3 zu u. filtriert zur Bindung der überschüssigen
HCl durch Kreide. (Dän. P. 56 478 vom 17/2. 1938, ausg. 24/7. 1939.) J. S c h m i d t .
Special Chemicals Corp., übert. von: Lionel Cinamon und Samuel Sklarew,
New York, N. Y., V. St. A., Flußmittel zum Schweißen und Hartlöten, bestehend aus
B(OH)3, Alkaliborat, K 2SiFGu. einem Alkaliborofluorid, dessen Borfluoridgeh. größer
1940. I .
H ,x. O r g a n i s c h e I n d u s t r i e .
1273
ist als der Geh. an K 2SiFe u. dessen Geh. an B(0H )3 größer als der Geh. an allen anderen
Bestandteilen. Beispiel. 51,7 (Teile) B(OH)3, 2 K 2B40 7 (wasserfrei), 10 KF, 35,3 KF,
1 K 2SiF0, 30 Wasser. (A. P. 2 1 7 4 551 vom 30/12. 1936, ausg. 3/10. 1939.) M a r k h o f f .
Vereinigte Aluminium-Werke Akt.-Ges., Lautawerk-Lausitz, Schweißen von
Leichtmetallen. Die Elektroden oder die Schweißdrähtc werden mit einem Überzug
versehen, der aus einem pastenartigen Gemisch von mindestens zwei Salzen mit min­
destens vier verschicd. Ionen besteht. Beispiel. Auf einen Schweißdraht aus Al mit
2 (% ) Mg u. 1 Mn wird eine folgendermaßen hergestellte M. aufgebracht: 90 (Teile)
NaF, 42 LiCl u. 100 W. läßt man bei 20° aufeinander reagieren, dann werden 118 NaCl
u. 112 A1F3 zugesetzt. (It. P. 366 801 vom 27/9. 1938. D. Prior. 30/10. 1937.) M a r k h .
Metallgesellsehaft A .-G . (Erfinder: Max Wohlwill), Frankfurt a. M., Ablösen
von Nichteisenschwermetallen oder deren Legierungen von damit überzogenen Gegenständen
aus Eisen oder Stahl, wobei diese nach D. R. P. 679 931 als Anoden in einer Lsg. eines
Nitrats oder Nitrits, eines Alkalimetalls oder mehrerer solcher Verbb. von dem von dem
Kathodenraum durch ein Diaphragma getrennten Anodenraum einer elektrolyt. Zelle
der Einw. des elektr. Stromes unterworfen werden, dad. gek., daß der Kathodenraum
mit einer Lsg. des Hydroxyds u. bzw. oder Carbonats eines Alkalimetalls, vorzugsweise
des auch das Kation des im Anodenraum enthaltenen Nitrats oder Nitrits bildenden
Alkalimetalls beschickt wird. — 2 weitere Ansprüche. (D. R. P. 684 538 Kl. 40 c vom
9/3. 1938, ausg. 30/11. 1939. Zus. zu D. R. P. 679 931; C. 1939. II. 2846.) G e i s z l e r .
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., übert. von : Robert J. Camp­
bell, South Ardmore, Pa., V . St. A., Rückgewinnung von Zinksalzen aus der Krätze von
Verzinkungsbädem. Die Krätze wird mit W . zu einem Brei angerührt u. mit CaO
behandelt. Beim nachfolgenden Filtrieren bei einer Temp. von 125° F soll das Filtrat
eine D. von nicht wesentlich mehr als 5° Bé haben. Der Rückstand wird nochmals
in Breiform mit überschüssigem CaO behandelt. Das entstandene Zn(OH)2 wird abfiltriert u. mit II2S 04 in ZnS04 überführt. (A. P. 2 1 7 3 876 vom 10/12. 1937, ausg.
26/9. 1939.)
V ie r .
Soc. Générale de Magnésium, Frankreich, Schutzschichten au f Magnesium und
seinen Legierungen. In dem Elektrolyten gemäß dem Hauptpatent werden an Stelle
oder neben den Sulfationen Ionen der H.,PO,, H3B 0 3, HCN, H2S 03> H^SeO^ H2Se04,
HjWO,, H2Mo04 gelöst, pu = 3,5— 6. Ferner werden an Stelle der Alkalisalze Salze
des Mg oder Mn verwendet. (F. P. 49 885 vom 17/10. 1938, ausg. 22/8. 1939. D. Prior.
12/8. 1938. Zus. zu F. P. 841524; C. 1939. II. 4666.)
Mabk h o ff.
Carlo Sonnino und Antonio Sassetti, Mailand, Italien, Anodische Oxydation von
Aluminium-Kupfer-Magnesiumlegierungen. Als Elektrolyt werden Lsgg. von sauren
Sulfaten verwendet, z .B . Lsgg. mit 1— 5 (% ) MgS04, 5— 10 NaHS04, 1— 3 H3P 04
(15— 30 V ; 18— 20°) oder Lsgg. mit 10— 30 Na2Cr04, 5— 10 K 2Cr20-, 5— 20 NaHP04
(5— 10 V ; 18— 20°). (It. P. 366 579 vom 17/9. 1938.)
Markhoff.
IX. Organische Industrie.
A.
F . Nikolaeva und P. V . Puchkov, Hydrierung von Hepten-1 und n-Heptan
unter Wasserstoffdruck. Vff. hydrieren n-Heptan unter Zusatz von 10% MoS2 bei
400°/140 at (2 Stdn.) u. Hepten-1 bei 400°/250 at (40 Min.) u. untersuchen die physikal.
Eigg. der jeweils zwei Fraktionen der Rk.-Prodd. u. deren Nitroderivate. Es ergeben
sieh Verhältnisse, die genau denen der Hydrierung von Hexen-1 (vgl. C. 1940. I. 464)
entsprechen: das hauptsächlich gebildete n-Heptan wird unter den Bedingungen der
Hydrierung teilweise zu Isoheptanen isomerisiert. (C. B. [Doklady] Acad. Sei. URSS
24 (N. S . 7). 345— 46. 10/8. 1939.)
S c h m e is s .
Luis Blas, D ie industrielle Synthese der Arsine. Synthese der Phenylarsinsäure.
Vf. untersuchte die Darst. der Phenylarsinsäure aus Benzoldiazoniumchlorid u. Na3As03
u. stellte fest, daß die Bk. durch die Konz, des Arsenits, die Rk.-Geschwindigkeit u.
die ph der Lsg. außerordentlich stark beeinflußt wird; alle Verbb., die wie Na2C 03,
als Puffer wirken können, führen zu einer Verbesserung der Ausbeute. Unter Berück­
sichtigung dieser Faktoren wird im besten Falle eine Ausbeute von 9 1% erzielt. (Génie
civil 115. 448— 49. 23/12. 1939. Madrid, Univ.)
S c h ic k e .
Dow Chemical Co., übert. von: Gerald H . Coleman und Gamett V. Moore,
Mich., V. St. A., HersteUmig von 1,1,2-Trichloräthan. Man leitet kontinuierlich Athylenchlorid u. Cl2 im Verhältnis 1: 0,2— 1 durch ein Bad aus etwa gleichen Teilen Äthylen­
chlorid u. 1,1,2-Trichloräthan bei etwa 60— 80° unter Einw. von akt. Licht (Hg-Dampflampe). Neben etwa 62% 1,1,2-Trichloräthan erhält man 1,1,1,2-Tetrachloräthan,
1274
H u . O r g a n is c h e I n d u s t r ie .
1940. I.
1,1,2,2-Tetrachloräthan u. höhere Chlorierungsprodd. etwa im Verhältnis 19: 33: 48.
(A. P. 2 1 7 4 7 3 7 vom 24/2. 1936, ausg. 3/10. 1939.)
J. S c h m i d t .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Polymerisieren von Olefinen.
Man führt die Polymerisation von Olefinen in 2 Stufen zunächst mit einem weniger wirk­
samen Kontakt bis zum Erhalt von Prodd., die nicht über 300° sd. sollen, u. dann in
einer 2. Stufe mit hochakt. Katalysatoren durch. Man geht von gasförmigen Olefinen
oder auch von fl. Spaltprodd. aus. (F. P. 8451 08 vom 24/10. 1938, ausg. 11/8. 1939.
D. Prior. 25/11. 1937.)
J. SCHMIDT.
Vereinigte Oelfabriken Hubbe & Farenholtz, Magdeburg, Gewinnung von Fett­
säuren durch Oxydation von höhermol. aliphat. KW-stoffen in Ggw. von Katalysatoren
mit Ölhaltigen Gasen. Die Katalysatoren bestehen aus Verbb. der Elemente der
6.— 8. Gruppe des period. Syst., gegebenenfalls zusammen mit Alkali-, Erdalkali­
oder Mg-Verbindungen. Z. B. besteht der Katalysator aus 3 (Teilen) Mn-Stearat,
1 Mg-Stearat u. 1 Stearinsäure. Er wird in einer Menge von 1— 2 % ¿er KW-stoffmenge angewandt. (It. P. 364 452 vom 19/1. 1938.)
M . F. M ü l l e r .
Akt.-Ges. für Stickstoffdünger (Erfinder: Josef Lösch), Köln, Gewinnung von
Carbotisäureanhydriden gemäß dem Verf. des Hauptpatents, dad. gek., daß man fl.
Gemische aus Anhydriden, welchc sich von höhermol. oder ungesätt. Carbonsäuren
ableiten, den diesen Anhydriden entsprechenden Säuren u. W . in entsprechender
Weise behandelt. — In einer Dest.-Blase werden 300 (Gewichtsteile) Essigsäure zum
Sieden erhitzt u. die ganze Kolonne wird auf die Temp. der sd. Essigsäure gebracht.
Durch mehrere feine Nebeldüsen, am zweckmäßigsten in der Kolonnenmitte, werden
innerhalb 1 Stde. 200 einer Mischung aus 35 öncmthsäureanhydrid, 26 Önanthsäure,
36 Essigsäure u. 3 W . als feiner Nebel in die Kolonne eingespritzt. Das in dem ein­
gespritzten Gemisch enthaltene W . wird bei seinem Eintritt in die Kolonne augen­
blicklich verdampft u. von den Essigsäuredämpfen weggeführt. Beim Fraktionieren
werden 80% des Önanthsäureanhydrids in reiner Form erhalten. (D. R. P. 682 589
Kl. 12 o vom 23/11. 1934, ausg. 18/10. 1939. Zus. zu D. R. P.681808; C. 1939. II.
4351.)
M . F. M ü l l e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Josef Binapfl,
Krefeld-Uerdingen), Herstellung von Kondensationsproduklen gemäß dem Verf. des
Hauptpatents 607 380 u. des Zusatzpatents 623 338 dad. gek., daß man an Stelle der
aromat. KW-stoffe gesätt. KW-stoffe mit mindestens 6 C-Atomen als Ausgangsstoffe
verwendet. Das Verf. des Hauptpatents besteht darin, daß a,/?-ungesätt. aliphat. Dicarbonsäureanhydride mit aromat. KW-stoffen, die mindestens eine offene oder zu
einem Ring geschlossene gesätt. Seitenkette führen, gegebenenfalls unter erhöhtem
Druck erhitzt werden. Die Abänderung des Verf. der Vorpatente besteht in der Ver­
wendung von z. B. KW-stoffen der Paraffinreihe, wie Heptan oder Octan, ferner von
cycl. gesätt. KW-stoffen, wie Cydohexan u. Dekahydronaphihalin. Geeignete Kataly­
satoren sind z.B. Kupferbronze oder Jod. die die Rk. beschleunigen. — 800 Teile Heptan
(Kp. 98— 100°) werden mit 98 Teilen Maleinsäureanhydrid in Ggw. von 3 Teilen Kupfer­
bronze in einem geeigneten Druckgefäß innerhalb 50 Min. auf 305— 310° erhitzt u.
40 Min. lang dabei gehalten. Der Druck beträgt etwa 60— 65 at. Die unveränderten
Ausgangsstoffe werden von dem Kondensationsprod. abdestilliert. VZ. 495. (D. R. P.
684057 Kl. 12 o vom 22/11. 1933, ausg. 27/11. 1939. Zus. zu D. R. P. 607380;
C. 1935. I. 2087.)
M . F. M ü l l e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Michael Jahrstorfer und Gustav Pauckner, Ludwigshafen, Rhein), Herstellung von Polyoxycarbonsäuren durch Erwärmen van Polysacchariden oder Oxyceüvlose oder diese Stoffe ent­
haltenden Gemischen mit HNO,, dad. gek., daß man eine H N 03 der D. von mindestens
1,45 verwendet u. die Lsg. der Ausgangsstoffe in der HNO, nur solange auf etwa
50— 90° erwärmt, daß nach dem Abdest. der unverbrauchten H N 03 unter vermindertem
Druck sowie unterhalb der Umsetzungstemp. im wesentlichen nur Polyoxycarbonsäuren Zurückbleiben. Das bei der Umsetzung erhaltene Oxycarbonsäuregemisch
enthält neben ein- u. mehrbas. Ketosäuren der Hexosereihe mehr als 30% Zuckersäuro.
Die Polyoxycarbonsäuren eignen sich u. a. zur Herst. von Klebstoffen, Tinten, Metall­
putzmitteln u. können in der Zeugdruckerei, Wollfärberei u. Bleicherei an Stelle von
Oxalsäure oder Weinsäure verwendet werden. (D. R. P. 683 800 Kl. 12 o vom 6/3.
1936, ausg. 16/11. 1939.)
M. F. M ü l l e r .
S. L. Leltschuk und M. W . Weltisstow, USSR, Herstellung von Estern aus
Alkoholen. Die Alkohole, z. B. A., werden mit H2 in Ggw. von Katalysatoren behandelt,
die durch Verschm. von Cu mit metall. Cr als Aktivator erhalten werden. (Russ. P551 1 9 vom 10/2. 1937, ausg. 30/6. 1939.)
R ic h t e r .
1940.
I.
Hx. F ä r b e r e i . O r g a n . F a r b s t o f f e . — HXI. F a r b e n u s w .
1275
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, übert. von: Lee Cone Holt,
Edgemoor, und Herbert Wilkens Daudt, Wilmington, Del., V. St. A., Herstellung von
CMorbenzotrifluoriden. Man chloriert Benzotrifluorid in Ggw. von FeCl3 u. Fe-Spänen
mit Cl2. Arbeitet man bei etwa 25— 75°, so erhält man ein Gemisch aus 3( 1)-Chlorbenzotrifluorid, Kp. 137,6— 138° u. Dichlorbenzotrifluorid, Kp. 178— 180°. Steigert man bei
der Chlorierung die Temp. allmählich bis auf etwa 160°, so enthält das Rk.-Prod. vor­
wiegend Tetrachlorbenzotrifluorid, Kp. nach Reinigung durch A.-Extraktion u. frak­
tionierter Dest. 247— 249°. Bei noch stärkerer Chlorierung erhält man ein bei etwa
201— 240° sd. Gemisch von Polychlorbenzotrifluoriden, das sich durch einen tiefen F.
auszeichnet. (A. P. 2 1 7 4 5 1 3 vom 15/10.1936, ausg. 3/10.1939.)
J. S c h m i d t .
X . Färberei. Organische Farbstoffe.
William Davidson, Das Färben mit direktenFarbstoffen.
Allg. Übersicht.
(Canad. Text. J. 56. Nr. 20. 34— 36. 29/9. 1939.)
F r ie d e m a n n .
— , Das Färben von Acetatseidenstrümpfen. Winke der IM PERIAL C h e m i c a l
I n d u s t r i e s für das Färben von Acetatseidestrümpfen mit Solacetfarbstoffcn. (Canad.
Text. J. 56. Nr. 18. 33. 1/9. 1939.)
F r ie d e m a n n .
L. Bonnet, Färbung und Appretur von Textilien mit Hilfe von Pigmenten. Färben
u. Entglänzen von Kunstseiden durch Zugabe von feinstverteilten Pigmenten zur Spinn­
masse. Lebhafte blaue Färbung von Kupfer-, Viscose- u. Acetatkunstseide durch Zu­
gabe von Phthalocyaninen („B ien Monastral“ ), die man z. B. aus Phthalonitril u.
Cu012 gewinnt, zur Spinnlsg. (I. G . FARBENINDUSTRIE A k t . G e s .) Druckpasten aus
Pigmenten oder Ruß mit Kunstharzen aus Harnstoff/Formaldehyd. Farblacke für den
Zeugdruck aus bas. Farbstoffen u. Phosphor-Wolframsäure. Färben von Acetatseide
mit dispergierten unlösl. Farbstoffen vom Typ der SRA-Farbstoffe. Wesen u. Eigg.
der metallhaltigen Neolanfarbstoffe sowie ihre Anwendung auf Baumwolle. Kationakt.
Prodd., wie Fixanol u. Sapamine. Fixierung aufgedruckter Pigmente mit K W -stoffpolymerisaten gemäß E. P. 497151 (C. 1931. I. 5129). (Ind. textile 56. 538— 40. Nov.
1939.)
F r ie d e m a n n .
J. Wakelin, Das Drucken mit Anilinschwarz. Na-Phenylsulfamat, (C6H6— NH—
S 03Na), u. ähnliche Verbb. an Stelle von Anilin ( S a i n t - D e n i s ). K-Ferrocyanid u. seine
Rolle als O-Überträger. Freie Ferrocyansäure benutzt das E. P. 502 454 (C. 1939. I.
5131) der RHODIASETA, Paris, beim Entwickeln von Anilinschwarzdrucken auf Misch­
geweben aus Viscose und Acetat; hierbei dient Zn-Acetat in der Reservepaste als Reserve
für Weiß u. als Fixierung bas. Farbstoffe bei Buntätze. Für den Druck schädliche
Wirkungen, die faserschützende Prodd., wie Eiweiß u. dgl., haben können, werden nach
K . SCHMIDT vermieden, wenn organ. Öxydationskatalysatoren zugegeben werden, wie
p-Phenylendiamin, Benzidin oder Dianisidin. (Canad. Text. J. 56. Nr. 18. 29— 30. 1/9.
1939.)
F r ie d e m a n n .
K . D. Schtscherbatschew, Analyse von Halbfabrikaten bei der Azofarbstoff­
fabrikation. Vorschriften zur Best. von Aminen durch Titrieren mit Nitrit u. zur Konz.Ermittlung der Azokomponente mittels Diazoniumlösung. (3aBojci:a:i jlaÖopaxopHa
[Betriebs-Lab.] 7 . 1252— 57. Nov. 1938. Derbenew, Chem. Fabrik „Stalin“ .) SCHMEISS.
British Celanese Ltd., übert. von: Alexander James Wesson und George
Holland Ellis, Spondon b. Derby, England, Verbesserung der Anfärbbarkeit von Fasern
aus regenerierter Cellulose. Die Fäden oder das Gewebe werden einige Min. bei 0° mit
einer 10— 30%ig. Lsg. von NaOH behandelt, wodurch bes. die Anfärbbarkeit für
Baumwollfarbstoffe verbessert wird. Gegenstand der Erfindung ist nun der Zusatz
von Puffermitteln bei diesem Verf., wodurch der Vorteil erreicht wird, daß in Misch­
geweben aus regenerierter Cellulose u. Celluloseestern der Ester nicht verseift wird.
Als Puffermittel werden hauptsächlich Zuckerarten verwendet, aber auch aliphatische
Aminosäuren sind als Zusatz verwendbar, u. zwar in Mengen von 10-—15% in der
Alkalilösung. (E. P . 502 096 vom 9/9. 1937, ausg. 6 /4 . 1939.)
K a l ix .
XI. Farben. A nstriche. Lacke. Harze. P lastische Massen.
H.
F. Sarx, Anstrichüberzüge an Stelle von Metallüberzügen. Für den Innen­
schutz von Tuben mit aggressiven Füllungen (Rasiereremes, Klebstoffe usw.) kommen
chem. beständige u. zugleich clast. Einbrennlacke auf Kunstharzbasis in Betracht.
Für die Innenlackierung von Tuben gibt es Spezialpistolen. Für die Lackierung von
Al-Folien wurden Nitrocelluloselacke entwickelt, die knitter- u. abreibfest u. beständig
gegen Käse, Fette oder heißes W . sind. Geeignete Schutzlacke haben auch die Herst.
1276
Hj,.
F a r b e n . A n s t r ic h e . L a c k e . H a k ze. P la s t is c h e M assen .
1940.
I.
von Konservendosen aus Schwarzblech ermöglicht. Nach vorangehender Phosphatierung
erfolgt die Lackierung der fertigen Dosen durch Ausgießen, Spritzen oder Tauchen. Es
dürften auch bei Verwendung härtbarer Phenolharze in geschmacklicher Hinsicht keine
Schwierigkeiten bestehen. Für kosmet. Artikel u. Konserven benutzte Dosen aus AlBlech werden in fertigem Zustande lackiert, wobei auf die gegenüber Eisen meist
schlechtere Haftfähigkeit usw. Rücksicht zu nehmen ist. Infolge der Metallverknappung
werden auch für pastose u. fl. Füllgüter Pappemballagen verwendet, die durch Im­
prägnier- oder Schutzlack undurchlässig gemacht sind. Es gibt Imprägnierlacke, dio
zugleich gegen wss. Füllungen, Bzn.- u. Bzl.-KW-stoffe, Mineralöle u. Fette beständig
sind. Die Imprägnierung erfolgt entweder an Papptafeln auf der Lackiermaschino
oder an der fertigen Dose im Spritz- oder Ausgießverfahren. Für den Innenschutz von
Treibstoffbehältern an Stelle einer Verzinkung verwendete Lacke werden zweckmäßig
auf Grundlage härtbarer Phenolharze hergestellt, da sie hohen ehem. u. mechan. Be­
anspruchungen ausgesetzt sind. Prüfung auf Haftfestigkeit erfolgt nach E r i c h s e n Test, Hammer- oder Dornprobe. Als Vorprobe auf Durchlässigkeit eignet sich der
Kupfersulfattest. Vor dem zweimaligen Laekauftrag werden die Behälter mit Säure
behandelt, durch Soda neutralisiert, gebeizt u. getrocknet. Lacke für Fittings an Stelle
der Verzinkung werden durch Tauchen u. anschließendes Bommeln oder Schleudern
aufgetragen. Bronzelackierung an Stelle metall. Überzüge erfolgt mit Einbrennlacken
auf Grundlage von Alkyd-, Phenol- u. Harnstoffharzen. (Angew. Chem. 52. 715— 17.
23/12. 1939.)
Sc h e if e l e .
C. D. Phillipe, Synthetische Materialien als Lagenverkstoffe. Erfolgreiche A n ­
wendung im Stahlwerksbetrieb. Übersicht: Herst., Eigg. u. Anwendung von Phenol­
formaldehydharzen als Lagerwerkstoffe in Walzwerken. (Iron Coal Trades Bev. 139.
797— 98. 8/1?. 1939.)
Sk a l ik s .
G.
H . Stephenson, Eine elektrische Methode zur Messung der Dicke von dicken
CeUulosefilmen mit besonderer Anwendung auf den „heißen Lack” -Prozeß. Es wird
eine Meth. beschrieben zur Messung der Dicke von Filmen von Nitrocelluloselacken.
Die Meth. beruht auf der Beobachtung, daß die Eigg. des Films als Dielektrikum eines
Kondensators genügend stabil sind u. anderseits geeignet sind, die Kapazität über
einer gegebenen Oberfläche zu messen. Eine der Elektroden des Vers.-Kondensators
bildete das Metall, auf welches der Film aufgebracht war, die andere Elektrode bildete
eine Platte, welche auf den Film angebracht war. Die Schaltanordnung wird beschrieben.
(J. sei. Instruments 16. 378— 79. Dez. 1939. Hayes, Middlesex, Electric and Musical
Industries, Ltd.)
___________________
G o t t f r ie d .
E. J. du Pont de Nemours & Co., V. St. A., Herstellung von Anhydrit. Ein fein­
körniger, als Farbe verwendbarer Anhydrit wird erhalten, wenn hocn-%ig. H2S04,
vorzugsweise mit 78% H2S04, unter kräftigem Bühren möglichst schnell mit zunächst
mindestens so viel Kalkmilch, die 15— 20% CaO enthält, neutralisiert wird, wie 75%
der Säure entspricht; die restliche Neutralisation erfolgt bei erhöhter Temperatur.
Die Umwandlung des dabei zuerst auch ausgefallenen Gipses in Anhydrit erfolgt bei
um so höherer Temp., je geringer der H2SO,-Geli. der Lsg. ist; der tiefste Punkt dieser
angegebenen Kurve liegt bei 75° mit 150 g H2S04/1. Es wird eine Suspension mit
25— 30% Festteilen erhalten, die mit mindestens dem gleichen Vol. W . verd. werden
muß, um sie pumpen zu können. Der Anhydrit wird auf dem Filter solange ausgewaschen,
bis alle lösl. Verunreinigungen entfernt sind u. das Filtrat etwa ph = 4 hat. (F. P.
843896 vom 26/9.1938, ausg. 12/7.1939.)
G rassh off.
Giovanni Fiore, New York, V. St. A., Umwandlung von Mineralöl in ein o x y ­
dierbares Produkt. 15— 50 (Teile) Mineralöle werden mit 15— 50 Pflanzenöl (Lein­
oder Perillaöl) u. 1— 10 Natur- oder Kunstharz bei 100° unter Bühren vermischt u.
darauf mit Salzsäure oder Salpetersäure unter weiterem Bühren schwach oxydiert.
Das Prod. dient für Anstrichfarben. (It. P. 365 645 vom 19/9. 1938.)
B öttcher.
Arthur D. Little, Inc., Cambridge, übert. von: Charles G. Harford, Wollaston,
Mass., V. St. A., Gaseinpaste. Mit Säure gefälltes Casein aus Butter- oder Magermilch,
das weitere Begleitstoffe, wie Fett, Lecithin u. dgl. enthält, wird mit einem Quellungs­
mittel, wie z. B. Natriumfluorid, -acetat oder -formiat u. anschließend mit einem schwach
alkal. Lösungsm. für Casein, wie Borax, Trinatriumphosphat, Seifen, organ. Aminen
u. dgl. behandelt. Sodann wird mit beliebigen Säuren neutralisiert, wobei gegebenen­
falls ein Puffer zugesetzt werden kann. — Für Anstriche. (A. PP. 2 167 751 vom 10/10.
1936 u. 2 1 6 7 7 5 2 vom 3/8. 1937. Beide ausg. 1/8. 1939.)
H e in z e .
C. Van Overstraeten und J. Deni, St. Gilles, Belgien, Ölfarbe. Das öl, in welchem
die Pigmentfarben durch Vermahlen verteilt sind, wird bis zu einer homogenen Paste
1940. I .
H XI. F a r b e n . A n s t r i c h e . L a c k e . H a r z e . P l a s t i s c h e M a s s e n .
1277
emulgiert; letztere wird mit W. vermischt, bis eine stabile Suspension erhalten ist.
(Belg. P. 431205 vom 21/11. 1938, Auszug veröff. 11/5. 1939.)
B öttcher.
Soc. pour L ’Étude & Exploitation de Matières Luminescentes, Paris, Luminescierende Masse, bestehend aus etwa 20 (Teilen) CaMo04, 5 PbMo20 8, 75 Ca3P20 8 u.
0,25 Li20 . Das Ca3P20 8 kann auch durch Ca-Borat ersetzt sein, ebenso die Mo-Verbb.
durch ein Gemisch von Ca- u. Na-Wolframat. (N. P. 612 7 8 vom 16/11. 1937, ausg. 14/8.
1939.)
J. S c h m i d t .
B.
P. Goodrich Co., New York, N. Y ., Y. St. A., Elektrisch leitende Schutzschicht
für Flugzeugteile, z. B. Trag- und Stabilisierungs/lachen. Zur Herst. derselben wird
auf eine ebene Unterlage zunächst eine Schicht eines Schmiermittels (Seife, Salze
sulfonierter Alkohole, lösl. Celluloseester, Talk, Steatit, Wasserglas), hierauf eine Schicht
einer Neopren (I)-Graphitdispersion [z. B. 100 (Teile) I; 35 Graphit; 5 % Weichmacher,
bezogen auf I ; Vulkanisationsmittel; Lösungs- u. Dispergiermittel; I kann durch
„Koroseal“ (Vinylchloridpolymerisat) oder „Thiocol“ (aliphat. Polysulfid) ersetzt
werden], dann eine Schicht einer I-Dispersion, weiter eine Mischung aus I u. Kautschuk
(II) u. schließlich eine II-Schieht aufgebracht. Man vulkanisiert, zieht die M. von der
Unterlage ab u. bringt sie, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Übcrzugselementen,
so auf den Flugzeugteilen an, daß dio leitende I-Graphitsehicht nach außen zu liegen
kommt. Der Kontakt mit den Metallteilen des Flugzeugs wird durch metall. Befestigungsvorr. erreicht. — Zeichnungen. (It. P. 366 698 vom 18/8. 1938. A. Prior.
19/8. 1937.)
DONLE.
S. W . Schuchgalter, USSR, Farbige Bemusterung von Oalalithgegenständen. Die
Bemusterung erfolgt unter Verwendung von Lacken aus Celluloseestem, z. B. Nitro­
cellulose, als Reservemittel. (Russ. P. 5 5 1 2 0 vom 29/7. 1937, ausg. 30/6.1939.) Richt.
E. G. Bischowski, N. W . Tuchowizki, A . L. Pirjatinskiund E . M. Balbekowa,
USSR, Gewinnung von Kolophonium. Der bei der Alkalibehandlung von harzreichen
Hölzern erhaltene Seifenauszug wird zunächst mit C 02, bes. unter Druck u. darauf
mit H2S 04 oder einer anderen Mineralsäure zersetzt. Hierauf wird der Auszug mit
organ. Lösungsmitteln, z. B. Butanol, extrahiert, worauf aus dem Extrakt nach Ab­
dampfung des Lösungsm. das Kolophonium gewonnen wird. (Russ. P. 55 396 vom
10/1. 1938, ausg. 30/7. 1939.)
R ic h t e r .
Aktiebolaget Berol-Produkter, Södertälje (Erfinder: L. Z . Olsson), Herstellung
von Zinkresinat. Man löst Harzsäuren, z. B. Kolophonium, Dammarharz, Elemiharz,
die im wesentlichen aus Harzsäuren bestehen, in organ. Lösungsmitteln, wie Sangajol,
u. versetzt mit ZnO unter Umrühren. Man erhält Lsgg. der Zn-Rcsinate in den ver­
wendeten Lösungsmitteln.
(Schwed. P. 96 313 vom 19/5. 1936, ausg. 25/7.
1939.)
J. S c h m i d t .
Bakelite Ges. m . b . H . , Berlin, Herstellung von Polystyrol. Man polymerisiert
mindestens 90%ig. Styrol bei etwa 110° zu Prodd. mit einem Mol.-Gew. von über
50 000, bes. von etwa 80— 85000, u. behandelt das Prod. bei etwa 125— 130° unter
Walzen u. Kneten nach, bis das Prod. nicht mehr als 3 % Methanollösliches enthält
u. das Mol.-Gew. nicht unter 40000 gesunken ist. 3\Ian erhält Harze, die zu wasser­
klaren u. durchsichtigen Prodd. verformt werden können. (Dän. P. 56 472 vom 19/4.
1938, ausg. 24/7. 1939. A. Prior. 18/5. 1937.)
J. S c h m i d t .
Max Kaufmann, Amsterdam, Holland, Kombinationsharze. Man erhitzt ein
Kondensationsprod. von Phenol u. Formaldehyd (I) mit mebrbas. Säuren, darauf wird
mit einem mehrwertigen Alkohol nachverestert. Beispiel. 40 (Gewichtsteile) eines
alkal. kondensierten Prod. aus Kresol u. I werden mit 30 Phthalsäureanbydrid bei
110— 120° erhitzt, wobei unter W.-Abspaltung Rk. eintritt u. die Viscosität steigt,
dann fügt man 20 Glycerin u. 80 Leinölfettsäure zu u. erhitzt l l/ 2 Stde. auf 170— 190°
u. V , Stde. auf 260— 270°. — Die Harze dienen als Grundlage für Lacke, Farben u.
Imprägnierungsmittel. (Holl. P. 47 206 vom 7/3. 1938, ausg. 15/11. 1939.) B ö t t c h e r .
Deutsche Hydrierwerke Akt.-Ges., Rodleben bei Roßlau, Herstellung harz­
artiger, nahezu wasserheller Produkte. Kondensiert man 150 (Teile) Harzalkohol, welcher
durch katalyt. Hochdruckred. aus Kolophonium gewonnen wurde, mit 74 Phthalsäure­
anhydrid u. 50 Glycerin unter Zusatz von 6 70%ig. HC104 bei 90— 100° im Nj-Strom,
so erhält man ein Kondensationsprod. (I) von heller Farbe in 6— 8 Stunden. Die I
dienen als Bindemittel für Druckfarben, für Isoliermassen, für Lacke, als Gleitschutzmittel
für Bohnermassen u. Treibriemenwachse, für Leim, Kitte, für Starrschmieren, Ziehfette,
Adhäsionsfette u. -wachse, für Fliegenfänger, Raupenleim, Baumwachs, plast. Massen.
Vgl. Schwz. PP. 202175 u. 202176; C. 1939. II. 2718. (Schwz. P. 204151 vom 1/8.
1938, ausg. 1/7. 1939. Zus. zu Schwz. P. 195 662; C. 1937. I. 1570.)
B öttcher.
E.
I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., V. St. A., Abtrennung
flüchtiger Bestandteile aus Gemischen, die ungesättigte organische, in der Wärme poly-
1278
H XII. K a u t s c h u k . . G u t t a p e r c h a .
B alata.
1940. I .
merisicrbare Verbindungen enthalten, z. B. polymerisierbare Acetylenderivv., Divinylacctylen. Man verhindert eine weitergehende Polymerisation der bereits höbermol.,
•weniger flüchtigen Bestandteile, wenn man durch die Gemische ein inertes Gas derart
durchleitet, daß die flüchtigen Bestandteile mitgeführt werden. Das Gemisch wird
bei einer Temp. gehalten, die noch keine wesentliche Weiterpolymerisation bewirkt. —
Vorr. zur kontinuierlichen Durchführung. (It. P. 366 416 vom 15/10. 1938. A. Prior.
15/10. 1937.)
D onle.
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del. (Erfinder: Charles Marion
Fields und George Albert Wilkens, Ridgefield), V. St. A., Herstellung von Stäben
und dergleichen mit Eigenglanz aus polymerisierbaren Flüssigkeiten, dad. gek., daß man
der polymerisierbaren Fl. lichtreflektierende Lamellen einverleibt u. sie nach dem
Verf. gemäß D. R. P. 672 929 polymerisiert. — Als lichtreflektierende Lamellen können
Fischschuppenessenz (I), Mercurochlorid, Al-, Au-Bronze, Pb-Carbonat, -Jodid verwendet
werden. — Beispiele für die Zus.: 10 (Teile) I, verd. mit 40 Butylacelat, 1000 Methylmethacrylatsirwp (II), enthaltend 10% Dibutylphthalat, 0,5 Benzoylperoxyd; oder: 3 I,
1000 II, 10 Acetaldehyd, 80 Lsg. von Celanthren-Fast-Yellow OL, 4 g auf 11, in mono­
merem Methylmethacrylat, usw. (D. R. P. 683 983 Kl. 39 b vom 12/5. 1937, ausg.
20/11. 1939. A. Prior. 17/10. 1936. Zus. zu D. R. P. 672929; C. 1939. I. 5107.)
D onle.
Rohm & Haas Akt.-Ges., Darmstadt, Herstellung von Bildwerken nach Art der
Qlasradierungen, dad. gek., daß als Werkstoff Kunstharzgläser aus mehreren in bezug
auf Färbung verschiedenartigen Schichten verwendet u. einzelne dieser Schichten
teilweise entfernt werden. Z. B. werden Kunstharzgläser verwendet, von denen
mindestens eine Schicht Pigmentfarbstoffe oder von denen mindestens eine Schicht
Trübungsstoffe enthält. Die Bearbeitung der geschichteten Platte aus organ. Glas
erfolgt von beiden Seiten her. Die Kunstharzgläser bestehen z. B. aus Polymethylmethacrylat, Polyäthylmethaerylat, Polystyrol, Mischpolymerisaten, z. B. Acryl- u.
Vinylverbindungen. (Sehwz. P. 204 578 vom 29/1. 1938, ausg. 1/8. 1939. D. Priorr.
4/2. u. 2/3. 1937.)
M . F. M ü l l e r .
Franz Braun Akt.-Ges., Zerbst, übert. von: Hans Gastrow, Zerbst, Anhalt,
Herstellen von geformten Gegenständen aus thermoplastischen Stoffen. Die zu verformen­
den Mischungen aus Celluloseacetat oder Vinylpolymerisaten werden im gekörnten
Zustand in einen geheizten Fülltrichter eingefüllt, in dem die Mischungen fast bis auf
Fließtemp. erwärmt werden. Die gekörnte, vorgewärmte M. wird dann in die Spritz­
düse gepreßt, wo die M. durch Hitze in den plast. Zustand übergeführt u. der Form
entnommen wird. (A. P. 2 1 7 4 319 vom 16/12. 1936, ausg. 26/9. 1939. D. Prior.
19/12. 1935.)
S c h l it t .
Gaston Hubert Vulliet-Durand, Frankreich, Plastische Masse aus Papierfasem,
dad. gek., daß sie als Bindemittel Mannan (I) oder dgl. enthält. Das I wird entweder
vor oder nach dem Zumischen zum Papierbrei unlösl. gemacht, z. B. durch Einw.
von Basen, Carbonaten, Pb-Salzen, bas. Cu usw. (F. P. 843393 vom 10/3.1938,
ausg. 3/7. 1939.)
Sa r r e .
British Glycerine Manufacturers Ltd., London, Kunstmassen und Kunstfasern.
Zur Herst. solcher Prodd. verwendet man Lsgg. von Polyvinylverbb. oder Fällungen
dieser Verbb. mit Fischöl oder einer anderen natürlichen oder künstlichen aliphat.
Substanz von öliger, fettiger oder wachsartiger Beschaffenheit im Gemisch mit pflanz­
lichem u. bzw. oder tier. Casein (I), Gelatine, pflanzlichem Leim oder einer Algen­
substanz, z. B. Agar-Agar. Z. B. verknetet man eine Lsg. von 13 g Polyvinylacetat
in 87 g Trichloräthylen mit einer koll. M. aus 50 g I, 10 g NaOH u. 40— 100 g W.
bei 35°, worauf man die M. durch Spinndüsen preßt u. die Fäden durch ein Waschbad,
ein Weichmachungs- u. Härtungsbad führt. (Aust. P. 107 048 vom 2/4. 1938, ausg.
27/4. 1939. Belg. Prior. 17/4. 1937.)
Sa r r e .
XII. Kautschuk. Guttapercha. Balata.
C. J. B. Clews, D ie Struktur des Kautschuks. Vf. zieht aus einer Sichtung der
Röntgendiagramme von Kautschuk folgende Schlüsse: Die Elementarzelle des ge­
streckten Kautschuks ist monoklin (Symbol C2A6, a = 8,53 ± 0,05; b — 8,16 ± 0,05;
c = 12,66 ± 0,05 A, ß — 83° 20') u. enthält 8 C5Ha-Reste. Im ungedehnten Zustand
besteht eine willkürliche Verteilung von ungeordneten u. krystallinen Bezirken, welch
letztere mit den aus mehreren, durch VAN DER W A A L S sch e Kräfte zusammengehaltenen
Hauptvalenzketten gebildeten Micellen identifiziert werden können, wobei eine Haupt­
valenzkette sich über mehrere Micellen erstrecken kann. Das beim Dehnen hervor­
tretende Faserdiagramm ist bedingt d u r c h die (eventuell n a ch m eh reren krystallograph.
Richtungen mögliche) Orientierung dieser krystallinen Bezirke. — Ferner sind die
1940.
I.
Hin . K a u t s c h u k .
G u tta p e rch a .
B a la t a .
12 79
Böntgcndiagramme von Isopren, Butadien u. Gkloroprcn bei den Tempp. des fl. Os
u. Na gemessen worden, von denen Butadien ein gutes Diagramm gibt, das aber noch
keiner Krystallklasse zugeordnet werden konnte. Ghloropren gibt zwei diffuse Binge
entsprechend den Abständen 11,78 u. 3,24 A u. 3 Linien entsprechend 3,28, 2,57 u.
2,32 A, während das glasig erstarrende Isopren nur (Flüssigkeits-)Binge entsprechend
den Abständen 8,6, 2,4 u. 2,0 A liefert. (Proc. Bubber Tcchnol. Conf. 1938. 955— 60;
Rubber Chem. Technol. 12. 119— 23. April 1939. London, Univ., Queen Mary
College.)
H erold.
Werner Esch, 100 Jahre Kautschukvulkanwation. Histor. Rückblick. (GummiZtg. 53. 1179. 1184. 8/12. 1939. Hamburg.)
S c h ic k e .
B.
L. Davies, Festigkeit von vulkanisiertem Kautschuk. Der Zerreißvorgang bei
vulkanisiertem Kautschuk wurde an dünnen rechtwinkligen Stücken, die mit trans­
versalen Einschnitten versehen wurden, unter der Einw. einer longitudinalen Kraft
untersucht. Die maximale Wrkg. der Einschnitte wurde an breiten Stücken mit tiefen
Einschnitten (z. B. 10 mm Schnittiefe u. 10 mm nicht eingeschnittcner Streifen)
ermittelt; in diesem Falle wurden Kerbfestigkeitskurven erhalten. Die Zunahme der
Einschnittiefe entspricht einem hyperbol. Dekrement der Zerreißkraft: P — p = k n m,
worin P die Zerreißkraft je Flächeneinheit des Mittelstreifens, p die theoret. Mindest­
zerreißkraft, n die Schnittiefe, k u. m Materialkonstanten sind. — Aus den Kurven
ergibt sich, daß ein sehr kleiner Einschnitt bereits einen starken Abfall der Zerreiß­
kraft verursacht. Hieraus wird gefolgert, daß die gewöhnlich ermittelte Zugfestigkeit
tatsächlich eine Kerbfestigkeit ist, die durch eine zufällige geringe Ungleichmäßigkeit
der Schnittkante bedingt wird. Auf ähnliche, bei NaCl-Krystallen, Glas u. Kunstharzen
auftretende Erscheinungen wird hingewiesen. Bei vulkanisiertem Kautschuk kann
durch die Anwesenheit von Füllmittelteilchen an der Kante des Probestücks eine solche
Ungleichmäßigkeit hervorgerufen werden. Verss., die Zugfestigkeit durch Beseitigung
solcher Ungleichmäßigkeiten (z. B. durch schwaches Oxydieren der Oberfläche) zu
erhöhen, waren erfolglos. — Der Zerreißvorgang wird als nacheinander erfolgendes
Zerreißen von Kautschukstrukturfasern unter der Einw. ungleichmäßiger Spannung
erklärt. Die Einw. der Kraft unter anderen Winkeln als 90° wird beobachtet; wenn
der Winkel > 90° wird, nimmt die Zerreißkraft langsam, dann schneller ab bis 150°;
anschließend wieder langsamer. (Trans. Instn. Rubber Ind. 14. 242— 54; Rubber
Chem. Technol. 12. 509— 17. 1939. London, Northern Polytechnic, Department of
Chemistry and Rubber Technology.)
D onle.
J. D. Hastings und J. H . Piddlesden, Verhütung von Schimmelbildung auf
smoked sheet wahrend der Lagerung. Die Schimmelbldg. wird durch folgende Faktoren
begünstigt: Anwesenheit von hygroskop. Serumresten im Kautschuk; Verpackung in
nicht hinreichend trockenem Zustand; unzureichendes Räuchern; Ggw. von Infektions­
herden; schlechte Lagerungsverhältnisse. Vorschläge zur Ausschaltung dieser Fak­
toren werden gemacht; die Eignung von p-Nitrophenol als die Schimmelbldg. ver­
hütendes Mittel wird an Hand von Vers.-Ergebnissen erörtert. (J. Rubber Res. Inst.
Malaya 8. 250— 57. Nov. 1938. Kuala Lumpur.)
D onle.
W . Schlitt, Uber Haftverbindungen zwischen Kautschuk und Metall. Zusammen­
fassender Bericht u. Übersicht über Patentliteratur. (Gummi-Ztg. 53. 192— 94. 24/2.
1939. Berlin.)
D onle.
T. L. Gamer, Alterungsschutzmittel fü r Kautschuk. Kurzer Bericht über Wesen,
Eigg. u. Oberflächenanwendung von Antioxydationsmitteln sowie Alterungsprüf­
methoden. (Chem. Age 40. 175— 76. 11/3. 1939.)
D onle.
L. B. Morgan und w. J. S. Naunton, D er Mechanismus der Oxydation von
Kautschuk und seine Beziehung zu den Prüfungsmethoden fü r die künstliche Alterung. I.
(Vgl. C. 1939. II. 2170.) (Kautschuk 15. 130— 37. Juli 1939. Manchester, Imperial
Chemical Industries Ltd.)
D o n le .
Centrale Vereeniging tot beheer van Proeistations voor de Overjarige Cultures
in Nederlandsch-Indie, Batavia, Java, Kautschukpulver aus Latex (I). I wird mit
einem Vulkanisiermittel (S), einem Aktivator (ZnO) u. mit einem oder mehreren
Stabilisierungsmitteln versetzt u. sich selbst überlassen oder erwärmt. Man bestimmt
dann an Proben laufend die Zerreißfestigkeit (Film) oder die Kohärenz (Koagulat).
Sind beide gleich 0 oder doch sehr klein geworden, so wird der Kautschuk aus der Fl.
abgeschieden, z. B. durch Fällung u. Zentrifugierung, durch Ausgießen zu dünnen
Filmen u. Verdampfen des Lösungsm., durch Versprühen u. dergleichen. — Vulkani­
sationsbeschleuniger, Füller, Weichmacher, Pigmente, Antioxydationsmittel usw.
können dem I zugesetzt werden. Durch Dispersion des erhaltenen Pulvers in W. oder
1280
HIm. ÄTHERISCHE ÖLE.
PARFÜMERIE.
KOSMETIK.
1940. I.
einer wss. Fl. gelangt man zu künstlichem I von der Teilchengrößc des natürlichen I.
(E. P. 506 902 vom 14/12. 1938, ausg. 6/7. 1939. Holl. Prior. 12/1. 1938.) D o n l e .
Thomas Lewis Shepherd, London, England, Kautschuk/öden. Eine Scheibe mit
scharfer schmaler Kante wird durch einen Behälter, der eine Latexmasse enthält,
geführt; dio der Scheibe anhaftende Latexschicht wird an eine zweite Scheibe ab­
gegeben u. durch ein Fällbad gezogen u. auf einer weiteren Scheibe in noch nicht völlig
koaguliertem Zustand gedehnt. Die Latexmasse kann auch auf einen Faden oder
Draht aufgebracht, nach der Koagulierung gespalten u. weiter behandelt werden. —
Zeichnungen. (A. P. 2163 986 vom 13/5. 1935, ausg. 27/6.1939. E. Prior. 12/5.
1934.)
D o n le .
Vultex Chemical Co., Cambridge, übert. von; Henry B. Townsend, Belmont,
Mass., V. St. A., Plastische Kautschukmassen. Teilweise oder völlig vulkanisierter Kaut­
schuk wird mit einer Emulsion der Harze „Alban“ u./oder „ Fluavil“ (z. B. in Ammoniumlinoleat) vermengt. — Verschlußmassen für öl- u. Fettbehälter, Klebmittel für
Textilien u. in der Buchbinderei. (A. P. 2165 589 vom 9/8. 1937, ausg. 11/7.
1939.)
D o n le .
Dunlop Rubber Co., Ltd., London, übert. von: Edward Arthur Murphy,
Wylde Green, Albert Arthur Round und Thomas Norcross, Erdington, England,
Herstellen von Schwammkautschukplalten. Zu Schaum geschlagene wss. Kautschuk­
dispersionen werden auf ein endloses Trägerband niedergeschlagen. Die mit der Ver­
festigung einhergehende Vol.-Zunahme wird durch den Druck eines auf den Kuchen
gelegten gelochten Metallbandes hintangehalten; unter dem gleichen Druck wird dann
vulkanisiert. (A. P. 21 6 1 3 0 8 vom 10/12. 1937, ausg. 6/6. 1939. E. Prior. 18/12.
1936.)
S c h l it t .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., A llerungsschulzmittel fü r Kaut
schuk und dergleichen. Sie entsprechen der Formel R •NH ■
•NH •R', worin R Aryl,
wie Phenyl, Tolyl, Xylyl, Benzyl, Anisyl, Naphthyl, u. R einen eyeloaliphat. Rest,
wie Cyclopentyl, -hexyl, Alkyl-, Aryl-, Oxyeyclohexyl oder Tetrahydronaphthyl be­
deutet. Genannt sind: N-Phenyl- bzw. N -p-Tolyl- bzw. N-p-Methoxyphcnyl- bzw.
N-ß-Naphihyl-N'-cyclohexyl-p-phenylcndiamin (FF. 118— 119“, 98— 99°, 95— 96°, 143°).
(It. P. 366 727 vom 10/10. 1938. D . Prior. 12/10. 1937.)
D o n le .
E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Mortimer A . Youker, Wilmington, Del., V. St. A., Weichmacher fü r kautschukartige Polymere von Verbindungen der
Zusammensetzung GH2: C X -G R : GH2, worin X ein Halogenatom u. R ein Wasserstoff­
atom oder ein KW-stoffrest ist, z. B. 2-Chlorbutadien-l,3 (Chloropren), bestehend in
unsymm. substituierten Hydrazinen, z. B. Monoaryl-, asymm. Diarylhydrazinen u.
ihren Salzen, sowie Kondensationsprodd. dieser Hydrazine mit Aldehyden u. Ketonen.
Genannt sind: Phenylhydrazin, -acetat, o-Tolyl-, p-Bromphenyl-, m-Nitrophenyl-,
a.-Naphthyl-, Diphenylhydrazin, Acetonphenylhydrazon. (A. P. 2165 525 vom 27/11.
1937, au s. 11/7. 1939.
D onle.
Trans-Canada Holding Corp. Ltd., Westmount, Can., Gleitschulzmittel fü r Auto­
reifen. Auf die Reifen wird ein Gemisch aufgebracht, das einen hygroskop. Stoff,
ein Schleifmittel u. Bindemittel für beide enthält, filan verwendet z. B. eine Mischung
aus 100 (Teilen) CaCl2 + 10 KAl(SO.,), -f- 5 Na2B.,07 + 5 Bimssteinpulver. Das Auf­
trägen auf die Reifen erfolgt durch Aufspritzen einer Lsg. der genannten Stoffe oder
durch Ausstreuen des festen Gemisches auf dem Fußboden der Garage. In beiden
Fällen wird von den Poren des Kautschuks soviel von der Mischung aufgenommen,
daß der damit erzielte Gleitschutz etwa 10 Stdn. wirksam ist. (It. P. 365 516 vom
26/7. 1938. Can. Prior. 29/7. 1937, Can. P. 444 002.)
K a lix .
X III. Ä therische Öle. Parfüm erie. Kosmetik.
F. N. Lahey und T. G. H. Jones, Ätherische öle der Queenslandflora. XIV.
Eucalyptus conglomérala. (XH I. vgl. C. 1939. II. 4117.) Der örtlich begrenzt vor­
kommende Baum Eucalyptus conglomerata steht botan. E. eugenioides nahe, von dem
er sich durch seinen eigenartigen, unangenehmen Blättergeruch unterscheidet. Das
äther. Öl der Blätter (D .15’5 0,9451, 0,9547; nB20 = 1,4980, 1,4986) enthält als Haupt­
bestandteile: l-a-Phellandren, zwei S esquiterpenfr&ktionen C15H26 Kp.2 80— 82 u. Kp.2
91,5— 92° einen SesguiterpenaIkohol (Kp.2 107— 109°), eine Spur Gineol u. einen
nicht identifizierten Alkohol. Aus dem wss. Destillat der W.-Dampfdest. schied sich
eine in Nadeln kryst. Verb. C13Hls0 4 vom F. 63— 64° ab, welche vermutlich 3 Methoxylgruppen enthielt; dieselbe Verb. wurde auch im Dest.-Rückstand gefunden. (Proc.
Roy. Soc. Queensland 50. 10— 13. 8/6. 1939.)
E llm e r .
1940. I .
Hxt. G ä r ü n g s i n d ü s t r i e .
1281
F.
N. Lahey und T. G. H. Jones, Ätherische Öle der Queenslandflora. XV . Backhousia Bancroftii und Daphnandra rapandula. (XIV. vgl. vorst. Ref.) Die Blätter von
Backhousia Bancroftii (I) u. von Daphnandra rapandula (II) liefern nur sehr geringe
Mengen äther. öl. I : D .15>s 0,926; no20 = 1,4948; [a]n = + 8°; EZ. 29,4; EZ. nach
der Acetylierung 66; SZ. 0. An Bestandteilen wurden nachgewiesen: d-a-Pitien,
das Acetat eines süß riechenden, nicht identifizierten Alkohols, ferner eine Sesquiterpenu. eine Scsquiterpenalkoholfraktion. — II: D.15>5 0,9260; nD20 = 1,4903; [a]o = + 26,4;
EZ. 4,6; EZ. nach der Acetylierung 53,6; SZ. 0. An Bestandteilen wurden nachgewiesen:
d-a-Pinen, ein Essigsäureester, ein Sesquiterpeji (Kp.a 73— 79°; D .1E>6 0,9254; [a]n =
+ 5,7°; nD20 — 1,497), eine Fraktion vom Kp.2 88—92° (D.,6>5 0,920; [ct]n = + 3 5 ,8 ;
iid"° = 1,4970), welche bei der Dehydrierung mit Schwefel Azulen lieferte u. ein Sesquitcrpeiialkoliol (Kp.2 100— 112°; D .15,5 0,9559; [cc]d = + 8 ,6 6 °).
(Proc. Roy. Soc.
Queensland 50. 41— 42. 8/6. 1939.)
E llm e r .
T. G. H. Jones und F. N. Lahey, Ätherische Öle der Queenslaiidflora. XV I. Euca­
lyptus microcorys. (XV. vgl. vorst. Ref.) Vff. haben frühere Unters.-Ergebnisse von
B a k e r u . SailTH bestätigt u. erweitert. Das ätlier. Öl der Blätter von Eucalyptus
microcorys wurde in einer Ausbeute von 0,71 u. 0,73% erhalten. D. 15>5I5 5 0,9069 u.
0,8953; aD = + 17,9 u. 18,6; nn20 = 1,4 690 u. 1,4671; EZ. 23,8 u. 22,5; Acetylzahl 60,4
u. 62,7; Cineolgeh. 46% u- 43,9%- Außer den bereits bekannten Bestandteilen d-a-Pinen,
Cineol u. SesquiterpeneJi wurden Isoamylisovaleriansüureester, Bomeol, Bomylacetat,
Bornylbutyrat u. Isovaleraldehyd nachgewiesen. (Proc. Boy. Soc. Queensland 50. 43
bis 45. 8/6.1939.)
E llm e r .
— , Geruchsindex. Fortsetzung zu O. 1939. I. 1875. (Seifensieder-Ztg. 66. 23.
18 Seiten bis 843. 1939.)
S c h ic k e .
H.
Stanley Redgrove, D ie Steigerung des Fortschritts in Kosmeticis. Auszug der
C. 1939. II. 2481 referierten Arbeit. (Pharmac. J. 143. ([4] 89.) 219— 20. 19/8.
1939.)
E llm e r .
Hugo Janistyn, Handpflegemittel. Inhaltlich ident, mit der C. 1939. II. 2979
referierten Arbeit. (Soap, Perfum. Cosmet. 12. 756— 61. Sept. 1939.)
E llm e r .
Arno Müller, Eine neue Farbreaktion fü r ätherische Öle. (Perfum. essent. Oil Bec.
1939. Sond.-Nr. 37— 42. — C. 1939. II. 752.)
E llm e r .
H.
M. Langton, NeuesteFortscliritte in der Farbenmessung. (Perfum. essent. Oil Rec.
1939. Sond.-Nr. 30— 36.)
'
E llm e r .
F .D . Dodge, Die Bestimmung von Phenolen in ätherischen Ölen. Vf. bespricht
die Vers.-Bedingungen zur quantitat. Extraktion von Phenolen (z. B. Thymol, Carvacrol oder Eugenol) mit Alkalilaugen. Zur Best. in äther. Ölen wird folgendes Verf.
vorgeschlagen; Aus 30 ccm sulfanilsaurem Natrium wird in einem Meßkolben durch
Zugabe von 25 ccm n-HCl unter Schütteln mit Eis krystallin. Sulfanilsäure abgeschieden
u. sodann diazotiert. Zu der klaren roten Lsg. gibt man nach I/ 2-std. Stehenlassen
10 ccm des zu untersuchenden Öls u. dann anteilweise n-NaOH bis zur Marke (100 ccm).
Der Phenolgeh. läßt sich aus der Verringerung des Ölvol. direkt ablesen. (Amer. Perfumer, Cosmet., Toilet Preparat. 39. Nr. 4. 35— 36. Okt. 1939.)
E llm e r .
P. A . Rowaan und J, A. Insinger, Die Bestimmung des Eugenolgehaltes in
ätherischen ölen. Als geeignetste Meth. zur Best. des Phenol- bzw. Eugenolgeh. von
äther. Ölen ergibt sich die Absorption mit n. KOH bei gewöhnlicher Temperatur. 10 ccm
Öl werden in einem Meßkolben, an dessen Hals 10 ccm in 0,1 ccm geteilt sind, mit 80 ccm
n. KOH V* Stde. lang alle 5 Min. mit der Hand geschüttelt, dann mit KOH versetzt,
bis das gesamte nichtabsorbierte öl sich im Teilbereich befindet. Nach Stehen über
Nacht wird die restliche Ölmenge abgelesen. Wenn das zu untersuchende öl eine nicht
trennbare Emulsion bildet, kann es mit Weinsäure vorbehandelt werden. Mit Nelken-,
Piment-, Zimt- u. Lawangöl werden gute Ergebnisse erzielt, nicht aber mit Bayöl. das
außer Eugenol noch andere Phenole, wie Chavicol, enthält. (Chem. Weekbl. 36. 642— 43.
23/9. 1939. Amsterdam, Kolonialinst. u. Chem. Fabrik „Naarlen“ .)
B. K. M ÜLLER.
XV. Gärüngsindüstrie,
F.
P. Mazza, Neuere Fortschritte der industriellen biochemischen Verfahren. Kurze
Übersicht über biochem. Katalysatoren, enzymat. Katalyse, proteolyt. Enzyme,
biol. Proteinsynth., biol. Fettsynth., Gärung bes. zur Darst. von Aceton, Butter-,
Milch- u. Citronensäure, Cellulose- u. mechan. Vergärung, Darst. von Gluconsäure
aus Sorbit u. Einw. von Colchicin auf Samen. (Chim. e Ind. [Milano] 21. 663— 68.
Dez. 1939.)
B e h r le .
B.
Pusow und W . Fertmann, Gewinnung von aromatischen Alkoholen fü r LikörBmnntweincrzeugnissc. Aus Citrusfrüchten (Apfelsinen, Mandarinen usw.) erhält man
XXII. 1.
83
1282
G ä r u n g s in d u s t r ie .
1940. I.
aromat. Alkohole von hoher Qualität durch Vakuumdest., bei Himbeeren, Kaffee usw.
spielt die Anwendung von Vakuum keine große Rolle. Bei Kakao u. anderen schwer
flüchtige aromat. Stoffe enthaltenden Rohstoffen ist die Vakuumdest. vorteilhafter.
Bei der Verarbeitung des Kümmels genügt die einmalige Dest. nicht immer. Es wird
die Technologie des Verf. beschrieben. (CnnpTO-Boflouiia>i ]Ip0Mi>iniJieHH0CTi> [Branntwcin-Ind.] 16. Nr. 8. 24— 30. 1939.)
G o r d ie n k o .
P. Mitjukow, Behandlung von Wodka mit aktivierter Kohle. Verss. mit Filtration
von Wodka durch aktivierte Kohle (30 g Kohle/1 Dkl Wodka bei einer Dauer der
Filtration von */*•— GStdn. zeigten, daß die ersten Portionen von Filtrat dabei keine
Oxydation erleiden. Das Verf. bewährte sich gut. (CnirpTO-Boao'iiraa IIpoMi,mi.ieiniocTi,
[Branntwein-Ind.] 16. Nr. 8. 38. 1939.)
GORDIENKO.
A. Asclikentisi, Über den Einfluß der Hefemengen auf das Ergebnis der Gärung
von Getreidemaischen. Auf Grund von Unters.-Ergebnissen u. prakt. Beobachtungen
zeigt es sich, daß bei gleichzeitigem Vergären mehrerer Maischonanteile der Zusatz
von 2 % (bezogen auf die gesamte Fl.-Menge) Hefe genügt. Eine Erhöhung der Hefen­
menge bedingt nur in den ersten 24 — 36 Stdn. eine Beschleunigung der Gärung, ohne
im Endergebnis zu wesentlichen Arbeitsbeschleunigungen zu führen. Letzteres wäre
nur der Fall, wenn die Maische reine Maltose bzw. Maltose mit sehr geringem Dextringeh.
enthalten würde. Auch eine Temp.-Erhöhung ergibt keine eindeutig zufriedenstellenden
Ergebnisse, so daß gefolgert werden kann, daß die weitgehendste Verzuckerung von
Getreide- u. Kartoffelmaischen (Verringerung des Dextringch.) die einzige Möglichkeit
einer Gärungsbeschleunigung darstellt. (Cniipio-Boiounan TIpoMi,im-icuuocTi. [Brannt­
wein-Ind.] 16. Nr. 2. 10— 14. 1939.)
P oh l.
W . Melanitseh, Aus der Praxis der Lagerung von Grünmalz auf dem Dreschboden.
Bei längerer Lagerung des Malzes auf dem Dreschboden bei Tempp. von unter 10°
bleibt seine verzuckernde Fähigkeit völlig erhalten. Die Verzuckerung von Maischen
mit dem längere Zeit gelagerten Malz (40— 50 Tage) verläuft n. u. nicht schlechter
als mit dem 8— 10-tägigen Malz. (CnsipTO-BoÄO'inajt üpoMi.im.ieimocTi [BranntweinInd.] 16. Nr. 8. 34— 35. 1939.)
G o r d ie n k o .
P. Tschatzki, Nomogramm zur Berechnung des Stärkegehaltes von Getreidekörnern.
Überblick über bisherige Berechnungsverff. für den Stärkegeh. der Greteidekörncr
u. ihre Nachteile. Vf. hat hierfür Nomogramme ausgearbeitet, die, unter Berück­
sichtigung der Getreidetrocknung u. der Anzeigen des Polarimeters, eine unmittelbare
Ablesung des fraglichen Wertes zulassen. Die Berechnungsweise wird an Hand von
2 Beispielen (Nomogramme für Roggen bzw. Malz) erläutert. (Cmrpio-Boao'niaji H poMMnuremiocTB [Branntwein-Ind.] 16. Nr. 2. 36— 37. 1939. Winnitza, Sprittrust. Chem.
Betriebslabor.)
POHL.
C. S. Boruif, Abwasserprobleme in der Gärungsindustrie. Abwässer von Hefe­
fabriken u. Brauereien werden zweckmäßig in Mischung mit häuslichem Abwasser
nach den üblichen Verff. gereinigt; Ablaugen der MelasseVergärung werden in mehr­
stufigen Anlagen eingedickt, verascht, der Rückstand mit 33°/o K 20 als Düngemittel
verwendet. Ablaugen der Acetongärung werden auf Vitamin G verarbeitet. (Ind.
Engng. Chem., ind. Edit. 31. 1335— 37. Nov. 1939. Peoria, 111.)
Manz.
M. Kondareff, Veränderung der Hauptbestandteile des Mostes während der Periode
des Wachstums und der Reifung der Weintrauben. (rojiiuimiKi. aa Cohiuckiik ynuBepcirrero..
ArponoMO-.IecoBT.jeHi, i ’aKy.ire-n, [Annu.Univ. Sofia, Fac. Agronom. Sylvicult.] 17. Nr. 1.
184— 214. 1938/39. Original: bulgar.; Ausz.: franz. — C. 1940. I. 146.) K l e v e k .
F.
Schaeier, Über die Verwendung von Südweinliefen bei der Herstellung von wein­
ähnlichen Getränken. Der Charakter eines vergorenen Getränkes hängt nicht allein
von der Heferasso sondern auch von der Zus. des Mostes ab. Bes. sind die Menge
u. Art der Aminosäuren von entscheidendem Einfl. auf die Zus. des Gärproduktes.
Hinweis auf gesetzliche Bestimmungen bei der Vergärung von Obstsaft mit Tokaier­
hefe nach S c h a n d e r l . (Vorratspflege u. Lebensmittelforsch. 2. 662 — 66. Nov./Dez.
1939. Liegnitz.)
G r o s z fe ld .
E. Kiene, Über die Ernährung des Kellerschimmels mit verschiedenen gasförmigen
Verbindungen und zur Frage seiner Duldung im Weinkeller. Außer einigen C-Verbb.
wurden flüchtige N- u. S-Verbb. auf Assimilierbarkeit durch Cladosporium (Rhacodium) cellare geprüft u. als N-Quellen außer NH3 Pyridin u. Piperidin, als S- Quellen
HjS, CS2, S 02 u. C2H5SH geeignet befunden. Bei unzureichender S-Versorgung neigt
der Pilz zur Ausbldg. längerer Zellen. Die Ausbldg. von Conidiosporen scheint vor­
nehmlich von Art u. Menge der verfügbaren N-Verbb. abzuhängen. Der Grenzwert
der Dampfspannung für das Wachstum liegt bei 8 5% , für die Sporenbldg. bei 89% ,
ähnlich wie bei Penicilliiun u. Aspergillus. Der Kellerscbimmel beherbergt in seinem
1940. I.
H IT1. N a h r u n g s -, G e n ü s z - u n d F u t t e r m i t t e l .
1283
üppig wachsenden Mycel Sporen gefährlicher Fremdorganismen. (Vorratspflege u.
Lebensmittelforsch. 2 . 698— 706. Nov./Dez. 1939. Tetschen-Siebwerd.) G R O SZF E L T ).
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Vierling.
Richard Armbruster, Hans Krzikalla, Ludwigshafen a. Rh.), Reinigen von Sulfitablavge (I) fü r Gärzwecke mittels hochmol. organ. Basen zur Ausfällung der in der 1
enthaltenen Ligninsulfonsäure vor der Gärung. Es werden z. B. 2200 (Teile) Buchenholzsulfitablauge bei 70° mit 100 einer 22%ig. Lsg. eines Kondensationsprod. aus 1 (Mol.)
salzsaurem Anilin u. 1 Formaldehyd vermischt, filtriert, mit Calciumhydroxyd auf
P h = 7— 7,2 eingestellt u. dann bei 37° auf Butanol vergoren. (D. R. P. 683198
Kl. 6 b vom 3/5. 1938, ausg. 1/11. 1939.)
V o g e l.
Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt vorm. Roessler, Frankfurt a. M.
(Erfinder: Karl Werner, Neu-Isenburg), Gewinnen von Gärungsglycerin aus betainhaltigen Schlempen, dad. gek., daß die Schlempe mehrmals mit Pyridin (I) ausgezogen
wird. Aus den vereinigten Extrakten dest. man zunächst das I im Gemisch mit W.
u. dann im Vakuum bei 170— 200° das Glycerin ab. Die Nachreinigung des erhaltenen
85°/0ig. Rohglycerins erfolgt durch Mischen mit W., heißes Filtrieren durch Ent­
färbungskohle u. Konzentrieren. (D. R . P. 684 014 Kl. 6 b vom 17/7. 1937, ausg.
20/11. 1939.)
V o g e l.
Chemische Fabrik Löwenberg, Dr. W arth & Co. (Erfinder.- Em st W ilhelm
Schmidt), Löwenberg i. Schles., Veneendung von Kartoffdpülpe (I) zum Züchten von
Mikroorganismen. Die I wird zunächst gleichzeitig oder nacheinander mit celluloseu. stärkeabbauenden u. hierauf mit den zu züchtenden Organismen geimpft. Z. B. läßt
man Sporen eines diastase- u. cellulasebildenden PeniciUiums mehrere Tage einwirken
u. impft dann mit Torulahefe. (D. R. P. 684337 Kl. 6 a vom 11/10.1938, ausg.
25/11. 1939.)
V o g e l.
Hugo Schanderl, Geisenheim a. Rh., Eiterbildung mit Hilfe von Hefe, insbesondere
zur Aromatisierung alkoholischer Getränke (I). DieflüchtigenEsterbildner
der I läßt
man auf hautbildende Weinhefen einwirken, die imLuftraum über der Oberfläche
der zu verbessernden I in großer Fläche ausgebreitet sind. Da die oberste Schicht der 1
sich rasch mit Aroma anreichert, wird ab u. zu umgerührt. Das Verf. eignet sich für
Weine u. Destillate von 13— 48 Vol.-% A., bes. für Obst- u. Beerenweine u. bei
Verwendung einer Südweinhefe. Vorrichtung. (D. R. P. 683843 Kl. 6 c vom 27/8.
1938, ausg. 16/11. 1939.)
______ _
V ogel.
Karl Kirchner, Lehrbuch der Getränke-Praxis. Wein, Spirituosen. Bier u. GetränkeRezepte. Bearbeitung u. Zusammenstellung von H. Schanderl u. G. Troost. Bd. 1.
Berlin: K. Kirchner. 193S. (240 S.) gr. 8». M. 6.— .
r
XVI. Nahrungs-, Genuß- und Futterm ittel.
Arthur W . Ewell, Die Anwendung von ultraviolettem Licht bei der L<tgeruny cun
Lebensmitteln. Bericht über die Arbeiten von R e n t s c h l e r (vgl. C. 1939. II. 547).
(Refrigerat. Air Condit. 5. Nr. 9. 13— 14. Sept. 1939. Worcester, Mass., Worcester
Polytechnic Inst.)
H aeveck er.
Tamenaka Matsubara, Die Desinfektionswirkung von Chlorkalk bei frischen Ge­
müsen. Verss. an Kohlblättern ergaben, daß eine 8 mg-%ig. Lsg. von Chlorkalk gegen­
über S t a p h y l o c o c c u s sehr erfolgreich ist, bei B a c i l l u s p y o c i a n e u s
wirkte schon eine Konz, von 7 m g-% vollständig desinfizierend u. bei B a c t e r i u m
c o l i eine solche von 6 mg-°/0. Eine Einw.-Dauer von 5 llin. war stets zu kurz, durch
eine solche von > 30— 60 Min. wurde die Desinfektion jedoch nicht mehr weiter ver­
bessert. Katadynisiertes W . erwies sich als wirksames Desinfektionsmittel (B. p y o c i a n e u s), seine Wrkg. war jedoch stets geringer als diejenige des Chlorkalkes.
(Mitt. med. Akad. Kioto 26. 1023— 32. 1939. Kioto, Med. Akad., Hyg. Inst. [Orig.:
dtsch.])
S c h w a ib o ld .
Charles Brooks, Geänderte Atmosphäre fü r Früchte und Gemüse während der Lage­
rung und des Transportes. Hinweis auf die Konservierungserfolge durch Kühlung
u. C 02-Anreicherung der Atmosphäre. (Refrigerat. Air Condit. 5. Nr. 11. 17— 18.
Nov. 1939. Beltsville, Md., U. S. Dep. of Agriculture.)
H aeveck er.
G.
Caprino, Gekeimte Gerste (Malz) und ihre Anwendung als Nährmittel. Über­
blick über die Herst. von Malz, seinen Geh. an Enzymen u. Diastase u. seine Anwendung
in der Bäckerei u. in einigen Nährmitteln u. pharmazeut. Präparaten. (Chim. Ind.,
Agrie., Biol.. Rcalizzaz. eorp. 15. 550— 51. Aug. 1939.)
R. K. MÜLLER.
83 *
1284
Hxvv N a HRUNGS-, G-ENU82- UND FUTTERMITTEL.
1940. I.
Hugo Kühl, Ist die Verwendung der Milchsäure in der Bäckerei erforderlich ? Vf.
bespricht die physiol. Wrkg. der Milchsäure u. ihre spezif. Wrkg. im Sauerteig u. kommt
zu einer Bejahung der im Thema gestellten Frage. (Mehl u. Brot 39. 661— 62. 1/12.
1939.)
H aevecker.
Hans Karow, Über die Veränderungen von Süßwaren und ihre Verhinderung.
(Dtseh. Lcbensmittel-Rdsch. 1939. 219— 21. 30/11. Hamburg.)
G r o s z fe ld .
E. Renaux, Der Fettgehalt der Trinkmilch in den Bezirken von Charleroi und Mons
und in der Umgebung von La Louviere. Aufzeichnungen in Diagrammform. (J. Pliarmac.
Belgique 21. 550— 52. 9/7. 1939.)
S c i il o e m e p ..
V. L. Turgasen, Beobachtungen über ein epidemisches Auftreten von Schimmel bei
gesalzener Butter. An Hand einer Beiho von Einzelfällen untersucht Vf. die Gründe
für die Verschimmelung von Butter: 1. Infektion des Bahms oder der Butter durch
unsaubere Geräte, 2. Infektion durch die in der Luft befindlichen Keime, 3. un­
genügende Pasteurisierung, 4. Verunreinigung durch infizierte Böhren, Wannen usw.
W ., S a lz , Butterkulturen usw. können ebenfalls Ursachen für Verschimmelung von
Butter nach der Herst. in sich bergen. (N a t. Butter Cheese J. 30. Nr. 11. 44—49.
Xov. 1939. Chicago, Armour and Co.)
SCHLOEMER.
W . Stöcker, Schimmelkäse und Edamer 20°0/ig. Prakt. Anweisungen für die
Herst. halbfetter Käse. Für einen Schimmelkäse mit einem Fettgeh. von 20% in der
Trockenmasse ist die Milch auf einen Fettgeh. von 0,9% einzustellen, dazu 0,3— 0,5%
Säurewecker; Ausbeute etwa 11— 11,5 kg aus 1001 Milch. Ähnliches gilt für Briekäse.
Bei Camembert liegt dio günstigste Entw. des Schimmels bei 28°. Bei der Herst. von
halbfettem Edamer Käse muß die Kesselmilch einen Fettgeh. von 1,0% haben, dazu
1,5— 1,8% Säurewecker. Ausbeute etwa 8,5— 9 kg. (Dtsch. Molkerei-Ztg. 60. 1568.
21/12. 1939. Wangen im Allgäu, Staatl. Milchwirtsch. Lehr- u. Forschungsa n st.)
H.
"
SCHLOEMER.
Bünger, Fütterungsversuche mit Trockenmolke. (Vgl. C. 1939. II. 2724.) Be
Verfütterung größerer Mengen wird die Freßlust der Tiere vermindert, in mäßigen
Mengen, das ist Tagesgabe von 0,5 kg, bewährt sich die Trockenmolke bei Mastschweinen
u. Jungrindern als brauchbares Futter; die Tiere sind dabei ausreichend zu tränken.
Bei Schwcinen erhält man eine gute Schlachtware.
(Biedermanns Zbl. Agrik.Chem. ration. Landwirtschaftsbetrieb, Abt. B 11. 276— 300. 1939. Kiel, Preuß. Vers.n. Forsch.-Anst. f. Milchwirtsch.)
ScHLOEMER.
G.
Pfützer und H . R oth, Die Bestimmung des Beineiweißes bei Verwendung d
Metaphosphorsäure als Fällungsmittel. Die Abtrennung des Reineiweißes mit HPÖ3 ist
dem Uranylacetatverf. gleichwertig, wenn ph = 2,5— 3,5 eingehalten u. ein zu großer
H P03-Überschuß vermieden wird. Bes. wenn die lösl. N-Fraktion zu untersuchen ist,
empfiehlt sieh das Verf. mit H P03. Von Gelatine fällt H P 03 90% , von Pepton nichts.
Das Verf. ist einfacher, rascher u. billiger als das mit Uranylacetat. (Vorratspflege
u. Lebensmittelforsch. 2. 682— 84. Nov./Dez. 1939. Limburgerhof, Landw. Vers.Stat. der I. G . Farbenindustrie.)
GROSZFELD.
M. Dubjanskaja, Über die Bestimmung von Kartoffelstäbchen imM ehl. Die Methoden
von KORNAUTH u . N e u m a n n erfordern viel Zeit u. ergeben nicht immer sichere
Besultate. Zur Methodik von W a t k i n u . von W o iT K E WITSCH wird eine wesentliche
Vereinfachung vorgeschlagen. (.laöopaxopnaa üpaKTUKa [Laboratoriumsprax.] Sammel­
band. 24— 26. 1939.)
G o r d ie n k o .
N. Schtschasstny, Bestimmung von Milben und ihrer Eier im Mehl. 1,0— 1,5 g
Mehl bzw. anderer zerldeinerter Komprodd. wird mit Alkohol versetzt, zentrifugiert,
mit D A R L IN G -G em isch (gesätt. NaCl- u. Glyeerinlsg. 1: 1) unter Benutzung eines G la s­
stäbchens bearbeitet u. wieder 1— 2 Min. lang zentrifugiert. Milben u. Eier kommen
auf die Oberfläche u. werden dann mkr. untersucht. (jlaöopaTopnaii IIpaKTiiKa
[Laboratoriumsprax.] Sammelband. 44— 45. 1939.)
G o r d ie n k o .
W . B . Hendrey, Die Bestimmung von Sojabohnenmehl in Wurst mit Hilfe der
nicht vergärbaren Zucker. Nach den Vorschriften der „Offiziellen Analysenmethoden'"
(A.O.A.C) wird der unlösl., der lösl. u. der unvergärbare Zucker bestimmt. Der Geh.
an unvergärbarem Zucker ist für Sojabohnenmehl innerhalb der Gruppe von Stoffen,
die als Wurstzusatz in Frage kommen, als hinreichend spezif. anzusehen. Der Geh.
der Probe an Bohnenmehl ist nach folgender Formel zu errechnen: % nicht vergärbarer
Zucker x 9,4 = % Mehl in der Probe. Außerdem ist noch eine Kurzmethode angegeben.
(Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 11. 611. Nov. 1939. Buffalo, N. Y.) ScHLOEMER.
W . P. Golmow, Zur chemischen Untersuchung der Fischfäulnis. II. Mitt. Tri­
methylamin als Fäulnisanzeiger. (Vgl. C. 1938. I. 766.) Unteres, der aus Kabeljau
verschied. Frische gewonnenen flüchtigen Basen ergaben vor allem den Geh. nn NH, u.
19*10. I .
H XVI. N a i i u u k g s -, G e n ü s z - u n d F u t t e r m i t t e l .
1285
'rrimethylamin. Die Ggw. bestimmter Mengen des letzten ist für die beginnende Fäulnis
charakterist., während sich der NIL,-Geh. zu Beginn der Fäulnis nur wenig verändert,
'rrimethylamin kann auch bei Ggw. von NH3 titrimetr. wie folgt ermittelt werden:
Der Fisch wird mit 600 ccm W . u. 1 g MgO behandelt u. während 1 Stde. destilliert.
Die flüchtigen Bestandteile fängt man in titrierter (Methylrot) H2S 04 auf u. tritriert
dann die Lsg. bei Ggw. eines alkoh. Indicators, bestehend aus Bromthymolblau u.
Phenolrot (je 0,2 g/100 ccm 60%ig. A.), mit Vio-n. NaOH-Lsg. zurück. Das Verf. ist
wesentlich genauer als die Best. des bei der Fäulnis entwickelten H2S. (Bonpocti
llirranun [Problems Nutrit.] 8. Nr. 4. 73— 80. 1939. Murmansk, Trust „Murmanryba“ ,
Kontrollabor.)
Pohl .
A . W . Avens und G. W . Pearce, Die Nicotinbestimmung mit Silicowolframsäurc.
Über die Fehlerquellen und eine neue Technik der Dampfdestillalion des Nicotins. 1. Vff.
weisen nach, daß Silicowolframsäurc in erheblichen Mengen vom Filtrierpapier zurück­
gehalten wird. Da aber bei Einhaltung gleicher Arbeitsbedingungen der Anteil der
zurückgehaltenen Säure fast konstant ist, muß er nur bei sehr genauen Nieotinbestimmungen in Rechnung gezogen werden. — 2. Da der Nicotinnd. mit Silicowolframsäurc
mit steigender Temp. merklich lösl. wird, empfehlen Vff., ihn vor dem Filtrieren über
Nacht bei 0— 10° stehen zu lassen. — 3. Ausführliche Beschreibung u. Abb. einer An­
ordnung zur W.-Dampfdest. des Nicotins, die die Dest. in kürzerer Zeit auszuführen
gestattet u. viel gleichmäßigere Resultate liefert als das bisher übliche offizielle Verf.
der A ssociation o f O ff ic ia l A g r ic u lt u r a l Chemists. (Ind. Engng. Chem.,
analyt. Edit. 11. 505— 08. Sept. 1939. Geneva, N. Y ., New York State Agricultural
Experiment Station.)
E c k s te in .
Musher Foundation Inc., übert. von: Sidney Musher, New York, N. Y ,
V. St. A., Verhindern des Verderbens von Fettsäureglyceriden oder diese enthaltendem
Gut, gek. durch den Zusatz von unter 5 % feingemahlener Getreidestärke aus un­
gebleichtem Mais, Hafer oder Gerste. Die Beispiele betreffen den Schutz vor oxydativen
Veränderungen bei: Leberiranemulsion, einer Eigelb u. Baumwollsamenöl enthaltenden
Nährmitlelemulsion, fl. u. gepulvertem Eigelb, Fischmehl, Butter, Eiscrempulver u. Milch.
(A. P. 2176 022 vom 19/4. 1939, ausg. 10/10. 1939.)
M o lle r in g .
Musher Foundation In c., übert. von: Sidney Musher, .New York, N. Y.,
V. St. A., Stabilisieren von Nahrungsmitteln, gek. durch den Zusatz eines mit W . oder
A. gewinnbaren Extraktes auB fein verteilten, ungebleichten Getreidearten, wie bes.
Hafer u. Mais. Die Beispiele betreffen den Schutz vor oxydativen Veränderungen
bei Mayonnaise, Eiereiweiß, Biskuits u. Kaffee. (A. P. 2176 026 vom 13/9. 1938,
ausg. 10/10. 1939.)
MÖLLERING.
Musher Foundation Inc., übert. von: Sidney Musher, New York, N. Y.,
V. St. A., Konservieren von wasserhaltigen Nahrungsmitteln, besonders Milch, Butter usw.,
gegen oxydatives Verderben durch Zusatz eines wasserlösl. Extraktes (I) aus Getreidemehl, bes. Mais- oder Hafermehl. Zur Herst. des I wird z. B. 1 (Teil) Hafermehl ge­
mischt mit 9 zweckmäßig schwach angesäuertem W. etwa 30 Min. lang bei 57° u. auf
21— 38° abgekühlt. Nach dem Absetzen u. Dekantieren erfolgt Konz, im Vakuum
bis zu etwa 50%- Sterilisation mit überhitztem Dampf. Gegebenenfalls Vermischen
mit Milch u. Überführung in ein Trockenpulver. Anwendungsmenge unter 5% .
(A. P. 2176 027 vom 9/1. 1939, ausg. 10/10. 1939.)
K ran z.
Musher Foundation In c., übert. von: Sidney Musher, New York, N. Y.,
V. St. A., Antioxydationsmittel fü r Nahrungsmittel v.nd besonders fü r Feite, bestehend
aus einem A.-Extrakt von an Phospholipinen armen Getreidearten, wie Hafer, Gerste,
Mais. Geeignet sind mit Methyl- oder Äthylalkohol gewonnene Extrakte bes. aus den
entsprechenden Stärkesorten.
(A. P. 2176 029 vom 8/4. 1935, ausg. 10/10.
1939.)
MÖLLERING.
Musher Foundation Inc., übert. von: Sidney Musher, New York, N. Y.,
V. St. A., Stabilisieren von Fettsäureglyceriden, gek. durch einen Zusatz von unter 5°/o
cles mit A. oder angesäuerten A.-W.-Gemischen aus entölten Saaten gewinnbaren
Extraktes. Der Extrakt kann aus Preßkuchen oder extrahierten Preßkuchen der
Ölsaaten, Getreidekeimen u. dgl. gewonnen werden. Er ist auch geeignet zur Ver­
hinderung des Verderbens durch Oxydation bei Milch, Sahne, Obstsäften, äther. Ölen.
Der Extrakt kann für sich oder auf Trägerstoffen, vornehmlich im Vakuum, eingedampft
werden. (A. P. 2176 030 vom 30/6.1939, ausg. 10/10.1939.)
MÖLLERING.
Musher Foundation In c., übert. von: Sidney Musher, New York, N. Y.,
V. St. A., Gegen Oxydation geschützte, fette Öle, gek. durch den Zusatz von weniger als
50/o fein gemahlenen entfetteten Kakaorückständen. Die Beispiele betreffen die Stabili­
sierung von Sojaöl u. Fischleberöl. Man kann auch z. B. zur Behandlung von gerösteten
1*286
H i t i . N a h b ü n g s -, G e n u b z - d n d F u t t e r m i t t e l .
1940. 1.
Kaffeebohnen den aus Kakaorückständen mit W . oder A. gewonnenen Extrakt ver­
wenden. (A. P. 2176 031 vom 1/4.1939, ausg. 10/10.1939.)
M ö d le r in g .
Hermán Heuser, Evanston, Bl., V. St. A., Sterilisieren von pflanzlichen Erzeug­
nissen, Früchten, Fischen und Fleisch. Das zu sterilisierende Gut wird mit üblicher
Konscrvierungsfl. (Salzsole, Zuckerlsg.) in Büchsen derart eingefüllt, daß der angefüllte
Raum der Büchse zum nicht angefüllten Raum in einem bestimmten Verhältnis, z. B.
1 1 :1, steht; die verschlossenen Büchsen werden in einen Sterilisationsapp. gebracht,
der mit soviel W . gefüllt wird, daß sein vom W. angefüllter Raum zu dem nicht an­
gefüllten Raum in demselben Verhältnis steht wie die entsprechenden Räume der
Büchsen. Beim Sterilisieren durch Erhitzen sowie beim nachfolgenden Abkühlen wird
ein Verbeulen. Undichtwerden oder Zerbrechen der Büchsen verhindert. Vorrichtung.
(A. P. 2174 659 vom 31/8. 1936, ausg. 3/10. 1939.)
D e m m le r .
Musher Foundation Inc., übert. von: Sidney Musher, New York, N. Y.,
V. St. A., Konservieren von Mehl gegen oxydatives Verderben durch Zusalz eines
wasserlösl. Extraktes (I) aus Getreidemehl, bes. Mais- oder Hafermehl. Zur Herst.
des I wird z. B. 1 (Teil) Maismehl mit 9 W . (pn = 6) etwa 30 Min. bei 54— 60°
gemischt u. auf etwa 38° abgekühlt. Nach dem Absetzen Dekantieren bzw. Zentri­
fugieren u. Konz, im Vakuum bei 57° auf etwa 5 0 % . Sodann Sterilisieren mit
überhitztem Dampf bei 93° u. danach Einfüllen in Kannen bei 104— 121°.
Zusatz zum Mehl, bes. Vollmehl, in Höhe von 2— 5 % U. mehr. (A. P. 2176 037
vom 11/3. 1939, ausg. 10/10. 1939.)
K ran z.
Souren Z . Avedikian, New York, N. Y ., V. St. A., Bleichen und Verbessern der
Backfähigkeit von Mehl durch Zumischen einer Komplexverb. (I) aus einem Nitrit u.
Schwefeltrioxyd. Zur Herst. der I werden z. B. 80 (g) S 0 3 in fl. oder gasförmigem Zu­
stand mit 69 NaN02unter Kühlung zur Rk. gebracht. Das Rk.-Prod. wird mit 16 Na2S04
vermischt u. zu einem feinen Pulver vermahlen. Zusatz zum Backmehl im Verhältnis
1: 7000. Beim Lagern des behandelten Mehles wird NO„ frei. (A. P. 2175 172 vom
3/7. 1936, ausg. 10/10. 1939.)
"
K ran z.
Rasmus Martinus Jensen, Vordingborg, Dänemark, Fettemulsionen fü r Bäckerei­
zwecke. Man verwendet 2 Emulsionen. Die 1. enthält gelöst Na2C03 oder andere Stoffe,
die mit den Säuren der 2. Emulsion C 02 entwickeln. Hierbei ist die Na2C03-Lsg. so
in Fett emulgiert, daß alle Na2COa-Lsg.-Tröpfchen von Fett umgeben sind. Die
2. Emulsion besteht aus Fett u. wss. Weinsäure. Beim Zusammengeben beider Emul­
sionen erfolgt die COa-Entw. erst, wenn das Fett geschm. ist. Es findet beim Backen
ein stärkeres Steigen des Teiges u. eine bessere Verteilung des Fettes statt. (Dän. P.
56159 vom 22/4. 1938, ausg. 15/5. 1939.)
J. S c h m i d t .
Charles E. Page, Los Angeles, Cal., V. St. A., Behandlung von Kaffee. Gerösteter
u. gemahlener Kaffee wird mit so viel W. behandelt, daß die holzigen Bestandteile auf­
quellen, aber keine Extraktion des Kaffees stattfindet. Zeichnung. (A. P. 2167 085
vom 5/4. 1937, ausg. 25/7. 1939.)
L ü ttg e n .
Oetze R oelof Barends, Arnheim, Rösten von Kaffee. Die Kaffeebohnen werden
zunächst zerkleinert u. dann erst dem üblichen Rösten unterworfen. Hierauf wird die M.
mit oder ohne Bindemittel zu Tabletten gepreßt. (Holl. P. 46 888 vom 25/2. 1937, ausg.
16/10.1939.)
L ü ttg e n .
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vorm. Roessler, übert. von: Her­
mann Baier, Frankfurt a. M., Bleichverfahren fü r Tabak (I) durch Behandeln mit
Wasserstoffsuperoxyd (II) u. folgende Zerstörung des II mit reduzierenden Stoffen,
wie Glucose (III), Kobalt-, Nickel- oder Eisensalzen, oder durch UV-Bestrahlung oder
Ozonbehandlung. 100 (Teile) I werden mit 10 einer 40%ig. Lsg. von II, 20 W. u.
2 Ammoniaklsg. 25%ig übersprüht, getrocknet u. erneut übersprüht mit 10 einer Lsg..
bestehend aus 7 W ., 2,5111 u. 3,1 Tabaksauce. (A. P. 2 170107 vom 27/1.1936,
ausg. 22/8. 1939. D. Prior. 28/1. 1935.)
L ü ttg e n .
Guardite Corp., Chicago, 111., V. St. A .. Verfahren zum Anfeuchten von organischen
Produkten. Die Prodd., bes. Tabak, werden bei 30° in eine Kammer gebracht, der
Druck in der Kammer auf ca. 12 mm red. u. darauf W . mit einer Temp. von über 100“
unter einem Druck von ca. 18 kg eingeführt. Der W.-Geh. des Tabaks kann so bis
auf 10— 11% gesteigert werden.
(It. P. 365 001 vom 11/8. 1938.
A. Prior.
26/8. 1937.)
L ü ttg e n .
Roser B. Sutter, Newark, N. J., V. St. A., Filler fü r Tabakrauch. Roher oderge­
rösteter Kaffee oder Tee werden zerkleinert u. mit Asbestfasem vermengt u. mit einem
Krystallwasser enthaltenden Salz der Aluminium- oder Eisengruppe imprägniert. An
Stelle von Asbestfasern können auch zerkleinerte Baumrinden, wie z. B. Eichenrinde,'ver­
wendet werden. Gegebenenfalls werden die Asbestfasem bzw. die Rinde mit Kaffee- oder
Teeextrakt imprägniert, wobei die Salze dem Extrakt beigegeben werden. An Stelle der
1940. I.
H*vi- N a h e d n g s - , G e n ü s z - u n d F ü t t e r m i t t b l ,
1287
Eisen- u. Aluminiumsalze finden bei saurem Tabakrauch Natrium- oder Kaliumsilicat
Anwendung. (A. P. 2172 946 vom 4/9 . 1935, ausg. 1 2 /9 . 1939.)
L ü ttg e n .
K . Skumburdis, Berlin-Charlottcnburg, Entgiften von Tabakrauch mit Kieselsäure­
gel, dessen Benetzungswärmu zwischen 14 u. 28 kal/g liegt. (Belg. P. 433 802 vom
13/4. 1939, Auszug veröff. 21/11. 1939. D. Prior. 19/4. 1938 u. Pinn. Prior. 11/11.
1938.)
L ü ttg e n .
Braca Nedela, Slav. Pozega, Jugoslawien, Herstellung von Kunstdärmen für
Wurst u. Fleischabfälle. Genähte oder geklebte Schläuche aus dünnem Baumwoll-,
Leinen- oder Seidengewebe werden mit einer Gelatine-, Celluloid- oder Bohgummilsg.
die mit KoCrOj bzw. CaCl2 gemischt ist, imprägniert u. zwecks Erhärtens mit tanninoder formalinhaltigen Mitteln gewaschen. (Jug. P. 15 341 vom 12/5. 1938, ausg. 1/12.
1939.)
F uhst.
Bruno Gätjens & Co., Hamburg, Behandlung von Därmen von Seesäugetieren,
insbesondere zur Herstellung von Wursthüllen, dad. gek., daß die Därme unmittelbar
nach der Gewinnung in noch blutwarmem Zustande konserviert werden. (D. R. P.
683 299 K l. 66 b vom 9/10. 1937, ausg. 3/11. 1939.)
M . F. M ü l l e r .
Ingebrigt Paulsen Huse, Haroy, Norwegen, Entwässern von Walfleisch. Man kann
zerkleinertes Walfleisch ohne vorhergehende starke Erhitzung weitgehend von W .
befreien, wenn man zum Abpressen eine Schraubpresse verwendet. Es wird bei leicht
erhöhter Temp., 35— 40°, gepreßt. Man erhält dann nach anschließendem Trocknen
Prodd., die etwa 3,2% W ., 8 ,2% Fett, 86% Protein enthalten, wovon nur etwa 3 %
unverdaulich sind. (N. P. 61088 vom 3/8. 1934, ausg. 3/7. 1939.)
J. S c h m i d t .
Wilhelm Schmitz-Scholl, Mülheim/Ruhr, Verfahren zum Kondensieren von Milch,
vorzugsweise Magermilch. Die aus einem Verdampfer kommende stark eingedickte
Magermilch wird durch eine Anlage geleitet, in der sie in feinster Verteilung in der
Kälte mit Luft behandelt wird. — Zeichnung. (Belg. P. 432430 vom 28/1.1939,
Auszug veröff. 9/8. 1939. D. Prior. 29/1. 1938.)
H e in z e .
Robert Samuel Thomas Henry, Edgware, England, Trocknen. FI. Stoffe werden
in dünner Schicht auf eine beheizte Trommel aufgebracht u. das getrocknete Gut
durch einen Schaber abgenommen, worauf es eine bestimmte Zeit ultravioletten Strahlen
ausgesetzt wird. Das Verf. dient bes. zur Herst. von Milchpulyer, das einen hohen
Prozentsatz an Vitamin D enthält. (E. P. 505 053 vom 7 /1 . 19 38, ausg. 1/6 .
1939.)
E r ic h W o l f f .
Zentral-Kredit-Genossenschaft deutscher Molkereien e. G. m. b. H ., Berlin,
Schmelzkäse aus Hartkäse unter Verwendung bekannter Bichtlsgg. dadurch, daß der
M. nach dem Schmelzen, jedoch vor dem Abkühlcn etwa 1% Pektin, gegebenenfalls
mit Milchzucker vermischt, zugesetzt wird. (D. R. P. 671772 Kl. 53 e vom 2/9. 1932,
ausg. 2/12.1939.)
^
H e in z e .
Musher Foundation In c., übert. von: Sidney Musher, New York, N. Y.,
V. St. A., Konservieren von Fruchteiscremes, wie Erdbeereiscremes usw., gegen oxydatives
Verderben durch Zusalz eines entölten Mehles (I), einer ölsaatfrucht, wie z. B. Soja­
bohnen oder eines wasserlösl. Extraktes (II) daraus. Zur Herst. des II wird I z. B. in
7— 10 Teilen W. (p h = 5— 6,5) bei 57° digeriert u. nach dem Abstehen bei 38° dekan­
tiert. Konz, im Vakuum auf 40— 75% u- Sterilisation. Gegebenenfalls nach dem
Vermischen mit Zucker oder Salz Überführung in ein Trockenpulver. Anwendungs­
menge unter 2 % . (A. P. 2176 024 vom 17/4. 1939, ausg. 10/10. 1939.)
K ran z.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges.. Frankfurt a. M., Konservieren von Grünfutter.
Zu E. P. 497155; C. 1939. I. 2330 ist nachzutragen: An Stelle der dort erwähnten
Säureamide kann man mit gleichem Erfolge Formiate (z.B.Na-Formiat, Ca-Formiat usw.)
verwenden. (Jug. P. 15 246 vom 30/8. 1938, ausg. 1/11. 1939. D. Prior. 20/9. 1937.
Zus. zu Jug. P. 14983; C. 1939. II. 4675.)
F u h st.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Konservieren von Grünfutter.
Das Verf. nach Dän. P. 55379 zur Konservierung von Grünfutter durch Zusatz von
Säureamiden u. N aN02 wird dahin abgeändert, daß an Stelle von Säureamiden For­
miate, bes. von Na oder Ca, verwendet werden. (Dän. P. 56 335 vom 30/S. 1939.
ausg. 19/6.1939. D. Prior. 20/9.1937. Zus. zu Dän. P. 55379; C. 1939.1.281.) J. S c h m i d t .
Ludvig Aasheim und Ingvald Hamre, Bergen, Norwegen, Einlagem von Vieh­
futter. Man setzt dem Grünfutter bei der Einlagerung Mineralsalze in solchen Mengen
zu, daß unter Berücksichtigung der vorhandenen Mineralsalze folgende Verhältnisse
erzielt werden: K 20/N a20 = 2, CaO/MgO = 8, Ca0/P20 ? = 1,2. Die erforderliche
Kalkmenge setzt man als CaCOj zu, das sich beim Lagern mit den organ. Säuren zu C 02
u. organ. Ca-Salzen umsetzt. Z. B. setzt man zu 5 t Grünfutter 100 kg Salze zu, u. zwar
1288 Hxvm. F e t t e . S e i f e n . W a s c h - u . R e i n i g u n g s m i t t e l . W a c h s e u s w .
la-iO.-1.
55— 75 kg Dicalciumphosphat, 5— 10 kg CaC03, 20— 30 kg NaCl u. zweckmäßig auch
sogenannte Mikronährsalze, nämlich etwa 50 g FeCl3, 25 g CuS04, jo 15 kg MnSO., u.
KJ u. 10 g ZnS04. (N.P. 61291 vom 18/9. 1937, ausg. 14/8. 1939.) J. S c h m i d t .
XVII. Fette. Seifen. W asch- u. R einigungsm ittel.
W achse. Bohnerm assen usw.
St. Fachini, Der heutige Stand der Industrie der Fette und Fettprodukte in Italien.
überblick über die Verarbeitung von Olivenöl, Traubenkernen u. der Gewinnung von
ölen aus Rüben, Sonnenblumen, Tomaten u. Mastix, sowie tier. Fetten. (Fette u.
Seifen 46. 519— 20. Sept. 1939. Mailand, Kgl. Vers.-Stat. f. Öle u. Fette.) i ( N e u .
Klitsch, Steigerung der Fetterzeugung durch Mohnanbau. Vf. gibt einen überblick
über die wichtigsten deutschen Ölfrüchte u. beschreibt Vorfrüchte, Bodenbearbeitung,
Nährstoffversorgung, Saatzeit u. andere anbautcchn. Einzelheiten, Arten- u. Sorten­
frage, Pflegemaßnahmen, Ernte, Erntebehandlung, Ertragsleistung u. den Mohn als
Überfrucht. (Mitt. Landw'irtsch. 54. 1080— 82. 23/12. 1939. Weimar.)
NEU.
I.
Gawrilenko, Extraktion von Weintraubenkemen. Die Bzn.-Extraktion von
Weintraubenkernen im Extraktionsapp. gibt bessere Resultate, wenn die Kerne sorg­
fältig gereinigt sind. Durch Trocknen soll das Schimmeln verhindert werden. Das
erhaltene öl, im Vakuum dest., hat JZ. 132,8, VZ. 187,5, SZ. 23,8 u. ist sowohl für die
Seifen- als auch für die Lackindustrie brauchbar. (Mac.To6oirno - >ICiip0B0C /[e.io [öl- u.
Fett-Ind.] 15. Nr. 3. 3— 5. Mai/Juni 1939. Leningrad, Inst, für Fettindustrie.) STORKAN.
Je. Tschuiarowskaja, Vergleich der Exlraktions- und Eleklrolytmethoden zur Fettextraktion aus abgearbeiteten Bleicherden. Die Bzn.-Extraktion ergibt großen Bzn.Verbrauch, 12,8% Bzn. gerechnet auf die verarbeitete JIas.se. Im Rückstand verbleiben
3—6 % Fett, Der Extrakt enthält 94,99% Fett, 4,53% W ., 0,56% Asche, SZ. 3,14,
Entflammungspunkt 230°. DieElektrolytmeth. arbeitet folgendermaßen: 800kg Bleich­
erde werden mit gleicher Menge heißem W ., 24 kg Na.CO- u. 40 kg NaCl versetzt, mit
überhitztem W.-Dampf 3 Stdn. erhitzt, nach Absetzen das Fett gesammelt. Fett
97,47%, W. 2 % , Asche 0,53%> SZ. 0,93, im Rückstand 3— 6 % Fett. (Macjoßofino'/Kupoitoe ü&io [öl- u. Fett-Ind.] 15. Nr. 3. 16— 17. Mai/Juni 1939. Ewdakowo, Fett­
kombinat.)
S to rk a n .
A . Beloserow, Verringerung der Benzinverlusle bei Extraktionsbetrieben. Aus­
tausch eines alten Deflegmators gegen ein R A S C H IG -S yst. (statt Ringen grobe Schlacken­
stücke). Kühlung nur mit kaltem Wasser. Beschleunigung der Abführung des Konden­
sat«. (Mac-ioöoüno - SCirpoBoe Jo-io [öl- u. Fett-Ind.] 15. Nr. 3. 8— 9. Mai/Juni 1939.
Kropotkin, 1. Maschinenfabrik.)
St o b k a n .
E. Renaux, Zur Frage des Schweineschmalzes. Reines Schweineschmalz unter­
scheidet sich bzgl. seiner Kennzahlen fast nicht von den mit Fischölen (Tranen) ver­
mischten Proben. Erkennungsmittel für diese sind das Vert. im polarisierten Licht
u. die Farbrk. nach T o r t e l i . I u . J a f f e . (J . Pharmac. Belgiquc 21. 549— 50. 9/7.
1939.)
ScHLOEMER.
A.
Friedsam, Ticrkörperveneertung unter besonderer Berücksichtigung des Ver­
fahrens der Gesellschaft zur Verwertung Fauthscher Patente m. b. H., Wiesbaden. (Fette
u. Seifen 46. 586— 87. Sept. 1939.Wiesbaden.)
Neu.
— , Die Walverarbeitung nach System Fauth. Beschrieben werden Magerfleischverwertung, Speck-, Knochen-, Leber-, Magen- bzw. Mageninhalt- u. Blutverarbeitung
unter Angabe der Ausbeute u. des Energieverbrauches. (Allg. Öl- u. Fett-Ztg. 36.
193— 97. Mai 1939.)
Neu.
Lars Erlandsen, Die kontinuierliche Herstellung von Margarine. Vf. beschreibt
das erste fünfteilige Herst.-Verf. des Erfinders der Margarine, da dieses Verf. auch
noch heute angewendet wird, obgleich Maschinen u. Werkstoffe zeitgemäß entwickelt
worden sind. Die kontinuierliche Gestaltung der Herst. erfolgte über die Kühltrommel,
Form-, Emulsions- u. Nachbchandlungsmaschine. Beschreibung einer kontinuierlich
arbeitenden Anlage mit ihren Vorteilen gegenüber dem alten Verfahren. Hinweis auf
die physikal. Eigg. der Margarine u. die dadurch bedingten Anforderungen an die
kontinuierlich arbeitenden Nachbeliandlungsmaschincn. (Fette u. Seifen 46. 536— 40.
Sept. 1939. Oslo, Norwegen, Zentrallabor,d.A/S. Lilleborg Fabriker.)
NEU.
Anton Nikalau, Die Bleichung des griechischen Bienenwachses mit Hilfe von Bleich­
erden. Vf. beschäftigt sich mit dem Einfl. von Bleicherde (Saxonit, Noble, Nordal u.
Bleicherde extra G) auf Wachse u. bestimmt die Konstanten vor u. nach dem Bleichen.
Durch das Bleichen wird die D. kleiner (im Mittel 0,00248), der F. wird höher (im
Mittel 0,69°), die SZ. wird größer (im Mittel 0,9032), die EZ. wird größer (im Mittel
0,843), die VZ. wird größer (im Mittel 1,5362), die Verhältniszahl wird kleiner (im
1 9 4 0 .1.
H XTn. F e t t e . S e i f e n . W a s c h - ü . R e i n i g u n g s m i t t e l . W a c h s e u s w .
12 89
Mittel 0,122), dio JZ. wird kleiner (im Mittel 0,305) u. der Brechungsindex wird kleiner
(im Mittel 0,00039). (Fette u. Seifen 46. 450— 51. Aug. 1939. Athen, Inst. f. Weinbau
d. Landwirtschaftl. Ministeriums.)
Neu.
Mitsumaru Tsujimoto, Untersuchungen über Bambusblathcaclise. i. Das Blattwachs von Nernagaridake, Sasa paniculata. Extraktion der Blätter der Bambusart
„nemagari-dake“ , Sasa paniculata Makino et Shibata mit PAe. ergab etwa 1% Roh wachs, das nach Raffinierung mit Tierkohle in Essigesterlsg. eine bräunlichgelbe harte
M. bildete, F. 79— 80°, D .“ 4 0,961; SZ. 14,5; VZ. 43,4; JZ. (WlJS) 7,8; Unverseifbares ca. 65% . Die Fettsäuren wiesen auf F. 81— 82°, NZ. 121,8; JZ. 4,7; das Unverseifbare F. 87— 88°; JZ. 12,7; Acetylzahl 58,9, Sterine fehlen oder sind höchstens
in sehr geringer Menge vorhanden. An Bestandteilen wurde identifiziert Melissinsäure,
C30H600 2, u. Melissyl (Myricyl)alkohol, CJ0H0,O. Vielleicht finden sich auch Montansäurc, C28H50O2, u. Cerotinsäure, C20H52O2. Das Wachs ähnelt Camaubawaehs, an Stelle
dessen es auch Verwendung finden mag. (J. Soc. ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 42.
396 B. Nov. 1939. Tokyo, Imp. Inst., Res. Labor, [nach engl. Ausz. ref.].) B e h r l e .
K . S. Nitsche, Homogenisatoren fü r die Wachsindustrie. Vf. gibt einen allg. Über­
blick über die Ozokerite (I) u. deren Bewertung. Deutsche I zeigen ein weitgehend
gleichartiges Verh., das auf die Gleichartigkeit der zur Verfügung stehenden Roh­
materialien zurückgeführt werden kann. Beim Vgl. mit poln. I sind die deutschen I
als prakt. gleichwertig anzusehen. Die deutschen I müssen als bedeutend hochwertiger
bezeichnet werden als die im Handel befindlichen raffinierten I u. Handelseeresinc.
Vf. führt dies auf Herkunft u. spezielle Bearbeitungsweise zurück. (Fette u. Seifen
46. 391— 97. Juli 1939. Wien.)
N eu.
L. Lascaray, Beitrag zur Theorie der sich bei der Seifenherstellung abspielenden
Verseifungsreaktion. Für die Seifenherst. kommen zwei Verff. in Betracht, die Ver­
seifung bei Siedetemp. u. die Kaltverseifung. Bei dem ersten Verf. ist die erste Rk.Periode die Emulsionsverseifung, kenntlich am heterogenen Kesselinhalt, die durch
die steigende Seifenbldg. (10— 2 0% des Fettes) zur Herst. des Verbandes führt, wobei
die M. homogen wird u. zur Beendigung der Emulsionsverseifung führt. Der Verband
tritt nur ein, wenn die Lauge im Kessel eine geringere Konz, als die Grenzlauge der
sich bildenden Seifo aufweist. Die sich daran anschließende zweite Rk.-Periode, die
Schnellverseifung, zeigt eine große Rk.-Geschwindigkeit u. ist von Wärmeentw. be­
gleitet (65 cal/kg verseiftem Fett). Sind bei der Bldg. des Verbandes noch große Mengen
Fett u. Lauge im Kessel vorhanden, so führt die starke Wärmeentw. zum überlaufen
des Inhaltes. Bei der Schnellverseifung kann bei übermäßiger Laugezugabe die Seife
ausgesalzen werden, dem durch Fettzusatz abzuhelfen ist. Durch übermäßigen Fett­
zusatz kann „Zusammenfahren der Seife“ eintreien, wobei die Seife unter Klumpenbldg. dickfl. wird. Durch Laugezusatz u. langes Sieden der Seife werden die Klumpen
allmählich gelöst. Die Seife tritt nach Zugabe des Fettes u. der Lauge in die End­
verseifung, eine Rk., die langsam vor sich geht, weil die Fettkonz, in der Seife stark
absinkt. Langes Sieden, um restlose Verseifung zu erzielen, ist überfl.. da geringe
Fettreste durch das Stehenlassen der Seife noch verseift werden. Bei der Kaltverseifung geht die Seifenbldg. in einer Emulsion vom Typ W.-in-öl vor sich. Darin
besteht gegenüber der Verseifung bei Siedetemp. ein grundsätzlicher Unterschied.
Öl-in-W.-Emulsionen bilden sich mit verd. Seifenlsgg., während W.-in-ölemulsionen
sich nur mit sehr konz. Seife oder mit Metallseife bilden. Für die Kaltverseifung werden
daher stark konz. Laugen verwendet. Anfänglich bildet sich zunächst eine Öl-in-W.Emulsion von geringer Beständigkeit, die mit der Bldg. der Seife u. ihrer Auflsg. im
Fett die übrigbleibende Lauge in Emulsion hält. Hierbei ändert sich der Emulsions­
typ u. es entsteht eine Laugc-in-Fettemulsion. Die Änderung des Emulsionstyps
führt zu einer Erhöhung der Verseifungsgeschwindigkeit u. es beginnt die Periode
der Schnellverseifung. Die Rk.-Dauer ist aber länger als bei dem Siedeverfahren.
Die Kaltverseifung endet mit der Endverseifung, in der die Rk.-Gcschwindigkeit mit
der Abnahme der Konz, der Rk.-Teilnehmer abnimmt. (Fette u. Seifen 46. 531— 36.
Sept. 1939. Vitoria, Spanien [Orig.: span. u. dtsch.].)
N ett.
P. N. Das Gapta, Die Normalisierung von Seifen. (Vgl. GHOSE, G o s w a m i u .
C h a t t e r j i , C . 1939. II. 3357.) Vf. beschreibt die vom I n d i a n S t o r e s D e p . fest­
gelegten Anforderungen an Seifen, Fettsäureanhydridgeh. > 63% , von denen nicht
mehr als 25 % Harz sein dürfen, NaCl-Geh. < 0,5% , Unlösliches < 0,5% , frei von
NaOH u. Fettsäuren u. Unverseifbares < 2% - Ferner Angaben über die Berechnung
des gebundenen Alkalis, den JNS-(VZ — JZ), SR-Faktor (Löslichkeitsverhältnis),
Härtezahl, S/T-(VZ-Titer) u. J/T-Faktor (JZ-Titer) für die Wertbest, der Seifen,
die Bedeutung der ungesätt. Fettsäuren u. des Coeosölgeh. für die Löslichkeit u. Schaum­
bildung. (Indian Soap J. 4. 25— 28. Juli 1939.)
Neu.
1290
Hjcvu- F e t t e . S e i f e n . W a s c h - d . R e i n i g u n g s m i t t e l . W a c h s e u s w .
1940.1.
S. C. Ghose, Das Trocknen von Seifen und seine Besonderheiten. Vf. hält die
kontinuierliche Trocknung von Seifen für besser als die im Vakuum auf Horden aus­
gebreiteter Seifen. (Indian Soap J. 4 . 41— 44. Juli 1939.)
Neu.
Heinz Zilske, Die Verarbeitung von Abfallfelten in der Seifenindustrie. Zur
Reinigung von Abfallfetten (I) werden diese mit warmem Salzwasser erwärmt u. nach
dem Absetzen mit W. gewaschen, dann mit starker Lauge die Fettsäure entfernt, worauf
die Bleichung mit 30%ig. H20 2 besser erfolgt. Die Bleichung der I mit H,SOj ist nicht
immer zu empfehlen, da unter Umständen 50°/0 des Fettes als nicht verwertbare
Emulsion anfallen können. Für Kernseifen können bis zu 50% I u- für Toiletteseifen
30% I verwendet werden. Die Verseifung I enthaltender Fettansätze wird dann be­
schrieben. (Allg. Öl- u. Fett-Ztg. 36. 189— 93. Mai 1939.)
Neu.
W . Passavant, Fellrückgewinnung aus Spülwasser. Beschreibung der Apparaturen
(Fette u. Seifen 46. 583— 85. Sept. 1939. Michelbach-Nassau.)
N eu.
Archibald Rayner, Fettsäuren und ihre Verwendung in Seifen und kosmetischen
Mitteln. (Soap, P e r fu m . Cosmet. 1 2 . 898— 900. 902. Nov. 1939.)
E llm e r .
L. Zakarias, Widerstandsfähige hochwertige Kolloide fü r Seifen, Cremes und zur
Textilienbehandlung. Vorzüge der „Oolleclone“ gegenüber PAysioZpräpparaten. (Soap,
Perfum. Cosmet. 1 2 . 850— 52. Okt. 1939.)
E llm er.
A.
Foulon, Wäscheschäden durch falsche Laugenzusammensetzung. Allg. Über­
sicht. Der alkal. Teil der Waschlauge u. das bleichende eigentliche Waschmittel, wie
Perborat u. dergleichen. Stabilisierende u. antikatalyt. Wrkg. des Wasserglases. (Allg.
Öl- u. Fett-Ztg. 36. 452— 55. Nov. 1939.)
F rie d e m a n n .
— , Die Technik der Trockenreinigung und die dabei verwendeten Chemikalien.
Vorschriften für die Herst. von Trockenreinigungsseifen, Beschreibung der gebräuch­
lichen Lösungsmittel u. Anwendung der Seifcnlösungsmittelgemische werden ge­
geben. Ferner Angaben über Beinigung u. Wiedergewinnung der Lösungsmittel,
besondere Entfernung von Flecken u. nähere Beschreibung der Technik der Trocken­
reinigung, Patentübersicht. (Rev. Prod. chim. Actual. sei. reun. 42. 257— 62. 289
bis 292. 15/5. 1939.)
Neu.
J. Grossfeld, Stand und Ziele der Fettchemie in der Lebensmittelkontrolle. Vf. faßt
seine Ausführungen dahin zusammen, daß das Ziel der Fettchemie in der Lebensmittel­
kontrolle die klare Erkenntnis der Vorgänge an den im Verkehr befindlichen Speise­
fetten ist. Der Zweck ist die Beurteilung der Fette u. Fetterzeugnisse u. Verhinderung
auftretender Mißstände. Auf Grund einfacher Unterss. kann entschieden werden,
ob Naturfette, wie Butterfett, Tierfette, Fett« der Cocosfettgruppe oder gehärtete öle
vorliegen. Ferner können in Fettgemisehen die Bestandteile vorgenannter Fette auch
mengenmäßig abgeschätzt werden. Methoden, die die Fettkennzahlen bzgl. Einfach­
heit der Best. u. Sicherheit der Auswertung weiter ausbauen, die die Fettbest, mit kon­
stanter Lösungsm.-Menge u. die die Best. des Unverseifbaren mit konstanten Mengen
PAe. durchführen, sind aussichtsreich. (Fette u. Seifen 46. 281— 87. Mai 1939.
Berlin.)
N eu.
C.
A . C offeyundH . T. Spannilth, Die Bestimmung des Luftgehallcs in schaumigen
Backfeiten. Ein Würfel (2 cm) des Backfettes wird in 50 ccm luftfreiem 95%ig. A.
bei 20° gebracht u. unter Umschwenken luftfreies W . aus einer Bürette zugetropft.
Bei gleicher D. wird das Muster in dem verd. A. weder steigen noch fallen. Die Fl.
wird dann bestimmt. Wenn die Probe in 95%ig. A. schwimmt, wird absol. Methanol
verwendet. Bei Ggw. von Cocosöl (I) ist schnelle Durchführung notwendig, da I in
A. etwas lösl. ist. % -Vol. Luft = (0,912 — D. des verd. A.) 100/0,912. Der Wert 0,912
ist die mittlere D. aller schaumigen Backfette bei 20“. (Oil and Soap 16. 158. Aug.
1939. Chicago, 111., Bes. and Techn. Dep.Wilson &Co.)
N eu.
M. N. Goswami, Über die Bewertung von Ölen, Fetten und sich davon ableitenden
Produkten. (Indian Soap J. 4. 19— 22. Juli 1939. Calcutta, Univ. Coll. of Science and
Technologie.)
Neu.
H.
P. Kaufmann, International vereinheitlichte Methoden der Fettanalyse. Zu­
sammenstellung der bisher vereinheitlichten Analysenverfahren. (Fette u. Seifen 46.
499— 517. Sept. 1939. Münster i. W .)
Neu.
G.
B. Martinenghi, Italienische Untersuchungsmethoden fü r Fettstoffe und Fett­
produkte. Die Analysenmethoden, Probenahme, Rohstoffe, Fettprodd., eigentliche öle
u. Fette u. Fettabkömmlinge werden zusammengefaßt. (Fette u. Seifen 46. 529— 31.
Sept. 1939. Mailand, Kgl. Vers.-Stat. f. Öle u.Fette.)
NEU.
B.
Brauer, Apparat zur Bestimmung der Schmelztemperatur von Fetten. Der
wesentliche Bestandteil des App. ist ein in Glasröhrchen eingeschmolzener Draht, der
in Hg taucht. Draht u. Hg sind mit den Polen einer 6 V-Batterie verbunden. Eine
geeignet* Vertiefung im Röhrchen erlaubt das Anbringen einiger Tropfen des Fettes
1940. I .
H x tiu . F a s e r - ü. S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p ik k . C e l l u l o s e u s w .
1291
am Drahtende, wodurch der Strom unterbrochen wird. Vorerst wird in Eis gekühlt,
dann im W.-Bad erwärmt. Beim Schmelzen des Fettes schließt sich der Strom u. ein
angeschlossenes Lämpchen leuchtet auf. (MacJoöoiiiio-yKiipOBOc /Ic-to [Öl- u. Fett-Ind.]
15. Nr. 3. 27— 28. Mai/Juni 1939. Moskau, Gibrosawod.)
STORKAN.
W . Holwech, Zur Bestimmung des Unverseifbaren in Fetten und Ölen. Wenn die
Fetteinwaage im Verhältnis zum Gesamtvol. der verd. Seifenlsg. zu groß genommen
wird, machen sich nach B o l t o n u. W ILLIA M S (C. 1939. II. 1411) bei der Best. des
Unverseifbaren Fehler bemerkbar. Vf. verd. nach BÖMER verseiftes Walöl mit ver­
schied. Mengen W ., schüttelt die Seifenlsg. mit Ä. aus u. bestimmt das Unverseifbare.
Aus den Verss. geht hervor, daß die Verteilung des Unverseifbaren zwischen Ä. u.
Seifenlsg. unter sonst konstanten Bedingungen vom Seifengeh. der Seifenlsg. abhängt.
Beim Vgl. mit anderen Methoden ist zu beachten, daß diejenige Menge des Unverseifbaren, die nach einer gewissen Anzahl von Ausschüttelungen gewonnen wird, nicht
nur vom Verteilungsverhältnis, sondern auch vom Vol.-Verhältnis A .: Seifenlsg. ab­
hängig ist. Vf. vergleicht dann die engl. Meth. (S. P. A.-Meth.) u. gibt als Nachteile
an, daß nur mit W. u. V2-n. Lauge gewaschen, während nach B ö m e r das Unverseifbare
nochmals verseift wird. Die S. P. A.-Meth. liefert bei einmaliger Verseifung zu hohe
Werte, bei wiederholter Verseifung liegen die erhaltenen Werte dicht neben der wahr­
scheinlich richtigen Ausschüttelungskurve. Die Kombination der S. P. A.-Meth. mit
der von B ö m e r ist zur Zeit das beste Verf., das den Anforderungen entspricht. (Fette
u. Seifen 46. 551— 54. Sept. 1939. Oslo,Norwegen, Staatswardein.)
Neu.
P. Kaminskaja, Über die quantitative Bestimmung von Seife in Ölen. Die
D ü R S T sch e M e th . (vgl. C. 1936. I. 1538) wurde für schnelles Arbeiten abgeändert,
(Maoioßoflno - /KapoBoe Je.io [öl- u. Fett-Ind.] 15. Nr. 3. 23— 24. Mai/Juni 1939.
Ewdakowo, Zentr. Labor, des Fettkombinats.)
STORKAN.
H. Finken und H. Hölters, Über die Bestimmung des Wassergehaltes sulfonierter
Öle. Die maßanalyt. W.-Best. nach K a u f m a n n u . F u n k e (vgl. C. 1938. I. 1259)
hat sich auch für die Best, des W.-Geh. sulfonierter öle bewährt. (Fette u. Seifen 46.
70. Febr. 1939. Krefeld.)
_______________
BÄURLK.
Giulio Cesare Castellani und Guido Trolli, Rom, Italien, Destillieren und Waschen
pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Öle und Fette. In einem durch Abgase ge­
heizten Wärmeaustauscher wird das Öl auf 80— 90° vorgewärmt; von dort gelangt
es in eine elektr. geheizte Dest.-Blase, in der das in den oberen Teil einfließende Öl
unter Vakuum von leicht flüchtigen Anteilen, wie Fettsäuren u. Geruchsstoffen, befreit
wird. Anschließend tritt das öl in ein Waschgefäß, wo es mit wss. Alkalilsg. oder
ammoniakal. Gasen zur Entfernung des Rcstsäuregeh. behandelt wird. Die Trennung
des Waschwassers erfolgt in einem Absetzgefäß. Zeichnung. (It. P. 367 666 vom
9/11. 1938.)
MÖLLERING.
Refining, Inc., Reno, New, übert, von: Benjamin H. Thurman, Brouxville,
N. Y., Herstellung zerreibbarer Seife. Die Rk.-Prodd. von verseifbaren u. verseifenden
Stoffen werden in eine Vakuumkammer geführt, aus der die Dämpfe kontinuierlich
abdest. werden. Die anfallende wasserfreie u. geschmolzene Seife wird abgezogen u.
gekühlt. Es entsteht eine leicht zerreibbare Seife, die sofort u. gleichmäßig W. ad­
sorbiert. — Zeichnung. (Can. P. 382955 vom 25/1. 1937, ausg. 25/7. 1939. A. Prion'.
29/1. 193ü u . 5/1. 1937.)
L ü ttg e n .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., N-substituierte Aminosulfonund -carbonsäuren. Prim. Aminosulfon- oder -carbonsäuren werden mit aliphat. oder
cycloaliphat. Aldehyden oder Ketonen umgesetzt, worauf die Rk.-Prodd. red. werden.
7j .B. versetzt man 139 g ß-Aminopropansulfonsäure, gelöst mit 20 g NaOH in 500 g
80%ig.~Methanol, mit 72 g Butyraldehyd, 2 g CaCl2 u. 40 g eines Ni-Katalysators u. er­
hitzt unter einem H 2-Druck von 100 at auf 80— 100°. Andere geeignete Ausgangsstoffe
sind Taurin, ß-Aminobuttersäure u. Anilin-3-sulfonsäure, sow-ie Isobutyr-, Isohexyl-,
a-Äthylhexyl-, Önanth-, Isokeptyl-, Isooctyl-, Oleylaldehyd, a-Äthyl-ß-pro-pylacrolein u.
Isobutyrcm. Die entstehenden Verbb. sind wachs- bis harzartig u. haben capillarakt.
Eigenschaften. (F. P. 842803 vom 30/8. 1938, ausg. 20/6. 1939. D. Prior. 1/9.
1937.)
N ouvel.
X V in . Faser- u. Spinnstoffe. Holz. Papier. Cellulose.
K unstseide. *Linoleum usw.
Joseph Ri6re, Der Schimmel: Bedingungen fü r seine Entwicklung, Erkennung der
Fehler, Abhilfemaßnahmen. Allg. über den Schimmel, bes. Sterigmalocystis nigra.
Günstige Entw-.-Temp. (35°) «. bester Nährboden. Rolle der einzelnen Nährboden-
1292
Harem- î'a s e e ;* u. S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e
u sw .
1940. I.
bestandteilo nach R A U L IN : Zucker, NH3-Salze, Metallsalzc, Säure. Schimmel auf Cellu­
lose; Rolle der dio Cellulose zu Zucker abbauenden Enzyme (Cellubiasen). Mucor u.
Aspergillus als typ. Celluloscschädiger. Bedingungen, welche den Schimmelwuchs
fördern: Feuchtigkeit, Dunkelheit, als Nährboden dienende Stoffe, wie Appretur­
mittel u. dgl., Tempp. von 30— 40°, geringer Luftzutritt, günstiges pu- Art u. Aussehen
der Schimmelflecke. Verhinderung des Schimmelbefalls durch Vermeiden der für ihn
günstigen Bedingungen u. durch Antiséptica. Besserung nicht zu weit vorgeschrittener
Schimmelflccke durch Abkochen mit NH3 u. leichte Chlorung. (Rev. gén. Matières colo­
rantes, Blanchiment, Teinture, Impress. Apprêts 43. 441— 44. Dez. 1939.) F r i e d e .
J. Lenoir, Das Einlaufen der Gewebe aus Wolle, Baumwolle und Gemischen aus
Wolle und Cellulosefasern. Krit. Besprechung der Literaturangaben über das Schrumpfen
reinwollener u. Mischgewebe. (Rev. gén. Matières colorantes, Blanchiment, Teinture,
Impress. Apprêts 43. 473— 75. Dez. 1939.)
F rie d e m a n n .
— , Texlone, ein neues Bleichmittel. Texlone (M a t h i e s o n A l k a l i W o r k s ) ent­
hält rund 80% Cl02Na u. entwickelt in saurer Lsg. C102, während das übliche Hypo­
chlorit Cl2 entwickelt. Im Gegensatz zu 012 greift C102 bei einem pH von z. B. 3,0 die
Baumwolle nicht an. Bes. geeignet ist Textone für Acetatseide, die alkal. Bleiche nicht
verträgt u. von Hypochlorit gelb gefärbt wird. (Rev. gén. Matières colorantes, Blanchi­
ment, Teinture, Impress. Apprêts 43. 466. Dez. 1939.)
F r ie d e m a n n .
Gr. L. Atkinson, Appretur garngefärbter Wollwaren. Prakt. Winke für das Ver­
meiden des Ausblutens oder Stumpfwerdens der Farbe bei der Dekatur, der Wäsche
(Öl- u. Fleckenentfcrnung), beim Dämpfen u. Pressen. (Canad. Text. J. 56. Nr. 18.
31— 32. 1/9. 1939.)
F r ie d e m a n n .
B. W . Scribner, Vergleich zwischen beschleunigter Alterung von Musterpapieren
mit einer normalen Alterung von acht Jahren. Eine Reihe von Papieren aus Lumpen,
gereinigtem Zellstoff, gewöhnlichem Sulfitstoff u. Na-Sulfitstoff wurden einerseits durch
72-std. Erhitzen auf 100° künstlich gealtert, teils 8 Jahre gelagert; der Zustand nach
4 Jahren wurde zwischendurch festgestellt. Die natürliche u. die künstliche Alterung
zeigten gute Übereinstimmung. Papiere mit hohem a-Geh., niedriger Cu-Zahl u. wenig
Säure hielten sich gut, während solche mit hohem ß-Cellulosegeh. stärker alterten. Der
Harzgeh. hatte geringeren Einfluß. Papiere, die in 4 Jahren noch wenig gealtert waren,
veränderten sich in den nächsten 4 Jahren nur wenig, solche, die in der ersten 4-Jahres­
periode schon stark gealtert waren, verschlechterten sich bei weiterer Lagerung noch
stark. — Bei der Alterung tritt eine Abnahme der a-Cellulose u. eine Zunahmo der
/J-Cellulose ein ; die y-Cellulose ändert sich wenig. (J. Res. nat. Bin-. Standards 23. 405
bis 413. Sept. 1939. Washington.)
FRIEDEM ANN.
C. C. Houtz und D. A . McLean, Adsorption von Wasser an Papiere bei hohen
Temperaturen. Verss. über das Verh. von Papieren mit geringem Feuchtigkcitsgeh.
bei Tempp. von 110— 150". Solche Verhältnisse treten z. B. bei Imprägnierung von
Papier mit ölen oder Wachsen für elektr. Zwecke ein; geringe W.-Mengen, die im
Papier Zurückbleiben, beeinträchtigen die Isolationsfähigkeit beträchtlich. Geprüft
wurden ein reines Lumpenpapier u. ein solches aus Kraftzellstoff. Die so ermittelten
Isothermen entsprechen der F R E U N D LIC H schen Adsorptionsgleichung. Trocknung des
Papieres bei höherer Temp. als die Adsorptionstemp. verringert die Adsorption des
Papieres stark. — Kurven u. mathemat. Ableitungen. (J. physic. Chem. 43. 309
bis 321. März 1939. New York.)
"
F r ie d e m a n n .
— , Einige Gesichtspunkte bei der Atisgiebigkeit der Füllstoffe. Allg. über Füllstoffe,
u. ihre Zurückhaltung durch das Papierblatt. Zusammenhang zwischen Füllstoff­
zurückhaltung, Fasermenge u. Faseroberfläche. Fördernder Einfl. des Mahlungsgrades
auf die Füllstoffausbeute, bes. bei Kaolin. Ausgiebigkeit der einzelnen Füllstoffe, unter
denen Talk an erster Stelle steht. Die Teilchengröße der Füllstoffe u. ihre Bedeutung:
gröbere Teilchen werden durch Filterwrkg. der Fasermasse, feine durch Adhäsion an
der Faseroberfläche zurückgehalten. Günstiger Einfl. der Alaunzugabe auf die Zurück­
haltung des Füllstoffes. Die Harzleimung u. ihr günstiger Einfl. auf die Füllstoff­
ausbeute, bes. bei Talk, weniger bei Kaolin. Stärkeprodd. wirken nur in Gelform, nicht
in koll. Lsg. fördernd. (Papier [Paris] 42. 837— 46. 15/11. 1939.)
F r ie d e m a n n .
M. Déribéré, Die Verwendung von Latex in der Papierfabrikation. Zusammenfassender Bericht u. Literaturübersicht. (Papeterie 61. 2— 10. 69— 71. 102— 06. 10/2.
1939.)
D onle.
Hervey J. Skinner, Aufgaben der Abfallbeseitigung in der Pülpe- und Papier­
industrie. Es wird eine zusammenfassende Darst. der bekannten Verff. der Faserstoffvückgewirmung u. der Rücknahme des Weißwassers, sowie der Aufbereitung der Sulfit ablaugcn nach H o w a r d s durch fraktionierte Kalkfällung gegeben. (Ind. Engng.
Chem., ind. Edit. 31. 1331— 35. Nov. 1939. Boston, Mass.)
Manz.
1940. I .
H xvm . F a s e r - o . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e u s w .
1293
H.
E. Howe und F. J. van Antwerpen, Vqjmrtung gewerblicher Abfälle. Es
werden neuere Verff. zur Aufarbeitung schädlicher Abwässer, z. B. Sulfitablaugen
auf Sprit, Bindemittel usw., ferner Beispiele für Verwertung von Abfällen, wie Horst,
von Schlackenwolle, organ. Lösungsmitteln aus Abgasen der Rohölraffination, ge­
geben. (Ind. Engng. Cliem., ind. Edit. 31. 1323— 30. Nov. 1939.)
M anz.
Niels Lichtenberg, D ie Kunstspinnstoffe: Kunstseide, Kunstbaumwolle, Kunstwolle. Überblick über Entw., Herst. u. Verarbeitung. (Ingenieren 47. K 91— K 96.
Iv 97— K 100. 1938.)
R. K. M ü l l e r .
H . A . Thomas, Spinngefärbte Kunstseide und Stapelfaser. Auszug aus der C. 1939.
II. 1171 referierten Arbeit. (Canad. Text. J. 56. Nr. 18. 34— 35. 1/9. 1939.) F r i e d e .
— , Verbesserung einiger Eigenschaften der Kunstseiden durch Verseifung. Einfl..
der Verseifung von CeUuloseesterseiclen auf ihre Festigkeit und Anfärbbarkeit. 1. Ester­
seiden, die bei der Herst. verseift u. sofort heiß getrocknet werden, erlangen eine ver­
mehrte Festigkeit, Dehnung u. Anfärbbarkeit für Baumwollfarbstoffo. 2. Acetat­
kunstseiden mit hoher Viscosität behalten diese Eig. auch nach der Verseifung mit
wss. oder alkoh. NaOH oder KOH. 3. Verseift man mit einer unzureichenden Menge
von kaust. Alkali u. einem alkal. Hilfsstoff, wie Kalk, Baryt, Atzstrontian oder dgl.,
so kann man die Estergruppen von 2 % bis zu 100% entfernen u. Färbbarkeit mit
direkten Farbstoffen u. Bügelechtheit verbessern. 4. Verseift man mit alkoh. Allcali
von nicht mehr als 2 % , so erhält man sein: feste u. substantiv gut anfärbbare Fäden;
starke Streckung dabei ist vorteilhaft. 5— 7. Prakt. Ausführung der Verseifung für
Kettspulen usw. (Ind. textile 56- 533. Nov. 1939.)
F r ie d e m a n n .
N. I. Battista, Fortschritte au f dem Gebiet der synthetischen Fasern. Viscosekunstseiden von hoher Festigkeit, hohle Fäden, Stapelfaser mit schuppiger Oberfläche,
Viscosecaseinfäden, Bänder, stichelhaarige u. knotige Fäden. Kontinuierliches Spinn­
verfahren. Verbesserungen auf dem Gebiet der Färberei. Feinstfaserige Kupferseide­
fäden, neue Farbstoffe für Acetatkunstseide. Caseinseide u. die vollsynthet. Nylonseide.
Die P-C-Faser (I. G.) u. Vinyarn, Kunstseiden auf Vinylbasis. (Canad. Text. J. 56.
Nr. 20. 31— 33. 29/9. 1939. Canada.)
'
F r ie d e m a n n .
— , Eine neue synthetische Faser. Vollsynthet. Kunstfaser der CARBIDE AND
CARBON C h e m . C o r p ., bestehend aus einem Mischpolymerisat aus Vinylchlorid u. Vinyl­
acetat mit einem Mol.-Gew. von wenigstens 15 000. Herst. u. Eigg. der neuen Kunstfaser
(A. P. 1 935 577; C . 1934. 1 . 1893, u. A. P. 2 064 565; C . 1933. II. 140). (Ind. textile 56.
490— 91. Okt. 1939.)
F r ie d e m a n n .
E.
Walter, Uber das Verhalten von Geiveben aus reiner Zellwolle bei der Weißwüsche.
(Vgl. C. 1940. I. 314.) (Fette u. Seifen 46. 587— 90. Sept. 1939. Berlin.) Neu.
J. Lebon, Methoden zur quantitativen Bestimmung von Fasern in Kunstseide ent­
haltenden Geweben. Verff., bei denen die Kunstfaser gelöst wird, so daß die Menge der
Naturfaser (Baumwolle, Leinen, Hanf) aus der Differenz zwischen Gesamtgewicht u.
Lsg.-Verlust ermittelt werden kann. 1. Lsg. mit Ca(CNS)2 vom spezif. Gewicht 1,330.
2. Lsg. mit Na-Zinkat (140 g NaOH in 210 ccm W . n. 21 g ZnO). 3. ZnCl2-Lsg. (1000 g
ZnCl2, 525 ccm W. u. 40 g ZnO, spezif. Gewicht 1,835). — Einzelheiten der Durch­
führung der Analysen im Original. (Ind. textile 56. 491— 92. 534— 35. Nov.
1939.)
F r ie d e m a n n .
B.
P. Ossanow und Je. S. Gubotenko, Zur Untersuchungsmethodik von Konden­
saten bei der Sulfitkochung von Cellulose. An Hand einer künstlichen Mischung wurde
nächst. Analysenführung ausgearbeitet: In der Probe wird das S 0 2 bzw. der gesamte
Säuregrad in bekannter Weise durch Titration mit J bzw. NaOH (Stärke bzw. Phenol­
phthalein als Indicatoren) u. aus dem Unterschied der Geh. an Essig- u. Ameisensäure
auf rechner. Wege ermittelt. Zwecks Furfurolbest. werden 10 ccm Probe mit einer
0,75%ig. Phloroglucinlsg. in 12%ig. HCl versetzt, 20 Stdn. stehen gelassen, während
30 Min. auf 85° (W.-Bad) erhitzt, abgekühlt, gefiltert, mit 100 ccm W. gewaschen,
4 Stdn. bei 98— 100° getrocknet u. gewogen. Der Probenrest wird mit Kalk neutralisiert
u. gefiltert, wobei als Rückstand die Ca-Monosulfite u. der Kalküberschuß abfallen.
Die Lsg. wird destilliert. Zwecks CH3OH-Best. werden 25 ccm Destillat mit 50 ccm
H2SO, (1: 1) u. 50 ccm einer n. K 2Cr20.-Lsg. versetzt, über Nacht stehen gelassen
(Raumtemp.), auf 500 ccm verd. u. der Bichromatüberschiiß mit MOHRschem Salz
zurücktitriert. Dabei ist der Oxydation von 1 g Furfurol durch 7,339 g K 2Cr20 ; durch
die Einführung eines Korrekturfaktors Rechnung zu tragen. Zwecks Acetonbest, werden
10 ccm Destillat mit 25 ccm n. NaOH-Lsg. u. 25 ccm einer 0,1-n. J-Lsg. versetzt,
30 Min. stehen gelassen, 26 ccm n. H2SO., zugegeben u. der J-Überschuß mit Hypo­
sulfit zurücktitriert. Die unter Umständen ins Kondensat mitgerissene Lauge wird
aus dem Unterschied im Aschegeh. der Kochsäure u. des Kondensats ermittelt. (Jleco-
1294
F a s e r - ü . S p in n s t o f f e . H o l z. P a p ie r . C e l l u l o s e u s w .
1940. I .
xHuu'iecEan IIpoMLimjieuuocTL [Holzchem. Ind.] 2. Nr. 9. 48— 52. Sept. 1939. Zentrales
Holzchem. Inst., Analyt. Labor.)
PonL .
W . K . Nisowkin und 0 . I. Ochrimenko, Konduktometrische Analyse von holz­
chemischen Produkten. II. Mitt. (I. vgl. C. 1940. I. 96.) 5 g Probe (Holzpulver) werden
mit 400 ccm W . versetzt u. im konduktometr. Meßapp. bei gleichzeitiger Umrülirung
portionsweise mit 18— 20 ccm titrierter 3-n. HCl versetzt. Der Verbrauch an Säure u.
der Ausschlag des App.-Zeigers werden registriert. Sodann gießt man die Fl. aus, füllt,
das gleiche Gefäß mit W ., taucht Rührer u. Elektroden ein u. registriert den neuen
Zeigerausschlag. Unter Zuhilfenahme entsprechender Tabellen läßt sich der Analysen­
wert unmittelbar ablesen. Das Verf. ist für Betriebe bes. gut geeignet, wo z. B. eine
rasche Überprüfungdesbekannten Verbrauchs eines bestimmten Reagenses, zwecks Kon­
trolle der Betriebsführung, notwendig ist. Seine gegenüber anderen Meßverff. erhöhte
Analysengenauigkeit wurde nachgewiesen. (jlecoxiiMU'iecKan HpoMMiujieiinocit [Holz­
chem. Ind.] 2. Nr. 10. 4— 11. Okt. 1939. Leningrad, Holzchem. Forsch.-Inst.) P o h l .
Sharples Solvents Corp., Philadelphia, Pa., übert. von: Charles A . Thomas,
Dayton, O., V. St. A., Netz-, Wasch- und Emulgiermittel sind die Sulfonsäuren (oder
deren Salze) von Polyarylverbb. von Paraffin-KW-stoffen mit 8— 20 C-Atomen. —
Das aus chloriertem Pennsylvaniaöl bei Ivp.22 130— 150° abdest. Dichlordecan wird
mit Bzl. in Ggw. von gepulvertem A1C1, unter Druck kondensiert. Das gereinigte
blaßgelbe ölige Diphenyldecan hat Kp.6 210— 240° u. D. 0,965. Durch Sulfonierung
mit 150°/o H2S 04 (98%) bei 20— 30° erhält man die Phenyldccylbcnzolsulfonsäurc,
entsprechend die Naphthyldodecylnaphthalijmdfonsäure u. eine aus Octadecan u.
Anthracen erhaltene Sulfonsäure, die mit NaOH in die Na-Salze überführt werden.
(A. P. 2180 314 vom 18/5. 1939, ausg. 14/11. 1939.)
MÖLLERING.
Walter Gamer, Menston-in-Wharfedalc, England, Schmalzmittel. Man ver­
wendet hierfür Ester aus höheren Alkoholen mit weniger als 3 OH-Gruppen (I) u.
höhermol. ungesätt. Fettsäure, wie Öl- oder Ricinolsäure, die polymerisiert u. bzw.
oder oxydiert sind. Als I kommen in Betracht Ilexyl-, Lauryl-, Cetylalkohol, Chole­
sterin, Methylcyclohexanol, Äthylenglykol. Bes. geeignet ist das oxydierte u. gering
polymerisierte Methylcydohexanolaleai. Die Ester sind durch Reinigungsbäder, z. B.
Seifcnlsgg., leicht emulgierbar. (A. P. 2164 237 vom 16/7. 1937, ausg. 27/6. 1939.
E. Prior. 21/1. 1936.)
“
SCHWECHTEN.
Imperial Chemical Industries, London, übert. von: Albert Aubrey Houghton,
Saltcoats, und James Craik, Stevenston, Appretieren von Textilien. Ein wenig sub­
stituiertes u. wasserunlösl. Cellulosederiv., wie z. B. Glykolcellulose, wird in konz.
Ätzalkalien bei Tempp. zwischen 0 u. — 5° gelöst, in diesem Zustande, eventuell unter
Zusatz von Pigmenten, auf das Textilgut aufgetragen u. dort durch allmählichen Zusatz
von W ., verd. Säuren oder wasserlös], organ. Fll. in gallertartigem Zustande wieder
nusgefällt. Darauf wird gewaschen, getrocknet u. gedämpft, so daß der fertig appretierte
Stoff schließlich um 35 % seines ursprünglichen Gewichts zugenommen hat. (E. P.
503424 vom 5/10. 1937, ausg. 4/5. 1939.)
K a lix .
Sven Helge Svensson und Sven Waldemar Johansson, Boras, Schweden,
Appretieren von Strichvaren. Das Material wird in Richtungen diagonal zur Lauf­
richtung der Maschen auf den Kreuzungen der Fäden streifenweise mit Lsgg. von
unauswaschbaren synthet. oder natürlichen Harzen bedruckt. Dadurch soll die Ent­
stehung von ,,Laufmaschen“ verhindert werden. (E. P. 506244 vom 13/9. 1938, ausg.
22/6. 1939. Schwed. Prior. 14/9. 1937.)
K a lix .
Tootal Broadhurst Lee Co. Ltd., Harry Corteen und Frederick Charles W ood.
Manchester, England, Veredeln von Textilgut. Dasselbe wird mit Hilfe höhermolekularer
quartärer Ammoniumverbb. hydrophobiert, danach mit oder ohne Spannung der Einw.
von nicht sauren QueUmitteln unterworfen u. gegebenenfalls durch Ausrüsten mit harz­
artigen Eondensaiionsprodd. noch knitterfest gemacht. Durch die Quellmittelnach­
behandlung wird in oben gekennzeichneter Weise hydrophobiertes Textilgut in seiner
Festigkeit verbessert. (E. P. 506 783 vom 27/8. 1937, ausg. 29/6. 1939. F. P. 842580
vom 25/8. 1938, ausg. 14/6. 1939. E. Prior. 27/8. 1937.)
R, H e r b s t .
Celanese Corp. oi America, Delaware, übert. von: Herbert Platt, Cumberland,
Md., V. St. A., Konfektionieren von Wirkwaren. Um lockere Maschen u. die ursprüng­
liche Maschenweite beim Gebrauch, bes. beim Waschen, zu erhalten, werden Wirk­
waren aus Fäden aus organ. CeUuloseestern 2— 15 Min. lang bei 98° unter Streckung
in einem Bad behandelt, das 5— 20 g Seife im Liter enthält. Das Material wird bis
zur Trocknung in gestrecktem Zustande gehalten. Bei jeder Art nasser Nachbehandlung,
bes. bei noch darauffolgendem Färben, tritt keinerlei Verringerung der Maschenweitc
ein. Enthält das Färbebad sehon eine Seifenmenge. wie oben angegeben, so kann die
1940. I .
H xvn,. F a s e r - d . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e e . C e l l ü l o s e u s w .
1295
Behandlung zugleich mit dem Färben erfolgen. (A. P. 2 158147 vom 12/10. 193-5,
ausg. 16/5. 1939.)
K a lix .
Socony-Vacuum Oil Co., Inc., New York, N. Y ., übert. von: Ronald A . Baker,
Los Angeles, Cal., V. St. A., Erhöhung der Verwendungsdauer von Zellen, Wagendecken.
Markisen und Fischernelzen. Man behandelt das Gut in einem auf folgende Weise
hergestellten Bad. Man löst 4,58 (Teile) ZnSOt + 7 JLß in etwa 76,37 NH f t I I (15%ig),
das 10 A . enthält. Hierzu gibt man 8,95 Naphthensäuren (SZ. 190) u. zweckmäßig
0,1— 0,3 eines Netzmittels, z. B. Laurinalkoholsulfonat. Man verd. nun soweit mit
W., daß das Gemisch 0,25— 0,5% Metall enthält. An Stelle des ZnS04 sind andere
lösl. Zn- oder Cu-Salze verwendbar. Das mit der Badfl. getränkte Gut wird von der
überschüssigen Fl. befreit u. dann gut getrocknet. Die in dem Gut enthaltenen lösl.
Salze können durch Auswaschen entfernt werden. (A. P. 2157 727 vom 24/9. 1938,
»usg. 9/5. 1939.)
S ch W e ch te n .
J. Carlin, Maitland, Südafrikanische Union, Behandlung von Jutefäden und der­
gleichen sowie hieraus hergestelllen Erzeugnissen. Der Faden wird mit Kautschuklatex
bekleidet u. der Latex nach partieller Trocknung mit einem Vulkanisationsmittel in
der Kälte oder mit einem Koagulierungsmittel behandelt. (Belg. P. 433 518 vom
28/3. 1939, Auszug veröff. 21/11. 1939. E. Prior. 29/3. 1938.)
D o n le .
Societä Italiana Pirelli Anonima, Mailand, Gummierte Textilien. Um dem
gummierten Gewebe das Aussehen der natürlichen Oberfläche der verwendeten Stoffart,
z. B. Seide oder Kunstseide, zu verleihen, wird die Gummierung in zwei verschied,
gefärbten Schichten aufgetragen, wobei die untere Schicht dieselbe Farbe wie das
Gewebe besitzt u. die obere einen davon möglichst verschied. Farbton, z. B. die
Komplementärfarbe. Weitere Variationsmöglichkeiten bestehen in der Anwendung
verschied. Dicke der Schichten u. unterschiedlicher Konzz. der in ihnen enthaltenen
Pigmente. (It. P. 364 682 vom 3/8. 1938.)
K a lix .
Soc. An. des Pneumatiques Dunlop, Frankreich, Undurchlässige Gewebe. Eine
Stoffbahn wird zunächst in bekannter Weise der Länge nach in unterbrochenen Flächen
mit einer Kautschukschicht versehen. Dieses Verf. wird nun in der Weise wiederholt,
daß eine Kautschukschicht streifenweise über die ganze Länge aufgebracht wird.
Auf diese Weise wird die Stoffbahn teilweise mit einer einfachen Kautschukauflage
u. teilweise mit einer doppelten, also verstärkten Kautschukschicht versehen. Das
Verf. eignet sich bes. zur Herst. von solchen gummierten Geweben, die im Gebrauch
an einzelnen Stellen einer verstärkten Abnutzung unterliegen, wie Schürzen oder
Gummiunterlagen. (F. P. 842 569 vom 25/8. 1938, ausg. 14/6. 1939. E. Priorr. 25/8.
1937 u. 27/7. 1938.)
Schw echten .
Imperial Chemical Industries Ltd., London (Erfinder: J. G. Evans und
A . Renfrew), Herstellung geschichteter Stoffe. Man überzieht Textilien oder auch feste
Stoffe mit einer oder mehreren Lagen von hochpolymeren Prodd. aus Äthylen, zwischen
denen wiederum Textilien eingelagert sein können, u. behandelt das Gut dann bei er­
höhter Temp. (100— 500°) u. erhöhtem Druck (500 at). Z. B. überzieht man ein Baumwollgewebe mit dem Polymerisat u. behandelt es bei etwa 250° unter Druck. Die aufgepreßte Schicht löst sich auch beim Waschen nicht ab, während das Gewebe ge­
schmeidig geblieben ist. Aus Baumwollgewebe u. Spaltleder kann man einen dichten
u. haltbaren Lederersatz hersteilen. Ferner kann man Baumwollgewebe mit einer
0,1 mm starken Schicht von Äthylenpolymeren mit einer 0,025 mm starken Al-Folie
bei etwa 140— 150° unlösl. verbinden. (Schwed. P. 96 585 vom 25/8. 1938, ausg.
22/8. 1939. E. Priorr. 26/8. u. 16/9. 1937.)
J. S c h m i d t .
E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Martin Eli Cupery, Wilmington,
Del., V. St. A., Feuerfestmachen von ceUulosehaltigem Gut, wie Papier, Filme aus regene­
rierter Cellulose oder Baumwollgewebe. Man imprägniert das Gut mit einer Lsg. eines
Umsetzungsprod. (I) aus P 20 5 mit wasserfreiem fl. NH S u. trocknet anschließend.
Das I soll in einer Menge von 5— 15% auf dem zu behandelndem Gut vorhanden sein.
Das I wird hergestellt durch Zugabe von P;>05 zu überschüssigem wasserfreiem fl.
NH3, Verdampfen des überschüssigen NH- u. Lösen des I in Wasser. Falls die hierbei
erhaltene Lsg. sauer ist, wird mit NHS neutralisiert. (A. P. 2163 085 vom 15/9. 1938,
ausg. 20/6. 1939.)
S ch w ech ten .
Bayerische Stickstoff-W erke Akt.-Ges., Berlin, Chlorieren von Destillationsrückständen. von Fetten od-er Mineralölen. Man chloriert bei Tempp. über 100° mit
Cl2, bis höchstens 10% CI aufgenommen sind. Das Rk.-Prod. wird zum Imprägnieren
von Geweben u. Papier verwendet. (D. R. P. 684419 Kl. 12 o vom 28/10. 1933, ausg.
28/11.1939.)
J- S c h m i d t .
Celluloid Corp., übert- von: R oy Stafford Ritchie, Newark, N. J., V. St. A.,
Yersteifungsmntcrial. Man imprägniert eine Unterlage, z. B. Gewebe, Filz. Leder,
1296
H Iv m . F a s e r - ü . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e u s w .
19 40. I.
Papier, mit der Lsg. eines Cellulosederiv. (Cellulosenitrat, -acetat, -äther) in einem
niedrigsd. Lösungsm., n. fällt das Cellulosederiv. durch Einw. heißer Dämpfe eines
Fällungsmittels, z . B. W.-Dampf. (A. P. 2173 861 vom 5/5.1936, ausg. 26/9.
1939.)
Fabel.
Celluloid Corp., übert. von: Em est Schweizer, East Orange, N .J ., Y. St; A.,
Versteifungsmaterial. Man imprägniert eine Unterlage, z. B. Gewebe, Filz, Leder,
Papier, mit einer Fl., enthaltend ein Cellulosederiv. (Cellulosenitrat, -acetat, -äther),
ein flüchtiges Lösungsm. u. W ., u. läßt W.-Dampf auf die imprägnierte Folio einwirken,
wobei das Lösungsm. zum größten Teil verdampft u. das Cellulosederiv. auf der Unter­
lage ausfällt. Das Verf. wird unter Luftabschluß durchgeführt. Vorrichtung. (A. P.
2 1 7 4 1 7 0 vom 5/5. 1936, ausg. 26/9. 1939.)
F a b e l.
B em t Ingvaldsen, Drammen, Norwegen, Stoff fü r Roll- und Zuggardinen. Um
Stoffe für diese Zwecko undurchsichtig zu machen, überzieht man sie mit einer dünnen
Schicht Al. Das Al wird entweder als Folio aufgebracht oder auch aufgespritzt. (N. P.
61107 vom 2/9. 1936, ausg. 10/7. 1939.)
J. S c h m i d t .
E.
A . Lie, Osla, Fillerplatte für die Herst. von Holzschliff, Zellstoff u. Papier
bestehend aus Al oder Al-Legierungen, die anod. mit A120 3 oder Al(OH)3 überzogen
sind. (Schwed. P. 96 220 vom 4/11. 1935, ausg. 11/7. 1939. N. Prior. 10/11.
1934.)
I.
J. S c h m id t .
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von mit einem
Pigment Überzug versehenem Papier oder Karton unter Verwendung einer Pigment­
suspension, die eine was. Lsg. des Kondensationsprod. von alkylierler Alkalicellvlose
mit Monochloressigsäure, gegebenenfalls zusammen mit Stärke-, Casein- oder Gclatinebindemitteln, enthält. — 2500 (Teile) Titanweiß, enthaltend 9 0% T i02 u. 10% BaSOj,
u. 250 Talk werden mit W. angerührt. Die, erhaltene Paste wird versetzt mit 100 Teilen
eines Gemisches von Montansäure u. ihrem Na-Salz u. mit 150— 300 des in W . gelösten
Kondensationsprod. von methylierter Alkalicellulose u. Monochloressigsäure. Nach
Zugabe von W. bis zur gewünschten Viscosität werden unter kräftigem Rühren 20 Teile
A12(S04)3, in W. gelöst, u. 30 Kartoffelmehlkleister beigegeben. Diese M. wird in
üblicher Weise mittels einer Bürstenstreichmaschine auf die Papierbahn aufgestrichen.
Vgl. D. R. P. 677 379; C. 1939- ir. 2995. (F. P. 843 267 vom 10/9. 1938, ausg. 28/6.
1939. D. Prior. 7/10. 1937.)
M. F. MÜLLER.
Reynolds Mfg. Co., Holyoke, übert, von: W ellington G. Reynolds, South
Hadley Falls, Mass., V. St. A., Herstellung von Schreibpapier mit einer stark kalanderten,
aber nicht glänzenden Oberfläche. Man verwendet etwa 20 % Sodapapierstoff, 60% ge­
bleichten u. 20% nicht gebleichten Sulfitpapierstoff, denen man etwa % Unze American
Blue u. etwa 6% Unzen Paper Yellow C. H. auf je 1700 Pfund Papierstoff zusetzt.
(A. P. 2174 095 vom 21/4. 1938, ausg. 26/9. 1939.)
M . F. M ü l l e r .
K . A . W einow, USSR, Bleichen von Holzcellulose. Das Bleichen erfolgt mit einer
Alkalihvpochloritlsg. bei 70— 95°. (Russ. P. 55 014 vom 8/10. 1937. ausg. 30/6.
1939.) '
R ic h t e r .
Metallgesellschaft Akt.-Ges., Frankfurt a. M.. Gewinnung von Zellstoff aus
Zuckerrohr, Stroh, Reisstroh, Bambus, Papyrus u. Agaven durch Kochen mit W.
unter einem Druck von etwa 250 at u. bei Tempp. bis zu 140°. (It. P. 364943 vom
21/7. 1938.)
M . F. MÜLLER.
Federcanapa Federazione Nazionale dei Consorzi per la Difesa della Canapicoltura, Rom, und Ido Mutti und Ilario Fazzioli, Tresigallo, Ferrara, Italien, Ge­
winnung von Zellstofffü r die KunstseuknherStellung. Das Ausgangsmaterial wird zunächst
mit einer Bisulfitlsg., z. B. mit einer Ca-Bisulfitlsg. etwa 8 Stdn. lang bei 120— 140°.
gekocht. Darauf wird das Material zerfasert, mit einer l% ig . NaOH in einem Auto­
klaven bei 110— 120° nachgekocht, mit Cl2 u. Hvpochloritlsg. nachgebleicht u. schließlich
mit SOa nachbehandelt. Dabei entsteht eine Cellulose von großer Reinheit. (It. P366108 vom 22/9. 1938.)
M. F. M ü l l e k .
S. Svensson, Krokom, Schweden, Abscheiden von Cymol und anderen leichten
Flüssigkeiten aus (len Dämpfen der Sulfitcdluloseherstellung. Man zerlegt die von einem
oder mehreren Zellstoffkochem kommenden Gase u. Fll. in einem Abscheider bei über
90° u. über 3 at in leichte u. schwere Fll., die getrennt abgezogen werden. (Schwed. P96289 vom 14/11. 1936, ausg. 18/7. 1939.)
J. S c h m i d t .
Celanese Corp. of America, Del., übert. von: Herbert E. Martin, Cumberland,
Md., V. St. A., Entfernung von Schwefel und labilen organischen Schwefelverbindungen
aus Essigsäureanhydrid und anderen niedermolekularen aliphatischen Säureanhydriden
durch Einw. von Ca-Hypochlorit in Ggw. von Metallaeetaten, z. B. Na-Acetat. —
1500 ccm (1650 g) Essigsäureanhydrid, erhalten aus der wiedergewonnenen Säure von
der AcetylceUuloseherst., werden mit 6,6 g Ca(OCI)2 (68% reaktionsfähiges Cl2) ge-
1940. I .
H ITIU. F a s e e - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e d s w .
12 97
mischt, 15— 20 Min. lang verrührt u. über Nacht stehen gelassen. Die Fl. wird in einen
Dest.-App. gegeben u. nach Zusatz von 25 g schwefelfreiem Na-Acetat zum Sieden
gebracht. Das gereinigte Anhydrid wird unter Vakuum destilliert. (A. P. 2 1 7 0 972
vom 24/12. 1936, ausg. 29/8. 1939.)
M. F. MÜLLER.
British Celanese Ltd., übert. von: Ralph James Mann und Albert Mellor,
Spondon b. Derby, England, Kreppen von Geweben aus Viscosefasern. Gewebe, die ganz
oder zum Teil aus verzwirnten Fäden von Viscose bestehen, werden bei gewöhnlicher
Temp. 5— 10 Min. lang einer schrumpfenden Behandlung mit einer 4— 10%ig., vorzugs­
weise 6%ig. Lsg. von KOH oder Na OH unterworfen. An die Stelle der Ätzalkalien können
auch starke organ. Basen, wie Mono- u. Dimethylamin, Mono-, Di- u. Triäthylamin,
Äthylendiamin u. quarternäre Ammoniumbasen treten. Statt der obengenannten Konzz.
kann man auch geringere anwenden u. die Behandlung dafür bei höherer Temp. vor­
nehmen. Zweckmäßig werden die Gewebe einer Vor- u. Nachbehandlung mit heißer
Seifenlsg. unterworfen. (E. P. 503 8 4 8 vom 14/10. 1937, ausg. 11/5. 1939.) K a l i x .
British Celanese Ltd., übert. von: Donald Finlayson, Emest Leslie Greenwood
und Thomas Pride Dee, Spondon b. Derby, England, Kreppen von Geweben aus Celluloseeslerfasem. Die Gewebe werden mit 1ji— 1% 'ß- wss. Lsgg. von Verseifungs- u. Weich­
machungsmitteln für die betreffenden Ester gekocht. Als Verseifungsmittel für Cellu­
loseacetat werden bes. p-Toluolsulfonamid, Diäthylenglykol, Na2C03, Na3P04, Na2Si03
u. ähnliche Stoffe empfohlen. Es können auch Verbb. verwendet werden, die gleich­
zeitig verseifend u. als Weichmacher wirken, wie z. B. Methylamin, Äthylamin, Benzyl­
amin u. Äthylendiamin. Von Vorteil für die gewünschte Wrkg. ist es, wenn die Fäden
von Kette u. Schuß verschied, stark verzwirnt sind. (E. P. 503 912 vom 12/10. 1937,
ausg. 11/5. 1939.)
Ka l i x .
Henry Dreyfus, London, Bügelfeste Mattierung von Celluloseacetat. Kunstseide
aus acetonlösl. Celluloseacetat wird vielfach in der Weise mattiert, daß man sie in
heißer Seifenlsg. etwa 1/2 Stde. lang kocht. Die so erzeugte Mattierung ist jedoch
nicht bügelfest. Erfindungsgemäß werden nun auf diese Weise behandelte Filme,
Folien oder Fäden von Celluloseacetat einer erneuten Veresterung mit Essigsäure­
anhydrid unterworfen, das man als verd. Lsg. in KW-stoffen oder chlorierten K W stoffen anwendet. Es kommen hierfür z. B. Bzl., Toluol, Xylol,. CC14 usw. in Frage.
Die Menge des Verdünnungsmittels beträgt das Zehnfache der Menge des Estigiäureanhydrids. Die Behandlung erfolgt 1/ t— 1 Stde. lang bei 20— 25°. Zweckmäßig werden
Katalysatoren wie FeCl3 oder SnCl2 zugesetzt, ln gleicher Weise kann mattiertes
Material aus Cellulosepropionat mit Propionsäureanhydrid behandelt werden. (A. P.
2 1 5 9 013 vom 28/3. 1936, ausg. 23/5. 1939. E. Prior. 9/4. 1935.)
K a l ix .
James Arthur Wainwright und John Allan, Spondon, Gemusterte Gewebe. Man
behandelt aus organ. Cellulosederivv., z. B. aus Celluloseacetat, bestehende Gewebe
oder Mischgewebe mit Baumwolle, Wolle oder Seide, deren Fäden teilweise mit einer
wasserunlösl., filmbildende Stoffe (I) enthaltenden Reserve versehen sind, mit Lsgg.
von Schrumpfmitteln (II). Als I kommen in Frage Chlorkautschuk, Polyvinylverbb.,
z. B. Polyvinylacetat, Polystyrol, Polyacrylverbb., Cellulosenitrat u. -acetat sowie Benzyl­
cellulose. Die I werden vorzugsweise in Form ihrer Lsgg. in organ. Lösungsmitteln,
z. B. B d ., Toluol, CClt, Monochlomaphthalin, angewandt. Die I können ferner zusammen
mit Pigmenten u. Weichmachern aufgebracht werden. Eine geeignete Lsg. besteht
aus 100 (Teilen) Celluloseacetat, 350 Aceton, 150 Äthyllactat, 200 Methylalkohol,
185 Xylol u. 15 Benzylalkohol. Als II sind verwendbar ZnCl2, Essigsäure, Aceton
u. Dioxan. Bes. eignet sich eine NHj-Thiocyanatlsg.von etwa
10— 12° B6. (E. P.
5 0 2 877 vom 27/9. 1937, ausg. 20/4. 1939.)
S ch w ech ten .
Kurt Bratring, Berlin, und International Containers Ltd., London, Herstellung
von Hohlkörpern nach dem Tauchverfahren. Man taucht Formkerne in eine Lsg. von
z. B. Celluloseacetat in Aceton, deren Temp. (z. B. 35°) höher ist als die Temp. in der
Umgebung ihrer Oberfläche (z. B. 25°), so daß die erhaltenen Überzüge ihre Lösungs­
mittel in einer Umgebung abgeben, deren Temp. unterhalb der Eigentemp. liegt. Die
Formkörper gelangen dann in Kammern von steigender Temp., von denen die erst«
z. B. 35 oder 30° u. die nächste 40— 50° aufweist. (It. P. 367024 vom 8/10. 1938.
D. Prior. 18/6. 1938.)
Fabel.
Arminio Geiger, Frascati (Rom), Schutzschirme und Vorhänge aus Acetylcellulose
zum Schutz gegen schädliche Strahlung. Man verleibt Folien aus Acetylcellulose
während der Herst. oder nach Fertigstellung färbende Substanzen, wie Alizaringelb,
Sudan I, Natriumpikrat, ein, die bestimmte Strahlungen absorbieren. Die gefärbten
Folien bilden Bestandteile von Schutzschirmen,Vorhängen u.Verkleidungen. (It. P.
364826 vom 20/8. 1938.)
Fabel.
X X H . 1.
84
1298
H XTm. F a s e r - d . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l ü l o s e u s w .
1940. I.
E.
I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Frederick M. Meigs, Wilmington
Del., V. St. A., Weichmachungsmittel fü r Cellulosehydratfolien, bestehend aus Carbaminaäureestern oder Carbonsäureestem, die eine Äthergruppe enthalten, hoch sd., in W.
lösl. B ind u. nur beschränkte Hygroskopizität zeigen. Diese Weichmacher verleihen
den Filmen aus regenerierter Cellulose erhöhte Beständigkeit gegenüber Längen­
änderungen infolge Feuchtigkeitsschwankungen. — Beispiele: Diäthylenglykoldiäthoxyacetat, Diäthylenglykoldimethoxyacetat, Diäthoxyäthyldiglykolat, Dibutoxyäthyldiglykolat,
Glycerintrimethoxyacetat, Butoxyäthylcarbamal, Butoxyäthoxyälhylcarbamat, Äthoxyäthoxyäthylcarbamat. (A. PP. 2 1 7 0 828 u. 2 1 7 0 829 vom 4/1. 1936, ausg. 29/8.
1939.)
Fabel.
Soc. „Bhodiacita“ , Paris, Herstellung von Filmen, Fäden und anderen Gebilden
aus Celluloseestem. Man löst einen Celluloseester (I) u. 4— 20% Gelatine (II), berechnet
auf I, in einem gemeinsamen Lösungsm., z. B. Essigsäure, u. verspinnt trocken oder naß.
In letzterem Falle enthält das Fällbad zweckmäßig Formaldehyd. Die erhaltenen Ge­
bilde aus I u. II lassen sich mit sauren u. direkten Farbstoffen anfärben. (Schwz. P.
204 209 vom 7/7. 1938, ausg. 1/7. 1939. E. Priorr. 8/7. 1937 u. 20/4. 1938.) F a b e l .
Clyde Scott, East Orange, N. J., V. St. A., Herstellen von gegossenen Filmen. Die
vorausberechnete Gießlsg. wird über eine Gießfläche gleichmäßig ausgebreitet, die mit
Mitteln versehen ist, um die Gießlsg. an den Kanten am Schrumpfen zu hindern. Diese
Maßnahme wird auch während der Verdampfung des Lösungsm. beibehalten, um den
Film während u. nach seiner Herst. unter Spannung u. gegen die Gießfläche zu halten,
worauf der Film von ihr abgezogen wird. (A. P. 2 1 5 0 250 vom 25/7. 1935, ausg.
14/3. 1939.)
S o h l it t .
Clyde Scott, East Orange, N. J., V. St. A., Herstellen von mehrschichtigen Folien.
Man bringt einen Film aus regenerierter Cellulose, der mit einem thermoplast. Kunst­
harzüberzug, z. B. polymerisiertem Vinylacetat, versehen ist, mit einer Folie aus Papier,
Metall oder dgl. durch 2-Walzendruck (eine geheizte hohle Stahlwalze u. eine Walze
aus Hartkautschuk) zusammen. (A. P. 2 1 7 1 2 5 9 vom 15/4.1933, ausg. 29/8.
1939.)
S c h l it t .
Igino Bolognesi, Bergamo, Italien, Herstellung von Kapseln, Filmen, Röhren aus
regenerierter Cellulose nach dem Mehrschichten-Tauehverfahren. Man bringt den Form­
kern in eine übliche Viscose, koaguliert oberflächlich in einem Bad von hohem Salzgeh.
u. niedrigem Säuregeh., wäscht die schwach gehärtete Oberfläche mit alkal. W. u.
wiederholt das Verf. bis zur gewünschten Schichtdicke. In einem stärker sauren Bad
werden alle Schichten zu Ende koaguliert u. die Formkörper mit Lsgg. aus ZnC's oder
MpC'j weichgemacht. (It. P. 367469 vom 12/10.1938. Zus. zu It. P. 361154; C.
1939. II. 772.)
Fabel.
Giuseppe Personeni, Bergamo, Verfahren zum Stempeln von Gebilden aus regene­
rierter Cellulose, z. B. Kapseln. Die Kapsel wird in ein Färbebad gebracht u. nach
dem Aufbringen der zum Stempeln dienenden bes. Vorr. mit einem entfärbenden Bad
behandelt. Die Buchstaben oder Zeichnungen bleiben an den Berührungsstellen des
Stempels mit der Kapsel dem Einfl. des entfärbenden Bades entzogen. (It. P. 365 407
vom 8/9.1938.)
F abel.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Vierling,
Ludwigshafen a. Rh., und Karl Eichstädt, Mannheim), Herstellung von Bodenbelagstoffen gemäß dem Hauptpatent, dad. gek., daß man Linoxyn u. bzwT. oder Polyvinylverbb. mitverwendet. — 25 (Teile) eines Mischpolymerisates aus Äthylvinyläther u.
Diäthylenglykoldivinyläther werden mit 5 eines zähen, kautschukartigen Kondensates
aus Adipinsäure u. Trimethylolpropan gründlich vermischt. Durch Zusatz von 20 Kork-,
20 Holzmehl, 10 Schwerspat u. 5 Eisenrot u. Verarbeiten bei 80° erhält man eine auf
Jutebahnen aufkalandricrbare Masse. (D. R. P. 682 016 Kl. 81 vom 16/12.1937,
ausg. 6/10. 1939. Zus. zu D. R. P. 679472; C. 1940. I. 158.)
M ö l l e r in o .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Vierling,
Ludwigshafen a. Rh.), Herstellung von Bodenbelagstoffen gemäß dem Hauptpatent,
dad. gek., daß man als Bindemittel Kondensationsprodd. aus alkylierten Adipinsäuren
u. mehrwertigen Alkoholen bzw. auch Trimethyloläthan bzw. -propan (I) verwendet.
— Ein aus 100 (Teilen) Methyladipinsäure u. 67 I bei 180° erhaltenes Kondensat von
zäher, gummiartiger Beschaffenheit wird wie im Beispiel 1 des Hauptpatentes zu einem
Belagstoff verarbeitet. ( D R P. 68? 017 Kl. 8 1 vom 30/12. 1937, ausg. 6/10. 1939.
Zus. zu D. R. P. 679472; C. 1940. I. 158.)
M ö l l e r in o .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Vierling,
Ludwigshafen a. Rh.), Herstellung von Bodenbelagstoffen. Das Verf. des Hauptpatents
wird dahin abgeändert, daß man als Bindemittel Kondensationsprodd. aus Adipin­
säure (oder alkylierter Adipinsäure), anderen mehrbas. Carbonsäuren (wie Bernstein-,
1940. I.
H XIX. B r e n n s t o f f e .
E rdöl.
M in e r a l ö l e .
1299
Malein-, Fumar-, Sebaein- oder Phthalsäure) u. mehrwertigen Alkoholen (wie Trimethyloläthan oder -propan) verwendet. (D. R. P. 683 0?4 KJ. 8 1 vom 30/12. 1937,
auEg. 27/10. 1939. Zus. zu D. R. P. 679472; C. 1940. I. 158.)
MÖLLERING.
Aristide Becchis und Mario Becchis, Turin, Italien, Bodenbelag. Geeignete
Stoffe, wie Linoleum, Balata, Papiere, Leder usw. werden auf der Rückseite mit einer
Bitumenemulsion (wie Aristogeno, Flintkote oder Arima), Asphaltemulsion oder Harz­
emulsion u. einer darüber angeordneten Deck- oder Schutzschicht aus Cellophan,
Papier oder dgl. versehen. Durch Wärme oder Druckbehandlung wird der Belagstoff
mit der Unterlage verbunden. (It. P. 367 659 vom 20/10. 1938.)
M ö l l e r in g .
Alfons Hillbrand, Pcrnau bei Wels, Oberdonau, Bestimmung des Fasergeh alles eines
Faserbreies, wie einer Aufschlämmung von Holz-, Zellstoff oder dgl. in W ., dad. gek.,
daß 1. ein Rohr (Meßrohr) bestimmten lichten Querschnittes mit einem offenen Ende
voran eine bestimmte Zeit lang u. mit bestimmter Geschwindigkeit durch den zu
messenden Faserbrei bewegt wird, so daß der Brei in das Rohr eindringt u. im Rohr ver­
bleibt, wobei der Rohrquerschnitt u. die Art des Einführens des Rohres in den Faserbrei
derart gewählt werden, daß die Tiefe des Eindringens des Faserbreies in das Rohr das
Maß für den Fasergeh. darstellt; — 2. das Rohr mit bestimmter Geschwindigkeit u. bis
zu einer bestimmten Tiefe senkrecht in den Faserbrei eingetaucht, hierauf an seinem
unteren Ende geschlossen u. zwecks Messung der eingedrungenen Breimenge hoch­
gezogen wird. —- Zeichnung. (D. R. P. [Zweigstelle Österreich] 157 367 Kl. 42 n vom
1/6. 1937, ausg. 10/11. 1939.)
M . F. M ü l l e r .
Lnigi Rinoldi, Analisi delle fibre tessili qualitativa e quantitativa. Roma-Biella: Elsa, Edit.
l a n i e r a b o c . a n . 1940. ( 8 8 S.) 8 ° . L. 10.
X IX . Brennstoffe. Erdöl. M ineralöle.
R. R . Galle und A . G. Nikolaiew, Zur Frage der Bestimmung von Konslitulionsgruppen in Huminsäuren. H. (I. vgl. C. 1938. I. 220.) Methylierungen von Huminsänrepräpp. aus drei verschied. Braunkohlesorten (Xvlitkohle, kompakte, halb­
glänzende Kohle u. Fusitkohle) wurden durchgeführt u. untersucht. Durch die Methy­
lierung mit Methanol in Ggw. von HCl wurden keine quantitativen Ergebnisse erzielt.
Bei der Methylierung mit Dimethylsulfat konnte der Gesamtgeh. an Oxygruppen
in Huminsäuren ermittelt werden, wobei auf eine vollständige Verseifung geachtet
werden mußte. Den besten Einblick in die Sauerstoffbindungen der Huminsäuren
gestattet die Methylierung mit Diazomethan, wobei Carboxylgruppen u. Phenolhydroxyle ermittelt werden, u. nachträgliche Behandlung mit Dimethylsulfat, welches
die Best. von neutralen, mit Diazomethan nicht reagierenden Oxygruppen gestattet.
(/Kypnaj IlpiiKJiaanoH Xu m ih i [J. China, appl.] 12. 923— 33. 1939. Moskau, Inst,
für natürl. Brennstoffe.)
T o lk m itt.
F.
Hauser, Optische Grundlagen und Methoden der Bravnkohlenmikrcskcpte. Ent­
stehung des mkr. Bildes. Beleuchtung des mkr. Objektes. Übersicht über den gegen­
wärtigen Stand von Wissenschaft u. Technik. (Braunkohle 38. 783— 89. 16/12. 1939.
Jena.)
SCHUSTER.
Kegel und Hanel, Neuere Erkenntnisse über die Explosionsgefahren in Braun­
kohlenbrikettfabriken und ähnlichen Tagesanlagen. (Z. Berg-, Hütten- u. Salintnwes.
dtsch. Reich 87. 212— 15. Okt. 1939. Freilerg i. Sa.)
SCHICKE.
H. P. Greenwald, Die Explosionsfähigkeit von Kohlenstaub. Die beiden vom
B u r e a u o f M i n e s in V. S t. A. u. vom M i n e s R e s e a r c h B o a r d in England aus-,
gearbeiteten Methoden zur Best. der Explosionsfähigkeit von Kohlenstaub ergeben
verschied. Ergebnisse. Es wurden daher die einzelnen Vers.-Bedingungen eingehend
nachgeprüft. Hierbei ergab sich, daß neben Korngröße, Zus. u. Menge des Kohlen­
staubes u. Geh. an brennbaren Bestandteilen in der Luft auch die Stärke der Zündvng,
die Anordnung des Kohlenstaubes u. der Querschnitt des Vers.-Rohres von Bedev ti ng
sind. (Colliery Guard. J. Coal IronTrades 159. 905— 08. 21/12. 1939. Bureau of Mines,
Central Experiment Station, Experimental Coal Mine Section.)
J. S c h m i d t .
C.
H . Noton, Die handelsübliche Entstaubung von Koks. II. Überblick über die
amerikanische und europäische Anwendung. (I. vgl. C. 1939. II. 2488.) Techn. Durch­
führung der Koksentstaubung durch Übersprengen mit CaCl£-LFg. oder mit Ölert bzw.
Ölemulsionen. Betriebserfahrungen in Amerika u. Europa. (Gas Wld. 111. 242— 43.
30/9. 1939.)
W it t .
I. Micbailow, Entwässerung von Torfteer. Die Abscheidung des W . durch ein­
faches Stehen bei 70— 75° führt innerhalb 12 Stdn. zu einer Entwässerung, die unter
2 % W.-Geh. liegt. Die Entwässerung mit NaCl oder Na2S04 bewirkt das gleiche
84*
1300
H ^ . B ren n stoffe.
E rdöl.
M in e r a l ö l e .
1940. I.
Ergebnis in einer 2— 2,5 mal kürzeren Zeit. Die Menge des Entwässerungsmittels be­
läuft sich auf 2— 3 % des Teeres. (Top*iiiryio IIn^ycTpuio, 3a [Torfind.] 1939. Nr. 9.
29— 31. Sept.)
K ir s c h te n .
Shingo Andö und Toshisuke Ushiba, Hochdruckhydrierung von Tieftemperaturteer.
IX . Vergleich von Fraktionen von Tieftemperaturteer. (VIII. vgl. C. 1939. II. 3653.)
Vergleichende Hydrierungen von 4 Fraktionen (Kp. 240— 245, 270— 275, 300— 305 u.
330— 335°). Die Ausbeute an leichten KW-stoffen war bei den niedrigsd. größer als
bei den höhersd. Fraktionen. Der Aromatengeh. der Benzine verlief in gleicher Weise.
(J. S o c . ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 41. 390 B— 391 B. Nov. 1938. Saitama
Kawagichi, Japan, Imp. Fuel Res. Inst, [nach engl. Ausz. ref.].)
J. S c h m i d t .
ShingO AüIÖ, Hochdmckhyirierung von T ief temperaturteer. X . Vergleich von
Teeren ius bituminösen Steinkohlen und aus Braunkohlen. (IX. vgl. vorst. Ref.) Es
wurden Tieftemp.-Teere aus Bibai-Steinkohle u. Miyagi-Braunkohle unter gleichen
Bydin; mgon hydriert. In beiden Fällen enthalten die Prodd. keine Phenole u. sehr
wenig O.afins. Dar Steinkohlenteer hat etwas mehr Aromaten, der Braunkohlenteer
etwas mehr piraffin. KVV-stoffe. Beim Braunkohlenteer war der Anfall an hochsd.
Ölen garinger, der an Leichtbenzin (aus A-Kohle gewonnen) u. CH., etwas größer als
beim S'.einkohlenteer. (J . S o c . ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 41. 411 B— 412 B.
Dez. 1933. Sxitami, Japan, Imp. Fuel Res. Inst. [nach engl. Ausz. ref.].) J.SOH M IDT.
Shingo Andö und T03hi3uke Ü3hiba, Hochdruckhydrierung von T ief temperaturteer
X I. Vergleich von Molybdän- u n i Wolframkatalysatoren. (X. vgl. vorst. Ref.) Dio Unter­
schiede der Ergebnisse mit beiden Katalysatoren sind sehr gering. Die mit W 0 3 erhal­
tenen Baniina weisen etwas höhere Aromatengehh. auf Kosten des Geh. an Naphthansn n f . (J. Saa. chom. Ini. Japan, suppl. Bind. 43. 27 B— 29 B. Jan. 1939.
Saiti m K iw i* ichi, Jipm , Imp. Fuel Re3. In?t. [nachengl. Ausz. ref.].) J.Schmidt.
Siil^O A l 15, fli'Airuckhyirierung von Tieftemperaturleer. XII. Tieflemperaturhydrierung von Tieftemperaturleermittelöl. (X I. vgl. vorst. Ref.) Tieftemp.-Teermittelöl
wurde bei 370— 400° über MoS2 hydriert. Man erhält Bznn. mit hohem Geh. an
Aromaten u. Naphthenen u. daneben ein Mittelöl mit vorwiegend gesätt. KW-stoffen,
das eine hohe Cetanzahl aufweist. Dieses entsteht durch Hydrierung der Mittelöle
ohne Spaltung. Will man dieses Mittelöl in großer Menge erhalten, so muß man einen
sehr akt. Katalysator verwenden, um bei hinreichend tiefen Tempp. arbeiten zu können.
(J. Soc. ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 42. 147 B— 149 B. April 1939. [Orig.:
engl.])
J. S c h m i d t .
SiingO A l l o , H i~Airnr,khyirieru.nq von T ief temperaturteer. X III. Vergleich von
Trägern filr Molybdinkatalysaloren. (X II. vgl. vorst. Ref.) Beste Trägorstoffe für
Mo-Katalysatoren sind Al20 3-Gel u. aktivierte Tone, weniger gut Asbest u. Bimsstein,
doch läßt sich deren Wrkg. durch Imprägnieren mit Al20 3-Gel oder aktivierten Tonen
auf diese Stoffe allein bringen. (J. Soc. ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 42. 213— 15.
Juni 1939. Kawaguchi, Japan, Imperial Fuel Research Inst, [nach engl. Ausz.
ref.].)
J. S c h m i d t .
Shingo An Io, Hochdruckhyirierung von T ief temperaturteer. XIV . Die erneute
Hydrierung von Fraktionen der Hydrierv.ngsprodv.kte. (X III. vgl. vorst. Ref.) Die
Hydrieröle wurden in Bzn., Mittelöl u. Schweröl fraktioniert u. diese einzeln erneut
hydriert. Hierbei fallen bei leichteren ölen auch größere Mengen sehr leichter KWS toffe an als bei schwereren Ölen. Sowohl Bzn. als auch das Mittelöl ergeben Prodd.
m it höherem Geh. an Aromaten u. Naphthenen als die lösl. Hydriorprodukte. (J. Soc.
ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 42. 268 B—270 B. Aug. 1939. Kawaguchi, Japan,
Imperial Fuel Research Inst. Scutama [nach engl. Ausz. ref.].)
J. S c h m i d t .
N. W. Jer3Chow, Die chemische Zusammensetzung und die Detonationseigenschaften
von Schieferbenzin. Die gruppenmäßige Zus. des Schieferbenzins aus Gdow wurde
ermittelt; danach gehört das Bzn. zu den olefin-paraffinhaltigen u. enthält folgende
Anteile: 62,0% Olefine, 11,4% Aromaten, 8,0% Naphthene u. 18,6% Paraffine. Auf
Grund der Best. von Octanzahlen verschied. Fraktionen (5° Siedeintervall) u. der vom
Bzn. selber wurde festgestellt, daß die Olefine der niederen Fraktionen dio eigentlichen
Träger von Antidetonationseigg. im Schieferbenzin sind.
(>Kypna.i IIpmciaiiioÄ
X h m iih
[J. Chim. appl.] 12. 867— 70. 1939.)
T o lk m itt.
N. W . Jerschow, Der Einfluß von Antidetonationszusätzen au f die Octanzahl von
Schieferbenzin. Die Veränderung der Octanzahl von Schieferbenzin durch Zusätze
von Alkohol, Anilin u. Tetraäthylblei sowie deren Mischungen wird untersucht.
10% Alkoholzusatz erhöhten die Octanzahl des Bzn. um ungefähr 3 Punkte, 1% Anilin­
zusatz um 1— 3 Punkte u. 3 ccm/kg Tetraäthylblei sogar um 4 Punkte. Die optimale
Octanzahlerhöhung wurde durch gemischte Zusätze von Alkohol-Tetraäthylblei u.
von Alkohol-Anilin erzielt. Die gemeinsame Anwendung von Anilin u. Tetraäthylblei
1940. I .
H XIX. B r e n n s t o f f e .
E rdöl.
M in e r a l ö l e .
1301
war nicht möglich, da solches Bzn. sich als unstabil bei der Lagerung erwiesen hatte.
(/Kypiia-i IIpHKJiaÄHoii X iimuh [J. Chim. a p p l.] 12. 871— 74. 1939.)
T o l k m it t .
N. W . Jerschow, Phenole von Primärteeren und deren Einfluß au f die Stabilisation
von Schieferbenzin im Vergleich mit den synthetischen Inhibitoren. Es wurde am Schiefer­
benzin der Einfl. von synthet. Inhibitoren (a-Naphthol, Monobenzyl-, p-Tolyl- u.
Phenyl-p-aminophenol) im Vgl. mit den Teerinhibitoren (Phenole von Schiefer-, Torfu. Holzteer) untersucht. Die besten Besultate bei der Lagerung sowie bei der Ver­
wendung im Motor ergab der Zusatz von Phenolen aus Schieferteer in der Konz, von
0.01%. (JKypnajr IIpnK.iaÄiioii X iimuh [J. Chim. appl.] 12. 876— 77.1939.)
T o lk m itt.
Fukio Horie und Kikuo Morikawa, Untersuchungen Über die Zusammensetzung
von Fushun-Schicfer. XIV . Eigenschaften der Paraffinkohlenwasserstoffe in den von
200— 240° siedenden Fraktionen. (X III. vgl. C. 1 9 3 8 .1. 2660.) Die genannten Fraktionen
enthalten 43— 50% Olefine u. 50% Paraffin-KW-stoffe, die im wesentlichen aus
n-Dodekan u. n-Tridekan, die rein isoliert wurden, bestehen. (J. Soc. ehem. Ind. Japan,
suppl. Bind. 41. 401 B— 03 B. Nov. 1938. Yokohama, Technical College, Dep. of
Applied Chemistry [nach engl. Ausz. réf.].)
J. S c h m i d t .
Alfonso Montero Muelle, Eigenschaften der rohen Erdöle Perus. (Vgl. C. 1939.
ü . 2192.) (Inform. Memorias Soc. Ing. Peru 40. 56— 66. Febr. 1939.)
S c h m e is s .
Sinzi Syöno, Studien über Lösungsmittelextraktion von Formosaerdölen. X . Die
Behandlung von Syukkoko-DestiUationsbenzinen mit Furfural. (Vgl. C. 1939. H. 1611.)
Die krit. Lsg.-Temp. des Bzn. liegt bei 41,5° mit 67% Furfural im Gemisch. Ferner
wurde das Bzn. bei 30°, 10° u. — 20° bis — 25° mitFurfuralextrahiert. Die Selek­
tivität des Furfurals steigt mit sinkenden Temperaturen.(J. Soc. ehem. Ind. Japan,
suppl. Bind. 41. 391 B— 392 B. Nov. 1938. Taihoku, Formosa, Inst, of Science, Dep. of
Technology [nach engl. Ausz. réf.].)
J. SCHMIDT.
V. Cerchez, Allgemeine Übersicht über die rumänischen Mineralölraffinerien.
Angabe der Werke, ihrer Einrichtungen, Fabrikationsdiagramme, Kapazitäten u.
Ausbeuten. (Monit. Pétrole roum. 2 7 0 . 25 Seiten. 1939. Sep.)
Haevecker.
J. Bennett Hill, Abfallprobleme in der Petroleumindustrie. Das Abwasser der
Raffinerien wird in Klär- u. Abschöpfanlagen bis auf 10 —-15 mg/1 von öl befreit. Der
Säureschlamm wird entweder verbrannt oder zur Wiedergewinnung der Säure mit
Dampf zur Abtrennung einer Ölfraktion behandelt u. im Vakuum eingeengt. Aus dem
Sodasohlamm wird H2S u. organ. S-Verbb. durch Kochen entfernt u. verbrannt. Der
in den Gasanteil übergehende H2S wird durch Absorbentien wie Na-Phenolat, Trioxyäthylamin wiedergewonnen. Erschöpfte Bleicherde wird duroh Brennen reaktiviert.
(Ind. Engng. Chem., ind. Edit. 31. 1361 — 63. Nov. 1939. Philadelphia, Pa.) M a n z .
Wataru Funasaka und Iwao Katayama, Über die Benzinsynthese aus Kohlen­
oxyd und Wasserstoff unter gewöhnlichem Druck. XLIV— XLV. XL lV . Über die Ent­
fernung organischer Schwefelverbindungen vermittelst der Luxmasse nebst ihres Zusatzes.
XLV. über die Entfernung organischer Schwefelverbindungen vermittelst der synthetischen
Fixierungsmittel. Ident, mit den C. 1939. II. 3654 u. 3655 referierten Arbeiten. (J. S o c .
chem. Ind. Japan, suppl. Bind. 42. 9 B— 15 B. Jan. 1939 [nach dtsch. Ausz.
réf.].)
J. S c h m i d t .
M. Marder, Pyrolyse- und Polymerisationsverfahren zur Herstellung klopffesten
Benzins aus Kohlenwasserstoffgasen. Bei Verwendung eines Kraftstoffes mit der Öctanzahl 100 kann im Vgl. zu einem 87-Octan-Kraftstoff je nach den Motorverhältnissen
eine Leistungssteigerung von 20— 30% erreicht werden. Vf. bespricht die mannig­
faltigen Möglichkeiten, die für die Horst, derartiger klopffester Kraftstoffe in den großen
Mengen an Naturgasen, den Gasen aus der Rohöldest. u. den Gasen der Spaltanlagen
gegeben sind. Als großtechn. Verff., die der Umwandlung der Gase in hochwertige
fl. Kraftstoffe dienen, kommen vorwiegend in Betracht: 1. Das A L C O -B zl.-P y roly seVerf., bei dem die Olefine u. Paraffine therm. zu aromat. Verbb. umgesetzt werden.
2. Die therm. Polymerisationsverff. der PURE OlL Co., der A l c o PRODUCTS I n c .
u. der M. W. K e l l o g Co., welche Gase mit möglichst hohem Geh. an olefin. C3- u.
C4-KW-stoffen erfordern, so daß diese vor der Polymerisation im Ausgangsgas erst
angereichert werden, z. B. durch fraktionierte Dest. u. Kondensation nach L i n d e Bronn oder durch chem. Umsetzung oder durch Adsorptionsmittel. Die Herst. von
Polymerisationsbenzin wird durch Anwendung von Katalysatoren (Phosphorsäure der
1.
G. F a r b e n i n d u s t r i e u . später der U n i v e r s a l O i l P r o d u c t s Co.) durch die
einfacheren Rk.-Bedingungen u. die Ausschaltung unerwünschter Nebenrkk. [katalyt.
Verf. der U n i v e r s a l O i l P r o d u c t s Co. (U . O . P.-Verf.)] wesentlich vereinfacht u.
verbessert. Der Gewinnung bes. klopffester Bznn. für Flugmotoren dienen die SelektivPolymerisationsverfahren. Hierfür kommen in Betracht: Selectiv Catalytical Poly­
merisation der U . 0 . P., Schwefelsäurepolymerisation der BB-(Butan Butylen)-Fraktion
13 02
H n x. B ren n stoffe.
E rdöl.
Min e r a l ö l e .
1940. I .
des Stabilisatorgases von Spaltanlagen der S h e l l DEVELOPMENT C o . (Kalt- u. Heißsäuroprozeß). 3. Boi den Polymorisationspyrolyseverff. werden paraffin. KW-stoffe
ohne Aromatisierung der Pyrolyse unterworfen u. die anfallenden Olefino entweder
gleichzeitig, z. B. Unitaryverf. der M. W. K e l l o g C o ., oder getrennt, z. B. MultipleCoil (Mehrstufen)-Vcrf. der A l c o P r o d u c t s I n c ., polymerisiert. — Vf. schildert an
Hand ausführlicher Fließdiagramme die genannten großtechn. Polymerisationsverff.,
u. erläutert eingehend sowohl dio den Verff. zugrundeliegenden Rk.-Abläufe als auch
die ehem. u. motor. Eigg. der erhaltenen Rk.-Produkte. (Chem. Apparatur 2 6 . 340— 43.
355— 60. 10/12. 1939. Berlin, Techn. Hochschule, Inst, für Braunkohlen- u. Mineralöl­
forsch.)
W ah ren h o lz.
Ch. Berthelot, Herstellung und Verwendung von Ketonen f ür Treibstoffe mit hoher
Octanzahl. Die durch die Entw. des Motorenbaues bedingte Notwendigkeit, zwecks
Erreichung einer höheren Motorleistung Treibstoffe mit der Octanzahl 100 zu ver­
wenden, führt vielerorts dazu, die Frage der Verwendung von Ketonen als Verschnittmittel für derartige Treibstoffe zu prüfen. Vf. bespricht die Eigg. der als Motortreib­
stoffe in Betracht kommenden Ketone u. erörtert ausführlich die Möglichkeiten, die
zur großtechn. Herst. verschied. Ketone vorhanden sind. 1. Hydrolyse cellulose- u.
stärkehaltiger Materialien, Vergärung der entstehenden Zucker mittels Clostridium
butylicum zu Fettsäuren u. pyrogene oder katalyt. Umwandlung dieser Säuren in Ketone.
2. Herst. der Ketone auf katalyt. Wege aus KW-stoffen oder Alkoholen. Ein lOO-OctanTreibstoff wird z. B. erhalten aus: 30% Keton, 70% Bzn. u. 0,6% Bleitetraäthyl.
(Chim. et Ind. 4 2 . 779— 86. Nov. 1939.)
W ahrenholz.
Koko Ishibashi, Studien über die Herstellung von Dieselöl fü r schnellaufende
Dieselmaschinen aus Fushun-Schieferöl. III— VIII. III. Reinigung des Schieferöles und
seine Zündwilligkeü. IV. Spaltung des Schieferöles und seine Zündwilligkeit. V. Be­
ziehungen zwischen Klopffestigkeit der Benzine und Zündwilligkeit der Gasöle. VI. Her­
stellung von Standardölen fü r die Bestimmung der Getanzahl. VII. Herstellung von
Dieselöl fü r schnellaufende Flugmotoren. VIII. Fushun-Schieferöl als Starteröl. (II. vgl.
C. 1 9 3 8 . I. 2293.). Durch Raffination mit H2S04 u. durch raffinierende Hydrierung
wird die Cetcnzahl auf 60— 66, in einzelnen Fraktionen bis auf 73 erhöht. Durch
Spaltung in einer DüBBS-Anlage unter Koksgewinnung erhält man Spaltbenzine mit
Octanzahlen 53— 57 u. Spaltgasöle mit Cetenzahlen 44— 55. Für eine Anzahl von
Schieferölen, Hydraten u. gespaltenen Schieferölen wird gezeigt, daß die Summe von
Octan- u. Cetenzahl konstant ist. Diese Konstante ist aus Anilinpunkt u. Dieselindex
ableitbar. Aus Fushun-Schieferöl lassen sich leicht durch Raffination Dieselöle mit
Cetenzahlen 30 u. 80 hersteilen, die als Standarddieselöle für die Best. von Cetenzahlen
anderer Öle verwendet werden können. Dieselöl für schnellaufende Flugmotoren ge­
winnt man aus Fushun-Schieferölen durch Extraktion mit Furfurol u. S 0 2 u. durch
spaltende Hydrierung von Weichparaffin aus Fushun-Schieferöl. Auch kann FushunGasöl als Zusatz zu anderen Gasölen u. Dieselölen aus pflanzlichen ölen zur Erleichterung
des Anspringens von Motoren verwendet werden. (J. Soc. chem. Ind. Japan, suppl.
Bind. 4 1 . 365 B— 70 B. Nov. 1938. South Manchuria Railway Co., Fushun Research
Labor, [nach engl. Ausz. ref.].)
J. SCHMIDT.
K . A . Andrianow und A . K . Wardenburg, Über die Gewinnung von Schalteröl
mit verringerter Rußbildung. II. Durch zusätzliche Reinigung mittels H2S 0 4 lassen
sich Transformatorenöle veredeln u . d io Rußbldg. läßt sich bis auf 5 0% herabsetzen.
Stärke u. Menge der S ä u re richten sich nach den E ig g . des Öles. Konsistenz u. D.
werden vorteilhaft beeinflußt. Zu beachten ist auch das Elektrodenmaterial, das den
Zerfall der KW-stoffe b e e in flu ß t. (BecTHiiK 3-ieKTponpoMfcniiJieiniocTU [Nachr. Elektroind.] 1 0 - Nr. 9. 23— 25. S e p t. 1939. Moskau, Elektro-Inst. der USSR.) S t o r k a n .
Max Gratzl, Schmierungsfragen bei ortsfesten und Schiffsdieselmotoren. (Motorteohn. Z. 1. 161— 63. Nov. 1939. Hamburg.)
W ah rknh olz.
G.
Beck und A . Bopp, Zylinderverschleiß und Ölveränderung bei verschiedenen
Betriebsbedingungen. Vff. untersuchen theoret. die zwischen Betriebsbedingung, Öl­
alterung, Schmierfilmbeständigkeit u. motor. Versohleiß bestehenden Wechsel­
beziehungen. Der chem. Grundcharakter eines Sohmieröles bestimmt insofern dessen
Oxydationsbeständigkeit, als mit relativer Zunahme an Ringkörpem u. mit abnehmender
Länge der Seitenketten die Oxydationsbeständigkeit abnimmt. Diese Oxydations­
beständigkeit eines Schmieröles ist auch für die chem. Beständigkeit des Schmier­
films, bes. im Gebiet der Grenzschmierung, von ausschlaggebender Bedeutung, wobei
die therm. Beständigkeit mit der chem. eng zusammenhängt. Die Verdampfungs­
wärme u. Oberflächenspannung eines Schmieröles sind wichtige Kriterien, denn mit
zunehmender Temp. nehmen diese Eigg. ab. Die Haftfähigkeit eines Schmierfilms
hängt von der Spreizungsneigung einer Fl. auf einer anderen festen oder fl. Phase ab.
1940. I .
HXII. B r e n n s t o f f e .
Erdöl.
Min e r a l ö l e .
1303
Da der Spreizungskoeff. ausschließlich durch die Adhäsionsarbeit u. die entgegen­
wirkende Kohäsionsarbeit bedingt ist u. sowohl die Adhäsions- als auch die Kohäsions­
arbeit mit den Grenzflächen- u. Oberflächenspannungen der beteiligten Phasen in
Wechselbeziehung stehen, gilt auf Grund thermodynam. Gesetzmäßigkeiten, daß die
Haftfestigkeit im gleichen Maße abnimmt, wie die Temp. sinkt. Moll, mit polaren
Gruppen erhöhen die Haftfestigkeit. — In ein e m mit e in e m D E U T Z -E in zy lin d e rm o to r
vorgenommenen motor. Dauervers. werden der Kolbenringvcrschleiß u. die an der
ölkohlebldg. ersichtliche Ölalterung eines paraffinbas. Schmieröles unter dem Einfl.
verschied. Betriebsbedingungen, wie Kalt- u. Heißbetrieb, sowie Starthäufigkeit ver­
folgt. Bzgl. d e r b e i diesen Dauerverss. erzielten Ergebnisse wird auf die ausführlichen
Zahlentafeln des Originals verwiesen. (Kraftstoff 1 5 . 17— 19. 50— 53. Nov. 1939.
Dresden, Techn. Hochschule, Inst. f. Kraftfahrwesen.)
W ah ren h o lz.
P. F. Musgrave, D ie in Haus- und Industriegefrieranlagen verwendeten Öle. Vf.
bespricht die Eignung von nach verschied. Verff. hergestellten Schmierölen für die
Verwendung in Gefrieranlagen. Hierfür sind gewisse Mindestanforderungen an Viscosität, Oxydationsstabilität, dielektr. Verh. u. korrodierende Wrkg. gegen Metalle
maßgebend. (Refrigerat. Air Condit. 5. Nr. 9. 19— 22. Sept. 1939. Toronto, Ontario,
Imperial Oil Ltd.)
H aevecker.
R. A . Mott und C. E. Spooner, Die Beurteilung von Kohlen hinsichtlich einer
möglichen Gefährdung der Koksofenwände durch sie. Die Meth. von KoPPERS u.
J e n k n e r (C. 1 9 3 1 . II. 1087) zur Unters, des Blähens der Kohle wurde in mehreren
Einzelheiten abgeändert (Ersatz der Schamottsteine durch poröse feuerfeste Steine,
Vergrößerung des Verbrennungsraumes u. Verbesserung des Heizungszuges), wodurch
die Temp. im Vers.-Ofen u. die Aufheizgeschwindigkeit wesentlich erhöht wurden. Mit
dieser neuen Meth. wurde das Blähen u. das Schrumpfen verschied. Kohlen untersucht
u. auch in Beziehung zur scheinbaren D. des Rohres u. zum Geh. an flüchtigen Bestand­
teilen, wobei auch die Ansicht von A U V IL , D a v i s u . Mc C a r t n e y (U. S. Bureau of
Mines, Report of Investigation No. 3451 [1939]), daß das auf das Blähen folgende
Schrumpfen bei allen Kohlen gleich groß sei, widerlegt wurde. Die Verss. lassen besser
als die bekannte Meth. den Verlauf des Blähens u. der Schrumpfung erkennen, so daß
auch die Schlüsse auf die mögliche Gefährdung der Koksofenwände sicherer sind.
(Fuel Sei. Pract. 1 8 . 329— 44. Nov. 1939.)
J. S c h m id t.
R . A . Mott und C. E. Spooner, Die Beurteilung von Kohlen hinsichtlich der
möglichen Gefährdung der Koksofenwände durch sie. (Vgl. vorst. Ref.) Die B e st. des
Blähdruckes nach B a u m -H e u s e r oder W ED ELM AN N oder des Bläbgrades reichen zur
Beurteilung einer eventuellen Gefährdung der Koksofenwände nicht aus, wohl aber
der K o P P E R S -T e st gemäß den im 1. Teil der Arbeit angegebenen Änderungen zwecks
Erzielung der notwendigen hohen Temp., die nicht unter 900° liegen soll. Stark
blähende Kohlen müssen vor Ausführung der Best. vom Staub befreit werden. Da
die Beurteilung einer Gefährdung der KokBofenwände in engem Zusammenhang mit
der scheinbaren D. des Rohres steht, wird die Best. zweckmäßig bis zu 3 verschied,
scheinbaren DD. durchgeführt. Gewaschene Kohlen sollen bei 5 % Kontraktion eine
scheinbare D. von 0,75, trockene Kohlen eine solche von 0.80 aufweisen. Kohlen mit
über 25,5% flüchtigen Bestandteilen u. einer scheinbaren D. von 0,75 gefährden die
Koksofenwände. Kohlen mit 17— 25,5% flüchtigen Bestandteilen sollen alleine nicht
zn Koksen mit niedrigen scheinbaren DD. verkokt werden. (Fuel Sei. Pract. 1 8 . 371
bis 379. Dez. 1939. Sheffield, Univ., Dep. of Fuel Technology.)
J. S c h m i d t .
R . A . Mott und C. E. Spooner, Bestimmung der Teerausbeute aus Kohlen fü r
Gaserzeuger. Man 6etzt ein mit 1 g Kohle beschicktes u. mit einem U-Rohr mit Glaslullkörpern verbundenes Rohr in einen auf 925° geheitzen Ofen u. wägt den im U-Rohr
niedergeschlagenen Teer. Dio Teerausbeuten sind bei gasarmen Kohlen etwas höher
als die nach F isch er oder Gray-K ing bei tieferen Tempp. erhaltenen. Man kann auch
die Teeraußbeuto aus dem H-Geh. der wasser- u. aschefreien Kohle errechnen
nach folgenden Formeln: Teersoo* = 5,75 (H — 4 ,2 )% , Teereoo* = 7,6 (H — 4,2) % .
Teer460* = 10,3 (H — 4,2) % . Die letzte Formel gilt für die Teerausbeute bei den Tempp.
der Bestimmungen nach Fisch er oder G ray-K ing. (Fuel Sei. Pract. 1 8 . 325— 28.
Nov. 1939. Sheffield, Univ., Dep. of Fuel Technology.)
J. Schmidt.
Power Dufiryn Associatet Collieries Ltd., London, BrikettherStellung. Vor der
Zugabe eines der üblichen Bindemittel wird die zerkleinerte Kohle mit ö l vermischt.
(Belg. P. 4 3 2 2 2 1 vom 18/1. 1939, Auszug veröff. 9/8. 1939.
E. Prior. 26/1.
1938.)
H e in z e .
Fuel Improvement Co. Ltd., London, Brikettieren von Kohle. Die Kohle wird
staubfein gemahlen, so daß sie ein Schüttgewicht vom 0,55— 0,85 g pro ccm erreicht,
1304
H jcj . B r e n n s t o f f e .
E bdöl.
Min e r a l ö l e .
1940. I .
■yoboi mindestens 50% der Teilchen einen Durchmesser von unter 0,08 mm haben.
Das Verpressen erfolgt mit Hilfe bekannter Bindemittel. (E. P. 507 873 vom 9/9. 1938,
ausg. 20/7. 1939. D. Prior. 5/8. 1938.)
H e in z e .
Soc. Financière de Transports et d’Entreprises Industrielles (Sofina) S . A . ,
Brüssel, Belgien, Behandlung von Kohle zwecks Herstellung von Briketts. Feingepulverte
Steinkohle, gegebenenfalls mit Anthrazit gemischt, wird zur Austreibung der flüchtigen
Bestandteile erhitzt. Den Ausgangsstoffen können bis zu 60% Zinkmineralien bei­
gemischt werden; vgl. auch Belg. P. 429103; C. 1939. H. 776. (F. P. 8421 94 vom
16/8. 1938, ausg. 7/6. 1939. Belg. Priorr. 7/9. 1937 u. 11/7. 1938.)
H e in z e .
W . G. Botscharow, USSR, Heizbrikette. Die bei der Kokerei oder dgl. abfallenden
Peohe werden mit Kalk erhitzt, dann mit Lehm vermischt u. in üblicher Weise brikettiert.
(Russ. P. 5 510 1 vom 23/2. 1938, ausg. 30/6. 1939.)
R ic h t e r .
C.
Schunk, Köln, Destillation von Stein- oder Braunkohle, Torf, Holz, Schiefer oder
dergleichen. Man führt in den Dest.-Ofen ein inertes Gas, z. B. N2 in solchen Mengen
ein (etwa 15— 30% dos Vol. der Destillatdämpfe), daß es keine Austreibwrkg. auf
die Teerdämpfe ausübt. (Belg. P. 433 423 vom 23/3.1939, Auszug veröff. 9/10.
1939.)
H au sw ald.
Jesse V. Stevens, Sapulka, Okla., V. St. A., Zerstören von Erdöl-Wasseremulsionen.
Man läßt die Emulsion durch den engen Spalt zweier sich in entgegengesetzter Richtung
drehender Walzen fließen. (A. P. 2 1 7 4 849 vom 10/8. 1935, ausg. 3/10. 1939.) J. SCHM.
Petrolite Corp., Ltd., übert. von: Charles M. Blair jr., Wobster Groves, Mo.,
V. St. A., Zerstörung von Erdöl-Wasseremulsionen. Als Demulgierungsmittel für die
Zerstörung von Erdöl-W.-Emulsionon werden harzartige Verbb. verwendet, die als
ICupplungsverbb. von substituierten Aminobernsteinsäuren mit Kondensatiönsprodd.
von hochmol. Fettsäuren, Oxysäuren, Harzsäuren oder Naphthensäuren mit mehr­
wertigen Alkoholen, die noch freie OH-Gruppen enthalten sollen, aufgofaßt werden
können. Man erhält dorartigo Verbb. durch Umsetzen von Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäurechlorid, Äthylmaleinsäureanhydrid, Cyclohexylmaleinsäureanhydrid, Benzylmaleinsäuroanhydrid, Phenylmaleinsäureanhydrid oder ähnlichen
Verbb. mit Triricinolein, Trioxystearin, Äthylenglykoldioxystearat, Äthylenglykoldioxynaphthenat, Äthylenglykoldioxyabietat, Monoolein, Monostearin, Monoabietin,
Mononaphthenin, Monoricinolein, Dirioinolein, Monooxystearin, Dioxystearin, Monooxyabietin, Monooxynaphthenin oder ähnlichen Verbindungen. Zur Herst. derProdd.
setzt man z. B. 1 Mol Diricinolein u. 1 Mol Maleinsäureanhdydrid durch Erhitzen
auf 120° mit einander um, erhöht nach 3 Stdn. allmählich die Temp. auf etwa 190“.
Ist das Prod. nach dem Abkühlen nooh nicht neutral, so verestert man weiter unter
Zusatz von Glycerin. Das Endprod. kann noch mit Aminen, bes. Triäthanolamin,
völlig neutralisiert werden. Diese Neutralisation muß vorsichtig bei etwa 25° vor­
genommen werden, jedenfalls soll die Rk.-Temp. nicht über 65— 70° ansteigen. Die
Prodd. sollen Mol. Geww. von 2000— 20000, gegebenenfalls bis 100000 aufweisen.
(A. P. 2 1 7 1 3 2 8 vom 12/12. 1938, ausg. 29/8. 1939.)
J. S c h m i d t .
Industrial Patents, Ltd., Los Angeles, übert. von: Abraham M. Herbsman,
Huntington Park, Cal., V. St. A., Steigerung des Ausbringens von Erdölbohrlöchern, das
infolge Ablagerung von Schlämmen aus anorgan. Stoffen zurückgegangen ist. In das
Bohrloch wird eine Suspension eines sulfonierten Glycerides in W . eingeführt, die bei
Absätzen aus Carbonaten eine Säure, z. B. HCl oder Essigäsure, bei solchen aus Silicaten
NaOH oder NH4OH enthält.
(A. P. 2 1 7 2 0 8 3 vom 18/5. 1937, ausg. 5/91939.)
G e is z l e r .
Hiram W . Hixom, Allentown, Pa., V. St. A., Gewinnung von Erdöl aus Bohr­
löchern, die mit den üblichen Pumpmethoden kein öl mehr liefern. Zur Freisetzung
des vom Ölsand festgehaltenen Öles preßt man heiße Verbrennungsgase in das Lager
u. pumpt das Öl aus dem nächstgelegenen Bohrloch ab. (A. P. 2 173 556 vom 16/5.
1938, ausg. 19/9. 1939.)
G e is z l e r .
Jenkins Petroleum Process Co., Chicago, 111., übert. von: Ulysses S. Jenkins,
St. Louis, Mo., V. St. A., Spaltverfahren. Man spaltet Mineralöle unter Führung im
Kreislauf duroh Erhitzerrohre u. Spaltkessel, wobei ständig die dampfförmigen Spaltprodd. abgeführt werden. In den Kreislauf ist ein Rührwerk zwecks inniger Durch­
mischung von Kreislauföl, frischer Beschickung u. der Katalysatorsuspension ein­
geschaltet. Als Katalysatoren werden feinverteilte Adsorptionsmittel, wie Tonerde,
Bauxit, Kaolinit, Chinaton, Bentonit, Magnesit, Fe20 3, Knochenkohle, Raseneisenerz,
Koks, Kohle, Fullererde, Erdalkalioxyde, bes. CaO, Kalk, MgO, Silicagel, verwendet.
Durch diese Katalysatoren wird ein Festbacken des sich abscheidenden C verhindert.
(A. P. 2 1 6 7 211 vom 30/6. 1924, ausg. 25/7. 1939.)
J. S c h m i d t .
1940. I.
H n x* B r e n n s t o f f e .
E b d ö l.
M in e r a lö le .
130g
Texas Co., New York, übert. von: Claude W . Watson, Yonkers, N. Y ., V. St. A.,
Spaltverfahren. Man orhitzt zu spaltendes Mineralöl in einer 1. Erhitzersohlange im
Gegenstrom mit den Heizgasen bis auf Spalttemp., wobei jedoch eine Koksabscheidung
zu vermeiden ist, u. leitet die Prodd. oben in eine Spaltkammer ein. Aus dieser werden
unten die fl. Prodd. so schnell abgezogen, daß sich keine wesentlichen Mengen fl. Rück­
stände ansammeln. Die dampfförmigen Prodd. durchströmen eine 2. Spaltkammer
von unten nach oben, wobei ebenfalls die fl. Prodd. sofort entfernt werden. Dann
werden in einer 3. Kammer unter Entspannung die hoehsd. Anteile vom Bzn. getrennt.
Die höher als Bzn. sd. Anteile werden erneut in einer 2. Erhitzerschlange im Gleich­
strom zu den Heizgasen bei höherer Temp. u. längerer Verweilzeit gespalten u. dann
mit den von der 1. Erhitzersohlange kommenden Prodd. vereinigt. Diese heißeren
Prodd. liefern für die Prodd. der 1. Erhitzerschlange die erforderliche Wärme zur
Spaltung, ohne daß eine Gefahr zur Bldg. größerer Koksmengen auftritt. (A. P.
2 170169 vom 10/6. 1937, ausg. 22/8. 1939.)
J. S c h m i d t .
Universal Oil Products Co., übert. von: Bemard L. Kramer, Chicago, 111.,
V. St. A., Spaltverfahren. Mineralöl wird nach indirekter Vorwärmung in den unteren
Teil einer Fraktionierkolonne für Spaltdämpfe eingeleitet. Das Rücklauföl aus dieser
Kolonno wird in Erhitzerschlange u. Spaltkammer gespalten u. unter Entspannung
in Dämpfe u. fl. Rückstand zerlegt, worauf die Dämpfe der Kolonne wieder zugeleitet
werden. Ein leichtes Zwischendestillat aus der Kolonne wird zunächst indirekt im
oberen Teil des Entspannungsverdampfers u. im interen Teil der Spaltkammor auf­
geheizt u. dann in einer 2. Erhitzerschlange gespalten u. schließlich mit dem Spalfcprod. der 1. Erhitzersohlange vereinigt. (A. P. 2 170 333 vom 30/6. 1937, ausg.
22/8. 1939.)
J. S c h m i d t .
Sinclair Refining Co., New York, N. Y ., übert. von: John Joseph Downey,
Los Angeles, und William Wallace Murray, Downey, Cal., V. S t. A., Spaltverfahren.
Schwere asphalthaltige u. paraffinhaltige öle, wie Californiaöle, werden mittels heißer
Spaltdämpfe aus Gasöl bei etwa 2— 3 at einer Verdampfung unterworfen, die Dämpfe
auf Bzn. u. Gasöl fraktioniert. Das Gasöl wird unter Druck unter strengen Bedingungen
gespalten u. der erwähnten Verdampfungszone zugeleitet. Die nicht verdampften
Anteile werden in einem 2. Verdampfer unter Vakuum einer Naohverdampfung unter­
worfen u. die Dämpfe ebenfalls der Fraktionierkolonne zugeleitet. Man erhält so neben
hoehklopffestem Bzn. ein hoohwortiges Heizöl, das auch strengen Anforderungen genügt.
(A. P. 2 1 7 0 795 vom 15/6. 1937, ausg. 29/8. 1939.)
J. S c h m i d t .
Gasoline Products Co., Inc., Newark, übert. von: Paul O. Dunham, Elizabeth,
N. J., V. S t. A., Spaltverfahren. Mineralöle werden nach Vorwärmung in einer 1. Er­
hitzerschlange unter Zusatz von Rücklauföl aus Spaltdämpfen einer 2. Spaltzone
gespalten, in einem Abscheider von fl. Anteilen befreit u. dann in Bzn. u. 1. Rücklauföl
fraktioniert. Die fl. Anteile aus dem Abscheider werden in einer 2. Erhitzersohlange
unter Zusatz von 1. Rüoklauföl gespalten, in einem 2. Absoheider von fl. Anteilen
befreit u. dann in einer 2. Kolonne in Bzn. u. 2. Rüoklauföl fraktioniert. In beiden
Erhitzerschlangen werden die Rücklauföle auf einmal eingeführt, während die schweren
öle portionsweise an verschied. Stellen der Erhitzerschlangen eingeführt werden.
Hierdurch wird eine Verkokung der schweren öle vermieden. (A. P. 2 1 7 2 276 vom
25/5. 1937, ausg. 5/9. 1939.)
J. S c h m i d t .
Gasoline Products Co., Inc., Newark, übert. von: Percival C. Keith jr., Peapack, N. J., V. St. A., Spaltverfahren. Schwere Öle, wie getoppte Rohöle oder Rück­
standsöle, werden zunächst in einer Fraktionierkolonne zusammen mit Spaltdämpfen
fraktioniert. Dann zieht man aus dieser Kolonne von einem Zwischenboden die unverdampften Anteile ab, spaltet sie in einer 1. Erhitzersohlange unter milden Bedingungen
u. führt sie dicht unter dem erwähnten Zwisohenboden wieder ein. Von einem höheren
Zwischenboden zieht man eine Gasölfraktion ab, spaltet sie in einer 2. Erhitzerschlange
unter erhöhtem Druck unter strengen Bedingungen u. leitet sie dann unten in die
genannte Kolonne ein, jedenfalls tiefer als die Prod. der 1. Erhitzerschlange, so daß
die Prodd. der 1. E.-hitzerschlange von den aufsteigenden Dämpfen der Prodd. der
2, Erhitzersohlange gewaschen werden. Von einem 3. Zwischenboden im Unterteil der
Kolonne sowie vom Boden der Kolonne zieht man die unverdampften Anteile ab,
unterwirft sie unter Entspannung einer Nachverdampfung u. leitet die hierbei erhaltenen
Prodd. nach Kondensation der Kolonne etwa auf halber Höhe zu. In einer 3. Erhitzer­
schlange wird Schwerbenzin einer Reformierung unterworfen u. dann unten in die
Kolonne eingeleitet. (A. P. 2174 858 vom 22/7. 1937, ausg. 3/10. 1939.) J. S c h m i d t .
Gray Processes Corp., Newark, N. J., übert. von: Horace B. Cooke, Alexandria,
Va„ und Malvin R . Mandelbaum, New York, N. Y., V. St. A., Raffination von Spaltbanzinen. Man raffiniert Spaltbenzine in der Dampfphase über Ädsorptionsmitteln
13 0 6
H jj. S p r e n g s t o ffe .
Zündw aben.
G a ssch ü tz.
1940.
I.
u. -wäscht dio Dämpfe vor der Kondensation mit einem Lösungsm. für die gebildeten
Polymerisationsprodukte. Hierzu eignen sich bes. Äthyleriglykol u. ferner andere
mehrwertige Alkohole, Nitrobenzol, Anilin, Furfural, höhere einwertige Alkohole,
Ester gewisser Carbonsäuren, wie Dibutylphthalat. (A. P. 2 1 7 2 4 3 6 vom 31/7. 1937,
ausg. 12/9. 1939.)
J. S c h m i d t .
Power Patents Co., Hillside, übert. von: Sylvan R . Merley, Riverton, N .J .,
V. St. A., Raffination von Spaltbenzinen. Diese werden mit konz. H2S 04 in einem
Turm nach dem Gegenstromprinzip gewaschen, wobei die Säure mit höchstens 20®
eintreten u. mit etwa 0° austreten soll. Im Gleichstrom mit dem Bzn. leitet man Spalt­
gase. Dio Olefine werden als Alkylsulfate gebunden. Diese werden im oberen Teil
des Turmes aber durch die wärmere u. konz. Säure wieder gespalten u. gleichzeitig
polymerisiert. Die in der ablaufenden Säure enthaltenen Alkylsulfate werden mit
Dampf bei etwa 125— 165° hydrolysiert, wobei die freiwerdenden Olefine gleich zu
fl. KW-stoffen polymerisiert werden. Die KW-stoffe beider Stufen werden mit Alkohol
neutralisiert u. dann in 2 hintereinander geschalteten Kolonnen rektifiziert. (A. P.
2 1 7 3 4 5 2 vom 28/3. 1936, ausg. 19/9. 1939.)
J. S c h m i d t .
Monsanto Chemical Co., St. Louis, Mo., übert. von: Waldo C. Ault und Carroll
A . Hochwalt, Dayton, O., V. St. A., Raffination von Spaltbenzinen. Diese werden
bei etwa 125— 180° mit H 3P 04 unter Druck in fl. Phase zwecks Entfernung der leicht
verharzenden Anteile behandelt. Die Raffination kann aber auch mit Bzn.-Dämpfen
vorgenommen werden. Ferner können statt der H3P 04 auch Unterphosphorsäure u.
phosphorige Säure verwendet u. dio Wrkg. der Säuren durch Zusatz von Salzen von
Cu, Ni, Cd, Zn, Co, Cr, Fe verstärkt werden. (A. P. 2 1 7 4 908 vom 3/3. 1936, ausg.
3/10. 1939.)
J. S c h m i d t .
Alessandro Rimoldi, Mailand, Herstellung von Motortreibmitteln. Das Verf. nach
It. P. 363 834 zur Herst. von Motortreibmitteln aus Naphthalin durch hydrierende
Behandlung wird dahin abgeändert, daß als Katalysatoren Hg, Pt, Mo entweder als
solche oder nach einer Säurebehandlung verwendet werden. Man erhält einen Treib­
stoff mit einem Kp. 140— 150°, D. 0,735— 0,765 u. Heizwert 11 000— 11 500koal. Man
kann diese Katalysatoren auch für die Spaltung von anderen KW-stoffölen, wie Teeren,
Teerfraktionen, Erdölen, oder auch von festen Brennstoffen, wie Torf, Braunkohle,
Steinkohle, Anthrazit, zu aromat. KW-stoffen verwenden. (It. P. 3664 60 vom 20/9.
1938. Zus. zu It. P. 363834; C. 1939. II. 4156.)
J. S c h m i d t .
Standard Oil Development Co., Linden, N .J ., V. St. A., Motortreibstoff. Um
die Klopffestigkeit von Bzn. zu erhöhen, setzt man ihm 10— 50% eines oberhalb 95°
sd. Äthers eines zwei- oder dreiwertigen Alkohols mit verzweigter Kette zu. B es.
wirksam sind die Mono- u. Diisopropyläther, der Isopropyl-tert.-butyläther, der Methyltert.-butyläther, der Äthyl-tert.-butylälher, die verzweigten Mono- u. Diamyläther u.
die verschied, verzweigten Bviylamyläiher des Äthylen-, Propylen- oder Bulylenglylcols. Die betreffenden Verbb. sollen möglichst ähnliche Siedegrenzen wie die des
B z n . haben. (E. P. 507 ?46 vom 1/1. 1938, ausg. 13/7. 1939. A. Prior. 6/2. 1937.
Zus. zu E. P. 445503; C. 1936. II. 4717. u. E. P. 504837.)
B e ie k s d o r f f .
Maxcine J. Japour, Petroleum refining and manufacturing process. Los Angeles: Wetzel Pub.
Co. 1939. (320 S.) S 5.00.
XX. Sprengstoffe. Zündwaren. Gasschutz.
Böhmer, Luftschutz durch Farben. Kurze Besprechung der Anwendung von
Markierungs-, Leucht- u. Tarnfarben im Luftschutz. (Farbe u. Lack 1940. 9— 10.
10/1.)
Sc h ic k e .
F.
V. Wells, Kampfstoffgegenmittel und Antiséptica fü r Kriegszeit. Besprechung
der bekanntesten Kampfstoffe u. der zur Heilung der durch Kampfstoffe verletzten
Organe angewendeten Mittel. Als bes. geeignet zur prim. Behandlung von mit „Senfgas“
in Berührung gekommenen Hautstellen wird elektrolyt. bereitete Natriumhypochloritlsg.
empfohlen. E s werden Anregungen für die Anwendung der Kampfstoffgegenmittel
in Form von kosmet. Salben u. Puder gegeben. Angaben über die Anwendung von
Bestandteilen äther. öle (Menthol, Thymol, Eucalyptol, Methylsalicylat u. a.), Phenolen
u. Hypochloriten zur Behandlung angegriffener Atmungsorgane bzw. zur Wundbe­
behandlung. (Soap, Perfum. Cosmet. 1 2 . 830— 34. 854. Okt. 1939.)
E llm er.
A . Tasman. Uber den Nachuxis von Senfgas in Trinkwasser und Milch. (Vgl.
C. 1939. II. 2878.) Die bisher fehlende Nachw.-Möglichkeit für Senfgas in W. u. Milch
wird dadurch gegeben, daß man etwa 250 ccm Fl. mit einer Messerspitze „W.-Leitungskohle Norit C, 0,8— 1,2“ 10 Min. schüttelt, die Kohle abfiltriert, zwischen Filtrierpapier
1940. I .
H IXI. L e d e r .
G erbstoffe.
1307
trocknet u. mit ihr diu Heparrk. mit einer blanken Ag-Münze u. die AuCl3-Bk. von
O b e r m i l l e r auaführt. Die Meth. ist für Senfgasmengen von 5 mg/1 an erprobt. (Chem.
Wcekbl. 3 6 . 786. 25/11. 1939. Utrecht, Reichsinst. f. d. Volksgesundheit.) R. K. MÜLLER.
Alberto Cimorosi, Tippecanoe City, 0., V. St. A., Feuerwerkskörper. Gepreßte
Kugeln aus pyrotechn. Material sind mit einem Überzug aus Natriumsilicat, Schlämm­
kreide u. Kohle versehen. (A. P. 2 1 7 4 202 vom 18/5. 1938, ausg. 26/9. 1939.) H orn.
Sociefä Italiana Pirelli, Mailand, Gasfilter. Innerhalb der Filtermasse befindet
sich eine Schicht eines feuchtigkeitsanziehenden Stoffes zwischen zwei Metallplatten,
die in einen Stromkreis eingeschaltet sind, der durch die genannte Schicht jedoch
unterbrochen ist. Diese besteht z. B. aus Silicagel, so daß sie nicht schon durch Feuchtig­
keit allein leitend wird. Dies geschieht vielmehr erst dann, wenn ein sauer oder alkal.
reagierendes Gas, wie z. B. Gelbkreuz, Chlorpikrin usw. hinzutritt, das von eigentlichen
Gasfiltem durchgelassen wurde. Ein eingeschaltetes Galvanometer zeigt dann den
Stromdurchgang an, u. diese Rk. wird prakt. benutzt, um die Erschöpfung oder Un­
wirksamkeit des Gasfilters festzustellen. (Holl. P. 471 3 5 vom 8/7. 1937, ausg. 15/11.
1939. It. Prior. 11/7. 1936.)
K a l ix .
X X I. Leder. Gerbstoffe.
Albert Fritsob, Kritische Bemerkungen über die osmotische Theorie der Schwellung.
Ausführliche mathemat. Ableitungen mit umfangreichen Tabellen. Aus diesen Be­
funden ersieht man, daß mit Hilfe der osmot. Theorie alle Erscheinungen, die bei der
Schwellung von Proteinen, einschließlich der Schwellung in reinem W ., auftreten,
erklärt werden können. (J. int. Soc. Leather Trades Chemists 23. 601— 17. Dez. 1939.
Cluj, Rumänien, Lederfabrik Dermata.)
Meck e .
Lucien Poujade, Die Chromeinbadgerbung von Schaffellen mit Wolle. Genaue
Beschreibung der Weiche, Angerbung mit synthet. Gerbstoffen u. Ausgerbung mit
33% bas. Chromalaunlsgg., Neutralisation unter gleichzeitiger Entfettung mit M a r­
seillerseife, Fettung durch Aufträgen von konz. Fettlickern auf die Fleischseite sowie
Zurichtung. (Cuir techn. 28 (32). 287— 88. 1— 15/11. 1939.)
Mecke.
H.
C. Holland, Die Behandlung von leichten Ledern mit Yelan. Velan besteht aus
einer Verb. von Pyridin mit einem höheren Alkohol unter Zuhilfenahme von Formaldehyd
u. wird bes. in der Textilindustrie als wasserabstoßendes Mittel für Gewebe angewandt,
wobei die Wrkg.-Weise folgende ist: Das Gewebe wird mit einer wss. Velanlsg. behandelt,
u. das mit Velan getränkte Gewebe wird in der Wärme getrocknet. Infolge der Wärme
wird das Velan aufgespalten u. das Pyridin mit dem Formaldchyd entweicht, während
sich der Alkohol auf der Faser niederschlägt. In ähnlicher Weise kann man auch leichte
Leder, bes. Oberleder, mit Velan behandeln, indem man eine 5%ige wss. Velanlsg.
bei 35— 40° auf das Leder aufträgt u. dann das Leder im Luftstrom rasch trocknet.
Anschließend wird das Leder für 3 Min. auf 100° erwärmt, um das Velan zu spalten
u. den Alkohol auf den Lederfasern nicderzuschlagen. Die wasserabweisende Wrkg.
des Velans bei Leder wurde geprüft, indem man einen großen W.-Tropfen (0,5 ccm)
auf das Leder brachte u. das Verh. des Leders beobachtete, wobei sich ergab, daß das
W . in das mit Velan behandelte Leder sehr erheblich langsamer als in das unbehandelte
Leder einzog (ausführliche Tabelle). (J. int. Soc. Leather Trades Chemists 23. 598
bis 601. Dez. 1939.)
M eck e.
— , Waterproofchromoberleder. Genaue Beschreibung der Fettung, Färbung u.
Zurichtung von chromgarem Waterproofleder. (Leather Trades’ Bev. 72. 1392— 93.
13/12. 1939.)
Me ck e.
U. J. Thuau und D. Lisser, Der Einfluß der Oxydation von Fettstoffen in der
Lederindustrie. II. Einfluß verschiedener Trägersubstanzen. (I. vgl. C. 1940. I. 660.)
Als Trägersubstanzen wurden verschied. Arten von Baumwolle, Acetylcellulose, Wolle,
Asbest u. Hautpulver verwendet. M it Fischtran ergaben diese Substanzen charakterist.
Kurven des Oxydationsverlaufes. Mit Hautpulver als Trägersubstanz 'wurden aus­
gedehnte Unterss. an verschied. Lebertranen durchgeführt u. gefunden, daß die nach
dem M A C K E Y -T est feststellbaren Oxydationswrkgg. nicht mit der JZ. parallel gehen;
vielmehr hatte der Lebertran mit der niedrigsten JZ. die höchste Autoxydationskraft.
Außerdem wurde gefunden, daß ein Zusatz von Mineralöl zum Lebertran die Autoxydation erheblich herabsetzt u. zw’ar bewirkten 25% Mineralöl einen 50%ig. Bückgang
u. bei 50% Mineralöl ist die Autoxydation schon prakt. null (ausführliche Tabellen
n. Kurven). (Cuir techn. 28 (32). 282— 87. 1— 15/11. 1939.)
Mecke.
F.
W. Horst, Mitteilungen aus der analytischen Praxis. III. Verdünnung und
Verstärkung von Normallösungen. Apparate und Gebrauchsgegenstände. (Vgl. C. 1939.
1308
H jjj . L e d e r .
G erbstoffe.
1940. I .
II. 1222.) Genaue Anleitung zur raschen Verdünnung u. Verstärkung von Normallsgg. sowie zur Reinigung u. Behandlung von Büretten, Pipetten u. Porzellantiegeln.
(Lederteehn. Rdsch. 3 1 . 73— 76. Nov. 1939.)
Me c k e .
Norsk Hydro-ElektriskKvaelstoiaktieselkab, Oslo, Herstellung reiner Lösungen
von Ligninsulfonsäuren oder deren Salzen aus Ablaugen der Zellstoffkochung nach dem
Ammoniumbisulfitprozeß. Man unterwirft die Lauge nach einer Eindampfung zunächst
einer Alkoholgärung bei etwa pn = 4— 4,5 unter Zusatz von Zucker u. Hefe (torula
utilis), entfernt den A. u. die Hefe, bläst mehrere Stdn. bei 26— 29° mit Luft, wobei das
PH etwa 4— 5 betragen soll. Dann wird nochmals mit einer fl. Hefe zwecks Zerstörung
der Pentosen eine Nachgärung vorgenommen, u. die Gärprodd. (Butanol, Aceton, Butter­
säure) werden entfernt. Die so gereinigten Ligninsulfonsäuren werden als Gerbmittel
verwendet. (N. P. 61 241 vom 28/4. 1937, ausg. 7/8. 1939.)
J. S c h m i d t .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Richard Alles,
Mannheim'), Gerbend wirkende Kondensationsprodukte. Wasserlösl. Kondensationsprodd.
aus Formaldehydbisulfit (I) u. wasserunlösl. Phenolderiw. werden mit Phenolen u.
CHjO in Ggw. von Phenol- oder Naphthalinsulfonsäuren (oder deren Aldehyd- oder
Ketonkondensationsprodd.) alkal. kondensiert. Z. B. erhitzt man 20 g eines Kondensationsprod. aus Dioxydiphenylsulfon (II) u. I (gelöst in 30 g W.), 20 g ß,ß-Di-(4-oxyphenyl)-propan, 50 g eines Kondensationsprod. aus Kresolsulfonsäure u. CH20 (gelöst
in 50 g W.) u. 60 g 30°/oig. C H fi in Ggw. von Alkali 3 Stdn. auf dem W.-Bade. Durch
Verdünnen mit W . u. Ansäuern mit Ameisensäure erhält man eine als Gerbstoff verwend­
bare Paste. Statt II kann Kasseler Braun, als Phenole können auch Kresol, II oder
ß-Naphthol, als Sulfonsäuren können auch Naphthalinsulfonsäure oder ß,ß-Di-(4-oxyphenyl)-propa7idisulfonsäure benutzt werden. (D. R . P. 685 034 Kl. 12 q vom 30/1.
1935, ausg. 9/12. 1939.)
NOUVEL.
Chemische Fabrik Stockhaasen & Cie., Krefeld, Fixieren von Gerbstoffen im
Leder. In üblicher Weise vorgegerbte Leder werden im Einbadverf. mit einem Gemisch
konz. Lsgg. von Eiweißabbauprodd. (Abbaugrad etwa 30%) u. konz. Gerbstofflsgg. mit
oder ohne Zusatz synthel. Gerbstoffe, Netzmittel u. dgl. behandelt. — 50 kg vorgegerbtes
u. abgepreßtes Leder werden im Heißluftfaß vorgewärmt u. dann mit einer sauren Brühe,
enthaltend 8 kg eines üblichen Nachgerbextraktcs u. 2 kg Eiweißlsg. nachgegerbt. An­
schließend gibt man 60 g synthet. Gerbstoffe u. 500 g eines sulfonierten Öles zu, b o daß
das Gemisch bei 20° eine D. von 20° B6 spindelt. Die Brühe wird in etwa 1,5 Stdn. vom
Leder aufgenommen. Die verwendete Eiweißlsg. ist durch Säurebehandlung von tier.
Leim bis zu einem Abbaugrad von 30% gewonnen. — Das Verf. gestattet das Arbeiten
im sauren Bereich u. die Anwendung in einem Bad. (D. R. P. 685 744 Kl. 28 a vom
14/8. 1934, ausg. 23/12. 1939.)
M ö l l e r in g .
Arthur D. Little Inc., Cambridge, übert. von: Laurence R. B . Hervey, Lexington, Mass., V. St. A., Gewinnung von Nebenprodukten bei der Herstellung von Chromgerbsalzen. Die Red. von Alkalibichromat (1 Mol) in schwefelsaurer Lsg. (4 Mol) wird
mit ungesätt. Fettsäuren vorgenommen. Bes. geeignet ist das „R otöl", das aus Ölsäure,
Linolsäure u. gesätt. Fettsäuren besteht. Die gesätt. Säuren bleiben bei der Rk. unangegriffen, während die ungesätt. Säuren zu Pelargonsäure, Oxypelargonsäure, Laurinu. Adipinsäure sowie einer Säure COOH(CHs),COOH oxydiert werden. Nach Be­
endigung der Rk. scheiden sich die anfallenden Säuren in der oberen Schicht ab u.
werden abgezogen. Die so erhaltenen Chromsalze füllen das Leder besser, vermutlich
auf Grund des geringen Geh. an oxydierten Nebenprodukten. (A. P. 2 1 7 8 874 vom
6/5. 1937, ausg. 7/11. 1939.)
M ö l l e r in g .
Raymond C. Mc. Quiston, West Newton, und Henry C. Hopewell, Newton,
Mass., V. St. A., Lederähnliche Oberflächen. Man überzieht Oberflächen, z. B. von
Geweben mit einem Bindemittel, z. B. mit Kautschuk, bringt auf diese noch klebende
Schicht eine gleichmäßige Schicht von losen Fasern, bes. Lederfasem auf, läßt das
Bindemittel abbinden, tränkt die Faserstoffschicht (I) mit einer Lsg., die mit der
Bindemittelschicht verträglich ist u. gerbfähige Eiweißstoffe, z. B. Leim oder Gelatine
u. gegebenenfalls Weichmachungsmittel u. Latex enthält, trocknet das Ganze u. tränkt
abschließend die I mit der Lsg. einesGerbmittels, z. B. mit CH20-Lösung. (A. P.
2 1 7 2 0 2 8 vom 30/8. 1935, ausg. 5/9.1939.)
Sa r r e .
Verantwortlich: Dr. M. Pflücke, Berlin W 35, Sigismundstr. 4. ------ Anzeigenleiter: Anton Burger,
Berlin-Tempelhof. ------ Zur Zeit gilt Anzcigcnprelsllste Nr. 3. — — Druck von Metzger & W ltti«
in Leipzig C 1. —— Verlag Chemie, G .m .b .H ., Berlin W 35, W oyrschstr. 37