FWG-Sitzung in Neuenkirchen: Bürger fordern Kreisverkehr

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FWG-Sitzung in Neuenkirchen: Bürger fordern Kreisverkehr
FWG-Sitzung in Neuenkirchen:
Bürger fordern Kreisverkehr
Rietberg-Neuenkirchen. Mehr als 30 Bürgerinnen und Bürger folgten einer
Einladung der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Rietberg zur offenen
Fraktionssitzung am vergangenen Montag im Stadtteil Neuenkirchen. Sie
diskutierten gemeinsam mit den Lokalpolitikern über die
Verkehrsprobleme im Kreuzungsbereich Lange Straße – Detmolder Straße
– Platzstraße. Unter ihnen waren auch Ortsvorstehern Bärbel Diekhans
sowie Rietbergs Bürgermeister Andreas Sunder. Die Meinung der
anwesenden Neuenkirchener war einhellig: Sie sprachen sich deutlich für
einen Kreisverkehr an dem neuralgischen Verkehrsknotenpunkt aus. Die
derzeitige Situation sei unhaltbar.
So staut sich der Verkehr täglich insbesondere morgens und am Nachmittag über
teilweise mehrere hundert Meter in allen Richtungen, vor allem im Bereich der
Langen Straße bis hin zur Firma Lear und auf der Platzstraße. Das, so die Meinung
zahlreicher Anwesender, läge vor allem an der vor einiger Zeit neu geschalteten
Ampeltaktung an der Platzstraße. Zwar könnten Fußgänger und Radfahrer nun
besser den stark frequentierten Bereich queren, doch der Fließverkehr werde durch
die Rotphasen ständig gestoppt, so dass sich die Autos stauen.
Linksabbieger, die von der Detmolder Straße in die Platzstraße wollen, haben indes
von der neuen Ampeltaktung profitiert, schilderten die Neuenkirchener. Diese
Blechlawine sei nun kleiner geworden. Doch mit der Fertigstellung des Rewe-Marktes
in diesem Bereich werde sich die Anzahl der Fahrzeuge noch erheblich steigern. Ein
Anlieger brachte es auf den Punkt: „Durch die Ampeltaktung hat sich das Problem
nur verlagert, es wurde nicht behoben. Und wenn jetzt schon viel zu viele Autos da
sind, was wird erst sein, wenn der Supermarkt öffnet?“
Was Anwohnern außerdem aufgefallen ist: Zahlreiche LKW und Sattelzüge nutzen
den Weg durch Neuenkirchen anscheinend, um Mautgebühren zu sparen, wenn sie
Ziele im Kreisgebiet ansteuern. „Mindestens ein Drittel des LKW-Verkehrs gehört da
nicht hin“, vermutete ein Neuenkirchener Bürger. „Die 40-Tonner verstopfen teilweise
auch die Nebenstraßen, wie die Ringstraße, die Feldstraße oder den Diekamp, wenn
sie versuchen, den täglichen Stau zu umfahren.“ Auch sei die geplante Auffahrt auf
den künftigen Rewe-Parkplatz viel zu nah am Kreuzungsbereich. „Wer künftig links
vom Parkplatz fahren will, wird da ewig stehen“, mutmaßte ein Anwohner, der selber
heute schon Schwierigkeiten hat, mit seinem Auto aus der eigenen Hauseinfahrt zu
kommen.
Eine sinnvolle Alternative zu einem Kreisverkehr sahen die betroffenen
Neuenkirchener am Montagabend nicht. Das machten sie den anwesenden
politischen Vertretern auch deutlich. Der Kreisverkehr allerdings würde mit rund einer
Million Euro zu Buche schlagen, erklärte Bürgermeister Andreas Sunder. Landesmittel
gebe es keine. Und zum jetzigen Zeitpunkt sei auch nicht damit zu rechnen, dass
Mittel aus einem Bundestopf fließen würden. Die Kosten müsste demnach die Stadt
Rietberg allein stemmen. In der Bürgerrunde wurde der Vorschlag gemacht, ob man
nicht den Rewe-Markt mit in die finanzielle Pflicht zur Errichtung eines Kreisverkehrs
nehmen könne. Tenor der Bürger: Schließlich müsse dem Geschäft ja auch daran
gelegen sein, dass es gut erreichbar sei – ansonsten blieben die Kunden aus. Auf
Unverständnis stieß auch die Priorisierung des Landes NRW. Warum, so fragte einer
der Anwesenden, werde jetzt der Kreisverkehr an der Wittreck-Kreuzung in Varensell
mit Landesmitteln gebaut, wo doch der Bedarf in Neuenkirchen mit mehr als 12.000
täglich durchfahrenden Autos viel dringender sei?
Mit Blick auf die angespannte finanzielle Situation der Stadt Rietberg resümierte die
Vorsitzende der FWG, Dr. Ute Buchheim: „Die Freien Wähler haben beantragt, dass
das Thema in der nächsten Sitzung des Bau-, Planungs- und Verkehrsausschusses
am 9. Juli auf die Tagesordnung kommt. Dass die Situation so nicht bleiben kann,
haben uns die Bürger heute deutlich vor Augen geführt.“ Auf der anderen Seite
stünde indes die erhebliche Investitionssumme von einer Million Euro und eine
durchaus angespannte finanzielle Haushaltslage.