Weserlotse Logistics Pilot
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Weserlotse Logistics Pilot
Nr. 1 | Februar 2011 | Jahrgang 65 | ISSN 1403-2756 | 4 Euro WESER LOTSE LOGISTICS PILOT Magazin für Wirtschaft und Transport GESCHLOSSENE KÜHLKETTE – Eine permanente Herausforderung Weichen für die Windkraft stellen Bremerhaven will Europas OffshoreHauptstadt werden. 2014 wird dort ein neuer Terminal für den Umschlag von Windenergieanlagen den Betrieb aufnehmen. bremenports forciert das Zukunftsprojekt bei der Suche nach Investoren, bei der Planung und beim Bau. An der Weser stehen am 9. und 10. März die „Offshore-Windenergietage Bremen/Bremerhaven“ auf dem Programm. Am zweiten Tag werden potenzielle Investoren und Betreiber in Bremerhaven über das Projekt Offshore-Terminal informiert. www.bremenports.de [email protected] Editorial mende Einsatz der Kühlcontainer. Das engmaschige Netzwerk der großen Container Carrier erlaubt es, Teilmengen gezielt in die Nähe der finalen Zielmärkte zu senden. Darüber hinaus haben jetzt auch kleinere Exporteure und Produzenten die Möglichkeit, neue Märkte für ihre Produkte zu erschließen. Marc Fröhlich „Wir fahren nach Berlin” Nein, zum Pokalendspiel in das Olympiastadion geht es nicht – die Fruit Logistica 2011 ist angesagt! Der internationale Fruchthandel trifft sich zur mittlerweile weltgrößten Messe in Sachen Obst und Gemüse und wird erneut mehr als 2.300 Aussteller und 50.000 Fachbesucher aus 125 Ländern begrüßen. Die Gelegenheit, eine Vielzahl aktueller Geschäftspartner zu treffen und gleichzeitig mit den Stärken unseres Standorts Bremerhaven neue potenzielle Kunden anzusprechen und zu werben. Die bremischen Häfen blicken in der Fruchtlogistik auf eine langjährige Zusammenarbeit mit verschiedenen Produktionsländern zurück. Insbesondere gilt dies für die bei den Deutschen so beliebten krummen gelben Früchten aus Mittelamerika sowie für Zitrusfrüchte aus Marokko. In den letzten Jahren sind jedoch einige neue Lieferländer und diverse Artikel hinzugekommen. Maßgeblich dazu beigetragen hat der zuneh- Klares Denken. Klares Handeln. Klares Ergebnis. KPMG bringt Klarheit in die Komplexität der Märkte. Unsere Spezialisten unterstützen Sie mit den richtigen Strategien und klaren Lösungswegen für Ihren Unternehmenserfolg. Für mehr Informationen: Nikolaus Schadeck, T +49 421 33557-7109, [email protected] kpmg.de Aber auch das konventionelle Kühlschiff hat weiterhin seine Bedeutung und Stärken, insbesondere in den mengenstarken, homogenen Trades wie Bananen. Durch die Möglichkeit, große Mengen im Punkt-Punkt-Verkehr zu bewegen, werden die Kühlschiffreedereien auch in den nächsten Jahren eine gewichtige Rolle mitspielen. Allerdings ist die bestehende Flotte an Kühlschiffen mittlerweile in die Jahre und eine Blutauf frischung erst langsam in Gang gekommen. Hier wird es in naher Zukunft notwendig sein, neue Schiffe zu ordern – wenn auch sicherlich mit dem erforderlichen Augenmaß. Wesentliche Bedeutung für den Erfolg am Standort Bremer haven haben die nachgelagerten Dienstleistungen. Die Vorhaltung von Kühllagerkapazitäten, Durchführung von Qualitätskontrollen und Abwicklung mit den involvierten Behörden sowie eine Vielzahl weiterer Services rund um die Frucht sind unerlässlich. Schließlich sollen sich die Vitamine auf ihrer kurzen Zwischenstation in den bremischen Häfen wohlfühlen, anschließend geht´s von hier aus weiter in mehr als 20 Länder West- und Osteuropas. Also auf nach Berlin, diesmal nicht auf der Jagd nach dem Pott, sondern nach neuen Kunden für die bremischen Häfen. Marc Fröhlich Geschäftsführer Heuer Logistics GmbH & Co. KG Inhalt Foto: Großmarkt Bremen Schwerpunkt: Food Logistics und Kühlgut Großmarkt Bremen 6 Geschlossene Kühlkette – eine permanente Herausforderung 10 Großmarkt Bremen: Der Bauch der Stadt Central Market Bremen: Stomach of the City 12 Von der Plantage in den Supermarkt Fresh from the Plantation to the Supermarket 13 Kühlgut richtig versichern Insuring Chilled Goods Correctly Closed Cool Chain – a Permanent Challenge 14 Spotlight Ports + Traffic 15 Im Hafen brummt’s wieder Port Business is Booming Again 16 Bremerhaven – die künftige Offshore-Hauptstadt Europas? Bremerhaven – soon to be Europe’s Offshore Capital? Foto: M. Höche 17 Spotlight Special: Logistikpartner Südamerika Menschen im Hafen: Jan Dirk Brüggemann 22 Spezial-Know-how für Woll-Logistik Specialist Know-How for Wool Logistics 24 Spotlight Foto: Kes Distri Standards Schafwolle aus Südamerika im Lager von Kes Distri 3 Editorial 5 Namen + Nachrichten [ Names + News ] 16 Portrait: Bremer Paletten-Kontor 25 Green Logistics [ Green Logistics ] 6 Buchtipp | Banken + Versicherungen + Recht 2 [ New Book | Banks + Assurances + Justice ] 7 E-Logistics 2 [ E-Logistics ] 8 Ausbildung + Karriere 2 [ Qualification + Career ] 9 Messen + Kongresse + Events | Linien + Agenturen 2 [ Fairs + Congresses + Events | Lines + Agencies ] 30 Persönliches [ Personalities ] 1 Unternehmensverzeichnis + Vorschau | Impressum 3 [ Company Index + Preview | Imprint ] 4 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT Namen + Nachrichten beirat bis Ende April eine verlässliche Perspektive für die Realisierung der A 281 schaffen könne und ergänzte: „Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich eine juristisch einwandfreie Lösung für den Weiterbau zu beschließen.“ Firmenvertreter und Vertreter der Beschäftigten im GVZ zusammen mit B ürgermeister Jens Böhrnsen, Wirtschaftssenator Martin Günthner und H andelskammer-Präses Henry Lamotte Beteiligt Die Schließung des Autobahnrings um Bremen hat höchste politische Priorität, und die Unternehmen im Bremer Güterverkehrszentrum werden an den weiteren Planungen für die Autobahn A 281 beteiligt. Dies unterstrich Bürgermeister Jens Böhrnsen kürzlich anlässlich eines gemeinsamen Besuchs mit Wirtschaftssenator Martin Günthner im Güterverkehrszentrum. Die Unternehmen hatten zuvor in einem Schreiben eine verlässliche Zusage verlangt, wann es mit der A 281 wie und in welchem Zeitraum weitergehe. Darin heißt es: „Ohne adäquate Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz wird das GVZ Bremen als Standort künftig nicht mehr als wirtschaftlich erachtet.“ So weit wird es nicht kommen. Inzwischen ist ein Planungsbeirat einberufen worden, in dem alle denkbaren Trassenführungen vorgestellt, diskutiert und bewertet werden. Auch die Finanzierbarkeit und die zeitlichen Auswirkungen der weiteren Planung spielen dabei eine wesentliche Rolle. Böhrnsen bekräftigte, er sehe Chancen, dass der Planungs Die Republik Polen wird für die deutsche Wirtschaft immer wichtiger und gehört inzwischen zu den zehn wichtigsten Handelspartnern der Bundesrepublik. Vor diesem Hintergrund hat Hellmann Worldwide Logistics kürzlich seinen zweiten deutsch-polnischen Wirtschaftstag veranstaltet. Dabei kamen erneut in der Bremer Niederlassung des Logistikunternehmens hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft beider Länder zusammen, um über die Entwicklungen und Chancen der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu diskutieren. Staatsrat Dr. Heiner Heseler und Hellmann-Chef Karl Engelhard begrüßten die Gäste, und Dr. Hans-Dietrich Paschmeyer, Honorarkonsul der Republik Polen in Bremen, ließ es sich nicht nehmen, die Einleitung zu übernehmen. Dr. Jacek Robak, Botschaftsrat der polnischen Botschaft in Berlin, machte deutlich, dass die Wirtschafts beziehungen der beiden Nachbarländer viele Chancen bieten. Dass dies nicht zuletzt auch für Logistikunternehmen mit Niederlassungen in Polen gilt, wurde bei Kai Hasenpusch, Hellmann- den Vorträgen von Geschäftsleitung Deutschland Kai Hasenpusch und Markus Dodt deutlich. Der Geschäftsleiter Deutschland und der Produktmanager Europa stellten dar, wie positiv sich das Polengeschäft von Hellmann entwickelt. Foto: Hellmann Foto: Senatspressestelle Wichtiger Foto: Kellogg Fünf Fragen an Rainer Frerich-Sagurna, Geschäftsführer der Kellogg Manufacturing, Bremen Welche logistische Leis tung bewundern Sie am meisten? Die Unterhaltung und Versorgung der ISS, der Internationalen Raumstation. Manche Experten glauben, dass das 21. Jahrhundert einmal als „Jahrhundert der Logistik” in die Geschichte eingehen könnte. Ihre Meinung dazu? zung bei gleichzeitig wesentlich verbesserter ökonomischer sowie ökologischer Nachhaltigkeit. Die Globalisierung der Märkte hat zu einer explosionsartigen Entwicklung des Güteraustausches mit entsprechend komplexen logistischen Netzwerken geführt. Eine beispiellose Entwicklung insbesondere im Hinblick auf die Vielfalt der Akteure und Güter sowie das Zusammenwirken der logistischen Prozesse weltweit. Auf welche Weise wurden Sie erstmals auf den Begriff Logistik aufmerksam? Zu Beginn meines Studiums 1975 an der TU in Dortmund. Worin sehen Sie die größten logistischen Herausforderungen der Zukunft? Die Optimierung der logistischen Vernet- Welches Arbeitsmotto haben Sie? Wo Wille und Optimismus sind, gibt es immer einen Weg zum Erfolg. WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 5 Eine permanente Herausforderung Der Dioxinskandal hat Defizite in der Lebensmittel-Supply-Chain aufgedeckt. Zwar kann man dafür nicht die Logistikunternehmen verantwortlich machen, doch der Skandal zeigt einmal mehr, wie komplex und sensibel das Thema Lebensmittellogistik ist. Tatsächlich sind noch große Herausforderungen zu meistern, um die geltenden Qualitäts- und Hygienestandards innerhalb der längst global organisierten und vernetzten Versorgungsketten zu sichern. Deutlich werden dürfte das auch auf der Fruit Logistica in Berlin. Auch abseits schlagzeilenträchtiger Skandale gibt es weitere ungeheuerliche Missstände im Lebensmittelsektor. Wie der britische Autor Tristram Stuart in seinem gerade erschienenen Buch „Für die Tonne. Wie wir Lebensmittel verschwenden“ vorrechnet, werden allein in Deutschland jedes Jahr rund 20 Millionen Tonnen Lebensmittel auf den Müll geworfen. Und etwa jeder zweite in EU-Gewässern gefangene Fisch wird nicht verzehrt. Daran hat auch die Logistik ihren Anteil. „Weltweit geht die Hälfte der gesamten Lebensmittelproduktion zwischen Ernte/Produktion und dem Konsum verloren“, konstatierte Derk van Mackelenbergh, leitender Direktor des europäischen Kühllager- und -vertriebsspezialisten Eurofrigo, auf der drit- 6 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT ten „Cool Logistics“-Konferenz im September in Hamburg, an der über 150 Kühlgutexperten aus 24 Ländern teilnahmen. Vor allem Kapazitätsengpässe und kurzfristige Fahrplanänderungen der Containerreedereien hätten zu erheblichen Schäden im Transport von verderblicher Ware geführt. Auch die Dole Food Company hatte im letzten Jahr mit beträchtlichen Verspätungsschäden insbesondere bei Zitrusfruchtlieferungen aus Südafrika für Südeuropa zu kämpfen. Vizepräsident Ulises Carrillo, der in dem Fruchthandelskonzern für die globale Logistik zuständig ist, berichtete auf der Konferenz, dass diverse Container nach der Umladung auf den Kanaren wochenlang im Hafen von Las Palmas gelegen hätten. Denn mehrere Feeder-Schiffe, Fotos: UNIVEG GESCHLOSSENE KÜHLKETTE – Auf der Fruit Logistica (Stand D-04 in Halle 25) mit denen die empfindliche Ladung im Mittelmeerraum verteilt werden sollte, seien mangels Auslastung überraschend aus dem Verkehr gezogen worden. Und auf den verbliebenen Schiffen habe es für die Kühlcontainer nicht mehr ausreichend Steckdosen gegeben. Reedereivertreter von Maersk, MOL und APL führten aus, dass es auch 2011 Engpässe bei Kühlcontainern und Stellplätzen geben werde. Ein ernstes Problem, wenn man sich vergegenwärtigt, dass inzwischen weltweit mehr als die Hälfte der kühlbedürftigen Ladung in Standardboxen über die Meere transportiert wird. • AMI Frische oder tiefgekühlte Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, aber auch Schnittblumen, Pflanzen, Medikamente, Kosmetik, Farben, Lasuren und Lacke benötigen durchgehend konstante klimatische Bedingungen, um frisch zu bleiben. Nicht nur gleich bleibende Temperaturen, egal ob Kühlung oder Heizung, sondern auch Feuchtigkeit, Licht und hygienische Bedingungen entscheiden über die Qualität der Ware beim Eintreffen im Einzelhandel. Der Transport dieser sensiblen Waren stellt daher hohe Ansprüche an alle Beteiligten der Supply Chain: Fahrzeuge, Verpackung, Lager und Personal müssen auf diese speziellen Anforderungen eingerichtet sein. Kein Wunder also, dass die temperaturgeführte Transportkette zu den komplexesten Teilbereichen der Logistik gehört. Die Unternehmensgruppe Carl Schröter GmbH & Co. KG mit Sitz in Bremen und Wien ist Assekuradeur für alle Sparten der Transportund Verkehrshaftungsversicherung. Ihre Kunden sind Versicherungsmakler und Versicherungsnehmer im In- und Ausland. Zum Portfolio des 1868 gegründeten Unternehmens zählen außerdem Risikomanagement und Havariekommissariat. Ständig steigende Anforderungen Um die Qualität der Waren zu sichern, müssen Kühlgutlogistiker zahlreiche gesetzliche Vorschriften beachten und eine lückenlose Prozess-, Qualitäts- und Zustandskontrolle gewährleisten. Das Managementsystem HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) ist inzwischen weltweit als Norm für den Umgang mit Lebensmitteln anerkannt und europaweit rechtlich vorgeschrieben. Zudem hält der Trend zum Konsum von Frische- und verzehrfertigen Convenience-Produkten, zur Tiefkühlkost und auch zu islamisch korrekten Halal-Produkten nach dem Standard IHI AS 01 unvermindert an. Und natürlich soll die Ware trotz des häufig gewünschten Verzichts auf Konservierungsmittel im Supermarkt stets frisch und appetitlich aussehen. Bremen gehört zu den großen europäischen Standorten der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Hier sind Weltmarken wie Beck’s-Bier, Milka-Schokolade, Kellogg’s-Cornflakes, Mirácoli, Philadelphia, Milram und Melitta-Kaffee zuhause, in Bremerhaven so bedeutende Fisch- und Tiefkühlkost-Marken wie Nordsee und Frosta. Auch die zur Birds-Eye-Iglo-Gruppe gehörende Frozen Fish International GmbH mit der größten Tiefkühlfisch-Fabrik der Welt hat in der Seestadt ihren Sitz. Wegen der großen Kühllagerkapazitäten wird Bremerhaven auch als „Kühlhaus Europas“ bezeichnet. Der Standort ist der bedeutendste Umschlagplatz für Fisch in Deutschland und der drittgrößte Fruchtumschlagplatz Europas. Allied Meat Importers ist ein Tochterunternehmen der Botswana Meat Commission. Gegründet 1966 in London, importierte sie zunächst Fleisch aus dem südlichen Afrika nach Europa. Im Laufe der letzten Jahre entwickelte sich AMI vom reinen Fleischimporteur zu einem Logistikdienstleister für jegliche Art von temperaturgeführten Lebensmitteln. An seinem Standort in Bremerhaven arbeitet das Unternehmen eng mit dem BLG Coldstore zusammen. www.alliedmeats.com • Carl Schröter www.carlschroeter.de • CSAV Die chilenische Reederei Compañía Sud Americana de Vapores, gegründet 1872, ist nicht nur die größte Reederei Lateinamerikas, sondern zählt zu den ältesten der Welt. Ihre Dienstleistungen umfassen auch das Angebot einer umfangreichen Kühlgutlogistik. Der CSAV-Europasitz befindet sich in Hamburg. Darüber hinaus verfügt die Reederei über ein Büro in Bremen, das die Dienste der CSAV betreut, die in Bremerhaven laden und löschen. www.csav.com • Heuer Logistics Heuer Logistics bietet seinen weltweiten Kunden umfangreiche Dienstleistungen an. Der Spezialist für Fruchtlogistik führt an den eigenen Terminals neben Umschlag und Kühllagerung (17.000 Palettenstellplätze) auch Qualitätskontrollen, Zollabwicklung sowie diverse andere Serviceleistungen rund um die Frucht aus. Daneben ist Heuer als Klarierungsagent für die einkommenden Seeschiffe tätig und organisiert europaweit Lkw-Transporte. An den Anlagen werden sowohl konventionelle Kühlschiffe als auch über den benachbarten Container Terminal einkommende Kühlcontainer regelmäßig abgewickelt und die sensiblen Früchte von Bremerhaven aus in mehr als 20 Länder West- und Osteuropas verteilt. www.heuerlogistics.de • DAL Schiffahrts-Agentur Mit Büros in Bremen und Hamburg gehört die 1993 gegründete DAL Schiffahrts-Agentur mbH & Co. KG zur Unternehmensgruppe Deutsche Afrika Linien/John T. Essberger. Sie betreibt mehrere Liniendienste von Europa ins südliche Afrika, zu den Kanarischen Inseln und zu den Inseln des Indischen Ozeans sowie v.v. Dabei werden auch Kühlcontainer in großem Umfang eingesetzt. www.dal.biz WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 7 Solche Zahlen kommen nicht von ungefähr, sondern sind immer auch Ausdruck eines umfangreichen Know-hows in der Logistik mit leicht verderblicher Ware. Da liegt es auf der Hand, dass sich die bremische Logistikwirtschaft an der internationalen Leitmesse für den Frischfruchthandel beteiligt, die vom 9. bis 11. Februar in Berlin stattfindet: an der Fruit Logistica, zu der wieder mehr als 50.000 Fachbesucher aus rund 125 Ländern erwartet werden. An einem von bremenports organisierten Gemeinschaftsstand präsentieren neben den bremischen Häfen fünf weitere Unternehmen ihr Leistungsvermögen (s. Kasten S. 7). Nur ein paar Schritte weiter zeigt das Bremer Stammhaus der Kühne + Nagel International AG seine weltweiten Logistik- und Verkehrsdienstleistungen rund um die temperaturgeführte Ladung an einem eigenen Stand (C-04). Und der Großmarkt Bremen beteiligt sich an einem 400 qm großen Gemeinschaftsstand der deutschen Großmärkte (Halle 21, Stand F-15). Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Lebensmittelbereich dürfte diesmal das „Frische Forum Obst und Gemüse“ im ICC Berlin eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Einen Tag vor Beginn der Messe (8. Februar) beschäftigt es sich mit dem Thema „Der Wert unserer Ernährung im Zeichen des Discounts“. Dabei diskutieren Experten aus Produktion, Großund Einzelhandel Fragen wie: Warum ist gesunde Ernährung einerseits ein Dauerthema, wenn andererseits beim Preis die Vernunft aufhört? Und was bedeutet das langfristig für die Qualität und Beschaffung unserer Produkte? Klar ist, dass es in der Lebensmittellogistik noch viele Herausforderungen zu bewältigen gibt, um die Qualität der empfindlichen Ware, aber auch die Klimafreundlichkeit des Transports (Carbon Foodprint) zu gewährleisten. Gerade erst ist das Forschungsvorhaben „Chill-On“ nach dreieinhalb Jahren Laufzeit beendet worden, in dem es um Qualität, Sicherheit und Transparenz im Transport von leicht verderblichen Lebensmitteln während der gesamten Supply Chain geht. An dem vom Bremerhavener ttz koordinierten EU-Projekt beteiligten sich 26 Partner aus zwölf Ländern. Vor zwei Monaten demonstrierten die Projektpartner ihre Forschungsergebnisse und zeigten dabei viel versprechende Lösungsansätze auf. So entwickelten die Forscher eine neue Funkchip-Generation mit integriertem Zeit-Temperatur-Indikator, so genannte eChillOn Smart Labels, die in Verbindung mit einem komplexen IT-System eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Fisch ermöglichen. Auch der Verbraucher im Supermarkt soll anhand der neuartigen Funketiketten er- 8 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT kennen können, ob ein Produkt zum Verzehr geeignet ist oder nicht. Paradigmenwechsel in der Logistik Einen anderen Ansatz verfolgt das von der Uni Bremen initiierte Verbundprojekt „Der Intelligente Container – Vernetzte intelligente Objekte in der Logistik“, an dem 19 Partner aus Logistik, Sensorik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Lebensmittelkunde beteiligt sind. Im Kern geht es darum, dass ein Container so ausgestattet wird, dass er während des Transports die Bedingungen in seinem Inneren nicht nur ständig misst, er analysiert und interpretiert die Messungen auch selbst. Komplexe Modelle können abschätzen, wie lange etwa bestimmte Früchte ihre Frische unter diesen Bedingungen noch bewahren werden. Als Reifeindikator sind dabei miniaturisierte Gas-Chromatographen behilflich, die Daten über die Konzentration des Gases Ethylen liefern. Sollte der „intelligente Container“ feststellen, dass höchste Eile geboten ist, um die Ladung zu retten, kann er beim Umschlag im Hafen eine Art Vorzugsbehandlung einleiten. Das könnte zu einem Paradigmenwechsel in der Logistik führen. Statt „First In First Out“ heißt es dann „First Expire First Out“. Die Selbststeuerung in der Logistik, an der die Universität Bremen seit langem arbeitet, wird damit in die Praxis umgesetzt. „Gewinner der neuen Lösungen sind die Verbraucher durch bessere Lebensmittelqualität, die Lebensmittel- und Transportindustrie und die Umwelt, da Verlust vermieden und weniger Transporte notwendig werden“, sagt Prof. Walter Lang von der Universität Bremen, der Initiator des Projektes. www.fruitlogistica.com www.coollogisticsconference.com www.chillon.com J. W. Konrad Closed Cool Chain – a Permanent Challenge The consumer trend towards fresh and readytoeat convenience products as well as frozen food is still undiminished. Although shoppers frequently demand that the commodi ties be free of preservatives, the goods are still expected to look fresh and appetizing. A continuous cool chain from production or harvesting right up to delivery is simply essential. This stringent requirement makes great demands on the food logistics industry, as made abundantly clear at the Fruit Logistica in Berlin. Andrea Rulli, Supervisor Sales Manager, Milano DIE WELT STECKT VOLLER HERAUSFORDERUNGEN. MIT R HLIG WERDEN DARAUS M GLICHKEITEN.“ www.rohlig.com Wer als Unternehmer in der Welt Großes bewegen will, braucht mehr als einen guten Logistiker. Er braucht einen starken, zuverlässigen Partner. Einen Dienstleister, der das Geschäft seiner Kunden so gut kennt wie sein eigenes. Ein Team von internationalen Experten – beständig, dynamisch, verlässlich. Wir sind all das. Wir sind Röhlig. Seit 1852. Fotos: Großmarkt Bremen Schwerpunkt – Food Logistics + Kühlgut 1 Der Bauch der Stadt Im Großmarkt Bremen rumort es nachts gewaltig. Wenn fast alles schläft, erwacht auf den gut 16 Hektar Fläche in der Überseestadt das Leben. 120 Verkäufer und Erzeuger bedienen Einzel- und Großhandel, Tante Emma-Läden und Supermärkte, Imbisse und Kantinen, Wochenmärkte und Gastronomen. Jährlicher Warenumschlag 250.000 Tonnen. Gehandelt wird fast alles – von Anchovis bis Zitrusfrüchten, vom Obst- und Gemüseklassiker bis zum modernen abgepackten Convenience-Produkt. Das Handy von Markus Günsch klingelt zum x-ten Mal an diesem Morgen. Oder besser, es spricht zu ihm: „Ehrwürdiger Meister, es wird nach Ihnen verlangt“, raunt eine männliche Stimme wie aus einem alten Märchenfilm. Auf einem Wochenmarkt wird Streusalz gebraucht, es ist spiegelglatt an diesem frühen Donnerstagmorgen im Januar. Kurz darauf ein weiteres Raunen: Der Pförtner braucht den offiziellen Stempel vom Eichamt für den Fahrzeug-Wiege-Service an der Einfahrt zum Großmarkt. Marktinspektor Markus Günsch, 47 Jahre alt, ein freundlicher Mann mit verschmitztem Lächeln, unterbricht sein zweites Frühstück im Marktbistro und regelt auch das. Vielseitigkeit, Geduld und gutes Organisationstalent gehören zu seinem Job, ebenso wie Sinn für Humor. „Wenigstens einer, der mich richtig anspricht“, scherzt er über seinen Klingelton. 10 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT Günsch ist spät dran heute Morgen, das Glatteis hat seinen Zeitplan durcheinander gebracht. Auch beim Gang durch die Blumenhalle merkt man das widrige Marktleiter Markus Günsch am Telefon Wetter und die ruhige Zeit kurz nach der Weihnachtshektik. Einige Stände haben gar nicht erst aufgemacht. „Für 300 Euro Umsatz lohnt sich die Anfahrt nicht“, sagt Günsch. Die Verkäufer und Erzeuger auf dem Großmarkt Bremen kommen aus der gesamten Nordwestregion, ihre etwa 2.800 Kunden von Einzel- bis Großhandel versorgen ein Einzugsgebiet mit 1,5 Millionen Menschen. Markus Günsch kassiert Standgebühr bei einem Blumenhändler, es wird gescherzt, ein Marktbeschicker beschwert sich im locker-freundschaftlichen Ton über ein ständig offenes Rolltor. Günsch verspricht, sich darum zu kümmern. Auch seine vermittelnde Art ist hilfreich für den Job als Marktinspektor. In der Obst-und Gemüsehalle ist mehr los. „Kriegen wir dieses Jahr eigentlich Geld zurück für die Heizung?“, fragt ein Mitarbeiter halb spaßig, halb ernst am Stand von Obst- und Gemüsegroßhändler Dieter Himmelskamp. Tropische Temperaturen herrschen hier nicht gerade, dem Mann ist trotzdem warm, wahrscheinlich vom Kistenstapeln. Schwerpunkt – Food Logistics + Kühlgut Der Chef am Stand ist Lars Trukowski, 41 Jahre alt, zuständig für An- und Verkauf, seit zwei Uhr nachts auf den Beinen. „Der zweite Mann an Bord nach Dieter Himmelskamp“, betont er und schon bald der erste, wie wir später erfahren. Das Unternehmen ist 102 Jahre alt und ein Urgestein auf dem Bremer Großmarkt. Das Angebot in der Halle ist farbenfroh und reichlich: Obst- und Gemüseklassiker von Apfel bis Zucchini, Zitrusfrüchte als Renner jetzt im Winter, aber auch Exoten wie Litschis oder thailändischer Spargel. „Das Vollsortiment eben“, sagt Trukowski. Die Wochenmarktkunden kommen zwischen drei und vier Uhr morgens, sind um fünf wieder weg, um sieben Uhr ist der Stand parat. Andreas Weigang, Stammkunde bei Himmelskamp, braucht nicht ganz so früh da zu sein, die Müdigkeit sieht man ihm trotzdem an. Der Betreiber eines Tante-Emma-Ladens in Hude kauft Klementinen, Schnittlauch, Dill und referiert ein bisschen über die Vorzüge des Granatapfels. Eine mythologisch und religiös aufgeladene Frucht, satt rot, sehr gesund soll sie sein. „Aber was rede ich, muss man selber probie- ren“, sagt Fruchthändler Weigang und muss jetzt auch los. Dieter Himmelskamp ist ein Großhändler, der das komplette Weser-EmsGebiet beliefert. Bei solchen Mengen braucht man Platz. In Halle IV auf dem weit verzweigten Großmarktgelände hat Himmelskamp seine vier Kühlkammern mit Stellplatz für 180 Paletten Ware. Der 65-jährige Firmenchef zieht eine Schiebetür auf und bittet herein. Schlagartig merkt man den Unterschied: Drei bis vier Grad herrschen hier. „Zitrus aus Spanien“, sagt Dieter Himmelskamp mit spitzem Bremer Akzent. Nach Ernte und Verarbeitung wird die Ware per Lkw temperaturgeführt angeliefert, die Kühlkette bleibt geschlossen. In einer anderen Kammer stapeln sich grüne Recycling-Kisten mit Eisbergsalat fast bis zur Hallendecke. 90 Palet ten, 5.400 Kisten á 10 Stück, sagt Himmelskamp, hätte er nach Weihnachten verkauft. „Das ist viel, die Leute sind auf Diät wegen der Feiertage“, sagt er schmunzelnd. Seit 44 Jahren arbeitet der gelernte Bankkaufmann auf dem Großmarkt und ist dort längst der dienst älteste Händler. Er schätzt die unbüro- kratische Art, „man spricht direkt mit den Kunden“. Gerade liefert Bio-Bauer Jürgen Bruns vom Hof Butendiek am Jadebusen seinen Frischkäse an. Der Hubwagen rattert durch die Räume. 140 Kühe, Rinder und Kälber hat der stämmige Mann mit Vollbart auf seinem Hof mit 90 Hektar Grünland. „Bei uns ist jeder Becher Frischkäse noch mit Hand eingelöffelt“, sagt der Bio-Landwirt. Bis ins Rheinland wird geliefert. Bio boomt, auch dank des Großmarktes als Umschlagplatz. Auf dem Weg zur Spezialitätenhalle wird Markus Günsch mit „Guten Morgen, Herr Inspektor“ begrüßt. Also doch noch jemand, der ihn richtig anspricht. www.grossmarkt-bremen.de York Schaefer 1 Der Einfahrtsbereich des Großmarktes am R ande der Bremer Überseestadt 2 Lars Trukowski, „zwei ter Mann an Bord” und potenzieller Nachfolger beim Obst- und Gemüsegroßhändler Dieter Himmelskamp, mit einer Kiste Granatäpfel 3 Qualitätskontrolle für Paprika und Salat: Ist mal eine Schote „ange detscht”, geht der Dreier-Pack immer noch zum hal ben Preis raus. 4 Salat im Wildwasser: Die durch gespülten grünen Blätter landen später als Beilage auf den Frühstücksbrötchen einer Großbäckerei. The Stomach of the City If not the heart, Bremen’s wholesale market is certainly the stomach of the city. Centrally situated, it is a supply centre which really gets jumping at night. When almost everything else is deep in slumber, this 16 hectare area in the Überseestadt quarter comes to life. From Monday to Saturday, 120 sellers and producers from the Northwest region serve a host of fruit and vegetable traders, corner shops and supermarkets, snack bars and canteens, weekly m arkets and restaurateurs. Almost anything that tastes good is traded – from anchovies through citrus fruit and eels to zucchinis. No less than 250,000 tonnes are handled here every year. 3 Fotos: York Schaefer 2 4 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 11 Schwerpunkt – Food Logistics + Kühlgut Von der Plantage in den Supermarkt Rund zwölf Kilogramm Bananen lässt sich der Deutsche im Jahr schmecken. Doch wie gelangt die Banane von der Plantage zum Konsumenten? Jörg Nürnberg und Cornelia Burow beleuchten den Weg der Banane vom Ursprung bis in den Handel. Die beiden Autoren gehören zum Bremer Unternehmen UNIVEG, das mit rund einer Milliarde Euro Umsatz und knapp 800 Mitarbeitern zu den bedeutendsten Unternehmen im täglichen Geschäft mit der Frische gehört. Jörg Nürnberg und Cornelia Burow Donnerstagnachmittag: Die Telefone in der Bremer Zentrale stehen nicht still, denn jedes der 14 Handels- und Dienstleistungszentren der UNIVEG Deutschland GmbH, die zur weltweiten UNIVEGGruppe mit Sitz in Belgien gehört, gibt ihre Bananenbestellungen für die kommende Woche bei Jörg Nürnberg vom Bananenvertrieb bekannt. Die wöchentliche Menge ist abhängig von den Bestellungen des Handels. Hierbei spielen Faktoren wie das Wetter, Urlaubszeiten sowie spezielle Verkaufsaktionen eine Rolle. Jörg Nürnberg kauft daraufhin die benötigten Mengen bei verschiedenen Bananenimporteuren ein und teilt entsprechend den Betriebsstätten mit, aus welchen Häfen sie ihre bestellten Bananen erhalten werden. Doch wie gelangen die Bananen nach Europa? Eine Banane legt bis zum Verzehr etwa 10.000 Kilometer zurück und ist dabei ungefähr 22 Tage unterwegs. Am Anfang der langen Reise steht die Ernte auf einer der riesigen Plantagen in Mittelamerika. Von der Packstation der Plantage gelangen die grünen Früchte per Kühl-Lkw zum Exporthafen. Zwischen der Ernte und der Verladung aufs Schiff dürfen maximal 24 Stunden liegen. Andernfalls beginnt der Reifeprozess der Bananen zu früh, und sie würden ungenießbar in Europa ankommen. Weltweit sind ca. 325 Kühlschiffe im Einsatz, die sich im Gegensatz zu reinen Containerschiffen bestens für den Bananentransport eignen. Die konventionelle Verladung der sensiblen Frucht ist heutzutage noch immer bedeutender als die Verladung im Container. Die optimale Temperatur während des Seetransportes liegt bei 13,2°C. Eine geschlossene Kühlkette muss während des gesamten Transportes gewährleistet sein. Die bedeutendsten Empfangshäfen für den Bananenumschlag sind Bremerhaven, Hamburg und Antwerpen. Die Handels- und Dienstleistungszentren beauftragen Spediteure, die die Bananen in ihre Reifekammern transportieren. Hierfür bestehen feste Konditionen, die ornelia Burow aus der zentralen LogisC tikabteilung verhandelt. Nicht selten kommt es zu Schiffs verspätungen. Hier ist eine reibungslose Kommunikation zwischen Importeur, Hafen, Bananenvertrieb, den Handelsund Dienstleistungszentren und den beauftragten Spediteuren nötig. Sind die Bananen in den Lägern eingetroffen, findet in den Reifekammern, unter Zugabe des natürlichen Reifegases Ethylen, die Umwandlung von Stärke in Zucker statt, und die Bananen werden gelb. Der Reifemeister plant die Reifung auf der Basis der zu erwartenden Absatzmengen und kann die Dauer der Reifung ein wenig anpassen, falls in der Supply Chain vorher Probleme auftreten sollten. Eine optimale Haltbarkeit der Bananen wird bei einer Reifung von sechs bis sieben Tagen erreicht. Anschließend werden die Bananen je nach Kundenwunsch foliert, gewogen und mit einem Preis ausgezeichnet. Die Bananenkartons mit den auf den Punkt perfekt gereiften gelben Bananen werden auf Europaletten gestapelt und gelangen gekühlt zusammen mit anderem Obst in den Handel, um dort von den Verbrauchern gekauft und verzehrt zu werden. www.univeg.de Fotos: Univeg Fresh from the Plantation to the Supermarket Staplereinsatz im UNIVEG-Lager auf dem Bremer Großmarkt 12 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT Until it is eaten, a banana travels about 10,000 kilometres and is in transit for about 22 days. Its long voyage begins with harvest time at one of the enormous plantations in Central America. From the packing station of the plantation, the green fruits are hauled by refrigerated truck to the export harbour. A maximum of 24 hours may be allowed to elapse between harvesting and loading onto the ship, otherwise the ripening process of the bananas will start too early, and they will not arrive in Europe fit for consumption. Schwerpunkt – Food Logistics + Kühlgut Kühlgut richtig versichern Foto: Carl Schröter Die Lagerung und der Transport temperaturgeführter Waren haben in unserer heutigen Zeit einen immer größeren Stellenwert erlangt. Ob Fleisch, Fisch, Fertiggerichte, Seren oder Blutplasma – ohne Kühlung oder Frostung geht nichts. Was ist aber, wenn die Kühlung unterbrochen wird oder komplett ausfällt? Können sich Wareneigentümer, Kühlgutlogistiker oder Kühlhausbetreiber gegen daraus entstehende Schäden an der Ware versichern? Ein Beitrag von Rainer Vogelsang.* In Kühlhäusern lagern oft Waren von erheblichem Wert. Mittlerweile ist es keine Seltenheit mehr, dass sie mit Spitzenwerten in Höhe von 50 Mio. oder gar 70 Mio. Euro versichert werden müssen. Vertragsgrundlage für die Lagerung in einem Kühlhaus sind die Geschäftsbedingungen des Kühlhausbetreibers, die sogenannten Allgemeinen Bedingungen der Kühlhäuser, kurz ABK. Sie sind seit Jahrzehnten etabliert und wurden ständig den Veränderungen des Marktes und den rechtlichen Gegebenheiten angepasst. Die Haftung des Kühlhausbetreibers ist verschuldensabhängig ausgestaltet, enthält jedoch Haftungsbegrenzungen dem Grunde und der Höhe nach. Gemäß den ABK übernimmt das Kühlhausunternehmen die klimatisierte Lagerung von Waren einschließlich aller Zusatzarbeiten wie z. B. Gewichts- und Temperaturfeststellung, Proben- und Musterziehung, Erfassung und Dokumentierung von Produktions- und Haltbarkeitsdaten, Zollabfertigung inklusive der Erstellung der erforderlichen Papiere, Ein- und Nachfrosten, Verpacken, Umpacken, Etikettieren, Neutralisieren, Kommissionieren und Auftauen. Der Auftrag kann aber auch nur die Anmietung von Kühllagerraum ohne weitere Dienstleistung beinhalten. Die eigentliche Besonderheit der ABK liegt jedoch in der Möglichkeit, dass das Kühlhausunternehmen für den Kunden die Kühlgutversicherung abschließt bzw. nach den ABK sogar dazu verpflichtet ist. In der Regel geschieht dies auf Basis der Allgemeinen Bedingungen für die Versicherung von Kühlgütern (ABKühl), wobei zusätzliche Bedingungen ergänzt werden können. Die ABKühl A sind so ausgelegt, dass sie sowohl die Haftung des Kühlhausbetreibers als auch Ware des Einlagerers versichern; die ABKühl B hingegen sind für die Einlagerung eigener Ware in eigenen Kühlhäusern vorgesehen. Erhebliche Risiken bei reiner Haftungsversicherung Soweit sich der Einlagerer nur mit einer reinen Haftungsversicherung des Lagerhalters zufrieden gibt, birgt dieses erhebliche Risiken, da der Lagerhalter nur für Verschulden haftet. So kann z. B. bei Versagen von Maschinen- oder Anlagenteilen zu einer Haftungsbefreiung führen, wenn eben kein Verschulden des La- gerhalters vorliegt. Die teilweise erheblichen Schäden, die dies nach sich ziehen kann, sind unter einer Haftungsversicherung dann auch nicht versichert. Man kann dem Einlagerer somit nur wärmstens ans Herz legen selbst für eine Kühlgutversicherung zu sorgen. Carl Schröter ist Mitglied im Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühl logistikunternehmen (VDKL) und hat als Assekuradeur für die Versicherung von Kühlhäusern jeder Größenordnung eine Lösung geschaffen. Aufgrund der Vollmachten vieler deutscher und europäischer Versicherer sind wir in der Lage, auch Großrisiken zu zeichnen, die den einzelnen Versicherer überfordern würden. Um jedoch Kühlläger mit einem Maximum von bis zu EUR 70 Mio. ver sichern zu können, sind allerdings umfangreiche Risikoanalysen und in der Regel Besichtigungen durch spezialisierte Sachverständige erforderlich. www.carlschroeter.com Rainer Vogelsang * Der Autor ist im Hause Carl Schröter als Teamleiter sowohl für das Underwriting (insbesondere für Verkehrshaftung und Kühlgut) als auch die Schadenbearbeitung zuständig. Insuring Chilled Goods Correctly The storage and transportation of temperaturecontrolled cargo has continued to gain in signif icance. Meat, fish, instant meals, serum and blood plasma – without refrigeration or freez ing, efficient transport would be impossible. But what happens when the consignment spoils, because the cool chain is interrupted or fails utterly? Fortunately, the cargo owners, reefer logistics experts and cold store operators can take out insurance to cover themselves against these particular risks. WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 13 Schwerpunkt – Food Logistics + Kühlgut * Spotlight Die Geschäftsführer Susanne Hofmann (dti) und Jan Peiln steiner (VDKL) b egrüßten die Gäste des Kälteforums. dti / VDKL 140 Experten beim Kälteforum Die Arbeitsgemeinschaft Kälteforum, getragen von den Branchenorganisationen Deutsches Tiefkühlinstitut (dti) und Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL), hat kürzlich in Wilhelmshaven ihre Fachtagung für temperaturgeführte Logistik veranstaltet: das Kälteforum. Dabei kamen rund 140 Führungskräfte der Kühl- und Tiefkühlbranche zusammen, um über die Themen Lagerung, Distribution & Energieeffizienz, temperaturgeführte Transporte sowie die Temperaturüberwachung von Kühl- und Tiefkühlprodukten zu diskutieren. www.tiefkuehlkost.de www.vdkl.de Fraunhofer-Institut Lückenlose Kontrolle leicht verderblicher Waren Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM) arbeitet innerhalb der Fraunhofer-Allianz „Food Chain Management“ an unterschiedlichen Messsystemen zur OnlineÜberwachung von Lebensmitteln. Seit zwei Jahren entwickelt es gemeinsam mit europäischen Partnern im Projekt „RFID ProActive Cold Chain“ UHF-RFID-Tags mit integrierter Sensorik, um die Transportwege von leicht verderblichen Waren lückenlos zu dokumentieren. Möglichst energieeffizient sollen Temperatursensoren ihre Umgebung schnell und berührungslos erfassen und die Klimatechnik steuern: Sie schlagen beispielsweise Alarm, sobald die Kühlkette unterbrochen wird. www.ipm.fraunhofer.de In welchem entlegenen Winkel Sie uns auch brauchen – wir sorgen europaweit für die pünktliche und reibungslose Gestellung von Im- und Exportcontainern über den Nah- und Fernverkehr: in erster Linie auf der Straße, aber auch per Bahn und Binnenschiff. Nationale Container-Logistik ·Moderne und umweltfreundliche eigene Flotte mit Equipment für für alle Containerarten von 20’ Standard bis 45’ HC ·Kühlcontainer-Transporte mit chassisseitiger Stromversorgung für die Temperaturführung ·Transporte von überhohen/überbreiten Flats und Open-Top-Containern mit eigenen Tiefladern ·Transport von Gefahrgutcontainern ADR ·IT-gestützte Flottenführung ·Tracking und Tracing Internationale Container-Logistik ·europaweit mit Schwerpunkt auf Polen, Baltikum, Tschechien und GUS Spezialtransporte ·Großraum- und Schwertransporte ·Kühlchassis ·Europaweite Yachttransporte GCD Glomb Container Dienst GmbH Wurster Straße 321 · 27580 Bremerhaven Tel. +49.(0)471.98281- 0 · Fax +49.(0)471.98281- 40 [email protected] · www.glomb.com 14 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT seit 2006 sind wir Mitglied der puu * (partnerschaft umwelt unternehmen, bremen) construktiv, Bremen Foto: dti INTELLIGENTE CONTAINERLOGISTIK Ports + Traffic Im Hafen brummt’s wieder Foto: BLG Nach den dramatischen Einbrüchen im Krisenjahr 2009 geht es in den europäischen Häfen wieder deutlich aufwärts. So konnten die deutschen Seehäfen im zurückliegenden Jahr rund 40 Prozent der verlorenen Umschlagsmengen zurückgewinnen. Auch in den bremischen Häfen wuchs der Gesamtumschlag: um rund neun Prozent auf 68,69 Mio. Tonnen. Dabei wurden sie von weniger Seeschiffen angelaufen als 2009 – dafür aber von besser ausgelasteten und größeren. Export-Boom und Importflaute am Autoterminal Bremerhaven: Durch die geringe Zahl an Importfahr zeugen ist das Technikzentrum nicht ausgelastet, und es gibt viele Leertransporte per Lkw. „Die Auswirkungen der Krise sind an den bremischen Kajen und Terminals immer noch zu spüren. Dennoch hat die Erholung deutlich schneller und nachhaltiger eingesetzt als zunächst erwartet“, kommentiert Bremens Wirtschaftsund Häfensenator Martin Günthner die positive Entwicklung. In Bremen-Stadt wurde mit über 13 Mio. Tonnen ein deutliches Plus von mehr als 16 Prozent erzielt, wozu sowohl die Massengüter beitrugen als auch die arbeitsintensiven Stückgüter, die allein ein Volumen von über 4 Mio. Tonnen erreichten. In Bremerhaven stieg der Gesamtumschlag von 51,8 Mio. auf etwa 55 Mio. Tonnen. Im Kerngeschäft der bremischen Häfen, der Container logistik, kletterte der Umschlag um über sieben Prozent auf genau 4,88 Mio. TEU. Damit behauptet der Standort seine Position als viertgrößter Container hafen Europas. Dieser Zuwachs wurde erreicht, obwohl die Reeder 2010 weniger Containerschiffe nach Bremerhaven beorderten als im Jahr davor. Denn die Schiffe waren nicht nur besser ausgelastet, sondern im Schnitt auch größer und besaßen somit ebenfalls größere Tiefgänge. Vor diesem Hintergrund hält Senator Günthner die bereits im Jahre 2000 beim Bund beantragte Vertiefung der Weserfahrrinne um bis zu einen Meter für „dringlicher als je zuvor“. Befeuert von der großen Auslandsnachfrage nach deutschen Automobilen, wurden in Bremerhaven etwa 1,8 Mio. Fahrzeuge umgeschlagen (2009: 1,2 Mio.). Allerdings litt der arbeitsintensive Import von Neufahrzeugen noch unter den Folgen der europaweiten Abwrackprämien. Wie BLG-Chef Detthold Aden erläuterte, ging die Einfuhr gegenüber dem ohnehin schon schwachen Jahr 2009 um acht Prozent auf 350.000 Fahr- zeuge zurück. Zudem habe sich die Zahl der im Bremerhavener Technikzentrum bearbeiteten Fahrzeuge auf 225.000 halbiert. Auch die europäischen Wettbewerbs häfen liegen wieder auf Wachstumskurs. Bremerhaven hat gegenüber den Westhäfen Marktanteile verloren. So vermeldete Europas größter Hafen Rotterdam mit einem Anstieg des Umschlags um gut zehn Prozent auf rund 430 Mio. Tonnen ein „neues Rekordergebnis“. Der Containerumschlag wuchs dort um 14 Prozent auf gut elf Mio. TEU. Das Umschlagsniveau in Antwerpen lag mit 178 Mio. Tonnen gut 13 Prozent über dem des Krisenjahres 2009, während der Umschlag in Zeebrügge nach vorläufigen Zahlen um gut elf Prozent auf knapp 50 Mio. Tonnen kletterte. In Hamburg geht man von einem Wachstum von acht bis neun Prozent auf mehr als 120 Mio. Tonnen aus. www.wirtschaft.bremen.de J. W. K. Port Business is Booming Again Following the dramatic declines in the year of crisis 2009, a distinct upward trend can now be seen in European ports. Over the past year, the German seaports were able to win back 40 percent of the shipment volumes they had lost. The total cargo turnover in the Ports of Bremen also grew: by 9 percent to 68.7 million tonnes, according to interim figures. Surpris ingly, they were visited by fewer seagoing ships than 2009 – but these were better utilized and larger vessels. WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 15 Ports + Traffic Bremerhaven schon bald die OffshoreHauptstadt Europas? Nach Ansicht von Hafen- und Wirtschaftssenator Martin Günthner hat Bremerhaven beste Aussichten, zur „Offshore-Hauptstadt Europas” zu werden. Grundlage für diese Einschätzung ist eine von der Prognos AG erstellte Studie, in der die Marktchancen für einen Offshore-Terminal in der Seestadt analysiert werden. Demnach kann das ehrgeizige Ziel der Planer, dort jährlich etwa 160 vollständige Windenergieanlagen umzuschlagen, problemlos erreicht werden. Es geht um ein großes Stück von einem gewaltigen Kuchen. Um die angepeilten Klimaziele der Europäischen Union zu realisieren, müssten nach Ansicht von Experten in den nächsten 20 Jahren rund 24.000 Offshore-Windräder aufgestellt werden. Ein Milliardengeschäft, von dem sich auch mehrere europäische Hafenstädte wie Esbjerg, Eemshaven, Hull, Cuxhaven und Emden viel versprechen. Doch verglichen mit ihnen besitzt Bremerhaven – nicht nur wegen seiner geografischen Ideallage, sondern auch weil sich in der Nähe zum seeschiffstiefen Wasser schon jetzt ein beachtliches Windenergiecluster mit führenden Unternehmen der Branche gebildet hat – offenbar die weitaus besten Chancen. tiven private Investoren davon über zeugen, die Kosten für den Bau des OTB zu übernehmen. Schließlich zeigt die Untersuchung, dass das planerisch angestrebte Umschlagsziel von bis zu 160 „Vollanlagen“ pro Jahr schon allein innerhalb eines Versorgungsradius von 200 Seemeilen erreicht wird – und zwar selbst dann, wenn zwei bis drei weitere Standorte an der Nordsee für die Verschiffung von Offshore-Windkraftanlagen genutzt werden. Um Investoren und Betreiber für den OTB zu finden, wird derzeit die europaweite Ausschreibung des Projekts vorbereitet. Schon Ende März 2012 soll die Vergabe beendet sein, damit der Terminal bereits 2014 in Betrieb genommen werden kann. Um mögliche Interessenten zu überzeugen, organisiert das Land Bremen eine Investorenkonferenz am 9. und 10. März. Am ersten Tag in Bremen stehen Finanzierungsfragen im Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau der Offshore-Windenergieindustrie im Mittelpunkt, während am zweiten Tag in Bremerhaven interessierten Finanzierern, Bauunternehmern, Logistikfirmen und Hafenbetreibern der OTB konkret vorgestellt wird. www.prognos.de www.offshore-windport.de www.bremenports.de Investorenkonferenz am 9. und 10. März 16 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT J. W. K. Soon to be Europe’s Offshore Capital? Foto: RWE Innogy „Die Potenziale sind beinahe erschreckend groß“, betonte der Prognos-Experte Peter Kaiser anlässlich der Vorstellung der 120 Seiten starken Studie: Wenn jetzt keine Zeit verloren werde und der geplante Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) im Blexer Weserbogen rasch gebaut werde, könnten dadurch in den nächsten 30 Jahren bis zu 14.000 neue Arbeitsplätze in der Seestadt entstehen, private Investi tionen von bis zu 2 Mrd. Euro ausgelöst und Steuereinnahmen von bis zu 678 Mio. Euro generiert werden. Die nötigen Investitionen der öffentlichen Hand würden sich möglicherweise schon 2018 vollständig amortisiert haben. Auch wenn es vielleicht nicht ganz so kommen wird, wie in diesem Idealfall: Senator Günthner, BIS-Geschäftsführer Nils Schnorrenberger und bremenports-Chef Stefan Woltering gehen davon aus, dass die glänzenden Perspek- In the opinion of Bremen’s Senator for Economy and Ports, Martin Günthner, Bremerhaven has excellent prospects of becoming the “offshore capital” of Europe. The basis for this favourable viewpoint is provided in a study produced by Prognos analysing the market opportunities for an offshore terminal in the seaport city. It concludes that the ambitious goal of the planners to handle up to 160 complete wind energy plants a year can be achieved with ease. “The potential is so good it’s almost frightening,” says a Prognos expert. Ports + Traffic Spotlight Bremen und Hamburg österreichischer Partner Lagermax die Wagen in etwa gleichen Volumina von Bremerhaven ins österreichische Strasswalchen, wo sie wie bisher von Lagermax technisch weiterbearbeitet werden. Unterstützung für die Y-Trasse www.blg.de www.suzuki.de Foto: BLG Ebenso wie Niedersachsen werden sich auch Bremen und Hamburg an der Vor finanzierung der Planungskosten für die so genannte Y-Trasse beteiligen. Darauf haben sich die Regierungschefs beider Bundesländer, Bürgermeister Jens Böhrnsen und Erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus, kürzlich verständigt, obwohl die Finanzierung der Schienenin frastruktur und die entsprechenden Planungen Aufgabe des Bundes und der DB AG sind. Auf diese Weise wollen sie die Planungen für das Projekt beschleunigen, um die Hinterlandanbindung der deutschen Seehäfen zu verbessern. Zugleich fordern Hamburg und Bremen, dass die Planungen für die Y-Trasse auf die vereinbarten Untersuchungen ihrer beiden Bahnknoten abgestimmt werden und insgesamt stärker an den Bedürfnissen des Güterverkehrs ausgerichtet werden. Darüber hinaus soll geprüft werden, wie verstärkt Güterverkehre auf bestehenden Bahnstrecken abgewickelt werden können, um sie um die Ballungszentren herumzuleiten und damit die Lärmbelastung für die Bevölkerung zu reduzieren. BLG Logistics Suzuki-Neugeschäft für Österreich Ende November brachte die „Pacific High way“ die ersten Suzuki-Fahrzeuge für den österreichischen Markt nach Bremerhaven. Als exklusiver Automobillogistiker für die in Deutschland ansässige Tochter der japanischen Suzuki Motor Corporation bekam BLG Logistics jüngst den Zuschlag für den Umschlag sowie erste technische Bearbeitungen des Volumens aus der Asienproduktion für Österreich. Jährlich ist ein Umschlagsvolumen von etwa 4.000 Fahrzeugen geplant, die in Bremerhaven mit Hohlraum- und Unterbodenschutz behandelt werden. Im Anschluss daran bringen die BLG und ihr ISL und BAW Logistik stärkt die Metropole Nordwest Die Logistikbranche ist in der Metropolregion Bremen-Oldenburg stark aufgestellt und darf der Zukunft optimistisch entgegensehen, wenn sie ihre Chancen nutzt. Im Regionalvergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt der Anteil des Logistiksektors in der Metropolregion mit 11,3 Prozent mehr als ein Drittel über dem Bundeswert von 8,2 Prozent. Jeder neunte Beschäftigte im Nordwesten ist demnach im Bereich der Logistik-Dienstleistungen tätig. Um die gesamtwirtschaftlichen Funktionen und Potenziale zu stärken, seien jedoch „funktionierende regionale Strukturen der Vermittlung zwischen betrieblicher Mikro- und volkswirtschaftlicher Makro ebene“ nötig. Zu diesem Ergebnis kom- Kompetenzzentrum Logistik Bremen „Eine neue Marke für den Logistikstandort” Die Mitglieder des Kompetenz zentrums Logistik Bremen (KLB) haben einstimmig beschlossen, das KLB neu aufzustellen. Ziel ist die Vermarktung des Klaus Platz Hafen- und Logistikstandortes Bremen/Bremerhaven durch eine einheitliche Standortmarke. Zum Geschäftsführer wurde Klaus Platz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Bremischen Hafenvertretung (BHV), ernannt. Herr Platz, was hat zu diesem Beschluss geführt? Der Hafen- und Logistikstandort Bremen ist leistungsfähig und muss sich vor keinem Wettbewerber verstecken. Wir leiden aber unter mangelnder Bekanntheit national wie international. Eine Analyse hat gezeigt, dass einer der Gründe das Fehlen einer einheitlichen Standortmarke ist. Daher wollen wir das ändern. Sehen das alle so? Jedenfalls die Hauptakteure, die heute im Standortmarketing unterwegs sind, und das sind im Wesentlichen die Mitglieder des KLB, nämlich der Senator für Wirtschaft und Häfen, bremenports, die Wirtschaftsförderung Bremen, die Handelskammer Bremen, die Industrie- und Handelskammer Bremerhaven, die BLG Logistics Group, die Kieserling Holding und die BHV. Sie haben einstimmig die entsprechenden Beschlüsse gefasst und damit in bisher unbekannter Einmütigkeit den Weg frei gemacht für diese Neuorientierung. Wie sieht Ihr Zeitplan aus? Wir haben das ehrgeizige Ziel, die neue Standortmarke auf dem Bremer Logistiktag in Bremerhaven am 31. März und 1. April zu präsentieren. Für den ersten großen, internationalen Auftritt werden wir dann die transport logistic nutzen, die vom 10. bis 13. Mai in München stattfindet. WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 17 Ports + Traffic Spotlight men das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) und das BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung in der Ende November vorgestellten Studie „Europa-Hub für Deutschland“. Für die Nordwestregion empfiehlt die Studie unter anderem die „Entwicklung eines funktionalen Standortkonzepts“ und den Aufbau eines Standort-Informationssystems unter dem Dach eines „Standort portals Logistikregion Nordwestdeutschland“ sowie ein „methoden- und techno logieunterstütztes regionales Cluster management der Logistikwirtschaft in der Modellregion über die bestehenden teil-räumlichen Initiativen hinaus“. Auf einer Konferenz in der Handelskammer Bremen diskutierten im Dezember rund 150 Branchenvertreter über die Konsequenzen und Maßnahmen. Einig waren sich die Akteure, dass die Logistik im Nordwesten nur dann dauerhaft wettbewerbsfähig sein kann, wenn die Politik die Rahmenbedingungen verbessert. Als dringlichste Aufgabe wurde hier der zügige Ausbau der HafenhinterlandAnbindung des JadeWeserPorts auf Schiene und Straße genannt. Gleichzeitig plädieren die Logistiker vehement für den Ausbau der so genannten Küstenautobahn A20. Bundesregierung einzuhalten und leisten aus Überzeugung unseren Beitrag dazu, indem wir die vereinbarte Anzahl an Schiffen unter deutscher Flagge jetzt sogar übertreffen“, erklärten dazu die Geschäftsführer Thorsten Mackenthun und Dr. Andreas Opatz. Im Rahmen der 5. Maritimen Konferenz im Dezember 2006 haben die deutschen Reeder ihre Zusage bekräftigt, die Zahl der unter Hansa Mare Als mittlerweile viertes Containerschiff hat die Bremer Hansa Mare Reederei kürzlich den 3.000 TEU-Frachter „Mare Internum“ unter die deutsche Flagge gebracht. „Wir fühlen uns verpflichtet, die Rückflaggungs-Vereinbarung mit der Foto: Hansa Mare „Mare Internum” trägt Schwarz-Rot-Gold Wie ihre beiden Schwesterschiffe „Mare Africum” und „Mare Ionium” führt nun auch die „Mare I nternum” das schwarz-rot-goldene Tuch am Heck. Menschen im Hafen (Folge 12) „Wir arbeiten genau, gewissenhaft und unabhängig.” Foto: M. Höche 9.15 Uhr an einem klaren Januarmorgen: Jan Dirk Brüggemann steigt in seinen Dienstwagen und macht sich auf den Weg zum Neustädter Hafen. Der gebürtige Bremer ist öffentlich bestellter und vereidigter Gütermesser bei der Hermann Runge GmbH. 1987 schloss Brüggemann Gütermesser Jan Dirk Brüggemann misst eine Holzkiste im Neustädter Hafen. 18 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT seine Ausbildung zum Seegüterkontrolleur – heute: Fachkraft für Hafenlogistik – bei der BLG ab. Dort arbeitete er auch einige Zeit, bevor er für verschiedene Schiffsmaklerfirmen tätig war und schließlich im Jahr 2006 zu Hermann Runge wechselte. Vom damaligen Inhaber Hans-Peter Brüggemann – mit dem Jan Dirk übrigens nicht verwandt ist – wurde er damals als Unternehmensnachfolger eingestellt. Heute ist der 44-jährige Geschäftsführer und Mitinhaber des in Bremen, Bremerhaven, Nordenham und Brake tätigen Unternehmens. Wenn er in den Hafen fährt, ist eines immer dabei: das Maßband, sein wichtigstes Arbeitsgerät: „Wir haben schon viel ausprobiert, aber das Maßband hat sich als das beste Mittel erwiesen, um die Schiffsladungen zu vermessen“, sagt Brüggemann. Denn genau das macht ein Gütermesser. Im Auftrag des Reeders, Schiffsmaklers oder -agenten misst er vor der Beladung ganz genau Breite, Höhe und Länge aller Güter, die verschifft werden sollen: „Der Reeder muss sich auf unsere Zahlen verlassen können, denn sie sind die Basis für seine Frachtberechnungen.“ Genauso verlassen sich Ladungskontrolleure und Stauer darauf, dass die Zahlen korrekt sind: „Für eine optimale Auslastung kommt es oft auf jeden Zentimeter an. Deshalb arbeiten wir genau, gewissenhaft und unabhängig.“ „Gütermesser ist ein traditioneller Beruf, der viel mit Erfahrung und Augen maß zu tun hat. Im Prinzip hat sich seit dem Mittelalter nichts an der Tätigkeit geändert.“ Hermann Runge beschäftigt heute 15 Mitarbeiter. Somit gehört die Gesellschaft schon zu den großen der Branche – zu den ältesten zählt sie zweifellos: „Gegründet 1644“ steht auf den Visitenkarten: „Damit sind wir wohl das älteste Hafenunternehmen Bremens“, sagt Brüggemann lachend. Öffentlich bestellter und vereidigter Gütermesser ist er seit Dezember 2010 und folgt damit der Firmentradition, in der seit 1854 alle Inhaber als Gütermesser vereidigt wurden: „Bei Streitfällen und gerade im Ausland hat die Vereidigung einen besonders hohen Stellenwert.“ Ports + Traffic Spotlight Anschluss an die A27 www.hansamare.de Die Anbindung des Überseehafens in Bremerhaven an die Autobahn A27 ist entschieden. Der Senat der Freien Hansestadt Bremen beschloss Ende letzten Jahres sowohl die technischen als auch die finanziellen Planungen und öffnete damit das Tor für weitergehende Planungen und einen Baubeginn Mitte 2012. Der Verkehr kann nach derzeitigem Stand damit ab 2016 durch einen „Hafentunnel Cherbourger Straße“ zur Autobahn rollen. Um diese zeitlichen Planungen zu realisieren, wird zurzeit die Antragstellung für das Planfeststellungsverfahren vorbereitet, das Anfang 2011 eingeleitet werden wird. Die voraussichtlichen Baukosten liegen bei 172 Mio. Euro. Der Bund bezuschusst das Projekt mit 120 Mio. und die Hafenwirtschaft mit 15 Mio. Euro. Der verbleibende Betrag wird zu 80 Prozent vom Land Bremen und zu 20 Prozent von der Stadt Bremerhaven finanziert. Bremerhaven übernimmt die Betriebs- und Unterhaltungskosten für das Bauwerk. TFG Transfracht Mehr Rundläufe mit der Schweiz Der Frankfurter Schienenoperateur TFG Transfracht hat sein Angebot in der Schweiz von neun auf nunmehr 21 Rund läufe erhöht und damit auf das steigende Transportaufkommen im Import und Export reagiert. Neben den bisher bedienten Terminals Basel Bad und Rekingen werden nun auch Frenkendorf und Niederglatt an das „AlbatrosExpress“-Netzwerk angebunden, mit dem die deutschen Seehäfen Bremerhaven und Hamburg bedient werden. Die angebotene Kapazität pro Woche steigt auf 3.300 TEU. www.transfracht.de Glomb Spende für Schulkinder GCD Glomb Container Dienst hat seine traditionelle Partnerschaft mit den Bremerhavener Grundschulen fortgesetzt. Das in der Seestadt beheimatete Logistikdienstunternehmen verzichtete in der Vorweihnachtszeit auf die Verteilung von Präsenten in der Kundschaft und spendete stattdessen mehr als 5.000 Euro für die Verkehrserziehung aller Schülerinnen und Schüler der 2. Grundschulklassen in Bremerhaven. Senator für Wirtschaft und Häfen Hafenschlick nach Holland Foto: Glomb Die ersten Schulhefte für die Verkehrserziehung ließ Glomb von einem Weihnachtsmann an Schüler der Fritz-Reuter-Schule in Bremerhaven überr eichen. Foto: Senator für Wirtschaft und Häfen Überseehafen in Bremerhaven deutscher Flagge fahrenden Schiffe von 400 auf 500 zu erhöhen. Große Mengen an Hafenschlick aus Bremerhaven werden in diesen Wochen zur Entsorgung in die Niederlande gebracht. Der Hafengesellschaft bremenports ist es gelungen, einen entsprechenden Vertrag mit der Partnerorganisation Hafenbedrijf Rotterdam abzuschließen. Noch bis Anfang März wird der Laderaum saugbagger (Hopperbagger) „Hein“ etwa 60.000 Kubikmeter Nassschlick vom Grund des Bremerhavener Überseehafens aufnehmen und in die niederländische Hafenstadt transportieren, wo das Baggergut im Bereich Maasvlakte südlich der Hafenzufahrt in das Unterwasser depot „De Slufter“ eingespült wird. Die größten Baggermengen fallen hinter den Schleusen an. Um Wasser verluste – zum Beispiel durch das Die erste Ladung Schlick für Rotterdam nahm der Saugbagger „Hein” vor der Lloyd-Werft auf. S chleusen der Seeschiffe – auszugleichen, muss dort ständig schwebstoff haltiges Wasser aus der Weser zugeführt werden. Im Gegensatz zum Sand aus den Liegewannen des Container- Terminals ist der Hafenschlick schad stoffbelastet und darf seit 1997 nicht mehr im Wurster Arm unterhalb von Bremerhaven verklappt werden. www.bremenports.de www.wirtschaft.bremen.de H.W. Pott & Körner Insolvenz angemeldet Das Bremer Traditionsunternehmen H.W. Pott & Körner mit Sitz in Bremen und Hamburg hat kürzlich beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Detlef Stürmann von Schultze & Braun in Bremen bestellt. Nach einer ersten Prüfung der Aktenlage sieht Stürmann gute Chancen für eine Sanierung des Unternehmens. www.pottundkoerner.com www.schubra.de Hamburg Süd Neue Adresse in Bremen Das Bremer Büro der Reederei Hamburg Süd ist umgezogen und nun unter folgender neuer Anschrift zu erreichen: Hamburg Süd Deutschland Büro Bremen / Alianca Navegacao e Logistica Ltda., Schlachte 32, 28195 Bremen. Die Rufnummern etc. bleiben unverändert. www.hamburg-sued.com WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 19 Standards Bretter, die die Welt bewegen Foto: Bremer Paletten-Kontor Simple Konstruktion, maximale Leistung – als die europäischen Eisenbahnunternehmen vor 50 Jahren die genormte Europalette erfanden, war dies ein Quantensprung für den Gütertransport und ein Vorläufer nachhaltigen Wirtschaftens. Seit 1995 setzt auch das Bremer Paletten-Kontor an seinen Standorten Stuhr und Hodenhagen auf die tauschfähigen Bretter, die die Welt bewegen und wertvollen Stauraum schonen. Das Familienunternehmen in zweiter Generation mit 20 Mitarbeitern verkauft jährlich 1,3 Millionen Paletten, 380.000 Stück davon aus eigener Produktion. Geschäftsführerin Nina Monsig und ihr Vater, Firmengründer Werner Monsig Nina Monsig ist eine einfühlsame Geschäftsführerin. „Wenn die Palette reden könnte, hätte sie einiges zu erzählen“, sagt die 31-jährige gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau, die vor zwei Jahren die Nachfolge ihres Vaters Werner Monsig als Chefin des Bremer PalettenKontors angetreten hat. Nina Monsig weiß, wovon sie spricht. Sechs Jahre ist eine Europalette im Schnitt unterwegs, quer durch Deutschland und den Rest Europas, bevor sie nach ihrem schlep- 1 20 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT penden, mit bis zu 1.500 Kilo belasteten Dasein auf Lastwagen und Güterzügen, in Kleintransportern und Supermärkten, Werkshallen und Fabriken verschlissen ist. Die Europalette ist der Streuner und der Kraftprotz unter den Transportmitteln, mit ähnlich großer Bedeutung für das Transportwesen wie der Container. Seit sie erfunden wurde, richtet sich alles nach ihren Maßen: die Ladeflächen der Lkw, die Verpackungsmaschinen der Hersteller, die Hochregallager beim Zwischenhändler und die Verkaufsräume im Supermarkt. Der Clou aus ökonomischer und ökologischer Sicht: Die Europalette ist austauschbar und muss bei Anlieferung nicht sofort entladen werden. Bei Bedarf kann ein Auslieferer leere Paletten wieder mitnehmen. „Fast alles im Waren- und Güterverkehr wird auf einer Palette bewegt“, sagt Oliver Habben, Prokurist beim Bremer Paletten-Kontor. Das Unternehmen beliefert Großkunden wie Möbelhäuser, Reifenproduzenten, Autobauer und 2 unden aus der Lebensmittelindustrie, K aber auch mittelständische Firmen wie Schlossereien und Speditionen. Mit drei eigenen 40-Tonnern ist man 350 Kilometer im Umkreis des Standortes Stuhr unterwegs, es kann aber auch mal nach Berlin, Flensburg oder ins Rheinland gehen. Etwa 400 Millionen Europaletten sind weltweit unterwegs, in Deutschland dürften es um die hundert Millionen sein. Jeder kennt sie, aber nur die wenigsten wissen, was die Palette alles kann. Dabei ist ihre Konstruktion denkbar einfach: Neun Klötze aus schimmelsicherem Pressspan, drei Bodenbretter, drei Querbretter, fünf Deckbretter, hauptsächlich Fichtenholz. Zusammengehalten werden sie von speziellen Konvexringnägeln, die sich tief und vor allem hartnäckig in das Material fräsen. Erstaunliche Widerstandskraft In der Firmenzentrale des Bremer Paletten-Kontors, einem rötlich geklinkerten Standards Klar definierte Qualitätskriterien Dabei sind die Qualitätskriterien und das Erscheinungsbild einer Europalette klar definiert. Draußen im Hof des Unter nehmens demonstriert Oliver Habben, wie eine Palette aussehen muss, um am Tauschring des Europools der European Pallet Association (Epal) teilnehmen zu können. Am linken Eckklotz das EpalBrandzeichen, am rechten das des Europäischen Paletten-Pools „EUR“. Am mittleren Klotz prangt der Herstellercode sowie eine Marke für schädlingsfreies Holz. „Man weiß, worüber man spricht“, sagt Habben über die verlässlichen Maße des Produktes. Länge, Breite, Höhe alles genormt, 120 mal 80 mal 14,4 Zentimeter. „Viele Kunden brauchen allerdings auch Sondergrößen für den Export“, erklärt Habben. Einen weltweiten Siegeszug hat die Europalette noch nicht angetreten, in Übersee gelten andere Maße. Für den Export hat das Bremer PalettenKontor an der Produktionsstätte Hodenhagen eigene Kammern, in denen die Paletten getrocknet und einer speziellen Hitzebehandlung unterzogen werden, um sie von Schädlingen wie dem Holzwurm zu befreien. Das Schnittholz für die Produktion wird aus Sägewerken in Skandinavien und Osteuropa fertig zurechtgesägt eingekauft. 1.600 neue Europaletten fertigt das Unternehmen am Tag. Familiärer Firmencharakter Auf dem Firmengelände in Stuhr stapeln sich die 20 bis 24 Kilo schweren Holzgebilde meterhoch auf. 100.000 Paletten gehören zum ständigen Lagerbestand des Unternehmens. Oliver Habben zeigt Boards that Move the World Simple structure, maximum performance. When Europe’s railway companies invented the standardized EuroPallet all of 50 years ago, it proved to be a quantum leap for goods transportation and a precursor to sustainable commerce. Since 1995, the firm Bremer Paletten-Kontor has, at its pallet plants in Stuhr and Hodenhagen, banked on the exchangeable wooden platforms that move the world and save valuable storage space. Family-run in the second generation with 20 employees, the company sells 1.3 million pallets a year, of which some 380,000 come from its own production facilities. 3 so genannte 1. Wahl-Paletten, für abgepackte Lebensmittel oder Produkte der Hygieneindustrie. Scharfkantig, nur leicht dunkle Färbung, ohne Absplitterungen. „Geeignet für jedes Hochregallager“, sagt der Prokurist. Gegenüber Exemplare der 2. Wahl: Dunkler gefärbt, mit sichtbaren Gebrauchsspuren, geeignet zum Beispiel als Tauschpalette für Speditionen. Auch Spezialpaletten hat das Unternehmen im Angebot. Bräunlich gefärbte Inka-Paletten aus Pressholz oder abwaschbare Kunststoffpaletten für die Fleischindustrie. Trotz simpler Grundkonstruktion ist die Palette als wohl wichtigstes Transportmittel weltweit vielseitig einsetzbar, selbst Paletten mit Funkchip zur elektronischen Nachverfolgung gibt es inzwischen. Das vor 50 Jahren mit der Einführung der Europalette begonnene Erfolgsmodell gilt auch als Credo für das Bremer Paletten-Kontor: „Wir werden weiter wachsen, doch der familiäre Charakter des Unternehmens soll bestehen bleiben“, sagt Nina Monsig. www.bremer-palettenkontor.de York Schaefer 1 Prokurist Oliver Habben am Palettenautomat: „Fast alles im Waren- und Güterverkehr wird auf einer Palette bewegt.” 2 Staplerfahrer Wilhelm Paul mit frisch gefertigten Paletten auf dem Be triebsgelände in Hodenhagen 3 Wolfgang Hein, Betriebsleiter in Hodenhagen und Prokurist Oliver Habben 4 Genau abgestimmte Maße: Ein Gabel staplerfahrer belädt einen Lkw des Bremer Palet ten-Kontors mit frisch gefertigten Europlatten. Täglich produziert das Unternehmen rund 1.600 Stück davon. Fotos: York Schaefer Flachdachgebäude im Gewerbegebiet Stuhr, hängt neben moderner Kunst auch eine frische Europalette zur Dekoration. „Wichtig ist auch das spezielle Nagelbild“, erklärt Prokurist Habben. Jeweils vier Nägel in den äußeren Deckbrettern und drei in den inneren geben der Konstruktion ihre erstaunliche Widerstandskraft. Sieht das Nagelbild anders aus, kann man von einer Fälschung ausgehen, von denen Millionen im Umlauf sind, vor allem aus Osteuropa. Ein Problem, mit dem auch das Bremer Unternehmen zu kämpfen hat. Neben den Plagiaten sorgen auch unsachgemäß reparierte Paletten jährlich für tausende Unfälle. 4 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 21 Logistikmarkt Südamerika Spezial-Know-how für Logistik in Wolle Die von der europäischen Textilindustrie verarbeitete Wolle wird aus verschiedenen Übers eeregionen importiert – neben Australien, Südafrika, und Neuseeland auch aus Südamerika. Die Arten der tierischen Fasern und die entsprechenden Verarbeitungsstufen sind vielfältig, und die Nachfrage nach bestimmten Produkten ist in Abhängigkeit von Mode und technischen Anforderungen kurzfristig und sehr variabel. Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Ein Beitrag von Thomas Fuhrmann und Harry Starkus*. Thomas Fuhrmann und Harry Starkus, (v. l.) Die verarbeitende Wollindustrie hat sich in den letzten Jahren tief greifend und weltweit gewandelt. Da in Europa nur noch wenige Verarbeitungsstufen verblieben sind, müssen immer mehr Zwischenprodukte (Kammzug, die Vorstufe des Wollgarns) aus den genannten Regionen der Welt eingeführt und verteilt werden. Als letzter deutscher Kammzugproduzent stellte Anfang letzten Jahres auch die Bremer Wollkämmerei AG ihren Betrieb ein. Durch verschiedene staatliche Qualitätsprogramme hat sich gerade die süd- Blick ins Lager von Kes Distri in Bremen-Blumenthal. 22 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT amerikanische Wollindustrie sehr stark festigen können und bedient die europäische Industrie jetzt mit einer vielfältigen Palette hochwertiger Kammzug produkte. Allein aus Argentinien und Uruguay wurden im letzten Jahr rund 70.000 Tonnen dieser Fasern exportiert, 20.000 Tonnen davon nach Europa und davon mehr als die Hälfte über Bremen. Die Kes Distri Frachtkontor GmbH schlägt jedes Jahr bis zu 100.000 Tonnen dieser Produkte über die bremischen Häfen um. Seit 1979 auf die Faserlogistik spezia lisiert, versteht sich das Unternehmen als Partner der Überseekunden im Wollgeschäft. Neben den Verschiffungen und der Einfuhr sorgt Kes Distri auch für die Lagerung sowie die Verteilung der Waren in Europa und weltweit. Sie berät die Kunden in allen zoll- und steuerrechtlichen Fragen der Einfuhr. Über den aktuellen Status ihrer Lagerpartien können sich die Geschäftpartner mittels eines internetgestützten Systems umfassend informieren und die Waren kommissionieren. Spezialkenntnisse mit langer Tradition Mit seinen über 20 Mitarbeitern, einem rund 15.000 qm großen Lager und speziellem Equipment stellt Kes Distri sicher, dass alle Waren störungsfrei und ohne Verzögerungen ihre Bestimmungsorte erreichen. Da das Grundprodukt Wolle von Schafen und anderen Tieren stammt, sind für die Abfertigung aber auch für die Behandlung der Ware bestimmte Spezialkenntnisse erforderlich, die in Bremen seit weit über 100 Jahren vorhanden sind. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gelangte Wolle auf dem Seeweg in die Hansestadt, die anschließend schnell zum wichtigsten deutschen Handelsplatz für dieses Gut aufstieg. Bis ca. 1970 wurde die Wolle noch in Ballen als Stückgut über die bremischen Häfen verladen. Heutzutage werden auch hierfür Logistikmarkt Südamerika ausschließlich Container eingesetzt, die zum Großteil in Bremerhaven gelöscht werden. Bei der Lagerung müssen die unterschiedlichen Produkte zum Teil getrennt behandelt und dokumentiert und gelagert werden. Zertifizierte BioProdukte, die einen immer größeren Anteil ausmachen, sind ebenfalls gesondert zu behandeln. Auf Basis dieser langen Tradition arbeitet Kes Distri in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden seit Jahren intensiv daran, Bremen und seine Häfen als wichtigstes europäisches Eingangstor für Wolle aus Übersee zu etablieren. Die Zukunft wird zeigen, ob das in Bremen vorhandene Know-how für die Produkte und die damit verbundene fachgerechte Abfertigung als Alleinstellungsmerkmal vermarktet werden kann. Kes Distri wird dazu seinen Beitrag leisten. www.kes-bremen.de * Thomas Fuhrmann und Harry Starkus sind die Geschäftsführer der Kes Distri Frachtkontor GmbH Specialist Know-How for Wool Logistics Die von Kes Distri importierte Wolle stammt von südamerikanischen Schafen. Fotos: KES Distri The wool processed by the European textiles industry is imported from various overseas regions – Australia, South Africa, New Zealand and also South America. The types of animal fibres and the corresponding processing levels are diverse, and the demand for certain products varies greatly and at short notice, depending on fashion and the technical requirements. This calls for a high degree of logistical flexibility. WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 23 Logistikmarkt Südamerika Foto: bremenports Spotlight Im letzten Jahr präsentierte sich der Gemein schaftsstand der deutschen Seehäfen noch unter der Dachmarke Seaports of Germany auf der „ Intermodal South America” in São Paulo. bremenports Als „German Ports” in São Paulo Der 260 Millionen Einwohner umfassende südamerikanische Binnenmarkt Mercosur wird für die deutsche Wirtschaft immer wichtiger. Das gilt vor allem für Brasilien mit seinen 194 Millionen Einwohnern. Im vergangenen Jahr konnte die zehntgrößte Wirtschaftsmacht der Welt die Wirtschaftskrise erstaunlich schnell abschütteln und ihr Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich um 5,5 Prozent steigern. Da über 90 Prozent des transkontinentalen Warenaustausches über See abgewickelt werden, sind die deutschen Seehäfen die wichtigsten Einund Ausgangstore für den Handel mit Südamerika. Vor diesem Hintergrund präsentieren sich die deutschen Seehäfen erneut in der größten brasilianischen Metropole São Paulo, in dessen Großraum über 19 Millionen Menschen leben. Sie nehmen vom 5. bis 7. April an der „Intermodal South America“, der größten und wichtigsten Transport- und Logistikmesse Südamerikas, teil. Im letzten Jahr geschah dies noch ohne die Beteiligung Hamburgs unter der Dachmarke „Seaports of Germany“. Unter dem neuen Signet „German Ports“ sitzt der größte deutsche Hafen in diesem Jahr gemeinsam im Boot mit den bremischen und niedersächsischen Häfen. Offen ist gegenwärtig allerdings noch, ob der Auftritt Unterstützung aus Berlin erhält. „Wir fordern den Bund 24 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT auf, die Entwicklung einer gemeinsamen Dachmarke für die deutschen Häfen – wie bereits mehrfach angekündigt – nachhaltig zu unterstützen und die finanzielle Ausstattung zu verbessern“, hatte deshalb Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen geäußert. Zu den Mitausstellern des GermanPorts-Standes gehört unter anderem das auch in Hamburg stark präsente Bremer Logistikunternehmen Eurogate. Noch haben weitere Unternehmen aus Bremen und Bremerhaven die Möglichkeit, sich anzuschließen und so auf kostengünstige Weise Flagge auf einer Logistikmesse zu zeigen, an der sich im letzten Jahr über 45.000 Fachbesucher und mehr als 450 internationale Aussteller beteiligten. Interessenten sollten sich möglichst schnell an Ronald Schwarze von der Hafengesellschaft bremenports wenden. Erreichbar ist er telefonisch unter 0421-309010-612 und per E-Mail unter [email protected]. www.intermodal.com www.bremenports.de www.seaports.de www.hafen-hamburg.de CSAV Weltweit in den Top 10 Die chilenische Reederei Compañía Sud Americana de Vapores (CSAV) zählt seit über 135 Jahren zu den weltweit führenden Schifffahrtsunternehmen und gehört heute als einzige lateinamerika nische Reederei zu den Top 10. „Diese Position sehen wir als Verpflichtung, jeden Tag nicht nur ein Stück besser zu werden, sondern unser Unternehmen im Interesse der Umwelt auch jeden Tag ein Stück sauberer zu machen. Ein herausragender Kundenservice, der auch durch unser ständig wachsendes Netzwerk eigener Agenturen gewährleistet wird, ist für uns ebenso selbstverständlich wie die Zuverlässigkeit unser weltweiten Liniendienste“, unterstreicht Jan Lahme, Manager Import, Key Accounts & Marketing, Europe. Neben den traditionellen Fahrtgebieten Südamerika, Asien und Europa engagiert sich CSAV auch in Nord- und Zentralamerika, auf dem indischen Subkontinent sowie im Persischen Golf. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 3.000 Mitarbeiter. www.csav.com Lateinamerika Verein Große Potenziale aufgezeigt Lateinamerika bleibt Magnet für ausländische Investoren und Handelspartner. Gründe dafür sind der Reichtum der Region an Bodenschätzen, Energie- und Agrarressourcen sowie die wachsenden Binnenmärkte mit 560 Mio. immer zahlungskräftigeren Konsumenten. Das wurde beim 61. Lateinamerika-Tag am 6. und 7. Oktober in Hannover deutlich. Die Veranstaltung des Lateinamerika Vereins ist das bedeutendste in Deutschland stattfindende Ereignis der deutschlateinamerikanischen Wirtschaftsbe ziehungen. www.lateinamerikaverein.de Kühne + Nagel Perishables aus Südamerika Der Logistikdienstleister der Kühne+Nagel setzt weiter auf den globalen Ausbau des Bereichs Perishables. Mit dem Erwerb der auf Kühlgut spezialisierten Dienstleister Translago und Agencia de Aduanas in Kolumbien sowie Mastertransport in Ecuador hat sich das Unternehmen zwei südamerikanische Schlüsselmärkte für den Export von Perishables erschlossen. Translago und Agencia de Aduanas Excelsia beschäftigen rund 160 Mitarbeiter und sind führend im Export von Blumen und anderen Frischwaren; ihre Zielmärkte liegen vor allem in den USA, Europa und der asiatisch-pazifischen Region. Mastertransport gehört mit seinen 30 Frachtexperten in Ecuador zu den größten Speditionen in diesem Nischensegment. www.kuehne-nagel.com Green Logistics Spotlight Green Logistics Transparenzindex für Nachhaltigkeit Wissenschaftler der Fraunhofer-Arbeitsgruppe Supply Chain Services SCS haben einen Transparenzindex für Nachhaltigkeit in der Logistik entwickelt. „Wir messen allerdings nicht, wie nachhaltig Unternehmen tatsächlich sind, sondern wie sie über ihre Aktivitäten berichten“, betont Projektleiter Alexander Nehm. Der Transparenzindex bewertet unter anderem die Übersichtlichkeit, Aufarbeitung und den Zugang zu Informationen über nachhaltige Maßnahmen. Untersucht wurden die 150 umsatzstärksten Unternehmen der „Top 100“-Studie des Instituts Fraunhofer SCS. Den ersten Platz im Transparenzindex-Ranking nimmt der KEP-Dienstleister UPS ein. Es folgen die Wettbewerber TNT und DHL. Ihre Berichterstattung wurde als „überdurchschnittlich transparent“ eingestuft. Gute Plätze belegen auch Unternehmen aus Bremen, darunter Beluga Shipping auf Rang 12 mit einer als „sehr transparent“ und die Spedition Kieserling auf Rang 24 mit einer als „transparent“ eingestuften Berichterstattung. In einer zweiten Projektphase wollen die Forscher zusätzlich einen Nachhaltigkeitsindex in der Logistik erarbeiten, der den tatsächlichen Grad nachhaltiger Maßnahmen und Aktivitäten bewertet. Dieser soll bereits im Mai auf der Fachmesse „transport logistic“ in München vorgestellt werden. www.scs.fraunhofer.de Green Logistics OOCL wird SPCMitglied Die Orient Overseas Container Line Ltd., Zweigniederlassung Deutschland, Bremen (OOCL) ist seit Jahresbeginn Mitglied des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) in Bonn. Das Unternehmen gehört zu den weltweit größten Reedereien und bietet neben Containertransporten umfassende Logistikdienstleis- tungen von der Konsolidierung bis zum Management kompletter Logistikketten. „Als Partner des SPC-Netzwerkes möchten wir uns bei Logistikentscheidern noch stärker als leistungsfähiger Shortsea-Provider empfehlen und bestehenden sowie zukünftigen Kunden im Rahmen des European Shortsea Network neue Möglichkeiten auf dem europäischen Markt eröffnen, vor allem auch im Hinblick auf unsere Door-to-door-Transportlösungen“, betont Ralph Abel, Sales Manager Intra Europe, OOCL Ltd., ZN Deutschland in Bremen. www.oocl.com www.shortseashipping.de Green Logistics Klimaneutrale Logistik für Switcher Switcher, einer der großen Anbieter ethisch kontrollierter Textilien, und das global tätige Logistikunternehmen Kühne + Nagel (K+N) haben eine langfristige Zusammenarbeit beschlossen. Ziel dieses Pilotprojekts ist eine möglichst klimaneutrale Supply Chain auf Basis eines „Green Logistics“-Konzepts, teilt K+N mit. Im ersten Schritt werden die direkten und indirekten Schadstoffemissionen der vom indischen Tirupur in die Schweiz transportierten Sendungen über die unabhängige Stiftung Myclimate mit überwiegend in Entwicklungsländern angesiedelten Klimaschutzprojekten kompensiert. K+N ermittelt die Emissionen mit Hilfe zweier selbst entwickelter Reporting Tools: Mit dem „Global Transport Carbon Calculator“ berechnet der Logistikdienstleister den externen Carbon Footprint seiner weltweiten Luft- und Seefrachttransporte nach standardisierten Kriterien. Der Global „Facility Carbon Calculator“ erlaubt die Erfassung von Energie-, Treibstoff- und Wasserverbrauch sowie die des Abfallvolumens an jedem Logistikstandort von K+N. www.respect-code.org. www.kuehne-nagel.de www.switcher.com Green Logistics Buchtipp Die beiden Autoren WolfRüdiger Bretzke und Karim Barkawi entwickeln in diesem Handbuch Strategien, die einen weniger schadstoffintensiven Warenaustausch ermöglichen sollen. Dabei nehmen sie nicht nur logistische Prozess- und Netzwerkarchitekturen unter die Lupe, sondern auch die übergeordneten Marketingstrategien und Geschäftsmodelle, aus deren Anforderungen die moderne Logistik hervorgegangen ist. Erschienen im Verlag Springer aus Berlin zum Preis von 49,95 Euro. www.springer.com Green Logistics Mehr Güter auf die Schiene Die Bundesregierung hat das Ziel bekräftigt, einen „erheblichen Anteil“ des Güterverkehrs auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern. Dies geht aus dem Umweltbericht hervor, der kürzlich vom Kabinett beschlossen wurde. Darin heißt es zur Begründung, eine besondere Herausforderung liege in der Bewältigung wachsender Verkehrsmengen und deren Folgen für Umwelt und Gesundheit. Zwischen 1991 und 2008 habe sich die Verkehrsleistung im Güterverkehr in Deutschland um 67 Prozent, im Personenverkehr um 25 Prozent erhöht. Eine Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger sei deshalb zwingend. In dem 232 Seiten starken Bericht wird die „Grüne Logistik“ hervorgehoben, die Antworten auf die Frage suche, wie sich Güterverkehrswachstum und Klimaverträglichkeit verbinden lassen. „Bei vielen Unternehmen hat die Umwelt- und Klimabilanz des Transports einen hohen Stellenwert, und ihre Bedeutung wird weiter zunehmen“, wird das Güterkraftverkehrsgewerbe gelobt. www.bundesregierung.de WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 25 Standards Rubriken Buchtipp Banken + Versicherungen+ Recht In diesem mit Unterstützung der Bremer Projektreederei Beluga Shipping entstandenen Fachbuch gibt der auf logistische Themen spezialisierte Journalist Eckhard-Herbert Arndt einen kompakten Überblick über die wesentlichen Aspekte der Schwergutschifffahrt und ihrer speziellen Anforderungen. Er schildert die Entwicklung von den ersten Schwergutschiffen der 1930er-Jahre bis zum Schwergutschiff heutiger Prägung ebenso wie die aktuelle Marktsituation und die enge Verzahnung der an einem Projekt- oder Schwerguttransport beteiligten Akteure. Dabei erläutert er auch die Planungsschritte, die insbesondere die Reederei im Vorfeld eines Projekt- oder Schwerguttransports leisten muss. Ein Glossar rundet den lesenswerten Band ab. Erschienen bei Süddeutscher Verlag onpact, München, zum Preis von 8,60 Euro. BAB wird neu ausgerichtet www.sv-onpact.de Die Bremer Aufbau-Bank ist seit 2001 die Förderbank des Landes Bremen und begleitet Unternehmen in allen Phasen der Entwicklung. In Partnerschaft mit den örtlichen Banken und Sparkassen unterstützt die Tochtergesellschaft der Wirtschaftsförderung Bremen alle wirtschaftlichen Aktivitäten, die im Interesse des Bundeslandes Bremen liegen. Sie begleitet Unternehmen von der Gründung bis zum Börsengang, in Wachstumszeiten und bei Fragen der Unternehmensnachfolge. Dennoch ist sie bislang nur wenigen Bremer Unternehmen ein Begriff, wie die im Vergleich zu den Förderbanken anderer Bundesländer überschaubaren Leistungskennzahlen zeigen. Vor diesem Hintergrund hat der Aufsichtsrat der BAB kürzlich eine strategische Neuausrichtung beschlossen, mit der die Förderleistungen für die Bremer Wirtschaft deutlich ausgeweitet werden sollen. So kündigte BAB-Geschäftsführerin Diane Zetzmann-Krien eine 50-pro- zentige Haftungsfreistellung für den Bremer Unternehmerkredit, ein neues Liquiditätshilfeprogramm, ein Mikrodarlehensprogramm, aber auch der Schaffung eines zentralen Vertriebes direkt unterhalb der Geschäftsleitung und der Erschließung weiterer Zielgruppen im Wagniskapitalbereich an. Außerdem sehen die Planungen vor, das im eigenen Obligo vergebene Kreditvolumen von derzeit rund 100 Mio. Euro innerhalb eines Zeithorizontes von drei Jahren mehr als zu verdoppeln. „Die solide Eigenkapitalausstattung von rund 137 Mio. Euro ist eine gute Ausgangsbasis für eine deutliche Geschäftsausweitung der BAB zur Unterstützung einer attraktiven Wirtschaftspolitik im Land Bremen, die nicht zu Mehrausgaben des Landeshaushaltes führt. Die BAB hat damit beste Voraussetzungen, die zentrale Rolle in Umsetzung und Ausgestaltung monetärer Wirtschaftsförderung im Land Bremen auszufüllen, ohne ihre konservative Risikopolitik verlassen zu müssen“, betont Staatsrat Dr. Heiner Heseler als Aufsichtsratsvorsitzender der BAB. www.bab-bremen.de Wer haftet für den Schaden? von RA Kai-Julian Folkerts Der Frachtführer wird durch den Frachtvertrag verpflichtet, das Gut zum Bestimmungsort zu befördern und an den Empfänger abzuliefern (§ 407 HGB). Der Kai- Julian Folkerts Absender wird im Gegenzug zur Zahlung der vereinbarten Fracht verpflichtet. In der Praxis kommt es vor, dass der Fahrer aus Gefälligkeit die Ver- und Entladung des Gutes übernimmt, obwohl er dafür nicht beauftragt wurde, weil sich der Absender nicht imstande sieht, diese Tätigkeit zu übernehmen. Probleme können entstehen, wenn das Gut dabei beschädigt wird und an- 26 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT schließend geklärt werden muss, wer diesen Schaden zu ersetzen hat. Da der Fahrer in solchen Situationen nach allgemeiner Auffassung als Erfüllungs gehilfe des Absenders angesehen wird, kann eine Haftung des Frachtführers eher selten begründet werden. Schwierigkeiten bereiten kann jedoch in Einzelfällen die Abgrenzung vom reinen Gefälligkeitsverhältnis zu einer stillschweigenden Abrede, wonach die Ver- und Entladepflicht auf den Frachtführer übergegangen ist. Obwohl eine solche Abrede auch noch während des Verladevorgangs getroffen werden kann, darf allerdings nicht allein aus der bloßen Mitwirkung einer Hilfsperson des Frachtführers darauf geschlossen werden, dass eine solche Abrede vorliegt. Denn häufig besitzt die Hilfsperson dafür keine entsprechende Vollmacht. Überlässt der Frachtführer dem Absender aus Gefälligkeit sein eigenes Personal, ohne dabei selbst zur Verladung verpflichtet zu sein, und wirken diese unter der Aufsicht des Absenders bei der Verladung mit, sind diese Hilfspersonen in der Regel keine Erfüllungsgehilfen des Frachtführers, so dass dieser auch nicht für ihr Verschulden einzustehen hat. Andererseits ist der Frachtführer selbst bei einem Gefälligkeitsverhältnis nicht von jedweder Haftung freigestellt. Vielmehr hat auch er gewisse Schutzpflichten gegenüber seinem Vertragspartner, die er schuldhaft verletzen kann und damit eine Haftung begründen. www.ra-kjf.de Standards Rubriken E-Logistics Business Integration Platform gestartet bei, den Standort Bremerhaven in eine gute Zukunft zu führen. Diese Lösung verknüpft die aktuellen logistischen Import-Prozesse mit dem langjährigen ZollKnow-how der dbh“, so Holger Hübner, Projektmanager Hafentelematik. Nun plant die dbh die Anbindung Wilhelmshavens und weiterer Häfen. Die dbh Logistics IT AG hat die Business Integration Platform (BIP) live geschaltet. Mit dieser integrierten Lösung für die effiziente Bearbeitung des Imwww.dbh.de port- und Seedurchfuhrprozesses ist es dem Unternehmen problemlos gelungen, den seit Jahresbeginn geltenden ÄndeE-Logistics rungen der Zollverfahrensanweisung in den bremischen Häfen zu entsprechen. Die ersten Manifestdaten der Reeder entgegenzunehmen, die Daten für Atlas aufRund 100 Gäste haben das sechste „Nizuarbeiten und die Löschinformationen kolaus Open House“ der dbh Logistics an die Terminals zu geben, waren die IT besucht und sich dabei unter anderem ersten spannenden Prozessschritte. über das Thema Sicherheit informiert. Der erfolgreiche Abschluss des GeSo referierte Dr. Stefan Höft, Fachanwalt samtprozesses wurde durch die Entladefür Transport- und Speditionsrecht der meldungen der Terminals und BeendiKanzlei Ahlers & Vogel, über die Wichgung der ATB’s über ATLAS bestätigt. tigkeit und Ernsthaftigkeit des Compli„Wir haben gemeinsam mit unseren ance-Themas. Und Wilhelm Gulden, Pilotkunden diesen Quantensprung AZ Logistik 184x130_REP 25.11.2009 9:44Kober Uhr GmbH, Seite erläu1 Leiter Zoll der Alois g20-09-16/24 eschafft und tragen maßgeblich dazu Mobile ComplianceLösungen Wer mit uns kurze Wege geht, ist seinen Zielen ein gutes Stück näher. Setzen Sie auf unser Branchenwissen und unsere langjährige Erfahrung im Außenhandelsgeschäft. Sowie auf Kompetenz vor Ort für den Mittelstand im Nordwesten – auch in schwierigen Zeiten. Sprechen Sie mit uns, der führenden Regionalbank im Nordwesten: 0421 332-2460 www.bremerlandesbank.de terte die Implementierung des SAP-Plugins für die Compliance-Lösung der dbh und die Erfahrungen in der täglichen Praxis. Das Programm, mit dem die Sank tionslisten gemäß der EU-Vorgabe gecheckt werden können, wird inzwischen in vielen Unternehmen eingesetzt und trägt zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sicherheit bei. Dank der mobilen Lösungen der dbh ist es nun auch möglich, Compliance-Prüfungen, ContainerStatus-Journale oder einfache ContainerStatusabfragen unabhängig vom Arbeitsplatz per Smartphone abzufragen. www.dbh.de E-Logistics BSMD erfasst europa weit ICS-Daten Seit dem Jahreswechsel gilt eine neue elektronische Anmeldeverpflichtung für Waren, die von Drittländern in die EU transportiert werden. In der EU-Verord- Standards Rubriken www.bsmd.de E-Logistics 500.000 Codis-Container Am 7. Januar ist der 500.000 Container mit der dbh-Lösung Codis in den bremischen Häfen abgefertigt worden: eine Transportbox, die unter Regie des Hamburger Unternehmens Polzug Intermodal transportiert wurde. Codis ist die zentrale und neutrale Kommunikationsplattform für den schienengebundenen Containerverkehr in den bremischen Häfen. Seit Juli 2008 werden die Verladedispositionen der Containerterminals von Eurogate, MSC und NTB in Bremerhaven ausschließlich über dieses elektronische System mit Daten versorgt. „So können wir die operativen Abläufe deutlich einfacher und effizienter steuern“, berichtet Andreas Ahlfeld, Polzug-Niederlassungsleiter in Bremerhaven. www.dbh.de www.polzug.de 28 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT Ausbildung + Karriere Hafen als Schulthema Kaum ein Thema für den Wirtschafts unterricht in der Schule ist so spannend, aktuell und wichtig wie der Komplex Hafen- und Logistikwirtschaft. Wie gut, dass es dafür zwei kompetent aufbereitete Arbeitshefte gibt, die das Institut für Ökonomische Bildung in Oldenburg in enger Zusammenarbeit mit Experten der Hafengesellschaft bremenports, der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten und von Logistikunternehmen erarbeitet haben und die inzwischen von vielen Schulklassen der Sekundar bereiche I und II im gesamten Bundesgebiet eingesetzt werden. Um das mit Hilfe dieser Materialien erworbene Wissen zu vertiefen und aufzufrischen, steht den Schülern und Lehrern jetzt ein kostenlos zugängliches Bildungsportal zur Verfügung, für das allerdings eine Registrierung nötig ist. Auf rund 200 Seiten können Informationen über den Wirtschaftsraum Nordwestdeutschland, die Häfen der Region, die Besonderheiten von Logistikunternehmen, den Welthandel sowie die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten abgerufen und zum Teil auch heruntergeladen werden. www.marwilo.de Ausbildung + Karriere Know-how für Indonesien Indonesien ordnet sein Hafenmanagement neu und setzt dabei auf Unterstützung aus Bremen und Bremerhaven. „Die Inselrepublik will die zentrale Hafenverwaltung mit ihren monopol artigen Strukturen in moderne und dezentrale Organisationen umwandeln“, berichtet bremenports-Geschäftsführer Dr. Stefan Woltering. Für das Management der Hafeninfrastruktur würden jetzt neue Verwaltungseinheiten geschaffen, deren Aufgaben sich mit denen der bremischen Hafengesellschaft vergleichen lassen. Vor diesem Hintergrund wurde bremenports im Rahmen eines vom Bund und der Freien Hansestadt Bremen finanzierten Programms von der Organisation InWEnt mit der Ausbildung indonesischer Hafenmanager beauftragt. www.bremenports.de www.inwent.org Ausbildung + Karriere Frühstudium am Beluga College Studieren während der Schulzeit? Für manche mag das ungewöhnlich klingen, doch es geht. Neele Piepjohn macht erst 2012 am Beluga College ihr Abitur, und schon jetzt ist es ihr Herzenswunsch, Rechtswissenschaften, also Jura, zu studieren. Seit Beginn des Wintersemesters 2010/2011 besucht sie Vorlesungen zum Strafrecht und zum Bürgerlichen Recht. Ihr Ziel ist es, in beiden Fächern die Modulprüfungen zu bestehen. Bei Aufnahme eines Vollzeit-Studiums der Rechtswissenschaften werden die erworbenen Scheine angerechnet, so dass sich die Dauer des Studiums verkürzen kann. Außerdem geht Neele gut vorbereitet in das Frühstudium. Erste Einblicke in das Metier gewann sie in einem Praktikum in einer Kanzlei, am Beluga College im Fach Recht und in einer wöchentlichen Vorlesung, die als sogenannter Brückenkurs von der Universität Bremen für Interessierte angeboten wurde. www.fruehstudium.uni-bremen.de www.beluga-college.de Foto: Beluga Shipping nung 1875/2006 wurde festgelegt, dass alle Verkehrsträger (See- und Binnenschifffahrt, Luft-, Eisenbahn- und Straßenverkehr) dieser Verpflichtung unterliegen. Auf Grundlage einer sicherheitsrelevanten Risikoanalyse im „Import Control System“ (ICS), das im deutschsprachigen Raum auch „Eingangs-/Ausgangssummarische Voranmeldung“ (EAS) genannt wird, müssen sämtliche Waren innerhalb bestimmter Fristen der Zollstelle im ersten Eingangsort (Hafen, Flughafen oder Grenzübertritt) angemeldet werden. Der Bremer Schiffsmeldedienst (BSMD) bietet jetzt an, dies zu übernehmen. In Zusammenarbeit mit dem Datenerfassungsunternehmen Datalog können dabei auch die nachgelagerten Importverzollungen durchgeführt werden. Interessant ist diese Lösung für Anmeldeverpflichtete, die keine Verbindung zu den elektronischen Zollsystemen besitzen, wie etwa viele Reedereien, die Massengut-, Tankladungs- und Projektverschiffungen durchführen. Eine ausführ liche Beschreibung der Verpflichtungen und der praktischen Durchführung unter: Nicole Krumdiek, Frühstudentin Neele Piepjohn und Patricia Grashoff (v. l.) Standards Foto: Kieserling Stiftung Rubriken Messe + Kongresse + Events Bremer Logistiktag „Häfen treffen Hinterland“ – unter diesem Motto werden sich am 31. März und 1. April rund 500 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Conference Center Bremerhaven zum jähr lichen Bremer Logistiktag treffen. Denn leistungsfähige Anbindungen an den Hinterlandmarkt sind für die Zukunft der bremischen Häfen von größter Bedeutung. Ein weiterer Schwerpunkt des von der Kieserling Stiftung veranstalteten Symposiums liegt auf der Offshore- Logistik. Wie sie in der Praxis aussieht, welche logistischen Herausforderungen mit ihr verbunden sind und was den Offshore-Standort Bremerhaven auszeichnet, werden Referenten wie Norbert Giese von REpower Systems und Martin Rahtge von Hochtief Construction herausstellen. Mit dem Gastland Österreich würdigen die Veranstalter die enge Verbindung zwischen den bremischen Häfen und der Alpenrepublik. www.bremer-logistiktag.de Messe + Kongresse + Events Breakbulk in Antwerpen Vom 17. bis 19. Mai findet in Antwerpen die Breakbulk Europe statt. Auf der international bedeutenden Konferenz versammelt sich stets ein fachkundiges Publikum, um über aktuelle Trends und Neuigkeiten im Stückgut- und Projektla- dungsgeschäft zu diskutieren, während sich Verlader, Hafendienstleister und Reeder auf einer Begleitausstellung präsentierten. Wie in den Vorjahren, organisiert bremenports einen bremischen Gemeinschaftsstand. Wer an einer Beteiligung interessiert ist, sollte sich umgehend telefonisch (0421-30901-615) oder per E-Mail an Claudia Stuhrmann wenden. www.bremenports.de www.breakbulk.com Messe + Kongresse + Events Auf nach München! Die 13. transport logistic in München wirft ihre Schatten voraus. In diesem Jahr findet die weltweit größte Messe für den Güterverkehr auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft vom 10. bis 13. Mai statt. Seit den Anfängen im Jahr 1978 beteiligen sich viele Unternehmen der bremischen Hafen- und Logistikwirtschaft mit einem Gemeinschaftsstand. So rechnet Michael Skiba, Marketingleiter der Hafengesellschaft bremenports, die erneut die Organisation dieses Standes übernommen hat, fest damit, dass sich wieder ähnlich viele Firmen und Institutionen beteiligen werden wie 2009. „Damals hatten wir knapp 30 Mitaussteller, und soweit mir bekannt ist, waren sie mit ihrem Auftritt alle sehr zufrieden“, blickt Skiba zurück. Insgesamt nahmen vor zwei Jahren knapp 1.800 Aussteller aus 55 Ländern und rund 48.000 Besucher teil. Unternehmen und Institutionen aus dem Raum Bremen/Bremerhaven, die sich an dem 500 qm großen Gemeinschaftsstand beteiligen wollen, sollten sich mit Claudia Stuhrmann in Verbindung setzen. Erreichbar ist sie telefonisch unter 0421-30901-615 und per E-Mail unter claudia.stuhrmann@bremenports.de. Am 12. Mai wird es in München erneut den traditionellen Bremen-Empfang geben, zu dem bremenports gemeinsam mit der Bremischen Hafenvertretung und dem Senator für Wirtschaft und Häfen einlädt. www.bremenports.de Messe + Kongresse + Events Tag der Logistik im Nordwesten Unter dem Motto „Logistik macht’s möglich“ findet am 14. April zum dritten Mal der von der Bundesvereinigung Logistik, Bremen, initiierte deutschlandweite „Tag der Logistik“ statt. Im letzten Jahr strömten rund 28.500 Besucher zu 333 Veranstaltungen bei Unternehmen, Bildungseinrichtungen und anderen Institutionen. In Bremen, Bremerhaven und der Nordwestregion wird erneut die Geschäftsstelle des Kompetenzzentrums Logistik Bremen (KLB) Anlaufstelle und Promoter für die Veranstaltungen sein. Eine Programmübersicht unter: www.klb-bremen.de Linien + Agenturen Neues Deutschlandbüro Die auf weltweite Ro/Ro-Verschiffungen und Logistikdienstleistungen spezialisierte NMT-Gruppe mit Hauptsitz im niederländischen Purmerend nahe Amsterdam hat ihre erste Niederlassung in Deutschland eröffnet. Sie bezog Räumlichkeiten in der Bremer Überseestadt und ist dort unter folgender Adresse erreichbar: NMT Deutschland GmbH, Konsul-Smidt-Straße 88, Landmark-Loft 20, 28217 Bremen; die Telefonnummer lautet: 0421-163874-0. www.nmtshipping.com WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT 29 Standards Persönliches Volker Kröning, Rechtsanwalt und ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter aus Bremen, ist zum neuen Bremer Honorarkonsul für das Königreich Marokko ernannt worden. Der Konsularbezirk umfasst die Länder Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Stefan Engels, Verkaufsdirektor und Geschäftsfeldentwick ler Automotive bei der Intermap Technologies GmbH, ist in den Vor stand der dbh Logistics IT AG berufen worden. Dort ist der 37-jährige Rechtsanwalt für Vertrieb und Marketing zuständig, während sein Kol lege Reimund Ott, Vorstand seit 1995, die Bereiche Finanzen, Personal, IT und Entwicklung verantwortet. Jürgen Bula, Geschäftsführer der Flughafen Bremen GmbH, ist auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen in Frankfurt für zwei Jahre zum Vorsitzenden des Fachausschusses Umwelt gewählt worden. Am 1. Januar trat er die Nachfolge von Walter Vill an, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Martin Kröger, Geschäftsführung der Flughafen München GmbH. Melf Grantz, Sozialstadtrat in Bremerhaven, hat als Nachfolger von Jörg Schulz das Amt des Oberbürgermeisters in der Seestadt übernommen. Der 48-jährige gebürtige Bremerhavener übernimmt von seinem Vorgänger als Dezernent die wichtige Funktion des obersten Wirtschaftsförderers. Zu seinem Ressort gehören außerdem die Magistrats kanzlei, die Ortspolizeibehörde, das Personal- und das Standesamt sowie der Katastrophenschutz. Thomas Cremer, Prokurist und Ressortleiter Betrieb bei der Gossler, Gobert & Wolters Assekuranz-Makler GmbH & Co. KG in Hamburg, ist zum Jahreswechsel zum Geschäftsführer bei Carl Schröter GmbH & Co. KG, Bremen, bestellt worden. Jürgen Baustert ist nach fast zehn Jahren als geschäftsführender Gesellschafter aus dem Unternehmen ausgeschieden. Vorstandsmandate verlängert 30 WESERLOTSE | LOGISTICS PI LOT Florian Brandt, Leiter der Eurogate Terminal Services GmbH in Hamburg und Bremerhaven, verstärkt seit dem Jahreswechsel den zentralen Vertrieb der Eurogate-Gruppe. Neben der Betreuung von Überseereedereien im Team von Vertriebsleiter Torsten Meyer wird der 33-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur besonders die Vertriebsaktivitäten rund um den in Bau befindlichen Container-Terminal des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven unterstützen. Mirjam Wagner, zuletzt vier Jahre lang in der Unternehmenskommunikation der Bremerhavener Fischmanufaktur Deutsche See tätig, ist seit dem Jahreswechsel für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL) zuständig. Henner Lothar, Foto: BLG Der Aufsichtsrat der BLG hat die Mandate des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Manfred Kuhr (rechts) und des Finanzvorstandes Hillert Onnen (2. v. l.) verlängert. Kuhr wird seine Position bis zum Jahresende 2013 wahrnehmen und Onnen bis zum 31. Mai 2013. Dann scheiden beide Vorstandsmitglieder altersbedingt aus. Ende Mai 2013 wird auch BLG-Chef Detthold Aden altersbedingt das Unternehmen verlassen. Auf seiner Sitzung Mitte September hatte der Aufsichtsrat bereits Dr. Bernd Lieberoth-Leden (2. v. r.) mit Wirkung vom 1. Januar 2011 als neues Vorstandsmitglied für den Geschäftsbereich Kontraktlogistik berufen. Justiziar im Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und Sohn von Bernd Kröger, der über viele Jahre an der Spitze des Verband Deutscher Reeder (VDR) stand, ist zum ZDS-Geschäftsführer ernannt worden. Er kümmert sich gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Klaus Heitmann um das umfangreiche Tagesgeschäft des Verbandes, dem rund 200 Mitglieder angehören. Chairman und CEO der Hanseatic Lloyd AG, ist nach annähernd 50 Jahren Schaffenszeit in der Schifffahrt und über neunjähriger Tätigkeit für die Bremer Unternehmensgruppe zum Jahreswechsel in den Ruhestand verabschiedet worden. Seine letzte Position hatte Lothar, der zuvor unter anderem als Direktor bei Hapag-Lloyd tätig war, im März 2009 nach dem Tod des Eigners Harro Kniffka übernommen. Standards Unternehmensverzeichnis | Vorschau | Impressum Unternehmensverzeichnis Agencia de Aduanas Ahlers & Vogel Alianca Navegacao e Logistica Alois Kober AMI APL 24 27 19 27 7 7 BAW Institut 17 Beluga College 28 Beluga Shipping 25, 26 BHV 17, 29 Birds-Eye-Iglo 7 BIS 16 BLG 15, 17, 18, 30 BLG Coldstore 7 bremenports 2, 8, 16, 17, 19, 24, 28, 29, 32 Bremer Aufbau-Bank 26 Bremer Landesbank 27 Bremer Paletten-Kontor 20 Bremer Schiffsmeldedienst 28 Bremer Wollkämmerei 22 BVL 29 Carl Schröter CSAV 7, 13 7 GCD Glomb Container Dienst 14, 19 Gossler, Gobert & Wolters 30 Großmarkt Bremen 8, 10 H.W. Pott & Körner 19 Hafenbedrijf Rotterdam 19 Hamburg Süd 19 Handelskammer Bremen 17, 18 Hansa Mare Reederei 18 Hanseatic Lloyd 30 Hapag-Lloyd 30 Hellmann Worldwide Logistics 5 Hermann Runge 18 Heuer Logistics 3, 7 Hochtief Construction 29 Höegh Autoliners 29 Industrie- und Handelskammer Bremerhaven 17 Intermap Technologies 30 InWEnt 28 IÖB 28 ISL 17, 18 JadeWeserPort 18, 30 DAL Schiffahrts-Agentur 7 Datalog 28 dbh Logistics IT 27, 28, 30 Deutsche See 30 Deutsches Tiefkühlinstitut 14 DHL 25 Dole Food Company 6 Kellogg’s Kes Distri Frachtkontor Kieserling Holding Kieserling Stiftung KLB KPMG Kühne + Nagel 5, 7 22, 23 17, 25 29 17, 29 3 8, 25 Eurofrigo 6 Eurogate 24, 28 Eurogate Terminal Services 30 European Pallet Association 21 Lagermax Lateinamerika Verein 17 24 Maersk Mastertransport Melitta Miditec MOL MSC Myclimate 7 24 7 30 7 28 25 Flughafen Bremen Fraunhofer-Institut Frosta Frozen Fish International 30 14, 25 7 7 Vorschau NMT-Gruppe Nordsee NTB 29 7 28 In der April-Ausgabe lesen Sie: OOCL 25 Hinterland Österreich Peter W. Lampke Polzug Intermodal Prognos 29 28 16 RePower Systems Röhlig RWE Innogy 29 9 16 SAP Schultze & Braun Senator für Wirtschaft und Häfen SPC Süddeutscher Verlag onpact Suzuki Motor Corporation Switcher 27 19 17 25 26 17 25 TFG Transfracht TNT Translago ttz TU Dortmund 19 25 24 8 5 Für Österreich ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Wirtschaftspartner, und Bremen trägt einen entscheidenden Teil dazu bei. Denn die Häfen des kleinsten Bundeslandes haben selbst im Krisenjahr 2009 rund 1,1 Mio. Tonnen Fracht für die Alpenrepublik umgeschlagen. Die Bedeutung Bremens als „Tor zur Welt” für verladende Wirtschaft unseres südöstlichen Nachbarlandes veranlasste die Kieserling Stiftung, Österreich als Gastland des Bremer Logistiktages am 31. März und 1. April in Bremerhaven zu wählen. Wir blicken auf dieses Ereignis zurück und beleuchten bei dieser Gelegenheit auch die Hinterlandregion Südosteuropa. Außerdem in unserer April-Ausgabe, die in der 15. Kalender woche erscheint: Vorberichte zur Leitmesse transport logistic in München und zur Einweihung der neuen Kaiserschleuse. UNIVEG Universität Bremen UPS VDKL VDR Verlag Springer 12 8, 28 25 13, 14, 30 30 25 Wirtschaftsförderung Bremen 17, 26 ZDS 30 Impressum WESERLOTSE | LOGISTICS PILOT Das Magazin für Wirtschaft und Transport Herausgeberin: bremenports GmbH & Co. KG Hafenstraße 49 D-28217 Bremen Phone +49 (0)421-30901-615 Fax +49 (0)421-30901-624 www.bremenports.de E-Mail: claudia.stuhrmann@ bremenports.de Vertriebsleitung: bremenports GmbH & Co. KG Claudia Stuhrmann Phone +49 (0)421-30901-615 Fax +49 (0)421-30901-624 E-Mail: claudia.stuhrmann@ bremenports.de Anzeigen: bremenports GmbH & Co. KG Claudia Stuhrmann Hafenstraße 49 D-28217 Bremen Phone +49 (0)421-30901-615 Fax +49 (0)421-30901-624 www.bremenports.de E-Mail: claudia.stuhrmann@ bremenports.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2011. Sie kann über das Internet ein gesehen und ausgedruckt werden: www.bremenports.de. Zur Übertragung von Anzeigen daten auf digitalem Weg kann ein entsprechendes Datenblatt ebenfalls bei bremenports angefordert werden. Redaktion: moskito public relations Jürgen W. Konrad (verantwortlich), Martin Höche-Heemsath Hoerneckestraße 25–31 D-28217 Bremen Phone +49 (0)421-33558-796 Fax +49 (0)421-33558-778 E-Mail: [email protected] www.moskito.de Gestaltung: moskito Titelbild: UNIVEG Fachbeirat Logistik: Prof. Dr. Manfred Zachcial Prof. Dr. Hans-Dietrich Haasis Dr. Hanspeter Stabenau Dr. Andreas Mansch Erscheinungsweise: zweimonatlich (Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember) Heftpreis: 4 Euro Bilder: BLG, bremenports, H. Lang, Y. Schaefer Druck: MüllerDitzen, Bremerhaven www.muellerditzen.de Hinweise: Die Urheberrechte für sämtliche in diesem Heft enthaltenen Texte und das Heftlayout liegen bei moskito pr. Es wird nur presserechtliche Verantwortung über nommen. 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