WHV Goes To School - HG Winsen, Handball in Winsen (Luhe)

Transcrição

WHV Goes To School - HG Winsen, Handball in Winsen (Luhe)
H 14305 – März 2007
Aus dem Inhalt:
䡲 WM-Nachlese
䡲 Frauenhandball
䡲 NHV-Jugendverbandstag
䡲 Aus den Regionen
䡲 PRAXISBEILAGE:
„WHV Goes To School“
Harener D-Jugend:
1x Drillinge,
2x Zwillinge
B-TrainerAusbildung
in Oyten
DHB-/NHV-Sichtung
in Fallersleben
HVN - Maschstraße 20 - 30169 Hannover
Postvertriebsstück - DPAG - Entgelt bezahlt - H 14305
Zeitschrift und amtliches Mitteilungsblatt des Handball-Verbandes Niedersachsen
3-07
Athletiktraining für Kinder
und Jugendliche (II)
HANDBALLGeflüster
Aus dem Inhalt:
Handball-Geflüster
....... 2
W M - N AC H L E S E
Vorbild Heiner Brand . . . . . . 3
Interview mit
Hotti Bredemeier
Über Benny Köhler, der zurzeit
sein Freiwilliges Soziales Jahr
(FSJ) beim HVN in der Geschäftsstelle in Hannover absolviert, haben wir in der letzten HiN schon
ausführlich berichtet. Nach sei-
ball-Veranstaltung in Cuxhaven.
Sie selbst wird mit der HSG Badenstedt selbstverständlich auch
wieder beim Jugendturnier dabei
sein.
Ehrung für Astrid Rabeler-Lewandowski: Die langjährige TKVorsitzende des Kreises HarburgLand und Mutter dreier Lausbuben wurde jetzt im Rahmen des
Fests des Sports vom Kreissportbund und dem Landkreis Har-
........ 4
Kommentar:
WM-Helden arrogant? . . . . 4
Tanzende Argentinier ... . . . 5
N AT I O N A L M A N N S C H A F T E N
Zehn Millionen
neue Anhänger . . . . . . . . . . 5
Erfolge sprechen sich herum
6
F R AU E N H A N D BA L L
Neuer Coach in Lüneburg . . 7
Pusic und Danilovic
verließen Oldenburg . . . . . . 7
Seminarangebot
des Frauenbeirates . . . . . . . 19
P R A X I S B E I L AG E
Athletiktraining für Kinder
und Jugendliche (2) . . . . . . 11
JUGEND
BDHB-/NHV-Sichtung
in Fallersleben . . . . . . . . . . . 8
HVN-Teams konnten
überzeugen . . . . . . . . . . . . 8
nem Ausflug in die Organisation
der Weltmeisterschaft bestand er
nun locker die Prüfung zur
Handball-C-Trainerlizenz.
Da
auch die Ausbildung zur C-Lizenz-Breitensport
zum
FSJ
gehört, geht der 19-jährige Abiturient nicht nur mit viel Erfahrungen, sondern auch mit zwei
wertvollen Lizenzen aus dem FSJ.
So etwas macht sich zum Beispiel gut bei späteren Bewerbungen.
Vom 5. bis 16. Februar 2007 absolvierte Joana Schneider ein
Schulpraktikum in der HVN-Geschäftsstelle.
Die
17-jährige
Schülerin des hannoverschen
Goethe-Gymnasiums (11. Klasse)
spielt in der weiblichen B-Jugend
Referententreffen
in Oldenburg . . . . . . . . . . . 16
Hohenhövel bleibt
NHV-Jugendchef . . . . . . . . 16
WHV-Siege
beim Forum-Cup . . . . . . . . 18
REGIONAL
Neue Region Oldenburg . . . 19
„Hannes“ Dahncke wird 70 22
S E RV I C E
Gewinnspiel:
20 Jahre HiN . . . . . . . . . . . . 23
Anschriften, Ansprechpartner,
Termine, Impressum . . . . . . 23
2
„Ihren gemeinsamen 100. Geburtstag feierten neulich Angelika Loseries und Olaf Bause
(beide HVN-Geschäftsstelle) in
der Geschäftsstelle des Verbandes. Die beiden liegen altersmäßig nur zwei Tage auseinander (9. und 11. Februar) und
arbeiten mittlerweile seit zwei
Jahrzehnten gemeinsam beim
HVN. Angelika Loseries ist vornehmlich für die Buchhaltung
zuständig;
Olaf
Bause
ist
hauptsächlich für die HiN-Redak-
Die weibliche Jugend 1994 wird
zum neuen Förderzeitraum vom
Trainergespann Andreas Rau
(Bovenden) und Kathrin Mürmann trainiert. Horst Witte hatte nach der Länderpokalvorrunde
des Jahrgangs 1991 erklärt, keinen neuen Jahrgang über den
kompletten Förderzeitraum übernehmen zu wollen. In der Vergangenheit hatte Andreas Rau
bereits Jugendliche für den HVN
(Landesstützpunkt, Fördercamps)
ausgebildet sowie auch im Erwachsenenbereich (Regionalliga
Frauen) gearbeitet. Er wird daher
die kommenden Sichtungsveranstaltungen des Jahrgangs 1994
in Zusammenarbeit mit Kathrin
Mürmann direkt mitbegleiten
und dort aktiv sichten.
Geburtstage im März / April 2007
Zwillinge und Drillinge
in Haren . . . . . . . . . . . . . . . 20
WHV-Spieler
besuchen Schulen . . . . . . . . 20
burg für ihr fast 20-jähriges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Ihr ist unter anderem
der Boom im Minihandball im
Kreis Harburg-Land mit derzeit
über 50 Mannschaften zu verdanken: Als Minibeauftragte initiierte sie 1989 das erste Spielfest für die allerjüngsten Handballer.
tion und die Sparte Beachhandball
zuständig.
»Büro-Ehe«
könnte man so was nennen!
Am 1. Juni 2007 stünde dann
übrigens der 20. Hochzeitstag
an. …“ Das schrieb HVN-Bildungsreferent Olaf Bause wenige Tage, bevor er im Skiurlaub
schwer verunglückte. Der Text
verdeutlicht Olafs Herzlichkeit
und sein persönliches Engagement für Handballsport in Niedersachsen. Alle Handballer sind
in dieser Zeit in Gedanken bei
Olaf und seiner Familie und wünschen ihm, dass die Genesung
möglichst gut voranschreiten
möge!
der HSG Badenstedt. Den Kontakt zum HVN hatte Joana unter
anderem durch ihre Teilnahme
an den HVN-Beachhandball-Turnieren in Cuxhaven und die Organisation eines fünftägigen
Beachhandball-Projektes an ihrer
Schule hergestellt. Unter der
Überschrift „Im Trend: Beachhandball an Schulen“ erschien
darüber in HiN 7/06 sogar ein
Artikel der jungen Hannoveranerin und ihres Orga-Teams. Auch
während ihres Praktikums beschäftigte sich Joana mit der Vorbereitung der HVN-Beachhand-
23. März
27. März
Jürgen Rauhut (HVN-Verbandssportgericht)
Axel Wolf (Vize Lehre & Entwicklung
Bezirk Weser-Ems)
1. April
3. April
17. April
20. April
Dieter Wiebusch (Kreis Osnabrück)
Fritz Frank (Verbandssportgericht)
Erika Petersen (DHB-Frauenbeirat)
Gerald Glöde (HVN-Geschäftsführer)
Dieter Bartels (Bezirk Braunschweig)
Hayo Andoleit (ehem. HVN-Jugendspielwart)
Wilhlem Bütepage (Ehrenmitglied Bezirk Lüneburg)
Wolfgang Gremmel (HVN-Vizepräsident)
Alfred Hunze (Kreis Hildesheim)
Kathrin Röhlke (HVN-Vizepräsidentin)
21. April
23. April
25. April
28. April
29. April
HiN 3 – März 2007
WM-Nachlese
BLEIBENDE WM-EINDRÜCKE
T R A I N E R D E S JA H R E S
Idol und Vorbild – Heiner Brand
Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, Weltmeister zu werden, antwortete Heiner Brand unmittelbar vor der WM im eigenen
Land: „Natürlich können wir es
schaffen. Da muss aber alles passen. Favoriten sind andere: Frankreich, Kroatien, Spanien, vielleicht
schafft es sogar Tunesien.“
Sorgen bereiteten dem Nationaltrainer damals nicht nur
der Umbruch in der Mannschaft.
Nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2004 und dem Gewinn der Silbermedaille bei den
Olympischen Spielen nahmen
Stützen der Mannschaft wie Stefan Kretzschmar, Klaus-Dieter Petersen, Christian Schwarzer und
Volker Zerbe ihren Hut. Geblieben war dagegen Heiner Brand.
1978 gelang dem gebürtigen
Gummersbacher als Spieler der
große Coup: Er holte den zweiten Weltmeistertitel einer deutschen Mannschaft. Mit dem VfL
Gummersbach errang er sowohl
auf nationaler als auch auf internationaler Ebene alle Titel, wobei
Heiner Brand damals als bester
und härtester Abwehrspieler
galt. Vlado Stenzel urteilte zu
dieser Zeit treffend: „Der beste
Abwehrspieler aller Zeiten.“
Mit seiner Verpflichtung
beim Deutschen Handball-Bund
(DHB) vor zehn Jahren machte er
den festgefahrenen Karren Nationalmannschaft wieder flott.
Sein Schnauzer, sein schlurfender
Gang und sein großer Ehrgeiz
haben den heute 54-Jährigen zu
dem Gesicht des deutschen
Handballs gemacht.
In eine sportverrückte Familie
in Gummersbach hineingeboren,
musste Heiner Brand die ersten
Bälle zwischen Küchentür und
Nähmaschine im Tor abwehren,
erinnert sich sein Bruder Jochen
an die ersten Ballkontakte im
Meisterschaften, vier DHB-Pokalsiege, wobei er in 182 Bundesligaspielen 318 Tore erzielte. Herausragend während dieser Zeit
sicherlich der Erfolg im Europapokal, den er zweimal in den
Händen hielt.
HiN 3 – März 2007
Bundestrainer Heiner Brand ist
zum Trainer des Jahres 2006
gewählt worden. Der 54-jährige Gummersbacher, der die
deutsche Nationalmannschaft
im Februar dieses Jahres im eigenen Land zum Weltmeistertitel geführt hatte, setzte sich
in der von den Lesern der
Fachzeitschriften „handballmagazin“ und „handballtraining“ durchgeführten Wahl
mit überwältigenden Mehrheit
von 1112 Stimmen vor Frauen-Bundestrainer Armin Emrich (601) und Zvonimir Serdarusic (322) vom deutschen
Meister THW Kiel durch.
Damit ist Brand, der als
erster Handballer sowohl als
Spieler als auch als Trainer den
Weltmeister-Titel gewann, alleiniger Rekordhalter: Er wurde nach 1998, 2002, 2003
und 2004 bereits zum fünften
Mal mit diesem Titel bedacht.
Vorbild für den deutschen Handballsport: Bundestrainer Heiner Brand
Hause Brand. An Gummersbachs
Erfolgsgeschichte waren auch
die älteren Brüder Klaus und Jochen maßgeblich beteiligt. So
verwundert es nicht, wenn Heiner Brand heute sagt: „Die Familie ist mein Refugium. Sie gibt
mir Geborgenheit, dort erhole
ich mich von all meinen Strapazen.“
Mit sieben Jahren streifte
Heiner Brand erstmals das blaue
VfL-Trikot über. In 27 Jahren
sammelte er sechs deutsche
Mit Beginn seines BWL-Studiums 1974 in Köln startete er
auch seine Karriere in der Nationalmannschaft. Diese krönte er
mit dem 20:19-Endspielsieg über
die damalige Sowjetunion mit
dem WM-Titel 1978. Nach 131
Länderspielen beendete er seine
Laufbahn.
Früh schlug Brand die Laufbahn als Trainer ein. Zunächst
bei seinem VfL, dann bereits erste Erfahren als Co-Trainer beim
DHB in der Zeit von 1984 bis
Redaktionsschluss HiN: Neue
Homepage
verändert
Ansprechpartnerin findet
Anklang
Entgegen der früheren Mittei- Durch den längerfristigen Auslung – unter anderem in der
letzten Ausgabe der HiN –
wird der Redaktionsschluss für
die nächste Ausgabe (HiN 4/07)
um eine Woche nach hinten
verlegt. Der Grund: Die Ergebnisse des Verbandsjugendtages
vom 14. April sollen noch in die
aktuelle Ausgabe eingearbeitet
werden.
Neuer Redaktionsschluss für
die April-Ausgabe der HiN ist
damit am 17. April, der Erscheinungstermin ist dann der 27.
April. Wir freuen uns auf eure
Einsendungen!
Heiner Brand
ausgezeichnet
fall von Olaf Bause hat
zunächst Kathrin Röhlke die
HiN-Redaktionsleitung
übernommen.
Unter der E-Mailadresse
[email protected] sowie
der Telefonnummer 04133
210198 steht sie als Ansprechpartnerin bereit. Das HiN-Redaktionsteam freut sich über Texte
und Fotos von Vereinen und
den Gliederungen des HVN –
dabei muss nicht immer „nur“
das rein Sportliche im Mittelpunkt stehen. Wenn es Fragen
gibt: Einfach kurz melden!
Die Homepage der
Deutschen Handballjugend
www.dhb-jugend.de wird immer bekannter. Das ist „Joe
Kempa’s InfoMail –
Der Infobrief der Jugendsprecher
im
Deutschen
Handballbund“
(JIM) zu entnehmen.
Im Januar gab es laut JIM
94 506 Zugriffe, und im Februar waren es sogar 117 901.
Ein Blick auf die Seiten lohnt
sich – nicht nur für junge
Handballer!
1987. Nach erfolgreichen Jahren
als Vereinstrainer kehrte Heiner
Brand 1996 als Co-Trainer von
Arno Ehret zum DHB zurück.
Nachdem Arno Ehret im Herbst
1996 mit der Männernationalmannschaft in der WM-Qualifikation gescheitert war, übernahm Brand das Team 1997 als
Cheftrainer. „Ich fange bei Null
an“, sagte Brand damals. Doch
mit ihm kam auch der Erfolg: die
EM-Medaillen 1998 in Südtirol,
2002 in Stockholm, WM-Silber in
Lissabon, der Triumph 2004 in
Slowenien sowie das Olympiasilber in Athen.
Den Erfolgen folgten aber
auch Enttäuschungen – die er
aber immer wieder mit seinem
trockenen Humor wegsteckte.
„Ich hoffe, dass ich am 4. Februar beim Endspiel in Köln auf der
Trainerbank sitze“, hat Heiner
Brand gemutmaßt und grinsend
hinzugefügt: „Wenn nicht, dann
sitze ich mit meinem Freund Kurt
Klühspieß im Brauhaus und feiere seinen Geburtstag.“
Geburtstag und WM-Titel in
der KölnArena – schöner kann
man nicht feiern. „Erfolg hat viele Väter. Einen davon erkennen
Sie am markanten Bart!“ lautet
der Slogan eines Hauptsponsors
des DHB, der Eurohypo. Wie
wahr! Und wie sehr die Spieler
ihren Trainer verehren, zeigt das
Auftreten bei der Siegesfeier.
3
WM-Nachlese
I N T E RV I E W M I T H OT T I B R E D E M E I E R Z U M W M - C O U P
„Vereine müssen Steilvorlage aufnehmen“
Horst „Hotti“ Bredemeier gilt seit
vielen Jahren als exzellenter Kenner der Handballszene. Der Manager vom Bundesligisten GWD Minden und Vizepräsident Leistungssport des Deutschen HandballBundes (DHB) war bei der WM in
Deutschland unter anderem auch
für die Vermarktung zuständig.
Laut OK-Mitglied Bredemeier
konnte der DHB 315 000 der insgesamt 330 000 WM-Tickets verkaufen. Auf Einladung des Bundesligisten Wilhelmshavener HV
referierte der 54-jährige frühere
Bundestrainer (1989 bis 1992)
beim ersten WHV-Sponsorentreffen über die WM im eigenen
Land, die für Deutschlands Handballer überraschend mit dem Titelgewinn endete. Als Vereinscoach
hatte Bredemeier seine größten
Erfolge einst mit TuRu Düsseldorf
(Europapokalsieg 1989) gefeiert.
Die HiN-Redaktion sprach mit dem
DHB-Vize.
Frage: Mit dem Titelgewinn vor
vier Wochen ist Deutschlands
Handballern ein echter öffentlicher
Paukenschlag gelungen. Was
muss jetzt passieren, damit die
Sportart Handball nachhaltig vom
WM-Boom profitiert?
Bredemeier: Vor der WM wussten laut einer Umfrage nur fünf
Prozent der Bevölkerung von der
Veranstaltung in Deutschland, mit
Beginn der WM waren es dann
schon zwölf und am Ende 80 Prozent. Der wahre Wert, die Nachhaltigkeit der Faszination Handball-WM, aber ist erst in ein, zwei
Jahren wirklich messbar. Und damit es dann kein böses Erwachen
gibt, müssen jetzt alle in den kommenden Wochen und Monaten
hart arbeiten.
Frage: Wen meinen Sie mit „alle“?
Bredemeier: Dass der WM-Titel
Verhandlungen mit Sponsoren
oder Fernsehsendern nun erleichtert, versteht sich von selbst. Was
der Handball aber jetzt braucht,
sind viele engagierte Mitarbeiter
an der Basis. Die Umsetzung des
WM-Erfolges kann der Dachverband allein nicht leisten. Jetzt sind
die Vereine, von der Bundesliga bis
nach ganz unten, aufgefordert,
diese Steilvorlage aufzunehmen.
Alle haben gute Arbeit geleistet:
die Mannschaft, die sportlich
Großartiges geleistet hat, die Fans,
die für ein WM-Fest gesorgt haben, die Medien und das Fernsehen, die die einmalige Begeiste-
rung transportiert haben. Diese
Arbeit gilt es fortzuführen. Jetzt
haben wir die ganz große Chance,
schon heute in die Zukunft investieren zu können, damit wir auch
in zehn oder 15 Jahren noch eine
starke Nationalmannschaft haben.
Frage: Reichen solche Appelle?
Der Deutsche Fußball-Bund etwa
hatte nach der WM 2006 Bälle an
Schulen verteilt und dort auch
Tore aufgestellt.
Bredemeier: Das ist doch klar!
Über die finanziellen Möglichkeiten der Fußballer verfügen wir
Handballer nicht. Also müssen wir
unseren eigenen, machbaren Weg
nehmen.
Frage: Und wie sieht der aus?
Bredemeier: Wir verfügen über
fast 6000 Vereine in Deutschland.
Das ist unser Pfund. So läuft beispielsweise gerade eine Aktion
zum Erlangen eines so genannten
Handball-Spielabzeichens, die wir
vor der WM gestartet hatten und
die wir nun bis zum 15. Juni verlängert haben. Der große Erfolg
gibt uns Recht. Allein in Ostwestfalen haben schon 7000 Jugendliche die Abzeichen in Gold, Silber,
Bronze erlangt. Bundesweit erwarten wir uns von dieser Aktion –
und jetzt mit der WM im Rücken –
zwischen 30 000 und 40 000 Zugänge im Jugendbereich. Die Materialien und Spielkonzepte bis hin
zu 20 000 Postern mit der deutschen Weltmeister-Mannschaft liegen vor, jetzt muss die Basis nur
zugreifen.
Frage: Die WM mit einem Etat von
sieben Millionen Euro wird einen
geschätzten Gewinn von rund
800 000 Euro abwerfen. Wird dieses Geld, wie angekündigt, wirklich unten ankommen?
Bredemeier: Wir sind dabei. Die
angesprochene
SpielabzeichenAktion gehört dazu. Und auch für
die Verbände und Schulen liegen
neue Materialien bereit, etwa die
Lehrfibel „Spiele mit Hand und
Ball“. Dazu werden wir die Trainerausbildung forcieren, eine neue
Form eines Jugendtrainers schaffen. Dafür haben wir bereits zwei
große Pakete für die Basis geschnürt, Geld und Ideen investiert.
Wie gesagt: Nun kommt es darauf
an, dass möglichst viele Helfer diese Pakete auch öffnen und die Begeisterung an die Basis tragen.
Darin sehe ich die große Chance,
mit der WM nachhaltig etwas für
den Handball zu bewirken.
KO M M E N TA R
Unsere WM-Helden – arrogant und anmaßend?
Mit den Thema „Vorbilder und
Idole“ setzte sich in der jüngsten
Ausgabe von „Sport und mehr“
auch LSB-Direktor Reinhard Rawe
auseinander. Zwei sportliche Highlights bezog er in sein Vorwort mit
ein, verglich sie sogar: die Wahl
des Hannover 96-Keepers Robert
Enke zu Niedersachsens Sportler
des Jahres und das Auftreten der
deutschen Handballer nach dem
Gewinn der Weltmeisterschaft in
Köln.
Enke, so rechnet Rawe vor, sei
ein sozial engagierter Mensch,
„der sich für Taubblinde ebenso
engagiert wie für den Tierschutz“.
Er sei „im Sieg bescheiden“, gehe
respektvoll mit dem Gegner um
und sei sich seiner Vorbildfunktion
für junge Athleten bewusst.
Stimmt! Da kann ich mich nur
anschließen: Enke ist sportlich ein
herausragender Athlet, gefällt
durch intelligente Interviews und
ihm ist hoch anzurechnen, dass er
sich für andere einsetzt. Er steht
4
völlig außerhalb jeglicher Diskussion!
Doch Rawes Vergleich, Enke
würde sich bei einer Siegerehrung
durch ein ausländisches Staatsoberhaupt sicherlich keine Krone
aufsetzen und einen falschen Bart
ankleben, lässt den geneigten Leser – insbesondere alle Handballer
– mehr als irritiert zurück. Der
LSB-Chef setzt allerdings noch einen drauf: „Ein Idol, das von
Menschen abgöttisch verehrt
wird, das ist Robert Enke nicht
und will er auch nicht sein. Die
Wählerinnen und Wähler (Anmerkung der Redaktion: der Wahl zu
Niedersachsens Sportler des Jahres) haben ein feines Gespür
dafür, wer ethisch handelt, wer
auf der Ebene der persönlichen
Gewissens einen inneren Kompass
hat. Einige Spitzensportlerinnen
und Spitzensportler müssen diesen inneren Kompass noch etwas
nachjustieren, erst dann eignen
sie sich zum Vorbild.“
Reinhard Rawe holt also das
so ewig lange Maßband der Ethik
heraus – und legt es offenbar an
die
Männernationalmannschaft
der Handballer, die im Eifer des
unerwarteten Erfolgs sich eine
Gaudi erlaubt hat und ihrem Trainer mit Bart und Krone auf humorige Art ihre höchste Anerkennung zeigen möchte, an – mit
dem Ergebnis, dass sich die Handballer in den Niederungen der
Ethik von Reinhard Rawe wiederfinden.
Bei allem Respekt: Einen derart außergewöhnlichen Sieg muss
jeder Sportler feiern dürfen, genauso wie die Fans – zu denen
nebenbei auch das deutsche
Staatsoberhaupt, Bundespräsident
Horst Köhler, zählte, der sich in
der Euphorie zwar keine Krone
aufgesetzt, aber einen Fan-Schal
umgeworfen hatte. Die deutsche
Handballnationalmannschaft ist
über die gesamte WM derartig
sympathisch, weltoffen und nie
arrogant aufgetreten, dass die
Jungs allemal als Vorbilder taugen. Bei jedem Spiel konnte man
das Abklatschen mit dem Gegenspieler im ersten Angriff erleben;
die Mannschaft hat nicht durch
Einzelkämpfer, sondern als Team
überzeugt, bei dem auch das
schwächste Glied für das gemeinsame Ziel mitarbeitete – eine Tugend, die in unserer EllenbogenGesellschaft fast ausgestorben
schien.
Den inneren Kompass hatten
die Band-Jungs genauso ausgerichtet, wie es sich für Sportler
gehört, die am vermeintlich wichtigsten Wettkampf ihrer Karriere
teilnehmen: Sie wollten den WMTitel – und haben ihn nicht nur für
sich, sondern für alle deutschen
Handball- und Sportfans geholt.
Dafür gebührt ihnen Respekt, und
zwar auch von Ihnen, Herr Rawe!
Denn Sport darf (muss) auch Spaß
machen!
Kathrin Röhlke
HiN 3 – März 2007
WM-Nachlese
MICHAELS WM-RÜCKBLICK
Tanzende Argentinier und mehr …
Für jeden Handballfan gibt es
vermutlich unvergessliche Erinnerungen an die WM im eigenen
Land.
HVN-Schiedsrichterwart
Michael Polworth hat seine ganz
persönlichen Favoriten, wenn er
an die schwarz-rot-goldenen Tage
der Weltmeisterschaft zurückblickt.
Michael gehörte wohl zu den
am besten behüteten Mitarbeitern
bei der Handball-WM. Nicht nur,
dass er den ganzen Tag von Sicherheitsbeamten im WM-Standort Halle umgeben war – sogar
nachts wachte ein Gesetzeshüter
über ihn. Der Grund: Er teilte sich
ein Doppelzimmer mit Floormana-
Erst fighten, dann feiern: Die argentinische Mannschaft feierte den
Sieg im „Bruderduell“ gegen Brasilien ebenso lange wie ausgelassen
ger Anton Hollander. Der ist bekanntlich im Hauptjob Polizist.
Dass Handballsiege bekanntlich glücklich machen und zu Feierlichkeiten führen, ist nichts Neues. Eine weitere Erfahrung hat
Michael nach dem SüdamerikaDerby Brasilien gegen Argentinien
gemacht. Die Argentinier feierten
so ausgelassen ihren Sieg in der
Kabine, dass der Karneval kurzfristig vorverlegt wurde. Michael
wurde spontan zur Kabinenfete
eingeladen und durfte Exklusivfotos machen. Der Busfahrer war
allerdings der Einzige, der sich
nur bedingt darüber freuen konnte. Er hatte bei der Rückfahrt
Schwierigkeiten, die tanzenden
Argentinier im Bus zu bändigen.
So dauerte die Fahrt vom GerryWeber-Stadion bis zum 20 Kilometer entfernten Mannschaftsquartier satte 90 Minuten: Durch
die tanzenden Südamerikaner
konnte der schaukelnden Bus nur
maximal 30 Stundenkilometer
schnell fahren.
Bei den Wetten über den
zukünftigen Weltmeister hatte
Michael übrigens Treffsicherheit
Amtliche Bekanntmachungen
Mit dem 30. Juni dieses Jahres
löst sich die Handballspielgemeinschaft (HSG) Dannenberg/Gusborn auf. Das haben
die Stammvereine dem HVN
mitgeteilt.
Die Vereine TSV Rethen /
Leine und SpVg Laatzen sind
eine Spielgemeinschaft eingegangen. Die Mannschaften nehmen künftig als HSG LaatzenRethen am Spielbetrieb teil.
Klaus Velewald, Vorsitzender des NHV-Verbandssportgerichts teilt mit, dass er noch bis
zum 1. April sowie vom 8. Mai
bis zum 12. Juni dieses Jahres in
seiner Position vertreten wird.
Die Vertretung liegt in den Händen von Peter Benner (E-Mail:
[email protected]).
bewiesen: Er tippte als einziger
schon vor Beginn der WM auf
Deutschland als Weltmeister und
wurde dafür damals ein wenig
mitleidig belächelt. Nach dem
Endspiel konnte er sich allerdings
den Glückwünschen am Handy
und per SMS nicht mehr erwehren.
Nationalmannschaften
F Ü N F N AT I O N A L S P I E L E R I N N E N W E C H S E L N I N S AU S L A N D
Deutsche Erfolge sprechen sich herum
Die deutschen Handball-Nationalspielerinnen werden immer mehr
zu Exportschlagern: Seit die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bei der EM im Dezember 2006 in Schweden Rang vier
belegte, haben fünf Nationalspielerinnen ihren Wechsel ins Ausland
bekannt gegeben. Vier davon
zieht es in die stärkste Liga der
Welt, nach Dänemark, wo auch
das meiste Geld zu verdienen ist.
Die Handballerin des Jahres
und EM-Torschützenkönigin Nadine Krause (Bayer Leverkusen)
machte den Anfang. Einen Tag
nach der EM gab sie ihren Wech-
sel zum FC Kopenhagen bekannt.
Ebenfalls bis 2010 wird sich National-Kreisläuferin Anja Althaus
(DJK/MJC Trier) dem dänischen
Champions-League-Sieger Viborg
HK anschließen. Dort wird die 24Jährige ab Juli mit Nationalmannschaftskollegin Grit Jurack spielen.
Jurack wechselte bereits im Jahr
2004 nach Viborg.
Auch die 21 Jahre alte Angie
Geschke (Frankfurter FHC) wird
bei ihrem neuen Verein Randers
HK (Dänemark) auf eine Mitspielerin aus der DHB-Auswahl treffen.
Seit der vergangenen Saison geht
dort die frühere Leipzigerin Nina
Wörz auf Torejagd. Rechtsaußen
Steffi Melbeck (29) wechselt zudem von Buxtehude zu Kolding IF.
Die einzige Nationalspielerin,
die es nicht in Richtung Norden
zieht, ist Torfrau Sabine Englert.
Die Leverkusenerin wechselt nach
dieser Saison zum achtfachen
Champions-League-Sieger Hypo
Niederösterreich nach Wien. „Dänemark ist und bleibt mein Traum,
aber ich suche jetzt erst einmal die
Herausforderung bei Hypo“, sagt
die 25-Jährige.
Für Frauen-Bundestrainer Armin Emrich ist es „eine Auszeichnung für die tolle Arbeit in
Wollen bei der WM im Dezember 2007 in Frankreich eine gute Rolle spielen: die deutsche FrauenhandballNationalmannschaft von Bundestrainer Armin Emrich (ganz links)
Foto: Axel Heimken/DHB
Deutschland“, dass so viele seiner
Spielerinnen bei europäischen
Spitzenvereinen untergekommen
sind. „Es ist die Entscheidung jeder einzelnen Spielerin, was sie erreichen kann und will. Aber Auslandserfahrung ist nie schlecht“,
betont Emrich, in dessen Amtszeit
die DHB-Auswahl 2005 WMSechster und 2006 EM-Vierter geworden war. Dass die Wechsel negative Auswirkungen auf die Nationalmannschaft haben werden,
glaubt Emrich nicht: „Ich stehe
auch mit den Trainern in Dänemark in engem Kontakt und weiß
ständig über den Leistungsstand
Bescheid.“ Doch nicht alle freuen
sich über den Trend. Dem früheren
Bundestrainer Dago Leukefeld und
heutigen Trainer und Manager des
Erstligisten THC Erfurt schwant
nichts Gutes: „Es wird einen Umbruch in der Bundesliga geben. Es
besteht die Gefahr, dass die Liga
weniger attraktiv sein wird. Denn
deutsche Clubs verfügen mit Ausnahme des HC Leipzig nicht über
die finanziellen Möglichkeiten, internationale Topstars zu verpflichten.“
Renate Wolf, Trainerin des
Bundesligisten Bayer Leverkusen,
sieht dagegen eine große Chance:
„Wenn die Stars jetzt nach Dänemark wechseln, gibt es Platz für
junge deutsche Talente. Und wenn
sie sich ebenfalls den Traum von
Dänemark erfüllen wollen, müssen
sie stark spielen. Das hebt das Niveau.“
R E P R Ä S E N TAT I V E U M F R AG E
WM bringt zehn Millionen neue Anhänger
Der Handball-Boom lässt sich auch
an Daten und Fakten festmachen.
In der aktuellen repräsentativen
Umfrage von „Sport und Markt“
wird das nach dem Gewinn der
Weltmeisterschaft sprunghaft gestiegene Interesse am Handballsport deutlich. So zeigt sich unter
anderem, dass der Handball über
zehn Millionen neue Anhänger
durch die WM hinzugewinnen
konnte. Waren es vor der WM 56
Prozent der Gesamtbevölkerung
über 14 Jahre, die sich für Handball interessierten, waren es nach
den Titelkämpfen in Deutschland
stattliche 72 Prozent.
„Das ist ein Wahnsinnswert,
den außer Fußball keine andere
Sportart erreicht. Da stehen auch
6
alle
Wintersportarten
weit
zurück“, weiß Stephan Schröder,
Mitglied der Geschäftsleitung des
Kommunikations-Unternehmens
„Sport und Markt“ in Köln. Dabei
kletterte die Zahl der Handball-Interessierten von 36,4 Millionen
Bundesbürgern auf 46,9 Millionen. Bei den bekennenden Handball-Fans verdoppelte sich fast der
Wert von 13,7 Millionen (= 21
Prozent) auf beachtliche 24,1 (=
37 Prozent).
Wurde bis zur WM 2007 der
Handballsport in Deutschland sehr
stark von männlichen Fans dominiert, wobei nur rund ein Drittel aller Handball-Anhänger Frauen waren, hat sich auch hier das Bild
stark verändert. Unterstützt durch
das sympathische Auftreten der
deutschen
Nationalmannschaft
hat sich der Anteil der Frauen innerhalb der Handball-Anhängerschar in der aktuellen Umfrage auf
44 Prozent erhöht.
Der durch die WM ausgelöste
Handball-Boom zieht sich dabei
durch alle Gesellschaftsschichten.
In der für die Werbe-Industrie so
interessanten Altersgruppe der 14bis 29-Jährigen haben sich die Interessenspotenziale sogar verdoppelt. Noch im Dezember 2006 gaben nur 20 Prozent der Jüngeren
an, sich sehr stark oder stark für
Handball zu interessieren. Im Februar 2007 lag dieser Wert bei
„sensationellen“ 34 Prozent, was
einerseits die Strahlkraft der jun-
gen deutschen Nationalmannschaft verdeutlicht, andererseits als
Steilvorlage für die Vereine und
ihre Nachwuchsarbeit angesehen
werden kann.
Die Handballfans können das
deutsche Team das nächste Mal
am 5. April in der Stuttgarter Porsche-Arena und am 7. April in der
Mannheimer SAP-Arena sehen.
Gegner wird dann zweimal die
Auswahl Portugals sein. Der QSSupercup, nach der WM das zweite Highlight des Handballjahres
2007 in Deutschland, wird vom
22. bis 28. Oktober stattfinden.
Da derzeit die Verhandlungen mit
verschiedenen Veranstaltern laufen, stehen die Spielorte stehen
noch nicht fest.
HiN 3 – März 2007
Frauenhandball
G E R D L AW R E N Z T R A I N E R I N L Ü N E BU R G
Neuer Coach sieht viel Potenzial im HSG-Team
„Die Mannschaft hat ohne Zweifel
viel Potenzial. Das muss sie jetzt
ausschöpfen. Sagen wir es so: Sie
muss jetzt ihre PS auf die Straße
bringen. Das ist wie ein Sportwagen, der nur im ersten Gang fährt.
Der wird dann auch von einem
Polo überholt.“ Das sagt Gerd
Lawrenz. Und er will dafür sorgen,
dass das künftig nicht mehr passiert. Der 59-jährige Brietlinger ist
ab sofort neuer Trainer von Handball-Frauen-Regionalligist HSG Lüneburg und damit Nachfolger von
Jens Dehling.
„Er war unser Wunschkandidat und ich finde es super, dass er
sich im Sinne der Mannschaft
schnell entschieden hat“, sagt
HSG-Vorsitzender Klaus Buss. Über
die Dauer des Engagements haben sich beide Seiten noch nicht
abschließend geeinigt. Es soll aber
auf jeden Fall über die Saison hinausgehen. „Ich bin keiner, der den
Feuerwehrmann für ein paar Partien spielt. Ich will die HSG als Regionalliga-Team in der Lüneburger
Sport-Szene etablieren. Ohne
Gerd Lawrenz ist neuer Coach bei
Regionalligist HSG Lüneburg
großes Auf und Ab“, sagt der Trainer. Lawrenz stammt aus Flensburg, wo er bis zur Oberliga selbst
gespielt hat. In Wilhelmsburg baute er eine Handball-Abteilung auf,
trainierte dann dort, anschließend
in Harburg (FSV Harburg/SG Harburg), ehe er zur SGH Rosengarten wechselte, wo er das FrauenTeam in der Regionalliga und der
2. Liga coachte. Zuletzt hatte der
als Manager bei der Deutschen
Bahn tätige Trainer drei Jahre Pause gemacht. „Da hatte man natürlich familiär ein ganz anderes Planungsfeld“, sagt Lawrenz, „der
Handball zwingt einen schon in
ein Korsett. Das musste ich erst
mit meiner Familie besprechen.“
Die begeisternde HandballWM habe ihn stimuliert. „Außerdem ist es reizvoll, eine Mannschaft direkt vor der Haustür zu
trainieren.“ Gesehen hat er das
Team schon, mit Nicole Borth hat
er zu Rosengartener Zeiten bereits
zusammengearbeitet. „Da wächst
was heran“, ist er sicher, „das
ganze Gerede der vergangenen
Wochen muss jetzt vorbei sein.
Wir werden uns voll auf die Regionalliga konzentrieren.“
Der Brietlinger verlangt vollen
Einsatz von seinem Team. Nur so
ist der Klassenerhalt realistisch. Die
Integration der starken A-Jugendlichen ist eine Prämisse seiner Arbeit. Genau darauf hatte HSGChef Klaus Buss auch Wert gelegt.
Als wesentliche Grundlage seiner
Trainingsarbeit nennt er das
Grundlagentraining - Kraft, Kondition, Ausdauer. Lawrenz bevorzugt
handballerisch eine offensive Abwehr und Tempospiel. „Wir müssen sehen, was wir schnell davon
umsetzen können“, sagt er.
Abdruck mit freundlicher
Genehmigung der
Landeszeitung Lüneburg
S T Ü R M I S C H E R JA H R E S B E G I N N B E I M V F L
Pusic und Danilovic verließen Oldenburg
So hatte sich Trainer Leszek Krowicki den Jahresauftakt beim
Handball-Bundesligisten VfL Oldenburg ganz sicher nicht vorgestellt. Doch nach der 23:27-Niederlage – der sechsten in Folge –
gegen die DJK/MJC Trier zog der
Chefcoach erste Konsequenzen
und suspendierte Aufbauspielerin
Irina Pusic vom Mannschaftstraining. „Wir werden uns in der
kommenden Woche entscheiden,
wie es mit Irina weiter geht“, stellte Krowicki zunächst klar, dass die
Suspendierung der 33-Jährigen
zunächst zeitlich begrenzt sein
sollte. Doch aus der Denkpause
für die Spielerin wurde so recht
nichts, denn die Personalie Pusic
bekam beim VfL eine Eigendynamik. Die holländische Nationalspielerin nutzte die Wechselfrist
bis Mitte Februar und wanderte
kurzerhand zum Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund ab.
„Irina ist eine gute Handballerin. Aber es scheint so, dass sich
diese Spielerin leider nicht mit
meinem Arbeitsstil und meinen
Vorstellungen von Handball identifiziert. So passt sie nicht in mein
System. Nun werde ich leider die
Mannschaft, die ich geformt
habe, umbauen müssen“, kommentierte Krowicki den überraschenden Abgang der einstigen
Hoffnungsträgerin.
HiN 3 – März 2007
In der Kritik stand außer Pusic, die zu Saisonbeginn vom spanischen Erstligisten Elda Prestigio
geholt worden war, aber auch die
ebenfalls mit großen Hoffnungen
verpflichtete deutsche Ex-Nationalspielerin und frühere Bundesliga-Torschützenkönigin Milica Danilovic. Auch die 32-Jährige entschied sich unmittelbar zum Ende
der Wechselfrist für den Ausstieg
beim VfL Oldenburg und einigte
sich mit dem Club auf eine sofortige Vertragsauflösung. „Wir haben uns im beiderseitigen Einvernehmen getrennt“, erklärte dazu
Peter Görgen, Geschäftsführer
der VfL-Bundesliga GmbH.
Die ehemalige Nationalspielerin kam zu dieser Saison vom
Deutschen Meister und Pokalsieger HC Leipzig zum VfL und galt
als eine der großen Hoffnungs-
Vertrag aufgelöst:
Milica Danilovic (hinten)
Muss ohne zwei Leistungsträger
auskommen: Leszek Krowicki
trägerinnen auf eine erfolgreiche
Spielzeit. Die exzellente Rückraumspielerin wechselt wahrscheinlich ins Ausland, da in
Deutschland nach Ablauf der
Transferfrist am 15. Februar kein
Bundesliga-Club mehr Verpflichtungen tätigen darf.
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