Ein Fest wie schon lange nicht mehr

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Ein Fest wie schon lange nicht mehr
 Lahr
"Ein Fest wie schon lange nicht
mehr"
Lahrer Zeitung, 21.07.2015 02:21 Uhr
Am "Tag der Blasmusik" am Sonntag gab es einen großen Umzug, an dem sich auch die
Geisenrieder Musikkapelle beteiligte. Foto: Lahrer Zeitung
Reichenbach (red/web). Der Musikverein Reichenbach versteht zu feiern: Vier
Tage hat im Festzelt bei der Geroldseckerhalle ausgelassene Stimmung
geherrscht. Mit vielen Tausend Besuchern dem Ort, aus Lahr, dem Schuttertal
und auch dem Allgäu wurde das 150-jährige Bestehen ausgiebig gefeiert.
Start war am Freitag mit den DJ’s Frank Dickerhof und Nick Rivers, die die
Fangemeinde des Musikvereins Reichenbach in Party-Stimmung brachten. Die
Party-Tour im Festzelt, in dem man es trotz der Hitze noch aushalten konnte,
kam nur langsam in Fahrt. "Die jungen Leute kommen erst kurz vor
Mitternacht", hieß es aus der Kommandozentrale des Vorstands rund um
Andrea Hierlinger. Sie behielt recht. Etwa 500 begeisterte Musikfans ließen
sich von den DJ’s in Schwung bringen.
Das Motto am zweiten Festtag war "Nacht in Tracht". Knapp 1000 Besucher
kamen ins Festzelt. Zwei Drittel nahmen das Motto ernst: Fesche Dirndl und
stramme Lederhosen waren in allen Formen und Farben zu sehen. "O zapft’is"
verkündete Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller kurz nach sieben. Soeben
hatte er mit geübtem Hammerschlag den Fassanstich gemeistert. Müller,
Schirmherr des Jubiläums, war in zünftigen Lederhosen und PanamaSommerhut erschienen und fühlte sich beim Jubelverein sichtlich wohl. Seine
Festansprache blieb kurz: Müller lobte das Reichenbacher Engagement der
insgesamt 36 Vereine. Glückwünsche gab’s für den Musikverein im 150.
Vereinsjahr, das Klaus Bühler von der Sparkasse Offenburg/Ortenau zum
Anlass nahm, dem Jubilar für die Jugendarbeit und den Instrumentenkauf
einen Scheck über 5000 Euro zu überreichen. Andrea Hierlinger freute sich
mit dem gesamten Vorstandsteam.
Zur Überraschung der vielen Festgäste hatte der befreundete Geisenrieder
Verein einen Marsch dabei: "Ein halbes Jahrhundert" hieß der eigens
komponierte Titel für den Musikverein Reichenbach. Denn seit 50 Jahren
bestünden die freundschaftlichen Bande zwischen Geisenried und
Reichenbach.
Andreas Grandl dirigierte wohlklingende Polka-Musik aus Böhmen und blies
dem Jubilar den Marsch. Die ganze Macht des Allgäus bekamen die Gäste im
proppenvollen Festzelt zu spüren. Die Allgäuer Barden erwiesen sich als
Musikkünstler besonderer Art und bestritten einen Mega-Abend mit fetziger
Musik, rockigen Titeln und noch mehr heißen Rhythmen. Das Festzelt bebte,
Tische und Bänke wackelten, die Party-Stimmung nahm ihren Lauf. "Ein Fest,
wie schon lange nicht mehr in Reichenbach", machte ein Besucher dem
Gastgeber und der Gruppe "Allgäu-Power" ein großes Kompliment.
Festlich ging es Sonntag in der Kirche St. Stephanus zu. Der Jubilar zog mit
anderen Abordnungen der Reichenbacher Vereine ins Gotteshaus ein. Dekan
Markus Erhart zelebrierte den Festgottesdienst, den das Harmonikaorchester
und der Kirchenchor festlich umrahmten. Von der Kirche ging der Festumzug
durch die Gereutertalstraße, über den Lindenplatz, in die Alte Landstraße und
dann über die Hauptstraße zum Festzelt, voraus zwei Gespanne des Reit- und
Fahrvereins Reichenbach. In den beiden Kutschen saßen die Ehrenmitglieder
und Ehrenvorsitzenden. In Uniform und festlicher Kleidung folgten die
weiteren traditionellen Reichenbacher Vereine, darunter der Musikverein
Reichenbach, die Feuerwehr, der TuS-Reichenbach, Schützenverein,
Harmonikaverein und Männergesangverein. Den Abschluss des festlichen
Zuges bildete die Musikkapelle aus Geisenried.
Ihnen allen wurde im Festzelt an der Geroldseckerhalle, das bald wieder mit
zahlreichen Menschen gefüllt war, ein herzlicher Empfang geboten. Getreu
dem Motto "Tag der Blasmusik". (Mehr in der morgigen Ausgabe).