Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse

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Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse
EIDAM Breitbandberatung SACHSEN
EMC
ERGEBNISBERICHT
der Breitbandberatung „Phase 1“
für die Förderung der Versorgung mit Breitbandtechnologie
gemäß Richtlinie ILE / 2007 A 1.4.
für die Gemeinde
04838 Laußig und deren Ortsteile
Gemeinde Laußig
Lage der Gemeinde Laußig und zugehöriger Ortsteile
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1
EMC
Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Inhaltsverzeichnis
2
2
Ziel der Analyse
3
3
Eingrenzung Bearbeitungsgebiet
3
4
Methode
4
5
Verfügbarkeitsanalyse
4
5.1
Methode
4
5.2
5.4
8
Einschätzung der Ergebnisse der Verfügbarkeitsabfrage über Internet-Tools
Einschätzung der Ergebnisse der Verfügbarkeitsabfrage über die
10
Bürgerbefragung
11
Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen
5.5
Gesamteinschätzung Verfügbarkeit
12
6
Bedarfsanalyse
12
6.1
Festlegungen zur Auswertung
12
6.2
Darstellung der Ausgangssituation
13
6.3
Durchführung von Informationsveranstaltungen
13
6.4
Gesamteinschätzung Bedarfsanalyse
14
6.5
Neukundenpotential
15
7.
Zusammenfassung
16
8.
Gesamteinschätzung und Empfehlung
17
5.3
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Dieser Ergebnisbericht zur „Breitbandversorgung der Gemeinde LAUSSIG“ darf nur in vollständiger Form,
unter Beachtung des Datenschutzes und mit Zustimmung des Verfassers, veröffentlicht oder vervielfältigt
werden. Eine auszugsweise Vervielfältigung oder Veröffentlichung bedarf der schriftlichen Zustimmung des
Verfassers. Die Zustimmung zur Veröffentlichung durch die Gemeinde LAUSSIG wird hiermit erteilt.
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2. Ziel der Analyse
Das Ziel der Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse besteht darin, in Abhängigkeit von den Bedürfnissen der
Bürger und Gewerbetreibenden in der Gemeinde Laußig, schnellstmöglich bzw. zumindest in einem
überschaubaren Zeitraum, eine Grundversorgung Breitband und Voraussetzungen für eine zukünftige
„hochbitratige“ Breitbandversorgung zu organisieren.
Das Ergebnis der Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse soll Auskunft über das gegenwärtige Breitbandangebot,
sowie die jetzige und zukünftige Nachfrage von Breitbanddienstleistungen geben und als Ausgangspunkt zur
Findung von Lösungen für die Gesamtgemeinde bzw. die Ortsteile genutzt werden können.
Zur Zeit verfügt die Gemeinde Laußig in ihren Ortsteilen über keine qualitativ ausreichende bzw. hochwertige
Breitbandversorgung. Nach bisher vorliegenden Informationen muss in einem Großteil der Ortsteile die
Breitbandsituation mit „unterversorgt“ eingeschätzt werden.
Breitband-Internetverbindungen
sind
notwendige
technologische
Rahmenbedingungen
für
die
Gemeindeentwicklung bezüglich Zuzug / Abzug von privaten Bürgern bzw. Gewerbetreibenden.
Gestützt auf die Förderpolitik im Freistaat Sachsen veranlasste der ungenügende Versorgungsgrad mit
Breitbanddienstleistungen den Gemeinderat, eine Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse in Auftrag zu geben.
Der Nachweis der Unterversorgung der Gemeinde Laußig musste jedoch auf Basis konkreter und
ortsteilbezogener Daten erbracht werden. Dazu sind alle aktuell genutzten Breitbandtechnologien und der
ortsteilscharfe Versorgungsgrad zu ermitteln und auszuwerten.
Der Auftrag zur Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse wurde am 18.12.2009 erteilt.
3. Eingrenzung Bearbeitungsgebiet
Gemeinde Laußig
Adresse:
04654 04838 Laußig, Bahnhofstr. 1a
Vorwahlbereich Festnetz:
„034243“ // „034242“
1) Bundesland:
SACHSEN
2) Landkreis:
Nordsachsen
3) ILE-Region:
Dübener Heide
4) Leader-Region:
Nein
2
5) Gemeindefläche:
100,09 km
6) Einwohnerzahl Gemeinde: 4.280 (laut WIKIPEDIA mit Stand 31.12.2008)
7) Einwohnerzahl Gemeinde: 4065 (laut aktueller Angabe der Gemeindeverwaltung)
8) Anzahl Haushalte:
1676 (Eigene Ermittlung im Rahmen der Bürgerbefragung)
9) Anzahl der Gewerbebetriebe: 166 (Angabe der Gemeindeverwaltung)
10) Lage der Gemeinde: (Auszug aus WIKIPEDIA)
„Am 1. Juli 2007 vereinigte sich Laußig mit Kossa zur neuen Gemeinde Laußig, nachdem sie vorher schon die
Verwaltungsgemeinschaft Laußig gebildet hatten. Die Gemeinde Laußig liegt etwa 11 Kilometer nördlich von
Eilenburg und 6 Kilometer südlich von Bad Düben. Westlich der Gemeinde fließt die Mulde. Beim Ortsteil Gruna
führt eine Fähre über den Fluss nach Hohenprießnitz. Der Osten der Gemeinde grenzt an den Naturpark
Dübener Heide. In Ortsbereich Laußig befindet sich durch den jahrzehntelangen Abbau von Sand für die
nahegelegenen Betonwerke ein größerer See. Laußig liegt zudem an der Bahnstrecke Pretzsch–Eilenburg
(Dübener-Heide-Bahn). Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wurde 1998 von der Deutschen Bahn
eingestellt. Seither findet nur noch Sonderzug- und Güterverkehr zwischen Laußig und Eilenburg statt. In
Laußig befinden sich zwei größere Betonwerke sowie eine Firma mit dem Geschäftsfeld Maschinen- und
(Auszug aus WIKIPEDIA)
Anlagenbau.“
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Zur Gemeinde Laußig zählen die 8 Ortsteile:
Laußig,
Pristäblich,
Durchwehna,
Kossa,
Görschlitz
Pressel.
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Gruna,
Authausen,
Eine Darstellung des eingegrenzten „Versorgungsgebiet Gemeinde Laußig“ und deren Ortsteile auf der Basis
von „Google Earth“ enthält Anlage 1.
4. Methode
Zur Erstellung der Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse wurde nachfolgend dargestellte methodische
Vorgehensweide ausgewählt:
1) Projektanlaufberatung am 08.01.2010 im Gemeindeamt Laußig mit Herrn Bürgermeister Schneider;
2) Informationsveranstaltungen in den Ortsteilen Laußig, Pressel, Kossa und Authausen (KW 5 & 6) für
Bürger und Gewerbetreibende;
3) Bürgerbefragung zur gegenwärtigen und gewünschten zukünftigen Breitbandversorgung (KW 5 - 9);
4) Ermittlung der in der Gemeinde vorhandenen Kommunikations-Infrastruktur (KW 3 – 4);
5) Prüfung der gegenwärtigen Breitbandversorgung auf der Grundlage von Anbieter-Internet-Tools sowie
direkter Kontaktaufnahme mit Breitbandanbietern (KW 4 -9);
6) Auswertung der Bürgerbefragung (KW 6 – 10);
7) Erstellung des Ergebnisberichtes zur Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse (KW 10).
(Im Interesse der Gemeinde wurden die geplanten Terminvorgaben zu Gunsten eines längeren Zeitraums
für die „Bürgerfrageaktion“ verändert. Somit wurde der Ergebnisbericht erst im Verlauf der KW 11
abgeschlossen und der Termin zur Übergabe im beiderseitigen Einvernehmen auf den 24.03.2010
festgelegt.)
Über die koordinierte Durchführung von Informationsveranstaltungen mit Bürgern und Gewerbetreibenden,
Presse-Veröffentlichungen, Nutzung des Amtsblattes und der Home Page der Gemeinde sollte das Thema
„Breitbandversorgung“ zum Gemeindegespräch werden.
Die Informationsveranstaltungen wurden mit dem Ziel der Bürgerinformation und der Gewinnung von
„Multiplikatoren“ durchgeführt.
Internetinteressierte Bürger nahmen sich der Multiplikatoren-Rolle an und sorgten durch persönliche Kontakte
im Freundes- und Verwandtenkreis, mit Nachbarn oder Kunden für die rege Teilnahme an der
Datenbereitstellung zur Analyse der Breitbandsituation.
Vor allem durch engagierte Gemeindevertreter und Verwaltungsmitarbeiter wurden die Bürger und
Gewerbetreibenden zur Teilnahme an der Bürgerbefragung angeregt.
Die von der Gemeindeverwaltung organisierte und zielgerichtete Ansprache der Bürger und Gewerbetreibenden
führte zu einem regen Rücklauf der „Bürgerfragebögen“ und somit für belastbare und exakte Angaben zur
Breitbandsituation.
5. Verfügbarkeitsanalyse
5.1 Methode
Die Erkenntnisse zur Breitbandverfügbarkeit stützen sich auf Darstellungen des Internetportals des
Bundeswirtschaftsministeriums im „Breitbandatlas“, auf DSL-Festnetz-Abfragemodule von Breitband- und
Mobilfunkanbietern, auf Ergebnisse direkter postalischer und telefonischer Kontakte mit Breitbandanbietern und
auf die Ergebnisse der Bürgerbefragung.
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Zur Erfassung vorhandener Breitbandversorgung in der Gemeinde Laußig wurden die im Musterleistungsbild
vorgeschriebenen Methoden angewendet.
Mittels Onlineverfügbarkeitsprüfungen der klassischen Breitbandanbieter wurde versucht, ein Versorgungsbild
zu ermitteln.
Dies wurde vorrangig über den Internetlink
www.dsl-verfuegbarkeit.de bzw.
www.dslweb.de/T-DSL-Verfuegbarkeit.html
und die darin gelisteten Internetanbieter angestrebt.
Breitbandanbieter gestalten ihre Angebote auf der Grundlage verfügbarer Infrastrukturen.
Die Aussagen zur Gemeinde Laußig basieren auf den Onlineabfragen der in der folgenden Tabelle aufgeführten
Unternehmen.
DSL VERFÜGBARKEIT über LINK http://www.dsl-verfuegbarkeit.de/ oder
LFD.
NR.
ANBIETER
VERFÜGBARKEIT
-SCHECK
LINK
ERGEBNIS
1
1 & 1 DSL
Ja
http://www.dslweb.de/1und1-dslverfuegbarkeit.php
Aussage zur Verfügbarkeit ist eindeutig
(Adressengebunden)
2
Alice DSL
Nein
http://www.dslweb.de/alice-dslverfuegbarkeit.php
Alice DSL wurde von Telefónica
übernommen und nicht separat geprüft.
3
Arcor DSL
Ja
www.arcor.de
(http//dslshop.vodafone.de)
Aussage zur Verfügbarkeit ist eindeutig
(Adressen- und Vorwahlgebunden)
4
Congstar DSL
Ja
http://www.dslweb.de/congstar-dslverfuegbarkeit.php
Aussage zur Verfügbarkeit ist eindeutig
(Adressen- und Vorwahlgebunden)
5
freenet DSL
Nein
http://www.dslweb.de/freenet-komplettdsl-verfuegbarkeit.php
DSL-Dienste eingestellt
6
Kabel BW DSL
Nein
http://www.dslweb.de/anbieterkabelbw.php
Nur Baden-Würtemberg
7
Kabel
Deutschland DSL
Ja
http://www.dslweb.de/kabeldeutschland-verfuegbarkeit.php
Dienstleistung nicht verfügbar
8
Unitymedia
Nein
http://www.dslweb.de/unitymediaverfuegbarkeit.php
Nur Hessen und Nordrhein-Westfahlen
9
Strato DSL
Nein
www.strato.de
DSL-Dienste eingestellt
Aussage zur Verfügbarkeit ist eindeutig
(Adressen- und Vorwahlgebunden)
10
T-Home DSL
Ja
http://www.dslweb.de/t-com-dslverfuegbarkeit.php
11
TELE 2 DSL
Ja
http://www.dslweb.de/tele2-dslverfuegbarkeit.php
Aussage zur Verfügbarkeit ist eindeutig
(Adresse, Vorwahl und Rufnummer)
12
Telefónica O2
ja
http://www.dslweb.de/o2-dslverfuegbarkeit.php
Aussage zur Verfügbarkeit ist eindeutig
(Adresse, Vorwahl und Rufnummer)
13
Versatel DSL
Ja
http://www.dslweb.de/versatel-dslverfuegbarkeit.php
Aussage zur Verfügbarkeit ist eindeutig
(Adresse, Vorwahl und Rufnummer)
Tabelle 1 Onlineabfragen
Die Online-Abfragen dieser Firmen unterscheiden sich in der Möglichkeit der Nutzung und dem möglichen
Ergebnis. Immer aber sind sie auf die Beantwortung von Fragen durch einen konkreten potentiellen Kunden
orientiert.
Hieraus leitet sich ab, dass das Abfragesystem für eine Feststellung der tatsächlichen Versorgungslage für die
Gemeinde Laußig oder einen Ortsteil nur bedingt geeignet ist.
Um ein Gesamtbild zu erzielen, ist ein hoher Zeitaufwand und detaillierte Tiefe erforderlich.
Selbst für einen möglichen Privat- oder Gewerbekunden, der eine Aussage zur Versorgung seines Wohn- oder
Gewerbesitzes möchte, ist die Abfrage nicht unproblematisch. Gibt es doch beim Öffnen der Tools keine
wesenttlichen Hinweise auf Sicherheitsaspekte und Nutzungsbedingungen. Für den Abfragenden ist nicht
ersichtlich, in welchem Umfang seine eingegebenen persönlichen Daten geschützt sind.
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Von 13 Unternehmen
• haben zwei Unternehmen ihr Angebot eingestellt (Freenet, Strato);
• ein Unternehmen wurde kürzlich bei Telefónica eingegliedert (Alice);
• drei Unternehmen sind im Versorgungsgebiet nicht aktiv (Unitymedia, Kabel BW, Kabel
Deutschland) bzw. lassen den Schluss zu, dass das Unternehmen im Versorgungsgebiet nicht
präsent ist und
• ermöglichen 7 Unternehmen die Verfügbarkeitsabfrage.
Dabei werden Tools angeboten, die sich in der Abfrage nach „Adresse/Postleitzahl“ bzw.
„Vorwahlbereich/Rufnummer“ unterscheiden bzw. beides abfordern.
Konkret wurde nachfolgende Vorgehensweise realisiert:
1) Auswahl von Teilnehmeranschlüssen aus verfügbaren Telefonverzeichnissen unter Berücksichtigung
einer möglichen territorialen Gleichverteilung über die Ortslage;
2) Auswahl von Teilnehmeranschlüssen aus dem Ergebnisreport der „Bürgerbefragung“ unter
Berücksichtigung einer möglichen territorialen Gleichverteilung über die Ortslage;
3) Eingabe der Daten in die zur Verfügung stehenden Internet-Tools der Breitbandanbieter;
4) Erfassung der ermittelten Daten zur Versorgungslage der einzelnen Breitbandanbieter im
„Verfügbarkeitsreport“;
5) Abgleich und Darstellung dieser ausgewählten Teilnehmeranschlüsse mit den Angaben zum „InternetZugang“ und gegenwärtig nutzbaren Datenübertragungsrate aus der Bürgerbefragung (Frage 4 und 5
des Bürger-Fragebogens) im „Verfügbarkeitsreport“;
6) Bewertung der Ergebnisse
Generell gibt es z. Z. zwei Möglichkeiten zur DSL-Breitbandversorgung.
Zum ersten gibt es die Möglichkeit Endkunden über per Kollokation erschlossene Anschlussbereiche zu
versorgen. Dabei wird durch den jeweiligen Anbieter die Infrastruktur der Deutschen Telekom mit Hauptverteiler
(HVt), Trassenkabel (TK), Kabelverzweiger (KVz) und Teilnehmeranschlussleitung (TAL) genutzt.
Die zweite Möglichkeit besteht im „Bitstream Access“, einem Vorleistungsprodukt des marktbeherrschenden
Anbieters Telekom, mit dem alternative Breitbandanbieter hochbitratige Teilnehmeranschlüsse realisieren
können.
Aber auch bei dieser Nutzung sind diese alternativen Anbieter auf weitere Technik (DSLAM, Konzentratornetz)
der Telekom angewiesen.
Die DSL-Verbindung wird in diesem Fall von der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) über DSLAM und
Konzentratornetz (Kabelverzweiger, Trassenkabel, Hauptverteiler) bis zu einem definierten Übergabepunkt des
alternativen Breitbandanbieters geführt.
Um „Bitstream Access“ realisieren zu können, müssen diese alternativen Netzbetreiber über entsprechende
eigene hochbitratige Kabelwege verfügen.
„Bitstream Access“ kann also nur für Kunden angeboten werden, die über hochbitratige Verbindungen
(Glasfaser, Koaxkabel, Richtfunkverbindungen oder „gebündelte“ Kabel) erreichbar sind. Diese Möglichkeiten
bestehen zumeist nur in Großstädten und industriellen Ballungsgebieten, da sich hier die hohen Kosten durch
die große Anzahl erreichbarer Kunden auf relativ kleinem Territorium rechnen.
Im „Ländlichen Raum“ besteht diese Nutzungsmöglichkeit in der Regel nur begrenzt.
Im Endkundenbereich zwischen Hauptverteiler und Teilnehmeranschlussleitung verfügt keiner der
Wettbewerber über ein eigenes, nutzbares Kabelnetz.
Diese Feststellung trifft auch für die Gemeinde Laußig zu.
Wenn also im Folgenden untersucht wird, ob und in wie weit eine Breitbandversorgung auf Grund der Aussagen
der Online-Abfrage-Module alternativer Breitbandanbieter in den Ortsteilen möglich ist und durch ermittelte
adressbezogene Abfragen von einzelnen alternativen Breitbandanbietern die Aussage zur „hochbitratigen
Versorgungsmöglichkeit“ angegeben wird, muss auch die technische Möglichkeit zu dieser Realisierung
überprüft werden.
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Zu berücksichtigen ist darüber hinaus der Charakter der Angebote alternativer Breitbandanbieter, deren
Bemühen es ist, dem marktbeherrschenden Unternehmen Telekom möglichst viele Kunden abzuwerben.
Deshalb sind diese Angebote teilweise insofern irreführend, dass Datenübertragungsraten präsentiert werden,
die nicht mal vom Netzeigentümer Telekom angeboten werden können. Wird eine Datenübertragungsrate
oberhalb der technischen Leistungsfähigkeit eines Übertragungskanals angeboten, so hat dies nicht nur
Auswirkungen hinsichtlich der genannten Datenübertragungsrate. Auch treten hierbei Qualitätsmängel auf, die
zur mehrmaligen Wiederholung von gesendeten Datenpaketen führen können und somit die Datenrate im
Übertragungskanal wesentlich negativ beeinflussen können.
Der Nutzer kennt diese technischen Zusammenhänge in der Regel nicht und nimmt eher das Angebot des
Wettbewerbers an, weil dessen Aussage eben lautet „DSL 6000“, obwohl der Kunde diese 6000 kbit/s nie
erreicht.
Begünstigt wird diese Konstellation durch die Tatsache, dass die Kunden zu wenig Kenntnisse und Erfahrungen
des Erkennens der tatsächlich verfügbaren Datenübertragungsrate besitzen und selbst bei Feststellung von
diesbezüglichen Diskrepanzen nicht in der Lage sind, das „Angebot“ rechtlich einzufordern. Insofern bezahlt der
Kunde für eine nicht erbrachte Leistung einen unangemessenen Betrag und ist noch dazu stolz auf „seine“ hohe
Datenübertragungsrate, die zumeist zu keiner Zeit verfügbar ist.
Angemerkt sei noch, dass die Telekom mit der Angabe möglicher Datenübertragungsraten beim
Verfügbarkeitscheck eine „zurückhaltende“ Positionierung einnimmt. Die Telekom zeigt nur
Datenübertragungsraten an, die in der Praxis auf diesem konkreten Verbindungsweg auch erreicht werden
können.
Hieraus leiten wir für die ortsteilscharfe Darstellung der gegenwärtigen Verfügbarkeit von
Breitbanddienstleistungen der Gemeinde Laußig ab, dass alternative Breitbandanbieter nur anbieten können,
was seitens der technischen Möglichkeiten der Telekom in diesem ländlichen Raum auch realisierbar ist.
Trotz der Fokussierung auf eigene Kunden wurde das Tool der DTAG genutzt, um unter dem Aspekt der
Wertung technischer Möglichkeiten der Breitbandverfügbarkeit die Aussagen anderer Tools ins Verhältnis
setzen zu können.
Bemerkenswert sind aber Aussagen alternativer Breitbandanbieter über eine angebliche Versorgung, wenn aus
den technischen Nutzungsparametern der vorhandenen Infrastruktur eine „Breitbandverfügbarkeit mit hohen
Datenraten“ mit den Ergebnissen der Verfügbarkeitsabfrage der T-Home DSL verglichen wurde und daraus
folgend, diese dann als „technisch unmöglich“ eingeschätzt werden musste.
Hierbei ist die Einsichtnahme in den „Trassenkabelplan“ der DTAG hilfreich. Darüber hinaus wurden auf Antrag
bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) Informationen zur vorhandenen Kommunikations-Infrastruktur in der
Gemeinde Laußig abgefragt und bereit gestellt.
Verfügbarkeitsaussagen der alternativen Breitbandanbieter lassen unterschiedlichste Deutungen zu und zeigen
die Zuverlässigkeit und Funktionssicherheit der Abfragetools.
Nach unseren Erfahrungen kann mit diesen Verfügbarkeits-Tests kein exakter Nachweis für
Breitbandversorgung in der Gemeinde Laußig erbracht werden.
Zur besseren Übersichtlichkeit und kompakteren Darstellung wurden alle Ortsteile für sich als geschlossene
territoriale Versorgungsgebiete betrachtet und ortsteilscharf ausgewertet.
Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt mittels „Ergebnis Bürgerbefragung Gesamtgemeinde“ (Anlage 2) und für
die einzelnen Ortsteile mittels „Ergebnis Bürgerbefragung/ortsteilscharf“ (Anlage 3 bis 10).
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5.2 Einschätzung der Ergebnisse der Verfügbarkeitsabfrage über Internet-Tools
Postalische Anfragen zur Verfügbarkeit an die Breitbandanbieter erfolgten am 16.02.2010.
Bis zum 15.03.2010 lagen keine Beantwortungen vor!
Angefragt wurde bei nachfolgenden Anbietern:
T-Home DSL,
Congstar DSL,
TELE 2 DSL,
Telefónica DSL,
Vodafone DSL und
1 & 1 DSL.
Versatel wurde nicht angefragt, da die Prüfung der Verfügbarkeit ergab, dass dieser Breitbandanbieter
im gesamten Zielgebiet nicht präsent ist!
T-Home DSL hatte den Anfrageeingang bestätigt und die Bearbeitung telefonisch zugesagt, den zugesagten
Termin aber nicht eingehalten.
Grundlage der Beurteilung zur Versorgung sind deshalb die Verfügbarkeitsaussagen der Internet-Tools.
Als „VERFÜGBARKEIT“ werden Datenübertragungsraten oberhalb 2 Mbit/s betrachtet.
T-Home DSL :
Für die geprüften Adressen der Ortsteile AUTHAUSEN, DURCHWEHNA, KOSSA und PRESSEL macht THome DSL keine Verfügbarkeitsaussage mittels Internet-Abfrage-Tool.
Für die geprüften Adressen der Ortsteile GÖRSCHLITZ (30%), GRUNA (93%), LAUSSIG (47%) und Pristäblich
(36%) ergab die Abfrage mittels Internet-Tool eine Verfügbarkeitsaussage.
Die Verfügbarkeitsabfragen ergaben nach Abgleich mit den Ergebnissen der Bürgerbefragung Differenzen der
Art, dass Verfügbarkeitsaussagen per Internet-Tool durch die Angaben der Bürger zumeist nicht bestätigt
wurden.
Nur insgesamt 4 Abfrageteilnehmer bestätigten die mittels Internet-Tool ermittelten Datenübertragungsraten
oberhalb 2 Mbit/s.
T-Home DSL bot als alternative Lösung bei der Verfügbarkeitsabfrage über Internet-Tool 11 mal
Satellitenversorgung an.
Congstar DSL als Tochterunternehmen der Telekom gibt an AUTHAUSEN nicht versorgen zu können und
macht für die geprüften Adressen der übrigen Ortsteile DURCHWEHNA (25%), GÖRSCHLITZ (80%), GRUNA
(93%), KOSSA (37,5%), LAUSSIG (40%),
PRESSEL (42%) und PRISTÄBLICH (93%)
Verfügbarkeitsaussagen.
Somit bietet Congstar DSL eine angeblich bessere Versorgung als T-Home DSL.
Bei Vergleich mit den Ergebnissen der Bürgerabfrage wurde festgestellt, dass Congstar DSL keine
Kundenverhältnisse bei Abfrageteilnehmern hatte.
TELE 2 DSL gibt an AUTHAUSEN nicht versorgen zu können und macht für die geprüften Adressen der
übrigen Ortsteile DURCHWEHNA (50%), GÖRSCHLITZ (90%), GRUNA (93%), KOSSA (25%), LAUSSIG (67
%), PRESSEL (32%) und PRISTÄBLICH (79%) Verfügbarkeitsaussagen.
Bei Vergleich mit den Ergebnissen der Bürgerabfrage wurde festgestellt, dass lediglich ein Abfrageteilnehmer
ein Vertragsverhältnis mit TELE 2 DSL eingegangen ist und dass dieser Kunde über eine
Datenübertragungsrate oberhalb 2 Mbit/s verfügt.
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Telefónica DSL macht für die geprüften Adressen der Ortsteile AUTHAUSEN, GÖRSCHLITZ, KOSSA,
LAUSSIG, PRESSEL keine Verfügbarkeitsaussagen und trifft für die Ortsteile DURCHWEHNA (12,5%),
GRUNA (71%), und PRISTÄBLICH (71%) Verfügbarkeitsaussagen.
Bei Vergleich mit den Ergebnissen der Bürgerabfrage wurde festgestellt, dass 2 Abfrageteilnehmer ein
Vertragsverhältnis mit Telefónica DSL eingegangen sind, von denen keiner DSL-Nutzung angegeben hat.
An 7 nichtversorgten Adressen wurde „Bitstream Access“ angeboten.
Vodafone DSL macht für die geprüften Adressen der Ortsteile AUTHAUSEN (57%), DURCHWEHNA (62,5%),
GÖRSCHLITZ (100%), GRUNA (100%), KOSSA (62,5%), LAUSSIG (73 %), PRESSEL (68%) und
PRISTÄBLICH (71%) Verfügbarkeitsaussagen.
Bei Vergleich mit den Ergebnissen der Bürgerabfrage wurde festgestellt, dass 25 Abfrageteilnehmer ein
Vertragsverhältnis mit Vodafone DSL eingegangen sind, von denen 4 Teilnehmerverhältnisse mit DSL-Nutzung
angegeben wurden. Keiner dieser Kunden verfügt über eine Datenübertragungsrate oberhalb 2 Mbit/s.
An einer nichtversorgten Adresse wurde UMTS angeboten.
An zwei der geprüften Adressen wurde auf bereits vorhandene DSL-Nutzung verwiesen, Angaben zur
Datenrate wurden dabei nicht gemacht.
1 & 1 DSL macht für die geprüften Adressen der Ortsteile LAUSSIG, PRESSEL, PRISTÄBLICH, GRUNA
keine Verfügbarkeitsaussagen und trifft für die Ortsteile AUTHAUSEN (21%), DURCHWEHNA (50%),
GÖRSCHLITZ (40%), und KOSSA (6%) Verfügbarkeitsaussagen.
Bei Vergleich mit den Ergebnissen der Bürgerabfrage wurde festgestellt, dass 25 Abfrageteilnehmer ein
Vertragsverhältnis mit eingegangen sind, von denen 13 Teilnehmerverhältnisse mit DSL-Nutzung angegeben
wurden.
Nur 2 dieser Kunden verfügen über eine Datenübertragungsrate oberhalb 2 Mbit/s.
An 12 nichtversorgten Adressen wurde UMTS und an 11 nichtversorgten Adressen „Bitstream Access“
angeboten.
Im Ortsteil GRUNA gab 1 & 1 DSL überraschender Weise für die geprüften Adressen an, lediglich eine DSLVersorgung kleiner 2 Mbit/s anbieten zu können.
Nur an 5 der mittels Internet-Tools geprüften 59 Adressen wurde von den Teilnehmern der Bürgerbefragung
eine Breitbandversorgung oberhalb von 2 Mbit/s bestätigt.
Wenig überzeugend sind Prüfergebnisse dann, wenn in Abhängigkeit des Prüftermins unterschiedliche
Aussagen getroffen werden:
- Die unter der Lfd. Nr. 82 geprüft Adresse brachte für Vodafone an 4 verschienen Prüfterminen drei
unterschiedliche Ergebnisse ( Termin 1& 4:nicht verfügbar / Termin 2: verfügbar mit 16000 kbit/s /
Termin 3: versorgt mit UMTS 7.2).
- Die unter der Lfd. Nr. 29 geprüft Adresse brachte für Vodafone an 3 verschiedenen Prüfterminen zwei
unterschiedliche Ergebnisse ( Termin 1& 3:nicht verfügbar / Termin 2: verfügbar mit 16000 kbit/s).
Die Versorgungsaussagen differieren deutlich zwischen den Anbietern.
Die geringe territoriale Größe der Ortsteile dürfte kaum Ursache für die verzeichneten Versorgungsunterschiede
sein, zumal die zur Verfügung stehende Infrastruktur für alle Breitbandanbieter gleich ist.
Bezüglich der Verlegung des Trassenkabels von den Hauptvermittlungsstellen (HVt) zu den Kabelverzweigern
(KVz) in den Ortsteilen und den damit bestehenden Kabellänge von ca. 2,5 bis 9,2 km ist eine
Breitbandversorgung weitestgehend unmöglich.
Lediglich der Ortsteil GRUNA mit einer Kabellänge von ca. 2,5 km bis zum KVz ermöglicht auf Grund der
Dämpfungswerte im Kupferkabel eine Breitbandversorgung oberhalb 2 Mbit/s. Diese Möglichkeit wird auch
dadurch belegt, dass diese Breitbandversorgung durch Bürgerabfrageteilnehmer, die am entgegengesetzten
Ortsende zur Trassenkabelzuführung wohnen, bestätigt worden sind.
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Die Versorgungsaussagen der alternativen Breitbandanbieter müssen wegen der Entfernung zum
Hauptverteiler der DTAG angezweifelt werden!
Keiner der alternativen Breitbandanbieter verfügt über ein eigenes örtliches Kabelnetz zum Endkunden.
Auch Anbindungen des Ortsnetzes an eigene Backbone-Kapazitäten der alternativen Anbieter konnten, nach
Kenntnis der Daten des Infrastrukturatlas der BNetzA, nicht ermittelt werden.
Somit bleibt neben der Nutzung anderer Kerntechnologien (Mobilfunk UMTS, Satelliten-Nutzung bzw.
WLAN/WIMAX-Nutzung) lediglich die Möglichkeit zur Teilnehmeranbindung mittels „Bitstream Access“, dem
Vorleistungsprodukt der DTAG.
5.3 Einschätzung der Ergebnisse der Verfügbarkeitsabfrage über die Bürgerbefragung
In der Anlage 2 „Ergebnis Bürgerbefragung Gesamtgemeinde“ und Anlage 3 bis 10 „Ergebnis
Bürgerbefragung/ortsteilscharf“
sind die konkreten Ergebnisse der Auswertung der Bürgerfragebögen
beschrieben. Dabei wurde auf Grund der Fülle vorliegender Informationen eine Begrenzung auf wesentliche
Aussagen zur gegenwärtigen und zukünftigen Versorgungssituation mit Breitbanddienstleistungen
vorgenommen.
Zusammenfassend sind auf der Basis der Bürgerabfrage-Aktion für die Aktivitäten der Breitbandanbieter in der
Gemeinde nachfolgende Aussagen von Bedeutung:
1) Mit 37,99 % Beteiligung der Haushalte & Gewerbetreibenden an der Bürgerbefragung ist diese
repräsentativ und ein deutliches Votum für bessere Breitbandversorgung in der gesamten Gemeinde.
2) Die Teilnahme an der Bürgerbefragung und die auf den Informationen der Bürger basierende
Erkenntnis der gegenwärtigen Breitbandversorgung lassen auf eine unbefriedigende
Versorgungssituation schließen.
3) Die Anzahl gegenwärtiger DSL-Nutzer ist mit 33 % der Abfrageteilnehmer als „mittelmäßig“
einzuschätzen (231 DSL-Nutzer von 699 Abfrageteilnehmern).
4) Nur 22 Bürger gaben an, mit Breitband oberhalb 2 Mbit/s versorgt zu sein. Diese Teilnehmerzahl
entspricht einem Prozentsatz von 3,15 % und ist deutlicher Ausdruck der UNTERVERSORGUNG!
(Anlage 11 – Darstellung zur „Lokalisierungen 2 Mbit/s im Gemeindegebiet“ auf Basis Google Earth)
T-Home DSL hat in der Gemeinde 208 Vertragsverhältnisse, wovon 125 Nutzer DSL-Nutzung angeben. Nur 6
Abfrageteilnehmer gaben eine Breitbandversorgung oberhalb 2 Mbit/s an.
Congstar DSL hat nach Bürgerangaben keine Nutzerverträge in der gesamten Gemeinde.
TELE 2 DSL hat nach Bürgerangaben nur 1 Nutzervertrag mit DSL-Nutzung in der gesamten Gemeinde. Die
Datenübertragungsrate liegt unter 2 Mbit/s.
Telefónica DSL hat nach Bürgerangaben 2 Nutzerverträge in der gesamten Gemeinde, aber keiner der Kunden
gab DSL-Nutzung an.
Vodafone DSL hatte unter den Teilnehmern der Bürgerbefragung in der gesamten Gemeinde 25 aktive
Teilnehmerverhältnisse, wovon nur 4 Bürger DSL-Nutzung nannten. Keiner der Kunden gab eine
Datenübertragungsrate oberhalb 2 Mbit/s an.
1 & 1 DSL hatte unter den Teilnehmern der Bürgerbefragung 25 aktive Teilnehmerverhältnisse, wovon 12
Bürger DSL-Nutzung angaben. 2 Kunden gaben eine Datenübertragungsrate oberhalb 2 Mbit/s an.
manCityNet ist als „Lokaler Einzelanbieter“ mit seiner WIMAX-Versorgung präsent und ergab eine Anzahl von
32 Nutzungsverhältnissen. 7 dieser Kunden verfügen über DSL oberhalb 2 Mbit/s.
(Anlage 12 – Darstellung zur „Lokalisierungen manCityNet im Gemeindegebiet“ auf Basis Google Earth)
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Eine Anfrage an manCityNet zur Kundenanzahl, Datenübertragungsrate und zu Versorgungsstandorten wurde
durch folgende Kernaussagen beantwortet:
Kundenanzahl:
In den Ortsteilen Authausen, Kossa und Pressel nutzen zur Zeit 94 Kunden die Breitbandangebote der
manCityNet.
Somit haben etwa 33 % dieser Breitbandnutzer an der Bürgerabfrage teilgenommen und bestätigen damit die
Verfügbarkeit des Breitbandangebotes für die genannten Ortsteile.
Datenübertragungsrate:
In bisherigen Breitband-Angeboten der manCityNet werden als maximale Datenübertragungsrate 3 Mbit/s
angegeben.
Die angestrebte Grundversorgung von 2 Mbit/s kann also von manCityNet zur Verfügung gestellt werden.
Die Kunden der manCityNet nutzen, bezogen auf die Bürgerabfrageteilnehmer, die Breitbandversorgung
oberhalb 2 Mbit/s nur zu 18,8 % (7 von 32 Kunden).
Bezüglich der von manCityNet angegebenen Gesamtkundenzahl entspricht dies einer Quote von 7,4 % (7 von
94 Kunden).
Eine exaktere Darstellung der tatsächlichen Kundenzahlen und den zugeordneten Datenübertragungsraten war
auf Grund der vorliegenden Informationen nicht möglich.
Versorgungsstandorte:
Eine Information zu den Senderstandorten wurde nicht erteilt.
Somit ist eine Beurteilung der tatsächlich möglichen örtlichen Versorgung in den angeführten Ortsteilen nicht
möglich.
Von den weiteren über 2 Mbit/s verfügenden Abfrageteilnehmern wurden zum Breitbandanbieter keine Angaben
gemacht. Deshalb sind diese Breitbandnutzungen keinem Anbieter zuordenbar.
5.4 Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen
Die Auswertung der von den Mobilfunk-Betreibern bereit gestellten Netzabdeckungsmaterialen weist für die
Gemeinde Laußig unterschiedliche Aussagen auf.
Das Gesamtterritorium der Gemeinde ist durch alle vier Netzbetreiber, mit Ausnahme kleinerer
Funkabschattungen, vollständig mit GSM-Netzabdeckung versorgt.
Eine GSM/EDGE-Abdeckung wird dabei von den Netzbetreibern T-Mobil, Vodafone und E-Plus für das
Gesamtterritorium angegeben.
Telefónica O2 weist keine geschlossene Versorgung in Nordsachsen aus und ermöglicht auch kein „tieferes
Zoomen“ in das Kartenmaterial und somit kann keine exaktere Aussage zur GSM/EDGE-Versorgung im
Gemeindegebiet getroffen werden.
Die mit GSM/EDGE erreichten Datenübertragungsraten liegen deutlich unter den geforderten 2 Mbit/s.
UMTS/HSDPA-Netzabdeckung des Gemeindegebietes Laußig wird lediglich von Vodafone realisiert.
Von der Netzabdeckung könnten die Bürger der Ortsteile Laußig, Pristäblich, Gruna, Görschlitz, Authausen und
Pressel versorgt sein. Inwiefern dies mit Inhouse-Versorgung bzw. am konkreten Standort auch tatsächlich
möglich ist, müsste jeder Breitbandnutzer für sich selbst ermitteln.
Für die Ortsteile Durchwehna und Kossa ist eine Netzabdeckung fragwürdig. Das zur Verfügung gestellte
Kartenmaterial lässt eine exakte ortsteilbezogene Prüfung nicht zu.
Keine UMTS/HSDPA-Netzabdeckung für das Gemeindegebiet können die Netzbetreiber T-Mobil, E-Plus und
Telefónica O2 vorweisen.
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In der Anlage 13 sind Auszüge der „Funkversorgung Mobilfunknetzbetreiber“ für die Gemeinde Laußig
dargestellt.
5.5 Gesamteinschätzung Verfügbarkeit
Im Fazit der durchgeführten Verfügbarkeitsprüfungen bleibt festzustellen, dass die angebotenen Tools der
Breitbandanbieter für eine Ermittlung der tatsächlichen Versorgungssituation mit Breitbanddiensten in der
Gemeinde Laußig nur begrenzt geeignet sind.
Die Widersprüche zwischen den Ergebnissen der nutzbaren Abfragetools (T-Home DSL, 1 & 1 DSL, Congstar
DSL, Tele 2 DSL und Vodafone DSL) sind zu großen Teilen technisch und logisch nicht nachvollziehbar.
Die Mobilfunktools ermöglichen Versorgungsaussagen, wenn auch die Möglichkeit des „Zoomens“ in die Karten
nur bei T-Mobil, Vodafone und E-Plus exaktere Ergebnisse ermöglichen.
Bei Telefónica O2 gibt es keine Zoom-Funktion. Konkrete Ergebnisse müssen über das „Home-Zone-Modul“ mit
Adresse abgefragt werden.
Die Ergebnisse mit der größten Wahrscheinlichkeit zur tatsächlichen Breitbandversorgung lassen sich aus den
Informationen der Bürger und Gewerbetreibenden ableiten. Aber auch hier gibt es Widersprüche, die auf das
technische Verständnis und die Kenntnisse der Auskunft gebenden Bürger zurück zu führen sind.
Wenn auch einzelne Aussagen widersprüchlich sind, liegt die Wahrheit zur Breitbandversorgungssituation in der
Masse der Aussagen.
Somit ist die Abfrage der Verfügbarkeit von Breitbanddiensten in der Gemeinde Laußig nur begrenzt für
Versorgungsaussagen nutzbar!
6. Bedarfsanalyse
6.1 Festlegungen zur Auswertung
Als zukunftsorientierte Breitbandversorgung wird ein Downstream von mindestens 2 Mbit/s und ein Upstream
von 192 kbit/s für Privatkunden und ein symmetrischer Downstream / Upstream von mindestens 2 Mbit/s für
Gewerbetreibende gewertet.
Die Ortsteile werden in „versorgt“, „teilweise versorgt“ und „unterversorgt“ unterteilt.
Als „unterversorgt“ gilt eine territoriale Einheit dann, wenn die Datenübertragungsrate in dieser Ortslage unter 2
Mbit/s beträgt.
Kabelgebundene Technologien sind DSL (xDSL), Kupfer-Fernmeldekabel, Koaxialkabel und Lichtwellenleiter
(LWL).
Funktechnologien sind UMTS (HSDPA/EDGE), WIMAX, W-LAN, Satellit und Richtfunk.
Bezüglich des Einsatzes von Richtfunk gilt, dass dieses Medium als Ersatz nicht verfügbarer kabelgebundener
Technologien „Breitbandkapazitäten“ über größere Entfernungen (bis ca. 15 km) transportieren kann.
Eine bekannte und genutzte „DSL-Ligth“-Verbindung der DTAG mit maximal 768 kbit/s im Downstream und 128
kbit/s im Upstream liegt unterhalb der von der Bundesregierung ausgegebenen Zielstellung der
Breitbandversorgung von 2 Mbit/s und gilt nicht als Breitbandverbindung. Entsprechende Ortslagen werden als
„unterversorgt“ ausgewiesen.
„Power Line“-Technologie der Stromversorger wird in der Analyse nicht tiefgründig behandelt. Eine Nutzung von
„Power Line“ konnte nicht festgestellt werden und örtliche Stromversorger stellen nur sehr begrenzt
Breitbandkapazitäten in eigenen Kabelnetzen zur Verfügung.
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6.2 Darstellung der Ausgangssituation
Darstellung des derzeitigen Versorgungsgrad mit Breitbanddienstleistungen gemäß Breitbandatlas im Portal
des Bundeswirtschaftsministeriums
(Darstellung der Versorgung „Gesamt“ und „über 1 Mbit/s“)
http://www.zukunft-breitband.de/BBA/Navigation/Breitbandatlas
SITUATION Technologien jetzt
6.3
Technologie
Gesamt
über 1Mbit/s
DSL
<2 tw 75-95
<2 tw 75-95
FUNK
<2
<2
GLASFASER
>95
<2
KABEL
<2
<2
SATELLIT
>95
<2
STROMKABEL
<2
<2
UMTS
2-25 / 50-75
<2
WLAN Hotspot
<2
<2
Durchführung von Informationsveranstaltungen
Vorstellung des Beratungskonzeptes beim Bürgermeister Herr Schneider am 30.07.2009;
Eine Projektanlaufberatung wurde, nach der Beauftragung vom 18.12.2009, am 08.01.2010
durchgeführt.
Informationsveranstaltungen zur Breitbandversorgung und Vorstellung des Beratungskonzeptes wurden
mit interessierten Bürgern/Gewerbetreibenden durchgeführt:
in Laußig am 01.02.10 mit ca. 50 Teilnehmern;
in Pressel am 03.02.10 mit ca. 40 Teilnehmern;
in Authausen am 04.02.10 mit ca. 52 Teilnehmern im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung;
in Kossa am 09.02.10 mit 47 Teilnehmern.
An 4 Informationsveranstaltungen nahmen insgesamt 189 Personen teil.
Durch Aktivierung dieser interessierten Bürger betätigten sich viele als „Multiplikatoren“ bei der Organisation der
Teilnahme an der Bürgerabfrage zur Breitbandversorgung.
In den Informationsveranstaltungen wurde
den Nutzern deutlich gemacht, dass es in diesem Projektabschnitt um die Befriedigung des
Grundbedürfnisses zur Breitbandnutzung mit einer Mindestdatenrate von 2 Mbit/s für ALLE Bürger und
Gewerbetreibenden in der Gemeinde geht.
den Bürgern/Gewerbetreibenden erläutert, dass es vordergründig um die Gewinnung eines Investors
für die Finanzierung der Infra-Struktur der Breitbandversorgung geht und dieser Investor nicht nur eine
zeitnahe Refinanzierung erreichen möchte, sondern auch an einem „Gewinn“ aus der Investition
interessiert sei.
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die Forderung „open access“, mit freiem Zugang von Providern und Resellern, bei geförderter
Breitbandversorgung, erläutert und dass jeder Nutzer jede im Netz angebotene Dienstleistung in
Anspruch nehmen kann.
darüber hinaus erläutert, dass bei Erklärung der persönlichen Bereitschaft zur Weitergabe der
jeweiligen persönlichen Adresse an den Netz-Errichter für die Bürger/Gewerbetreibenden die
Möglichkeit des direkten Vertragskontaktes besteht. In der Bürgerabfrage konnte jeder Bürger durch
seine Unterschrift den Wunsch zur Weitergabe seiner Adressdaten an den Netzerrichter zwecks
„Vertragsverhandlung“ bekunden.
Als Rahmenbedingungen zur Weitergabe persönlicher Daten sind vom Berater einzuhalten:
Der beauftragte Netzerrichter wird zum Zeitpunkt des Leistungsbeginns im Amtsblatt und auf der Home
Page der Gemeinde veröffentlicht.
Die Weitergabe der Adressdaten erfolgt erst dann, wenn der Netzerrichter den Termin der
Netzinbetriebnahme angezeigt hat (frühestens 8 Wochen vor Inbetriebnahme).
Die persönlichen Daten zur Weitergabe beschränken sich auf Name/Firmenbezeichnung und Adresse.
Der Inhalt der Informationen des jeweiligen Bürgers in der Bürgerbefragung darf nicht weiter gegeben
werden.
6.4 Gesamteinschätzung Bedarfsanalyse
Von insgesamt 4065 Einwohnern beteiligten sich unter Berücksichtigung der Haushaltsgrößen 1547
Bürger und 60 Gewerbetreibende (von 166 angemeldeten Gewerben) an der Bürgerabfrage zur
Breitbandversorgung.
Die durchschnittliche Einwohnerzahl pro Haushalt in der Gemeinde beträgt 2,43 Bürger. Bei der
Einwohnerzahl von 4065 ergibt das die Gesamtzahl von 1674 Haushalten für die Gemeinde. Als
Basiszahl wurden Haushalte und Gewerbebetriebe addiert und die Gesamtzahl von 1840 potentiellen
Teilnehmern ermittelt.
An der Umfrage nahmen 637 Haushalte teil (38,1 %).
Von 86,5 % der teilnehmenden Haushalte wurde eine Wechselabsicht/Versorgungsabsicht für schnelles
Internet oberhalb einer Datenrate von 2 Mbit/s bekundet! 11,8 % der Teilnehmer an der Bürgerabfrage
haben diese Frage nicht beantwortet und können als „stille“ Reserve für zukünftiges Kundenpotential
betrachtet werden.
An der Umfrage nahmen 62 Gewerbetreibende teil (37,5 %).
Von 93,5 % der teilnehmenden Gewerbetreibenden wurde eine Wechselabsicht/Versorgungsabsicht für
schnelles Internet oberhalb einer Datenrate von 2 Mbit/s bekundet! 6,5 % der Teilnehmer an der
Bürgerabfrage haben diese Frage nicht beantwortet und können als „stille“ Reserve für zukünftiges
Kundenpotential betrachtet werden.
Die prozentual hohe Teilnahme ist der Tatsache geschuldet, dass in der Gemeinde breites Interesse an
einer hohen Breitbandversorgung vorliegt und interessierte Bürger sich positiv in die Bürgerfrageaktion
einordneten.
Vertragliche Bindungen haben gegenwärtig noch 30,9 % der Haushalte und 32,3 % der
Gewerbetreibenden. Der Schwerpunkt der Vertragsbindung liegt bei einer Dauer von einem Jahr.
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Der Schwerpunkt der Datenübertragungsrate zukünftiger Breitbandnutzung liegt bei den Haushalten
und Gewerbetreibenden bei 50 Mbit/s.
Die Akzeptanz der Haushalte für eine übliche „einmalige Einrichtungsgebühr“ für den BreitbandNetzanschluss liegt bei 100 €. Immerhin akzeptieren 14,9 % der Haushalte eine höhere
Einrichtungsgebühr. 24,5 % der Haushalte haben keine Angaben zur Einrichtungsgebühr gemacht.
Von den Gewerbetreibenden wird in der Regel eine Höhe von 100 € für die Einrichtungsgebühr
akzeptiert. 30,6 % der Gewerbetreibenden sind auch zu einer höheren Einrichtungsgebühr bereit. Nur
12,9 % der Gewerbetreibenden machten keine Angaben.
Zur „monatlichen Nutzungsgebühr“, unter Zugrundelegung einer „Flatrate“, gaben
17 % der Haushalte an, mit dem Betrag von bis zu 20 €
31,6 % der Haushalte an, mit dem Betrag von bis zu 30 €
31,7 % der Haushalte an, mit dem Betrag von bis zu 40 €
6,9 % der Haushalte an, mit einem Betrag größer 40 € einverstanden zu sein.
12,7 % der Haushalte gaben keine Auskunft.
4,8 % der Gewerbetreibenden an, mit dem Betrag von bis zu 20 €
24,2 % der Gewerbetreibenden an, mit dem Betrag von bis zu 30 €
45,2 % der Gewerbetreibenden an, mit dem Betrag von bis zu 40 €
14,5 % der Gewerbetreibenden an, mit einem Betrag größer 40 € einverstanden zu sein.
11,3 % der Gewerbetreibenden gaben keine Auskunft.
Durch Prüfung der Adressen und Namen wurde ausgeschlossen, dass „Doppelnennungen“ in der Auswertung
Berücksichtigung fanden! Insgesamt wurden 7 Doppelnennungen ermittelt, bei denen Name und Adresse
übereinstimmten. In den Antworten auf gestellte Fragen traten wesentliche Unterschiede auf. Bei zwei dieser
Teilnehmer gab es Unterschiede im Vornahmen, so dass davon ausgegangen werden musste, dass hier auch
zwei unterschiedliche Breitbandanschlüsse erforderlich sein könnten.
In den anderen 5 Fällen wurde jeweils einer der beantworteten Fragebögen unberücksichtigt gelassen.
6.5
Neukundenpotential
In den Ortsteilen besteht nachfolgendes Neukundenpotential:
NeukundenDatenPotential
Weitergabe
(Wechsel(Adresse an
Absicht)
Netzerrichter)
Zone / Ortsteile
Einwohner
Haushalte
Gewerbe
Laußig
Pristäblich
Gruna
Durchwehna
Kossa
Authausen
Görschlitz
1223
382
210
185
662
485
257
526
175
91
69
263
188
106
43
19
11
11
13
26
23
223
17
40
32
95
70
17
129
19
31
17
91
63
10
Pressel
661
258
20
115
74
Summe
4065
1674
166
609
434
Tabelle „Neukundenpotential“ aller Ortsteile der Gemeinde LAUSSIG
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Das Neukundenpotential liegt bei 609 Teilnehmern (87,1 % der Teilnehmer), die Ihre Wechselabsicht zum
Ausdruck gebracht haben und bereit sind, eine den Forderungen der Bundesregierung entsprechende
Versorgung über 2 Mbit/s in Anspruch zu nehmen.
Voraussetzung dafür ist die Errichtung der entsprechenden leistungsfähigen Infrastruktur.
Von der Möglichkeit der Adressweitergabe an den Netzerrichter haben insgesamt 434 Haushalte /
Gewerbetreibende (61,1 %) Gebrauch gemacht.
Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Bürger/Gewerbetreibenden den Erstvertrag mit dem
Netzerrichter abschließen werden.
7. Zusammenfassung
Über Informationsveranstaltungen mit Bürgern und Gewerbetreibenden wurde die Breitbandversorgung in der
Gemeinde Laußig zum Ortsgespräch gemacht und unter Nutzung breitester Initiativen interessierter Bürger ein
Rücklauf der Bürgerbefragung von im Durchschnitt 38 % der Haushalte/Gewerbetreibenden erreicht.
Teilweise kann im Gesamtterritorium UMTS-Mobilfunk des Unternehmens Vodafone für Breitbanddienste
genutzt werden. Inwiefern dies am konkreten Standort und innerhalb von Gebäuden auch tatsächlich möglich
ist, müsste jeder Breitbandnutzer für sich selbst ermitteln.
T-Mobil, E-Plus und Telefónica O2 ermöglichen nur EDGE-Dienste. Die damit erreichten
Datenübertragungsraten liegen deutlich unter den geforderten 2 Mbit/s.
Das Gesamtbild der gegenwärtigen Breitbandnutzung in der Gemeinde ist durch „Unterversorgung“
charakterisiert.
Zu beachten ist, dass in der Bürgerfrageaktion auch widersprüchliche Angaben bezüglich Breitbandzugang und
zur verfügbaren Datenübertragungsrate gemacht wurden.
Der Anteil von Bürgern ohne konkrete Fragenbeantwortung zum gegenwärtigen Internet-Provider und zur
gegenwärtigen Datenübertragungsrate liegt relativ hoch.
Nicht zu unterschätzen ist die Anzahl der gegenwärtig noch mit Analogmodem (110 Nutzer) bzw. ISDNAnschluss (78 Nutzer) auf das Internet zugreifenden Nutzer, denen damit keine Flatrate-Nutzung und der damit
verbundene Kostenvorteil zur Verfügung stehen.
Die Beteiligung der Bürger/Gewerbetreibenden an der Bürgerfrageaktion ist ein Votum für eine
zukunftsträchtige Breitbandversorgung in den Ortsteilen.
Aus der Beteiligung resultieren zuverlässige und belastbare Ergebnisse für die Gewinnung von Neukunden
durch einen in die Netz-Infra-Struktur investierenden Breitbandbetreiber!
Das Neukundenpotential liegt bei 609 Teilnehmern, die Ihre Wechselabsicht zum Ausdruck gebracht haben.
Von der Möglichkeit der Adressweitergabe an den Netzerrichter haben insgesamt 434 Interessenten Gebrauch
gemacht. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Bürger/Gewerbetreibenden den Erstvertrag mit dem
Netzerrichter abschließen werden.
Mit den vorliegenden Ergebnissen der Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse kann ein Markterkundungsverfahren
gestartet werden.
Dieses Verfahren bezweckt die Bereitschaftserklärung zur fördermittelfreien Breitbandversorgung bzw. zur
Interessenbekundung von Unternehmen, die nur unter Nutzung von Fördermitteln zur Errichtung einer
Breitband-Infrastruktur in der Gemeinde Laußig bereit sind.
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Sollte seitens der Wirtschaft keine Bereitschaftserklärung/Interessenbekundung in der Gemeinde eingehen, ist
ein Marktversagen erwiesen.
Mit Schreiben vom 09.03.2010 teilte der Geschäftsführer der Laußiger Wohnstätten GmbH, Herr Zebrowski,
Herrn Schneider, dem Bürgermeister der Gemeinde Laußig mit, dass in seinem Mietbestand auf der Grundlage
des vorliegenden Fragebogens eine Bedarfsermittlung zur Breitbandversorgung durchgeführt wurde.
Unter konkreter Adressangabe der zum Wohnungsbestand gehörenden Wohnstätten und einem von uns
durchgeführtem Vergleich dieser Adressen mit den Adressangaben bisheriger, durch uns ausgewerteter
Teilnahmen an der Bürgerbefragung, ergab sich eine Differenz von exakt 280 Bürgern, die nicht an der
Bürgerfrageaktion teilgenommen hatten.
Berücksichtigt man diese zusätzliche Zahl von 280 breitbandinteressierten Haushalten im Ergebnis der
gesamten Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse, wertet dies die bisherige Teilnahme von 637 Haushalten auf
917 Haushalte auf.
Somit ergibt sich eine Beteiligung von 54,8 % (917 Teilnehmer von 1674 Gesamt-Haushalten).
Unter Berücksichtung der beteiligten Gewerbetreibenden ergibt sich die Beteiligung von 53,2 % (979
von 1840).
Dies ist ein wohl einzigartiges Ergebnis einer durchgeführten Bürgerbefragung und verdeutlicht das umfassende
Interesse der Laußiger Bürger für eine bessere Breitbandversorgung.
Darüber hinaus verdeutlicht das Engagement des Geschäftsführers der Laußiger Wohnstätten GmbH seine
Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit jedem interessierten Breitbandanbieter bei der Errichtung von BreitbandInfrastrukturen.
8. Gesamteinschätzung und Empfehlung
Aus der Verfügbarkeitsabfrage der Breitbandanbieter, den Ergebnissen der Bürgerbefragung und
weiterer Informationen geht hervor, dass die Ortsteile zu 3,15 % mit Breitbandmöglichkeiten oberhalb
von 2 Mbit/s versorgt sind.
Eine „Unterversorgung“ muss nachfolgenden Ortsteilen bescheinigt werden:
Laußig,
Pristäblich,
Gruna,
Durchwehna,
Kossa,
Authausen,
Görschlitz
Pressel.
Einzig der Ortsteil GRUNA ermöglicht, bezüglich der Entfernung zum Hauptverteiler, eine Versorgung
mit Breitbanddienstleistung gemäß der geforderten Grundversorgung von mindestens 2 Mbit/s.
Ob die technischen Parameter der Zuführungskabel eine generelle Versorgung aller potentiellen
Kunden des Ortsteils ermöglichen, kann nicht beurteilt werden.
Mit einer Beteiligung von 50,48 % aller Haushalte und einer zusätzlichen Gewerbebeteiligung an der
Bürgerbefragung ist ein Interesse an besserer Breitbandversorgung im Ortsteil Gruna deutlich belegt,
zumal die Bürgerangaben bei dieser Beteiligung ein sehr exaktes Versorgungsbild ermöglichen.
Bei dieser Gesamtsituation muss für alle Ortsteile der Gemeinde Laußig die Einschätzung
„unterversorgt“
getroffen werden.
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In allen weiteren Bearbeitungen im Rahmen der Förderrichtlinie können somit alle Ortsteile
berücksichtigt werden!
Als Breitbandberater empfehlen wir der Gemeinde Laußig ein Markerkundungsverfahren zu starten und
erklären unsere Bereitschaft
1) zur sofortigen Bearbeitung der erforderlichen Dokumente und zum abgestimmten Versand der
Unterlagen an Breitbandunternehmen und
2) zur Erstellung einer Machbarkeitsanalyse.
Anhang: Liste der Anlagen mit den Anlagen 1...13
Borna, den 20.03.2010
Gerhard Eidam
Dipl.-Ing.
Gerhard Eidam / Dipl.-Ing. Na-Technik
Adresse: Goethestr. 2A 04552 Borna
Telefon: +49 (0)3433 / 243330
Fax:
+49 (0)3433 / 243332
Bankverbindung: DKB Gera
BLZ: 120 300 00
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Konto-Nr.: 1013572
EIDAM Mobilfunk Consulting
Mobil: +49 (0)176 / 2059 8644
E-Mail: [email protected]
Steuer-Nr. FA Borna: 235/216/01094
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