PCtipp 0909 - Kostenlose Fotoverwaltung mit Googles Picasa

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PCtipp 0909 - Kostenlose Fotoverwaltung mit Googles Picasa
Praxis Google Picasa
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PCtipp, September 2009
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Gratis-Dow nter
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von Picasa .ch,
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www.pcti
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WEBCODE
29372
A
C
E
1
G
F
D
H
Überblick statt Chaos:
die aufgeräumte Oberfläche von Picasa 3
Idealer
Fotomanager
Ohne eine Verwaltungs-Software geht die
Übersicht über die digitalen Schnappschüsse
schnell verloren. Picasa ist gratis und macht
den Job ausgezeichnet.
■ von David Lee
A
uf jedem PC stapeln sich mittlerweile Hunderte, wenn nicht Tausende digitaler Fotos.
Doch wie soll man die Übersicht über diese
virtuellen Schätze behalten, geschweige denn ein
bestimmtes Bild finden? Die Lösung ist eine
Fotoverwaltungs-Software. Sie ermöglicht es,
schnell und einfach digitale Schnappschüsse anzuzeigen, zu sortieren, zu durchsuchen sowie umzubenennen. Eine kostenlose und sehr effiziente
Fotoverwaltung ist Picasa 3 von Google, Screen 1.
Zum Nulltarif bekommen Sie nichts Besseres.
Mit Picasa lassen sich Fotos ebenfalls per Mail
verschicken oder ins Web hochladen. Sogar das
massgeschneiderte Ausdrucken sowie der direkte
Versand ins Fotolabor sind möglich. Auch Bildbearbeitungsfunktionen bietet das Programm.
Diese klammern wir hier aber aus. Die Bearbeitung beherrscht Photoshop Elements besser;
einen Artikel dazu finden Sie im PCtipp 8/2009,
S. 38, oder unter www.pctipp.ch mit WEBCODE
pdf090838 (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5).
Installation und erste Schritte
Laden Sie Picasa 3 mit WEBCODE 29372 herunter
und installieren Sie es per Doppelklick. Falls Sie
nicht wünschen, dass Google zur Startseite des
Internet Explorers wird, deaktivieren Sie das ent-
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Lösungen von Computerproblemen auf www.pctipp.ch/praxishilfe
sprechende Häkchen. Jetzt startet Picasa automatisch. Ist das nicht der Fall, öffnen Sie die Software
per Doppelklick auf ihr Desktop-Symbol oder
über das Programmmenü von Windows. Danach
werden Sie gefragt, ob Sie den Photo Viewer verwenden wollen, Screen 2. Dabei handelt es sich
um einen Schnellbetrachter, der Fotos nach
einem Doppelklick auf die Datei sofort anzeigt.
Picasa muss dazu nicht gestartet werden. Die
Entscheidung, die Sie hier treffen, können Sie in
Picasa jederzeit via Tools/Photo Viewer wird
konfiguriert rückgängig machen.
Nun bestimmen Sie, welche Ordner Picasa
nach Bildern durchkämmen soll. Wählen Sie
dazu Tools/Ordner-Manager, Screen 3. Wenn
Sie einen Ordner stets mit neuen Fotos füllen,
kreuzen Sie für diesen «Immer scannen» an; so
bleibt die Software aktuell. Alle anderen können
einmalig gescannt werden. Diese Einstellung
wirkt sich auf alle Unterverzeichnisse aus. Im
Zweifelsfall ist also «Immer scannen» besser.
Das Programm sortiert die Foto-Ordner in
der linken Spalte nach Erstellungsdatum. Sie können diese Darstellung ändern. Wählen Sie Ansicht/Ordneransicht oder den dreieckigen
Pfeil in der Symbolleiste, Screen 1 A. Die Fotos
lassen sich auch nach Name oder Grösse sortieren. Gleich daneben B schalten Sie zwischen
Baumstruktur und flacher Ordnerstruktur um.
Im Hauptbereich von Picasa erkennen Sie die
Miniaturen Ihrer Fotos C. Der Schieberegler unten rechts D ändert deren Grösse. Um ein Bild
ganz gross anzuzeigen, brauchen Sie es nur doppelt anzuklicken. Per Esc-Taste gelangen Sie wieder zur Miniaturübersicht.
Mit der Shift- oder Ctrl-Taste wählen Sie mehrere Fotos eines Ordners aus – genau gleich, wie
Sie es vom Windows-Explorer gewohnt sind. Um
Bilder aus mehreren Ordnern zu sammeln, ziehen Sie diese in die Ablage unten links E oder
klicken auf den grünen Reissnagel F. Der rote
Kreis G entfernt Fotos wieder von dort.
Eine Ablage kann dauerhaft als Album gespeichert werden. Dafür ist der Knopf H zuständig.
Klicken Sie darauf und wählen Sie aus dem Dropdown-Menü Neues Album. Sie können eine
Ablage auch einem bestehenden Album hinzufügen, indem Sie dessen Namen wählen. Ein Bild
lässt sich übrigens beliebig vielen Alben zuweisen. Wird das Foto geändert oder gelöscht, wirkt
sich das auf alle Alben aus.
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Der Photo Viewer
öffnet einzelne
Bilder direkt
3
Mittels «OrdnerManager» wird
definiert, welche
Ordner Picasa
durchsuchen soll
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Fotos importieren und umbenennen
Schliessen Sie Ihre Digitalkamera wie gewohnt
an den Computer an oder stecken Sie die Speicherkarte in den entsprechenden Slot. Von Windows wird Ihnen eventuell vorgeschlagen, dass
Sie mit Picasa Bilder auf den Computer kopieren und anzeigen können. Falls nicht, klicken
Sie im Hauptfenster oben links auf die Schaltfläche Importieren I. Im folgenden Dialogfenster
erscheinen unter Umständen sehr kleine Miniaturen Ihrer Fotos, Screen 4.
Die durchgestrichenen hat Picasa bereits auf
der Festplatte erkannt, sodass sie nicht erneut
kopiert werden. Das funktioniert unabhängig
vom Dateinamen. Möchten Sie das nicht, deaktivieren Sie Duplikate ausschliessen.
Googles Picasa erkennt automatisch, welche Fotos bereits auf dem Computer lagern
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Praxis Google Picasa
PCtipp, September 2009
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Fotos aus Picasa mailen
Nach dem Import lässt sich automatisch die Speicherkarte entrümpeln
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Googles Fotomanager findet das gewünschte Bild in Windeseile
Ziehen Sie das Fenster in Bildschirmgrösse an,
um die Miniaturen besser zu erkennen. Wählen
Sie mit gedrückter Ctrl-Taste die gewünschten
Fotos; klicken Sie auf Auswahl importieren.
Alternativ entscheiden Sie sich für Alle importieren. Im folgenden Dialogfenster geben Sie
einen Namen für den Zielordner an. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, die importierten
Fotos auf der Speicherkarte zu löschen und damit
Platz zu schaffen. Entscheiden Sie sich dabei am
besten für die Option «Sicheres Löschen: Nur
Bilder, die kopiert wurden, werden vom Quellmedium gelöscht», Screen 5.
Die kopierten Fotos haben vorerst nichtssagende Dateinamen wie IMG_0625.jpg. Markieren Sie thematisch zusammengehörende Fotos
mithilfe der Ctrl- oder Shift-Taste und drücken
Sie F2. Geben Sie jetzt einen aussagekräftigen
Namen ein. Picasa wendet diesen auf alle ausgewählten Fotos an und nummeriert sie automatisch durch. Optional kann das Aufnahmedatum
angehängt werden.
alle zugehörigen Fotos an, wenn Sie den Begriff
ins Suchfeld oben rechts eintippen, Screen 6. Klicken Sie auf das rote Kreuz ganz rechts, um die
Suche wieder zu löschen.
Doch nicht nur in Dateinamen, sondern auch
in Stichwörtern und Zusatzinformationen (sogenannte Metadaten) sucht die Software nach dem
gewünschten Begriff. Wollen Sie beispielsweise
alle Fotos einer bestimmten Kamera einblenden,
tippen Sie deren Modellnamen ins Suchfeld.
Die Stichwörter für Ihre Fotos müssen Sie
selbst eingeben. Möchten Sie zum Beispiel, dass
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Finden statt suchen
Möchten Sie ein bestimmtes Foto auf Ihrer Festplatte finden, zeigt sich erstmals der grosse Vorteil einer Fotoverwaltung. Haben Sie zum Beispiel
als Dateinamen Monaco eingegeben, zeigt Picasa
Ihre Schnappschüsse nicht nur unter dem Begriff
Lloret de Mar, sondern auch unter Ferien, Schiff
oder Wasser gefunden werden? Dann wählen Sie
die entsprechenden Bilder aus, drücken Ctrl+K
und tippen die Stichwörter ein, Screen 7. Diese
schreibt Picasa als Metadaten direkt in die Bilddatei, sodass sie auch mit einer anderen Fotoverwaltung problemlos gefunden werden.
Das Stichwort Gesicht können Sie sich schenken, denn die Software erkennt solche Bilder
automatisch. In der Mitte des Programmfensters
befindet sich der entsprechende Filter. Klicken
Sie auf das Symbol mit dem Kopf, werden alle
Fotos mit Gesichtern angezeigt. Diese Funktion
lässt sich wie alle Filter mit einer Suchanfrage
kombinieren. Ein nützlicher Filter ist auch die
«Markierung», symbolisiert durch den Stern. Dabei handelt es sich um eine permanente Auswahl,
die auch nach dem Schliessen des Programms
gespeichert bleibt. Sie können beispielsweise alle
Bilder markieren, die Sie für druckreif halten.
Wählen Sie die gewünschten Fotos aus und drücken Sie unten in Picasa auf E-Mail. Beim ersten
Mal werden Sie gefragt, ob Sie die Fotos mit
Ihrem Standard-Mailprogramm oder mit Google
Mail verschicken wollen. Wählen Sie das Gewünschte und kreuzen Sie Diese Einstellung
speichern und dieses Dialogfeld nicht mehr
anzeigen an. Darauf werden die gewählten Fotos
einer vorgefertigten Mail angehängt. Vor dem
Absenden können Sie diese Nachricht selbstverständlich noch bearbeiten. Damit die Fotos für
den Mailversand nicht zu gross sind, werden sie
verkleinert. Als Standard sind 480 Pixel eingestellt; Sie können den Wert via Tools/Optionen
im Reiter E-Mail ändern.
Im Web präsentieren
Wer ein kostenloses Google-Konto besitzt, kann
seine Fotos mit einem Klick aus Picasa in ein
Webalbum hochladen. Ein Google-Konto erstellen Sie unter www.google.com/accounts.
Das anschliessende Hochladen der Fotos ist
einfach: Sie wählen in Picasa die gewünschten
Bilder aus, klicken auf den Button Hochladen
und geben die Zugangsdaten fürs Google-Konto
ein (sofern Sie nicht schon angemeldet sind). Vor
der Veröffentlichung nehmen Sie die nötigen
Einstellungen vor, Screen 8: Beim Punkt «In dieses
Album hochladen» wählen Sie einen Namen für
Ihr Webalbum oder entscheiden sich für ein bestehendes. Unter «Grösse für Upload» wird die
Grösse bestimmt, in der die Fotos im Web angezeigt werden. Wichtig ist auch «Sichtbarkeit für
dieses Album». Hier bestimmen Sie, ob die Bilder
alle sehen dürfen oder nur ausgewählte Personen.
Ein Klick auf Weitere Informationen erklärt
Ihnen den genauen Unterschied zwischen den
verschiedenen Optionen.
Fotos exportieren
Verpassen Sie Ihren Fotos auch Stichwörter
Vielleicht möchten Sie Ihre Fotos in der Grösse
herunterrechnen und selbst bestimmen, was Sie
anschliessend damit tun (z. B. auf CD brennen).
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Lösungen von Computerproblemen auf www.pctipp.ch/praxishilfe
Dafür eignet sich die Schaltfläche Export. Die
ausgewählten Bilder können auch in der Originalgrösse exportiert werden. Sicherungskopien
erstellen Sie aber besser mit der entsprechenden
Funktion (siehe «Langzeitsicherung» unten).
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Bestimmen Sie,
welche Nutzer
Ihr Webalbum
ansehen dürfen
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Picasa druckt
auch mehrere
Fotos auf einmal
Auf Papier
Möchten Sie mehrere Fotos ausdrucken, markieren Sie diese und wählen Drucken. Picasa bietet
nun diverse Optionen an, Screen 9. So lassen sich
1, 2, 4 oder 9 Fotos auf eine Seite drucken. Mittels
Rahmen- und Textoptionen können Sie zusätzlich Dateinamen, ➔ EXIF-Informationen oder eine
Bildunterschrift ausgeben. Die Bildunterschriften müssen Sie vorher eingeben. Doppelklicken
Sie dazu auf ein Bild und schreiben Sie direkt
darunter in den grauen Bereich.
Abzüge bestellen
Die Alternative zum eigenen Druck ist ein Fotolabor. Picasa bietet eine direkte Anbindung an
verschiedene Anbieter. Wählen Sie die gewünschten Bilder, Alben oder Ordner aus und klicken
Sie auf Einkaufen. Oben links wechseln Sie von
Germany auf Switzerland (German), um die
Schweizer Anbieter anzuzeigen. Leider sind viele
bekannte Fotolabors nicht vertreten. Wählen Sie
eine Firma und befolgen Sie die Anweisungen.
Hinweis: Einen ausführlichen Test zu den grössten
Schweizer Fotobuchanbietern lesen Sie in diesem
Heft ab S. 68.
Langzeitsicherung
Damit Sie sich noch lange an Ihren Fotos freuen
können, sind regelmässige Sicherungskopien ein
Muss. Festplatten sind fehleranfällig und können
schon nach kurzer Zeit den Geist aufgeben.
Picasa bietet deshalb eine Backup-Funktion.
Legen Sie zuerst eine DVD in das Laufwerk Ihres
PCs und klicken Sie – falls nötig – die Meldung
«Automatische Wiedergabe» weg. Rufen Sie nun
in Picasa Tools/Bilder sichern auf, Screen 10.
Klicken Sie unten auf Neuer Satz und machen
Sie im Dialogfenster die gewünschten Einstellungen. Ein Sicherungssatz merkt sich nicht nur Ihre
persönlichen Einstellungen, sondern auch die
Ordner und Alben, die Sie bereits gesichert haben. Diese werden nicht mehr angezeigt. Markieren Sie links mit einem Häkchen diejenigen Ordner, die Sie auf die Scheibe brennen wollen. Der
blaue Balken A zeigt, wie viele DVDs benötigt
werden. Zum Schluss klicken Sie auf Brennen.
Jetzt liegen die Bilder in einem Ordner namens «$MyPictures» auf dem Silberling. Beim
Brennen werden auch Hilfsdaten auf die Scheibe
gespeichert. Sie ermöglichen es, die Fotos so in
Picasa wiederherzustellen, wie sie zum Zeitpunkt
der Sicherung abgelegt waren.
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A
FACHCHINESISCH
EXIF-Informationen
EXIF-Daten werden von der Kamera automatisch an jede Bilddatei angehängt und liefern
unter anderem Informationen zum Aufnahmedatum und zur Aufnahmezeit.
Für Ihre Sicherheit: Erstellen Sie unbedingt Backups Ihrer Fotos