Hightech seit 1931.

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Hightech seit 1931.
Hightech seit 1931.
Eine reise durch
die welt von e.g.o.
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Auftakt.
Der Weg nach Oberderdingen.
Es ist 7:53 Uhr morgens, als ich mit dem ICE am Haupt-
Taxifahrer. Ich erzähle, dass ich eine Reportage über
bahnhof in Karlsruhe ankomme: u. a. Heimat von rund
das Unternehmen E.G.O. schreibe, das dort seinen
300 000 Einwohnern, dem Bundesverfassungsgericht
Ursprung hat. Etwas, das die Gemeinde mit ihren rund
sowie des Karlsruher Instituts für Technologie, Deutsch-
10 000 Einwohnern sozusagen zu einem Hightech-
lands größter Forschungseinrichtung. Laut dem Routen-
Standort mache, zum Stammsitz und Ursprung eines
planer auf meinem Smartphone liegen jetzt noch rund
internationalen Unternehmens mit Tausenden von Mit-
40 Minuten Fahrt mit dem Taxi an den äußersten Rand
arbeitern rund um den Globus. Was die denn genau
der Technologieregion vor mir. „Nach Oberderdingen?
machen, will der Fahrer wissen. Nun, antworte ich, inter-
Kein Problem, steigen Sie ein.“ Der Finger des Fahrers
essant sei vor allem, dass E.G.O. vor über 80 Jahren die
geht zum Taxameter.
erste elektrische Kochplatte auf den Markt gebracht
hat. Und dass sie mittlerweile einer der weltweit größten
Kaum eine Viertelstunde später haben wir die Stadt ​
Zulieferer für Hausgeräte ist. Das alles erzähle ich, um-
hinter uns gelassen. Die Landstraße schlängelt sich ​
rahmt von einer ländlich idyllischen Kulisse, die irgendwie
zwischen Hügeln, Wäldern und Weinbergen hindurch.
nicht richtig zu dieser Geschichte passen mag.
„Was machen Sie denn in Oberderdingen?“, fragt der
In Oberderdingen ist der Stammsitz
der E.G.O. – Insgesamt machen
21 Standorte rund um den Globus aus
E.G.O. ein echtes Weltunternehmen.
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Rund
10 000
Einwohner hat die
Gemeinde Oberderdingen,
jeder 10. davon
arbeitet bei E.G.O.
Der Fahrer nickt erstaunt, brummt, zuckt zuweilen mit den
Schultern. Auch wenn ihm der Name E.G.O. nicht wirk­lich etwas sagt, zu wundern scheint ihn das alles nicht:
Ob ich wisse, dass Bertha Benz, Ehefrau des Automobilerfinders und Mitgründers von Mercedes-Benz, wenige
Kilometer von hier auch entlanggefahren sei – 1888, als
sie die erste längere Autofahrt der Welt unternommen
habe? Oder dass der Erfinder des Fahrrads Karl Drais
aus Karlsruhe komme und ebenfalls hier in der Gegend
Anfang des 19. Jahrhunderts die ersten Meter mit seinem
neuen Gefährt zurückgelegt habe? Offengestanden nein:
Die Landschaft hier trägt wohl deutlich mehr an technologischer Geschichte in sich, als sie augenscheinlich
verraten mag.
Nach exakt 38 Minuten passieren wir das Ortsschild von​
Oberderdingen. Der kleine Ort ist eingerahmt von Weinbergen. Fachwerkhäuser dominieren die Architektur entlang der Hauptstraße. Ich bitte den Fahrer, sein Navigationsgerät abzuschalten: Ich will nach dem Weg fragen
– ganz klassisch. Auf dem Bürgersteig geht ein älterer
Herr mit seinem Hund spazieren. Ich bitte den Fahrer zu
halten, lasse das Fenster hinunter und frage nach dem
Verwaltungsgebäude. Der Mann schmunzelt: Er habe bis
vor ein paar Jahren selbst als Abteilungsleiter in der Produktion gearbeitet, circa 300 Meter geradeaus und dann
die Erste links. Kurz, direkt und ohne Schnörkel kommt
die Wegbeschreibung. Ich bedanke mich. Die Expedition
ins Reich der E.G.O. kann beginnen.
Auf dem Weg zu E.G.O. Ein Ausflug ins Hightech-Land.
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erste station: Bei den wurzeln und ursprüngen.
Von der Entschlossenheit,
Nützliches zu schaffen.
Willkommen bei E.G.O.
Tradition bedeutet nicht, die Asche aufzubewahren,
sondern das Feuer weiterzugeben. Gäbe es dieses
Bonmot nicht schon, bei E.G.O. könnte man die Inspiration dafür finden. Zum Beispiel, wenn man sich mit
Dr. Johannes Haupt, seit Anfang 2009 Vorsitzender
der Geschäftsführung, über Ursprung und Zukunft des
Hightech-Unternehmens unterhält.
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erste station: Bei den wurzeln und ursprüngen.
Ein Gespräch mit Dr. Johannes Haupt
Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus: Herr Dr. Haupt,
weiterentwickelt. Den Takt gibt dabei das vor, was man allgemein
was macht E.G.O. eigentlich? Nun, wir haben bei Ihnen
Fortschritt nennt. In diesem Sinne das jeweils gültige Verständnis
zu Hause mindestens zwölf Produkte von uns versteckt. Vor allem,
von Hightech zu erfüllen, darin sehe ich unsere Aufgabe.
wenn es ums Kochen, Geschirrspülen oder Wäschewaschen
geht. Aber auch darüber hinaus. Mit etwas Glück finden Sie ein
Wie zeigt sich das konkret – insbesondere im Hinblick
Produkt von uns sogar im Innenleben Ihres Autos. Immer wenn
auf Ihr Produktportfolio? Die Erwartungen der Menschen
ich das erzähle, habe ich das erste Aha-Erlebnis bei meinen
an ein Produkt sind heute einfach andere als noch vor ein paar
Firmengründer in solche Regionen hineingeboren wurden – und
Wie präsent ist der ursprüngliche „Gründergeist“ von
Gesprächspartnern. Die Bedeutung, die unsere Produkte haben,
Jahren oder Jahrzehnten. Kein Mensch will heute an sich einen
die richtigen Leute vorfanden, um ihre Ideen durchzusetzen.
Karl Fischer und Heinrich Blanc noch im Unternehmen?
ist tatsächlich den wenigsten bewusst.
Herd haben: Was die Leute eigentlich wollen, ist zum Beispiel die
In ländlichen Regionen war, denke ich, früher das Bedürfnis höher,
1931 ist schließlich ein paar Jahre her. Dieser Spirit
Anwendung „Essen kochen“. Das eigentliche Produkt tritt in
sich mit eigenen Tüfteleien selbst zu helfen. Vielleicht ist gerade
erfüllt das Unternehmen noch heute zu 100 %. Die DNA von E.G.O.
den Hintergrund, der Nutzen dagegen in den Vordergrund. Das ist
das der Ursprung, der genetische Code von Innovation und High-
ist seit jeher geprägt von Pioniergeist, Redlichkeit und der Mission,
in fast allen Bereichen so. Dieser Entwicklung müssen wir gerecht
tech. Auf die Wurzeln von E.G.O. würde es zumindest zutreffen.
nützliche Technologien zu entwickeln. Und das ist etwas, das
werden: durch technologisches Verständnis. Einerseits was Tech-
Mich verblüfft oft, mit welcher Intensität, Hartnäckigkeit, manch-
immer Zukunft hat. Ich sehe keinen Grund, warum sich das in ab-
nologien angeht, um generell Hitze zu erzeugen, zu nutzen und
mal auch Bockigkeit das, was E.G.O. auszeichnet, noch heute
sehbarer Zeit ändern sollte. Redlichkeit z. B. ist vom Begriff her
zu steuern. Auf der anderen Seite in Bezug auf User Interfaces und
hier entsteht. Ich denke, dass das eine der Triebfedern unseres
vielleicht altmodisch, was dahinter steckt aber von zeitlosem Wert.
innovative Materialien, die im weitesten Sinne besonders energie-
Pioniergeistes ist.
Nämlich ganz einfach, dass man sagt, was man tut – und das
„Wir haben bei Ihnen zu Hause mindestens
zwölf Produkte von uns versteckt.
Mit etwas Glück finden Sie ein Produkt von
uns sogar im Innenleben Ihres Autos.“
effizient und komfortabel sind.
Mir ist immer wieder ein kleiner Zusatz unter dem
tut, was man sagt. Und das ist bei E.G.O. einfach so. Selbst interWoran kann man den Charakter, den man braucht,
nationale Kunden und Partner, die noch nicht lange mit uns arbei-
Unternehmenslogo aufgefallen: Hightech seit 1931.
Apropos Weg: Unterwegs hierher fällt vor allem der
um Innovationen hervorzubringen, noch festmachen?
ten und noch wenig Erfahrung mit unserer Art haben, merken
Was bedeutet das für Sie persönlich? Ein Slogan oder
ländliche, idyllische Charakter der Gegend auf. Man
Meine These ist wie gesagt, dass in ländlichen Regionen die
das schnell. Zum einen, weil das Unternehmen noch heute voll-
Motto ist natürlich immer eine Verpflichtung. Auch rückblickend,
würde hier nicht unbedingt den Stammsitz eines inter-
Tendenz, selbst mit Entwicklungen aktiv zu werden, stärker ver-
ständig in Familienbesitz ist. Zum anderen, weil das Management
wenn man sich fragt, wo das Unternehmen seinen Ursprung hat.
nationalen Hightech-Unternehmens vermuten. Das ist
wurzelt ist. Und das prägt. Auch wenn wir heute durch höhere
genauso wie die Belegschaft als Ganzes diese Werte verinner-
Natürlich war 1931, als das Unternehmen gegründet wurde,
etwas bizarr, oder? Ich bin 30 Kilometer von hier geboren und
Mobilität eine ganz andere Infrastruktur haben als in den Anfangs-
licht hat und konsequent weiterträgt.
Hightech etwas anders als heute: Damals war es z. B. etwas wie
aufgewachsen: Ich hätte hier auch kein solches „Industrie-Juwel“
tagen des Unternehmens. Mittlerweile arbeiten hier am Stamm-
die elektrische Kochplatte für den Haushalt. Als E.G.O. sie auf
vermutet. Aber wenn man genauer darüber nachdenkt, haben
sitz Ingenieure aus Bremen oder München – oder aus Spanien.
Wo liegt die große Herausforderung, um dieses be-
den Markt brachte, war das ein technischer Meilenstein. Das
eine ganze Reihe wichtiger Erfindungen ihren Ursprung in solchen
Aber ein großer Teil unseres Entwicklungsteams stammt noch
sondere Kapital auch in Zukunft gedeihen zu lassen?
Verständnis von Hightech hat sich natürlich über die Jahrzehnte
Regionen. Vielleicht, weil willensstarke Charaktere wie unsere
heute hier aus der Region.
Wir haben einen knallharten Wettbewerb auf internationalem
Fortsetzung auf S. 12 >
Hightech seit 1931.
Der Anfang von allem.
Karl Fischer lernte Heinrich Blanc auf einer Geschäfts-
1985 blieb Karl Fischer der technologische und unter-
reise kennen. Dieser überzeugte ihn, mit seiner Erfindung,
nehmerische Kopf, während Heinrich Blanc mit seinen
der ersten haushaltstauglichen elektrischen Kochplatte,
Geschäftskontakten den Weg für das Wachstum des
nach Oberderdingen zu kommen, wo Blanc bereits
Unternehmens wirtschaftlich mit ebnete. Mittlerweile
geschäftlich aktiv war. Das war 1931: die offizielle
zum Weltunternehmen mit Standorten in 18 Ländern
Geburtsstunde des Unternehmens E.G.O. wie man es
und über 6 000 Mitarbeitern weltweit gewachsen,
heute kennt – mit 13 Mitarbeitern. Bis zu seinem Tod
ist E.G.O auch heute noch zu 100 % in Familienbesitz.
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erste station: Bei den wurzeln und ursprüngen.
haben. Auch wenn wir uns ganz klar als internationales Unterneh-
In puncto Bilanzen kann man bei E.G.O. ganz klar Konzernstruk-
men verstehen, unsere Wurzeln sind nun einmal da, wo sie sind.
turen zugrunde legen. Ich betone: Nur in Hinsicht auf Bilanzen!
Und was das Qualitätsniveau unserer Produkte angeht, halten wir
Ansonsten folgen wir, auch wenn wir weltweit mit über 6 000 Mit-
das weltweit einheitlich auf diesem typisch deutschen Niveau.
arbeitern aufgestellt sind, eindeutig mittelständischen Prinzipien.
Egal, an welchem unserer Standorte. Nicht zuletzt deshalb arbeiten wir in der Regel mit den Besten ihrer Branche zusammen. Das
Lassen Sie uns über die Zukunft sprechen. Jede
wiederum ist eine Referenz für kleinere und neue Partnerunter-
Branche hat eine Vision: in der Automobilbranche
nehmen. Zu unserer besonderen Fähigkeit gehört auch, Kosten-
z. B. das emissionsfreie Fahrzeug. Was ist analog
strukturen zu durchblicken und hochrational zu fertigen. Und das
dazu das Ziel von E.G.O. für die nächsten Jahre?
ist vielleicht auch einer unserer typisch deutschen Wesenszüge:
Es gibt natürlich branchenübergreifend drei Megatrends, die man
Wir versuchen, mit unseren Ressourcen extrem sparsam umzuge-
auch bei uns verfolgt. Ganz einfach, weil sie zumindest subtil
hen, und wir üben uns auch sonst in Bescheidenheit.
schon immer Teil unseres Denkens waren: Komfort, Sicherheit und
­Effizienz – vor allem im Hinblick auf Ressourcenschonung. Die
ersten beiden Themen sind bei uns seit Unternehmensgründung
Technologische Pioniere um den selbst gefertigten Herd vereint: die ersten Produktionsmitarbeiter von E.G.O.
„Die DNA von E.G.O. ist seit jeher geprägt
von Pioniergeist, Redlichkeit und der
Mission, nützliche Technologien zu
entwickeln. Und das ist etwas, das immer
Zukunft hat.“
selbstverständlich. Das dritte Thema hat natürlich in den letzten
Jahren an Bedeutung gewonnen. Deshalb denke ich, dass unser
Ziel folgendes sein muss: Unsere Produkte und Technologien
schon im Entstehungsprozess möglichst ressourcenschonend zu ­
entwickeln und zu produzieren. Vor allem wollen wir aber die
spätere Nutzung des Endprodukts möglichst energieeffizient ge­
stalten, darin praktisch diese Eigenschaften ab Werk integrieren: ­­
Im Prinzip die größtmögliche Annäherung an die Utopie des
Niveau: technologisch geprägt, aber auch von hohem Kosten-
sie überall dort einbeziehen und unterstützen, wo wir können.
druck. Dem müssen wir begegnen, indem wir Innovationen
Da ist es unbedeutend, ob die Rahmenbedingungen stark urban
Bewusst provokant gefragt: Ist Bescheidenheit nicht
bringen, die sich von der Konkurrenz abheben. Wir müssen, ver­
sind, wie beispielsweise in Taicang, oder eben so wie hier am
hin und wieder der falsche Weg, um auf sich aufmerk-
einfacht gesagt, bessere Leistungen bringen als die anderen
Stammsitz – oder in Slowenien, wo unser Werk ähnlich idyllisch in
sam zu machen? E.G.O. ist eigentlich wenig bekannt, das
und dabei immer die Kosten im Auge behalten. Das müssen wir
einem kleinen Tal liegt. Die Prinzipien, wie wir unsere Mitarbeiter
stimmt. Das gilt wohlgemerkt nicht für die Geschäftsbeziehun-
geschickt managen und vor allem im Neugeschäft Über­zeugungs­
behandeln, sind überall identisch. Wobei man anmerken muss,
gen innerhalb unserer Branchen: Da sind wir bekannt wie ein
arbeit leisten. Kunden, die uns dagegen schon kennen, wissen
dass sie natürlich den kulturellen Gegebenheiten angepasst sind.
bunter Hund, bestimmt zu 99 %. Wäre man jetzt eitel, könnte
und schätzen, was sie bei uns für ihr Geld bekommen. Wir arbei-
Der Erwartungshorizont des jeweiligen Kulturkreises ist in puncto
man hadern, dass wir aufgrund unserer Bedeutung allgemein
ten daher bevorzugt an langfristigen Beziehungen, weil sie sich
Führung sicher von Land zu Land ein anderer. Und das respek­
bekannter sein müssten. Eitelkeit ist aber nicht Teil unseres
wirklich lohnen – für beide Seiten. Unser Ziel als Unternehmen
tie­ren wir. In China, wo wir seit den 1990er-Jahren tätig sind,
Charakters. Insofern ist das Thema Bekanntheit für uns haupt-
bleibt daher, wirtschaftliche, soziale und ökologische Ansprüche
haben wir jedoch schnell gemerkt, dass wir mit unserem Ethos
sächlich in einem Zusammenhang wichtig: auf der Ebene des
nachhaltig in Balance zu halten. Das beschreibt unsere Per­
Arbeitsbedingungen geschaffen haben, die für die Menschen vor
Recruitings. Hier tobt ein Kampf um Talente weltweit. Das zwingt
spektive ganz gut.
Ort im positiven Sinne neu waren. Das hat uns natürlich auch als
uns, die Werte von E.G.O. stärker zu kommunizieren. Und von
Arbeitgeber einen gewissen Zulauf und Sympathien gebracht.
mir aus auch lauter.
wortung: Wie wird man dem als internationaler
Wird man denn international als deutsches Unterneh-
Welche Eckdaten würden denn dabei die Dimension
Arbeitgeber gerecht? Kann man das wirklich rund ­­
men wahrgenommen? Inwieweit schwingt das positive­
von E.G.O. am greifbarsten machen? De facto sind wir
um den Globus auf gleiche Weise gewährleisten?
Image von German Engineering im Ausland mit?
aktuell mit Produktionsstätten und Vertriebsorganisationen in ­
Was den Respekt angeht, den wir unseren Mitarbeitern entgegen­
­Natürlich spielt das eine große Rolle. Ganz einfach, weil es die
18 Ländern in unserem Marktumfeld weltweit einer der wesent­
Ein kleines Stück Werbegeschichte des Unternehmens: die erste
bringen, mit Sicherheit: dass wir ihre Arbeit schätzen, dass wir
Wahrheit ist und zur Reputation passt, die wir als Unternehmen
lichen Anbieter von Technologien, Komponenten und Systemen. ­
E.G.O. Produktbroschüre.
­Null-Energie-Aufwand-Produkts.
Sie sprechen von Nachhaltigkeit und sozialer Verant­­
erste station: Bei den wurzeln und ursprüngen.
Eine Reise in die Vergangenheit mit Blick in die
Zukunft: Im 2012 eröffneten E.G.O. Museum
findet man neben Produktmeilensteinen die Essenz
aus der bisherigen Unternehmensgeschichte.
Haben Sie auf Technologieebene ein Produkt oder
markets“: Süd- und Mittelamerika, Asien oder auch Indien. Hier
System vor Augen, das diesbezüglich das Potenzial
müssen wir auch technologisch unsere Hausaufgaben machen.
zum Aushängeschild hätte? Ich denke, man muss das e­ her
Denn das sind alles Märkte, in denen fast ausschließlich mit Gas
als generellen Anspruch sehen. Und der wird begleitet von dem
gekocht wird. Etwas, das bislang nicht zu unseren Stärken zählte:
immer wichtiger werdenden Thema der Konnektivität. Also d­ ie
Die kommen ja hauptsächlich vom elek­trischen Kochen – und
Vernetzung und Kommunikation von Geräten untereinander –
entsprechend ist unser heutiges Produktportfolio strukturiert.
vereint zu einem intelligenten Haushalt. Und wir wollen entschei-
Wir haben also einiges zu tun und freuen uns darauf, auf diesen
dend daran beteiligt sein, der Infrastruktur bei Ihnen zu Hause
Gebieten Nägel mit Köpfen zu machen.
dieses Verständnis beizubringen.
Dabei spielt bestimmt auch Geschwindigkeit eine
Welches Ziel würden Sie persönlich gerne mit E.G.O.
Rolle, oder? Das Tempo, mit dem alles insbesondere im asia­
erreichen? Gibt es etwas, das Ihnen ganz besonders
tischen Technologiesektor voranschreitet, stellt dabei sicherlich
am Herzen liegt? Aus strategischer Sicht etwas eigentlich sehr
eine besondere Herausforderung dar. Deshalb müssen wir unsere
Pragmatisches: Unsere heute noch schwerpunktmäßig europäi-
Prozesse noch internationaler gestalten: Indem wir z. B. die Ent-
sche Bearbeitung des Marktes muss eine globalere werden. Das
wicklung von Innovationen innerhalb unseres Unternehmens rund
finde ich für das Unternehmen lebenswichtig. Wir wollen stärker
um den Globus durchreichen, sodass praktisch rund um die Uhr
weltweit agieren. Das bedeutet für uns als Technologieanbieter
an fast sieben Tagen die Woche daran gearbeitet werden kann.
veränderte Ausgangsbedingungen. Nicht nur, weil der globale
Wenn zum Beispiel Mitarbeiter an einem Standort um 17 Uhr
Markt hart umkämpft ist. Hinzu kommen Regionalentwicklungen,
Feierabend machen, geben sie ihr Projekt weiter in eine andere
denken Sie an die sich sehr dynamisch entwickelnden „emerging
Zeitzone, wo gerade der Arbeitstag beginnt. Und so weiter. Das ist
„Unser Ziel muss immer sein, den Menschen und seine
Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Nur so können
wir für unsere Kunden nützlich sein – und dem Wettbewerb einen Schritt voraus.“
Karl fischer
Unternehmensgründer
(2. März 1893 – 3. Juli 1985)
Womit bei E.G.O. alles begann: die Markteinführung der ersten elektrisch betriebenen Kochplatte.
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erste station: Bei den wurzeln und ursprüngen.
technisch und auch von der Abstimmung her zwar keine triviale
Angelegenheit. Aber das ist für uns der Weg, um beim Thema
Innovationsgeschwindigkeit auf internationalem Niveau mitspie­len zu können.
Nun ist es ja so, dass auch bekannte Elektronik­
hersteller aus Asien, die vor allem für Unterhaltungselektronik bekannt sind, verstärkt Branchen für sich
entdecken, in denen E.G.O. zu Hause ist. Wie be­geg­
nen Sie dieser neuen Form von Konkurrenz?
Zunächst einmal sind das keine Konkurrenten, sondern potenzielle Kunden. Also in erster Linie keine Bedrohung, sondern
eine Chance. Wir sind uns der Vorteile bewusst, die wir durch
unsere Erfahrung und Expertise in Märkten haben, die für
diese Unternehmen neu sind. Wir dürfen uns nur nicht darauf
ausruhen und müssen eben einen langen Atem beweisen. Und
was das Thema Geschwindigkeit angeht, können Sie mir glauben: Die Ruhe, die von der idyllischen Umgebung hier vielleicht
aus­g ehen mag, ist trügerisch. Mit einigen neuen Produkten
haben wir uns bereits gegenüber dieser neuen Konkurrenz profi­
liert. Hinter unseren internationalen Kulissen passiert viel in
dieser Richtung und es wird mit Sicherheit noch mehr werden.
Wir freuen uns darauf. 
Die Geschäftsführung von E.G.O. besteht
heute aus Finanzchef Benno Rudolf (links),
Geschäftsführer Operations Dr. Karlheinz
Hörsting (rechts) und dem Vorsitzenden
Dr. Johannes Haupt. Die Ansprüche der
Firmengründer führen sie konsequent fort.
Man ist, was man tut.
das Selbstverständnis,
mit Technik den Alltag
angenehmer zu gestalten.
Was ist gut, was ist schlecht? Eine Grundsatzfrage, die
man auch technologisch stellen kann. Birgit Weisbrod,
Leiterin des internationalen Produktmanagements von
E.G.O., hat eine Antwort darauf: der Beginn eines Weges
voller kleiner technischer Meilensteine, ohne die man sich
auch in Zukunft die Welt nicht vorstellen kann.
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zweite station: ankunft, wo hightech alltag ist.
Die drei Dimensionen der Lösungskompetenz von E.G.O.
„Eine Innovation oder eine Technologie ist immer erst dann
gut, wenn sie das Leben einfacher macht: Das verlieren
wir in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden nie aus
den Augen.“
Birgit weisbrod
E.G.O. Produktmanagement
Werkstofftechnologien
Birgit Weisbrod ist kein Technik-Freak. „Nur weil man
diese Richtungen erkennbar ist, desto einfacher ist es,
das Produktmanagement eines internationalen Hightech-
ein Produkt im Markt zu etablieren – und desto weniger
Unternehmens leitet, muss man das ja nicht sein, oder?“,
muss ich die Technik dahinter erklären.“
sagt sie, während sie ihr Smartphone ausschaltet und
zur Seite legt. Wie eigentlich immer, wenn es nicht
gerade nötig ist zu telefonieren oder unterwegs Mails
Am anfang war die Nutzung der elektri­zität
zum wohle der hausfrau.
zu checken: „Wissen Sie, ich muss nicht ständig mit
Technik hantieren, nur um der Technik willen. Was für
Zwar ist dieser Urgedanke von E.G.O. stark von den
mich an einer Technik zählt, ist, welchen Nutzen sie
Geschlechterrollen des frühen 20. Jahrhunderts geprägt,
für den Anwender hat.“ Mit dieser Philosophie stellt sie
für Birgit Weisbrod steckt darin dennoch die Essenz ihrer
bewusst so etwas wie die pragmatische Erdung für
Arbeit – ohne jedoch zu vergessen, diese immer wieder
die technischen Höhenflüge so mancher ihrer Kollegen
neu zu interpretieren und auf weitere Gebiete auszu-
dar – beispielsweise für den Produktmanager, der bei
dehnen. Nicht zuletzt deshalb ist es die Hauptaufgabe
E.G.O. den Bereich User Interfaces, also elektronisch
des Produktmanagements zu vermitteln. Zwischen
hinterlegte Bedienelemente, betreut: „In seinem Haus
dem zutiefst menschlichen Wunsch, den Alltag einfacher
ist alles elektronisch gesteuert – angefangen beim Tür-
und effizienter zu gestalten, und der Technik, die diesen
schloss mit Fingerprint-Scanner bis zu den Jalousien an
Wunsch erfüllt. Aber auch zwischen dem Vertrieb, der
den Fenstern.“ Mit Sicherheit faszinierend – für die
unmittelbar entlang der Anforderungen des Marktes agiert,
gelernte Wirtschaftsingenieurin aber kein Grund, die
und der Innovationskraft, welche die Grundlagenforschung
Frage nach dem Nutzen des Ganzen zu vergessen:
und das Applikationslabor von E.G.O. entwickeln.
„Streng genommen interessiert einen Endverbraucher in
Heiztechnologien
Steuerungs- und
Regelungstechnologien
Im Grunde bewegt sich alles, was bei E.G.O. entsteht, in mindestens einem dieser drei Technologiebereiche. Allen Produkten, Systemen und Komponenten gemeinsam ist, dass sie durch ihren Nutzen den Bedürfnissen von Kundenunternehmen und solchen,
erster Linie, ob die Geräte in seinem Haushalt günstig
Da jongliert man schnell mit über 30 000 Produkten, die
die es noch werden könnten, entsprechen bzw. sogar zuvorkommen: Vor allem, indem sie die Maximen Energieeffizienz, Komfort und
sind, sparsam funktionieren und bequem zu bedienen
aktuell das Portfolio des Unternehmens füllen, zwischen
Sicherheit erfüllen, an denen das Hightech-Unternehmen seine Lösungen misst.
sind. Und vor allem, ob sie in der Anwendung das
dem, was man „market pull“ einerseits und „technology
gewünschte Resultat bringen. Je klarer ein Nutzen in
push“ anderseits nennt: „Schließlich wäre es tragisch, am
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zweite station: ankunft, wo hightech alltag ist.
Markt vorbei technologische Höhenflüge anzusetzen.
Genauso, wie auf der anderen Seite Innovationen durch
ein zu streng und zu wenig vorausschauend interpretiertes Marktdiktat im Keim zu ersticken.“ Ein wesentliches
Prinzip, damit dieser marktstrategische Balanceakt
gelingt, ist neben knallharter Fakten- und Zahlenanalyse
die konkrete Beobachtung, wie Menschen Dinge benutzen – welchen Herausforderungen und Problemen sie
dabei gegenüberstehen, und vor allem was besonders
gut funktioniert. Darin steckt oft der konkrete Fingerzeig,
woran man als Unternehmen arbeiten sollte: „Dem
Erfinder des Reißverschlusses hat auch niemand gesagt,
er solle einen Reißverschluss erfinden. Er hat beobachtet und eine Lösung für ein Problem gesucht, das neben
ihm noch bestimmt viele andere Menschen hatten.
Nämlich, dass er das Mieder seiner Frau immer aufwendig binden musste. Und die Lösung, die er dafür erfand,
hat diesen Aufwand deutlich reduziert.“
Der Nutzen, der Nutzen und nochmals
der Nutzen.
Auch wenn E.G.O. keine Reißverschlüsse herstellt – der
Vergleich macht die Nutzenphilosophie des Unternehmens, das vor über acht Jahrzehnten die erste elektrisch
betriebene Kochplatte auf den Markt brachte, greifbar:
„Eine Innovation oder Technologie ist immer erst dann
gut, wenn sie das Leben einfacher macht: Das verlieren
wir in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden nie aus
den Augen.“ Die Metapher mit dem Reißverschluss hinkt
auch in anderer Hinsicht nicht: Was das Unternehmen
seit 1931 entwickelt und produziert, kommt weltweit in
ähnlicher Häufigkeit zum Einsatz. Versteckt oft im Inneren
von Kochfeldern, Waschmaschinen oder Spülmaschinen.
Oder eigentlich gut sichtbar, aber im Eifer des Alltags
wie selbstverständlich benutzt: z. B. in Form von Reglern,
Schaltern und Touchscreen-Lösungen. In diesem weitläufigen Rahmen bewegen sich im Wesentlichen die MeiEine entscheidende Schnittstelle innerhalb des
len­steine der Unternehmensgeschichte. Es kommen aber
Unternehmens: Leiterin des Produktmanagements
auch immer mehr Komponenten und Technologien hinzu,
Birgit Weisbrod im Austausch mit Werner Nöth, Leiter
die mit diesem Feld, wenn überhaupt, nur ansatzweise
des Bereichs Innovation, Research & Development.
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zweite station: ankunft, wo hightech alltag ist.
Die elektrische Kochplatte – inklu-
Der Rohrheizkörper (1957). Durch
Der Energieregler (1967).
Der Strahlungsheizkörper für Glas-
Die Touch Control (1994). Das neue
Die Energiesparsysteme Smart Plug
sive Regelungsschalter (1931).
die flexible Form ist er noch heute
Sorgt stufenlos präzise für den exak-
keramik-Kochfelder (1978). Unter
Bedienelement ermöglicht durch die
und Smart Gateway (2012). Optimales
Sozusagen die Initialzündung. Über
das Heizelement in Backöfen oder
ten Strombedarf. Heute genauso
der Oberfläche sorgt er zuverlässig und
geschlossene Fläche des Kochfelds neue
Energiemanagement und übergreifende
570 Mio. wurden bislang produziert.
Wasch­m aschinen. Jährlich verlassen
wie damals, wie die aktuelle Tages­
wirtschaftlich für exakte Temperaturen.
Designs und eine einfachere Reinigung.
Steuerung von Haustechnik-Elementen.
Noch heute kommen täglich rund
rund 15 Mio. Stück davon die E.G.O.
produktion von 59 000 Stück zeigt.
Deshalb wurden bisher auch schon über
36 000 Stück dazu.
Produktion.
Aushängeschilder aus mehr
als 30 000 Produkten in
über 80 Jahren Geschichte.
Die meilensteine im Überblick.
322 Mio. von ihm ge- und verbaut.
Berührungspunkte haben: geräteunabhängige Energiesparsysteme für Privathaushalte oder Kerne für Leicht­-
Von der Revolution zur Evolution des
Oberflächenkochens.
unbedingt 2 ergibt, sondern zuweilen eine weitaus frucht­
barere Synthese. Dieser ganzheitliche Systemgedanke
ist der Nährboden, auf dem das Familienunternehmen
metallfelgen aus eigens entwickelten Verfahren zur
Aufbereitung und Weiterverarbeitung des Materials
Alles fängt mit der elektrischen Kochplatte an – und mit
zu internationalem Format gewachsen ist: zum globalen
Vermiculite. Letztere kommen seit 2011 vor allem im
dem dazugehörigen Schalter, um sie an-, auszuschalten
Innovationsführer im Bereich Oberflächenkochen sowie
Premiumsegment eines namhaften deutschen Auto-
und die Hitze höher oder niedriger zu regeln. Was auf
zum technologischen Lösungsanbieter, geschätzten
her­stellers sowie in einer englischen Nobelkarosse zum
den ersten Blick wie selbstverständlich erscheint, ist der
Partner und in einigen Bereichen zum Technologieführer
Einsatz. Das ursprünglich als wärmedämmendes Element
Schlüssel, um zu verstehen, wie dem Unternehmens-
für die größten Hersteller von Hausgeräten. „Aber selbst
in Rückwänden von Spül- oder Waschmaschinen ein-
baum sozusagen neue Äste wachsen. Vor allem aber,
wenn man im Bereich des elektrischen Kochens das
­gesetzte Material ist besonders leicht und hitzebeständig.
um das Wesen von E.G.O. zu erfassen. Und das besteht
Rad praktisch erfunden hat, darf man sich nicht darauf
Außerdem lässt es sich z. B. mit Kunststoff oder Kaut-
aus einer ganzen Reihe sich ergänzender Paare: Aus
ausruhen.“ Werner Nöth steht in der Tür des Büros
schuk gemischt sintern. Kurz gesagt, es bringt überall
traditionellem Wertebewusstsein und technologischer
von Frau Weisbrod und klinkt sich ins Gespräch ein. Als
dort Vorteile, wo Wärme oder Hitze im Spiel sind und
Innovationskraft. Oder aus Karl Fischer, dem Gründer,
Leiter des Bereichs Innovation, Research & Development
zudem Gewichtsersparnis wünschenswert ist. Daraus
technologischen Pionier und geistigen Kopf des Familien-
ist er innerhalb des Unternehmens so etwas wie der
ergeben sich neue Einsatzgebiete, die exemplarisch
unternehmens, und aus Heinrich Blanc, dem Mitgründer
Garant, dass niemandem im Traum einfällt, sich auf den
den Weg weisen, wie E.G.O. neue Geschäftsfelder er-
mit den richtigen geschäftlichen Kontakten und Türöffner
Lorbeeren des Hightech-Unternehmens auszuruhen.
schließt: „Wir schauen immer bewusst über den Teller-
für die ersten wertvollen Kundenkooperationen. Und
„Wir setzen uns kontinuierlich und möglichst weit vor-
rand, links und rechts von unserem Hauptgeschäft, um
schließlich eben aus der Technologie zum Erzeugen von
ausschauend mit den technologischen Nachfolgegene-
zu sehen, was wir mit dem, was wir an Technologie und
Hitze auf der einen Seite und der technischen Infrastruk-
rationen unserer Lösungen auseinander.“ Dazu gehört
technischen Lösungen haben, noch nutzenstiftend be-
tur, um sie zu steuern und zu regulieren, auf der anderen.
auch der stetige Austausch mit dem Produktmanage-
wirken können.“
Alles anschauliche Beispiele dafür, dass 1 und 1 nicht
ment. „Diese intensive Kommunikation kann dann auch
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zweite station: ankunft, wo hightech alltag ist.
„Wir haben unseren Ursprung
zwar in der Hausgerätetechnik,
aber was wir z. B. an Materialien und Steuerungstechnik
entwickeln, macht mittlerweile
auch in der Infrastruktur von
Gebäuden oder im Automobilbereich eine gute Figur.“
Birgit weisbrod
E.G.O. Produktmanagement
Ein Chef mit direktem Draht zu seinen Mitarbeitern: Klaus Kempf,
Produktionsleiter Strahlungsheizkörper.
mal in recht hitzige Diskussionen ausarten“, ergänzt Frau
ausgereifter und besser sind (wo wäre sonst der Vorteil
Weisbrod lachend. Nicht selten prallen die Ansichten,
gegenüber der Vorgängergeneration?), scheint man
etwas technologisch Brillantes entwickelt zu haben, und
sich auf Endkundenseite derart daran gewöhnt zu haben,
die, dass das dennoch kein Mensch braucht, aufein-
dass jeder Schritt nach vorne immer kleiner wirkt.
ander. Aber immer sachlich und vor allem im Sinne des
Die Lebenszyklen von neuen Produktgenerationen wer-
Unternehmens, wie man einhellig hinzufügt. Dass man
den dadurch gefühlt immer kürzer: „Als wir 1977 den
es immer wieder schafft, sich zwischen technischem Ent-
HiLight®, das Heizelement für das Glaskeramik-Kochfeld,
wicklungsidealismus sowie wirtschaftlicher und vertrieb-
oder 1993 das Kochen mit Induktion mit als Erste auf
licher Pragmatik zu einigen, zeigen die Produktmeilen-
den Markt brachten, war das ein massiver Sprung. Und
steine, die man als Exponate im Ausstellungsbereich des
das sind beides Technologien, die noch heute in ihrer
Entwicklungs- und Technologiezentrums findet. Aus der
Verbreitung kräftig wachsen. Das freut uns natürlich. Die
klassischen elektrischen Herdplatte ist im Laufe der Jahr-
Frage ist aber: Was kommt danach? Damit beschäftigen
zehnte der rot glühende Strahlungsheizkörper unter der
wir uns seit geraumer Zeit intensiv.“
Glaskeramikplatte von Glaskeramik-Kochfeldern geworden – und daraus wiederum die Induktionstechnik.
Andererseits hat, was die Regelungs- und Steuerungstechnik angeht, wie in allen technischen Bereichen die
Technologisches Work-out. Oder wie
man bestehende Stärken kräftigt und
neue entwickelt.
Elektronik Einzug gehalten. Aus einfachen mechanisch
und hydraulisch arbeitenden Schaltern wird immer mehr,
Noch deutlicher zeigt sich die Weiterentwicklung im Kern-
was man heute User Interfaces nennt, die z. B. mit Touch-
geschäft des Unternehmens und aktuell in dem Bereich,
screens arbeiten. Der ganz normale moderne Alltag
mit dem der Endverbraucher unmittelbar in Berührung
sozusagen. Oder besser gesagt: eine aktuelle Moment-
kommt: den Steuerungs- und Bedienelementen. Die
aufnahme davon. Denn das Tempo zieht an. Wie in allen
Technik der Applikationen selbst – sei es beim Kochen,
am laufenden Band: ca. 100 000 Stück
mittlerweile von Elektronik beherrschten Branchen. Und
Waschen oder Geschirrspülen – rückt immer mehr in
des Modells EGO HiLight ® werden
auch wenn die Technologien mit jedem neuen Schritt
den Bereich des Unsichtbaren: „Dem Endverbraucher
Herzstücke für Glaskeramik-Kochfelder
seit 1993 bei E.G.O. pro Tag produziert.
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zweite station: ankunft, wo hightech alltag ist.
ist es im Grunde egal, ob Nanotechnologie oder Zau­
berei dahintersteckt. Er will eine weitere Erleichterung
im Vergleich zu bisher – und dazu eine möglichst effek­
tive, sichere und komfortable Steuerung. Durch das,
was man als User mittlerweile aus dem Bereich der
­Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik gewohnt
ist, steigen die Ansprüche auch in unserem Bereich
immer höher.“ Nicht zuletzt deshalb spielt der Bereich
des Produktmanagements, der sich mit User Interfaces
auseinandersetzt, eine immer stärkere Rolle – verstärkt
durch junge Menschen, die ein gutes Gespür dafür
haben. Außerdem macht man sich in Workshops mit
Studenten ein unmittelbares Bild davon, wie die nach­
folgende Generation mit Endgeräten umgeht, in denen
E.G.O. Technik zum Einsatz kommt.
Als Hightech-Unternehmen hält man sich natürlich be­
deckt, wenn es um die Entwicklungen geht, mit denen
man die unmittelbare Zukunft sowie das Zeitfenster
der nächsten 5 bis 15 Jahre bestreiten will. Dennoch,
zwei Tendenzen sind erkennbar: eine eher traditio­n elle
Linie, die das Kerngeschäft in Form möglichst energie­
effizienter, komfortabler und platzsparender Technik
in die Zukunft transferiert – und eine vermeintlich unortho­doxere, Branchengrenzen überschreitende Linie,
die völlig neue Richtungen zu verfolgen scheint. Sobald
im Entwicklungsprozess Materialien, Komponenten
oder ganze Systeme auftauchen, deren Einsatz auch in
Eine patentierte Technologie im Schnelldurchlauf:
Mit seinen Dickschicht-Komponenten, die platzsparend und
energieeffizient Hitze erzeugen, ist E.G.O. Marktführer.
anderen Bereichen vorstellbar ist, wird dieser Ansatz
gezielt verfolgt, um die Anwendungen darin bis zur
Marktreife zu entwickeln. Idealerweise immer in Verbin-
„Wir haben unseren Ursprung zwar in der Hausgeräte-
Thema Hitzeerzeugung ins feuchte Element eintauchte:
dung mit den Kernkompetenzen des Unternehmens.
technik, aber was wir z. B. an Materialien und an Steue-
hauptsächlich in Waschmaschinen, Spülmaschi­n en und
Zukünftig auch im Bereich Gastechnik, wo vor allem
rungstechnik entwickeln, macht mittlerweile auch in der
Boilern in Form von Rohrheizkörpern und Durchfluss­
die Kombination aus Kochen mit Gas und elektroni-
Infrastruktur von Gebäuden oder im Automobilbereich
heizern mit der von E.G.O. 1994 patentierten Dickschicht-­
scher Regelung völlig neu ist. Hier bieten vor allem der
eine gute Figur“, fasst die Leiterin des Produktmanage-
Technologie. Wege also, um auch Wasser schnell, platz­-
asiatische und der südamerikanische Markt enorme
ments die jüngsten Errungenschaften zusammen.
sparend und energieeffizient zu beheizen. Birgit Weisbrod
Wachstumschancen. Man ist aber auch für völlig neue
Nicht jedoch ohne zu betonen, dass diese bei genauerer
hat aber auch noch ein Beispiel aus ihren Anfangstagen
Richtungen offen, eben wie beim erwähnten Felgenkern
Betrachtung keinesfalls ein Bruch mit der Tradition des
bei E.G.O. parat. Es zeigt noch klarer, wohin die Reise
oder bei neuen Entwicklungen auf dem Feld der Nano-
Unternehmens sind. Denn schon ab Anfang der 1980er-
geht. Nämlich vom reinen Produktverkauf immer stärker
technologie, mit denen E.G.O. begonnen hat, auf den
Jahre machte man den ersten Schritt in der Ausweitung
in Richtung einer Lösungskompetenz für Kunden unter­­
Markt zu kommen.
des technologischen Betätigungsfeldes. Als nämlich das
schiedlichster Art: „Als ich hier Mitte der 90er-Jahre
22 Mio.
Strahlungsheizkörper
bringt E.G.O. jährlich auf
den Markt.
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zweite station: ankunft, wo hightech alltag ist.
Smart Plug und Smart Gateway von E.G.O. sind bereits auf dem
Markt, weitere Energieeffizienz- und Kommunikationssys­teme für
den Haushalt folgen.
anfing, haben wir einen Hersteller von Beheizungen für
zuentwickeln gilt: „Oft kommen dabei Dinge heraus, bei
Kuhställe mit einer Thermostat-Lösung zur Temperatur-
denen wir aus dem Produktmanagement uns im ersten
steuerung versorgt, die wir eigentlich fürs Kochen ent-
Moment fragen, was das jetzt mit E.G.O. zu tun hat.
wickelt hatten. Wir haben uns nie gegen solche neuen
Aber genau in dieser ersten Irritation liegt für mich der
Anwendungen unserer Entwicklungen gesperrt. Wir
Schlüssel, um wirklich Neues zu schaffen, um neue
fördern sie heute nur in höherem Maße – ohne jedoch
Meilensteine zu setzen.“ Und auch wenn sich nicht zu­
das Gebiet zu vernachlässigen, auf dem wir zu Hause
letzt aus Vertriebssicht vor allem die Frage stellt, wie
und groß geworden sind.“
man mit solchen neuen Anwendungen konkrete Märkte
ansprechen oder Bedürfnisse von potenziellen Kunden
Die Schnittstelle Mensch/Maschine und
die Frage, wie schlau ein Haus sein kann.
antizipieren kann – das Produktmanagement sieht
dieses Thema vor allem in seiner gesamtstrategischen
Bedeutung für das Unternehmen: „Als technologischer
Um neue Applikationsbereiche zu identifizieren, die für
Impulsgeber des 21. Jahrhunderts braucht man Stand-
das Unternehmen besonders perspektivreich erschei-
beine, die über Branchen hinweggehen. Und die haben
nen, hat E.G.O. eine eigene Business Development Ab­
wir zum Glück. Nicht zuletzt dank solcher Maßnahmen.“
teilung installiert. Das intern liebevoll „Trüffelschweine“
Neben dem Thema der User Interfaces als symbol­
genannte Team, das sich aus internationalen Mitar­
trächtige Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine
beitern zusammensetzt, durchforstet alles, was ansatz­
spielt das Thema Smart Home Automation eine immer
weise wie ein neues Geschäftsfeld aussehen könnte:
bedeutendere Rolle. Ein Feld, in dem die Grenzen zwi-
mit einer relativ großen Portion Narrenfreiheit und einem
schen den elektronischen Produkten, die man in einem
„ordentlichen Budget im Rücken“ (die Frage nach konkre­-
modernen Haushalt findet, immer mehr verschwimmen.
ten Zahlen wird erwartungsgemäß mit einem Lächeln
„Konnektivität heißt hier das Zauberwort“, Produkt-
quittiert). In der Regel sind so schnell insgesamt zwischen
mana­ger Gabriel Rupp kann das Leuchten in seinen Augen
Prinzip, das E.G.O. im Bereich Smart Home
80 bis 100 Ideenansätze im Spiel, die es zu bewerten,
angesichts der sich damit eröffnenden Möglichkeiten
Automation mit seinen Steuerungs- und
zu verwerfen, zu ändern oder im Idealfall einfach weiter­
nicht verbergen. Nicht zuletzt durch die Verbreitung von
Auf dem Weg zum intelligenten Haushalt:
Produktmanager Gabriel Rupp erklärt das
Regelungskonzepten verfolgt.
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zweite station: ankunft, wo hightech alltag ist.
„Als technologischer Impulsgeber des 21. Jahrhunderts
braucht man Standbeine,
die über Branchen hinweg­
gehen. Und die haben wir
zum Glück.“
Gabriel rupp
E.G.o. Produkt­
management
mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets, die
in Kombi­n ation mit drahtlosen Datennetzwerken die
Voraus­s etzungen erfüllen, um jede Form von Elektronik
zu steuern. Als einzelne Geräte, aber auch als zusam­
menhängende, miteinander kommunikationsfähige Gerätegruppen in Haushalten und Gebäuden. „Ein plakatives
Beispiel: Ihre Heizung kommuniziert mit Ihrem elektrisch betriebenen Dachfenster und die Waschmaschine
beispielsweise mit der Kaffeemaschine. Beide stimmen
sich ab, wie sie effizienter zusammenarbeiten können.
Wenn Sie nun das Haus verlassen, haben Sie z. B. ein
kleines Display an der Tür, das Ihnen sagt, dass Sie
vergessen haben, die Kaffeemaschine auszuschalten
und dass die Waschmaschine am besten jetzt laufen
sollte, weil der Strom gerade billig ist. Ein kluger Haushalt, oder?“ Genau an dieser Form technologischer
Intelligenz ar­beitet man bei E.G.O. aktuell in verstärktem
Maße, um die genannte Konnektivität für bestehende
Produkte und Lösungsansätze zu nutzen. Vor allem in
Hinblick auf die Maximen Effizienz, Komfort und Sicherheit. Und auch, wenn man gespannt sein kann, wie das,
was dabei herauskommt, insbesondere die Welt der
Küchen, Haushalte und der Technik in Gebäuden allge­mein verändern wird – in einem Punkt wird es mit Sicher­­­heit keine Überraschung geben: Ohne intuitiv be­g reifba­ren Nutzen wird das Produktmanagement nichts auf
den Markt kommen lassen. 
Kernstück jenseits des Kerngeschäfts: Von E.G.O. entwickelte
Materialtechnologien wie Vermiculite kommen verstärkt auch
außerhalb der Hausgerätetechnik zum Einsatz. Zum Beispiel
als extrem leichter und temperaturresistenter Felgenkern in
deutschen und britischen Edelkarossen.
Ein Ausflug an die Wirkungsstätte der Zukunftsmacher.
Wie man MORGEN nicht
einfach nur auf sich
zukommen lässt.
Dr. Lutz Ose lüftet den Vorhang des unternehmens­­eige­n en Forschungs- und Entwicklungszentrums. Aber
nur ein bisschen: Die Konkurrenz schläft schließlich
nicht – und wenn, dann mit offenen Augen. Eine Begegnung mit technolo­g ischen Prophezeiungen, die prak­­tisch schon greifbar sind.
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dritte station: Zwischenhalt, wo das heute sich zum Morgen entwickelt.
„Morgen kann nicht warten:
Für mich ist das die Sichtweise, die einen Visionär von
einem Traumtänzer unter­scheidet.“
Dr. lutz ose
E.G.o. grundlagenentwicklung
und -forschung
Man hat ein wenig den Eindruck, als würde man ObiWan Kenobi gegenüberstehen – jenem weisen, von Sir
Alec Guinness verkörperten Jedi-Meister aus Star Wars.
Nur eben im Anzug. Die ruhige und besonnene Art des
Leiters des Bereichs, der offiziell Innovation/Research &
Development Support heißt, verstärkt diesen Eindruck.
„Ein bisschen Science-Fiction machen wir hier ja schon
irgendwie“, kommentiert Dr. Lutz Ose diese Ähnlichkeit
lächelnd, „nur dass Sie mit vielem davon spätestens
in fünf bis zehn Jahren wirklich zu tun haben werden.“
So wie es damals bei seinem ersten großen Projekt bei
E.G.O. war, Anfang der 90er-Jahre: der Entwicklung des
HiLight®, dem rot glühenden Herzstück von Glaskeramik-Kochfeldern. „Das war ein Projekt mit allem, was
dazu gehört – auch anfänglichen kleinen Fehlern. Aber
es umfasste alles, was man sich als Entwickler wünscht:
eine von Grund auf neue Idee, die es bis zur Serienproduktion schafft. Und das sehr erfolgreich.“ 1993 auf
einer Haustechnikmesse als Serienprodukt vorgestellt,
produziert E.G.O. heute rund 100 000 Stück pro Arbeitstag und ist damit Marktführer. Dass es sich dabei zudem
um ein patentiertes Produkt handelt, das dem Unternehmen über Jahre hinweg Lizenzzahlungen von der Konkurrenz sicherte, trägt zur ausgeglichenen Ausstrahlung
von Dr. Ose vermutlich zusätzlich bei.
Magische Hände: Bisher sind Gestiksteuerungen
hauptsächlich in Videospielen zu finden. Im Innovationslabor von E.G.O. werden Möglichkeiten für
weitere spannende Anwendungen getestet.
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dritte station: Zwischenhalt, wo das heute sich zum Morgen entwickelt.
Mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen
und jeden Tag ein Stück Zukunft in der Hand:
für Niko Hemberger, Leiter EMV-Labor
(Elektromagnetische Verträglichkeit), Basis der
Arbeit in seiner Abteilung.
„Oft wird man aufgrund seiner
Vorstellungen ungläubig angeschaut oder mit einem Kopfschütteln bedacht. Aber wie
Albert Einstein bereits sagte:
’If an idea at first doesn’t sound
absurd, there’s no hope for it.‘“
Dr. lutz ose
E.G.o. grundlagenentwicklung
und -forschung
Insgesamt über 800 Patente und Schutzanmeldungen
feld dazu präsentiert das Team um Dr. Ose dem eigenen
besitzt E.G.O. weltweit. Tendenz steigend: Rund 100
Produktmanagement und Vertrieb aktuelle Prototypen,
kommen pro Jahr im Schnitt hinzu. Nicht alle finden, wie
die bereits ein gewisses Entwicklungsstadium erreicht
im Falle des HiLight , unmittelbar in einem konkreten
haben. Was man in der anschließenden Diskussion ge­
Produkt des Unternehmens Verwendung: „Wir können
meinsam als vielversprechend einstuft, wird dann in
damit aber in Zukunft verstärkt, auch ohne selbst etwas
Zusammenarbeit mit dem Applikationslabor weiterent-
daraus zu machen, Lizenzeinnahmen generieren.“ Wert-
wickelt: zu Exponaten, die auf der Innovationsmesse
volle Ideen habe man in der Schublade, einige in einer
den potenziellen Interessenten vorgeführt werden. Der
Breite und Tiefe wie wahrscheinlich kein anderer Wett-
erste Schritt für eine neue innovative Lösung ist damit
bewerber. Mehr will der promovierte Elektrotechniker
im Idealfall gemacht, vielleicht sogar mit Anlauf zu einem
zu diesem Thema nicht verraten. Alles topsecret: Wie
neuen technologischen Sprung.
®
eigentlich alles, woran sein Team in der Grundlagenentwicklung arbeitet. Nicht einmal Mitarbeiter anderer
Abteilungen, geschweige denn Kunden, erfahren, was
genau hier passiert. Frühestens und wenn überhaupt
DenkanstöSSe, eigene Ideen und aus­
gestreckte Fühler in technologischen
Hotspots.
erst dann, wenn eine neue Idee hinter verschlossenen
Türen eine Reihe von Machbarkeitsstudien durchlaufen
Was morgen auf dem Gebiet der Elektronik und Elek­-
hat und sich eine konkrete Anwendung herauskristalli­
tro­t echnik der letzte Schrei sein wird, hat wie in der
siert. Erst dann gibt es etwas zu sehen: Zum Beispiel
Modewelt viel mit Trends zu tun: „Neben konventionel­
auf der Innovationsmesse, die E.G.O. seit 2011 jährlich
len Recherchen sind wir unter anderem ständig auf den
für ausgewählte Kunden und Partner ausrichtet. Im Vor-
wichtigsten Messen für Unterhaltungs- und Kommunika­
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dritte station: Zwischenhalt, wo das heute sich zum Morgen entwickelt.
Der technische Produktdesigner
Carmelo Zarcone bei der Arbeit:
Neben neuen Technologien spielen
auch innovative Designkonzepte
Über
800
schon in der Entwicklung bei E.G.O.
eine immer größere Rolle.
Patente besitzt E.G.O.
weltweit. Jährlich
kommen international
etwa 100 dazu.
tionselektronik unterwegs – von Las Vegas über Hong-
man mit so mancher vermeintlich zu kühnen Idee auf der
kong bis Shanghai. Gerade weil diese Branchen zunächst
rich­tigen Fährte ist: „Das hilft unserem Team dann natür­-
scheinbar nichts mit uns zu tun haben, ist das besonders
lich enorm in der Diskussion mit dem Produktmanage-
inspirierend. Vor allem im Hinblick auf neue User Inter-
ment und dem Vertrieb – als Indiz dafür, dass man dieses
faces wie Sprach- oder Gestiksteuerungen, die sich ge-
Thema­ forcieren sollte. Oft wird man aufgrund seiner
rade verbreiten oder neu auf den Markt kommen. Oder
Vorstellungen ungläubig angeschaut oder mit einem
noch beeindruckendere Dinge wie die Möglichkeiten, die
Kopfschütteln bedacht. Aber wie Albert Einstein bereits
Displays aus organischen LEDs bieten.“ Wege zu ent-
sagte: ’If an idea at first doesn’t sound absurd, there’s
wickeln, um solche Ansätze systematisch und sinnvoll
no hope for it.‘“
für neue Anwendungen im E.G.O. Universum zu nutzen,
darin besteht im Wesentlichen die konstante Heraus­for­­derung für das Team rund um den internationalen Koor­
Bedeutungsvolle Gesten, Kochen ohne
hitze und Manöver im Nanobereich.
dinator Dr. Ose. Inspirationen dafür bekommen er und
sein Team nicht nur auf Messen, sondern auch durch
Im Schnitt laufen in der Entwicklungsabteilung, zu der bei
Denkanstöße von Lieferanten und Kunden oder durch
E.G.O. neben Elektrotechnikern, klassischen Ingenieuren,
Workshops mit Studenten von Partnerhochschulen.
Chemikern und Physikern auch EMV-Spezialisten wie
Niko Hemberger und technische Produktdesigner und
Kontakte in Tokio, in die israelische Technologiehochburg
Konstruktionsassistenten wie Carmelo Zarcone gehören,
in und um Tel Aviv oder ins kalifornische Silicon Valley,
parallel rund 30 Projekte. Jeweils in einem Stadium, das
den Epizentren in Sachen Technologie, sind ebenfalls
sich zwischen erstem Ansatz, der Testphase im Rahmen
Impuls­g eber für neue Entwicklungen. Sie alle sind Teil
von Machbarkeitsstudien und funktionierendem Prototyp
eines Netzwerks, das Dr. Ose seit seinem Eintritt ins
bewegt. Manche werden aus diversen Gründen gerade
Unterneh­m en vor rund 25 Jahren kontinuierlich ausge­
ad acta gelegt, andere nach einer temporären Ruhe
baut hat: eine systematische Ordnung von weltweiten
wieder aktiviert und auf ein neues Entwicklungslevel, ein
Kontakten zu Bildungseinrichtungen, Universitäten,
Stückchen näher an die Serienreife gehievt. „Wie viele
Forschungsinstituten sowie zu Experten, die bei Bedarf
im Endeffekt durchs Raster fallen? Schwer zu sagen.
mit Rat und Tat zur Seite stehen. Oft bringt dieser Aus-
Meist führen wirtschaftliche Gründe und Markttendenzen
tausch nicht nur neue Ideen, sondern für das Entwick-
dazu, dass Entwicklungen es erst mal nicht zur Serien-
lungsteam rund um Dr. Ose auch die Bestätigung, dass
reife schaffen. Da blutet das Forscher- und Erfinderherz
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dritte station: Zwischenhalt, wo das heute sich zum Morgen entwickelt.
19,7
Produktneuheiten stellt
E.G.O. bei der jährlichen
unternehmenseigenen
Innovationsmesse im
Schnitt vor.
schon etwas“, und wenn man den Gesichtsausdruck
von Carmelo Zarcone sieht, glaubt man das sofort.
„Der japanische Markt z. B. brennt zwar geradezu auf
abgefahrene neue Technikideen. Er ist aber leider zu
klein, um den Aufwand dafür in der Regel zu rechtfertigen.
Das ist sozusagen ein Naturgesetz, mit dem auch wir
leben müssen. Dennoch laufen zumindest im Hochpreis­segment aktuell einige avantgardistische Dinge, die wir
dort in der Praxis testen – und ich bin sicher, dass wir
sie in naher Zukunft auch weitläufiger etabliert bekommen. Von Tokio aus über New York nach Europa.“
Und bei aller gebotenen Geheimhaltung: Ein paar Stich­
worte zu den Technologien von morgen kann man
den Leuten aus der F-Abteilung (kurz für Fundamental
Research & Development) dennoch entlocken. Zu Steue­­
rungen und User Interfaces auf Basis von Gesten bei­spielsweise, wie man sie aus der Welt der Spielekonso­
len kennt. Oder zu Nanotechnologien, die als dünnste
Beschichtungen Hitze erzeugen, im Grunde mit abso­
luter Freiheit und auf Oberflächen aller Art. Oder – und
damit wären wir bei etwas wirklich Futuris­ti­schem:
zu einer Kochtechnologie, die ganz ohne Hitze arbeitet,
aber dafür so schnell, dass ein Wimpernschlag genügt,
damit alles gar ist. Bei einem traditionell in Japan sehr
beliebten, aber granitharten Rettich genügen damit
angeblich Bruchteile von Sekunden, um das gleiche
Resultat zu bekommen wie nach acht Stunden herköm­mlichen Kochens. Wie sagte Dr. Ose ganz zu Beginn?
Science-Fiction irgendwie: Nur, dass das alles schon
zur Verfügung steht – und darauf wartet, dass die
Welt dafür bereit ist. 
Noch dampft der Topf ganz traditionell in der Versuchsanordnung
im Messlabor. Parallel arbeitet man aber bei E.G.O. an Technologien, bei denen der Garprozess ohne Hitze auskommt. Wie das
genau funktioniert: topsecret, noch.
Die Welt ist ein Dorf.
Eine zusammenkunft
der globalen art.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wo
der Nabel der Welt liegt? Oder ob Technologien eine
bestimmte Nationalität haben? Interessante Fragen, die
noch interessanter werden, wenn man sie einem Hightech-Unternehmen stellt, das sich quer über den Globus
erstreckt: als Familienunternehmen im Weltformat.
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Vierte Station: zu besuch bei einer familie im weltformat.
Auf dem Weg zum Flughafen: Alltag,
„Wir verfolgen und leben
universelle Unternehmenswerte wie Respekt oder
Offenheit, sodass wir mit
motivierten Mitarbeitern
ein Höchstmaß an Kunden­
zufriedenheit anstreben.“
DR. karlheinz hörsting
Geschäftsführer
E.G.O. Operations
Das letzte Mal hat Wolfgang Bauer seinen Kollegen
aus Japan vor ein paar Wochen getroffen: in Tokio, im
Rahmen einer Dienstreise. Heute, am dritten Tag des
jährlichen International Sales Meetings, haben sie Ge­le­­genheit, kurz erneut ein paar Worte zu wechseln: Wie
es der Familie geht, darüber, wie sich die Strategie,
über die man beim letzten Mal gesprochen hat, in der
Zwischenzeit entwickelt. Der Austausch zwischen dem
Verantwortlichen des weltweiten Vertriebs von E.G.O.
und dem Mitarbeiter aus dem Team Asia Pacific dauert
kaum fünf Minuten, typischer Business Small Talk bleibt
dennoch außen vor. Das Gespräch ist sachlich, aber
man hat das Gefühl, dass die beiden mehr verbindet, als
zufällig beim selben Unternehmen zu arbeiten: „Es ist
schwierig zu beschreiben, was genau dieser Spirit ist.
Aber irgendetwas muss es sein. Ob in China oder in
Slowenien, jeder, der bei E.G.O. arbeitet, empfindet eine
starke Verbundenheit mit dem Unternehmen und fühlt
sich als Teil dieser gemeinsamen Sache.“
Egal, mit wem man bei E.G.O. spricht, wenn man die
Frage nach dem Charakter des Unternehmens stellt, fällt
immer wieder ein Wort: Bodenständigkeit. Und für die
rund 50 Teilnehmer des Meetings, Vertreter aus den
weltweiten Sales-Dependancen, scheint das die Grundlage zu sein, auf der jeder seinen Markt, seine Analysen
und seine entsprechenden strategischen Schwerpunkte
wenn man wie Dr. Karlheinz Hörsting (re.),
Geschäftsführer Operations, und Wolfgang
Kicherer, Leiter des Qualitätsmanagements Operations, ein weltweites Produktionsnetzwerk zu betreuen hat.
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Vierte Station: zu besuch bei einer familie im weltformat.
E.G.O. ist schon lange nicht
mehr nur ein Unter­neh­men
aus Deutschland, sondern
eines aus China, Kroatien,
USA, Finnland, Mexiko,
Türkei, Spanien …
Überall hingehen,
aber den Wurzeln
treu bleiben.
Deshalb hat jeder unserer Standorte weltweit zwar seine
eigene kulturelle Identität mit marktrelevanten Eigen­
heiten, bleibt dabei aber unverkennbar E.G.O.“. In diesen
fest im Unternehmen verankerten Maximen liegt für
Dr. Karlheinz Hörsting das Gerüst, mit dem E.G.O. zu
Rund
6 000
Menschen arbeiten bei
E.G.O. in 18 Ländern
weltweit.
einem globalen Familienunternehmen gewachsen ist: mit
wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Werten sowie marktführenden Qualitätsstandards, die Kunden von
E.G.O. weltweit überzeugen.
Im Produktionsnetzwerk dreht Dr. Hörsting regelmäßig
seine Runden, wie der weiße Antistatikmantel für die
der Runde präsentiert: Bodenständigkeit. Als natürli­ches
Elektronikfertigung an der Garderobe seines Büros ver-
Bindeglied zwischen dem, was regional zum jeweili-
rät. Damit geht er häufig durch die Produktion. Nicht nur
gen Markt passt, und einer globalen Gesamtstrategie.
in Oberderdingen: An zwei, drei Tagen in der Woche ist
er weltweit in den Standorten des internationalen Pro-
Die Synthese aus ländlicher Herkunft
und globaler Dimension.
duktionsnetzwerks unterwegs, um sich persönlich ein
Bild zu machen. Ein Prinzip, das man in Japan „Gemba“
nennt und das man auf Deutsch salopp als „selber
„‚Das macht man in Europa so, deshalb machen wir
mal schauen, was läuft und nicht Probleme vom Büro
das im Rest der Welt auch so.‘ Das ist einer der ersten
aus lösen“ umschreiben könnte. Für den internationalen
Gedanken, den man streichen sollte, wenn man als
Geschäftsführer bedeutet das, in der Triade unterwegs
ursprünglich deutsches Familienunternehmen auch inter­
zu sein, d. h. in Europa, dem amerikanischen Kontinent
national erfolgreich sein will.“ Für den internationalen
und Asien.
Vertriebsverantwortlichen Wolfgang Bauer ergibt sich
daraus die Vorgabe an sein internationales Team, mit
Die Internationalisierungsphase von E.G.O. begann prak­-
aller Konsequenz und in jeder Hinsicht ganz nah am
tisch schon in den ersten Stunden der E.G.O. Dabei ist
jeweiligen Zielmarkt zu handeln, auf Augenhöhe mit den
aus einem ursprünglich kleinen Werk mit 13 Mitarbeitern
Kunden vor Ort. In allen wichtigen Märkten ist man
im Süden Deutschlands im Laufe der letzten 80 Jahre
daher mit lokalen Mitarbeitern vertreten, die in der jewei-
ein weltweit agierendes Netzwerk mit mehreren Tausend
ligen Kultur- und Zeitzone etabliert sind und mit ihrem
Mitarbeitern und dem Anspruch, die Kunden global opti-
kulturellen und sprachlichen Hintergrund die Märkte
mal beliefern zu können, geworden.
bearbeiten – vor allem in Nordamerika, Südamerika und
Asien. Dennoch und bei allen Bestrebungen, sich mit
Die frühen Schritte des E.G.O. Erfolges.
der nötigen Flexibilität den Gegebenheiten der Märkte
anzupassen, in einem Punkt kennt man bei E.G.O. keine
„Wir sind deutlich früher als der Wettbewerb nach Ost-
Kompromisse: beim Charakter und Ethos, mit welchem
europa gegangen, um weitere Kapazitäten aufzubauen:
das Unternehmen weltweit auftritt: „Wir verfolgen und
Ende der 1960er-, Anfang der 1970er-Jahre – zu einer
leben universelle Unternehmenswerte wie Respekt oder
Zeit, als es alles andere als leicht war, in diesen Regio­
Offenheit, sodass wir mit motivierten Mitarbeitern ein
nen Akquisitionen zu betreiben. Und die damals inte­
Lässt die Welt im Takt von Container­
Höchstmaß an Kundenzufriedenheit anstreben.
grierten Standorte sind noch heute Bestandteil unseres
ladungen zusammenrücken: Rainer Gerst,
Leiter der Versandlogistik bei E.G.O.
Fortsetzung auf S. 5 2 >
0
Fehler als Ziel:
Deshalb handelt E.G.O.
weltweit nach der
Null-Fehler-Strategie.
Das nennt man gut verteilt: E.G.O. ist an zentralen
Punkten überall auf der Welt mit Produktions- oder
Vertriebsstandorten vertreten.
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Vierte Station: zu besuch bei einer familie im weltformat.
„Neben unserer technologischen Lösungskompetenz, die
ein immer höheres Maß an Variantenbildung erfordert, sind
es wohl folgende Merkmale, mit denen wir interna­tio­nal
überzeugen: Wir haben ein ausgeklügeltes Supply Chain
Management sowie eine Produktqualität zu bieten wie
kaum ein anderer.“
DR. karlheinz hörsting
Geschäftsführer E.G.O. Operations
Rund
120
Lkw werden täglich im
Logistikzentrum
des Stammsitzes
abgefertigt.
Null Fehler als QualitätsmaSSstab.
ver­p flichtet: „Was unsere Qualitätsstandards angeht,
haben wir international den Anspruch einer Null-Fehler-
Schließlich gilt es bei aller kundenseitig notwendigen
Toleranz. Eine große Rolle spielt dabei auch eine ex­
Flexibilität nicht zu vergessen, welchen Mehrwert E.G.O.
zel­lente Mit­a r­b eiterqualifikation. Wir haben hierzu eine
seinen Kunden bieten kann: „Neben unserer technolo­gi­
„Everest“-Toolbox mit den Gedanken und Methoden
schen Lösungskompetenz, die ein immer höheres Maß
von Lean Production erarbeitet, die in weltweit einheit-
an Variantenbildung erfordert, sind es wohl folgende
lichen Trainings- und Bildungsmaßnahmen an unsere
Produktionsnetzwerks.“ Für den Geschäftsführer Opera-
ren Standorten findet man deshalb neben der eigentli-
Merkmale, mit denen wir international überzeugen: Wir
Mitar­b eiter vermittelt werden. Damit können wir unsere
tions macht das vor allem deutlich, dass man bei der
chen Produktion eigene Entwicklungsabteilungen sowie
haben ein ausgeklügeltes Supply Chain Management
hervorragenden Standards weltweit zu wettbewerbs­
Expansion des Unternehmens von Anfang an auf lang-
Produktmanagement- und Vertriebsteams, um möglichst
sowie eine Produktqualität zu bieten wie kaum ein ande­
fähigen Kosten gewährleisten.“
fristiges, substanzielles Wachstum gesetzt hat. „Wir sind
eng und bedürfnisgerecht mit Kunden und Partnern zu
rer.“ Um dieses Niveau der exzellenten Liefer- und
global klar in Wachstumsmärkten positioniert, das
agieren: zum Beispiel in Taicang, China. Diese bearbei-
Qualitätsperformance weltweit einheitlich zu gewähr­
sind heute natürlich Länder wie die Türkei oder China
ten eigenverantwortlich den Markt vor Ort.
leisten, kommt dem Standort Oberderdingen ebenfalls
German Engineering trifft auf
Lean Production.
eine zentrale Funktion zu. Daher arbeiten von den über
mit ihren gigantischen, schnell wachsenden Märkten
für Hausgeräte. Die USA oder Mexiko sind für uns da-
Der deutsche Standort Oberderdingen mit seinen inter-
6 000 Mitarbeitern weltweit etwa 1800 hier im Stamm-
Welchen Stellenwert die Struktur und die Effizienz des
rüber hinaus auch strategisch bedeutsam, um unsere
na­tionalen Funktionen bleibt als Stammhaus dabei den-
haus. Dort, wo noch immer der Puls schlägt, wenn es
Produktionsnetzwerks für das Unternehmen hat, kann
Elektronikkompetenz im mittel- und südamerikanischen
noch so etwas wie das Zentrum des E.G.O. Universums,
beispielsweise darum geht, neue Hightech-Entwicklun­­-
man ganz klar an einer Zahl festmachen: 99 % des Um­
Markt anzubieten.“
das eine koordinierende Funktion im Hinblick auf die
gen in die Serienfertigung zu überführen und dabei
satzes stammen immer noch aus den eigenen Produk-
Unternehmensstrategie wahrnimmt. Die globalen Präsen­-
Anlauf-Synergien zu nutzen. Aber auch, was die standar­-
tionen. Der gemeinsame Erfolg kann aber nur über das
Neben den Potenzialen, die diese Produktionsnetzwerk-
zen werden somit vom Stammsitz gesamtstrategisch
di­s ierte Fertigungsprozessentwicklung im Bereich der
Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen – konkret
Konstellation bietet, ist natürlich die Nachfrage der
koordiniert. So werden durch gesamtheitliche Analysen
Produk­tionen sowie die Standards in der Qualitätssiche­
zwischen Entwicklung, Produktmanagement, Vertrieb,
Märkte nach den Produkten und der Lösungskompetenz
die jeweiligen Marktchancen zum Beispiel von Inno-
rung angeht. Beides wird hier zentral erarbeitet und
Produktion und Logistik – erreicht werden. Ein höherer
des Unternehmens eine wesentliche Triebfeder für die
vationen entsprechend bewertet, um den Kunden maß-
dann in das gesamte Produktionsnetzwerk ausgerollt.
Kundennutzen kann vor allem über die Fähigkeit reali-
globale Ausdehnung und Positionierung. An allen größe-
geschneiderte Lösungen anbieten zu können.
Denn bei aller Internationalität, German Engineering
siert werden, schnell und flexibel auf Kundenbedürfnisse
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Vierte Station: zu besuch bei einer familie im weltformat.
„Medientechnisch gelingt es
uns, alle Standorte zu synchro­nisieren, mit allen gleichzeitig zu kommunizieren
und doch die individuellen
Merkmale eines jeden zu respektieren. Standards im
Finanz- und IT-Bereich unter
Berücksichtigung lokaler
Be­sonderheiten einzuhalten,
ist für uns eine Selbstverständlichkeit. So erreichen wir
gute Ergebnisse, die unsere
Unabhängigkeit von Banken
garantieren.“
Benno Rudolf
Geschäftsführer
E.G.O. Finanzen
einzugehen, mit einer durchdachten, simultanen Planung
innovativsten Fertigungsverfahren, zum Beispiel bei der
favorisieren andere Alleinstellungsmerkmale, was zu
den Geschäftsführer darin: „Die steigende Varianten-
sowie kurzen Durchlaufzeiten von Projekten in der Zu-
Herstellung von Dickschicht-Heizelementen. Hier sind
einer höheren Variantenvielfalt der eigenen Produkte
vielfalt und der damit verbundene Trend zu kleineren
sam­menarbeit mit Kunden. Für den gelernten Maschinen­-
wir Technologie- und Marktführer, was unseren Hightech-
führt. Das stellt natürlich auch die Produktionsstruktur
Produktionslosgrößen mit flexiblen Produktkonstruktio-
bau­ingenieur Dr. Hörsting nichts wirklich Neues. Hat doch
Anspruch unterstreicht.“
des Unternehmens vor neue Herausforderungen. Die
nen und Fertigungsmethoden betriebswirtschaftlich
Lösung stellen hier beispielsweise intelligente Module
günstig zu realisieren. Und ich bin sicher, dass wir das
oder Baukastensysteme dar, die aus Basiselementen
schaffen: Ganz einfach, weil die Basis und die Sub­stanz
beste­h en, die in großen Stückzahlen herstellbar sind
bei uns stimmen!“ 
gerade der Automotive-Sektor das Konzept von Lean
Production geprägt wie kaum eine andere Branche:
Individualisierung und Variantenvielfalt.
mit hochmodernen, flexiblen Produktions- und SupplyChain-Lösungen, mit einem hohen Maß an Schnelligkeit
Der Trend in den Märkten der E.G.O. geht immer mehr
und erst am Ende des Produktionsprozesses zu indi-
und Effizienz. Eine Entwicklung, die von E.G.O. klar ver-
zur Individualisierung, zum Beispiel wollen Kunden sich
vi­d uellen End­p rodukten konfiguriert werden. Die große
folgt wird: „In der Produktion arbeiten wir zudem mit den
aus Designgründen vom Wettbewerb abgrenzen oder
Heraus­for­derung für die nächsten Jahre besteht für
Arbeite klug, nicht hart.
Ein Bericht über Arbeit, wie ihn
das Leben schreibt.
Einen guten Job hat man fürs Leben gern. Auf der anderen Seite sind für Unternehmen gute und vor allem zufriedene Mitarbeiter das A und O. Zwei Perspektiven mit
besten Voraussetzungen, um sich einig zu werden: Und
nicht zuletzt daran arbeitet man bei E.G.O – seit mittlerweile über drei Generationen und mit sichtbarem Erfolg.
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Fünfte station: EINE WELT, IN DER man fürs leben gerne arbeitet.
100 %
Übernahmequote bietet
E.G.O. seinen Nachwuchskräften nach erfolgreicher
Ausbildung.
„Wenn es um unsere Beschäf­tigten geht, dann
verstehen wir uns zuerst als
Familienunternehmen und
dann als Hightech-Konzern.“
Claudia Ferber
E.G.O. Personalreferentin
Einzelfall, wie ich erfahre. Allein am Stammsitz sind unter
den rund 1 800 Mitarbeitern über 100 Familien, in denen
zwei Generationen für das Hightech-Unternehmen
arbei­ten. Das passt zu E.G.O. und zum Selbstverständnis des Unternehmensgründers Karl Fischer, der sich
immer als jemand sah, der „im Grunde nichts anderes
macht, als Häuser zu bauen, in denen Menschen arbeiten“. Das sieht auch Claudia Ferber, Personalreferentin
am Standort Oberderdingen, so: „Wenn es um unsere
Beschäftigten geht, dann verstehen wir uns zuerst als
Familienunternehmen und dann als Hightech-Konzern.“
Auf der Messewand, die gerade probeweise im Empfangsbereich des Verwaltungsgebäudes aufgestellt wird,
EIN GENERATIONSÜBERGREIFENDES
BIOTOP FÜR HIGHTECH.
schüttelt eine Roboterhand eine menschliche Hand.
Das Plakat wirbt mit der Botschaft „Willkommen, wo
Auch wenn Karl Fischer es nie so genannt hätte, eine
Menschen und Hightech zu Hause sind“ auf Recrui­
gute Work-Life-Balance war von Anfang an ein fester
tingmessen und Jobbörsen für die E.G.O. als Arbeit­
Bestandteil der Unternehmenskultur. Der Firmengründer
geber. Jörg Mühleisen muss es nicht mehr werben.
ermöglichte seinen Mitarbeitern und ihren Familien
Mit dem Abteilungsleiter, der seit 1975 im Unternehmen
bereits in den frühen Jahren von E.G.O., günstig Urlaub
ist, komme ich auf dem Weg zur Betriebskantine ins
in Ferienhäusern im Schwarzwald zu machen. Im Unter-
Ge­s präch. Seine Zwillingssöhne warten dort schon
nehmen spürt man auch heute noch eine familiäre Atmo­
an einem der Tische auf ihn. Sie haben es ihrem Vater
sphäre, die nicht allein daher rührt, dass tatsächlich eine
nach­g emacht: Lucas hat 2008 seine Ausbildung zum
ganze Reihe von Mitarbeitern miteinander verwandt sind.
Indus­triemechaniker begonnen, sein Bruder Florian die
Der wechselseitige Respekt und der partnerschaft­liche
gleiche Ausbildung genau ein Jahr später. Eine Familien-
Umgang miteinander haben die Unternehmens­kultur und
geschichte im Familienunternehmen. Und das ist kein
Zusammenarbeit nachhaltig geprägt. Mitdenken und
Als eine Art jobtechnische Vaterfigur
kümmert sich Achim Mergl als
Leiter der Facharbeiterausbildung um
seine Schützlinge.
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Fünfte station: EINE WELT, IN DER man fürs leben gerne arbeitet.
Familiärer Umgang unter Kollegen:
Ekaterini Stoikou, Anlagenbedienerin im
„Um als Unternehmen zu
wachsen, muss man auch
seinen Mitarbeitern die
Chance geben, das sowohl
beruflich als auch privat
zu tun.“
Bereich Elektronik, und Bernhard Hanisch,
Gruppenleiter in der Fertigung.
Annie Haynes
E.G.O. Personalleiterin
North America Inc.
unternehmerisches Denken sind nicht nur erwünscht,
sondern werden aktiv gefördert. Zum Beispiel mit einem
Vorschlagswesen, das jedem Mitarbeiter an jedem
Standort weltweit die Chance gibt, seine Idee einzubringen. Hält sie der Analyse stand, wird sie auf kürzestem
Wege umgesetzt.
Das kooperative Arbeitsumfeld und der transparente
Führungsstil sind sicher ein wesentlicher Grund dafür,
dass jedes Jahr weltweit rund 150 Mitarbeiter ihre
25- oder 40-jährige Betriebszugehörigkeit feiern. Für
Stabi­l­i­t ät und klare Verhältnisse sorgen auch die Nachfah­ren von Karl Fischer und Heinrich Blanc, die 100 %
der Unter­n ehmensanteile in Familienbesitz halten. Als
Re­sultat kann E.G.O. mit einer weltweiten Fluktuationsquote von gerade mal 5 % und einer durchschnittlichen
haben immer ein offenes Ohr für meine Vorschläge, aber
gehört eine gute Kinderbetreuung, die es Mitarbeitern
werk. Diese globale Lern- und Entwicklungswerkstatt
Betriebs­zugehörigkeit von rund 16 Jahren glän­zen –
auch für meine Sorgen“, sagt Schneider. „Ich habe mich
ermöglicht, private und berufliche Ziele zu vereinbaren.
ermöglicht Mitarbeitern unter anderem auch Aufenthalte
Zahlen, die in Industrieunternehmen heutzutage Aus­­-
bei E.G.O. immer wohlgefühlt. Warum sollte ich also
E.G.O. kooperiert aber auch mit Schulen und Hoch-
an den verschiedenen Unternehmensstandorten, die
nahmestatus genießen.
weg?“ Michael Schneider ist heute Technischer Leiter
schulen, um Talente zu fördern und sie bei ihren ersten
ihnen die Chance geben, sich zu entfalten und ihren
des Standorts Taicang/China. Und auf dem besten Weg,
Karriere­s chritten zu unterstützen. Die Ausbilder und
Horizont zu erweitern. Warum dieser große Aufwand?
Als Student der Berufsakademie (heute Duale Hoch-
seine Karriere bei E.G.O. für sein ganzes Berufsleben
Mitarbeiter geben dabei gerne ihr Wissen und auch
Die Antwort kommt von Annie Haynes, Personalleiterin
schule) hat Michael Schneider im September 1999 bei
fortzusetzen.
den besonderen Pioniergeist von E.G.O. an die jüngere
am nordamerikanischen E.G.O. Standort in Newnan,
Generation weiter. Umgekehrt profitiert das Unternehmen
Georgia: „Um als Unternehmen zu wachsen, muss man
E.G.O. in Oberderdingen angefangen. So wie viele
andere seiner Kollegen ist er danach geblieben. „Die
Eine aktive Nachwuchsförderung ist Teil des bei E.G.O.
von dem regen Austausch mit Forschungs- und Ent-
auch seinen Mitarbeitern die Chance geben, das sowohl
Ausbildung war sehr gut und meine Chefs hatten und
viel beschworenen familiären Zusammenhalts. Dazu
wicklungseinrichtungen in einem internationalen Netz-
beruflich als auch privat zu tun.“ 
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Fünfte station: EINE WELT, IN DER man fürs leben gerne arbeitet.
Familiäre Strukturen treffen
internationale Vielfalt.
Die beste Mischung –
und zwar in jeder
Hinsicht.
Ein Gespräch mit Axel Gorski, Personalleiter
der E.G.O.-Gruppe
Herr Gorski, warum ist E.G.O. ein attraktiver Arbeit­
geber? Zuallererst durch die vielen Möglichkeiten, sich einzu­
brin­gen, schnell Verantwortung zu übernehmen und etwas zu
bewegen – selbst als ganz junger Mitarbeiter. Zweitens haben sie
bei uns die Chance, in einem Hightech-Unternehmen an zukunftsweisenden Aufgaben und Technologien zu arbeiten. Und drittens,
weil viele unserer Mitarbeiter E.G.O. ihren Kindern empfehlen –
das spricht doch für sich.
Was zeichnet E.G.O. als internationalen Arbeitgeber
besonders aus? Die Leistungen unterscheiden sich natürlich
teilweise in Abhängigkeit vom Standort. Übergreifend gilt, dass
wir vor Ort als Arbeitgeber, nicht zuletzt wegen der guten Arbeits­be­din­gungen, ein überdurchschnittliches Ansehen genießen.
Wir versuchen, darüber hinaus auch unseren Beitrag zu leisten,
um die Lebensqualität und die Infrastruktur in den Regionen zu
verbessern, in denen wir tätig sind.
Auf der ganzen Welt zu Hause:
Als Mitarbeiter profitieren sie von einem weltweit tätigen Unter-
Personalchef Axel Gorski weiß, wie
nehmen auf vielfältige Weise: Durch den Austausch mit Kollegen
Beschäftigte bei E.G.O. international
auf der ganzen Welt entstehen Verbindungen, Netzwerke und
Karriere machen können.
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Fünfte station: EINE WELT, IN DER man fürs leben gerne arbeitet.
Jeder fängt mal klein an: Holger Merz hat bereits
seine Ausbildung bei E.G.O. absolviert und führt jetzt
als Fertigungsmeister nicht nur die Kleinserienfertigung Elektronik, sondern auch ab und zu eine
Schulklasse durch die Produktion.
16
Jahre beträgt die
durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von
Mitarbeitern bei E.G.O.
neue Perspektiven. Eine unserer Unternehmensleitlinien lautet:
Außerdem schauen wir immer zunächst in den eigenen Reihen
Programm absolviert und hilft nun als Qualitätsmanager für
„Wir denken und agieren ohne nationale oder kulturelle Grenzen.“
nach geeigneten Talenten, wenn an einem unserer Standorte rund
Strahlungsheizkörper in Çorlu/Türkei mit, diesen Standort weiter
Das steht da nicht einfach so, das wird in unserem Unternehmen
um den Globus eine Stelle frei wird.
aufzubauen. Oder Miroslav Dziuba, der schon an mehreren
Standorten der E.G.O. sein Fachwissen und seine Erfahrung ein-
von jedem Mitarbeiter gelebt.
Können Sie ein paar Beispiele für die weltweite Zu-
gesetzt hat. Nach seiner Ausbildung als Kommunikationselekt-
Inwieweit ist den Beschäftigten von E.G.O. diese
sammenarbeit innerhalb des Unternehmens nennen?
roniker für Informationstechnik am E.G.O. Standort in Balingen
internationale Dimension bewusst? Selbstverständlich wis­-
Da gibt es zahlreiche Beispiele, etwa wenn eine Fertigungslinie
wechselte er für ein Jahr an den polnischen Standort Lódz, um
sen unsere Mitarbeiter, dass wir ein international tätiges Unterneh­-
an einen anderen Standort verlagert wird. Innerhalb der E.G.O.
dort die Fertigung mitzugestalten. Von 2006 bis 2010 unter-
men mit weltweit über 20 Produktions- und Vertriebsstandorten
Familie ist es dann selbstverständlich, dass erfahrene Mitarbei-
stützte er das chinesische Werk beim Anlauf der Basic Induktion
sind. Bei der jüngeren Generation spielt unsere weltweite Präsenz
ter des abgebenden Standorts zusammen mit Mitarbeitern am
und baute Prüfeinrichtungen für Baugruppen mit auf. Parallel zu
schon beim Berufsstart eine wichtige Rolle. Ich denke da beispiels-
neuen Standort den Aufbau und die Inbetriebnahme bis zur stabi-
seinem Einsatz in China hat Miroslav Dziuba sich noch erfolgreich
weise an unser international ausgerichtetes Trainee-Programm
len Produktion begleiten. Kemal Büyükisiklar ist einer dieser
zum staatlich geprüften Techniker der Elektrotechnik weitergebil-
mit einer oder mehreren Stationen an verschiedenen Standorten.
Mitarbeiter. Er hat von 2003 bis 2005 das internationale Trainee-
det und ist jetzt bei E.G.O. Querétaro in Mexiko als Leiter des
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Fünfte station: EINE WELT, IN DER man fürs leben gerne arbeitet.
„Traditionelle familiäre Struk­turen und
internationale Vielfalt gehören für
uns ebenso dazu wie Pioniergeist und
Hightech. Dieses Zusammenspiel
von vermeintlichen Gegensätzen macht
den Charakter von E.G.O. aus.“
Industrial Engineerings aktiv. Zwei gute Beispiele für internationale Karrieren bei E.G.O. und die weltweite Kooperation in unserem
Unternehmen.
E.G.O. hat über 800 angemeldete Patente, jährlich
kommen etwa 100 neue hinzu. Wie schafft man
es, so viele Innovationen in so hoher Frequenz zu
entwickeln? Zunächst einmal stecken wir uns immer wieder
neue Ziele. Dabei wenden wir eine weltweit gültige Philosophie für
Zielvereinbarungen an. Das bedeutet, unsere Mitarbeiter parti­
zipieren direkt von Beiträgen, die unser Unternehmen erfolgreicher
machen. Dieses System in Verbindung mit unserem internationalen Aus- und Weiterbildungsprogramm fördert weltweit Innova­
tionen. Daran hat sicher auch das besondere Arbeitsklima bei
E.G.O. einen maßgeblichen Anteil. Traditionelle familiäre Strukturen und internationale Vielfalt gehören für uns ebenso dazu wie
Pioniergeist und Hightech. Dieses Zusammenspiel von vermeint­
lichen Gegensätzen macht den Charakter von E.G.O. aus und
bildet die Grundlage für unsere Innovationskultur.
Herr Gorski, ich bedanke mich für die kleine Reise
durch E.G.O., auf der Sie und Ihre Kollegen mich
begleitet haben. 
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Im Rückblick.
Auf Wiedersehen! bei E.G.O.
Auf Rückspiegeln von amerikanischen Fahrzeugen
findet man oft die Warnung, dass Objekte in Wirklichkeit näher sind, als sie in der Reflektion erscheinen.
Als ich auf dem Rückweg von einem Hügel am Rande
von Oberderdingen auf das Werksgelände von E.G.O.
schaute, bekam dieser Hinweis für mich eine neue
Be­d eutung: Auch das, was da unten weit entfernt in
einem fast organisch gewachsenen Geflecht aus älteren
Gebäuden, Anbauten und Neubauten entsteht, ist
einem täglich meist unbewusst näher, als man denkt.
Wenn man sich über ein leckeres gekochtes Essen freut,
frisch gewaschene Wäsche aus der Waschmaschine
holt, warmes Wasser aus dem Duschkopf strömt, vielleicht sogar, wenn man mit dem Auto Gas gibt oder
bremst, macht eine Technologie des Unternehmens, das
da unten im Tal seinen Ursprung hat, sehr wahrscheinlich gerade etwas für einen. In Zukunft sogar noch mehr:
Zum Beispiel, wenn man abends in seinen vernetzten,
durch besondere User Interfaces und Energieeffizienzsysteme vor Intelligenz strotzenden Haushalt kommt.
Mir gefällt diese Vorstellung: Mindestens genauso wie
sie wohl Unternehmensgründer Karl Fischer gefallen
hätte, wenn er, als er vor über 80 Jahren mit der elektrischen Kochplatte den Grundstein dafür legte, sie so
greifbar vor Augen gehabt hätte wie ich heute. Ein Stück
weit ist das für mich die Essenz meiner kleinen Reise
durch die Welt von E.G.O. – und dass ich in Zukunft die
Technik, die in meinem Zuhause steckt, mit etwas aufmerksameren Augen beobachten werde.
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Wo Sie E.G.O. finden.
Alle Produktions- und
Vertriebsstandorte.
China
Frankreich
Kroatien
Polen
Slowenien
Vereinigte Staaten von Amerika
E.G.O. Components (China) Co., Ltd.
E.G.O. France S.A.S.
Elektro-Kontakt d.d.
E.G.O. Polska Sp. Z o.o.
ETA Tovarna d.o.o.
E.G.O. North America, Inc.
123 East Guang Zhou Road
Rue de Metz
Postfach 140
ul. Techniczna 2/4
Elektrotermicnih Aparatov
83 Hillwood Circle
Taicang, JiangSu 215400
57140 Saulny
Radnicka cesta bb
92-518 Lódz
Platiseva 39
Newnan, Georgia 30263
Telefon: +86 512 53 20-8100
Telefon: +33 3 87 31 31 54
10001 Zagreb
Telefon: +48 42 25 46 90 0
5282 Cerkno
Telefon: +1 770 251 39 80
Telefax: +86 512 53 20-8126
Telefax: +33 3 87 30 05 59
Telefon: +385 1 24 04 90 9
Telefax: +48 42 25 46 90 1
Telefon: +386 537 55 00 0
Telefax: +1 770 251 20 20
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Telefax: +385 1 24 04 30 4
E-Mail: [email protected]
Telefax: +386 537 55 52 1
E-Mail: [email protected]
Postanschrift:
E-Mail: [email protected]
Deutschland
BP 40816, 67146 Woippy Cedex
E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH
E-Mail: [email protected]
E.G.O. Central and Eastern Europe Sp. Z o.o.
Mexiko
Ul. Marokañska 1J
Spanien
Rote-Tor-Straße 14
Großbritannien
E.G.O. Componentes Electrónicos, S.A. de C.V.
03-977 Warszawa
E.G.O. Appliance Controls, S.L.U.
75038 Oberderdingen
E.G.O. United Kingdom Limited
Calle Benito Juárez #125
Telefon: +48 22 867 21 28
Calle Maresme n°1
Telefon: +49 70 45 45 0
Unit 4, Caddick Road,
Parque Industrial Querétaro
Telefax: +48 22 485 33 94
08185 Lliçà de Vall, Barcelona
Telefax: +49 70 45 45 67 87 0
Knowsley Business Park, Prescot,
Querétaro, Qro., C.P. 76220
E-Mail: [email protected]
Telefon: +34 93 84 45 030
E-Mail: [email protected]
Merseyside L34 9HP
Telefon: +52 442 153 44 00
Postanschrift:
Telefon: +44 151 54 91 16 6
Telefax: +52 442 153 44 22
Schweiz
Postfach 1180, 75032 Oberderdingen
Telefax: +44 151 54 91 12 4
E-Mail: [email protected]
E.G.O. Elektro-Geräte AG
E-Mail: [email protected]
Baarerstrasse 8
Südafrika
Norwegen
6301 Zug
E.G.O. South Africa (Pty) Ltd.
E-Mail: [email protected]
E.G.O. Control Systems GmbH
Telefax: +34 93 84 38 140
Wiesfleckenstraße 6
Italien
E.G.O. Nord AS
Telefon: +41 41 72 87 010
Unit 4 Stear Mini-Factory Complex
72336 Balingen-Frommern
E.G.O. Elektro-Geräte AG
Grenseveien 91
Telefax: +41 41 72 87 012
Cnr Sharland & Melville Streets
Telefon: +49 74 33 93 60
Sede Secondaria Italiana
0663 Oslo
E-Mail: [email protected]
(Entrance in Sharland)
Telefax: +49 74 33 93 61 81
Via P. & M. Curie, 28
Telefon: +47 0 23 30 02 73
Postanschrift:
1401 Driehoek, Germiston
E-Mail: [email protected]
28060 San Pietro Mosezzo – Novara
E-Mail: [email protected]
Postfach 452, 6301 Zug
Telefon: +27 11 87 34 527
Telefax: +27 11 82 55 505
Telefon: +39 0 3 21 53 99 1
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Telefax: +39 0 3 21 53 99 45
Österreich
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