Leichtathletik INFORMationen
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Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Freunde der Leichtathletik und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten FREUNDE-Förderkatalog 2012 für den Nachwuchs + Athletenmanager in der LA + Interview mit Shanice Craft + Olympische Vorboten + Erinnerung an Zá-to-pek! Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 2 Liebe Freunde der Leichtathletik, liebe Leichtathletikfreunde, Freudige Gesichter bei den Mädels des SC Charlottenburg, obwohl die FREUNDE der Meisterstaffel bei den Jugendhallenmeisterschaften ausgerechnet eine Reise nach Berlin geschenkt hatten?! Hanne Ziemek, stellv. FREUNDE-Vorsitzende, die dem 4 x 200 m Quartett Gutscheine u. a. für den Besuch des ISTAF überreichte, reagierte jedoch spontan und versprach, nichts unversucht zu lassen, den Berlinerinnen im Sommer den Besuch der Deutschen Meisterschaften in Bochum zu ermöglichen. Vielleicht können ja die siegreichen Staffelkollegen vom örtlichen TV Wattenscheid 01 die Betreuung übernehmen? Wir werden berichten ... Impressum Herausgeber: Förderverein „Freunde der Leichtathletik“ e.V. Geschäftsstelle: Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg Telefon und Fax: (08856) 910815 E-mail: Freunde.der.Leichtathletik@ t-online.de Internet: www.fdlsport.de Spenden und Anzeigen sind willkommen. Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei der Redaktion angefordert werden. Bankverbindungen: Raiffeisenbank, Kto-Nr. 52 000 (BLZ 701 693 31) Commerzbank Nürnberg, Kto.-Nr. 5 222 955 (BLZ 760 400 61) Erscheint viermal jährlich, jeweils zum Ende des Quartals. Redaktion (V.i.S.d.P.): Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24, 40882 Ratingen Telefon: (02102) 83985 E-mail: [email protected] Für Beiträge, die mit Namen oder Initialen gekennzeichnet sind, ist der Verfasser verantwortlich. Gesamtherstellung: jva druck+medien Möhlendyck 50, 47608 Geldern Telefon: 02831 88797-10 E-mail: [email protected] Internet: www.jva-geldern.nrw.de Titelseite: Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe wurden Gesa Felicitas Krause und Gregor Traber zu „Jugendleichtathleten des Jahres“ ausgezeichnet. Mehr dazu auf Seite 13. Titelfoto: Dirk Gantenberg selten stand der jüngste Nachwuchs in der Leichtathletik so im Mittelpunkt des Interesses wie im vergangenen Jahr. Ein Wettkampfsystem für Kinder als Bestandteil der neuen Deutschen Leichtathletikordnung erregte die Gemüter und führte zu Diskussionen in den Leichtathletikgremien auf allen Ebenen des Verbandes sowie an der Basis – und das ist gut so! Nun, was hat die DLV-Jugend bewogen, für die Altersklassen der Kinder Veränderungen im Wettkampfsystem anzustreben? Kinder stehen zweifellos im Fokus von Veränderungen unserer Gesellschaft, die noch nie so schnell vorangeschritten sind wie zuletzt. Die Umwandlung des Schulsystems in Deutschland hin zur Ganztagsschule ist ein untrügliches Zeichen hierfür; deren Realisierung ist bundesweit bereits weit fortgeschritten und der Kampf um immer weniger Freizeit von Schulkindern hat begonnen. Darüber hinaus macht sich der demographische Wandel unserer Gesellschaft in Rückgängen bei den Mitgliederzahlen der Vereine bemerkbar, und es stellt sich die Frage: Welche Rolle spielt der Sport im Alltag von Kindern, und wo bleibt dabei die Leichtathletik? Ein Schulterschluss von Verbandsarbeit, Vereinsangeboten und Schulsport ist zwingend erforderlich, um hier nicht weiter an Boden zu verlieren. Andere europäische Länder mit Ganztagsschulsystem, wie z. B. Frankreich, haben schon länger diesen gemeinsamen Weg gewählt und die Kinderleichtathletik als identischen Bestandteil in Schul- und Vereinssport auch im Wettkampf eingeführt, und auch unsere Nachbarn Luxemburg und die Niederlande sind dabei, ihr Wettkampfprogramm dahingehend zu überarbeiten. Weltweit hat die IAAF in über 100 Ländern ihr Programm „Kid‘s Athlics“ etabliert und ist dafür im Jahr 2011 mit dem „Peace & Sports Award“ ausgezeichnet worden. Dabei wurde hervorgehoben, dass gerade der Multi-Event-Charakter und die nicht selektive Teamwertung die Stärke dieses Programms ausmacht. Das Wettkampfsystem Kinderleichtathletik in Deutschland konnte aus dem hervorgehen, was sich in Einzelinitiativen schon länger bewährt hat und zeigt seine Profilschärfe in der Ausrichtung auf das Wettkämpfen. Die aktuelle Entwicklung wurde von den Verantwortlichen der DLV-Jugend mit großer Sorgfalt und Fachkompetenz betrieben, und Experten aus Lehre und Leistungssport waren eng beteiligt. Schliesslich sollen nicht allein die Wettkampfveranstaltungen für 6- bis 11-jährige Mädchen und Jungen im Blickpunkt stehen, sondern die langfristige und ganzheitliche Entwicklung dieser Kinder hin zu einem lebenslangen Sporttreiben mit besten Voraussetzungen auch für eine leistungssportliche Karriere in der Leichtathletik. Die Jugendgremien des DLV haben sich intensiv mit der Thematik befasst – und dies nicht erst seit gestern. Zuletzt kam in den Beschlüssen des DLV-Jugendtages 2011 der gemeinsame Wille ganz klar zum Ausdruck, den Weg von Veränderungen gehen zu wollen und dabei bereit zu sein zur Unterstützung von Trainern, Kampfrichtern und Organisatoren. Altbundespräsident Gustav Heinemann prägte die bemerkenswerten Worte: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Lasst uns Veränderungen nicht scheuen und dabei unsere Leichtathletik, wie wir sie lieben, fest im Auge behalten! Esther Fittko 3 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Willkommen als neue Mitglieder! Sieglinde und Volker Weber (Friedberg), Rolf Burscheid (Parsau), Andreas Dopheide (Bielefeld), Raimund Dopheide (Bielefeld), Michael Putsch (Erftstadt), Michael MankeReimers (Mannheim), Jörg Wehmer (Wolfsburg), Volker Loth (Freudenberg) Wir über uns … Geburtstage Für Spenden danken wir herzlich! Dieter Rattay, Jürgen Eckardt, Birgit Sladeczek April 2. Jörg Peter Mühlbachweg 18, 63571 Gelnhausen 8. Erich Bremicker Rubensstraße 25, 67061 Ludwigshafen 8. Dr. D. Rodenkirchen Schlebacher Straße 51, 53359 Rheinbach 9. Walter Kaus Seilerstraße 87, 46047 Oberhausen 10. Gerhart Peter Grotenbachstraße 22, 51643 Gummersbach 10. Karl-Friedrich Riedesel Sölder Straße 21, 44289 Dortmund 12. Hans Tichi Karl-von-Hörsten-Straße 10, 38304 Wolfenbüttel 12. Hiltrud Brinkmann Oststraße 19, 59065 Hamm 14. Dr. Günther Currle Wölkstraße 72, 73312 Geislingen 14. Charlotte Jooß Heusteigstraße 25, 71032 Böblingen 14. Wolfgang Bartecki Derner Straße 471 c, 44329 Dortmund 15. Karlheinz Riefling Reinowzeile 3, 12353 Berlin 18. Joachim Günther Straße 136, Nr. 7, 14089 Berlin 20. Gerd Gimmnich Mönchebergstraße 68, 34125 Kassel 22. Hans Georg Peukert Schnetzlerstraße 5, 76137 Karlsruhe 22. Alfred Engfer G.-Scholl-Straße 10, 14548 Caputh 24. Dr. Wolfgang Schaefer Zum Wasserwäldchen 15A, 65582 Diez 25. Günther Hemkemeyer Haugenkamp 33, 48653 Coesfeld 27. Hanns Single Schlichemstraße 18, 72336 Balingen-Frommern 50 80 78 86 87 75 83 77 81 75 60 81 76 77 77 75 76 83 78 Mai 1. Edeltraud Boeck Alte Heerstraße 56/58, 41564 Kaarst 2. Bodo Schmidt Loretzendamm 18A, 24103 Kiel 5. Walfried Heinz Postfach 11 51, 54321 Konz 7. Karl Ebbinghaus Letmather Straße 2, 58119 Hagen-Hohenlimburg 76 77 76 83 8. Heinrich Casper Schubertstraße 6a, 45699 Herten 10. Sophie Marie Schiefer Schwalbenstraße 36, 65824 Schwalbach 11. Volker Clarius Nahrungsberg 15, 35390 Gießen 12. Prof. Dr. Otto Herrmann Erfurter Straße 5, 34289 Zierenberg 12. Jürgen Eckardt Bülowstraße 75, 90491 Nürnberg 13. Kurt Spitzmüller Waldstraße 1, 77787 Nordrach 14. Siegmut Böhme Fasanenweg 32, 25587 Münsterdorf 18. Lieselotte Hartlieb Hamburger Allee 45/57, 30161 Hannover 18. Ursula Knappe Elly-Heuss-Knapp-Straße 25, 45481 Mülheim a.d. Ruhr 19. Johanna Barsch Neuffenstraße 58, 73240 Wendlingen 19. Dr. Matthias Reick Schubertstraße 27 A, 28209 Bremen 20. Karl Steiner Marienweg 11, 73102 Birenbach 21. Henning Wedderkop Kirschbaumsweg 6, 45149 Essen 23. Josef Janning Burgstraße 2, 49716 Meppen 24. Werner von Moltke Höhenweg 18, 55268 Nieder-Olm 25. Dr. Gerhard Egeler Halfmannsweg 61, 45886 Gelsenkirchen 28. Heidi Pratsch Bogenstraße 1, 82166 Gräfelfing 28. Karl-Heinz Buck Stemwederbergstraße 57, 32351 Stemwede 29. Lenhard Engberts Needlandskamp 13, 26826 Weener 29. Helga Fischer Bodelschwingstraße 21a, 48165 Münster 29. Uwe Bielinski Halbe-Höhe 54, 45147 Essen 30. Christel Johannhörster Blücherstraße 28, 40477 Düsseldorf 30. Fritz Mühle Leuschnerstraße 21, 47445 Moers 31. Rolf Luxemburger Bahnhofstraße 13, 79189 Bad Krozingen 76 10 79 79 75 91 86 65 50 92 50 80 70 76 76 82 78 77 Juni 9. Carl Bruno Schirp Feskerdam 25, 25980 Sylt-Ost 9. Klaus Hofmann Am Stadion 21, 97753 Karlstadt 10. Inge Paschen Eichenweg 16, 29584 Himbergen 10. Dr. Claas Hinrich Hastedt Alsterdorfer Straße 338, 22297 Hamburg 10. Bernhard Böse Rheinstraße 1, 41541 Dormagen 11. Wilhelm Mader Gärtnerstraße 3, 72119 Ammerbuch 16. Gabriele Thiele Katteweg 27, 14129 Berlin 19. Erik von Davidson Darmstädter Straße 105, 64625 Bensheim 21. Gustav Schröder Hauptstraße 15, 56767 Sassen/Vulkaneifel 22. Heinrich Seelbach Kreuzbergstraße 36a, 66333 Völklingen 24. Liane Winter Hochring 39, 38440 Wolfsburg 25. Dr. Hans Rösch Marktplatz 7, 83329 Waging 28. Helmut Oberdieck Brehmstraße 20, 40239 Düsseldorf 28. Dr. Hans-Joachim Walde Gartenweg 1, 26441 Jever 28. Edwin Martin Blumenstraße 24, 34497 Korbach 30. Robert Herchet Hänselriede 11, 30419 Hannover 30. Editha Mirsch Am Wieselbau 25, 14169 Berlin 77 75 70 70 95 78 Wir trauern um unsere Mitglieder Eva Weber Annemie Keller Karl Fehr Franz-Josef Eckstein 78 60 78 75 60 60 65 86 83 89 70 75 94 70 70 89 80 Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 4 FREUNDE-Förderung für den Nachwuchs auf 35.000 € erhöht Der FREUNDE-Vorstand hat mit Blick auf die von Schatzmeister Sepp Anthofer als erfreulich geschilderte Kassenlage für das Jahr 2012 ein umfangreiches Förderprogramm beschlossen. Nach Beratung mit dem für den leichtathletischen Nachwuchs zuständigen Bundestrainer Jörg Peter beteiligen sich die FREUNDE in diesem Jahr an den Kosten eines bundesweiten Sichtungslehrgangs für 15-jährige Läuferinnen und Läufer, die in den C-Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) aufgenommen werden sollen. Für die jungen Sportler sind neben sportlichen Tests, persönliche Gespräche sowie eine sportmedizinische Untersuchung vorgesehen. Eine Teilnahme des Heimtrainers ist hierbei verpflichtend, um gleichzeitig eine Fortbildung zu gewährleisten. Der DLV hat in den vergangenen Jahren sehr vorzeigbare Erfolge gerade im Laufbereich mit seinen Sichtungsmaßnahmen erzielt: So konnten sich zum Beispiel Hannah Klein (LCO Edenkoben), Christine Gess (TSG Balingen) und Maya Rehberg (SC Rönnau/Segeberg), die bei solchen Lehrgängen „entdeckt“ wurden, im vergangenen Jahr auf der Mittelstrecke für die Nachwuchs-Nationalmannschaft qualifizieren und bei internationalen Meisterschaften in Tallin bzw. Lille bis in die Endläufe vordringen. rem Trainer Olaf Hilker wird beim Kauf neuer Stäbe finanziell unterstützt (die bereits bei der Hallen-JDM im Einsatz waren). Allein mit 15.000 € unterstützt der Förderverein die Durchführung von 2 Fair-Play-Camps in Saarbrücken bzw. Kienbaum. Die gezielte Einladung von Kaderathleten stellt dabei sicher, dass der Kern der U 18-Nationalmannschaft erreicht wird und auf bevorstehende internationale Aufgaben vorbereitet werden kann. Die Camps dienen vor allem der Persönlichkeitsentwicklung und der umfassenden Information. Neben der Aufklärung über Doping und der Vertiefung des Fair-Play-Gedankens sind intensive Trainingseinheiten integriert. Das DLV-Jugendlager mit 60 Nachwuchsathleten aus allen Bundesländern im Rahmen der Deutschen Leichtathletik Meisterschaften am 16. und 17. Juni in Wattenscheid wird – wie die Vorgängerveranstaltungen – von den „Freunden der Leichtathletik“ finanziell unterstützt. Mit einen Kostenzuschuss wird der „Schülercup Gehen“ gefördert. Dieser Wettbewerb ist inzwischen fester Bestandteil der Talententwicklung in einer förderungswerten Disziplin; er wäre ohne die Unterstützung der FREUNDE nicht durchführbar. Die höchst erfolgreiche Nachwuchsgruppe der Stabhochspringer und vor allem Springerinnen der LG Lippe Süd mit ih- Außerdem werden die FREUNDE in diesem Jahr wieder 10 Auszeichnungen für besondere Leistungen stiften. Die „Leichtathleten des Jahres“ wurden bereits bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe ausgezeichnet; gleichzeitig auch die Jugend-Leichtathleten des Jahres. Für die besten Leistungen während der JDM vom 20. bis 22. Juli in Mönchengladbach werden in den Altersklassen U 18 und U 20 Ehrenpreise vergeben. Schließlich wurde bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen den schnellsten Staffeln über 4 x 200 m der weiblichen und männlichen Jugend eine Berlinreise gestiftet, die u. a. Gespräche mit Mitgliedern des Sportausschusses des Deutschen Bundestages beinhaltet. 5 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Die 4 kooptierten Mitglieder des FREUNDE-Vorstandes Schon als Student schrieb Peter Middel für Zeitungen, so dass man ihn in Dortmund 1971 zum Kreis-Pressewart und 1973 zum Pressewart des FLV Westfalen wählte. Der 62-Jährige ist damit inzwischen der dienstälteste Landespressewart im DLV. In dieser Funktion wurde er bei zahlreichen westfälischen und deutschen Meisterschaften eingesetzt. Auch beim Weltcup 1977 in Düsseldorf, bei den Weltmeisterschaften 1993 in Stuttgart und 2009 in Berlin sowie bei den Europameisterschaften 1986 in Stuttgart und 2002 in München war er im Pressebereich tätig. Peter Middel nahm als Mitglied des TSC Eintracht Dortmund (seit 1961) fast 5 Jahrzehnte an Mittel- und Langstreckenläufen teil. U. a. erzielte er 32:48 Minuten über 10.000 m und 2:38:20 Stunden im Marathonlauf. Seit 1966 organisiert er den Parklauf „Rund um den Fernsehturm“, bei dem er selbst 44-mal mitrannte. Eine Kniearthrose zwingt ihn jedoch zum Kürzertreten. Beruflich arbeitete der Realschullehrer mit den Fächern Mathematik, Sport und Sozialwissenschaften an der Ricarda-Huch-Realschule in Dortmund. Inzwischen befindet sich das langjährige FREUNDE-Mitglied in der passiven Phase der Altersteilzeit und kann sich nun ganz auf sein Engagement im Sport konzentrieren. Roland Frey (53) ist seit über 25 Jahren bei den FREUNDEN und seit letztem Sommer kooptiertes Mitglied des Vorstandes. Sein Tätigkeitsbereich umfasst u. a. das Management in Sachen Karten und Hotels zu den deutschen Meisterschaften sowie die Öffentlichkeitsarbeit für die FREUNDE. Bis 2009 war er als Sportwart und Vizepräsident beim Badischen LV für den Bereich Leistungssport zuständig. Inspiriert durch die Fernsehübertragungen der OS kam er 1972 zur Leichtathletik. Schnell bemerkte er, dass er nur in den Laufdisziplinen konkurrenzfähig sein würde. In den Mittelstrecken schaff te er es Anfang der 80er Jahre viermal ins Finale bei Deutschen Meisterschaften und stand bei internationalen Meetings in Deutschland an der Startlinie neben Weltklasseathleten wie Mike Boit, Henry Rono und Sydney Maree. In seinem Heimatort Bad Schönborn trainiert er Mittelstreckenathleten, von denen im letzten Jahr auch ein Athlet in die U 18 Nationalmannschaft berufen wurde. Mit seiner Erfahrungsvielfalt als Athlet, Trainer, Funktionär und Leichtathletikfan hoff t er, in seinem Betätigungsfeld zum Wohle der FREUNDE beitragen zu können. Beruflich ist er bei einem finnisch-deutschen Elektronikkonzern im Fertigungsbereich in der operativen Personalbetreuung tätig. Für Jan Kern (66) begann das Leben als Leichtathlet bereits im Grundschulalter, als er bei seinem ersten Wettkampf gleich 5 Tafeln Schokolade gewann. Zu seinen größten sportlichen Erlebnissen zählte die Begegnung mit der Familie Zatopek. Während er von Emil eine Unterschrift mit Widmung erhielt, versuchte er als Speerwerfer der Dana nachzueifern. Mehr als zu einigen Landesmeisterschaften in der Jugend reichte es jedoch nicht. Nach seinem Studium der Fächer Sport und Slawistik in Prag, das er 1968 beendete, siedelte Jan Kern in die Bundesrepublik über. Nach 2 Jahren Tätigkeit als Lehrer kam er als Mitarbeiter zum Bundesinstitut für Sportwissenschaft in Köln. Von dort ging er auf Empfehlung von Prof. Hermann Rieder 1973 zum Bundesausschuss für Leistungssport im Deutschen Sportbund, wo er u. a. als Koordinator Leichtathletik zu seinen Wurzeln fand. Bereits von dieser Stelle aus wurde er auf den nachdrücklichen Wunsch von Maria Jeibmann Mitglied der Freunde der Leichtathletik. Mit seinem Wechsel zum DLV 1989 rückte er auch in den Vorstand der FREUNDE, dem er auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand die Treue hält. Selbst versucht er sich als Spieler, aber auch als Vorsitzender eines Tennisvereins fit zu halten. Jörg Peter (49) ist seit dem Grundschulalter Leichtathlet. Sein Vater, selbst Leichtathlet, nahm ihn mit zu einem Wettkampf (der „Schülerolympiade“) auf die städtische Leichathletik-Anlage in Gelnhausen. Die dort errungene Medaille war der Anfang seiner aktiven Athletenzeit, in der er viele Landesmeisterschaften im Hammerwerfen errang. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn schlug er den Weg als Trainer ein. Zunächst im Verein (TV Gelnhausen), danach im Landesverband und seit 2005 auf DLV-Ebene, wo er zunächst als Nachwuchs-Bundestrainer für den Bereich 400 m / 4 x 400 m weiblich (U 20) zuständig war. Seit September 2007 ist er hauptamtlicher Bundestrainer für den Bereich U 18 sowie Bindeglied zu den Landesverbänden und seit Anfang Januar dieses Jahres zudem verantwortlicher Nachwuchs-Bundestrainer für die männlichen 400 m Hürdenläufer (U 20). Zu seinen größten sportlichen Erlebnissen zählt, neben den U 18 und U 20 Europa- bzw. Weltmeisterschaften, die Teilnahme an der ersten Jugend-Olympiade im Jahr 2011 in Singapur. Mit seinem Wechsel zum DLV wurde er auch als beratendes Mitglied des Vorstandes der Freunde der Leichtathletik berufen. Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 6 Athletenmanager in der Leichtathletik Manager von Fußballspielern – davon liest oder hört man nahezu täglich. Aber in der Leichtathletik? Außer vielleicht Jos Hermens … aber in Deutschland? Und wie wird man das überhaupt? Diesen Fragen ist unser Mitglied Michael Gernandt nachgegangen. In der weiten Welt der Leichtathletik gibt es eine Gruppe, die im Vergleich zu den tragenden Säulen dieses Sports – Athleten, Kampfrichter, Funktionäre, Trainer – ein Neuankömmling ist. Gleichwohl hat man ihr im „Grundgesetz“ des Weltverbands IAAF, den Competition Rules, bereits einen eigenen Paragrafen eingeräumt, die Regel 7, der ihrerseits ein 14-seitiges Konvolut von Unterregeln anhängt. Wir sprechen von der Zunft der Athletes Representatives (im Folgenden AR genannt), wie die Athletenmanager in der Sprache der IAAF heißen. Passus eins der Präambel-ähnlichen Regel Nummer sieben: „Athleten können die Dienste eines AR in Anspruch nehmen, sie assistieren ihnen bei der Aushandlung ihres Wettkampfprogramms und, wenn sie wollen, bei anderen Angelegenheiten.“ Ein derartiger Wortlaut lässt eine Menge Interpretationen zu, deshalb zunächst einmal Zahlen. Im vergangenen Jahr arbeiteten international 170 ARs. Nach Maßgabe der IAAF teilten sie sich auf in 138 Registrierte und 32 Autorisierte. Weltweit betreuen durften diese 170 nur solche Athleten, die 2010 zu den Top 30 der Weltrangliste gehörten, von denen sich 500 bis 600 durch die ARs vertreten ließen. Grundsätzlich dürfen im jeweiligen Jahr immer nur Top-30-Athleten des vorausgehenden Jahres den Service der FREUNDE-Mitglied Vera Michallek managt 40 deutsche und 15 ausländische Athleten, eine davon ist Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg). IAAF-ARs in Anspruch nehmen. Im Bereich des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) waren 2011 23 ARs in Aktion, je acht IAAF-Registrierte und -Autorisierte sowie sieben nur national arbeitende Manager mit Athleten ohne Top-30-Zugang. Summa summarum 190 bis 200 DLV-Athleten. Was will uns die IAAF mit den Begriffen „registriert“ und „autorisiert“ sagen? Die Aufklärung: Der registered AR muss sich lediglich beim Nationalverband einmal im Jahr registrieren lassen und Klienten aus den Top 30 haben, sein Name wird an die IAAF weitergegeben. Ganz anders verhält es sich mit dem authorized AR. Der muss vor einer vierköpfigen Jury seines IAAF-Kontinentalverbands eine schriftliche Eignungsprüfung ablegen, bei der es um den Inhalt von zwölf Kapiteln aus den bereits erwähnten 14-seitigen AR-Regulations geht. Für die Autorisierung zahlt er eine Verwaltungsgebühr, weist eine Haftpflichtversicherung nach, eine Bankgarantie über 30.000 Dollar – und ein Bekenntnis zum „höchsten ethischen Standard von Integrität und Fairness“ (aus den Regulations). Verstöße ahndet die IAAF mit Verweisen, Geldstrafen von mindestens 5000 Dollar und letztlich der Suspendierung der Autorisierung. Dass solche Sanktionen schon mal verhängt werden mussten, ist nicht erinnerlich. Die Vorteile gegenüber den Registrierten: Autorisierte erhalten eine weltweit gültige ID-Card, sind automatisch bei allen Meetings der IAAF-Serie WAS akkreditiert und haben Anrecht auf ein Zimmer in IAAF-Hotels. Ein Regelwerk, das für alle ARs gilt, auch für solche, die nur national arbeiten, gibt es seit den frühen 1990er-Jahren. Die letzte Fassung und der neue IAAF-Standard-Vertrag, in der die Zusammenarbeit zwischen Athlet und AR geregelt werden soll, sind seit Mai 2011 in Kraft. Darin Anforderungen, die „für etablierte und seriös arbeitende ARs nur schwer nachvollziehbar sind“, wie Siegfried Schonert, Teammanager des DLV, festgestellt hat. Was die geringe Zahl der internationalen authorized ARs (32) erklären könnte. Schonert zum überarbeiteten Regelwerk: „Sicher sollen schwarze Schafe, die es zweifellos auch in der internationalen Leichtathletik gibt, keine Betätigungsfelder mehr bekommen. Dass aber allen anderen ARs die Arbeit und die Zulassung erschwert werden soll, findet nicht unbedingt unsere Zustimmung.“ Auch Vera Michallek, in den 1980er-Jahren mehrmalige deutsche Meisterin über 1500 und 3000 m und seit fast 18 Jahren im hauptamtlichen AR-Job – „Ohne Top-Athleten wäre es ein Hobby“ – kommt wie andere Kollegen nicht mit dem Standardvertrag zurecht. „Ein bisschen übertrieben, was man da macht“, findet sie. Was da hinterfragt werde, sei „viel zu persönlich.“ Sie will es bei hauseigenen Verträgen belassen, „es reicht mir, wenn ich mit meinen Athleten einen Vertrag mache.“ Soll heißen: Das geht nur uns was an. Michallek hat dem Vera Michallek in ihrer aktiven Athletinnenzeit als erfolgreiche Mittelstrecklerin, und heute als erfolgreiche AR (Athletenmanagerin). Autor dieses FdL-Beitrags immerhin so viel Einblick in ihre Verträge gewährt, als sie einräumt, dort nicht einmal einen Antidopingpassus fixiert zu haben. „Ich gehe von negativen Kontrollen aus, weil sie das (dopen) in Deutschland eh nicht tun.“ Sagt Michallek. Sie hat noch nie einem Athleten gekündigt und akzeptiert mit ihrer Registrierung durch den DLV dessen Regeln und die der IAAF, inklusive Antidopingparagrafen. Ihr Glaube an die Vernunft der Athleten gleichwohl gewalete ist st g e c o eein ge a tiger, um nicht zu sagen naiver er Vertrauensvorschuss. Auf dass sie ihn nie möge bereuen müssen! Die registered AR Michallek sieht eht ihre „überwiegende Aufgabe in der Kombination, tion, Wettkämpfe für die jeweiligen Athleten vertraglich traglich zu fixieren und diese dann zu organisieren; eren; Verhandlungen mit Ausrüstern sowie Sponsorensuche sind ebenso Bestandteile meiner einer Arbeit.“ Neue Athleten rekrutiert sie vorwiegend, rwiegend, indem sie sie anspricht. Lose Kontakte, ontakte, vielleicht durch Mundpropaganda da zustande gekommen, werden schon mal al in ein Vertragsverhältnis verwandelt. Ihre re „VM Athletics“ kümmert sich um etwa 40 Deutsche und 15 Ausländer. Ob die AR-Tätigkeit ätigkeit ein hartes Brot ist, will man von on ihr wissen. Sie antwortet: „Es ist manchnchmal sicher nicht leicht, allen, damit amit meine ich Athleten als auch Veranranstaltern, gerecht zu werden. Aber ber als ehemalige Sportlerin weiß eiß ich, wie wichtig es ist, vernünftige ge Wettkämpfe zu bekommen.“ Und gibt es Konkurrenzkämpfe unter ter den Managern? Michallek: „Leii- 7 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 der bestehen die. Vor allem, wenn man einen jungen, unbekannten Athleten aufgebaut hat, weckt das großes Interesse bei den anderen.“ Gelegentlich ist vom großen Einfluss der Athletenmanager zu hören, nicht nur bei der Besetzung der Starterfelder, zuweilen kommen sie sogar der Wettkampfplanung der Verbände in die Quere, heißt es. Dazu sagt Siegfried Schonert vom DLV: „Wenn Konflikte auftreten, dann immer in dem Fall, wo zwischen Heim-, Bundes- und Cheftrainer besprochene Wege zur Zielerreichung durch AR-Intervention verlassen werden. In der Regel aber bestehen bei AR und bei DLV Übereinstimmung in der Verfolgung der jeweiligen Zielstellungen. Beide Seiten sind in höchstem Maße daran interessiert, dass Athleten erfolgreiche Entwicklungen nehmen. Deshalb werden beide Seiten immer die Rahmenbedingungen optimieren, die sie selbst beeinflussen können.“ Am Ende, so Schonert, stehe jedoch beim AR das Ziel, über gute Wettkampfergebnisse auch gute finanzielle Ergebnisse für sich und den Athleten zu erwirtschaften. Siegfried Schonert zufolge „genießt der AR dann Achtung und Anerkennung im DLV, wenn er seine (anerkannten) persönlichen wirtschaftlichen Interessen in Übereinstimmung bringen kann mit der Jahresplanung des Athleten. Tut er das nicht, kann dies die partnerschaftliche Zusammenarbeit erschweren.“ Im DLV werde die Mehrzahl der ARs akzeptiert, lässt Schonert wissen. Und auch dies: Eine weitergehende Wahrnehmung der Verantwortung der Manager bei der Persönlichkeitsentwicklung der Athleten (Schule, Beruf, Studium) sei erwünscht. Von anderer Art ist die „Durchschlagskraft“ der AR im Bereich der internationalen Eintages-Meetings. Fragt man zum Beispiel sp e den de Chef C e des Berliner e e ISTAF, S , ob o der Weg heutzutage nur noch über den AR führt, füh h wenn ein Meeting bestimmte Athleten fü für ü seine Wettbewerbe haantwortet Gerhard Janetzky: „In ben will, so antwo o aller Regel ja.“ Wer W sich also wundert, dass zum Beispiel die d Helden des Sprints partout nicht g gegeneinander laufen wollen in der Diamond League von ZüBrüssel oder Oslo, muss nur rich, Brü ü der Großdie Verhandlungstaktik Verr meister der Branche ergründen, meiste e als daa sind: Ricky Simms-Irland (Usain n Bolt), Mark Wetmore-USA (Tyson (Tyso o Gay), Paul Doyle-USA (Asafa (Asaff Powell) und Cubie Seegobin-USA (Yohan Blake). go „Ja“, „J J sagt Gerhard Janetzky, „sie „ss sind eine Macht und meines Erachtens auch alle m seriös.“ Dann kann es ja losse e gehen mit der Olympiasaison 2012! Michael Gernandt Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 8 Die Entfernung zwischen Singapur und Rio beträgt 7 Meter Shanice Craft gewann bei den ersten Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur die Goldmedaille im Diskuswerfen und wurde während der DM von den FREUNDEN für die beste Tagesleistung ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde sie U 20 Europameisterin in Tallinn. Wir wollten wissen, wie sie sich auf weitere sportliche Ziele vorbereitet; mit ihr sprach unser Redaktionsmitglied Roland Frey Shanice, wie sieht dein derzeitiger Tagesablauf aus? Stressig, weil ich mich neben dem Training derzeit in der Schule auf anstehende Klassenarbeiten vorbereiten muss. Ich habe in Kürze meine Abi-Prüfungen und muss deshalb natürlich was mehr tun. Hinzu kommt, dass ich zurzeit auch den Führerschein machen möchte. Ziemlich viel, was gerade läuft. Ich bin derzeit von 8 bis 14 Uhr in der Schule, danach gehe ich ins Training, Physio und/oder 3 x pro Woche zu Sportomed (ein Fitness-Center); um 20 Uhr bin ich dann zuhause, esse etwas, danach stehen noch Schularbeiten an. Wie kannst du Schule und Training vereinbaren? Es geht, ich komme zurecht. Bin froh, dass ich noch den G9 Durchlauf machen konnte. Bei G8 (dem ein Jahr verkürzten Weg zum Abitur) könnte ich mir das schwer oder gar nicht vorstellen, Leistungssport zu betreiben, weil häufiger Nachmittagsunterricht anfällt. Bleibt da noch Platz für Freizeitaktivitäten? Wenn, dann nur am Wochenende. Im Moment müssen solche Aktivitäten zurückstehen. Ich bin froh, zuhause mal nichts zu machen, einfach zu entspannen. Was hat sich nach deinem tollen Erfolg bei den Olympischen Jugendspielen verändert? Die Einstellung zu meinem Sport. Ich konnte bei den Olympischen Jugendspielen hilfreiche Erfahrungen sammeln und war anschließend noch motivierter, 2016 in Rio bei den „Großen“ dabei zu sein. Es war in Singapur schon was anderes als bei U 18/U 20. Allein schon das olympische Dorf, man kam auch mal mit Athleten aus anderen Sportarten in Kontakt. Neu waren für mich auch direkt danach die Reaktionen der regionalen Presse in Mannheim, auch deshalb, da aus meinem Shanice Craft Geburtsdatum: 15. Mai 1993 Größe/Gewicht: 185 cm / 82 kg Disziplin: Diskus / Kugel Bestleistungen: 58,65 m (1 kg) / 16,01 m (4 kg) Internationale Erfolge: Trainer: Bronze-Medaille U 18-WM in Brixen (2009) Gold-Medaille Olympische Jugendspiele in Singapur (2010) Gold-Medaille U 20-EM in Tallinn (2011) Iris und Michael Manke-Reimers, Sven Schwarz Aktueller Verein: MTG Mannheim 9 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Start ins neue Wettkampfjahr: Bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften der Jugend am 18. und 19. Februar in Sindelfingen gab es im Diskuswurf ein spannendes Duell: Anna Rüh (SC Neubrandenburg) und Shanice Craft starteten mit Würfen von 56,16 und 56,06 m. Die Neubrandenburgerin steigerte sich dann im 4. Durchgang auf 58,10 Meter. Obwohl die Mannheimerin im letzten Versuch auf 57,31 m zulegte, blieb ihr nur Silber wie bereits am Vortag im Kugelstoßen. Fotos: Peter Busse Verein MTG Mannheim auch noch Patrick Domogala in Singapur dabei war, der ebenfalls mit einer Medaille nach Hause kam (Bronze über 200 m). Das war angenehm, auch deshalb, weil der Rummel sich bald gelegt hatte. War halt nur die kleine Jugendolympiade. Deine sportliche Betreuung sieht wie folgt aus? Ich habe in meinem Umfeld in Mannheim ein tolles Team mit drei Trainern, das sich um mich kümmert. Iris und Michael Manke-Reimers begleiten das allgemeine Training, Kraft, Sprint, Schnelligkeit. Sven Schwarz ist ausschließlich mein Technik-Trainer. Michael übernimmt noch die organisatorischen Dinge. Das heißt, die Entfernung zwischen Singapur, als du deinen Diskus auf die Siegesweite von 55,49 m warfst, bis Rio beträgt 7 Meter, von Tallinn bis Rio lediglich noch 3 Meter? Richtig! Du bekamst in der vergangenen Saison mit Anna Rüh vom SC Neubrandenburg eine nationale Konkurrenz. Sie konnte sich bei den Deutschen Jugendmeisterschaften und in der Bestenliste vor dir platzieren. Wie beurteilst du diese Situation? Ich finde es gut, dass mit Anna eine weitere Top-Werferin aus Deutschland in die internationale Spitze hinzu kam. Ich gehe mit einer ganz anderen Einstellung in den Wettkampf, man kann sich gegenseitig motivieren und hochziehen. Schön ist, dass wir uns, trotz aller sportlichen Rivalität, gut verstehen. Insgesamt trainiere ich 6 Mal in der Woche. Wie kannst du aus deiner Sicht deinen Trainingsumfang steigern? Außer dem 7. Tag gibt es noch Luft nach oben. Großes Potential sehe ich im Bereich Technik und Kraft. Aber derzeit steht erst mal noch das Abitur im Vordergrund, das steht über allem. Daher gehe ich mögliche Belastungssteigerungen, die zeitintensiv sind, noch nicht so aktiv an. Deine sportlichen Ziele 2012? 2012 bei der JWM in Barcelona würde ich gern eine Medaille gewinnen. Und die 60 m-Marke möchte ich übertreffen. Die Abiturprüfungen sind dann geschaff t, das passt gut, danach kann ich ohne Druck ins Trainingslager. Der Weg nach Rio 2016 führt über? 2012 Barcelona, 2013 U 23-EM in Tampere, 2014 vielleicht was bei den Aktiven und 2015 nochmals die U 23-EM. Wie sehen deine beruflichen Pläne aus? Ich würde gerne zur Bundespolizei gehen. Aufgrund vieler Gespräche mit Iris und Michael Manke-Reimers habe ich mich über Dietmar Chounard (U 20/U 23-Bundestrainer) bereits bei der Bundespolizei beworben. Parallel haben wir auch bereits Gespräche mit Christoph Steinbach (dem Laufbahnberater am Olympiastützpunkt) geführt, um für den Notfall parallel einen Plan B zu erarbeiten. Aber die Bundespolizei wäre mein primärer Wunsch. Wie wirst du in den nächsten Wochen den Einstieg in die Saison gestalten? Erstmal das Trainingslager in Mallorca. Da wird bereits ein internationaler Wettkampf stattfinden, der zur WM-Qualifikation zählt, dann die Werfer-Meetings in Wiesbaden und Halle und danach die Juniorengala in Mannheim, wo ich vor heimischem Publikum mich natürlich glänzend präsentieren möchte. „Die Freunde der Leichtathletik“ wünschen hierzu alles Gute! Für Rio wären dann 62 m als Qualifikationsleistung verlangt, wenn man die Vergleichsnormen zu London 2012 nimmt. Roland Frey Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 10 Pro und Contra – Wettkampfsystem Kinderleichtathletik Mehrfach haben die „INFORMationen“ die geplanten Neuerungen in der Kinderleichtathletik thematisiert. Selten ist (weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit) in den Vereinen, unter den Funktionären und Trainern so kontrovers diskutiert worden. Wir setzen die Diskussion deshalb noch einmal fort, weil sie grundsätzliche Fragen zur Zukunft der Leichtathletik berührt. Pro Quo vadis deutsche Leichtathletik? Wissen Sie es? Oder Sie? Ich kann es auch nicht vorhersagen. Wir alle können nur unser Bestes dazu beitragen, dem Kinder-, Jugend- und Spitzensport die bestmöglichen Bedingungen mit auf den Weg zu geben. Doch was ist das Beste? Bestimmt nicht, alles Neue gleich zu „verdammen“. „Wir wollen kein Sackhüpfen und Eierlaufen, kein Einmaleins der Beliebigkeiten“ lautet das erste Argument der Gegner der neuen Kinderleichtathletik. Wer solche Kritik äußert, spielt nicht ganz fair. Alle Disziplinen der Kinderleichtathletik sind zielführend aufgebaut, Abschnitt für Abschnitt – von Disziplin zu Disziplin, von Experten ausgedacht, basierend auf den Erkenntnissen, die viele engagierte Ausrichter von alternativen Wettkampfformen gemacht haben. Und ich kann mich täuschen, aber Eierlaufen habe ich dort nicht gefunden. Es gibt sie ja schon lange, diese anderen Wettkampfformen, und Niemanden will man selbst ausgedachte Konzepte madig machen. Doch für einen Dachverband wie den DLV ist es irgendwann eine Notwendigkeit, dem Ganzen ein einheitliches Korsett zu verpassen, auch wenn dadurch vielleicht nicht alle Ideen Anderer berücksichtigt werden können. Wir dürfen nur nicht hingehen, alles vorverurteilen und jedes vermeintliche Haar in der Suppe suchen wo keines ist. Wenn man will, kann man sich Kritikpunkte auch konstruieren. Klar, man muss ein paar neue Geräte anschaffen, aber ambitionierte Leichtathletik, ob es nun im Training ist oder im Wettkampf, gibt es nicht zum Nulltarif. Die Ausgaben für Geräte der älteren Athleten wie Hochleistungsspeere oder Stabhochsprungstäbe liegen in ganz anderen Regionen, als diejenigen für Geräte der Kinder-LA. Man muss sich fragen, was einem die Schüler wert sind. Hier investieren wir in die Zukunft. Und wenn es doch an den Finanzen scheitert: Alle neuen Geräte können substituiert werden durch Dinge wie z. B. Bananenkartons als Hürden und Fahrradreifen als Disken. Viele Gegner der Kinder-LA führen als Argument an, sie praktizieren die neuen Disziplinen schon lange im Training – weil sie auch den Nutzen der Übungen nicht abstreiten (können). Warum dann Kinderleichtathletik nicht auch als Wettkampfform? Das ist doch der nächste logische Schritt. Erstens, Kinder wollen sich in dem messen, was sie im Training üben. Mit einem „Dazu seid ihr noch zu jung, Hürdenlaufen macht ihr erst in zwei Jahren“ entmündigt man die Kinder und entzieht ihnen die Motivationsgrundlage. Man sollte nicht im Training die Vielfalt ausprobieren und dann im Wettkampf zum sturen, althergebrachten Dreikampf aus 50 m, Weitsprung und Ball- Grafiken von Patrick Woess und Thorvald Neumann, mit freundlicher Genehmigung Heft 9+10/2011 von „leichtathletiktraining“ des Philippka-Sportverlages entnommen. 11 Foto: Hans-Peter Skala Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Contra Da reist der Protagonist mit der Macht des Zentralverbandes im Rücken landauf landab und wirbt für sein Kind – zentral organisierte Kinderleichtathletik. In den virtuellen Zentralorganen werden Mal für Mal Erfolge gefeiert – das neue Programm begeistert. Vor allem aber begeistert es jene, die zu diesen Vorstellungen kommen. Es begeistert jene vielen, die von der Ideenfülle von Trainerlehrern wie von Zentralgurus profitieren wollen, weil die eigene Phantasie zu wenig Gestaltungsmöglichkeit hergibt. wurf zurückkehren. Das ist inkonsequent. So sieht aber leider die Realität aus. Denn egal mit welchen hehren Zielen ambitionierte Trainer ihr Training gestalten, geht es zweitens auf die Wettkämpfe zu, wird sich nur noch an dem orientiert, was beim nächsten Sportfest gemacht werden muss – als Folge bleibt die Vielfalt im Training auf der Strecke. Ich habe in Westfalen den Pilotwettkampf organisiert und befinde mich nun in der glücklichen Lage, beide Wettkampfformen zu vergleichen. Die Kampfrichter haben eine 45-minütige Einführung in die Disziplinen erhalten, danach war alles klar. Die Disziplinen sind eigentlich selbsterklärend, auch Eltern können sofort als Helfer eingesetzt werden. Die Kampfrichter haben nach einer kurzen Eingewöhnungszeit schneller gearbeitet als in den herkömmlichen Disziplinen. Gerade in den Sprungdisziplinen geht das Verfahren aufgrund der Wertungszonen wesentlich schneller. Eine schnellere Abwicklung des „alten“ Weitsprungs mit seinen langen Wartezeiten tut not. Und seien wir ehrlich: Die herkömmliche Weitenmessung im Ballwurf war auch nichts anderes als eine Form der Wertungszone. Und da hat kein Kind protestiert, weil es wissen wollte, ob es nun 25,72 oder 26,0 m geworfen hatte. Unter anderem deswegen benötigte man bislang auch für den Ballwurf so viel weniger Zeit als für den Weitsprung. Machen wir also einen kurzen Vergleich für die U 12 (die kritischste Altersklasse, wo das neue Konzept am umstrittensten ist), die im Übrigen auch eine optionale Einzelwertung in der neuen Kinder-LA vorsieht: 50 m Sprint mit Zeitnahme – immer noch vorhanden. Schlagball mit freiem Anlauf und gestaffelten Wertungszonen: Nur die Größe der Zone hat sich verändert. Diese Größe kann aber jeder Ausrichter letztendlich auch selbst bestimmen (Stichwort Flexibilität). Weitsprung: Hier haben wir jetzt einen Additionsweitsprung, bei dem aber auch noch die exakten! Weiten gemessen werden. Aber oh Gott, es werden die Weiten zusammengezählt! Wie kann man nur? Liebe Leute, wir regen uns summa summarum also nur über die Zusammenzählung von drei Weitsprüngen auf? Hat die Leichtathletik keine wichtigeren Probleme? Sie verzeihen mir bitte meinen Sarkasmus der letzten Zeilen, aber wir stellen fest, dass wir eine Fülle von neuen Disziplinen, dessen Nutzen wohl niemand abstreiten kann, nur mit der Addition von drei Weitsprüngen bezahlen. Ich finde das einen fairen Preis! Patrick Berg Geschäftsführer der LA-Abteilung des DJK Blau-Weiß Annen Deutschland ist ein föderal organisiertes Land. Seit der Wiedervereinigung haben wir 16 Bundesländer, in denen eine erhebliche Selbständigkeit organisiert wird. In vielen gesellschaftlichen Belangen entwickeln sich Sonderwege – in der Folge bilden sich über unser schönes Land verteilt großartige Kulturorte, großartige Wirtschaftsstandorte, großartige Wissenschaftsstandorte. Warum sollte es diese großartige Vielfalt nicht auch in unserem Sport geben können? Ein Blick über die Bundesgrenze nach Frankreich zeigt den Erfolg von Zentralismus. Kultur ist vor allem Paris. Gesellschaft ist erst einmal auch Paris. Sehr langsam nur erzwingen die europäischen Ideen ein Umdenken, finden die Provinzen zu einem stärkeren Lokalbewusstsein. Damals, als ich beim LA-Finale von „Jugend trainiert für Olympia“ (JtfO) mehr als zwei Jahrzehnte lang Dauergast sein durfte, hatte ich als kleiner Bremer Vertreter gerne Gespräche mit Kollegen aus den anderen Bundesländern. Da wurde von Benachteiligungen ebenso wie von tollen Ideen gesprochen. Wir haben einander gegeben. Jeder einzelne unter den betreuenden Lehrern ist mit offenen Ohren durchs Stadion getrabt, hat hingehört und aufgegriffen. Mich hat das gegen Ende meiner JtfO-Karriere und noch vor unserem gigantischen DLV auf einen völlig neuen Förderweg für Kinderleichtathletik geführt. Was sich schon Jahre zuvor in meinem Kopf an Vorstellungen angesammelt hatte, brachten wir an meiner Schule in einer Arbeitssitzung binnen kurzer Zeit in ein straffes Ordnungsschema: Nicht Vierkampf, nicht anaerob strukturierte Leichtathletik – es wurde ein leichtathletischer Mehrkampf, zuletzt ein insgesamt aerob gestrickter, auf Orientierung hin eingerichteter Bewegungszehnkampf. Übrigens ein Wettbewerb mit Stoppuhr, mit ordentlichen Messsystemen, mit einer ordentlichen Punktwertung. Die Einführung an meiner Schule geriet zu einem großartigen Erfolg. Wo wir zuvor Lustlosigkeit, Mauligkeit, manchmal sogar brutalen Widerstand erleben mussten, herrschte plötzlich breite Fröhlichkeit. Nun also kommt unser großer DLV daher und will nach langer „Geheimplanung“ das Ei des Kolumbus gefunden haben. Ich habe mein System ohne jede Zentralunterstützung immer weiter nach vorne gebracht. Anfangs hatte ich nicht einmal Geld und Wertschätzung – nur meine Bremer Sturheit hielt weiter auf Seite 12 Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 12 mich auf Kurs. Ich habe Gerätschaften entwickelt und bauen lassen. Neben dem Wettbewerb habe ich eigenhändig eine völlig neue Bewegungslandschaft aus dem Randfeld unserer Trainingsanlage gegraben. Dank dieses Komplettsystems haben sich Leute engagiert und eine auffällig starke Kinderleichtathletik aufgebaut. Damals, als ich mich aufmachte, das alles einzurichten, betreuten wir in unserer LG BREMEN-NORD (LGN) um 20 Kinder. Heute sind das über 200 Kinder in direkter Mitgliedschaft, um 300 Kinder aus kooperierenden Kindergärten, etwa 400 Schulkinder und über 4.000 kleine Bewegungszehnkämpfer vieler Schulen in der Region. Die Ideenkraft dieser lokalen Entwicklung ist so stark, dass wir erst bei regionalen Wettbewerben erfolgreich waren und zuletzt auch auf Bundesebene Anerkennung erreichten. Bremen gewann 2009 Dank des von uns formulierten Antrags einen der vier vom DOSB ausgelobten „Müller Trimm Dich-Parcours“. Heute zählt diese Anlage zu unserem Bewegungsgarten. In 2010 gewannen wir im DOSB-Wettbewerbsfinale von STERNE DES SPORTS einen goldenen Stern. Und zuletzt in der großen Bundesinitiative DEUTSCHLAND – LAND DER IDEEN einen der begehrten Auszeichnungsränge – das LGN-Bewegungswerk wurde gegen 2.600 Antragsteller gemeinsam mit 364 weiteren Bewerbern mit dem Prädikat „Ausgewählter Ort 2011 im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Der DLV privilegiert seinen Königsweg. Uns Provinzler wird das nicht davon abhalten, unsere Spur zu halten und auszubauen. Denn was wir selber geschaffen haben, lieben und ehren wir, das werden wir mit Leidenschaft und zum Wohle unserer Leichtathletik pflegen. Wilhelm H. Brand Ehrenvorsitzender der LG BREMEN-NORD Unsere Jubilare Wir gratulieren herzlich und sagen Dank für … 40-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN Klaus Haas Wolf Nestele 30-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN Karlheinz Bayer Peter Adolf Beer Käte Boekhoff Jürgen Ehmann Friedhelm Führt Roland Günther Klaus Hanemann Klaus Hofmann Anneliese Hoofe Axel Hupfer Manfred Jung Norbert H. Karg Ursula Möller Gerhard Puscher Volkhart Rosch Siegfried Rüttgers Günter Sorge Hans Tichi Ferdi Tillmann Helmut Zimmermann 25-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN Horst Adrian Manfred Denecke Reiner Dismer Peter Fritschler Paul Wilhelm Glöckner Peter Greif Joachim Gunkel Regina Hartmann Uwe Kollrust Günter Lange Alfred Langenbrunner Heinrich Langenkamp Artur Lobig Ingrid Mickler-Becker Editha Mirsch Fritz Mühle Wolfgang Münzel Alfred Rapp Eva Rapp Werner Reibert Helmut Rottmüller Friedrich Römer Bernd Rüttgers Hans-Jörg Schneider Günter Schöppner Gustav Schröder Heidi Schulte Klaus-Diedrich Schulze Heinz Seidler Werner Späth Wolfgang Stahl Karl Steiner Lore Tessendorff Günter Tidow Hans-Jürgen Tiedke Hans Timmermann Adolf Weber Eckart Westphalen Alfred Wilkening Annely Wolf Roland Zügel 20-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN Gerd Behrendt Alfred Berck Marlies Bertz Michael Bertz Dieter Bobzin Renate Bobzin Siegmut Böhme Birgit Clarius Thomas Giessing Christian Konieczny Dietmar Koszewski Berthold Kreuzer Paul Meier Hinrich Michaelis Helmut Mörstedt Renate Nicolini Walter Nicolini Stephanie Storp Werner Ullrich Heinz Weis Dieter Wolf Edda Wolf 13 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Die Leichtathleten des Jahres 2011 Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) und Kugelstoß-Weltmeister David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) sind die „Leichtathleten des Jahres“ 2011. Mehr als 15.000 Stimmen gaben die Leser der Zeitschrift leichtathletik und die User des Internet-Portals leichtathletik.de sowie die „Freunde der Leichtathletik“ ab. 2011 wurden zum zweiten Mal die „Jugend-Leichtathleten des Jahres“ unter der besonderen Schirmherrschaft der FREUNDE vom Publikum gewählt. Die Sieger sind Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Tübingen) und Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt), die im vergangenen Jahr bereits bei den Erwachsenen große Erfolge feierten. Leichtathlet des Jahres 1. 2. 3. 4. 5. David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) Robert Harting (SCC Berlin) Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05) Jan Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) Sebastian Bayer (Hamburger SV) 39,4 % 19,1 % 12,8 % 9,6 % 5,6 % 6. 7. 8. 9. 10. Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) Malte Mohr (LG Stadtwerke München) Thomas Schneider (SC Potsdam) Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,3 % 4,2 % 2,5 % 1,8 % 1,5 % David Storl Leichtathletin des Jahres 1. 2. 3. 4. 5. Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) Martina Strutz (ESV Hagenow) Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) Nadine Müller (Hallesche LAF) Carolin Nytra (MTG Mannheim) 27,0 % 23,3 % 14,5 % 8,7 % 6,5 % 6. Christina Obergföll (LG Offenburg) 7. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 8. Katja Demut (TuS Jena) 9. Irina Mikitenko (SC Gelnhausen) 10. Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) 5,8 % 4,6 % 3,6 % 2,8 % 1,8 % Betty Heidler Jugend-Leichtathlet des Jahres 1. 2. 3. 4. 5. Gregor Traber (LAV Tübingen) Varg Königsmark (LG Nike Berlin) Mathias Brugger (SSV Ulm) Martin Grau (TSV Höchstadt/Aisch) Marcel Fehr (LG Limes-Rems) 21,3 % 14,3 % 13,3 % 9,8 % 8,2 % 6. 7. 8. 9. 10. Hagen Pohle (SC Potsdam) Johannes Hock (TV Marktheidenfeld) Alexander Schwab (VfL Sindelfingen) Benedikt Stienen (LAC Hochsauerland) Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) 7,8 % 7,6 % 6,3 % 6,1 % 5,3 % Gregor Traber Jugend-Leichtathletin des Jahres 1. 2. 3. 4. 5. Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) Lena Malkus (LG Ratio Münster) Desiree Singh (LG Lippe-Süd) Christin Hussong (TV Thaleischweiler) Sara Gambetta (LG Eintracht Frankfurt) 33,3 % 17,4 % 14,6 % 8,8 % 7,0 % 6. 7. 8. 9. 10. Tatjana Pinto (LG Ratio Münster) Lisa Jäsert (SC Magdeburg) Shanice Craft (MTG Mannheim) Lena Urbaniak (LG Filstal) Anna Rüh (SC Neubrandenburg) 5,2 % 4,0 % 3,8 % 3,4 % 2,5 % Gesa Felicitas Krause Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 14 Berlin war eine Reise wert Zum ersten Mal hatten die FREUNDE im vergangenen Jahr für die beiden schnellsten 4 x 200 m Staffeln der Jugend einen Preis ausgelobt: ein Wochenende in Berlin. Die Sieger kamen aus Köln, und hier ist ihr Bericht aus der Bundeshauptstadt. Nach den erfolgreichen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen, die für uns Kölner fast einem Heimspiel glichen, war die Freude bei unseren Sportlern umso größer, als die „Freunde der Leichtathletik“ den beiden siegreichen Staffeln der weiblichen und männlichen Jugend im Rahmen der Siegerehrung eine Reise nach Berlin schenkten. Nach einem Treffen mit Hanne Ziemek wurde der Termin festgelegt, und am 20. Oktober machten wir uns vom Kölner Hauptbahnhof aus auf den Weg in die Hauptstadt. Die FREUNDE, in Person von Hanne Ziemek, die sich nicht nur als Leichtathletik-Expertin, sondern in den Folgetagen auch als hervorragende Berlin-Reiseführerin entpuppte, hatten dabei im Vorfeld für alles gesorgt, so dass wir nach beschwerdefreier Fahrt am frühen Nachmittag erstmals Berliner Luft schnuppern konnten. Vor dem Bahnhof wartete auf der Invalidenstraße bereits der reservierte Shuttle, um uns direkt zur Jugendherberge International, unweit vom Potsdamer Platz, sehr zentral gelegen, zu bringen. kommen konnten sich die Sprinter beim Abendessen von den Strapazen des langen Fußwegs erholen. Später am Abend bevorzugten wir dann die Bahn, um den ersten Tag in der Hauptstadt am Prenzlauer Berg in einer Cocktailbar entspannt ausklingen zu lassen. Lange Zeit zum Verschnaufen blieb uns dort nicht, erwartete uns in Dagmar Freitag doch die Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages im Paul-Löbe-Haus, um über Erfolge, Ziele und sportpolitische Fragen zu sprechen. Begleitet wurde sie von ihrem Bundestagskollegen Axel Schäfer. Beide zeigten sich als ehemalige Leichtathleten (und langjährige FREUNDE-Mitglieder) sehr interessiert und fachkundig. Sie waren gleichermaßen offen für die Kritik an den neuen Qualifikationsrichtlinien für die nationalen Meisterschaften. Beide versuchten aber deutlich zu machen, dass die Leichtathletik zur Sponsorengewinnung auf die Medien zugehen und gegebenenfalls in bestimmten Bereichen Einschnitte hinnehmen muss. Abschließend versprachen sie, unsere Belange, zum Beispiel attraktivere Stadien bei den Juniorenmeisterschaften, in zukünftigen Gesprächen zu berücksichtigen. Nach derlei sporthistorischer Weiterbildung fuhren wir zum Kurfürstendamm, um neben den üblichen Sportartikelherstellern auch das Kaufhaus des Westens zu besuchen. Von den getätigten Einkäufen konsumtechnisch zufrieden gestellt zog es uns zur Erfüllung des leiblichen Wohls dann in den Osten der Stadt. Konnopkes Currywurst auf der Schönhauser Allee befriedigte unsere Wünsche dabei zu Genüge. Nach der willkommenen Mittagspause brachen wir zum, nicht nur sportlichen, Höhepunkt unserer knapp dreitägigen Berlin-Tour auf. Am Alexanderplatz mieteten wir uns Tandems und machten Im Anschluss an das knapp einstündige Gespräch folgte auf das obligatorische Foto eine Führung durch das Reichstagsgebäude inklusive dem Besuch seiner Kuppel. Während des anschließenden Spazierganges zurück zur Jugendherberge beeindruckte unsere Reiseleitung einmal mehr mit geschichtlichen Anekdoten der Hauptstadt. In der Unterkunft ange- Am Freitagmorgen klingelte der Wecker bereits um kurz vor acht, um pünktlich bei der Besichtigungstour durch das Olympiastadion zu erscheinen. Gestärkt vom Frühstück kamen wir in den Genuss einer absolut empfehlenswerten Führung. Unsere Stadionführung, ausgewiesener FC-Sympathisant, zeigte uns neben den VIP-Bereichen die Katakomben, in denen die WM-Teilnehmer 2009 die letzten Aufwärmübungen vor Betreten des Stadions absolvierten. Kritisch beleuchtete er wenig später, unmittelbar auf dem historischen Fackelplatz, die Siegertafeln der Olympischen Spiele 1936, die u. a. die zeitgeschichtliche Rolle Jesse Owens im damaligen Nazi-Deutschland nicht deutlich werden lassen. Teilnehmer der Berlin-Fahrt: Malena Richter, Fabian Schneider, Matthias Kautsch, Kilian Siara, Stefan Schmeier, Kim-Carina Schmidt, Hendrik Schulz, Frank Werner Fotograf: Volker Herrmann 15 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 die Straßen der Stadt unsicher. Kurz an der Spree vorbei, über die Straße Unter den Linden zum Brandenburger Tor. Durch den Tiergarten zur Siegessäule und dann zum Potsdamer Platz, Eisdiele. Auch wenn wir komplette Tandemanfänger waren, können wir diese Möglichkeit der Stadtbesichtigung nachhaltig empfehlen! Nach dem genüsslichen Verzehr der Eiskugeln mussten die Tandems dann leider zurückgebracht werden und wir zum Abendessen in die gewohnte Umgebung unserer Unterkunft zurückkehren. Nicht ganz so ruhig wie am Vortag verbrachten wir den Abend in Kreuzberg. Die gutgelaunten Deutschen Staffelmeister des Leichtathletik-Teams Vom Kottbusser Tor zog es der Deutschen Sporthochschule Köln vor dem Brandenburger Tor. uns über die Adalbert- zur Oranienstraße und irgendwann im Laufe der Nacht zurück ins Bett. Bei leichtem Defizit stellte die Aussicht auf die anstehende Rückfahrt und damit der Möglichkeit Schlaf nachzuholen, für die meisten am nächsten Morgen die größte Motivation dar, pünktlich zum Frühstück zu erscheinen. Wie bei der Ankunft erwartete uns nach dem Räumen der Zimmer wenig später schon der Shuttle zurück zum Bahnhof. Unser Zug zurück in die Domstadt ging erst am frühen Nachmittag, so dass wir noch mehrere Stunden Zeit hatten, die nach Lust und Laune verbracht wurden. Sobald wir unsere Taschen in Schließfächern am Bahnhof verstaut hatten, entschied sich eine Gruppe zum Einkaufen, eine andere zum Besuch von Freunden und eine dritte machte sich zu Fuß auf, die Stadt ein letztes Mal im Rahmen unserer kurzen Reise zu erkunden. An den Förderverein Freunde der Leichtathletik Auf der Leiten 8 D - 82377 Penzberg Ich möchte den Förderverein Freunde der Leichtathletik e.V. unterstützen und werde { Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro) { Mitglied als Ehepartner/Partner (Jahresbeitrag + 25 Euro) { Neumitglieder bis zum vollendeten 26. Lebensjahr (Jahresbeitrag 24 Euro) Einzugsermächtigung: Ich ermächtige Sie widerruflich, die Beiträge zu Lasten des Kontos Nr.: BLZ: Bank: einzuziehen. Erste Anlaufstation war hier die Humboldt-Box, welche den Neubau des Berliner Schlosses darstellt und einen mehr als interessanten Überblick über die Arbeiten Alexander von Humboldts und seiner Nachfolger gibt. Nach einem kurzen Abstecher auf die Museumsinsel passierten wir die Ständige Vertretung bevor wir über den Schiff bauerdamm den Weg zurück zum Bahnhof einschlugen. Von Gleis 13 ging es dann um kurz nach zwei wieder in Richtung Heimat. Hanne Ziemek, die uns drei Tage lang sowohl charmante Gastgeberin als auch sachkundige Reiseführerin war, verabschiedete sich bereits in Hamm. Eine knappe Stunde später erreichte der ICE dann im Schatten des Doms den bestens bekannten Kölner Hauptbahnhof, womit wir am Ende unserer kurzweiligen Reise wieder in der Heimat angelangt waren. Wir bedanken uns bei den Freunden der Leichtathletik und insbesondere unserer Reiseführerin für drei erlebnisreiche Tage und hoffen, dass unsere Staffelnachfolger in den Genuss ähnlicher Maßnahmen kommen. War die Reise doch nicht nur Belohnung für die erreichten Platzierungen, sondern eine der seltenen Anerkennungen des Einsatzes, der hinter solchen Erfolgen steht. Volker Herrmann Jugendkoordinator LT DSHS Köln Name: Anschrift: Geburtsdatum: (Angabe freiwillig) Datum: Unterschrift: Übrigens: Spenden auf unser FdL-Konto sind willkommen und steuerlich absetzbar! Raiffeisenbank Kto.-Nr. 52 000 (BLZ 701 693 31) Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 16 Olympische Vorboten Die Verwirrung scheint groß: „Was sollen denn diese Olympia-Maskottchen?“, fragt BILD, und gibt auch gleich die Antwort: „Am besten schnell vergessen“. Selbst die britische Presse ist verunsichert: „Keiner weiß, was das sein soll“, wundert sich die “Daily Mail“. Andere Medien vergleichen sie „mit einem auf dem Klo sitzenden Affen.“ Ein TV-Spot soll „epileptische Anfälle bei Zuschauern“ ausgelöst haben. Maskottchen „Mandeville“ Anlass für die harschen Reaktionen war die Vorstellung der Maskottchen für die Olympischen Sommerspiele und die Paralympics 2012 in London, hergestellt aus den letzten Tropfen flüssigen Stahls nach der Fertigstellung des Olympiastadions in London. Ihre Namen: „Wenlock“ und „Mandeville“. Maskottchen „Mandeville“, benannt nach dem Städtchen Stoke Mandeville in Buckinghampshire, soll an die erste Rollstuhl- und Amputiertenweltmeisterschaft erinnern. Sie fand nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1948 statt und gilt als die Vorläuferin der Paralympics. „Wenlock“ und die olympischen Spiele Die Geschichte von „Wenlock“ lenkt den Blick auf die Vorgeschichte der Olympischen Spiele von 1896 in Athen. In dem kleinen Flecken Much Wenlock in den West Midlands von England gründete William Penny Brookes, britischer Arzt und Sportpionier, am 22. Oktober 1850 die „Wenlock Olympian Games“. Sie gelten bis heute als Vorläufer der Olympischen Spiele der Neuzeit. Neben klassischen athletischen Disziplinen wie Laufen, Hammerwerfen, Hoch- und Weitsprung fanden Wettkämpfe wie Sackhüpfen und Ringreiten und auch ein Rennen ausschließlich für alte Damen statt. Diese Spiele haben sich bis in die Gegenwart erhalten. Zum 200. Geburtstag von William Brookes feierte man im Jahr 2009 immerhin die „123. Wenlock Olympian Games“. Vorläufer auch in Griechenland Den Anspruch, die antiken Spiele wiederbelebt zu haben, erhebt auch Griechenland. Im Jahr 1859 hatte der griechische Millionär Evangelos Zappas im Zuge des erwachenden Nationalstolzes der Griechen mit der Revolution gegen das Osmani- sche Reich die „Olympien“ gegründet. Es war ein Riesenereignis, mitten in Athen, auf dem heutigen „Platz des Nationalen Widerstandes“. Ein Stadion gab es nicht. Im Mittelpunkt stand eine riesige Ausstellung. Der sportliche Teil, u. a. mit Lauf, Sprung, Speer und Diskus, war weniger gelungen. Das lag auch an den Wunschvorstellungen des griechischen Königs Otto aus dem Geschlecht der Wittelsbacher, dessen Vorbild für die „Olympien“ das Münchener Oktoberfest war. Dennoch entwickelten sich in den folgenden Jahren olympische Strukturen. Getragen von der romantisch-idealistischen Rezeption der Antike mit den Ausgrabungen Olympias durch deutsche Archäologen unter Ernst Curtius verbreitete sich der olympische Gedanke immer mehr. Die „Olympien“ erhielten Grundzüge, die sich später auch im Internationalen Olympischen Komitee wiederfanden. Brookes’ Vision Sowohl die „Wenlock Olympian Games“ als auch die „Olympien“ waren nationale Ereignisse. Das wollte William Brookes ändern und nahm Kontakt mit Evangelos Zappas auf. Brookes hatte die Vision, aus den nationalen Ereignissen ein Internationales Olympisches Festival zu schaffen. Das stieß lange Zeit bei den griechischen Politikern auf wenig Gegenliebe. Der internationale Durchbruch blieb dem Franzosen Pierre de Coubertin vorbehalten. Er hatte 1890 Brookes in England besucht und zeigte sich tief beeindruckt von der Präsentation der Olympischen Spiele in Wenlock. 1894 gelang es Coubertin, den ersten internationalen Olympischen Kongress in Paris zu organisieren, der dann zu den Olympischen Spielen von 1896 in Athen führte. 100 Jahre später bezeichnete IOCPräsident Antonio Samaranch bei einem Besuch in Wenlock Brookes „als den wahren Begründer der Olympischen Spiele.“ Der deutsche Beitrag Lange zuvor schon gab es eine Vielzahl von Ansätzen zur Wiederbelebung der olympischen Idee. Ein Beispiel sind die „Cotswold Olympick(!)Games“ des Robert Dover zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Barton on-the-Heath in England. Ähnliche Versuche gab es auch in Frankreich, Schweden und nicht zuletzt in Deutschland. Mit den sog. „Drehberg-Spielen“ versuchte der Fürst Franz von Sachsen-Anhalt in Wörlitz 1775 die Olympischen Spiele wieder zu beleben. Diese Drehberg-Spiele waren ein wichtiger Impuls für die Leibesübungen ihrer Zeit, verschwanden aber nach 1799 wieder in der Versenkung. Nicht anders erging es einem Ansatz zur Neugründung Olympias aus Deutschland, der allerdings den Anspruch erheben kann, der skurrilste Versuch einer Renaissance der Spiele gewesen zu sein. Walter Jens berichtet uns in seiner Rede auf einer Olympiatagung in Bad Boll von dem Brief einer der bekanntesten Dichterinnen der Romantik an ihren Mann in Rom: „Ein Sommertag im Jahre 1817: Bettina Brentano erzählt ihrem Mann, Achim von Arnim, Klatschgeschichten aus Berlin“. 1963–2013: 5 Jahrzehnte „Freunde der Leichtathletik“ Noch ist es nicht soweit, aber die Geburtstagsvorbereitungen sind bereits angelaufen. Am 15.Februar 1963 fand in München die Gründungsversammlung und 5 Wochen später in Bonn die konstituierende Vorstandssitzung statt. Erster Vorsitzender wurde Otto Eisenmann (Itzehoe), sein Stellvertreter Prof. Dr. Herbert Reindell (Freiburg), Schatzmeister Adolf Dassler (Herzogenaurach) und Schriftführer Franz Buthe-Pieper (Bochum-Langendreer). 10 Jahre später zählte man 193 FREUNDE, heute hat unser Förderverein nahezu 1.000 Mitglieder. Gesucht wird alles, was die FREUNDE in diesen Jahren lebendig werden lässt und für eine Sonderausgabe oder gar Festschrift geeignet sein könnte. Also in erster Linie Fotos, Geschichten von und über (gerne auch geförderte) Athleten sowie unsere Mitglieder. Die Redaktion freut sich über jeden Beitrag! 17 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Karl-Friedrich Schinkel, der Hofarchitekt Preußens, wolle einen Plan zum Bau einer Halle für deutsche Künstler in Rom durchsetzen. Darin sollten deren Kunstwerke untergebracht werden, aber nicht nur: Dieses Bauwerk solle auch dazu dienen, die Olympischen Spiele wieder in Gang zu bringen. Das Projekt wurde aber, so schreibt Bettina Brentano, dahingehend modifiziert, dass es auch eine Bettlerhalle werden sollte, wo die Bettler schlafen und bequem sitzen können. Bettina Brentano nennt aktuelle Anlässe für diesen Plan: „ … denn da sich gestern Mann und Frau ersäuften, weil sie kein Unterkommen finden konnten, so liegt der Gedanke sehr nah“. Außerdem, so meint die Schwester Clemens Brentanos, eigneten sich Bettler besonders für die olympische Idee: „Die Bettler sind auch eher griechisch idealistisch gekleidet und könnten, wenn sie ein bisschen zu Kräften gekommen, recht die Olympischen Spiele wieder in Gang bringen; besonders da sie nur wenig Lumpen abzulegen haben, um ganz nackt zu sein“. Allerdings: Ein solcher Vorschlag würde heute schon allein an den Ausrüsterfirmen scheitern. Theo Rous Leichtathletikveranstaltungen 2012 Terminkorrekturen und Ergänzungen Datum von bis Veranstaltung Ort 05.06. Int. Lausitzer Meeting Cottbus 07.06. 42. Int. Meeting Rhede 16.06. FREUNDE-Treff Bo-Wattenscheid 16.06. 17.06. DM Bo-Wattenscheid 06.07. 07.07. 6. Int. Gala Bottrop 20.07. 22.07. DM Jugend U 18 + U 20 MG-Rheydt 03.08. 12.08. OS LA-Wettbewerbe London 17.08. 19.08. Int. Hochsprungmeeting Eberstadt „Berlin fliegt!“ Berlin DM Mehrkampf U18 Wesel 19.08. DKB Duelle Neubrandenburg 31.08. 19. Int. Stadionfest Königs-Wusterhausen Paralympics LA-Wettbewerbe London DKB Duelle Elstal bei Berlin 18.08. 18.08. 31.08. 01.09. 19.08. 09.09. Unsere Auswahlgalerie zeigt langjährige FREUNDEMitglieder in ihrer Aktivenzeit. Na, wer erkennt die drei international erfolgreichen Athleten? Bärbel Wöckel 4 Goldmedaillien bei den OS 1976 und 1980 Hartmut Weber Doppel-Europameister 1982 über 400 m/ Staffel Hans Baumgartner Olympia-Silber 1972 im Weitsprung Die Fotos stammen von unserem Mitglied Gustav Schröder und Theo van de Rakt (1944-2011), der seine Aufnahmen sowie alle Bildrechte unseren Freunden, den „Vrienden van de Koninklijke Nederlandse Atletiek Unie“, überlassen hat. Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 18 Leichtathletikinformationen „München 72 – Trainingsplatz einer Demokratie“ ist der Titel einer Ausstellung mit zahlreichen Veranstaltungen zum Thema. Die Olympischen Sommerspiele 1972 in München jähren sich zum 40sten Mal und waren weit mehr als ein Sportereignis. Das nimmt u. a. auch die Nemetschek-Stiftung, die einen Beitrag zur demokratischen Kultur leisten möchte und sich als unabhängiger Ideengeber und Initiator sieht, zum Anlass, vom 15. März bis 26. April 2012 im BayerForum am Münchener Hauptbahnhof, Gleis 5-11, diese Ausstellung zu gestalten. Am 29. März 2012 um 19 Uhr findet dazu ein Zeitzeugengespräch „Olympia-Helden von 1972“ statt, zu dem Heide Ecker-Rosendahl, Renate Stecher, Ulrike Nasse-Meyfarth und Klaus Wolfermann ihr Erscheinen zugesagt haben. Dies wäre doch eine schöne Gelegenheit, sich mit FREUNDEN zu treffen. Der Eintritt ist frei, und hinterher könnten wir uns noch zusammensetzen und einmal mehr über alte und neue Zeiten sprechen. Also, schnellstens bei der Geschäftsstelle unter 08856-910815 oder per [email protected] melden! Wer zu diesem Termin keine Zeit hat: ab dem 20. März finden fast täglich interessante Veranstaltungen statt – nachzulesen auf der Homepage www.trainingsplatz72.de. 15. Juni 2012: Exklusive FREUNDE-Führung in der Bochumer Jahrhunderthalle Die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften werden am 16. und 17. Juni zum dritten Mal im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid ausgerichtet. Etliche FREUNDE werden sicher bereits am Vortag in das Ruhrgebiet anreisen. Denen bieten wir eine nicht alltägliche Führung an: Das ehemalige Industriegelände des „Bochumer Vereins“ (eines ehemaligen Montankonzerns) hat sich in den letzten Jahren zu einem modernen Kulturzentrum für außergewöhnliche Aufführungen und Veranstaltungen entwickelt. Für die FREUNDE besteht die Möglichkeit, mit exklusiver Führung in den Untergrund zu steigen oder die Hintergründe der Veranstaltungstechniken kennenzulernen. Der Beginn am Freitag, dem 12. Juni ist um 17 Uhr; anschließend kann man fachsimpeln und den Tag kulinarisch ausklingen lassen. Anmeldungen mit Angabe der gewünschten Führung bitte bis zum 2. Mai an unsere Geschäftsstelle – genauere Informationen erhalten die Teilnehmer anschließend. „Freunde der Leichtathletik“ stiften Jugendstaffeln wieder eine Reise Die Mädels vom Sport-Club Charlottenburg und die Jungens vom TV Wattenscheid setzten sich bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften gegen 85 weitere Staffeln durch und gewannen die 4 x 200 m. Damit gewannen sie auch die von den FREUNDEN gestiftete Reise zum „Internationalen Stadionsportfest“ (ISTAF) im Berliner Olympiastadion. Ganz knapp umkämpft war im Sindelfinger Glaspalast die Entscheidung bei der weiblichen Jugend. In 1:39,42 min zu 1:39,52 min setzte sich die Staffel des SCC Berlin gegen die StG ART/ SFD/TBH Düsseldorf durch. Schlussläuferin Noelya Schonig konnte ihre Konkurrentin erst auf dem letzten Meter abfangen und für ihre Staffelkolleginnen Carmen Maske, Svea Köhrbrück und Franziska Kindt den Titel einfahren. Ob damit die Reisekosten gespart werden? Klarer war die Entscheidung bei der männlichen Jugend. Hier setzte sich der TV Wattenscheid in der Besetzung Maurice Huke, Maximilian Ruth, Jonas Lohmann und Jan Schneider gegen die Staffel des LT DSHS Köln durch. Wer möchte gerne Sponsor bei den FREUNDEN werden? Natürlich nicht irgendein, sondern ein ganz besonderer Sponsor. Die FREUNDE zeichnen seit Jahrzehnten im Rahmen der Deutschen Hallenmeisterschaften die „Jugendleichtathleten des Jahres“ und seit 2 Jahren auch die „Leichtathleten des Jahres“ aus. 2010 waren dies Sara Gambetta und Till Wöschler bzw. Verena Sailer und Christian Reif und in diesem Jahr Felicitas Krause und Gregor Traber sowie Betty Heidler und David Storl. Die Auszeichnungen (Beispiel siehe Foto) haben jeweils die FREUNDE oder ein Mitglied gestiftet. Die geehrten Athletinnen und Athleten haben in den zurückliegenden Jahren auf diesen Preis stets sehr positiv reagiert. Wer also eine Möglichkeit sieht, die dafür anfallenden Kosten zu übernehmen (die sich im überschaubaren Rahmen bewegen), möge sich an unseren Vorsitzenden Hans G. Schulz (Telefon 02366/937748 oder [email protected]) wenden. Im kommenden Jahr finden die Deutschen Hallenmeisterschaften und damit die nächste Ehrung übrigens in Dortmund statt. 19 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V. gegründet 1946 1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon und Fax: (04393) 972673 2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136 Redaktion: Frank Scheff ka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst, Telefon: (04221) 5877925 bzw. (0179) 7413879 Bald ist es geschafft…. und die Wartezeit hat ein Ende. In einigen Wochen sehen wir uns endlich wieder. Wir Ihr euch sicherlich erinnert, sind wir in den letzten Jahren in den Tagen unserer Treffen wettermäßig sehr verwöhnt worden. Trotz bester Kontakte zu den Wettermachern war es mir aber für 2012 nicht möglich, Schönwettergarantien zu erhalten. Außerdem weise ich zaghaft darauf hin, dass Oberhof in 850 m Höhe liegt. Bitte plant also nicht nur Sommerbekleidung ein. Nun noch ein Hinweis zum Samstagsprogramm: Wir unternehmen eine vierstündige Planwagenfahrt zu den Sportstätten Oberhofs (incl. Besuch der Skisporthalle). Während der Tour kehren wir zum Mittagessen in die „Schanzenbaude“ ein. Ein kleiner Wermutstropfen ist die Kostenbeteiligung für jeden Teilnehmer in Höhe von 12 Euro. Hierzu nun eine große Bitte: wer an dieser Fahrt nicht teilnehmen möchte oder kann, muss mir dies unbedingt nach Erhalt der Zeitung unter 04393-972673 (kein Fax) oder Email [email protected] mitteilen. Das beauftragte Unternehmen stellt nämlich aufgrund der angemeldeten Personen die entsprechende Zahl Planwagen bereit und wird uns bei zu kurzfristigen Absagen mit den entstehenden Kosten belasten. Aber, warum mache ich mir darüber Gedanken. Ich bin sicher, das wird nicht geschehen. An sich sollten hier abschließend Hinweise für die Anreise stehen. Aber, liebe VELer/innen, die Autofahrer haben Straßenkarten oder Navi, die Bahnfahrer werden hoffentlich, trotz oft mehrmaligen Umsteigens, den Bahnhof Oberhof problemlos erreichen und den Bus in den Ort nehmen. Ich wünsche allen Teilnehmern eine stressfreie Anreise und hoffe, euch wie immer munter und fröhlich wiederzusehen. Euer Jörg Lawrenz Vielen Dank! Gefreut habe ich mich bereits über zahlreiche Weihnachtspost von VEL-Mitgliedern, wobei auch häufig lobende Zeilen über die Gestaltung der Zeitschrift enthalten waren. Besonders stimmten viele der Sicht von Gisela Pohl bezüglich der deutschen Sprintstaffeln zu, die im vorigen Heft veröffentlicht war. Unsere inzwischen in der Altersklasse W 80 startende Speerwerferin Lotte Leiß hat mir ihre Gedanken zum Spitzensport früher und heute und dem Wandel der Vorbildfunktion zukommen lassen – auch dafür mein Dank. Und versprochen: Obwohl bisher schon beachtet, werden wir in Zukunft noch genauer darauf achten, dass bei jedem Artikel der Name des Verfassers abgedruckt wird. Danke für die entsprechenden Hinweise! Frank Scheffka Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 20 Zá-to-pek! Zà-to-pek! Zá-to-pek! Wie unsere Leser der vorletzten Ausgabe entnehmen konnten, war eine größere Reisegruppe bei der U 23-EM 2011 in Ostrava. Wenn man dort in den unvermeidlichen Diskussionen auf die tschechische Leichtathletik zu sprechen kam, fielen natürlich sofort die Namen Dana und Emil Zatopek – auch heute noch Legenden der Leichtathletik. Als wir in Ostrava auf FREUNDE-Mitglied Jan Kern trafen, der in seiner Funktion als Chef-Delegierter des DLV über vielfältige Erfahrungen verfügt, fragten wir ihn nach Möglichkeiten, etwas über Land und Leute zu erfahren. Jan schlug uns vor, ganz in der Nähe das „Holzstädtchen“ Rosnov zu besuchen: ein Freiluft-Museumsdorf, u. a. mit den Gräbern von Emil Zatopek und Ludwig Danek (OS 1972 mit dem Diskus). Gesagt – getan: Jan Kern sorgte dafür, dass exklusiv für uns ein Bus des Organisationskomitees mit der netten Hostess Monika bereitgestellt wurde. (O-Ton: „Ich heiße Monika, bin 25 Jahre alt und arbeite für BMW.“) Als fachgerechter Dolmetscher bewährte sich Klaus aus Wolfsburg. Durch eine leicht hügelige, sehr naturbelassene Landschaft erreichten wir nach etwa 60 km unser Ziel und besuchten mit viel Interesse das Museum. Natürlich galt den Gräbern von Emil Zatopek und Ludwig Danek unsere besondere Aufmerksamkeit. Auf einem Dorffriedhof um die Kirche der hl. Anna werden walachische Persönlichkeiten beigesetzt. Schlichte Grabsteine, mit Eingravierungen eines Läufers bzw. Diskuswerfers, geben einen Verweis auf die bescheidenen, aber sehr erfolgreichen Athleten. Emil Zatopek verstarb am 22.11.2000 in Prag. Seine Urne kam Anfang 2001 nach Rosnov und wurde hier beigesetzt. Denn Emil Zatopek ist ganz in der Nähe in Koprovnice geboren. Die gesamte Anlage „Holzstädtchen“ hat den Charakter einer Kleinstadt aus der Zeit des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine Vielzahl von Gebäuden (Kirche, Rathaus, div. Gewerbebetriebe, Gasthäuser etc.) vermitteln einen guten Eindruck der Vergangenheit, die heute liebevoll gepflegt wird. Als unsere Hostess das große Interesse an Emil Zatopek bemerkte, organisierte sie spontan einen Besuch des Technikmuseums des weltbekannten Fahrzeugherstellers Tatra in dem Geburtsort Emil Zatopeks. Das Museum ist erst vor einigen Jahren eingerichtet und die Ausstellung nach modernen Erkenntnissen konzipiert worden. Es enthält auch einen großen Saal zu Ehren von Dana und Emil Zatopek! Fasziniert standen wir vor einer großen Anzahl an Dokumenten über die beiden einzigartigen Weltklasseathleten: Über 50 authentische Fotografien (unten rechts z. B. der Auszug des Olympiasiegers samt seiner Beutestücke aus dem Olympischen Dorf in Helsinki), Zeitungsausschnitte, Plakate, Erinnerungsstücke, Medaillen etc. sowie Emils Trainingsanzug und Startnummer der Olympischen Spiele sowie vor allem 2 Videos vieler seiner Läufe erzählen von der beeindruckenden sportlichen Vita der Zatopeks. So kehrten wir sehr zufrieden nach einem verlängerten Vormittag nach Ostrava zurück. Unser Dank gilt insbesondere Jan Kern für seine Idee und Hilfestellung sowie natürlich Monika für ihre ausgezeichnete Begleitung. Henning Wedderkop 21 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 Wissen Sie noch, dass Emil Zatopek 4 Gold- und 1 Silbermedaille bei OS holte, 3-mal Europameister war und 18 Weltrekorde aufstellte, Dana Zatopek 1 Gold- und 1 Silbermedaille bei OS errang, 2-mal Europameisterin war, Dana und Emil am gleichen Tag, dem 19.09.1922, geboren und am gleichen Tag, dem 24.07.1952 Olympiasieger wurden, Emil von Oktober 1948 bis Juni 1952 in 72 Rennen über 5.000 m und 10.000 m unbesiegt blieb, er allein 1949 an 134 Tagen 11 Läufe über 10.000 m und 1950 an 161 Tagen 20 Läufe über 5.000 m bestritt? WEIMAR – wir kommen wieder Bei unserem diesjährigen VEL-Treffen in Oberhof ist u. a. auch ein Tagesausflug nach Weimar vorgesehen, und da wandern meine Gedanken sofort zu unserem Treffen im Jahre 1992 in Bad Blankenburg, wo wir von dort mit zwei Bussen in Richtung Weimar aufbrachen. Natürlich waren wir alle sehr gespannt, was uns dort erwarten würde, so kurze Zeit nach dem Fall der Mauer und auf Initiative von unserer so unvergessenen Siegfriede Weber-Dempe. Siegfriede war auch schon in der 80er Jahren eine ganz regelmäßige Besucherin unserer Treffen, denn sie konnte damals als Rentnerin zu uns in den Westen ausreisen, und wir freuten uns schon immer sehr auf das Wiedersehen mit ihr. Bei diesen Treffen erzählte uns Siegfriede oft von „ihrem schönen Weimar“, und nun sollte es endlich soweit sein, diese geschichtsträchtige Stadt kennenzulernen, in der Lucas Cranach, Martin Luther, Joh. Seb. Bach, Franz Liszt, Richard Strauss, Lenbach und Liebermann, Nitzsche, Hauptmann, Goethe und Schiller weilten, um nur einige zu nennen. Eigentlich ein MUSS für jeden Deutschen, diese Stadt kennenzulernen. An diesem Tag regnete es in Strömen, und unsere drei Reiseführer warteten bereits. Und welch eine Überraschung: eine der Reiseführerinnen war Siegfriede, die einer Gruppe mit sehr viel Wissen ihre Stadt näher brachte. Natürlich zeigte sie uns auch den wunderschönen Park BELVEDERE mit Goethes Gartenhaus, wo sie jeden Morgen ihre Runden drehte und sich so ihre bewundernswerte Fitness bewahrte. Trotz Regens und des Durchwatens vieler Pfützen war es ein sehr interessanter Vormittag. Zum Mittagessen war die gesamte Gruppe eingeladen in der Kantine von Coca Cola; diese zarten Bande dorthin hatte im Vorfeld unser damaliger Vorsitzender Wolfgang Troßbach zusammen mit Urban Cleve geknüpft, und man war von Seiten des Coca Cola-Vorstandes zum Abschluss sehr erfreut, als wir als Dankeschön die Autogramme der erfolgreichsten VELer dort auf einer vorberei- teten Urkunde überreichten. Vor der Firma entstand das hier gezeigte Gruppenfoto, das man eigentlich nur mit Wehmut betrachten kann, wenn man weiß, dass sehr viele der damaligen Sportkameradinnen und -kameraden leider nicht mehr unter uns weilen. Weimar – damals wie heute ein interessantes Reiseziel. Stellte es sich 1992 noch recht grau und trist dar, nur an einigen wenigen Ecken konnte man schon erahnen, wie sehr die Stadt vor ihrem „Wiederauferstehen“ stand, ist sie heute wieder zu einer wunderschönen Stadt inmitten von Thüringen aufgeblüht, und wir sind sehr gespannt darauf, wie sie sich uns heute darstellt, und wir freuen uns schon auf das Wiedersehen. Leider gibt es dieses Mal kein Wiedersehen mit Siegfriede. Sie starb vor einem Jahr am 12.1.2011 und wäre am 29. März 2014 hundert Jahre alt geworden! Gisela Pohl Für immer ist von uns gegangen Walter Kiessling 16. Oktober 1920 – 12. Juni 2011 Heft 1/2012 Leichtathletik INFORMationen 22 „DDR-Sportlerin des Jahres 1959“ feierte ihren 80. Geburtstag In der Vergangenheit war bereits häufig von VEL-Regionaltreffen die Rede, die jeweils von fleißigen Organisatoren vorbereitet wurden. Im Falle unserer Berliner Mitglieder ist das offenbar gar nicht nötig, denn der „erweiterte VEL-Hauptstadt-Kern“ triff t sich anlässlich runder Geburtstage regelmäßig. So war auch das 80. Wiegenfest unserer Gisela Birkemeyer wieder einmal ein solcher Anlass, über den uns die Jubilarin selbst ein paar Gedanken mitgeteilt hat: „Am 22. Dezember habe ich nicht nur im Kreis meiner Familie sondern natürlich auch mit meinen Freunden aus dem Sport gefeiert. Vom Vorstand haben mich direkt am Geburtstag Bärbel Reinnagel und Peter Laufer und außerdem Inge Schwalbe besucht. Und deshalb auch allen, die mir so nett gratuliert und an mich gedacht haben, besten Dank für alle guten Wünsche. Im Januar haben wir uns dann alle getroffen, denn eine über 50jährige Freundschaft verbindet uns und die Familien miteinander. Es war eine tolle und sehr lustige Feier, zumal alle Eingeladenen erschienen sind. Unsere gute Laune wollen wir nach Oberhof mitbringen! Schließlich wollen wir auch dort ein paar schöne Tage haben.“ Ständig auf der Suche nach neuen Rekorden ergibt sich damit gleich noch eine Frage: Wer kann die 23 ehemaligen Leichtathleten bei einer Geburtstagsfeier toppen? Aber auch über einen kurzen Bericht für eine der nächsten Ausgaben dieser Zeitschrift über ein Treffen mit geringerer Gästezahl würde ich mich freuen! Frank Scheffka Unsere Geburtstagskinder Den Geburtstagskindern im kommenden Quartal gratuliert der VEL-Vorstand auf diesem Wege ganz herzlich und wünscht neben der obligatorischen Gesundheit und Zufriedenheit ganz vielen eine ähnlich schöne Geburtstagsfeier. April 4. Hans Grodotzki Joh.-R.-Becher-Str. 70, 14478 Potsdam 10. Edelgard Lieb Machnower Str. 4a, 14165 Berlin 11. Walter Krüger Boddenweg 7, 18445 Wendisch-Langendorf 18. Joachim Günther Straße 136 Nr. 7, 14089 Berlin 19. Erhard Bohla Im Schloß 17, 04821 Brandis 19. Friedrich Janke Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam 19. Uly Wolters Hauburgsteinweg 11, 61476 Kronberg/Ts. 21. Hilmar Dressler Kurt-Schumacher-Str. 12, 31737 Rinteln 23. Sigrun Kofink (Grabert) Lenaustr. 8, 72108 Rottenburg 29. Erika Claus (Fisch) Talkamp 11, 30823 Garbsen 30. Margot Ulzheimer Leipziger Str. 1, 37242 Bad Sooden-Allendorf Mai 76 79 82 76 84 81 87 91 77 78 86 2. Richard Kick Xaver-Weismor-Str. 48, 81829 München 3. Käthe Jenss 115 Fisher Road, Mahwah, NJ 07430/USA 4. Hans-Joachim Schmidt Bödekerstr. 49, 30161 Hannover 5. Almut Brömmel Lechbrucker Str. 5, 86199 Augsburg 5. Eugen Fuhrmann Bergaustr. 10, 12437 Berlin 11. Ingeborg Fuhrmann Dammbleiche 6, 26135 Oldenburg 11. Hinrich John Gottorpstr. 5, 26122 Oldenburg 12. Helmut Joho Neckarhalde 12a, 69412 Eberbach 13. Kurt Spitzmüller Waldstr. 1, 77787 Nordrach 19. Edith Janke Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam 19. Annemagret Fuhrmann Bergaustr. 10, 12437 Berlin 22. Dr. Herbert Deuschl Birkhuhnweg 22, 85737 Ismaning 30. Ursula Bast Am Mühlenbusch 8, 42781 Haan 65 30. Werner Bähr Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg 77 Juni 87 77 80 76 76 79 91 80 75 77 84 3. Inge Offermann Hermannstr. 8, 65366 Geisenheim 4. Karl Grünsfelder Rosenhof App.C 293 Mecklenburger Landstr. 2-12 23570 Lübeck-Travemünde 10. Werner Nüssle Spindelstr. 74, 33604 Bielefeld 11. Doris Brachmann Landsberger Allee 68D, 10249 Berlin 12. Arno Baur Elfriedenstr. 110, 81827 München 15. Dr. Grete Debus (Winkels) Friesdorfer Str. 256, 53175 Bonn 18. Horst Flosbach Weststr. 29, 51688 Wipperfürth 19. Sigrid Kemnitz Am Pichelsee 2, 13595 Berlin 25. Ulrich Jonath Malteserstr. 56, 50859 Köln 27. Prof. Erich Fuchs Albertstr. 25, 67655 Kaiserslautern 86 77 86 78 60 81 94 76 81 86 87 23 Leichtathletik INFORMationen Heft 1/2012 VEL-Museum Liebe Leserinnen und Leser! Das VEL-Museum ist heute ausschließlich mit Geschenken bestückt, die mir Hildegard Körner im vergangenen Sommer gemacht hat. Vielen Lesern dieser Zeitschrift dürfte die Vizeweltmeisterin von 1987 im 1500m-Lauf noch persönlich in guter Erinnerung sein, da sie als Gast bei unserem letzten Treffen in Bad Blankenburg weilte. Und dieses Jahr ist Oberhof für die sympathische Erfurterin auch nicht unerreichbar, zumal sie mir schon einige wunderbare organisatorische Tipps vor Ort geben konnte… Frank Scheffka JEM Donezk 1977: Teilnehmerabzeichen und SILBERMEDAILLE von Hildegard für den zweiten Platz im 800 mLauf sowie ihre Startnummer, die sie sich von allen Teilnehmerinnen des Endlaufes signieren ließ. Teilnehmerplakette und GOLDMEDAILLE der JEM 1975 in Athen. Bei den Olympischen Spielen 1980 wurde Hildegard Körner (Mädchenname Ullrich) Fünfte im 800 m-Finale. Hier sind die Teilnehmermedaille, der Teilnehmerausweis sowie die SIEGERURKUNDE zu sehen. 1981 gewann Hildegard im 800 m-Lauf die GOLDMEDAILLE bei der Hallen-Europameisterschaft in Grenoble. Das Photo zeigt sie im Finale dieses Rennens. Daneben Vorder- und Rückseite der Teilnehmermedaille sowie das Teilnehmerabzeichen der EM 1978 in Prag, wo sie auf dieser Strecke den 5. Platz belegte. Den Weltcup 1985 in Canberra gewannen die DDRFrauen, die daraufhin bei der Sportlerumfrage der „Jungen Welt“ auch zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt wurden. Hildegard Körner gewann dabei den 1500 m-Lauf, wofür sie diese namentlich gravierte SIEGERMEDAILLE erhielt. EC-Bronzemedaille des selben Jahres oben rechts. Leichtathletik-Fanreisen ■ SOMMERSPIELE 2012 IN LONDON So nah wie im Sommer 2012 (27. Juli bis 12. August) werden die Olympischen Spiele lange Zeit nicht mehr kommen. Ganze Sportlergenerationen werden voraussichtlich auf Sommerspiele, die man per Auto bzw. in einer Stunde Flugzeit erreichen kann, warten müssen. Erleben Sie unsere Sportler hautnah bei den Medaillenentscheidungen! Unterstützen Sie sie vor Ort! Im Rahmen der Spiele 2012 in London bietet Vietentours spezielle Reisen für „Leichtathleten“ an. Neben einer großen Auswahl an Unterkünften, einem umfassenden Sightseeing- und Rahmenprogramm bekommen Sie die Möglichkeit, die begehrten Eintrittskarten zu erhalten. Die Reise wird in drei Zeiträumen angeboten: 11 Übernachtungen: Anreise: Do., 2.8. Abreise: Mo., 13.8. 7 Übernachtungen: Anreise: Do., 2.8. Abreise: Do., 9.8. 4 Übernachtungen: Anreise: Do., 9.8. Abreise: Mo., 13.8. Ob im Crown Moran **** dem Familenhotel der Athleten oder einem der anderen zahlreichen Hotels: Vietentours bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas. Das Victoria Sports Village im Vier-Sterne-plus-Hotel Victoria Park Plaza wird die zentrale Begegnungsstätte für Sportler, Medien, Prominente, Unternehmen und die Vietentours-Kunden. Zum Entertainment zählen Private Viewing, Partys, Happy Hour auf der Dachterrasse sowie Expertentalks mit aktuellen Olympioniken oder ehemaligen Olympiasiegern. Diese Leistungen sind in den Komplettpaketen ebenso inkludiert wie Ausflüge, Themsefahrt, Stadtführung und eine Fahrt auf dem Riesenrad London Eye. Auch um die Anreise nach London (per Bus ab Köln oder Zug oder Flug ab ganz Deutschland) kümmert sich Vietentours bei Bedarf. Alternativ ist auch nur die Buchung einzelner Nächte möglich. M ... sowie Fußball-E Polen/Ukraine, e, Champions-Leagu 1 DFB-Pokal, Formel ortSp und viele weitere Sie n arten. Bitte forder log ta Ka n de zu da treisen 12 an! Spor 5 Tage London im Vier-Ster ne-Hotel ab1.23 0€ 2012 21. EUROPAMEISTERSCHAFTEN ■ HELSINKI 27. JUNI BIS 1. JULI 2012 Die Wettkämpfe haben einen sehr hohen Stellenwert, denn die Athleten können in Helsinki ein Last-Minute-Ticket nach London lösen. 112. DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN ■ BOCHUM 16. UND 17. JUNI 2012 ■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN Die Titelkämpfe im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid gelten als besonders spannend, denn im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Athleten reduziert worden. In den technischen Disziplinen gibt es nur 14 Teilnehmer. Zudem haben die Sportler die Chance sich für die EM in Helsinki und die Spiele in London zu qualifizieren. + + + + + + + + + ■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN + + + + Zwei Übernachtungen (Fr.-So.) Frühstücksbüfett DM-Dauerkarte, Kategorie 1 Infopaket, Stadtplan und Souvenirpin > TRYP HOTEL WATTENSCHEID *** Das Hotel liegt nur 650 m vom Lohrheidestadion entfernt und der Hauptbahnhof ist mit der Tram gut erreichbar. Das Tryp verfügt über Sauna, Restaurant und kostenfreie Parkplätze, die Zimmer über Bad/Dusche und WC, Föhn, Sat.-TV, Internetzugang. AT-BOC4112: 199 € pro Person im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag 84 € Dohlenweg 9 · 40668 Meerbusch ☎ 0211 - 17 7000 · Fax 0211 - 17 700 17 www.vietentours.com · [email protected] Flug ab/bis Frankfurt oder Düsseldorf Zubringerflug gegen Aufpreis 100 € Sieben oder drei Hotelübernachtungen Frühstücksbüfett Airport-Transfers Get-together Stadtführung Helsinki u. Ausflug Porvoo Schifffahrt und EM-Abschlussdinner Eintrittskarte (5 oder 3 Tage), Block E56 unten + Vietentours-eigene Reiseleitung > HOTEL SEURAHUONE **** Das Haus liegt im Stadtzentrum. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und der Hafen sind zu Fuß erreichbar. 1.965 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 688 € (25.6. - 2.7.) · 1.239 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 296 € (29.6. – 2.7.) > CUMULUS OLYMPIA *** Das Hotel liegt 1,5km vom Olympiastadion entfernt und die City ist ebenso zu Fuß erreichbar. 1.818 € pro Person im DZ, EZ-Zuschlag 392 € (25.6. - 2.7.) · 1.165 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 168 € (29.6. – 2.7.) Aufpreis Tickets Gegengerade, Block D27 unten: 379 € (Mi.-So.) 189 € (Fr.-So.)