Die Strottern „Das größte Glück”
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Die Strottern „Das größte Glück”
Interpret Die Strottern Titel Das größte Glück VÖ 05.11.2010 (Ö) Katalog-Nr CRACK 0039 CD-Nr CRACK 092010039 EAN 9120016850411 Die Strottern „Das größte Glück” Ein Strottern-Konzert ist eine Hochschaubahn der Gefühle: Zarter Seelentrost, morbide Melancholie, drastischer Schmäh und verliebte Poesie wechseln einander unvermittelt ab. Charmante Moderationen führen zu spontanen und humorvollen Interaktionen mit dem Publikum, die größten Konzertsäle verwandeln sich in Wohnzimmer. Dieses Erlebnis ist nun auch auf CD nachzuhören: „Das größte Glück“ ist ein Live-Mitschnitt von zwei Konzertabenden Ende August 2010 im Theater am Spittelberg in Wien. Die Gewinner des AMADEUS Austrian Music Award 2009 geben dabei Einblick in den Wiener Liederfundus, der seit Jahrhunderten das Wesen dieser Stadt widerspiegelt und den Boden für die Musik der Strottern bereitet hat. Seit vielen Jahren suchen Klemens Lendl und David Müller, alias „Die Strottern“, nach neuen und heute gültigen Ausdrucksmitteln und Themen für das Wienerlied. Sie arbeiten dabei auch gerne mit MusikerInnen aus ganz anderen musikalischen Welten zusammen. Die meiste Zeit verbringen sie aber „im Packl“, also zu zweit. Und immer wieder singen sie neben ihren eigenen auch die alten Lieder aus Wien. „Das größte Glück“ ist eine Schatzkiste voller traditioneller Wienerlieder aus dem 19. und 20. Jahrhundert, von Klemens Lendl und David Müller im bewährten Stil liebevoll arrangiert und vorgetragen. „Es sind Lieder, die uns besonders viel bedeuten, die nach langer Suche oder durch Zufall bei uns gelandet sind, die uns durch gute Geister zugetragen wurden, die wir lieben und an denen wir uns reiben“, beschreibt es Klemens Lendl. Manche sind berühmt, manche vergessen, manche tausende Male interpretiert und aufgenommen, manche nur durch Die Strottern am Leben gehalten. Wenn Die Strottern alte Wienerlieder singen, dann kommen diese in völlig neuem Gewand daher – entstaubt und vom kitschigen Lurch der Wiener Ansichtskarten-Idylle befreit. Dann wird ein altes Gstanzl wie „Bei mir is’ all’s verdraht“ zum dadaistischen ImproAbenteuer. „Die Zwei von der Pietät“ werden nicht nostalgisch verklärt, sondern kommen cracked anegg records | A-1040 Wien, Johann Strauß-Gasse 4/2/2 Fon & Fax +43/1/602 68 15 | [email protected] www.crackedanegg.com | www.crackshop.at so selbstmitleidig und faul daher, wie sie wohl waren. Und selbst ein Gassenhauer wie Hermann Leopoldis „Schön ist so ein Ringelspiel“ beginnt dank der zwingenden Groove von David Müllers Gitarre wieder zu funkeln. Mit drei Liedern, die Kurt Sowinetz in den 1970er-Jahren aufgenommen hat, erweisen Die Strottern diesem großen Schauspieler die Ehre. David Müller: „Kurt Sowinetz war mit seinen Platten unser erster Kontakt zum Wienerlied. Ohne ihn wären wir wohl nie bei dieser Musik gelandet.“ Wirkliche Fundstücke präsentieren Die Strottern auf „Das größte Glück“ mit vier Soldatenliedern aus dem Ersten Weltkrieg. „Es sind Lieder die von und nicht für Soldaten getextet wurden. Die Lieder bedienen also nicht heroische Phantasien, sondern sie erzählen vom mühsamen Soldatenleben zwischen Krankheiten, unfähigen Vorgesetzten, Angst und der Sehnsucht nach den Lieben zuhause.“ Der Schütze Franz Czermak hat 1916 an der polnischen Front das Lied "Jetzt bin ich da in Polen" geschrieben. Die Strottern lassen es auf den Song „Day after tomorrow“ treffen, den Tom Waits und Kathleen Brennan fast 100 Jahre später während des Irak-Kriegs geschrieben haben. Geändert hat sich nichts, angesichts der hässlichen Fratze Krieg legt die vergebliche Sehnsucht nach dem eigentlich Selbstverständlichen die ohnmächtige Traurigkeit des Soldaten-Daseins bloß. www.diestrottern.at Live: 14.+ 15.10.10, 20:00 bei „Wien im Rosenstolz“ – Café Schmid Hansl, Wien 21.10.10, 19:30 Uhr 9er Bar, Kreuzstetten (NÖ) 22.10.10, 19:00 Uhr bei „Jazz in der Altstadt“, Hotel Blaue Gans, Salzburg (S) 04.11.10, 19:30 Uhr Liebhartstaler Bockkeller – CD-Präsentation 1160 Wien, Gallizinstraße 1 cracked anegg records | A-1040 Wien, Johann Strauß-Gasse 4/2/2 Fon & Fax +43/1/602 68 15 | [email protected] www.crackedanegg.com | www.crackshop.at Tracklisting: 1. Das größte Glück T+M: Paul Fiebrich 03:54 2. Leich ma was T: Peter Orthofer, M: Toni Stricker 04:12 3. I maan, i tram T: Wolfgang Teuschl, Hans Salomon 04:32 4. Sie war’n net dafür T: Trude Martzik, Richard Österreicher 02:48 5. I hätt halt gern T+M: überliefert 04:14 T+M: überliefert 08:23 6. Vakumma, vakumma / Was stehst du so alleine 7. Day after tomorrow (In a boa schdundn) written by Kathleen Brennan, Tom Waits, Übertragung: Klemens Lendl 06:04 8. Jetzt bin i da in Polen T: Franz Czermak, M: Franz Schubert 02:32 9. Bei mir is’ all’s verdraht T+M: überliefert 07:26 10. Wann i amal stirb T+M: Carl Rieder 04:00 11. Die Zwei von der Pietät T+M: Josef Hornig 06:17 12. Die kritischen Tag T: Wilhelm Wiesberg, M: Johann Sioly 04:04 13. Da san mir net scharf drauf in Wien T: Fritz Grünbaum, M: Ernst Arnold 04:26 14. Fesch g’schaut (Moderation) 02:42 15. A schräge Wies’n T: Josef Petrak, M: Hans Lang 03:08 16. Schön ist so ein Ringelspiel T: Peter Herz, M: Hermann Leopoldi 04:30 Vertrieb Österreich: Lotus Records cracked anegg records | A-1040 Wien, Johann Strauß-Gasse 4/2/2 Fon & Fax +43/1/602 68 15 | [email protected] www.crackedanegg.com | www.crackshop.at Die Strottern Preise: AMADEUS Austrian Music Award 2009 Kategorie „Jazz, World, Blues“ Fraunhofer Volksmusikpreis 2009 Österreichischer World Music Award 2006 Musik von Welt – aus Wien Buenos Aires hat den Tango, Lissabon den Fado, Paris die Chansons. Wien hat das Wienerlied – ein unverwechselbarer Ausdruck des Lebensgefühls in dieser Stadt. Die Strottern verankern das Wienerlied wieder dort, wo es herkommt: In der Weltmusik. Und dann wird aus einer lokalen Liedtradition eine Musik, die für die ganze Welt von Bedeutung ist. Davon zeugen auch zahlreiche Auszeichnungen für die Herzblutmusikanten. Das Wienerlied ist in einem Schmelztiegel von Nationen entstanden. Das macht es so reich an musikalischen Einflüssen. Die Texte erzählen vom Leben in der Großstadt, davon, wie die Bewohner dieser Stadt ihren Alltag bewältigen: Mit tiefgründigem Humor, Melancholie und allerlei Betäubungsmitteln. Die Strottern vertonen Texte, die im Wien von heute entstehen – ihre eigenen und besonders gerne auch Texte des Wiener Dichters Peter Ahorner. In ihrer Musik verarbeiten Die Strottern neben der Wiener Tradition auch zeitgenössische Musiksprachen wie Jazz, Pop und Weltmusik. Wenn Die Strottern alte Wienerlieder singen, dann kommen diese in völlig neuem Gewand daher – entstaubt und vom kitschigen Lurch der Wiener Ansichtskarten-Idylle befreit. Der Altwiener Ausdruck „Strotter“ steht für „Gauner, Landstreicher, Strauchdieb, Gelegenheitserwerb Suchender“. Im Wiener Mundartwörterbuch steht auch: „Die nach Verwertbarem suchen“. Und das machen Die Strottern im mehr oder weniger reichen Wiener Liedschatz. Und wenn sie nichts finden, dann singen sie eben ihre eigenen Lieder. CDs: 2009 2008 2006 2006 2003 Die Strottern & JazzWerkstatt Wien „Elegant“ (Nominiert für AMADEUS 2009 als Album des Jahres) Die Strottern „I gabat ois“ Die Strottern & Zur Wachauerin „Live, Glatt & Verkehrt“ Die Strottern & Peter Ahorner „Zidane“ (Mini-CD) Die Strottern „Mea ois gean“ Tourneen durch Österreich, Deutschland, Schweiz, Kanada, Indien, Lesotho, Südafrika und die USA. Auftritte im Konzerthaus Wien, Volkstheater Wien, Herkules-Saal München, Radiokulturhaus Wien, Festival „Glatt und Verkehrt“, Seelax-Festival, Jazzfestival Saalfelden, TFF Rudolfstadt, Festival Allegro Vivo, Rheingau Festival, Carinthischer Sommer, u.v.m. TV- und Radio-Portraits im ORF, WDR, MDR, Bayrischen Rundfunk, CBC (Kanada). cracked anegg records | A-1040 Wien, Johann Strauß-Gasse 4/2/2 Fon & Fax +43/1/602 68 15 | [email protected] www.crackedanegg.com | www.crackshop.at Interview mit „Die Strottern“ Wie kam es zur Gründung der Strottern? Wir sind durch Zufall zu dieser Musik gekommen. Wir haben zum 70er von Großvater Lendl (ein Wiener, der in die Steiermark emigriert ist) ein paar Wienerlieder einstudiert. Das hat uns sofort gefallen. Dann haben wir viele Jahre lang nur so nebenbei ein paar alte Lieder gespielt, bei Geburtstagen und Festen als Einlage (gutes Trinkgeld!). Wir hatten aber nur ein sehr begrenztes Repertoire. Wir haben uns mit ganz anderer Musik beschäftigt, mit Pop und mit Jazz. Erst als wir Peter Ahorner kennen gelernt haben, kam die Lust, neue Lieder zu machen, zunächst mit seinen Texten, später auch mit unseren eigenen. Diese Lieder sind sehr gut angekommen und alles Weitere hat sich ergeben, sodass wir heute fast ausschließlich Wienerlieder machen und nahezu davon leben können. Wie würdet ihr euren Zugang bzw. euer Verhältnis zum Wienerlied darstellen? Wir kommen aus einem distanzierten Verhältnis, reiben uns oft am Wienerlied und seinen Interpreten, finden viele Lieder (vor allem auch viele der berühmten und oft gesungenen) unsingbar blöd (textlich) oder einfach antiquiert und finden viele Interpretationen scheußlich und kitschig. Und dann verlieben wir uns in andere alte Wienerlieder, die in uns etwas zum Klingen bringen, das offenbar schon vorher da war, bevor wir begonnen haben, diese Musik zu spielen. Die guten Wiener Interpreten sind Naturereignisse. Qualtinger, Sowinetz, Maly Nagl, Wizlsperger, Ahorner, Soyka, Stirner: Denen schauen wir gerne zu, egal, ob sie einen Kaffee trinken oder auf der Bühne stehen. Was macht für euch den Reiz dieser Musik aus? Wir lieben die Reichhaltigkeit der Musik und wie gut man im Wienerlied Mischkulanzen der unterschiedlichsten Art herstellen kann. (Auch wenn das gefährlich ist und auch in die Hose gehen kann.) Und wir lieben den Umgang mit unserer eigenen Sprache, die Möglichkeiten, die die Wiener Mundart bietet. Wir haben viele Jahre auf Englisch gesungen. Beides probiert, kein Vergleich. Sehr spannend ist auch, wieviel man anhand der alten Texte über Wien und die eigene Herkunft, über die Mentalität dieser Stadt und die Gründe dafür erfahren kann. Wir haben Wien erst durch diese Lieder so richtig kennen gelernt. Welche Wienerlied-Interpreten haben euch besonders geprägt? Es sind vor allem Zeitgenossen, die uns interessieren und prägen. Welche Bedeutung sie für das Wienerlied haben, sollen andere entscheiden, für uns sind sie die Wichtigsten: Peter Ahorner, ein Wiener Dichter, mit dem wir oft und gerne zusammenarbeiten. Er ist der Grund, warum wir "hauptberuflich" beim Wienerlied gelandet sind. Durch seine Texte haben wir Lust bekommen, zeitgenössische Wienerlieder zu machen. Das Kollegium Kalksburg mit Vincenz Wizlsperger als genialem Texter und Kopf des Trios. Walther Soyka (Harmonika) und Karl Stirner (Zither), bei denen Wiener Instrumentalmusik so spannend und erotisch klingt wie argentinischer Tango. 5/8erl in Ehren, die Wienerlied und Soul verschmelzen. Und dann gab es da Kurt Sowinetz und Helmut Qualtinger, die uns immer schon beeindruckt haben, und die mit ein Grund sind, dass wir begonnen haben, uns mit Wienerliedern zu beschäftigen. cracked anegg records | A-1040 Wien, Johann Strauß-Gasse 4/2/2 Fon & Fax +43/1/602 68 15 | [email protected] www.crackedanegg.com | www.crackshop.at