Avatar Rob Zombie
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Wenn eine Horde verkleideter Menschen sich auf den Weg in eine vollgestopfte Halle macht, in der Erwartung, bald eine Satte Ladung laute Musik um die Ohren geknallt zu bekommen, dann kann das zwei Gründe haben. Entweder, es ist Fasching (würg) – oder STEEL PANTHER sind in der Stadt. Ungelogen – so viele affig verkleidete Menschen habe ich lange nicht mehr auf einem Haufen gesehen. An allen Ecken und Enden sieht man wesentlich zu enge Spandex-Leggins in hässlichen Farben, Stirnbänder und Jeansjacken mit abgeschnittenen Ärmeln. Letztere unterscheiden sich von anderen Rock- und Metalkonzerten allerdings dadurch, dass sie zumeist frisch gewaschen und frei von Aufnähern sind. Eine weitere Verbindung zwischen Fasching- und STEEL PANTHER- Publikum ist die Tatsache, dass beide zu einem nicht unerheblichen Teil aus Betrunkenen besteht, die vorrangig feiern und mitgröhlen wollen. Da kommt die Vorband LOUNGE KITTENS gerade recht. Das weibliche Trio aus England interpretiert bekannte Rock- und Popsongs in einem dreistimmigen 20er-Jahre-Lounge-Style. Zur Setlist gehören dabei Songs wie Limp Bizkits „Rollin“, ein Rammstein-Medley oder aber Alice Cooper‘s „Poison“. Der Vorteil dieses Coverprogramms liegt auf der Hand: Das Publikum kennt die Musik bereits, singt mit und findet einen direkten Zugang zur Band. Das liegt auch daran, dass die drei wirklich sehr gute Stimmen haben und wahnsinnig gut miteinander harmonieren. Allerdings wird der Rhythmus und Stil der Musik auf Dauer ein wenig eintönig. Da kommt der Wechsel zur Hauptband gerade recht. Mit einem sehr starken Album im Rücken rocken sich STEEL PANTHER durch eine treffsicher ausgewählte Setlist. Eröffnet wird mit zwei Songs des neuen Albums - „Pussywhipped“ und „Party Like Tomorrow is the End of the World“. Das Publikum ist direkt voll dabei und zeigt sich überraschend textsicher. Bei so ziemlich allen Songs kann das Publikum mitsingen – mindestens im Refrain. Nach etwa drei Liedern der Setlist wird außerdem deutlich, dass die Jungs von STEEL PANTHER auf der Bühne gerne viel quatschen. Wer mal ein Interview der Band gesehen oder gelesen hat, weiß, worüber sich die Amis am liebsten unterhalten: Sex, Drugs and Rock‘n‘Roll. Hier und da wird zudem auf Bassist Lexxi rumgehackt, der nicht nur extrem weiblich aussieht, sondern zudem von den anderen als unfähig abgestempelt wird. Aber dieser stumpfsinnige Humor macht STEEL PANTHER eben aus. Man kann nicht leugnen, dass STEEL PANTHER Entertainer-Qualitäten und Bühnenpräsenz für fünf Bands innehaben. Doch auch abseits von Geschichten übers vögeln können sie überzeugen. Das Konzert beweist einmal mehr, dass die Band aus durch die Bank guten Musikern besteht. Während des Akustiksets lässt sich beispielsweise erahnen, wie sauber das Gitarrenspiel von Satchel wirklich ist. Für „Girl from Oklahoma“ kommen zudem die Lounge Kittens wieder auf die Bühne und peppen den Song mit mehrstimmigem Gesang auf. Zu gefallen weiß auch das exzellent gespielte Cover von Van Halens „You Really Got Me“. Als das reguläre Set mit „Death to All But Metal“ beschlossen wird, fordert das Publikum sofort nach erklingen der letzten Note eine Zugabe. Die erfolgt mit der Powerballade „Community Property“ und „Party All Day (Fuck All Night)“. Dann verabschieden sich die Jungs endgültig von der Bühne, wohl wissend, dass das ein mal mehr großes Kino war, was sie da abgeliefert haben. Text: Sebastian Z - Fotos: Ronja Bauer Gestern stand ROB ZOMBIE mit seiner Mannschaft noch als Headliner auf den größten Open Air Bühnen Europas und um die Zeit bis zum Abflug in die USA nicht im Hotel zu verbringen wird ein Club Konzert. So landet die „Zombie“-Truppe in der Live Music Hall in Köln. Entsprechend ist der Laden schnell ausverkauft. Schließlich ist der US Superstar zig Tausend Fans gewöhnt, heute ist die Live Music Hall mit ca. 1800 Leuten proppevoll! Noch bevor der Opener AVATAR die Bühne erklimmt ist es in der Halle sehr heiß. Die Finnen AVATAR geben Vollgas und Sänger Johannes Eckerström hat die Leute schnell auf seiner Seite und das obwohl die wenigsten wussten wer die Opener Band oder wer AVATAR überhaupt sind. Diesen Erfolg haben AVATAR nicht nur ihren Songs oder dem sehr energieraubenden Stageacting, sondern in erster Linie den Entertainer Qualitäten ihres Frontmannes zu verdanken, der viel mit dem Publikum interagiert und vor allem Deutsch spricht! So, die Luft ist nun extrem heiß und feucht und als ich in den Gartenbereich gehe friere ich förmlich bei einer Außentemperatur von fast 30°C! Na, mal gucken ob dem guten Rob die Schminke verläuft!! Rob Zombie und Co. stürmen in voller Montur, Rob selbst hat einen langen Mantel mit bis fast zum Boden hängenden Franzen an und Gitarrist John 5 neben dem langen Mantel sogar noch eine Art Gasmaske auf. Nun brettern mit dem Tripple „Teenage Nosferatu Pussy“, „Superbeast“ und „Scum of the Earth“ los. Die Temperatur ist kaum auszuhalten und auch die Band entkleidet sich nach und nach… und ja, die Schminke verläuft und der nächste Song passt auch, das James Brown Remake „Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine“. Nach „Living Dead Girl“ und „Dead City Radio and the New Gods of Supertown“ können die Bandmembers in der ersten Reihe verschnaufen, da es Zeit für ein unterhaltsames Drumsolo ist! Mit dem Hit „More Human Than Human”, “Sick Bubble-Gum”, “Pussy Liquor” und “Meet the Creeper“ geht es weiter und das Publikum steht Kopf. Ich selbst stelle Avatar mich an den Ein-/Ausgang da hier die Temperatur erträglich ist. David bleibt knallhart im Innenraum. Schon nach „Never Gonna Stop (The Red, Red Kroovy)”, dem Ramones Track “Blitzkrieg Bop“ sowie mit „Thunder Kiss ‚65“ geht es auf die Zielgerade zu, das nenne ich mal kurz, knackig und heiß! Als Zugabe gibt es „Dragula“ und nach den üblichen „Flughafen“ rufen kommt die Band nochmal zum endgültig abschließenden „The Lords of Salem“ zurück auf die Bühne und beendet einen kurzweiliger Konzertabend mit zwei tollen Livebands… Ab ins Auto und Klimaanlage an! Rob Zombie Text & Fotos : D.H. Seit 2003 ist an Pfingsten das Amphitheater in Gelsenkirchen das Epizentrum des Heavy Metals! Das Rock Hard Festival ruft und wir sind wiedermal am Start. Viel Geplänkel im Vorfeld möchte ich mir sparen, da das Drumherum, also Gastronomie und C.O. schon seit Jahren stimmen, bis auf den Umstand das nach wie vor keine Zitronenlimonade (Markennamen möchte ich an dieser Stelle nicht nennen) ausgeschenkt wird und somit ein „Radler“ nur mit Orangenlimo (bäh) möglich ist. VENOM – „From the very dephts Of Hell…“ ist nicht nur der Titel des neuen VENOM Albums, sondern von je her auch die Intro Ansage für die 22.05.2015 Live Show. Mit viel Rauch SPACE CHASER - Als wir vor der Bühne ankommen und Krach legt das Trio um sind SPACE CHASER schon mitten in ihrem kurzen Set Frontvogel Cronos und dem und die Menge vor der Bühne moshed anständig zum neuen Titel „Rise“ los! CroThrash der Berliner. Als dann auch noch „Caught In nos setzt sogleich ein ZeiA Mosh“ von Anthrax gespielt drehen die Anwesen- chen um, zu zeigen das er sich nicht nur auf seinen den richtig durch. ARCHITECTS OF CHAOS - Als letztes Jahr beim Iron kultigen Lorbeeren ausruPentagram Maiden Tribut Festival „Music From The Be- hen möchte, sondern auch ast“ der original Sänger Paul Di´Anno neues Material präsentiert. mit Gehstock bis an die Bühne ge- Daher folgt vom letzten Album „Fallen Angels“ führt wurde und dann on Stage sei- „Hammerhead” bevor es in ein kleines Medley in nen Mikroständer als Geh-/Stehhilfe Form von „Bloodlust /Black Flame (Of Satan) /Bloodbenutzte, dachte ich: „Schlimmer lust“ geht, wobei ich hier gestehen muss, dass mir kann es nicht werden!“ und … oh, das Gitarrensoli bzw. der Ines geht doch schlimmer! Pauls Knie strumentalteil zu lang ist. sind nun ganz im Eimer und auf VENOM waren eh schon imder Bühne wird ein Stuhl bereitge- mer mehr Kult als Musikalistellt und der gute Paul wird mit tät… und das ist auch gut einem Rollstuhl auf die Bühne ge- so!! Nach “Die Hard” folgt fahren um den ersten Gig mit sei- schon der nächste neue Titel ner neuen Band ARCHITECTS OF “Long Haired Punks”. CroArchitects CHAOZ zu starten! ARCHITECTS nos, der bei seinem StageacOf Chaoz OF CHAOZ, die sich zum Teil ting schon immer irgendwie aus Pauls jahrelanger Backingband lustig aber trotzdem kultig zusammenstellen, tun der Legende gut, denn Pauls aussieht, begeistert das PuStimme ist um Längen besser als noch vor ein paar blikum von Anfang an! Nach Jahren! Mit „Erase The World“ beginnt die Reise von „Buried Alive“ und „The Evil sieben Titeln durch das hervorragende Debütalbum One“ steht bei „Welcome To „The League of Shadows“! Zum Abschluss gibt es Hell“ erstmals das Amphithedann doch noch mit „Killers“ einen Song von den ater Kopf! Nach „Antechrist“ gibt es den unverzichtbaren Eisernen Jungfrauen! Klassiker „CounFLOTSAM & JETSAM – Die Thrash tess Bathory“!! Legende aus Phoenix/Arizona Nach dem „Cast In steigt mit „No Place For DisStone“ Titel „Flight grace“ in ein grandioses Klassiker of the Hydra” komSet das bis auf zwei Ausnahmen men direkt brandneue Titel “The Death of nur aus dem Debüt „Doomsday Rock ‚n‘ Roll” und “Grinding Teeth“ sowie For The Deceiver“ und „No Place “Pedal to the Metal” vom letzten Album For Disgrace“ inkl. dem grandi„Fallen Angels“, leider fällt hier die Stimosen „Dreams Of Death“. Sänmung etwas ab und Cronos bekommt geger Eric A.K. ist in top Form rade so die Kurve um mit „Warhead“ erund jagt unentwegt luftgitarneut mit viel „Karacho“ das Set beschließt. respielend über die Bühne! Ex„Black Metal” und “In League with Satan” trem kurzweiliges Set und bis Flotsam & Jetsam lassen das Publikum erneut abfeiern, was jetzt das Highlight des Tages. das Zeug hält und warum zum Teufel… ähm Cronos… anschließend „Fallen Angels“ geGOD DETHRONED – Kaum wiedervereinigt und schon auf dem Rock Hard Festival!! spielt wird ist ein Rätsel, da es noch zahlreiche KultHenri Sattler und seine neue Truppe werden laut- tracks gibt! Das grandiose „Witching Hour“ lässt erstark empfangen und legen mit „Faithless“ los. Das neut die Bühne brennen und beschließt einen tollen, Songmaterial in allen Ehren aber durch die doch aber mit einigen „Auf“ und „Abs“ versehenen Set recht statische Performance kann man nicht noch den ersten Festival Tag! einen auf den Flotsam Set draufsetzten. Solide aber 23.05.2015 nicht überragend! DESERTED FEAR - Als die Thüringer mit „Forging DePENTAGRAM – In einem pinkfarbenen Hippie Ober- lusions“ in ihr Set einsteigen, dauert es keine 30 Seteil kommt Urgestein Bobby Liebling auf die Bühne kunden und sämtliche Death-Metal-Herzen sind für und hypnotisiert mit seinem Blick und ungewöhliche sich gewonnen. Der melodische Todesblei der Truppe Moves mal auf Anhieb das komplette Amphitheater. ballert so fett aus den Lautsprechern, dass das AmKautziger Doom Rock aus vierzig plus Jahren lässt phitheater binnen kürzester Zeit zum Schlachtfeld Gelsenkirchen feiern. Auf einen Titel des demnächst mutiert. Und da die Truppe live sogar noch mehr erscheinen neuen Albums „Curious Volume“ warten Arsch tritt als auf Konserve, verwundert es nicht, die Fans vergeblich. Hits bekommen sie ab massig! dass die Anzahl der Deserted-Fear-Shirt-Träger nach 90 dem Gig um ein Vielfaches anwächst. Ein saustarker Auftritt! Wahrscheinlich einer der besten des gesamten Wochenendes! (Michael) MOTORJESUS - An diesen knüpfen die Mönchengladbacher im Anschluss einfach an. Wenn auch musikalisch gänzlich anders. Ich habe schon oft von den formidablen Live-Fähigkeiten der Band gehört und kann diese nach den erlebten 40 Minuten dick unterstreichen. Nicht nur, dass Stücke wie „Fist Of The Dragon“, „Fuel The Warmachine“ oder „Trouble In Motor City“ richtig abgehen, nein, dazu haben sie mit Chris Birx auch noch einen genialen Fronter in ihren Reihen, dem es mühelos gelingt, die immer größer werdenden Massen vor der Bühne mitzureißen. Stark, diese Band! Könnten glatt als die deutschen Brüder im Geiste von Mustasch durchgehen. (Michael) VOIVOD - Voivod schon als dritte Band des Tages? Da haben sich einige im Vorfeld gewundert. „Schuld“ daran ist das späte Booking der Kanadier und die wenigen noch verfügbaren Slots. Tatsächlich zeigt sich aber, dass das gar nicht so schlecht ist. Nachdem kurz zuvor Motorjesus für massig Action gesorgt haben, leert sich der Platz vor der Bühne nämlich deutlich. Der schräge Thrash-Sound von Voivod ist nämlich keineswegs jeVENOM dermanns Fall. Die Fans in den vorderen Reihen feiern Snake & Co. gebührend ab, während die hinteren Reihen und die Leute auf den Rängen etwas unentschlossen sind, ob sie Stücke wie „The Prow“ oder „Ripping Headaches“ nun geil oder eher ungeil finden sollen. (Michael) AVATARIUM - Nach schräg kommt schön. Mit schön ist dabei aber nicht nur Sängerin Jennie-Ann Smith gemeint, sondern hauptsächlich die faszinierenden Stücke von Avatarium. Wenn diese dunkel-melancholischen Songs ihre Faszination sogar dann noch entwickeln können, wenn einem gleichzeitig die Sonne den Rücken aufheizt, dann muss man wahrlich von perfektem Songwriting sprechen. Leider ist der für „Moonhorse“, „All I Want“ oder „Pandoras Egg“ verantwortliche Leif Edling (Ex-Candlemass) auch hier im Pott Avatarium nicht dabei. Tiamats Anders Iwers vertritt ihn aber mehr als würdig und trägt seinen Teil zu einem der Highlights dieses Tages bei. (Michael)