Ausgabe Januar 2015

Transcrição

Ausgabe Januar 2015
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Ausgabe
Januar 2015
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Bindeglied zwischen operativen Fächern
Ohrmuschelrekonstruktion
Gynäkologie
Wissen schafft Gesundheit
Strategie 2015
Ihr Partner für Zeitarbeit
im Gesundheitswesen.
Hamburg / Schleswig-Holstein
... ist das spezialisierte Personaldienstleistungsunternehmen für den
medizinischen Bereich, das mit Know-How und Erfahrung qualifiziertes
Pflegepersonal an renommierte Kliniken, Alten- und Pflegeheime überlässt.
Nutzen Sie die Vorteile der Zeitarbeit
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Kooperationspartner
von
28.08.2014 09:29:05
Editorial
(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand
Liebe Leserinnen und Leser,
die Menschen in Schleswig-Holstein können sich auf das UKSH
verlassen. Jährlich profitieren
rund 400.000 Patienten von dem
medizinischen, pflegerischen und
wissenschaftlichen Know-how,
das unter unserem Dach versammelt ist. Unseren Ärzten und
Pflegekräften ist bewusst, dass sie
von Menschen in Not gebraucht
werden – deshalb geben sie jeden
Tag ihr Bestes.
Es freut uns daher, dass das
UKSH in der „FOCUS-Liste der
Top-Krankenhäuser 2014“ die
Spitzenposition aller Kliniken
in Norddeutschland einnimmt
und bundesweit zu den 30 besten
Kliniken gehört. Nach Angaben
des Nachrichtenmagazins handelt
es sich dabei um den bisher umfangreichsten Vergleich deutscher
Krankenhäuser – mehr als 1.000
Kliniken wurden einbezogen, über
15.000 Ärzte bundesweit befragt.
In die Bewertung fließen neben
Empfehlungen von Kollegen auch
Patientenerfahrungen ein. Untersucht haben die Redakteure
verschiedene Krankheitsbilder
von Alzheimer über Diabetes und
Brustkrebs bis hin zu Zwangsstörungen.
Bereits in der FOCUS-Ärzteliste
hatte das UKSH hervorragende
Platzierungen erreicht. 51 Ärzte
und decken ein großes Leistungsspektrum ab. Die Anästhesiologie
ruht auf den vier Säulen Anästhesie,
Intensivmedizin, Schmerztherapie
und Notfallmedizin.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Arbeit der Kliniken für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an den beiden Standorten
des UKSH in Kiel und Lübeck bildet
den Schwerpunkt dieser Ausgabe.
Die beiden Kliniken gehören zu
den personalstärksten im UKSH
Eine lange Tradition hat die
Schmerztherapie am UKSH. Bereits
1985 wurde in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Campus Kiel eine
der ersten Schmerzambulanzen
in Deutschland eröffnet. Das hier
entwickelte Qualitätssicherungssystem haben mittlerweile alle
größeren schmerztherapeutischen
Einrichtungen übernommen. Wir
diskutieren in Schmerzkonferenzen
sowohl in Kiel als auch in Lübeck
des UKSH werden in der Ärzteliste als Top-Mediziner empfohlen
und zählen damit zu den 2.500
führenden Ärzten in Deutschland.
Auch wenn es sich „nur“ um das
Ranking eines populären Magazins handelt, zeigen uns die hervorragenden Platzierungen, dass
das UKSH sowohl unter Fachleuten als auch unter Patienten
einen sehr guten Ruf genießt - für
unsere Ärzte und Pflegekräfte eine
schöne Bestätigung der Arbeit, die
sie täglich zum Wohl der Patienten
in unseren Kliniken leisten.
Ihr Vorstand
mit unseren niedergelassenen
Kollegen und haben die Palliativmedizin in unserer Lehre verankert. Unsere Palliativmediziner
sind spezialisiert auf Patienten, bei
denen nicht die Heilung, sondern
die Schmerzfreiheit und vor allem
die Lebensqualität im Vordergrund
stehen.
Interessante Informationen zu
diesen und vielen weiteren Themen
haben wir für Sie auf den folgenden
Seiten zusammengestellt.
Ihr
Oliver Grieve
Pressesprecher
3
WiR+Schaffen Werte
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Jahren – zuvor mit der Firma Stolze –
am UK-SH Campus Lübeck mit ihrem
Wartungs- und Instandsetzungsservice tätig.
Wir freuen uns auf eine weiterhin
gute Zusammenarbeit. Inhalt
Ohrmuschel
Gynäkologie
Strategie 2015
Seite 20
Seite 25
Seite 33
Editorial
3
Fachbereich Humangenetik am Campus Lübeck
reakkreditiert 12
Titelthema:
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Anästhesiologie sichert lebenswichtige Funktionen
während der OP
6
Intensivmedizin betreut kritisch kranke Patienten
10
Anästhesie- und Intensivpflege fordern spezielles
Fachwissen 13
Schmerzfreiheit und Lebensqualität
15
Medizin und Wissenschaft
Präzision aus dem 3-D-Drucker
18
Neue Ohrmuschel aus körpereigenem Knorpel
20
Hydrocephalus: Heilung durch Hirnkammerspiegelung 23
Gynäkologisches Tumorzentrum bietet großes
Know-how 25
Neue Erkenntnisse im Kampf gegen Hautinfektionen 27
Kinderdiabetes-Lotsin für Schleswig-Holstein
Nachrichten
29
Lehrfilm schlägt Brücke zwischen Theorie
und Praxis
30
ZIP eröffnet neue Psychosomatische Tagesklink in
Lübeck
32
Neues Projekt zur Karriereförderung von Frauen in
der Chirurgie
34
2. Lübecker Notfalltag im UKSH stieß auf großes
Interesse
38
Klinik für Urologie am Campus Lübeck unter neuer
Leitung
39
Prof. Steinhäuser leitet Allgemeinmedizin am Campus
Lübeck
39
Tradition und Innovation – UKSH Akademie feierte
Jubiläum
42
FOCUS-Klinikliste: UKSH ist das Spitzenklinikum des
Nordens
43
Förderstiftung des UKSH unterstützt mit mehr als
200.000 Euro
45
1. Benefizregatta - UKSH setzt erfolgreich Segel
gegen Krebs
45
UKSH-Hämatologie/Onkologie erhält drei mobile
Ergometer
48
Porträt
Von der Arzthelferin zur Direktorin
31
Blickpunkt
Strategie 2015: Patientensicherheit als oberstes Ziel
33
Das neue UKSH: Qualität und Atmosphäre
35
Gesundheitsforum
41
Personalien/Auszeichnungen
46
Jubilare
47
Rätsel
50
Impressum:
Herausgeber: UKSH | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve
Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Gunnar Seckels, Marlis Müller-Frommeyer, Maximilian Hermsen, Guido L. Weinberger
Grafik: Guido L. Weinberger
Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de); Auflage 14.000
5
Im Vorbereitungsraum wird der Patient an das Basismonitoring angeschlossen und die Narkose eingeleitet.
6
Titelthema
Anästhesiologie sichert
lebenswichtige Funktionen während der OP
Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin – das sind die vier Säulen
der Anästhesiologie. Die Anästhesisten sorgen für die Ausschaltung des Bewusstseins und
des Schmerzes während der Operation, betreuen den Patienten vor und nach dem Eingriff,
behandeln akute und chronische Schmerzen und versorgen Notfallpatienten.
Jeder Patient, der mit der Indikation zu einer Operation in das
UKSH kommt, führt im Zuge der
Vorbereitung auf den Eingriff ein
Gespräch mit einem Anästhesisten - meistens in der AnästhesieAmbulanz, oder auch direkt am
Krankenbett. „Unser Ziel ist es,
den Patienten so umfassend wie
möglich zu informieren. Er soll
verstehen, was mit ihm passiert,
während er sich in unserer Obhut
befindet“, sagt Prof. Dr. Carla Nau,
Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am
Campus Lübeck. Unterschieden
wird zwischen drei Formen der
Anästhesie: Lokalanästhesie (örtliche Betäubung), Regionalanästhesie (Betäubung eines größeren
Körperabschnitts) und Allgemeinanästhesie (Vollnarkose).
Während des Aufklärungsgesprächs wird der Patient sowohl
über die Narkose als auch über
Risiken und mögliche Komplikationen aufgeklärt. Der Anästhesist
erkundigt sich u.a. nach Begleiterkrankungen, möglichen Allergien
und den Medikamenten, die der
Patient nimmt. Anhand der Angaben und vorliegender Befunde
nimmt der Anästhesist eine Risikoeinschätzung vor und plant, wie
die Narkose durchgeführt werden
kann. Der Patient wird um seine
schriftliche Einwilligung gebeten.
„Während der präoperativen
Visite möchten wir den Patienten
die Angst vor der Narkose nehmen
und Vertrauen schaffen. Die persönliche Zuwendung des Anästhesisten spielt dabei eine große
Rolle“, betont Prof. Nau.
Engmaschige Überwachung mit
Hilfe moderner Medizintechnik
und strenge strukturelle Vorgaben
am Arbeitsplatz der Anästhesisten
sorgen dafür, dass Anästhesien
heute sehr sicher sind. Ein Patient
wird während der gesamten OP
von einem Anästhesisten betreut.
Dem Arzt steht außerdem eine
speziell für die Anästhesie ausgebildete Pflegekraft zur Seite.
Vor der geplanten Operation erhält
der Patient noch auf der Station ein
kurzwirksames Medikament zur
Beruhigung. Im Einleitungsraum
in unmittelbarer Nähe zum oder
im Operationssaal direkt beginnt
die Vorbereitung auf die Anästhe-
sie mit dem Basismonitoring zur
Überwachung von Herztätigkeit
und Blutdruck. Ein Fingerclip zeigt
die Sauerstoffsättigung des Blutes
an. Über eine Kanüle, die in eine
Vene im Arm oder auf dem Handrücken gelegt wird, injiziert der
Anästhesist die Narkosemittel. Ist
der Patient eingeschlafen, wird er
zur Sicherung der Atemwege bei
längeren Operationen intubiert
und beatmet.
Die Medikamente, die für eine
Vollnarkose eingesetzt werden, bewirken eine komplette Ausschaltung des Bewusstseins und des
Schmerzempfindens. „Sie führen
einen Zustand herbei, der neurophysiologisch dem Schlaf ähnelt“,
erklärt Prof. Carla Nau. Hintergrund: Bestimmte Rezeptoren des
Zentralnervensystems steuern die
Interaktion der Nervenzellen untereinander. Hier greifen die Mittel
an und verhindern die Kommunikation zwischen den Zellen und
ihren Netzwerken.
„Während der Operation steuert
der Anästhesist lebenswichtige
Vitalfunktionen für den Patienten, indem er u.a. die Beatmung
7
Titelthema
telbar am Verlauf der Operation.
Der Anästhesist kann die Narkose
jederzeit verlängern, aber auch
beenden. Anhand der Medikamenteneigenschaften wissen die Anästhesisten, wann die Zufuhr der
Medikamente reduziert werden
muss, um die Narkose genau dann
zu beenden, wenn die Operation
abgeschlossen ist.
Prof. Dr. Markus Steinfath
Prof. Dr. Carla Nau
gewährleistet und den Kreislauf
aufrechterhält und überwacht“,
erläutert Prof. Dr. Markus Steinfath, kommissarischer Direktor
der Klinik für Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin am
Campus Kiel. Bei großen Eingriffen oder Risikopatienten sind
erweiterte Maßnahmen zur Sicher-
heit des Patienten nötig. „Dazu
gehört z.B. die Anlage eines zentralvenösen Katheters, die invasive
arterielle Blutdruckmessung, das
Legen eines Blasenverweilkatheters und das erweiterte Herz-/
Kreislauf- und Neuromonitoring“,
so Prof. Steinfath. Die Steuerung
der Narkose orientiert sich unmit-
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8
Patienten, die einen sehr schweren Eingriff hinter sich haben wie
z.B. eine Herz-Operation, werden
noch intubiert und beatmet auf die
Intensivstation verlegt und dort
weiterbetreut (siehe Beitrag Intensivmedizin auf Seite 11). Jeder andere Patient kommt, wenn er wach
und ansprechbar ist, eigenständig
atmet und Schutzreflexe zeigt, zur
Erholung und Überwachung in
den Aufwachraum. Dort wird er
für ein bis zwei Stunden beobachtet, bis sein Zustand stabil ist. „Der
Aufwachraum erfüllt damit eine
wichtige Sicherheitsfunktion“,
erklärt Klinikdirektorin Nau.
Auch die postoperative Schmerztherapie liegt in den Händen der
Anästhesisten. Sind nach einem
Eingriff starke Schmerzen zu
erwarten, leiten die Anästhesisten
schon im OP die Schmerztherapie
ein. Betroffene Patienten bekommen sogenannte Schmerzpumpen, mit denen sie selbst steuern
können, wie viel Schmerzmittel
sie benötigen. Eine Überdosierung ist dabei ausgeschlossen. Die
Ärzte können aber kontrollieren,
wie oft der Patient das Mittel angefordert hat. Sollte die Standardtherapie nicht ausreichen, kann
nachgesteuert werden. „Unser
Anspruch ist es, den Patienten
so gut wie schmerzfrei auf die
Station zu entlassen“, sagt Prof.
Nau. „Auf einer Skala von 1 bis
10 sollte sein Schmerzempfinden
unter 4 liegen“.
Titelthema
Während des Eingriffs kümmert sich ein Anästhesist um einen Patienten und wird dabei von einer speziell ausgebildeten Pflegekraft unterstützt.
Neben dem Akutschmerzdienst
gehört auch die Betreuung von Patienten mit chronischen Schmerzen
in den Aufgabenbereich der Anästhesisten. Von der Schmerzambulanz werden ambulante Patienten
mit chronischem Schmerz behandelt. Die Therapie erfolgt durch ein
interdisziplinäres, multiprofessionelles Team nach einem individuell
zugeschnittenen multimodalen
Konzept, dass sowohl medikamentöse als auch psychotherapeutische
sowie aktivierende physiotherapeutische Elemente enthält.
Zusätzlich zu dem bereits bestehenden Angebot plant die Klinik
für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Campus Lübeck die
Einrichtung einer tagesstationären
Klinik für chronische Schmerzpatienten. Hierdurch kann eine inten-
sive multimodale Schmerztherapie
angeboten werden, die chronischen
Schmerzpatienten helfen soll, mit
ihrer Schmerzerkrankung besser
umzugehen.
Viertes Standbein der Anästhesiologie ist neben Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
die Notfallmedizin. Das UKSH gewährleistet sowohl in Kiel als auch
in Lübeck die Besetzung von Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF). Die
Notärzte rekrutieren sich aus den
Bereichen Anästhesiologie, Chirurgie und Innere Medizin. „Die
Notärzte, die von uns eingesetzt
werden, sind erfahrene Ärzte mit
langjähriger klinischer Erfahrung.
Sie haben eine notfallmedizinische
Ausbildung und verfügen über
große Kompetenz und Motivation für die Arbeit im NEF“, betont
Prof. Nau. Anästhesisten sind in
einem breitgefächerten Aufgabengebiet tätig und wichtige Partner in
einem modernen Klinikbetrieb. Sie
arbeiten eng mit allen operativen
und interventionell tätigen Fachkliniken zusammen. Ihre Expertise
sichert eine kompetente Betreuung
und Versorgung jedes einzelnen
Patienten vor, während und nach
einem operativen Eingriff.
Weitere Informationen:
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Campus Kiel
Prof. Dr. Markus Steinfath
Tel.: 0431 597-2971
Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin, Campus Lübeck
Prof. Dr. Carla Nau
Tel.: 0451 500-2766
9
Nach großen Operationen werden die Patienten 24 - 48 Stunden auf der Intensivstation weiter betreut.
10
Titelthema
Intensivmedizin
betreut kritisch kranke Patienten
Die Operativen Intensivstationen des UKSH bieten das komplette Spektrum der modernen intensivmedizinischen Therapiemöglichkeiten. Jährlich werden hier tausende Patienten versorgt –
viele nach großen aufwändigen Operationen. Bei der Versorgung der Patienten arbeiten Intensivmediziner und Kollegen der operativen Fächer eng zusammen.
PD Dr. Sebastian Stehr
Prof. Dr. Norbert Weiler
Patienten, die einen großen operativen Eingriff hinter sich haben,
werden in der Regel direkt vom
Operationssaal auf die Intensivstation verlegt. „Intensivpatienten
benötigen eine aufwändige Versorgung und Betreuung. Diese Anforderungen erfüllen wir durch die besondere personelle und technische
Ausstattung unserer Stationen“,
sagt Privatdozent Dr. Sebastian
Stehr, Stv. Direktor der Klinik für
Anästhesiologie und Intensivmedi-
zin am Campus Lübeck und Ärztlicher Leiter der Intensivstationen 15i
und 37a mit insgesamt 30 Betten.
Prof. Dr. Norbert Weiler, Leiter
der Intensivmedizin in der Klinik
für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin am Campus Kiel:
„Speziell ausgebildete Ärzte und
Pflegekräfte, viele mit der Zusatzausbildung ,Anästhesie- und
Intensivpflege‘ sind auf der Intensivstation rund um die Uhr für die
Patienten da“. Jeweils eine Pflegekraft betreut einen bis drei Patienten, ein Arzt ist ständig anwesend
und sofort verfügbar. Kontinuierlich werden die Vitalparameter
(Herz, Kreislauf, Atmung) der Patienten überwacht und kontrolliert.
Die medizintechnische Ausstattung ermöglicht es, bei Bedarf die
Funktionen von Lunge, Herz, Niere
und/oder Leber zu unterstützen
oder gar zu ersetzen. „Der Zustand
unserer Patienten kann sich schnell
ändern. Dann müssen wir in der
Lage sein, innerhalb von Sekunden
zu entscheiden und zu handeln“,
beschreibt Dr. Stehr die besondere
Herausforderung der ärztlichen
Tätigkeit auf der Intensivstation.
Die meisten Patienten bleiben zwischen 24 und maximal 48 Stunden
nach einem operativen Eingriff auf
der Intensivstation. „Nach der Operation lassen wir sie in der Regel
noch mehrere Stunden schlafen.
Wenn wir sicher sind, dass sie den
Eingriff gut überstanden und sich
stabilisiert haben, können die Patienten aufwachen und werden dann
am nächsten Tag auf die Normalstation verlegt“, schildert der Anästhesist den Ablauf. Nur in seltenen
11
Titelthema
Fällen, z.B. nach schwersten Verletzungen oder bei sehr komplexen
Erkrankungen bleiben Patienten
zur Nachbehandlung für mehrere
Wochen oder sogar Monate auf der
Intensivstation.
„Für die Behandlung des Grundleidens sind auch während der Zeit
auf der Intensivstation die Ärzte
der beteiligten operativen Fächer
verantwortlich“, erklärt Prof.
Weiler. Dazu gehören die Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie,
Orthopädie, Urologie, Gynäkologie, Neurochirurgie, Hals-, NasenOhrenheilkunde, Mund-, KieferGesichtschirurgie, Augenheilkunde
und Herz- und Gefäßchirurgie. Sie
kommen zur Visite auf die Intensivstation und besprechen täglich
gemeinsam mit den Intensivmedizinern den Entwicklungsprozess
und das weitere Vorgehen.
Wichtig für die Patienten auf der
Intensivstation ist der Kontakt zu
ihren Angehörigen. Die Patienten
können grundsätzlich rund um die
Uhr besucht werden. Allerdings
ist dies manchmal mit Wartezeit
verbunden, wenn im Zimmer Untersuchungen, Visiten oder Pflegemaßnahmen stattfinden. „Für die
Patienten hat es eine große Bedeutung, dass sie sich in ihrer Lage
nicht alleingelassen fühlen“, sagt
Dr. Stehr. Ärzte und Pflegekräfte
stehen den Angehörigen für Fragen
und Gespräche zur Verfügung.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Anästhesiologie
und Operative Intensivmedizin
Campus Kiel
Prof. Dr. Norbert Weiler
Tel.: 0431 597-2991
Klinik für Anästhesiologie
und Intensivmedizin
Campus Lübeck
PD Dr. Sebastian Stehr
Tel.: 0451 500-2766
Fachbereich Humangenetik am Campus Lübeck reakkreditiert
Für weitere fünf Jahre ist der
Fachbereich für Humangenetik
des Ambulanzzentrums, Campus Lübeck (Direktion: Prof. Dr.
Gabriele Gillessen-Kaesbach),
reakkreditiert worden. Nach der
ersten Akkreditierung 2009
erfolgte die zweite Begutachtung
durch die behördliche Deutsche
Akkreditierungsstelle, die nach der
höchsten internationalen Norm
bewertet. „Wir freuen uns über die
erfolgreiche Reakkreditierung und
möchten damit einen Beitrag zur
Sicherung der Qualität am UKSH
und in unserem Ambulanzzentrum leisten“, sagt Privatdozent Dr.
Yorck Hellenbroich, Facharzt im
Ambulanzzentrum.
Das Leistungsspektrum des Fachbereichs umfasst die humangenetische Beratung bei z.B. erblichen
Tumorerkrankungen oder neurodegenerativen Erkrankungen, die
klinisch genetische Diagnostik z.B.
bei Kindern mit Entwicklungs-
12
verzögerung oder angeborenen
Fehlbildungen, vorgeburtliche
Diagnostik, zytogenetische Laboruntersuchung (Untersuchung
der Chromosomen des Menschen)
sowie die molekulargenetische Labordiagnostik für unterschiedliche
Erbkrankheiten.
Neu in den Akkreditierungsumfang aufgenommen wurde jetzt
die Brustkrebsdiagnostik mittels
Next-Generation-Sequencing
Panel-Diagnostik (NGS) für die
Gene BRCA1 und BRCA2. Dabei
handelt es sich um die modernste
Form der Sequenzierung (Bestimmung der Gene). „Sie macht es
möglich, dass wir mehrere Gene
gleichzeitig ansehen und beurteilen können“, erläutert Dr. Andreas
Dalski, QM-Beauftragter des Instituts für Humangenetik. Vorteil
für die Patienten: Die Untersuchung führt schneller zu einem
Befund als die bisher angewandte
Stufendiagnostik. Die Kosten für
die Brustkrebs-NGS-Diagnostik
übernehmen bei entsprechender
Indikation die Krankenkassen.
Auch der molekulargenetische
Bereich der Präimplantationsdiagnostik (PID) konnte neu in den
Akkreditierungsumfang integriert werden – Voraussetzung für
Lübeck als erstes PID-Zentrum in
Deutschland. Aufgabe der Humangenetiker ist es, anhand einer Zelle
des künstlich erzeugten Embryos
zu untersuchen, ob dieser an der
in der Familie vorliegenden Erbkrankheit leidet. Ist das nicht der
Fall, kann der Embryo reimplantiert werden und zu einem gesunden Kind heranwachsen.
Weitere Informationen:
Institut für Humangenetik
Campus Lübeck
Dr. Andreas Dalski
Tel.: 0451 500-5969
Titelthema
Anästhesie- und Intensivpflege
fordern spezielles Fachwissen
Vom Empfang im OP-Bereich bis zur Nachbetreuung im Aufwachraum begleiten und versorgen
Anästhesiepflegekräfte die Patienten, die im UKSH operiert werden. Fachkräfte für Intensivpflege
kümmern sich um diejenigen Patienten, die nach einem großen Eingriff direkt auf die Intensivstation verlegt und dort weiter betreut werden.
„Die individuelle Betreuung der
Patienten im OP hat für uns einen
hohen Stellenwert“, sagt Rüdiger
Jeschke, Fachleitung Anästhesiepflege am Campus Lübeck. „Wir
empfangen den Patienten im
Vorbereitungsraum und erklären
ihm den Ablauf im OP. Unser Ziel
ist es, eine ruhige Atmosphäre zu
schaffen, ihm die Angst zu nehmen und Vertrauen aufzubauen.
Die Patienten befinden sich ja vor
einer Operation in einer für sie
äußerst ungewohnten Situation.“
Zu den Aufgaben der Pflegekräfte
vor der OP gehört die Feststellung
der Identität des Patienten, die
Vorbereitung der Medikamente für
die Narkose und die Überprüfung
des Narkosegeräts auf seine korrekte Funktion. Anästhesiepflegekräfte legen den venösen Zugang
für Infusionen und schließen die
Patienten an die Überwachungsgeräte an. Sie sorgen auch dafür, dass
der Patient während der gesamten
Prozedur nicht auskühlt. Dafür
stehen spezielle Decken zur Verfügung, die von Warmluft durchströmt werden.
Während der Einleitung der Narkose, der Aufrechterhaltung im
Fachkrankenpfleger Jan Neu behält auf der Intensivstation sowohl die Medizintechnik als auch die
Bedürfnisse seiner Patienten im Auge.
Verlauf der Operation bis hin zur
Ausleitung assistiert eine Pflegekraft einem Anästhesisten. „Ist
die Narkose beendet, übergeben
wir den Patienten der Anästhesiepflege im Aufwachraum“, erklärt
Uwe Karl-Sonnenberg, Pflegerische Teamleitung in der Anästhesie. Dort wird der Patient weiter
überwacht und, wenn nötig, mit
Schmerzmitteln versorgt. „Sind
die Vitalzeichen stabil und fühlt
der Patient sich wohl , kann er auf
seine Station verlegt werden“.
Neben der Arbeit direkt im OP
werden Anästhesiepflegekräfte
auch im Akutschmerzdienst und
in der Schmerzambulanz eingesetzt. Außerdem assistieren sie bei
Narkosen im diagnostischen Bereich, z.B. bei Angiographien oder
speziellen MRT-Untersuchungen.
Im Anästhesiefunktionsdienst
arbeiten Gesundheits- und Krankenpfleger. „Die meisten von
13
Titelthema
Auch die Versorgung mit verschiedenen Medikamenten gehört zu den Aufgaben der Intensivpflege.
ihnen haben eine Weiterbildung
zur Fachkraft für Anästhesie- und
Intensivpflege absolviert. „Für
die Pflege im OP benötigt man
spezielles Fachwissen“, betont
Rüdiger Jeschke. „Wir betreuen
die unterschiedlichsten Patienten - vom Frühgeborenen bis zum
alten Menschen bei Eingriffen aller
operativen Fächer", ergänzt Uwe
Karl-Sonnenberg. Neu im OP sind
Anästhesietechnische Assistenten
(ATA), die nur für die Anästhesie
und nicht für die Stationspflege
ausgebildet worden sind.
Intensivpflege
Auch für die Arbeit in der Intensivpflege benötigen die Fachkräfte
eine Weiterbildung und viel Erfahrung. „Schließlich handelt es sich
bei der Intensivpflege um einen
anspruchsvollen Arbeitsbereich“,
erklärt Haiko Taudien, Pflegedienstleitung für den Bereich der
Intensivstationen am Campus
Kiel. „Die Pflegekräfte versorgen
Patienten, die sich in lebensbedrohlichen Erkrankungszuständen
befinden und medizinisch und
pflegerisch sehr stark von einer
14
Versorgung abhängig sind. Im Bereich der Intensivstationen lassen
sich die Grenzen zwischen den
Tätigkeitsfeldern von Pflegedienst
und ärztlichem Dienst nicht klar
abgrenzen.“ Daher ist die Tätigkeit in diesem Bereich geprägt von
einer besonders engen Zusammenarbeit der Berufsgruppen der
Pflegekräfte, der Ärzte und der
Physiotherapie.
Die Arbeit auf der Intensivstation
setzt ein hohes Know-how über
medizinische und technische Hintergründe und Zusammenhänge
voraus. So müssen die Pflegekräfte
nicht nur technisch versiert sein
und die Funktionsweise beispielsweise von Beatmungsgeräten, Nierenersatzverfahren, Geräten zur
Kreislaufunterstützung, und zur
Überwachung der Vitalfunktionen
kennen. Sie müssen auch mögliche
unvorhergesehene körperliche Reaktionen von Patienten interpretieren und darauf richtig reagieren
können. „Als Krankenhaus der
Maximalversorgung sind wir es
am UKSH gewohnt, besonderen
medizinischen Herausforderungen
zu begegnen“, sagt Haiko Taudien.
„Daher verfügen wir auch in vielen
Bereichen der Intensivmedizin
über eine besondere Expertise.“
Bei allem technischen und medizinischen Verständnis, das die
Pflegekräfte auf den Intensivstationen benötigen, steht für sie
jedoch der Mensch nach wie vor im
Fokus ihrer Aufmerksamkeit. „Das
ist nicht nur der Anspruch unseres Klinikums, sondern vor allem
auch jedes einzelnen Mitarbeiters“,
bestätigt der Pflegedienstleiter.
Schließlich bedeutet der Aufenthalt auf der Intensivstation vor
allem für die Patienten, aber auch
die Angehörigen eine Extremsituation, die nicht selten auch als
traumatisches Ereignis erlebt wird.
Da die Pflegekräfte ständig vor Ort
sind, haben sie den intensivsten
Kontakt zu den Patienten. „Viele
Patienten sind während ihres Aufenthaltes bei vollem Bewusstsein
und es ist extrem wichtig, diese
Menschen auch psychisch zu stützen“, erklärt Haiko Taudien.
Insgesamt stehen die Mitarbeiter der Intensivpflege vor der
Herausforderung, ihre stark
geschwächten Patienten vor
weiterem Schaden zu schützen
und sie gesundheitlich für die
weitere Therapie „nach vorn zu
bringen“. So ergibt sich für die
Mitarbeiter ein ganzer Strauß an
unterschiedlichen Aufgaben: von
der Überwachung des Gesundheitszustandes der Patienten über
die Ernährung, Medikation und
Mobilisation bis zur Kommunikation mit Patienten, Angehörigen,
Ärzten, Physiotherapeuten und
anderen Beteiligten. „Intensivpflege ist sehr anspruchsvoll, erfordert
Know-how, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit,
Teamgeist und soziale Kompetenz“, resümiert Haiko Taudien.
Marlis Müller-Frommeyer
Maximilian Hermsen
Titelthema
Schmerzfreiheit
und Lebensqualität
Ein wichtiger Teilbereich der Anästhesiologie ist die Schmerz- und Palliativmedizin. Die Interdisziplinäre Schmerz- und Palliativambulanz (ISPA) am Campus Kiel und die Schmerz- und
Palliativstationen am UKSH sind spezialisiert auf Patienten, bei denen vielfach nicht mehr die
Heilung, sondern Schmerzfreiheit und vor allem Lebensqualität im Vordergrund stehen.
Bereits seit 1985 beschäftigen sich
die Ärzte der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am
Campus Kiel mit den besonderen
Herausforderungen der Schmerzund Palliativmedizin. 1990 wurde
hier eine der ersten spezialisierten
Stationen eingerichtet. Inzwischen
verfügt die Klinik auf der Interdisziplinären Schmerz- und Palliativstation (ISPS) über 18 Betten,
in diesem Jahr kommen weitere
sechs Betten hinzu. Zudem ist eine
Schmerz- und Palliativmedizinische Ambulanz (ISPA) entstanden,
in der von niedergelassenen Ärzten
oder aus Kliniken überwiesene
Patienten einen kompetenten Anlaufpunkt finden. Jährlich finden
hier über 3.000 Patientenkontakte
statt. Darüber hinaus können die
verschiedenen Kliniken auf dem
Campus Kiel zur Beratung und
Unterstützung in der Behandlung
eigener Patienten die sogenannten Konsildienste im Bereich der
Schmerz- und Palliativmedizin in
Anspruch nehmen. „Somit steht für
diesen sensiblen Bereich mit seinen
speziellen Herausforderungen für
alle Klinikbereiche ein umfassendes
Angebot für Ärzte, Pflegekräfte
und vor allem natürlich für unsere
Patienten zur Verfügung“, sagt Dr.
Dieter Siebrecht, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Leiter
der ISPS.
Bei der Therapie von chronischen
Schmerzpatienten ist ein differenzierter Therapieansatz notwendig,
denn bei ihnen ist eine kausale
Behandlung der Schmerzen oft
nicht möglich. Anders als bei anderen schmerzhaften Erkrankungen
handelt es sich bei chronischen
Schmerzerkrankungen um Zustände, bei denen der Schmerz seine
Warnfunktion verloren hat und
selbst zur eigentlichen Erkrankung
geworden ist. Dies zieht häufig auch
soziale, psychologische und wirtschaftliche Folgen wie Arbeitsplatzverlust oder psychische Probleme
nach sich. „Daher geht es bei der
Therapie nicht nur um Schmerzreduktion, sondern auch darum, wie
es gelingen kann, mit Schmerzen
umzugehen und diese ins Leben zu
integrieren“, sagt Dr. Siebrecht. Vor
diesem Hintergrund ist für die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen eine angemessene
Versorgungsstruktur in interdisziplinären und multiprofessionellen
Teams notwendig. Die sogenannte
Multimodale Schmerztherapie, wie
sie auch in der Schmerzambulanz
am Campus Lübeck unter der Leitung von Dr. Martin Lindig angeboten wird, berücksichtigt neben
den körperlichen Symptomen einer
chronischen Schmerzerkrankung
auch psychische Begleit- oder Folgeerkrankungen und mögliche soziale
oder wirtschaftliche Folgen für den
Patienten. Um dies zu gewährleisten, steht sowohl in der Ambulanz
als auch auf der Station ein interdisziplinäres, multiprofessionelles
Team aus Ärzten, Psychologen,
Physio- und Ergotherapeuten,
spezialisierten Pflegekräften sowie
Mitarbeitern des Sozialdienstes zur
Verfügung.
In der Diagnostikphase beginnt die
Therapie häufig stationär mit dem
Ziel einer anschließenden ambulanten Betreuung des Patienten. Die
Dauer und Art der Behandlung ist
von der Grunderkrankung abhängig,
da die Krankheitsbilder sehr vielfältig sind. Sie reichen von Rückenschmerzen, Arthrose oder Osteoporose über schmerzhafte Zustände
nach Vielfach-OPs oder Neuralgien
(Nervenschmerz) wie dem Komplexen regionalen Schmerzsyndrom
bis zu Schmerzzuständen nach
Amputationen oder Schlaganfällen.
„Die Schwerpunkte der Behandlung
15
Titelthema
liegen auf einer Kombination aus
Verhaltenstherapie, der medikamentösen Einstellung des Patienten,
sozialer Unterstützung sowie einer
physiotherapeutischen Aktivierung“, beschreibt Dr. Siebrecht. Auch
eine Entwöhnung von Medikamenten zur Schmerzunterdrückung
(Opioide) ist häufig ein wichtiger Aspekt. „Bei einem zu langen oder zu
hohen Gebrauch von Opioiden kann
die Wirkung ins Gegenteil kippen
und schließlich zum Schmerz beitragen. Daher ist es unsere Aufgabe, zu
entwöhnen und die Nebenwirkungen der Entwöhnung durch unseren
ganzheitlichen Behandlungsansatz
aufzufangen“, erklärt Dr. Siebrecht.
Auch die Palliativmedizin verlangt
eine hohe Spezialisierung und
interdisziplinäre Teamarbeit. Nach
Definition der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin geht es
hierbei um „die aktive, ganzheitliche
Behandlung von Patienten mit einer
weit fortgeschrittenen Erkrankung
und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative
Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, anderen
Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen
Problemen höchste Priorität besitzt“.
Auch hier sind die Krankheitsbilder
sehr unterschiedlich und umfassen
unter anderem Tumorerkrankungen, Herz- oder Niereninsuffizienz,
chronisch-obstruktive Lungen- oder
neurologische Erkrankungen wie
Parkinson und Multiple Sklerose
oder Schlaganfälle.
Der Behandlungsschwerpunkt auf
der ISP-Station liegt am Übergang
von der kurativen zur palliativen
Behandlung. Das Hauptziel ist es,
die Lebensqualität des Patienten
durch eine Symptombehandlung zu
verbessern. Das Aufgabenspektrum
reicht allerdings sehr viel weiter: von
16
Dr. Dieter Siebrecht untersucht die Schmerzempfindlichkeit einer Patientin.
der Unterstützung in der Frage der
Therapiezieländerung und -führung von kurativ zu palliativ über
die Linderung von Symptomen und
die Information über begleitende
Therapieansätze (z.B. Aromatherapie, basale Stimulation) bis zur
Vermittlung von Informationen
in den Bereichen Medizin, Pflege
und Sozialdienst. „Im Bereich der
Palliativmedizin ist es von hoher
Bedeutung, dass wir unsere Unterstützung sowohl dem Patienten als
auch den Angehörigen anbieten,
denn psychologischer Beistand ist in
dieser Situation sehr wichtig “, sagt
Dr. Siebrecht. Dazu arbeitet die Station eng mit regionalen Beratungsstellen wie dem Jugendamt, dem
Verein Trauernde Kinder SchleswigHolstein e. V. und der HospizInitiative Kiel zusammen. Darüber
hinaus wird nach einer stationären
Symptombehandlung gemeinsam
mit allen Beteiligten geschaut, wie
und wo eine anschließende angemessene Betreuung des Patienten
gewährleistet werden kann. Hierzu
ist die Palliativmedizin am UKSH in
Kooperation mit dem SAPV-Team
Kiel. Die spezialisierte ambulante
palliative Versorgung (SAPV) ist
ein Versorgungskonzept, das dazu
dient, ein menschenwürdiges Leben
bis zum Tod zu ermöglichen. Ziel
des Netzwerkes ist es, Patienten in
Kiel und Umgebung zeitnah und
kompetent zu versorgen.
Titelthema
Die interdisziplinäre Palliativstation am Campus Lübeck ist der Medizinischen Klinik I angegliedert.
Auch hier werden Patienten mit
einer nicht mehr heilbaren Krankheit im fortgeschrittenen Stadium
betreut, deren Beschwerden einer
stationären Behandlung bedürfen. Die Station befindet sich im
Zentral­k linikum und bietet insgesamt acht Betten. „Die individuelle
Versorgung und Pflege unserer
Patienten liegt uns am Herzen“,
sagt Dr. Norman Kripke, Oberarzt
und Leiter der Palliativstation.
„Wir konzentrieren uns auf die
psychosoziale Betreuung unserer
Patienten und wollen die bestmögliche Lebensqualität für sie
erreichen, nicht die Verlängerung
der Lebenszeit um jeden Preis“. Im
Vordergrund der Therapie stehen
die individuellen Wünsche und
das Befinden der Patienten. Wichtigste Ziele sind die Linderung der
Beschwerden und die Entlassung
der Patienten nach Hause. Dies
gelingt in enger Zusammenarbeit
mit Hausärzten, ambulanten Pflegediensten und der spezialisierten
ambulanten Palliativversorgung.
Die Einbeziehung der Angehörigen ist auch für die Mitarbeiter der
Palliativstation am Campus Lübeck eine Selbstverständlichkeit.
„Unser Team begleitet Patienten
und ihre Angehörigen und versucht, vorausschauend Probleme
zu lösen sowie Beschwerden zu
lindern“, erläutert Dr. Kripke. „Das
selbstbestimmte Leben, die Würde
und der Respekt bestimmen das
Handeln unseres Teams“. Nach
Bedarf und auf Wunsch können
Angehörige auf der Station mit
übernachten. Die Versorgung auf
der Palliativstation folgt einem
ganzheitlichen Behandlungskonzept. Zum Team gehören Palliativmediziner, in Palliative Care
ausgebildete Pflegekräfte, Physio-
Dr. Norman Kripke liegt die individuelle Betreuung der Patienten besonders am Herzen.
therapeuten, Kunsttherapeuten
und Apotheker sowie Psychologen, speziell ausgebildete Seelsorger und Sozialarbeiter. Auch
Ehrenamtliche engagieren sich
regelmäßig.
Regelmäßig findet eine Schmerzvisite unter Beteiligung eines
Schmerzmediziners der Klinik
für Anästhesiologie statt. Die
Therapie ist auf die Linderung von
Symptomen wie z.B. Schmerzen,
Luftnot, Übelkeit, Erbrechen,
Verstopfung, Angst und Verwirrtheit ausgerichtet. Die Behandlung
erfolgt individualisiert und enthält
therapeutische Gespräche, sowie
medikamentöse Therapien einschließlich möglicher Chemotherapie, Transfusionen und Strahlentherapie. Die ganzheitliche Pflege
der Patienten erfolgt rund um die
Uhr. Dazu zählen auch Aromapflege, Einreibungen und Massagen.
Alle Pflegekräfte auf der Station
haben eine abgeschlossene Palliative Care Ausbildung oder befinden
sich derzeit in der Weiterbildung.
Auch professionelle psychologische und seelsorgerische Betreuung gehören zum Spektrum der
Palliativversorgung am Campus
Lübeck. Physiotherapeuten be-
handeln die Patienten individuell
und in enger Absprache mit den
Ärzten. Manchmal ist der Behandlungsschwerpunkt die Mobilisierung oder Atemtherapie, manchmal aber auch die Lymphdrainage
oder Massage. Künftig soll auch
ein Konsildienst für Patienten
auf anderen Stationen angeboten
werden.
Der Sozialdienst bietet umfassende Beratung und Unterstützung
in sozialrechtlichen Fragen. Die
weitere Versorgung zu Hause oder
in alternativen Einrichtungen wie
Pflegeheim oder Hospiz wird unterstützt und organisiert. Ein Neubau der Palliativstation ist geplant.
Darin sollen ebenerdig 12 bis 14
Patientenzimmer entstehen.
Marlis Müller-Frommeyer
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Interdisziplinäre Schmerz- und
Palliativambulanz, Campus Kiel
Dr. Dieter Siebrecht
Tel.: 0431 597-29 82 (ISPA),
597-30 01 (ISPS)
Interdisziplinäre Palliativstation,
Campus Lübeck
Dr. Norman Kripke
Tel.: 0451 500-22 94
17
Rubrik und Wissenschaft
Medizin
Präzision
aus dem 3-D-Drucker
Sie entstehen durch Unfälle, Tumore oder andere Erkrankungen: Knochendefizite im Gesichtsbereich haben oft nicht nur ästhetische, sondern auch gesundheitliche Folgen. Durch den
Einsatz moderner Technik können fehlende Knochenstücke in der Klinik für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie am Campus Kiel chirurgisch höchst präzise ersetzt werden.
Knochenstruktur anpassen und die
ursprüngliche Knochenstruktur so
gut wie möglich nachbilden, um das
ursprüngliche Gesichtsbild wieder
herzustellen.
Die Nachbildung der Augenhöhle ermöglicht ein exaktes Anpassen des Implantats bereits vor der OP.
Brüche im Gesichtsbereich wie eine
Jochbeinfraktur oder der Bruch
des Unterkieferknochens können
auch nach einer akuten operativen
Behandlung ästhetische Folgen
haben, wenn Knochenfragmente
sich verschieben oder völlig fehlen
– so zum Beispiel eine Abflachung
einer Gesichtshälfte. Doch nicht
nur aus optischen, sondern auch aus
gesundheitlichen Gründen kann
eine spätere rekonstruktive Operation notwendig werden. Erleidet ein
Patient beispielsweise eine Fraktur
des Augenhöhlenbodens, kann ein
Absinken des Augapfels die Funk­
18
tion des Auges beeinträchtigen.
Doppelbilder können die Folge sein.
Ist eine Rekonstruktion mit vorhandenem Knochenmaterial nicht
möglich oder der Aufwand zu
groß, kommen je nach fehlendem
Knochenfragment unterschiedliche Implantat-Arten zum Einsatz.
Zur Aufpolsterung eines Jochbeins
kann dies beispielsweise ein Keramikimplantat sein, zur Reparatur eines Augenhöhlenknochens
werden Titangitter verwendet.
Wichtig ist, dass die Implantate
sich präzise an die noch vorhandene
In der Klinik für Mund-, Kiefer und
Gesichtschirurgie (Direktor: Prof.
Dr. Dr. Jörg Wiltfang) am Campus Kiel werden in solchen Fällen
zunächst per Computertomographie
(CT) oder digitaler Volumentomographie (DVT) dreidimensionale
Bilder von der betroffenen Gesichtspartie des Patienten aufgenommen. Damit können sich die
Experten zunächst ein genaues Bild
der beschädigten Knochenstrukturen machen. Anhand dieser Daten
kann nun am Monitor die Form des
Implantats genau geplant werden.
So kann beispielsweise bei fehlenden Knochenfragmenten die gesunde Gesichtshälfte per Computer
gespiegelt werden, um die passende
Größe des benötigten Implantats zu
errechnen.
Neben der dreidimensionalen
Bildgebung und Implantatplanung
werden die Chirurgen in der Kieler
Klinik seit einiger Zeit von weiterer
modernster Technik unterstützt. Im
Erdgeschoss der Zahnklinik steht
Medizin und Wissenschaft
ein 3-D-Drucker, der Z450. Aus
einem speziellen gipsartigen Pulver
erschafft das hochmoderne Gerät
das, was vorher nur in virtueller
Form zur Verfügung stand: Der
Drucker erstellt Modelle aus digitalen CT- oder DVT-Bildern. In einem
Druckprozess von bis zu vier Stunden fertigt ein spezielles Computerprogramm, das „Brainlab“, eine
exakte Knochennachbildung der
für die spätere Operation wichtigen
Bereiche. „Wir benutzen das Gerät
seit fast drei Jahren und sind sehr
zufrieden mit der Genauigkeit der
ausgedruckten Modelle“, sagt Andreas Reinhardt, der den Drucker und
das Planungsprogramm betreut.
„Die 3-D-Drucktechnik hilft uns,
die Vorteile der dreidimensionalen Daten noch besser zu nutzen“,
ergänzt Michael Rohnen, Facharzt
an der MKG-Klinik. „Zum einen
unterstützt uns das Modell dabei,
eine genaue Vorstellung vom Operationsgebiet zu bekommen. Zum anderen können wir wichtige Arbeiten
bereits vor der Operation erledigen.“
Beispiel Fraktur des Augenhöhlenbodens: Der Chirurg lässt sich eine
präzise Nachbildung der betroffenen Augenhöhle fertigen. Anhand
dieses Modells passt er noch vor der
Operation das Titangitter präzise
an, das später die fehlenden Knochen ersetzen und den Augapfel
stützen soll. „Ein absoluter Vorteil,
sowohl für den Chirurgen als auch
für den Patienten“, sagt Rohnen.
Der Bereich rund um den Augapfel
ist ein sehr schwieriges Operationsgebiet, da zwischen Auge und
Knochen nur sehr wenig Platz für
den Operateur bleibt und nur ein
sehr kleiner Schnitt vorgenommen
wird. „Bisher musste das Titangitter
solange abwechselnd gebogen und
durch die nur wenige Zentimeter
breite Öffnung geschoben werden,
bis es passt“, erklärt der Facharzt.
„Nun können wir diese Arbeit
vorher und sehr genau erledigen, so
dass wir während der Operation das
bereits angepasste Gitter nur noch
einfügen und fixieren müssen.“ Das
Ergebnis: Der Eingriff wird kalkulierbarer, die Arbeit präziser und
das Spätfolgenrisiko verringert. Der
Patient profitiert zudem von einer
geringeren Narkose und einer deutlich kürzeren Operation.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichts­
chirurgie,
Campus Kiel
Tel.: 0431 597-28 22
www.uksh.de/mkg-kiel
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19
PD Dr. Henning Frenzel untersucht eine junge Patientin, die zur Rekonstruktion der Ohrmuschel in die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde gekommen ist.
20
Medizin und Wissenschaft
Neue Ohrmuschel
aus körpereigenem Knorpel
Etwa 60 Kinder werden jährlich in Deutschland ohne Ohrmuschel und Mittelohr geboren.
Meist geht damit eine Schwerhörigkeit einher, die die Betroffenen zusätzlich zu dem körperlichen Defekt stark beeinträchtigt. PD Dr. Henning Frenzel und sein Team in der HNO-Klinik
am Campus Lübeck sind auf die Behandlung angeborener Ohrfehlbildungen spezialisiert.
Die Ohrmuschelrekonstruktion
zählt zu den anspruchsvollsten
chirurgischen Eingriffen in der
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Sie fordert vom Operateur
Erfahrung, ein gutes Auge und viel
Fingerspitzengefühl. Die Klinik
am Campus Lübeck blickt hier auf
eine lange Tradition zurück. Prof.
Dr. Dr. Hilko Weerda, seit 2002
emeritierter Chef der Klinik und
Vorgänger der heutigen Klinikdirektorin Prof. Dr. Barbara Wollenberg, war der erste Mediziner, der
diese Behandlung in Deutschland
in den 1990er Jahren anbot. Vier
bis fünf Operationen waren damals
notwendig, um ein fehlgebildetes
Ohr aus körpereigenem Rippenknorpel zu rekonstruieren.
Privatdozent Dr. Henning Frenzel, Geschäftsführender Oberarzt
der Klinik für Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde am Campus
Lübeck, und sein Team benötigen
heute dank verfeinerter Techniken
und Materialien nur noch zwei bis
drei Eingriffe für die Wiederherstellung. Das Lübecker Zentrum
für Ohrmuschelrekonstruktion
ist eines von nur drei Zentren in
Deutschland, die die Behandlung
angeborener Ohrfehlbildungen
(Mikrotie) erfolgreich durchführen. Das Zentrum hat ein großes,
überregionales Einzugsgebiet. Die
Patienten kommen aus dem gesamten norddeutschen Raum, zum Teil
auch aus dem Ausland, um sich in
Lübeck behandeln zu lassen.
Die extremste Form der Ohrmuschelfehlbildung, bei der nur
Rudimente der Ohrmuschel und
evtl. des Ohrläppchens vorhanden sind, ist die Mikrotie dritten
Grades. Zu den leichteren Formen gehören abstehende Ohren
(1. Grad) und Ohren, die in ihrer
Struktur mittelschwer verändert
sind, z.B. Tassenohren (2. Grad).
Auch wenn die Ohrmuschel durch
einen Unfall oder eine Tumor­
operation beschädigt ist, kann eine
Rekonstruktion erfolgen. Ziel der
Ohrmuschelrekonstruktion ist die
möglichst naturgetreue Nachbildung des Ohres, das dem gesunden
Ohr spiegelbildlich entspricht.
„Kinder mit offensichtlicher Fehlbildung eines oder beider Ohren
werden häufig stigmatisiert. Ihr
Selbstwertgefühl und ihre psychosoziale Leistungsfähigkeit leiden
darunter. Auch die verminderte
Hörfähigkeit wiegt schwer“, erläu-
tert Dr. Henning Frenzel. „Daher
ist es wichtig, die Kinder möglichst
frühzeitig interdisziplinär zu
behandeln und die Eltern entsprechend zu beraten“.
Der Hörverlust kann bereits im
Alter von 18 bis 24 Monaten durch
spezielle aktive Mittelohrimplantate behandelt werden. „Diese
Geräte übermitteln den Schall
direkt zum Steigbügel und ermöglichen eine nahezu natürliche Hörund Sprachentwicklung“, sagt der
HNO-Arzt. Die plastisch-rekonstruktive Operation der fehlgebildeten Ohrmuschel erfolgt im achten
bis zehnten Lebensjahr der Kinder.
Sie wird in zwei Schritten vorgenommen. „Bei der ersten Operation entnehmen wir über einen
kleinen Schnitt am Brustkorb ein
Stück Rippenknorpel. Daraus wird
anhand einer Schablone und nach
Fotos des Patienten das Gerüst
für das Ohr geformt“, erklärt Dr.
Henning Frenzel. „Anschließend
entfernt man den Knorpel aus der
fehlgebildeten Ohrmuschel, präpariert eine Hauttasche und schiebt
das Gerüst aus Rippenknorpel hinein“. Über kleine Drainageschläuche wird schließlich ein Vakuum
21
Medizin und Wissenschaft
erzeugt und die Haut in das Relief
hineingezogen. Die Form des Ohres zeichnet sich bereits deutlich ab.
Drei Monate später kann der zweite Eingriff vorgenommen werden.
Dabei durchtrennen die Ärzte die
Haut um das Ohr herum und heben das Ohr an, um die Hinterohrfalte zu schaffen. „Dazu legt man
einen halbmondförmigen Knorpelkeil hinter die Ohrmuschel und
deckt ihn mit einem Hauttransplantat aus der Bauchhaut ab“, so
Dr. Frenzel. Damit ist die Ohrmuschelrekonstruktion in der Regel
abgeschlossen. Mit erstaunlichen
Ergebnissen: In den meisten Fällen
ist ein rekonstruiertes Ohr kaum
von seinem „echten“ Gegenstück
zu unterscheiden. Nur selten müssen in einem dritten Eingriff die
Narben korrigiert werden. Möglich
ist auch die Verwendung syntheti-
Eine aus Rippenknorpel nach einer Schablone geformte Ohrmuschel.
scher Materialien zur Wiederherstellung der Ohrmuschel. Poröses
Polyethylen ersetzt hier den Rippenknorpel, bedarf nur einer Operation und ermöglicht gute Ergebnisse. Allerdings besteht bei dieser
Methode jedoch
eine erhöhte
Gefahr von
Infektionen,
Wundheilungsstörungen und
sogar Verlusten des Ohres.
Diese Vor- und
Nachteile sowie
die ästhetischen
Unterschiede
müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen
werden.
Die Ursache
für angeborene
Ohrmuschelfehlbildungen
ist bisher unbekannt. Meistens
kommt eine
solche Fehlbildung sporadisch, d.h. nur
einmal in einer
22
Familie, vor. Selten tritt sie im
Zusammenhang mit weiteren
Fehlbildungen oder im Rahmen
von Syndromen auf. In diesen
speziellen und besonders komplizierten Fällen arbeiten die HNOÄrzte eng mit Kollegen anderer
Disziplinen, wie etwa der Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie, der
Augenheilkunde und der Pädiatrie
zusammen.
Für Dr. Henning Frenzel ist die
Ohrmuschelrekonstruktion eine
ganz besondere Art der Chirurgie.
„Wir können mit unserer Arbeit
Menschen glücklich machen“, sagt
er. „Ich freue mich jedes Mal, wenn
meine Patienten zur Nachsorge
kommen und die Mädchen dann
einen Pferdeschwanz, die Jungen
einen Kurzhaarschnitt tragen“.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde,
Campus Lübeck
PD Dr. Henning Frenzel
Tel.: 0451 500-3189
Medizin und Wissenschaft
Hydrocephalus
Heilung durch Hirnkammerspiegelung
Das Hirnkammersystem des Menschen hat eine wichtige Polster- und Ernährungsfunktion. Ist
der freie Hirnwasserfluss durch dieses System gestört, kann es zu einer krankhaften Erweiterung
der Hirnkammern kommen. Für bestimmte Formen dieser Erkrankung ist die Hirnkammerspiegelung ein elegantes und innovatives Behandlungsverfahren mit hoher Heilungschance.
Bei einem gesunden Menschen
steht das Hirnnervenwasser im
Hirnkammersystem (sogenanntes
Ventrikelsystem) durch ständige
Neubildung und Abbau in einem
kontinuierlichen Gleichgewicht.
Ist dieses Gleichgewicht aber
durch eine vermehrte Produktion, einen verminderten Abbau
oder durch eine mechanische
Behinderung („Verstopfung“) der
Abflusswege gestört, kommt es zu
einem Aufstau des Hirnwassers
und damit zu einer krankhaften
Erweiterung der Hirnkammern –
dem sogenannten Hydrocephalus,
umgangssprachlich als „Wasserkopf “ bezeichnet.
Betroffen sind Menschen aller
Altersgruppen, denn der Hydrocephalus kann sowohl vorgeburtlich durch Fehlbildungen
oder Blutungen entstehen wie
auch in jedem Lebensalter, z. B.
durch Infektionen, Blutungen
oder Tumore. Die Symptome der
Erkrankung sind vielfältig und
reichen von Kopfschmerzen über
Gang-, Gleichgewichts- oder
Blasenfunktionsstörungen bis hin
zu Einschränkungen der geistigen
Leistungsfähigkeit oder anderen
neurologischen Störungen.
Bereits seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts besteht die
Möglichkeit, ein Schlauchsystem
mit Ventil (Shunt) zu implantieren, um die Hirnkammerflüssigkeit in den Körper, meist in den
Bauchraum (ventrikulo-peritonealer Shunt), seltener auch ins Herz
abzuleiten. Auf diesem Wege wird
das Hirnwasser, der sogenannte
Liquor, nach Aufnahme durch das
Bauchfell in die Blutbahn aufgenommen und gelangt damit letztendlich genau dorthin, wo es bei
Gesunden auch hingelangt, wenn
der Liquor auf natürlichem Wege
resorbiert wird. Für die meisten
Patienten stellt der Liquorshunt
auch noch die geeignetste Behandlungsmethode dar.
Für bestimmte Formen des Hydracephalus gibt es inzwischen
jedoch eine neurochirurgische
Behandlungsalternative, die gegenüber der Shunt-Implantation
zahlreiche Vorteile bietet. Fortschritte der vergangenen 20 Jahre
im Bereich der Glasfasertechnik
und Beleuchtung haben es möglich gemacht, die Ursache der
Erkrankung mithilfe eines endoskopischen Eingriffs zu beseitigen
und den Patienten somit zu heilen.
„Diese innovative Methode der
Neuroendoskopie ist für eine Subgruppe des Hydrocephalus bestens
geeignet, nämlich für diejenigen
mit einem mechanischen Hindernis, dem sogenannten Verschlusshydrocephalus“, sagt Prof. Dr.
Andreas Martin Stark, leitender
Oberarzt und stellvertretender
Klinikdirektor der Klinik für Neurochirurgie am Campus Kiel. „Für
diese Betroffenen stellt die Neuro­
endoskopie eine hervorragende
Möglichkeit dar, ihre Erkrankung
kausal zu behandeln.“ Auch am
Campus Lübeck des UKSH wird
das Verfahren angewendet.
Für den Eingriff wird ein starres
Endoskop, versehen mit einer
Lichtquelle, einer Kamera und einem Instrumentenkanal durch ein
kleines Loch in der Schädeldecke
in das Hirnkammersystem eingeführt. Es können dann verschiedene Arbeitsschritte (z.B. Perforation, Koagulation, Dilatation
(Aufweitung) oder Resektion (Gewebeentfernung)) vorgenommen
werden, die in einer Reihe von
möglichen Eingriffen resultieren.
Dies können z.B. die Schaffung eines „Hirnwasser-Bypasses“ (endoskopische Drittventrikulostomie)
23
Medizin und Wissenschaft
In bestimmten Fällen kann Prof. Dr. Andreas Martin Stark mit einem endoskopischen Eingriff die Ursache eines Hydrocephalus beseitigen.
oder die Eröffnung abgeschlossener Räume innerhalb des Systems
sein. Ziel der Eingriffe ist es, die
Hirnwasserpassage möglichst
naturgetreu wieder sicherzustellen
und möglichst wenige Implantate
einzubringen. „Ich erkläre diesen
Eingriff gern mithilfe des Bildes
eines Staus im Elbtunnel. Wenn
eine Baustelle die Ursache ist, können wir sie entfernen, wenn die
hohe Verkehrsdichte das Problem
ist, können wir eine weitere Tunnelröhre schaffen“, sagt Prof. Stark.
Der endoskopische Eingriff macht
eine sehr exakte Zugangsplanung
notwendig. Dafür ist eine Magnet­
resonanztomographie (MRT) mit
speziellen, sehr dünnen Schicht-
24
aufnahmen sinnvoll. Auch kann
die sogenannte Neuronavigation
hilfreich sein. Damit kann der
optimale Vektor für den Zugang
intraoperativ genau bestimmt
werden und das etwa drei bis vier
Millimeter im Durchmesser große
Endoskop in die exakt richtige
Position gebracht werden. „Das
Hirnkammersystem kann wie ein
Höhlensystem mit hintereinandergeschalteten kleinen Öffnungen und Gängen angesehen werden, über das der Zielpunkt nur in
einem bestimmten Vektor erreicht
werden kann. Ist der Zugang so
nicht möglich, sollten Behandlungsalternativen oder die Kombination endoskopischer Methoden
mit anderen Techniken angedacht
werden“, erklärt Prof. Stark.
Kann die Behandlung jedoch rein
endoskopisch durchgeführt werden, so ist eine vollständige und
nachhaltige Heilung des Hydrocephalus wahrscheinlich.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Klinik für Neurochirurgie,
Campus Kiel
Anmeldung zum ambulanten Termin:
Poliklinik Neurochirurgie
Tel.: 0431 597-4816
Fachinformationen Neuroendoskopie:
Prof. Dr. A. M. Stark,
[email protected]
Medizin und Wissenschaft
Gynäkologisches Tumorzentrum
bietet großes Know-how
Eierstockkrebs ist nach dem Brustkrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen der weiblichen
Geschlechtsorgane. Zu den gynäkologischen Krebsarten gehören außerdem Tumorerkrankungen des Gebärmutterhalses und -körpers. Im Zertifizierten Gynäkologischen Tumorzentrum am
Campus Lübeck werden betroffene Frauen nach modernsten Standards behandelt.
„Der Eierstockkrebs ist eine der
problematischsten Formen der
gynäkologischen Krebserkrankungen, denn es gibt dafür bisher
keine guten Früherkennungsmaßnahmen“, erklärt Privatdozent Dr.
Lars Hanker, der das Gynäkologische Tumorzentrum der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Lübeck gemeinsam
mit PD Dr. Constanze Banz-Jansen leitet. „Weder per Ultraschall
noch durch eine Blutuntersuchung
oder eine Kombination aus beidem
lässt sich ein Ovarialkarzinom
(Eierstockkrebs) bisher früh diagnostizieren“.
Meistens wird der Krebs erst
erkannt, wenn der Tumor sich
bereits in einem fortgeschrittenen
Stadium befindet. „Dann sind die
Heilungsaussichten leider nicht
so günstig und die Rückfallwahrscheinlichkeit ist mit rund 80
Prozent relativ hoch“, sagt Dr.
Hanker. Bemerkbar macht sich
der Eierstockkrebs durch einen
wachsenden Bauchumfang und die
damit verbundene Gewichtszunahme. Der Tumor ist dann schon
recht groß und hat sich oft bereits
im Bauchraum ausgebreitet.
Die Behandlung des Eierstockkreb-
Am Bildschirm erläutert Dr. Lars Hanker seiner Patientin Details zu ihrem Befund.
ses erfolgt durch Operation und
anschließende Chemotherapie. „In
den meisten Fällen müssen wir eine
ultraradikale Operation durchführen, um den Tumor komplett zu
entfernen“, erläutert der Gynäkologe. Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter werden ebenso entnommen
wie die Lymphknoten entlang der
großen Gefäße und der Blinddarm.
„Da sich bei fortgeschrittener Erkrankung meist schon Tumorzell­
absiedlungen im Bauchraum, z.B.
an der Bauchwand, am Darm oder
an der Blase gebildet haben, müssen
auch hier eventuell befallene Areale
entfernt werden“. Bei einer solchen
Operation werden die Gynäkologen
häufig von Chirurgen oder Urologen unterstützt.
Weil das Ovarialkarzinom in der
Regel erst spät entdeckt wird, hat
es eine der schlechtesten Progno-
25
Medizin und Wissenschaft
sen aller gynäkologischen Krebsarten. Doch es tut sich etwas auf
dem Gebiet der medikamentösen
Behandlung. Dr. Hanker: „In den
vergangenen drei Jahren sind neue
Antikörper entwickelt worden,
die zunehmend in die Therapie integriert werden und die Wirkung
der Chemotherapie verstärken.
Sie hemmen die Blutzufuhr zum
Tumor und verlangsamen so sein
Wachstum“.
Bereits in einem frühen Stadium
lässt sich der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) erkennen.
Durch Zellabstriche im Rahmen
einer Vorsorgeuntersuchung sind
sogar frühe Vorstufen zu diagnostizieren. Das Zervixkarzinom
kann dann wirksam behandelt
werden und hat sehr gute Heilungschancen. Seit 2007 empfiehlt das Robert-Koch-Institut
darüber hinaus für Mädchen im
Alter zwischen 9 und 14 Jahren
eine Impfung gegen den Humanen
Papillomavirus (HPV), der Gebärmutterhalskrebs auslösen kann.
Dadurch wird die Anzahl der Neuerkrankungen in Zukunft weiter
sinken, so Dr. Lars Hanker.
Gebärmutterschleimhautkrebs
ist eine Erkrankung, die vor allem bei älteren Frauen nach den
Wechseljahren auftritt. Besonders
gefährdet sind übergewichtige
Frauen, denn im Fettgewebe wird
das weibliche Geschlechtshormon Östrogen produziert, das
die Entstehung des Gebärmutterschleimhautkrebses begünstigt.
„Je mehr Fettgewebe, desto mehr
Östrogen wird gebildet. Es wirkt
stimulierend auf die Gebärmutterschleimhaut und begünstigt so
die Tumorentstehung “, betont Dr.
Hanker. Diese Erkrankung wird,
so befürchtet der Gynäkologe, in
den kommenden Jahren aufgrund
des direkten Zusammenhangs mit
26
Übergewicht weiter zunehmen.
Statistisch gesehen wiegt bereits
heute jede zweite Frau in Deutschland zu viel.
Ein klassisches Symptom für Gebärmutterschleimhautkrebs sind
Blutungen nach der Menopause.
Ihre Ursache sollte auf jeden Fall
abgeklärt werden. Mithilfe einer
Gebärmutterspiegelung in Kombination mit einer Gewebsprobe lässt sich feststellen, ob eine
Tumorerkrankung vorliegt. Die
Tumoroperation kann laparoskopisch (durch Bauchspiegelung)
erfolgen. Je nach Befund schließt
sich daran eine Bestrahlung und/
oder eine Chemotherapie an. Wird
der Gebärmutterschleimhautkrebs früh erkannt und behandelt,
bestehen sehr gute Aussichten auf
Heilung.
Weitere, relativ
selten auftretende gynäkologische Krebsarten
sind der Schamlippenkrebs
(Vulvakarzinom), bösartige
Erkrankungen
der Keimzellen
des Eierstocks
sowie maligne
Erkrankungen
des Bindegewebes der Gebärmutter und
der Eierstöcke
(Sarkome).
Im Gynäkologischen Tumorzentrum
profitieren alle
Patientinnen
von größtem
Know-how und
werden nach
neuestem Standard behandelt.
Die Therapie stimmen die Ärzte
individuell ab und legen sie in
einer interdisziplinär besetzten
Tumorkonferenz fest. „Außerdem haben unsere Patientinnen
die Möglichkeit, im Rahmen von
nationalen und internationalen
Studien, an denen wir teilnehmen,
die neuesten Medikamente und
Behandlungsansätze zu erhalten“,
sagt Dr. Hanker.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe,
Campus Lübeck
PD Dr. Lars Hanker
Tel.: 0451 500-21 34
Weil Gesundheit
das Wichtigste ist.
www.philips.de/healthcare
Medizin und Wissenschaft
Neue Erkenntnisse
im Kampf gegen Hautinfektionen
Wissenschaftler der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Campus Kiel und
des Exzellenzclusters Entzündungsforschung haben in Kooperation mit dem Universitätsklinikum
Münster eine Entdeckung gemacht, die zukünftig Einfluss auf die Diagnostik und Behandlung
chronischer Eiterinfektionen der Haut haben könnte.
dem angeborenen Immunsystem
der Haut und waren an der Entdeckung und Charakterisierung
verschiedener antimikrobieller
Peptide (AMP) federführend beteiligt. AMP fungieren als köpereigene Antibiotika und sind in der
Lage, das Wachstum von Mikroorganismen einzudämmen.
Prof. Dr. Regine Gläser (l.), Prof. Dr. Jürgen Harder und MTA Heilwig Hinrichs begutachten eine Bakterienkultur.
Etwa zehn Prozent aller Krankenhausaufenthalte in Deutschland
sind auf chronische Abszesse bzw.
Weichteilinfektionen zurückzuführen. Seit geraumer Zeit weiß
man, dass der häufigste Eitererreger der Haut, Staphylococcus (S.)
aureus, in der Lage ist, in hartnäckigen Abszessen oder bei anderen
chronischen Infektionen in einer
besonderen Wachstumsform zu
überdauern. Das Bakterium kann
hier sogenannte „kleine Kolonievarianten“ („smallcolonyvariants“:
SCV) ausbilden, die mit der üblichen Diagnostik gemeinhin nicht
erkannt werden, da sie mehrere
Tage bis zur Anzucht benötigen.
Prof. Dr. Regine Gläser, Oberärztin an der Hautklinik am Campus
Kiel, und Prof. Dr. Jürgen Harder,
Infektionsbiologe an der Hautklinik, untersuchten daher gezielt, ob
diese Bakterienstämme die körpereigene Immunabwehr umgehen
können. Beide Wissenschaftler
beschäftigen sich seit Jahren mit
Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Münster konnte die
Arbeitsgruppe von Prof. Gläser
und Prof. Harder nun zeigen,
dass S. aureus SCV von mehreren
AMP der Haut deutlich schlechter abgetötet werden als normale
Wuchsformen des Erregers. Auch
die oberste Hornschicht der Haut,
die durch viele AMP geschützt
wird, zeigte eine verminderte
Abwehrfunktion gegenüber den
kleinen Kolonievarianten von
S. aureus. Die Ergebnisse dieser
Arbeit wurden im April 2014 in
der international renommierten
Fachzeitschrift der Dermatologie
„Journal of Investigative Dermatology“ veröffentlicht.
„Die Forschungsergebnisse haben
unmittelbare Konsequenzen für
die klinische Praxis“, ordnet Prof.
Gläser die Entdeckung ein. Ihren
27
Medizin und Wissenschaft
klinisch tätigen Kolleginnen und
Kollegen rät sie: „Bei chronischen
therapierefraktären Abszessen der
Haut sollten gezielt Abstriche entnommen werden, um eine verlängerte Erregeranzucht im mikrobiologischen Labor zur gezielten
Identifikation von S. aureus SCV
zu veranlassen.“ Diese Spezialdiagnostik sei notwendig, da S. aureus
SCV-Infektionen mit der üblichen
Diagnostik nicht erkannt werde.
„Sollten tatsächlich SCV nachgewiesen werden, ist gegebenenfalls
eine gezielte Sanierung und antibiotische Kombinationstherapie
erforderlich, die auch intrazelluläre Erreger mit erfasst“, erklärt Prof.
Gläser.
Möglich wurde die Entdeckung der
Kieler Wissenschaftler durch die
enge Zusammenarbeit zwischen
klinisch tätigen Wissenschaftlern
und Grundlagenforschern. Im
Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) geförderten Netzwerkprojektes forschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
der Klinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie des
UKSH, Campus Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
(CAU) sowie des Exzellenzclusters
Entzündungsforschung in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Münster gemeinsam.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Klinik für Dermatologie, Venerologie
und Allergologie, Campus Kiel
Prof. Dr. Jürgen Harder
Tel.: 0431 597-15 98
Prof. Dr. Regine Gläser
Tel.: 0431 597-15 55
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Die IPV bedankt sich
für die freundliche Unterstützung der
Fa. Dr. Weigert GmbH und Co. KG
28
Medizin und Wissenschaft
Kinderdiabetes-Lotsin
für Schleswig-Holstein
Jedes Jahr erkranken rund 120 Kinder in Schleswig-Holstein neu an Diabetes Typ 1. Um ihre Situation und Versorgung künftig weiter zu verbessern, will die UKSH-Kinderärztin und Diabetologin
Dr. Simone von Sengbusch als neue Kinderdiabetes-Lotsin in Schleswig-Holstein strukturierte
Maßnahmen für Kinder mit Diabetes installieren.
Dr. Simone von Sengbusch
Im Rahmen eines Modellprojekts
hat Dr. Simone von Sengbusch,
Oberärztin in der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin des
UKSH, Campus Lübeck, und Leiterin der „Mobilen Diabetes-Schulung Schleswig-Holstein (MDSH),
am 1. Januar 2015 ihre Arbeit als
„Kinderdiabetes-Lotsin“ in Schleswig-Holstein aufgenommen. Das
Projekt ist in dieser Form einmalig
in Deutschland. Es läuft über drei
Jahre und wird von der Damp-Stiftung gefördert. In Schleswig-Holstein leben rund 1.000 Kinder und
Jugendliche unter 18 Jahren, die an
Typ 1 Diabetes leiden. Jedes Jahr
erkranken 120 Kinder neu daran.
Als Kinderdiabetes-Lotsin möchte
Dr. Simone von Sengbusch auf Institutionen des Gesundheitswesens,
Behörden und Ansprechpartner für
Inklusion zugehen, die Kinder mit
Diabetes Typ 1 betreuen. „Mein
Ziel ist es, bestehende ‚Hürden‘ zu
analysieren und sie gemeinsam mit
den Beteiligten durch fachlichen
Austausch und Optimierung der
Prozesse zu überwinden“, sagt die
Kinderärztin, die sich seit mehr als
15 Jahren intensiv für die Kinderdiabetologie in Schleswig-Holstein
engagiert.
Diabetes ist im Leben eines Kindes
immer präsent und stellt alle Beteiligten, die die Kinder im Tagesverlauf betreuen, z.B. in Kindergärten und Grundschulen, vor eine
Herausforderung. Insbesondere für
Kinder, die eingeschult werden,
möchte ich mit allen Beteiligten
ein Konzept entwickeln, das in
ganz Schleswig-Holstein angewendet werden kann“. Ein weiteres
Ziel der Kinderdiabetes-Lotsin:
Die Eltern sollen in Zukunft besser
informiert werden. „Sie wissen oft
nicht, wo ihre Ansprechpartner
sitzen und welche Hilfen sie in Anspruch nehmen können. Das muss
sich ändern“.
Durch die Arbeit der von Dr. von
Sengbusch 1999 ebenfalls als
Modellprojekt ins Leben gerufene
MDSH hat sich die Situation diabeteskranker Kinder hierzulande
deutlich verbessert. So gibt es z.B.
in jeder Kinderklinik des Landes
heute ein qualifiziertes Diabetes­
team und einen einheitlichen
Behandlungsstandard.
Im Auf bau befindet sich bereits
eine Internetpräsenz, die Eltern
ebenso wie Kliniken und Institutionen im Gesundheitswesen – bezogen auf Schleswig-Holstein – ein
breites Spektrum an Informationen
zum Kinderdiabetes bieten soll.
Dennoch besteht weiterer Handlungsbedarf. Dr. Simone von Sengbusch weiß, wo der Schuh drückt:
„Die Insulintherapie des Typ 1
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Campus Lübeck
Dr. Simone von Sengbusch
Tel.: 0451 500-25 67
29
Nachrichten
Lehrfilm schlägt Brücke zwischen Theorie und Praxis
Angebote der „Frühen Hilfen“,
wie sie an der Kinderklinik des
UKSH am Campus Lübeck zur
Verfügung gestellt werden, begleiten werdende Eltern von der
Schwangerschaft über die Geburt
bis in die ersten Lebensjahre des
Kindes. An der Schnittstelle zwischen Geburtsklinik und Kinderund Jugendhilfe mit ihren „Frühen
Hilfen“ Angeboten haben Mitarbeiter in den Kliniken eine besonders wichtige Funktion, denn sie
können Brücken bauen und Eltern
und Kindern bei einem guten Start
in die Familie unterstützen: Über
die medizinischen und pflegerischen Aufgaben hinaus können
sie erkennen, ob eine Familie
Hilfe benötigt und passgenaue
Unterstützungsangebote anbieten. Doch wie kann dies gelingen?
Und wie können sie die Brücke zu
weiterführenden Angeboten im
30
Netzwerk Frühe Hilfen schlagen?
Diesen Fragen widmet sich der
Lehrfilm „Guter Start in die Familie“, den das Nationale Zentrum
Frühe Hilfen (NZFH) gefördert
hat und der teilweise am Campus
Lübeck des UKSH entstanden ist.
„Schritt für Schritt zeigt der Film,
wie die praktische Anwendung der
„Frühen Hilfen“ im beruflichen
Alltag funktioniert und bietet
selbst erfahrenen Fachkräften
wertvolle Einblicke und gibt ihnen
Tipps für ihre Tätigkeit. So veranschaulicht er sensibel und authentisch, wie sie Eltern in belastenden
Lebenslagen frühzeitig darin
unterstützen können, eine gute
Bindung zu ihrem Kind aufzubauen und es verlässlich zu versorgen“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott,
Direktorin der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA), in der das NZFH seinen
Sitz hat.
Prof. Dr. Ute Thyen, Oberärztin
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Campus Lübeck, und
Vorsitzende des NZFH-Beirats,
hat den Film als Projektleiterin
entwickelt. Sie betont: „Ich freue
mich, dass es den Filmemacherinnen Anja Hansmann und Susanne
Richter gelungen ist, reale Situationen darzustellen und Fachkräfte
hautnah in ihrem Alltag zu begleiten. Der Film zeigt ganz deutlich,
wie zentral die Zusammenarbeit
unterschiedlicher Professionen in
den „Frühen Hilfen“ ist und wie
sie gelingen kann.“
Weitere Informationen:
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Campus Lübeck
Prof. Dr. Ute Thyen
Tel.: 0451 500-26 06
Porträt
Von der Arzthelferin
zur Direktorin
Probleme zu lösen, macht ihr großen Spaß. Herausforderungen spornen sie geradezu an.
Elvira Möller hat als Medizintechnische Direktorin des campusübergreifenden UKSH-Radiologiezentrums anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen. Sie trägt Personalverantwortung und
übernimmt gemeinsam mit den Klinikdirektoren die Budget-Steuerung.
dem in verschiedene Projekte eingebunden. Aktuell beschäftigen sie
ganz besonders die Themen „Patientenarmband“ und „Digitale Akte“.
Elvira Möller
Von der Arzthelferin zur Medizintechnischen Direktorin des Radiologiezentrums am UKSH – Elvira
Möller hat eine erstaunliche berufliche Lauf bahn absolviert. Und sie hat
einen Arbeitsbereich gefunden, an
dem sie ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Ideen optimal ein- und
umsetzen kann. „Mit ‚Röntgen‘ hat
das, was ich jetzt mache, allerdings
nur wenig zu tun“, sagt die sympathische 58-Jährige lachend. Elvira
Möllers Aufgaben liegen heute im
administrativen Bereich.
Sie übernimmt campusübergreifende Managementaufgaben und trägt
Personalverantwortung für rund
200 medizintechnische Mitarbeiter
in Kiel und Lübeck. Dazu gehören
neben den MTRA auch Medizinische Fachangestellte und Schreibkräfte. Auch die Organisation der
Ambulanzen in den Polikliniken
für Radiologie, Strahlentherapie
und Nuklearmedizin zählt zu ihren
Aufgaben. Gemeinsam und in enger
Absprache mit den Klinikdirektoren
steuert Elvira Möller das Budget des
Radiologiezentrums und ist außer-
Elvira Möller ist mit Leidenschaft
bei der Sache: „Es macht mir richtig
Spaß, Problemlösungen zu finden, neue Projekte auf den Weg zu
bringen und umzusetzen. Herausforderungen nehme ich immer
gerne an.“ Sie liebt den Kontakt zu
Menschen und bedauert es deshalb,
dass ihr nur wenig Zeit bleibt, bei
den Kolleginnen direkt am Arbeitsplatz zu sein. „Ich würde gerne mal
wieder einen halben Tag an den
unterschiedlichen radiologischen
Arbeitsplätzen mitlaufen“, gesteht
sie. Aber es gelingt ihr trotzdem,
die Verbindung zur Basis aufrecht
zu erhalten. Schließlich kennt sie
am Campus Lübeck, wo sie seit 30
Jahren beschäftigt ist und seit 2004
in leitender Funktion arbeitet, jede
Kollegin persönlich mit Namen. „In
Kiel habe ich das leider noch nicht
geschafft, aber da bin ich ja auch erst
seit zwei Jahren im Einsatz“, sagt
Elvira Möller.
Die gebürtige Kielerin ließ sich
zunächst als Arzthelferin ausbilden, im Anschluss absolvierte sie
31
Porträt
in Marburg eine Ausbildung zur
MTRA. Dann ging es zurück in den
Norden – an das damalige UKL.
Elvira Möller engagierte sich in
ihrem Fach und bildete sich weiter.
Sie wurde Fachassistentin für Radioonkologie und übernahm erste
Führungsaufgaben. Doch damit
nicht genug. Von 2009 bis 2013
studierte sie berufsbegleitend „Management im Gesundheits- und Sozialwesen“ und erwarb damit den
Bachelor of Arts.
Die damalige Pflegedirektorin hatte
den Anstoß zu dem Fernstudium
gegeben und ihr Mut gemacht,
erzählt Elvira Möller. Heute ist sie
es, die junge Kolleginnen ermun-
tert, sich weiterzubilden und
sie auf ihrem Weg begleitet und
unterstützt. „Die Akademisierung
unseres Faches ist mir ein wichtiges
Anliegen“, betont sie und engagiert
sich auch in diesem Bereich. Erste
Kontakte zur UKSH Akademie und
anderen Verantwortlichen sind
bereits geknüpft.
Angesprochen auf ihre Arbeitsbelastung, antwortet Elvira Möller
diplomatisch. „Es gibt schon viel
zu tun in meinem Job – aber meine
work-life-balance stimmt“, verrät
sie. Wenn sie nicht – entweder in
Lübeck oder in Kiel - am Schreibtisch sitzt, zu Terminen unterwegs
oder in Gesprächen ist, gibt es für
Elvira Möller, die in Lübeck wohnt,
mehr als genug Möglichkeiten, ihre
freie Zeit zu gestalten und zu genießen. Sie mag das Wasser, vor allem
die Ostsee, und sie mag ihre fünf
Großnichten, mit denen sie gerne
etwas unternimmt, sie schwimmt,
fährt Rad und walkt. Und sie singt.
Nicht einfach so, sondern ganz
ambitioniert im traditionsreichen
Lübecker Chor der Singeleiter. Das
Repertoire reicht von Händel und
Vivaldi bis hin zu Leonard Bernstein und Andrew Lloyd Webber –
Elvira Möller sucht eben die Herausforderung.
Marlis Müller-Frommeyer
ZIP eröffnet neue Psychosomatische Tagesklink in Lübeck
es, die stationäre Behandlungszeit
bei chronischen Depressionen im
Sinne unserer Patienten zu verkürzen und Patienten ein geeignetes
tagesklinisches Behandlungsangebot zu machen“, sagt Prof. Dr.
Fritz Hohagen, Leiter der ZIP und
Direktor der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie sowie der Klinik für Psychosomatik am Campus
Lübeck. „Unsere Tageskliniken
ermöglichen unseren Patienten
einen schnelleren Weg zurück in
ein ambulant unterstütztes, aber
selbständiges Leben.“
Prof. Dr. Fritz Hohagen
Am Campus Lübeck ist eine neue
Psychosomatische Tagesklinik
eröffnet worden. Betrieben wird
die Tagesklinik vom Zentrum
für Integrative Psychiatrie (ZIP
gGmbH), einer Tochtergesellschaft
des UKSH. Das Behandlungsangebot in der Einrichtung richtet
sich an Menschen, die an lang
anhaltenden Depressionen leiden.
„Ziel unserer neuen Tagesklinik ist
32
Dazu stehen in der neuen Tagesklinik 15 Behandlungsplätze zur
Verfügung. Die Klinik besteht aus
einem Aufenthaltsraum, einem
Gruppenraum und ein Ruheraum
für die Patienten.
Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. In Deutschland erkrankt jeder
Vierte im Laufe seines Lebens an
einer Depression, davon wiederum
jeder Vierte an einer chronischen
Depression. Die Erkrankung ist
gekennzeichnet durch eine fast
durchgehend niedergedrückte
Stimmung und Antriebslosigkeit
sowie viele weitere Beschwerden
wie Veränderungen von Schlaf und
Appetit, Konzentrationsstörungen
und Veränderungen des Denkens
wie Grübeln und Hoffnungslosigkeit. Im schwersten Fall kann es zu
Lebensüberdruss und zu Gedanken kommen, sich das Leben zu
nehmen. „Chronische Depressionen bessern sich meistens ambulant nicht von alleine, so dass
es einer intensiven Behandlung
bedarf “, erklärt Dr. med. Philipp
Klein, Oberarzt an der ZIP. „Auf
diese Behandlung haben wir uns
spezialisiert und schaffen nun mit
der Tagesklinik ein Angebot, mit
dem wir unseren Patienten jenseits
der stationären Versorgung ideal
weiterhelfen können.“
Weitere Informationen:
Zentrum für Integrative Psychiatrie
(ZIP gGmbH),
Campus Lübeck
Dr. Philipp Klein
Tel.: 0451 500-24 44
Blickpunkt
Strategie 2015
Patientensicherheit als oberstes Ziel
Im Herbst 2011 entstand gemeinsam mit den Universitäten in Kiel und Lübeck in einem interdisziplinären Prozess die UKSH Strategie 2015. Damit stellt sich das UKSH für die Zukunft auf.
Seitdem arbeiten viele engagierte Mitarbeiter gemeinsam daran, die strategischen Ziele in acht
Handlungsfeldern zu verwirklichen. UKSH forum berichtet aus den Projektgruppen.
In diesem Heft richten wir den Blick
auf das Strategieprojekt „Qualität
leben. Mit Sicherheit!“. Um diesem Anspruch gerecht zu werden,
nahm das Projektteam zahlreiche
operative Ziele zur Erreichung einer
Sicherheitskultur für das UKSH in
den Fokus. Diese reichen von Hygienethemen über Arzneimittelsicherheit, Standards für ärztliche und
pflegerische Dokumentationen und
Klinisches Risikomanagement bis
zur Entwicklung einer einheitlichen
Qualitätsmanagement-Strategie am
UKSH mit Foren zum gegenseitigen Austausch und gemeinsamen
Lernen sowie Themen zu Zertifizierungen und Audits.
Ein Hauptziel ist dabei immer die
Patientensicherheit, denn sie steht
im Mittelpunkt jeder qualitätsorientierten Gesundheitsversorgung,
so auch am UKSH. Unerwünschte Ereignisse, die das ungewollte
Ergebnis einer Behandlung sein
können, gefährden die Patientensicherheit und gehen auf Fehler
zurück, die infolge komplexer und
arbeitsteiliger Abläufe entstehen.
Das wichtigste Instrument zur Ver-
Krankenschwester Inken Rudolph scannt das Patientenarmband von Manuela Rabe-Tuscher.
besserung der Patientensicherheit
ist daher das gemeinsame Lernen
aus Fehlern. Ziel ist es deshalb, eine
Sicherheitskultur als Bedingung für
ein erfolgreiches Fehlermanagement
zu schaffen. Deshalb engagiert sich
das UKSH auch als Mitglied im
Aktionsbündnis Patientensicherheit
e.V. (APS) welches sich für Strategien zur Vermeidung unerwünschter
Ereignisse einsetzt. Dabei ist auch
die Vermeidung von Fehlern und
unerwünschten Ereignissen ein
zentraler Ansatzpunkt.
Ein wichtiger Baustein in dieser
Strategie ist die Einführung von Patientenidentifikationsarmbändern am
UKSH – ein Projekt, das zwar außerhalb des Strategie 2015-Planungen
entstanden ist, sich jedoch perfekt
mit dem Ziel der Erhöhung von
Sicherheitsstandards für Patienten
deckt: Bereits seit Mai 2012 erhalten
Patienten bei der Aufnahme auf der
Station oder am Tag des stationären Aufenthaltes ein persönliches
Patientenarmband. Es dient während
des Krankenhausaufenthaltes dazu,
33
Blickpunkt
die Identität des Patienten bei allen
Behandlungsschritten festzustellen
oder zu kontrollieren – insbesondere
bei Verwirrtheit oder Desorientiertheit von Patienten ist dies ein wichtiger Beitrag zur Behandlungssicherheit. Hierdurch kann das Risiko von
Verwechslungen und ihren Folgen
nahezu ausgeschlossen werden.
Das Armband, das über einen individualisierten Strichcode verfügt,
macht in Kombination mit der digitalen Patientenakte zu jeder Zeit eine
sichere Identifizierung des Trägers
möglich. So dient es beispielweise
bei der Durchführung von Operationen, der korrekten Verabreichung
von Medikamenten, bei der Transfusion von Blut und Blutprodukten,
bei Behandlungen in Funktionseinheiten (z.B. EKG, Röntgen) oder bei
Blutuntersuchungen und der richtigen Zuordnung der Ergebnisse. Dazu
sollte das Armband während des
gesamten Krankenhausaufenthaltes
getragen werden. Wird das Armband
aus begründetem Anlass entfernt,
erhalten die Patienten umgehend
einen Ersatz. Mit der Entlassung
wird es schließlich wieder abgelegt
und unter datenschutzrechtlichen
Bedingungen sicher entsorgt. Für Patienten bedeutet das Tragen keinerlei
Einschränkungen, denn sie können
sich mit dem Armband ungehindert
bewegen und waschen. Alle Patientenarmbänder bestehen aus einem
Kunststoffverbundmaterial. Das
Armband und der Aufdruck sind
resistent gegen Wasser und übliche
Desinfektionsmittel.
„Wir haben sehr positive Erfahrungen mit dem Patientenarmband
gemacht, denn sobald die Menschen
wissen, wofür es dient, wird das
Tragen des Armbandes fast uneingeschränkt begrüßt“, berichtet Dr.
Iris Jahnke, Leiterin des Projektes
„Qualität leben. Mit Sicherheit!“.
Dies bestätigt auch eine Patientin, die
im Herbst 2014 am UKSH behandelt
wurde. „Ich war froh, eines zu haben,
denn als ich nach meiner Behandlung
auf dem Klinikgelände spazieren
ging, war ich schon noch etwas wackelig auf den Beinen. Das Armband
hat mir in dieser Situation Sicherheit
vermittelt“, sagt die 54-Jährige.
Übrigens: Auch das Aktionsbündnis
Patientensicherheit e.V. empfiehlt das
Tragen von Patientenidentifikationsarmbändern. Neben der Sicht der
Patienten gehört zu einer Sicherheitskultur immer auch die Sicht
auf die Mitarbeiter. Daher trägt das
Patienten-Identifikationsarmband
auch dazu bei, dass die Mitarbeiter
mit dem Wissen um die richtige
Identität der Patienten ihre Verantwortung bei Diagnostik und
Behandlung mit gutem Gefühl
wahrnehmen können. Um die
Erfahrungen mit den Armbändern
ständig zu kontrollieren, werden
im Rahmen des Qualitätsmanagements immer wieder Stichproben
erhoben, ob die Armbänder überall
regelkonform verwendet werden
und wie die Einstellungen der Patienten zu dieser Sicherheitsmaßnahme sind. So wird langfristig
sichergestellt, dass die Armbänder
zu einem sinnvollen und wichtigen
Bestandteil der Sicherheitsarchitektur am UKSH werden.
Maximilian Hermsen
Mehr über das Aktionsbündnis:
www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de
Neues Projekt zur Karriereförderung von Frauen in der Chirurgie
„Transfermaßnahmen zur gendergerechten Karriereförderung von
Frauen in der Medizin“ (TransferGenderMed) lautet der Titel eines
vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung geförderten Projekts,
das jetzt in der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck
des UKSH und an der Universität
zu Lübeck gestartet wurde. Dabei
arbeitet die interdisziplinäre Lübecker Forschungsgruppe im engen
Verbund mit Kollegen des Instituts
für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
und des Zentrums für Frauen und
Geschlechterforschung an der Universität Leipzig zusammen. Primäres
34
Ziel des Projekts ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über förderliche
und hemmende Bedingungen des
Karriereverlaufs von Ärztinnen in
den beruflichen Alltag zu übertragen.
„Wir freuen uns, dass wir mit dem
neuen Projekt die Ergebnisse unseres
bisherigen Forschungsvorhabens
‚FamSurg‘ weiter in die Tat umsetzen
und unsere Erkenntnisse mit denen
anderer Kollegen vernetzen können“,
sagt Prof. Dr. Tobias Keck, Direktor
der Klinik. Beschäftigen wird sich die
Lübecker Forschungsgruppe u.a. mit
der Optimierung von Arbeitsabläufen und Weiterbildungskonzepten
ausgewählter chirurgischer Kliniken
bundesweit. Auch die Sensibilisie-
rung für familienoptimierte Weiterbildung und Arbeitszeitmodelle
durch die Schaffung von gendergerechten Strukturen ist ein wichtiges
Thema. Die Aufstiegschancen von
Chirurginnen sollen verbessert
werden. Spezielle IT-Angebote sollen
die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Chirurginnen in der
Weiterbildung und Entscheidungsträgern erweitern.
Weitere Informationen:
Klinik für Allgemeine Chirurgie,
Campus Lübeck
Prof. Dr. Tobias Keck
Tel.: 0451 500-2001
Pflege
Blickpunkt
Das neue UKSH
Qualität und Atmosphäre
Mit dem Bieterkonsortium BAM/VAMED wurden im Herbst die Verträge zur Umsetzung des
Baulichen Masterplans am UKSH unterschrieben. Im Frühjahr kann mit der Zentralisierung von
21 Kliniken am Campus Kiel und 20 am Campus Lübeck begonnen werden. Neu- und umgebaut sowie renoviert werden 255.301 Quadratmeter Nutzfläche, investiert 520 Mio. Euro.
Mit der Umsetzung des baulichen
Masterplans entsteht das Fundament für die Universitätsmedizin
der Zukunft in Schleswig-Holstein.
Das UKSH wird baulich so konzipiert, dass es den hohen Ansprüchen
an Krankenversorgung, Forschung
und Lehre gerecht wird. Basis der
zukunftsorientierten Ausrichtung
des UKSH ist unser „Medizinisches Strukturkonzept“, das die
gesundheitliche Entwicklung der
kommenden Jahre analysiert hat. Mit
dem Baulichen Masterplan erhält
das UKSH ein unverwechselbares
Gesicht. Auf den Campi Kiel und
Lübeck entstehen attraktive und
interdisziplinäre Zentralklinika
mit einer lichtdurchfluteten Atmosphäre, in denen sich Patienten und
Besucher leicht orientieren können.
Kurze Wege, kurze Wartezeiten,
kurze Aufenthaltsdauern erreichen
wir durch eine bessere Infrastruktur.
Patienten und Mitarbeiter sollen sich
wohl fühlen – in bester Qualität.
Der 8-Punkte-Plan
Interdisziplinäre Notaufnahme:
Die Zusammenfassung der INA und
Aufnahmestation ermöglicht eine
optimierte Besetzung des Schichtund Bereitschaftsdienstes. Die
erweiterte, interdisziplinäre Basisdi-
agnostik bei der Aufnahmeentscheidung vermeidet Fehlsteuerungen
und senkt die Verweildauer.
Zentraler OP: Im baulich-funktionell gestalteten Zentral-OP werden
die Prozesse optimiert und Wechselzeiten gesenkt. Effekt ist die Verringerung der Anzahl von betriebenen
OP-Sälen und die Senkung der
Infrastrukturkosten.
Intensivpflege: Modulare Strukturen in betriebswirtschaftlich
optimaler Größe führen zu effizienterer Personalbesetzung sowohl im
Pflege- als auch im ärztlichen Dienst.
Mit Ausbau der Intensivkapazitäten
wird auf die prognostizierte Bedarfssteigerung reagiert und Engpässe
vermieden. Die Koppelung von
ITS- und IMC-Modulen gewährleistet eine bedarfsentsprechende
Verlegung im Sinne des Progressive
Care-Konzepts.
Normalpflege: Die Vergrößerung
der Stationen ermöglicht einen
effizienteren Personaleinsatz im
Schichtdienst. Die interdisziplinäre
Belegung größerer Stationen kompensiert Belegungsschwankungen
einzelner Fachabteilungen und verhindert Überlastungen.
Logistik: Im Zentralklinikum reduzieren sich die (horizontalen und
vertikalen) Wege und Zeiten für Patienten und Mitarbeiter. Der Ausbau
der automatischen Transportanlagen
und der Einbau einer Rohrpost senken die Kosten der Ver- und Entsorgungslogistik. Es wird nur noch
Inhouse-Transporte geben.
Ambulanzzentrum: Die Zentralisierung reduziert die Anzahl
der Ambulanzen und Polikliniken,
optimiert die interdisziplinäre Patientenversorgung und verbessert die
Raumauslastung. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung
ambulanter Behandlungsstrukturen
führt die Etablierung von Ambulanzzentren zu einer zukunftsfähigen Ausrichtung des UKSH.
Diagnostik: Die Bündelung der
Diagnostik im Zentralklinikum
vermeidet Doppelvorhaltungen
und verbessert die Ressourcenauslastung.
Energieoptionspakete: Ein
zukunftsweisendes Konzept für
Bau und Versorgung gewährleistet
einen nachhaltig hohen energetischen Standard.
35
Nachrichten
Campus Kiel
1
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R
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3
5
4
Lageplan M 1:100
Haupteingang Zentralklinikum Campus Kiel
Ein einheitliches Architekturkonzept verbindet die Campi Kiel und
Lübeck. Materialien und Farben
unterstreichen die Gemeinsamkeit. Damit steht die neue „corporate architecture“ für die Marke
UKSH: Ein UKSH, zwei Campi,
eine Architektur. Der mit Backstein
verkleidete Sockel der Fassade fügt
sich harmonisch in die umgebende
Bebauung ein und ist Reminiszenz
an die Tradition im norddeutschen
Raum. Aufstrebende Baukörper
präsentieren sich in einem klar
strukturierten, hellen und freundlichen Gewand aus vorgehängten,
mineralischen Tafeln mit grünen
Farbakzenten. Die Materialien sind
langlebig und nachhaltig.
Bei der Materialwahl im Innenraum
herrschen helle und freundliche Far-
36
Blick Ecke Haupteingang / Arnold-Heller-Straße
ben und Oberflächen vor. Bewusst
niedrige Brüstungen erlauben maximal möglichen Lichteinfall und
gleichzeitig größtmögliche Ausblicke, und zwar auch aus dem Krankenbett heraus. Warme Holztöne
schaffen gegenüber dem oft kühl
wirkenden Material anderer Häuser
eine hohe Behaglichkeit, ohne den
hohen hygienischen Anforderungen
entgegen zu stehen.
Campus Kiel
Der subtile Umgang mit der Bestandsstruktur ist ein Hauptaugenmerk der architektonischen
Ausdrucksform. Dies gilt im Besonderen für die denkmalgeschützten
Gebäude: Die Frauenklinik wird
gegenüber dem aktuellen Zustand in
ihre Ursprungsform zurückgebaut
und durch eine Rahmung mit dem
Neubau besonders in Szene gesetzt.
Das Gebäude der HNO-Klinik wird
sensibel erweitert und schafft durch
einen Rückbau des vorgelagerten
Hörsaals mit einer Anpassung der
Fassade im Stil des Altbaus einen angemessenen Abstand zum Neubau.
Weithin sichtbar ist der neue Haupteingang des UKSH Campus Kiel.
Flankiert von der neuen Cafeteria
und dem denkmalgeschützten
Gebäude der HNO werden Besucher, Mitarbeiter und Patienten zum
großzügigen, verglasten Eingang
geleitet. Der neue Vorplatz am
Campus Kiel ist der Orientierungspunkt und Eingang des gesamten
Klinikums zugleich. Neben Haupteingang, Vorfahrt und Orten zum
Verweilen macht die Cafeteria mit
ihrem gastronomischen Angebot
Campus Lübeck
Haupteingang Zentralklinikum Campus Lübeck
den Platz zum belebten Zentrum
des Campus.
Die lichtdurchflutete Eingangshalle ist zentrale Erschließungsachse
des neuen Klinikums. Das UKSH,
Campus Kiel, bekommt mit dem
neuen Eingang eine einheitliche Adresse, einen zentralen Anlaufpunkt
für alle – Patienten, Personal und
Besucher. Die Nutzungen werden
in einer effizienten Kammstruktur
übersichtlich organisiert und von
neuen Nutzungszentren, wie dem
Kopfzentrum mit HNO-, Augen- und Zahnmedizin sowie dem
Mutter-Kind-Zentrum gerahmt.
Campus Lübeck
Das neue UKSH, Campus Lübeck,
vervollständigt die städtebauliche
Bestandsstruktur und organisiert
Südliche Seitenansicht
die Grundstruktur gleichzeitig als
Ringschluss neu. Die Gebäudestruktur erhält einen neuen Eingang
hin zur Ratzeburger Allee und
bildet so eine großzügige Eingangsgeste mit direkter Anbindung an das
Parkhaus. Das bestehende Zentralklinikum mit seiner Kammstruktur
wird weiter ausgebaut. Die bisher in
Provisorien untergebrachten Kliniken werden in den Zentralkomplex
integriert.
bietet zugleich Raum zum Verweilen. Der Vorplatz definiert als großzügiger Freiraum die neue Adresse
des Klinikums. Selbstverständlich
werden die unterschiedlichen
Besucherströme, Taxivorfahrt und
außengastronomische Nutzungen
harmonisch miteinander verknüpft,
ohne einander zu stören. Es entsteht
ein hochwertiger, städtebaulicher
Raum mit großen freiräumlichen
Qualitäten.
Die denkmalgeschützen Gebäude
der ehemaligen Psychiatrischen
Klinik Strecknitz bleiben mit den
„Hamburger Häusern“ erhalten.
Eine zentrale, baumbestandene
Achse leitet die Besucher zur neuen
verglasten Eingangshalle. Der zum
Eingang hin leicht abfallende Platz
bildet ein Entree zum Klinikum und
Die großzügige Eingangshalle
empfängt Besucher, Mitarbeiter und
Patienten in einem hellen, freundlichen und lichtdurchfluteten Ambiente. Große Öffnungen im Dach
unterstreichen den mehrgeschossigen Raum als besonderen Anlaufpunkt und neue Adresse des UKSH,
Campus Lübeck.
37
Nachrichten
2. Lübecker Notfalltag im UKSH stieß auf großes Interesse
Mehr als 350 Besucher konnten
die Organisatoren des 2. Lübecker
Notfalltages Anfang November im
UKSH begrüßen. Die Medizinische
Klinik II (Kardiologie, Angiologie,
Intensivmedizin) unter der Leitung
von Prof. Dr. Holger Thiele hatte
den Notfalltag gemeinsam mit der
Interdisziplinären Notaufnahme ins
Leben gerufen.
Tobias Beyer, Leiter des Lübecker
Rettungsdienstes, stellte die Möglichkeiten des Rettungsdienstes bei
einem Massenanfall an Verletzten dar
und erläuterte die Erwartungen des
Rettungsdienstes an das weiterbetreuende Krankenhaus. Dr. Sebastian Wolfrum, Ärztlicher Leiter der
Interdisziplinären Notaufnahme am
Campus Lübeck, sagte: „Gerade bei
zeitkritischen Notfällen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder bei Schwerstverletzten ist eine standardisierte
Voranmeldung der Patienten an das
Krankenhaus und eine strukturierte
Übergabe medizinischer Informationen vom Rettungsdienst an das
Krankenhauspersonal wichtig“. Prof.
Dr. Andreas Paech, Chefarzt der Sektion für Unfallchirurgie und Orthopädie, Campus Lübeck, erörterte die
Besonderheiten der Behandlung von
alten Patienten mit Knochenbrüchen.
Da ältere Menschen andere Grundvoraussetzungen mit sich bringen
als jüngere und fast immer mehrere
Begleiterkrankungen vorliegen, sei
es notwendig, sich als Klinikum
speziell darauf einzustellen. In
Zusammenarbeit mit dem DRKKrankenhaus Marli sei das UKSH
mit der Bildung des Zentrums für
Alterstraumatologie hier ein gutes
Stück vorangekommen. Neben speziellen Operationstechniken für ältere
Menschen gebe es ein besonders
durchdachtes Konzept der frühen
Physiotherapie und der Würdigung
aller Begleiterkrankungen durch
interdisziplinäre Visiten.
Über den Einsatz der maschinellen
Maskenbeatmung im Rettungsdienst
referierte Dr. Jan Wnent, Klinik für
Anästhesiologie und Intensivmedizin, Campus Lübeck. Was auf den Intensivstationen bereits Standardtherapie sei, werde jetzt immer häufiger
auch im Rettungsdienst eingesetzt.
PD Dr. Jan Gräsner, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Campus Kiel, führender
Experte des deutschen Reanimationsregisters, erläuterte anhand aktueller Zahlen aus ganz Deutschland
die Erfolgsaussichten von Patienten,
die nach einem Unfall eine Herzlungenwiederbelebung erhalten müssen.
Zum nächsten Notfalltag am 7. März
2015 möchten die Organisatoren
bereits jetzt einladen.
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38
25.11.2014 13:31:22
Nachrichten
Klinik für Urologie am Campus Lübeck unter neuer Leitung
Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert
Neuer Direktor der Klinik für
Urologie, Campus Lübeck, ist seit
1. November 2014 Prof. Dr. KarlDietrich Sievert. Bevor er dem Ruf
nach Lübeck folgte, war Prof. Sievert
sechs Jahre lang als Stellv. Ärztlicher
Direktor der Klinik für Urologie am
Universitätsklinikum Tübingen
tätig. Prof. Sievert absolvierte sein
Studium an der Ruprecht-Karls-
Universität Heidelberg. Stationen
seiner beruflichen Lauf bahn waren
Rheda-Wiedenbrück (Chirurgie),
Bielefeld (Urologie), San Francisco UCSF Dep. of Urology USA,
Mansoura Ghoneim Urology and
Nephrology Center, Ägypten und
das Universitätsklinikum Münster.
Die Ausrichtung der Klinik für Urologie wird in Lübeck auf minimalinvasiven Operationstechniken und
der rekonstruktiven Urologie liegen.
Der neue Klinikdirektor möchte u.a.
die bestehende hohe Expertise auf
dem Gebiet der operativen Behandlung urologischer Tumorerkrankungen weiter ausbauen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit
Prof. Sievert einen ausgezeichneten
Urologen für die Leitung der Klinik
für Urologie am Campus Lübeck
gewinnen konnten“, sagte Prof. Dr.
Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender
des UKSH, zur Begrüßung des neuen
Klinikchefs. Gleichzeitig dankte
Prof. Scholz dem Direktor der Klinik
für Allgemeine Chirurgie, Prof. Dr.
Tobias­Keck, der die Klinik in den
vergangenen Monaten kommissarisch geleitet hatte, für seine Arbeit.
Die Klinik für Urologie bietet das
gesamte Spektrum der urologischen
Diagnostik und Therapie. Es werden
pro Jahr ca. 4.000 operative Eingriffe
durchgeführt; seit Einführung der
Stoßwellenbehandlung von Harnsteinen und Fortentwicklung minimal invasiver endoskopischer und
laparoskopischer Techniken ist nur
mehr bei ca. einem Viertel aller Operationen eine offene Schnittoperation erforderlich. Auch auf dem offenoperativen Gebiet bietet die Klinik
alle Möglichkeiten der modernen
Behandlung, so z.B. nach Entfernung
einer Harnblase die Bildung einer
kontinenten Ersatzblase aus Darm.
Die Klinik genießt besonders in der
präventiven Weiterbehandlung bei
Erkrankungen des Harntraktes (z.B.
beim Harnblasenkrebs) und in der
medikamentösen Therapie einen internationalen Ruf und hat hier einen
Schwerpunkt in der Forschung.
Prof. Steinhäuser leitet Allgemeinmedizin am Campus Lübeck
Prof. Dr. Jost Steinhäuser ist Leiter
des neu gebildeten Instituts für
Allgemeinmedizin am Campus
Lübeck. Er wurde zum 1. Oktober
2014 berufen. Zuvor war Prof.
Steinhäuser als Oberarzt und Koordinator der Verbundweiterbildung
plus an der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums
Heidelberg tätig. Sein Studium
absolvierte der 1973 in Konstanz
geborene Allgemeinarzt in Freiburg, Wien und Philadelphia.
Mit der neuen Professur, die als
Stiftungsprofessur von der Universität zu Lübeck und der Damp-Stiftung eingerichtet wurde, soll in Lübeck nach internationalem Vorbild
ein allgemeinmedizinisches For-
schungszentrum mit den Schwerpunkten Versorgungsforschung,
Versorgung von chronisch kranken
Patienten sowie Aus-, Weiter- und
Fortbildungsforschung entstehen.
Eine enge Zusammenarbeit wird
es mit den Instituten des Zentrums für Bevölkerungsmedizin
und Versorgungsforschung, mit
den Kliniken des UKSH sowie den
Lehrbeauftragten und Lehrpraxen
der Universität im Fach Allgemeinmedizin geben.
Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit in Lübeck möchte Prof.
Steinhäuser auf die Entwicklung
neuer Versorgungsmodelle für
multimorbide Patienten einerseits
und die mittelfristig zu erwartenden lokalen Engpässe in der haus-
Prof. Dr. Jost Steinhäuser
ärztlichen Versorgung andererseits
legen.
39
DRK-Krankenhaus Middelburg
DRK-Krankenhaus Middelburg zum Akademischen Lehrkrankenhaus ernannt. Große Bedeutung der Geriatrie (Altersmedizin)
Das DRK-Krankenhaus Middelburg ist nun auch Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität
zu Lübeck. Bis zu drei Studenten können jetzt in ihrem Praktischen Jahr (PJ) jeweils für ein Trimester (vier Monate) Erfahrungen in der Abteilung für Geriatrie sammeln und sich in die Praxis der
inneren Medizin einüben.
Bei einem Festakt am zwölften November sagte Privatdozent Dr. Gunther Weitz von der Universität zu
Lübeck, der für die Betreuung der
“PJ-ler“ zuständig ist, das Universitätsklinikum Lübeck habe keine
eigene Geriatrie, die Kooperation
sei daher ein Gewinn für die Medizinerausbildung. Tatsächlich stellen
in den kommenden Jahren ältere
Patienten mit vielschichtigen Erkrankungen die Medizin vor große
Herausforderungen.
Medizinstudenten im letzten Studienjahr können sich in einer Klinik
wie Middelburg darauf vorbereiten.
Hier können Sie lernen, die Besonderheiten innerer Erkrankungen im
Alter zu erkennen und die richtige
Behandlung einzuleiten. Ernährungstherapie zum Ausgleich einer
Mangelernährung und die fachgerechte Versorgung mit Hilfsmitteln
sind weitere Schwerpunkte der Altersmedizin, die Studenten sich in
Middelburg aneignen können.
Für DRK-Chefarzt Dr. Jens Dowideit
ist die Ernennung eine Anerkennung
der medizinischen Leistungsfähigkeit und unterstreicht den guten Ruf
seiner Klinik sowie die Bedeutung
der Altersmedizin (Geriatrie).
vertrauten Wohnumfeld zu Hause zu
verbleiben und sämtliche Behandlungsangebote des Krankenhauses
wie intensive Physio- und Ergotherapie und Wärme- und Wasseranwendungen unter fachärztlicher Anleitung wahrzunehmen.
Medizinerausbildung im Fokus: Dr.
Jens Dowideit, Chefarzt Geriatrie im
DRK-Krankenhaus Middelburg und
Privatdozent Dr. Gunther Weitz von
der Universität zu Lübeck
Die geriatrische Expertise in Middelburg kommt nicht von ungefähr.
Bereits im Jahr 1999 wurden im
Zuge einer baulichen Erweiterung
des DRK-Krankenhauses eine
geriatrische Abteilung (Klinik für
Geriatrie) und eine geriatrische Tagesklinik eingerichtet. Seitdem ist
die Geriatrie (Altersmedizin) neben
der Neurologie ein Schwerpunkt
des Krankenhauses. Dabei erlaubt
die Tagesklinik den Patienten, im
DRK-Krankenhaus Middelburg
Klinik für Geriatrie
(Altersmedizin)
 Vollstationär
 Tagesklinik
 Ambulante Behandlungen
Ziel ist es, die Menschen durch eine
altersgerechte Behandlung so zu
stabilisieren, dass sie lange möglichst selbstbestimmt durch das
Leben gehen können. Das kann der
Arzt ausschließlich gemeinsam mit
dem Behandlungsteam erreichen,
zu dem neben Therapeuten auch
Psychologen und der Sozialdienst
gehören. „Der Arzt als Teamplayer“
ist für Dr. Dowideit der Mediziner
der Zukunft. Das will er auch den
Studenten im Praktischen Jahr vermitteln.
Dass die Behandlung in einer geriatrischen Klinik mehr Selbständigkeit
erreichen kann, ist durch Studien
erwiesen. Kooperationspartner wie
das Universitätsklinikum (UKSH) in
Lübeck und Kiel haben die Möglichkeit, Patienten direkt in das
DRK-Krankenhaus Middelburg zu
verlegen. Das erspart Zeit und ermöglicht einen schnellen Beginn
der frührehabilitativen Behandlung.
DRK-Landesverband
Schleswig-Holstein e. V.
Klinik für Neurologie
 Frührehabilitation der Phase B
auch mit Beatmung
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der Phasen C und D
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• Fax 04524 909-149 • [email protected] • www.drk-middelburg.de
40
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Schleswig-Holstein
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Kiel Tel.: 0431 597- 52 12
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Gesundheitsforum
Vorschau Februar
Campus Kiel
Vorschau Februar
Campus Lübeck
Datum Thema
Datum Thema
Mo.2. Grauer Star (Katarakt) – Was kann man tun?
Mo.2. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. –
18 – 20 Uhr Was ist zu bedenken?
Zeit
Referent
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Ophthalmologie, Dr. Hasselbach
Di.3. Hüftschmerzen –
18 – 20 Uhr Wer von der Gelenkspiegelung profitiert
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Varoga
Mi.4. Medizin nach Maß –
18 – 20 Uhr Die Forschung braucht Biobanken
UKSH, Institut für Medizinische Informatik und Statistik,
Prof. Dr. Krawczak; UKSH, Institut für Epidemiologie, Prof. Dr. Lieb
Do.5. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. –
18 – 20 Uhr Was ist zu bedenken?
UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Jutta-Andrea Hollstein
Di.10. Schilddrüse – Kleines Organ mit großer Wirkung
Zeit
Referent
UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Beke Jacobs
Di.3. Neue Methoden zur Krampfaderbehandlung
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie,
PD Dr. Kahle
Mi.4. Spinalkanalstenose –
18 – 20 Uhr Wenn das Gehen zur Qual wird
UKSH, Klinik für Neurochirurgie, PD Dr. Gliemroth
Do.5. Wenn Steinreich nicht gut ist!
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Urologie, Dr. Cordes
Mi.11. Gesund in die Laufsaison 2015
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Nuklearmedizin, Hormonzentrum Nord , Dr. Lützen
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie / Sportdiagnostik ,
PD Dr. Schulz, Dipl. Ing. Waizner
Mi.11. Krankhafte Narbenbildung – Mehr als nur
18 – 20 Uhr Kosmetik
Do.12. Handchirurgie –
18 – 20 Uhr Vom Karpaltunnelsyndrom bis zur Arthrose
UKSH, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Sektion Plastische Chirurgie,
Dr. Wenzel
UKSH, Klinik für Dermatologie, Venerologie, Allergologie,
Prof. Dr. Mrowietz
Di.17. Gelenkverschleiß: Geht es auch ohne Operation?
Mo.16. Das große Vergessen – Leben mit Demenz
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sektion für
onkologische und rheumatologische Orthopädie, Prof. Dr. Gerdesmeyer
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Münte
Do.19. Störungen des Mineralstoff-Haushalts
18 – 20 Uhr UKSH, Medizinische Klinik II, PD Dr. Bode
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Innere Medizin I, Prof. Dr. Mönig
Mo.23. Essen und Trinken bei Bluthochdruck
18 – 20 Uhr UKSH Akademie, Diätassistentenschule, Elina Zwickert
Di.24. Prostatazentrum – Neue Verfahren am UKSH
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Nuklearmedizin, Dr. Lützen;
UKSH, Klinik für Kinderurologie und Urologie, PD Dr. Naumann
Di.17. Vorhofflimmern – Behandlungsmöglichkeiten
Do.19. Soziale Informationen bei einer Krebserkrankung
18 – 20 Uhr UKSH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe/Brustzentrum,
Britta Dierks
Di.24. Arthrose im Kniegelenk –
18 – 20 Uhr Geht es ohne Endoprothese?
UKSH, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Sektion für Orthopädie,
Prof. Dr. Russlies
Mi.25. Sodbrennen – Ursachen, Folgen und Therapien
18 – 20 Uhr UKSH, Medizinische Klinik 1, Dr. Wellhöner
UKSH Gesundheitsforum Kiel: CITTI-PARK Mühlendamm 1,
24113 Kiel im Erdgeschoss (vom CB Modemarkt kommend, direkt
gegenüber der Blutspende, oder über den Parkplatz durch den Außeneingang, 2. Tür links vom Haupteingang des CITTI-PARK).
UKSH Gesundheitsforum Lübeck: Altes Kesselhaus, Haus 34,
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck
Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Spenden zugunsten unseres
gemeinnützigen Vereins UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. sind
herzlich willkommen. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen
bitten wir Sie um Ihre rechtzeitige Anmeldung. Sie haben die Möglichkeit, Mo., Di. u. Do. 9 -15 Uhr und Mi. 9-12 Uhr eine Anmeldung unter den o.g. Telefonnr. oder per E-Mail vorzunehmen.
Wissen schafft Gesundheit
41
Nachrichten
Tradition und Innovation – UKSH Akademie feierte Jubiläum
Unter dem Motto „Tradition und
Innovation“ beging die UKSH
Akademie im November 2014 ihr
10-jähriges Bestehen. Gleichzeitig
wurden 40 Jahre Fachweiterbildung
Intensivpflege und Anästhesie sowie
50 Jahre MTRA-Schule gefeiert. Anlässlich des Jubiläums hatte die Akademie interessierte Bürgerinnen und
Bürger zu einer Festveranstaltung in
das Kieler Schloss eingeladen. Dabei
wurde ein Bogen zwischen Gestern,
Heute und Morgen gespannt - mit einem Angebot, das sich an Fachkräfte
wie auch an zukünftige und heutige
Auszubildende richtet.
Die UKSH Akademie wurde 2004
als Tochterunternehmen des UKSH
unter dem Namen BIZ gegründet.
Sie ist heute mit rund 650 Ausbildungsplätzen und ca. 3000 Fortund Weiterbildungsteilnehmern der
größte Anbieter dieser Art in Schleswig-Holstein. Die Akademie bildet
in den Berufen Gesundheits- und
Krankenpflege, Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege, Hebamme/
Entbindungspfleger, Diätassistenz,
Anästhesietechnische Assistenz,
Operationstechnische Angestellte,
Medizinisch-Technische Assistenz Radiologie und Medizinische
Fachangestellte aus. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, in
den Kliniken des UKSH das gesamte
pflegerische, medizinische und
diagnostische Spektrum kennen
zu lernen. Im Bereich Fortbildung
umfasst das Programm rund 300
einzelne Kurse und Seminare u.a. zu
den Themengebieten Management,
EDV und Pflege. Die Weiterbildung
beinhaltet z.B. die Bereiche Operationsdienst, Anästhesie- und Intensivpflege und Onkologie. Spezielle
Inhouse-Schulungen werden direkt
auf den individuellen Bedarf zugeschnitten. Der Bildungsmarkt im
Gesundheitswesen ist aufgrund des
demographischen Wandels und des
medizinischen und pflegerischen
42
Prof. Uwe Hameyer verwies bei seiner Festrede auf die große Bedeutung einer guten Ausbildung.
Fortschritts seit vielen Jahren in
bildung in die Praxis umsetzen.
Bewegung. „Für uns als Akademie
Aktuell ist es unter Beteiligung
bedeutet das, neue Entwicklungen
der UKSH Akademie gelungen, an
frühzeitig zu erkennen, Trends zu
der Universität zu Lübeck einen
setzen und Zukunftsträchtiges
Bachelor-Studiengang Pflege in
von kurzfristigen Moden zu unterSchleswig-Holstein zu etablieren.
scheiden. Unser Selbstverständnis
ist, dass wir uns als Organisati21.10.14 11:40 Seite 1
on immer wieder aufAnzeigeUKSH_2013
veränderte Kopie www.uksh.de/akademie
Anforderungen
einstellen und
die Menschen
auf diesem Weg
mitnehmen“,
sagte Anja Vollack, Kaufmännielektrotechnik · antriebstechnik
sche Geschäftsführerin der
Akademie.
Elektromaschinenbau
Tür- u. Tortechnik
Die Ausbildungen sind in den
vergangenen
Jahren sowohl
inhaltlich als
auch strukturell
kontinuierlich
weiterentwickelt worden.
So konnte die
Akademie 2011
mit großem
Erfolg das neue
Curriculum für
die Pflegeaus-
Lüftungs- und Klimatechnik
Elektrotechnik
Meß- und Regeltechnik
Gebäudetechnik
Industrieinstandsetzung
Krananlagen
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Nachrichten
FOCUS-Klinikliste: UKSH ist das Spitzenklinikum des Nordens
schnittlich hohe Empfehlungsrate
erreicht: 51 Ärzte des UKSH werden
von der FOCUS-Ärzteliste 2014 als
Top-Mediziner empfohlen und gehören damit laut FOCUS zu den 2.500
führenden Ärzten Deutschlands. Am
Campus Lübeck wurden 23 Ärzte in
17 Fachdisziplinen ausgezeichnet,
am Campus Kiel sind es 28 Ärzte in
20 Fachrichtungen.
51 Ärzte des UKSH werden in der Ärzteliste als Top-Mediziner ihres Fachs empfohlen.
Das UKSH mit seinen Standorten
Kiel und Lübeck sowie der Tochtergesellschaft Zentrum für Integrative
Psychiatrie (ZIP) nimmt in der
„FOCUS-Liste der Top-Krankenhäuser 2014“ die Spitzenposition aller
Kliniken in Norddeutschland ein.
Kein anderer Klinikträger in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet eine derartige
Vielzahl von Empfehlungen. Bundesweit wurde das UKSH unter die
besten 30 Krankenhäuser gerankt.
Für den laut Nachrichtenmagazin
FOCUS „bislang umfangreichsten
Vergleich Deutscher Krankenhäuser“
befragten die Redakteure mehr als
15.000 Ärzte, analysierten Qualitätsdaten und Patienteneinschätzungen. In den Vergleich wurden
bundesweit 1.061 Krankenhäuser
einbezogen.
Für seinen Krankenhausvergleich
untersuchte der FOCUS verschiedene Fachbereiche (Alzheimer, Angststörungen, Brustkrebs, Darmkrebs,
Depression, Diabetes, Herzchirurgie,
Kardiologie, Lungenkrebs, MS, Orthopädie, Parkinson, Prostatakrebs,
Risikogeburten, Strahlentherapie,
Zwang). Hier wurden die Prädikate
„empfohlene Klinik“ oder „Spitzengruppe“ für besonders empfohlene
Kliniken vergeben. Mit zehn Platzierungen in der „Spitzengruppe“ und
neun Platzierungen in der Kategorie
„empfohlene Klinik“ erreichten die
UKSH-Kliniken so viele Top-Bewertungen wie kein anderes Krankenhaus im Norden und mehr Spitzenbewertungen als alle Krankenhäuser
in Schleswig-Holstein zusammen.
Zu den Kliniken der „Spitzengruppe“
zählen am Campus Kiel die Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe in der
Kategorie Brustkrebs, die Klinik für
Herz- und Gefäßchirurgie (Kategorie: Herzchirurgie) und die Klinik für
Neurologie (Parkinson). Am Campus
Lübeck zählen zur „Spitzengruppe“
die Klinik für Allgemeine Chirurgie
(Darmkrebs), die Klinik für Strahlentherapie (Strahlentherapie), die Medizinische Klinik I (Diabetes) und die
Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie (Herzchirurgie). Zudem
konnte die Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie des Zentrums für
Integrative Psychiatrie am Campus
Lübeck in drei Kategorien (Angststörungen, Depression, Zwangsstörungen) das Prädikat „Spitzengruppe“
erzielen.
Bereits in der FOCUS-Veröffentlichung „Deutschlands große Ärzteliste“ hatte das UKSH eine überdurch-
Auch in der Ärzteliste konnte insbesondere das Zentrum für Integrative
Psychiatrie hervorragende Platzierungen verbuchen. Gleich vier Ärzte
des ZIP wurden demnach in vier bewerteten Fachrichtungen (Angststörungen, Depressionen und bipolare
Störungen, Essstörungen, Zwangsstörungen) zu den besten Medizinern
Deutschlands ernannt, Klinikdirektor Prof. Dr. Fritz Hohagen allein in
drei Kategorien (Angststörungen,
Depressionen, Zwangsstörungen).
Die Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Campus Kiel,
unter der Leitung von Klinikdirektor
Prof. Dr. Thomas Schwarz, verfügt
über eine beeindruckende Anzahl
von Top-Koryphäen: Gleich fünf
Ärzte der Klinik zählen in drei verschiedenen Fachbereichen (Allergologie, Hautkrebs, Neurodermitis) zu
den besten Ärzten Deutschlands. Aus
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Campus Lübeck (Direktor:
Prof. Dr. Egbert Herting) kann sich
Oberarzt Prof. Dr. Matthias Kopp
ebenfalls in gleich drei verschiedenen
Fachbereichen (Allergologie, Asthma, Neurodermitis) zu Deutschlands
Top-Medizinern zählen.
In seinen Sonderheften benennt das
Nachrichtenmagazin FOCUS jährlich die bundesweit besten Ärzte und
Krankenhäuser in unterschiedlichen
medizinischen Fachdisziplinen. Die
Zeitschrift will mit ihren Empfehlungslisten Patienten die Suche nach
geeigneten Spezialisten erleichtern.
43
Gutes tun!
Herzlich willkommen –
neue Mitglieder im Förderverein
Prof. Dr. Tobias Keck
Direktor der Klinik für Allg. Chirurgie
UKSH am Campus Lübeck
Mitglied als Privatperson
Gutes tun!-Spendenaktionen
1. Neue Spielmöglichkeiten
2. Grömitzer Schüler spenden
Die Stiftungen der Förde Sparkasse engagierten sich mit einer großzügigen Spende für die
Erweiterung der OutdoorSpielmöglichkeiten in der
Kita am UKSH.
Die Gemeinschaftsschule
Grömitz unterstützte mit
ihrem sozialen Tag die Kinderkrebsstation am Campus
Lübeck des UKSH.
10.000 Euro
zugunsten der KITA
am UKSH, Campus Kiel
1.571 Euro
zugunsten der Kinderkrebsstation
am UKSH, Campus Lübeck
Berit Färber
Mitglied als Privatperson
Harry Massow
Mitglied als Privatperson
Dieter Camps
Mitglied als Privatperson
3. Spendenkooperation:
4. Kunstvolle Drechselarbeiten
Blutspender erhielten einen Einkaufsgutschein
von CB Mode. Von jedem eingelösten Gutschein
spendete das Unternehmen
wiederum zwei Euro.
Uwe Thode spendete
wiederholt den Erlös seiner
Drechselarbeiten zugunsten
der Kinderkrebsstation am
Campus Kiel.
1.500 Euro
zugunsten der Erweiterung
der KITA Plätze am UKSH
3.000 Euro
zugunsten der Kinderkrebsstation
am UKSH, Campus Kiel
5. Kicken gegen Krebs
Die Fußballer der SVG Pönitz
spendeten den Erlös eines regional hochklassig besetzten
Benefiz-Fußball-Turniers.
Warum sind Sie Mitglied
in unserem Verein?
»Auf dem Weg zum
Klinikum der Zukunft ist
es wichtig, dass wir alle an
einem Strang ziehen. Der
Freunde- und Förderverein
bietet für mich ein gutes
Anne Riehl
Projektmanagerin
und sympathisches NetzStabsstelle UEVA, UKSH
werk.«
Termine 2015
Mitglied
Sonnabend, 10. Januar 2015
19:00 Uhr
1. Benefiz-Neujahrskonzert
3 mobile Ergometer
zugunsten der Hämatologie/Onkologie der
Med. Klinik I des UKSH, Campus Lübeck
Freitag, 11. September 2015
10:30 Uhr
5. UKSH Golf-Charity-Turnier
Welche Idee haben Sie?
Unterstützen Sie uns mit einer eigenen Aktion!
Gemeinsames Engagement für unser
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.
Ernst Holtfoth
Mitglied als Privatperson
Sonntag, 20. September 2015
2. Benefiz-Cup
„Segeln gegen Krebs“
… weitere Termine und Spendenaktionen finden
Sie im Internet unter www.uksh.de/gutestun
Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKSH bedanken wir uns für das zahlreiche Engagement!
werden!
Sie sind herzlich willkommen!
Mitgliedschaften sind für Privatpersonen und Firmen möglich.
Ihre Vorteile:
1. Kontakt zu einem interessanten
Netzwerk: www.uksh.de/gutestun/
Mitglieder.html
2. mind. 1x pro Jahr eine gemeinsame
Mitglieder-Veranstaltung
3. mehrere Einladungen pro Jahr zu interessanten medizinische Veranstaltungen
(Einweihungen, Eröffnungen etc.)
4. regelmäßige Informationen zu unserem
UKSH (UKSH forum, Newsletter)
5. steuerliche Absetzbarkeit des Mitgliedsbeitrages
6. und Sie unterstützen die Medizin in
unserem Land Schleswig-Holstein.
Spendenkonto des UKSH Förde Sparkasse IBAN: DE75 2105 0170 1400 1352 22 · zugunsten UKSH WsG e.V.
Bitte geben Sie im Betreff einen der angegebenen Spendenschlüssel an und für die Ausstellung
der Spendenbescheinigung bitte auch Ihre Adresse.
Spendenschlüssel für
zweckungebundene Spenden
FW12002
Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Anregungen.
UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. · c/o Stabsstelle Fundraising des UKSH · Arnold-Heller-Str. 3 · Haus 803 · 24105 Kiel
Weitere Informationen:
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Stand November 2014 | Segelmotiv: © www.segel-bilder.com | Golfmotiv: © Benjamin Nolte
CB Mode und UKSH
Dennis Schaller
Mitglied als Privatperson
Nachrichten
Förderstiftung des UKSH unterstützt mit mehr als 200.000 Euro
Dank des Engagements der 35
Kuratoren erhielten fünf medizinische Vorhaben Fördersummen bis
zu 81.000 Euro. Anette Langner,
Staatssekretärin im Ministerium
für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes
Schleswig-Holstein, würdigte die
jährliche Unterstützung der Kuratoren zum Wohl der Menschen in
unserem Land. Gefördert wurden
Projekte zugunsten von Patientensicherheit, höheren Aufnahmekapazitäten und einer noch besseren und
schnelleren Versorgung: mobile Visitenwagen, Zeltlösung für Stammzelltransplantation, Mikrozirkulationsmessung, Programm für Frauen
mit Risikoschwangerschaften, 3DUpgrade für interdisziplinären OP.
Dr. Fritz Süverkrüp, stv. Vorsitzender des Kuratoriums, sagte: „Ein
exzellentes Klinikum wie das UKSH
verdient es, von Privatpersonen und
v.l. Anette Langner (Staatssekretärin, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung),
Prof. Dr. Jens Scholz (Vorstandsvorsitzender des UKSH), PD Dr. Christel Eckmann-Scholz (Oberärztin,
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe), Dr. Fritz Süverkrüp (stellv. Vorsitzender des Kuratoriums der Förderstiftung des UKSH), Dr. Thorsten Schmidt (Leiter Sport- und Bewegungstherapie, Krebszentrum Nord),
Alexander Eck (Vorstandsvorsitzender der Förderstiftung des UKSH), PD Dr. Carsten Maik Naumann (Ltd.
Oberarzt, Klinik für Urologie und Kinderurologie), Dr. Carl Hermann Schleifer (Vorstand der Förderstiftung des UKSH), PD Dr. Christoph Langer (Oberarzt, Klinik für Kardiologie und Angiologie), Gerhard Witte
(Pflegedienstleitung des UKSH), Dr. Harald Biersack (Bereichsleiter Hämatologie, Medizinische Klinik I), Pit
Horst (Geschäftsführer der Förderstiftung des UKSH)
Unternehmen des Landes unterstützt zu werden.“ Interessenten für
das Kuratorium wenden sich an Pit
Horst. www.uksh.de/gutestun
1. Benefizregatta - UKSH setzt erfolgreich Segel gegen Krebs
zentrum der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel und dem UKSH
Freunde- und Förderverein zum 1.
Benefiz-Cup. „Eine großartige Veranstaltung für die gute Sache. KIEL.
SAILING CITY und das UKSH
werden gemeinsam erlebbar“, lobte
Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf
Kämpfer die 1. Benefizregatta „Segeln gegen Krebs“. 4.200 Euro sind
zu 100 Prozent bei der Veranstaltung zusammengekommen.
Dr. Thorsten Schmidt, Leiter der Bewegungstherapie am Krebszentrum Nord, Prof. Dr. Christoph Röcken,
Leiter des Krebszentrums Nord und Pit Horst, Geschäftsführer des UKSH-Fördervereins und der Förderstiftung; © www.segel-bilder.de
18 Mannschaften segelten am 27.
September 2014 auf sechs Booten zugunsten der Förderung der
Sport- und Bewegungstherapie am
Krebszentrum Nord. Mehr als 500
Besucher kamen bei Sonnenschein
nach Schilksee, um die Teams bei
ihren Wettfahrten zu beobachten.
Über 20 Sponsoren engagierten
sich. Ein buntes Rahmen­programm
bot an Land gute Unterhaltung und
Information zu den Themen Sport,
Krebs und Ernährung.
Erstmalig lud das Krebszentrum
Nord gemeinsam mit dem Segel-
Das Finalrennen entschied die
Kiel Marketing GmbH für sich. Als
Titelverteidiger sind sie auch am
Sonntag, 20. September 2015 wieder mit an Bord, wenn es zum
2. Benefiz-Cup erneut heißt
„Leinen­los“ für die gute Sache!
Weitere Informationen
Internet: www.uksh.de/gutestun
45
Personalien
Prof. Dr. Hendrik Lehnert (60),
Direktor der Medizinischen Klinik
I am Campus Lübeck ist zum neuen Präsidenten der Universität zu
Lübeck gewählt worden. Prof. Dr.
Jürgen Steinhoff (62) hat am 1.
November die kommissarische Leitung der Klinik übernommen. Zuvor
war er vier Jahre lang stellvertretender Direktor der Med. Klinik I.
Würde des Ehrensenators (Senator
honoris causa) der University of Szeged in Ungarn erhalten. Seit Jahren
hält Prof. Kovács als „Visiting Professor“ regelmäßig Lehrveranstaltungen im deutschsprachigen Unterrichtszweig der Universität ab und
ist Rat gebend tätig beim Auf bau der
interdisziplinären interventionellen
Strahlentherapie der Universität.
Gerhard Witte (57), Pflegedienstleitung, Campus Kiel, ist in den Bundesvorstand des Berufsverbandes
Pflegemanagement gewählt worden.
Der Verband betreibt die aktive
Interessensvertretung der Profession
Pflege und insbesondere des Pflegemanagements in Politik und Öffentlichkeit.
Prof. Dr. Johann Roider (55),
Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Campus Kiel, wurde mit dem
1. Videopreis der DOG ausgezeichnet. Er zeigte in seinem Video die
Behandlung bei einer Tumorerkrankung in der Aderhaut. Der Beitrag
demonstriert exemplarisch den
gesamten Verlauf von der Diagnosefindung, dem Stellen der Indikation
über die radioonkologische Protonentherapie bis zur Entfernung des
Tumors mitsamt den molekulargenetischen und histologischen Untersuchungen des Tumorgewebes.
Dr. Jana Logoteta (34), Assistenzärztin der Klinik für angeborene
Herzfehler und Kinderkardiologie,
Campus Kiel, erhielt den Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie e.
V. (DGPK). Dr. Logoteta wurde für
die Arbeit mit dem Titel: „Differenzierte Untersuchung der Herzfunktion von Kindern mit dem Hypoplastischen Linksherzsyndrom“
ausgezeichnet.
Philip Wegner (33), Assistenzarzt
der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Campus
Kiel, hat die Gerd Killian-Projektförderung der Deutschen Herzstiftung
e.V. gewonnen. Er erhält die Forschungsförderung für ein Projekt aus
dem Bereich der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) mit dem
Titel „Atmung oder Herzschlag?
Untersuchung der treibenden Kräfte
des Blutflusses in der Fontan-Zirkulation“.
Prof. Dr. Dr. György Kovács (61),
Leiter des Bereichs Interdisziplinäre
Brachytherapie der Klinik für Strahlentherapie, Campus Lübeck, hat die
46
PD Dr. Constanze Banz-Jansen
(42), leitende Oberärztin an der
Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe, Campus Lübeck, ist
von der Deutschen Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe mit
dem Preis der „Stiftung Frau-KindGesundheit Dr. Rockstroh 2014“
ausgezeichnet. Den Preis erhielt sie
für ihre Arbeiten im Rahmen einer
Studie, in der die Behandlungsängste
von Schwangeren und ihren Partnern untersucht wurden.
Michaela Dithmer (36), wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik
für Augenheilkunde, Campus Kiel,
erhielt den Retina-Förderpreis 2014
der DOG. Gewürdigt wurden damit
ihre Arbeiten zur Wirkung von
Fucoidan. Dithmer konnte mit ihren
Arbeiten nachweisen, dass Fucoidan
zu einer verminderten Freisetzung
dieses Botenstoffes führt, das im Zusammenhang mit der Altersbeding-
ten Makuladegeneration steht. Dieser
bisher unbekannte Wirkmechanismus könnte genutzt werden, um
Erkrankungen mit unkontrolliertem
Gefäßwachstum zu behandeln.
Prof. Dr. Ole Ammerpohl (44),
Institut für Humangenetik, Campus
Kiel, erhielt gemeinsam mit Prof.
Dr. Paul-Martin Holterhus (48),
Klinik für Allgemeine Pädiatrie,
Campus Kiel, anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Kinder­endokrinologie und Diabetologie (DGKED) in Leipzig den
Dietrich-Knorr-Preis. Gewürdigt
wurde eine Forschungsarbeit, in der
erstmals mit modernsten molekularen Verfahren gezeigt wurde, dass
Testosteron umfassende „Gen-programmierende“ Effekte hat.
Dr. Alexandra Kulle (42), Klinik
für Allgemeine Pädiatrie, Campus
Kiel, erhielt anlässlich der Jahrestagung der Europäischen Fachgesellschaft für Kinderhormonerkrankungen (ESPE) in Dublin, Irland,
den Hormone Research Award für
die beste Fachpublikation in dem
internationalen wissenschaftlichen
Journal „Hormone Research in Paediatrics“. Dr. Kulle gelang es, mit Hilfe eines massenspektrometrischen
Verfahrens aus einem kleinsten
Tropfen Blut bis zu 13 unterschiedliche Hormone mit einer sehr hohen
Genauigkeit zu bestimmen und das
Verfahren in den zurückliegenden
Jahren bis in die klinische Anwendung zu führen.
PD Dr. Thoralf Liebs, Oberarzt der
Klinik für Orthopädie, Campus Kiel,
ist anlässlich der 100. Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zum zweiten Mal mit
dem Wissenschaftspreis der Fachgesellschaft ausgezeichnet worden. In
seiner ausgezeichneten Arbeit hat er
ein neues radiologisches Zeichen bei
Personalien
277 Patienten mit Kniegelenksendoprothesen beschrieben. Ferner hat
er einen Zusammenhang zwischen
dem Auftreten dieses Befundes und
der Lebensqualität festgestellt.
Dr. Gunnar Elke (38), wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik
für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin, Campus Kiel, ist
für Ansätze zur Verbesserung der
Ernährung intensivmedizinischer
Patienten mit dem „Nestlé Award
for Practice Improvement in ICU
Nutrition“ durch die Europäische
Gesellschaft für Intensivmedizin
(ESICM) ausgezeichnet worden.
Dr. Elke wurde für ein Projekt zum
besseren Verständnis individueller
Stoffwechsel­ä nderungen im Krankheitsverlauf einer Sepsis geehrt.
Dr. med. Andreas Linkermann
(37), Oberarzt der Klinik für Innere
Medizin IV, Campus Kiel, wurde
von der Deutschen Gesellschaft
für Nephrologie (DGfN) mit dem
Carl-Ludwig Preis ausgezeichnet. Er
wurde für seine Arbeiten zu einem
speziellen Signalweg des Regulierten
Zelltods, der Nekroptose, geehrt.
Jubilare*
Campus Kiel
25 Jahre
Sigrid Angermann
01.07. | Verwaltungsangestellte in der
Apotheke
PD Dr. Alexander Claviez
02.09. | Oberarzt in der Klinik für Allgemeine
Pädiatrie
Karina Büsing
01.10. | Vorstand Krankenpflege + Patientenservice, Praktische Ausbildung Kiel
Klaus Finger
01.10. | Pflegedienst Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie der ZIP
Jutta Salif
01.10. | Krankenschwester im Zentralen
Pflegecenter
Dietmar Voigt
01.10. | Vorstand Krankenpflege/Patientenservice, Anwenderbetreuung elektronische
Pflegedokumentation
Cordula Lübke
13.11. | Gesundheits- und Krankenpflegerin
in der Zentralen Notaufnahme
Gabriele Brunke
01.12. | MTLA in der Klinik für Innere Medizin III
40 Jahre
Dagmar Pautke
01.12. | Dezernat Erlösmanagement
Brigitte Sindt
01.10. | Dezernat Erlösmanagement
Evelyn Baaden
01.01.15 | Krankenschwester in der Klinik für
Herz- und Gefäßchirurgie
Campus Lübeck
25 Jahre
Catrin Clement
01.10. | Institut für Transfusionsmedizin
Manfred Funck
16.10. | Facility Management
40 Jahre
Gudrun Vierke
01.11. | Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin, Institut für Pharmakologie
und Toxikologie
* gem. Tarifvereinbarungen
Jutta Kaak
01.12. | stellv. OP-Fachleitung für den Bereich
HNO, DLZ OP
Heike Berger
16.12. | Krankenschwester/Intensivpflege in
der Klinik für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin, Schmerz- u. Palliativstation
Regina Jessen
01.02.15| Krankenschwester, ZNA
Kurse für pflegende Angehörige
1. Quartal 2015
ie geht Pflege zu Hause – AnleiW
tung, Tipps und Tricks
29.1. - 12.2. (3x Do., 17-19 Uhr)
ie geht Pflege zu Hause – AnleiW
tung, Tipps und Tricks
29.1. - 12.2. (3x Do., 17-20 Uhr)
Gesprächsgruppen für pflegende
Angehörige: An jedem 3. Donnerstag im Monat
Campus Kiel
17.00 - 20.00 Uhr
Campus Lübeck 17.00 - 20.00 Uhr
it Altersverwirrtheit umgehen
M
– Ein Pflegekurs für Angehörige
von Menschen mit Demenz
20.1. - 24.2. (6x Di., 17-19 Uhr)
it Altersverwirrtheit umgehen
M
– Ein Pflegekurs für Angehörige
von Menschen mit Demenz
27.1. - 10.3. (6x Di., 18-20 Uhr)
Die Teilnahme ist kostenlos und
unabhängig von der Krankenkassenzugehörigkeit.
Campus Lübeck
er Alltag mit dem „schwachen“
D
Herzen – Ein Kurs für Angehörige
von Menschen mit Herzinsuffizienz
16.1. - 6.2. (4x Fr., 16-19 Uhr)
Campus Kiel
Zusätzliche Termine und Angebote
sind nach Anfrage und nach Vereinbarung möglich.
Informationen und Anmeldung:
Patienteninformationszentrum PIZ
Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 59 74
Campus Kiel Tel.: 0431 597 - 59 76
www.uksh.de/piz
47
Nachrichten
UKSH-Hämatologie/Onkologie erhält drei mobile Ergometer
Drei mobile Ergometer konnten
die Fußballer der SVG Pönitz jetzt
dem Bereich Hämatologie/Onkologie der Medizinischen Klinik I des
UKSH, Campus Lübeck, übergeben. Das Geld für die Anschaffung
der Geräte war bei einem regional
hochklassig besetzten BenefizFußball-Turnier unter dem Motto
„Kicken gegen Krebs“ im Juni 2014
zusammengekommen. „Wir freuen
uns sehr über die neuen Therapiegeräte und bedanken uns herzlich
für das Engagement der Sportler“,
sagte Dr. Harald Biersack, Leiter des
Bereichs Hämatologie/Onkologie
anlässlich der Übergabe. „Die Ergometer sind für die Therapie und den
Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit unserer an Krebs erkrankten
Patienten von großer Bedeutung“.
Im Zuge der Krebstherapie sind
die Patienten teilweise körperlich
geschwächt und
müssen ihre
Muskulatur
langsam wieder
auf bauen. „Wir
sind froh, die
dringend benötigten Ergometer übergeben zu
können. Unser
Dank gilt allen
Spendern und
Helfern,“ so
v.l. Dr. Harald Biersack, Leiter des Bereichs Hämatologie/Onkologie, Hellrik
Helge Thomsen, Wilder, Förderverein Pönitz, Dieter Börnecke, Vorsitzender, Förderverein Pönitz
Organisator des
Turniers. Hintergrund des Benefizam Campus Lübeck, zu sammeln.
Turniers war die Erkrankung eines
Der betroffene Fußballer kämpfPönitzer Fußballers, bei dem 2013
te sich tapfer durch die Chemoim Alter von 19 Jahren Lymphdrütherapie und eine anschließende
senkrebs diagnostiziert worden
Bestrahlung. Wenige Wochen
war. Das nahmen die Organisatoren nach erfolgreichem Abschluss der
des SVG Pönitz zum Anlass, SpenTherapie feierte er sein Comeback in
den zugunsten der Krebstherapie
der 1. Herren der SVG Pönitz.
302306/3348_1/2_Hansa_PRText_Layout 1 03.12.14 09:39 Seite 1
Spendenaktion durch Autohaus Hansa Nord
an die Ronald McDonald Kinderhilfe Lübeck und Kiel
BMW Premierentag des neuen BMW 2er Active Tourer erbrachte Spendenerlöse
Am 27. September wurde der neue BMW
2er Active Tourer als erster BMW Van seiner
Art in den Betrieben im Autohaus Hansa
Nord Lübeck, Kiel, Oldenburg, Bad Segeberg
und Eutin der Öffentlichkeit vorgestellt.
Was lag näher als das neue Familienauto im
Rahmen von Familienfesten mit Spiel und
Spaß vorzustellen?
Ein buntes Tagesprogramm, das zusammen
mit lokalen Wirtschaftspartnern organisiert
wurde, und ein besonderes Gewinnspiel sowie eine Charity-Aktion, die das Autohaus
Hansa Nord gemeinsam mit 22 weiteren
BMW Betrieben in Schleswig-Holstein
durchführte, waren die weiteren Höhepunkte
des Tages. Um Punkt 12 Uhr stiegen rund
600 Luftballons mit Gewinnspielkarten der
Besucher in die Luft. Zu gewinnen gab es
zahlreiche Preise für Teilnehmer und Finder
gleichermaßen gemäß dem Motto des BMW
2er Active Tourers „Freude ist zum Teilen
da“.
48
Zusätzlich spendete jeder Standort vom
Autohaus Hansa Nord pro Luftballon zwei
Euro plus einem weiteren Geldbetrag an
lokale Kinderhilfsorganisationen. Für Lübeck
und Kiel wurde der Gesamterlös der Veranstaltungen nun persönlich an die Leitungen
der Ronald McDonald Häuser in Lübeck und
Kiel übergeben.
Doch nicht allein der Geldscheck löste
Freude bei der Belegschaft in beiden Ronald
McDonald Häusern aus, sondern insbesondere die quietsch-orangefarbenen BMW
Baby Racer, die ebenfalls gespendet
wurden, brachten spontane Begeisterung
bei den anwesenden Kindern hervor.
So schilderte zum Beispiel Frau KahlckeBeall, Leiterin des Ronald McDonald Hauses
in Lübeck, welche Freude das Bobby Car im
BMW Look bei den kleinen Gästen verbreitete.
Ähnlich schöne Ereignisse gab es bei den
weiteren Filialen vom Autohaus Hansa Nord
in Segeberg, Oldenburg und Eutin. Auch hier
wurde gezielt für lokal aktive Einrichtungen
zum Wohl des Kindes gesammelt und eine
Spende übergeben.
Übergabe des Spendenerlöses vom Autohaus Hansa
Nord an die Ronald McDonald Häuser in Kiel und Lübeck; hier erhält Frau Kahlcke-Beall, Leiterin Ronald
McDonald Haus Lübeck, den Spendenscheck durch
Herrn Sven-Oliver Link, Gesamtverkaufsleiter im BMW
Autohaus Hansa Nord
Rätsel
SUDOKU
Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie
die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3
Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.
6 2
5
9 8
6
2 7
6
6 1
2
9
3 5
4 1
4
1
5 8
1
7 9
1
8 4
9
8 6
Sport:
Fechtwaffe
bayerisch,
österreichisch:
Alm
Liebenswürdigkeit;
Anmut
jordanische
Hauptstadt
Getreideart
Rolle
zum Aufwickeln
von Garn
Eierkuchen
Spinnentier,
große
Milbe
Fluss
durch
München
feine
Hautöffnung
bergig
Aufgeld
Pfeifentabak
Roman
von
Émile
Zola
Rundblick
Hausdiener
(englisch)
allein,
ohne
fremde
Hilfe
Stadt in
Nevada
(USA)
Dummkopf
(ugs.)
Altersruhegeld
elektrosehr fest technianbinden scher
Begriff
Leid,
Not
mäßig
warm
TV-,
Radiosender
(Abk.)
offizieller
Widerruf;
Berichtigung
appetitanregendes
Getränk
feste
Erdoberfläche
luftförmiges
chem.
Element
Wagenladung,
Fuder
Kosmetikartikel;
Salbe
mithilfe
unberührte
Landschaft
Frau
KnappJakobs heit,
im A. T. Defizit
ein
Brite
früherer
hoher
orient.
Titel
kostbarer
Duftstoff
tierischer
Herkunft
Haarknoten
weibliches
Märchenwesen
kroatische
Insel
Augendeckel
Delikt,
Vergehen
vom
Üblichen
abweichend
waagerecht
absetzen,
platzieren
englischer
Artikel
zusammengehöriges
Ganzes
Stadt in
Norditalien
niederl.
Fayencenstadt
Hülsenfrucht
Sil-ben-rät-sel
Aus den Silben chef - ckey - cou - ei - eig - el - er - ge - gen - ho - in - le - le - nen - ni - on - rant - rat - scha - ses - si - sin - spa - tan - team tig - to - tum - waag - wahn - wich - witz sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und dritten Buchstaben
ergeben – jeweils von oben nach unten gelesen – einen Lösungsspruch.
50
1 Gefäß an einem Messgerät
4 Rassehund
7 abwegiges Handeln
10 bedeutungsvoll; schwer
2 Habe, Besitz
5 Vetter
8 geschehen (sich ...)
11 Trainer einer Mannschaft
3 Peddigrohr
6 Sportart
9 unduldsam
12 Sitzung; Sitzungsperiode
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dabei immer das gute Gefühl, alles
richtig zu machen. Denn apoPur steht für:
• Möglichkeiten erkennen
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Stephanie Hübbers-Kohlhaas,
Kinderärztin, Kinderpsychiaterin

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