Erläuterungen zum Programm - Pfarreiengemeinschaft Püttlingen
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Erläuterungen zum Programm - Pfarreiengemeinschaft Püttlingen
Erläuterungen zum Programm Der Papst-Hymnus steht in engem Verhältnis zum gleichzeitig komponierten Oratorium „Christus“. Es scheint, dass die 1863 komponierte Instrumentalfassung für Orgel die Urversion darstellt, die von Liszt erst später für Chor bzw. Chor und Orchester im Oratorium „Christus“ gesetzt wurden. Dieses Stück wurde Papst Pius IX als Dank für Liszts Abbé-Titel überreicht. Evocation à la Chapelle-Sixtine (Anrufung in der Sixtinischen Kapelle) ist eine Art symphonische Dichtung für Orgel und verarbeitet Allegris berühmtes „Miserere“ und Mozarts „Ave verum“. Liszt spielt damit auf eine Begebenheit an, nach der, der 14-jährige Mozart das der Sixtina vorbehaltene Miserere aus dem Gedächtnis niedergeschrieben haben soll. Trauer, Klage und Erinnerung sind zentrale Themen in Liszts Spätwerk. Liszt war 1861 mit der Absicht nach Rom gekommen, hier ständig zu leben. So bearbeitet er in diesem Werk die Spannung zwischen Dunkel und Licht, zwischen Tod und Leben. Liszt drückt es mit seinen eigenen Worten so aus: „Die Misere und Ängste des Menschen stöhnen in dem Miserere; Gottes grenzenlose Barmherzigkeit und sein geneigtes Ohr antworten darauf und singen im Ave verum corpus.“ Franz Liszt beschäftigte sich des öfteren mit der Transkription von Werken Richard Wagners, zumeist für Klavier. Diese Orgelfassung des Pilgerchores entstand aus Unzufriedenheit mit einer bereits gedruckten ersten Version. Zahlreiche Korrekturen und Veränderungen ergaben eine völlige Neufassung. Der Tod Wagners schien Liszt getroffen und in einen Zustand lang anhaltender Verzweiflung gestürzt zu haben. Die Urfassung dieses Trauerstücks ist eine Version für Klavier, Streichquartett, Harfe und Orgel, die später in eine Orgelfassung umgearbeitet wurde. Am 16. April 1849 wurde G. Meyerbeers Oper „Le prophèt“ in Paris uraufgeführt. Der Erfolg dieser ersten Aufführung war enorm. In mehr als 40 Theatern wurde die Oper nachgespielt. Auch in Deutschland erlangte sie große Popularität. Auch Franz Liszt war tief beeindruckt. Er erbat sich von Meyerbeer eine Partitur, um einige Klavierstücke über Themen der Oper komponieren zu können. Es entstand auch eine groß angelegte dreiteilige Orgelfantasie. Das Thema dieser Orgelfantasie entspringt dem Gesang der drei Wiedertäufer „Ad nos, ad salutarem undam iterum venite miseri, ad nos venite populi“. Liszt hatte diesen Gesang wohl als historischen Kirchengesang gesehen. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Komposition Meyerbeers. Nachdem Liszt die Komposition Präludium und Fuge über B-A-C-H, die 1855 anlässlich der Einweihung der Ladegast-Orgel des Doms zu Merseburg erstmalig zur Aufführung gelangen sollte, nicht rechtzeitig fertig stellen konnte, wurde die bereits fertige Ad nos – Fantasie mit einem umwerfenden Erfolg aufgeführt. Markus Lehnert wurde 1968 in Wadgassen -Schaffhausen geboren. Seine musikalische Ausbildung begann im Alter von fünf Jahren. Nach einigen Erfolgen beim Wettbewerb "Jugend musiziert", studierte an der HFM in Saarbrücken Katholische Kirchenmusik (Orgel bei: E. Schneck und A. Rothkopf; Chorleitung bei V. Hempfling; Orchesterleitung bei M. Pommer) Parallel hierzu studierte er Musikerziehung und schloss dieses Studium mit einem staatlichen Diplom ab. Anschließend folgte in Frankfurt am Main ein Studium im Orgelkonzertfach bei Daniel Roth (Paris). In Mainz legte er die Kantorenprüfung ab (Orgel bei G Gnann; Improvisation bei H.J. Kaiser). Markus Lehnert war von 1992 Organist und Chorleiter in Sankt Sebastian / Püttlingen; ab 1995 war er Lehrbeauftragter an der Universität Kaiserslautern. Er absolvierte Meisterkurse bei Ton Koopman, Ewald Kooiman, Guy Bovet. Frieder Bernius und J. E. Gardiner. 1997 wurde er Preisträger beim Internationalen Orgelwettbewerb um den "Bach-Preis der Stadt Wiesbaden". Seit April 2000 ist Markus Lehnert Kantor in St. Nikomedes, Steinfurt-Borghorst. Nach seinem CD-Debüt mit Orgeltranskriptionen von E.H. Lemare folgten mehrere Produktionen für den MotetteVerlag/Düsseldorf (u.a. Orgelwerke von Daniel Roth an der Cavaillé-ColI-Orgel von St. Sulpice, Paris). 2003 gründete sich unter seiner Leitung das Ensemble "Westfälische Kammersolisten", ein professionelles Gesangsensemble, dessen Literaturschwerpunkte auf der a-cappellaLiteratur der Romantik und ausgewählten zeitgenössischen Werken liegen. Programm Franz Liszt Papst-Hymnus (1811 – 1886) Evocation à la Chapelle-Sixtine Richard Wagner Pilgerchor aus der Oper "Tannhäuser" (1813 – 1883) „Der Gnade Heil ist dem Büßer beschieden" 1) Orgelfassung: Franz Liszt "Gebet der Elisabeth" 2) aus: der Oper Tannhäuser Orgelfassung: E.Lemare Franz Liszt Am Grabe Richard Wagners (1811 – 1886) Fantasie und Fuge über den Choral „Ad nos, ad salutarem undam“ 3) aus der Oper: "Der Prophet" von G. Meyerbeer 1) Älterer Pilger Durch Sühn' und Buß' hab' ich versöhnt den Herren, dem mein Herze frönt, der meine Reu' mit Segen krönt, den Herren, dem mein Lied ertönt. Der Gnade Heil ist dem Büßer beschieden, er geht einst ein in der Seligen Frieden! Vor Höll' und Tod ist ihm nicht bang, drum preis' ich Gott mein Leben lang. Halleluja! Halleluja in Ewigkeit! In Ewigkeit! 2) Elisabeth Allmächt'ge Jungfrau, hör mein Flehen! Zu dir, Gepriesne, rufe ich! Lass mich in Staub vor dir vergehen, o, nimm von dieser Erde mich! Mach, dass ich rein und engelgleich eingehe in dein selig Reich! Wenn je, in tör'gem Wahn befangen, mein Herz sich abgewandt von dir, wenn je ein sündiges Verlangen, ein weltlich Sehnen keimt' in mir, so rang ich unter tausend Schmerzen, dass ich es töt' in meinem Herzen! Doch, konnt ich jeden Fehl nicht büßen, so nimm dich gnädig meiner an, dass ich mit demutsvollem Grüßen als würd'ge Magd dir nahen kann: um deiner Gnaden reichste Huld nur anzufleh'n für seine Schuld! 3) Choral Ad nos, ad salutarem undam iterum venite miseri! Ad nos, ad nos, venite populi! Zu uns, zum heilbringenden Wasser kommt wieder, ihr Unglücklichen! Kommt zu uns, ihr Völker!