40 Jahre Raimon - Galileo Music

Transcrição

40 Jahre Raimon - Galileo Music
Galileo MC – Jesenwanger Str. 12 a – 82284 Grafrath
Raimon: Nova Integral Vol. 1-5 / Recitals al Palau
Raimon:
Recitals al Palau (Picap 900111)
Vol. 1-5 (Picap, 910227, 910228,
910229, 910230, 910231)
VÖ-Datum:
06.10.02
Label:
Picap
40 Jahre Raimon
Nova Integral
Die neue 10-teilige CD-Serie “Nova Integral 2000” präsentiert auf insgesamt 9 CDs (Vol.
9 ist eine Doppel-CD) das Lebenswerk des katalanischen Cantautors Raimon, der seit
mittlerweile 40 Jahren zu den wichtigsten musikalischen Vertretern seiner katalanischen
Heimat gehört. Sieben der enthaltenen Stücke sind bislang unveröffentlicht.
Die CDs der Serie sind einzeln im Digi-Pack oder in der Luxus-10-CD Box erhältlich, die
außerdem ein insgesamt 304-seitiges Booklet mit biographischen Details und 124
Liedtexten in Katalan, Spanisch, Französisch und Englisch enthält. Das Booklet enthält
ebenfalls Information über die Aufnahmen und das Datum der Veröffentlichung.
Komplettiert wird das Booklet durch Fotographien von Raimon, seinen Angehörigen und
Musiker, sowie Fotos von Konzerten, die seine künstlerlische Laufbahn komplettieren.
Die Volumen 6-10 werden im Februar 2003 veröffentlicht. Die Booklets der einzelnen CDs
enthalten die Texte lediglich in Katalan und Spanisch. Während die Volumen 1 bis 5 einen
Querschnitt seines Werkes bieten, sind die Volumen 6-10 thematisch angelegt:
Volumen 6: Vertonungen von Texten von Salvador Espiriú
Volumen 7: Vertonungen von Texten von Ausias March
Volumen 8: Vertonungen von Texten aus dem 14., 15. und 16. Jahrhundert
Volumen 9 (Doppel CD): Liveaufnahmen aus den Jahren 1963-2000
Recitals al Palau
Die Live-CD Recitals al Palau präsentiert Raimon bei seinen Konzerten im Palau de la
Música Catalana in Barcelona vom 30, 31 Mai und 1, 2 und 3. Juni 1997. Im Unterschied
zu seinen vorherigen Liveaufnahmen präsentiert er sich auf diesen Aufnahmen als
Protagonist, der sowohl sehr intim sein kann, dann aber plötzlich seine ganze Kraft und
Energie offenbart.
Einige seiner wichtigsten Werke sind auf dieser CD enthalten wie z.B. “Al Vent”, “Como
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un puny”, “La mar respira calma” oder “He mirat aquesta terra”. Diese Aufnahmen
bestätigen seine Position als einen der herausragenden Protagonisten des neuen
katalanischen Liedguts und dokumentieren eindrucksvoll das Schaffen von Raimon in den
vergangenen 40 Jahren
Biographisches:
Raimon begann 1961 in der Öffentlichkeit zu singen, als er immer noch an der
Universität in Valencia Geschichte studierte. Er gehört zu den wichtigsten Vertretern der
sogenannten Nova Cançó (des katalanischen Chanson) und beeinflusste diese durch
seinen andersartigen und sehr persönlichen maßgeblich.
Seinen ersten Auftritt in Barcelona hatte er 1962 im Forum Vergés. Seine Musik, seine
Texte und seine Art zu singen erzeugten viel Überraschung in den Künstlerkreisen zu
Anfang der 60er Jahre: Mit “Al Vent”, seinem erstem Lied konnte er einen unmittelbaren
Erfolg feiern.
Das Konzert in dem Instituto Quimico de Sarría im November 1966, jenes im Palau de la
Música Catalana im Januar 1967, das in der Facultad de Económicas der Universität in
Madrid im Mai 1968, das Konzert im Palacio de Deportes de Barcelona im Oktober 1975
(das einzige das ihm von vier ursprünglich geplanten Konzerten erlaubt wurde), die fünf
Konzerte im Palau de la Música Catalana im Frühling 1997 und viele andere stellen
wichtige Stationen in der künstlerischen Karriere von Raimon dar. Es sind Auftritte die
über den Rahmen der Musikliebhaber hinaus Bedeutung erlangt haben und sich in soziale
Phänomene verwandelt haben.
Er hat seinen Teil im Kampf für die Demokratie und gegen die Diktatur beigetragen. Als
Poet hat er eine sehr persönliche Stimme entwickelt, die weit von den gängigen Moden
und den gewöhnlichen Kreisen der Popmusik entfernt ist.
Seine Bedeutung und sein internationales Ansehen wurden durch die Veröffentlichung
seiner Alben und die Begeisterung bei seinen Konzerten in vielen verschiedenen Ländern
deutlich.
Raimon hat Konzerte gegeben in:
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Deutschland: 1966, 1967, 1969, 1976, 1983.
Argentinien: 1971, 1972.
Belgien: 1965, 1967, 1978.
Kuba: 1967, 1968.
USA: 1966, 1970, 1983, 1984, 1995.
Frankreich: 1964, 1966, 1967, 1968, 1969, 1970, 1971, 1972, 1973, 1974, 1975,
1977, 1978, 1979, 1980, 1982, 1988.
England: 1997.
Holland: 1967, 1976, 1980.
Italien: 1967, 1971, 1974.
Japan: 1977, 1992.
Luxemburg: 1998.
Mexiko: 1967, 1974, 1979.
Portugal: 1998.
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Rumänien: 1975.
Schweden: 1975.
Schweiz: 1966, 1967, 1972, 1986.
Venezuela: 1969.
Chile: 1971, 1989
Neben den vielen in Spanien veröffentlichten Alben wurden auch 7 LP's und 7 CD's in
Frankreich, zwei in Uruguay, eines in Argentinien, eines in Bulgarien, eines in Japan und
zwei in den USA veröffentlicht.
Er wurde nicht nur in der spanischen Presse gefeiert, sondern hat ausserdem in einigen
international bedeutenden Tageszeitungen wie die New York Times, Le Monde oder der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung herausragende Kritiken erlangt.
Auszeichnungen
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Nachwuchspreis der spanischen Kritik, Madrid-Barcelona 1963.
Festival del Mediterráneo, Barcelona 1963.
Grand Prix Francis Carco, Académie Française du Disque, París 1967.
Goldene Schallplatte, Madrid 1976.
Ciutat de Barcelona, Barcelona 1982.
Fundació Jaume I, Barcelona 1987.
Cartelera Turia: Contribución Musical, Valencia 1993.
Palmarès des Palmarès: Integral Raimon, Nouvelle Académie du Disque, París 1994.
A.C.I.C.: Bestes Konzert 1993, Barcelona 1994.
Premio Nacional de Música 1993, Generalitat de Catalunya, Barcelona 1994.
Medalla de Oro al Mérito en las Bellas Artes, 1995.
Medalla d'Or, Generalitat de Catalunya 1997.
Premio Ondas, S.E.R., Barcelona 1997.
Bücher von Raimon:
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Canzoni contro, Japadre Editore, 1971, L'Aquila (prólogo: Giuseppe Tavani).
Poemes i cançons, Editorial Ariel, 1973, Barcelona (prólogo: Manuel Sacristán).
Poemas y canciones, Editorial Ariel, 1976, Barcelona (prólogo: Manuel Sacristán).
Les hores guanyades, Edicions 62, 1983, Barcelona.
D'aquest viure insistent, Editorial 3 i 4, 1986, Valencia.
Les paraules del meu cant, Editorial Empúries, 1993, Barcelona (prólogo: Joaquim
Molas).
Über Raimon
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Joan Fuster, Raimon. "Biografies Populars". Editorial Alcides S.A. Barcelona, 1964.
Josep Pla, "Raimon com a poeta", Retrats de passaport (vol. XVII Obra Completa).
Edicions Destino. Barcelona, 1970.
Joan Oliver, "Encontre amb Raimon", Tros de paper. Ariel. Barcelona, 1970.
Eduardo Galeano, Conversaciones con Raimon. Granica Editor. Barcelona, 1977.
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Joan Fuster, "Presentació" - Salvador Espriu, "Raimon i les seves creacions
poemàtiques"
Enric Gispert, "La música de Raimon", Raimon. Totes les cançons. Belter. Barcelona,
1981.
Jaume Pomar, Raimon. Ediciones Jucar. Madrid-Gijón 1983.
Joan Fuster. Raimon. Edicions La Magrana. Barcelona 1988.
Josep Palomero, Guia didàctica d'Ausiàs March i altres poetes (s. XV-XVI) musicats per
Raimon. Editorial Laertes. Barcelona, 1990.
Wenn man die große Menge an bedrucktem Papier liest, die in der 40-jährigen
Musikerlaufbahn über das Phänomen Raimon generiert wurde, fallen zwei Wörter immer
wieder auf: Originalität und Einzigartigkeit.
Sänger, Poet, Schriftsteller: die Art des Gesangs von Raimon fordert ein tiefgehendes
Konzept der Musik; der Schrei, die melodische und harmonische Skizze, der kolloquiale
und freie Stil. Raimon bricht mit der weichgespülten Tendenz des Unterhaltungsliedes
und weist zugleich die kolonialistischen Rezepte zurück.
Das Lied ist für Raimon ein expressives Vehikel der Poesie. Er schreibt mit seinen Liedern
über die Liebe und den Kampf, den lyrischen Rückzug und der bissigen Ironie und
vertont die Gedichte der klassischen und zeitgenössichen katalanischen Literatur.
Die Nova Cançó
Der Ausgangspunkt für die Entstehung der Nova Cançó war die Diskriminierung und
Unterdrückung der katalanischen Sprache und Kultur nach dem Spanischen Bürgerkrieg
durch das Franco-Regime. Mit der Lockerung der repressiven Maßnahmen in den 50er
Jahren konnten allmählich wieder Bücher in katalanisch gedruckt werden. Die Musikszene
formierte sich anfänglich eher bescheiden und unpolitisch. Als ab 1959 eine Reihe
jüngerer Katalanen begann, neue katalanische Lieder im Stile französischer Chansons zu
komponieren und in kleinen Konzerten öffentlich vorzutragen, ahnte noch niemand, wie
schnell sich das katalanische Lied durchsetzen würde. 1963 wurde die erste katalanische
Plattenfirma gegründet, 1964 fanden bereits über 100 Konzerte statt, und im Jahr darauf
traten bereits die ersten Gruppen im Ausland auf.
Ausschlaggebend für den Beginn des modernen katalanischen Chansons war die Gruppe
“Els Setze Jutges” (zu dt. “Die 16 Richter), der sich in den 60er Jahren viele Vertreter der
Nova Cançó anschlossen. Die neue Bewegung forderte von einem Publikum, das sich für
gewöhnlich Schallplatten zum Tanzen kaufte, die Auseinandersetzung mit der politischen
und gesellschaftlichen Realität Kataloniens bzw. Spaniens. Vor allem der valencianische
Sänger Raimon schaffte es mit Gitarre, Stimme und Worten die Emotionen des Publikums
aufzuwühlen, und der Forderung nach Wiedergewinnung der kulturellen Unabhängigkeit
Ausdruck zu verleihen.
Wegen der politischen Zensur konnte die politische Thematik in den Liedern nur
metaphorisch angedeutet werden. Raimons erstes Lied “Al Vent”, das er bei einer
Vespafahrt um seine Heimatstadt Xátiva geschrieben haben soll, schien daher auf den
ersten Blick unpolitisch, stellt aber sicherlich nicht die Fahrerlebnisse eines Unpolitischen
dar. Er beschwört darin den Wind des Wandels, der aus der Welt kam, von der Spanien
damals isoliert war. Er richtet sich gegen den Stillstand und fordert, sich dem Wind
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auszusetzen und damit politisch aktiv zu werden.
Raimon wurde nach der Veröffentlichung von “Al Vent” 1963 zunehmend konkreter in
seinen Texten und rief sein Publikum immer direkter auf, sich gegen das frankistische
Regime aufzulehnen. Dies wird deutlich in den Chansons “Quan jo vaig nàixer” (“Als ich
geboren wurde”), “Sobre la pau” (“Über den Frieden”), und “Diguem no” (“Wir sagen
Nein”), welches die eindeutigste Absage an Francos Regime darstellte.
Zu den wichtigsten Vertretern der ersten Jahre gehörten neben Raimon noch Manuel
Serrat aus Barcelona, Francesc und Pi de la Serra. Später traten noch Maria del Mar
Bonet und Lluís Llach dazu, die heute wohl als die wichtigsten katalanischen Sänger
gelten. Die meisten waren Liedermacher im eigentlichen Sinne und schrieben selbst Text
als auch Musik. Ein wichtiges Anliegen von vielen war aber, die katalanische Gedichte
durch Vertonung bekannt zu machen, und so kamen viele katalanische Dichter das erste
mal zu einem größeren Publikum.
Die Nova Cançó gab den Ausschlag für ähnliche Bewegungen im Baskenland, Galicien
und im eigentlich spanischsprachigen Gebiet. Bis 1968 erschienen insgesamt 350
Schallplatten, von denen Einzelne bis zu 100.000 mal verkauft wurden.
Obwohl die Vertreter der Nova Cançó zu Lebzeiten Francos ständig überwacht wurden,
Auftrittsverbote an der Tagesordnung waren, und einige wie Lluís Llach sogar zeitweise
emigrieren mussten, stimmten alle Vertreter darin überein, dass die Repressionen
unmittelbar nach Francos Tod am größten waren. Erst als der Weg zur Demokratie
endgültig geebnet war, änderte sich die Situation grundlegend. Durch das Wegfallen des
Hauptgegners musste man sich neu orientieren und man wendete sich noch stärker der
Vertonung von Texten älterer katalanischer Dichtung und moderner Dichter wie Espriu
zu. Auch ist eine starke Hinwendung zum gesamten Mittelmeerraum zu erkennen.
Besonders bei Maria del Mar Bonet lassen sich Einflüsse aus dem östlichen Mittelmeer
unschwer erkennen.
Heute kämpft die Nova Cançó gegen die zunehmende Kommerzialisierung der Medien an,
die kaum noch Platz für eine elitäre Kunstgattung wie dem Chanson bieten. Auch hat sich
in Spanien das politische Klima mittlerweile verändert, und der einstige Kampf gegen die
Gewalt wird heute ausserhalb Kataloniens eher als katalanischer Separatismus
verstanden, was Raimon bei seinem Konzert 1997 in Madrid, bei dem er unbarmherzig
ausgepfiffen wurde, schmerzlich erleben mußte.
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