Preisschraube dreht sich - Märkische Allgemeine
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Preisschraube dreht sich - Märkische Allgemeine - Zeitung für das La... http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10875634/61129/0?... 0ºC Sie befinden sich hier: » Märkische Allgemeine » Landkreise » Oberhavel » Regionale Nachrichten 21.02.2007 Preisschraube dreht sich Hohe Wohnnebenkosten in Hennigsdorf und Oranienburg HENNIGSDORF/ORANIENBURG Im Land Brandenburg sind die Fernwärmepreise in Hennigsdorf und die Wasser-Abwasser-Kosten in Oranienburg am höchsten. Dies ergab eine Studie des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). Die MAZ fragte bei Betroffenen und den Versorgern vor Ort nach. Die Stadtwerke Hennigsdorf (SWH) haben zum 1. Januar ihren Fernwärmepreis erheblich erhöht – um satte 26 Prozent. Da neben dem Arbeitspreis erstmals seit 1992 auch der Grundpreis angehoben wurde, ergibt das im Durchschnitt 123,49 Euro pro Megawattstunde. Wohnungseigentümer aus dem Rathenauviertel hatten bereits 2005 gegen die ihrer Meinung nach zu hohen Fernwärmepreise geklagt und eine Offenlegung der Preiskalkulation verlangt. Das Landgericht Neuruppin wies diese Forderung jedoch zurück und bestätigte auch die Rechtmäßigkeit der angewandten Preisgleitklausel. "Gegen die Preisgleitklausel kann man nichts machen", konstatiert auch Hartmut Schenk, Vorstandschef der Hennigsdorfer Wohnungsgenossenschaft "Einheit", dem größten Wohnungsunternehmen der Stadt. Nur politischer Druck könne etwas bewirken. Die Stadt Hennigsdorf hat unterdessen bereits die Weichen gestellt, um eine Modernisierung ihrer Stadtwerke in die Wege zu leiten. Die alten, mit Öl und Gas befeuerten Heizkessel sollen in den nächsten Jahren durch neue Anlagen ersetzt werden. Bei dem Kostenvergleich des BBU würden Äpfel mit Birnen verglichen, sagt Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der Stadtwerke Oranienburg. Er erinnert daran, dass in Oranienburg als einziger Kommune im Land Brandenburg keine Anschlussbeiträge für die Abwasserentsorgung erhoben wurden. Die Investitionskosten von damals seien deshalb in der Mengengebühr für die Entsorgung enthalten. Auch beim Trinkwasser müsse berücksichtigt werden, dass in Oranienburg mehr als 100 Kilometer neue Leitungen verlegt und ein Wasserwerk neu gebaut wurden. Woba-Geschäftsführer Bernd Jarczewski verweist darauf, dass der Verzicht auf Anschlussbeiträge seinerzeit eine politische Entscheidung der Stadtverordneten war. Für die Vermieter seien die hohen Nebenkosten aber ein Problem. Einspareffekte nach Modernisierungen werden durch die Preissteigerungen, zum Beispiel bei Energie, aufgehoben. Für Erhöhungen der Grundmiete bleibt kaum Spielraum. Der Oranienburger Mieterbund rät, beim Wasser genau hinzusehen, ob die Abrechnung stimmt. Da würde schon mal eine Gerätemiete aufgeschlagen, und "schon ist man bei acht Euro pro Kubikmeter", sagt Rechtsanwalt Mirko Eschweiler aus Erfahrung. 46 Prozent aller Beratungen gab es 2006 zu den Betriebskosten, so der Rechtsanwalt. Die Preise seien aber kaum zu beeinflussen, aber das Bewusstsein zu schärfen: "Dass man beim Wasser und damit Abwasser inzwischen richtig sparen kann". ub/ho/hb