Einführung in Mailserver auf Homeservern

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Einführung in Mailserver auf Homeservern
Letztes Update: 2013/08/13 17:35
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Einführung in Mailserver auf Homeservern
Hier werden die grundlegenden Fragen und Hintergründe eines Mailservers erklärt, welcher hinter
einem Router mit dynamischer IP eingesetzt werden soll. Hierbei wird die dynamische IP mit einer
DynDNS kombiniert, so ist der Router zwar nicht immer unter der gleichen IP, aber unter der
gleichen DNS erreichbar. Bestimmte Ports werden an den Server mit der Mailserversoftware
weitergeleitet. Zu diesen Ports gehört hauptsächlich der SMTP-Port (Port 25), IMAP bzw. POP3
Ports können optional geöffnet werden.
Allgemeines zu E-Mail Adressen
Falls der Root eines Systems eine Mail verschickt lautet der Absender meistens root@hostname.
Die Benutzeradressen und Absender lauten bei anderen Benutzern benutzer@hostname. Diese
beiden Adressen sind gültige Mailadressen (auf dem lokalen System/Netzwerk), deren Mails aber nie
einen E-Mail Account erreichen werden. Warum dies so ist wird hier erläutert.
Die Notwendigkeit eines Relayhosts
Wenn mal als Inhaber eines Homeservers, der über eine DynDNS verfügt Mails ohne Relayhost
verschicken will, wird das aus folgenden Gründen schwierig:
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Viele Provider akzeptieren aus dem sog. Dial-Up Bereich (privatem Einwahlbereich) keine Mails.
Es wird von vielen Mailprovidern ein Reverse DNS-Eintrag, d.h. ein Verweis von der IP-Adresse auf
die Domain und nicht nur von Domain zu IP-Adresse verlangt.
→ Siehe auch: Empfehlungen zum Versand von E-Mails von 1&1 Deshalb greift man zu einem
Relayhost. Diese Aufgabe kann jeder beliebige Mailaccount bei jedem beliebigen Mailprovider
erledigen. Dabei wird die Mail vom lokalen Mailserver zuerst an den Relayhost übergeben, der die
Mail nun an den Empfänger zustellt.
Probleme mit Relayhosts
Die Relayhosts prüfen die E-Mails, die über sie verschickt werden auf den Absender. Wenn ich eine
Mail über den Mailaccount [email protected] mit dem Absender root@hostname verschicke wird
diese nicht angenommen und die Mails, die über den Relayhost laufen erreichen ihr Ziel nie.
Deshalb muss der Absender geändert bzw. gefälscht werden. So kann der Absender an die DynDNS
angepasst werden und ich kann unter dem Absender [email protected] E-Mails verschicken.
Allerdings macht dies nicht jeder Relayhost mit.
Mögliche Provider
Web.de als Relayhost zu verwenden ist mit Absenderfälschung nicht möglich, da die web.de
Mailserver sehr auf die Absender achten. So greift man in diesem Fall am Besten zu arcor.
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Die einzelnen Komponenten eines Mailservers
Für einen Standard Mailserver, der die benötigten Aufgaben erfüllt, benötigt man in der Regel:
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Postfix als Mail Transfer Agent mit Protokollen wie SMTP, der die Mail auf dem eigenen
System und zu anderen Systemen zustellen,
…einen Mail Delivery Agent, der die Mails annimmt (ist in diesem Fall auch Postfix) und in die
jeweiligen Postfächer ablegt,
…wovon sie ein IMAP- oder POP3 -Server (Dovecot oder Cyrus) den Benutzern zum Abholen bereit
hält.
Ein Mail Retrieval Agent kann die Mails von einem anderen Server abholen, wird als in
unserem Fall durch Fetchmail realisiert.
Beispiel
Angenommen ich hätte in meinem Router den SMTP Port (25) offen und ich würde über den
Mailaccount [email protected] mit meinem Mailprogramm eine Mail an
benutzer@meine_dny-dns_adresse schicken, dann..
1. übergibt mein Mail User Agent (Mailprogramm) die E-Mail dem Mailserver des Providers.
2. Dieser Mailserver (des Providers) schickt nun die Mail an meinen Server, wo der Mail
Delivery Agent die Mail via SMTP annimmt und in mein Postfach legt (LDA → Local
Delivery Agent).
3. Nun hole die Mail mit meinem MUA (Mailprogramm) von meinem Server ab, die mir der POP3
oder IMAP Server zur Verfügung stellt.
Unterschiede zwischen IMAP und POP3
Was ist der Unterschied zwischen dem IMAP und dem POP3 Protokoll?
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Wenn man Mails via IMAP abholt wird die Ordnerstruktur des Mailservers übernommen. Evtl.
Mailfilter wie Sieve filtern die Mails bereits auf dem Server und legen sie mir in die auf dem Server
vorherrschende Ordnerstruktur. Jeder Klient, der die Mails abruft schreibt Änderungen an dieser
Struktur sofort auf den Server. So hat jeder Klient praktisch den gleichen Stand der
Ordnerstruktur und Bestand an gelesener/ungelesener E-Mails. Falls ich eine Mail lesen, wird
diese auch auf dem Server als gelesenen markiert und somit auch auf allen weiteren Klients, wenn
diese das nächste Mal ihre E-Mails abrufen.
Bei POP3 lädt jeder Klient immer die für ihn neuen E-Mails herunter und legt sie lokal ab. Eine evtl.
Sortierung kann so nur lokal stattfinden, auch eine Synchronisation zwischen den Klients wird
schwierig, da jeder einen anderen Bestand an E-Mails hat.
— chrisge 2013/08/13 17:28
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