Louis Trezevant Wigfall U.S. ARMY CAP BADGES Civil War
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Louis Trezevant Wigfall U.S. ARMY CAP BADGES Civil War
Civil War Die fünf Kommandeure der Texas Brigade Louis Trezevant Wigfall Louis Trezevant Wigfall wurde in Edgefield District, South Carolina, am 21. April 1816 geboren und besuchte zunächst die University of Virginia, später dann das South Carolina College. Dieses (die spätere University of South Carolina) verließ er nach seiner Graduierung im Jahre 1837 und diente daraufhin als Sergeant im Seminolenkrieg, der von 1836 - 1842 dauerte. Louis T. Wigfall wurde 1839 zur Anwaltskammer von South Carolina zugelassen und begann eine beineidenswerte Laufbahn als Duellant aufzubauen. Unter anderem tötete er einen Mann und wurde beim Duell mit Preston Brooks verwundet, er hatte allerdings seinen Gegner ebenfalls verwundet. Im Jahre 1848 zog Wigfall nach Marshall, Texas und eröffnete dort eine Anwaltspraxis. Er diente in beiden Kammern der gesetzgebenden The Crumb-Town Epitaph Körperschaft des Staates und wurde im Herbst 1859 in den Senat der Vereinigten Staaten gewählt. Als Senator half er den Crittenden Kompromiss niederzuschlagen, setzte sich für die Wiederaufnahme des Sklavenhandels ein und unterstützte aktiv die Sezession. Wigfall legte sein Amt am 23. März 1861 vorübergehend nieder, blieb jedoch als inoffizieller Beobachter für die Konföderation in Washington. Am 11. Juli 1861 wurde er schließlich vom Senat ausgeschlossen. Louis Trezevant Wigfall war ein erbitterter politischer Feind Sam Houstons, der den hitzköpfigen Wigfall häufig als "Senator Wiggletail" ("Zappelphillip") bezeichnete. Wigfall diente als einer Adjutanten Beauregards bei Fort Sumter und ließ sich ohne Erlaubnis während der Beschießung zum Fort rudern, in dem Bestreben den Fortkommandanten Anderson zur Kapitulation zu bewegen. Am 28. August 1861 wurde er zum Colonel des First Texas Infantery Battalion, dem späteren First Texas Infantery Regiment, befördert, und am 21. Oktober 1861 ernannte ihn Präsident Jefferson Davis zum Brigadier-General und übertrug ihm das Kommando über die Texas Brigade in Virginia. Louis T. Wigfall trat sein Kommando am 20. Februar 1862 ab, um einen Sitz im Senat der Konföderation einzunehmen, da ihn die gesetzgebende Körperschaft von Texas zum Senator wählte. Wigfall verblieb bis zum Kriegsende im konföderierten Senat, war aber dabei ständig ein Dorn im Auge von Präsident Davis. Eine seiner letzten Amtshandlungen im Senat war die Durchsetzung des Gesetzentwurfes, der General Robert E. Lee zum Generalbefehlshaber der konföderierten Armeen machte. Nach der Aufgabe von Richmond entkam Wigfall nach England, wo er, wie Judah P. Benjamin, als Anwalt tätig wurde. Im Gegensatz zu Benjamin kehrte er jedoch in die Vereinigten Staaten zurück und ließ sich 1872 in Baltimore, Maryland nieder. Danach siedelte er im Januar 1874 nach Galvestone, Texas über. Louis Trezevant Wigfall, einer der in der Konföderation umstrittensten Texaner, starb am 18. Februar 1874 Seite: - 1 - und wurde auf dem Episcopal Friedhof in Galvestone beigesetzt. Von: John R. Ringo © by Bodo Gortzitza, 2003 Quellenhinweis: Wright/Simpson: Texas in the War 1861-1865 U.S. ARMY CAP BADGES Oben: Officier Artillery + Cavallery Unten: Soldat Artillery + Cavallery Oben: Officier Infantery + Sharpshooters Unten: Soldat Infantery + Sharpshooters Oben: Officier Ordnance + Signal Corps Unten: Soldat Ordnance + Signal Corps The Crumb-Town Epitaph And starved at P'int Lookout; I cotch the "roomatism," A-campin' in the snow, But I killed a chance o'Yankees, I'd like to kill some, mo'. Oben: Officier Engineers Corps + Topgraphical Engineers Unten: Soldat Engineers Corps Staff Officier Generals 5) Three hundred thousand Yankees Is stiff in Southern dust; We got three hundred thousand Before they conquered us; They died of Southern fever And Southern steel and shot, I wish they was three million Instead of what we got. 6) I can't take up my musket And fight 'em no more, But I ain't a-going to love 'em, Now that is sarten sure; And I don't want no pardon For what I was and am, I won't be reconstructed And I don't care a damn! Liedertexte aus dem Bürgerkrieg Teil II I'm a good old Rebel 1) Oh, I'm a good old Rebel, Now that's just what I am, For this "Fair Land of Freedom" I do not give a damn! I'm gald I fit against it, I only wish we'd won, And I don't want no pardon For anything I done. 2) I hates the Constitution, This Great Republic, too, I hates the Freedman's Buro, In uniforms of blue; I hates the nasty eagle, With all his brag and fuss, The lyin', thievin' Yankees, I hates them wuss and wuss. 3) I hates the Yankee nation And everything they do, I hates the Declaration Of Independence, too; I hates the "glorious Union," 'Tis dripping with our blood, I hates their striped banner, I fit it all I could. 4) I followed old Marse Robert For four years, near abut, got wounded in three places DIE DEUTSCHEN IM AMERIKANISCHEN BÜRGERKRIEG von WILHELM KAUFMANN, 1911 Gleich zu Kriegsbeginn strömten Deutsche zu den Fahnen der USA und bildeten ein Regiment in Missourie und das 8. New Yorker InfanterieRegiment, das lange Zeit unter dem Namen >German Rifles< bekannt war. Das erste Kavallerie - Freiwilligenregiment, die Erste New Yorker oder >Lincoln<-Kavallerie, war auf Betreiben deutscher Politiker, besonders Carl Schurz, aufgestellt worden. Insgesamt stellten die deutschen Gemeinden komplette Regimenter: zehn Regimenter in New York, sechs in Missouri, fünf in Pennsylvania, vier in Wisconsin und drei in Illinois. Deutsche waren Kompanie weise oder als Einzelgruppen in zahlreichen anderen Regimentern vertreten. So zur Hälfte z. B. in dem berühmten 82. Illinois-Regiment, das auch eine jüdische Kompanie hatte. Seite: - 2 - Einiges statistisches Durcheinander bereitet auch die Tatsache, daß Niederländer, Polen, Österreicher und Schweizer oft als Deutsche gerechnet werden. Eine deutsch-polnische Brigade kämpfte im 11. Korps der Potomac-Armee, das fast gänzlich aus Deutschen bestand, und an allen wichtigen Kämpfen im Osten mit schweren Verlusten teilnahm. General G. Weitzel (1835-1884) (Union) Es gab aber auch einen SchweizDeutschen Verband, der die rote Fahne mit dem weißen Kreuz in die Schlacht trug. Ein ganz besonderes Kennzeichen führte das 42. Pennsylvania-Regiment an der Mütze - einen Hirschschwanz. Die Einheit, aus Holzfällern und Waldläufern zusammengesetzt, hatte bald den Beinamen »bucktails« und war für ihre Schießkünste berühmt. Die Freiwilligen brachten zuerst ihre eigenen Gewehre mit, wurden später aber als Scharfschützen auch mit Sharpsund Spencergewehren ausgestattet. Neueinwanderer waren nicht nur in den Mannschaften, sondern auch in den Generalsrängen vertreten: Unter den Brigadegenerälen waren: neun Deutsche, vier Iren, zwei Franzosen, je ein Russe, Pole, Ungar und Spanier. Importierte Offiziere sollten nach Meinung der Regierung in Washington den Ausbildungsstand der Unionsarmeen heben, und die Botschafter in Europa waren stets bemüht, deutsche und andere Offiziere anzuwerben. Französische, britische und preußische Adlige folgten dem Ruf, integre Persönlichkeiten genauso wie Abenteurer und Glücksritter. Zu den ersten gehörten der preußische Offizier Prinz Felix von Salm-Salm, und ein Nachfahre jenes berühmten Steuben, der Baron Otto von Steuben, der bei Spotssylvania fiel. Die Unionsarmeen weisen insgesamt 57 adlige deutsche Offiziere auf. General Max Weber (27.8.1824-15.6.1901), Dokumentarfoto (Union) General Julius Stahel Dokumentarfoto (Union) Kein Adliger, aber ein tapferer Mann und unverdientermaßen unbekannt, war Friedrich Fuger, ein deutscher Feldwebel der 4. New Yorker Artillerie, Batterie A. Während Picketts Angriff bei Gettysburg setzte er mit einem letzten verbliebenen Geschütz den Kampf fort, nachdem alle Offiziere seiner Batterie gefallen waren. Sein Feuer war entscheidend für den Widerstand der Truppen auf der Cemetry Ridge. Er erhielt eine Goldmedaille für Tapferkeit. Auch im Süden gab es Regimenter, die sich aus Volksgruppen zusammensetzten. Louisiana war ein traditionelles Ansiedlungsgebiet französischer und spanischer The Crumb-Town Epitaph Einwanderer, Texas hatte viele deutsche Einwohner, die erst in den letzten Jahren vor dem Krieg dorthin gezogen waren. Etwa ein Fünftel der weißen Texaner war deutschstämmig oder Neueinwanderer; ein großer Teil dieser Menschen lehnte die Sezession ab und floh im Verlauf der Wirren vor politischen Verfolgungen in den Norden. Auch Richmond und Charleston hatten zwischen 23 bis 26 Prozent deutsche Einwohner. Kompanien aus Deutschen existierten in fast allen Staatsregimentern. Richmond rüstete eine >Fremdenlegion< aus den Reihen seiner Bewohner aus, die Kompanie A der 18. North Carolina kam aus Wilmington und bestand zu drei Vierteln aus deutschen Neueinwanderern. Charleston hatte deutsche und irische Kompanien, nicht nur Infanterie, sondern auch Kavallerie und Artillerie. Acht Kompanien aus Deutschen und Iren stammten aus Georgia. Louisianas >Europäische Brigade< zählte 2500 Franzosen, 800 Spanier, 500 Italiener, 400 Deutsche, Holländer und Skandinavier und 500 Schweizer. Der berühmteste Deutsche der Konföderation war Heros von Borcke. Der ehemalige Offizier im königlichpreußischen Gardekürassierregiment von Berlin wurde im Bürgerkrieg in den Südstaaten Stabschef von General J.E.B. Stuarts VirginiaKavallerie im Range eines Majors. Kurz vor seiner Ernennung zum Colonel beschloß der Kongreß der Südstaaten in Richmond ihm zu Ehren folgende Resolution: »Da Major Heros von Borcke aus Preußen, Adjutant und Generalinspekteur des Seite: - 3 - Kavalleriekorps des Heeres von Nordvirginia sein eigenes Vaterland verlassen hat, um uns zur Erhaltung unserer Unabhängigkeit beizustehen, und da er durch seine persönliche Tapferkeit im Felde sich die Bewunderung seiner Kameraden sowie seines kommandierenden Generals erworben hat, hat der Kongreß der konföderierten Staaten von Nordamerika beschlossen, daß dem hier genannten Major Heros von Borcke für seine selbstverleugnende Hingabe an unsere Konföderation und seine ausgezeichneten Dienste bei der Unterstützung unserer Sache der Dank des Kongresses gebühre; daß eine Abschrift dieser Resolution dem Major Heros von Borcke durch den Präsidenten der konföderierten Staaten zu übergeben sei«. Bei Gettysburg schwer verwundet, wurde er von der Regierung in Richmond nach Europa geschickt. Er kämpfte später in den deutschen Einigungskriegen und veröffentlichte 1866 seine zweibändigen Kriegserinnerungen. Er starb am 10. Mai 1895 in Berlin. Christoph G. Memminger, Finanzminister der Konföderation, war gebürtiger Deutscher, der als Kleinkind nach Charleston gebracht worden war. Robert Bechern, ein anderer Deutscher, erreichte den Rang eines Brigadegenerals. Ein anderer deutscher Hauptmann, Justus Scheibert, erlebte den Krieg als Beobachter auf konföderierter Seite. Die Barone von Massow und von Borke kamen als >Importoffiziere< aus Preußen; wie sie diente auch der Jude Marcus Baum als Stabsoffizier. Die konföderierten Kriegsanstrengungen wurden auch hinter der Front von Wahlamerikanern unterstützt. Die Gebrüder Haffnan waren deutsche Metallarbeiter, die in Columbus, Georgia, die größte Klingenfabrik des Südens besaßen, in der fünfhundert Arbeiter Säbel, Bajonette und auch Revolver herstellten. DEUTSCHE KONFÖDERIERTE OFFIZIERE von WILHELM KAUFMANN 1911 v. B o r c k e , Heros. Der bedeutendste d e u t s c h e Militär in der konföderierten Armee. Einer der glänzendsten Reiterführer. War preußischer Offizier (GardeKürassier?) gewesen, kam 1862 nach Amerika, um der Sezession seinen Degen anzubieten. In seinem vielgelesenen Buche »Zwei Jahre im Sattel und am Feinde« spricht er von seinen Sympathien für die Sache des Südens. v. Borcke ist der preußische Junker und Aristokrat, welcher in den Aristokraten des amerikanischen Südens Sinnesverwandte erblickt. Er wurde sofort dem berühmten Reitergeneral Jeb Stuart zugeteilt, wurde dessen Stabschef und rechte Hand. Ein inniges Freundschaftsverhältnis bildete sich unter den beiden heraus. v. Borcke wurde im Süden weit mehr gefeiert und anerkannt als irgendein deutscher Offizier der Unionsarmee im Norden. Der konföderierte Kongreß widmete ihm ein besonderes Dankesvotum. Zwanzig Jahre nach dem Kriege besuchte v. Borcke Amerika und hielt einen wirklichen Triumphzug durch den Süden ab. Beim Lesen seines Buches wird man freilich oft an den Baron Münchhausen erinnert, besonders wenn der Verfasser von seinen zahllosen wunderbaren Rettungen aus größter Lebensgefahr erzählt. Aber trotz mancher Übertreibungen ist das Buch ein wertvoller Beitrag zur amerikanischen Kriegsgeschichte. Man fühlt sich mitten in den Schlachtenlärm versetzt und gewinnt ein anschauliches Bild von dem Leben und Treiben im Rebellenlager. Im Gefecht bei Middleburg wurde v. Borcke so schwer verwundet, daß er monatelang zwischen Leben und Tod schwebte. Er wurde für den aktiven Dienst unfähig und nahm im Winter 1864- The Crumb-Town Epitaph 65 eine Mission der konföderierten Regierung nach England an. Doch es folgte bald darauf der Zusammenbruch der Rebellion. v. Borcke kehrte dann nach Deutschland zurück und widmete sich der Schilderung seiner Taten sowie derjenigen seines Chefs J. E. B. Stuart, welcher im Mai 1864 während der Grantschen Kampagne in der Wildnis fiel. v. Borcke war in der ganzen konföderierten Armee bekannt und geehrt wegen seiner Tapferkeit und Kühnheit. Sein Schlachtschwert hängt im Kapitol zu Richmond. B a c h m a n n , W. X. Kapitän der deutschen Charlestoner Artillerie. Leistete hervorragende Dienste in Longstreets Korps. B a e h n c k e , Kapitän, TurnerGarde, 20. Louisiana-Freiwilligenregiment B r u m m e r s t ä d t , Kapitän, Florance-Garde, 20. LouisianaFreiwilligenregiment v. B u c h h o l z , E. Ehemals württembergischer Offizier. Chef der Artillerie in der Brigade des Gouverneurs Wise von Virginia. B ü c h e l , August, konföderierter Brigadegeneral, früher Offizier in Hessen-Darmstadt, trat 1833 in die französische Fremdenlegion, diente dann unter Maria Christina in Spanien gegen die Karlisten, wurde wegen Tapferkeit dekoriert und zum spanischen Ritter ernannt. Diente später unter den Türken. Kam 1845 nach Texas und kämpfte im mexikanischen Kriege. Wurde 1861 Oberstleutenant des 3. TexasRegiments. Kämpfte am Rio Grande. Ende 1861 Oberst des I. TexasReiterregiments. 1863 Brigadegeneral. Büchel fiel am 9. April 1864 in der Schlacht von Pleasant Hill, Louisiana, von sieben Kugeln getroffen. C o r d e s , Theodor, Kapitän der Deutschen HusarenKompagnie in Charleston, S.C. D e u t s c h e F ü s i l i e r e , 17. Infanterie-Regiment. Dieses war die älteste deutsche Militärorganisation in den Vereinigten Seite: - 4 - Staaten. Die Füsilier - Kompagnie hatte schon im Revolutionskriege bestanden. Es ist sehr bedauerlich, daß es keine Hinweise mehr auf deutschgeborene Offiziere gibt. Wird Fortgesetzt! Von: John R. Ringo © by Bodo Gortzitza, 2003 Die Wells Fargo Company Teil III (Schluß) Am 17. Januar 1854 beschloss das Direktorium der Firma, angesichts einer äußerst positiven Bilanz, das Arbeitskapital für die kalifornische Niederlassung auf 150.000 Dollar zu erhöhen. Mit diesem Geld wurde sofort eine Beteiligung bei der "California Stage Company" erworben und im Juli die "Hunter Express Company", die im Eldorado County und im Placer County - beides wichtige Regionen - operierte, aufgekauft. Als das Jahr 1854 zu Ende ging, besaß die Wells Fargo 24 Agenturen, die meisten in Kalifornien. Das Hauptquartier in San Franzisko war eines der größten und elegantesten Geschäftsgebäude der Stadt. Nach dieser stürmischen Expansion und dem stetig wachsenden Erfolg fühlte sich das Unternehmen stark genug, den Konkurrenzkampf mit dem führenden Unternehmen Kaliforniens, der Adams Company, direkt aufzunehmen. Ab 1854 wurde diese Rivalität zwischen beiden Firmen zu einer erbittert geführten Auseinandersetzung um die führende wirtschaftliche Stellung im Staat. Immerhin hatte die Adams Company mit Goldtransporten von 350.000 Dollar doppelt so hohe Frachtraten wie die Wells Fargo. Aber sie wirtschafte weniger klug und solide. Zu einem ersten regelrechten Wettlauf beider Gesellschaften kam es schon am 28. Dezember 1853: In San Franzisko traf ein Dampfschiff mit einer Botschaft des Präsidenten ein, die so schnell wie möglich nacht Portland, Oregon, weiterbefördert werden sollte. Die Well Fargo und die Adams Express setzten PonyExpress-Reiter ein. Begleitet von einem lebhaften Presseecho der örtlichen Zeitungen, für die eine solche Konkurrenz der beiden Frachtgiganten natürlich eine Sensation war, begann das große Rennen. Bis Marysville lag der Wells Fargo Reiter vorn. Zwischen Maryville und Tehama überholte der Reiter der Adams Company seinen Gegner. Es gab heftige Auseinandersetzungen um die Pferde die in Stationen am Weg zum Wechseln bereitstanden. Am Ende gewann die Adams Company, aber das Rennen kostete sie über 200.000 Dollar. Trotzdem war diese Aktion auch eine gute Werbung für die Wells Fargo gewesen. Ihr Aufstieg war nicht mehr aufzuhalten. Am 15. Dezember 1854 verzeichnete die Wells Fargo zum erstenmal mehr Frachtabfertigungen als die Adams Company. The Crumb-Town Epitaph Hysterie griff um sich. Der Zusammenbruch der "Page & Bacon Bank" aufgrund leichtsinniger Eisenbahnspekulationen war der Beginn einer großen Bankkrise in Kalifornien. In den Straßen von San Franzisko und Sacramento stauten sich die aufgeregten Menschenmassen vor den geschlossenen Banken, von denen sich einige über Nacht als zahlungsunfähig erweisen, und forderten ihre Einlagen zurück. Hinter den stolzen Fassaden offenbarte sich eine unglaubliche wirtschaftliche Schlamperei und ein nur flüchtig übertünchtes Finanzchaos. Es war fast ein Wunder, dass es nicht früher zur Explosion gekommen war. Der "schwarze Freitag" bedeutete auch den Zusammenbruch der Adams Company, der ersten großen Transportgesellschaft Kaliforniens, die in besonders verantwortungsloser Weise mit den ihr anvertrauten Geldern spekuliert hatte. Die Zeitung "Sacramento Union" schrieb: "Was immer man der Adams & Company Express jetzt nachsagen kann, man sollte sich in den Minenregionen daran erinnern, dass diese Gesellschaft die Pionierarbeit in diesem Staat geleistet hat. Ihre Frachtlinie hat stets und zu jeder Zeit alle Minencamps dieses Staates miteinander verbunden." Blick in die Schalterhalle der Wells-FargoBank in Kalifornien Noch stand die Adams Company geschäftlich an erster Stelle, aber sie agierte, was kaum jemand wusste, auf schwankendem wirtschaftlichen Boden. Ein großer Teil ihrer Erträge, mehr als vom Kapital her verantwortbar war, steckte in leichtsinnigen, riskanten Spekulationen. Die Quittung für diese Geschäftspolitik erhielt das Unternehmen am 18. Februar 1855. An jenem Tag traf die Nachricht in Kalifornien ein, das die große "Page & Bacon Bank" in St. Louis, die auch eine Niederlassung in San Franzisko hatte, mit der die Adams Company einen Teil ihrer Geschäfte abwickelt, in Konkurs gegangen war. Fünf Tage später, am Freitag dem23. Februar, blieb die Adams Company, blieben auch andere Banken und Büros geschlossen. Der Appell nützte nichts. Tagelang standen wütende Goldgräber, Spekulanten und Sparer vor den Toren der Adams Bank und forderten ihr Geld. Nachdem rund 200.000 Dollar ausgezahlt waren, beschloss das Direktorium des Unternehmens am 27. Februar beim 4. Distrikt-Gericht Konkurs anzumelden. Einen Tag später erfolgte offiziell das unrühmliche Ende dieser großen Gesellschaft. Die Adams Company traf damit das ganze Ausmaß von Fehlspekulationen und wirtschaftlichen Irrtümern, die allen anderen Transportunternehmen und Banken Kaliforniens genauso vorzuwerfen waren, mit aller Wucht. Nutznießer von all dem war die Wells Fargo Company, die bei dieser Krise nur einige unerhebliche Schrammen davontrug. Jetzt erwies es sich als Seite: - 5 - großer Vorteil, dass der Vorstand und die Geschäftsführung ihren Hauptsitz in New York hatten. Der Zusammenbruch der großen "Page & Bacon Bank" in St. Louis, der Auslöser des Skandals, der für die meisten Banken und Firmen Kaliforniens überraschend kam, war im Wesentlichen auf Börsenmanipulationen in der Wall Street zurückzuführen. Schon im Januar war in New York bekannt geworden, dass die "Page & Bacon Bank" zahlungsunfähig war, nachdem einige Wechsel geplatzt waren. Das Direktorium der Wells Fargo war vorgewarnt und ließ seine Beziehungen zur Börse und den großen Banken spielen. (Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Wells Fargo Direktion von New York aus dafür sorgten, dass der totale Zusammenbruch ihrer großen Konkurrenz unaufhaltsam wurde). Bereits am 23. Februar, als alle Banken in Kalifornien noch geschlossen waren, gab die Wells Fargo Bank bekannt, sie sei in der Lage, alle Forderungen zu erfüllen, ihre Bilanz sei ausgeglichen. Als eine der ersten eröffnete das Wells Fargo Büro nach der Krise wieder seine Pforten und kam pünktlich allen Verpflichtungen nach. Während der Ruf der Adams Company ein für allemal dahin war, wurde die Wells Fargo in der Öffentlichkeit nun zum Inbegriff der Stabilität und Solidität. Sie war nach dem Skandal stärker als je zuvor. Postkutschenstation der Wells-Fargo-Company. Agenturen des Unternehmens gab es im gesamten Süd-, Nord- und Mittelwesten der USA. Wells und Fargo ruhten sich nicht auf diesem Triumph aus. Sie gingen pragmatisch daran, die neugewonnene Machtposition in der Wirtschaft Kaliforniens und des Westens auszunutzen. Aus New York reiste der Generalschatzmeister des Unternehmens, T. M. Janes, an und Übernahm das Management in Kalifornien. Am 14. Mai 1855 wurde das Arbeitskapital der Firma von 500.000 Dollar auf 600.000 Dollar angehoben. Im Oktober 1855 ernannte Janes den ehemaligen Marineoffizier Louis McLane zum Geschäftsführer in San Franzisko. Unter seiner Leitung prosperierte das Unternehmen in einem ungeheuren Ausmaß. McLane brachte neue Ideen und neue Energie in das Geschäft ein. Der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein, das war seine Devise, mit neuen Ideen immer früher präsent sein und notfalls auch mit einer gehörigen Portion Rücksichtslosigkeit kleinere Konkurrenten in Abseits schieben. Nach dieser Prämisse ging er vor und erreichte in weiten Gebieten auf diese Weise eine Monopolstellung der Wells Fargo. Ende 1855 hatte Wells Fargo 42 Agenturen in Kalifornien. 1860 hatte sich diese Zahl verdreifacht. In diesem Jahr umspannte die Fahrtroute der Wells Fargo den gesamten nordwestlichen Raum und dehnte sich immer weiter ins innere des weiten Mittel- und Südwesten aus. Im Silberrun von Nevada, im Goldrausch von Montana war die Wells Fargo die erste Transportgesellschaft, die sofort Kutschenlinien und Agenturen in den Minencamps einrichtete und auch hier das Monopol für Fracht und Post an sich riss. 1866 verfügte die Gesellschaft bereits über fast 200 Agenturen und konnte zwei Jahre später den Wagenmachern in Concord einen Großauftrag über 30 Postkutschen erteilen, während andere Firmen stagnierten. Zunehmend wurde die Gesellschaft, die den Transport der wertvollsten Güter übernahm, Ziel von Überfällen in den weiten, unbesiedelten Ebenen, durch die die Kutschen rollten. Ab 1873 baute daher ein ehemaliger Marshall und Gefängnisdirektor, James B. Hume, eine Privatpolizei auf, die Wells Fargo Special Agents, die sich erfolgreich gegen das The Crumb-Town Epitaph Straßenräuberunwesen im Westen einsetzte. Black Bart Jahr für Jahr ging es weiter aufwärts. Früh schon stieg das Unternehmen in das Eisenbahngeschäft ein, und nicht nur die grünen Kutschen, die ein höheres Postaufkommen beförderten als die offizielle regierungsamtliche US-Post, auch die Express Waggons mit dem Charakterischen Wells Fargo Aufdruck wurden auf allen Bahnstrecken zur bekannten und nicht mehr wegzudenkenden Erscheinung. Der amerikanische Historiker David Nevin schrieb: "In den Jahren, die der Eröffnung der ersten Agentur 1852 in San Franzisko folgten, dehnte die Company ihre Herrschaft bis in die entferntesten Ecken des Westens aus. Wells Fargo führte 1893 Transporte auf einer Route von insgesamt 37.766 Meilen durch und unterhielt 2.829 Niederlassungen. Jede davon war in der jeweiligen Region, in der sie sich befand, unbestrittenes Zentrum des geschäftlichen Lebens. Durch stürmisches Wachsen und gelegentliche Panik, Aufstieg und Fall hindurch war es überall die Wells Fargo, die dem Werden der Zivilisation im Westen diente und half, ihn mitzubauen." Quellennachweis: Magazin für Amerikanistik Die Pioniere Der Weg nach Westen Von: John R. Ringo © by Bodo Gortzitza, 2003 Einer der eigenartigsten Postkutschenräuber der amerikanischen Geschichte war bekannt unter dem Namen Black Bart. Am 26. Juli 1875 überfiel er vier Meilen von Copperopolis seine erste Postkutsche. Dabei sprang er hinter einem Felsen hervor auf die Straße, und richtete eine Schrotflinte auf den Kutscher John Shine. Mit höflicher Stimme befahl er den Kutscher, die Kiste herunter zu werfen, sonst würde er von seinen Kumpanen, die sich angeblich im Gebüsch verstecken, erschossen. Und tatsächlich bemerkte Shine, dass sechs Gewehrläufe auf ihn gerichtet waren. Nach dem Überfall entfernte er sich mit der Postkutsche ein Stück, ging aber zu Fuß wieder zurück und stellte fest, dass es sich bei den "Gewehrläufen" nur um Aststöcke handelte. Am 8. August 1877 überfiel Black Bart die Point Areans Kutsche bei Duncan Mill. Dabei hinterließ er auf der leeren Geldkiste folgendes Gedicht: Lang und hart arbeitete ich für Brot, für Ehre und die Reichen. Aber ihr habt auf mir zu lange rumgetrampelt, Ihr seidenhaarigen Hurensöhne. Black Bart, der PO8 I've labored long and hard for bread, for honor and for riches But on my corns too long you've tred, your fine-haired sons-of-bitches. Banden und Banditen Teil III Von Black Bart dem Postkutschenräuber. Von seinen Überfällen und seinen Gedichten, die er immer hinterließ, und von seinem Taschentuch, das ihm zum Verhängnis wurde. Seite: - 6 - Dann, am 26. Juli 1878, war die Quincy-Oroville Postkutsche an der Reihe. Auch hier fand der Sheriff in der leeren Kiste einen Zettel, auf dem folgendes Gedicht stand: Hier leg ich mich zum Schlafen hin, den nächsten Morgen zu erwarten. Vielleicht ist mir Erfolg oder Misserfolg beschieden, oder Sorgen in alle Ewigkeit. Soll kommen was da will, ich wird´s versuchen. Mir kann's nicht schlechter gehen als jetzt. Ist in der Kiste Geld, so ist es mein, und alles ausgestanden. Here I lay me down to sleep To wait the coming morrow. Perhaps success, perhaps defeat, and everlasting sorrow. Yet come what will, I'll try it once. My conditions can't be worse, And if there's money in that box, this money in my purse. Am 3. November überfiel Black Bart seine achtundzwanzigste und letzte Postkutsche. Diesmal schossen die Begleiter auf ihn. Bart wurde getroffen, konnte aber ins Gebüsch fliehen. Dabei verlor er aber ein Taschentuch mit den Kontrollbuchstaben einer Wäscherei (FX07). Anhand dieser Kontrollbuchstaben fand dann der Detektiv Hume die Wäscherei, deren Inhaber Black Bart identifizieren konnte. Er wohnte in San Franzisco in der Webb Pension unter dem Namen Charles E. Bolton. Am 21. November 1883 wurde er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er aber nur etwa vier Jahre absaß, da er am 21. Januar 1888 wegen guter Führung entlassen wurde. Wird Fortgesetzt!! Von: John R. Ringo © by Bodo Gortzitza, 2003 Quellennachweis: Time Life: Revolverhelden Billy the Kid und seine Brüder Forscher und Endecker Teil III John Charles Frémont John Charles Frémont gehörte nicht zu den Männern, die den Titel "berühmter Mountain - Man" oder "Forscher" verdient hätten. Auf seinen Expeditionen wurde er immer von Kundschaftern begleitet und er benutzte zum größten Teil Pfade, die andere schon lange vor ihm benutzt hatten. Was ihn aber auszeichnete, The Crumb-Town Epitaph war seine Gabe, über seine Reisen fesselnde Berichte zu verfassen. Er beschrieb diese Reisen als grandiose und phantasie- volle Abenteuer und machte so den Westen für die vielen Siedler im Osten interessant. Frémonts Berichte kamen der US-Regierung gerade recht, da sie eine geeignete Propaganda für die Westwanderung waren. John Charles Frémont wurde im Jahre 1813 in Georgia als unehelicher Sohn einer Frau aus Virginia geboren. Er war im Gegensatz zu anderen Männern, die den Westen erkundeten, ein studierter Mann, der die Ambitionen besaß, in der Gesellschaft auf- zusteigen. Im Jahre 1838 wurde er in der US-Armee als topographischer Ingenieur aufgenommen. In seiner Position als Leutnant war er hier äußerst geschickt und erfolg- reich. 1841 heiratete er heimlich seine Geliebte Jessie Benton, deren Vater - Senator Thomas Hart Benton - zunächst nicht damit einverstanden war. Später gab Senator Benton jedoch seinen Schwiegersohn den Segen und brachte ihn auf die Idee, als Forscher tätig zu werden. Im Juni 1842 brach Frémont zu seiner ersten Expedition auf. Seine Aufgabe bestand darin, den Oregon Trail zu karthographieren. Die Karte sollte die Route durch die Colorado Rockies bis zum Südpass beinhalten. Als Begleiter und Kundschafter war sein späterer Freund Kid Carson bei ihm. Die Reise war keine besonderer Herausforderung. Der Aufstieg eines Berges, den Frémont als den "Höchsten" bezeichnete und ihn Frémonts Peak nannte war keine Sensation, zumal es bei weitem nicht der höchste Berg war. Als er aber im Oktober 1842 von seiner Expedition zurückkehrte, verfasste er zusammen mit seiner Frau Jessie den schon oben erwähnten phantasievollen Bericht, den er ein Jahr später dem Kongress vorlegte. Auf seiner zweiten Expedition in den Jahren 1843 - 44 sollte er den Oregon Trail bis zum Pazifik weiter kartographieren. Das tat er aber nicht, statt dessen ging er mit seiner Gruppe von Fort Vancouver in den Süden ins spanische Kalifornien. Diesmal wurde er von dem berühmten Mountain Man Joe Walker begleitet. Auf seiner Seite: - 7 - Rückreise benutzte er schließlich einen Pfad, den Jedediah Smith schon 10 Jahre zuvor geebnet hatte. Auch hier verfasste er nach seiner Rückkehr einen seiner grandiosen Berichte, die die Öffentlichkeit dazu bewegen sollte, in den Westen zu ziehen. Im Sommer 1845 folgte seine dritte Expedition, die ihm aber nicht so viel Glück bringen sollte, wie die beiden vorangegangenen. Mit einer 60 Mann starken Truppe und den beiden Kundschaftern Joe Walker und Kit Carson wollte er diesmal das Große Becken und die Sierras erforschen. Die Gruppe ging am Arkansas River entlang, überquerte die Rocky Mountains, durchquerte das Große Becken und gelangte schließlich über die Sierras nach Kalifornien. Bis dahin war es wieder eine unspektakuläre Reise, die ohne Probleme bewältigt wurde. Nachdem sie ihr Ziel jedoch erreicht hatten, wurden sie sofort von den Mexikanern aufgefordert, das Land zu verlassen, da Kalifornien, das damals noch unter mexikanischer Herrschaft stand, am Rande eines Krieges mit den USA stand. Frémont weigerte sich zunächst zu gehen, zog sich dann aber doch nach Oregon zurück. Als 1846 der Mexikanische Krieg dann ausbrach, kehrte Frémont wieder nach Kalifornien zurück, um sich den Aufständischen anzuschließen. Da er aber versucht haben soll, sich zum Gouverneur des Territoriums zu machen, wurde er von General Stephen Kearny der Befehlsverweigerung beschuldigt. Daraufhin wurde Frémont vor ein Kriegsgericht gestellt und unehrenhaft aus der US-Armee entlassen. Dennoch ließ sich Frémont nicht entmutigen, denn im Jahre 1848 brach er zum vierten und letzten mal auf, um in den Rockys und deren Umgebung nach einer Strecke für die transkontinentale Eisenbahn zu suchen. Jetzt wurde er von dem erfahrenen Mountain Man Bill Williams begleitet. Im Januar 1849 erreichte er das SanJuan-Gebirge, wo er von einem schrecklichen Unwetter überrascht wurde. Sein Kundschafter Williams hatte ihn vorher davor gewarnt, diesen Weg zu nehmen, aber Frémont hörte nicht auf ihn. Das kostete 10 Männer seiner Gruppe das Leben, er selber kam noch mit knapper Not davon. Das man diese Expedition als eine Katastrophe bezeichnen konnte, das wollte er vor der Öffentlichkeit aber nicht zugeben. Nachdem auf einem Stück Land in Kalifornien, das Frémont erworben hatte, Gold gefunden wurde, vergrößerte sich zwischenzeitlich sein Glück wieder. Er gelangte zu großem Reichtum und wurde sogar Senator. Außerdem wurde er als Präsidentschafts- kandidat für die Republikanische Partei aufgestellt, verlor dann aber die Wahl. Dann jedoch, ging es wieder bergab mit ihm. Im Bürgerkrieg war er ein schlechter General und das Land, das er in Kalifornien besaß, verlor er auch. Schließlich war Frémont verarmt. Er starb im Jahre 1890 in einer New Yorker Pension. Wir Fortgesetzt mit der Expedition der Forscher Lewis und Clark, und von ihrer Suche nach der Nordwestpassage Von: Black Belt © by Black Belt, 2003 Quellennachweis: -Time Life: Die Pioniere -Time Life: Der Weg nach Westen -Geschichte der USA Die Moutain Men Teil III Jim Bridger Jim Bridger wurde im Jahre 1804 geboren. Mit 19 Jahren war er der jüngste Trapper, der sich 1823 William Ashleys erster Fallenstellergruppe anschloss. Später arbeitete er als freier Trapper für unterschiedliche Gesellschaften. Bridger war ein fähiger Kundschafter und exzellenter Trapper. Jedes Jahr gelang es ihm Indianerangriffe zu vermeiden und mit ihnen Geschäfte zu machen. Er lebte in der Gedankenwelt der Indianer und war sehr abergläubisch. Er heiratete nacheinander drei Indianerinnen, die ihn aber alle zum Witwer machten. Es gab kaum The Crumb-Town Epitaph etwas, was er nicht über den Westen wusste. Bridger war Analphabet, beherrschte aber dennoch mehrere Sprachen wie Spanisch, Französisch und mehrere Eingeborenensprachen. Neulingen erzählte er häufig Geschichten, die man aber in die Welt des Märchens verweisen konnte. Bridger erzählte diese Märchen so überzeugend, das viele seiner Zuhörer ihn zunächst glaubten. Als er 1825 auf einer seiner Reisen nahe der heutigen Grenze zwischen Wyoming und Utah lagerte, schloss er mit seinen Trapperkollegen eine Wette über den Verlauf des Bear-River ab. Daraufhin befuhr er diesen mit einem Kanu und erreichte dann schließlich einen großen Salzsee. Bridger dachte irrtümlich, er habe den Ausläufer des Pazifik erreicht. Heute gilt er aber als erster Weißer der den Großen Salzsee in Utah entdeckt hatte. Im Jahre 1843 zog sich Bridger aus dem Pelzhandel zurück und errichtete am Oregon Trail im Südwesten von Wyoming ein Fort und einen Handelsposten. Fort Bridger war nun eine Anlaufstelle, wo die Siedler auf ihren beschwerlichen Weg Rast machen und ihre Vorräte auffüllen konnten. 1850 erreichte Captain Howard Stanbury das Fort. Dieser fragte Bridger nach einer Route über die Rocky Mountains, die kürzer sein sollte als der Südpass. Bridger führte Stanbury daraufhin über eine Route südlich vom Großen See über die Rocky-Mountains. Diese Route wurde bald Bridgers Pass genannt und später von der Union Pacific Eisenbahn übernommen. Als der Handelsposten von den Mormonen zerstört wurde, trat Bridger 1857 im Mormonenkrieg als Pfadfinder in den Dienst der Armee, bei der er fast zehn Jahre diente. Bevor seine Sehkraft nachließ und seine Gesundheit auch nicht mehr zum Besten stand, bahnte er noch den Bozeman Trail zwischen Nebraska und Montana. Bridger starb 1881 friedlich im Alter von 77 Jahren. Von: Black Belt © by Black Belt, 2003 Quellennachweis: -Time Life: Die Pioniere -Time Life: Der Weg nach Westen -Jim Bridger Seite: - 8 - Die Siedler Teil III Der Oregon Trail Der strapaziösen Weg der Siedler nach Oregon, dem Land wo "Milch und Honig fliessen" und wo "die gebratenen Schweine mit Messer und Gabel im Rücken herumlaufen", dem Oregon Trail. Seit etwa 1835 hörten die Siedler im Osten Geschichten über ein im Westen liegendes Land, das fruchtbar und frei war, ein Land in dem die Ernte ein Vermögen bringen soll, in dem "Milch und Honig fließen" und in dem "die gebratenen Schweine mit Messer und Gabel im Rücken herumlaufen". Es war das Land der Verheißung. Dieses Land hieß Oregon. Gewiss, die Beschreibungen waren sehr übertrieben, aber so oder ähnlich klang die Werbekampagne, die die Siedler dazu bewegen sollte in den Westen zu ziehen. Denn Anfangs musste es gute Gründe geben, damit die Menschen im Osten ihre Heimat aufgaben, um in ein unbekanntes Land zu reisen. Außerdem gab es zu dieser Zeit noch Skeptiker, die bezweifelten, dass es eine Passage zur pazifischen Seite des Kontinents überhaupt gab. Zwar hatten schon lange vor 1835 Pelzjäger und Händler die verschiedenen Trails nach dem Westen geebnet, aber für Siedlerfamilien mit ihren schweren Planwagen galt die Route durch das unwegsame Land, mit den vielen Gefahren als unüberwindbar. Hinzu kam noch, das in den 40er Jahren des vorherigen Jahrhunderts die Engländer Anspruch auf Oregon und die Spanier auf Kalifornien erhoben. Während der Wirtschaftskrise im Jahre 1837 versprachen sich aber die führenden Politiker durch eine Westwanderung einen wirtschaftlichen Aufschwung. Durch die hohen Einwandererzahlen im Osten entstanden erhebliche wirtschaftliche und soziale Probleme, und man hoffte durch die Abwanderung der dort ansässigen Siedler, diese Probleme zu mindern. Außerdem sollte Oregon (und auch Kalifornien) an die Vereinigten Staaten angegliedert werden. Hierzu musste die Bevölkerungszahl der Amerikaner die der Briten in Oregon (und der Mexikaner in Kalifornien) übertreffen. Aus diesem Grunde wurde die schon oben erwähnte Werbekampagne gestartet, die aber in vielen Dingen übertrieben oder sogar falsch war. Dennoch verließen viele Farmer ihre Heimat, und machten sich auf in den Westen. Der erste Treck ging im Jahre 1841 zunächst nach Kalifornien. Der zweite Treck setzte sich 1842 nach Oregon in Bewegung. Aber erst im Jahre 1843 gab es die erste große Massenwanderung nach Oregon. Im Mai dieses Jahres verließen 254 Männer, 136 Frauen und 610 Kinder mit ihren 120 Planwagen Independence, Missouri. Geführt wurden sie von dem Missionar Marcus Withman. Dieser hatte sich schon im Jahre 1835 zusammen mit seinem Kollegen Henry Spalding und den beiden Frauen auf den Weg gemacht, um den Indianern im gelobten Land das Evangelium zu predigen. 1944 brachen weitere vier OregonTrecks auf, die jetzt von erfahrenen Pelzjägern und Mountain-Men geführt wurden. Den Weg, den man dabei benutzte nannte man OregonTrail. Bis 1848 hatten sich ca. 19000 Menschen bereit erklärt nach Westen zu ziehen, wobei ca. 11500 nach Oregon und der Rest nach Kalifornien ging. Als in Kalifornien das Goldfieber ausbrach, verstärkte sich der Zustrom der Siedler in dieses Land. 1849 zogen ca. 25000 Menschen dort hin. Nachdem 1843 der erste Treck aus über 120 Planwagen bestand, kam man später zu dem Schluss, Wagenkolonnen aus 10 bis 20, höchsten 30 Gespannen zusammenzustellen, um die Disziplin besser wahren zu könne. Große Trecks waren zu schwerfällig und bei der entsprechend großen Anzahl von Menschen konnten die auftretenden Probleme nicht bewältigt werden. Die Gespanne wurden nicht, wie man annehmen mag, von Pferden gezogen, sondern von Ochsen. The Crumb-Town Epitaph Ochsen waren einerseits billiger, andererseits robuster und ausdauernder. Die Trecks mussten im Frühjahr ihre Heimat verlassen, um im Sommer die Berge zu erreichen. Das war wichtig, denn in den Bergen lag bereits im Frühherbst Schnee, und wer einen falschen Weg nahm oder zu spät aufbrach, dessen Ende war dann in den Bergen besiegelt. So passiert es 1946 dem sogenannten Donner-Treck, der es zwar bis zu den Bergen schaffte, dort aber vom Winter überrascht wurde. Der Treck bestand aus 89 Auswanderer. Ohne Aussicht auf Rettung, wagten es schließlich 15 Männer und Frauen sich bis nach Kalifornien durchzuschlagen. Nachdem ihnen die Vorräte ausgingen, mussten sie vier Menschen, die während des Marsches in der Kälte umkamen, verspeisen um zu überleben. Schließlich erreichten nur sieben Überlebende nach 32 Tagen ein Indianerdorf. Von dem gesamten Treck überlebten nur 45 Menschen. Aber auch die Trecks, die ihr Ziel erreicht hatten, mussten zuvor ungeheure Strapazen erdulden. Während die Männer den ganzen Tag neben den Wagen hergingen, um diese durch das unwegsame Gelände zu führen, saßen die Frauen auf dem Bock und hielten die Zügel. Bei unerträglicher Hitze musste der Treck mit seinen Planwagen Flüsse, Wüsten und Bergpässe überwinden. Mittags, wenn die Sonne am höchsten stand wurde gerastet, und Abends, kurz vor Sonnenuntergang, wurde das Lager für die Nacht aufgeschlagen. Bis Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden für die Reise erfahrene Pelzjäger und Mounten-Men engagiert. Diese Männer hatten schon lange vor der Zeit der großen Trecks die Berge überquert und Oregon oder Kalifornien erreicht. Da der Pelzhandel aber nicht mehr viel einbrachte, mussten sie sich eine andere Aufgabe suchen, und die war die des Trail-Führers. Die Bezahlung der Führer war unterschiedlich. Entweder verlangen sie einen Pauschalbetrag von 80 bis 500 Dollar, oder die Höhe des Endgeldes hing von Seite: - 9 - der Anzahl der Personen oder der Planwagen ab. So wurde beispielsweise 1 Dollar pro Person oder 2 bis 3 Dollar pro Planwagen berechnet. Später gab es Landkarten, in denen die Route eingezeichnet war. Außerdem haben die Fuhrwerke der früheren Trecks so deutliche Spuren hinterlassen, dass diese noch heute zu erkennen sind. Aus diesem Grunde war ein Führer mit Landeskenntnissen nicht mehr nötig. Statt dessen wählte man einen Boss, den sogenannten Captain, der nur noch für die Disziplin und die Versorgung verantwortlich war. Eine weitere Garantie, den Weg nicht mehr zu verfehlen, waren die Unmengen von Trecks, die den Oregon-Trail benutzten. Die große Anzahl der Wagenkolonnen brachte aber auch Probleme mit sich. Die Suche nach geeigneten Lagerplätzen wurde erschwert, und durch die begrenzten Weiden und Wasserstellen entstanden gewisse Rivalitäten zwischen den einzelnen Trecks. So kam es öfter vor, das regelrechte Rennen zwischen den Planwagen statt fanden, nur um den besten Platz fürs Lager zu sichern. Man darf sich auch nicht vorstellen, dass die Wagenkolonnen brav hintereinander fuhren, so wie es oft in Kinofilmen gezeigt wird. Durch die unerträgliche Staubwolke, die die Ochsen mit ihren Hufen erzeugten, wurden die einzelnen Kolonnen gezwungen nebeneinander zu fahren. Die Versorgung der vielen Trecks war durch die Errichtung der Forts gesichert. Schon in den Anfangsjahren diente Fort Laramie als Versorgungsposten, später kam Fort Kearny am North Platte und Fort Caspar nordwestlich von Fort Laramie hinzu. Zwischen diesen Forts errichteten Händler kleinere Versorgungsstationen, in denen Lebensmittel beschafft wurden und die Zugtiere ausgetauscht werden konnten. Der erste, der auf diese Idee kam, war Jim Bridger. Bridger war ein Mountain-Man und Trapper, er dachte wie die Indianer und wusste alles über den Westen. Obwohl er nicht schreiben und lesen konnten, errichtete er im Südwesten von The Crumb-Town Epitaph Waddell und Alexander Majors zusammen, und gründeten ein Transportunternehmen, das bis zum Beginn des Bürgerkrieges die Frachttransporte übernahm. Wyoming einen der bekanntesten Handelsposten, Fort Bridger. Auf den langen Weg nach Westen mussten die Pioniere viele Gefahren überstehen. Krankheit, wilde Tiere und die unerträgliche Witterung machte den Menschen zu schaffen. Ca. 30000 Menschen sollen die gefährliche Reise nicht überlebt haben. Besonders die Cholera brachte für viele Siedler den Tod. Die Indianer hingegen waren Anfangs kaum eine Gefahr. Entweder bekam man während der ganzen Reise keinen Indianer zu Gesicht, und wenn doch, dann entpuppten sie sich als freundlichen und neugierige Besucher. Allerdings bestanden die Indianer auf ihr Recht, Wegezoll zu verlangen, so wie sie es schon zuvor bei den Trappern und anderen Stämmen getan hatten. Durch die Verweigerung dieser Abgaben, der Ausbeutung der Holzund Wasservorräte und der Verringerung der Tierbestände im Jagdgebiet der Indianer, kam es dann schließlich doch zu größeren Konflikten mit ihnen. Gegner der Oregon-Besiedlung neigten allerdings zu Übertreiben, wenn es um die Feindseligkeit von Indianern ging. So war in einigen Zeitungsberichten von "Massakern" an Siedler die Rede, die nie stattgefunden haben. Dennoch verlangte man von der US-Regierung mehr Schutz für die Siedler, und die stationierte dann schließlich bis 1860 ca. 7000 Soldaten in 79 Forts westlich vom Mississippi. Bis 1869 zogen ca. 380000 Menschen über den Oregon-Trail nach Westen. Danach verlor er an Bedeutung und geriet in Vergessenheit. Eisenbahnlinien und Straßen ersetzten nun diese Route. Erst, als sich ein gewisser Ezra Meeker im Jahre 1906 dazu entschlossen hatte, diesen Weg noch einmal mit einem Planwagen zu benutzen, und dabei öffentliches Aufsehen erregte, erinnerte man sich wieder daran, und der Oregon-Trail wurde zu einem nationalen Denkmal. Von: Lonesome © by Lonesome, 2003 Quellennachweis: -Time Life: Die Pioniere -Time Life: Der Weg nach Westen Schiene, Pferd und Kutsche Teil III Die Postkutschen Um die großen Entfernungen zwischen dem fernen Westen und dem Osten zu über- brücken, wurden Anfangs von den Mountain Men Pferde und von den Siedlern Planwagen benutzt. Später setzte man für Passagiere, die sich in den weiten Gebieten nicht auskannten, Postkutschen ein, die so genannten Stagecoaches. Die am häufigsten benutzte Kutsche war die ConcordKutsche, die von vier Pferden gezogen wurde. Hierbei handelte es sich um ein Gefährt, mit dem eine staubige und unbequeme Reise garantiert war. Eine Fahrt dauerte häufig mehrere Wochen. Viele Passagiere wurden "seekrank", da die Federung der Kutsche ein ständiges Schaukeln verursachte. Einmal am Ziel angekommen, stiegen die Fahrgäste wie "gerädert" aus dem Fahrzeug. Eines der ersten Unternehmen, das die Stagecoaches einsetzte, war die Firma Wells, Fargo and Company. Im Jahre 1852 wurde sie in San Francisco von Henry Wells und William G. Fargo gegründet. Anfangs beförderte das Unternehmen mit dem Schiff Gold von der Pazifikküste. Mit den 1855 eingesetzten Stagecoaches und Posttransporten beherrschte Wells, Fargo and Company dann den gesamten Westen. Schließlich war sie die einzige Firma, die sich gegen die großen Konkurrenz durchsetzten konnte. Jeder Transport wurde von dem Unternehmen zu dieser Zeit bewältigt. Dennoch war der Osten mit dem Westen noch nicht verbunden. Erst als die Armee damit begann, Privatfirmen zu beauftragen, ihre Forts mit Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände zu versorgen, war der erste Schritt getan. Nachdem ein gewisser James Brown den ersten Vertrag von der Armee erhielt, schlossen sich William H. Russell, William B. Seite: - 10 - Der erste, der Passagiere mit der Stagecoaches von Ost nach West beförderte, war John Butterfield. Er gründete 1858 den Butterfield Overland Mail Service. Die Linie erstreckte sich von Tipton in Missouri bis nach San Francisco. Am 17. September 1858 brach die erste Stagecoach in Tipton auf. Ihr Ziel, San Francisco, erreichte sie am 10. Oktober 1858. In rund 24 Tagen wurden 165 Haltestellen angefahren, wo Kutscher und Pferde ausgewechselt wurden. Im Schnitt wurden am Tag ca. 190 Kilometer zurückgelegt. Die Gesamtstrecke betrug 4500 Kilometer. Ständig bestand die Gefahr, von Indianern und Banditen überfallen zu werden. Aus diesem Grund fuhr neben dem Kutscher auch oft ein bewaffneter Begleiter mit. Im Jahre 1861 wurde der Butterfield Overland Mail Service wegen der trans- kontinentalen Telegrafenlinie eingestellt. Aus diesem Grunde verkaufte John Butterfield die Linie an Wells, Fargo and Company. Die Concord Postkutsche Jetzt war dieses Unternehmen die einzige Verbindung über Land zwischen Ost und West. Als 1869 die transkontinentale Eisenbahn fertiggestellt war, konzentrierte sich die Firma auf eine Zusammenarbeit mit den Eisenbahngesellschaften. Viele Jahre später übernahm sie den Transport von Löhnen und Gehältern mit dem Panzerwagen. Die Firma genoss nun den Ruf, dass sicherste Transportunternehmen in Amerika zu sein. Das Unternehmen Wells, Fargo and Company gibt es heute noch. Von: Black Belt © by Black Belt, 2003 Quellennachweis: -Time Life: Die Pioniere -Time Life: Der Weg nach Westen Die Häuptlinge Teil II Dull Knife Von Dull Knife, dem Häuptling der nördlichen Cheyenne. Von seinem Kampf gegen den weißen Mann, und seiner Flucht aus dem Reservat Darlington in Oklahoma. Dull Knife, geboren um das Jahr 1810, war Häuptling der nördlichen Cheyenne und führte etwa 400 Krieger an. 1865 kämpfte er neben Red Cloud und Roman Nose gegen die Weißen, die immer tiefer in das Power-River-Land eindrangen. Dann überfiel er im August des Jahres 1865 einen Wagentreck unter der Führung von James A. Sawyers, der eine Abkürzung zu den Goldfeldern in Montana durchs Indianergebiet suchte. Außerdem überfiel er später einen Soldatentrupp von General Connor, dem er dabei Pferde, Waffen und diverse Ausrüstungsgegenstände stahl. Trotz dieser Überfälle setzte sich Dull Knife schon früh für Frieden mit den Weißen ein. Im Jahre 1868 unterzeichnete er den Vertrag von Fort Laramie, verlor dabei aber an Autorität. Am 25. November 1876 wurde das Zeltdorf von Dull Knife von einer Abteilung Kavallerie der US-Armee unter der Führung von General Crook angegriffen. Bei diesem Gefecht konnten jedoch Dull Knife und die meisten Indianer seines Volkes in die Bighorn-Berge flüchten. Hier mussten aber wegen der klirrenden Kälte viele Kinder und ältere Menschen ihr Leben lassen. Nach dreitägiger Wanderung über eisigem Schnee, erreichte er dann das Lager von Crazy Horses, mit dem er sich allerdings im Frühjahr des Jahres 1877 bei Fort Robinson ergab. Dull Knife und sein Stamm wurden daraufhin ins The Crumb-Town Epitaph Indianerreservat Darlington nach Oklahoma deportiert. Am 10. September 1878 beschloss er bei Nacht und Nebel aus dieser Einöde zu fliehen. Mit 297 Anhängern machte er sich auf, um nach Norden, in sein Vaterland am Tongue River zurückzukehren. Über 13000 Soldaten, Cowboys, Rancher und Siedler versperrten ihm dabei den Weg. Trotzdem gelang es ihm immer wieder zwischen den Reihen durchzuschlüpfen, oder sich erfolgreich zu verteidigen und anschließen zu fliehen, wenn er und sein Volk von der Armee gestellt wurde. Nach einer 6-wöchigen strapaziösen Flucht, näherten sie sich ihren alten Jagdgründen am Tongue River. Hier teilten sich die Flüchtlinge in zwei Gruppen. Während 150 Cheyenne zusammen mit Dull Knife in Red Clouds Reservat um Asyl bitten wollten, beschloss der Rest, mit dem jungen Häuptling Little Wolf nach Norden weiterzuziehen. Am 23. Oktober 1878 geriet die Gruppe von Dull Knife in einen Schneesturm, wo sie dann von einem Trupp Kavallerie gefunden und gefangen genommen wurde. Zwei Tage später wurden sie in Fort Robinson bei eisiger Kälte eingesperrt. Am 9. Januar 1879 gelang es Dull Knife mit seinen Leuten aus diesem Gefängnis auszubrechen. Während viele seiner Anhänger erschossen oder nach Fort Robinson zurückgebracht wurden, erreichte Dull Knife mit wenigen Cheyenne den Tongue River, wo er auch Little Wolf antraf. Hier hofften beide nun endlich eine bleibende Stätte zu finden. Aber erst nach Protesten der weißen Bevölkerung gegen das unmenschliche Vorgehen der Indianer, wurde in diesem Gebiet ein Reservat eingerichtet, wo Dull Knife bis zu seinem Tode im Jahre 1883 seinen Lebensabend verbringen konnte. Quellennachweis: Die großen Häuptlinge Die Häuptlinge Die Indianer Häuptling Dull Knife Zusammengestellt: Appirringday © by Bodo Gortzitza, 2003 Seite: - 11 - Die "Squaw" in der indianischen Gesellschaft - allgemeine Betrachtungen über den berechtigten Stolz, eine Frau zu sein! Teil III Haushalt: Die Erhaltung des Lebens, darauf war die gesamte Arbeit der Indianerfrau ausgerichtet. Sie betätigte sich als Sammlerin, Pflanzer, Köchin, Gerberin, Näherin, Hausbauer, Krankenpflegerin, Mutter, Ratgeberin, Partnerin und Wohltäterin Armen gegenüber. Wenn sie all dies tat, fühlte sie sich eins mit Mutter Erde, sah sie in den Pflichten ihres Alltags einfach nur die Aufgaben, die Frauen eben erledigten so wie vor ihr die Mutter es tat und nach ihr die Tochter es tun würde. Dabei fühlte sie sich natürlich nicht als die "Hausfrau" wie wir es oft tun. Wie anstrengend die Arbeit sein mochte, die Indianerfrau empfand es nicht erniedrigend, im Gegenteil: Kinder gebären, großziehen und ihren Töchtern wieder bei der Geburt und Erziehung der Kinder helfen, das gehörte für sie zum Kreislauf des Lebens. Ihre Arbeit verrichtete die Indianerfrau meist in Gesellschaft von anderen Frauen, da die Aufgabengebiete beider Geschlechter meist klar getrennt in Frauen- und Männerarbeit bestand. Manche Arbeiten wie Hausbauen oder Kleidernähen für die Männer wurde in einigen Stämmen von Frauen, in anderen Stämmen von Männern erledigt. Der Mythos des Aschenbrödels oder Sklavin des Mannes basiert sicher auf den Berichten weißer Forscher, die eben nur sahen, dass die Frauen sich plagten, während die Männer faul herumlungerten oder Glücksspiele spielten, oder dass sie gar vollgepackt mit Kindern an der Hand hinter ihrem Mann herlief, der natürlich nichts trug. Dabei sahen diese Forscher nicht die anstrengenden langen Nächte der Lagerwache, die Tage, Wochen oder gar Monate, die die Krieger fern von zu Hause unter großen Entbehrungen auf der Jagd oder dem Kriegszug waren. Der Mann war für den Schutz und die Versorgung der Familie verantwortlich und wenn er dies nicht tat, konnte ihn die Frau in vielen Fällen einfach verlassen, ohne befürchten zu müssen, dass sie und ihre Kinder verhungerten. Die täglichen Arbeiten einer Indianerfrau bestanden selten im ausgiebigen Putzen. Sauber gemacht war aufgrund der Umstände und "Einrichtung" ihres Hauses, Hütte oder Tipi schnell, meist fegen, Decken aufschütteln und abwaschen. Nach einer Heirat baute sie sich natürlich erst einmal ihre gemeinsame "Wohnung" und fertigte die Haushaltsgegenstände an, die sie benötigte: Hornlöffel, Körbe, Töpfe, Nadeln, Schabstöcke, Harken u.v.a. Die meiste Zeit verbrachte die Indianerfrau bei der Arbeit, die zur Produktion der Nahrung der Familie erforderlich war. Also Sammeln von Wurzeln, Beeren, Nüssen, Ahornsaft u.v.m; pflanzen von Mais, Kürbissen, Bohnen u.a.; erjagtes Wild zerlegen; ernten; trocknen; mahlen oder zerstoßen der getrockneten Nahrung; konservieren der Nahrung; Wasser und Holz bzw. Brennmaterial holen; kochen der Nahrung. Obwohl die Nahrungsvorräte meistens den Frauen gehörten, wurde selten "gehortet" und die Etikette verbat ihnen, Hungrigen Essen zu verweigern, denn Großzügigkeit und Gastfreundschaft waren hochgeschätzte Tugenden in fast allen nordamerikanischen Indianerkulturen. Bei den Bodenbau betreibenden Völkern wurde die Feldarbeit meist von den Frauen erledigt, aber bei den Pueblogruppen des Südwestens (Hopi, Zuni u.a.) gingen die Männer auf die Felder, da sie in ihrer Funktion als Jäger nicht voll ausgelastet waren. Darüber hinaus fertigte die Frau die Kleider für sich und ihre Kinder und meist auch für ihren Mann an, webte Teppiche (z.B. Navajo) oder töpferte (z.B. Hopi), flocht Körbe (z.B. Pomo), kurz gesagt: Frauen sesshafter Völker beschäftigen sich neben ihrer Hausarbeit und Kindererziehung oft noch mit kunsthandwerklichen Dingen. Überhaupt kann man sagen, dass Frauen sesshafter Stämme, vor allem auch die der Bodenbauer, einen höheren gesellschaftlichen Status innehatten als die Frauen nomadisierender Stämme. Das mag auch mit der wirtschaftlichen Unabhängigkeit dieser Frauen zusammenhängen, wenn ihnen The Crumb-Town Epitaph vielleicht die Felder, das Vieh, das Heim oder die Nahrungsvorräte gehörten oder wenn einfach genug Nahrung vorhanden war und die Nahrungsbeschaffung sich nicht so schwierig gestaltete wie beispielsweise bei den Stämmen der Nordwestküste. Doch natürlich gab es Frauen, die von ihren Männern wirklich unterdrückt oder nicht hoch geschätzt wurden, wie u.a. bei den Chippewayn im subarktischen Norden oder bei den Yurok in Nordkalifornien. Doch haben auch diese Frauen sich kaum darüber beklagt oder einfach nur aufgegeben; nein, sie stellten ihre gesellschaftliche Position nicht in Frage, vielleicht auch weil sie es nicht anders kannten oder sich Verfügungsgewalten bei der Erziehung der Kinder und in den alltäglichen Arbeiten aneigneten. Ob unterdrückt oder höchst geachtet, die indianische Frau hatte kaum Probleme mit Selbstverwirklichung, mit Selbstfindung u.ä. wie viele der heutigen Frauen der Industriestaaten unserer Welt. Sie war sich ihrer Rolle durchaus bewusst und wusste, dass sie genauso gebraucht wurde in der Gemeinschaft wie der Mann, indem sie ihren Teil der Arbeiten gern verrichtete, und darauf war sie stolz. Quellennachweis: Die Indianer Zusammengestellt: Appirringday © by Bodo Gortzitza, 2003 Die Waffen im Wilden Westen Teil I Kein anderes technisches Gerät hat den Wilden Westen so geprägt wie die Feuerwaffen. Sie gehörten bei den Mountain Men, den Siedlern und den Cowboys zum Alltag, wie ein ganz normales Werkzeug. Eine Abscheu vor Waffen, wie es in Europa der Fall war, wo in der Regel nur die Regierung eines Landes die Macht über das Waffenarsenal hatte, kannten die Menschen im Wilden Westen nicht. Jeder hatte und hat auch heute noch das Recht, eine Waffe zu tragen bzw. zu besitzen. Im Wilden Westen war die Waffe ein unentbehrliches Seite: - 12 - Instrument für die Nahrungsbeschaffung und der Verteidigung gegen Banditen und Räuber. Ein Revolver oder ein Gewehr wurde als Werkzeug angesehen, so wie eine Axt oder ein Hammer. Erst als die Zeit der Revolvermänner aufkam, änderte sich der Bild der Feuerwaffen. Durch die Verbesserung der Technik, war eine wesentlich höhere Schussgenauigkeit möglich. Viele Männer wurden dank ihrer Waffen berühmt, weil sie damit in mehr oder weniger fairen Duellen andere Männer getötet haben. Nun war die Waffen ein Symbol für Heldentum und Bewunderung. Die bekanntesten Waffen, die man auch aus vielen Hollywoodfilmen kennt, waren der Colt Revolver und das Repetiergewehr, Marke Winchester. Dennoch gab es auch eine ganze Reihe von älteren Waffensystemen, die zumindest vom Namen her bekannte sind. So war beispielsweise die Pennsylvania- bzw. die Kentucky Rifle eine berühmte Steinschlosswaffe. Auch die Hawken Rifle, die zu den Perkussionswaffen zählt, war eine berühmte Waffe. Die Sharp-Rifle, die Henry-Rifle, dass Spencer-Gewehr und der Derringer, sind ebenfalls bekannte Namen aus dieser Zeit. Die Steinschlossgewehre Lest über die Steinschlossgewehre, dessen Entwicklung in Amerika aus der deutschen Pirschbüchse hervorging. Informier Euch über die Entwicklung der Pennsylvania-Rifle bzw. der Kentucky-Rifle, sowie der Plains-Rifle Die ersten "moderneren" Schusswaffen, die im 18. Jahrhundert im Wilden Westens ein- geführt wurden, waren Steinschlossgewehre, bei denen ein Feuerstein beim Aufschlag auf einen Platte (Batterieplatte) einen Funken erzeugte, der das Pulver in der Pulverpfanne entzündete. Dieses Zündpulver entfachte wiederum das Schießpulver im Lauf. Es gab zwar schon zuvor Lunten-, Rad- und Schnappschlosswaffen, die deutsche Pirschbüchse, die zu den Steinschlossgewehren zählte, wurde aber von den damaligen Jägern und Trappern bevorzugt. Der wesentliche Unterschied zu ihren Vorgängern war der, dass das Pulver in der Pulverpfanne durch einen Deckel vor Wind und mehr oder weniger auch vor Feuchtigkeit geschützt war. Erst beim Abzug wurde der Deckel durch den Hahn geöffnet, wobei hierbei gleichzeitig auch der Zündfunke erzeugt wurde. Die deutsche Pirschbüchse wurde von deutschsprachigen Pionieren in Pennsylvania eingeführt und verfügte noch über eine weitere Besonderheit: Den gezogenen Lauf. Hierbei wurden in dem fertigen Lauf spiralförmige Züge eingeschnitten, die dafür sorgten, dass sich die Kugel nach dem Abschuss innerhalb des Laufes vom Boden bis zur Mündung einmal drehte. Durch diese Drehung, die von der Kugel auch während des Fluges beibehalten wurde, konnte eine größere Treffergenauigkeit erzielt werden. Wichtig hierbei war aber, dass die Kugel einen festen Kontakt zur Laufwandung hatte, um zum einen den nötigen Drall zu erhalten und zum anderen den Verlust an Gasdruck möglichst gering zu halten. Man verwendete deshalb einen mit Hirschfett getränkten Lappen, in dem die Kugel eingewickelt war. Dieses "Schusspflaster" sorgte für die oben erwähnten Voraussetzungen und hatte noch den Vorteil, dass der Lauf nach jedem Schuss von Pulverrückständen befreit wurde, so dass die Treffergenauigkeit beibehalten werden konnte. Die deutsche Pirschbüchse war mit ihrem Gewicht von über 5 kg sehr schwer. Die verschiedenen Modelle verschossen Kugeln von ca. 15 bis 18 mm (Kaliber .60 bis .70). In Europa wurde sie vorwiegend für die Jagd verwendet, wofür sie auch vollkommen ausreichte, denn sie musste nicht über weite Strecken mitgeschleppt werden, da die jeweiligen Jagdreviere in der Nähe lagen. Es wurde aufgelegt geschossen und die Ziele befanden sich in einer Entfernung von unter 100 Meter. In Amerika sah die Sache aber schon anders aus. Zwar wurde die Pirschbüchse Anfangs gerne benutzt, aber schon bald wurde der Ruf nach leichtere Büchsen laut. Die Jäger und Trapper waren oft mehrere Monate unterwegs, und sie benötigten eine The Crumb-Town Epitaph Waffe, die sie ständig mit sich führen konnten. So entwickelten die deutschstämmigen Büchsenmacher die Pennsylvania-Rifle. Sie war nur noch halb so schwer wie die Pirschbüchse, hatte aber einen längeren Lauf. Dieser erlaubte eine hohe Treffsicherheit auf Ziele, die bis zu 200 Meter entfernt waren. Außerdem verschoss sie Kugel mit einen Durchmesser von 11,4 mm (Kaliber .45). Durch dieses kleinere Kaliber konnte der Jäger wesentlich mehr Munition und Pulver mit sich führen, was in den Wäldern sehr wichtig war. Im Schaft, der bis zur Mündung reichte, um den Lauf zu schützen, befand sich die so genannte Patchbox. In ihr wurden die Schusspflaster aufbewahrt. Nachdem Daniel Boone 1771 von seinen Streifzügen durch die Jagdgründe Kentuckys zurückgekehrt war, und von seinen Abenteuern erzählte, waren die Pioniere in Virginia und Pennsylvania so begeistert von seinen Berichten, dass sie sich schnell dazu ent- schlossen, ebenfalls in diese Gebiete zu ziehen. Durch den erbitterten Widerstand der Indianer gegen die Weißen, wurde die Nachfrage nach Pennsylvania-Rifle immer größer. Mittlerweile wurden die Modelle mehr und mehr verbessert. Dadurch, dass die Gewehre in Pennsylvania hergestellt wurden und das es in Kentucky an Ersatzteile fehlte, musste die Handhabung wesentlich vereinfacht werden, damit die Siedler in der Lage waren, die Gewehre selber zu reparieren. So wurde beispielsweise der Schlossmechanismus so vereinfacht, dass es bei der Instandsetzung kaum noch Probleme gab. Da die Gewehre am häufigsten in den Jagdgebieten von Kentucky verwendet wurden, setzte sich bald die Bezeichnung "KentuckyRifle" für diese Waffe durch. Die Indianer hatten dank der präzisen Kentucky-Rifle kaum eine Chance gegen die Weißen. So dauerte es nicht lange, bis die Gebiete vollständig besiedelt waren. Nachdem der Präsident Thomas Jefferson von Napoleon Bonaparte das 800000 Quadratmeilen große Gebiet von Louisiana gekauft hatte, schickte er eine Expedition unter der Führung von Lewis und Clark in dieses Land, um die Nordwestpassage zu suchen. Hierbei ebneten sie den Weg für Seite: - 13 - zukünftige Pelztierjäger und Trapper, die nur darauf aus waren, den großen und kostbaren Biberpelzbestand in diesem Gebiet auszubeuten. Tausende von Pionieren bewaffneten sich nun mit der Kentucky-Rifle und so gelangte diese immer tiefer in den Westen. Auch Indianerstämme wurden nun mit diesen Feuerwaffen versorgt. Die Kentucky-Rifle Die harten Bedingungen in den Plains zwischen dem Missouri und den Rocky Mountains stellten aber neue Anforderungen an die Feuerwaffen. So wurde von einem gewissen Jake Hawken, der in St. Louis als Büchsenmacher tätig war, ein noch robusteres Gewehr her- gestellt, das nun wieder ein größeres Kaliber hatte und dessen Lauf aus Eisen und nicht mehr aus Stahl war. Durch das weichere Material vertrug das Gewehr jetzt verschiedenen Pulverladungen besser. Der Drall der Züge vollzog nun keine ganze, sonder nur noch eine dreiviertel Umdrehung. Dadurch konnten große Pulverladungen verwendet werden, wodurch sich die Reichweite bei gleichbleibender Treffsicherheit erhöhte. Dafür lag das Gewicht aber wieder bei ca. 5 kg. Das Gewehr erhielt die Bezeichnung Plain Rifle. Wird Fortgesetzt mit die Perkussionsgewehre. Von der umständlichen Steinschlosswaffe zum moderneren Perkussionsgewehr. Lest alles über die Entwicklung des Zündhütchens und dessen Vorteile gegenüber dem Steinschlossmechanismus Von: John R. Ringo © by Bodo Gortzitza, 2003 The Crumb-Town Epitaph Die Rinderstädte Abilene Teil I Von der ersten Rinderstadt mit einen Verladebahnhof. Von ihrem Aufstieg und von ihrem Fall, an dem Wild Bill Hickock nicht ganz unschuldig war. Nach ca. 1500 Meilen erreichten die Cowboys mit ihren Viehherden ihr Ziel: Die Rinderstädte. Hier wurden die Rinder verkauft und schließlich für den Transport in den Osten in Viehwaggons geladen. In den meisten Fällen trafen mehrere Herden gleichzeitig vor der Stadt ein. Das bedeutete für die Cowboys, dass sie mit ihrer Herde erst einmal vor der Stadt warten mussten, bis sie an der Reihe waren. Während dieser Zeit ritten sie abwechselnd in die Stadt, um kleine Besorgungen zu machen. Bei der Gelegenheit unterhielten sie sich mit ihren Kollegen, dessen Herde schon abgefertigt waren und tauschten so Neuigkeiten aus. Erst, wenn ihre Herde verkauft wurde, erhielten sie ihren ganzen Lohn. Den setzten sie zunächst einmal in einen neuen Haarschnitt um, dann in neue Kleidung und schließlich in Alkohol und Freudenmädchen. Es gab kaum einen Cowboy, der nicht sein ganzes Geld in dieser Zeit auf den Kopf haute. Streitereien und Schlägereien waren an der Tagesordnung. Betrunkene Cowboys waren unberechenbar. Kleinste Meinungsverschiedenheiten waren schon Grund genug, den Revolver zu zücken. Einigen Cowboys viel es ein, ohne irgend einen Grund schießend durch die Straßen zu galoppieren, um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzten. Dennoch verliefen solche Aktionen meistens unblutig. Damit die Städte in der Öffentlichkeit als zivilisiert dastanden, wurden die üblichen Verordnungen geschaffen, wie Waffenverbot oder Lizenzvergabe für Saloons und Glückspiel. Einige Rinderstädte bestanden zum größten Teil nur aus Zelte. Die meisten jedoch hatten solide Holzhäuser, Banken, Kaufläden, Kirchen und natürlich feudale Saloons und Tanzsäle. Zu den bekanntesten Städten gehörten Abilene, Dodge City, Ellsworth, Newton und Wichita Als der aus Springfield/Illinois stammende Joseph G. McCoy von den riesigen Rinderherden in Texas erfuhr, kam ihm die Idee, hierfür im Norden einen Absatzmarkt zu finden. Diese Information hatte er von seinem Freund V. W. Sugg, der 1866 eine Herde von Texas nach Baxter Springs getrieben hatte, und dabei die üblichen Verluste an Rindern verbuchen musste, da diese durch Krankheiten wie Spanisches Fieber oder Texas Fieber eingegangen waren. McCoy dachte an einen zentralen Ort in Kansas, wo Verkäufer aus dem Süden und Käufer aus dem Norden Rindergeschäfte abschließen sollten, und von wo aus das Vieh direkt mittels Eisenbahn an die Bestimmungsorte in den Osten verfrachtet werden sollte. Nach dem er bei der Stadt Junction City auf Ablehnung stieß, viel seine Wahl auf Abilene. Abilene war umgeben von saftigem Weideland und zahlreichen Wasserstellen. Außerdem war die Umgebung kaum besiedelt. Da der Gründer von Abilene Charles Thompson ebenfalls die Idee eines Verladebahnhofes hatte, war für McCoy nun Eile geboten. Er verhandelte mit mehrere Eisenbahngesellschaften und schloss zunächst einen Vertrag mit der Kansas Pacific Railroad ab, nachdem er bereits östlich von Abilene Weideland gekauft hatte. Jetzt hatte McCoy die nötigen finanziellen Mittel, um in Abilene einen Bahnhof, ein Geschäftshaus, ein Hotel und eine Bank zu bauen. Die Kansas Pacific Railroad brach nach einiger Zeit jedoch den Vertrag, was McCoy vorübergehend bankrott machte. Schließlich ging er zur Hannibal- und St.-Joseph-Railroad, mit der er dann erneut einen Vertrag über Verlademöglichkeiten abschloss. Am 1. Juli 1867 konnte er so sein Werk vollenden. Jetzt mussten die Rinderherden aber erst von Texas nach Abilene getrieben werden. Die Route, die später am meisten benutzt wurde, war der Seite: - 14 - sogenannte Chrisholm Trail. Dieser Weg wurde von einem Tauschhändler namens Jesse Chrisholm entdeckt, und war wegen seiner zahlreichen Wasserlöchern der geeignetste. McCoy erfuhr von einem gewissen John Jacob Myers davon. Dieser versprach ihm, die Herdenführer aus Texas auf diesen Weg hinzuweisen, was aber in diesem Jahr schon zu spät war. So wurden im ersten Jahr relativ wenige Herden über diese Route getrieben. Am 5. September 1867 verließ der erste Zug mit Longhorn - Rindern die Stadt. Anfangs wurden erst 36000 Rinder verladen, aber 1870 waren es schon knapp 300000. So wurde aus dem einst verschlafendem Städtchen, das zu Beginn nur aus zwölf Hütten bestand, eine blühende Handelsstadt, in der sich aber auch mit der Zeit allerlei Gesindel eingefunden hatte. Schon im Frühling 1868 trafen die ersten zwielichtigen Gestalten in Abilene ein: Cowboys, die ihr gerade verdientes Geld mit vollen Händen ausgaben, Spieler, Bordellinhaber, Diebe und natürlich auch Revolverhelden. So gab es kaum einen Tag ohne Schießerei. Zunächst begnügten sich die Stadtväter jedoch nur mit Verordnungen, um die Stadt nach außen als zivilisiert darzustellen. So wurden Saloons lizenziert, Bordelle beaufsichtigt und kleinere Straftaten ignoriert. Die Verordnung, keine Waffen zu tragen, wurde natürlich auch nicht beachtet. Es fehlten eben doch Polizeikräfte. Als in Abilene ein massives Gefängnis aus Stein gebaut werden sollte, rissen die freiheitsliebenden Cowboy mit ihren Lassos das Gebäude noch vor dessen Fertigstellung wieder ein. Erst unter Bewachung wurde es schließlich wieder aufgebaut und vollendet. Der erste Gefangene war ein schwarzer Koch, der zu einer Cowboymannschaft gehörte. Dieser wurde jedoch noch am gleichen Abend von seinen Kumpanen befreit. Jetzt kamen die Stadtväter doch zum Schluss, einen Marshal zu engagieren. Der erste Marshal war Thomas J. "Bear River" Smith, dem es gelang, mit Hilfe seiner Fäuste das Waffengesetz durchzusetzen. Ca. ein halbes Jahr später - nachdem Smith von einem Farmer ermordet wurde übernahm der Revolvermann James Butler (Wild Bill) Hickok das Amt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, war Hickok bereit, sofort zu schießen und zu töten. Außerdem war er die meiste Zeit im Saloon beim Kartenspiel anzutreffen. Als Hickok am 9. Oktober 1871 den Inhaber des Bulls Head Saloons, Phil Coe, tötete, und die ansässige Zeitung von einer gerechten Strafe sprach, war die Empörung der Cowboys und Herdenführer sehr groß. Einflussreiche Rinderkönige entschlossen sich, ihre Rinderherden nicht mehr in Abilene verladen zu lassen. Geschäftsgespräche wurden spontan abgebrochen, und die Cowboys verließen die Stadt ohne weiter Geld auszugeben. So verlor die erste Rinderstadt des Wilden Westens an Bedeutung. Zwischen den Jahren 1867 und 1872 wurden insgesamt fast Drei Millionen Rinder nach Abilene getrieben. Aber nun verlor Joseph McCoy sein Verladegeschäft und seine ganzen Häuser, die er errichten ließ. Er ging nach Kansas City und starb dort im Jahre 1915. Wird Fortgesetzt mit Ellsworth. Die Stadt, die durch kranke und schwache Rinder zur zweiten großen Rinderstadt wurde. Von: Lonesome © by Bodo Gortzitza, 2003 Die Indianerstämme Teil I Bei einem Stamm handelt es sich um eine Gruppe von Menschen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen gebildet haben kann. So kann die Kultur, die Sprache, der Dialekt, das Territorium in dem die Gruppe lebt, The Crumb-Town Epitaph und gemeinsame Sitten und Gebräuche zu einer Stammesbildung führen. Viele Indianerstämme Nordamerikas bestehen oder bestanden aus Unterstämme, so dass die Einheit der Stämme nur selten genau definiert werden kann. Jeder Unterstamm hatte seine eigenen Gesetze und seinen eigenen Führer. So gab es beispielsweise bei den Sioux zwei große Gruppen: Die östlichen Sioux und die westlichen Sioux. Erstere unterteilten sich wiederum in die Untergruppen der Wahpetons, Wahpehutes Moewakantons, Sissetons, Yanktons und Yanktonais. Die andere Gruppe unterteilte sich in die Untergruppen der Brulés, Hunkpapas, Blackfoot, Miniconjous, Oglallas, Sans Arcs und Two Kettles. In Kriegszeiten, bei der gemeinsamen Büffeljagd, sowie bei kulturellen Veranstaltungen kam es oft vor, das sich die einzelnen Untergruppen zu einer Gemeinschaft zusammenschlossen. Die Apachen Lest über den Stamm der Apachen und den jahrelangen Kampf, den sie zunächst gegen die Spanier, und dann gegen die Amerikaner führten. Seit dem 13. Jahrhundert verließen viele Indianerstämme den hohen Norden Alaskas, und wanderten durch Kanada und über die Prärien Nordamerikas nach Süden, in die damaligen Gebiete der amerikanischmexikanischen Grenze. Hier teilten sie sich in verschiedene Gruppen auf. In die westlichen Gruppen, zu denen die Cibecue, Tonto, Mimbreno und die Coyotero gehörten, und in die östlichen Gruppen wie die Jicarilla, Lipan, Kiowa - Apachen, Chiricahua und Mescalero. Diese Stämme gehörten der Sprachfamilie der Athapasken an, die auch heute noch in Alaska zu finden sind. Der Süden war aber nicht das eigentliche Ziel der Athapasken. Sie wurden vielmehr von den Stämmen, die sie beraubt und deren Land sie bei ihrer Durchwanderung verwüstet hatten, in dieses Gebiet gedrängt. Sie lebten Anfangs aber auch hier nicht von der Jagd, dem Fischfang oder dem Ackerbau, sondern ausschließlich von Überfällen auf die Pueblo - Indianer, von denen sie schließlich den Ackerbau erlernten. Da die Seite: - 15 - Athapasken aber bei der Landwirtschaft von den Jahreszeiten abhängig waren, konnten sie bis zur Ernte nicht weiter ziehen. So gewöhnten sie sich daran, sesshaft zu werden. Die Pueblo - Indianer waren es auch, die den Athapasken den wohl bekannteren Namen gaben. Sie nannten sie "apachu" was "Feinde" bedeutet. Die Spanier machten schließlich daraus das Wort "Apaches". In einer Zeitspanne von ca. 100 Jahren entwickelten sich aus ein paar Dutzend Pferde, die den Spaniern entlaufen waren, Millionen von Mustangs. Fast alle Indianer-Stämme hatten sich dieser Tiere bemächtigt und waren durch die Züchtung zu Reitervölker geworden. Die Apachen verpassten jedoch den Anschluss. Zwar kamen sie schon sehr früh in den Besitz von Pferden, sie nutzten diese Tiere aber vorwiegend als Schlachtvieh, oder allenfalls im Gefecht. Mit der Büffeljagd zu Pferd oder mit der Züchtung, kannten sie sich jedoch nicht aus. Obwohl die Apachen im Kampf unbesiegbare Krieger waren, gelang es den berittenen Spaniern innerhalb von 100 Jahren, sie aus Mexiko nach Norden in die Wüsten der heutigen Gebiete von Arizona und New Mexiko zu drängen. Hier versuchten sie zwar weiter nach Norden in die fruchtbareren Steppengebiete zu ziehen, wurden aber von den feindlichen Comanchen und Kiowas wieder in die Wüste zurückgedrängt. Jetzt blieb den Apachen nichts anderes übrig, sich an die unerträglichen Wüstenbedingungen anzupassen, was ihnen auch gelang. Sie waren im Laufe der Zeit in der Lage auch da zu überleben, wo Tiere wie z. B. Wölfe und Schlangen eingingen. Sie lernten, sich so lautlos zu bewegen, dass sie sich bis auf eine Armlänge an den Feind heranpirschen konnten. Als Läufer hatten sie eine solche Ausdauer, dass selbst ein guter Marathonläufer nicht hätte mithalten können. Im Gefecht vermieden sie offene Schlachten, wie man es von den Reitervölkern kannte. Sie zogen es vor, Feinde aus dem Hinterhalt zu überfallen und zu töten, um dann wieder blitzschnell zu verschwinden. The Crumb-Town Epitaph 200 Jahre lang kämpften die Apachen in ihrem Gebiet mit Erfolg gegen die Spanier, die alles daran setzten, dieses Volk auszurotten. Das ging soweit, das die spanische Regierung für jeden männlichen Apachenskalp 100 Dollar und für jeden Weiblichen 50 Dollar aussetzte. Nach dem Ende des amerikanisch-mexikanischen Krieges, den die Amerikaner gewannen, gehörte Arizona und New Mexiko nun zu den USA. Von jetzt an hatten es die Apachen mit einem anderen Eroberer zu tun. Dennoch blieb der größte Apachenstamm der Chiricahuas unter der Führung von Cochise zunächst friedlich. Es dauerte aber nicht lange, bis es zu ersten Kampfhandlungen kam. Als einige Monate später der amerikanische Bürgerkrieg ausbrach, und beide Kriegsparteien Prämien auf Apachen- skalps aussetzen, entbrannte ein regelrechter Guerillakrieg zwischen den unterschiedlichen Apachen-stämmen und den Amerikanern. Zunächst war es für die US-Armee sehr schwierig, die Apachenstämme unter der Führung von Mangas Coloradas, Cochise, Geronimo, Victorio und Nana in dem riesigen Gebiet von New Mexiko und Arizona aufzuspüren. Als sich später jedoch Apachen-Scouts als Späher in den Dienst der US-Kavallerie stellten, sorgten diese für die Zerschlagung des Widerstandes ihres eigenen Volkes, da sie mit ihren Geländekenntnissen die aufsässigen Häuptlinge ausfindig machen konnten. Der letzte Häuptling der Apachen, Geronimo, kapitulierte am 4. September 1886. Bis dahin jedoch, wurde der längste und fruchtloseste Feldzug in der Geschichte der USKavallerie geführt. Der Krieg mit den Apachen verschlang mehr Geld und kostete mehr Menschenleben als alle anderen Indianerkriege. Wird Fortgesetzt mit den Arapahoe Vom sesshaften Volk der Arapahoe, das später zu einem Volk von Nomaden und Büffeljägern wurde. Quellennachweis: Die großen Häuptlinge Die Häuptlinge Die Indianer 500 Nations Zusammengestellt: Appirringday © by Bodo Gortzitza, 2003 Der Goldrausch Teil I Als am 24. Januar des Jahres 1848 der Zimmermann James W. Marshall am American River in Kalifornien beim Bau einer Sägemühle Gold fand, war einige Zeit später der Zustrom der Menschenmassen in dieses Gebiet nicht mehr zu halten. Der Besitzer der Sägemühle John Augustus Sutter versuchte zunächst, den Goldfund geheim zu halten, da er eine "Invasion" von Goldsuchern auf seinen Besitz befürchtete. Sutter, der 1803 in der Schweiz geboren wurde, hatte an der Pazifikküste ein 20000 ha großes Gut aufgebaut, auf dem sich seine Farmen, Handelsposten und Ranches befanden. Die Geheimhaltung hielt aber nicht lange stand. In San Francisco hörte man zuerst von dem Goldfund. Sämtliche Geschäfte und Schulen wurden geschlossen, und jedermann legte die Arbeit nieder. Selbst Matrosen und Soldaten begingen Fahnenflucht, nur um Gold zu suchen. In kürzester Zeit wurde San Francisco zur Geisterstadt. Schon einige Monate später verbreitete sich die Nachricht im ganzen Land. Zwar war man Anfangs noch skeptisch, als aber der Präsident die Nachricht vom Gold bestätigte, kam es zur größten Westwanderung, die die USA je erlebt hatte. Viele tausend "Forty-niner" - so nannte man später diese Goldgräber - fuhren mit dem Schiff um das Kap Horn, oder bis Seite: - 16 - nach Panama, von wo es dann zu Fuß oder mit dem Wagen weiterging. Andere durchquerten die Prärie und die Rocky Mountains, um die Fundstellen zu erreichen. Gerade die letzte Route erwies sich aber als besonders beschwerlich, und für viele auch tödlich, da es 1849 ununterbrochen geregnet hatte, und zudem auch noch die Cholera ausbrach. Inzwischen gab es eine große Anzahl von Fundstellen, die sich über ganz Kalifornien erstreckten. Als die "Forty-niner" ihr Ziel erreicht hatten, war die Enttäuschung in den meisten Fällen sehr groß, da viele Claims schon abgesteckt waren, und überdies der einzelne Mann erst gar nicht zu dem Reichtum kommen konnte, wie er es erhofft hatte. Das lag nicht daran, dass es kein Gold in ausreichender Menge gab, der Einzelne besaß einfach nicht das nötige Kapital, um Gold im großen Stil zu schürfen. So schlossen sich mehrere Goldgräber zu Organisationen zusammen, um die Abbaumethoden verwirklichen zu können. Über Nacht schossen Goldgräberlager und Städte aus dem Boden, die zunächst nur aus einfachen Bretterbuden und einer Straße bestanden. Später wurden Spielhöllen und Saloons errichtet, in denen die Goldgräber den größten Teil ihrer Freizeit verbrachten. Saloonbesitzer, Spieler und Prostituierte gehörten zu denen, die indirekt am Goldboom verdienten. Insbesondere die Händler, die die Goldgräber mit Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände belieferten, verdienten sich mit ihren überhöhten Preisen eine goldene Nase. In den Goldgräberlagern herrschte das Chaos. Schmutz und unhygienische Verhältnisse lösten Krankheiten aus, denen viele Menschen nicht gewachsen waren. Banditen, die in den Camps ihr Unwesen trieben, wurden notfalls mit Waffengewalt bekämpft. Auseinandersetzungen mit Schusswaffen waren an der Tagesordnung. Bis 1852 stieg die Bevölkerungszahl in Kalifornien von 20000 auf 100000 Einwohner. Im Laufe der Zeit verdrängten Bergbaugesellschaften die "Forty-niner". Diese Großminen waren mit ihren technischen Geräten nun in der Lage, Gold im großen Stil abzubauen. So erwirtschafteten sie allein im Jahre 1852 über 81 Millionen Dollar. Vom ersten Goldfund 1848 bis zum Jahre 1855 wurde in San Francisco Gold im Wert von 345 Millionen Dollar umgesetzt. Der einst so kleine Ort, entwickelte sich zu einer Großstadt mit 55000 Einwohner. Kalifornien war aber nicht das einzige Territorium, in dem Gold gefunden wurde. So zogen die Goldgräber weiter nach BritishColumbia, anschließend nach Idaho und schließlich nach Montana. Aber auch im Südwesten der USA, insbesondere in Arizona wurde Gold und Silber gefunden. Hier entstanden Städte wie Cila-City, Tombstone und Tucson, dem Zentrum der Goldsucher. In all diesen Städten war das Verbrechen an der Tagesordnung. Eine der ergiebigsten Goldadern fand man in den Washoe Mountains in Nevada. In 20 Jahren schürfte man hier aus der berühmten Comstock Lode Gold und Silber im Werte von 300.000.000 Dollar. Auch hier entstanden so berühmte Städte wie Nevada-City und Virginia City. Eine weitere Goldader entdeckte man am South Platte River in Colorado nördlich von Pike´s Peak. Hier wurde später die Stadt Denver gegründet. In den folgenden 20 Jahren durchstreiften die Goldgräber weiter den Wilden Westen, immer auf der Suche nach Gold. Überall, wo sie es fanden, gründeten sie Siedlungen, aus denen später Städte entstanden. The Crumb-Town Epitaph mitzuverdienen . Bald erkannte er, dass die Goldgräber mit Zwirn und Faden nicht besonders gut umgehen konnten. Das brachte ihn auf die Idee, aus einem Packen braunem Segeltuch strapazierfähige Hosen schneidern zu lassen, die er "Waist Overalls" nannte. Der Absatz dieser neuen unverwüstlichen Beinkleider war enorm. Das war die Geburtsstunde der Jeans. In der Folgezeit wurde aber kein braunes Segeltuch mehr verwendet, sondern blau gefärbter Baumwollstoff. Daraus leitet sich der Name Blue Jeans ab. Es folgte die Patentierung der Kupfernieten, die auf die Hose genäht wurden. Außerdem wurde das Markenzeichen auf die Hose genäht, ein Lederetikett, dass "Two Horse Brand". Bevor sich die Jeans aber in der ganzen Welt verbreitete, starb Levi Strauss im Jahre 1902. Als Henry Fonda 1982 im Alter von 77 Jahren starb, ging mit ihm ein Stück Filmgeschichte, nahm eine der Hollywoodgrößen der ersten Stunde Abschied für immer - wenngleich er mit seinen über 80 Spielfilmen auch heute noch in den Herzen seiner Fans fortlebt. Bis zuletzt stand er erfolgreich vor der Kamera, für seine Rolle in seinem letzten Film "Am goldenen See" (1981) erhielt er den ersten "richtigen" Oscar seines Lebens, nachdem er ein Jahr zuvor bereits für sein Lebenswerk mit einem EhrenOsacar ausgezeichnet worden war. Eigentlich wollte der Sohn eines Druckers Journalist werden, doch aus finanziellen Gründen warf er vorzeitig das Handtuch und heuerte 1925 beim Theater an: Dorothy Brando (die Mutter von Marlon Brando) holte ihn auf die Bühne. Als Direktorin des Theaters in Omaha hatte die Henrys Talent sofort entdeckt und verschaffte ihm drei Jahre lang kleine Rollen. Wird Fortgesetzt mit John Stetson, dem Goldgräber, der den Cowboyhut erfand. Von: Black Belt © by Black Belt, 2003 Levi Strauss Von Levi Strauss, dem Deutschen, der für die Goldgräber die Jeans erfand Im Wilden Westen gab es auch Männer, die berühmt wurden, ohne das sie mit einem Revolver umgehen konnten, und ohne duzende Männer zu erschießend. So einer war Levi Strauss. Er wurde im Jahre 1829 in Deutschland (Bayern) geboren, und sein Geburtsname war Loeb Strauss. Biographie Filmhelden Henry Fonda 1928 ging Fonda, der später behauptete, er wäre "nie selbst auf die Idee gekommen, Schauspieler zu werden", nach New York und schloß sich den University Players an, einer Gruppe junger Darsteller, zu der auch Margaret Sullavan und James Stewart gehörten. Über Jahre hielt er sich mit kleinen Rollen und als Bühnenbildner über Wasser, bevor er 1934 am Broadway zwei große Erfolge landete, die ihm prompt den Sprung nach Hollywood bescherten. Für die 20th Century-Fox verfilmte er einen seiner Broadway-Hits: "Der Farmer will heiraten" (1935). Er überzeugte auf Anhieb Kritik und Publikum und bekam die Chance, für die renommiertesten Regisseure Hollywoods zu spielen: Fritz Lang "Du lebst nur einmal", William Wyler "Jezebel", Henry King "Jesse James Mann ohne Gesetz". Er wirkte in zahlreichen längst zu Klassikern avancierten Streifen mit, so in "Gehetzt" (1937) und in der Komödie "Die Falschspielerin" (1941). In den 40er Jahren begann auch die 1848 war Levi mit 18 Jahren nach Amerika ausgewandert. Dort eröffnete sein Schwager David Stern 1850 einen Kurzwarenladen. An diesem Laden beteiligte sich Levi, um am kalifornischen Goldrausch Seite: - 17 - erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Henry Fonda und John Ford. Filme wie "Der junge Mr. Lincoln", "Trommeln am Mohawk", "Früchte des Zorns", der ihm seine erste Oscar-Nominierung einbrachte, und "Bis zum letzten Mann". Diese Filme machten den Schauspieler zu einer der beliebtesten Starpersönlichkeiten Hollywoods und begründeten sein Image: Stets verkörperte er in seinen Filmen das Ideal des anständigen, aufrechten und unbestechlichen Amerikaners. Durch seine eindrucksvollen und unaufdringlichen darstellerischen Fähigkeiten gelang ihm am Himmel Hollywoods ein kometenhafter Aufstieg. Nach Rückkehr von seinem Kriegseinsatz setzte er seinen erfolgreiche Filmarbeit zunächst fort, nach dem Selbstmord seiner zweiten Ehefrau verschwand er jedoch für fünf Jahre von der Leinwand, übernahm nur hin und wieder kleine Rollen am Theater. Erst 1955 kehrte er zum Film zurück, dem er 1957 mit "Die zwölf Geschworenen" ein weiteres Glanzlicht bescherte. Er wirkte seit Mitte der 50er Jahre aber auch verstärkt beim Fernsehen und seit den 60er Jahren auch in weniger anspruchsvollen Kinoproduktionen mit. Dann verpflichtete ihn Sergio Leone 1968 für "Spiel mir das Lied vom Tod", in dem er als kaltblütiger Revolverheld eine seiner beeindruckendsten Darstellungen zeigte. In den siebziger Jahren konzentrierte sich Henry Fonda wieder verstärkt aufs Theater und ging auf AmerikaTournee. Zwar wirkte er danach auch immer wieder in diversen Kinoprodukten mit, konnte aber nicht an die alten Erfolge anknüpfen und arbeitete deshalb immer häufiger für das Fernsehen "Die Smith Familie". Die gebührende Anerkennung für seine beeindruckende schauspielerische Leistung erhielt Fonda erst kurz vor seinem Tod: 1978 wurde dem schwer herzkranken Star der "Life Achievement Award" und 1981 der "Oscar" für sein Gesamtwerk verliehen. Den "Oscar" als bester Hauptdarsteller bekam er The Crumb-Town Epitaph 1982 für "Am goldenen See", einen gefühlvolle Familiengeschichte, in der er zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Tochter Jane vor der Kamera stand. Von: Lucky © by Western-Club "The Stunk Boots" 1983 Krümmel e.V. Persönlichkeiten aus dem Wilden Westen ! THOMAS HART BENTON ( 1782 - 1858 ) Als Politiker, der den Bundesstaat Mississippi vertrat, setzte er sich für das Recht der Vereinigten Staaten ein, ihr Staatsgebiet nach Westen auszudehnen. JOHN BUTTERFIELD ( 1801 - 1869 ) Betrieb von 1858-1861 ein Fuhrunternehmen zwischen Missouri und San Francisco. Er verkaufte die Firma an Wells Fargo und gründete ein neues Unternehmen: AMERICAN EXPRESS MARTHA JANE CANARY genannt: CALAMITY JANE ( um 1848 - 1903 ) Viele Geschichten kursierten über Jane, aber gesichert ist, daß sie WILD BILL HICKOK liebte und in Deadwood, Dakota, neben ihm begraben liegt. Sie konnte hervorragend schießen, kleidete sich oft als Mann und fuhr Waggonmannschaften für die Union Pacific Railroad. CHRISTOPHER (KIT) CARSON ( 1809 - 1868 ) Ein bekannter Pelztierjäger, Entdecker, Expeditionsführer und Indianerkämpfer. Carson sprach Französisch, Spanisch und mehrere indianische Sprachen. Seite: - 18 - COCHISE ( um 1815 - 1874 ) Häuptling der Chiricahua-Apachen. Er leistete gegen das Vordringen der Weißen Widerstand und verübte mit seinen Kriegern Überfälle auf Siedler und Eisenbahner in ganz Arizona und sogar in Mexiko. WILLIAM F. CODY genannt: BUFFALO BILL ( 1846 - 1917 ) Der Groschenromanschreiber Ned Buntline machte 1869 BUFFALO BILL durch ausführliche Artikel als "Grenzlandhelden" bekannt. CODY ritt für den PONY-EXPRESS, war Büffeljäger und Armee-Scout. 1883 organisierte er seine berühmte Wild-West-Show und tourte damit durch die Welt. SAMUEL COLT ( 1814 - 1862 ) Verbesserte den herkömmlichen fünf schüssigen Revolver. Sein Revolver Kaliber .45, bekannt als "Peacemaker", war ein Sechsschüsser und erwies sich als sehr beliebt in Amerikas Westen. CRAZY HORSE ( um 1814 - 1877 ) Dakota-Häuptling, der sich den Weißen nie ergab und bei Rosebud und am Little Big Horn gegen sie kämpfte. GEORGE CROOK ( 1828 - 1890 ) General, der die Armee gegen die Dakota und Apachen führte. Als GERONIMO und andere Apachen sich ergaben, schickte er sie für den Rest ihrer Tage nach Florida. ISOM DART ( um 1849 - 1900 ) Der als Sklave geborene Dart kämpfte auf Seiten der Konförderierten. Er wurde Viehtreiber und beendete seine Tage als Rancher. JOHN DEERE ( 1804 - 1886 ) Erfinder des Stahlpfluges, der von den Siedlern in den Plains benutzt wurde. WYATT BERRY STAPP EARP ( 1848 - 1929 ) Polizist in Wichita, Dodge City und Tombstone. Er besaß seit den 1870er Jahren Spielhallen und Saloons, ist aber vor allem wegen seiner Beteiligung an der Schießerei am O.K.Corral berühmt. ALICE FLETCHER ( 1818 - 1923 ) Eine weiße Frau, die bei den Indianerstämmen in Nebraska lebte. 1883 wurde sie Indianer-Agentin und half bei der Vermessung des den Stämmen zugeteilten Landes. Die Indianer nannten sie "Messende Frau". JOHN CHARLES FREMONT ( 1818 - 1890 ) Soldat und Erforscher des Westens, genannt "Großer Pfadfinder". Kit Carson arbeitete als sein Expeditionsführer. Die Berichte seiner Frau über seine Reisen wurden ein Bestseller. PAT F. GARRETT ( 1850 - 1908 ) War Büffeljäger und Cowboy, bevor er Sheriff von Lincoln Country wurde und BILLY THE KID tötete. Später ließ er sich als Rancher nieder und wurde in einer Fehde erschossen. GERONIMO ( 1829 - 1909 ) Chiricahua-Apache, der sein Volk sowohl gegen Mexikaner als auch gegen Amerikaner führte. 1856 beendete seine Kapitulation den Krieg gegen die Indianer in den Vereinigten Staaten. Schließlich ergab er sich und lebte ab 1887 in einem Florida-Reservat. CHARLES GOODNIGHT ( 1836 - 1929 ) Einer der großen Viehbarone. Nach erfolgreichen Viehtrecks mit Oliver Loving, der von Indianern getötet wurde, tat er sich mit dem Rancher John Adair zusammen. Um 1888 war seine Ranch 5 MILLIONEN DOLLAR wert. The Crumb-Town Epitaph SAM HOUSTON ( 1793 - 1863 ) Er führte die Texaner in ihrem Freiheitskampf gegen die Mexikaner an. 1836 wurde es als erster Präsident der Republik Texas vereidigt. CHIEF JOSEPH ( 1832 - 1904 ) Weil er nicht um Land kämpfen wollte, verließ Chief Joseph mit seinem Volk, den Nez Perces, das Stammesgebiet. Sie wurden von der Armee verfolgt, und es folgte ein dreimonatiger Kampf. Der Häuptling ergab sich schließlich und mußte mit seinem Stamm in ein Reservat gehen. OLIVER LOVING ( 1813 - 1867 ) Trieb vor dem Bürgerkrieg Rinderherden nach Colorado und Illinois. 1866 tat er seine Rinder und Cowboys mit denen von Charles Goodnight zusammen. Loving wurde von Indianern getötet. SUSAN SHELBY MAGOFFIN ( 1827 - 1855 ) Die erste weiße Frau, die auf dem Santa-Fe Trail nach Westen zog. Sie schrieb ein Tagebuch, das 1926 veröffentlicht wurde. JAMES W. MARSHALL ( 1810 - 1885 ) Zimmermann, der am American-River arbeitete und dessen Entdeckung von Goldkörnchen 1849 den kalifornischen Goldrausch auslöste. WILLIAM BARCLAY (BAT) MASTERSON ( 1853 - 1921 ) Eisenbahner, Büffeljäger, Salooneigner und Spieler, der als Mann des Gesetzes berühmt wurde. 1877 wurde er zum Sheriff von Fort Country gewählt und wurde später Marshal von Dodge City. MARY GILBERT (LOLA) MONTEZ ( 1818 - 1861 ) Seite: - 19 - Die aus Irland stammende Lola war eine Tänzerin von betörender Schönheit, die für die Unterhaltung der Goldgräber in der kalifornischen Goldregion sorgte. ANNIE OAKLEY ( 1860 - 1926 ) Wurde in Buffalo Bills Wild-WestShow als eine der besten Scharfschützinnen ihrer Generation bekannt. Sie schoss besser als ihr Mann Frank Butler, der ebenfalls ein berühmter Scharfschütze war. ISAAC PARKER ( 1838 - 1896 ) Ein Richter in Arizona, dessen Behandlung von Gesetzlosen ihm den Spitznamen, "Der hängende Richter" einbrachte. Er baute sogar einen Galgen, an dem mehrere Verurteilte gleichzeitig aufgehängt werden konnten. RED CLOUD ( 1822 - 1909 ) Dakota-Häuptling, der sein Land erfolgreich verteidigt und viele Siedlerwege sperrte. Er wurde Anführer der Indianer in Reservaten und zwang die USRegierung nach der Unterzeichnung des Fort - Laramie - Abkommens, die ausgehandelten Bedingungen einzuhalten. SACAJAWEA ( 1778 - 1884 ) Die Shononin war die Frau des französisch-kanadischen Trappers Toussant Charbonneau, die als Kundschafterin und Dolmetscherin für die Expedition von Lewis und Clark fungierte. WILLIAM TECUMSEH SHERMAN ( 1820 - 1891 ) Ein für seine Siege im Bürgerkrieg berühmter Unionsgeneral. Nach dem Krieg übernahm er die Aufsicht über den Bau von Forts im Westen. Von 1869 bis 1884 befehligte er die gesamte amerikanische Armee und The Crumb-Town Epitaph führte schwere Angriffe gegen die Indianer durch. Waytt Earp Als am 15. März 1881 eine Postkutsche überfallen und 80000 Dollar geraubt wurden, verdächtigte man Doc Holliday, den Kutscher ermordet zu haben. Daraufhin lenkte Wyatt Earp den Verdacht sehr geschickt auf die Clanton-Brüder, die wiederum damit drohten, vor Gericht zu gehen, um Beweise für alle Überfälle vorzulegen und als Kronzeugen aufzutreten. JOHN B. STETSON ( 1830 - 1906 ) Hutmacher aus Philadelphia, der die berühmten "echten" Cowboy-Hüte mit breiter Krempe schuf und zum Millionär wurde. WILLIAM MATTHEW TILGHMAN ( 1854 - 1924 ) Der als Büffeljäger und Scharfschütze bekannte Tilghman machte sich als erster Marshal in Dodge City einen Namen. Später ging er nach Oklahoma und brachte als einer der drei großen Oklahoma-Marshals ( mit CHRIS MADSON und HECK THOMAS ) die Doolin- und die Dalton-Bande zur Strecke. Er gehörte zu den geachtetsten und berühmtesten Polizisten im Westen. SARAH WINNEMUCA ( 1844 - 1891 ) Paiute-Frau, die sich für bessere Lebensbedingungen für ihren Stamm einsetzte. 1883 schrieb sie eine Autobiographie, in der sie von den Leiden ihres Stammes berichtete. BRIGHAM YOUNG ( 1801 - 1877 ) Religiöser Führer, der die Mormonen von Nauvoo in Illinois, wo sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, nach Utah an die Ufer des großen Salzsees führte. Von: Waytt Earp © by Bodo Gortzitza, 2003 Wyatt Earp 1876 in Dodge City mit dem Colt das Leben rettete. Wyatt Earp wurde am 19. März 1848 in Monmouth, Illinois geboren. Er hatte drei Brüder: Virgil, Morgan und Warren. Alle vier hatten die unterschiedlichsten Berufe. So arbeiteten sie z. B. als Postkutschenfahrer, Rausschmeißer, Spieler, Kellner, Polizist, Kneipenwirt, Stallknecht und Gelegenheitsarbeiter. Größtes Ziel von Wyatt Earp war es, in irgend einer Rinderstadt als Sheriff zu arbeiten. Dieses Ziel hatte er aber nie erreicht, da er bei jeder Wahl zu spät kam. So wurde er in den verschiedensten Städten nur als einfacher Polizist eingestellt. In Wichita z. B. wurde er aber wieder entlassen, weil er bei der Neuwahl zum Marshal auf seinen Gegenkandidaten geschossen und Gelder veruntreut hatte. Auch in Dodge City wurde er nur als einfacher Polizist eingestellt, weil er zuerst zu spät kam, und die spätere Marshal Wahlen verlor. Schließlich ging er am 1. Dezember 1879 mit seiner ganzen Familie nach Tombstone, in der Hoffnung dort als Sheriff arbeiten zu können. Aber auch hier kam er zu spät. Der erste County Sheriff John Behan war gerade gewählt worden. Lediglich sein Bruder Wirgil Earp war zeitweilig Town-Marshal von Tombstone. Daraufhin eröffneten Wyatt und seine anderen Brüder Spieltische, und machten diverse Gelegenheitsarbeiten. Ihre Frauen arbeiteten als Wäscherinnen für die Goldsucher. Im Jahre 1880 begann eine Serie von Postkutschenüberfällen, und einige Indizien sprachen dafür, dass Wyatt Earp Anführer einer Bande war, die sich aus den Earp-Brüdern und der Clanton-Familie zusammensetze. Außerdem soll ein gewisser Doc Holliday dabei gewesen sein, der Seite: - 20 - Am OK Corral in Tombstone standen sich aus diesem Grunde am 26. Oktober 1881 die Earp-Brüder und Doc Holliday auf der einen Seite, und die Clanton-Brüder Ike und Billy, sowie die McLowrey-Brüder Tom und Frank auf der anderen Seite gegenüber. Es war der Beginn eines der wohl berühmtesten Revolverduelle im wilden Westen. Es gibt viele Versionen, wie dieses Duell abgelaufen sein soll. So wie in vielen Kinofilmen hat es jedenfalls nicht statt gefunden. Ike Clanton und Tom Mclowry sollen unbewaffnet gewesen sein und auch nur vorgehabt haben, sich mit den Earp-Brüdern auszusprechen. Diese sollen ihre Gegner jedoch aufgefordert haben, die Hände hoch zu nehmen, was sie dann auch taten. Daraufhin sollen die EarpBrüder das Feuer eröffnet haben. Das ganze Duell hatte ca. 30 Sekunden gedauert und geschah aus nächster Nähe. Die beider McLowrey-Brüder wurden sofort tödlich getroffen. Billy Clanton, der zweimal getroffen war, gelang es noch, Virgel und Morgan Earp zu verletzten, bevor er starb. Auch Doc Holliday wurde verwundet. Nur Wyatt Earp und Ike Clanton gingen aus dem Gefecht unverletzt hervor. Morgan Earp wurde später durch einen Schuss durch ein SaloonFenster hinterrücks erschossen, und Virgil Earp wurde bei einem Anschlag verletzt. Es wird angenommen, dass ein gewisser Frank Stilwell den Mordanschlag auf Morgan Earp begangen haben soll. Andere glaubten, ein gewisser John Ringo sei für die Tat verantwortlich gewesen. Ein Gericht bestätigte später, dass die Earp-Brüder und Doc Holliday im Kampf am OK Corral als DeputyMarshals aufgetreten sind, und so wurden sie von der Mordanklage freigesprochen. The Crumb-Town Epitaph Einige Monate später begegneten Wyatt Earp und Doc Holliday Ike Clanton an einer Bahnstation. Anwesend war auch Frank Stilwell, der schließlich von Wyatt Earp nach einer Verfolgungsjagd erschossen wurde. Stilwells Tod war der Beginn eines Krieges, in dessen Verlauf eine ganze Reihe von Männern durch Wyatt Earp und Doc Holliday niedergemetzelt wurden. Einer dieser Männer war der Revolvermann und Killer Curly Bill Brocius, den Wyatt Earp bei einer Wasserstelle bei Iron Springs tötete. Später ging Wyatt Earp nach San Diego in Kalifornien, wo er eine Zeit lang als Makler tätig war. Anschließend begab er sich nach Alaska und eröffnete dort einen Saloon. Schließlich kehrte er jedoch zurück und verdiente seinen Lebensunterhalt im Bergbaugeschäft in der Nähe von Needles. Seine letzten Jahre verbrachte er in Los Angeles, wo er am 13. Januar 1929 im Alter von 81 Jahren starb. Wyatt Earp wurde in Colma, Kalifornien auf einen kleinen jüdischen Friedhof begraben. Das First Texas Cavalry Regiment, auch als First Texas Mounted Rifles bekannt, entstand im Mai 1862 bei Carreicetas Lake am Rio Grande aus dem Zusammenschluß von Yager's Dritten und Taylor's Achten Kavallerie Batallion. Die Kavalleristen der Einheit stammten aus San Antonio, Fredericksburg, Marshall, sowie aus den Belton, Jackson und DeWitt Counties. Die Einheit war Teil der Ersten Brigade der ersten Kavallerie Division unter dem Kommando von Major General Hamilton P. Bee (Bee's Brigade). Aus dem Regiment wurde gegen Ende 1863 eine nicht-berittene und kurze Zeit später wieder eine berittene Einheit. Die First Texas Confederate Cavalry kapitulierte am 26. Mai 1865 Gen. E.K. Smith. Das Regiment bestand aus zehn Kompanien mit einer Gesamtstärke von etwa 1.500 Mann. Von: Waytt Earp © by Albert Gortzitza, 2003 Matagorda Peninsula (Scharmützel), 29. Dezember 1863 Caney Bayou, Texas Bombardment, 8.-9. Januar 1864 Los Patricios (1 Kompanie), 13. März 1864 Corpus Christi (1 Kompanie), 17. März 1864 Red River Campaign, März-Mai 1864 Mansfield, 8. April 1864 Pleasant Hill, 9. April 1864 Near Moreauville, 17Mai 1864 Eagle Pass (1 Kompanie), 19. Juni 1864 Atchafalaya River, 17. September 1864 Bayou Ala and Morgan's Ferry, 20. September 1864 Krieg als "Aide de Camp" von Zachary Taylor. Colonel Buchel wurde bei den Kämpfen bei Pleasant Hill am 9. April 1864 schwer verwundet und starb zwei Tage später in Major General Hamilton Bee's Hauptquartier. Major Robert A. Meyers Lt. Colonel William O. Yager -Colonel William Overall Yager wurde 1833 in Luray, Virginia geboren und garduierte am Virginia Military Institute (VMI, Abschlußklasse von 1852). Nach dem Bürgerkrieg war er als Schul-Superintendent und als Banker tätig. Er starb 1904 in seiner Heimatstadt Luray. Mai 1863 Das First Texas Confederate Cavalry Regiment wurde durch die Zusammenlegung des Dritten und des Achten Kavallerie Regimentes mit Colonel Augustus Buchel als Kommandeur gegründet. Das Regiment war Teil der Ersten Brigade der ersten Kavallerie Division unter dem Kommando von Major General Hamilton Bee. 4. Juni 1863 Das Regiment bezog auf Befehl zusammen mit Colonel P.C. Woods' Regiment Stellung in der Nähe von King's Ranch und kampierte dort. 31. Juli 1863 Das Regiment wurde nach San Patricio beordert, um von dort aus in Chorpus Christie oder an jeden punkt in der Umgebung eingreifen zu können. August 1863 Das Regiment Harrisburg. Colonel Augustus Carl Buchel -Colonel Buchel war zunächst ein Offizier Texas Third Infantry Division bevor er das First Texas Confederate Cavalry Regiment begründete. Weiterhin diente er im Mexikanischen Seite: - 21 - kampierte nahe 2. September 1863 Auf Befehl des Hauptquartiers des District of Texas, New Mexico, und Arizona bezog das Regiment wieder seine vorherige Stellung am Sabine River. 20. Oktober 1863 Colonel Buchel und fünf seine Komapanien trafen am Niblett's Bluff (La) ein. Der Rest des Regimentes traf erreichte diese Stellung zwei Tage später. 15. November 1863 Colonel Buchel wurde befohlen mit dem Regiment bei Niblett's Bluff zu verbleiben, um als starke Kavallarie Eingreiftruppe zur Verdrängung von Feindkräften nach Vermillionville entsendet werden zu können. Eine Abteilung von Captain Clepper's Kompanie wurde als Verstärkung für e Elmore's Regiment nach Galveston entsandt. 29. December 1863 Matagorda Peninsula Scharmützel. 8.-9. Januar 1864 Caney Bayou (Texas Bombardment). 29. Februar 1864 Das Regiment wird nach Camp Dixie beordert. 12. März 1864 Das Regiment wird nach Louisiana verlegt und General Taylor in Alexandria, Louisiana unterstellt. The Crumb-Town Epitaph 25. August 1864 Das Regiment wird bei Morgan's Ferry stationiert. 17. September 1864 Kampfhandlungen am River. 17. Mai 1864 Das Regiment bindet unter the command of Colonel W.O. Yager wird in Kampfhandlungen mit Unions-Truppen am Yellow Bayou in der Nähe von Moreauville verwickelt. 19. Juni 1864 Eine Kompanie des Regiments wird in Kämpfe mit US Einheiten am Eagle Pass verwickelt. Von: CS Corporal Frank Hunter, 2003 Atchafalaya 20. September 1864 Kampfhandlungen bei Bayou Ala und Morgan's Ferry. 30. September 1864 Das Regiment wird nun Teil der Vierten Texas Brigade unter dem Kommando von Brigadier General Arthur P. Bagby. Colonel Yager wird offiziell zum Regiments-Kommandeur ernannt. 14. Oktober 1864 Das Regiment schließt weiterhin die Linen am Atchafalaya River. 21. November 1864 Das Regiment unterstützt Verteidigungslinien südliche Alexandria, Louisiana. die of Dezember 1864 - 26. Mai 1865 Das Regiment unterstützt weiter die Verteidigung im Bereich ungefähr vier Meilen südlich von Alexandria, Louisiana. 16. März 1864 Regiment ordered to be attached to Hawes' Brigade. 8. April 1864 Schlacht bei Mansfield. Colonel Buchel wurde schwer verwundet während er durch die Reihen des Vierzehnten Iowa Regimentes am Pleasant Hill ritt. Er starb zwei Tage später in Major General Bee's Hauptquartier in Alexandria. Colonel Yager übernahm das Kommando nach der Verwundung Colonel Buchel. 5. Frederick L. Warner Die Informationen über Col. A. Buchels 1st Texas Cavalry Regiment wurden aus den Web-Seiten von Prof. Michael S. Parks übernommen Der Titel dieser Seiten ist: Texas Confederte Journals A Proposal for Preservation and Distribution Professors Joseph T. Glatthaar (Department of History) and Michael S. Parks (Department of Decision and Information Sciences) of the University of Houston Auf diesen Web-Seiten sind die nachfolgenden Quellen angegeben: 1. C.E. Dornbusch, ed. Military Bibliography of the Civil War, 3 vols. 2. Garold Cole, ed., Civil War Eyewitnesses. 3. The War of the Rebellion, 128 vol. 4. Stewart Sifakis, Compendium of the Confederate Armies: Texas. Seite: - 22 - Gemahlene Klapperschlangen gegen Wehenschmerzen Die berühmteste weibliche Teilnehmerin an der legendären Lewis - und - Clark - Expedition von 1804 bis 1806, die den fernen Wilden Westen erschloss, war die ShoshonenIndianerin Sacajawea (1787–1884), nach anderer Schreibweise auch Sacagawea oder Sakakawea. Durch die Berichte über dieses Unternehmen wurde sie zu einer wahren Volksheldin und beliebten indianischen Folklorefigur. Sacajawea kam 1787 als Tochter eines Shoshonen-Häuptlings zur Welt. Der Begriff „Sho-Sho-ni“ bedeutete bei den Nachbarstämmen soviel wie „Grashüttenbewohner“. Die von den Weißen geprägte Bezeichnung „Snake“ („Schlangen“) für die Shoshonen hat nichts mit Reptilien zu tun, sondern bezog sich auf die „Schlangenlinien“ ihrer Zeichensprache, mit der sie sich selbst meinten. Der Name Sacajawea heißt entweder „Vogelfrau“ oder „Die Frau, die das Kanu zu Wasser bringt“. Mit zwölf Jahren geriet sie in die Gefangenschaft der Hidatsa, einem Stamm der SiouxSprachfamilie, die sie in ihr Dorf am oberen Missouri mitnahmen. Zusammen mit einem anderen gefangenen Mädchen kaufte sie der franko-kanadische Trapper Toussaint Charbonneau (1759–1843) von den Hidatsa und nahm sie zur Frau. 1803 veräußerte der französische Kaiser Napoléon I. (1769–1821) für 15 Millionen US-Dollar Louisiana an die USA. Durch diese als „Louisiana Purchase“ bezeichnete Transaktion wuchs das damalige Gebiet der USA um etwa 140 Prozent. Nach dem Erwerb Louisianas veranlaßte der amerikanische Präsident Thomas Jefferson (1743–1826) eine Entdeckungsreise, die nach ihren Führern, Hauptmann Meriwether Lewis (1774–1809) und Leutnant William Clark (1770–1838), als Lewis-and-Clark-Expedition in die Geschichte der USA einging. Jefferson umriss die Aufgabe der Entdeckungsreise in einer geheimen Botschaft: „Das Ziel der Expedition ist es, den Missourifluss zu erforschen und festzustellen, ob er in seinem Hauptverlauf und in seinen Verbindungen mit den Wassern des Pazifischen Ozeans die direkteste und praktischste Kommunikation über diesen Kontinent erlaubt, zum Zwecke von Handel und Kommerz.“ Im Mai 1804 startete die Expedition in Saint Louis (Missouri) und fuhr den Missouri aufwärts. Im November jenes Jahres verpflichteten Lewis und Clark in Fort Mandan, wo sie den Winter verbrachten, den Trapper Toussaint Charbonneau als Scout (Kundschafter). Die Expeditionsführer waren damit einverstanden, dass die 17-jährige schwangere Sacajawea sie begleiten sollte. Von der jungen Indianerin, die die Sprache der Shoshonen und Hidatsa beherrschte, versprachen sie sich wertvolle Dolmetscherdienste. Als Sacajawea stark unter Wehenschmerzen litt, verabreichte ihr Expeditionsleiter Lewis gemahlene Klapperschlangen. Am 11. Februar 1805 brachte Sacajawea in Fort Mandan ihren Sohn Jean Baptiste Charbonneau (1805–1866) zur Welt. Expeditionsleiter Clark gab dem Kleinen, der später auf der Weiterreise mitgenommen wurde, den Spitznamen „Pomp“ oder „Pompy“. Beim Feilschen mit einer Gruppe von Shoshonen um 30 Pferde für den Treck über die Rocky Mountains traf die dolmetschende Sacajawea unverhofft ihren älteren Bruder Cameahwait wieder, der nach dem Tod ihres Vaters neuer Häuptling geworden war. Tief gerührt über das Wiedersehen wollte Sacajawea zunächst zu ihren Leuten zurückkehren, blieb dann aber doch bei den Forschungsreisenden. The Crumb-Town Epitaph Die Expedition fuhr den Clearwater River, Snake River und Columbia River hinunter und gelangte schließlich zum Pazifik, wo sie Fort Clatsop errichteten und überwinterten. Am Strand des Pazifiks schnitzte William Clark in eine Pinie die Inschrift: „December 3, 1805 – By Land from the U. States in 1804 & 1805“. Auf der Rückreise trennten sich die Expeditionsteilnehmer: Lewis befuhr den Marias River und Clark den Yellowstone River. Sacajawea und Charbonneau verabschiedeten sich in einem Hidatsa-Dorf am oberen Missouri von der Expedition. Lewis und Clark kehrten im September 1806 nach St. Louis zurück. Ihre gut dokumentierte Expedition öffnete neue Territorien für die USA. 1807 wurde Lewis Gouverneur von Louisiana. Durch die Berichte über die Lewisand-Clark-Expedition wurde – neben deren weißen Führern – auch die Indianerin Sacajawea berühmt. Die Expedition hatte 4000 Meilen großteils noch unerforschten Landes durchquert und war gefährlichen Grizzlybären und feindlich gesinnten Indianern begegnet. Dabei gewann man wertvolle Erkenntnisse über Geographie, Flora, Fauna und Bevölkerung. Trotz ihres Ruhms liegt das weitere Schicksal von Sacajawea im Dunkeln. Fest steht nur: Eine der zwei indianischen Frauen des Trappers Charbonneau fand am 20. Dezember 1812 in Fort Manuel (South Dakota) bei einer Epidemie den Tod. Ob es sich dabei um Sacajawea handelte oder nicht, ist unklar. Auf Einladung von William Clark reisten Charbonneau – und vielleicht auch Sacajawea – zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt nach St. Louis (Missouri), wo ihr geliebter Sohn Baptiste bei Clark aufwuchs. Offenbar hoffte Clark, auch „Pompys“ Vater würde sich in St. Louis ansiedeln, doch Charbonneau kehrte zum Fallenstellen zurück und ließ seinen Sohn in Clarks Obhut. Charbonneau arbeitete für die amerikanische Pelzgesellschaft und begleitete später Prinz Maximilian zu Wied (1782–1867) auf der Expedition, die 1833 den schweizerischen Maler Seite: - 23 - Karl Bodmer (1809–1893) zum oberen Missouri brachte. Sacajawea soll sich angeblich wieder den Soshonen angeschlossen und mit ihnen in der Wind River Indian Reservation (Wyoming) gelebt haben. Sacajaweas Sohn Baptiste wurde ein berühmter Reiseführer. Er beherrschte nicht nur Indianersprachen, sondern auch Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch. Jean Baptiste erlag am 16. Mai 1866 während einer Reise von Kalifornien nach Montana einer Lungenentzündung. Er wurde bei Danner in Oregon begraben. Am 4. April 1884 starb bei Fort Washakie (Wyoming) eine alte Indianerin, die erzählte, Sacajawea zu sein. Diese Behauptung erschien durch ihre genaue Kenntnis der Lewis- and Clark-Expedition glaubhaft. Nach der Shoshonen-Indianerin Sacajawea wurden ein Berg, ein Fluss und ein Pass benannt. Keiner anderen Amerikanerin – gleich welcher Hautfarbe – hat man mehr Denkmäler errichtet als ihr. In dem Film „The Far Horizons“ (1955) wurde Sacajawea von der amerikanischen Schauspielerin Donna Reed sympathisch dargestellt. Quellennachweis: Der Weg nach Westen „Superfrauen 1 – Geschichte“ Die Indianer Zusammengestellt: Appirringday © by Bodo Gortzitza, 2003