Erziehen in Zeiten der Pubertät Die Pubertät vollzieht sich als

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Erziehen in Zeiten der Pubertät Die Pubertät vollzieht sich als
Erziehen in Zeiten der Pubertät
Die Pubertät vollzieht sich als seelisch-biologischer Wandlungsprozess, in dessen
Verlauf die Akzeptanz in der Gleichaltrigen-Gruppe, Sinn- und Identitätsfindung, die
Abneigung gegen Fremdbestimmung und Appelle, ein Rückgang der
Leistungsbereitschaft, bewusste Grenzüberschreitungen und das Hinterfragen von
gegebenen Moral- und Normvorstellungen relevant werden können.
Wie können Lehrer erzieherisch Einfluss nehmen und die Persönlichkeitsentwicklung
der Jugendlichen fördern, ohne die eigenen Vorstellungen auf die Schüler zu
projizieren und ohne die Erfahrungen aus der eigenen Biografie zu wiederholen?
Als Erstes sollte man sich seiner grundlegenden Werthaltungen bewusst werden und
überprüfen, ob man mit den folgenden Haupt-Intentionen von Erziehung
übereinstimmt:
– Selbständigkeit
– Selbstbewusstsein
– Leistungsfähigkeit
– Verantwortungsbewusstsein (nach Hurrelmann, 2002)
Zusammengefasst bezeichnet man diese Erziehung als Anleitung zur
Selbstkompetenz.
Eltern neigen heutzutage zumeist zu einem permissiven oder behütendkontrollierenden Erziehungsstil. Probleme sind zu erwarten, wenn der elterliche
Erziehungsstil und der des Lehrers deutlich voneinander abweichen. Viele Probleme
und Unterrichtsstörungen lassen sich auf dieser Ebene deuten. Letztendlich ist aber
die Frage nach dem Warum nicht von Interesse, da die Interventionen des Lehrers
stets auf der Basis der Gegebenheiten und in Anbetracht verfügbarer Ressourcen
stattfinden. Es sind folgende Erziehungsstile zu unterscheiden:
– autoritär
– permissiv
– behütend und kontrollierend
– vernachlässigend
– autoritativ partizipativ
Der beste Erziehungsstil nach Hurrelmann (2002) sei der autoritative, partizipative
Erziehungsstil, bei dem sich die Interventionen gleichmäßig auf die Funktionen
Anerkennen, Anleiten und Anregen verteilen. Fachleute sprechen auch vom
Magischen Erziehungsdreieck
Anerkennung: sich einfühlen, aktiv zuhören, nicht erdrücken/nicht abweisen
Anleitung: berechenbar und nachvollziehbar agieren
Anregung: positiv bekräftigen, herausfordern