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«Wie nimmst du deinen
Körper wahr?»
Körperbildveränderungen
Evelyn Rieder, MNS, dipl. Erwachsenenbildnerin HF
Viviane Nussbaumer, dipl. Pflegefachfrau, cand. BSc Pflege
Eliane Schönenberger, dipl. Pflegefachfrau, cand. BSc Pflege
Workshop SBK Kongress, Davos, 01.06.2106
Zürcher Fachhochschule
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Inhalte des Workshops
➪ Kontext
➪ Körperbild
➪ Körperbildveränderungen
➪ Vorstellung der Intervention
Zürcher Fachhochschule
https://www.sanello.ch/de/wundversorgung (23.05.2016)
Kontext – Palliative Care
Patienten ….
• machen multiple Erfahrungen mit den unterschiedlichsten
Symptomen, die durch ihre Grunderkrankung oder durch
verschiedene palliative Therapien induziert werden.
• erleben die verschiedenen Symptome individuell und deren
Management kann komplex und herausfordernd sein.
Bundesamt für Gesundheit und Schweizerische Konferenz des kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren [GDK]
(2012)
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Kontext - Symptommanagement
Ziel und Schwerpunkte des Moduls Palliative Care
Anhand der Theorie des Symptommanagements werden
zentrale Symptome exemplarisch vorgestellt. Die Studierenden
lernen bei Menschen in der Palliative Care Symptome und
deren Einflussfaktoren zu erkennen, zu erfassen und
pflegerische Interventionen zu entwickeln:
• bio-psycho-soziale und spirituelle Assessments
• evidenzbasierte Interventionen zum Symptommanagement
Smith, & Liehr (2013)
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Kontext – Brustkrebs in der Schweiz
Fakten zu Brustkrebs
• ca. 5’700 Neuerkrankungen an
Brustkrebs pro Jahr
• Häufigste Krebsart der Frauen
• 12.7% Risiko, im Laufe des
Lebens an Brustkrebs zu
erkranken (13 von 100 Frauen)
• 1’400 Todesfälle im Jahr
Bundesamt für Statistik (BFS), Nationales Institut für Krebsepidemiologie und -registrierung (NICER),
Schweizer Kinderkrebsregister (SKKR) (2016). Schweizerischer Krebsbericht. Stand und Entwicklung 2015. BFS, Neuchâtel 2016.
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Kontext – Brustkrebs Management
Brustkrebs
• Lebensbedrohliche Erkrankung
• Beeinträchtigung vieler Aspekte des täglichen Lebens und
Wohlbefindens: psychisch, physisch, sozial, spirituell
Symptommanagement
• Therapieinduzierte Symptome und deren Auswirkungen auf
den Alltag
• Psychologischer Distress
• Veränderungen z.B. des Körpergewichtes, des Körpers, des
Aussehens….
(Beatty, Oxlad, Koczwara, & Wade (2008); Helms, O’Hea, & Corso (2008)
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Inhalte des Workshops
➪ Kontext
➪ Körperbild
➪ Körperbildveränderungen
➪ Vorstellung der Intervention
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https://www.sanello.ch/de/wundversorgung (23.05.2016)
Körperbild (1/2)
Definition
«The picture of our body which we form
in our mind, that is to say the way in
which our body appears to ourselves.»
Schilder (1935, zitiert in Price, 1990)
Portrait von Lunia Czechowska (Modigliani, 1918)
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https://www.tes.com/lessons/vqATGIPbAbY97g/modiglianiportraits-4th
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Körperbild (2/2)
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Multimodalität des Body Image – Modells (Joraschky, 2009 in von Arnim, 2009)
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Körperbild-Modell nach Price (1995)
Schlüsselkomponenten des Modells
• Körperrealität
• Körperideal
• Körperpräsentation
Abbildung 1: Körperbild-Modell in Anlehnung an Price (1995)
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Inhalte des Workshops
➪ Kontext
➪ Körperbild
➪ Körperbildveränderungen
➪ Vorstellung der Intervention
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https://www.sanello.ch/de/wundversorgung (23.05.2016)
Körperbildveränderung
zum Beispiel maligne Wunden bei Brustkrebs
Bilder: mit freundlicher Genehmigung durch Prof. Dr. Sebastian Probst, Professeur spécialiste des plaies et de la cicatrisation
Haute école de santé ▪ HES-SO Genève
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Inhalte des Workshops
➪ Kontext
➪ Körperbild
➪ Körperbildveränderungen
➪ Vorstellung der Intervention
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https://www.sanello.ch/de/wundversorgung (23.05.2016)
Intervention: Schreiben von Briefen (1/4)
Ziel
mittels einer Intervention Frauen mit Brustkrebs unterstützen, um die Diskrepanz der
Körperbild-Komponenten respektive der Körperbildveränderung zu verringern
Intervention
• Erster Brief zu/vor Beginn der Veränderung z.B. operativem Eingriff zu
schreiben
• Zweiter Brief aus Sicht des veränderten/betroffenen Körperteils
schreiben
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Intervention: Schreiben von Briefen (2/4)
Erster Brief vor Beginn der Körperbild-Veränderung schreiben
Die Gefühle niederschreiben über die Reaktion, welche die Veränderung auslöst,
z.B. Verlust der Brust. Der Brief soll laut vorgelesen werden, um die Situation
besser verstehen zu können, z.B. der Pflegefachfrau.
Zweiter Brief aus Sicht des veränderten Körperteils an die betroffene
Person schreiben
Das Ziel ist es, dass dem Unterbewusstsein klar wird, dass dieser
Körperteil im Vergleich zum ganzen Körper nur ein kleiner Anteil ist.
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Intervention: Schreiben von Briefen – Übung (3/4)
Stellen Sie sich vor, Sie sind…
Katharina, 44-jährige und alleinstehende Frau, mit einem
rezidivierenden Mammakarzinom in der linken Brust, eine Mastektomie
der linken Brust ist geplant.
Erster Brief vor Beginn der Körperbild-Veränderung schreiben
………………………………………………………………………………………
Zweiter Brief aus Sicht des veränderten Körperteils an
die betroffene Person schreiben
…......................................................................................................................
………………………………………………………………………………………
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Intervention: Schreiben von Briefen
am Beispiel von Katharina (4/4)
Katharina, 44-jährige und alleinstehende Frau mit einem
rezidivierenden Mammakarzinom in der linken Brust, geplant ist
eine Mastektomie der linken Brust
• Erster Brief schreibt
Katharina an die linke
Brust
• Zweiter Brief schreibt
Katharina aus der
Perspektive der linken
Brust an sich selbst
Die grossen Badenden von P. Cézanne
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Take home message
• Das Körperbild wird sehr individuell wahrgenommen und
erlebt – subjektive und objektive Aspekte.
• Das Körperbild und dessen Veränderungen können
multifaktoriell und -dimensional sein.
• Alltag und Lebensqualität können durch das Körperbild und
dessen Veränderung massiv tangiert sein.
• Wagen Sie auch unkonventionelle Interventionen!
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Literatur
Beatty, L., Oxlad, M., Koczwara, B., & Wade, T. D. (2008). The psychosocial concerns and needs of women recently diagnosed
with breast cancer: a qualitative study of patient, nurse and volunteer perspectives. Health Expectations, 11(4), 331-342.
Bundesamt für Gesundheit und Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren (GDK).
(2012). Nationale Strategie Palliative Care 2013-2015.
Retrieved 06.11.2014, from http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/13764/13769/index.html?lang=de.
Bundesamt für Statistik (BFS), Nationales Institut für Krebsepidemiologie und -registrierung (NICER),
Schweizer Kinderkrebsregister (SKKR) (2016). Schweizerischer Krebsbericht. Stand und Entwicklung 2015. BFS, Neuchâtel
2016.
Helms, R. L., O'Hea, E. L., & Corso, M. (2008). Body image issues in women with breast cancer. Psychology, Health and
medicine, 13(3), 313-325.
Lawton, J. (1998). Contemporary hospice care: the sequestration of the unbounded body and ‘dirty dying’. Sociology of Health
& Illness, 20(2), 121-143.
Price, B. (1990). A model for body‐image care. Journal of advanced nursing, 15(5), 585-593.
Smith, M. J., & Liehr, P. R. (2013). Middle range theory for nursing: Springer Publishing Company
von Arnim, A. (2009). Körpererleben und Körperbild: ein Handbuch zur Diagnostik; mit 52 Tabellen. P. Joraschky (Ed.).
Schattauer Verlag.
Abbildung 1
Price, B. (1995). Assessing altered body image. Journal of Psychiatric and Mental Health Nursing, 2(3), p 170. , erstellt von
Nussbaumer, V. & Schönenberger, E. (2016)
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