BSB 08 / 13 - beim Basler Bildungsserver eduBS

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BSB 08 / 13 - beim Basler Bildungsserver eduBS
WISSEN, KÖNNEN – UND AUCH WOLLEN?
AADIE OS!
SOMMERZEIT – WECHSELZEIT
08 /13
Basler
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GUTEN TAG
PUTPUT
senschaft respektiert wird und die Begrifflichkeit den Inhalt
deihlich fermentiere und wie die Pute die wundersame Meta- Versöhnung ist möglich, wenn die Lehrkunst als Humanwis-
allergisch wie auf das Vokabular um Qualität und Kompetenz.
morphose vom Korn und Wurm zum Ei am wirksamsten be-
als gelingende Pädagogik und Didaktik. Und «Kompetenz-
nicht verfremdet: «Qualität» im Unterricht ist nichts anderes
Kürzlich besuchte ich einen Vortrag über die Qualitätsentwick- Eigenschaften das Ei haben soll, welches Futter das Gelege geseufzen, das tönt nach Kälte, nach Blutleere, nach dem Geklap-
lung der Lehre an Hochschulen. Brrrrr, werden Sie vielleicht
es tat und löse auch das Rätsel nicht auf, ob PUTPUT das ler-
per dürrer Begriffe aus Wirtschaft und Technik – «Qualität» – fördere. Zugegeben, ich male das Bild bunter, als der Referent
Hans Georg Signer
26 Eltern gehen zur Schule
Esther Bacher
27 350’000 km in 30 Jahren
Thomas Haberthür
28 Aadie OS!
Yvonne Reck
29 Ein Mosaik von Badetüchern
Peter Wittwer
30 Recht schulisch
32 Sommerzeit – Wechselzeit
STAATLICHE SCHULSYNODE
34 Was meinst du zum neuen Lehrplan?
Jean-Michel Héritier
36 SSS-Mitteilungen
Gaby Hintermann
38 Ansprüche an Schulleitungen steigen
FREIWILLIGE SCHULSYNODE
40 Halbzeit-Bilanz bei der Schulharmonisierung
Jean-Michel Héritier
41 FSS-Mitteilungen
Jean-Michel Héritier
42 Integrative Schule braucht Raum
Dorothee Miyoshi
ANGEBOTE
44 Neues aus der PZ.BS-Bibliothek
46 PZ.BS Aktuell
47 eduBS: Geschichten mit anderen teilen
Andreas Vogele
48 Schule & Theater
49 Unterricht & Weiterbildung
51 Abo-Neuregelung für Pensionierte
IMPRESSUM
«Management» – «Input» – «Output» – «Standards» – und nun
25 Bühne und Manege frei
orientierung» meint nicht mehr und nicht weniger als das Be-
Liselotte Weller
mühen um den Zusammenklang von Wissen, Wollen, Kön-
22 Die Schulärztin empfiehlt
nende Kind oder die bildende Schule sei … oder gar die unter-
24 Einfaches kann ganz schwierig sein
richtende Lehrperson (eine Zuschreibung, für die Sie sich, lie-
Gaby Hintermann und Hans Georg Signer
mit dem Lehrplan 21 auch noch «Kompetenzorientierung». Der
20 Neues aus dem ED
Referent nahm sich aber witzig, lebendig und bildhaft der Sa-
Valérie Rhein
nen und Verstehen – also Bildung. Alles Gute zum Schuljah-
18 Inhalt und Form
resanfang!
15 Lehrpersonen für Anhörung gesucht
schiefen Komik – das Bild ist charmant, weil es unter Lehrqua-
16 Das Igelkind vor dem Verhungern bewahren
be Lehrerin, lieber Lehrer, wohl bedanken würden). Bei aller
Lorenz Halter
che an: Beim Lehren und Lernen gehe es wie auf dem Hüh-
14 Die Diskussion ist eröffnet
nerhof her und zu. Das Huhn (PUTPUT) scharrt nach Essba-
Regina Kuratle
Hans Georg Signer
EDIT
lität nicht etwas mechanisch Herstellbares versteht. Die Schule
11 Wissen, können – und auch wollen?
reagiert auf ein technisches Verständnis der Didaktik ebenso
Julia Kazis
dann seine Eier (OUTPUT). Qualität meine die Frage, welche
10 Innehalten im Fluss des Geschehens
rem, einverleibt sich Körnchen und Würmer (INPUT) und legt
BILDSTRECKE
EDit
Basler Schulblatt 2013 | 08
INHALT
3
10
Basler Schulblatt 2013 | 08
INNEHALTEN IM FLUSS DES GESCHEHENS
DAS ENDE DER SOMMERPAUSE
Von Julia Kazis, SfG Basel
Wie sind die Aufnahmen entstanden?
Was läuft an der SfG Basel?
Catalina Müller: Ich kam auf die Idee, weil die «Pausen» das
Catalina Müller,
Lernen erst möglich machen: sich vertiefen in den Stoff und
September bis November 2013
*1992, Gymnasium
dann wieder Abstand nehmen von der Schule. Ich habe vier
«MERET & MEHR»
Leonhard bis
Kolleginnen und Kollegen gefragt, ob sie mir Modell stehen
Im September beginnt die neue Vortragsreihe «Forum Design
Ende des 9. Schul-
möchten – die einzige Vorgabe war, sich nicht zu wild gemus- und Kunst». Diese möchte alle ansprechen, die sich für einen
jahrs, VorKurs
tert anzuziehen. Dann habe ich sie im Trubel der Stadt foto-
zeitgenössischen Diskurs im Bereich Design und Kunst interes-
für Gestaltung und
grafiert.
sieren. Die erste Vortragsreihe ist Meret Oppenheim gewidmet,
Kunst, Absolven-
die am 6. Oktober 2013 ihren 100. Geburtstag feiern würde und
tin der Fachklasse
Du hast gerade Deine Ausbildung abgeschlossen und die Prü-
in ihrem Œuvre die Schnittstellen zwischen Kunst und Design
für Grafik 2013
fungen bestanden, herzlichen Glückwunsch. Was kommt jetzt?
ausgelotet hat.
Ich gehe im August für vier Monate nach Australien. Danach
«Pause machen» ist das Thema der Bildstrecke von Catalina
suche ich mir eine Arbeit und sehe mich nach einer Weiterbil- Programm
Müller. Innehalten, sich Zeit nehmen, Abstand gewinnen vom
dung um. Modedesign vielleicht.
– 4. September 2013: «Rosemarie Trockel»;
lich leicht, hell und frisch wirken die vier Aufnahmen, die mit
Wie hast Du die vier Jahre in der Fachklasse erlebt?
– 18. September 2013:
Langzeitbelichtung an vier geschäftigen öffentlichen Plätzen
Ich bin, denke ich, gut ausgerüstet für eine Berufslaufbahn im
Vortrag von Catherine Hürzeler, Kunsthistorikerin, Basel
Fluss des Geschehens und der Hektik des Alltags. Sommer-
der Stadt Basel entstanden sind: Am Aeschenplatz, in der Frei- Bereich Gestaltung – ich kann jetzt zu arbeiten beginnen oder
en Strasse, am Bahnhof SBB und am Barfüsserplatz. Zeichnen,
mich weiterspezialisieren: Mir stehen mehrere Wege offen.
«Meret Oppenheim zwischen Kunst und Design»;
Vortrag von Dr. Simon Baur, Kunsthistoriker, Basel
– 16. Oktober 2013: «JACKE WIE HOSE»;
Vortrag von Erik Steinbrecher, Künstler, Berlin
Musik hören, lesen – oder einfach gar nichts tun.
Mit dieser Bildstrecke verabschieden wir uns von den Som- Der erste Weg führt Dich nach Australien, hast Du schon wei- – 30. Oktober 2013: «Surrealismus»; Vortrag von Konrad Tobler,
merferien und wünschen Ihnen und uns einen guten Start in
tere Reisepläne?
Kunstkritiker, Bern
das neue Schuljahr: Momente des Innehaltens und die som- Ja, Südamerika. Ich möchte einen sozialen Einsatz in einem – 13. November 2013: «Tracey Emin»;
merliche Frische der Ferien sollen uns noch ein Stück in den
Drittweltland machen. Aber wenn ich aus Australien zurück-
Vortrag von Dr. Kathleen Bühler, Kunsthistorikerin,
Alltag begleiten.
komme, muss ich zuerst etwas Geld verdienen.
Kuratorin, Bern
Jeweils mittwochs von 18.30 bis 20 Uhr in der Aula der SfG Basel,
Abendkasse CHF 10, Schülerinnen, Schüler, Studierende und
Lernende frei.
EDit
Basler Schulblatt 2013 | 08
EDit
WISSEN, KÖNNEN –
UND AUCH WOLLEN?
DAS SCHLÜSSELWORT IM LEHRPLAN 21 HEISST KOMPETENZORIENTIERUNG
Von Regina Kuratle, Projektleiterin Schulharmonisierung
Im Zusammenhang mit Schulreformen taucht je länger,
lung steht neben dem Wissen das Können der Schülerin und
je öfter der Begriff «Kompetenzorientierung» auf – aktuell
des Schülers. Diese sind dann kompetent, wenn sie mit ihrem
beim Lehrplan 21, bei der Schullaufbahnverordnung
Wissen etwas anfangen können. Wissen ist nicht Selbstzweck,
und bei den Checks. Was bedeutet kompetenzorientierte
sondern soll den Schülerinnen und Schülern dazu dienen, in
Förderung und Beurteilung für den Unterricht?
Handlungssituationen Aufgaben und Probleme zu bearbeiten
und zu lösen. Wissen anwenden bzw. Können kann in den Fä-
Die Kompetenzorientierung steht weder für eine Heilslehre
chern und Fachbereichen sehr Verschiedenes heissen, zum Bei-
noch für etwas ganz Neues. Der Begriff Kompetenz hat (nach
spiel: eine praktische Tätigkeit ausüben, eine Aufgabe selbst-
Franz E. Weinert) eine komplexe Bedeutung; er unterscheidet
ständig oder zusammen mit anderen lösen, ein Rollenspiel ein-
sich von der umgangssprachlichen Bedeutung wie Fähigkeit,
üben, einen Vortrag vorbereiten und halten, ein Experiment
fachlichen Eignung oder Zuständigkeit. Eine Kompetenz ist
durchführen und Zusammenhänge oder Gesetzmässigkeiten
eine sehr umfassende Fähigkeit, in bestimmten (Fach-)Gebie-
aufdecken, erworbenes Wissen und Können mittels einer Auf-
ten Probleme zu lösen sowie die Bereitschaft, dies auch zu tun.
gabe auf eine ähnliche oder eine neue Situation übertragen, auf
Um Probleme lösen zu können, braucht es dreierlei:
verschiedene Arten etwas selber üben usw.
– ein auf die Aufgabenstellung bezogenes fachliches Wissen
− eine Strategie zur praktischen Anwendung des Wissens
STETES FEEDBACK FÜHRT ZUM LERNERFOLG
− die Bereitschaft, das bereits verfügbare und neu erworbene
Ebenfalls ein zentraler Punkt ist, dass Kompetenzen immer
fachliche Wissen zu gebrauchen, um ein bestimmtes Problem
auf eine schulische Leistung am Schluss ausgerichtet sind. Für
zu lösen.
den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler hat eine re-
Kompetent ist somit, wer über ein Wissen verfügt, dieses in
gelmässige Einschätzung des Leistungsstands, die ständige Er-
einer entsprechenden Situation anwenden kann − und will. Es
hebung des Lernfortschritts und die direkte Rückmeldung zu
ist allerdings in Fachkreisen umstritten, ob die Entwicklung
den Ergebnissen grösste Bedeutung. Die Förderung im Unter-
der Bereitschaft wirklich zur Aufgabe des Unterrichts gehö-
richt ist dann besonders erfolgreich, wenn sie mit einem steten
ren kann – oder ob es im kompetenzorientierten Unterricht
Feedback zum Lernerfolg verbunden wird. Das kompetenzori-
nicht besser nur um die Ausbildung von inhaltlichen Fähigkei-
entierte Lernen beinhaltet demzufolge immer auch eine kom-
ten ohne die dazu gehörenden Bereitschaften geht. Zwar ist die
petenzorientierte Beurteilung.
Bildung von Bereitschaften in der Schule ein erstrebenswertes
Die kompetenzorientierte Beurteilung – das heisst das kom-
Ziel und im Unterricht soll die Motivation zweifellos gefördert
petenzorientierte Lernen, Testen und Prüfen – unterscheidet
werden. Der Anspruch, dies bei jeder Kompetenz und alleine
sich vom klassischen Lernen, Testen und Prüfen dadurch, dass
durch formale Bildung in der Schule umzusetzen, ist aus Sicht
die soziale Bezugsnorm in den Hintergrund tritt. Der Ver-
der Projektleitung Schulharmonisierung zu hoch und daher
gleich mit den Mitschülerinnen und Mitschülern oder mit dem
im Unterricht nur bedingt zu leisten.
kantonalen Durchschnitt des gleichen Jahrgangs ist sekundär.
Im Vordergrund steht, was die Schülerinnen und Schüler auf-
KONSEQUENTE ANWENDUNGSORIENTIERUNG
grund von Kriterien (zum Beispiel bezogen auf den Lehrplan)
Beim kompetenzorientierten Unterricht soll auf der bisheri-
können, welches die nächsten Lernschritte sind und welche
gen Unterrichtspraxis der Lernzielorientierung aufgebaut und
Lernergebnisse daraus hervorgehen.
diese unter Gewichtung bestimmter Aspekte erweitert werden.
Bisherige Postulate eines (guten) Unterrichts werden weiterhin
AKTIVIERENDE UNTERRICHTSFORMEN
berücksichtigt. Alte und noch immer aktuelle didaktische An- Als Lernziel wird im Unterricht ein Kompetenzzuwachs, also
sätze und Forderungen lassen sich mit der Idee des kompetenz-
ein Wissens- und Könnenzuwachs, angestrebt. Aktivierende,
orientierten Unterrichts verbinden und können sie unterstüt-
anwendungsbezogene Unterrichtsformen und -methoden er-
zen. Somit ist vieles nicht neu − der Unterricht soll didaktisch
halten dabei ein besonderes Gewicht. Als Weg zum Ziel dient
weiterentwickelt werden.
die Methode nicht nur zur Vermittlung des Inhalts. Neben
Die wichtigste Neuerung gegenüber dem lernzielorientier-
dem Erwerb von Wissen soll der Unterricht didaktisch und
ten Unterricht ist eine konsequente Anwendungsorientierung.
methodisch Gelegenheiten bieten, mit diesem Wissen etwas
Im Fokus der kompetenzorientierten Förderung und Beurtei-
anzufangen, ein Können unter Beweis zu stellen oder durch
11
Basler Schulblatt 2013 | 08
EDit
Üben zu kultivieren. Es gilt, Anwendungssequenzen zu arrangieren, die die Schülerinnen und Schüler möglichst selbständig
bewältigen können und bei denen sie neben fachlichen auch
überfachliche Fähigkeiten wie etwa Kooperationsfähigkeit,
Lernfähigkeit, Selbstständigkeit erlernen.
Insbesondere in diesen Anwendungsphasen nehmen die
Lehrpersonen unterschiedliche Rollen ein − sie führen und
begleiten das Lernen. Insgesamt geht es aus didaktischer Sicht
(wie bisher) darum, dass die Lernenden aktiv mit jeweils pas-
WAS WIRD FÜR DIE SCHÜLERINNEN
wogene pädagogische und didaktische Grundhaltung. Kom- UND SCHÜLER NEU?
senden Unterrichtsformen lernen. Dahinter steckt eine ausge-
petenzorientiert ist der Unterricht, wenn er mit einem breiten
und ausgeglichenen Repertoire an schüler- und lehrerorien-
ku. Die Lehrpersonen unterrichten heute sehr unter-
tierten Unterrichtsformen und -methoden praktiziert wird –
schiedlich. Daher lassen sich kaum generelle Aussagen
wenn also Methoden der systematischen Wissensvermittlung
dazu machen, was sich für alle Schülerinnen und
(Instruktion) und der Anwendung (Konstruktion) beide ihren
Schüler ändert, wenn sie kompetenzorientiert gefördert
Platz haben.
und beurteilt werden. Verbesserungen bringen können:
MEHRJAHRESPLANUNG DER LERNINHALTE
1. Transparente Lernziele:
UND LERNZIELE
Wenn die Lehrpersonen auf einen Unterricht mit transparen-
Fachliche Kompetenzen können jeweils mit unterschiedlichen
ten und überprüfbaren Lernzielen umstellen, erfahren die
Inhalten bzw. Lernstoffen erreicht werden. Der neue Lehrplan
Schülerinnen und Schüler dadurch genau, was von ihnen ver-
21 bietet diesbezüglich den Lehrpersonen mehr Spielraum als
langt und erwartet wird und was davon wann und wie beurteilt
bisherige Lehrpläne mit genauen Stoffangaben (wobei es Un- wird. Sie können am Schluss der Lektionen oder der Woche
terschiede gibt zwischen den Fächern). Mit dieser Freiheit gilt
darüber nachdenken, ob sie die Ziele erreicht haben oder was
es sorgsam umzugehen − eine bewusste Auswahl der Inhalte
sie als Nächstes brauchen, um die Ziele zu erreichen. In einem
ist sehr wichtig. Via Lehrmitteln erfolgt eine Auswahl an In-
zusammenhängenden Orientierungssystem erfahren sie, wo
halten − und mit einer curricularen Arbeit an den Schulen
sie im schrittweisen Kompetenzaufbau stehen. Im Hinblick auf
können ebenfalls Themen gesetzt werden.
die Übertritte wissen sie genauer, auf was sie hinarbeiten müs-
Weil der Kompetenzaufbau im Lehrplan 21 auf elf Volks-
sen. Sie können dadurch bessere Schulleistungen erbringen
schuljahre ausgerichtet ist, soll der Unterricht sich auch auf
und mehr Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen.
eine Unterrichtsplanung über mehrere Jahre beziehen. Eine
Mehrjahresplanung sollen die Lehrpersonen nicht alleine ma- 2. Anwendungsorientierte Förderung und Beurteilung:
chen, sondern als Teamaufgabe in den Fach- und Fachbereichs- Wenn die Lehrpersonen ihren bisherigen differenzierten Unkonferenzen der Schulen wahrnehmen. Die Fachkonferenzen
terricht mit dem Ansatz der Kompetenzorientierung verbin-
planen Unterrichtseinheiten mit überprüfbaren Lernzielen
den, werden die Lernenden dies dadurch spüren, dass der Un-
für verschiedene Kompetenzstufen, Leistungsniveaus, The-
terricht für sie handlungsorientierter wird. Die Abwechslung
men und Inhalte (zum Beispiel 8 bis 12 Unterrichtseinheiten
von Methoden der systematischen Wissensvermittlung (In-
pro Jahr, 30 bis 40 pro Zyklus). In den zentralen, kantonalen
struktion) und der Anwendung (Konstruktion), gepaart mit
Fachkonferenzen kann schliesslich ein Austausch über die ein-
der Anwendung verschiedenster Unterrichtsformen, bei denen
zelne Schule hinaus erfolgen. Zudem stellt der Kanton diverse
sie auch selbstständig und mit anderen arbeiten können, lässt
Beratungs- und Unterstützungsangebote bereit (vgl. Artikel
ein effizientes und nachhaltig effektives Lernen zu. Weil die
«Die Diskussion ist eröffnet» von Lorenz Halter).
Schülerinnen und Schüler mehr Verantwortung für ihr Lernen und ihre Selbsteinschätzung übernehmen, steigt die Motivation zum Lernen, ihre Bereitschaft wächst, die erworbenen
Kompetenzen anzuwenden.
3. Lebensweltorientierung bei den Inhalten:
Was sich durch den kompetenzorientierten Unterricht darüber
hinaus für alle Lernenden bemerkbar machen könnte, ist die
Lebensweltorientierung bei den Themen. Wenn bei der Auswahl der Unterrichtsaufgaben die Interessen und Fragen der
Lernenden mitberücksichtigt werden und die Inhalte einen Bezug zum Alltag der Kinder und Jugendlichen innerhalb und
ausserhalb der Schule haben, kann das für sie motivierend sein.
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Basler Schulblatt 2013 | 08
WAS ÄNDERT SICH
FÜR LEHRPERSONEN?
EDit
2. Vom Lehrplan zur Praxis:
Umgekehrt können die Lehrpersonen(teams) auf der Basis
der Kompetenzbeschreibungen im Lehrplan am Beispiel ei-
ku. Lehrpersonen stehen mit der Einführung des Lehr-
nes Faches oder Fachbereiches selber (neue) Unterrichtsein-
plans 21 vor der Herausforderung, den bisherigen
heiten mit Lernzielen planen. Damit nutzen sie den Lehrplan
Unterricht auf eine fruchtbare Art mit den neuen Kompe-
als Planungsinstrument.
tenzbeschreibungen zu verbinden. Vieles vom gewohnten Unterricht kann so übernommen werden, an einzelnen
3. Einsatz von Lehrmitteln:
Punkten braucht es eine Akzentverschiebung und eine
Die Lehrpersonen setzen ein kompetenzorientiertes Lehr-
Anreicherung. Folgende Vorgehensweisen sind denkbar:
mittel ein, das die Kompetenzen didaktisch konkretisiert
1. Von der Praxis zum Lehrplan:
Logik. In solchen Lehrmitteln, die teilweise erst im Entste-
und gruppiert hat gemäss einer sinnvollen fachdidaktischen
Die Lehrpersonen(teams) beziehen ihre bisherigen Unter-
hen sind, werden die Kompetenzen von Lehrplänen bereits zu
richtseinheiten und Lernziele exemplarisch auf den neuen
Unterrichtseinheiten hinuntergebrochen und strukturiert.
Lehrplan 21 und überlegen sich, welche Kompetenzerwartungen sich damit im Unterricht gut fördern lassen. Vielleicht stel-
4. Einsatz von Aufgabensammlungen:
len sie dabei fest, dass ein Lehrmittel oder die selbst kons-
Gegenwärtig wird eine Aufgabensammlung mit Lern- und
truierte Unterrichtseinheit bestimmte Lücken aufweist. Diese
Prüfungsaufgaben für die Schuljahre drei bis elf entwickelt.
werden geschlossen, indem die heutige Unterrichtspraxis auf
Diese soll den Lehrpersonen für die Unterrichtsvorbereitung
den Lehrplan 21 bezogen wird. Dies geschieht beispielsweise
zur Verfügung stehen. Die Aufgaben beziehen sich direkt auf
dadurch, dass Wissen und Können in gleicher Weise gewichtet
Kompetenzbeschreibungen im Lehrplan 21 und können auf
werden und der Unterricht mit anwendungsorientierten Ele-
drei Niveaus verortet werden. Die Aufgabensammlung ist ein
menten angereichert wird.
freiwilliges Angebot, das die Lehrmittel und Unterrichtseinheiten der Lehrpersonen ergänzt.
«ES WIRD NICHT ALLES NEU»
Mathematik-Lehrpersonen, die mit dem «Zahlenbuch» unterrichten und das Konzept von
«mathe 2000» umsetzen, arbeiten bereits in Richtung kompetenzfördernder Unterricht.
Sie vermitteln ein Lernen, das auf dem Verstehen basiert. Es knüpft bei Alltagserfahrungen
und dem Vorwissen der Schülerinnen und Schüler an und schliesst wenn immer möglich
eigenes Denken ein, denn Mathematik beinhaltet weit mehr als rezeptartiges «Vormachen –
Nachmachen – Üben – Abfragen». Der neue Begriff «kompetenzorientiertes Lernen»
sollte uns nicht einschüchtern, sondern uns neugierig machen, wie wir unseren Unterricht
noch besser handlungs- und verstehensorientiert organisieren können. Das Neue beim
Lehrplan 21 wird sein, dass er die mathematischen Inhalte konsequent mit Tätigkeiten unterlegt. Das Verstehen und die Anwendung des Gelernten rücken dadurch noch mehr
in den Vordergrund mit dem Ziel, dass auch mathematisch schwache Schülerinnen und
Schüler Mathematik besser lernen und auch anwenden können.
Renate Pfendsack, OS Gottfried Keller/Fachexpertin Mathematik PZ.BS
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Basler Schulblatt 2013 | 08
EDit
DIE DISKUSSION IST ERÖFFNET
DER LEHRPLAN 21 GEHT BIS IM NOVEMBER IN ANHÖRUNG
Von Lorenz Halter, Teilprojektleiter Schulharmonisierung
Vom August bis Ende November 2013 findet in 21 Kantonen
sche Setzung zu verstehen. Ob das anvisierte Leistungsniveau
eine Anhörung zum Entwurf des Lehrplans 21 statt. Erst-
der Mindestansprüche überall realistisch ist, soll durch die
mals liegt damit ein stufenübergreifender Lehrplan für die
Anhörung und dann bei der Umsetzung in der Praxis geklärt
ganze obligatorische Schulzeit vor, der für alle deutsch-
werden. Es stellt sich ausserdem die Frage, ob es angesichts des
sprachigen Kantone gleich sein wird. Nach der Auswer-
grossen Umfangs des Lehrplans den Lehrpersonen gelingt, die
tung auf interkantonaler Ebene wird der Entwurf nochmals
Schülerinnen und Schüler zum Erwerb aller genannten Kom-
überarbeitet und den Kantonen im Oktober 2014 zum
petenzen zu führen. Sie werden wohl wie in den bestehenden
Beschluss und zur Einführung übergeben. In Basel-Stadt
Lehrplänen gewisse Prioritäten setzen müssen.
soll der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 2015/2016 in
In der neuen bikantonalen Stundentafel der Kantone Ba-
Kraft treten und ab dann während sechs Jahren eingeführt
sel-Stadt und Basel-Landschaft, die gleichzeitig mit dem Lehr-
werden – gleichzeitig mit der neuen Stundentafel, der
plan 21 in Kraft tritt, haben bestimmte Fächer den Status eines
neuen Schulstruktur der Sekundarschule und mit der Schul-
Wahlpflichtfaches. In den nicht gewählten Wahlpflichtfächern
laufbahnverordnung für die Sekundarschule.
werden deshalb die im Lehrplan 21 beschriebenen Kompetenzen nicht erreicht. Der Anschluss an die weiterführenden
Nach rund zehnjähriger Planungs- und Entwicklungsarbeit
Schulen wird so oder so gewährleistet; die Schülerinnen und
liegt der Entwurf des Lehrplans 21 zur Anhörung vor. Er ist ein
Schüler werden in jedem Fach dort abgeholt, wo sie stehen.
gemeinsames Werk im Auftrag von 21 Kantonen der deutschund mehrsprachigen Schweiz (D-EDK), das alle kantonalen
ZUR EINFÜHRUNG
Lehrpläne ablösen und aufbauend vom Kindergarten für die
Die Vorbereitungsarbeiten für die Lehrplaneinführung laufen
ganzen elf Jahre Volksschule Gültigkeit haben wird. Verschie-
bereits und dauern bis Ende 2014. Die Schulen erfahren früh-
dene Teams bestehend aus Fachpersonen der Schulpraxis und
zeitig, wie die Einführung geplant ist und welche Erwartungen
der Fachdidaktik haben sich an den Entwicklungsarbeiten be-
das Erziehungsdepartement damit verknüpft. Mit der Lehr-
teiligt.
planeinführung soll an allen Schulen eine so genannte kompe-
Im Lehrplan 21 wird der Bildungsauftrag kompetenzorien-
tenzorientierte Unterrichtsentwicklung angestossen und wei-
tiert beschrieben (vgl. Artikel «Wissen, können – und auch
tergeführt werden. Was dies heisst, wird auch im Rahmen der
wollen?» von Regina Kuratle). Pro Fachbereich und Zyklus
Einführung erklärt. Die Schulleitungen bereiten die Einfüh-
werden Mindestansprüche und weiterführende Kompetenz-
rung des Lehrplans 21 vor und führen den Prozess an ihrer
stufen definiert. Der Aufbau des Lehrplans 21 und die Struktur
Schule. Die eigentliche Umsetzung erfolgt durch die Lehrper-
der Fächer und Fachbereiche sowie die fächerübergreifenden
sonen in Teamarbeit auf der Unterrichtsebene.
Themenlehrpläne werden im Entwurf des Lehrplans für die
Anhörung ausführlich erklärt. Sie werden auch in der bereits
ZUR UNTERSTÜTZUNG
beschlossenen Stundentafel abgebildet.
Ab dem Schuljahr 2014/2015 wird sich ein beachtlicher Teil der
kantonalen Weiterbildung auf die Unterstützung bei der Ein-
ZUR VERBINDLICHKEIT
führung des Lehrplans 21 konzentrieren. Den Schulen wird
Der Lehrplan ist für die Lehrpersonen verbindlich. Die meis-
im Rahmen der für Weiterbildung und Schulentwicklung vor-
ten Schülerinnen und Schüler sollen die im Lehrplan 21 be-
gesehenen Zeitgefässe ein bedarfsgerechtes Angebot zur Ver-
schriebenen Mindestansprüche und einen grösseren Teil da-
fügung gestellt. Bereits ab Herbst 2013 bietet das PZ.BS den
rüber hinausreichende Kompetenzen erwerben. Auch Kinder
Schulen einen neuen Fachberatungspool mit Expertinnen und
und Jugendliche, die mit Fördermassnahmen und verstärkten
Experten an, und den Schulleitungen stehen Personen aus dem
Massnahmen zusätzlich unterstützt werden, sollen die Min- Beratungspool für Schulleitungen zur Verfügung. Neben Weidestansprüche im Lehrplan erreichen – es sei denn, sie werden
terbildungs- und Beratungsangeboten können die Schulen auf
mit individuellen Lernzielen unterrichtet.
spezifische schriftliche Umsetzungsmaterialien in Form von
Die im Lehrplan 21 pro Fachbereich und Zyklus definierten
Mindestansprüche sind zum jetzigen Zeitpunkt als provisori-
14
kompetenzorientierten Lehrmitteln und Umsetzungshilfen
sowie auf eine Aufgabensammlung zurückgreifen.
Basler Schulblatt 2013 | 08
EDit
LEHRPERSONEN FÜR ANHÖRUNG GESUCHT
In Basel-Stadt dauert die Anhörung bis am 30. November 2013. Das Projekt Schulharmonisierung hat nach der Freigabe des Lehrplans 21 die Unterlagen verteilt und auf der Webseite der
Schulharmonisierung (www.schulharmonisierung.bs.ch) zwei (rollende) Planungspapiere aufgeschaltet, die Auskunft zum aktuellen Stand der Einführungsplanung in Basel-Stadt und zum
Begriff «kompetenzorientierte Förderung und Beurteilung» geben. Angesichts der vielen Neuerungen, die zurzeit die Schulen beanspruchen, ist für das Schulpersonal eine ressourcenverträgliche Teilnahme an der Anhörung vorgesehen. Dies bedeutet, dass sich zu diesem frühen
Zeitpunkt noch nicht alle mit diesem Entwurf beschäftigen müssen. Die SSS hat sich entschieden, die Vernehmlassung zum Lehrplan 21 etwas anders als gewohnt anzupacken. Da es sich
um eine gesamtschweizerische Vernehmlassung mit enormem Umfang und beschränkten Einflussmöglichkeiten handelt, sollen Rückmeldungen nicht flächendeckend in allen Konferenzen,
sondern in Gruppen von «Expertinnen und Experten» zu den einzelnen Fachbereichen eingeholt werden. Gesucht werden Lehrpersonen, die sich hier stellvertretend für einen bestimmten
Fachbereich einbringen, den entsprechenden Lehrplanentwurf im September kritisch unter die
Lupe nehmen und stellvertretend eine Rückmeldung verfassen.
Der genaue zeitliche Ablauf ist auf der Seite 34 zu finden. Interessierte melden sich direkt bei
[email protected]
Foto: Karin Habegger
«WAS KANN ICH MIT DEM GELERNTEN ANFANGEN?»
Im Sprachunterricht ist kompetenzorientierter Unterricht nichts Neues. Im Vordergrund stehen
damit Fertigkeiten. Die Frage lautet: «Was kann ich mit dem Gelernten anfangen?» – und
nicht: «Was weiss ich?» Wir Sprachlehrpersonen richten uns nach dem «Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen» (GeR), wo mit dem Begriff der Kompetenzorientierung
gearbeitet wird. Kompetenz beinhaltet Wissen, und der Weg zur Kompetenz braucht auch
alle traditionellen Lernmethoden; der Fokus wird einfach anders gesetzt. An anderen Schulen
beobachte ich hie und da Widerstände gegenüber dem Evaluieren von Kompetenzen, weil
damit beispielsweise das Abfragen von explizitem Grammatikwissen in Abschlussprüfungen
wegfallen könnte. Einige Lehrpersonen tun sich schwer damit, solche vermeintlich objektiven
Werte und scheinbare Sicherheiten loszulassen. Ich unterrichte seit zehn Jahren, und unsere Fachschaft hat von Anfang an so gearbeitet, für mich ist kompetenzorientierter Unterricht
einleuchtend.
Chantal Morand, Fachmaturitätsschule
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Basler Schulblatt 2013 | 08
EDit
DAS IGELKIND VOR DEM
VERHUNGERN BEWAHREN
LESEND UND SCHREIBEND SCHRITT FÜR SCHRITT IN DIE WELT
DER STACHELIGEN TIERE
Von Valérie Rhein
«Kompetenzorientierter Unterricht»? Wer weiss, ob sich
VIER NAMEN BEI DEN EINEN,
dieser Begriff in der Schullandschaft auch tatsächlich
FÜNF ODER SECHS BEI DEN ANDEREN
durchzusetzen vermag. Was sich dahinter verbirgt, gehört
Der Gongschlag der Lehrerin sagt: Wir schliessen diese Arbeit
in vielen Klassenzimmern jedoch längst zum Alltag.
nun ab, legen unser Blatt in unser Fächli und setzen uns in den
So wie bei Christine Aegerter in der Primarschule Gotthelf.
Kreis. Auf manchen Blättern stehen vier Namen, auf anderen
Im Juni hat das Basler Schulblatt sie und ihre 1d besucht.
fünf oder sechs. Gut gearbeitet haben alle. Denn das Ziel war
nicht, die Aufgabe innerhalb einer bestimmten Zeit vollständig
«Weil Sebi Pilze besonders liebt, bringt Ferdinand ihm einen
zu lösen. «Das hätte bei den Kindern nur zu unnötigem Druck
braunen Steinpilz als Geschenk mit», steht auf einem der Pa-
geführt», erklärt Christine Aegerter. «Und zum Gefühl, dass
pierstreifen, die überall im Klassenzimmer verteilt sind. Eine
sie schlecht gearbeitet haben, wenn sie nicht fertiggeworden
Igelparty ist angesagt, und mithilfe der Beschreibungen lassen
sind.» Eine schlechte Voraussetzung, um zu lernen. «Von dort,
sich die beiden Gastgeber Sebi und Basti sowie ihre sechs Gäste
wo ein Kind gerade steht, soll es einen weiteren Schritt machen
identifizieren. Die Papierstreifen mit einer Textzeile schaffen
können», sagt die Primarlehrerin. Damit richtet sie den Fokus
alle Erstklässlerinnen und Erstklässler der 1d der Primarschu-
nicht darauf, was noch nicht möglich ist, sondern auf die indi-
le Gotthelf mit Leichtigkeit, die Zwei- und Dreizeiler gestalten
viduellen, unterschiedlich grossen Schritte jeder Schülerin und
sich für manche als eine Herausforderung. Izza liest sich den
jedes Schülers. Und lebt damit ein Stück kompetenzorientier-
Text laut vor, geht hüpfend zu ihrem Pult und schreibt sorgfäl-
ten Unterricht –, auch ohne mit dem Begriff vertraut zu sein.
tig Ferdinands Namen unter jenes Bild, das einen Igel mit einem grossem Pilz auf dem Rücken zeigt. Die Buben und Mäd-
NUR JA NICHT MIT MILCH FÜTTERN
chen arbeiten konzentriert. Hier wird der Schal einer Igeldame
Die Kinder sitzen im Kreis. «Ihr habt sehr gut gearbeitet», sagt
pink gefärbt, dort die Krawatte eines Igelherrn bunt ausge- Christine Aegerter zu den Schülerinnen und Schülern, bevor
malt. Klassenlehrerin Christine Aegerter schaut den Kindern
sie ihnen die nächste Aufgabe erklärt. Zuerst gemeinsam und
über die Schultern, lobt die Fortschritte, fordert zum noch-
danach in kleinen Gruppen wird ein Igel-Würfelquiz gespielt.
maligen Lesen auf, wo mit der Zuordnung der Namen etwas
Die Kinder raufen sich zusammen, verständigen sich über die
nicht stimmt, spricht ein Wort mehrmals deutlich aus, um auf
Regeln: Wollen wir sie pingelig genau anwenden? Oder wan-
einen fehlenden Buchstaben aufmerksam zu machen, oder be-
deln wir sie nach unseren eigenen Vorstellungen ab? Es gibt
antwortet Fragen.
kein richtig oder falsch, in der nächsten Runde gelten die ge-
«WERKZEUGE FÜR DAS LEBEN NACH DER SCHULE»
In das kompetenzorientierte Unterrichten – ich spreche eher von «offenem Unterricht» – bin ich
im Laufe meiner rund 15-jährigen Lehrtätigkeit hineingewachsen. Am Anfang habe ich mich
stärker auf den zu vermittelnden Stoff konzentriert: Die Schülerinnen und Schüler füllten
Arbeitsblätter aus und ich korrigierte sie. Mit der Zeit konnte ich mehr und mehr Platz schaffen
für anwendungsorientiertes Arbeiten, das die Selbstständigkeit und die Sozialkomptenz der
Jugendlichen stärkt und ihnen auch Werkzeuge für das Leben nach der Schule in die Hand gibt.
Wenn ich den Schülerinnen und Schülern einen Auftrag gebe, fordere ich sie zunächst auf,
darüber nachzudenken und ihre Gedanken zu formulieren. Sie wissen: Da gibt es kein richtig
oder falsch, ich lasse sie angstfrei machen. In einem zweiten Schritt lenke ich sie in die Richtung, in die sie auch mit Blick auf den Lehrplan gehen sollten. Im offenen Unterricht kommen
die verschiedenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler besser zum Tragen.
Lernen am Projekt ist eines der Gefässe, das sich dazu anbietet und den Jugendlichen ermöglicht,
ihr Können und Wissen in verschiedenen Kontexten einzusetzen.
Marco Stefanutti, WBS St. Alban
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GELESEN
«DER LEHRER HAT DIE AUFGABE,
EINE WANDERGRUPPE MIT SPITZENSPORTLERN UND BEHINDERTEN
BEI NEBEL DURCH EIN UNWEGSAMES
GELÄNDE IN NORD–SÜDLICHER
RICHTUNG ZU FÜHREN UND ZWAR SO,
DASS ALLE BEI BESTER LAUNE
meinsam ausgemachten Spielregeln. Jeremias würfelt eine Fünf, GLEICHZEITIG AN DREI VERSCHIE greift im Fünferfeld nach einer Karte und liest vor: «Was sollst DENEN ZIELORTEN ANKOMMEN.»
du tun, wenn du zwischen Oktober und November kleine Igelkinder findest?» Beim ersten Spieldurchgang wird zunächst ge- Der Münchner Arbeitsphysiologe Wolf Müller-Limmroth ist
rätselt. Schliesslich wird das Kärtchen neugierig umgedreht
zwar seit 13 Jahren tot. Der Medizinprofessor hat aber im
und die Antwort vorgelesen: «Man muss ihnen helfen, weil
Juni 1988 in einem Weltwoche-Artikel eine Beschreibung des
sie oft zu wenig Gewicht haben, um den Winter zu überste- widersprüchlichen Anforderungsprofils an Lehrpersonen
hen», steht da.
In der zweiten Quizrunde wissen die meisten Kinder die
geliefert, die humorvoll und pointiert den Nagel auf den Kopf
trifft und deshalb noch immer gern und oft zitiert wird.
Antwort bereits. Und sollte ihnen im Spätherbst wieder einmal ein Igel begegnen, werden sie handeln und sich um das
Igelkind kümmern und es füttern. Aber nicht mit Milch, das
führt zu Durchfall – auch das haben sie soeben im Quizspiel
gelernt. «Das können wir dann den Erwachsenen erklären»,
sagt Sibel in der Schlussrunde kurz vor Mittag. – Kompetenzund anwendungsorientierter Unterricht, wie er im Lehrbuch
steht und in vielen Schulen längst gelebt wird. Auch ohne Vertrautheit mit den dazugehörigen noch wenig bekannten pädagogischen Begriffen.
Tiere aus der Umgebung, wie der Igel eines ist, sprechen die
Kinder an: Christine Aegerter im Klassenzimmer der 1d
der Primarschule Gotthelf. Foto: Valérie Rhein
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Basler Schulblatt 2013 | 08
INHALT UND FORM
LESERBRIEFE
Ja, wir geben es zu: Uns gefällt das Layout, welches die Fachklasse für Grafik dem Schulblatt
Beim neuen Schulblatt sorgen nach wie vor weniger die inhaltlichen Veränderungen,
verpasst hat. Wir wollten der Ausdrucksfreude der Lernenden viel freien Lauf lassen. Die
sondern das bewegte Layout für Diskussionsstoff. Hier Auszüge aus den Reaktionen
Farbe und die Bildstrecke finden bei der Leserschaft Zustimmung. Auch die redaktionelle
von Leserinnen und Lesern.
Neuausrichtung nimmt sie positiv wahr: ein Schwerpunktthema zu Beginn des Heftes, mehr
kurze kolumnenhafte Texte, viele Zitate von Lehr- und Fachpersonen. So weit, so gut. Ironi- Grundsätzlich gefällt mir das neue Schulblatt, obwohl für mich eine Änderung nicht nötig gewesche und bissige Kommentare setzte es für das Pirouettenkonzept ab. Auch wenn Lehrperso-
sen wäre – das alte hat mir auch gefallen. Was ich mühsam finde, ist der Querdruck, aber wenn
nen Schülertexte aus jeder Perspektive lesen können (schräg über die Schulter des Schülers oder
ihr darauf besteht, werde ich mich auch daran gewöhnen können.
vis-à-vis der Schülerin, Schrift kopfüber und seitenverkehrt) – bei der Lektüre des Schulblattes
Lisa Jegge
wollen sich viele nicht zum bewegten Lesen verführen lassen. «Die Dreherei ist eine Zumutung.»
Jeder gestaltete Text nimmt es mit einem Dilemma auf: mit jenem zwischen der Lesbarkeit,
Bei aller Achtung vor den Überlegungen, die hinter dem neuen Layout stecken: Für mich funk-
der gestalterischen Form und dem optischen Ausdruck. Ein grafisch gestaltetes Blatt ist mehr
tioniert es nicht. Ich lese die quer gedruckten Artikel überhaupt nicht und das Titelblatt nehme
als die Summe seiner Texte. Wir stehen zu diesem Auftrag an die Schule für Gestaltung: Farbe,
ich nicht als solches wahr.
lebendige Formen, spielerische Gestaltung, «Anschauung». Es soll auch erlaubt sein, die Mög- Laura Maggi
lichkeiten des Formatwechsels zu nutzen. Das gewohnte Format ist jenes des Buches: A4 hoch,
zwei Seiten nebeneinander. Dreht man das Schulblatt um 90 Grad, so ist das Format A3. A3 hoch
Das neue Layout ist eine Zumutung: Praktisch nach jeder Seite muss das Blättchen in eine neue
lässt sich anders gestalten als zweimal A4 im Buchformat.
Himmelsrichtung gedreht werden. Originell ist das sicher nicht. Es orientiert sich eher an einer
Sei’s drum. Wir haben es übertrieben. Das Drehkonzept hat viele Leserinnen und Leser nicht
überzeugt. Gedreht wird darum in Zukunft weniger und nur dort, wo es gestalterisch «ins Auge
unbedarften Postergestaltung von Schülern.
Hansruedi Felix
springt», die Erkennbarkeit einer wiederkehrenden Rubrik festigt oder die Lesefreundlichkeit
verbessert: etwa bei den Buchbesprechungen oder bei jenen Doppelseiten, die im A3-Format
Als ich das erste neu gestaltete Schulblatt in der Hand hielt, wurde sofort meine Neugier geweckt.
lesbarer gestaltet werden können als im A4-Buchformat.
Wenn ich meine ersten Eindrücke kurz zusammenfasse, komme ich auf folgende Fakten, die mich
das neue Outfit loben lassen: spannende Gesamtwirkung und Inhalte, belebende Farbigkeit, mu-
Für die Herausgeber:
tiger freier Platz. Dadurch werden Gedankenspaziergänge erleichtert. Wie wird wohl das nächs-
Gaby Hintermann, Staatliche Schulsynode
te Heft aussehen?
Hans Georg Signer, Erziehungsdepartement
Riki Röthlisberger
Ich empfinde den ständigen Wechsel des Formats als unzumutbar und hätte grösste Lust, das Heft
ungelesen ins Altpapier zu entsorgen. Schade, denn immerhin wären die Schriften im Gegensatz
zu den früher orange hinterlegten Texten wieder lesbar geworden.
Peter Beck
Leider kann ich dem neuen Layout gar nichts Positives abgewinnen. Ich finde es sehr mühsam,
Der unten stehende Leserbrief stammt von Rolf Bühler
wenn ich ständig das Heft drehen muss. Ich hoffe sehr, dass Sie sich wieder auf ein Format einigen.
Mireille Plüss
EDit
Es freut mich, dass etwas mehr Farbe ins Schulblatt gekommen ist! Katastrophal hingegen finde
ich die quer gedruckten Seiten!!! So was habe ich noch in keiner Zeitschrift gesehen und es ist absolut unpraktisch zum Lesen eines Artikels.
Gabriel Rohrer
Gestern Abend hielt ich das Schulblatt in der Hand und wollte es gemütlich lesen. Leider ging
dies nicht mehr. Grundsätzlich finde ich eine Auffrischung toll und auch den Einbezug junger
Talente. Dazu gratuliere ich. Sinnvoll ist jedoch, die Kunst in den Dienst der Nutzung zu stellen.
Jeannette Hengartner
Ich habe nur eine Bitte: Ändert das Layout des Schulblattes so schnell wie möglich! Dieser «Gag»
ist meiner Meinung nach völlig misslungen. Schade um die guten Beiträge, welche nun von mir
nicht mehr gelesen werden.
Ruth Flück
Diese Querformatsache halte ich für ziemlich unglücklich. So etwas macht wahrscheinlich kaum
jemanden an, oder täusche ich mich da? Lauftext in Grün und Hellblau in dieser Schriftgrösse
und mit der Zeilenlänge kann ich ebenfalls nicht gut und gern lesen. Ich traue den Leuten von der
Fachklasse für Grafik eine funktionalere und mindestens ebenso ästhetische Gestaltung zu und
bin gespannt, wann es so weit sein wird.
Eric Engeler
Die Anordnung der Texte im Schulblatt wäre nicht so schlimm. Das ganz Üble an diesem neuen Layout ist die Zeilenlänge! Ich habe einige Artikel auf die Anzahl Zeichen pro Zeile hin überprüft: Ein Artikel hatte bis 89 Zeichen pro Zeile – ein Layout, das weit über dem üblichen Mass
von Zeitschriften liegt. Die erschwerte Lesbarkeit hängt aber auch vom Blocksatz ab, dem hier
ausführlich gefrönt wird.
Daniel Reicke
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Basler Schulblatt 2013 | 08
NEUES AUS DEM ED
SCHULGESETZ ERMÖGLICHT NEU SABBATICALS
Der Grosse Rat hat am 26. Juni 2013 verschiedene Anpassungen des Schulgesetzes beschlossen. Die wichtigsten sind:
− Die Lehrpersonen können die Altersentlastung in einen Sabbaticalurlaub im Umfang von einem Semester umwandeln.
Sie werden Anfang August über die detaillierten Regeln informiert.
− Die Staatliche Schulsynode SSS wird in «Kantonale Schulkonferenz» umbenannt.
UMSETZUNGSHILFEN
DIE LEHRPERSONEN ERHALTEN
personen für Logopädie, Psychomotorik, Tagesstrukturen, Unterrichtsassistenz und Mediothek. Die Fachpersonen sind ebenso BEI DER EINFÜHRUNG DER
Mitglieder der Schulkonferenzen und der Kantonalen Schulkonferenz wie die Lehrpersonen und Schulleitungen.
SCHULLAUFBAHNVERORDNUNG
− Die rechtlich fakultativen Musikalischen Grundkurse (Musik und Bewegung) werden in den Pflichtfachkatalog der Primar- (SLV) UNTERSTÜTZUNG
− Die Begriffe Lehr- und Fachpersonen werden definiert: Lehrpersonen sind für Unterricht und Heilpädagogik zuständig, Fach-
schule aufgenommen und damit aufgewertet. Die Lehrpersonen, die dieses Fach unterrichten und an der Musik-Akademie
Basel angestellt sind, wechseln den Arbeitgeber und werden im August 2015 von den Schulen angestellt.
Von Claudia Henrich, Projektleitung Schulharmonisierung
− Die Schulpflicht bezieht sich neu nicht nur auf den Besuch der obligatorischen Fächer, sondern auch auf den Besuch der von
der Schule angeordneten auswärtigen Schulanlässe wie Exkursionen oder Schulkolonien.
− Der Kanton kann in nichtobligatorischen Fächern und Kursen Zulassungsbeschränkungen erlassen. Dazu gehören zum Bei-
Mit dem neuen Schuljahr startet auch die Umsetzung
der SLV. Direkt davon betroffen sind alle Kinder und
spiel das International Baccalaureate Diploma Programme IB oder Angebote im Bereich schulischer, nicht dual organisierter
Lehrpersonen vom Kindergarten bis zur neuen 5. Primar-
beruflicher Grundbildung.
schulklasse. Bis zur 4. Klasse werden die Kinder neu
− Der Kanton kann in Zukunft Lehrpersonen, die ihre Berufspflichten schwerwiegend verletzen, vom Schuldienst ausschliessen
mit Prädikaten beurteilt und ab der 5. Klasse mit Noten.
und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK zur Aufnahme in die Liste über Lehrpersonen
Um nach den Vorgaben der SLV möglichst objektiv
ohne Unterrichtsberechtigung melden.
fördern und beurteilen zu können, stehen Mappen,
− Die Schule für Brückenangebote heisst neu Zentrum für Brückenangebote, die Handelsmittelschule Wirtschaftsmittelschule.
Beide Schulen wechseln administrativ von den allgemeinbildenden zu den berufsbildenden Schulen.
AUSZEICHNUNG FÜR DAS SPORTAMT
Weiterbildungsangebote, PowerPoint-Präsentationen
und eine Hotline zur Verfügung.
Ab dem Sommerzweitageblock können Lehrpersonen an den
Die Schweizer Sektion der «Internationale Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen» (IAKS) hat dem Sportamt Basel-Stadt
Standorten auf zwei Mappen zurückgreifen, in der praxisnahe
für die «seit Jahrzehnten geleistete Arbeit im Rasen-, Kunstrasen- und im Reinigungsbereich der Sporthallen» den «Swiss IAKS
Tipps zur Umsetzung der SLV zu finden sind. In der Mappe A
AWARD 2013» verliehen. Der Preis der Non-Profit-Organisation ist mit einer Förderpreissumme von 5000 Franken dotiert und
finden die Lehrpersonen allgemeine Aussagen zur Förderung
soll ein Beitrag zur Veröffentlichung und Publikation der gemachten Forschungs- und Erfahrungsresultate sein.
und Beurteilung, zum Beispiel auch Checklisten zur Gestaltung einer Leistungserhebung. Alles, was die Umsetzung der
Weitere Informationen unter www.iaks.ch.
neuen SLV auf der Primarstufe betrifft, findet sich in der Mappe B. Weitere Mappen zur Beurteilung auf der Sekundarstufe
(Mappe C), Beurteilung bei individueller Förderung und/oder
Beurteilung (Mappe D) sowie ein Glossar und Stichwortverzeichnis (Mappe E) sind in Arbeit.
EDit
WEITERBILDUNG DURCH DIE FHNW
Die FHNW bietet massgeschneiderte Weiterbildungen sowohl
NEUES AUS
DEM ERZIEHUNGSRAT
für ganze Standorte wie auch für einzelne Lehrpersonen. Ausserdem stehen auch fachdidaktisch ausgerichtete Angebote zur
Verfügung. Inhalte sind neben den Neuerungen, die die SLV
mit sich bringt, die kompetenzorientierte Förderung und Beurteilung.
www.fhnw.ch/ph/weiterbildung
Der neu konstituierte Erziehungsrat hat folgende Beschlüsse gefasst:
− Die Unterrichtszeiten an den Schulen des Kantons Basel-Stadt ab Schuljahr 2015/2016 werden genehmigt (s. Schulblatt 05/2013).
HOTLINE FÜR SCHULLEITUNGEN
− Der Erziehungsrat beschliesst eine Ergänzung der Stundentafel Gymnasien, die es ermöglicht, den Abteilungsunterricht in den
Bei Fragen können sich Lehrpersonen zuerst an ihre Schullei-
Schwerpunktfächern zu flexibilisieren.
tung wenden. Die Schulleitung beantwortet die Frage. Wenn
− Der Änderung der Aufnahmeverordnung Gymnasien und der Lernbeurteilungsverordnung Gymnasien stimmt der Erzie-
die Schulleitung mehrere Fragen hat, die sie nicht selber beant-
hungsrat zu und beantragt dem Regierungsrat deren Erlass. Ab Schuljahr 2014/2015 erhält die künftige Leitung Mittelschulen
worten kann, benutzt sie die Hotline. Sie kann die Fragen dabei
und Berufsbildung die Kompetenz, Schülerinnen und Schüler einem Gymnasium zuzuweisen. So soll sichergestellt werden,
per Mail oder per Telefon stellen (061 267 56 18).
dass die Vorgaben des Schulraumallokationsplans eingehalten werden können. Nach wie vor soll das Ziel sein, möglichst viele Wünsche zu erfüllen.
− Der Erziehungsrat stimmt der Änderung der Verordnung betr. Tätigkeit der Schulräte zu und beantragt dem Regierungsrat
deren Erlass. Angepasst werden sollen die Ausschlusskriterien. Eine Präsidentin oder ein Präsident darf keine eigenen Kinder
Ergeben sich an einem Standort sehr viele Fragen, besteht
auch die Möglichkeit, dass die Projektleitung SLV für ein bis
zwei Stunden an einem Standort direkt Antworten bzw. Umsetzungshilfen anbietet.
in der betreffenden Schule haben und auch keine verwandtschaftlichen und partnerschaftlichen Beziehungen zu Schulleitungsmitgliedern. Auch die Vertretungen der Öffentlichkeit sollten keine eigenen Kinder in der Schule haben, die Eltern werden
AUF DIE STUFEN ABGESTIMMTE
bereits durch ihre Elternvertretungen repräsentiert. Und schliesslich sollen die Elternvertretungen im Schulrat diesen verlas-
POWERPOINT-PRÄSENTATIONEN
sen, wenn das eigene Kind die Schule nicht mehr besucht.
Für die Schulleitungen oder auch für die Lehrpersonen sind
− Einer neuen Verordnung über dem Bildungsgang Pflege HF am Bildungszentrum Gesundheit (BZG) und einer Änderung der
drei stufengerechte PowerPoints geplant, mit denen sie die El-
Verordnung über das BZG wird zugestimmt und dem Regierungsrat deren Erlass beantragt. Die beiden privaten Pflegeschulen
tern über die Veränderungen durch die neue SLV informieren
Bethesda und Clara existieren nicht mehr. Ausserdem wird das Verfahren über die Eignungsabklärung geändert und neu die
können. Diese PowerPoint-Präsentationen stehen im Sommer-
Möglichkeit einer Teilzeitausbildung geschaffen.
zweitageblock zur Verfügung.
− Der Erziehungsrat stimmt der Änderung der Sonderpädagogikverordnung zu und beantragt dem Regierungsrat deren Erlass.
Es soll präzisiert werden, dass für die Zuteilung der Förderangebote ein zweistufiges Verfahren gilt. In einem ersten Schritt
entscheiden die Schulleitungen auf Antrag der pädagogischen Teams, welche Schülerinnen und Schüler Förderangebote erhalten. In einem zweiten Schritt verteilt die Schulleitung auf Antrag der pädagogischen Teams die kollektiv der Schule zustehenden Förderressourcen auf die Klassen, Gruppen und wo nötig auf einzelne Schülerinnen und Schüler. Die Schulen können
mehr Gestaltungsraum bei der Ressourcenverteilung in Anspruch nehmen.
Renata Rovira
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EDit
DIE SCHULÄRZTIN EMPFIEHLT…
BLINZELNDE AUGEN UND «HÄ?»
Ein Kind klagt über Kopfschmerzen, ein anderes blinzelt auffallend häufig, ein drittes reibt sich immer wieder die Augen oder
sitzt unkonzentriert im Unterricht: Wer bei seinen Schülerinnen und Schülern solche Anzeichen beobachtet, sollte die Eltern
darauf ansprechen, denn sie könnten auf eine Sehstörung wie Fehlsichtigkeit oder verstecktes Schielen hinweisen. Dasselbe gilt
auch bei Leseschwierigkeiten, hinter welchen sich ebenfalls ein Augenproblem verbergen könnte. Wie die Augen gehören auch
die Ohren zu den wichtigsten Sinnesorganen: Ein gutes Gehör ist wesentlich für die kindliche Entwicklung und das Lernen in
der Schule. Hörstörungen können jederzeit neu auftreten. Sie können sich durch lautes Sprechen, Lern- und vor allem Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar machen.
Schülerinnen und Schüler mit solchen Auffälligkeiten sollten sich ärztlich abklären lassen. So können manifeste Seh- oder
Hörstörungen erkannt und Massnahmen ergriffen werden. Und die Kinder und Jugendlichen können wieder aufmerksam und
interessiert am Unterricht teilnehmen.
Bettina Graf, Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Basel-Stadt
Weitere Informationen unter www.gesundheit.bs.ch
Linie-e
Der Energie und dem
Trinkwasser auf der Spur
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Die Schulmodule können Dank freundlicher Unterstützung durch den Ökoenergie-Fonds der IWB realisiert und durchgeführt
werden. Der Ökoenergie-Fonds finanziert nachhaltige Projekte aus den Bereichen Energie und Umweltschutz in der Region Basel.
Geäufnet wird der Fonds durch Beiträge, die IWB-Kunden mit ihrem Bezug von Engagement-Produkten der IWB leisten.
Basler Schulblatt 2013 | 08
EDit
SALZ, MAIS UND EIN KROKODIL
BARBARA SUTER, LEITERIN SONDERPÄDAGOGIK, BLICKT AUF IHR BERUFSLEBEN ZURÜCK
führungsklasse und studierte berufsbegleitend Heilpädagogik
dazu. In einem Berufspraktikum im Christoph Merian-Schulhaus lernte ich die IV-Klassen kennen und entschied mich für
einen Wechsel dorthin.
1997 veränderte eine Stellenausschreibung erneut meinen
Wirkungsbereich und erfüllte mir zugleich einen Berufstraum
aus Kindertagen: Ich wurde Rektorin der neu gegründeten Heilpädagogischen Schule. Ich hatte das Salz meiner Erde gefunden, pflanzte verschiedenste neue Maisfelder an, erntete reichlich und lernte mit Krokodilen umzugehen. Zwölf Jahre durfte
ich diese spannende Arbeit ausführen, bis der Systemwechsel mich in eine neue Funktion in die Volksschulleitung rief.
Dass der Lehrerinnenberuf für mich die richtige Wahl war,
Alle meine Wechsel, Kinder, Kollegien, Klassenstufen oder
wusste ich, als ich an einem nebligen Novembertag im Jahr 1972
Funktionen, waren am Anfang bei aller Vorfreude auch durch
im Hirzbrunnen-Schulhaus in einer Kindergruppe sass und
Unsicherheit und dem Abschiednehmen von Liebgewonnenem
eine Geschichte erzählten musste, in der drei bestimmte Ge-
getrübt, entpuppten sich aber rückblickend als bereichernd.
genstände vorkommen mussten: Salz, Mais und ein Krokodil.
Ich habe jedes Mal entscheidende neue Impulse bekommen,
An die Geschichte, die ich vor den Kindern erfand, erin- noch unbekannte Fähigkeiten an mir selber bemerkt und zunere ich mich nicht mehr, wohl aber an die erwartungsvollen
Gesichter und wie ich mich wohlgefühlt habe im Kinderkreis.
gleich neue Facetten des Berufslebens entdeckt.
Dankbar für alle Begegnungen und Freundschaften, die
Ich wünschte mir an jenem Tag nichts sehnlicher, als die prak- mein Berufsleben reich gemacht haben, blicke ich zurück,
tische Prüfung fürs «Semi» bestanden zu haben.
Nach dem Seminar fand ich eine Stelle im Wasgenring-
erwartungsvoll blicke ich jetzt nach vorn. Ich werde die Geschichte, die ich vor vierzig Jahren den Kindern im Hirzbrun-
Schulhaus, dreiunddreissig Drittklässler zeigten mir in mei- nen-Schulhaus erzählt habe, neu erfinden und sie im Kreis
nen zwei ersten Berufsjahren die ganze Farbpalette des Lehre- meiner Enkelkinder weiterspinnen. Die Geschichte wird von
rinnenberufs und machten mich «seetüchtig». Danach folgten
Schiffen auf den Meeren und von Salzseen, von Krokodilen
acht Lehr- und Wanderjahre, in denen meine vier Kinder ge- in fernen Ländern und von dichten sattgrünen Maisfeldern
boren wurden, bis 1988 der Ruf in die Kleinklassen kam. Mit
erzählen, wie sie in der Poebene, dem Land meiner Kindheit,
Handarbeit und Werken an der Sekundarschule Richter Lin- wachsen.
der stieg ich ein. Danach führte ich mehrere Jahre eine Ein- Barbara Suter
NOORTJE VRIENDS
LEITET NEUES FACHZENTRUM
Nach der Pensionierung von Barbara Suter wird für das Fachzentrum Förderung und Integration, angesiedelt in den Diensten der Volksschule Basel-Stadt, eine neue Leitung eingerichtet.
Geführt wird dieses Fachzentrum von der Psychologin Noortje Vriends, die von der Abteilung
für Klinische Psychologie und Psychiatrie der Universität Basel ins Erziehungsdepartement
wechselt. Neben ihrer Arbeit als Wissenschafterin und Psychotherapeutin hat sich die dreifache Mutter in den letzten Jahren bereits intensiv mit dem Thema Integration an den Basler
Schulen auseinandergesetzt. So hat sie beispielsweise im Auftrag der Schulleitung Wasgenring
das Pilotprojekt «Integration – können, sollen, müssen oder dürfen» zusammen mit Lehrpersonen auf die Beine gestellt und geleitet. Seit 2011 ist sie zudem Mitglied des Schulrates der Primarstufe Peter. Noortje Vriends, deren Dissertation zu sozialen Phobien 2006 von der Universität Basel mit dem Amerbachpreis ausgezeichnet worden ist, hat ihre neue Stelle als Leiterin
des Fachzentrums «Förderung und Integration» am 1. August angetreten.
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EDit
EINFACHES KANN
GANZ SCHWIERIG SEIN
IMPULSTAGUNG INTEGRATIVER UNTERRICHT IM
TEXTILEN UND TECHNISCHEN GESTALTEN
von Liselotte Weller, Fachexpertin Textiles Gestalten,
Pädagogisches Zentrum PZ.BS
Wie kann ich einen Unterricht anbieten, der alle Schülerinnen und Schüler individuell fördert sowie ihre Lernfortschritte und den Lernerfolg sichert? Diesen Fragen
widmeten sich Ende Mai zahlreiche Fachlehrpersonen
Textiles und Technisches Gestalten der Primarstufe an
einer Impulstagung am Pädagogischen Zentrum PZ.BS.
«Ziehen Sie Handschuhe an und stricken Sie eine Fläche, Anschlag 20 Maschen». Dieser Arbeitsauftrag bringt selbst geübte Strickerinnen an ihre Grenzen – denn die Handschuhe sind
aus jener Modellreihe, die man normalerweise auf Baustellen
trägt. Die beiden Leiterinnen Barbara Kunz-Egloff und Tina
Wiederkehr beginnen die Impulstagung mit dieser und ähnli- Einstieg in die Tagung: Stricken unter erschwerenden
chen Übungen. Lernerfahrungen unter erschwerenden Bedin- Umständen. Foto: Liselotte Weller
gungen heisst das in der Fachsprache.
Auch beim Papierkleben mit Gummihandschuhen oder
VIELE WEGE FÜHREN NACH ROM –
beim Ausschneiden eines Kleeblatts, das man nur durch einen
UND ROM KANN AUCH ANDERSWO SEIN
Spiegel zu sehen bekommt, wird Einfaches plötzlich ganz
Doch was zeichnet integrativen Unterricht im Textilen und
schwierig. «Ich schwitze, das bringt mich zur Verzweiflung,
Technischen Gestalten aus? Bald wurde klar: Es gibt viele We-
das kann ich nicht», war da und dort zu hören. Sehr schnell
ge, die zum Ziel führen. Grundlegend sind etwa ein struktu-
und wie von selbst stellte sich die Frage, was denn in dieser
rierter Lektionenaufbau oder eine gelungene Rhythmisierung
Situation hilfreich und wichtig gewesen wäre, wie eine Lehr-
der Stunde, zum Beispiel durch gemeinsame Rituale. Zielklar-
person hätte unterstützend wirken können.
heit und Transparenz – beispielsweise bei den Beurteilungskriterien – sind andere wichtige Faktoren. Weitere Elemente er-
IDEALE MISCHUNG AUS THEORIE UND PRAXIS
folgreichen Unterrichtens sind vielfältige Unterrichtsformen
Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, haben 58 Fach-
und ein angenehmes Lernklima («Fortschritte UND Anstren-
lehrpersonen für Textiles und Technisches Gestalten einen ge-
gungen würdigen!»). Differenzierung und Individualisierung,
meinsamen Nachmittag im PZ.BS verbracht. Die Tagung kom-
etwa hinsichtlich der Materialien, Werkzeuge oder zeitlichen
binierte theoretisches Hintergrundwissen mit Praxisnähe: Die
Vorgaben, sollen schliesslich sicherstellen, dass keine Schülerin
gemeinsame Tagungsleitung durch eine Dozentin für Integra-
und kein Schüler beim Stricken ins Schwitzen geraten muss.
tive Pädagogik und eine Fachlehrperson für Gestalten erwies
sich als Idealbesetzung.
Ein Fazit des Nachmittags: Die Lehrperson ist auch beim
integrativen Unterricht in den gestalterischen Fächern zentral.
Nach einer Präsentation allgemeiner Faktoren für Lerner- Durch ihre Unterrichtsgestaltung und Persönlichkeit prägt sie
folge wurden die speziellen Anforderungen an integrativen
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die Atmosphäre im Klassenzimmer entscheidend mit. Darum
Unterricht herausgearbeitet. Das anschliessende Partnerge-
der Tipp der beiden Dozentinnen: «Motivieren und ermutigen
spräch diente dem Austausch über «Werte, die mich leiten».
Sie Ihre Schülerinnen und Schüler! Und: Seien Sie Vorbild!»
Dabei wurde auch reflektiert, wie sich diese mit den Anforde-
Diese Tagung des PZ.BS ist auf Initiative des Fachvorstands
rungen an den integrativen Unterricht in Übereinstimmung
und der Fachkonferenz Textiles Gestalten entstanden. Eine
bringen lassen.
Veranstaltung für 2014 ist geplant.
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EDit
BÜHNE UND
MANEGE FREI
von Hans Georg Signer
Man muss die Lehrpersonen verstehen, die sich ärgern, wenn
die spektakulären Klassen- und Schulkulturprojekte mediale
Beachtung und Wertschätzung erfahren, während die Öffentlichkeit den guten Unterricht – etwa 35’000 Lektionen pro Woche – ignoriert. Dem guten Unterricht ist aber nicht geholfen,
wenn auch verschwiegen würde, was in Klassen und Schulen
an Ausserordentlichem geschaffen wird. Zudem – Kulturprojekte sind keine barocken Girlanden am soliden Unterrichtsgebäude, auf die man ohne Not verzichten kann, und schon
gar keine Konkurrenten zum «Kerngeschäft». Kulturprojekte bilden. In der Regel sind sie mit dem Unterricht verbunden
und führen Kinder und Jugendliche in Welten, die ihnen oft
verborgen sind. Sie fordern heraus.
Ein besseres Praxisfeld für Schule und Bildung als Theater,
Tanz, Musik, Kunst, Literatur und Zirkus gibt es nicht. Man
konnte nicht alles wahrnehmen, was in den letzten Wochen an
unseren Schulen geschah. Acht MUS-E-Projekte an den Primarschulen präsentierten sich, vier Education-Aufführungen,
ungezählte Theaterproduktionen, Konzertabende der Oberen
Schulen, Kunstvernissagen wie jene der Primarklasse 3c im
Wasserstelzenschulhaus, die sich während eines ganzen Jahres den vier Malern Hundertwasser, Klee, Miró und Picasso
verschrieben hatte, und vieles mehr.
Stellvertretend für alle zeigen wir Bilder vom Zirkus Luna,
der auf dem Gelände des Wasgenring-Schulhauses Halt machte und mit 350 Primarschulkindern einen hinreissenden Zirkusnachmittag gestaltete. Wagemutige, lustige, akrobatische,
zauberhafte, phantasievolle, schwunghafte Nummern in wunderbarer Choreographie – Seligkeit und leuchtende Augen sonder Zahl. Gratulation an alle Kinder und Jugendlichen – Dank
allen Lehrpersonen, Schulleitungen, Hauswarten, Theaterpädagogen und Künstlerinnen für ihr Engagement.
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EDit
ELTERN GEHEN ZUR SCHULE
«ICH LERNE DEUTSCH FÜRS KIND» IST EIN GEWINN FÜR ALLE BETEILIGTEN
Von Esther Bacher, Leiterin von «Ich lerne Deutsch fürs Kind»-Kursen
Sie möchten Deutsch lernen, kommen aus einem anders-
schriftlich vom Unterricht abgemeldet hatte, nachdem kurz
sprachigen Land und haben Kinder im Kindergarten-
zuvor im Deutschkurs das Thema Entschuldigungen im
oder Schulalter: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
Krankheitsfall oder bei Arztterminen besprochen worden war.
«Ich lerne Deutsch fürs Kind»-Kurse bringen ganz Unterschiedliches mit. Dass der Unterricht für die Erwachse-
Es blieb nicht bei diesem einen Elternbrief: Die Mütter
brachten nun auch Behördenbriefe oder das Aufnahmeformu-
nen in der Schule ihrer Kinder stattfindet, ist Programm:
lar einer Arztpraxis mit. Ob Kleiderflohmarkt, Vorlesestunde
Neben dem Spracherwerb stehen auch die Kommunika-
im Quartierzentrum oder Kinderfest im Park – was eine Mut-
tion zwischen Schule und Eltern sowie Themen aus dem
ter in den Kurs mitnahm, war auch für andere von Interesse
Schulalltag im Zentrum. An allen Kindergarten- und
und wurde nun gemeinsam erschlossen. Auch «das gesunde
Primarschul-Standorten können solche Kurse eingerich-
Znüni», die Zahnpflege oder die Frage, wann Kinder zu Bett
tet werden.
gehen sollten, wurden diskutiert.
Da war plötzlich dieser Elternbrief. Es handelte sich um die
Vorwissen die Kursteilnehmenden mitbringen: Hier treffen
Ankündigung eines Wandertags, den die Mutter nicht ver-
eine 24- auf eine 54-Jährige, ein Koch auf eine Rechtsanwäl-
stand und der Kursleiterin von «Ich lerne Deutsch fürs Kind»
tin, eine Hausfrau aus einem kleinen Ort Zentralafrikas auf
in die Hand drückte. Schnell waren Kopien gemacht, und in
einen Banker aus einer japanischen Grossstadt. Manche spre-
Keine Rolle spielt es, welchen Hintergrund und welches
Gruppen versuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
chen mehrere Sprachen fliessend, einige können in ihrer Mut-
nun gemeinsam, die wichtigsten Informationen – Regenschutz
tersprache kaum lesen. Die Verständigung in der Gruppe er-
einpacken, Proviant mitnehmen usw. – zu verstehen.
folgt in deutscher Sprache, die als verbindendes Element dient.
ELTERN, KINDER UND LEHRPERSONEN PROFITIEREN
LEHRPERSONEN IN DER VERMITTLERROLLE
Der Fokus der Kurse «Ich lerne Deutsch fürs Kind» liegt auf ei- «Ich lerne Deutsch fürs Kind» soll noch mehr Eltern erreichen
ner besseren Kommunikation zwischen Eltern und Kindergar-
und möglichst an allen Standorten der Primarstufe verfügbar
ten bzw. Schule. Die Eltern – vorwiegend sind es Mütter – eig-
sein. Das ist auch deshalb wichtig, weil viele Eltern den Weg in
nen sich dort aber nicht nur Deutsch an, sondern lernen auch
ein fremdes Quartier und ein unbekanntes Schulhaus scheuen.
die Schule und deren Anliegen kennen. Wenn Eltern besser
Die meisten Lehrpersonen der Deutschkurse sind weder Kin-
Bescheid wissen, profitieren auch die Kinder sowie die Klas-
dergarten- noch Klassenlehrpersonen. Das erschwert ein di-
senlehrperson und die Schulleitung. Buben und Mädchen zum
rektes Ansprechen potenzieller Kursteilnehmerinnen. Umso
Beispiel können nun beim Hausaufgabenmachen mit Unter- wichtiger ist die Unterstützung durch Lehrpersonen, die mit
stützung rechnen. Auch ist es für sie von Vorteil, wenn ihre
den Eltern in direktem Kontakt stehen und wissen, wer nicht
Eltern über kulturelle und sportliche Freizeitangebote infor-
oder nicht gut Deutsch spricht. Lehrpersonen nehmen hier eine
miert sind. Schulleitung sowie Klassenlehrpersonen werden
Vermittlerrolle ein. Häufig reicht eine einmalige Erwähnung
entlastet, wenn Elternbriefe verstanden werden und wenn oh- von «Ich lerne Deutsch fürs Kind»-Kursen nicht, damit sich jene Hilfe von Dolmetscherinnen und Dolmetschern kommu-
mand zu einem Kurs anmeldet. Wer sich aber schliesslich zur
niziert werden kann. «Da war eine Mutter, mit der ich mich
Teilnahme entscheidet, möchte diese Erfahrung nicht missen.
plötzlich telefonisch verständigen konnte», erzählt eine Lehrerin, und eine andere berichtet, dass eine Mutter ihr Kind
Weitere Informationen: www.pz.bs.ch/deutsch-fuers-kind
EIN EINSTIEG IST JEDERZEIT MÖGLICH
Im Schuljahr 2013/14 gibt es in über 10 Schulen und Kindergärten rund 20 Deutschkurse für
Anfängerinnen oder Fortgeschrittene sowie Alphabetisierungskurse. Die Kurse finden einmal
wöchentlich während zwei Stunden statt und dauern ein Semester. Das subventionierte Angebot ist niederschwellig: Es gibt keine Aufnahmekriterien, ein Eintritt ist jederzeit möglich und
das Kursgeld beträgt pro Semester 150 Franken. Parallel zu den Deutschkursen gibt es bei Bedarf ein Angebot für zwei- bis zehnjährige Kinder, in welchem die spielerische Sprachförderung
im Mittelpunkt steht.
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EDit
350’000 KM IN 30 JAHREN
DER ERLENLAUF IST ZU EINEM DAUERBRENNER GEWORDEN
von Thomas Haberthür
Am Mittwoch, 25. September 2013, findet zum 30. Mal der
Waldlauf Lange Erlen statt. Schülerinnen und Schüler
der Klassenstufen 5 bis 10 laufen oder walken, zusammen
mit ihren Lehrerpersonen, möglichst viele Runden zu
4,7 km innerhalb von 35 Minuten. In jedem Jahr werden so
zwischen 11’000 und 14’000 km zurückgelegt. Erstmals
nimmt nun auch die Primarstufe mit ihren fünften Klassen
werden. Der Waldlauf Lange Erlen bietet eine niederschwellige
am Lauf teil.
Einstiegsmöglichkeit, sich mit dem Laufen anzufreunden oder
die Trendsportart Nordic Walking kennen zu lernen.
Die Frage, ob Ausdauersport im Kindesalter auch wirklich ge-
Traditionsgemäss ist es am letzten Mittwoch vor den
sund sei, wurde früher von medizinischer wie auch sporttech- Herbstferien wieder so weit: Lehrerinnen und Lehrer der neunischer Seite kritisch bis ablehnend beantwortet. Das hat sich,
en Primarschule, der OS, der WBS und der Gymnasien sind
wie nachfolgendes Zitat aus einem Fachforum zeigt, radikal ge- aufgerufen, ihre Schülerinnen und Schüler auf diese Veranstaländert: «Lange Zeit galt das Ausdauertraining sowohl im Kin- tung aufmerksam zu machen. Sie sollen nach den Sommerfedes- und Jugendalter, als auch für Frauen als unpassend. Die
rien im Sportunterricht den Anlass vorbereiten. Regelmässi-
Leistungsfähigkeit in Ausdauersportarten lag einer Schonideo- ge Trainings vor dem Waldlauf können die Schülerinnen und
logie zugrunde. Heute weiss man, dass ein Ausdauertraining
Schüler so motivieren, dass für sie die Rundenzahl durchaus in
in allen Alters- und Entwicklungsstufen problemlos durchge- Reichweite liegen kann, die zur Wertung der Klassenleistung
führt werden kann. Die Gefahr der körperlichen Unterforde- oder zur Belohnung mit einem T-Shirt nötig ist.
rung ist wesentlich grösser als eine Überforderung.»
Es ist also deshalb nicht verfehlt, wenn Kinder zu sportlicher Betätigung animiert werden und ihnen der zustehende
MOTIVATIONSHILFEN FÜR LEHRPERSONEN
Am Waldlauf Lange Erlen können alle Schülerinnen und Schü-
Bewegungsraum verschafft wird. Trendsportarten üben nach- ler der Klassenstufen 5 bis 10 sowie deren Lehrpersonen mitgewiesenermassen auch auf Kinder und Jugendliche eine An- machen. Die Schulen erhalten rechtzeitig alle Informationen
ziehungskraft aus. Galt das «Joggen» früher noch als «Rent- (Plakat und Flyer), damit sie sich auf den Anlass vorbereiten
nersport», so fühlen sich heutzutage immer mehr junge Leute
können. Neu wurde jedem Schulhaus zur Motivationshilfe ei-
zum Laufsport hingezogen.
ne DVD abgegeben, die Impressionen sowie den Ablauf des
Waldlaufs zeigen.
GEMEINSCHAFTSERLEBNIS IM VORDERGRUND
Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder, die gerne
Am Erlenlauf stehen nicht Tempo und Ausdauer im Zentrum,
mitgemacht hätten, nichts von der Veranstaltung wussten. Alle
sondern die Freude, etwas zusammen zu tun. Jede und jeder
Sport- und Klassenlehrpersonen werden gebeten, ihre Schüle-
kann sich messen, sei es an Klassenmitgliedern oder nach per- rinnen und Schüler so zu informieren und motivieren, damit
sönlicher Vorgabe. Der Rennmodus macht es möglich, dass die
sie den Lauf auch alleine oder gruppenweise bestreiten können.
Laufzeitvorgabe von 35 Minuten für 4,7 Kilometer vielen Bedürfnissen gerecht wird. Ausserdem winken tolle Preise, die
DVD Waldlauf Lange Erlen (4.45 Min.) unter
zu persönlichen Bestleistungen motivieren. Keine Schülerin
www.thabpoint.ch/images/WLE.mov,
und kein Schüler soll unter Zwang auf die Strecke geschickt
Kurzversion auf www.youtoube.com (> Waldlauf Lange Erlen)
HELFERINNEN UND HELFER GESUCHT!
Es werden noch Helferinnen und Helfer gesucht, welche selber nicht mitlaufen, keine eigene
Klasse zu betreuen und Lust haben, mitzuhelfen. Der Arbeitsaufwand beschränkt sich auf
den Nachmittag des 25. September 2013. Entschlossene melden sich doch bitte bis Montag,
9. September 2013, bei Monika Roduner, PZ.BS, Claragraben 132a, Basel, 061 695 99 16 oder
[email protected]
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EDit
AADIE OS!
DIE WEICHEN SIND GESTELLT …
WIR STEIGEN UM. UNTER DIESEM
MOTTO FEIERTEN IM JUNI DIE
OS-LEHRPERSONEN ABSCHIED UND
NEUANFANG: DEN ANFANG VOM
ENDE DER OS.
Foto: Marcello Corciulo
Zwar sind noch Züge unterwegs. Erst in zwei Jahren werden
die letzten Passagiere angekommen und ausgestiegen sein. Sie
werden sicher und wohl betreut ans Ziel begleitet. Aber mit
Beginn dieses Schuljahrs ist kein neuer OS-Zug mehr abgefahren. Die Fünftklässer sind in der verlängerten Primarschule
geblieben, und für alle OS-Lehrpersonen hat der Abschied auf
Raten begonnen.
Jeder Abschied ist ein kleiner Tod, aber auch der Anfang
einer Reise. So könnte man die Stimmung beschreiben, die am
OS-Abschiedsfest vom 7. Juni im Festsaal des Volkshauses vorgeherrscht hat. In den Reden von Regierungsrat Christoph Eymann, der früheren OS-Rektorin Gaby Jenö (heute Leiterin
Schulkreis II), des Volksschulleiters Pierre Felder sowie von
Denise Marchand und Christoph Jäggi (Schulleitungen OS
Dreirosen) wurden ein letztes Mal die Errungenschaften der
OS gewürdigt. Errungenschaften, die auch in der neuen Schule weitestgehend Bestand haben sollen, wie mehrfach versichert wurde.
Dem begeisternden Auftritt der Basler A-Capella-Band The
Glue folgte ein nostalgische Gefühle weckender filmischer
Rückblick auf 19 Jahre OS, den die beiden ehemaligen Rektoren
Markus Unterfinger und Ernst Meier zusammengestellt hatten.
Seinen Ausklang fand der sehr gut organisierte Abend mit
Tanz und musikalischer Begleitung der Band Wishing Well.
Wehmut war da und dort spürbar, mitunter auch Enttäuschung. Manch «Weisch no …?» war zu hören beim Wiedersehen alter (resp. früherer) Kolleginnen und Kollegen, die zum
Teil von Beginn an dabei waren und mit Verve mitgeholfen
hatten, die OS aufzugleisen. Trotzdem wars ein fröhlicher Anlass, und wie immer man der neuen Schulstruktur begegnen
mag, erwartungsvoll-freudig oder stoisch-gelassen – die Weichen sind gestellt. Und nüchtern betrachtet gilt: Alle Züge fahren nach Rom.
Yvonne Reck
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Foto: Serge Hasenböhler
EIN MOSAIK VON BADETÜCHERN
In der frisch renovierten Schulschwimmhalle an der Ritter-
Was aus Nahsicht wie ein farbiger Raster aussieht, kippt bei
gasse herrscht eigentlich ein striktes Verbot, Badetücher mit
Betrachtung aus der Distanz in täuschend echte Abbilder von
an den Bassinrand zu nehmen. Dennoch prägen seit dem Ab-
typischen Kinder-Badetüchern mit Unterwasserlandschaften,
schluss des Millionen-Umbaus Badetücher der etwas ande-
Comicfiguren oder knallbunten Mustern. Die aus Glasteilchen
ren Art das Bild des Hallenbades. Zu verdanken ist dies einer
von zwei Zentimeter Kantenlänge zusammengesetzten Mo-
originellen Idee des Künstlers Peter Brunner-Brugg, der mit
saikbilder sind so gerastert, dass aus der Distanz sogar Falten-
einer künstlerischen Intervention einen Hauch von Garten-
würfe oder umgeschlagene Ecken sichtbar werden. Dadurch
bad in die ansonsten eher nüchterne Hallenbad-Atmosphäre
wird der Eindruck vermittelt, die Tücher seien von ihren Be-
gebracht hat. Inspiriert vom Vorbild antiker Bäder hat der Bas-
sitzern vor dem ersehnten Sprung ins kühle Nass nur rasch
ler Künstler ein Mosaik entworfen, das wohl zumindest bis zur
zur Markierung des Terrains zum anschliessenden Trocknen
nächsten Renovation das Erscheinungsbild der Schwimmhalle
hindrapiert worden.
prägen wird.
Peter Wittwer
Mit seiner Idee, Originalbadetücher von Kindern mithilfe
von Tausenden bunten Glasteilchen aus Italien nachzubilden,
hat Peter Brunner-Brugg den Wettbewerb zur künstlerischen
Gestaltung der Schwimmhalle gewonnen. Fotografien von Badetüchern, die ihm von Kindern aus zwei Primarschulklassen
zur Verfügung gestellt wurden, die regelmässig in die Halle
zum Schwimmunterricht kommen, dienten ihm als Vorlage für
sein Kunstwerk. Geschickt gegliedert in mehrere Ensembles
verteilen sich die Mosaiktücher, die von spezialisierten Handwerkern in den Fasnachtsferien in wenigen Tagen verlegt worden sind, friesartig auf eine Wand und auf die geheizten Sitzstufen des Bades.
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RECHT SCHULISCH
WIE MUSS EINE LEISTUNGSBEURTEILUNG
BEGRÜNDET WERDEN?
Von Philipp Schenker, Juristischer Mitarbeiter Abteilung Recht im ED BS
X. besucht eine 3. Klasse der Orientierungsschule (OS) in Basel. Am Beurteilungsgespräch
zeigt die Klassenlehrerin seinen Eltern anhand des Lernberichts sowie der Prüfungsarbeiten und Schulhefte, dass er insgesamt 15,5 Punkte erreicht hat und deshalb dem E-Zug der
Weiterbildungsschule (WBS) zugeteilt wird. Die Eltern von X. erklären sich damit nicht
einverstanden und verlangen drei Tage danach vom Geographie- und Naturkundelehrer Y.
eine schriftliche Begründung seiner Leistungsbeurteilung. Die Schulleiterin erkundigt
sich darauf, ob der betroffene Lehrer diesem Begehren entsprechen müsse oder ob das Angebot eines mündlichen Gesprächs genüge.
Rechtlicher Anknüpfungspunkt für diese Fragestellung ist der in der Bundes- und Kantonsverfassung verankerte Anspruch auf rechtliches Gehör. Der Anspruch auf rechtliches
Gehör gewährleistet jeder Schülerin und jedem Schüler in einem Promotionsverfahren
das Recht, dass ihr beziehungsweise sein Promotionsentscheid hinreichend begründet wird.
Damit verbunden ist auch das Recht, alle für den Promotionsentscheid wesentlichen Akten,
insbesondere die eigenen Leistungsnachweise, einsehen zu können.
Die betroffene Schülerin oder der betroffene Schüler soll in die Lage versetzt werden,
die Tragweite einer Entscheidung zu beurteilen und diese in voller Kenntnis der Umstände
anzufechten.
Der für den Zuteilungsentscheid massgebende Lernbericht der 3. Klasse der OS enthält
sowohl eine Beurteilung der in allen Pflichtfächern erbrachten Leistungen mit Punkten
sowie eine Beurteilung des Lern-, Arbeits- und Sozialverhaltens mit Prädikaten und Worten.
Die Leistungsbeurteilung orientiert sich dabei an einer gewichteten pädagogischen Gesamtbetrachtung und leitet sich nicht rechnerisch aus den lernzielorientierten Bewertungen
der einzelnen Fächer ab. Die Lernbeurteilungsverordnung OS sieht ausserdem vor, dass der
Lernbericht mit den Inhaberinnen und Inhabern der elterlichen Sorge sowie den Schülerinnen und Schülern besprochen wird. Der Lernbericht gilt erst im Zeitpunkt, in dem das
Beurteilungsgespräch stattgefunden hat, als eröffnet und kann innert zehn Tagen ab diesem
Zeitpunkt mit Rekurs beim Vorsteher des Erziehungsdepartements angefochten werden.
Aus der im Lernbericht dokumentierten Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz von X. mit
Punkten bzw. mit Prädikaten und Worten in Verbindung mit den mündlichen Erläuterungen
der Klassenlehrerin am Beurteilungsgespräch ergibt sich somit eine hinreichende Begründung des Zuteilungsentscheids. Auf eine weitergehende Begründung der Leistungsbeurteilung, insbesondere eine schriftliche Begründung der Leistungsbewertung in einem speziellen
Fach, besteht im Promotionsverfahren kein Anspruch. Anders verhält es sich im Rekursverfahren, in dem die Schulleitung beziehungsweise die betreffende Fachlehrperson gegebenenfalls eine umstrittene Leistungsbeurteilung schriftlich begründen muss.
Im vorliegenden Beispielfall waren die Klassenlehrerin und der betroffene Geografieund Naturkundelehrer demnach rechtlich nicht verpflichtet, den Eltern von X. eine ergänzende schriftliche Begründung der Leistungsbeurteilung nach der Eröffnung des Zuteilungsentscheids zu liefern. Dass die Eltern von X. dennoch nicht von vornherein auf den
Rekursweg verwiesen wurden, sondern ihnen über das rechtlich Gebotene hinaus ein
klärendes Gespräch mit dem Geografie- und Naturkundelehrer angeboten wurde, ist eine
pragmatische Lösung, die später viel Zeit und Ärger ersparen kann.
30
Arbeitsblätter
und Praktisches für den Unterricht
Swissmilk ist Ihr Ansprechpartner, wenn es um Milch und
Milchprodukte geht. So vielfältig die Milch, so vielfältig lässt
sie sich auch im Unterricht einsetzen. Swissmilk bietet
Arbeitsblätter, Ernährungsvorträge und Unterrichtshilfen an.
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Arbeitsblätter und Newsletter
Abonnieren Sie unseren Newsletter. Sie erhalten 6-mal pro Jahr
neue Arbeitsblätter für alle Schulstufen und werden über Neuheiten
informiert. Zur Anmeldung:
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Tag der Pausenmilch
Einmal jährlich kommt die
Milch in die Schule. Nehmen
Sie mit Ihrem Schulhaus teil.
Informationen unter
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Ernährungslektion
Schule einmal anders: Eine
diplomierte Ernährungsberaterin HF/FH gibt eine
Doppellektion zum Thema
Ernährung.
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Staatliche Schulsynode
SOMMERZEIT – WECHSELZEIT
«Zeit zum Wechseln! » So grüsst es jüngst stadtauf, stadtab von den Plakatwänden.
Was hier für potenzielle Hypothekarkunden einer Grossbank werben soll,
könnte da genauso von den zuständigen Behörden zuhanden der Basler Lehrpersonen
ausgehängt worden sein. In der Hochsaison von Schulharmonisierung und
Wechselplan scheint kaum ein Stein auf dem anderen zu bleiben: Komplette Klassen
zügeln, langjährige Kollegien zerbröckeln und ein Heer von Lehrerinnen und
Lehrern wechselt während der Sommerpause den Arbeitsort.
Von Jean-Michel Héritier
Geschichten vom Wechselplan könnte die Staatliche Schulsynode hier viele erzählen. Sie treiben
wie die Sommergärten zahlreiche bunte Blüten. Die Schattierungen reichen dabei von traurigen
Anekdoten bei der neuen Teambildung (wo es «so richtig menschelt») bis hin zu hoffnungsvollen ersten Erfahrungen mit Aufbruchstimmung und Vorfreude auf die «Neue Schule» (wo alles
endlich besser werden soll). Mit einer vollständigen Aufzählung der gesammelten Wechselberichte liesse sich wohl leichthin eine ganze Schulblatt-Ausgabe füllen, und das neue BSB-Layout im «Drehformat» würde die Vielseitigkeit der dabei gemachten subjektiven Erfahrungen
bestens illustrieren. Kurzum: Von Kleinhüningen bis zur Aeschenvorstadt, vom Bruderholz
bis zum Rhy scheinen die Schulen und die darin beschäftigten Menschen in Bewegung zu sein
wie schon lange nicht mehr.
SCHWIERIGE WECHSELPLANUNG
Dass sich die Wechselplanung als bedeutend anspruchsvoller als wie zu Beginn angenommen
entpuppt hat, mag heute kaum mehr verwundern. Ursprünglich war noch geplant gewesen,
dass sich am Kollegiumstag nach den Herbstferien alle neuen Kollegien in der zukünftigen Zusammensetzung treffen würden. Doch wo auf der einen Seite bloss Zahlen und Daten zu stehen
scheinen, treten auf der anderen oft persönliche Schicksale oder gar Krisen auf. Bis heute hat
die Grossübung «Wechselplan» weitaus mehr Zeit als vorgesehen benötigt. Obwohl die beteiligten Planungsleute stets unter Hochdruck nur das Beste angestrebt und eine Unzahl an Arbeitsstunden in Sitzungen und Klausuren investiert haben, scheint die Materie zu komplex und
lebendig zu sein, als dass in Bälde der definitive Abschluss aller Koordinationsarbeiten vermeldet werden könnte. Bis alle wirklich wieder ihr festes Plätzchen haben werden, wird wohl noch
reichlich Wasser den Rhein hinunterfliessen.
LÖSUNGEN NICHT FÜR ALLE BETEILIGTEN IDEAL
Wo das Personal den Arbeitsplatz wechseln muss, existiert unbestritten ein hohes Mass an
Konfliktpotenzial. Davon zeugt letzthin eine Vielzahl von Anfragen und Beratungsgesprächen
am Claramattweg 8. Die Telefondrähte im Büro der Schulsynode Basel-Stadt laufen heisser als
auch schon, was trotz des Sommers kaum am Wetter liegen mag. Einerseits erkundigen sich
viele Lehrpersonen bei der SSS nach den korrekten Modalitäten bei Schulwechseln und benötigen auf der anderen Seite Auskünfte über die gesetzlichen Rahmenbedingungen seitens der
FSS. Das synodale Angebot für individuelle Beratung bezüglich Abläufen, Rechten und Pflichten steht – und es wird rege genutzt.
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Staatliche Schulsynode
SOLIDARITÄT GEFRAGT WIE SELTEN
Im Vorfeld der Wechselplanung hat die Schulsynode mit dem Erziehungsdepartement zahlreiche Gespräche geführt und dabei eine ganze Reihe von entlastenden Massnahmen erwirken können. Die Übergangsbestimmungen beim Stufenwechsel OS/PS bezüglich Lohn und
Pflichtstundenzahl, die Einrichtung einer «Inkonvenienz-Entschädigung» beim Unterrichten
an mindestens zwei verschiedenen Standorten und Schulstufen oder die Einrichtung des kollegialen Mentorats für stufenwechselnde Lehrpersonen mögen davon zeugen. Auch bei der
Bereitstellung der zahlreichen Weiterbildungs- und Nachqualifikationskurse im Rahmen der
Schulharmonisierung wurde von allen Seiten stets auf ein praxisnahes und niederschwelliges
Angebotsprofil geachtet.
Doch dies alles kann nur dann als Entlastung wirksam werden, wenn wir Lehrerinnen und
Lehrer selbst den Prozess zum neuen Kollegium aktiv und optimistisch mitgestalten. Was keine Selbstverständlichkeit ist, denn von den einzelnen Lehrpersonen wird während der ganzen
Wechselzeit enorm viel abverlangt. Diese nicht zu unterschätzende Mehrbelastung gilt es daher
durch kollegiale Unterstützung und gelebte Solidarität aufzufangen. Nur wo Kollegialität und
Hilfsbereitschaft überwiegen, kann eine «gute neue Schule» letztlich gedeihen.
ROLLE DER SCHULLEITUNG
Einmal mehr in einem schulischen Veränderungsprozess kommt den Schulleiterinnen und
Schulleitern eine Schlüsselrolle zu. Nicht unähnlich einem Fussballtrainer bei der Mannschaftsaufstellung übernehmen sie die «Coaching»-Funktion am Schulstandort. Sie führen die Wechselgespräche, sie suchen nach individuellen Lösungen zusammen mit dem Schulpersonal, sie
sind erste Anlaufstation bei Integrationsschwierigkeiten (nicht von Kindern und deren Familien, sondern von Pädagogen), sie sind verantwortlich für das Zusammenwachsen der alten zu
neuen Kollegien – und sie halten zu guter Letzt auch den Kopf hin, wenn es einmal nicht wie
gewünscht laufen sollte. Dies ist eine respektable «Challenge», welche von jeder einzelnen Leitungsperson viel taktisches Geschick und hohe kommunikative Kompetenzen abverlangt. Dafür, dass sich die Schulleitungsleute dieser Herausforderung überhaupt stellen, sei ihnen an
dieser Stelle aufrichtig gedankt und für den weiteren Verlauf der «Wechselspiele» weiterhin
gutes Gelingen gewünscht.
Letzten Frühling stellte der Leiter Volksschulen, Pierre Felder, mit spürbarer Befriedigung
fest, dass es innerhalb der Wechselplanung bei der Stufenzuteilung fast keine Rekurse seitens
der Lehrerinnen und Lehrer gegeben habe. Er attestiert den Lehrpersonen ein hohes Mass an
professionellem Umgang mit der offensichtlich hohen Belastung. Das lässt hoffen für die nächsten Jahre, wenn es wie in diesem Sommer wiederum heissen wird: «Zeit zum Wechseln!»
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Staatliche Schulsynode
WAS MEINST DU ZUM
NEUEN LEHRPLAN?
DER SSS-FAHRPLAN ZUR VERNEHMLASSUNG
ZUM LEHRPLAN 21
Von Gaby Hintermann, Präsidentin SSS
Die SSS hat sich entschieden, die Vernehmlassung zum Lehrplan 21 etwas anders als gewohnt
anzupacken. Gesucht werden Lehrpersonen, die sich hier stellvertretend für einen bestimmten
Fachbereich einbringen, den entsprechenden Lehrplanentwurf kritisch unter die Lupe nehmen
und eine Rückmeldung verfassen. Die SSS findet es wichtig, dass sich die Lehrpersonen zum
neuen Lehrplan äussern, da dieser das neue «Grundlagenpapier» ihrer Arbeit darstellen wird.
Keinesfalls soll mit dem beschlossenen Vorgehen jemand vom Vernehmlassungsprozess ausgeschlossen werden. Die SSS versucht lediglich einen bewältigbaren Weg für die Durchführung
einzuschlagen. Die vorgeschlagenen Gruppengrössen sind nur Ideen; alle, die sich beteiligen
wollen, sind dazu herzlich eingeladen.
Vorgesehen ist folgender zeitlicher Ablauf:
WANN
WAS
WER
Juli und August
Lektüre
Alle interessierten Lehr- und
Der LP21 ist ab 28. Juni im Internet
Fachpersonen
freigeschaltet. www.lehrplan.ch
19. August, 18 bis 20 Uhr
Treffen der Konferenzvorstände
Konferenzvorstände
Informationen zur Vernehmlassung.
Gäste: Regina Kuratle und
Lorenz Halter → Auftrag an KoVo:
Lehrpersonen für 2 bis 3 Expertinnen-/
Expertengruppen finden und delegieren
Bis 9. September
Individuelle, kritische Lektüre
Delegierte aus den Kollegien,
und Vorbereitung auf den Workshop
interessierte Lehrpersonen
vom 10. September
10. September, 17 bis 20 Uhr
Workshops der Expertinnen-/
Delegierte aus den Kollegien,
Expertengruppen
Fachexpertinnen und -experten vom
Gemeinsamer Auftakt,
PZ.BS, interessierte Lehrpersonen
danach Beantwortung der Vernehm-
(Die Gruppen sind offen für weitere
lassungsfragen in den Gruppen
interessierte Personen, die sich
einbringen möchten.)
25. September, 17 bis 20 Uhr
16. Oktober
Reservetermin
Einzelne Expertinnen-/
Für einzelne Gruppen bei Bedarf
Expertengruppen
Rückmeldungen an SSS
Gruppenleiterin, Gruppenleiter
Die Rückmeldungen der Gruppen sind
bei der SSS eingetroffen.
[email protected]
21. Oktober
Begutachtung und (evtl.)
Synodalvorstand
Verabschiedung der Konsultationsantwort durch den Synodalvorstand.
26. November
Ende der Vernehmlassungsfrist
Reservetermin für Verabschiedung im
Synodalvorstand
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Synodalvorstand
Basler Schulblatt 2013 | 08
Staatliche Schulsynode
NEUN GRUPPEN
Für die folgenden Gruppen werden jeweils ungefähr vier bis
acht Lehrpersonen gesucht:
– LP 21 aus Kindergartensicht
– Berufliche Orientierung
– ICT & Medien
– Sprachen (Schulsprache und Fremdsprachen mit Latein)
– Mathematik
– Natur, Mensch, Gesellschaft (GS, GG, Bio, CH, PH)
– Gestalten
– Musik
– Sport & Bewegung
Interessierte wenden sich bitte an ihren Konferenzvorstand
oder via E-Mail an die Staatliche Schulsynode:
[email protected]
ALLES NUR HALB SO WILD
Ende Mai hat sich für mich ein langjähriger Traum erfüllt: Ich
durfte mit dem PZ.BS offiziell mit zu einem Besuch nach Bielefeld an die Laborschule. Viel hatte ich in den letzten Jahren
darüber gelesen und allein schon der Name vermochte mich
immer wieder zum Träumen und Phantasieren anregen. Hin
und wieder hatte ich gar mit dem Gedanken gespielt, mich in
diesem Labor um eine Stelle zu bemühen, um selber zu erleben,
wie «Hartmut von Hentig in echt» funktioniert. Nun, wie Sie
wissen, ist es ein wenig anders gekommen – ich bin ja noch hier.
Meine Erwartungen waren bei Reiseantritt deswegen aber
nicht minder hoch – im Gegenteil, nun wollte ich diesem Mythos endlich auf die Spur kommen. Die Laborschule feiert inzwischen ihr 40-jähriges Bestehen und ich war gespannt, wie
sich eine Reformschule nach so vielen Jahren anfühlt und ob
der Gründergeist noch immer durch die heiligen Hallen und
Flure wehen würde. Nun, wie soll ich sagen – erhöhte Erwartungen provozieren nicht selten Ernüchterung: So musste ich
nach einem interessanten Vortrag und einer Schülerführung
durch die verschiedenen Räumlichkeiten feststellen, dass auch
in Bielefeld tatsächlich nur mit Wasser gekocht wird. (Hin und
wieder wurde ich sogar das Gefühl nicht ganz los, dass man in
Basel mit einem ganz exquisiten Wässerchen am Werk ist!)
Sollte ich nun traurig sein? Nein, Bielefeld ist trotzdem auf
jeden Fall eine Reise wert – vor allem auch, weil man so oder
so ganz viel Beeindruckendes mitnehmen kann und auf der
sechsstündigen Zugreise viel Zeit hat, um sich mit Kolleginnen
und Kollegen über das Gesehene und Gehörte auszutauschen
und ausführlich zu debattieren, ob man das in Basel an der
neuen Schule auch möchte oder eben nicht. Liebe Mitreisende,
IMMER unD
übERaLL MuSIK
Zu höREn –
fRühER EIn
KLEInES WunDER!
Das Museum für Musikautomaten zeigt,
wie viel Lust und Erfindergeist hinter der Musik
ab Konserve steckt!
Spass und Anregung sind garantiert, sei es auf
einer Spezialführung kombiniert mit dem
Zauberklang-Rundgang (für alle Stufen) oder
beim Workshop Gloggomobil (3. / 4. Klassen,
mit kostenlosen Begleitunterlagen).
Weitere Auskünfte erhalten Sie unter
www.musikautomaten.ch, Tel. 061 915 98 80
oder [email protected]
Tipp | · Postautohaltestelle «Seewen, Musikautomaten» direkt vor dem Museum (ab Liestal
SBB und Dornach SBB)
· Schöne Gegend für Wanderungen
und Spaziergänge knapp 20 km südlich
von Basel
· Museumsshop und Museumsrestaurant
mit Aussichtsterrasse
danke dass ich mit euch eintauchen durfte, es war herrlich!
Gaby Hintermann, Präsidentin der SSS
Museum für Musikautomaten
Sammlung Dr. h.c. H. Weiss-Stauffacher
Bollhübel 1, CH-4206 Seewen SO
T +41 61 915 98 80
Basler Schulblatt 2013 | 08
Staatliche Schulsynode
SSS-MITTEILUNGEN
AUSTAUSCHTREFFEN ZUR «INTEGRATIVEN SCHULE»
Am 18. Juni 2013 hat wie angekündigt ein erstmaliges Austauschtreffen zum Thema «Förderung
& Integration» stattgefunden. Dabei hat sich eine Delegation der SSS (insgesamt acht Lehr- bzw.
Fachpersonen) mit dem Leiter Volksschulen (Pierre Felder), der Leiterin Sonderpädagogik (Barbara Suter), der designierten Leiterin Fachzentrum Sonderpädagogik (Noortje Vriends), der
Leiterin Fachstelle Zusätzliche Unterstützung (Elsbeth Zurfluh) und der Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes (Tanja Grimaudo) getroffen. Während dreier Stunden wurden u.a. die
folgenden Themen intensiv besprochen:
– Ansprüche an die Lehrpersonen durch die integrative Schule
– Personalsituation und Raumfragen
– verstärkte Massnahmen
– Sonderpädagogik-Verordnung
– Arbeitszeitmodell für Logopädie und Psychomotorik.
Die Teilnehmenden waren sich am Ende darüber einig, dass dieses Austauschtreffen angesichts der thematischen Reichhaltigkeit alsbald wiederholt und der Dialog somit im Sinne der
Kontinuität weitergeführt werden soll.
DEUTSCH ALS ZWEITSPRACHE
In diesem Frühling hat das ED wegen der Zusammenführung der beiden Schulen OS und PS
ein neues Richtlinien-Papier zum Thema «DaZ» (Deutsch als Zweitsprache auf der Primarstufe) veröffentlicht. Die Staatliche Schulsynode wurde mit einer Anhörung dazu beauftragt. Der
Synodalvorstand hat die neuen Richtlinien ausführlich diskutiert und dabei festgehalten, dass
nach Meinung der SSS folgende Punkte noch genauer abzuklären sind:
– klare Aussagen über DaZ im Kindergarten
– eine Variante mit Beibehaltung der Fremdsprachenklassen als Triage-Stelle
– eine Klärung, ob genügend ausgebildetes Personal zur Umsetzung vorhanden ist
– eine Erhebung des Ist-Zustandes.
Nun wird in Absprache mit dem ED nach den Sommerferien eine «Echogruppe» zum Thema «DaZ» eingesetzt, in der die Sichtweise aller Lehrpersonen vom Kindergarten bis zur Sek
I-Stufe eingebracht werden kann. Für diese Echogruppe (max. zehn LP) haben sich bisher folgende Personen gemeldet: Nadine Bühlmann (SL PS St. Johann), Martin Heeb (PS Wasgenring),
Mirjam Lanz (PS Wasgenring), Matthias Meier (PS Wasgenring), Sascha Sprecher (PSt Dreirosen),
André Theler (PS Volta), Andreas Vincenzi (OS Dreirosen), Christoph Waibel (PS Wasgenring)
und Jean-Michel Héritier (Leitender Ausschuss SSS).
Weitere interessierte Personen, vorzugsweise Vertreterinnen und Vertreter von weiteren Primarstandorten, melden sich bitte möglichst rasch beim Sekretariat der Schulsynode Basel-Stadt
([email protected]), danke!
ECHOGRUPPE PASSEPARTOUT
Die neu geschaffene Echogruppe «Passepartout» wird ihre Arbeit voraussichtlich im August
2013 aufnehmen. Folgende Kolleginnen und Kollegen werden dabei die Anliegen seitens der
Lehrpersonen zum Thema «Fremdsprachenunterricht» vertreten:
Ursula Leupin (PS Christoph Merian/Gellert), Karin Spiegelberg (OS Sandgrube), Bettina
Göppert (WBS Leonhard), Marco Bischofberger (Gymnasium Leonhard) und Jean-Michel
Héritier (Leitender Ausschuss SSS).
36
Basler Schulblatt 2013 | 08
Staatliche Schulsynode
RÜCKTRITTE AUS DEM SYNODALVORSTAND
Anlässlich der Sitzung vom 20. Juni 2013 wurden folgende Mitglieder des Vorstands verabschiedet: Fausto Dembinski (OS), Jörg Eichenberger (GB), Marc-André Kaspar (GL), Rita Marti (OS),
Martina Tricase (WBS) und Sonja Zundel (KIS).
Die SSS bedankt sich bei diesen Kolleginnen und Kollegen für ihr langjähriges Engagement
zugunsten der Basler Schulen sowie deren Lehr- und Fachpersonen ganz herzlich und wünscht
ihnen für die Zukunft alles Gute. Ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger werden in einer späteren Ausgabe des Basler Schulblatts näher vorgestellt werden.
NEUERUNGEN BEIM EDUBS-MAIL
Die Staatliche Schulsynode hat von den bevorstehenden Änderungen beim edubs-Mail Kenntnis genommen. Infolge mehrfacher Zwischenfälle im Bereich «phishing mails» wird ab Ende August 2013 keine automatische Weiterleitung auf den persönlichen E-Mail-Account mehr
möglich sein. Die SSS begrüsst das geplante Vorgehen der Abteilung «ICT Schulen» im PZ.BS,
welches eine sorgfältige Betreuung der betroffenen Lehr- und Fachpersonen bei der Überführung der bisherigen E-Mail-Einstellungen vorsieht. Mehr dazu unter http://ict.edubs.ch/anleitungen/edubs-mail
AGENDA
Das Semestertreffen der Konferenzvorstände aller Schulstufen mit dem Leitenden Ausschuss
der Staatlichen Schulsynode findet am zweiten Montag nach den Sommerferien, 19. August 2013,
von 18 bis 20 Uhr im PZ.BS (Grosser Saal) statt.
Die nächste Sitzung des Synodalvorstandes (SSS) findet am Dienstag, 27. August 2013, um
17 Uhr ebenfalls im PZ.BS (Grosser Saal) statt.
WEBSITE
Alle aktuellen Berichte und weitere Hintergrundinformationen zur Staatlichen Schulsynode
Basel-Stadt (SSS) finden Sie rund um die Uhr im Internet unter http://schulsynode-bs.edubs.ch
Jean-Michel Héritier
Das Schulmobiliar
Basler Schulblatt 2013 | 08
Freiwillige Schulsynode
ANSPRÜCHE
AN SCHULLEITUNGEN
STEIGEN
FSS SETZT SICH AUCH FÜR ARBEITSBEDINGUNGEN
VON LEITUNGSPERSONEN EIN
Von Jean-Michel Héritier
Der Freiwilligen Schulsynode liegt sehr viel an der guten Zusammenarbeit zwischen
den Schulleitungen und den Lehr- sowie Fachpersonen an den Schulstandorten.
Daher begrüsst es die Geschäftsleitung ausdrücklich, dass viele Schulleiterinnen und
Schulleiter auch FSS-Mitglieder sind. Damit profitieren diese Personen nicht nur
von den traditionellen FSS-Dienstleistungen, sondern dürfen auch darauf zählen,
dass sich die FSS weiterhin aktiv für qualitativ hochwertige Arbeitsplatzbedingungen
der Schulleitungen einsetzen wird.
«Jeder sechste Schulleiter vor dem Burnout», «Steigender Druck auf Schulleiter führt zu Kündigungen» – mit solchen Schlagzeilen in der Tagespresse wurde im letzten April nicht gerade
Werbung für den Schulleitungsberuf betrieben. Die NZZ berichtete sogar über regionale Unterschiede, welche aufzeigen würden, dass gerade die Schulleiterinnen und Schulleiter «im Kanton
Basel-Stadt sich besonders belastet fühlen». Laut dieser Berichterstattung würden besonders
hierzulande die Schulleitungsleute «zur Gruppe der stark belasteten Personen gehören», welche «so sehr durch den Beruf beansprucht sind, dass ein Arbeitsausfall wahrscheinlicher ist als
bei anderen». Die Freiwillige Schulsynode Basel-Stadt wollte wissen, ob dieser Sachverhalt den
tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.
RELATIVIERUNG ANGEBRACHT
Nach intensiven Gesprächen der Geschäftsleitung FSS mit dem Vorstand des Schulleiterverbands Basel-Stadt (SLV) scheint nun jedoch eine Relativierung angebracht. Obschon sich die
Schulen in Basel-Stadt gerade in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess befinden, sind die
meisten Schulleiterinnen und Schulleiter absolut funktionsfähig und leisten in ihrem beruflichen Alltag hervorragende Arbeit. Ohne dies wäre an eine zielgerichtete Umsetzung der kantonalen Schulreformen wohl kaum zu denken. In Basel-Stadt scheint es aktuell auch keine erhöhte Fluktuation unter den Schulleitungspersonen im Vergleich zu anderen Kantonen zu geben.
Die wenigen frei gewordenen Stellen können daher meist ohne nennenswerte Umtriebe innert
nützlicher Frist wieder neu besetzt werden.
RECHT GUT AUFGESTELLT
Auch wenn die Leitung einer Schule zunehmend anspruchsvoller zu werden scheint, sind die
meisten Schulleitungen an den teilautonomen Schulstandorten in Basel-Stadt also vergleichsweise recht gut aufgestellt. Dies hat sicherlich auch damit zu tun, dass sich die FSS seit jeher
sowohl für eine adäquate Entlastung als auch eine faire Entlöhnung bei den Schulleiterinnen
und Schulleitern eingesetzt hat und sich auch weiterhin mit Überzeugung für eine Optimierung dieser Arbeitsbedingungen stark machen wird.
Die Basler Schulen brauchen gut ausgerüstete Schulleiterinnen und Schulleiter, die ihren Job
im Interesse aller Beteiligten kompetent auf dem gewohnt hohen Qualitätsstandard ausüben
können.
38
Basler Schulblatt 2013 | 08
Freiwillige Schulsynode
Tove Specker, Schulleiterin
Nadine Bühler und Peter Kobald, Schulleitung Primarstufe
OS Insel (Schulkreis III)
St. Johann (Schulkreis I)
und designierte Schulleiterin
Sekundarschule Theobald
Baerwart (Schulkreis IV)
FRAGEN AN UND WÜNSCHE
VON SCHULLEITUNGEN
Welches waren aus eurer Sicht als Schulleiterin oder Schulleiter
die absoluten Highlights im vergangenen Schuljahr?
Tove Specker: Aufgestellt haben mich die positive Stimmung
und die spürbare Motivation der Lehrpersonen an den beiden
Weiterbildungstagen des zukünftigen Kollegiums der Sekundarschule. Auch die aufbauenden und inspirierenden Inhalte
Specker: Die Personalplanung der zukünftigen Sekun-
der Workshops bei der «Netzwerktagung Schulentwicklung»
darschule hat mir viel zu denken gegeben, insbesondere die
vom April 2013 haben mir gefallen. Zudem bin ich erfreut über
manchmal unglückliche Verbindung von Zahlen und Fak-
die Wahl meines neuen Schulleitungspartners an der Sekun- ten mit persönlichen Schicksalen. Der beginnende Abbau der
darschule Baerwart.
Nadine Bühler und Peter Kobald: Ein absolutes Highlight
sorgfältig aufgebauten und weiterentwickelten Orientierungsschule ist eine herausfordernde, unerfreuliche Erfahrung. Als
war der Spielmorgen mit Beteiligung der Kindergärten, Pri- anspruchsvoll empfinde ich zudem das geforderte mehrdimenmarschule und Eltern. Die Erstbegegnung vor den Sommer- sionale Denken in Bezug auf aufbauende PS, abbauende OS
ferien mit den neuen Klassen und Lehrpersonen hat ebenfalls
und den simultanen Aufbau einer neuen Sekundarschule.
sehr gut funktioniert. Dann haben wir uns auch sehr darüber
gefreut, dass wir die Zusage für das Projekt «Bildungsland- Angenommen «Ameliora Administrata», die berühmte
schaft St. Johann/Volta» erhalten haben und dass ein sehens- gute Schulleitungsfee, würde euch während der Sommerferien
werter Film darüber produziert wurde.
drei Wünsche frei stellen: Was würdet ihr euch unbedingt
wünschen?
Welche Herausforderungen an die Schulleitung waren im
Specker: Erstens wünsche ich mir, dass mir «Ameliora» meine
Schuljahr 2012/13 für euch besonders anspruchsvoll?
Papierberge so ordnet, dass ich einen klaren Überblick habe
Bühler und Kobald: Die Umsetzung der Teilautonomie gestaltet
und problemlos finde, was in der jeweiligen Arbeitsphase von
sich aus unserer Sicht als anspruchsvolle Aufgabe, die infolge
Bedeutung und zentral ist. Zweitens könnte mir die Fee eine
unklarer Zuständigkeiten seitens der Volksschulleitung für uns
Mehrjahresplanung erstellen, die Schritt für Schritt aufzeigt,
oft nicht einfacher wird. Überdies hat uns auch die kurzfristige
was es braucht, um eine pädagogisch fundierte Sekundarschu-
Information über die Verzögerung des geplanten Dachumbaus
le aufzubauen und dabei die Betroffenen zu Beteiligten macht.
ungewollt vor eine weitere Herausforderung gestellt.
Als Drittes möchte ich von ihr mit dem nötigen Humor und der
geforderten Gelassenheit ausgestattet werden, damit ich die
Schule(n) im Guten durch die kommenden Jahre führen kann.
Bühler und Kobald: Wir wünschen uns von der Fee erstens
ein Globalbudget für unsere Schule, zweitens, dass über Nacht
der Dachstock ausgebaut und der Lift installiert wird, und
drittens, dass wir einen kindgerechten Pausenhof mit einem
Schulgarten erhalten.
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Freiwillige Schulsynode
HALBZEIT-BILANZ BEI DER
SCHULHARMONISIERUNG
DELEGIERTENVERSAMMLUNG DES LEHRERDACHVERBANDES LCH
Der LCH fordert an seiner Delegiertenversammlung zur
Die Übergangsfrist, während der die Kantone dem HarmoS-
Halbzeit der HarmoS-Umsetzung aufgrund der be-
Konkordat beitreten können, läuft am 1. August 2015 ab. Da-
sorgniserregenden Rückmeldungen aus den kantonalen
nach wird die EDK zuhanden des Bundes eine Schlussbilanz
Mitgliedsorganisationen eine sofortige Überprüfung
ziehen und den Nachweis erbringen müssen, dass der Verfas-
der Situation im Fremdsprachenunterricht und konkrete
sungsauftrag der Schulharmonisierung erfüllt ist. Andernfalls
Verbesserungsmassnahmen durch EDK und Kantone.
muss der Bund eingreifen.
Von Jean-Michel Héritier
LEHRPERSONEN WOLLEN GUTEN UNTERRICHT
GESTALTEN
Am 15. Juni reiste eine sechsköpfige Delegation aus Basel an die
Der Fremdsprachenunterricht zeigt exemplarisch den drin-
Delegiertenversammlung des Lehrerdachverbands nach Baden. genden Handlungsbedarf. Die Rahmenbedingungen für den
Diskussionsthema war der Stand der Schulharmonisierung in
Fremdsprachenunterricht müssen sofort überprüft und bis 2015
der Deutschschweiz. Seit dem Inkrafttreten des HarmoS-Kon- klar verbessert werden, damit überhaupt eine reelle Chance für
kordats am 1. August 2009 zeichnen sich einige Koordina- einen gelingenden Fremdsprachenunterricht entsteht. Sollten
tionsfortschritte ab:
diese Verbesserungen nicht eintreten, wird der LCH mit sei-
– Eine gemeinsame Regelung für den Schuleintritt in allen Kan- nen Kantonalsektionen eine Umstellung auf Wahlpflicht für
tonen
die zweite Fremdsprache auf der Primarstufe und der Sekun-
– Ein einheitlicher Übertritt nach der 6. Klasse von der Primar- darstufe I mit Grundanforderungen verlangen.
stufe in die Sekundarstufe I
In einem die Resolution begleitenden Positionspapier stellt
– Ein gemeinsam erarbeiteter Lehrplan für die Volksschule al- der LCH sechs Forderungen zur Umsetzung der EDK-Spraler 21 deutsch- und gemischtsprachiger Kantone
– Ein gemeinsames Verständnis von Grundkompetenzen in der
chenstrategie: Ein Hauptpunkt ist, dass der Fremdsprachenunterricht, insbesondere in der zweiten Landessprache, im Zei-
Schulsprache, Fremdsprachen, Mathematik und Naturwis- chen der Begegnung und des Kulturaustauschs stehen soll. Auf
senschaften mit einem entsprechenden Monitoringkonzept
der Primarstufe soll der Fremdsprachenunterricht nicht pro-
– Eine Übernahme der kantonalen Verantwortung für die Son- motionswirksam sein. Für die Sekundarstufe I sind Möglichderschulung und Integrationskonzepte.
keiten des Spracherwerbs mit mehrwöchigem Austauschprogramm vorzusehen. Vorschläge zur Verbesserung der Situation
WEITERE ASPEKTE FÜR EINEN HARMONISIERTEN
sind unter anderem Halbklassenunterricht oder Niveaugrup-
BILDUNGSRAUM
pen auf der Primarstufe sowie mindestens drei Wochenlektio-
Festgestellt wird aber auch, dass für einen wirklich harmoni- nen für eine Fremdsprache. Des Weiteren benötigten die hetesierten Bildungsraum im Jahr 2020 noch wichtige Teile fehlen:
– Die frühe Bildung und Betreuung ist noch kein gemeinsames
Thema.
– Blockzeiten und Tagesschulen werden noch nicht überall eingeführt sein.
– Die Lösungen für einen integrativen Unterricht sind extrem
unterschiedlich.
– Der Fremdsprachenunterricht ist unterschiedlicher als je zuvor.
– Die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen bleibt weitgehend kantonal geregelt. Die Vielfalt der Lehrdiplome insbesondere auf der Primarstufe ist nach wie vor extrem gross.
– Erst 10 von 21 Kantonen mit deutschsprachigen Schulen sind
dem HarmoS-Konkordat beigetreten, und ebenso sind erst 10
der 21 Kantone im Sonderpädagogik-Konkordat dabei.
40
rogenen Lerngruppen bessere Lehrmittel.
Basler Schulblatt 2013 | 08
Freiwillige Schulsynode
FSS-MITTEILUNGEN
FSS-BESUCHE AN DEN SCHULSTANDORTEN
Im vergangen Schuljahr hat die Geschäftsleitung der FSS an 40 Schulstandorten die Kollegien
persönlich aufgesucht (19 PSt, 10 OS, 4 SpA, 6 weiterführende Schulen und 1 MAB). Dabei wurden einerseits die aktuellen Leistungen der Freiwilligen Schulsynode aufgezeigt, andererseits
hat die GL auch an den Schulen «den Puls gemessen», indem die anwesenden Lehr- und Fachpersonen ihre persönlichen und kollektiven Anliegen und Fragen vorbringen konnten. Dabei
ergaben sich zahlreiche fruchtbare Diskussionen, welche die FSS gerne mitnimmt und in ihre
weitere gewerkschaftliche Alltagsarbeit einfliessen lässt. Auch im kommenden Schuljahr wird
die Geschäftsleitung ihre Besuche an den Schulstandorten gerne fortsetzen. Die Terminierung
dieser «Visiten» wird künftig weiterhin über die FSS-Delegierten am Schulstandort erfolgen.
WECHSELPLAN
Haben Sie Fragen zum aktuellen Stand der Wechselplanung? Sind Sie vom Wechsel zwischen
den Schulen selber persönlich betroffen? Wünschen Sie sich eine intensivere Begleitung während der «Wechselzeit» durch die Freiwillige Schulsynode? Gerade in «abwechslungsreichen»
Zeiten wie diesen steht die Geschäftsleitung der FSS ihren Mitgliedern gerne mit Rat und
Tat zur Verfügung. Erreichen können Sie uns zu den üblichen Bürozeiten telefonisch unter
061 686 95 25 oder jederzeit per E-Mail ([email protected]). Wir freuen uns, wenn
wir Sie unterstützen dürfen.
AGENDA
Die nächste Sitzung des Synodalvorstandes (FSS) findet am Dienstag, 27. August 2013
(im Anschluss an die SSS-Sitzung ungefähr um 18.30 Uhr im PZ.BS), statt.
FSS-PENSIONIERTE
Mittwoch, 18. September 2013, 9.30 bis 18.15 Uhr, Schalterhalle SBB
Stadtführung in Freiburg i.Br.
Thema: Bürger, Galgen, Alte Häuser – Historix-Tours.
Kosten: CHF 10 Anteil Bahn, Baden-Württemberg-Ticket; Mittagessen nach Wahl; die Führung
übernimmt die Kasse FSS Pensionierte
Anmeldung bis spätestens 14. September an Inge Diethelm, Kilchgrundstrasse 28, 4125 Riehen,
061 641 50 07, [email protected]
Mittwoch, 14. August 2013, 13.15 bis 16 Uhr, Rotengraben in Riehen (Endstation Buslinie 32)
Eiserne Hand (Wurmfortsatz der Schweiz in Deutschland)
Anmeldung bis spätestens 13. August an René Tanner, Baiergasse 21, 4126 Bettingen,
061 601 87 57, [email protected]
WEBSITE
Alle aktuellen Informationen und weitere Hintergrundsberichte zur Freiwilligen Schulsynode
Basel-Stadt (FSS) können jederzeit im Internet unter der URL www.fss-bs.ch abgerufen werden.
Jean-Michel Héritier
41
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Freiwillige Schulsynode
INTEGRATIVE SCHULE
BRAUCHT RAUM
VERSPRECHEN IM ALLOKATIONSBERICHT SIND NOCH NICHT EINGELÖST
Von Dorothee Miyoshi
Immer wieder gelangen Mitglieder mit der Meldung an die FSS-Geschäftsstelle, dass ihnen für die Ausübung der
Förderangebote keinen Raum zur Verfügung gestellt wird. Die Schulleitungen würden dies jeweils damit begründen,
dass die Förderung ja in der Klasse zu erfolgen habe und es deswegen gar kein weiteres Schulzimmer brauche.
BERICHT
AUS
DEM
GROSSEN
RAT
Im Allokationsbericht (www.schulharmonisierung-bs.ch) ist im Anhang auf Seite 1 und 2 der Raumbedarf für das Förderzentrum sowohl für die Primar- wie auch Sekundarstufe klar definiert. Für je einen Klassenzug auf der Primarstufe stehen ein
Raum für ISF und einer für Belp, DaZ, Logo, Lega und Psychomotorik zur Verfügung. Diese Anzahl erhöht sich entsprechend,
wenn mehrere Klassenzüge pro Jahrgang beschult werden. Diese Richtlinien gelten insbesondere für alle Neubauten. Bei bestehenden Schulhäusern wird diesem Anspruch soweit als möglich Rechnung getragen.
Spezialraum
Natur, Mensch, Gesellschaft
Gestalten
Musik
In den Sitzungen vom Mai und Juni 2013 wurden folgende
wünschenswert
Hübner betreffend Schulfach «Geschichte der Religionen»
treffend Absichtserklärung zur Zusammenarbeit zwischen
Schule und Eltern
1
60
1
Werken *1
60
1
Musikalischer Grundkurs *1
60
1
1
Hauswirtschaft (Küche)
60
1
Förderzentrum
inkl. ISF
40
1
Belp, Daz, Logo, Lega,
40
1
Psychomototik
lösung der Einzeltherapien durch integrative schulinterne
– Schreiben des Regierungsrates zum Anzug Mustafa Atici be-
80
40
Schulklassen
Förderung
Zeichnen *1
Textil *1
Hauswirtschaft (Theorie)
– Interpellation von Sibylle Benz Hübner betreffend die Ab-
– Schreiben des Regierungsrates zum Anzug Sibylle Benz
1
Natur, Mensch, Gesellschaft
Herkunft ausgeglichenen Verteilung der Schüler und Schü- wünschenswert
lerinnen auf die neu geschaffenen Schulkreise bzw. auf die
60–80
Musik
Geschäfte aus der Bildungspolitik behandelt:
– Anzug von Sibylle Benz betreffend eine nach sprachlicher
Geografie/Naturlehre *1
Auszug aus dem Allokationsbericht
– Schreiben des Regierungsrates zum Anzug Stephan LuethiBrüderlin betreffend Platzsituation Kindergärten
– Ratschlag bezüglich Änderung des Gesetzes betreffend die
Tagesbetreuung von Kindern und Bericht zum Anzug Brigitta
Gerber betreffend Mitfinanzierung von Tagesheimen ohne
Leistungsauftrag
– Bericht der Bildungs- und Kulturkommission zum Ratschlag
13.0334.01 Änderung des Schulgesetzes betreffend Zulassungsbeschränkungen, Ausschluss vom Schuldienst, staatli-
Nun kann es im Zuge der Umstrukturierung kurzfristig an einem Standort zu Raumengpässen kommen. Dafür haben Lehrund Fachpersonen durchaus Verständnis und werden sich entsprechend zu arrangieren versuchen. Natürlich ist dann die Begründung auch in diesem Sinne und die Schulleitung wird alles daran setzen, für die Förderung gemäss Sonderpädagogikverordnung §4 a–e die notwendige Infrastruktur so schnell wie möglich wieder zu gewährleisten.
Ebenso ist in der Sonderpädagogikverordnung festgehalten, dass die Schülerinnen und Schüler mit besonderem Bildungsbe-
che Schulsynode und weitere Anpassungen sowie zur Motion
darf durch die Förderung der gesamten Klasse, innerhalb einer Gruppe oder wo nötig einzeln gefördert werden können (§ 6a).
Martina Bernasconi und Konsorten zur Änderung des Schul- Es kann also überhaupt nicht die Rede davon sein, dass die Förderung vorwiegend innerhalb der Klasse zu erfolgen habe.
gesetzes § 86 Aufgaben der Schulkommissionen
Die ausführlichen Berichte aus den Mai- und Junisitzungen
LOGOPÄDIE IN DER BESENKAMMER
sind unter www.fss-bs.ch abrufbar.
Sehr befremdend wirken da Meldungen von Mitgliedern, welche im kommenden Schuljahr ihren Förderunterricht, sei dies nun
Sibylle Benz Hübner
ISF oder Logopädietherapie, in einem Aufenthaltsraum der Tagesstrukturen oder in einem kleinen Abstellraum oder gar auf
dem Schulgang durchzuführen haben. Dies entspricht weder dem vorgesehenen Raumkonzept des Erziehungsdepartements,
noch kann dies pädagogischen oder gewerkschaftlichen Erfordernissen genügen.
AG HAT RAUMBEDARF ABGEKLÄRT
Das Erziehungsdepartement hat auch nicht vorgesehen, dass die Förderung der Kinder mit besonderem Bildungsbedarf unter
solchen Bedingungen erfolgen soll. Eine prominent besetzte Arbeitsgruppe «Ausstattungsbedürfnisse Förderzentrum» erhielt
den Auftrag, die Bedürfnisse der Förderlehrpersonen an die spezifischen Förderräume gemäss Allokationsplan zu formulieren.
Dabei sollten gemäss Auftrag folgende Fragen beantwortet werden: Wie werden die spezifischen Förderräume mehrheitlich genutzt? Welche Ausstattung (Mobiliar) wird zwingend benötigt? Welche Förderung kann im Gruppenraum stattfinden? Wie viel
Aufbewahrungs-/Stauraum wird benötigt? Was für Vorstellungen bestehen zu Kasten, Korpus mobil etc.? Die Arbeitsgruppe
hat diese Fragen bearbeitet und den Schlussbericht samt Ausstattungsbedarf am 6. Juni 2011 verfasst.
DESOLATE SITUATION BEI DER PSYCHOMOTORIK
Besonders gravierend ist die Raumsituation anerkanntermassen bei der neu seit dem Sommer 2012 an den Schulstandorten angebotenen Psychomotoriktherapie. Die Fachleute in der Arbeitsgruppe Ausstattungsbedürfnisse definierten die Raumgrösse für
die Psychomotoriktherapie mit 100 Quadratmetern und die Raumhöhe auf 3 Meter, wohl wissend, dass die Erfüllung dieser Erfordernisse wohl problematisch sein könnte. Da die aktuelle Wirklichkeit anders aussieht, besteht hier grosser Handlungsbedarf.
Dieser Beitrag trägt hoffentlich zur Klärung der Ansprüche für die Ausübung der Förderangebote bei. Bei Fragen steht die Autorin
gerne zur Verfügung unter [email protected]
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Angebote: Pädagogisches Zentrum PZ.BS
NEUES AUS DER PZ.BS-BIBLIOTHEK
ANSCHAULICHES ÖKOSYSTEM
KLASSEN SOUVERÄN FÜHREN
Das Praxisbuch aus der Reihe «Pädagogik Praxis» widmet sich
und zeigt auf, wie Lehrpersonen in den beschriebenen Situatio-
Von GIDA sind 2013 zwei Lehrfilme zum Thema Ökosystem
einem zentralen Thema. Es geht um die Führung der Klasse
nen reagieren könnten und welche Möglichkeiten es gibt, falls
erschienen. Sie wurden zwar für unterschiedliche Stufen pro-
und dabei vor allem um den Umgang mit Schwierigkeiten. Sehr
es nicht gelingen sollte. Ein ganzes Kapitel ist dem Umgang
duziert, da aber beide Teile gut aufeinander abgestimmt sind,
anschaulich werden diese Schwierigkeiten und die Reaktionen
mit dem eigenen Ärger gewidmet. Darin beschreibt er einer-
können sie stufenübergreifend eingesetzt werden. Aufgefal-
darauf beschrieben. Es geht um vermeintliche Kleinigkeiten
seits, wie im Unterrichtsalltag negative Emotionen manchmal
len beim Visionieren der Filme ist die moderne und klare Auf-
wie das Vergessen von Hausaufgaben, Dreinreden, unflätige
Auslöser für schwierige Situationen sind. Andererseits ist die
bereitung der Sachinhalte. Das Gesprochene wird mit Real-
Wörter brauchen, Anweisungen missachten oder gröbere Ver- Auseinandersetzung mit dem Scheitern eigener Interventio-
aufnahmen, Computeranimationen und Grafiken unterstützt.
stösse wie Davonlaufen aus dem Unterricht, Schlägereien an-
nen zentral, denn dieses Scheitern darf die eigene professionel-
Ein zusätzliches Plus sind die auf dem ROM-Teil der DVD zur
zetteln, ständiges Zuspätkommen und sich dabei in Szene set-
le Weiterentwicklung nicht behindern. Vielmehr ist es ein oft
Verfügung gestellten Arbeitsblätter. Im ersten Teil stehen Stoff-
zen. Mit etwas Abstand ist leicht zu erkennen, dass jede Lehr-
notwendiger Schritt zur Veränderung eventuell festgefahrener
kreislauf und Energiefluss im Vordergrund. Danach lernen
person schon solche und ähnliche Situationen erlebt hat. Daher
Muster.
fühlt man beim Lesen mit und kann sich vorstellen, wie man
Das Buch eignet sich gut für das Selbststudium und ist eine
die Schülerinnen und Schüler die unterschiedlichen Funktionen der Lebewesen kennen. Dieser Inhalt wird mit dem Dar-
in dieser Situation reagieren würde. Die Beispiele stammen aus
ausgezeichnete Grundlage für Intervision, pädagogische Lese-
stellen der Nahrungskette bzw. der Nahrungspyramide vertieft.
allen Schulstufen und handeln auch von Klassen, in denen die
gruppen, gegenseitige Unterrichtsbesuche und kollegiale Be-
Abschliessend werden Auswirkungen von äusseren (menschli-
Eltern sich wenig kooperativ zeigen, oder in denen verhaltens-
ratung. Was beschrieben wird, leuchtet schnell ein, aber es ist
chen) Einflüssen behandelt. Teil II startet mit einer Einführung
auffällige Kinder sitzen.
wohl besser, sich zusammen mit anderen auf den Weg zu ma-
in die wichtigsten Grundbegriffe der Ökologie. Anschliessend
chen, wenn man sein Verhalten teilweise verändern will.
werden anhand des Ökosystems Buchenwald abiotische und
Der Autor war jahrelang Lehrer und arbeitet auch heu-
te noch in schwierigen Klassen im Teamteaching als Men- Ursina Gloor
biotische Faktoren aufgezeigt und erklärt.
tor, wenn Lehrpersonen direkt mit ihm lernen wollen. Er be- Rogers, Bill: Classroom Management: das Praxisbuch.
Annette Rüsch
schreibt anhand konkreter Beispiele, wie wichtig die professio- Weinheim, Beltz, 2013, 237 S., CHF 33.90,
Ökosystem I: Sekundarstufe I, Klassen 7–9. Odenthal,
nelle, selbstbewusste, klare und empathische Grundhaltung ist
GIDA, 2013. 1 DVD + 1 Begleitheft; PZB AV 43984
ISBN 978-3-407-62796-4; PZB P 2.2.1 11
Ökosystem II: Sekundarstufe II. Odenthal, GIDA, 2013.
1 DVD + 1 Begleitheft; PZB AV 44022
ARBEITSINSTRUMENTE FÜR DIE PS
LERNEN DURCH BEWEGUNG
SCHULE GESTALTEN
Die «Methodenbox Deutsch» bricht die kooperativen Lernme- Der Autor legt ein klares Plädoyer für Bewegung vor und be- Die Methodensammlung richtet sich an alle, die Schulentthoden auf die Primarstufe herunter und verknüpft sie mit dem schreibt die kognitiv-motorischen Zusammenhänge für das wicklungsprozesse leiten oder moderieren. Die kurze Definischulische Lernen leicht und nachvollziehbar. Er betont den
tion von Schulentwicklung orientiert sich an Rolff und ver-
einsetzen möchte, findet darin hervorragende Arbeitsinstru- Einbezug von Bewegung im Unterricht als Mittel für die
Selbstwahrnehmung, die Wahrnehmungsverarbeitung und
terrichts- und Organisationsentwicklung. Eine Sammlung
Fach Deutsch. Wer kooperative Lernmethoden im Unterricht
mente. Das Handbuch beginnt mit einem kurzen Theorieteil.
steht Schulentwicklung als Miteinander von Personal-, Un-
Der praktische Teil führt verschiedene Kompetenzbereiche im
die Kommunikation als Grundlage für motorisches (Stillsit-
bewährter Moderationsmethoden zeigt, wie Schulentwick-
Fach Deutsch auf und beschreibt die passenden kooperativen
zen, Schreiben) sowie kognitives Lernen (Rechnen und Spra-
lungsprozesse mit dem Kollegium auf den Weg gebracht und
Methoden stichwortartig. Es folgt eine ausführliche Beschrei-
che) und grenzt dies deutlich von körperlicher Ertüchtigung
Schulentwicklungskonferenzen, auch mit externer Moderation, durchgeführt werden können. Neben den Ursachen für
bung von Unterrichtseinheiten, die unter Verwendung von ko-
oder Bewegung als Freizeitaktivität ab. Sehr differenziert gibt
operativen Lernmethoden durchgeführt wurden. Im Anhang
er für alle Schulstufen praktische und durchführbare Hinweise
das Misslingen von Schulentwicklungsprozessen widmen sich
schliesslich finden sich alle Raster und Arbeitsblätter als Ko-
zur Lernunterstützung mit Bewegung und zeigt auf, wie bei-
die Autorinnen vier typischen Beispielen für Schulentwick-
piervorlagen. Die Filmsequenzen auf den beiden DVDs zeigen,
läufig kreative und soziale Fertigkeiten beim Lernen durch Be-
lungsprojekte (Leitbild, Elternarbeit, Stärkung der Sozialkom-
wie die Autorin die Methoden in der Klasse umsetzt. Praktisch
wegung gefördert werden. Ein sehr empfehlenswertes Buch für
petenz und Berufszufriedenheit in der Schule). Auch dank der
ist die im Paket enthaltene Zusammenstellung «Methoden- Lehrpersonen, die den Schülerinnen und Schülern Lernhilfen Materialien – Checklisten, Fragebögen, Kopiervorlagen – erprofi». Auf aufklappbaren Karten werden die im Handbuch geben möchten, die auf den neusten neurobiologischen und pä- weist sich die Zusammenstellung als brauchbare Fundgrube.
Alexandra Guski
verwendeten Methoden vorgestellt. Als weitere Umsetzungs-
dagogischen Erkenntnissen beruhen und die bei den Kindern
hilfen sind der Methodenbox drei Sets Gruppenkarten, ein Set
das Interesse wecken sowie die persönlichen Lernbegabungen
Barbara Mang, Astrid Paulus: Schulentwicklung mitgestalten:
Rollenkarten, ein Verabredungskalender, 105 Redesteine sowie
erkennen und fördern möchten.
Methoden für die Praxis. München, Oldenbourg, 2012,
150 S., CHF 36.60, ISBN 978-3-637-01594-4; PZB P 1.8.2 110
Symbol- und Impulskarten beigelegt.
Brigitte Züger
Daniel Aeschbach
Högger, Dominique: Körper und Lernen: Mit Bewegung,
Assmann, Konstanze: Methodenbox Deutsch.
Körperwahrnehmung und Raumorientierung
Reihe Kooperatives Lernen. Oberursel, Finken, 2012,
das Lernen unterstützen. Bern, Schulverlag plus, 2013,
Binningerstrasse 6, 4051 Basel (an der Heuwaage)
1 Einheit, CHF 174.20; PZB Ps 2.3 28
109 S, CHF 38, ISBN 978-3-292-00733-9; PZB P 3.10.2 26
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 17.30 Uhr
Bibliothek des Pädagogischen Zentrums PZ.BS
Weitere Rezensionen sowie Filmbeschreibungen unter www.pz.bs.ch/bibliothek
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Angebote: Pädagogisches Zentrum PZ.BS
PZ.BS AKTUELL
MINIDIDACTA
Unterrichtsmaterialien für Kindergarten, Primarschule und
Sekundarstufe I mit 10% Ausstellungsrabatt! Die beteiligten
Verlage zeigen und verkaufen ihr umfassendes Angebot an
Lehrmitteln und Material für Mensch und Umwelt, Kunst und
Musik, Sprache und Mathematik. Bernet Verlag, Cornelsen
Schweiz, Educatec, Ingold Verlag, Orell Füssli Verlag, Schubi
Lernmedien AG, Walti Bräm Verlag.
Mittwoch, 4. September 2013, 12 bis 17.30 Uhr,
Bibliothek des PZ.BS, Binningerstrasse 6, 4051 Basel
NÄCHSTE BENUTZUNGSSCHULUNGEN IN DER
PZ.BS-BIBLIOTHEK
KURSE/WEITERBILDUNG – FREIE
PLÄTZE
Welche Medien können mich beim Unterrichten unterstützen? Wie recherchiere ich in Bibliothekskatalogen und Daten- «MATHEMATIK ZUM ANFASSEN 2013»
banken? Welche Dienstleistungen erbringt die Bibliothek des
– EINFÜHRUNG FÜR LEHRPERSONEN (13-34-70)
PZ.BS? Die Schulung wird für Lehrpersonen als Fortbildung
Einführung in die Hintergründe des Ausstellungskonzeptes
angerechnet (Kursnummer 13-41-14).
und Vorausplanung des Besuchs mit der Schulklasse in der
Mittwoch, 14. August und 4. September, 14 bis 15 Uhr;
Ausstellung «Mathematik zum Anfassen 2013» (Oekolampad,
Binningerstrasse 6, 4051 Basel; Anmeldung bis
22. Oktober bis 10. November 2013)
Montag vor dem Kurs an [email protected] oder 061 267 68 37
Mo, 23. September, Renate Pfendsack, Michaela Turina
BEBILDERTER WEBSHOP
PRAXISWERKSTATT TEAMDYNAMIK (13-71-11)
DES FACHZENTRUMS GESTALTEN
Der Kurs thematisiert die komplexen Prozesse beim Aufbau
Das Fachzentrum Gestalten kann mit einer echten Innova-
und bei der Entwicklung von Teams und die Möglichkeiten,
tion aufwarten: Seit Anfang Juni ist der neue Webshop mit
als Leitungsperson zielgerichtet zu intervenieren. Die Teil-
Fotos von sämtlichen Artikeln aufgeschaltet. Alle Basler Lehr-
nehmenden untersuchen anhand ihrer Erfahrungen und Pra-
personen können sich nun im wahrsten Sinne des Wortes ein
xisfälle Dynamiken von Teams, die sich im Aufbau oder in
Bild der zur Verfügung stehenden Materialien verschaffen. Der
Entwicklung befinden, reflektieren das dahinterstehende
Zugang erfolgt wie bisher durch Auswahl von Schule, Schul- Rollenverständnis und entwickeln mögliche Interventionen.
hausnummer, Vorname und Nachname. Eine neue Auflage
Für Schul- und Projektleitungen.
des klassischen Papierkatalogs ist ebenfalls auf dem Weg in
Fr, 20. September 2013, Olaf Geramanis
die Druckerei und wird zu Beginn des neuen Schuljahres ausgeliefert.
DURCH LEADERSHIP VERÄNDERUNGEN GESTALTEN
Weitere Informationen: www.shop-gestalten-pz-bs.ch,
(13-71-01)
[email protected]
Schulleitungen setzen sich in einem Test mit ihrer eigenen
Veränderungsbereitschaft sowie derjenigen ihres Kollegiums
auseinander, lernen wichtige Ergebnisse aus der Implementationsforschung kennen und diskutieren Konsequenzen für ihr
Handeln als Führungspersonen. Sie thematisieren auch den
Gestaltungsspielraum von Führungspersonen in vorgegebenen Reformprozessen.
Fr, 8. November/Sa, 9. November 2013, René Kaiser
KOOPERATIVES LERNEN (13-52-06)
Die Teilnehmenden lernen das Prinzip und die Methoden des
«Kooperativen Lernens» kennen und erarbeiten eigene Konzepte für ihren Unterricht.
Sa, 21. September/7. Dezember 2013, Ruedi Rüegsegger
Weitere Kurse mit freien Plätzen, detaillierte Informationen und
Online-Anmeldung unter www.kurse-pz.bs.ch.
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Angebote: Pädagogisches Zentrum PZ.BS
GESCHICHTEN
MIT ANDEREN TEILEN
EDUBS-TIPPS: TEXTE IM INTERNET ODER
IM SCHULHAUS VERÖFFENTLICHEN
Von Andreas Vogele, Moderationsteam Basler Bildungsserver eduBS
Eigene Texte im Unterricht mit dem Computer erstellen und veröffentlichen:
Was früher nur mit viel Kopieraufwand machbar war, ist heute dank den Möglichkeiten
des Internets einfach realisierbar. Drei Beispiele.
Spannende Geschichten – gleichgültig ob selbst gelesen oder vorgelesen – können Kinder dazu
motivieren, Ideen für eigene Geschichten zu entwickeln. Häufig eignen sich diese Texte auch
dazu, sie anderen Kindern zugänglich zu machen. Die Frage ist bloss wie. Eine Möglichkeit bietet die Website «Minibooks.ch» an: Dort können kleine Bücher mit maximal acht Seiten kreiert
werden. Es stehen diverse Formatierungsmöglichkeiten zur Verfügung, und auch Bilder können eingefügt werden. Die so erstellten Minibooks im PDF-Format lassen sich so ausdrucken,
dass nach entsprechender Faltung ein kleines Büchlein entsteht.
Soll der Text veröffentlicht werden, wird die entsprechende Funktion auf der Website angeklickt, sodass die eigene Geschichte von anderen Personen online am Computer gelesen werden
kann. Zum Schreiben von Geschichten ist eine Registrierung mit Name und E-Mail-Adresse
notwendig. Als Anzeigename bei veröffentlichten Geschichten kann auch ein Pseudonym verwendet werden. Zum Online-Lesen der Minibooks ist keine Registrierung nötig.
Eine weitere Möglichkeit zur Erstellung und Veröffentlichung eigener Texte bietet die Website «kinderbuchforum.de». Nach Auswahl einer Kategorie für die Geschichte – beispielsweise
Tiere, Freundschaft, Schule oder Gedichte – und nach Angabe von E-Mail-Adresse, Vorname,
Alter und Schulort kann die Geschichte in eine Textbox geschrieben werden. Der Text kann
nicht formatiert werden und es können auch keine Bilder hinzugefügt werden. Bei den veröffentlichten Geschichten erscheinen nur Vorname, Alter und Schulort.
Lehrpersonen, welche die Geschichten ihrer Schülerinnen und Schüler zwar im Schulhaus,
nicht aber im Internet veröffentlichen wollen, finden dazu auf den Schulcomputern mit dem
Programm «Lernwerkstatt 8» ein gutes Werkzeug. Unter dem Programmpunkt «Deutsch» –
«Schreiben» können eigene Texte geschrieben und mit diversen Formatierungen und selbst gezeichneten Bildern versehen werden. Die gespeicherten Texte stehen anschliessend allen Kindern innerhalb des Schulhauses zum Lesen zur Verfügung. Auf Wunsch bietet das Programm
sogar die Möglichkeit, sich die Texte vom Computer vorlesen zu lassen.
Die Links zu den Internetseiten und weitere Angebote zum Thema befinden sich im August
auf dem Basler Bildungsserver www.edubs.ch (> Aktuell).
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Angebote: Schule & Theater
NAGENDE LEIDENSCHAFT
Von Jakob Meyer
Im Oktober 1912 erschien Thomas Manns Novelle «Der Tod in Venedig». Seither wurde das Werk tausendfach rezipiert, verfilmt und inszeniert. Eine Ausstellung in Zürich nimmt uns mit auf die Reise, wie sie der Protagonist Gustav von Aschenbach
in der Novelle unternimmt. Wie das Werk selbst ist auch die Ausstellung in fünf Teile gegliedert, gleich dem Aufbau des klassischen Dramas.
Stützt man sich auf die Fakten, ist die Geschichte Aschenbachs schnell erzählt: Ein in die Jahre gekommener Schriftsteller beschliesst, in Venedig Ferien zu machen. Dort verliebt er sich in einen Knaben, was seinen Untergang bedeutet: Da er an Cholera
erkrankt, endet sein Leben in Venedig. Liest man aber Manns Text, eröffnet sich einem ein raffiniertes Werk. Die Leidenschaft
ist darin das zentrale Motiv. Der Protagonist hat seine Passion ein Leben lang gezügelt, hat sie «erkältet». Doch nun bricht sie aus.
Die Ausstellung lädt ein zum Verweilen und Sinnieren. Sie bietet Hilfe auf der Suche nach Wissen, welches in Manns Text
eingewoben ist, aber heute unter Umständen nicht mehr verstanden wird. Kurz: eine lohnenswerte Ausstellung!
Zürich, Museum Strauhof, bis 8. September
KASERNE
MIT DER SCHULKLASSE EIN JAHR LANG DEN KULTURBETRIEB BEGLEITEN
In der kommenden Spielzeit 2013/14 können Schulklassen einen Blick hinter die Kulissen des
Kulturbetriebes Kaserne Basel werfen. Während einer einjährigen Patenschaft werden Theaterund/oder Tanzproduktionen begleitet. Neben der thematischen Auseinandersetzung erleben
die Klassen bei Probenbesuchen und Künstlergesprächen direkt mit, wie ein Stück entsteht.
Denkbar ist auch ein intensiveres Programm mit Workshops oder sogar einer Schwerpunktwoche. Das Projekt kann fächerübergreifend gedacht werden. So sind auch Konzertbesuche
oder Workshops im Bereich Musik, Tanz oder Bildnerisches Gestalten möglich, genauso wie
eine Führung durch unser Haus und der Begegnung mit verschiedensten Berufsgruppen. Wie
intensiv das Programm ausfallen soll, bestimmen die Lehrpersonen.
Weitere Informationen und Anmeldung: Nico Grüninger (Vermittlung Kaserne Basel),
[email protected], www.kaserne-basel.ch
FIGURENTHEATERFESTIVAL BASEL
VON LÖWEN UND EINEM VOGEL
Vom 5. bis 8. September hat das Figurentheaterfestival in Basel wiederum spezielle Angebote
für Kindergarten- und Primarschulklassen im Programm. Das Ensemble des Materialtheaters
Stuttgart präsentiert im Foyer sein Stück «Das Mädchen im Löwenkäfig», das die Geschichte
der Gewichtheberin Pomodora und den Zusammenhalt einer kleinen Gemeinschaft erzählt,
deren Existenz bedroht ist. Das Zirkusstück mit Clowns, Artisten, einer Musikkapelle und einer echten Hexe wird am 6. September um 10.30 Uhr im Vorstadttheater aufgeführt und ist für
Primarschulklassen geeignet. Zur gleichen Zeit (und zusätzlich noch am 5. September) zeigt das
Figurentheater Lupine Bern im Foyer des Theaters Basel sein Stück «Ida hat einen Vogel, sonst
nichts». Die Geschichte eines Mädchens, das sich mit einem selbstgeschnitzten Holzvogel auf
eine phantastische Reise begibt, ist für Kindergarten und Primarschulklassen geeignet.
Eintritt im Klassenverband: CHF 4 pro Kind. Anmeldung: 061 601 41 13 oder [email protected];
weitere Infos unter www.figurentheaterfestival.ch
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Angebote: Unterricht & Weiterbildung
KÖRPER UND GEFÜHLE IM DIALOG
«PAPPERLA PEP»-WEITERBILDUNG FÜR LEHRPERSONEN DER PRIMARSTUFE
Wie können Kinder lernen, mit ihren Ängsten und Unsicherheiten umzugehen? Wo am Körper spüren wir Wut, Freude oder Trauer? Solche Fragen werden in der «Papperla PEP»-Weiterbildung für die Primarstufe praxisnah behandelt. Die Veranstaltungsreihe der Abteilung Prävention des Gesundheitsdepartments Basel-Stadt ergänzt die klassischen Präventionsansätze
zu ausgewogener Ernährung und ausreichender Bewegung mit Aspekten zu psychischer Gesundheit und Widerstandskraft. Die Weiterbildung richtet sich an Fachpersonen aus Pädagogik,
Betreuung und Förderdiagnostik und ist kostenlos. Die Unterrichtsmaterialien «Körper und
Gefühle im Dialog» (Schulverlag 2010) werden den Teilnehmenden vor Beginn der Weiterbildung zugestellt. In vier Kursnachmittagen stehen folgende Themen im Vordergrund: Körper
und Gefühle im Dialog; Aufmerksamkeitslenkung (30. Oktober 2013); Selbst- und Sozialkompetenz, Essen und Gefühle (29. Januar 2014); Angst und Mut, Traurigkeit und Trost (26. März
2014); Wut und Streit, Freude und Zufriedenheit (4. Juni 2014). «Ich war begeistert, dass man so
kreativ sein und so viel Phantasie besitzen kann, gerade weil diese aufgrund der Leistungsorientierung manchmal verloren geht», meinte eine Lehrperson nach Abschluss des letztjährigen
Kurses. Interessierte melden sich bis 4. Oktober 2013 schriftlich mit Name, Adresse und Beruf
an beim Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Abteilung Prävention, Nadia Pecoraro (Leiterin Kantonales Aktionsprogramm Gesundes Körpergewicht), [email protected].
Weitere Informationen unter www.pepinfo.ch (> PapperlaPEP);
weitere Angebote für Lehrpersonen unter www.gesundheit.bs.ch (> Betreuer und Lehrpersonen).
KV-INFOTAG LÄDT ZUM SCHNUPPERN
Am 11. September von 14 bis 18 Uhr lädt der Kaufmännische Verein Basel zu einer kleinen Messe, die Schülerinnen und Schüler, die sich für eine kaufmännische Lehre interessieren, sowie
deren Eltern und Lehrpersonen Gelegenheit zum Schnuppern im lockeren Rahmen bieten soll.
Am Aeschengraben 15 präsentieren sich die verschiedenen Branchen wie Bank, Chemie, Dienstleistung und Administration, Handel, Spedition, Treuhand/Immobilien oder Versicherung und
Verwaltung und Vertretende der Branchen stehen für Fragen zur Verfügung. Die Handelsschule
KV Basel steht ausserdem Red und Antwort zu schulischen Anforderungen und Ausbildungsprofilen. Die Lehrstellenberatung und -vermittlung des KV Basel hilft Interessierten bei der
Lehrstellensuche.
Anmeldungen für Klassenbesuche erwünscht unter 061 271 54 70
oder [email protected]. Weitere Informationen unter www.kvbasel.ch.
«A HEALTHY BREAKFAST»
PROJEKT «LEENA» SUCHT LEHRPERSONEN
Unter dem Titel «LEENA» (Lernen in Ernährungsbildung und Englisch durch neue Aufgabenkultur) hat die Pädagogische Hochschule FHNW ein Projekt gestartet, das sich mit der Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler befasst, Wissen aus verschiedenen Fächern zu nutzen und
dadurch alltagsrelevante Probleme zu lösen. Die Verknüpfung der Fächer Englisch und Ernährungsbildung (Hauswirtschaft) ist im Schuljahr 2012/2013 erfolgreich gestartet. Für die Weiterführung des Projekts werden Lehrpersonen aus diesen Fächern (7. bis 9. Schuljahr) gesucht, die
im Schuljahr 2013/2014 mitmachen möchten. In einem vierwöchigen Unterrichtsarrangement
zu «A healthy breakfast» werden Schülerinnen und Schüler mit den ernährungsbezogenen
Grundlagen zu diesem Thema vertraut gemacht und lernen darüber hinaus, sich in Englisch
dazu auszudrücken oder entsprechende Texte zu verstehen. Die Projektgruppe stellt den Lehrpersonen das vollständige Lernarrangement zur Verfügung, dessen Wirkung dann untersucht
wird. Teilnehmende Lehrpersonen erhalten eine didaktische Einführung in das Lernarrangement sowie eine kleine finanzielle Entschädigung.
Weitere Informationen: [email protected] oder [email protected],
061 690 19 36 oder 061 690 19 14.
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Angebote: Unterricht & Weiterbildung
ENERGIESPAREN:
AUCH IN DER PRIMARSCHULE AKTUELL
Seilziehen ist an diesem frühen Morgen angesagt, alle greifen beherzt zu und feuern sich an.
Die eigene Körperenergie zu spüren ist der Einstieg in das halbtägige Modul Energieeffizienz.
Die Klasse hat heute Besuch von Fachleuten der Linie-e, die ihnen einen breiten Überblick über
das Thema Energie geben. Die heutigen Energiequellen werden besprochen, ebenso die Herausforderungen, die mit ihnen einhergehen. Die Kinder sind in ihrer Erkenntnis so manchem
Erwachsenen voraus, wenn sie mitnehmen «[…], dass es sehr wichtige Stoffe gibt, die «ausgehen» können und die es dann nie wieder gibt.» Umso wichtiger, den jungen Leuten praktische
Tipps mit auf den Weg zu geben, wie sie verantwortungsvoll mit Energie umgehen können. «Wir
schalten das Licht jetzt immer aus, wenn wir das Zimmer verlassen», sagt eine Schülerin stolz.
Die halbtägigen Module können unter www.linie-e.ch gebucht werden und sind dank
freundlicher Unterstützung des IWB Ökoenergiefonds kostenlos.
SPRACHE IM SCHULALLTAG WAHRNEHMEN
TAGUNG «UNTERRICHT KONKRET» IN AARAU
Sprachlicher Austausch, sei es in mündlicher oder schriftlicher Form, ist eine wichtige Grundlage für den Aufbau von Sprachkompetenzen. Lehrpersonen müssen die sprachlichen Aktivitäten
ihrer Schülerinnen und Schüler wahrnehmen und einordnen können, um sie in ihrer sprachlichen Entwicklung zu unterstützen. Dabei stellt sich die Frage, welche Unterrichtsformate sich
besonders gut eignen, damit Schülerinnen und Schüler ihre sprachlichen Fähigkeiten aufbauen
und zeigen können. Antworten darauf liefert die jährliche Tagung «Unterricht konkret», die
vom Zentrum Lesen und dem Institut für «Weiterbildung und Beratung» der Pädagogischen
Hochschule FHNW am Samstag, 21. September 2013, für Lehrerinnen und Lehrer aller Stufen
der Volksschule sowie weiteren interessierten Personen angeboten wird. Die Tagung, die an der
Berufsschule in Aarau stattfindet, bietet unterschiedliche Vertiefungsangebote für die Praxis
und aus der Forschung, welche den Themenbereich aus verschiedenen Perspektiven ausleuchten,
und gibt Einblicke in laufende Entwicklungs- und Umsetzungsprojekte aus dem Zentrum Lesen.
Maria Riss, Zentrum Lesen
Detailliertes Tagesprogramm und Anmeldung unter www.fhnw.ch/ph
(> Kurse und Tagungen > Unterricht konkret).
EUROPÄISCHER SPRACHENTAG 2013
Der Europäische Sprachentag vom 26. September bietet eine gute Gelegenheit, sich im Unterricht mit dem Thema «Sprachen und Kulturen» auseinanderzusetzen. Der 2001 vom Europarat
initiierte Anlass will die Bedeutung der sprachlichen Vielfalt hervorheben und das lebenslange
Sprachenlernen fördern. Ideen für den Unterricht gibt es auf der Website der EDK.
www.edk.ch/dyn/23557.php
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Basler Schulblatt 2013 | 08
Impressum
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
DRUCK UND INSERATEVERWALTUNG
Das Basler Schulblatt (BSB) ist eine Fachzeitung für die Leh- Schwabe AG, Steinentorstrasse 13, Postfach, 4010 Basel
rerinnen und Lehrer, Fachpersonen und Schulleitenden der
Inserate an: Matteo Domeniconi
Schulen von Basel-Stadt und wird gemeinsam vom Erzie- 061 467 86 08, Fax 061 467 85 56
hungsdepartement des Kantons Basel-Stadt und der Staatli- [email protected]
chen Schulsynode Basel-Stadt herausgegeben. Lernende der
Schule für Gestaltung Basel layouten das Basler Schulblatt und
gestalten die Umschlags- sowie die sechs Bildseiten.
REDAKTIONELLE VERANTWORTUNG
EDit und Angebote
Valérie Rhein (vr), [email protected]
ABO-NEUREGELUNG
FÜR PENSIONIERTE
Thomas Haberthür (thh), [email protected]
Peter Wittwer (wit), [email protected]
Das Basler Schulblatt ist das Publikationsorgan sowohl des Er-
Redaktion Basler Schulblatt
ziehungsdepartements als auch der Staatlichen Schulsynode
Leimenstrasse 1, 4001 Basel
(SSS) und wird deshalb allen Mitgliedern kostenlos nach Hau-
061 267 44 89, [email protected], www.ed.bs.ch
se geschickt. Wer sich auch nach der Pensionierung und dem
Staatliche Schulsynode (SSS)
damit verbundenen Ausscheiden aus der SSS aus erster Hand
Leitender Ausschuss
über das Basler Schulwesen auf dem Laufenden halten möchte,
Claramattweg 8, 4005 Basel
bekommt das Schulblatt künftig nur noch zugesandt, wenn er
[email protected]
oder sie Mitglied der Freiwilligen Schulsynode (FSS) ist. Wer
schulsynode-bs.edubs.ch
nicht Mitglied der FSS sein bzw. bleiben möchte, hat die Mög-
Freiwillige Schulsynode (FSS)
lichkeit, das Schulblatt für eine jährliche Gebühr von 40 Fran-
Geschäftsleitung
ken zu abonnieren. Diese von der Herausgeberschaft beschlos-
Claramattweg 8, 4005 Basel
sene Neuregelung tritt per nächste Ausgabe in Kraft.
[email protected]
www.fss-bs.ch
Die FSS kommt für die Kosten ihrer im Basler Schulblatt
veröffentlichten Publikationen auf.
GESTALTUNG
Layout: Anaïs Briner, Lernende SfG Basel,
4. Semester der Fachklasse für Grafik
Titelbild und Bildstrecke: Catalina Müller, Lernende SfG Basel
Koordination: Lukas Zürcher, SfG Basel
ADMINISTRATION
Bereichernde Tätigkeit
als
Praxislehrer/in oder
Praxiscoach
Das Schulblatt erscheint jährlich elf Mal als Magazin
im Studiengang Primarstufe
und als E-Paper im Internet:
Sie haben Freude daran, angehende Lehrerinnen und Lehrer in den berufspraktischen Studien zu begleiten und sie beim
Aufbau ihrer beruflichen Handlungskompetenzen zu fördern.
bsb.edubs.ch
ISSN 0258-9869
REDAKTIONSSCHLUSS
Nr. 9, September: 13. August 2013
Erscheinungsdatum: 6. September 2013
Nr. 10, Oktober: 10. September 2013
Erscheinungsdatum: 4. Oktober 2013
ABONNEMENTSBESTELLUNGEN
UND ADRESSÄNDERUNGEN
Bestellungen von Jahresabonnementen (CHF 40)
nimmt entgegen:
Schulsynode BS, Postfach, 4005 Basel
061 686 95 25, [email protected]
Adressänderungen bitte per Brief oder E-Mail melden.
LESERINNEN- UND LESERBRIEFE
[email protected] oder Redaktion Basler Schulblatt,
Sie verfügen über mehrjährige Unterrichtserfahrung, einen stufengerechten
Abschluss und eine Empfehlung Ihrer
Schulleitung.
Sie sind bereit, sich für diese anspruchsvolle Tätigkeit weiterzubilden und haben
die Zustimmung Ihrer Schulleitung.
Dann bewerben Sie sich bis am 16. August
2013 für die Aufnahme als Praxislehrperson/Praktikumsleitende in den Berufspraktischen Studien. Sie führen mit unserer Unterstützung ein erstes Praktikum
und absolvieren im Verlauf von drei
Jahren eine zehntägige Qualifizierung.
Informationen und Bewerbung
www.fhnw.ch/ph/praxis
Leimenstrasse 1, 4001 Basel
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